und erhs⸗ tali, hrem chfüh⸗ l ſſt ſeben, anzen Jult, noſſe ſtaul⸗ vehr⸗ ales Spoll burg zieten F auf d in eshein haus u mieltg Nr. öl — die 5 Ilan 10 neue lohs⸗ bell jenlohn, ohn, nlohn ats lohn. in del t. d. Bl. Mr. 119 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Mittwoch, 24. Mai 1939 — Einweihung der Reichsluftſchutzſchule Eine Rede von Generalfeldmarſchall Göring. Berlin, 23. Mai. höhepunkt und Abſchluß des erſten großdeutſchen Amks⸗ frägerappells des Reichsluftſchutzbundes bildete die Ein⸗ weihung der Reichsluftſchutzſchule in Wannſee, die der Gründer des Reichsluftſchutzbundes, Reichsminiſter der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe Generalfeld⸗ marſchall Göring, in feierlicher Weiſe vornahm. Dabei wur⸗ den von ihm 200 Fahnen geweiht, die die Männer des Reichslufktſchutzbundes zu ſtets hilfsbereitem und uneigen⸗ nützigem Einſatz für die Allgemeinheit mahnen ſollen. Im Verlaufe der feierlichen Uebergabe wurde bekannt⸗ gegeben, daß Generalfeldmarſchall Göring den General⸗ ſeltnant von Roques auf deſſen Antrag vom Amt als Präſident des Reichsluftſchutzbundes entbunden hat, daß ſeine wertvolle Erfahrung dem Reichsluftſchutzbund jedoch dadurch bewahrt bleibe, daß Generalleutnant von Roques als Ehrenpräſident enge Fühlung mit der Luftſchutzarbeit behalten wird. Zum neuen Präſidenten ernannte der Füh⸗ ker den bisherigen Vizepräſidenten, General der Flakartil⸗ ſerie von Schröder Im Waldgelände vor dem eigentlichen Lehrgebäude und dem Stabsgebäude dieſer„Hochſchule des Luftſchutzes“ in Wannſee hatten die Ehrenbereitſchaften aus allen Gauen des Reiches mit den umhüllten Fahnen Aufſtellung genom⸗ men, Unter dem Jubel der Bevölkerung längs des Weges am Wannſee traf Generalfeldmarſchall Göring ein und ſchritt in Begleitung des Kommandeurs der Reichsluftſchutz⸗ ſchule, Generalmajor Wecke, die Front der Ehrenformatio⸗ gen ab. Der Präſident des Reichsluftſchutzbundes, General⸗ ſeumnant von Roques, hieß im Namen von mehr als 900000 Amtsträgern in allen Gauen des Reiches und im Namen aller Mitglieder des RLB den Generalfeldmarſchall an dieſer Stätte, der neuen Hochſchule des Luftſchutzes, herz⸗ lich willkommen. Die von Generalfeldmarſchall Göring auf⸗ gebaute Organiſation ſei eine Angelegenheit des gan⸗ ſen deutſchen Volkes geworden denn der Reichs⸗ luftſchutzbund verkörpere in ſeinen faſt 15 Millionen Mit⸗ gliedern das wehrbereite Volk der Heimat, Die Wejiherede hielt dann Generalfeldmarſchall Göring, der im Anſchluß daran die Fahnenweihe vornahm. Er berührte zwei neue Fahnen des Reichsluftſchutzbundes aus dem Sudetengau und dem Memelland mit dem zer⸗ ſchlſſenen Tuch der Horſt⸗Weſſel⸗Fahne, die einen Ehren⸗ platz vor dem Rednerpult innehatte. Mit den Worten Möge der Geiſt eines Horſt Weſſel übergehen auf die Ge⸗ ſolgſchaft dieſer Fahnen“ weihte Hermann Göring ſymbol⸗ haft alle im offenen Viereck aufgeſtellten 200 Fahnen, die, nunmehr enthüllt. auf rotem Grunde den ſilbernen Stern mit ſchwarzem Hakenkreuz zeiaten. In ſeiner Rede an die Amtsträger des Reichsluftſchutz⸗ bundes, die von den 2000 angetretenen Männern begeiſtert aufgenommen wurde, wies Generalfeldmarſchall Göring darauf hin, daß das hervorragendſte Kennzeichen des Reichsluftſchutzbundes die Selbſthilfe ſei.„Im Luftſchutz zu dienen, iſt Pflicht an Führer und Volk“. Dann ſprach der Generalfeldmarſchall über die viele Kleinarbeit, die Opferbereitſchaft und Hingabe, die zur Erfüllung der dem Reichsluftſchutzbund geſtellten Aufgabe nötig war und ſt.„Es iſt oft eine ſchwere und entſagungsvolle Aufgabe, deren Krönung und letzter hoher Zweck hoffentlich nie ge⸗ zeigt zu werden braucht“. Damit aber die Schwere eines Krieges nie über unſerem Volke laſte, müßten wir vor⸗ bereit et ſein, und hierzu diene der Luftſchutz. 15 Mil⸗ lionen deutſche Volksgenoſſen ſeien heute im Reichsluft⸗ ſchutzbund geeinigt, und doch wäre auch das nur ein An⸗ fang. In dieſen Bund gehöre leder einzelne Men ſch, ſoweit er die Aufgaben, die ihm geſtellt wurden, erfüllen kann. Viel ſei erreicht worden, aber es ſolle dabei nicht ſtehen⸗ ſeblieben werden. Die Maßnahmen zur Entrümpe⸗ lung der Böden ſind lebenswichtig, daher iſt eine ſtän⸗ dige Ueberprüfung der Böden notwendig. Die Papptafeln oder Stoffe zur Verdunkelung der Fenſter werden oft achtlos beiſeite gelegt. Deshalb muß immer dafür ge⸗ sorgt werden, daß dieſe Dinge jederzeit inſtand und brauch⸗ bar ſind. Das gilt auch von den Volksgasmasken, die von der anderen großen Selbſthilfegemeinſchaft des deutſchen Volkes, der NS⸗Volkswohlfahrt, vertrieben wer⸗ den. Der Luftſchutzwart muß darüber wachen, daß die Gasmasken vorhanden und richtig gelagert ſind, daß ſie in Ordnung bleiben und nicht verloren gehen. Wenn irgend⸗ ene Veränderung im Hauſe durch Umzug und Einzug neuer Mieter eintritt, iſt es Aufgabe des Luftſchutz⸗ Wartes, ſofort einzuſetzen und ſich zu überzeugen, ob auch von den neuen Mietern die Vorſchriften erfüllt und die Vorausſetzungen für den Luftſchutz geſchaffen worden ſind. Dann appellierte der Generalfeldmarſchall an die deut⸗ ſhe Frau, mit kätig zu ſein im Dienſte des Luftſchutzes. Wenn die Männer einmal an die Front gerufen werden ollken, ſo müßten in der heimat die Vorbereitungen für en Jelbſtſchuz und die Auswahl der Menſchen, die in den Ulächtenkreis des Luftſchutzes einkreten, getroffen ſein. Deshalb ſei es notwendig, das Amtsträgerkorps des Reichsluftſchutzbundes in der Ausbildung auf das Höchſte u ſteigern und die Selbſtſchutzkräfte aufs beſte zu ſchulen. us dieſen Gründen iſt die Reichsluftſchutzſchule entſtanden. eben den aktiven Schutz des Schwertes muß der paſſive chutz treten. Nur dann können wir durchhalten, ſollte es einmal zum Aeußerſten kommen. Der Kämpfer draußen muß wiſſen, daß alles vorberei⸗ lel iſt, wenn ſeiner Heimaf unmiktelbar aus der Lufl Ver⸗ erben droht, und daß ſich genügend Kräfte finden, die in die Abwehr der Heimal eintreten. Er muß darüber beruhigt lein, daß ſeine Lieben zuhauſe in guter Obhut ſind; er muß wiſſen, daß daheim alles bis zum Letzten gekan iſt, um ein öchſtmaß an Schutz zu gewähren.„Nehmt dieſe Aufga⸗ ben nie zu leicht, und glaube keiner im deutſchen Volk, daß Luftſchutz eine Spielerei ſeſ und nicht nokwendig wäre. i Wir hoffen, daß ber Ernſtfall für den Luftſchutz nicht eintreten wird. Denn wir wollen und wünſchen en Frieden, aber nicht als Phraſe, wie heute das ort„Frieden“ ſo häufig im Munde geführt wird. Jetzt ſteht wieder eine ſtarke Nation inmitten Europas, und in unlösbarer enger Verbundenheit mit ihr ſteht eine weite ſtarke Nation: beide Völker jung, beide Völker ge⸗ willt, ihre Lebensrechte unter allen Umſtänden zu pertre⸗ en und aufrechtzuerhalten! Unter ſtürmiſchem Beifall fuhr er Generalfeldmarſchall in ſeiner Rede 5 Bür Das. was geſtern abgeſchloſſen wurde, iſt nicht ein lundnis im Skile vergangener Pakte und vergangener Al⸗ lanzen. Was geſtern gezeichnet wurde, iſt eine Schickſals⸗ gemeinschaft für alle Jeiten. Möge dieſes große Ereignie von geſtern mit dazu beikragen, den Frieden zu bewahren! Deutſcher Studententag 1939 Tofenehrung und Namensverleihung. 5 Würzburg, 24. Mai. Dem Gedenken der Gefallenen galt 995 weihevolle Auflakt der öffentlichen Veranſtaltungen des Großdeutſchen Studententages 1939 am Dienstag. Die Totenehrung vereinte vor dem Gedenkſtein der Deutſchen dentdenenſchaft zu Füßen der Feſte Marienberg die Stu⸗ enten des Großdeutſchen Reiches, die Vertreter der Partei 5 ihrer Gliederungen, des Staates und der Wehrmacht. Die volksdeutſchen und ſudetendeutſchen Studentenbund⸗ Gruppen und die Langemarck-Studenten aruppierten ſich vor den Fahnen, die vor dem Langemarckſtein aufgeſtellt waren. In dichten, unüberſehbaren Reihen folgten die Stu⸗ denten aus allen Gauen des deutſchen Sprachgebiets und die ausländiſchen Studentenabordnungen vor dem Symbol des unſterblichen Opfergeiſtes deutſcher Jugend. Reichsſtudentenführer Dr. Scheel führte nach Nieder⸗ legung eines Lorbeerkranzes in ſeiner Rede u. a. aus: Es liegt ein tiefer Sinn darin, daß wir Nationalſozialiſten immer das Bedürfnis haben, an den Feiertagen unſerer Bewegung, wenn wir unſere Seele bis auf den Grund mit neuer Lebenskraft erfüllen wollen, vor unſere Toten hin⸗ treten. Den Deutſchen Studententag wollen wir für alle Zukunft auf dieſe Weiſe beginnen. Ein tiefer Ausdruck un⸗ ſerer Lebensauffaſſung iſt es, wenn wir mit dem Gedenken an die toten Kameraden unſeres Volkes die Verleihung ehrwürdiger Namen an neuerſtandene Gemeinſchaften jun⸗ ger Menſchen verbinden Daß ich heute wieder 99 Mann⸗ ſchaften Namen verleihen darf, iſt mir ein Be⸗ weis dafür, wie unſere Arbeit in immer feſtere Formen hineinwächſt. Die Namen, die ich zu verleihen habe, ſind ein Sym⸗ bol der Einheit von Geiſt und Tat. Ihr bekennt euch erſtens zu jenen Männern unſerer großen deutſchen Geſchichte, de⸗ ren Weſenskern der mutige Entſchluß und die vorwärts⸗ reißende Tat war. Was anderes ſollte uns das Leben von Männern boie Hutten, York, Körner, Fichte, Scharnhorſt und Bismarck lehren. Zum zweiten bekennt ihr, daß ihr das Schickſal eurer Zeit ſelbſt mitanpacken wollt. So will ich euer Bekenntnis zu den Aufgaben, die wir angegriffen haben, verſtanden wiſſen, wenn ihr Namen aus dem Kampf um Exiſtenz und Lebensraum unſeres Volkes, wie Prinz Eugen, Hermann von Plauen, Hanſe, Aſpern, Kärnten, Egerland und andere gewählt habt. Die Bewegung wird unüberwindlich bleiben, ſolange die Jugend kompromißlos, der Furcht lachend und ſelbſtlos in ihrer Treue lebt und, wenn es nötig iſt, ſo zu ſterben verſteht, wie unſere Toten es von uns erwarten. Die Namen Claus von Pape, Mai⸗ kowſki, Hans Schemm, Wilhelm Guſtloff, Ernſt vom Rath ſollen täglich als Namen eurer Mannſchaften fdedernd und gebietend vor euch ſtehen. Mit den Namen der Ermorde⸗ ten unſerer Bewegung in Oeſterreich— Domes, Maitzen, Kudlich, Leeb, Klausner— ſtehen wir voll heißen Dankes vor dieſen jüngſten Zeugen des ewigen deutſchen Kampfes und ſchließen ſie ein die Kameraden des Sudetenlandes und des Memellandes. Nur eins können wir ihnen ver⸗ ſprechen: Ihr ſollt uns nie ſchwächer finden, ihr ſollt euch nie unſer ſchämen dürfen. In dieſem Geiſte empfangt und hütet eure Namen. An die Ausführung des Reichsſtudentenführers ſchloß ſich die Namensverleihung an 82 Kameradſchaften des NS⸗ DStB. Nach der Totenehrung verſammelten ſich in den feſtlich geſchmückten Huttenſälen die Studenten und Ehrengäſte zur feierlichen Eröffnungskundgebung. Reichsſtudentenfüh⸗ rer Dr. Scheel eröffnete darauf den zweiten deutſchen Stu⸗ dententag des Großdeutſchen Reiches. Er erinnerte daran, daß vor einem Jahr in Heidelberg die Befreiung der Oſt⸗ mark gefeiert werden konnte. Heute ſei es wiederum eine ſtolze Freude, die Rückgliederung weiterer uralter deut⸗ ſcher Gebiete in das Reich feſtſtellen zu können. Der erſte und beſonders herzliche Willkommensgruß gelte daher die⸗ ſen heimgekehrten Kameraden. 8 Der bayeriſche Miniſterpräſident Siebert ſprach nun über die Sendung der deutſchen Studenten im neuen Reich. Er ſchilderte die Gefahren, die dem Studententum aus dem materialiſtiſcheliberialiſtiſchen Grundzug der Zeit vor und nach dem Krieg erwuchſen. Er erinnerte an das geiſtige Proletariat und die Gefahr, die ſich daraus ergebe, daß von allen deutſchen Studierenden im Jahre 1929-30 nur 2.6 v. H. Söhne von Arbeitern und nur 28 v. H. Söhne von unteren Beamten waren. Der Punkt 20 des Partei⸗ programms, der jedem fähigen und fleißigen Deutſchen das Erreichen höherer Bildung ermöglichen wolle, finde in die⸗ ſen Zahlen eine Grundlage und Rechtfertigung. Die Deut⸗ ſche Studentenſchaft, ſo erklärte Miniſterpräſident Siebert, war auf dem Weg zum neuen Reich Hüterin der heiligen Glut, die Deutſchland eint und das muß auch ſo im neuen Reich bleiben. Die badiſchen Koͤß⸗Sporigruppen Die Gauſieger ermittelt () Karlsruhe, 23. Mai. Im Rahmen des Gauwettbe⸗ werbs der Kdß⸗Sportgruppen fanden ſich in der Turnhalle der Hochſchule für Lehrerbildung zu Karlsruhe die einzelnen Betriebsſportgemeinſchaften und die KdF⸗ Sportgruppen der Kreiſe zuſammen, um die Gauſieger zu ermitteln. Am Schluß der Veranſtaltung konnte Gauſportwart Pa Kra⸗ mer die Sieger verkünden, die nun den Gau Baden beim Reichswettbewerb der Sportgruppen im Rahmen der Reichstagung der NSG„Kraft durch Freude“ im Juli in Hamburg vertreten werden. Bei den Männern ſetzte ſich in der Klaſſe der KdF§⸗Sportgruppen der Betriebe die Deutſche Bank, Filiale Mannheim, mit 69 Punk⸗ ten(von 100 möglichen) vor C. Freudenberg, Wein⸗ heim mit 67 Punkten nur knapp an die Spitze. In der gemiſchten Gruppe war Datmler⸗Benz A G, Ba 9 genau, mit 66 Punkten vor Chem. Fabrik Petunia Gmbh, Brötzingen, mit 45 Punkten erfolgreich. In der Frauenklaſſe gewann Felina, Mannheim, mit 72 Punkten vor der Ver. Jute⸗Spinnerei u. Webereien AG, Mannheim, mit 61 Punkten. Im Gauwettbewerb der Kdß⸗ Sportgruppen der Kreiſe konnte der Kreis Karls⸗ ruhe, der mit 88 Punkten die höchſte Punktzahl aller Gruppen erreichte, ſeinen Vorjahresſieg wiederholen. Zwei⸗ ter wurde der Kreis Mannheim mit 71 Punkten vor Kreis Heidelberg mit 70 und Kreis Freiburg mit 68 Punkten. Deutſchland Irland 1:1 35 000 beim Bremer Länderſpiel. Es iſt unſerer Mannſchaft nicht gelungen, im dritten Länderſpiel mit Irland die ſchwere Niederlage vor drei Jahren in Dublin durch einen Sieg auszugleichen. Der Kampf am Dienskagabend in der von 35 000 Zuſchauern bis auf den letzten Platz beſetzten Bremer Kampfbahn endete 1:1. Jur Pauſe hatten wir noch durch ein wunder⸗ volles Tor von Helmul Schön geführt, aber die Iren holten im zweiten Spielabſchnitt dieſen knappen Vorſprung durch ihren Miktelſtürmer Bradſhaw auf. Die Mannſchaften traten in folgender Aufſtellung an: Deutſchland: Jakob; Janes, Streitle; Kupfer, Rohde, Kitzinger; Lehner, Hahnemann, Gauchel, Schön, Arlt. Irland Mackenzie; Hey, O'Neill; O'Reilly, O'Maho⸗ ney, Weir; O' Flanagan, Dunne, Bradſhaw, Carey, Fallen. Irlands Spielführer Dunne hatte die Wahl und ließ Deutſchland gegen das ſchon tief ſtehende Sonnenlicht ſpie⸗ len. Die erſte Hälfte brachte eienn anregenden und ſchönen Kampf. Unſere Elf zeigte flaches und genaues Zu⸗ ſpiel, das allerdings vor dem Tor des Gegners zu eng⸗ maſchig war. Die Iren ſpielten recht hoch, aber zweckmä⸗ zig. Ausgezeichnet war ihr Kopfballſpiel, ihre Angriffe wur⸗ den ſtets mit größter Wucht vorgetragen und waren ſehr gefährlich. Dies umſo mehr, als Rohde doch nicht der ideale Mittelläufer war und Streitle viele Fehler machte. Schon wenige Minuten nach Beginn traf Hahnemann aus vollem Lauf nur die Latte. Dann kam Irland zu zwei klaren Tor⸗ gelegenheiten. Bei einem ſchnellen Angriff von Bradſhaw ließ Jakob den Ball fallen, warf ſich aber doch im letzten Augenblick noch ſchützend vor dem heranbrauſenden Dunne auf das Leder. Einen weiteren Schutz von Bradſhaw konnte Jakob nur mit Mühe zur zweiten friſchen Ecke abwehren. Rieſenpech haben die Gäſte, als Rohde und Dunne ſtark zuſammenprallen. Der Schiedsrichter gibt Freiſtoß für Deutſchland und Dunne bleibt liegen und muß vom Platz getragen werden. Irland hat bis zur Pauſe nur noch zehn Mann im Kampf. Deutſchland gewinnt Uebergewicht und wird ſtark überlegen. In der 38. Minute fällt dann auch das Führungstor. Kupfer läuft mit dem Ball, gibt hoch zu Gauchel, der zur Mitte köpft, wobei Schön freiſtehend mit Bombenſchuß die Kugel flach in die linke Ecke des iriſchen Tores fagt. Der Verlauf der zweiten Hälfte iſt für die Zu⸗ ſchauer eine große Enttäuſchung. Irland beginnt mit zehn Spielern, und während dieſer Zeit hat Gauchel die große Gelegenheit, den Vorſprung zu erhöhen. Mit einer Stell⸗ vorlage von Schön läuft er allein in Torrichtung, zögert aber und läßt ſich von dem iriſchen Mittelläufer bedrän⸗ gen, ſo daß ſein leichter Schuß von dem herauslaufenden Torwart gehalten wird. Das ſehr harte und ſchnelle Spiel der Iren, das zwar ſchmucklos wirkt, aber immer gefähr⸗ lich iſt, bringt etwas Verwirrung in die deutſche Elf. In der 12. Minute hat Deutſchland noch einmal eine große Ge⸗ legenheit, als Schön einen Ball wundervoll über die Ver⸗ teidigung ſpielt, doch Gauchel zögert, und der iriſche Mit⸗ telläufer rettet wiederum energiſch. Beinahe wäre in der 13. Minute ſchon der Ausgleich gefallen, als Jakob im Her⸗ auslaufen ſtürzt, Kupfer ebenfalls fiel und Carey zum Schuß kommt. Doch Jakob iſt ſchnell wieder auf den Bei⸗ nen und kann den Ball gerade noch zur Ecke ablenken. In der 15. Minute fällt dann der Ausgleich. Der iriſche Linksaußen Fallon gibt eine hohe weiche Vor⸗ lage in den Strafraum. Der Ball landet wieder auf dem Spielfeld, und ehe die deutſche Abwehr eingreifen kann, iſt Bradſhaw zur Stelle und köpft zum Ausgleich ein. Das Spiel verliert immer mehr an Zuſammenhang, zumal Schön verletzt wird, in die Sturmmitte geht, während Gauchel den Poſten des Verbinders einnimmt. In der letz⸗ ten Viertelſtunde häufen ſich wieder die deutſchen Angriffe, aber nur das Eckenverhältnis wird von 713 auf 7:5 ver⸗ beſſert. Dagegen iſt kein Erfolg mehr gegen die verſtärkte Abwehr der Iren zu erreichen. 5 5 Der italieniſche Außen⸗ miniſter beim Führer. Der italieniſche Außen⸗ miniſter Graf Ciano trifft zum Empfang beim Führer im Ehren⸗ hof der Neuen Reichs⸗ kanzlei ein und ſchreitet in Begleitung des Chefs des Protokolls, Geſand⸗ ten Freiherrn von Dörn⸗ berg, die ront der Ehrenformation der 2 Leibſtandarte„Adolf Hitler“ ab. 5 Weltbild(M). 0 Amerikas„Holzkönig“— ein Heſſe WPD Unter den vielen Wirtſchaftsführern, die Dollar⸗ Amerika deutſchem Blut entnahm, ift der„Holzkönig“ Weyerhäuſer einer der eigenartigſten geweſen. Nur wenige wußten zu ſeinen Lebzeiten von ſeiner Macht, und kein prunkhaftes Gebäude verriet ſeinen Reichtum. Selbſt Sachkenner ſchwankten, ob ſie ſeinen Beſitz auf 50, 500 oder mehr Millionen Dollar ſchätzen ſollten. In Wahrheit er⸗ reichte er wohl einen Werk von 1 Milliarde Dollar. Weyerhäuſer gehört zu jenen unerhörten Beiſpielen amerikaniſchen Aufſtiegs, an die wir heute kaum zu glauben vermögen. Als Bauernſohn aus Heſſen wandert er 1852 im Alter von 18 Jahren ein, verſucht ſich in ver⸗ ſchiedenen Berufen und erwirbt ſchließlich eine Säge⸗ mühle. Raſch erkennt er mit dem nüchternen Blick des Land⸗ mannes die Schäden der amerikaniſchen Holzwirtſchaft. Rückſichtsloſer Raubbau und ein umſtändliches Ketten⸗ ſyſtem vom Holzfäller bis zum Bearbeiter wirken ſich un⸗ günſtig aus. Weyerhäuſer erkennt die Gefahren. Sie be⸗ ſchäftigen ihn nicht bloß vom wirtſchaftlichen Standpunkt aus. Für den Deutſchen iſt der Wald nicht bloß ein Gegen⸗ ſtand der Ausbeutung. Er kauft Dollar um Dollar Wälder in den noch faſt unerſchloſſenen Gebieten, kauft ſie, um hier eine geregelte und geſunde Holzwirtſchaft durchzuführen. Wo Weyerhäuſer Wälder erwirbt, iſt es mit dem kapitaliſtiſchen Syſtem des Raubbaus vorbei. Dieſe Haltung iſt aus zwei Gründen erſtaunlich. Nie⸗ mals hat der Sohn eines heſſiſchen Kleinbauern Forſtwirt⸗ ſchaft„ſtudiert“, ſeine Kenntniſſe gingen nicht weſentlich über das hinaus, was ihm der Dorflehrer von Niederſaulheim in Rechnen, Schreiben und Leſen beibrachte. Ein Vorbild„wiſſenſchaftlicher“ Art war alſo nicht vorhanden. Aber auch das, was er auf der Reiſe über den Großen Teich und in der Neuen Welt ſah, war wenig daen angetan, die großen Wälder anders als mit den Augen Frofitgier anzuſehen. Es war die Zeit der Auswande⸗ ru. Zs ſchwindler und des kaliforniſchen Goldfiebers. Smarte Agenten verkauften gutgläubigen deutſchen Micheln irgend⸗ wo o, 85 Grad Länge und 45 Grad Breite 200 Acres Grund and Boden, von denen dann 180 Acres aus dem Boden des Oberen oder des Michigan⸗Sees beſtanden. Spe⸗ kulanten und Konjunkturritter machten die Einwanderungs⸗ häfen unſſcher; an die Stelle von Ordnung, Tüchtigkeit und Gründlichte n vaten die Sucht nach Geld, der Irrglaube an ein arbeitsloꝛes geſchenktes Glück, an ſchwindelhaften ſchnellen Reicht)* Unter all dieſen Umſtänden iſt es dop⸗ pelt verwundern, iß der junge heſſiſche Bauernſohn dieſer ganzen Atmoſphärn, Schwindels und der Spekulation nicht erlag, ſondern„ch eatſchloß, durch Schonung des Wal⸗ des eine geſunde Hegwictſchaft aufzubauen. Freilich: Weyerhäuſer hat die Chancen, die ſich ihm boten, entſchloſſen ausgenützt. Die letzten zwei Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts zeichnen ſich in Amerika durch rieſige Bodenverkäufe aus. Die Bundesregierung hatte die privaten Eiſenbahngeſellſchaften durch große Landſchenkungen in den Stand ſetzen wollen, die nach Weſten und Nordweſten füh⸗ renden Eiſenbahnen zu bauen. Ein Deutſcher aus Speyer, Henry Villard, ſchuf die Northern⸗Pacifie⸗ Bahn, die 1883 mit einer großen Feſtlichkeit, an der auch Gäſte aus dem Reich teilnahmen, eingeweiht wurde. Freunde und Nachbarn Weyerhäuſers waren an anderen Bahnunternehmungen beteiligt. Im Grunde wußten je⸗ doch die Eiſenbahngeſellſchaften nicht recht, was ſie mit den ihnen geſchenkten Wäldern anfangen ſollten. Sie waren gern bereit, ſie recht billig zu verkaufen, und Weyerhäuſer kaufte, wo er nur konnte. In wenigen Jahrzehnten wurde der heſſiſche Bauernſohn zu dem größten Waldbeſitzer Amerikas— und er wußte, was mit dieſen Wäldern an⸗ zufangen war! In unauffälliger Weiſe hat er dann eine völlig neue Holzwirtſchaft aufgezogen. Geſellſchaften, die das Flößereiweſen monopoliſieren, entſtehen. Das Heer un⸗ abhängiger Händler und Fabrikanten beugt ſich ſeinem Willen, ohne daß ein Truſt ſichtbar wird. Eine Art„Par⸗ lament“ für Holzwirtſchaft, ein richtiger Kongreß ſorgt für eine einheitliche Ausrichtung über die ganzen Vereinsſtaaten hinweg, ohne daß ein Miniſterium eingreifen oder ver⸗ fügen kann. Eine geregelte Forſtwirtſchaft entſteht, Ab⸗ transport und Verwerkung werden organiſiert, die Preiſe vereinheitlicht und alle Mitarbeiter durch eine beſondere Fachpreſſe erzogen. Hinter dieſem ganzen verzweigten und glänzend funktionierenden Syſtem ſteht ein Mann: der — ieee Roman von Elſe Wernecke „Was iſt denn, Tino?“ fragt Dinah lächelnd und hält Martin Ullmann feſt, ſo feſt, wie man es dieſen zarten Kinderhänden gar nicht zugetraut hätte.„Laß ihn doch“, lacht ſie harmlos, und er ſpürt ihre langen, ſpitzen Nägel durch den b da bern„laß ihn doch— anderer te Brot iſt den Kindern Kuchen!“ been zuckt zuſammen wie unter einem Peitſchen⸗ ſchlag.„Dinah!“ Er ſtößt es mit zuſammengebiſſenen Zähnen hervor und macht ſich mit einem Ruck frei. Mit zitternden Händen gießt er ein Glas Sekt ein, ſo ungeſchickt, daß der Schaum ihm über die Hand fließt. Er bietet es Fräulein Hellwig an und hebt ihr das eigene Glas ent⸗ gegen:„Auf die Muſik, Fräulein Hellwig— auf unſere Muſik!“ Ihr Geſicht ſcheint ganz unbewegt. Sollte ſie— zum Glück— Dinahs ſcharfe und laute Bemerkung nicht gehört haben? „Ich darf mich dem ſchönen Trinkſpruch wohl an ſchließen“, ſagt Dr. Hergesheimer und ſchiebt mit einer einzigen Handbewegung Will Harter beiſeite.„Geſtatten Sie einem alten Mann, Sie zu beglückwünſchen zu Ihrem wunderbaren Spiel—“ Und der große Hergesheimer küßt Fräulein Hellwig die 8 Dinah Maren wendet ſich brüsk ab, und ein paar Sekunden ſpäter gellt eine moderne Tanzplatte durch den Raum. Die aufdringliche Muſik ſchneidet jedes andere Geſpräch ab. Niemand hat Fräulein Hellwig verſchwinden ſehen, ſo raſch und unhörbar iſt ſie hinausgeglitten, mit einer kleinen Verbeugung an der Tür. Draußen hört John erſtaunt Fräulein Hellwig laut auflachen. Ihr Geſicht flammt, in ihren Augen blitzt eine wilde Freude, und ſie lacht, lacht, während ſie 8 Die große, berühmte Diva iſt eiferſüchtig! Eiferſüchtigl!— Es wird 9 ſpät, als der letzte Wagen unten ſortfährt. In der Küche iſt das Licht verlöſcht, und John hat aufgeräumt. Fräulein Hellwig lauſcht eine Weile in die ſtille Diele hinunter, Herr Ullmann iſt noch nicht auf ſtärker, zahlreicher und beſſer geführt wieder erſcheint. Molzronig7. Wer ihn in ſeinem unſcheinbaren Büro ift St. Paul beſucht hat, kam mit der verwunderten Frage zu⸗ rück, ob dieſer beſcheidene Weyerhäuſer wirklich der Mann ſei, dem die rund 50 000 Fabrikanten ſeiner Branche folgen? Wirklich der Mann, dem ein Waldgebiet in Amerika ge⸗ hörte, das an Fläche das Land Heſſen oder etwa Oldenburg und Lippe zuſammen übertraf? Die Frage konnte nur be⸗ jaht werden. Weyerhäuſer war nicht bloß der arößte Wald⸗ beſizer, ſondern auch die ordnende und führende Hand in der amerikaniſchen Holzwirtſchaft. Mit ihm geht das Syſtem kapitaliſtiſchen Raubbaus zu Ende, an die Stelle tritt die Verantwortung eines Deutſchen für die geſunde Entwicklung der amerikaniſchen Wälder. Mit ſeiner wirtſchaftlichen Macht zieht Weyerhäuſer jedoch nur praktiſch den Schlußſtrich einer Entwicklung, die von Deutſchland ausgegangen iſt und dem Wald wie⸗ der Anerkennung und Schutz verſchafft hat. Es ſoll nicht vergeſſen werden, daß es Deutſche waren, die im zariſtiſchen Rußland die neuen Forſtſchulen einrichteten und ſowohl in Frankreich als auch in England den organiſchen Standpunkt der Waldpflege durchſetzten. Drei Heſſen haben in Indien die neuzeitliche Forſtwirtſchaft einge⸗ richte: Brandis, Schlich und Ribbentrop. Und in Nordamerika ſind es vor und neben Weyerhäuſer wieder ausſchließlich Deutſche geweſen, die dem Gedanken der ge⸗ ſunden Forſtwirtſchaft zum Durchbruch verhelfen. Schug und Pflege des Waldes aus ideellen und aus wirtſchaftlichen Gründen— das iſt und war ein deutſcher Gedanke, in Frankreich, England, Rußland und Indien ebenſo wie im Nordamerika des Dollarrauſches und der Proſperity. B. Landſchoff. Die Panzer waffe Erfahrungen im ſpaniſchen Kriege. ler die Erfahrungen mit der Panzerwaffe im ſpani⸗ ſchen Bürgerkrieg hat ſich der engliſche General Fuller u. q. geäußert:. Im ſpaniſchen Kriege fehlte es an genügendem Mate⸗ rial, auch an genügend taktiſcher Erfährung. Man kam daher anſcheinend nicht auf den Gedanken, von den Mög⸗ lichkeiten, die ſich aus den Lücken in der Front für Unter⸗ nehmungen gegen Flanke und Rücken ergaben, Gebrauch zu machen. Der Panzerangriff begnügte ſich damit, den Fron⸗ talangriff der Infanterie zu unterſtützen. Meiſt erlebte der Panzerangriff— beſonders auf roter Seite— den gleichen Mißerfolg wie der Infanterieangriff. General Fuller denkt für den künftigen Kampfwagen⸗Angriff folgende Fälle: 1. Entweder wird frontal angegriffen. Dies verlangt eine ſorgfältige artilleriſtiſche Feuervorbereitung, um die Panzerabwehrwaffen des Gegners zu vernichten oder mindeſtens zu lähmen. Dann ſchlagen die Begleitkampf⸗ wagen im Bunde mit der Infanterie eine Breſche in die feindliche Verteidigungsſtellung und öffnen damit den ſelb⸗ ſtändigen Panzerkampfwagen den Weg. Letztere überneh⸗ men ſodann die Ausbeutung des Erfolges nach der Tiefe. 2. Oder die Panzer⸗Diviſionen greiſen die offene feindliche Flanke an, wenn ſie nicht eine Lücke in der Front benützen. In dieſem Falle verzichten die ſelbſtändi⸗ gen Kampfwagen ganz auf die Mitwirkung der Infanterie. Artillerie auf Gleisketten folat ihnen ſprungweiſe. General Buller glaubt an den Erfolg eines derartigen Unternehmens, vorausgeſetzt, daß die Panzertruppe entſprechend ausgebil⸗ det iſt. Bezüglich der Panzerabwehr iſt General Fuller der An⸗ ſicht, daß es vor allem auf hohe Beweglichkeit der Abwehr⸗ geſchütze ankommt. Wenn der Feind— was anzunehmen iſt— ſein Handwerk verſteht, wird der Panzerangriff über⸗ raſchend aus unerwarteter Richtung vorbrechen. Die Pan⸗ zerabwehr darf keineswegs nur in einer dünnen Linie, die immer durchbrochen werden wird, aufgebaut werden, ſon⸗ dern muß tief geſtaffelt ſein. Daneben muß man über ein ſehr bewegliches Gerät verfügen. Man muß es ſchnell von einem Ende des Gefechtsfeldes zum anderen verſchieben kön⸗ nen. Das Ideal iſt nach Fuller ein Panzerabwehrgeſchütz auf Gleisketten. Man hat damit Motor, Geſchütz, Munition und leichten Panzerſchutz in einem. Dieſe Waffe kann jeder⸗ zeit eingreifen. Das teilweiſe Verſagen der Panzerkraftwagen im ſpaniſchen Kriege darf uns nicht zu dem Schluß führen, daß ſich die Panzerwaffe nicht bewährt habe. Wir müſſen damit rechnen, daß ſie auf dem Schlachtfelde der Zukunft ſein Zimmer gegangen. Vermutlich bringt er Fraulein Mareèn in ſeinem Wagen nach Hauſe. Ich muß im Herren⸗ zimmer noch lüften— morgen früh iſt eine Beſprechung.— Sie kennt jeden Winkel und jede Möbelkante in dieſem Haus. Im Dunkel geht ſie ſicher hinab und tritt in den Raum, in dem der Rauch faſt greifbar laſtet. Ihre Hand taſtet nach der Gardinenſchnur.— „Sie ſind noch auf, Fräulein Hellwig?“ Eliſabeth Hellwig fährt zurück, ehrlich erſchrocken. Ihr Herz klopft. Ein kleiner, glühender Punkt im ſamtſchwarzen Dunkel. „Verzeihen Sie, Herr Ullmann, ich glaubte— Dann werde ich die Fenſter lieber noch geſchloſſen laſſen.— Gute Nacht, Herr Ullmann.“ „Fräulein Hellwig— bleiben Sie doch einen Augen⸗ blick—.“ 5 Nein, ich will fort!„Bitte?“ Sehr höflich kommt die Iraae von der Tür her. a J N „Kontulen Sie doch ein bißchen naher. Dle Zigarette verlöſcht. Eliſabeth Hellwig tut drei kleine, Schritte in Rich tung des Seſſels, aus dem die Stimme klinat. Eine lange, laſtende Pauſe. „Fräulein Hellwig—“. Was für ein Ton! Was für ein warmer, gequälter und bittender Ton!— Haſſen Sie mich Ihnen ſagen, wie furchtbar es mir iſt, Sie in eine ſolche Situation gebracht zu haben—“ Sehr leiſe iſt die Stimme geworden. 5 „O bitte“, ſagt Fräulein Hellwig ins Dunkel hinein, und ihre Stimme zittert nur ganz wenig,„o bitte, das macht doch gar nichts!“ Und ſie wendet ſich zum Gehen. Aber ihre Hand wird feſtgehalten, und ſie bleibt wie angewurzelt ſtehen. Langſam folgt ſie dem ſanften Zug. Sie ſteht jetzt ganz dicht am Seſſel und hört nichts als ihren eigenen Herzſchlag. Ihre Hand liegt eiskalt und leblos auf der Seſſel⸗ rampe. Die andere Hand ſtreicht darüber, wieder und wieder— eine endloſe Zeit. Dann hört Eliſabeth Hellwig einen leichten Seufzer und ſpürt, wie ſich eine heiße Wange auf ihre Hand legt. Sie ſpürt den geraden Naſenrücken, die Wölbung der Brauen und die feine, zitternde Bewe⸗ gung der langen Wimpern. Schutz vor dem Blitz Im Mali iſt häufiger mit Gewittern zu rechnen. Da it es gut, zu wiſſen, wie man ſich ſchützt, falls man einmal im Freien vom Gewitter überraſcht wird. Kann man ſich i ein nahegelegenes Haus flüchten, dann können einem in N Regel Blitze nichts mehr anhaben. Es iſt jedoch auch unter Dach und Fach bei Gewittern darauf zu achten, daß kein Durchzug im Raum herrſcht. Nicht ratſam iſt es, ſich dicht an eine Wand zu ſtellen, weil der Blitz bei einem möglichen Einſchlagen an dieſer vorbeifährt. Zweckmäßig hält man fi daher in der Mitte des Raumes auf und vermeidet eg, in Gruppen dicht beieinander zu ſtehen. 5 Bedenklicher iſt es, wenn man im Freien ſelbſt oder im Gebirge von Gewittern überraſcht wird. In dieſem Falle legt man ſich glatt auf die Erde, unbekümmerk darum, daß die Kleidung beſchmutzt wird. Eine Reinigung iſt noch nicht ſo ſchlimm, als ſich einer Lebensgefahr ausſetzen. Denn es ißt bekannt, daß gerade auf dem Feld arbeitende Leute und all die im Freien ſich aufhaltenden Tiere am ſtärkſten unter Bliz⸗ gefahr ſtehen. Beachtet man die erforderlichen Verhaltungs, maßregeln, dann braucht man keine Angſt zu haben. Natüt⸗ lich iſt es auch verkehrt, ſich bei ſtärkeren Gewittern Unter Bäumen vor den Regengüſſen in Sicherheit zu bringen. Ge⸗ fährlich iſt beſonders der Aufenthalt unter ſolchen Bäumen, die höher als die anderen ſind oder die emporſteigende trok⸗ kene oder abgeſtorbene Aeſte aufweiſen. Aber nicht alle Bäume ſind gleich blitzgefährdet. So wirken die vielen Haare der Buche ſogar blitzablenkend, ſodaß man ſich in Buchenwäl⸗ dern ſchon bei Gewittern aufhalten kann. Dagegen ziehen dis glatten Blätter der Eichen, die Nadeln der Tannen und Fich⸗ ten, ferner Pappeln und Lärchen viel ſtärker def Blitz an. i tf. Keine Erbſchaft— ohne Stacheln. Es iſt nicht immer leicht, eine Erbſchaft zu machen. Aber ſelbſt wenn man ſie macht, iſt es mitunter ſchwer, dieſe Erbſchaſt an⸗ zutreten. Das erlebten einige Erben in Kopenhagen, deren reicher Onkel geſtorben war und eine Notiz hinterließ, irgendwo im Haus ſei ſein Geld verſteckt. Aber man möge es gefälligſt ſuchen. Alſo begann man, das Haus auf den Kopf zu ſtellen. Kein Eckchen zwiſchen dem Speicher und dem Keller blieb undurchfſucht. Die Wände wurden ab⸗ geklopft, der Boden an verſchiedenen Stellen aufgeriſſen. Aber von der Erbſchaft fand man keine Spur. Am zehnten Tage hatte eine Nichte des merkwürdigen Onkels die Ner⸗ ven vollkommen verloren. In ihrer Aufregung ſtieß ſie einen ſchönen, großen Kaktus von einem Ständer herunter, Der Kaktus fiel auf die Erde, der Topf verbrach, und aus dem Topf— rollte ein rundes Päckchen heraus, in waſſer⸗ feſtes Papier eingepackt, die Erbſchaft, die der eigenartige Onkel ausgerechnet unter einer Kaktee verſteckt hatte. Rundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 5.45 Morgenlied, Zeit, Wetter, Wiederholung der zweiten Abendnachrichten, londwirtſchaftliche Nachrichten; 6 Gymnaſtih anſchl.: Wiſſenswertes und Praktiſches aus der Geſundbeits⸗ pflege; 6.30 Frühkonzert; 7 bis 7.10 Nachrichten; 8 Waſſer⸗ ſtandsmeldungen, Wetter, Marktberichte; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Morgenmuſik; 9.20 Für dich daheim; 9.30 Sendepauſe; 11.30 Volksmuſil und Bauernkalender, Wetter; 12 Mittagskonzert; 13 Nachrichken, Wekter; 13.15 Mittagskonzert; 14 Konzert bezw. Schallplatten; 15 Sendepauſe; 16 Nachmittagskonzert; 18.45 Aus Zeit und Leben; 20 Nachrichten; 22 Wekter, Sport; 24 Nachtkonzert. Donnerstag, 25. Mai: 10 Volksliedſingen; 10.30 Sendepauſe; 18 Der Fröhlich⸗ keit die Türen auf, heitere Folge; 19 Wie es euch gefällt; 19.45 Kurzberichte; 20.15 Skandale um ewige Muſik, Hör⸗ folge; 22.30 Volks⸗ und Unterhaltungskonzert. Freitag, 26. Mai: 10 Brückenbau, Hörbild; 10.45 Sendepauſe; 17 Mui zum Tee; 18 Operettenmelodien; 19 Olga Praguer⸗Coelho ſingt; 19.45 Kurzberichte; 20.15 Die Entführung aus dem Serail, Oper von Mozart; 22.30 Tanzmuſik. Samstag, 27. Mai: 15 Gute Laune; 18 Tonbericht der Woche; 19 Tauſend Takte Willy Richartz; 20.15 Unſer Tanzabend; 22.30 Und morgen iſt Sonntag. 55 Hinknien— die Arme ausbreiten— mit Lachen und Tränen dieſen Mann umarmen— ſeinen Kopf in beide Hände nehmen— küſſen——. Nein, Gott ſei Dank, das alles geſchieht nicht, Es war nur eine einzige, kurze Welle, die ihr Herz überflutete. Und nun kann ſie ſchon leiſe und unmerklich ihre Hand hervorziehen, ſehr vorſichtig, ſehr ſanft. Es iſt wohl nut Zufall, daß ſeine Lippen ihre Finger ſtreifen. Wortlos geht Fräulein Hellwig aus dem Zimmer. Die Tür ſchließt ſich ohne Laut. 5 Oben lehnt Eliſabeth Hellwig den Kopf an die kühle Tapete, und unbewußt ſtreichelt ihre Hand immer wieder die Mauerkante. Was für ein armer Menſch iſt Martin Ullmann! Achtes Kapitel. Seit jenem Abend, an den Eliſabeth Hellwig nur mit Herzklopfen denken kann, iſt Ullmann noch ernſter und ver⸗ ſchloſſener als je zuvor. Nun geht er wieder wie anfangs ſo zerſtreut ſeine eigenen Wege, als lebte er auf einem ganz fernen Stern. Er iſt ſehr viel fort; viel Proben, viel Gaſt⸗ ſpielreiſen auch, gewiß, und wenn er einmal zu Hauſe iſt, wie eben jetzt, dann ziehn er ſich zurück, um zu ſchlafen, oder man hört ihn in ſeinem Arbeitszimmer auf und ab gehen, Auf und ab. Er raucht viel zu viel. Und von Muſik iſt ſeither überhaupt nicht mehr die Rede geweſen—. Eliſabeth Hellwig hat Grund, zu ſeufzen. Es ſind ja nicht ihre einzigen Sorgen. Der Druck auf ihrem Herzen verſchwindet überhaupt nicht mehr. So wie die heimliche, zitternde Furcht nicht aufhört: wann wird Jürgen wieder auftauchen? Denn es iſt, wie vorausgeſehen, natürlich nicht bei dieſem einen Ueberfall geblieben. Er erſcheint, wann immer es ihm beliebt. Er ruft an, und es iſt nur ein Wunder, daß er bisher mit dem Herrn des Haäuſes noch nicht zuſammengetroffen iſt. „Fräulein Hellwig— Der gute John zögert. Er ahnt, was er ihr antut. Aber ſie braucht nur ſein e nes Geſicht zu ſehen, um zu wiſſen: Jürgen!. nimmt ſie ſich vor, ſich aus der furchtbaren Lage auf irgen eine Weiſe zu befreien. Und immer iſt die Furcht vor 1 Ende das ihr unausbleiblich ſcheint, größer als der Mut. Und ſie ſucht einen Aufſchub. „Jürgen, was willſt du ſchon wieder?“ ... 3 2—— J— ̃ p ̃—4W—᷑—ͤ— ,,,.., ,,. Dr.