N W 110K ſei⸗ lie⸗ nen nen ere zil⸗ zan uls ieß mit aul hen üh⸗ ſich rde en ach en ho⸗ = er en * lt 2 I u ere s Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mtz. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., um Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Ar. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. 8 N Lages und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Vertündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 4. 39: 1140 39. Jahrgang Stimmen der Freunde Die Unterzeichnung des deutſch⸗italieniſchen Bündniſſes und die Bekanntgabe des Textes haben in der ganzen Welt größten Eindruck gemacht, und ſelbſt die Deutſchland und Italien am feindlichſten gegenüberſtehenden Mächte ver⸗ mögen trotz aller Bemühungen nicht zu verbergen, wie ſehr dieſes Bündnis ſie und ihre Politik getroffen hat. Wir ge⸗ ben die Aeußerungen weſtlicher Blätter an anderer Stelle wieder. In Italien wurde das geſchichtliche Ereignis in Kammer und Oeffentlichkeit mit Jubelſtürmen begrüßt, und die zeitungen drücken ihre höchſte Freude in würdiger Ruhe und Kraft aus. Ebenſo hat das Bündnis in den übrigen leteundeten Ländern größte Befriedigung hervorgerufen, als Japan iſt ſofort ein Glückwunſch des Außenmini⸗ ſters eingetroffen, der ſich erneut zur Freundſchaft mit den Mächten der Achſe bekennt. Der deutſch⸗italieniſche Bündnispakt bildet in der ita⸗ lieniſchen Preſſe den Gegenſtand ausführlichſter Kommen⸗ tierungen und begeiſterter Zuſtimmungen zu der von den Führern der beiden Großmächte verfolgten Politik. Der „Popolo d'Italia“ erklärt, ein großartiger, in den Linien einfacher, klarer, loyaler Pakt ſei geſchloſſen worden, der die Garantie des neuen Europa ſei. Italien und Deutſchland erkennten an, daß ſie keinerlei Motive mehr für Meinungsverſchiedenheiten hätten, weder hinſichtlich der Grenzen noch der politiſchen Orientierung oder des für ihr Leben und ihren ziviliſatoriſchen Fortſchritt nötigen Lebensraumes. Das Blatt weiſt im weiteren Verlauf ſei⸗ ner Ausführungen darauf hin, daß das italieniſche Heer das einzige ſei, das die ſiegreiche Erfahrung von zwei Krie⸗ n ſeit dem Weltumſturz habe, und daß die italieniſche uftwaffe zu den erſten der Welt gehöre. Wie bei den Hochſpannungsleiſtungen könne man auch bei der Linie der Achſe das Schild anbringen:„Berühren gefähr⸗ lich!“ Es handele ſich um einen Pakt der Ordnung, des loyalen Friedens und der Gerechtigkeit. Gegen die Mächte der Achſe ſei nichts zu machen. Der„Corriere della Sera“ betont, daß der in Berlin vollzogene Akt der Unterzeichnung des Bündnispaktes das Datum des 22. Mai zu den denkwürdigſten Tagen der Geſchichte ſtempeln werde. Der Freundſchafts⸗ und Bündnispakt müſſe tatſächlich den Anfang einer radikalen Erneuerung in der Dynamik der politiſchen, geiſtigen und materiellen Kräfte darſtellen, die die europäiſche Geſchichte beherrſchen. Der Pakt werde den Prozeß der Klärung der europäiſchen und der Weltpolitik beſchleunigen. Eine ge⸗ wiſſe Zahl von Ländern mit lebendigen und jungen Kräf⸗ len, die Völker der Zukunft, werde an die Seite der Achſe treten. Es ſei auch vorauszuſehen, daß andere Staaten ne⸗ ben den konſervativen und reaktionären Ländern ihre Stellung beziehen würden. Die Zerſchlagung des Vertrags von Verſailles ſei der erſte Schritt zur Erhebung der beſitzloſen Nationen geweſen, weil er gezeigt habe, daß es unmöglich ſei, einen ſtatus quo aufrecht zu er⸗ halten, wenn dieſer allein auf dem Recht des Stärkeren begründet ſei. Nicht die totalitären Staaten wollten den krieg, denn ſie hätten vor ſich eine ungeheure aufbauende Arbeit. Der Pakt ſei ein Inſtrument des Friedens, aber dieſer Friede müſſe garantiert und verteidigt werden gegen die Kräfte der kapitgliſtiſchen Reaktion und der mit ihnen ſeltſamerweiſe verbündeten bolſchewiſtiſchen Zerſtö⸗ rung. Der Unabhängigkeitsſieg der nationalen Wirtſchaft werde dazu dienen, von vornherein die Einkreiſungs⸗, Aus⸗ ungerungs⸗ und ähnliche mit verbrecheriſchen Waffen von den Demokratien unternommenen Verſuche zu vereiteln. Der Vertrag enthalte eine Vielheit von Elementen der Zu⸗ ſammenarbeit auch außerhalb des militäriſchen Gebietes. Graf Ciano und von Ribbentrop hätten durch ihre Unter⸗ ſchriften, ſo ſchreibt die„Stampa“, einem neuen und bedeut⸗ amen Verteidigungs⸗ und Offenſivmittel gegen die um⸗ ſlürzleriſchen Strömungen das Leben gegeben. Von Ver⸗ lallles bis heute hätten dieſe Strömungen auf den Wegen der Demokratien und des internationalen Judentums es verſucht, den Gang der Geſchichte nach ihren Formeln zu beſtimmen und gegen jeden Grundſatz der Herechtigkeit ihre internationalen Stellungen auf⸗ rechtzuerhalken. Nun ſei das Syſtem der gegen Deutſchland und Italien gerichteten Piſtolen endgültig zerſchlagen. Den⸗ ſenigen, die allzu lange vage Hoffnungen auf Extra⸗ touren hegten, habe der Abſchluß des deutſch⸗italieni⸗ ſchen Bündniſſes ein für allemal jede derartige Illuſion ge⸗ kommen. Heute wiſſe die Welt, daß die beiden Völ⸗ er geeint ſeien. Viele würden behaupten„um des rieges willen“. Aber als Inſtrument des Friedens werde er Pakt von Mailand der Sprache des Friedens folgen. eim Attentat auf die gegenſeitigen Intereſſen werde aus⸗ geführt werden können, ohne daß eine ſofortige Reaktion er beiden Staaten erfolgen würde. Eines ſei gewiß: die eiden Nationen verlangten, daß das Leben Europas von en Knoten, die es noch droſſeln, befreit werde. Die großen emokratien könnten es heute als ſicher anſehen, daß keine Kraft der Welt dieſen unzerſtörbaren Willen der Achſen⸗ 5 hemmen könne.. uch die geſamte jſapaniſche Preſſe ſteht völlig unter dem t 5 tere des deutſch⸗italieni⸗ chen Bündnispaktes. Der feierliche Akt in der Neuen eichskanzlei wird von den Blättern in größter Aufma⸗ ung gemeldet. Die Zeitungen bringen dazu Bilder des ührers, des Duce und der beiden Außenminiſter Große chlagzeilen leſten die eingehenden Schilderungen ein: vAchſe jetzt ein eiſerner Wall“,„Ausbau der militärischen, bolitiſchen und wirtſchaftlichen Kampffront vollendet“ und zein geschichtliches Ereignis. Sämtliche ausſchließlich dem feulſchritalienſſchen Bündnispakt gewidmeten Kommentare ennzeichnen im allgemeinen den Pakt als das„mäch⸗ ligſte und welteſte Bündnis der Weltge⸗ — . Mittwoch, den 24. Mai 1939 ſchichte“, das in ſeiner militäriſche, politiſche und wirk⸗ ſchaftliche Fragen umfaſſenden Struktur ein Inſtrument zur Garantie eines langen Friedens darſtelle, das aber auch geeignet ſei, jeden Angriff der demokratiſchen Einkreiſungs⸗ mächte auf die Lebensrechte der Achſe mit entſchiedenen Ge⸗ genangriffen zu beantworten. Die Blätter verweiſen wei⸗ ter insbeſondere auf eine Erklärung des japaniſchen Mini⸗ ſterpräſidenten, wonach Japan entſchloſſen ſel,„im Intereſſe der Sicherung des Weltfriedens die engſte Zuſam⸗ menarbeit mit Deutſchland und Italien auf⸗ rechtzuerhalten und ſeine Beziehungen zu dieſen beiden Ländern zu verſtärken und feſtigen“. Weiter wird auf das Glückwunſchtelegramm der japaniſchen Regierung an die Reichsregierung hingewieſen, das von dem Bündnispakt als einen höchſt wertvollen Beitrag zur Erhaltung und Stärkung des Weltfriedens ſprach. Wie aus„Mijako Schim⸗ bun“ und weiteren Blättern hervorgeht, wird in Tokio die politiſche Atmoſphäre von den großen Fortſchritten der Achſenpolitik ſehr ſtark beeindruckt. Das erwähnte Blatt be⸗ tont die Argumente, welche der freundſchaftlichen Haltung Japans gegenüber Rom und Berlin zugrunde gelegt wur⸗ den, und unterſtreicht die ſeither erwachſene Freundſchaft. 2 Gut getroffen! Ohnmächtige Wut der Einkreiſer unter der Maske der Gleichgültigkeit. London, 23. Mai. Die unbeirrte Formierung der Fronk des neuen Europas wird mit der bekannken Mißgunſt in London verzeichnet. Angeſichts des großen Anterſchiedes zwiſchen dem individualiſtiſchen Phlegma in England und der durch Hitler⸗Muſſolini geweckken ungeheuren Volks⸗ kraft von Deutſchland und Italien ſucht die engliſche Preſſe krampfhaft nach einem Halt. Man merkt ihr an, daß die logiſche Ankwork der Ordnungsmächke auf das Europa ver⸗ f 1 ö f — rakende Einkreiſungsziel ein für die einſt ſo ſicheren Eng⸗ ö länder ſchwer verdaubarer Biſſen iſt. Noch niemals in ſei⸗ ner Geſchichte hat England derartige Jurechtweiſungen enl⸗ gegennehmen müſſen wie in den letzken Jahren, da ſeine Abeſſinſen⸗ Politik, Spanien- Intrigen, Paläſting-Nöle, 1 mit Schuſchnigg⸗Beneſch das Land ſo ſchädig⸗ en. So nimmt die Unterzeichnung des deutſch⸗italieniſchen Vertrages in der Dienstagpreſſe einen großen Raum ein. Die Blätter berichten grämlich und überlegen tuend in lan⸗ gen Berliner Meldungen über das Programm des Tages, wobei die Teilnahme des Führers an dem Unterzeichnungs⸗ akt ſowie der Telegrammwechſel zwiſchen dem Führer und Muſſolini und dem Führer und König Viktor Emanuel be⸗ ſonders hervorgehoben werden. Außer den ſieben Artikeln des Vertragswerkes werden die Erklärungen der beiden Außenminiſter Deutſchlands und Italiens von der Preſſe ganz oder auszugsweiſe wörtlich veröffentlicht. Der Berliner Korreſpondent der„Times“ will in dem Bündnis keinen neuen Faktor erblicken können. Die Tat⸗ ſache, daß man die Unterzeichnung gegenſeitiger Verpflich⸗ tungen in klarer und eindeutiger Form für notwendig ge⸗ halten habe, deute an— meint das Blatt— daß die ge⸗ gen Verſailles gerichtete Reviſionspolitik in ein gefährliches Stadium getreten ſei. Im Leitartikel meint das Blatt in echt engliſcher Naivität, es handele ſich eher um eine be⸗ merkenswerte Zeremonſe als um ein bemerkenswertes Ereignis. Die beiden Regierungen hätten nur die logiſche Folge aus einer ganz natürlichen Entwicklung gezogen. Wie nicht anders zu erwarten, entladen ſich Gift und Galle der ertappten Einkreiſungspolitiker zwiſchen den Zeilen Nachdem ſie eifrig Kriegspſychoſe und Kriegsbünd⸗ niſſe gefördert haben, iſt es ihnen ſehr bitter, daß Deutſch⸗ land und Italien ſich prompt ſyſtematiſch auf Kriegsgefah⸗ ren vorbereiten. Bedeutung in Brüſſel erkannt Brüſſel, 23. Mai. Die belgiſche Preſſe ſteht ganz unter dem Eindruck des in Berlin beſiegelten Paktes. Die Zeitun⸗ gen berichten in großem Umfang über die Einzelheiten der Unterzeichnung. Daneben treten oft ſelbſt die Begrüßungs⸗ aufſätze über die Ankunft der niederländiſchen Königin zu ihrem Brüſſeler Staatsbeſuch in den Hintergrund. Der ortlaut des Vertrages und die Erklärungen Ribbentrops und Cianos werden ausführlich wiedergegeben. 8 „Vingtieme Siecle“ hebt in der Ueberſchrift die Sätze hervor, daß Deutſchland und Italien feſt entſchloſſen ſeien, Seite an Seite mit ihren vereinigten Kräften ihren Lebens⸗ raum zu verteidigen und den Frieden ſicherzuſtellen,„Libre Belgique“ unterſtreicht die Worte„150 Millionen Deutſche und Italiener bilden einen unbeſiegbaren Block“ Die„Na⸗ tion Belge“ unterſtreicht die jetzt nicht mehr fortzuleug⸗ nende vollſtändige Zuſammenarbeit der beiden Völker auf diplomatiſchem, politiſchem und militäriſchem Gebiet. „Neue Epoche in der Geſchichte Europas“ Kopenhagen, 23 Mai. Wenn auch die Berichterſtattung der 890 her Zeitungen über den deutſch⸗italieniſchen Bündnisvertrag wegen der Vorbereitung für die Volksab⸗ timmung über die Verfaſſungsreform etwas zurückſteht, 52 5 doch ſämtliche Blätter längere Augenzeugenberichte ihrer Berliner Korreſpondenten über die feierliche Unter⸗ zeichnung in der Reichskanzlei.„Nationaltidende ſchreibt hierzu, mit dem Vertrag, der nicht nur gegen die Politik der Einkreiſung, ſondern auch gegen den ſtatus quo gerichtet ſei, würde eine neue Epoche in der Geſchichte Europas ein⸗ geleitet.„Politiken“ ſagt u a. der nun zuſammenge⸗ ſchweißte Block ſei eine Realität, die in den nächſten Jahr⸗ zehnten der entſcheldende Schwerpunkt in Europa werden könne. nn eee eee eee eee 9 4 4 * Nr. 119 Franzöſiſche Verkleinerungsverſuche Sie klingen aber nichl überzeugend. Paris, 23. Mai. In den Berichten der Pariſer Preſſe zur Unterzeichnung des deutſch-italieniſchen Bündnispaktes kann man am Dienstag aufſchlußreiche Widerſprüche feſt⸗ ſtellen. Einerſeits iſt den Blättern von oben her ganz offen⸗ ſichtlich das Stichwort gegeben worden, die Bedeutung dieſes Bündniſſes möglichſt herabzumindern. Die Blätter kommen dieſer Anweiſung inſofern nach, als ſie be⸗ haupten, an der allgemeinen Lage ſei durch die Unter⸗ zeichnung dieſes Vertrages nichts geändert worden. Die geringe Wirkſamkeit dieſer Anweiſung bezeugt aber der Umfang der Preſſe.„Epoque“ ſchreibt zwar heldenmü⸗ tig, wenn der Führer und der Duce ſich eingebildet hätten, daß ſie die Weſtmächte beeindruckt haben, ſo hätten ſie ſich mächtig geirrt. Zugleich aber erhebt der Außenpolitiker des Blattes ein lautes Geſchrei, der deutſch⸗italieniſche Vertragsabſchluß, ſein Wortlaut und die begleitenden Er⸗ klärungen der Außenminiſter bildeten eine ſchwere Gefahr. Beide Länder ſeien heute enger verbündet, als ſie es 1914 geweſen ſeien. Der Vorkriegsdreibund habe Schwächekeime in ſich getragen, die in dem neuen deutſch⸗italieniſchen Pakt nicht enkhalten ſeien. Die beiden Länder— ſo ſchimpft„Epoque“ giftig— hätten ſich zu⸗ ſammengetan, um die Weltherrſchaft zu erobern. Aus ſol⸗ chem und ähnlichem Geſchrei geht hervor, wie maßlos der Groll des von ſeinem Hegemoniethron geſtoßenen Frank⸗ reich iſt. Der Berliner Berichterſtatter des„Journal“ meldet in fliegender Eile Einzelheiten über die Taktik Deutſchlands und Italiens im Kriegsfalle. Sein Schreckwort iſt„der deutſſche Generalſtab“, der trotz Verſailles ſchlag⸗ kräftiger denn je durch ſeine Auferſtehung den Bankerott der Entente bezeugt. Der Berliner Berichterſtatter des„Ex⸗ celſior“ weiß wieder etwas anderes als die„Epoque“ über die Pläne der deutſchen Generäle. Aufgeregt kramt das Blatt ſeine diesbezüglichen Informationen aus. Der Berli⸗ ner Korreſpondent der„Pariſer Newyork Herald Tribune“ ebenſo wie der Außenpolitiker des„Populaire“ regen ſich über die Erklärung des Reichsaußenminiſters von dem Millionenblock der Stärke auf und meint, die Stärke der konzentrierten Militärmacht unterſchätzen zu müſſen. Der ſchwer geſchlagene ſozialdemokratiſche„Populaire“ be⸗ ſchwört ſeine Leſer, ſich nicht allzu ſehr aufzuregen. Man könne ſagen, daß der Wortlaut des Vertrages nicht ſo in⸗ diskret, ſo prompt und mit ſoviel Aufhebens veröffentlicht worden wäre, wenn man in Berlin und Rom nicht andere Pläne hätte. Froſſard rechnet in der„Juſtice“ die Stärke künftiger Kriegsarmeen aus, wobei ihm— abgeſehen von der Unter⸗ ſchiedlichkeit militäriſcher Kampfkraft— komiſche Rechen⸗ fehler unterlaufen. Es ſchließt ſich dann eine ſture Hetze an, die den Vorkriegsgeſichtspunkten in Paris entſpricht, welche in den letzten Jahrzehnten zu dem rapiden Niedergang des e Einfluſſes in Europa führten. Man faſelt vom zrenner und Trieſt und will weder in„Juſtice“ noch ſonſt⸗ wo erkennen, daß zwiſchen dem Dritten Reich und dem fa⸗ ſchiſtiſchen Imperium die weltgeſchichtliche Einigung zwi⸗ ſchen Germanentum und Lateinertum— ohne Frankreich— erfolgt iſt. Selbſtverſtändlich ruft Herr Froſ⸗ ſard kläglich die Hilfe Aſiens an. Der Außenpolſtiker des Gewerkſchaftsblattes„Le Peuple“ hebt maßlos erbittert den Unterſchied zwiſchen dem völlig eindeutigen Vertragsſyſtem Berlin—Rom und den ungewiſſen Schwankungen der bri⸗ tiſchen Beſprechungen hervor. Schweiz im Pariſer Fahrwaſſer Unzerkrennlichkeit Roms und Berlins bedauerk. Genf, 23. Mai. In ihren Betrachtungen zum deutſch⸗ italieniſchen Bündnisvertrag halten ſich die ſchweizeriſchen Zeitungen im weſentlichen an die Gedankengänge der Pa⸗ riſer Informationspreſſe, was zur Genüge charakteriſiert. Der„Bund“ verſucht nach franzöſiſchem Vorbild den Pakt zu bagatelliſieren, der angeblich weder überraſche noch zu „grundſätzlichen Erörterungen“ Anlaß gebe. Imerhin muß das Blatt feſtſtellen, daß an der militäriſchen Stärke des Blocks, an ſeiner Einſatzbereitſchaft und Entſchloſſenheit nicht zu zweifeln ſei. Die»Suiſſe“ läßt in ihren geifernden Betrachtungen die Katze aus dem Sack. Sie ſchreibt u. a., der deulſch⸗ ita ⸗ lieniſche Vertrag beeinkrächtige die Ausſichten auf eine„Ent⸗ ſpannung“ indem er jeder Möglichkeit eines getrennlen Einwirkens auf Rom und Berlin den Boden entziehe(). Es komme nur noch Zuſammenſtoß oder— ſo ringt ſich das Blatt ab— Zuſammenarbeil in Frage. Starke Wirkung in Amerika, Newyork, 23. Mai. Der deutſch⸗italieniſche Bündnispakt hat in Amerika eine außerordentlich ſtarke Wirkung. Die Nachrichten von der Unterzeichnung behaupten auch in den Dienstagausgaben nach weit den Vorrang vor anderen Meldungen, wie etwa vor den Berichten über die Veran⸗ i be des engliſchen Königsbeſuches in Kanada, der ich jetzt den Vereinigten Staaten nähert. 5 „Newyork Times“ nennt den Pakt„die offenſte und weikkragendſte Allianz in der neueren Jeik“ Seine Bedeu⸗ tung ſei mit der des Vorkriegsdreibundes kaum noch ver⸗ gleichbar. Selbſt wenn der Pakt keinen anderen Zweck er⸗ füllen würde, als den letzten Zweifel an der Solidarität und der Bedeutung der Achſe zu zerſtreuen, müſſe er als Ereignis von größter Wichtigkeit in dem aufgeregken Europa gewertel werden. Es wäre äußerſt dumm. das nicht zu ſehen. Von 135 ab müßten alle anderen Regierun⸗ gen von der Borausſetzung ausgehen, daß Rom und Berli als eine einzige Macht handeln würde. a Aus den Wolken gefallen Warſchau zu dem inhaltsſchweren Pakt. Varſchau, 23. Mai. Der Abſchluß des deutſch⸗italieni⸗ ſchen Vertrages hat die polniſchen Ehauviniſten ziemlich aus den Wolken fallen laſſen und hinterläßt überall den ſtärkſten Eindruck. Dieſer Eindruck wirkt ſich in der Preſſe in der Geſtalt ſpaltenlanger Berichte über den Abſchluß des Abkommens und ſeinen Inhalt aus. Bezeichnenderweiſe aber verzichten die der Regierung näherſtehenden Blätter auf eine eigene Stellungnahme zu dieſem Ereignis, das ſo ganz den geheimſten polniſchen Hoffnungen und Wünſchen zuwiderläuft, die ſelbſt in letzter Zeit noch immer durch die Vorbringung von Zweifeln in die Feſtigkeit der deutſch⸗ italieniſchen Beziehungen in Erſcheinung getreten waren. Das Regierungsblatt„Expreß Poranny“ verſucht ſeine Leſer durch die eifrige Verſicherung zu beruhigen, daß das Abkommen in Europa und außerhalb Europas gar keinen Eindruck gemacht habe Der ſchwerinduſtrielle„Kurjer Pol⸗ ski“ gibt die angebliche Auffaſſung der Warſchauer politi⸗ ſchen Kreiſe wieder, indem er das Stichwort Londons und Paris nachbetet, wonach die deutſcheitalieniſche Allianz keine neuen Elemente berge. Tatſache allerdings ſei, daß die italieniſche Politik engſte Verbindung mit Deutſchland eingegangen iſt. Unverwüſtlicher Optimismus a la Be⸗ neſch ſpricht aus der ſich anſchließenden Tirade, doch merkt man die Unſicherheit. Wie ſtark die Verärgerun gun d Beſorgnis in Warſchau über das Bündnis iſt, geht aus folgender Feſtſtellung des„Kurjer Polſki“ hervor: Polen wird ſich Italien gegenüber entſprechend verhalten, wenn Italien die Unabhängigkeit ſeiner Politik wahren ſollte; an⸗ dernfalls müßte Italien von der polniſchen Politik alle Konſequenzen erwarten! „Kurjer Warfzawſki“ räumt nach langem Wenn und Aber ein, die Meinung derer ſei falſch, die meinen, daß Muſſolini im entſcheidenden Augenblick ſeine dem Bundes⸗ get gegenüber übernommenen Verpflichtungen nicht ein en werde. Die Staaten der Achſe ſeien zu ſtark mik⸗ nander verbunden, und die europäiſche Lage befeſtige dieſe Verbindung derart, daß man ſich Täuſchungen hin⸗ gebe, wenn man mit einem Bruch der Achſe rechne. Das Blatt warnt vor einem Vergleich des morſchen Vorkriegs⸗ dreſbundes mit dem neuen Pakk. Die Achſe Berlin— Rom arbeite ſeit dem abeſſiniſchen Krieg und habe ſich zu einem Bündnis verkieft, obwohl die Gegner der Achſe ſoviel Tinke verſchrieben haben Die Zeitung verhehlt ſich nicht die Be⸗ deutung des Paktabſchluſſes in einer Zeit ſtarker dentſch⸗ polniſcher Spannung. Ciano auf der Heimfahrt Herzlicher Abſchied.— Kundgebungen der Bevölkerung. Berlin, 23. Mai. Nach Beendigung ſeines zweitägigen Staatsbeſuches aus Anlaß der Unterzeichnung des Deutſch⸗Italieniſchen Freundſchafts⸗ und Bündnispaktes verließ der Königlich Italieniſche Miniſter des Aeußeren Galeazzo Graf Ciano di Cortellazzo mit dem Staatsſekretär im italieniſchen Kriegsminiſterium und Oberbefehlshaber des italieniſchen Heeres General Pariani und den Herren ſeiner Begleitung am Dienstag im Sonderzug wieder die Reichshauptſtadt. Um 10.50 Uhr wurde Graf Ciano von dem Reichsmi⸗ niſter des Auswärtigen von Ribbentrop vom Hotel Adlon abgeholt und zum Anhalter Bahnhof geleitet. Die Berli⸗ ner Bevölkerung, die dicht gedrängt in den Anfahrtsſtra⸗ ßen wartete, bereitete dem Abgeſandten des Duce einen triumphalen Abſchied. Vor dem Anhalter Bahnhof ſchritten der italieniſche Außenminiſter und der Reichsminiſter des Auswärtigen mit Italiens Botſchafter die Front der in der Saarlandſtraße angetretenen Ehrenkompanie ab. Auf dem Bahnſteig überbrachte der Chef der Präſidialkanzlei des Führers, Staatsminiſter Dr. Meißner, die Abſchieds⸗ grüße des Führers. Nachdem Graf Ciano ſich von den deutſchen Vertretern mit Handſchlag verabſchiedet hatte, geleitete Reichsaußen⸗ miniſter von Ribbentrop den italieniſchen Gaſt zum Sa⸗ lonwagen und verabſchiedete ſich auf das herzlichſte von Graf Ciano, Armeegeneral Pariani und den Herren ihrer Begleitung. Pünktlich um 11 Uhr verließ der Sonderzug den Anhalter Bahnhof. Mit Graf Ciano hat auch die aus Anlaß des italieniſchen Staatsbeſuches in Berlin weilende italieniſche Journaliſtenabordnung die Reichshauptſtadt wie⸗ der verlaſſen. Hoher titalieniſcher Orden für Ribbentrop Aus Anlaß der Unterzeichnung des deutſch⸗italieniſchen Freundſchafts⸗ und Bündnispaktes hat der König von Ita— lien und Albanien, Kaiſer von Aethiopien, dem Reichsmi⸗ niſter des Auswärtigen von Ribbentrop telegrafiſch mitge⸗ teilt, daß er ihm den Annunziatenorden verliehen habe. Der italieniſche Miniſter des Aeußeren Graf Ciano hat dem Reichsaußenminiſter anläßlich eines Frühſtücks in der italieniſchen Botſchaft die Inſignien des Ordens ausgehän⸗ digt. Reichsaußenminiſter von Ribbentrop hat König Vik⸗ tor Emanuel III. für dieſe Ehrung ſeinen Dank telegraficch übermittelt. Londons Kampf um Moskaus Gunſt Bisher immer noch kein Erfolg. London, 23. Mai. Angeſichts der großen Erfolge des neuen Europas, verkreten durch Deukſchland und Italien, wird das Drängen Londons zu einem eg mit Mos⸗ kau— koſte es, was es wolle— immer inkenſiver. Die Londoner Preſſe kann es ſich nicht verhehlen, daß die Bol⸗ ſchewiki ſich ſo teuer wie möglich verkaufen. Es läßt ſich im übrigen herausleſen, daß die Franzoſen mit Bonnet wieder einmal vorgeſchickt worden ſind, weil die Halifax⸗Maiſky⸗ Besprechung nichts zeitigte. Es wird nach der Haltung der Preſſe immer klarer, daß, wenn ein Abkommen zuͤſtandekommen ſoll, die Ruſ⸗ ſen von der britiſchen Regierung verlangen, daß ſie einige noch vorhandene Hemmungen abſchüttele.— Der diploma⸗ tiſche Korreſpondent der„Times“ ſchreibt, in Genf werde über das Ergebnis der britiſchen Kabinettsſitzung hin und her beraten, aber weder die 5 noch die ruſſiſche De⸗ legation teilen den Optimismus eines Teiles der engliſchen Preſſe Natürlich erwarteten beide Seiten, daß man zu einer Einigung komme. Faſt alle Delegationen hätten den⸗ ſelben Wunſch und ſähen in einem engliſch⸗franzöſiſch⸗ſow⸗ jetruſſiſchen Abkommen faſt die einzige Hoffnung zur Ver⸗ hinderung eines Krieges(1). Der Korreſpondent des„Daily Herald“ 1 meldet ſeinem Blatt aus Genf, die Chancen eines engliſch⸗ ſowjetruſſiſchen Abkommens ſeien im Augenblick ſchwer ab⸗ uſchätzen und ſpricht von„völligem Peſſimis mus wiel uftecher Kreſſe“, Aehnlich urteilt„Daily Mail“ Ein Soldat und Kämpfer Der Führer bei der Trauerfeier für General Graf von der Schulenburg. Potsdam, 23. Mai. Der große Staatsakt aus Anlaß des Begräbniſſes für den verewigten General der Kaval⸗ lerie a. D./ Obergruppenfürer Friedrich Graf von der Schulenburg am Dienstag mittag im hiſtoriſchen Luſtgar⸗ ten der Soldatenſtadt Potsdam geſtaltete ſich in Anweſen⸗ heit des Führers und Oberſten Befehlshabers der Wehr⸗ macht zu einer außerordentlich würdigen und eindrucksvollen militäriſchen Trauerfeier. Der Oberbefehlshaber des Hee⸗ res, Generaloberſt von Brauchitſch, würdigte in ſeiner Ge⸗ dächtnisanſprache die Verdienſte des zur großen Armee ab⸗ berufenen alten Soldaten und natlionalſozialiſtiſchen Kämpfers. Von der Halle in der Kaſerne des Regiments Garde du Korps, an deſſen Spitze der Verſtorbene als letzter Vor⸗ kriegskommandeur geſtanden hatte, bewegte ſich die Trauerparade unter gedämpften Marſchklängen und feier⸗ lichem Glockengeläut durch die Straßen von Potsdam, vor⸗ an ein Muſikkorps und eine Ehrenkompanie des JR 9. Zwei Stabsoffiziere trugen das Ordenskiſſen, flankiert von zwölf Stabsoffizieren folgte die Lafette mit dem Sarg, den die Reichskriegsflagge deckte. Den Abſchluß bildete wieder eine Ehrenkompanie des Regiments. In ergriffenem Schweigen grüßte die Bevölkerung den Toten. Im Luſt⸗ garten wurde der Sarg vor dem Denkmal des Soldaten⸗ königs Friedrich Wilhelm 1. aufgebahrt. Sechs Stabsoffi⸗ ziere übernahmen der Ehrenwache. Um 12.30 Uhr trifft der Führer ein. Der Gauleiter des Gaues Mark Brandenburg, Stürtz, begrüßt ihn. Dann er⸗ klingen Kommandos. Der Kommandant von Potsdam, Ge⸗ neralmajor Hartmann, meldet dem Führer die unter prä⸗ ſentiertem Gewehr angetretene Trauerparade. Dann tritt der Führer mit ſeiner Begleitung vor den Sarg und ehrt unter tiefem Schweigen der Menge mit dem Deutſchen Gruß ſeinen toten Mitkämpfer. Nunmehr nimmt der Oberbefehlshaber des Heeres, Ge⸗ neraloberſt von Brauchitſch, das Wort zu ſeiner Ge⸗ dächtnisrede. Er ſagte u. a.: „In Schmerz und Trauer ſtehen wir an der Bahre eimes Soldaten, wie die Geſchichte des preußiſch⸗deutſchen Heeres nur wenige aufzuweiſen hat. Die Ueberſchrift ſeines Lebens gab er ſelbſt, als er in Zeiten bitterſter deutſcher Not aus blutendem, ewig ringendem Herzen dem Freund und Vertrauten die Worte ſchrieb: „Unausgeſetzt haben wir unſere Kraft an Schwerten erproben müſſen und hoch erhobenen Hauptes dürfen wir ſagen: Wir haben nur an die„Sache“ gedacht! Denn nur auf das Große, nur auf die Sache kommt es an!— Vielleicht wird das Unglück des Vaterlandes die Wie⸗ dergeburt zeitigen und Männer gebären, die alle und al⸗ les unter ihren Willen zwingen und uns hinaufführen zu neuem Licht. Ich lebe in dieſem Glauben, denn ein Volk, das ſolche Leiſtungen vollbrachte, wie das deutſche im Krieg, hat eine Zukunft!“ Nach kurzem Studium in Heidelberg, als junger Offi⸗ zier ins volle Licht des Lebens geſtellt, führen hohe Bega⸗ bung und eiſerner Fleiß ihn in ſchnellem Aufſtieg in den Generalſtab und in verankwortungsvolle Stellen im In⸗ und Ausland. Das ſchickſalsſchwere Jahr 1914 ſieht ihn als Kommandeur an der Spitze des Regiments der Garde du Korps. Das Regiment im Krieg zu führen, iſt ihm nicht vergönnt, der Mobilmachungsbefehl ruft ihn zu ſchwererer Verantwortung, er wird zum Chef des Generalſtabes des Gardekorps ernannt. Nun leuchtet ſein Stern, geführt und beſeelt von ſeinem Geiſt, ſtürmt die alte preußiſche Garde von Sieg zu Sieg. In dieſem ganzen hohen Lied von deut⸗ ſcher Tapferkeit und Treue klingt hell und klar der Name Schulenburg! In allem Siegeljubel, immer und überall bleibt er der gleiche: unerſchrocken, ruhig und feſt. Jede perſönliche Sorge und Not wird zum Nichts vor dem Rin⸗ gen um Deutſchlands Schickſal und Sieg. Der eigene Sohn — in ſeinem Regiment— ſoll fechten, wo es am harteſten iſt, er ſoll zur Infanterie. Die braucht Offiziere! Keiner darf ſich ſchonen, nicht ſich und nicht das eigene Blut! Im Frühjahr 1917 wird Graf Schulenburg zum Oberkom⸗ mando der in ſchweren, hin⸗ und herwogenden Kämpfen vor Verdun ringenden Armee verſetzt. In wenigen Tagen formt ſich ihm das Bild: klar, und gegen alle Widerſtände tritt er mit ſeinem Oberbefehlshaber für Einſtellung des nutzlos gewordenen Angriffs ein Nach kurzer Verwendung als Armdechef wird er im Herbſt 1917 zum Chef des Gene⸗ ralſtabs der neugebildeten Heeresgruppe Deutſcher Kron⸗ prinz ernannt. Dort— an der Alsne und in der Cham⸗ pagne— bereitet der Feind den Angriff vor, der die deut⸗ ſche Weſtfront endlich zerbrechen ſoll Im Frühjahr bricht der Sturm los, auf den Frankreich ſeine Hoffnung ſetzt. Er zerſchellt am Opfermut der Truppe, nicht minder aber am Waffengeiſt des Mannes, der ihn kommen ſah, wo er kam Neue Arbeit ſteht auf und neue Sorge. Das deutſche Heer rüſtet die Entſcheidung im Weſten zu erzwingen. Weit über die erſten Ziele hinaus führt er die Sturmdiviſionen der Heeresgruppe. Dann ſteht er vor der unerſchöpflichen Maſſe der feindlichen Reſerven ſtill. Und noch einmal ringt die Heeresgruppe um den Sieg Noch einmal wird der Franzoſe überrannt. Der Chemin des Dames wird im Sturm genommen die Aisne durchſchritten und die Marne erreicht. Dann iſt es zu Ende. Der Rückmarſch hinter die Aisne, die furchtbaren No⸗ vembertage und der Marſch in die von Gott und der Welt verlaſſene Heimat ſtellen die letzte und die ſchwerſte Auf⸗ gabe. Als der Thron der preußiſchen Könige ins Wanken gerät, da tritt in ragender, tragiſcher Größe Graf Schulen⸗ burg noch einmal vor ſeinen Kriegsherrn und vor ſeinen Eid. Er handelt ſo, wie Ehre und Treue gebieten, aber das gilt jetzt nicht! Er weiß die Mittel und Wege, die Heimat zur Ordnung zu bringen— man lehnt ihn ab. Im kiefſten Herzen iſt er gebrochen, aber den Kampf gibt er nicht auf. And als ſein Glaube und ſein Hoffen Wahrheit wird, als das Unglück des Vaterlandes endlich den Mann gebiert, der berufen iſt, es hinaufzuführen zu Neuem, da kritt er enl⸗ ſchloſſen an ſeine Seite. Jum Soldaten geboren und als Soldat in kauſend Jeuern gehärtet und bewährt, ſieht er im Nakionalſozialismus und in ſeinem Schöpfer und Füh⸗ rer den einzigen Weg zur Rektung ſeines Volkes. Work⸗ los und ſelbſtverſtändlich kritt der fast 70-Jährige als ein ⸗ facher Kämpfer in die Reihen der politiſchen Front. Wenn heute ſich die alten Fahnen ſenken auf Deinen Sarg, Graf 8 von der Schulenburg, dann ſtreift Dir Lorbeer auf Deine Stirn, die unermüdlich für ihren Ruhm 9— mit großen Siegerfahnen grüßen alle Dich, die ebenden und die Toten, die Du ſo oft zum 1 geführt — und im Rauſchen ihrer ſturmzerfetzten Seide klingt Dein Name mit, der nicht deutſche Männer gibt!“ Als Generaloberſt von Brauchitſch ſeine Rede beendet hat, legt der Führer den von zwölf Unteroffizieren e. tragenen Kranz am Sarg nieder. Die Fahnen ſenken ſich das Lied vom guten Kameraden erklingt. Gleichzeitig roll dumpf der Trauerſalut der Batterie über den weiten Plat Nacheinander legen nun die Oberbefehlshaber der Luftwaffe, des Heeres und der Marine ſowie die anderen Vertreter der Wehrmacht, des Staates, der Partei ihre Kränze nieder. Dann ſchreitet der Führer, während das Trompeterkorps den Parademarſch des Regiments Garde du Korps gedämpft erklingen läßt, zu den Angehß⸗ rigen des Verſtorbenen, um ihnen ſein Beileid auszu⸗ drücken. Noch einmal grüßt der Führer den toten Mitkämp⸗ fer und verläßt dann mit ſeiner Begleitung den Luſtgarten. Berlin Tokio— Berlin Der erſte Skreckenflug programmäßig durchgeführt. Berlin, 23. Mai. Ein Kreis geladener Gäſte ſowie Ver⸗ treter des Luftfahrtminiſteriums begrüßten auf dem Tem⸗ pelhofer Feld die Mannſchaft des erſten Streckenfluges der Lufthanſa Berlin—Tokio— Berlin. Dieſer hiſtoriſche Flug dem bald eine planmäßige Befliegung dieſer erkundeten Strecke folgen ſoll, wurde mit der vielfach bewährten„Ju 52“ durchgeführt, die allen erhöhten Anforderungen voll, auf gerecht wurde und ſelbſt in den ungewönlich heißen Ge genden ruhig arbeitete. Der japaniſche Botſchaftsrat in Ver⸗ lin, Uſomi, der mit dem Geſchäftsträger von Mandſchu⸗ kuo auf dem Feld exſchienen war, beglückwünſchte die Mannſchaft: Flugkapitän Helm, Oberflugzeugfunker Kober und Oberfunkmaſchiniſt Wolſchke, zu dieſer Leiſtung. Flug⸗ kapitän Helm ſchilderte Einzelheiten des Flugs. Motor und Maſchine hätten ſich glänzend bewährt und es ſei nach det Ankunft in Tokio, nachdem man etwa 60 reine Flugſium, den hinter ſich gebracht hatte, nicht die kleinſte Reparglur notwendig geweſen. Während des einwöchigen Aufenthalts in Tokio habe die Herzlichkeit und Liebenswürdigkeit der Japaner die deutſchen Gäſte kaum zur Ruhe kommen laſſen. In Rangun konnte die Mannſchaft übrigens Frau Bernd Rosemeyer, die bekannte deutſche Sportfliegerin, begrüßen und ihr für den Weiterflug behilflich ſein. Dieſer erſte Streckenflug nach Japan und zurück hal gezeigt, daß für die Deutſche Lufthanſa ſelbſt ſolche Stel, K im ganzen elwa 3 km, keine Schwierigkeiten be⸗ deuten, ſo daß es wohl nur noch eine Frage der Zen ſeſ dürfte, nach dem Fernen Oſten ein deutſches Flugzeug be Autzen ju können. Abſchied von Spanien Abtransport der deutſchen Freiwilligen. Leon, 23. Mai. Nach dem Abſchluß der großen Ab⸗ ſchiedsparade der deutſchen Freiwilligen beſuchte der Cau⸗ dillo die Stadt Leon, deren Bevölkerung ihn bei ſeinem er⸗ ſten Beſuch begeiſtert begrüßte. Vom Balkon des Rathau⸗ ſes hielt General Franco eine Anſprache. Am adi da⸗ ran fand ein Eſſen ſtatt, an dem außer dem Caudillo die Botſchafter von Deutſchland und Italien, die Führung der deutſchen Freiwilligen ſowie mehrere ſpaniſche Generale teilnahmen. In ſeinem Trinkſpruch dankte Botſchafter von Stohrer dem Staatschef für ſein Erſcheinen und ver⸗ ſicherte, daßz die Spanien ſetzt verlaſſenden Offiziere und Mannſchaften der deutſchen Legion als unvergeßliche Er⸗ innerung das tiefwurzelnde Gefühl in ihre heimat mit⸗ nehmen, mit ihren ſpaniſchen Kameraden in engſter Freund- ſchäft verbunden und dem Generaliſſimus in Bewunderung und perſönlicher Anhänglichkeit für immer zugekan zu ſein. Gleichzeitig konnte der Botſchafter dem Caudillo de ſoeben eingetroffene Nachricht übermitteln, daß die zum Abtransport der Freiwilligen in Viego eingelaufenen Schiffe u a. 700 Tonnen Weizenmehl, Medikamente ſowie Ausrüſtungsgegenſtände für eine vollſtändige Kinderabtei⸗ lung der Poliklinik und für eine Geburkshilfliche Abteilung mitbringen Die Spende wird bom Leiter der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Ley General Franco für die von den roten Horden verwüſteten Gebiete zur Verfügung geſtelll Der Caudillo dankte hocherfreut für dieſe neue großzügige Hilfe und bat den Botſchafter, an Dr. Ley den Dank zu übermitteln, Nach dem Feſteſſen fand auf der Hauptſtraße von Leon ein weiterer Vorbeimarſch der deutſchen Freiwilligen vor ihrem Befehlshaber, Generalmajor von Richthofen, ſtatt. Dem Vorbeimarſch wohnten auf der Ehrentribüne als Gäſte die Vertreter der Behörden bei, Bereits am Abend begann der Abtransport der deutſchen Freiwilligen mit der Eiſenbahn nach Vigo. Dort erfolgt die Einſchiffung in die fünf Schiffe, von denen das letzte am Donnerstag den Hafen verläßt. * Die Abreise der deutſchen Freiwilligen von Leon hal am Dienstag begonnen. Mit zweiſtündigem Abſtand brin⸗ gen Sonderzüge die Angehörigen der deutſchen Legion nach Vigo. Sowohl bei der Abfahrt in Leon wie bei ihrer An⸗ kunft in Vigo bilden dichte Menſchenmaſſen Spalier, um den deutſchen Freiwilligen letzte Grüße zuzuwinken. In Vigo erfolgt unmittelbar auf die Ankunft die Ein⸗ ſchiffung. Neben einer größeren Anzahl ſpaniſcher Waffen- gefährten, die nach Heutſchland eingeladen worden ſind, rei⸗ ſen mit den Freiwilligen auch Gruppen deutſcher Schrift⸗ leiter in die Heimat zurück Mongoliſch⸗mandſchuriſche Gefechte Neuer ſchwerer Grenzzwiſchenfall am Buinoor⸗See. Tokio, 23. Mai. Nachdem erſt kürzlich die mit Flie⸗ gern und Artillerie verſtärkte mandſchuriſche Grenzwa Angriffe außenmongoliſcher Kräfte erfolgreich abgeſchlagen hakte, überſchritten in den letzten Tagen erneut etwa 6 Mann ſtarke mongoliſche Abteilungen den Grenzbezirk weſt⸗ lich des Buinoor-Sees und verſuchken, ſich auf dem dorkigen Juſelgelände feſtzuſetzen. Nach mehrſtündigen Gefechlen wurden die Mongolen unter erheblichen Berluſten zurückge⸗ ſchlagen. Die mandſchuriſche Grenzwache ſchoß ein mongalt ſches Flugzeug ab, das die Grenze überflog. Die Lage wir allgemein als geſpannt bezeichnet. Sieben mongoliſche Flugzeuge abgeſchoſſen. Tokio, 24. Mai Im Verlauf weiterer Zuſammenſtöße weſtlich des Buinoor⸗Sees an der Weſtgrenze Mandſchu⸗ kuos zwiſchen erheblich verſtärkten außenmongoliſchen und mandſchuriſch⸗ſapaniſchen Grenztruppen wurden nach einer Meldung aus Hſinking am vergangenen Samstag u Montag ſieben außenmongoliſche Flugzeuge im Luftkampf abgeſchoſſen. 1 vergeſſen werden ſoll, ſo lange ez 1 9 f 0 8 1 0 ge eg endet N ge ü ſich rollt Platz. der deren i ihre d das Barde eh ö⸗ uszu⸗ zämp⸗ arten. + 1 Ver⸗ Tem⸗ 8 der Flug, deten „Ju voll⸗ n G Ber⸗ dſchu⸗ die Tober Flug⸗ r und h det ſtun⸗ ratur thalts t der aſſen. Bernd rüßen E hal Skrel⸗ n be⸗ f ſeſ g be. Badiſche Chronik I Todesfall. In Ziegelhauſen ſtarb nach langem, ſchwe⸗ ten Leiden Kammerſänger i. R. Joachim Kromer, Ehren⸗ mitglied des Mannheimer Nationaltheaters. mige. Ei Hockenheim.(Noch fünf im Krankenhaus.) Während ein Teil der Verletzten ſich in häusliche Pflege be⸗ geben konnte, müſſen die fünf Schwerverletzten, die der Omnibusunfall der Politiſchen Leiter zu verzeichnen hatte, his auf weiteres noch im Krankenhaus bleiben. Mosbach.(90 Jahre alt.) In Fahrenbach voll⸗ endete Schreiner und Landwirt Karl Hafner ſein 90. Lebens⸗ jahr. Külsheim.(Hochbetagt geſtorben.) Im Alter von 95 Jahren iſt der älteſte Bürger unſeres Brunnenſtädt⸗ chens, Küfermeiſter Ludwig Stemmler, geſtorben. 0(Todesfall.) Kurz vor Voll⸗ endung ſeines ebensjahres iſt Dr. Oskar Rößler ge⸗ ſtorben, der mit der B ſtadt aufs engſte verwachſen war. wirkte mehr als 25 Jahre hindurch als Stadtrat und ein aftliche Tätigkeit in ſeinem Beruf t bekannt. Er war Schü⸗ 5 at ſich aber nicht nur als „ſondert auch als Lokalſchriftſteller ſich für verdient gemacht. 5 fsheim b. Kehl.(Triebwagen ge⸗ gen Laſt) Ein von Richtung Kehl kommender erguerte an der gefährlichen Kurve beim vanen“ die Hauptſtraße. Der Fahrer s hatte es unterlaſſen, ſich an der gefähr⸗ Lastkraftwagen oß war unvermeidlich. Dei Triebwagen fuhr zwiſchen agen und Anhänger und riß den Anhänger vom Laſt⸗ los. Dabei wurde der Triebwagen aus den und der Vorderbau eingedrückt. Von den der Vorſtand des Bezirksobſtbauvereins „Hanauerland“, Zimmer aus Helmlingen, ſchwer verletzt. Er wurde mit einem Beckenbruch und ſonſtigen ſchweren Ver⸗ leungen ins Krankenhaus eingeliefert. Einige andere Per⸗ ſonen erlitten leichtere Verletzungey durch Glasſplitter. 9 Freiburg.(Unzuverläſſiger Kraftfahrer.) Durch unvorſchriftsmäßiges Einbiegen von einer Hauptver⸗ kehrsſtraße in eine Seitenſtraße und gröbliche Außerachtlaſ⸗ ſung des Vorfahrtsrechtes hat ein wegen Verkehrswidrigkeiten bereits vorbeſtrafter Kraftfahrer im Januar dieſes Jahres in Waldkirch den Tod eines Menſchen verſchuldet. Das Frei⸗ burger Schöffengericht verurteilte den Angeklagten wegen fahrläſſiger Tötung und groben Verſtoßes gegen die Reichs⸗ ſtraßenverkehrsordnung zu fünf Monaten Gefängnis. 2 Mühlhauſen.(Großfeuer.) In der Ziegelei Leſage in der Nähe des Mühlhauſer Nordbahnhofs brach eine heftige Feuersbrunſt aus, die in der Garage ihren Aus⸗ l Die Feuerwehr mußte ihre Anſtrengungen ächlich auf den Schutz der anliegenden Gebäude be⸗ Der durch das brennende Oel und die brennenden u verurſachte außerordentliche ſtarke Rauch behin⸗ e Feuerwehr. Der Schaden wird auf über eine halbe on Francs geſchätzt. Freiburg.(Das Poſtſport⸗ und Poſtſchutz⸗ treffen.) Der Veranſtaltungsplan für das große Poſt⸗ und Poſtſchutztreffen an den Pfingſttagen in Freiburg gibt ein umfaſſendes Bild der ſportlichen Betätigung inner⸗ halb der Amtsſtellen der Deutſchen Reichspoſt. Mit einem feierlichen Eröffnungsappell am Pfingſtſonntag um 11 Uhr im Univerſitätsſtadion nimmt das Feſt ſeinen Anfang. An⸗ ſhließend folgen die Wettkämpfe, zu denen über 1500 Mel⸗ dungen eingegangen ſind. Der Abend vereint alle bei einem Roßen kameradſchaftlichen Beiſammenſein in der Feſthalle. der Pfingſtmontag bringt vormittags die Fortſetzung der fämpfe und nachmittags die Entſcheidungen im Univerſitäts⸗ ladſon. Nach Maſſenfreiübungen werden Siegerehrungen e chußaßpen des I. Poſtſport⸗ und Poſtſchutztreffens henden. () Raſtatt.(Ins Motorrad gelaufen.) Abends lef auf der Kapellenſtraße ein 52jähriger Mann aus dem lengchbarten Niederbühl aus Unachtſamkeit in ein aus Baden⸗ Baden kommendes Motorrad. Sowohl der Fußgänger als auch der Motorradfahrer kamen zu Fall und erlitten ſchwere Verletzungen, die ihre Ueberbringung ins Städtiſche Kran⸗ kenhaus notwendig machten. Ein Beifahrer erlitt unbedeu⸗ tende Hautabſchürfungen. Neuorganiſation der freiwilligen Feuerwehren Der Chef der Ordnungspolizei, General der Polizei Daluge, ſprach im Reichsminiſterium des Innern vor den Landes. und Provinzialfeuerwehrführern der freiwilligen elerwehren des Großdeutſchen Reiches. General Daluege imriß in grundſätzlichen Ausführungen die wichtigen Auf⸗ ſaben der freiwilligen Feuerwehren, die durch den Einbau 10 die deutſche Polizei als Hilfspolizeitruppe nunmehr die 11105 gebührende Anerkennung gefunden haben und damit 10 zum Staatsſchutzkorps zu rechnen ſind, das von der seht und der„/ gebildet wird. Die künftige Organiſation ſeht in jeder Gemeinde eine ſchlagkräftige, mit modernen Jeräten ausgerüſtete Feuerwehr vor. Neben den örtlichen ſheuerwehrführern werden Kreis⸗ und Regierungsbezirks⸗ ührer ſowie Abſchnittsinſpekteure aus den Reihen der frei⸗ daligen Feuerwehren eingeſetzt, die nach dem Grundſatz für Führerprinzips neben den Leitern der Aufſichtsbehörde für die Schlagkraft der Feuerwehren verantwortlich find. 91 Zugang zum Einzelhandel bleibt beſchränkt. Die Ein die Verordnung zur Beſeitigung der Ueberſetzung im inzelhandel und die dazu ergangene 1. Durchführungs⸗ ſhrordnung eingeleitete Bereinigung des Einzelhandels 5 durch einen Zugang zum Beruf im bisherigen Um⸗ 1 geſtört werden. Der Reichswirtſchaftsminiſter hat f alb einen Erlaß die für die Entſcheidung nach dem Ein⸗ ſelhandelsſchutzgeſetz zuſtändigen Stellen angewieſen, den dehang zum Einzelhandel erheblich einzuſchränken. Die ſegher zugelaſſenen Ausnahmen von den Sperrvoraus⸗ nungen der außergewöhnlichen Ueberſetzung und des dolkszennden Bedürfniſſes ſollen in Zukunft auf ſeltene, Solch rtſchaftlich notwendige Fälle beſchränkt werden. f che volkswirtſchaftlich notwendige Fälle dürften z. B. 105 der Verſorgung der Verbraucher in Siedlungen und eubauvierteln vorliegen. llaftwagen 5 Schienen geworfen Fahrgäſten wurde Aus den Nachbargauen Ludwigshafen.(Was alles geſtohlen wird.) Im Stadtteil Oggersheim hatten ſich während einer der letzen Nächte Diebe einen Vogelbauer zum Ausrauben ausgeſucht. Sie ſtahlen eine Schwarzamſel, eine chineſiſche Na htigall, verſchiedene Finke und zwei Zeiſige. In einer Ludwigshafener Wirtſchaft wurden von unbekannten Spitzbuben zwei NSB.⸗ Opferbüchſen geſtohlen. Die beiden Büchſen— die eine war gewaltſam geöffnet und ausgeraubt, die andere noch ver⸗ ſchloſſen— wurden in Mannheim wieder aufgefunden. Altrip.(Fahrt in den Tod.) Bei einem Zuſammen⸗ ſtoß zwiſchen Motorradler und Perſonenkraftwagen am weſt⸗ lichen Ortsausgang von Altrip wurde der 54jährige Kraft⸗ radler Karl Hört von hier ſo ſchwer verletzt, daß er noch am gleichen Abend im Marienkrankenhaus ſtarb. J Buggingen.(Tödlich verletzt aufgefu nden) Der in den s0er Jahren ſtehende Landwirt Karl Scheer aus Hügelheim wurde frühmorgens ſchwer verletzt auf der Straße aufgefunden. Der Mann war in der Nacht von einem Auto, deſſen Fahrer ſich durch die Flucht der Verant⸗ wortung entzog, angefahren worden. Die Verletzungen waren ſo ſchwer, daß Scheer noch in den Morgenſtunden ſtarb. — Freudenſtadt. Bei einer Beſichtigung des Stein⸗ bruchs Schütz in Raumünzach durch Skudenten der Tech⸗ niſchen Hochſchule Stuttgart, die eine Fußwanderung durch den Schwarzwald machten, ereignete ſich ein ſchwerer Un⸗ fall mit tödlichem Ausgang. In dem gegenüberliegenden etwa 150 m entfernten Steinbruch der Firma Hilgert fan⸗ den zu gleicher Zeit Sprengungen ſtatt. Plötzlich wurde ein 20 Jahre alter Student von einem fauſtgroßen Stein im Geſicht getroffen und ſo ſchwer verletzt, daß der Tod alsbald eintrat. Ein weiterer Student wurde von einem abge⸗ ſprengten Stein an der Hand leicht verletzt. Die Unterfſu⸗ chung über den Unglücksfall wurde ſofort eingeleitet. In der hochgehenden Schuſſen ertrunken. Friedrichshafen. In der hochgehenden Schuſſen zwiſchen Ober⸗ und Unterbaumgarten wurde eine unbekannte weib⸗ liche Leiche geländet. Es handelt ſich um eine etwa 40⸗ bis 50jährige Frau aus der Umgebung, die einem Unglücks⸗ fall zum Opfer gefallen iſt. Die Leiche dürfte erſt einen Tag im Waſſer gelegen haben. — Friedrichshafen. Betrunkener fährt in den Straßengraben.) Bei Manzell fuhr in der Nacht ein Motorradfahrer in den Straßengraben. Der Fahrer, der bei dem Unfall verletzt wurde, war, wie die Unterſuchung ergab, betrunken Wixrhauſen(Aus Liebeskummer in den T o d). Nachts fand die 23jährige L. Z. aus Gräfenhauſen wenige hundert Meter von der Bahnſtation den Tod auf den Schie⸗ nen. Der Führer des um 11.30 Uhr hier einlaufenden Trieb⸗ wagens hatte etwas bemerkt und machte ſofort Meldung. Darauf fand man die Leiche des Mädchens mit Kopfver⸗ letzungen, die ihren ſofortigen Tod herbeigeführt haben müſ⸗ ſen. Aus einem hinterlaſſenen Brief iſt zu ſchließen, daß Liebeskummer zu der unſeligen Tat führte. Boots-Anglück auf dem Ammerſee.— Zwei Tote. Augsburg, 23. Mai. Ein ſchweres Bootsunglück ereig⸗ nete ſich bei Schondorf am Ammerſee. Auf einem Betriebs⸗ ausflug einer Augsburger Baufirma nach dem Ammerſee unternahm eine Gruppe von drei Perſonen eine Bootsfahrt auf dem See. Bei dem Verſuch ſich an ein Segelboot anzu⸗ hängen, kenterte der Kahn und die drei Inſaſſen fielen ins Waſſer. Während ſich ein Lehrling ſchwimmend ans Ufer retten konnte, ertranken die beiden anderen Inſaſſen, der Maurer Weishaupt und ſeine Schweſter. An der Unglücks⸗ ſtelle anweſende Angehörige der Wehrmacht brachten ſo⸗ fort die an einer tiefen lle Verſunkenen ans Land, doch blieben die angeſtellten Wiederbelebungsverſuche erfolglos. Eußerthal.(Schlägerei mit Todesfolge), Nach einem Wirtshausbeſuch kam es in der Nacht zum 15. Mai zwiſchen dem 23jährigen Hans Johann und ſeinem Schwa⸗ ger Philipp Schüler auf der Straße zu einer Schlägerei, in deren Verlauf Schüler ſeinem Gegner mit einem harten Gegenſtand einen Schlag über den Kopf verſetzte. Er erlitt einen Schädelbruch und iſt nunmehr an den Folgen dieſer Verletzung geſtorben. Der Täter wurde verhaftet und wird ſich demnächſt vor dem Schwurgericht Landau wegen ſchwe⸗ rer Körperverletzung mit Todesfolge zu verantworten haben Contwig.(Auf die Straße geworfen.) Im Verlaufe einer Auseinanderſetzung zwiſchen zwei Hausbewoh⸗ nern brachte es der eine Kampfhahn fertig, ſeinen 25jährigen Gegner zum Fenſter hinauszuwerfen, der ſchwer verletzt auf der Straße aufſchlug. Büttelborn.(Unglück beim Ueberholen). Nahe der Waldwirtſchaft Hamm rutſchte ein von einer jungen Pfungſtädterin geſteuertes Motorrad beim Ueberholen auf einem Oelfleck aus. Die auf dem Rückſitz mitfahrende Mut⸗ ter der Fahrerin wurde ſchwer, dieſe ſelbſt leichter verletzt. Beide kamen noch Groß⸗Gerau ins Krankenhaus. Gießen.(Beim Nangieren verunglückt.) Der 25 jährige Bahnarbeiter Wilhelm Apel aus Großen⸗Buſeck kam beim Rangieren auf dem hieſigen Güterbahnhof ſo un⸗ glücklich zu Fall, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Wahr⸗ ſcheinlich iſt ihm eine geſplitterte Rippe in die Lunge ge⸗ drungen. Kaſſel.(Durch Meſſerſtiche ſchwer verletzt.) Am Pferdemarkt Ecke Schäfergaſſe kam es nachts zwiſchen mehreren angetrunkenen jungen Leuten zu einer Schlägerei, wobei das Meſſer wieder einmal eine Rolle ſpielte. Zwei junge Leuke im Alter von 25 und 26 Jahren wurden durch Stiche ſchwer verletzt und fanden Aufnahme in einem Kran⸗ kenhaus. Der Täler, ein 34jähriger Mann aus Kaſſel, wurde feſtgenommen. 4 Tödlicher Abſturz. Vor einigen Tagen unternahm der Wehrmachtsangehörige Ekke Weyl des Standortes Mit⸗ tenwald eine Hochgebirgstour auf die Werner⸗Spitze im Karwendelgebirge. Da er bis zum Samstag abend nicht zurückgekehrt war, machten ſich Angehörige ſeines Trup⸗ penteils auf die Suche nach ihm. Dabel wurde der Ver⸗ mißte am Sonntag morgen in den ſüdlichen Hängen der Werner⸗Spitze am Fuße einer hohen Felswand tot aufge⸗ funden Er dürfte über die Wand abgeſtürzt ſein. Die Leiche wurde nach Scharnitz gebracht. Lalcale Nuudlscliau. Mail kühl und naß Nur ſelten läßt ſich der Mai, den man ſonſt nicht um⸗ ſonſt als Wonnemonat preiſt, ſo ſchlecht an wie in dieſem Jahre. Wohl gibt es öfters einmal kühle, regneriſche Tage, aber ſo ausdauernde Schlechtwetterperioden mit Tempera⸗ turen, die erheblich unter dem aus jahrelangen Beobach⸗ tungen feſtgeſtellten Normalmittel liegen, ſind nicht allzu häufig. Vor allem haben Landwirte und Gärtner unter dem Wetter zu leiden. An ſich würde der Regen nichts ſchaden, la man braucht ihn ſogar im Mai, denn die Kartoffeln wer⸗ den gelegt, die Rübenpflanzen geſetzt und Spätſaaten vor⸗ genommen. Aber die Wärme fehlt, und das Wachstum ſchreitet nur ſehr langſam voran. Die Wieſen ſind z. B. in dieſem Jahr erheblich gegen normaler verlaufende Jahre zurück, und auch das Getreide auf den Feldern hat bei weitem nicht die Halmhöhe, die es eigentlich um dieſe Jah⸗ reszeit haben müßte Schwere Ausfälle hat das kalte Früh⸗ jahr den Spargelbauern gebracht, die jetzt mitten in der Haupternte ſtehen müßten. Bei der mangelnden Wärme kommen die begehrten Stangen aber nur ſehr langſam aus der Erde, und da der Spargel möglichſt raſch aus der Erde kommen muß, ſind viele Skangen holzig, alſo auch in der Qualität nicht ſo, wie man ſie haben möchte. Bei der kurzen Erntezeit, die im allgemeinen am Johannistag(24. Juni) beendet wird, kann der Ausfall, ſelbſt wenn ſetzt wirklich warmes und ſonniges Wetter eintreten ſollte, nicht mehr hereingeholt werden. Beim Frühſalat iſt es ähnlich. Die Treibhäuſer ſind bis auf geringe Reſte geräumt, und der Freilandſalat kopft zu langſam Außerdem tritt in der Be⸗ ſtellung der Felder eine Verzögerung ein, denn es hat bei dem kalten Wetter wenig Sinn, Pflanzen zu ſetzen, die ſchlecht anwachſen und dann den ganzen Sommer über kümmern. Auch den Ausflugswirten hat das Frühjahr bisher we⸗ nig Freude gemacht. Außer den guten Oſtertagen iſt das Geſchäft bisher ſo gut wie ganz ausgefallen. Bei dem ſchlechten Wetter fehlen Spaziergänger und Wanderer. Aehnliche Klagen hört man auch in den Sommerfriſchen, die bei gutem Wetter im Mai ſchon von recht vielen Gä⸗ ſten aufgeſucht werden. Viele Sommerfriſchler, die ſich ſchon angemeldet hatten, haben ihren Urlaub verſchoben. Man hofft nun auf ein gutes Pfingſtfeſt, für das zahlreiche An⸗ meldungen vorliegen. Oeffentliche Belobigung. Im Namen des Führers wurde Karl Sauer in Ketſch, der am 3. Januar 1939 den Volksſchüler Friedrich Schwab aus Ketſch durch mutiges und entſchloſſenes Handeln vom Tode des Ertrinkens im Alt⸗ rhein gerettet hat, eine öffentliche Belobigung ausgeſprochen. — Belriebshymnen überflüſſig. Neuerdings iſt verſchie⸗ dentlich von größeren Unternehmungen der Verſuch gemacht worden, durch Preisausſchreiben beſondere Lieder für Werke oder Betriebe zu ſchaffen. Wie anläßlich eines ſol⸗ chen Falles die Gauleitung Sachſen mitteilt, ſteht die DA ſolchen Beſtrebungen ablehnend gegenüber, da es genügend deutſches Liedergut gibt und werkeigene Lieder den Begriff der Betriebsgemeinſchaft abſolut überſteigern. I OLuerulieren bringt ein halbes Jahr Gefängnis. Das Amtsgericht verurteilte den 44jährigen Joſef Volk aus Bi⸗ berach wegen Beamtenbeleidigung koſtenfällig zu einem halben Jahr Gefängnis. V. war für einen gelegentlich einer Vorladung aufs Amtsgericht Wörth in der Erregung gegen den abweſenden erſten Bürgermeiſter gerichteten Angriff zu 20 Mark Ordnungsſtrafe verdonnert worden, und als der Beleidigte gerichtliche Sühne forderte, begann V. gegen ihn mit allen möglichen Behauptungen von Fälſchungen u. dgl. querzutreiben. Das war 1934. Im Mai 1936 bekam er vom Schöffengericht Aſchaffenburg 379 Monate, weil er einen Richter beleidigte, alles in der gleichen Sache. Ende 1938 beleidigte er in einem Brief an den Oberlandesgerichtsprä⸗ ſidenten in Nürnberg den Amtsgerichtsrat S. in Wörth in unerhörter Weiſe, ſo daß er nun empfindlich belehrt werden mußte. Die Trageweiſe der Orden und Ehrenzeichen Orden und Ehrenzeichen, die ſatzungsgemäß am Band und auf der linken Bruſtſeite zu tragen ſind, werden an der Ordensſchnalle von der rechten nach der linken Körperſeite in einer beſtimmten Reihe angebracht, die durch Verfügung des Oberkommandos der Wehrmacht(Heeres⸗Verordnungs⸗ blatt vom 5. April 1939) unter Einbeziehung neugeſtifteter Auszeichnungen in einer Folge von 36 Rangnummern vor⸗ geſchrieben wird. Sie beginnt: 1. Eiſernes Kreuz, 2. Haus⸗ orden von Hohenzollern, 3. Roter Adlerorden 3. oder 4. Klaſſe, 4. Kronenorden 3. oder 4. Klaſſe, 5. Oeſterreichiſcher Militär⸗Maria⸗Thereſien⸗Orden, 6. Oeſterreichiſcher Leopard⸗ Orden mit der Kriegsdekoration, 7. Bayeriſcher Militär⸗Mar⸗ Joſeph⸗Orden, 8. Bayeriſcher Militär⸗Sanitäts⸗Orden, 9. Sächſiſcher Militär⸗St. Heinrich⸗Orden, 10. Württember⸗ giſcher Militär⸗Verdienſt⸗Orden, 11. Badiſcher Militäriſcher Karl⸗Friedrich⸗Verdienſtorden, 12. Preußiſches goldenes Mili⸗ tärverdienſtkreuz, 13. Preußiſches Militärehrenzeichen 1. und 2. Flaſſe am ſchwarzweißen oder weiß⸗ſchwarzen Band, 14. Oeſterreichiſche goldene Tapferkeitsmedaille, 15. Bayeriſche goldene und ſilberne Tapferkeitsmedaille.— Angehörige der früheren deutſchen Staaten, einſchl. Oeſterreich, tragen die ihnen verliehene höchſte Kriegsauszeichnung ihres Landes unmittelbar hinter dem Eiſernen Kreuz. Pfingſt⸗Radrennen in Mannheim. Am Pfingſtmontag, 29. Mai, werden auf der Mann⸗ heimer Phönirbahn wieder Radrennen durchgeführt, in deren Mittelpunkt ein Länder⸗Omnium Deutſchland— Holland und das 150⸗Runden⸗Mannſchaftsfahren ſtehen. Für das Omnium wurde die holländiſche Mannſchaft J. v. d. Baan⸗ Toni Menye gewonnen, während deutſcherſeits Poſtler und Krimme eingeſetzt werden. 13 Mannſchaften ſtarten zum 150⸗Runden⸗Mannſchaftsfahren, u. a. die Sieger der letzten Frieſenheimer Rennen, Krimme⸗Miller(10. IR. 118 Land⸗ ſtuhl⸗München), die Paderborner Poſtler⸗Viehmeyer, die Stuttgarter Bühler⸗Schertle und Alberty⸗Pöpping(Mün⸗ ſter i. Weſtf.). Der Holländer v. d. Baan erhielt den Kre⸗ felder Mertens als Partner, während ſein Landsmann Menye mit dem Krefelder Bohnen fährt. — Jeden Baushalt, jede Küche zieren wohlgemeinte Sprüche. Einer fehlt, er muß hinein: h foll dein felker fein! * — ſolche durchzuführen. Es wäre für den Kleintierzüchker und zhalter, Siedler und Kleingärtner oder für nicht vollerwerhe fähige Volksgenoſſen wie Penſioniſten, Rentner und Inval den wichtig, ſich die Frage vorzulegen, ob ſie nicht auf 6 Gartengrundſtück auch eine Maulbeeranpflanzung durchfüh, Warum deutſcher Seidenbau? Man iſt ſich heute klar darüber, daß der deutſche Sei⸗ Der Maikäfer kein harmloſer Frühlingsbote Der Maikäfer, beſonders aber ſeine Larve, der Enger⸗ 5 Sl ling, gehört mit zu den größten Schädlingen, die wir in denbau ganz beſonders für den Bedarf der Wehrmacht eine Deutſchland überhaupt kennen. Im Frühjahr kommen die ſehr wichtige Stellung in der Wirtſchaft einnimmt. Die Na⸗ Käfer aus dem Boden; ſie fliegen zu den nächſten Bäumen turſeide iſt infolge ihrer hervorragenden Eigenſchaften zur ren e Denn wie erwähnt, durch den Seidenbau ſſt und beginnen ſofort mit dem Fraß. Bevorzugt werden Eiche, Herſtellung von Fallſchirmen und für viele techniſche Zwecke 85. hein er 8 hlichen Einnahme gegeben. Buche, Obſtbäume, Weide und Ahorn. Sobald die Eichen unentbehrlich. Sie kann auch durch andere Rohſtoffe nicht er⸗ 955 bei 5. einer Anpflanzung von 1000 Pflanzen ausgetrieben haben, ziehen ſie dieſe allen anderen Bäumen etzt werden. Es iſt deshalb verſtändlich, daß von maßgeben⸗. bis 10 Mark in den drei Zr tmonaten Juni, Ju lri vor. Die Entlaubung bedeutet natürlich beſonders für die der Seite aus die Förderung des Seidenbaues in Deutſch⸗ Auguſt betragen kann Außerdem hat jeder Jolſegeſoſße we Obſtbäume einen empfindlichen Verluſt. Unter unſeren Ver⸗ land verlangt wird und eine Eingliederung in den Vierjahres⸗ bei dem die Vorausſetzungen für die Anpflanzung von Maul⸗ G hältniſſen kann der Flug zwei Monate dauern. Nach etwa plan erfolgte. beerpflanzen vorhanden ſind, die Pflicht, allein aus wehr. Lu 10 bis 14 Tagen werden die erſten Eier abgelegt. Die Käfer Die Grundlagen des deutſchen Seidenbaues bilden die wirtſchaftlichen Gründen an der Förderung des Seidenballes 00 graben ſich in den Boden und legen die Eier in Häufchen Maulbeeranpflanzungen. Das Laub der Maulbeere praktiſch mitzuhelfen. del von etwa 25 Stück ab, meiſtens in einer Tiefe von 10 bis iſt die einzige Nahrung für die aus den Eiern des Seiden⸗ Sollte ein Volksgenoſſe über irgend eine Frage des Se, 12 em, ſelten bis zu 40 em. Sie kommen dann wieder her⸗ ſpinners ſchlüpfenden Seidenraupen. Dieſe Raupen ſpinnen im denbaues nicht im klaren ſein, ſo wende er ſich vertrauensvoll 7 vor, freſſen weiter und ſchreiten nach 14 Tagen erneut zur Eiablage. Dies kann ſich noch ein paar Mal wiederholen. Im Juli ſterben die Käfer ab. Die fungen Larven(Enger⸗ Laufe ihrer Entwicklung die Kokons, welche den Rohſtoff für an ſeine Landesbauernſchaft. die Erzeugung von Naturſeide abgeben. ee enthält 90 5. die Maulbeerrute eine baumwollähnliche Textilfaſer, die eben⸗ a lel linge) erſcheinen etwa 4—6 Wochen nach der Eiablage. Sie falls Verwendung findet. Um den Salden den 15 fördern, iſt Gedenktage U. freſſen ſchon zarte Wurzeln, doch im allgemeinen macht ſich die Hauptaufgabe, größere Maulbeeranpflanzungen in allen 24. Mai fei im erſten Jahr ein Schaden noch nicht bemerkbar. Im Win⸗ Jahr ein Städten und Gemeinden affen. Da wir an und für ſi 0 ter gehen ſie tiefer in den Boden, um im nächſten Frühjahr, iu schaff e I 15. f 543 Der Aſtronom Nikolaus Coppernicus in Frauenburg Mangel an Raum haben, muüſſen wir dieſe Anpflanzungen 1543 Der Aſtronom Nikolaus Coppernieus in Frauenhung alſo im zweiten Jahr, den Fraß fortzusetzen. Jetzt werden[in Heckenform dort unterbringen, wo die Anpflanzun%%% 8 f be ſie ſchon weſentlich größer und können einen fühlbaren Scha⸗ N nicht in Betracht kommt. Man 1 1699 Der 1 8 e e. Jiekeh 6 den anrichten. Am ſchädlichſten aber ſind ſie im 3. Jahr. ſagen, daß die Maulbeere durchwegs in allen Gegenden 1848 915 Dichte in 1 1 35 1 5 Droſte⸗Hül⸗ 8 le Keine Kulturpflanzen ſind vor ihnen ſicher. Sie haben ſchon Deutſchlands gedeiht. Anſtelle von unſchönen Zäunen Schloß Mee 851 e Vodenſee 1 0 ilshoff auf eine ſtattliche Größe erreicht und überwintern noch einmal. aus Eiſen oder Holz kann die Maulbeere ſehr gut für Ein⸗ 1872 155 91 le 8 15 Ritter Simone b, Cärbl e de Im 4. Jahr aber dauert der Fraß nur noch bis Ende Juni faſſungszwecke verwendet werden. Eine Maulbeerhecke läßt a Bre 8 gest 2175„„Carole 1 und kann bis zu dieſer Zeit noch recht fühlbar werden. Anfang ſich in jeder Form ziehen und bietet bei ordnungsgemäß vor⸗ f. resden geſtorben. de Juli verpuppen ſich die Engerlinge. Nach einer Puppenruhe genommenem Schnitt immer einen ſchönen Anblick. Dieſe von 5—6 Wochen ſchlüpfen die fungen Käfer, die bis zum 5 0 1 Maulbeerpflanzungen ſind ſchnellwüchſiger als andere Hek⸗ g 0 nächſten Frühjahr im Boden bleiben. Alle vier Jahre iſt] kenpflanzen und haben den Vorteil, daß ſie von tieriſchen Mannheimer Theaterſchau 0 alſo mit einem Maikäferflugfahr zu rechnen, dazwiſchen lie⸗ Schädlingen gemieden werden. Eine Maulbeerhecke verbindet Zm Nationaltheater: 0 gen die Engerlingsjahre. In einigen Gebieten kann der alſo Schönheit mit Zweckmäßigkeit und Wirtſchaftlichkeit. Für m Nationalit 5 1 Maikäfer auch ſeine Entwicklung in drei Jahren beenden. eine geſchloſſene Pflanzung ſind größere Flächen erforderlich. Mittwoch, 24. Mai: Miete A 25 und 1. Sondermiete f Außerdem gibt es neben den Hauptflugfahren auch Neben⸗ Es ſoll, wie ſchon erwähnt, allerdings keine bisher landwirt⸗ A 13 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur f flugjahre mit geringem Maikäfervorkommn. ſchaftlich genutzte Fläche herangezogen werden. Bei der An⸗ gemeinde Ludwigshafen, Abt. 432 bis 434: Muſikalſche:: Die ungeheuren Schäden, die immer wieder durch Enger⸗ pflanzung größerer Flächen, die man als geſchloſſene Anpflan⸗ Komödienabend: Aufforderung zum Tanz, ko⸗ 0 lingsfraß hervorgerufen werden, legen uns die Verpflichtung zung bezeichnet, ſind in den erſten Jahren des Anbaues Zwi⸗ mantiſche Ballſzene von Carl Maria v. Weber; hierauf: 0 auf, mit allen zur Verfügung ſtehenden Mitteln den Kampf ſchenkulturen wie Gemüſe, Kartoffeln, Erdbeeren u. ähnl. Flauto ſolo, muſikaliſches Luſtſpiel von Eugen 5 aufzunehmen. Dabei muß jedoch betont werden, daß es ein möglich. Man kann allgemein ſagen, daß die Maulbeere faſt d Albert; hierauf: Spitzwegmärchen, phantaſtiſches 1 einziges vollkommen ſicheres Mittel nicht gibt. Nur die plan⸗ in allen Gegenden Deutſchlands gedeiht unter der Voraus⸗ Spiel von Hans Grimm. Anfang 20, Ende etwa 22.5 0 mäßige Zuſammenfaſſung verſchiedener Mittel und Wege ſetzung von entſprechenden Kulturmaßnahmen. Die einzigen Uhr. 5 f führt zum Ziel. Zur Bekämpfung des Maikäfers hat ſich Bodenarten, die die Maulbbere nicht wünſcht, ſind ſteriler Donnerstag, 25. Mai: Miete G 24 und 2. Sondermiete das Sammeln während der Flugzeit immer noch am beſten Sand⸗ und ſchwere Tonböden. Moorböden ſowie ſtark ſauere G 12 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultun⸗ 0 bewährt. Die Anwendung ſonſtiger Methoden, wie Fraß⸗ Böden. gemeinde Mannheim, Abt. 136 bis 138, 145 bis 14, E gifte uſw. iſt nur in beſonderen Fällen möglich. Die Verſuche Die beſte Pflanzzeit, beſonders für einjährige 359, 529: Im Rahmen des Oſtmark⸗Zyklus: Det 0 mit ſolchen Mitteln ſind noch nicht abgeſchloſſen, ſodaß noch Pflanzen, iſt das Frühjahr, während man zwei⸗ und dreifäh⸗ G'wiſſenswurm. Volksſtück von Ludwig Anzengm⸗ f keine näheren Angaben gemacht werden können. Das Sam- rige Pflanzen vorteilhaft auch im Herbſt bereits zur An⸗ ber. Anfang 20. Ende 22.15 Ahr. 1 meln hat jedoch nur dann Zweck, wenn es planmäßig vor⸗ pflanzung bringt. Die finanzielle Frage der Anſchaf⸗ Freitag, 26. Mai: Miete C 24 und 2. Sondermiete C 0 genommen wird. Weſentlich ist, daß die Mehrzahl der Käfer fung von Maulbeerpflanzen würde für einen Kleinſtedler oder und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kult, 0 vor der Eiablage erfaßt und unſchädlich gemacht wird. Die ⸗gärtner oder ⸗bauer nicht bedeutend ſein, denn der Preis für gemeinde Mannheim, Abt. 267 bis 269, 540, 558, ödg 1 Fangaktion als Gemeinſchaftsaktion über größere Gebiete muß 1000 Maulbeeren ſchwankt je nach Alter und Stärke zwiſchen bis 563: Im Rahmen des Oſtmark⸗Zyklus: Die Jau; i. zielbewußt vorbereitet werden. Die Aufſtellung von Fang- 15 und 60 Mark. 1000 Maulbeeren bilden eine Futter⸗ berflöte. Oper von Mozart. Anfang 19.80, Ende kolonnen mit zweckentſprechender Ausrüſtung(Jangtücher,[grundlage für einen Züchter. Außerdem wird den Volks⸗ nach 22.15 Uhr. a 0 Eimer, Fäſſer, Schüttelſtangen usw) iſt unbedingtes Erfor⸗ f genoſſen, die als Kleinſtedler oder als Kleinbauer Maulbeer⸗ Samstag, 27. Mai: Miete B 23 und 1. Sondermſeiz il dernis. Am beſten laſſen ſich die Käfer in den früheſten Mor⸗ anpflanzungen vornehmen wollen und nicht in der Lage ſein B 12: Zum letzten Male: Aimee. Komödie von Helm 90 genſtunden e Soweit möglich ſollten die Käfer zu Fut⸗ ſollten, dieſen Betrag aufzubringen, eine Beihilfe von Coubier. Anfang 20, Ende 22 Uhr. a N kerzwecken Verwendung finden. je 15 Mark je 1000 Stück Maulbeeren gewährt, wenn eine Pfingſtſonntag, 28. Maj: Außer Miete: Ai da. Oper di Marktbericht Anpflanzung von 500 bis 2000 Stück auf eigenem Grund von G. Verdi. Anfang 19, Ende etwa 22.15 Uhr.(n-. e und Boden erfolgt. Die Beſtellungen der Maulbeer⸗ tauſch von Gutſcheinen aufgehoben). di Ohne Gewähr. pflanzen werden von den Landesbauernſchaften entgegen⸗ Pfingſtmontag, 29. Mai: Außer Miete: Im Rahmeſ de Mannheimer Geoßviehmarkt v. 23. Mai. Am Mann⸗ genommen und an eine Zentralſtelle weitergeleitet. Die Lie⸗ des Oſtmark⸗Zyklus: Zum fte Mae, Das Land 8 heimer n waren aufgetrieben: 90 Ochſen, 165 ferung erfolgt durch eine Baumſchule. 8 des 85 9— 8 3 1.20 niet 0 Bullen, 219 Kühe, 161 Rinder, zuſammen 635 Stück Groß⸗ Für die Betreuung der Seidenraupenzuchter und der n.] Dienstag, 30. Mai: Miete G 25 und 1 Sonden vieh(Vorwoche 577 ein Mehr von 58 Tieren). Die Zu⸗ pflanzer von Maulbeeren ſſt 5 N 6 18. Der Gigant. Schauſpiel von Richard Billin 10 teilung erfolgte im Rahmen der Kontingente bei folgenden] Serdenbauer, die dem Reichsverband Deutſcher Klein⸗ ger. Anfang 20, Ende 22.30 Uhr. 0 Höchſtnotizen: für Ochſen 43,5 bis 46,5, Bullen 41,5 bis 44,5, tierzüchter E. V. angegliedert iſt, die einzige Organiſation. Im Neuen Theater(Roſengarten): 0 Kühe 41,5 bis 44,5, Rinder 4275 bis 45,5 Pfg.— Kälber⸗ In jeder Landesbauernſchaft iſt eine Abteilung Mittwoch, 24. Mai: Für die NSG.„Kraft durch Freude“ 10 auftrieb: 982(Vorwoche 956) Tiere; flotter Abſatz, Höchſt⸗ dieſer Reichsfachgruppe durch einen Seidenbauberater vertre⸗ Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 220, 320 bis 326, N notiz 62 bis 65 Pfg.— Am Schweinemarkt waren auf⸗ ten, und ſomit iſt jedem Maalbeeranpflanzer und Seiden⸗ 361 bis 371, 521 bis 529, 581 bis 590, 602 bis 605, 11 getrieben: 3838(Vorwoche 3435) Tiere. Mehrauftrieb raupenzüchter die Möglichkeit gegeben, bei dieſen Stellen ſich 641 bis 646, 681 bis 690, Jugendgruppe Nr. 501 bie infolge Reichsſchlachtungen von Vertragsſchweinen; Reſtmenge die notwendigen Aufklärungen geben zu laſſen. Durch die 750, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E freiwillig Nr. ge wurde im Rahmen der Kontingente bei einer Höchſtnotiz von richtige Pflege der Maulbeerpflanzen und der folgenden Zucht 1 bis 900: Trau, ſchau, wem?. Luſtſpiel von Albert 10 59,5 Pfg. zugeteilt. iſt es jedem Volksgenoſſen möglich, ſich eine Nebeneinnahme Kehm. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. 1 Frankfurter Schluachtviehmarkt v. 23. Mai. Auftrieb: 10 verſchaffen. Denn bei guter Pflege kann ſchon im 2. bezw. Pfingſtſonntag, 28. Mai: Freier Verkauf: Für dis 050 1178 Kälber, 118 Schafe und 5886 Schweine. Preiſe: Käl⸗ 8 Jahre nach der Anpflanzung mit der Durchführung klei⸗ Katz. Komödie von Auguſt Hinrichs. Anfang 20, Ende f ber 62 bis 65, 55 bis 59, 46 bis 50, 33 bis 40; Lämmer, nerer Seidenraupenzuchten begonnen werden. Da die Pflege 22 Uhr. 0 Hämmel—, 49 bis 50, 44 bis 48, 34; Schafe 40 bis 42, dieſer Anpflanzungen und die Zucht ſelbſt nicht eine beſondere Pfingſtmontag, 29. Mai: Freier Verkauf: Für die ba 33 bis 39, 27 bis 32; Schweine 58,5, 57,5, 56,5, 52,5, 49,5, körperliche Kraft verlangt, iſt es jedem möglich, in der Vor⸗ Katz. Komödie von Auguſt Hinrichs. Anfang 20, Ende D. 57,5. Marktverlauft Kälber und Schweine zugeteilt. ausſetzung, daß er für die Anpflanzung Boden beſitzt, eine 22 Uhr. de a— de 5 3 77 Deutſcher di .. 2 e 5 55 Fir die 2 N 7 5 7 2 W̃ rmut⸗ 0 5 FTeòtta E 4 8. Liter Mk. 1.— 5 . 172 85 33TTTTTCTCTTTTTT(ohne Glas). 2 beutscher Rotwein g f 7 57 C5. 5. i 5 f werden Sie mit Stelg aberboschs gute f 5 5—— 8 N. 5 5 5 8 9 Was, nämlich Gamos gibt es öbet Deutscher Weißwein A OC HMels were eIdunq den. f 5 0 0 offen, Liter 1.— Mk. 1 5 7 95. das olts 0 155 2 1 6 ö Stlabeniknzüge Stralen-Anzüge Sport-Anzüge bewährte 5 1 81 11 1 oltbewähte 5 St. Martiner, Weiß 8 25 in dezenten Farben in lebhaften Farben in erprobter Güte U 0 F. wein E 1 9 7 9 5 5 0. Gl. 29. 45. 30. 78. 30. 55. 60. 86. 20. 56. 44. 58. Exdal Lebensmittel. dal R 90 er Assheimer oldber 1 8 8 2 5 1 Literfl. 1.50 NK. O. Gl. Kombinationen Früpjahrs- Mäntel Cabardine- Mäntel 8 1 Wachenheim. Rotwein Triumph der Mode in vieſen Macharten in bewährten Oualt. 10 In Seckenheim oder Ilveshen] iterfl. 1.25 5 0. Gl. 22. 52. 4. 5,. 75 bebaubares 5 Dürkheimer Rotwein K e Literfl. 1.40 k. o. Gl. 8 Küken Grundstück F Schwabsdurger Matur-Rotweln Fuufe oder kleines Landhaus le ½ Fl. 160 NIE. O. Gl. 1 0 5 49 5 gern. G 5 15 0 1 onndorfersff. 43.] geſucht. Gefl. Angebote u. Rr. Apfelsaft, naturrein,— an die Geſchäftsſte d. Bl. ſe unvergoren w Literfl. 78 Pfg. O. Gl. 1 Werdet N„„ Traubensaft, naturrein, 8 7 i 5 Mitglied be i 85 Mannheim H 3 Nähe Marktplatz 5 Für Nie a L ETI. 1. O. 2 2 3 früher RNosenmüller 0 f Apfebssein, 5 i* N. S. V. Lohnzahl 10 ö iterfl. 45 Pfg. o. Gl. 8 Obstwein, offen 8 1 3 5 wentbehn, 0 Der Lier 8 bie Berſammlungs⸗ Kalender. Fehl Si 7 ift die nene i Olivenöl, offen e. 4 ED LI. Neichslohl⸗ 1 ½ Liter 50 Pfg. Fußballvereinigung 1898. Morgen Donnerstag Abend, wie üblich, hleiben schen f 1 1 Training auf dem Platz Anſchließend Spieler⸗Verſammlung. 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