und e iſt eiterk der folg⸗ Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poft Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., un Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Ar. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzan Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 4. 39: 1140 89. Jahrgang ee 8 1 5 Graf Cano in Berlin Herzlicher Empfang in der Reichshaupkſtadt. Berlin, 21. Mai. Am Sonntagvormittag um 11 Uhr traf der Königlich Aalieniſche Miniſter des Aeußeren, Galeazzo Graf Ciano di Cortellazzo, zu dem angekündigten zweitägigen Staats⸗ beſuch auf dem Anhalter Bahnhof in Berlin ein, wo ſich zu ſeiner Begrüßung der Reichsminiſter des Auswärtigen aon Ribbentrop mit dem deutſchen Botſchafter in Rom, v. Mienſen, hohen Beamten des Auswärtigen Amtes und den Mitgliedern des perſönlichen Stabes eingefunden hat⸗ le Zur Begrüßung waren ferner zahlreiche Reichsminiſter, Reichsleiter und weitere führende Perſönlichkeiten von Staat, Partei und Wehrmacht erſchienen. Außerdem wa⸗ ten der Leiter der italieniſchen Handelsdelegation, Bot⸗ ſchafter Giannini, der italieniſche Botſchafter, Vertreter des Faſzio und der italieniſchen Kolonie zugegen. Ferner wa⸗ ten die Botſchafter Spaniens und Japans ſowie die Ge⸗ ſandten von Ungarn, Jugoſlawien, Mandſchukuo und Alba⸗ nien erſchienen. Nachdem Reichsaußenminiſter von Ribbentrop den ita⸗ leniſchen Gaſt und die Herren ſeiner Begleitung aufs herz⸗ lichte begrüßt hatte, ſchritten der italieniſche Außenmini⸗ ſter und der Reichsminiſter des Auswärtigen mit dem ita⸗ leniſchen Botſchafter in Berlin die vor dem Bahnhof an⸗ getretenen Ehrenkompanien ab. Unter ſtürmiſchem Jubel der Bevölkerung begleitete Reichsaußenminiſter von Rib⸗ bentrop den italieniſchen Miniſter des Aeußeren zum Hotel WMlon, wo Graf Ciano während ſeines Berliner Aufent⸗ halts wohnt. Mit Graf Ciano traf der Staatsſekretär im italieniſchen Kriegsminiſterium und Oberbefehlshaber des italieniſchen Heeres, General Parlani, mit Oberſtleutnant Piazintini und Hauptmann Gilardi, ein. Die Reichshauptſtadt hat den Abgeordneten des italie⸗ niſchen Volkes einen ebenſo herzlich⸗begeiſternden wie wür⸗ digen Empfang bereitet. Der Einzug des Außenminiſters des Ollce war ein Feſt der tiefen Verbundenheit der deutſchen mit der befreundeten italieniſchen Nation. Jeierliche Gefallenenehrung. Zu vielen Tauſenden ſtanden die Verliner Unter den Anden um den Vorplatz des Ehrenmals, als ſich Graf Mano mit General Pariani und den Herren der Beglei⸗ lung, geleitet von einem hohen Offizier der Wehrmacht,. um 11,45 Uhr zum Ehrenmal Unter den Linden begaben, wo die Vertreter des imperialen Italiens bei ihrer kunft von dem Stadtkommandanten von Berlin, Gene⸗ klalleutnant Seifert, begrüßt wurden. Graf Ciano legte einen franz zu Ehren der Gefallenen nieder. Formationen der Partei ſtanden zu beiden Seiten der feſtlich mit den Fah⸗ len der befreundeten Nationen ausgeſchmückten Straße uur den dichtgeſtaffelten Reihen der Berliner Spalier. Zur linken des Ehrenmals waren die Berliner Faſzio und die in Berlin lebenden italieniſchen Studenten in ihren ſhwarzen Uniformen aufmarſchiert, während die von der harrenden Menge herzlich begrüßten Avanguardiſten, Züngfaſchiſten, die Balilla, die Jungfaſchiſtinnen und Aungitalienerinnen in ihren kleidſamen Uniformen auf der inderen Seite des Males Aufſtellung genommen hatten. „Nach der Heldenehrung nahmen Außenminiſter Graf Cano und Generalleutnant Seifert den Vorbeimarſch ner Ehrenkompanie des Wachregimentes ab. Her italieniſche Außenminiſter nahm darauf noch Gelegen⸗ beit, die Ehrenformationen der italieniſchen Kolonie in Klin zu begrüßen. Ankerredung der beiden Außenminiſter. Am Sonntagvormittag 12,15 Uhr ſtattete Graf Ciano 0 Begleitung des italieniſchen Botſchafters in Berlin, At⸗ 0 dem Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribben⸗ op im Auswärtigen Amt einen Beſuch ab. Die beiden ver⸗ anwortlichen Leiter der auswärtigen Politik der Achſen⸗ mächte hatten Gelegenheit, in einer längeren Unterredung en Mailand geführten Beſprechungen über die außen⸗ bolttiſche Lage fortzufetzen. „Nach der Rückkehr Graf Cianos begab ſich Reichsmi⸗ iter von Ribbentrop ins Hotel Adlon, um dem italieni⸗ 10 Außenminiſter ſeinen Gegenbeſuch abzuſtatten. Am 1 gab der Reichsaußenminiſter zu Ehren des italie⸗ ſchen Gaſtes ein Frühſtück im Hotel Kaiſerhof. Der Führer empfing Graf Ciauo Der Führer empfing am Sonntagnachmittag in Gegen⸗ wart des Reichsminiſters des Auswärtigen, v. Ribbentrop, zur Unterzeichnung des deutſch⸗italieniſchen Freundſchafts⸗ und Bündnispaktes zu einem zweitägigen Staatsbeſuch in der ſeichshauptſtadt weilenden italieniſchen Außenminiſter Graf land zu einer längeren Ausſprache. * 0 0„Graf Ciano wird in Berlin einen Pakt unterſchrei⸗ 118 der zwei große Armeen zu einer neuen Glaubens⸗ ud Waffenbrüͤderſchaft vereint.“ Mit dieſen Worten aſalteriſtert die„Tribuna“ das deutſchettalfe⸗ l ch e Bündnis, das durch den feierlichen Unter⸗ zachnungsakt in Berlin einen neuen Meilenſtein an dem lagteinſamen Wege Deutſchlands und Italiens zur fried⸗ 1 ineuerung Europas erhält. 5 wei weltanſchauliche Ideen, in ihren Grundſätzen 155 Zielſetzungen n geboren aus dem Lebens⸗ 1 a der beiden Völler und der Sorge ihrer Führung die Zukunft ihrer Nationen, ſind Jahre hindurch un⸗ ee—— N 5 .————————— r————— L tis a eee Montag, den 22. Mai 1939 abhängig ihren Weg gegangen. Es hat ſich gezeigt, daß ſie nicht nur in politiſcher und geiſtiger Hinſicht keine Gegenſätze darſtellen, ſondern auf allen Gebieten der Staats⸗ und Menſchenführung von gleichen Grundſätzen ausgehen, weil ſie im europäiſchen Raum dem gleichen Schickſal unterworfen ſind. So ergab ſich zwangsläufig eine Annäherung der beiden Länder, und aus der Zu⸗ ſammenarbeit auf politiſchem, wirtſchaftlichem und kultu⸗ rellem Gebiet geſtaltete ſich jene Front, für die der Duce die Bezeichnung„Achſe Rom— Berlin“ prägte, eine Bezeichnung, die vom Tage ihrer Feſtſtellung an nicht nur Gegenſtand böswilliger Verleumdungen, ſondern un⸗ freundlicher Aktionen ſeitens der Verſailler Mächte und ihrer internationalen Verbündeten wurde, die ſich bis zur Gegenfront und ſchließlich bis zur Einkreiſungspolitik ſteigerten. Aber gerade durch dieſe unfreundlichen Aktionen wurde dieſe Achſe feſter, härter und widerſtandsfähiger denn je. Sie bildete nicht nur ein ideenmäßiges Symbol, das klar die Grenzen in dem politiſchen und wirtſchaft⸗ lichen Kampf in Europa aufzeigte. Verſailles hatte Europa in die Beſitzenden und Habenſchtſe geteilt in der Abſicht, dieſen Zuſtand zu verewigen. Jetzt meldeten die„Habe⸗ nichtſe“ ihre Forderungen auf der Grundlage des Lebens⸗ rechts der Völker an. Während des Abeſſinienkrieges ſchie⸗ den ſich dann deutlich die Geiſter, in Spanien marſchierten die Fronten auf, die klarſtellten, in welchem Lager die einzelnen Länder und Völker ſtanden. Graf Ciano iſt nach Berlin gekommen, um einen politiſchen und militäriſchen Pakt zu unterzeichnen, der das deutſch⸗italieniſche Freundſchaftsverhältnis erweitert zu einem Schickſalsbündnis, das der inneren Ein⸗ ſtellung der beiden Völker und der politiſchen Entſchloſſen⸗ heit der beiden Führer entſpricht. Die Welt ſoll wiſſen, daß zwei junge lebens⸗ und glaubensſtarke Völker gewillt ſind, ihren Weg gemeinſam zu gehen, um dem ſeit Jahr⸗ zehnten mißhandelten Frieden endlich eine Stätte in Europa zu ſichern. Daß es ſich hierbei nicht um eine pla⸗ toniſche Liebe, ſondern um eine heilige Ehe handelt, in der die beiden Partner Freud und Leid gemeinſam zu tragen gewillt ſind, das wird durch den deutſch⸗italieni⸗ ſchen Bündnispakt feſtgeſtellt. Bis zu dieſem Zeitpunkt iſt immer wieder vom Aus⸗ land verſucht worden, die deutſch⸗italieniſchen Beziehun⸗ gen als ſchemenhaftes Gebilde ohne realen Wert hinzu⸗ ſtellen. Wenn man ſich mit ſolchem Gerede auch nur ſelbſt zu käuſchen verſuchte und den Völkern die wirkliche Lage falſch hinſtellte, ſo reichte dieſe Politik doch aus, um den Kriegstreibern neue Opfer in die Hände zu ſpielen. Jetzt iſt für jedermann klar und eindeutig, daß der Militär⸗ pakteine Realität iſt, mit der jede Macht der Welt zu rechnen hat, wenn ſie verſuchen ſollte, das Lebensrecht der beiden Völker zu beſchränken oder den Frieden Europas nach den bisherigen Verſailler Methoden ſtändig zu beunruhigen. Ueber den Kampfwert der beiderſeitigen Armeen zu Lande, zu Waſſer und in der Luft iſt ſich heute niemand in der Welt mehr im unklaren. Das beweiſen die geradezu phantaſtiſchen Bemühungen der Demokratien, durch Mobiliſierung der Rüſtungsinduſtrien und durch die Ausbildung der Wehrfähigen den Vorſprung Deutſch⸗ lands und Italiens einigermaßen wettzumachen. Durch die Einkreiſungspolitik verſuchte man, wie in früheren Jahrhunderten, ſich Vaſallen dienſtbar zu machen, damit die demokratiſchen Großſtaaten im Ernſtfall ihre eigenen Söhne ſchonen können. Nachdem man durch die Beſichti⸗ gungsreiſen des Führers und des Duce durch die Weſt⸗ befeſtigungen Deutſchlands und Italiens davon überzeugt worden iſt, daß dieſe Feſtungsgürtel nicht zu überrennen ſind und die zu einer ſtraffen Kampf⸗ einheit zuſammengefaßten Armeen Deutſchlands und Ita⸗ liens zu einem Kampffaktor unvorſtellbarer militäriſcher Kraft geworden ſind, wird man trotz Chamberlain und Rooſevelt wiſſen, daß der Friede Europas auf den Bajo⸗ netten diefer beiden Armeen der beiden Völſer beruht. Dieuiſche Friedenspolitik Die Juſammenarbeit mit Rumänien. In den letzten Wochen hat in Berlin eine gemeinſame Tagung des deutſchen und des rumäniſchen Regierungs⸗ ausſchuſſes für die deutſch⸗rumäniſchen Wirtſchaftsbeziehun⸗ gen ſtattgefunden. Während der Verhandlungen wurde der gegenwärtige Stand des Warenverkehrs zwiſchen Deutſch⸗ land und Rumanten eingehend erörtert. Es wurde eine Reihe Maßnahmen zur weiteren Förderung dieſes Waren⸗ austauſches in Ausſicht genommen. Insbeſondere wurde von den beiden Ausſchüſſen im einzelnen geprüft, wie weit die Durchführung des Vertrages vom 23. März 1939 über die wirtſchaftliche Zuſammenarbeit zwiſchen Deutſchland und Rumänien bereits fortgeſchritten iſt. Es wurde ein Programm für die weitere enge wirk⸗ ſchaftliche Zuſammenarbeit in den nächſten Wochen aufge⸗ ſtellt. Die weitere Prüfung der einzelnen Fragen wird in den nächſten Wochen in einer Reihe von beſonderen Stu⸗ dienkommiſſionen und durch Beſprechungen zwiſchen Jach⸗ leuten und Vertretern der inkereſſierten Wirtſchaftsgrup⸗ pen fortgeſetzt werden. f Ferner wurden die aus der Errichtun des Protekto⸗ rates Böhmen und Mähren für den gegenſeitigen Waren⸗ und Zahlungsverkehr ſich ergebenden Fragen geregelt und eine befriedigende Entwicklung des Warenaustauſches zwi⸗ ſchen dem Reichsprotektorat und Rumänien für die Zukunft ſichergeſtellt. 5 5 8 n Die Tagung der beiden Regierungsausſchüſſe fand mit der Unterzeichnung einer Reihe Abkommen und Verein⸗ barungen, in denen das Ergebnis der Beſprechungen nie⸗ dergelegt iſt, ihren Abſchluß. becher neden eren eee rewe deglied zwiſchen dem deutſchen und dem 55 ehungen zwiſchen Deutſchland e land Nr. 117 JJC ͥͤ ðVàuVuJu0V0Gb0bTbTbbVb0TGTGTTGbTbTGTGT⅛TGbCTGTFT(T Aab me mit Litau 0 Abtommen Na: 2 auen zeichnek.— Umfaſſende RKegelung. Berlin, 22. Mai. Im Auswärtigen Amt wurden durch den Reichsmini⸗ ſter des Auswärligen v. Ribbenkrop und den litauiſchen Außenminiſter Urbſys ſowie durch die beiderſeitigen Dele⸗ gationsführer die deutſch⸗litauiſchen Wirtſchaftsverkräge unkerzeichnet, die den Gegenſtand der ſeik einigen Wochen in Berlin geführten Verhandlungen gebildek haben. Bei den unterzeichneten Verträgen handelt es ſich ein⸗ mal um die Regelung der wirtſchaftlichen Beziehungen zwi⸗ ſchen Deutſchland und Litauen, die ſich nach der Wieder⸗ vereinigung des Memelgebietes mit dem Reich als notwendig erwieſen hatte, ſodann um die Einrichtung der litauiſchen Freihafenzone in Memel. Die Ver⸗ handlungen wurden im freundſchaftlichen Geiſte und mit allem Verſtändnis für die wirtſchaftlichen Intereſſen des anderen Vertragspartners geführt, ſo daß es in verhältnts⸗ mäßig kurzer Zeit möglich geweſen iſt, auf beiden Gebieten zu einer umfaſſenden und dauerhaften Regelung zu gelan⸗ gen. Die Geltung des Wirtſchaftsvertrages, dem ein Ver⸗ rechnungsabkommen und ein Abkommen über den kleinen Grenzverkehr angeſchloſſen ſind, iſt auf zwei Jahre feſt⸗ geſetzt. Bei dem Warenumſatz zwiſchen Deutſchland und Li⸗ tauen konnte der ſeit 1936 eingetretenen Entwicklung einer ſtetigen Steigerung des gegenſeitigen Warenaus⸗ tauſches Rechnung getragen werden, was den natürlichen Ergänzungs⸗ und Entwicklungsmöglichkeiten der beiden Länder entſpricht. Auch in den ſich aus der Rückgliederung des Memelgebietes ergebenden finanziellen Fragen konnte volles Einvernehmen erzielt werden. Als Freihafen erhält Litauen in der im Vertrag vom 22. März 1939 vorgeſehenen Form zwei Freihafenzo⸗ nen mit den dazugehörigen Anlagen im Memeler Hafen, ſe Abwicklung und weitere Entwicklung die eine reibungsloſe des litauiſchen Handels ſicherſtellen. Für ſpäter iſt ein neuer litauiſcher Freihafen 3 km ſüdlich der Stadt Memel in Ausſicht genommen, deſſen Erſtellung das Reich übernommen hat. Die weitere Prüfung dieſes Pla⸗ nes iſt einer beſonderen deutſch⸗litauiſchen Kommiſſion an⸗ vertraut. Für wichtige, dem litauiſchen Tranſithandel die⸗ nende litauiſche Unternehmungen in Memel ſind Sonder⸗ regelungen vereinbart worden. Einzelfragen, die ſich aus der künftigen Abwick⸗ lung des litauiſchen Tranſitverkehrs in Memel für die ein⸗ zelnen Verwaltungen ergeben, werden anfangs Juni in be⸗ ſonderen Verhandlungen aufgenommen werden. „Dauerhaftes freundnachbarliches Verhälknis.“ Nach der Unterzeichnung des Wirtſchaftsvertrages zwi⸗ ſchen Deutſchland und Litauen hatte der Reichsminiſter des Auswärtigen v. Ribbentrop eine längere Ausſprache mit dem litauiſchen Außenminiſter Urbſys. Der Meinungs⸗ austauſch ergab, daß die zwiſchen beiden Ländern beſtehen⸗ den Wirtſchaftsfragen zur beiderſeitigen vollen Zu⸗ friedenheit gelöſt wurden. Zugleich ſtellten die beiden Außenminiſter mit Genug⸗ tuung feſt, daß hierdurch eine weitere Grundlage für ein dauerhaftes freundnachbarliches Verhältnis zwiſchen beiden Ländern geſchaffen wurde. Keine Differenzen mehr! Litauen kann auf Deukſchlands Freundſ haft bauen. Aus Anlaß der Unterzeichnung der deulſch⸗litauiſchen Wirtſchaftsverträge gewährte der Reichsminiſter des Aus⸗ wärtigen von Ribbentrop dem Vertreter der litauiſchen Nachrichten⸗Agentur Elta eine Unterredung über den Ab⸗ ſchluß der Wirtſchaftsverträge zwiſchen Deutſchland und Li⸗ tauen. Zu der Frage der allgemein⸗politiſchen Beziehungen zwiſchen dem Reich und Litauen führte der Reichsaußen⸗ miniſter u. a. aus: Nach der Regelung der Memelfrage gibt es zwiſchen Deutſchland und Litauen keine Differenzen mehr. Im Ge⸗ genteil! In der 1 können Deutſchland und Litauen ſich nach jeder Richtung hin ergänzen. Deulſchland als der große Konſument Europas kann einen erheblichen Teil der likauiſchen Produktion übernehmen. Litauen kann dagegen jeden Bedarf an Induſtrieprodukten in Heutſchland decken. Der heute abgeſchloſſene Handelsverkrag bildet eine bedeut⸗ ſame Grundlage für dieſe enge wirkſchaftliche Zuſammen⸗ arbeit zwiſchen den beiden Staaten. Das Abkommen über den Memelhafen gibt eine weitere Grundlage für die zukünftige wirtſchaftliche Zu⸗ ſammenarbeit der beiden Staaten. Während die offene Me⸗ melfrage jahrelang die Beziehungen zwiſchen unſeren bei⸗ den Ländern vergiftet hat, wird— davon bin ich überzeugt Land an der Memel nunmehr zu einem Bin⸗ litauiſchen politiſchen Be⸗ und Litauen durch un⸗ ren Vertrag vom 22. März ſichergeſtellt, der jede Ge⸗ das Volkwerden. Im übrigen ſind die walt zwiſchen den beiden Ländern ausſchließt. Aber darüber hinaus möchte ich ſagen, daß Deulſch⸗ eine immer weitere Vertiefung der freundſchafflichen Beziehungen der beiden Länder wünſcht und man möge in Kowno wiſſen, daß nunmehr Litauen immer auf die Freundſchaft Deutſchlands bauen kann! Arbſys beim Führer Der Führer empfing in Gegenwart des Reichsminiſters des Auswärtigen von Ribbentrop den zur Unterzeichnung der deutſch⸗litauiſchen Wirtſchaftsverträge in Berlin anwe⸗ ſenden litauiſchen Außenminiſter Urbſys in Begleitung des litauiſchen Geſandten Skirpa. 3 Niemals Verzicht auf unſer Eigentum Dr. Goebbels über Deutſchlands Lebensfragen In einer gewaltigen Maſſenkundgebung in den Kölner Ausſtellungshallen gab Reichsminiſter Dr. Goebbels in zweiſtündiger packender Rede einen um⸗ faſſenden Ueberblick über die politiſche Lage. Er hob ſie heraus aus dem hyſteriſchen Tageslärm der Demokratien. Er ſtellte deren Aufgeregtheit das ſtolze Bild des neuen, ſtarken und mächtigen Deutſchland gegenüber, das in unbeirrbarem, gläubigem Vertrauen auf den Führer und auf ſein gutes Recht und in dem ſicheren Wiſſen um die unüberwindliche Stärke ſeiner neuerſtandenen Volkswehr⸗ macht der weiteren Entwicklung mit ruhiger Gewißheit entgegenſieht. a „Deutſchland iſt wieder eine Weltmacht geworden“, ſo ſtellte der Miniſter unter dem ſtürmiſchen Beifall der Maſſen ſeiner Zuhörer feſt,„und in einem ſechsjährigen kühnen und ſteilen Aufſtieg iſt unſer Reich zur Großmacht emporgewachſen. wir vor Jahren nicht im entfernteſten für möglich hielten, s iſt geworden: Auf der Grundlage der Einheit iſt die nationale Freiheit und die Wiederherſtellung unſerer natio⸗ nalen El ſtanden. Ein Volk, das den tiefſten Fall ſeiner ganzen Geſchichte tat, iſt zwanzig Jahre ſpäter zum beſtim⸗ ſei vielleicht die größte geſchichtliche Tat des National ⸗ nus, daß er einen neuen Dreißigjährigen Krieg, der im 20. Jahrhundert nicht um religiöſe, ſondern wahrſcheinlich um ſoziale Probleme hätte geführt werden müſſen, verhindert erkannt habe, daß wichtiger als die doch ſehr zeitbedingte haltung von Dutzenden von Parteien und Inter⸗ zen die Sicherung des ewigen Beſtandes unſeres zſetzung dafür aber ſei die innere Geſchloſſenheit des ie ein noch ſo wertvolles Volk ohne Führung nichts hen vermöge, ſo könne auch eine noch ſo wertvolle Füh⸗ ts ohne das Volk vollbringen. Kolonialforderung unaufgebbar Dr. Goebbels wandte ſich dann einigen ſpeziellen außen⸗ politiſchen Fragen zu und behandelte zunächſt die Kolonial⸗ frage. Zu glauben, daß ſich 80 Millionen Deutſche im Her⸗ zen Europas für die nächſten Jahrhunderte ohne den Beſitz von Kolonien zufriedengeben könnten, bezeichnete der Miniſter als geradezu kindiſch. Wir müſſen die Forderung auf Kolonien um unſeres Lebens willen erheben, und es iſt völlig unmöglich, ihre Er⸗ füllung etwa auf die nächſten zwanzig oder dreißig Jahre zu verteilen. Wir wollen unſer Eigentum zurück, auf das wir niemals verzichten können und auch niemals verzichten werden.“ Wenn man heute in England den Vierjahresplan beſpöt⸗ tele, ſo ſolle man ſich lieber klar darüber ſein, daß der deutſche Keſſel ohne ihn angeſichts des ſchwerwiegenden Mangels an Rohſtoffen vermutlich ſchon längſt explodiert wäre. Eine Hal⸗ tung, wie ſie die Demokratien heute noch zeigten, müſſe zwangs⸗ läufig dauernd zu neuen Konflikten führen, die nicht wir her⸗ beiführten, ſondern die die logiſche Folge der Lage an ſich ſeien. Die Situation werde auch dadurch nicht beſſer, daß man einen Ring um Deutſchland zu legen verſuche und nun etwa die allgemeine Wehrpflicht in England einführe oder aufrüſte. „Heute“, ſo erklärte Dr. Goebbels unter den Stürmen des Beifalls,„iſt Deutſchland im übrigen durchaus in der Lage, jeden ſolchen Wettlauf in der Rüſtung, falls er etwa tatſächlich gewünſcht werden ſollte, erfolgreich mitzumachen!“ Mauer von Zement und Stahl Nachdem Dr. Goebbels ſich kurz mit der kleinen Clique der Nörgler, bei denen der Verſtand den Charakter überwuchere, beſchäftigt hatte, ſtellte der Miniſter feſt, daß die große Maſſe des gläubigen deutſchen Volkes es für richtiger gehalten hat, einmal hier und da auf etwas Butter und Schweinefleiſch zu verzichten und dafür dem Führer die Möglichkeit zu geben, daß er die Grenzen des Reiches ſichere und eine unüberwind⸗ liche Wehrmacht ſchaffe.„Dank dieſer Einſicht“, ſo betonte der Miniſter unter ſtürmiſchem Beifall,„hat Deutſchland an ſeiner Weſtgrenze eine Mauer von Zement und Stahl er⸗ halten, die für alle Zukunft einen Spaziergang nach Berlin ins Reich der Phantaſie verweiſt!“ Der Miniſter legte dann die Grundziele der deutſchen Politik eingehend dar und betonte in dieſem Zuſammenhang, daß das Reich mit den Maßnahmen der letzten Jahre in keiner Weiſe irgendwie die Intereſſen der weſtlichen Mächte ver⸗ letzt hat. „Wir billigen England keinerlei Qualifikationen zu, über uns zu Gericht zu ſitzen. Wir haben mit der Errichtung des deutſchen Protektorats über hmen und Mähren den Frieden in Mitteleuropa endgültig i. geſtellt, ohne dabei im übrigen unſere Raſſen⸗ und Volkstumsprinzipien auch nur im gering⸗ ſten zu verleugnen. Beide Völker leben getrennt nebenein⸗ änder und gehen nur in elementaren Lebensfragen zuſammen.“ An Polene Aodreſſe Zur Frage Danzig und Korridor ſtellte Dr. Goeb⸗ bels mit Nachdruck feſt, es ſei gar nicht zu bezweifeln daß Danzig eine deutſche Stadt ſe' Das hal“ iin übrigen ja der polniſche Außenminiſter ſelbſt elner Sejmrede offen zum Ausdruck gebracht Ebenſowenig ſei zu bezweifeln, daß dieſe Stadt zu uns geh und zu uns wolle. Eine ſonderbare Logik ſei es, we. die Polen ſagten, ſie hätten auf Danzig deshalb Anſpruch, weil die Weichſel ein polniſcher Fluß ſei und Danzig die Weichſelmündung beherrſche. Wir kämen ja auch nicht auf den Gedanken, mit einer analogen Begründung etwa Rotterdam zu verlangen, weil es die Rheinmündung be⸗ herrſche. Ebenſowenig ſei die Rede davon geweſen, daß wir zolen von der Oſtſee abdrängen wollten. Endlich könne wohl auch nicht 5 bezweifelt werden, daß eine Großmacht wie das Deutſche Reich mit ſeiner Oſtprovinz verbunden ſein und dleſe Verbindung exterritorialen Charakter haben müſſe. Dieſe Forderung ſei wahrhaft maßvoll und billig. Scharf wandte ſich Dr. Goebbels gegen Verſuche der pol⸗ niſchen Preſſe, die an ſich ſehr klare Situation nun ihrerſeits durch überſpannte und hyſteriſche Forderungen zu komplizieren oder zu verdrehen„Zur Debatte“, ſo rief er unter ſtürmiſchem Beifall der Tauſende,„ſteht Danzig und der Korridor!“ Die polniſche Oeffentlichkeit habe, ſo fuhr der Miniſter fort,„den Boden der Realitäten völlig verlaſſen, weil ſie ſich urch England gedeckt fühle. Mit ſchneidender Ironie pran⸗ gerte er an, wie dieſes England, um Deutſchland einzukreiſen, ſich bemühe, auch Sowjetrußland in einen ſolchen Ring hinein⸗ zuziehen— das klapitaliſtiſchſte, das 0 und beſitzendſte, unproletariſchſte Land der Erde verbinde ſich mit dem prole⸗ tariſchſten und dem kommuniſtiſchſten.“ Nie geſehener europäiſcher Machtblock Wenn nun das Militärbündnis zwiſchen Berlin und Rom unterzeichnet werde, ſo dokumentiere ſich damit vor den Augen der europäiſchen Oeffentlichkeit ein Machtblock, wie ihn die neuere europäiſche Geſchichte noch nicht ſah. Man ſolle ſich über ſeine Auswirkungen keinem Zweifel hingeben, denn hier begegneten ſich nicht nur zwei Völker in gemeinſamen Intereſſen, ſondern auch zwei Revolutionen in denſelben welt⸗ anſchaulichen Zielen. a „Wir ſind jetzt die. Militärmacht der Welt, und die Achſe, die Rom und Berlin miteinander verbindet, iſt un⸗ zerbrechlich geworden.“ ö ö ö Deutſchland ſteht Gewehr bei Fuß „Die deutſche Nation will keinen Krieg, Sie ſteht Ge⸗ wehr bei Fuß“, ſo ſchloß der Miniſter.„Aber das deutſche Volk iſt entſchloſſen, ſeine Lebensrechte zu wahren und zu ver⸗ teidigen. Das deutſche Volk weiß, daß es bei der Verteilung der Welt zu kurz gekommen iſt und die Welt muß einſehen. daß das auf die Dauer nicht ſo bleiben kann. Das deutſche Volk ſteht in blindem Vertrauen hinter ſeinem Führer und wartet der Dinge, die da kommen werden; das Gefühl der Angſt iſt ihm gänzlich fremd. Ueberraſcht werden können wir nicht mehr. Das deutſche Volk ſchläft ſozuſagen mit dem Torniſter unter dem Kopf. Es weiß, worum es geht, und es wäre entſchloſſen, ſein Leben und ſeine Freiheit bis zum letzten zu verteidigen, wenn es notwendig ſein ſollte. Der Führer iſt ein Friedensfreund. Er will wirk⸗ lich den Frieden. Mit einem Minimum an Vernunft wird es möglich ſein, den Frieden zu wahren, und zwar den Frieden der Gerechtigkeit. Die Welt hat die Wahl Die Kriegshetzer würden furchtbares Verhängnis über Europa heraufbeſchwören, wenn ſie Deutſchland dazu zwingen, ſein Leben zu verteidigen. Sie werden Europa ſeiner glück⸗ lichſten Zeit entgegenführen, wenn ſie die vitalſten Lebens⸗ anſprüche des deutſchen Volkes erfüllen. Die Wahl liegt bei den anderen, nicht bei uns. Wir aber ſind gef en und einig in einer nationalen Idee. Wir ſind bewaffnet an die Zähne und vertrauen blind auf den Mann, der Deutſchland aus ſeinem tiefſten Fall von 1919 zu der Höhe von 1939 emporführte. In dieſem Sinne ſind wir auch religiös, in dem Sinne glauben wir an das Walten eines höheren Schickſals, das am Ende doch immer Mut und Kraft belohnen wird, und das uns dann auch einen Weg zeigt, um zu unſerem Recht und zu unſe⸗ rer Freiheit zu kommen. In dieſem Sinne haben wir den Mut und die Berechtigung, vor dieſe höhere über uns waltende Macht zu treten und zu ſagen:„Wir haben uns ſelbſt gehol⸗ fen, nun, Gott, mußt du uns auch helfen!“ Der Führer bei der //⸗Berfügungstruppe Beſichtigung der„½ Standarte„Deutſchland“ auf dem Truppenübungsplatz Munſterlager. Im Anſchluß an den Beſuch des deutſchen Weſtwalls beſichtigte der Führer die zur Zeit auf dem Truppen⸗ übungsplatz Munſterlager übende ½ Standarte„Deutſch⸗ land“, In ſeiner Begleitung befand ſich der Reichsführer 4 Himmler, der bereits an der ganzen Weſtwallfahrt des Führers teilgenommen hatte. Auf der Fahrt zum Truppenübungsplatz wurde der Führer von den herbeigeeilten Volksgenoſſen aus der Um⸗ gebung des Munſterlagers ſpontan begrüßt. Der Führer begab ſich nach einer kurzen Fahrt durch das Lagergelände zu einer Gefechtsübung der ½ Standarte„Deutſch⸗ land“. Die Uebung zeigte das Regiment„Deutſchland“, verſtärkt durch eine ſchwere Abteilung, eine leichte Abtei⸗ lung ſowie eine Nebelbatterie, im Angriff auf eine be⸗ feſtigte Stellung. Der Angriff, der vollkommen kriegs⸗ mäßig mit ſcharfer Munition und Abſchluß Uebung bildete eine Feldparade aller an der Uebung beteiligten Einheiten vor dem Führer. Der Führer gab ſeiner Befriedigung über den Ver⸗ lauf der Beſichtigung Ausdruck und ſprach ſowohl dem Reichsführer // als auch dem Inſpekteur der/ Ver⸗ fügungstruppen und dem Kommandeur der/ Standarte „Deutſchland“ ſeine beſondere Anerkennung aus. Franco an den Führer g„Viele Beweiſe der Zuneigung.“ Berlin, 22. Mai Generaliſſimus Franco hat anläßlich der in Madrid ſtattgehabten Großen Parade an den Füh⸗ rer folgendes Telegramm gerichtet: „Am Tage des Sieges vereink ſich mit mir ganz Spa⸗ nien im Gedenken an das deutſche Volk und an ſeinen Jüh⸗ rer, die uns in den harken Kriegstagen ſo viele Beweiſe der Zuneigung gegeben haben.“ Der Reichsführer/ von General Franco ausgezeichnet. Anläßlich der Siegesfeier in Madrid hat General Franco den Reichsführer„7 Himmler zum Ritter des Ordens der Roten Pfeile mit dem Großkreuz ernannt, ebenſo Italiens Polizei⸗ chef Boechini, Zum Ritter dieſes Ordens wurde ferner er⸗ nannt Prof. Georg Kolbe, deſſen Franco⸗Büſte außerordentlich gefallen hat. Ständig kampfbereit Das neue Spanien.— Rundfunkanſprache Francos. Madrid, 22. Mai. Am ſpäten Abend des Tages der großen Siegesparade hielt der Caudillo im Rundfunk ſeine 5 Rede an die geeinte Nation ſeit dem Ende des Krie⸗ Das Elend Madrids in den letzten Jahren ſtelle, ſo führte General Franco aus, die größte Anklage dar, die gegen die roten Tyrannen erhoben werden könne. Sinnlos ſei die Zivelbevölkerung geopfert oder dem Volſchewismus preisgegeben worden. Obwohl die Nationalen keinen Au⸗ . die Abſicht. Madrid zu erobern, aufgegeben hätten, ei dies zurückgeſtellt worden, um eine Zerſtörung der Hauptſtadt zu vermeiden. In zwei Kriegsjahren ſei die Ei⸗ nigkeit der ſpaniſchen Jugend geſchmiedet worden, die nun⸗ mehr vor der Welt die Unabhängigkeit und Größe Spa⸗ niens proklamiere. Zur Außenpolitik übergehend erklärte der Generaliſſi⸗ mus, daß Spanien den Frieden liebe; der Friede müſſe je⸗ doch auf der Unabhängigkeit und Würde beruhen. Spanien wünſche, an der Befriedung Europas mitzuarbeiten, vor⸗ ausgeſetzt, daß Spaniens politiſche und wirtſchaftliche Selbſtbeſtimmung nicht angetaſtet werde. Mit einer ſolchen Politik laſſe ſich keinesfalls die Haltung gewiſſer Nationen in Einklang bringen, die eine wirtſchaftliche Einkreiſung Spaniens verſuchten. Franco fuhr fort, er wolle jedoch nicht leugnen, daß Spanien keineswegs außer⸗ 0 jeder Gefahr ſei Ausländiſche Agenten und olche des internationalen Judentums verſuchten, ihre ein⸗ ſtige Herrſchaft in Spanien zurückzuerobern. Das neue Spanien müſſe ſtändig kampfbereit ſein. Die Blutopfer forderten gebieteriſch, daß die einſtigen Zuſtände nichl mehr zurückkehren dürften. Jene, die in ihrem Innern ihre frühere Haltung bereuten, würden im neuen Spanien gern aufgenommen, ſedoch müßten ſie ſede frühere Bin⸗ dung aufgeben. Ktaſinopolitik oder Gruppenpolitik müſſe verſchwinden An ihre Stelle müſſe die mühſelige täglich Aufßauarbeit kreten. JJ Danziger Staatsbürger erſchoſſen Schwerer Zwiſchenfall in Kalthof. Danzig, 22. Mai. Das provokatoriſche Verhalten der von Polen an den deutſch⸗danziger Grenzſtationen unterhaltenen Zollinſpeklo⸗ ren, die ſich ſchon öfters durch ihr herausforderndes Beneh⸗ men bei der Danziger Grenzbevölkerung unbeliebt gemacht haben, zumal ſich in letzter Zeit Ungehörigkeiten und Belc⸗ ſtigungen gegenüber deutſchen Mädchen und Frauen häuf⸗ ten, löſte am Samstag Kundgebungen vor dem Hauſe der polniſchen Zollinſpektoren in Kalthof aus. Eine kleine Menſchenmenge, die ſich dort angeſammelt hatte, gab ihrem Unwillen Ausdruck und zerſtreute ſich nach kurzer Zeit in völliger Ordnung; Zwiſchenfälle waren nicht zu verzeichnen. In der Nacht zum Sonntag gegen 23 Uhr wurde ein Beamter des Danziger Senates von Seiten der polniſchen diplomatiſchen Vertretung in Danzig alarmiert, wobei dem Senat die Vorgänge in Kalthof in aufgebauſchter Form zur Kenntnis gebracht wurden. Bereits wenige Minuten ſpäler konnte dem anfragenden polniſchen Legationsrat Perkow⸗ ſky mitgeteilt werden, daß in Kalthof völlige Ruhe herrſche und daß es bei den Kundgebungen zu keinerlei Ausſchrei⸗ tungen gekommen war. Trotz dieſer Verſicherung fuhr Le⸗ gationsrat Perkowſky nach Kalthof. An der Danziger Grenzſtation Ließau traf das polniſche Auro mit dem pol⸗ niſchen Legationsrat Perkowſky, dem polniſchen Legationg⸗ rat Schiller und dem polniſchen Oberzollinſpektor Swita ein, um in Richtung Kalthof weiterzufahren. Es iſt nachge⸗ wieſen, daß die Inſaſſen des Autos den Ort in völliger Ruhe vorfanden. Sie hatten ſich zunächſt zum Hauſe der Zollinſpektoren begeben, das in tiefem Frieden lag, und dann weiter zum polniſchen Bahnhof Kalthof. Ganz unabhängig von dieſen Ereigniſſen war von Ma⸗ rienburg eine Taxe mit einigen Danziger Staatsangehöri⸗ gen gegen 0.50 Uhr durch Kalthof gefahren. Als das o am Bahnhof vorüberkam, wurde es von dem dort ſtehenden polniſchen Auto mit einem Scheinwerfer geblendet. De Taxe hielt an, und der Chauffeuer zuſammen mit einem Fahrgaſt machten ſich auf den Weg, um feſtzuſtellen, ob daz blinkende Auto etwa Hilfe brauchte. Auf halbem Wege er⸗ kannte man jedoch, daß nichts vorlag, ſo daß die beiden Männer kehrt machten, um zurückzugehen. In dieſem Augenblick fielen aus dem polniſchen Aulo zwei Schüſſe, von denen der Fahrgaſt Grübner in das Ge. ſicht und von hinten in die Schulter getroffen wurde. Er war ſofork kot. Der Täter flüchtete in das Bahnhoſsge⸗ bäude. Irgendein Wortwechſel zwiſchen dem Täter und den Beſchoſſenen hatte nicht ſtattgefunden. Ehe noch die ſofort alarmierte Polizei herbeikommen konnte, hatten ſich Legationsrat Perkowſky, Legationsrat Schiller, der Oberzollinſpektor Swita und die polniſchen Ei, ſenbahnbeamten auf dem Bahnhof Kalthof auf einer aus Dirſchau herübergekommenen Lokomotive auf polniſches Gebiet entfernt. Die Polizei fand am Tatort den polniſchen Kraftwagen und darin eine geladene Piſtole und das Fut⸗ teral einer Mauſerpiſtole. Die tödlichen Schüſſe ſind aus einem polniſchen Armeerevolver abgegeben worden, ſo daß alſo drei Schußwaffen im Wagen geweſen ſein müſſen. Es ſteht e daßz aus dem Auto, das mit zwei Mil⸗ gliedern der diplomatiſchen Verkretung Polens in Danzig beſetzt war, geſchoſſen worden iſt. Wegen dieſes in ſeinen Einzelheiten noch zu klärenden Vorfalles hal der Präſident des Danziger Senates, Greiſer, am Sonntag in einer Note an den diplomatiſchen Vertreter der Republik Polen in Danzig, Miniſter Chodacki, ernſte Vorſtellungen erho⸗ ben und auf das ſchärfſte gegen das Verhalten exterrito⸗ rialer Skagtsbeamter auf Danziger Stgaksgebiet prokeſtierl. Von polniſcher Seite werden alle erforderlichen Schrille i und zur Klärung des Falles gefor- erk. Polniſche Verdrehungen Am Sonntagmittag wurde in Danzig den ausländiſchen Preſſevertretern von polniſcher Seite eine Darſtellung der Vorgänge in Kalthof übergeben, in der Folgendes behauptet wird: Am 20. Mai ſeien polniſche Zollbeamte in Kalthof von einer Menſchenmenge ſchwer bedroht worden. Sie hät⸗ ten Danziger Polizeihilfe nachgeſucht, die ihnen aber verwei⸗ gert worden ſel. Daraufhin hätten ſie ſich auf polniſche⸗ Ge⸗ biet begeben, um ſich in Sicherheit zu bringen In Wirk⸗ lichkeit ſind die Kundgebungen, mit denen die Danziger Bevölkerung ihrem Unwillen gegenüber den ſtändigen Pro- vokationen ſeitens polniſcher Jollbeamter Ausdruck gab, völ⸗ lig ruhig verlaufen. In der polniſchen Meldung heißt es weiter, die poln⸗ ſche diplomatiſche Vertretung in Danzig habe beabſichtigt, zwei Beamte nach Kalthof zu entſenden und um polizeiliche Bedeckung gebeten. Das ſei ihr von amtlicher Danziger Seite verweigert worden. Daraufhin hätten ſich die polniſchen Be⸗ amten allein nach Kalthof begeben, wo ſie von einer Men ſchenmenge bedroht worden ſeien.— Wie in der Note des Senatspräſidenten Greiſer feſtgeſtellt wird, liegt die Unter ſuchung politiſcher Zwiſchenfälle einzig und allein den Dal ziger Polizeibehörden ob. Es iſt amtlich feſtgeſtellt worden, daß zur Zeit des Eintreffens der polniſchen Beamten in Kalthof vollkommene Ruhe herrſchte und kaum Menſchen auf der Straße zu ſehen waren. Die polniſche Meldung behauptet, in Notwehr und in Bedrohung habe der Chauffeur des polniſchen Wagens unächſt einen Schuß in die Luft abgegeben, und als dieſe Warnung nichts genutzt habe, habe er in die Menge ge⸗ ſchoſſen. Dazu iſt von Danziger Seite amtlich feſtgeſtellt worden, 30 ich keiner der Inſaſſen des polniſchen Wagens von den Inſaſſen der aus Marienburg kommenden Taxe bedrehl füh⸗ len konnte, und daß die„Menge“ aus zwei Perſonen 75 ſtand. Im übrigen iſt der Schießerei keinerlei Workwechſe vorausgegangen. Der Jahrestag des fudetendeutſchen Wahlſieges. Die Stadt Eger feierte in einer Weiheſtunde in der Ruhmeshalle den Jahresſag des Wahlſieges der Sudetendeutſchen Partei am 19 Mai 1935, der den eigentlichen Ausgangs unkt des ſieg⸗ reichen Endkampfes des durch Konrad Henlein geeinten Sude⸗ tendeuiſchtums bildete Reichsſtatthalter Henlein wurde in den feſtlich geſchmückten Straßen ein begeiſterter Empfang zuteil. Der Deutſche Palaſt in Lüttich. In Lüttich wird die Internationale Waſſerſportausſtellung feierlich von Köni 5 pold eröffnet. Zahlreiche Länder, darunter auch Deut lauf. beteiligen ſich an der Ausſtellung, die die Bedeutun des 1 ſers für alle Gebiete des menſchlichen Lebens— Wiſſenſchaft Technik, 1 Fiſcherei, Hygiene, Kunſt, Sport 81 845 vor Augen führt. Der Deutſche Palaſt— noch größer als 5 Deutſche Haus in Paris—, der mit deutſchem Material un von deutſchen Arbeitern errichtet worden iſt. iſt einer der gr ten auf der Ausſtellung. Staatsminiſter Adolf Wagner und Oberbürgermeiſter dien ler wurden vom Reichsverweſer von Horthy empfangen. A 1 Ehre der deutſchen Mutter! Dr. Frick und die Reichsfrauenführerin zum Muktkerkag. Berlin, 22. Mai. Mittelpunkt neben einer 9 Dr. Frick führte u. a. aus: Am Reichsmültertag iſt es mir eine beſondere Freude, erſtmalig zu den 9 üttern Großdeutſchlands ſprechen zu kön⸗ nen, Ihnen allen den Dank des geſamten Vaterlandes zum Ausdruck zu bringen für all ihre ſelbſtloſe, aufopfernde, ſtille Arbeit im Dienſt ihrer Familie, die den ewigen Lebensquell unſeres V bildet und aus der die ſittlichen und geiſtigen Kräfte zu ſeiner Führung erwachſen. Ich weiß, daß ſich dieſe Arbeit meiſt unbemerkt im Innern der Familie ab⸗ ſpielt, ich weiß aber auch, daß zie Mutter ihr höchſtes Glück, größte Befriedigung in dem Gedeihen ihrer Kinder fin⸗ em ſtolzen Bewußtſein, zur Erhaltung ihrer und Art beizutragen. trennen uns erſt von der Zeit, da n Gift volksfremder materialiſtiſcher das Jagen nach Genuß, rückſichtsloſes Ich ſtes Glück propagierte als hö Mutter ött preisgab, ind mehr leerten, die Ehegemeinſchaft ft herabſank, und der raſſiſche Augen bereits abzuzeich⸗ 1933! Unſer Führer war Denken ausfegte und Zukunft eines Volkes nicht auf auf dem materiellen Reichtum des f dern auf der Zahl zieſer Erkenntnis hat rin unſeres Erbgutes er eingeräumt, die hat die Familie in n Wirkens gerückt. gilt an erſter unſere d unſere Förderung. Denken wir an eriſchen Maßnahmen zur Erleichterung Eheſchließung, die Kin derbei⸗ n wir an die Schutzbeſtimmungen für ge Frau, denken wir an die Einrichtungen der Geſundhe mter mit ihren Beratungsſtellen zur Fürſorge für Mütter und Kinder, an die geſetzlichen Hilfen bei Geburt und Wochenbett, Leiſtungen, die erſt kürzlich durch den Erlaß eines neuzeitlichen Hebammengeſetzes mit der Sicherſtellung von Hebammenhilfe für jede werdende Mutter und Wöchnerin eine weſenkliche Erweiterung erfahren haben. Denken wir aber auch an die zahlreichen von Seiten der Partei getrof⸗ fenen Maßnahmen zur Unterſtützung der Familien, vor allem an das große ſoziale Hilfswerk„Mutter und Kind“ mit ſeinen vielen Hilfsſtellen und ſeiner großzügigen Müttererholungsfürſorge. Mein befonderer Dank gilt in dieſem Zuſammenhang der Arbeit des deutſchen Frauenwerks. In ſeinem Reichs mütterdienſt hat es ſich ein Schulungsinſtru⸗ ent geſchaffen, das allen deutſchen Frauen den Weg zur Erfüllung ihrer eigentlichen Beſtimmung, Frau und Müt⸗ ter zu ſein, weiſen ſoll. 5 Der diesjährige Müttertag erhält durch die erſtmalige Verleihung des Ehrenkreuzes der deutſchen Mutter durch den Führer eine ganz beſondere Weihe. Der Führer und mit ihm das deutſche Volk ehrt die unbekannte deulſche Mutter mit den Worten: 5 1 i Mater 7. 50 deutſchen Vol · des an kinderreiche Mütter ſtifte ich das renkre de deukſchen Mutler.“ b g 8 Um die Verehrungswürdigkeit der Mutter, die das deutſche Ehrenkreuz trägt, beſonders hervorzuheben, wurde für die Hitlerjugend die Grußpflicht angeord⸗ let, Dieſer Verordnung liegt neben der Mutterverehrung en tiefer Erziehungsgedanke zugrunde. Die Ach⸗ tung vor der Mutter ſoll geweckt werden. Zugleich ſoll eine nige Bindung der heranwachſenden Jugend zur Mut⸗ ter hervorgerufen werden. Bei der Durchführung der Verleihung des Ehrenkreu⸗ des werden am heutigen Tage an erſter Stelle die kinder⸗ en Mütter über 60 Jahre bedacht. Für all dieſe ae iſt das Ehrenkreuz ein Zeichen dafür, daß das Va⸗ . ihre Opfer nicht vergeſſen hat und ſie um ihres er⸗ füllten Frauenlebens willen im Dienſt an Volk und Vater⸗ land ehrt. e Ehrenkreuz der deutſchen Mutter iſt die höchſte An⸗ 0 ennung, die das Deutſche Reich der kinderrelchen Mut⸗ dültecne auen 8 75 15 5 90 1 0 deulſchen n zu danken, iſt mir aufrichtiges Herzensbedürfnis. ehre der deutſchen Mukter! 5 555 Nachdem Reichsminiſter Dr. Frick geſprochen hatte, n die Reichsfrauenführeren das Wort. er Mi Stelle e — Das Ehrenkreuz der dentſchen Mutter. —— eine Badiſche Chronik 5 Heidelberg.(Mit dem Motorrad in den Waſſergraben.) Eine Mannheimer Familie verunglückte auf der Ziegelhäuſer Landſtraße beim Ausweichen eines an⸗ deren Fahrzeugs. Das Motorrad mit Beiwagen rannte in einen Waſſergraben und überſchlug ſich. Dabei wurden der de ſeine Frau und ihr Kind ſchwer verletzt. Die Verletzten fanden Aufnahme in einem Krankenhaus. „ U Heidelberg.(In Schaufenſter gefahren.) Ein Taxameter ſtieß beim Einbiegen in die Hauptſtraße mit einem aus der Karl⸗Ludwigſtraße kommenden Perſonenkraft⸗ wagen zuſammen, wobei der Taxilenker ausbog und in ein Schaufenſter fuhr. Ein älterer 5 ſchwer verletzt An dem Zuf 8 m. Brühl b. erlegen.) 18 8 Ver iſt mit ſeir F n.(Seinen Verletzungen Traftradfahrer Alfons Triebkorn ſtein gefahren und igen zugezogen, die ſei⸗ nerin, Witwe Marie Bangarter geb. Jordan, vollendete in geiſtiger und körperlicher Friſche ihr 94. Lebensjahr. Buchen.(Von Auto tödlich verletzt.) In Sindolsheim wurde der neunjährige Sohn des Hauptlehrers Schneider durch einen Kraftwagen erfaßt und tödlich verletzt. () Iffezheim b. Raſtatt.(Tod durch Verkehrs⸗ unfall.) Erſt 44 Jahre alt iſt im Raſtatter Krankenhaus Bürgermeiſter und Ortsgruppenleiter Pg. Friedrich König an den Folgen eines am 22. März erlittenen Verkehrsunfalls geſtorben. (c) Bühl.(Neue Stadthalle.) Der frühere„Fried⸗ richsbau“ wurde einer umfaſſenden Erneuerung unterzogen und zu einer allen neuzeitlichen Bedürfniſſen entſprechenden Stadthalle umgebaut. An den Arbeiten war ausſchließlich das Bühler Handwerk beteiligt. () Königsbach b. Pforzheim.(Auf der Fahrt zum Fußballſpiel ſchwer verunglückt.) Zweß junge Leute von hier namens Chriſtian Schwegler und Her⸗ mann Lamprecht wollten mit dem Kraftrad zum Fußball⸗ wettſpiel nach Stuttgart fahren. Bei Zuffenhauſen ſtießen ſie mit einem Laſtkraftwagen zuſammen, wobei Lamprecht Gehirnerſchütterung und ſchwere innere Verletzungen davontrug, während Schwegler dreimal den linken Oberarm brach und dazu noch einen Oberſchenkelbruch erlitt. Die Ver⸗ unglückten wurden in das Krankenhaus Feuerbach verbracht. Lamprecht ſchwebt in Lebensgefahr. Ein Toter, drei Schwerverletzte. () Pforzheim. An der Autobahnausfahrt Pforzheim⸗ Weſt an der Wilferdinger Straße ereignete ſich ein ſchwerer Verkehrsunfall. Ein mit 15 Perſonen beſetzter Kraftwagen, der bon Karlsruhe kam, geriet aus der Fahrbahn und ſtürzte die Böſchung hinunter. Der Wagen überſchlug ſich. Dabei wurde ein 19jähriger junger Mann herausgeſchleudert und tödlich verletzt. Drei weitere Inſaſſen, ebenfalls junge Män⸗ ner, erlitten ſchwere Verletzungen, einige andere wurden leich⸗ ter verletzt. Der ums Leben gekommene junge Mann ſtammt aus Stuttgart, ſeine Eltern wohnen in München. Aus den Nachbargauen Ludwigshafen.(Widerſpenſtiger Kraftfah⸗ rer.) Ein Ladenburger Möbelhändler, der mit ſeinen Freunden eine Ausfahrt an die Haardt unternommen hatte, fuhr auf der Rückfahrt mit ſeinem Perſonenkraftwagen durch den Stadtteil Frieſenheim und kehrte dort nochmals in einer Gaſtſtätte ein Man hatte dem Alkohol ziemlich zu⸗ geſprochen, als man die Wirtſchaft um die Mitternachts⸗ ſtunde verließ. Auf der Straße ging es dann ziemlich leb⸗ haft her, und durch überlautes Schreien wurde grober Un⸗ fug verübt. Bei der Zurredeſtellung durch Polizeibeamte würde der Möbelhändler in höchſtem Grade widerſpenſtig. Um ſeine Perſonalien feſtzuſtellen und die Weiterfahrt mit dem Kraftfahrzeug zu verhindern, wurde er zum Polizei⸗ revier verbracht. Auch dort ſetzte er den Unfug weiter fort und wurde deshalb bis zur Erlangung der Nüchternheit ver⸗ wahrt. Sein Fahrzeug wurde ſichergeſtellt. Haſſel bei Sk. Ingbert.(In den Rhein geſprun⸗ gen.) Aus bisher noch unbekanntem Grunde ſprang ein hieſiger Bewohner, der ſich auf einem Rheindampfer be⸗ fand, nahe Bingerbrück in den Rhein und ertrank. Der Mann hinterläßt zwei Kinder. Differken.(Todesſturz nach der Kir mes.) Auf dem Heimweg nach der Kirmes kam auf der Landſtraße das Motorrad des Einwohners Theiſen um Mitternacht ins Schleudern und ſtürzte, wobei T., der auf dem Beiſitz fuhr, gegen einen Stein prallte und tödliche Verletzungen er⸗ litt. (Tödlich verunglückt.) Auf ner Arbeitsſtätte iſt der in den 30er Jahren ſtehende Inger n Windhag von einem aus Richtung Friedrichshafen kommenden Motorradfahrer über⸗ fahren und tödlich verletzt worden. 5 — Ludwigsburg.(Vom Himmel hoch). Von einem Flugzeug, das Ludwigsburg überflog, löſte ſich der Benzintank und ſtürzte in der Nähe einer Gärtnerei in der Aldingerſtraße ab. Der Tank bohrte ſich etwa einen Meter tief in den Acker ein. Menſchen kamen glücklicherweiſe nicht in Gefahr, auch Sachſchaden entſtand nicht. — Bempflingen, Kr. Nürtingen.(In die Erms ge⸗ ſt ü rz l.) 2 7gdahrige Glaſermeiſter J. Freyſinger ſtürzte auf unerklärliche Weiſe in den Ablaufkanal der Erms. Obwohl einige raſch hinzueilende Männer den Mann in ſeine nahe⸗ gelegene Wohnung brachten, verſchied er dort nach wenigen Minuten.. — Kaufbeuren.(Von der Trans m ion ge⸗ tötet.) 5 in der Mühle in Lauchdorf als ahlburſche beſchäftigt geweſene 15 Jahre alte Xaver Saiter wurde von der Transmiſſion des Mahlwerks erfaßt. Schwer verletzt wurde er im Mahlraum aufgefunden, Ehe noch Hilfe her⸗ beigeſchafft werden konnte, war der Tod eingetreten. Sechſerbock durchſchwimmk zweimal den Rhein. Oberweſel. Ein ſeltenes Schauspiel bot ſich am Rhein⸗ ufer in der Höhe von Kaub. Ein ſtattlicher Sechſerbock ſprang auf der linken Rheinſeite, wahrſcheinlich von wilden Hunden gehetzt, in die zurzeti hochgehenden Fluten des Rheines und durchquerte den Rhein bis zum gegenüber⸗ liegenden Kaub. Als er auf dem Wege in das Rheinſtädt⸗ chen war, wurde er von Straßenpaſſanten erſchreckt, wen⸗ dete zurück zum Rheinufer und ſtürzte ſich erneut in die Fluten, um nun zum zweiten Male den hier ſehr breiten Strom zu überqueren und auf der linken Rheinſeite wie⸗ der in den Waldungen zu verſchwinden. Loltale Nuudocliau Der geſtrige Sonntag. Auch das Wochenende brachte das ſchon ſo lang erſehnte Maiwetter nicht. Am Samstag kämpfte zwar die Sonne mit aller Energie gegen die Wolken und einige Zett ſchien es, als ob ſie die Oberhand behalten wollte, doch von langer Dauer war dies nicht. Bald kamen wieder die ſeit Tagen gewohnten Trübungen und ſo blieb es den ganzen Sonntag. Da wir in letzter Zeit bezüglich des Wetters beſcheiden geworden ſind, war man zufrieden, daß wenigſtens das Wochenende und der Sonntag ohne Regen blieb. Im übrigen ſtand der dritte Maiſonntag ganz im Zeichen der Mutter, über deſſen Verlauf wir an anderer Stelle berichten. Der Bahnfernverkehr war am Wochenende recht lebhaft. Vor allem waren es die Betriebsausflüge, die den Bahnverkehr belebten. Der Ausflugs⸗ und Stadt⸗ verkehr blieb infolge der kühlen Witterung verhältnis⸗ mäßig ſchwach, denn viele Volksgenoſſen verſchoben die geplanten Ausflüge auf wärmeres Wetter, das nicht nur die Bevölkerung der Stadt, ſondern vor allem der Land⸗ wirt dringend nötig hat. * Der Ehrentag der deutſchen Mutter. 70 Mütter erhalten das Ehrenkreuz. Am geſtrigen Sonntag fand im Schloßſaal eine beſondere Feierſtunde ſtatt, um 70 hochbetagten Müttern am Ehrentag der deutſchen Mutter den Dank der ganzen tation abzuſtatten und als Anerkennung für die Tapfer⸗ keit im ewigen Kampf um die Erhaltung des Volkes mit dem Kreuz der Mutterehre am blauweißen Band auszuzeichnen. Hitlerjugend, Bd M. und die politiſchen Leiter bil⸗ deten Ehrenſpalier und zur angeſetzten Zeit war der große Schloßſaal bis zum letzten Platz beſetzt. Mit dem Muſikſtück„Die Himmel rühmen“, wurde gleich bei Be⸗ ginn der Veranſtaltung eine weihevolle Stimmung ge⸗ geben. Frau K. Schweizer trug Erkenntnisworte über die Mutter als Wahrerin des höchſten Gutes der Nation vor. Weihevolle Worte eines Gedichtes von Frl. A. Bühler folgten. Ortsfrauenſchaftsleiterin Seitz hielt nun die Feſtanſprache, in der ſie den hohen Menſchlichkeits⸗ begriff der deutſchen Frau und die großen Tugenden in den Vordergrund ſtellte. Hierauf folgte nun die feierliche Verleihung von 70 Ehrenkreuzen und zwar 33 goldenen, 14 ſilbernen und 23 bronzenen durch den Ortsgruppenleiter Raule. Gleichzeitig erhielt jede Mutter die vom Führer unterzeichnete Urkunde, während BdM⸗ Mädels jeder ausgezeichneten Mutter einen Blumen⸗ ſtrauß überreichten. Nach beſonderen Glückwunſchworten wurde die Feier mit den Liedern der Nation beſchloſſen. Im Anſchluß hieran wurde den Müttern eine Auto⸗ rundſahrt zu teil. Dll 1 g 5 einen Kraftradler angefahren. Der Fuß⸗ gänger erlitt dabei i N n Knöchelbruch. Bei den vorgenom⸗ menen polizeilichen E ungen wurde feſtgeſtellt, daß der Lenker nicht im Beſit 8 Führerſcheines war und das Rad kurz zupor aus einem Schuppen in Mannheim entwendet hatte. Nach Entnahme einer Blutprobe wurde der Dieb ins Gefängft eingeliefert. Das Krafkrad wurde ſichergeſtellt. — Bei den am 17. Mai vorgenommenen Verkehrskontrollen mußten wegen verſchiedener Uebertretungen der Straßenver⸗ kehrsordnung 58 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt wer⸗ den.— Außerdem gelangten drei Perſonen zur Anzeige, weil ſie in vergangener Nacht in den Anlagen der Stadt Blumen abſchnitten, um ſie zu entwenden. Einer der Täter wurde wegen Verdunklungsgefahr in das Gefängnis eingeliefert. * — Politiſch unzuverläſſige Beamte. Gemäß Paragraph 71 des Deutſchen Beamtengeſetzes kann der Führer und Reichskanzler einen Beamten auf Lebenszeit oder auf Zeit auf einen von der oberſten Dienſtbehörde im Einvernehmen mit dem Reichsminiſter des Innern geſtellten Antrag in den Ruheſtand verſetzen, wenn der Beamte nicht mehr die Gewähr dafür bietet, daß er jederzeit für den nationalſozialiſtiſchen Staat eintreten wird. Während bisher die dieſe Verſetzung in den Ruheſtand ausſprechende Verfügung dem Beamten zu⸗ geſtellt werden mußte, ſchreibt das Aenderungsgeſetz zum Deutſchen Beamtengeſetz vor, daß nur eine Mitteilung über die verfügte Verſetzung in den Ruheſtand erforderlich iſt, die aber dem Beamten nicht durch den Führer und Reichs⸗ kanzler, ſondern durch den zuſtändigen Reichsminiſter zu⸗ geſtellt wird. Zwölf Jahre Zuchthaus für Brandſtifter. IJ Mannheim. Am dritten Verhandlungstage verur⸗ teilte das Mannheimer Schwurgericht den wegen zehn Bran ſtiftungen angeklagten Joſef Seitle aus Marktwald bei Min⸗ delheim zu zwölf Jahren Zuchthaus, zehn Jahren Ehrverluſt und Sicherungsverwahrung. Der Scheinheilige hatte bet det gelegten Bränden eifrig an den Löſcharbeiten teilgenommen und auch Nachtwache gehalten, damit weitere Brände verhütet würden. Er will die Anweſen wegen verſchmähter Liebe in Brand geſteckt haben. Insgeſamt ſind durch die Brand⸗ ſtiftungen 100 000 Mark Schaden entſtanden. Gefängnis für Arbeitsbuchfälſchung. Das Schöffen⸗ gericht verurteilte die 21jährige Chriſtine R. aus Mertingen wegen Aenderungen, die ſie in ihrem Arbeitsbuch vorgenom⸗ men hatte, zu drei Monaten Gefängnis. Sie hatte, nachdem ihr das erſte Arbeitsbuch angeblich geſtohlen war, in Mün⸗ chen ein zweites erhalten und dariei zur Verſchleierung ihrer auffallend kurzen Beſchäftigungszeiten eine 5 auf 15, eine 3 auf 19 abgeändert. Weil aber in eine der erhemeleen Beſchäftigungszeiten eine Dieberef und deren Erledigung fiel, wurde die Fälſchung enkdeckt. 1 E Geſchäftliche Mitteilungen. Die Firma Gebr. Braun, Mannheim, Breiteſtraße, K 1, 1.3, zeigt in einem reichilluſtrierten Proſpekt, der in unſerer heutigen Auflage beiliegt, modiſche Sommer⸗ kleidung, den wir beſonders unſerer Damenwelt an⸗ gelegentlichſt zur Durchſicht empfehlen. a 7 2 Hagelverſicherung in Baden Der badische Staat hat mit der Norddeutſchen Hagel⸗ Verſicherungs⸗Geſellſchaft auf Gegenſeitigkeit in Berlin ein Abkommen getroffen, das ſich ſeit ſeinem Beſtehen als ſehr vorteilhaft für die badiſche Landwirtſchaft erwieſen hat. In dem Abkommen räumt die Geſellſchaft dem badiſchen Finaftz⸗ und Wirtſchaftsminiſterium das Recht der Mitwirkung bet der Aufſtellung der badiſchen Prämientarife ein und verpflich⸗ tet ſich, alle Verſicherungsſchutz ſuchenden badiſchen Bauern und Landwirte auf Antrag gegen Hagelſchaden zu verſicherſt. Die Geſellſchaft erhebt von den badſſchen Verſicherungsneh⸗ mern für das Jahr 1939 zuſammen mit der Vorprämie einen Zuſchlag von 80 v. H. der Vorprämie zugunſten des badiſchen Staates, der die Nachſchußpflicht gegenüber der Geſellſchaft übernommen hat. Die badiſchen Verſicherten ſind damit im Jahre 1939 von jeder Nachſchußpflicht befreit und ſomit gegen Zahlung einer feſten Prämie gegen Ha⸗ gelſchaden verſichert. Es muß den badiſchen Bauern und Landwirten drin⸗ gend nahegelegt werden, von dieſer außerordentlich günſtigen Gelegenheit des Verſicherungsſchutzes gegen Hagel⸗ ſchaden in weiteſtem Maße Gebrauch zu machen. Die gro⸗ ßen wirtſchaftlichen Schäden, die durch Hagelſchläge auf ver⸗ ſchiedenen Gemarkungen des Landes in den letzten Jahren verurſacht worden ſind, ſollten der Landwirtſchaft treibenden Bevölkerung mit aller Deutlichkeit gezeigt haben, wie not⸗ wendig eine Verſicherung gegen Hagelſchaden iſt. Die Ver⸗ ſicherungsmaßnahme entſpricht auch durchaus dem Ziele des Vierjahresplanes und der Erzeugungsſchlacht, wobei es ſich darum handelt, ſowohl möglichſt viele landwirtſchaftliche Er⸗ zeugniſſe zu produzieren, als auch die zu ihrer Gewinnung gemachten Aufwendungen an Geld und Arbeitskraft auf jede mögliche Weiſe ſicherzuſtellen und ſich vor wirtſchaft⸗ lichen Schäden, wie ſie ſchwere Hagelſchläge zur Folge haben, zu ſchützen. Die Gewährung ſtaatlicher Unterſtüt⸗ zung oder staatlicher Hilfsmaßnahmen zugunſten nicht oder ungenügend verſicherter, durch Hagel geſchädigter Landwirte kann bei den weitgehenden Staatsleiſtungen für die Hagel⸗ Verſicherung nicht mehr in Frage kommen. Verſicherungsanträge nehmen die in nahezu allen Gemeinden des Landes beſtehenden Agenturen der Nord⸗ deutſchen Hagel⸗Verſicherungs⸗Geſellſchaft entgegen; im übri⸗ gen gibt die General⸗Agentur in Karlsruhe, Mathyſtr. 19, jede gewünſchte Auskunft. Gemeinſchaftsarbeit der DAc⸗Gaue Baden⸗Würktemberg⸗ Saarpfalz. Die Gauwaltungen Baden, Württemberg und Saar⸗ pfalz der Deutſchen Arbeitsfront bezw. ihre Fachabteilun⸗ gen„Der Deutſche Handel“ haben ſich zur Durchführung einer Arbeitswoche„Export ⸗Technik“ vom 4. bis 10. Juni in Bad Teinach zuſammengetan. Dieſe Ar⸗ beitswoche hat den Zweck, den Außenhandelskaufleuten, den Abteilungsleitern und Sachbearbeitern der ſüdweſt⸗ deutſchen Export. und Induſtriebetriebe neue Anregungen zu geben. Das Ziel der deutſchen Außenhandelspolitik iſt, auf eine knappe Formel gebracht, Deckung unſeres Ein⸗ 5 durch die Ausfuhr deutſcher Arbeitserzeugniſſe. n der Arbeitswoche werden von anerkannten Praktikern U. g. folgende Themen behandelt: Technik des Exportgeſchäf⸗ tes, ee eker, Praxis der Bahn⸗ und Seetrans⸗ porte, Transport⸗ und Seeverſicherung, Zoll⸗Tarifweſen, Deviſenpraxis, Marktforſchung, Werbung im Außenhandel uſw. Es iſt zu hoffen, daß dieſe Arbeitswoche eine ihrer Bedeutung entſprechende Teilnahme findet. Auskunft und Anmeldung bei der Gaufachabteilung„Der Deutſche Han⸗ del“, Karlsruhe, Kaiſerſtraße 146 oder bei den Fachabtei⸗ lungen der Kreiswaltungen der DAF. In der Ar chung des diesfährigen Fahrtenprogramms führt die DAF, Gauwaltung Baden, Abteilung für Berufs⸗ erziehung und Betriebsführung, vom 5. bis 10. Juni im Autobus eine Wirtſchaftskundliche Studienfahrt durch Eiſen⸗ und Metallbetriebe in Baden und Würt⸗ temberg durch. Die Fahrt beginnt in Knrlsruhe; es werden bedeutende Werke, ſowie NS⸗Muſterbetriebe in Baden und Württemberg beſichtigt. Die Fahrt berührt Mannheim, Heidelberg, Stuttgart, Villingen, Tenningen und Gag⸗ enau. Die Koſten betragen für Fahrt, Verpflegung und nterbringung 45 Mark. Die Teilnehmerzahl iſt beſchränkt, die Anmeldungen finden daher in der Reihenfolge ihres Eingangs Berückſichtigung. Genauer Reiſeplan kann koſten⸗ los bei den Abteilungen für Berufserziehung und Betriebs⸗ führung der Kreiswaltungen oder der Gauwaltung in Karlsruhe, Ritterſtraße 3, angefordert werden. NSF K.⸗Oberführer Seyband Teilnehmer am Oſtlandflug 39. Das nationalſozialiſtiſche Fliegerkorps führt am 20. und 21. Mai den Oſtlandflug durch, deſſen Wiegen e Dan⸗ zig und deſſen Ziel Flughafen Königsberg iſt. Zugelaſſen ſind Flugzeugführer aus den Reihen des NS. ⸗Fliegerkorps und der Luftwaffe. Aus dem Bereich der NSF K.⸗Gruppe 16 (Südweſt) und des beſonders im Gau Saarpfalz bekannten NS K.⸗Oberführers Seyband, werden Schulführer der Flug⸗ zeug⸗Führerſchule Karlsruhe mit ſeinem Orter, dem NSF K.⸗ Förderer Stricker, teilnehmen. N Sc K.⸗Oberführer Seyband gehört zu der Alten Garde des Führers und iſt Träger des Goldenen Ehrenabzeichens der NSDAP. Er fliegt beim Oſt⸗ landflug eine Klemm 35. Wir wünſchen ihm für ſeine Teil⸗ nahme einen guten Erfolg. Rechtsfragen des Alltags. Wer hat recht? Preiserhöhung zuläſſig? i Frage: Mieter Meier und Hauswirt Haſe haben einen zweijährigen Mietvertrag geſchloſſen. Der Miet⸗ zins beträgt monatlich 100 RM. Der Vorgänger des M. zahlte zwar nur 85 RM.; H. glaubte aber dieſe Erhöhung gerechtfertigt, da er vor dem Einzug des M. koſtſpielige Reparaturen hatte vornehmen laſſen, und auch M. war mit der geforderten Summe durchaus einverſtanden. H. erhält aber nach kurzer Zeit eine Ordnungsſtrafe, da der neue Vertrag gegen die Preisſtoppvorſchriften verſtoße. Daraufhin kündigt M., der inzwiſchen eine näher zu ſeinem Büro liegende Wohnung gefunden hat, zum Mo⸗ natsende, denn der zweijährige Vertrag ſei wegen Ver⸗ ſtoßes gegen ein geſetzliches Verbot nichtig. Hat M. recht? Antwort: H. iſt zu Recht beſtraft, da ohne Geneh⸗ migung die Miete nur erhöht werden darf, wenn dem eine Mehrleiſtung des Vermieters gegenüberſteht, z. B. Neuan⸗ lage einer Heizung. Reparaturen dagegen ſind nur eine Folge der Vermieterpflicht, die Mietſache im gebrauchs⸗ ſertigen Zuſtand zu erhalten. Es kommt auch nicht darauf an, daß der neue Mieter mit der Erhöhung einverſtanden iſt, ja, er kann ſich dadurch ebenfalls ſtrafbar machen. Da das Geſetz über der privaten Abmachung ſteht, ſind Ver⸗ träge, die dem Verbotsgeſetz zuwiderlaufen, nichtig. Dies gilt jedoch nur, wenn der Zweck des Geſetzes dies ver⸗ langt, wie z. B. bei wucheriſchen Verträgen, aus denen für keine Partei eine Verpflichtung entſteht. Der Zweck der Preisſtoppverordnung vom 26. November 1986 aber iſt, Preisſteigerungen, die allein auf Grund einer Mangel⸗ lage erfolgen, zu verhindern. Würde durch einen Verſtoß gegen ſie der Vertrag ſeinem ganzen Umfang nach unwirk⸗ ſam, wäre dem warenhungrigen Käufer oder wohnung⸗ ſuchenden Mieter ein ſchlechter Dienſt erwieſen. Vielmehr iſt der Vertrag nur inſoweit unwirkſam, als er über den zuläſſigen Preis hinausgeht. Im übrigen iſt er verbind⸗ lich; denn redliche Parteien wollen das geſetzlich Erlaubte (S 139 BGB.). Somit bleibt er zwei Jahre gebunden, wie er es zu Anfang verſprochen hat und wie er es ſicher dop⸗ pelt gern verſprochen hätte, wenn er ſchon damals den niedrigeren Preis erfahren hätte. Was iſt Garantie? Frage: Herr Meyer ſchenkte ſeinen beiden Söhnen je eine Taſchenuhr. Für eine wurde ſechs Monate Garan⸗ tie für Materialfehler ausſchließlich Federbruch geleiſtet, für die andere nicht. Zufällig zeigte ſich bei beiden Uhren nach fünf Monaten ein Schaden. Werden die Verkäufer Erſatz leiſten müſſen? a Antwort: Der Verkäufer einer beweglichen Sache muß kraft Geſetzes dem Käufer Gewähr dafür leiſten, daß die Sache die zugeſicherte Eigenſchaft hat und auch nicht mit Fehlern behaftet iſt, die den Wert oder die Tauglich⸗ keit nach dem gewöhnlichen oder zu dem nach dem Kauf⸗ vertrag vorausgeſetzten Gebrauch aufheben oder mindern. Dieſe Gewährleiſtungspflicht tritt nur dann nicht ein, wenn ſie ausdrücklich oder ſtillſchweigend(je nach den Umſtänden des Falles, z. B. oft bei Kauf gebrauchter Sachen) aus⸗ geſchloſſen iſt oder wenn der Käufer die Sache trotz Kennt⸗ nis des Mangels ohne Beanſtandung annimmt. Andern⸗ falls kann der Käufer wandeln, d. h. den Kauf rückgängig machen oder mindern, d. h. einen geringeren Preis zah⸗ len. Hat der Verkäufer einen Fehler argliſtig verſchwiegen oder fehlt eine zugeſicherte Eigenſchaft, kann der Käufer ſogar Erſatz des Schadens verlangen, den er dadurch er⸗ leidet, daß die Kaufſache nicht tadellos iſt. Dieſe Pflicht des Verkäufers läuft— gerechnet von der Uebergabe des Verkaufsgegenſtandes an den Käufer ab— bei beweglichen Sachen ſechs Monate, bei Grundſtücken ein Jahr. Sie kann durch Vertrag verkürzt oder verlängert werden. Letz⸗ teres nun bedeutet eine Garantiefriſt: wird während ihrer Dauer ein Mangel entdeckt, ſetzt die obige normale Friſt erſt ab Entdeckung ein. Für unſeren Fall beſteht alſo noch für beide Uhren der Gewährleiſtungsanſpruch gegen die Verkäufer. Nur droht er bei der Uhr ohne Garantie mit Ablauf des Monats zu verjähren, während bei der ande⸗ ren jetzt erſt die ſechs Monate der geſetzlichen Gewährlei⸗ ſtungspflicht zu laufen beginnen. ö Haftpflicht fur Ausrutſchen. 1 Frage: Auf dem Wochenmarkt verkauft ein Stand friſche Bananen, die teilweiſe ſofort verzehrt werden. Einige weggeworfene Schalen liegen um den Verkaufs⸗ ſtand herum. Ein Mann gleitet darauf aus und verletzt ſich. Er verlangt von dem Standinhaber Meyer Erſatz. Dieſer lehnt ab. Es ſei ein öffentlicher Platz, für deſſen Reinigung er nicht verantwortlich ſei. Außerdem habe. er die Schalen dort nicht hingeworfen und ſchließlich müſſe jeder für ſich aufpaſſen, daß er nicht zu Schaden komme. Der Verletzte klagt auf Erſatz und ſtellt Strafantrag wegen fahrläſſiger Körperverletzung. Meinen Sie, daß M. mit „heiler Haut“ davonkommt? ö Antwort: Zwar hat M. nicht durch eigenes Han⸗ deln, etwa durch Hinwerfen der Schalen, den Schaden verurſacht er auch ein Nichthandeln. eine Unterlaſſung. kann erſatzpflichtig machen, und zwar immer dann, wenn eine Rechtspflicht zum Tun beſtand. Selbſt wenn die Ge⸗ meinde für die Säuberung des Marktplatzes verantwortlich iſt, ſchließt das nicht aus, daß auch M. dafür ſorgen muß. * Das Reichsgericht hat nämlich den Grundſatz entwickenn: wer eine Gefahrenquelle eröffnet, iſt rechtlich verpflichten die zur Abwendung dieſer Gefahr erforderlichen Maß⸗ nahmen zu treffen. Dieſer Gedanke hat heute in der Volks. gemeinſchaft mehr denn je Geltung. M. hat geſehen oder hätte ſehen müſſen, daß infolge ſeines Bananenverkaufs die als rutſchig bekannten Schalen herumlagen. Er mußte alſo dieſe Gefahr irgendwie beſeitigen. Unterließ er das ſo haftete er für den daraus entſtehenden Schaden. Die gleichen Vorausſetzungen begründen auch die Strafbarkeit einer Unterlaſſung, ſo daß auch M. damit nicht frei kommt Möglicherweiſe trifft den Verletzten eine Mitſchuld am Unfall, da er vielleicht unaufmerkſam oder haſtig dahin⸗ eilte. Für die Beſtrafung des M. wäre dies grundſätzlich gleich, wenn es auch unter Umſtänden die Strafhöhe be⸗ einfluſſen kann. Auch von der zivilrechtlichen Schadens⸗ erſatzpflicht wird M. durch Mitſchuld des Verletzten nicht vollkommen frei, ſondern das Gericht teilt die geſamte Schadensſumme zwiſchen Schädiger und Verletzten in dem Verhältnis, wie es glaubt, daß jeder der beiden einen Teil des Schadens verurſacht hat(BGB.§ 254). H. Welchert. Großdeutſchlands Sprachrohr Eröffnung des neuen Deutſchland⸗Senders Im herzen des Großdeutſchen Reiches, in Herzberg an der Schwarzen Elſter in Sachſen, wurde am Freitag die neue Anlage des Deutſchlandſenders mit einer Anſprache des Reichspoſtminiſters, Nsgti-Obergruppenführer Dr. a. 0. Ohneſorge, feierlich in Dienſt geſtellt. Dem repräſenkatioſſen deulſchen Sender ſteht damit eine Anlage zur Verfügung, die es ihm geſtattet, allen durch die Neuordnung Europas entſtehenden Aufgaben voll und ganz gerecht zu werden, Dr. Ohneſorge eröffnete den neuen Sender mit eier Anſprache, in der er u. a. ausführte: Als vor einigen doh⸗ ren auf der europäiſchen Rundfunkkonferenz in Luzern Höchſtleiſtungen für die Rundfunk⸗Langwellenſender feſt⸗ gelegt wurden, war es klar, daß der Deutſchlandſender, der ein ganz Deutſchland umfaſſendes nationales Programm ausſtrahlt, nicht auf ſeiner bisherigen Leiſtung belaſſen werden konnte, ſondern alsbald auf die zuläſſige Höchſtlei⸗ ſtung gebracht werden mußte. Erfahrungen und neuere Erkenntniſſe haben einen Sen⸗ der erſtehen laſſen, wie er in Deutſchland bisher noch nichl errichtet wurde. Vielfach ſind bei ſeiner Entwicklung neue Wege eingeſchlagen worden. Das tritt ſchon äußerlich ſinn⸗ fällig in Erſcheinung beim Anblick des 325 m hohen, oben mit einer Metall⸗Linſe von 25 m Durchmeſſer gekrönten Antennenmaſtes. Es iſt dies die erſte Langwellenantenne, bei der der Maſt ſelbſt als Strahler dient. Mit dem Unter⸗ bau erreicht der Maſt eine Geſamthöhe von 337 Meter, er ſtellt damit das augenblicklich höchſte Bauwerk Europas dar. Es iſt beabſichtigt, durch Errichtung weiterer ſelbſtſchwin⸗ gender Maſte die Antennenanlage noch ſo auszubauen, daß ſie ſchwundmindernd wirkt. Damit läßt ſich der Verſorgungs⸗ bereich des Senders noch weiter vergrößern. Schwundmin⸗ dernde Antennen für lange Wellen ſind bisher noch nir⸗ gends verwendet worden. Die Leiſtung des Senders beträgt 150 kW und entſpricht alſo der im bisher noch gül⸗ tigen Luzerner Wellenplan vorgeſehenen Höchſtleiſtung. Es ſind ſchon die nötigen Maßnahmen getroffen, um auf die nach dem neuen Wellenplan von Montreux zuläſſige höhere Leiſtung von 200 kW, die vom 4. März 1940 an angewendet werden darf, überzugehen. Für den Kundfunkhörer im Reich wird ſich die Inbetriebnahme des neuen Deutſchlandſenders in mehrfacher Hinſicht günſtig auswirken. Die veränderte Lage und erhöhte Lautſtärke kommen in der Hauptſache Ge⸗ bieten zugute, die bisher überhaupt keinen Sender ſchwundfrei empfangen konnten. en e dafür Gegenden, die bisher dem alten Deutſchlandſender benach⸗ bart waren, eine gewiſſe Verringerung der Lautſtärke in Kauf nehmen müſſen. Doch werden dieſe zugunſten einer beſſeren Geſamtverſorgung Deutſchlands notwendigen ge⸗ ringfügigen Opfer leicht getragen werden können. Als wei⸗ tere günſtige Eigenſchaft des neuen Senders wird der Rund⸗ funkteilnehmer eine Verbeſſerung der Klang- güte feſtſtellen, die ſich namentlich in der getreuen Wieder⸗ gabe der tiefſten und höchſten Frequenzen äußert. Die Deutſche Reichspoſt war ſtets beſtrebt, die vollkom⸗ menſten und wirkſamſten techniſchen Einrichtungen dem Rundfunk zur Verfügung zu ſtellen. So iſt Deutſchland mi der Einführung ſchwundmindernder Antennen und dem Ausbau von Gleichwellennetzen als Schrittmacher allen anderen Ländern vorangegangen. Mit der iche des neuen Deutſchlandſenders leiſtet die Deutſche Reichspoſt einen weiteren wichtigen Beitrag zu dieſem Aufbauwerk am deutſchen Rundfunk. Nach der Rede des Reichspoſtminiſters und der Führer⸗ ehrung ſchloß ſich ein Rundgang durch die vorbildlich ein⸗ gerichteten umfangreichen Anlagen an, die im übrigen ſo angelegt ſind, daß eine Erweiterung ohne Schwierigkeiten durchgeführt werden kann. — Aufruf. Zum Gauturnfeſt des NSR. in Mannheim wird noch eine große Anzahl Quartiere be⸗ nötigt. Wer irgendwie in der Lage iſt, Zimmer mit Betten am Donnerstag, Freitag und Sams⸗ tag, 22., 23. und 24. Juni bereitzuſtellen, wird gebeten bei den Beauftragten der Vereine des NSR. Karl Frey, Schuhgeſchäft, Hauptſtr., Karl Kreutzer, Meersburgerſtr. und Ad. Raule, Säckingerſtr. 7 dieſelben anzumelden. Die Vergütung beträgt:. a für Zimmer ohne Frühſtück Mk. 1.20 und 1.70, mit Frühſtück Mk. 2,20 und 2.80 pro Nacht. Parteiamtliche Mitteilungen: Morgen Dienstag Gruppenſport und Glaube und Heimabende fallen aus. Bo N., 47/171. Schönheit. 1 Täglich friſche Spargeln. Lebensmittelhaus Theurer, Zähringerſtraße 2 c. Trinkt Nektar-Bier, das Bier für Wöchnerinnen, Kranke und Genesende. Zu haben im 8 5 Verſchiedene Gummi⸗ Lebensmittelhaus Theurer 5 Züähringerstraße 2 C. 85 Einzel⸗ farbe * möbel ae usführung Reklame, die treibende Kraft, 10 n an Hence die immer wieder Umsatz schafft! Hauptstr. 113. dieckarbote. Druckarbeiten für Handel, Gewerbe und Industrie werden in jeder Ausführung angefertigt in der„Neckarbote- Druckerei“. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Dienstag, 23. Mai: Für die NSG.„Kraft durch Freude n Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 101 bis 105, 408 bis 404, 405 bis 409, 451 bis 452, 471 bis 472, 501 bis 502, 525, Gruppe F Nr. 815 bis 817, Gruppe B. Cavalleria ruſtican a, Oper von Piertro Maz⸗ cagnie; hierauf: Der Bajazzo, Oper von R. Leon⸗ cavallo. Anfang 20, Ende 22.45 Uhr. i 5 Mittwoch, 24. Mai: Miete A 25 und 1. Sondermifebe A 13 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur gemeinde Ludwigshafen, Abt. 432 bis 434: Muſikaliſcher Komödienabend: Aufforderung zum Tanz, ro- mantiſche Ballſzene von Carl Maria v. Weber; hierauf: Flauto ſolo D Albert; hierauf: beer 3 —.————————— N— D