iner ge⸗ achbarn en!“ e abend zu i n einen hen.“ iſten.“ ht, mein zu einer erz en Hilfe 5 Togal stätigt. Haben heute Togal! pl gegel chen 272 . mee Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mz. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliste Ar. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen üſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Verklndblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 4. 39: 1140 39. Jahrgang Samstag, den 27. Mai 1939 Nr. 122 e 222 ͤdddddddTdTdTPPPPTPTdfTTVTdTTfTPTPTTTTe. e—ũ— Ein neuer Geiſt werden müſſen, ihrer Löſung auch tatſächlich zugeführt wer⸗ Aber wie geſagt, dieſe Unterſchiede ſpielen keine Rolle, Politiſche Gedanken zum Pfingſtfeſt. [I Ueber den deutſchen Gauen liegt Pfingſtfreude. Stadt und Land feiern das ſchöne Feſt des Heiligen Geiſtes. Die deutſchen Menſchen von heute dürfen es mit beſonderer Freude begehen, dann in ſie iſt in Wahrheit ein neuer Geiſt eingezogen, ein neuer Geiſt, der ſie froher und freier und glücklicher gemacht hat. War es nicht ſo, daß wir einſt — bor 1933— in tauſend und noch mehr Sprachen rede⸗ ten, ſo daß der eine den andern nicht mehr verſtand? Ja, daß er überhaupt. ihn nicht mehr verſtehen wollte? Nicht gut, daß die Nation in Klaſſen und Stände auseinander⸗ gefallen war— auch politiſche und religiöſe Bekenntniſſe halten hohe Trennungsmauern aufgerichtet und der Nor⸗ den verſtand den Süden nicht mehr, der Oſten nicht mehr den Weſten. Dazu kam die wirtſchaftliche Not, die den Menſchen zermürbte und den Boden bereitete zur Auf⸗ nahme der gefährlichen jüdiſch⸗bolſchewiſtiſchen Giftſaat, an der Reich und Volk beinahe zugrunde gegangen wären. Wenn das jetzt alles überwunden iſt, wenn das deutſche Volk heute nur mehr eine Sprache redet, ſo danken wir das dem neuen Geiſt, den der Führer in die Herzen der deutſchen Menſchen geſenkt hat, den Geiſt des Glaubens an unſer Volk und deſſen große Zukunft, den Geiſt des Glaubens an die eigene Kraft, die imſtande iſt, alle Wid⸗ rigkeiten und Nöte zu überwinden. Daß es der Geiſt iſt, der ſich den Körper baut, dieſe alte Weisheit hat das deut⸗ ſche Volk an ſich ſelber erleben dürfen. Denn die gewalti⸗ gen materiellen Erfolge der Politik des Führers wären unmöglich geweſen, wenn es Adolf Hitler nicht gelungen wäre, zunächſt die Herzen aller deutſchen Menſchen zu ge⸗ winnen und damit die geiſtigen Vorausſetzungen für das Gelingen ſeines großen Werkes zu ſchaffen. Das aber iſt es, was der größte Teil des Auslandes nicht verſteht, ja nicht verſtehen kann. Man mißt da drau⸗ ßen noch mit den alten Maßſtäben, weil man noch immer nicht begriffen hat, vielleicht auch garnicht begreifen will, daß in Deutſchland etwas abſolut Neues entſtanden iſt. Das deutſch⸗italieniſche Bündnis beiſpielsweiſe, das in die⸗ ſen Tagen unter gewaltiger Begeiſterung des deutſchen und des ſtalieniſchen Volkes abgeſchloſſen worden iſt, iſt ja et⸗ was ganz anderes, als es die Pakte alten Stiles waren, die nach allen möglichen diplomatiſchen Ränken und In⸗ tigen zuſtandekamen und bei denen häufig der eine Part⸗ ger den anderen noch übers Ohr zu hauen ſuchte. In Frank⸗ teich und England bewegt man ſich auch heute noch in die⸗ ſen alten, ausgefahrenen Gleiſen. Der Schacher mit Mos⸗ kau um den Beitritt der Sowjetunion zur Einkreiſungs⸗ ſtont iſt ein typiſches Beiſpiel dafür. Deshalb verſtehen ſie den neuen deutſchen Geiſt nicht. Sehen nicht, daß das deutſch⸗italieniſche Bündnis ein„Bund der Herzen“ iſt, wie ſich ein italieniſches Blatt ausdrückte, oder, wie General⸗ ſeldmarſchall Göring ſagte, eine„Schickſalsgemeinſchaft für alle Zeiten“. Es iſt kein Pakt der Diplomaten, auch kein Pakt der Generale, kein Vertrag, der das Licht der Oeffent⸗ lichkeit zu ſcheuen hat oder irgendwelche Geheimklauſeln enthält nein, es iſt ein offenes und gerades Bündnis zweier Völker, die Freunde geworden ſind und es bleiben werden, zuſammengeführt durch die innere Uebereinſtimmung ihrer politiſchen Anſchauungen und durch gleiches Schickfal und ſeiche Erfahrungen in der unmittelbaren Nachkriegszeit. Der deutſch⸗italieniſche Bündnispakt iſt die von dem neuen Geiſt diktierte Antwort auf die in London und Paris aus⸗ geheckte Einkreiſungspolitik und damit auf eine polttiſche Alion älteſten Gepräges, wie ſie ſchon einmal ſchwerſtes Unheil über Europa gebracht hat. Der alte Geiſt ſteht gegen den neuen— niemand kann daran zweifeln, auf welcher Seite der Erfolg ſein wird. Was für den deutſch⸗italieniſchen Bündnispakt gilt, gilt für die geſamte Politik des Dritten Reiches. Ueberall iſt ein neuer Geift zu ſpüren— in den Zielen, wie in den Me⸗ hoden. An die Stelle unfruchtbarer Schwätzereien iſt die al getreten. Das iſt natürlich nur möglich, weil das ganze olk in grenzenloſem Vertrauen hinter und zu ſeinem Füh⸗ ter ſteht Es weiß, daß er jede ſeiner politiſchen Aktionen gut durchdacht und vorbereitet hat und iſt glücklich darüber, aß ſie nicht von Nichtskönnern und Beſſerwiſſern und eben⸗ owenig von Intereſſentenkliquen oder Auslandsſöldlingen geſtört oder durchkreuzt werden können. So ſind die vielen neformen im Innern zuſtandegekommen, ſo ſind die mäch⸗ lige deutſche Wehrmacht und der Weſtwall geſchaffen wor⸗ en ſo wurden Oſtmark, Sudetengau und Memelland ins Reich zurückgeführt und Böhmen und Mähren dem Reiche angegliedert. Alles, was zu des Reiches Nutzen geſchehen muß und kann, wird immer durchgeführt werden. Darauf lann ſich das deutſche Wol felſenfeſt verlaſſen. Dieſes fel⸗ znfeſte Vertrauen zum Führer iſt wohl der ſchönſte Aus⸗ luck des neuen Geiſtes der das deutſche Volk beſeelt. Und ft gleichzeitig die unverſtegbare Kraftquelle, aus der Füh⸗ aer und Volk ſchöpfen. Die deutſche Nation iſt eine Einheit geworden, unzerſtörbar wie der Wall aus Beton, Stahl and ſen, den der Führer an der Weſtgrenze errichten ließ. un wird dieſen neuen deutſchen Geiſt auch in der Welt da außen in die politiſche Rechnung ſtellen müſſen, vorab in aris und London, aber auch ſonſtwo, beiſpielsweiſe in murſchau. Sonſt ſtimmt die Rechnung nicht, wie ja ſchon be koltiſche echnung der„demokratiſchen“ Politiker en letzten Jahren nicht geſtimmt hat. Jedenfalls darf deutſche Volk in die Pfingſtfeiertage hineingehen in dem heit uc lein. daß ſein Führer ihm alle nur mögliche Sicher⸗ Hat geſchaffen hat, daß er der deutſchen Freiheit ſorgſamer Inter iſt und daß er dafür ſorgt, daß die Fragen, die im ereſſe unſerer nationalen Selbſterbaltung noch geläft PPP A ne den. So wollen und dürfen feie wir deutſche tern. Pfingſten * Ja, deutſche Pfingſten! Uralt und doch ewig neu ſind deutſche Pfingſtfreude an der wiedererſtandenen Natur und der Pfingſtglaube, daß an dieſem Feſte der Heilige Geiſt von den Herzen der Menſchen Beſitz ergreift. „Liebend ſinkſt du jetzt hernieder Auf die bräutlich⸗ſchöne Flur; Deinem Hauche ſchlagen wieder Alle Pulſe der Natur. Wogend durch der Schöpfung Räume, Warm durchdringend Stein und Erz, Weckend alle Lebenskeime Senkſt du dich ins Menſchenherz...“ Möge das ſchöne Feſt uns allen ein paar beſinnliche Stunden bringen, die uns wieder neue Kraft geben zur Erfüllung unſerer Werktagspflichten. Allen Leſern und ſon⸗ ſtigen Freunden unſeres Blattes ein in dieſem Sinne fro⸗ hes, deutſches Pfingſtfeſt! „Nochmals: Die Einkreiſer“ Ein Artikel von Reichsminiſter Dr. Goebbels. Unter der Ueberſchrift„Nochmals: Die Einkreiſer“ ſchreibt Reichsminiſter Dr. Goebbels im„Völki⸗ ſchen Beobachter“: Europa bietet immer mehr das Bild eines Erdteils, der in zwei feindliche Lager zerfällt. Dieſe beiden feindlichen Lager erhalten ihr charakteriſtiſches Gepräge durch die Tat⸗ ſache, daß das eine ſich in faſt ausſchließlichem Beſitz aller Reichtümer und Rohſtoffquellen der Welt befindet, während das andere von dieſem Beſitz ausgeſchloſſen iſt. Daraus er⸗ gehen ſich auch die ſtändig zunehmenden Spannungen, die dieſen zerriſſenen, von tauſend Leiden und Sorgen ge⸗ quälten Kontinent erfüllen. Es iſt nicht unſere Schuld, daß dieſe beiden feindlichen Lager ſich ſowohl ideologiſch als auch politiſch in vollkom⸗ mener Verſtändnisloſigkeit, um nicht zu ſagen Feindſchaft, gegenüberſtehen. Wir haben das nicht gewollt, und es ent⸗ ſpricht auch nicht den Tatſachen, daß die zwiſchen ihnen vor⸗ handenen Differenzen etwa auf die Verſchiedenheit ihrer politiſchen Anſchauungen zurückzuführen wären. Wenn von einer Verſchiedenheit der Grundſätze überhaupt die Rede ſein kann, ſo beſteht dieſe in ausgeſprochenem Maße etwa zwiſchen England und Sowjetrußland, zwei Staaten, die ſich heute zweifellos zum ſelben Lager rechnen. Weſentliche . enn eee Unterſchiede zwiſchen den beiden europäiſchen Fronten ſindd vielmehr in ihrem Anteil an den Beſitztümern der Welt feſt⸗ zuſtellen; das heißt, die einen ſind die Beſitzenden, und die anderen ſind die Habenichtſe. 5 Die engliſche Politik hat ſich ſeit jeher bemüht, der Oef⸗ fentlichkeit einzureden, daß ſie eine Aufſpaltung Europas in zwei entgegengeſetzte Blocks für unerwünſcht halte. Im⸗ mer ſchon war es ſtehende Redensart in der engliſchen Pu⸗ bliziſtik, Europa dürfe nicht in zwei feindliche Weltanſchau⸗ ungslager geſchieden werden, da ſonſt ein kriegeriſcher Kon⸗ flikt auf die Dauer unvermeidlich ſei. Trotzdem aber hat zweifellos die engliſche Politik zu dieſem bedauerlichen Er⸗ gebnis geführt. Es hat das im Grunde genommen gar nichts mit den verſchiedenen Ideologien zu tun. Der Na⸗ tionalſozialismus trägt keinerlei aggreſſiven Charakter in ſich. Er iſt ſowohl als Idee wie als politiſche Weltanſchau⸗ ung durchaus für den inneren Gebrauch beſtimmt⸗ Ihm iſt jede Exporttendenz fremd. 5 n Allerdings kann andererſeits nicht bezweifelt werden, daß der Nationalſozialismus, weil er dem deutſchen Volk eine ungeheure politiſche und willensmäßige Ueberlegenheit verſchafft hat, eben deshalb von den liberal⸗demokratiſchen Staaten gehaßt und bekämpft wird. Denn der Nationalſo⸗ zialismus hat Deutſchland dieſe Ueberlegenheit der Idee gegeben, während die liberal⸗demokratiſchen Staaten uns überlegen ſind im Reichtum, im Beſitz und in den materiel⸗ len Hilfsmitteln. Aber es iſt nun einmal ſo, daß die Roh⸗ ſtoffe keine Ideen, die Ideen aber zuweilen Rohſtoffe er⸗ zeugen können und damit alſo der Vorſprung, den das na⸗ tionalſozialiſtiſche Deutſchland und das faſchiſtiſche Italien den weſtlichen Demokratien gegenüber errungen haben, im⸗ mer größer wird und kaum noch einzuholen iſt. 5 Vor allem England befindet ſich heute in der bedauerns⸗ werten Lage, kein klares politiſches Ziel mehr zu beſitzen. Seine Diplomatie erſchöpft ſich abſolut im Negativen. Sie iſt ausschließlich auf den Angriff auf uns eingeſtellt. Seit jeher nun iſt es die Tendenz der engliſchen Politik geweſen, die Intereſſen des britiſchen Empires nach Mög⸗ lichkeit von anderen Nationen beſchützen zu laſſen. Der Ring, den England mit höchſter diplomatiſcher Betriebſam⸗ keit um Deutſchland zu legen verſucht, hat keine andere Aufgabe, als den Aufſtieg des Reiches niederzuhalten und damit in Europa ſene berüchtigte balance of power wieder⸗ erzuſtellen, von der England glaubt, ſein Glück und ſeine icherheit ſowohl im 5 wie in ſeinem Weltreich ängig machen zu müſſen. 5 8 6449 1 iſt den engliſchen Einkreiſungspolitikern jeder willkommen, der ein Glied in dieſer Kette bilden kann und bilden will. Da ſpielen weder Moral noch Reli⸗ jon und ähnliche Vorſtellungen überhaupt eine Rolle. Sie ſind dabei von einer höchſt untergeordneten Bedeutung. Das ſieht man vor allem an dem Beſtreben Englands, die Sowjetunion in dieſen Ring der Einkreiſer hineinzu⸗ iehen. Denn es kann wohl nicht bezweifelt werden, daß es 1155 weltanſchauliche, ſoziale und wirtſchaftliche Unter⸗ chiede als die zwiſchen London und Moskau kaum gibt. PP eee eee wenn es ſich darum handelt, Deutſchland niederzuhalten und es als mehr als läſtige Konkurrenz vom internationa⸗ len Geldmarkt zu entfernen. Daraus iſt auch die ſonſt gänzlich unverſtändliche Hal⸗ tung der engliſchen Publiziſtik zu erklären. Man nimmt beiſpielsweiſe keine Notiz davon, daß in Rußland Zehn⸗ tauſende von Geiſtlichen gequält, gepeinigt, gemartert und getötet worden ſind. Wenn ſedoch in Deutſchland ein rebel⸗ lierender Pfarrer, der ſich gegen Geſetz und Ordnung ver⸗ gangen bat. mit Recht eingeſperrt wird. dans gerät die englische offentliche Meinung in eine ſiedende Empörung. Das hat, wie man zugeben wird, nichts mit Moral und noch viel weniger mit Humanität zu tun. Den Engländern ſind dieſe Begriffe innerlich vollkommen fremd. Sie be⸗ nutzen ſie nur mit einer bewundernswerten Skrupelloſig⸗ keit in ihrem politiſchen Kampf, machen ſie ſich zu eigen, wenn ſie ſie nötig haben und werfen ſie zyniſch über Bord, wenn ſie ihnen hinderlich erſcheinen. Es iſt deshalb wohl-die Frage erlaubt, was denn eigent⸗ liche die ſogen. demokratiſche Front in Europa überhaupt noch mit Demokratie zu tun hat. Sie kann ſich weder auf die hinter ihr ſtehenden Völker noch auf die Menſchlichkeit noch auf die Freiheit des Geiſtes noch auf irgendeinen anderen Grundſaß des ſogen. Liberalismus berufen. Trotzdem aber werden die Prinzipien der Freiheit und der Brüderlichkeit in dieſer Front über Gebühr ſtrapaziert; man braucht alſo kein Weiſer zu ſein, um feſtzuſtellen, daß hier irgendetwas nicht ſtimmt.. Und ſo iſt es auch! Die Front, die uns heute gegen⸗ überſteht iſt weniger durch die Weltanſchauung, als viel⸗ mehr ausſchließlich durch politiſche Intereſſen beſtimmt. Während ſie ſich aus den heterogenſten Beſtandteilen zu⸗ ſammenſetzt, iſt die Front der autoritären Staatsauffaſſung durchaus einheitlich ſowohl weltanſchaulich als auch poli⸗ tiſch eingeſtellt. Es handelt ſich bei ihr um zwei kühne Re⸗ volutionen, die ſich im Verlauf der Neuordnung Europas begegnet ſind und um zwei durchaus gleichgerichtete poli⸗ tiſche und geiſtige Haltungen. Beide Fronten, ſowohl die Demokratie als auch die autoritäre Staatsauffaſſung, haben im Verlauf der ver⸗ gangenen Woche je eine Handlung vollzogen, die für ihre innere Struktur wie auch für ihre für die nächſte Zukunft zu erwartende Durchſchlagskraft außerordentlich charakte⸗ riſtiſch iſt. Jede dieſer Handlungen entſpricht dem Weſens⸗ kern der jeweiligen Front. Die Demokratie hat ſich bei der Genfer Liga ein Stelldichein gegeben, und die autoritäre Staatsauffaſſung hat in dem in Berlin abgeſchloſſenen Bündnispakt zwiſchen Berlin und Rom der Welt einen de⸗ monſtrativen Beweis ihrer inneren Kraft und Feſtigkeil vor Augen geführt. A propos Völkerbund: Man hatte ihn eigentlich ſchon längſt vergeſſen. Hin und wieder erinnerte er die Oeffent⸗ lichkeit noch einmal an ſeine Exiſtenz. Diesmal handelte es ſich in Genf darum, die engliſch⸗franzöſiſch⸗ſowjetruſſiſche Allianz aus der Taufe zu heben. Der Kreml machte ſich rar. Herr Potemkin, der eigentlich dazu auserſehen war, zuſammen mit Lord Halifax den Schlußpunkt unter die Allianz zu ſetzen, ließ ſich entſchuldigen, weil er von den vergangenen Reiſen zu ermüdet ſei. Lord Halifax wartete vergebens. Er hatte zwar in Genf Gelegenheit, ſich mit Herrn Maiſky zu unterhalten; aber dies hatte er ja auch in London. Noch einmal wurde zur Erbauung der interna⸗ tionalen Oeffentlichkeit in Genf die Lüge eines„Bundes der Nationen“ vorexerziert, der angeblich den Frieden und die Gerechtigkeit in Europa ſichern ſollte, in Wirklichkeit aber nur die Aufgabe hat, die nichts habenden Staaten weiter zu unterdrücken und niederzuhalten. Vemgegenüber erhebt ſich in Deutſchland und Italien ein Block von 150 Millionen Menſchen, die bereit und ent⸗ ſchloſſen ſind, ihre nationale Exiſtenz, wenn es notwendig wird, bis zum Letzten und unter Einſatz aller Kräfte und Reſerven zu verteidigen. Hier ſtellen wir eine abſolute Uebereinſtimmung feſt zwiſchen den Revolutionen, die dieſe Völker gemacht haben und zwiſchen den Weltanſchauungen, nach denen ſie heute leben. Das ergibt im Effekt eine abſolute Präziſion der Ziele, eine Feſtigkeit und Unverrückbarkeit der politiſchen An⸗ ſchauung ſowie eine Entſchiedenheit des politiſchen Willens, die gar nicht mehr überboten werden kann. Das zwiſchen Deutſchland und Italien abgeſchloſſene Bündnis iſt ein to⸗ tales und duldet keinen Zweifel mehr. Es kann weder ba⸗ 9 e noch verkleinert werden. Die Demokratien ha⸗ en heute in keiner Weiſe noch die Möglichkeit, die Solida⸗ rität zwiſchen Berlin und Rom irgendwie zu beſtreiten. Zwar gibt man ſich in London, Paris und Warſchau ver⸗ zweifelte Mühe, über dieſen Tatbeſtand hinwegzureden. Dieſelben Zeitungen, die noch vor ein paar Wochen ſchrie⸗ ben, die Achſe Berlin—Rom ſei brüchig geworden, und es beſtände damit hoffentlich die Möglichkeit, einen Keil zwi⸗ 5 Deutſchland und Italien zu treiben, tun nun ſo, als ei die abſolute deutſch⸗italieniſche Solidarität von ihnen längſt erwartet und mit in Rechnung geſtellt worden. Es iſt auch gut, wenn ſie ſo verfahren; denn ſie würden in ihren politiſchen Kalkulationen einen ſchweren Fehler be⸗ gehen, wenn ſie Deutſchland und Italien nicht als eine politiſche und militäriſche Einheit auffaßten. „Wie die Dinge ſich weiter entwickeln, vermag im Augen⸗ blick noch niemand zu ſagen. Jedenfalls würde die demo⸗ kratiſche Einkreiſungsfronk ſchlecht beraten ſein, wenn ſie auf dem bisher beſchrittenen Wege weitergehen würde. Denn ſo weit geſteckt auch die Einkreiſung geplant ſein mag, gegenüber der Stärke und Geſchloſſenheſt der Achſe Berlin— Rom wird ſie nichts auszurichten vermögen; es kann deshalb der Ausgäng dieſer Auseinandertetzung nach Lage der Dinge gar nicht mehr zweifelhaft ſein. 8 Der 16. Todestag Leo Schlageters Schweigemarſch in Düſſeldorf.— Eine Gedenktafel über der Gefängnispforte in Derendorf.— Feierſtunde in der Golzheimer heide. Düſſeldorf, 26. Mai. Zum 16. Male jährte ſich der Tag, an dem Albert Leo Schlageter auf der Golzheimer Heide ſein Leben für Deutſchland opferte. Alljährlich an dieſem Tag legt die Schlageterſtadt Düſſeldorf und mit ihr das ganze deutſche Volk ein Bekenntnis zum Geiſt des toten Helden ab, der für alle Zeit ein Vorbild ſchweigender Pflichterfüllung und höchſter Einſatzbereitſchaft ſein wird. Düſſeldorf, die Stadt, vor deren Toren Schlageter ſein Leben für Deutſchland opferte, ehrte den Kämpfer ſchon in den frühen Morgenſtunden durch den traditionellen Schweigemarſch mit anſchließender Gedenkfeier am Mahn⸗ mal auf der Heide. Vor dem Schweigemarſch enthüllte Gauleiter Florian eine ſchlichte Gedenktafel über der Eingangspforte des Ge⸗ fängniſſes in Düſſeldorf⸗Derendorf. Sie trägt die Inſchrift: Durch dieſe Pforte ſchritt Albert Leo Schlageter am 26. Mai 1923 zum Opfertod für Deutſchland. In der durch ihre innere Ausgeſtaltung zu einem Denk⸗ mal gewordenen Gefängniszelle, die für die Oeffentlichkeit nicht zugänglich iſt, legte Gauleiter Florian, begleitet von dem Standortälteſten von Düſſeldorf. Generalmajor Witt⸗ hoeft, dem Führerkorps der Partei und ihrer Gliederungen im Gaugebiet und Schlageters Bruder einen Kranz nieder. Eine Beſichtigung der vom Vorſtand des Düſſeldorfer Ge⸗ fängniſſes zuſammengeſtellten Schlageter⸗Gedächtnis⸗Aus⸗ ſtellung, die Originalbriefe Schlageters und viele Erinne⸗ rungsſtücke birgt ſchloß ſich an Um die gleiche nächtliche Stunde, kurz nach 3.30 Uhr— zu der Schlageter vor 16 Jahren aus dem Tor des Ge⸗ fängniſſes hinausgeführt wurde— begann der Schweige⸗ marſch über den mit Fahnen und Girlanden geſchmückten hiſtoriſchen Weg zum Schlageterkreuz an der Mahnſtätte, die ſchon von Tauſenden umſäumt wurde. Unter den ge⸗ ſenkten Fahnen der Wehrmacht und der Parteigliederungen begab ſich Gauleiter Florian zur Kranzniederlegung in die Gruft Gewehrſalven erzitterten die Luft. Dann ſetzte die Muſik aus und in ſtillem Gedenken ſtand die Menge ent⸗ blößten Hauptes. Gauleiter Florian ſprach dann und zeichnete ein Bild vom heldiſchen Leben und Sterben Schlageters. Schlageter könne für ſich in Anſpruch nehmen, als erſter ſein Leben als Fackel hochgehalten zu haben.„Albert Leo Schlageter“ E po ſchloß er—„Deine Flamme hat Deutſchlands Frei⸗ heitsſehnen entfacht, aus Deinem erſten Flammenzeichen iſt Deutſchland zu einem Flammenmeer der Freiheit ge⸗ worden!“ 5 4 7 2 2* Reichs miniſter Or. Lammers 60 Jahre Der Chef der Reichskanzlei, Reichsminiſter Dr. Lammers, begeht am heutigen Samstag ſeinen 60. Geburtstag. Hans Heinrich Lammers iſt Beamtenſohn. Er wurde am 27. Mai 1879 in der oberſchleſiſchen Kreisſtadt Lublinitz ge⸗ boren, beſuchte die Fürſtenſchule in Pleß, ſtudierte Rechks⸗ und Staatswiſſenſchaften an der Univerſität Breslau, legte 1901 die erſte juriſtiſche Staatsprüfung ab, promovierte 1904 zum Doktor juris, und wurde 1907 nach Beſtehen der großen Staatsprüfung zum Gerichtsaſſeſſor ernannt. An⸗ ſchließend war Dr. Lammers Richter an verſchiedenen Ge⸗ richten Schleſiens, zuletzt ſeit 1912 Landrichter beim Land⸗ gericht Beuthen, und hielt daneben juriſtiſche Kurſe und Vorträge für Studenten der Rechte und Referendare ab. Im Jahre 1913 vermählte er ſich mit Elfriede Tepel. Der Ehe entſtammen zwei Töchter. Dr. Lammers rückte in den erſten Tagen des Weltkrie⸗ es mit dem Landwehrkorps Woyrſch als Leutnant an die Front, wurde 1916 zum Hauptmann der Reſerve befördert und neben anderen Kriegsorden mit dem EK! ausgezeich⸗ net. Nach Verluſt der Felddienſtfähigkeit war er beim. Ver⸗ waltungschef des Generalgouvernements Warſchau und nach Kriegsende als Leiter der Abwicklungsbehörde des Verwaltungschefs Warſchau in Berlin tätig. Seit 1920 ge⸗ hörte Dr. Lammers dem Reichsminiſterium des Innern an wo er 1922 zum Miniſterialrat ernannt wurde. Sein Haupt⸗ arbeitsgebiek war Staats- und Verwaltungsrecht, beſon⸗ ders Verfaſſungsrecht des Reiches und der Länder. Er trat durch eine umfangreiche rechtswiſſenſchaftliche Schriftſtelle⸗ rei hervor. Lange vor der Machtübernahme bekannte ſich Dr. Lam⸗ mers zur NSDAP und betätigte ſich öffentlicht für ſie in Verſammlungen. Beſonders in Beamtenkreiſen wirkte er für die NSDAP, der außer ihm vor der Machtübernahme nur zwei höhere Miniſterialbeamte in Berlin offiziell als Mitglieder angehörten. So berief ihn Hitler, den er ſchon 1922 kennengelernt hatte, am 30. Januar 1933 zum Staats⸗ ſekretär und Chef der Reichskanzlei und 1937 zum Reichs⸗ miniſter und Chef der Reichskanzlei.. Dr. Lammers iſt als Chef der Reichskanzlei einer der engſten Mitarbeiter des Führers auf dem ſtaatlichen Sek⸗ tor. Unter ſeiner Leitung hat ſich die Reichskanzlei, der Be⸗ fehlsapparat des Führers als Kanzler und Regierungschef des Großdeutſchen Reiches, zu einem politiſchen Inſtrument erſten Ranges entwickelt. Reichsminiſter Dr. Lammers, der H-Gruppenführer iſt, führt außerdem die Geſchäfte des Ge⸗ heimen Kabinettsrates und iſt Führer des Reichsverbandes deutſcher Verwaltungsakademien. Seine unermüdliche Schaffenskraft, ſeine ſoldatiſche Pflichtauffaſſung und ſtreng rechtliche Geſinnung ſowie ſeine natürliche Liebenswürdig⸗ keit im perſönlichen Verkehr haben ihm die Achtung und Verehrung aller geſichert, die ihn kennen. Beim Reiten und auf der Jagd findet Reichsminiſter Dr. Lammers Erholung in den wenigen freien Stunden, die ihm ſein verantwor⸗ tungsvolles Amt läßt. Kurzmeldungen Bilbao. 329 Kinder die während des Bürgerkrieges in England untergebracht worden waren trafen in Bilbao ein. Belgrad. Nach einer amtlichen e an wurde die frühere jugoſlawiſche Geſandtſchaft in Prag aufgehoben und dort ein jugoſlawiſches Generalkonſulat errichtet. Zum ju⸗ goſlawiſchen Generalkonſul wurde der bisherige Legations⸗ rat in Brüſſel Radown Schumenkowitſch ernannt. Preßburg. Nach Meldungen der flowakiſchen Regie⸗ rungspreſſe ſoll in Belgrad demnächſt eine flowakiſche Ge⸗ ſandtſchaft errichtet werden, die die Intereſſen der Slowakei auch in den anderen Balkanſtaaten wahrnehmen ſoll. Rom. Wie in unterrichteten Kreiſen Roms verlqutet, werden demnächſt zwiſchen der italieniſchen und der ägyp⸗ tiſchen Regierung Besprechungen zur Förderung des beider⸗ ſeitigen Warenaustauſches ſtattfinden. Neue Terrorakte gegen Deutſche Polniſche Uebergriffe in Oſtoberſchleſien. Kaltowitz, 26. Mai. Nach wie vor ſind die Angehörigen der deutſchen Volksgruppe in Oſtoberſchleſien den Terror⸗ akten polniſcher organiſierter- Horden ausgeſetzt, wobei Miß⸗ handlungen und Bedrohungen von Deutſchen, Ueberfälle auf deutſche Wohnungen und Scheibenſtürme zu den alltägli⸗ chen Vorkommniſſen gehören. So wird aus Kochlowitz be⸗ richtet, daß dort Aufſtändiſche unter Zuhilfenahme von Aex⸗ ten in vier deutſche Wohnungen einbrachen, die in ihnen befindlichen Volksdeutſchen mißhandelten und erſt ver⸗ ſchwanden, nachdem ſie auch noch die Wohnungseinrichtun⸗ gen zerſchlagen hatten. Aehnliche Vorfälle ereigneten ſich in den Vororten von Kattowitz, Vogutſchütz und Zalenze. Täglich laufen auch Meldungen ein, die von der Be⸗ drohung und Mißhandlung von deutſchen Straßenpaſſanten durch Aufſtändiſche, die ſich durch den Gebrauch der deut⸗ ſchen Sprache„provoziert“ fühlen, zu berichten wiſſen. Das Eichendorff⸗Gymnaſium in Königshütte wurde nun zum fünften Male von Scheibenſtürmern heimgeſucht. Insgeſamt wurden 21 Scheiben zertrümmert. An der Tagesordnung ſind ferner die willkürlichen Verhaftungen, Schikanierun⸗ gen und Bedrohungen ſowohl Austräger deutſcher Zeitun⸗ gen wie auch ihrer Leſer. Auf jede nur erdenkliche Weiſe wird verſucht, den Vertrieb deutſcher Zeitungen zu verhindern oder zumindeſt zu erſchweren. Planmäßig gehen auch die Störungen deutſcher Gottesdienſte weiter, die zur Folge hatten, daß in mehreren Kirchen Oberſchleſiens die deut⸗ ſchen Gottesdienſte bis auf weiteres abgeſagt werden muß⸗ ten. Spanien dankt den Freiwilligen Herzliche Abſchiedsworte General Kindelans an die ver⸗ bündelen Fliegerverbände. Madrid, 26. Mai Der Befehlshaber der ſpaniſchen Luft⸗ waffe, General Kindelan, hielt an die aus Spanien ſchei⸗ denden deutſchen und italieniſchen Fliegerverbände der Freiwilligen eine Abſchiedsrede, in der er noch einmal der gemeinſamen Gefahren und Siege gedachte, die eine unver⸗ ängliche Freundſchaft zwiſchen Spaniern, Deutſchen und talienern beſiegelten. Er bat die Freiwilligen, die auf⸗ richtige Dankbarkeit der Spanier für ihre unſchätzbare Hilfe mit nach Hauſe zu nehmen, eine Hilfe, die die Spanier zwar ob ihrer materiellen Güte und Wirſamkeit hoch ſchätz⸗ ten, die ſie aber vielleicht noch höher ſchätzten, weil ſie ge⸗ tragen ſei von Verſtändnis und aufrichtiger Sympathie für Spanien. Nach einem Gruß an die glorreichen Gefallenen, an Spanier, Deutſche, Portugieſen oder Italiener, die ohne den geringſten Unterſchied alle gleich in den Herzen der Spanier leben würden, ſchilderte er den Aufbau der Fliegerei, die mitten im Schlachtenlärm erſt zu ſchaffen war, die, wäh⸗ rend ſie entſtand und wuchs, auch ſchon kämpfte.„Der größte Teil des Gelingens iſt dem Generaliſſimus zu ver⸗ danken, der mit klarem Weitblick vom erſten Moment er⸗ kannte, daß die Flugwaffe den Schlüſſel des Sieges be⸗ deute. Der andere Teil des Erfolges iſt meinen todesmüti⸗ 5 Mitkämpfern zu verdanken, von denen die beſten heute 5 in den lichten Gefilden der Ewigkeit Wache bezogen aben. Es wäre ungerecht, wenn wir auch nur einen Augen⸗ blick bei der Erinnerung an harte Zeiten und glücklich über⸗ wundene Schwierigkeiten den unendlichen Dank vergeſſen würden, den wir unſeren Verbündeten ſchulden für den Beitrag ihrer unübertrefflichen Technik und ihres beiſpiel⸗ loſen Arbeits⸗ und Opfergeiſtes. Gott ſchenkte uns die be⸗ ſten Flieger der Welt als Helfer. In 100 Kämpfen ſtanden wir zuſammen. Sie wichen keiner Gefahr, noch ſcheuten ſie ein Opfer. Es gibt keine andere Münze. mit der man eine derart aufrichtige Mitarbeit bezahlen kann als die der Dankbarkeit. Der unſere dürfte ihr ſicher fein. Der Reſt der Schuld wird durch die von ſedem unſerer Freunde empfun⸗ dene Genugtuung abgetragen werden, ihre Pflicht im Kampf um ein hohes Ideal getan zu haben. 5 Im Hinblick auf die Tapferkeit und Beſcheidenheit un⸗ ſerer Verbündeten will ich ihre Heldentaten nicht beſonders abwägen, aber ich will auf den hohen Grad des gegenſei⸗ tigen Verſtändniſſes und der Solidarität hinweiſen, den die drei Flugverbände in ihrer Zuſammenarbeit erreichten, ge⸗ rade weil ſie ganz hervorragend und in der Geſchichte noch nie dageweſen iſt Ich kann es beſtätigen, daß auch nicht ein einziges Mal eine Reiberei während der langen Zeit des gemeinſamen Schaffens unſere Beziehungen getrübt hat. Der ſchlagendſte Beweis des gegenſeitigen Vertrauens unter den drei Flugverbänden iſt das völlig automatiſch befolgte Syſtem der Feſtſetzung, welche Jagdeinheiten die Bomber zu beſchützen hatten. Dieſe fühlten ſich auf den Frontflügen gleich ſicher, welches auch die Nationalität der Jäger war, denen ſie ihr Leben und ihr Material anver⸗ trauten. Im Wappenſchild der ſpaniſchen Luftwaffe wird das am meiſten geſchätzte Feld das Andenken an die Zeit der Waffenbrüderſchaft bilden. Und nicht nur das, ſondern auch die ſtolze Erkenntnis, daß die improviſierten ſpaniſchen Einheiten und Organiſationen neben den in Bezug auf Technik, Tapferkeit und Kampfkraft beſten Flugverbänden der Welt nicht ſchlecht geſtanden haben. Heil der deutſchen Legion! Heil der italieniſchen Fliegerlegion!“ Zum Schluß gab General Kindelan die Verſicherung ab:„Wie immer auch die Zeitläufe, die uns die Zukunft vorbehält, ſein mögen, wann immer eine der beiden be⸗ freundeten Luftverbände in grauſamem Kampfe ſtehen möge— es ſei gegen wen es ſei—, das ſteht feſt: Sollte es ſpaniſchen Fliegern auch mit dem beſten nicht möglich ſein, mit praktiſcher Hilfe zur Stelle zu ſein, im Geiſte ſteht die ganze ſpaniſche Fliegerei mit glühender Teilnahme an ihrer Seite. Die gemeinſam beſtandene Gefahr knüpfte unzer⸗ 5 5 Bande, ebenſo die erlebnisreichen, bunten und chönen Stunden, die zuſammen verlebt wurden auf den eiſigen Flugplätzen von Soria und Teruel oder in der Tro⸗ penglut Andaluſiens. Dieſe Bande vereinigen uns und un⸗ ſere Verbündeten.“ Die letzten Deutſchen ſchiffen ſich ein Bigo, 26. Mai. Die letzten noch an Land befindlichen Freiwilligen brachten vor ihrer Einſchiffung ihren ſpani⸗ chen Freunden einen Fackelzug, den ſie unter ungeheurem übel der Bevölkerung mit einem Zapfenſtreich abſchloſſen. General Gil Nuſte überbrachte ihnen die letzten Abſchieds⸗ grüße der ſpaniſchen Armee. N Mehrere ſpaniſche Generäle begleiten auf deutſche Ein⸗ ludung den Rücktransport der deutſchen Freiwilligen und werden einige Zeit in Deutſchland verbringen. In Vigo trafen die Generäle Yague, Solchaga, Garcia Valino, Ca⸗ mill Alonſo und Martinez Campos ein, die von den Be⸗ Auer und der Bevölkerung lebhaft begrüßt wurden. ußer dieſen Generälen werden noch verſchiedene ſpaniſche Persönlichkeiten, darunter Deutſchland mitreiſen. mehrere Schriftleiter, nach Politiſches Allerlei Deutſchlandfahrt finniſcher Jäger. Aus Anlaß der Einweihung des Denkmals de ligen preußiſchen 27. Jägerbataillons im ger treffen über 200 ehemalige finniſche Angehörige dieſeg Bataillons und Freikorpskämpfer an Pfingſten zu einem mehrtägigen Aufenthalt in Deutſchland ein. Die erſte Be⸗ grüßung der finniſchen Frontſoldaten erfolgt in Stettin, weitere Teilnehmer treffen in Lübeck. Hamburg und Kiel ein. Die finniſchen Frontkameraden nehmen u. a. an dem Reichskriegertag in Kaſſel teil. Einmalige Sonderſteuer in Litauen. In Litauen wird eine einmalige Sonderſteuer in Höhe von 25 v. H. aller bisher veranlagten Steuern unter Zu⸗ grundelegung eines der letzten zwei Jahre erhoben. Außer- dem wird eine Kapitalſteuer in Höhe von ½ v. H. aller Kg pitalien, die der öffentlichen Abrechnungspflicht unterliegen, eingeführt. Die Tabak⸗ und Bierſteuer wurden allgemein um 10 bis 20 v. H. erhöht. Die Erhebung dieſer neuen Steuern, durch die der Staatskaſſe gegen 25 Millionen Lit zufließen werden, ſteht im Zuſammenhang mit der Umge⸗ ſtaltung des Staatshaushalts, die durch die Abtrennung des Memelgebiets notwendig geworden iſt. Die mongoliſch⸗mandſchuriſchen Grenzzwiſchenfälle.— 3g. paniſcher Schritt in Moskau. s ehemg⸗ Wie von japaniſcher Seite verlautet, ſuchte der japani⸗ ſche Botſchafter in Moskau, Togo, den Regierungschef und Außenkommiſſar Molotow auf. Der Botſchafter brachte da⸗ bei in letzter Zeit mehrfach erfolgte Zwiſchenfälle zur Sprache, die ſich infolge von Uebergriffen mongoliſcher Truppenteile an der Grenze zwiſchen der äußeren Mongo, kei und Mandſchukuo ereignet hatten. So ſei es in der Ge⸗ gend des Kerulen⸗Fluſſes zu größeren Gefechtshandlungen gekommen. Dabei ſeien ſogar Flugzeuge und Tanks einge, ſetzt worden. In Zuſammenhang mit dieſen Vorfällen erhob der Botſchafter im Auftrage ſeiner Regierung Proteſt und äußerte, daß die Behörden von Ulan⸗Bator vor einer We derholung ſolcher Vorfälle gewarnt werden müßten. Debatte über Böhmen und Mähren Oppoſikiosvorſtoß im engliſchen Unterhaus. London, 27. Mai. Vertreter der Oppoſitionsparteien be⸗ ſchäftigten am letzten Tage vor den Pfingſtferien des Par⸗ laments das Unterhaus mit der Frage der Anerkennung des Protektorats Böhmen und Mähren. Die Oppoſitions⸗ redner polemiſierten gegen eine Anerkennung des Protet, torats durch England und im Zuſammenhang damit auch gegen die Ueberweiſung des tſchechiſchen Goldes durch die Bank für Internationale Zahlung an Deutſchland. Im Ver⸗ lauf der Debatte kam es zu heftigen Angriffen auf die bei⸗ den britiſchen Vertreter im Vorſtand der BIZ, Montague Norman und Sir Otto Niemeyer. Auch Lloyd George ließ ſich die Gelegenheit nicht entgehen, die Regierung anza⸗ greifen. Grauenvolle Stunden Berichte der Ueberlebenden des U-Bootes„Squalus“. Newyork, 26. Mai. Die Ueberlebenden des U-Bootes „Squalus“ ſind nunmehr zum Teil in der Lage, die grauen: vollen Stunden zu ſchildern, die ſie in tiefſter Dunkelheit und bei ſtarker Kälte auf dem Grunde des Meeres verbracht hatten, ohne jedoch die Hoffnung auf eine ſchließliche Rel⸗ tung aufzugeben, obwohl ſie wußten, daß die Kamergden im abgeſchloſſenen und waſſergefüllten Heckteil des Schif⸗ fes bereits tot waren. Der Kommandant des Unterſeeboles, Leutnant Naquin, erzählte, daß das Waſſer bald nach dem Untertauchen des Bootes eingedrungen ſei. Er habe ſofort verſucht, alle Ballaſttanks des U-Bootes wieder entleeren zu laſſen, allein das Boot habe ſich ſehr ſchnell in einem ſteilen Winkel von etwa 30 Grad aufgeſtellt und ſei auf den Meeresgrund geſunken. Nach ſeiner Anſicht ſei die Mannſchaft im Heckteil ſofort ertrunken. Der Kommandant ſchilderte ſodann die Herſtellung einer Telefonverbindung durch die vom U-Boot an die Oberfläche geſchoſſene Boje, die neben dem U⸗Boot⸗Mutterſchiff„Falcon“ aufgetaucht ſei, die ſpätere Unterbrechung der Verbindung durch das Zerreißen des Bojentaues und ihre ſchließliche Wiederher⸗ stellung. Wie bereits berichtet, verdanken die Ueberlebenden ihre Rettung dem Umſtand, daß ein Beſatzungsmitglied mit übermenſchlicher Kraft die Schotte zum Heckteil nach dem Eindringen des Waſſers geſchloſſen hatte. Die Schließung der Schotte erfolgte durch den bet, maak Maneß, der bei ſeiner Vernehmung erzählte, daß daz Waſſer infolge der ſteilen Winkellage des Schiffes ſo raſch auch in die anderen Abteilungen eindrang, daß die Scholle geſchloſſen werden mußte, obwohl man wußte, daß im hel. keil noch zahlreiche Mannſchaftsmitglieder waren. Fünf von ihnen konnten ſich buchſtäblich noch in der letzten Se⸗ kunde retlen. Als er nämlich mik ſchwerſter Anſtrengung die Schließung der Schokte bereits durchführte, hörte er Jurufe, die 15 erregt aufforderten, die Schokte noch einen Augenblick offen zu laſſen. Er ließ ſie daraufhin wieder zu⸗ rückgleiten und durch die Lucken krochen im hereinſtürzen⸗ den Waſſer fünf Mann. Unmittelbar darauf mußte er je⸗ doch die Schotte ſchließen und zuſchrauben. Maneß erklärle, daß die im heckteſl zurückgebliebenen Leute um dieſe Zeit vermutlich ſchon kol waren. Abgeſehen davon hätte er un. ker allen Umſtänden die Schollen ſchließen müſſen, weil laul Vorſchrift bei ſolchen Kalaſtrophen alle Abteilungen abge⸗ ſchloſſen werden müßten. Wie weiter gemeldet wird, veranlaßte die Marinelei⸗ tung die Wiederaufnahme des Bergungswerkes um das geſunkene U⸗Boot„Squalus“. Marinetaucher wurden in Taucherglocken zum U⸗Boot hinabgelaſſen, um das Schiff 1 nach den 26 Beſatzungsmitgliedern zu durchſuchen, ie höchſtwahrſcheinlich umgekommen ſind. Falls ſich die Annahme beſtätigt, daß alle 26 Mann nicht mehr am Le⸗ ben weilen, iſt man noch unſchlüſſig, ob die Leichen ſofort geborgen oder erſt mit dem Schiff gehoben werden ſollen, das man durch Druckluft wieder flott zu machen beabſichtigt⸗ Reiſende chloroformiert und ausgeplünderk. Paris, 27. Mai. Die Polizei verhaftete einen Dienſtlel⸗ ter der Nationalen Franzöſiſchen Eiſenbahngeſellſchaft, der überführt iſt, wiederholt Reiſende ausgeplündert zu haben, nachdem er ſie vorher mit Chloroform eingeſchläfert hatt Die geraubten Gegenſtände verſetzte er regelmäßig auf der Pfandleihe. 9 75 Kairo. Im Bericht des Stellvertretenden Balg pe mandanten von Kairo über eine Luftſchutzübung wird 155 nicht zufriedenſtellender Erfolg damit erklärt, daß 11 11 inn der Uebung auf 22.45 llbr angeſetzt war, die! Stadt Renal aber ſchon um 21.15 Uhr ertönten, worauf die nur zur Hälfte abgedunkelt wurde. i 5 Lockſtedter Lg. SSS SSA ——— 22 —— Ä 22— 1— 2 re er , n be⸗ Par⸗ mung tions⸗ rotek⸗ auch ch die Ver⸗ e bei⸗ tague e ließ Anzu⸗ 60 180% zootes auen⸗ kelheit bracht Rel⸗ raden Schif⸗ botes, dem ſofort eren einem alf ei die ndant dung Boje, taucht das rher⸗ enden 18* Badiſche Chronik Das vierte Dorfſippenbuch in Baden Vor etwa zwei Jahren wurde die Bevölkerung in Ba⸗ den auf eine große Arbeit des Reichsnährſtandes und des „Vereins für bäuerliche Sippenkunde und bäuerliches Wap⸗ henweſen e. V.“ aufmerkſam gemacht. Nach langwierigen Verſuchen wurde als grundlegendes Werk für die Erfor⸗ ſchung der Blutszuſammenhänge des deutſchen Volkes das erſte„Dorfſippenbuch Lauf“ aus Baden fertigge⸗ ſtellt. Im ganzen Reich erregte dieſes Werk Aufſehen; es wurde überall als vorbildlich anerkannt. Dieſem erſten Dorfſippenbuch folgten zwiſchenzeitlich die Sippenbücher der Gemeinden Büſingen, Amt Konſtanz. und Gra fen⸗ hauſen, Amt Lahr Als viertes Dorfſippenbuch geht nun das der Gemeinde Poppenhauſen, Amt Tauberbi⸗ ſchofsheim, ſeiner Vollendung entgegen. Das 177 Einwoh⸗ ner zählende Dorf Poppenhauſen im nordöſtlichen Gebiet des Landkreiſes Tauberbiſchofsheim in Baden erhält alſo demnächſt ſein Dorfſippenbuch. Zur Erſtellung des Dorf⸗ ſippenbuches von Poppenhauſen mußten die Kirchenbücher, die in Poppenhauſen mit dem Jahre 1570 beginnen, und ſeit 1810 auch die Standestatſachen von Hof Lilach enthal⸗ ten, bearbeitet werden. Es wurden insgeſamt 749 Fami⸗ liennummern angelegt, etwa 3000 Einzelurkunden erfaßt und in einer 120 Seiten umfaſſenden Buchform zuſammen⸗ geſchloſſen. Das Dorfſippenbuch iſt eine Gemeinſchaftslei⸗ ſtung und für die Gemeinſchaft beſtimmt. Der Anſchaf⸗ fungspreis iſt ſo billig, daß das Dorfſippenbuch von jedem Volksgenoſſen erworben werden kann die wandtſchaf! (J. Pforzheim.(Kind in der Enz ertrunken.) Gegen 17 Uhr ſtürzte ein zweieinhalbjähriges Kind aus der Wumgärtnerſtraße, das auf dem Enzvorland beim Meßplatz hielte, in die hochgehende Enz. Es wurde von der Strömung clhetrieben und konnte nach mutigen Rettungsverſuchen beim kiſteg im Eutingertal von einem 16jährigen Jungvolkfüh⸗ zer geborgen werden. Die Wiederbelebungsverſuche blieben leider erfolglos. a i Y Raſtatt.(Fünf Verletzte bei Zuſammen⸗ ſto ß.) Auf der Reichsſtraße bei der Kreuzung der Straßen Naſtatt—Ettlingen und Bietigheim—Muggenſturm kam es infolge Nichtbeachtung des Vorfahrtsrechts zu einem Zuſam⸗ menſtoß zweier Perſonenkraftwagen. Beide Fahrzeuge wurden ſcwer beſchädigt. Fünf Perſonen wurden keils ſchwer, teils leichter verletzt. 5 (0 Ottenhöfen b. Achern.(Kind aus dem Fenſter geſtürzt.) Von einem ſchweren Schickſalsſchlag wurde die Familie des Hauptlehrers Eichelberger betroffen. Das drei⸗ jährige Töchterchen fiel aus dem dritten Stockwerk in der Wohnung des alten Schulhauſes auf die Eingangstreppe und verſchied nach wenigen Augenblicken. () Bruchſal.(90 000 Obſtbäume mehr.) Das Kraichgauer Hügelland iſt an und für ſich mit mildem Klima eſegnet. Erfreulich iſt die Feſtſtellung, daß der Obſtbau⸗ e Nrnctal 90000 Böhle mehr beſitzt als 1938. Dieſe Tatſache beweiſt mehr als alles andere, daß im Kraich⸗ gau eine tatkräftige Förderung des Obſthaues betrieben wird. Bezirksbauinſpektor Arnold von Bruchſal gab in der Haupt⸗ verſammlung des Bezirksgartenbauvereins einen Ueberblick über den derzeitigen Obſtbaumſtand und hob die Tätigkeit von über 50 Obſtbaumwarten des Bezirkes anerkennend her⸗ vor. Das beſondere Augenmerk muß auf die notwendigen Nachzuchten gelegt werden. Aepfelbäume an erſter Stelle, dann folgen Birnen, irſchen, Zwetſchen, Pfirſiche und Walnüſſe. Gerade die letzte Frucht oll durch Vergrößerung der Beſtände vermehrt werden. Verlegung des Wanderwegs Pforzheim Schaffhauſen. Freiburg. Die Wanderfreunde werden darauf hinge⸗ wieſen, daß der Oſtweg Pforzheim—Schaffhauſen im Ran⸗ dengebiet verlegt wurde. Man hat andere ſehenswerte Gebiete in dieſen Hauptwanderweg einbezogen. Die Ver⸗ legung des Weges beginnt in Hon dingen. Statt über den Hang des Stoberges geht es jetzt auf den Eichberg. Seine Nordſeite bietet eine herrliche Ausſicht auf Baar, Schwarzwald⸗ und Alpen. Ein neuer Fußpfad führt direkt nach Achdorf, dem ſtillen Ausruhneſt. Die Mutachflühen geben dem Oſtweg eine ganz beſondere Note. Etwa 4 Kilo⸗ meter lang zieht ein Fußpfad hart an den ſteilen Felshän⸗ gen vorbei. Am Ausgang der Schlucht iſt neben der gewal⸗ igen Eiſenbahnbrücke der Flüheſteg des Schwarzwaldvereins. Aus dem Wutachtal aufſteigend, hat man dann von der Stühlinger Hütte einen ſchönen Blick auf die Flühewand, den Randen, Buchberg und Eichberg. Auf einem ſchattigen Waldweg kommt der Wanderer nach dem Wutachtalſtädt⸗ chen Stühlingen. Jeder Fremde iſt von 1 einzig⸗ artigen Lage überraſcht. Stühlingen iſt Grenzübergangsſtelle für die Weiterwanderung über den Randen. Schon in zwei Stunden iſt der Schleitheimer Schloßranden mit ſei⸗ nem Ausſichtsturm, der eine völlige Rundſicht ermöglicht, er⸗ wicht. Kurz nachher ſtößt man wieder auf den bisherigen Iſtweg und iſt ſchon in zwei Stunden in Schaffhauſen. Von Stühlingen führt aber ouch eine elektriſche Straßenbahn an den Rheinfall und nach Schaffhauſen. Nationaltheater Mannheim Anzengruber:„Der G'wiſſenswurm“. In einem Oſtmark⸗Zyklus, der einen Querſchnitt durch das dramatiſche Schaffen der früheren öſterreichiſchen Länder geben will, darf Ludwig Anzengruber nicht fehlen. Er iſt der immer noch ernſt zu nehmende Volksdichter der Oſtmark vorigen Jahrhunderts. Wenn auch ſeine Stücke, durch Milieu und Zeit bedingt, uns heute an manchen Stellen ſen⸗ mental angehaucht erſcheinen, ſo feſſeln ſie anderſeits auch uns noch durch die großartige Zeichnung der Charaktere und die ſaubere Geſtaltung der Handlung. Bei aller Nachſicht den leinen Schwächen ſeiner Menſchen gegenüber, gilt doch der Scheinheiligkeit und der Hinterliſt Anzengrubers ganzer ampf, ſchärfer als im„G'wiſſenswurm“ ausgedrückt in früheren Stücken. Mit echtem, gutmütigem Humor werden aber auch im„G'wiſſenswurm“ Entwicklung und Wandlung r einfachen Bauern dargeſtellt; Anzengruber macht ſie nicht er, als ſie ſind, aber er behandelt ſie liebevoll. Der 6 wiſſenswurm“ wird dem reichen Bauern Grillhofer von diem frömmelnden Erbſchleicher in die Brust hineingeredet. a iſt ſo eine alte Sache mit einer früheren Magd Srill⸗ 50 rs, die von dieſem ein Kind bekam. Duſterer, ſein Schwa⸗ getz hält ihm deswegen Bußpredigten, zeigt in ſchauerlichen dern die Qualen, die jene Magd in der Hölle oder im hegfener erleiden muß, bis Grillhofer die angeblich Ver⸗ mmte als böſen, alten Drachen wiederfindet, der ihn ein⸗ 5 hinauswirft. Als dann auch ſein Kind als friſches, mun⸗ ſnres Dirndl auftaucht, hat der ſcheinheilige Duſterer ver⸗ 1 0 der Bauer wird wieder geſund und lebensmutig. Im dten Aufzug zeigt beſonders die Szene des Erkennens die Rein zahlenmäßig ait die Lalcale Nuudocliau „en 2 5 Fröhliche Pfingſten! Ein de 175 wirklich ein„fröhliches“ Pfingſtfeſt werdend 11 Feſt, em jim ſonnigen Lachen des Himmels, im frohen 955 der Maienwelt und in der glückhaften Heiterkeit Poren lachteleeten. Frühlings die Fröhlichkeit aus allen en lacht? Ein Feſt, das innerlich und äußerlich befreit von der Mühſal und Sorge des Werktags, das hinausführt 8 die Größe und Schönheit der Natur, hinaus aus der Enge und Laſt des Alltags, und hinauf zu den Höhen eines feiertäglichen ruhevollen Empfindens? Das Pfingſtfeſt ſteht mit ſeinem Prangen wie ein köſt⸗ liches Kleinod zwiſchen Frühling und Sommer. Wer kann an Pfingſten denken, ohne daß grünende Birken und Maien, duftender Flieder, ja die ganze ſtrahlende Frühlingswelt vor ſeinem Auge erſtehen? Ja, es iſt wirklich das„liebliche“ Feſt. Es ſchenkt uns nicht nur ſeeliſche Werte, es beglückt uns auch reich mit den ſchönſten Freunden des irdiſchen Wandelns, mit den Freuden der Natur der Heimat. „Freilich— noch ſind die Ausſichten auf den lachend Pfingſthimmel ziemlich trübe. Aber vielleicht 1 955 ſo manches Jahr, wo der Pfingſtſamstag noch wolkenver⸗ hangen und regendrohend war, aber ein ſieghafter Pfingſt⸗ Eöge on e uns inen rte in wahrhaft beſeligende ige. In dieſem Sinne hoffen und wünſeh ir: Fröh⸗ liche Pfingſten!„ Schlageter⸗Gedenkfeierſtunde. Geſtern Abend zur Dämmerſtunde hatten ſich an⸗ läßlich des 16. Todestages des Freiheitshelden Albert Leo Schlageter ſämtliche HJ.⸗Einheiten des Standorts Seckenheim im Schloßhof zu einer eindrucksvollen Feier⸗ ſtunde eingefunden. Nach dem Fahnenaufmarſch folgten verſchiedene Rezitationen, die dem großen Freiheits⸗ helden galten. Nachdem H. Nonnenmacher den Lebens⸗ lauf Schlageters ſchilderte, ſprach Standortführer Mos⸗ bacher über den Opfertod Schlageters. Die Fahnen ſenkten ſich. Es folgte die Totenehrung und die Weiſen nom„Guten Kameraden“ erklangen. Im Anſchluß daran ſprach Ortsgruppenleiter Raule noch zur Jugend, die er ermahnte dem Vermächtnis Schlageters zu folgen und jederzeit einſatzbereit zu ſein. Mit einem Sieg⸗Heil auf den Führer ſchloß die Feierſtunde. n Großdeutſcher Gtudententag Oeffenkliche Arbeitstagung in Würzburg. Würzburg, 26. Mai. Auf der öffentlichen Arbeitstagung des Großdeutſchen Studententages hielt zunächſt der Chef der ſchnellen Truppen, General Guderian, einen Vortrag. Er führte aus, es ſei ſelbſtyerſtändlich, daß der Soldat zum Studenten ſpreche; denn Wehrhaftigkeit und Studententum gehörten ſeit langem eng zuſammen. Der General erinnerte an die Geſchichte des wehrhaften Geiſtes des deutſchen Stu⸗ dententums. 16000 Studenten blieben im Weltkrieg auf dem Felde der Ehre. Unter großem Beifall ſprach der Ge⸗ neral hierauf das Wort aus:„Die heutige akademiſche Ju⸗ gend wird ihrer Wehrpflicht mit demſelben Schwung und demfelben Geiſt der Freiwilligkeit genügen wie die Jugend von Langemarck“. Im einzelnen behandelte der Redner dann den Gedanken der Wehrfreiwilligkeit und die Rot⸗ wendigkeit, das heutige Reich mit allen Mitteln zu ſchützen. Die Leiterin des Amtes Studentinnen der Reichsſtuden⸗ tenführung, Aenne Kottenhoff, erläuterte anſchließend die Notwendigkeit und Berechtigung des Frauenſtudiums, während der Leiter des Wirtſchafts⸗ und Sozialamtes, Dr. Heinz Franz, die nationalſozialiſtiſche Ausleſe und Erzie⸗ hungsgrundlage behandelte, die auch für die Hochſchule und Univerſität Geltung habe. Der Beauftragte des Langemarck⸗Studiums, Dr. Gme⸗ lin, berichtete über Sinn und Weſen ſeines Aufgabengebie⸗ tes, das einen entſcheidenden Schritt zur Verwirklichung einer völkiſchen Hochſchule darſtelle und dem Aufbau einer wirklichen Führungsausleſe der Nation diene. 1 Der Leiter des Reichsſtudentenwerkes, Dr. Streit, be⸗ handelte eingehend das Stipendienweſen und die Probleme der Begabtenförderung. Schließlich ſtellte der Beauftragte für Fachſchulen der Reichsſtudentenführung, Sipmann, feſt, daß die Arbeit der Fachſchulen dieſelben Fortſchritte wie die allgemeine Entwicklung des deutſchen Studententums aufzeige. 5 5 5 Per Fuhrer ſandte an den Reichsſtudentenführer ein Te⸗ legramm, in dem er den ſtudentiſchen Führern für die ihm übermittelten Grüße dankt und der Tagung einen weite⸗ ren erfolgreichen Verlauf wünſcht. Außerdem ſandten meh⸗ rere Reichsminiſter Telegramme. 5205 Eine ſtarke italieniſche Studentenabteilung wurde von Reich: tuentenführer Dr. Scheel und Gauleiter Dr. Hell⸗ muth herzlich begrüßt. 5 meiſterliche Kunſt Anzengrubers: Er ſpürt da ſelbſt, daß ſo ein rührendes Ereignis allzu ſtark ins Rührſelige abgleiten kann; mit einigen Scherzworten der Horlacherlies entzieht er ſich und das Publikum, ſoweit dieſes überhaupt der Rührſelig⸗ keit entzogen ſein will. dieſer Gefahr. 5 5 Ueber Stück und Aufführung wurde im übrigen bereits in der vorigen Spielzeit geſchrieben. Heute ſei nur vermerkt, daß Hanſi Thoms als Horlacherlies in ihrem Element war und ſo ganz unkheatraliſch echt wirkte. Sie gab dieſer Rolle ſo viel natürliche Friſche und geſunde Farbe, daß ſie dieſe Geſtalt weit über den üblichen Volksſtücktyp hinaushob. Dem Bauern Grillhofer verlieh Helmuth Ebbs, der auch die Regie führte, warme Menſchlichkeit und wußte die gerade bei diefer Figur gefährliche Nähe der Sentimentalität ge⸗ ſchickt zu meiden. Ernſt Langheinz als dumme dreiſter Erb⸗ ſchleicher bot wieder eine ſeiner meiſterhaften Leiſtungen der Charakterdarſtellung; da wirkten aber auch jede kleinſte Geſte, jedes Augenzwinkern, jeder Geſichtszug echt. Joſef Offenba bewies als Poltner feine unaufdringliche Darſtellungskunſt, während Lola Mebius als ſein Weib im 1 groß war, aber mit ihrer Stimme des Guten zu viel 15 Erwin Linder war als Waſtl gut und echt anzuſchauen. Die Mundart be⸗ herrſchte Hanſi Thoms am beſten; ſie ſoll ja auch da irgend⸗ woher aus jener Gegend ſtammen. Die übrigen Darſteller gaben ſich redlich Mühe mit dem Dialekt, ſodaß im großen Ganzen ſo ziemlich auch eine mundartliche Geſchloſſenheit er⸗ reicht wurde, von unvermeidlichen Schattierungen anderer Landſchaften abgeſehen. Das Publikum ſpendete viel Bei⸗ fall und bewies, daß dieſes wahre Volksſtück auch heute, nach ſiebzig Jahren, ſeine anſprechende Kraft noch nicht eingebüßt hat. 8 5 VVVVVVVVVVdwdwww%oùĩ: B Corel Ser: Hauptverſammlung des Tv. 1898, Geckenheim. Am letzten Donnerstag Abend hielt der To. 1898 in ſeinem Lokal ſeine diesjährige ordentliche Haupt⸗ verſammlung ab. Vereinsführer Hetzel erſtattete nach kurzer Begrüßung der zahlreich erſchienenen Vereins⸗ mitglieder eingehend Bericht über alle wichtigen, das Vereinsleben berührenden Vorgänge, beſonders würdigend das Breslauer Turn⸗ und Sportfeſt, das 40 jährige Vereinsjubiläum und die auf Jahresfriſt erfolgte An⸗ erkennung des DRfL. als Glied der NSDAP. Vereins⸗ kaſſenführer Gg. Volz II. konnte in ſeinem Kaſſenbericht eine günſtige Entwicklung und Geſundung der Vereins⸗ finanzen feſtſtellen. Recht aufſchlußreich war der Bericht des techn. Leiters des Vereins, Oberturnwart Konrad. Er konnte einen erfreulichen Auftrieb aller Abteilungen, beſonders der Männer⸗, Frauen⸗ und Kinderabteilungen und damit ein regſames Vereinsleben nachweiſen. Nach der einſtimmig erfolgten Entlaſtung des Vereinsführers und ſeiner Mitarbeiter wurde der bisherige Vereinsführer K Hetzel aufs neue einſtimmig wiedergewählt. Mit kleinen Abweichungen ernannte er darauf ſeinen bis⸗ herigen Mitarbeiterſtab; dabei fand er anerkennende Worte für die in vielen Jahren dem Verein geleiſtete Arbeit des wegen Alters aus ſeinem Amt ausſcheidenden Einkaſſierers Gg. Schmitthäuſer. Zu ſeinem Nachfolger wurde Ehret beſtellt. In eingehender Weiſe wurde nun noch das in den Tagen vom 19.— 25. Juni ds. Is. in Mannheim ſtattfindende 1. Gauturn⸗ und Sportfeſt des Gaues 14 des NSRfe. behandelt und eine gute Be⸗ teiligung dieſer bedeutungsvollen turnſportlichen Kund⸗ gebung angeregt. Nach Erledigung einiger interner Vereinsangelegenheiten konnte der Vereinsführer nach richtungweiſenden Worten für das künftige Vereins⸗ leben mit einem Sieg⸗Heil auf den Führer und den beiden Liedern der Nation die anregend und harmoniſch verlaufene Verſammlung ſchließen. Der Turnerb.„Jahn“ auf froher Wanderfahrt. Der Turnerbund„Jahn“ unternimmt über die beiden Pfingſttage mit rund 100 ſeiner Getreuen eine Fahrt ins Hinterland mit Endziel Königshofen, der Heimat des Vereinskaſſiers Scherer. Die Fahrt ſoll den Mit⸗ gliedern Stunden der Freude und Erholung bringen, aber auch das Turnen und der Sport kommen dabei zu ihrem Recht. Sonntag mittag ſind nach einem Werbeumzug durch Königshofen zunächſt leichtathletiſche Kämpfe vorgeſehen. Anſchließend findet ein Spiel der älteren Mannſchaft ſtatt und als Abſchluß ein Hand⸗ ballſpiel„Jahn“ Seckenheim gegen Königshofen. Der Abend vereint dann die Gäſte und die Kameraden aus Königshofen zu einem Kameradſchaftsabend in der dor⸗ tigen Turnhalle, in deſſen erſtem Teil ein turneriſches Werbeprogramm abgewickelt wird, das in der Haupt⸗ ſache die Turner und Turnerinnen aus Seckenheim be⸗ ſtreiten. Montags gibt es einen Abſtecher nach dem nahe gelegenen Bad Mergentheim, das zu beſuchen und zu beſichtigen ſich ſicher lohnen wird. a Filmſchau. Heinz Rühmann in ſeinem großen Erfolgsfilm „Der Muſtergatte“, einem Muſterexemplar von Film, den man einfach geſehen haben muß, entfeſſelt wahre Lachſtürme und bringt das Publikum zur Raſerei. Herr William Bartlett iſt ein ſteif⸗korrekter Londoner Bankier, der ſich in der Ehe tödlich langweilt und nun auf einmal ſich bemüht, ein Don Juan zu werden und ſeine Frau zu kompromittieren, vergeblich natürlich; denn ſeine Frau Margret(Leni Marenbach) quittiert die Seiten⸗ ſprünge ihres bis dato geweſenen„Muſtergatten“ auf ihre Art und ſo kommt auf einmal Leben in die bisher ſo langweilige Bude. Das andere Muſterpäckchen Jack Weeler und Frau Doddy(Hans Söhnker und Heli Finken⸗ zeller) mit dem genannten Paar eng befreundet, wird in die auftauchenden Wirrniſſe hineingezogen. Beſonders Jack, der ſeinem Freund, dem Muſtergatten, beibringen will, wie man ſeine Frau bemogeln kann, um ſie eifer⸗ ſüchtig zu machen, fällt bei dieſem Experiment ſelber ſchwer herein. Eine beſondere Rolle ſpielt noch der Luftibus Evans(Werner Fütterer), Tennis⸗Champion, der mit Frauenherzen wie mit ſeinen Tennisbällen ſpielt. Allem in allem iſt der Film das Tollſte, Aus⸗ gelaſſenſte und Uebermütigſte, was wan je auf der Leinwand zu ſehen bekam. — Wieder Ferienſonderzüge Die ſeit Jahren bei Beginn der Sommerferien von der Deutſchen Reichsbahn gefahrenen billigen Ferienſonderzüge werden auch in dieſem Jahre wieder durchgeführt. Während der bereits im Vorfahre nach Oeſterreich geführte Ferien⸗ ſonderzugverkehr weſentlich ausgebaut wird, werden erſt⸗ malig auch die wichtigſten Kur⸗ und Erholungsgebiete des Sudeten⸗ und Memellandes in den Ferienſonderzugverkehr einbezogen. Die Fahrpreisermäßigung beträgt 40 Prozent, im Verkehr mit Oſtpreußen ſogar 60 Prozent. Die gleiche Ermäßigung wie für den Ferienſonderzug ſelbſt wird auch für eine Anfahrtsſtrecke von 100 km bis zum Sonderzug⸗ einſteigebahnhof und zurück gewährt. Bei größeren Entfer⸗ nungen wird die Ermäßigung für 100 km Anfahrtſtrecke in den Fahrpreis eingerechnet. Neben der weſentlichen Fahrpreisverbilligung ſind noch folgende Vorteile zu nennen: Veſchleunigte Durchführen der Sonderzüge möglichſt bis zum Zielort, gebührenfreie Sicherung eines Sitzplatzes nach Wahl in einem Nicht⸗ raucher. oder Raucherabteil, Freihaltung ganzer Abteile ſchon für Gruppen von 6 Perſonen. 5 8 — Einſtellung für den weiblichen Arbeiksdienſt zum 1. Oktober. Der 1. Oktober 1939 iſt Eine un enen für den Reichsarbeitsdienſt für die weibliche Jugend. Es wird darauf hingewieſen, daß Meldungen zu dieſem Termin rechtzeitig, ſpäteſtens im Laufe des Monats Juni bei der für den Wohnort der Bewerberin fim en Bezirkslei⸗ tung einzureichen ſind. Die erforderlichen Merkblätfer und a1 e liegen bei den eder koſtenlos 55 oder ſind bei der zuſtändigen Bezirksleitung anzufor⸗ rn. s 3 5 —* 8 3 FP..õüõãũã ĩðV:yu0 d 5 Verſammlungs⸗ Kalender. Sievertafel. Heute Samstag abend 8.30 Uhr Probe. Räunergefangverein 1861. Heute abend 8.30 Uhr Probe. Sängerbund. Heute Samstag Abend 8 Uhr Singſtunde. Anſchließend Theaterprobe. Turnverein 98. Heute Samstag Uebungsſtunde für die Männerabteilung. Handballabteilung: Morgen Sonntag ſpielt die 1. und 2. Mann⸗ ſchaft in einem Freundſchaftsſpiel gegen Turngenoſſenſchaft Doſſen⸗ heim in Doſſenheim. Die Jugendmannſchaft ſpielt zu gleicher Zeit in Gaiberg. Heute Abend ½9 Uhr iſt Spielerbeſprechung und hierbei werden die Abfahrtszeiten bekannt gegegeben. Kleingärtnerverein Mhm.⸗Seckenheim. Termin für Stuttgart beſtimmt 25. Juni. Fahrgeld(ohne OEG.) und Eintrittsgeld mit 4.20 Mk. wird bis 2. Juni von den Wegwarten eingezogen. Ab 2. Juni in der Geſchäftsſtelle beim Lager im Sommerdamm jeden Freitag und Samstag ab 5 Uhr Kaſſenſtunden. Auf 15. Juni Pachtzins fällig. Fußballvereinigung 98, Mhm.⸗Seckenheim. Morgen Pfingſtſonntag ſpielen auf hieſigem Platze die Jugendmannſchaft gegen Eintracht Frankfurt. 2. Jugend um 2 Uhr. 1. Jugend um 3 Uhr. Die Leitung. Die 1. Mannſchaft ſpielt über Pfingſten in Riefern und Kieſel⸗ bronn. Abfahrt mit OCG. ab Rathaus 7.15 Uhr. Irma Berger Walter Dietz Verlobte Mum. Sechenheim Pfingsten 1939. Leipzig Zur letzten Brut am Pfingſtmontag werden noch Eier angenommen. Ludwig Weſch Beweiſe! Kloppenheimerstr. 103 Aunnmuummmmum Hunmum Dnmmunmunmnmummunmmmmmunmumunumummm An, Nfingotronlaq nacli Ladenlurq zum Tanz in der Vereinsturnhalle der Turn- und Sportgemeinde 1864, Ladenburg. kunmmumummeimemmuummmmummmuz verlang' nich: Schohereme beim Kaufmann scg' gleich Erdal Berücksjohtigt unsere Inserenten!“ Munumueummmmmmmuumumunumemmaunemem Lavabel u. Matterépe Bemberg-Lavabel ca. 95 em breit, mo derne Dess. Meter nur 1.85 Clogus eker auf 2, 8 gommer-Bonelé Qualitätsw., ca. 95 breit, mod. 2 35 Farb., nur Rellef- und Cotelé-⸗ Stoffe 130 em breit, mod. Farben für Kleider u. Complets Meter nur 3.90 Piqué für Kleider, Jacken, ca 95 br.. weiss, be- druckt, be- 3 90 stiekt, nur Plqué — c. 95 brit., für Blus, u. 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Laut Anordnung des Wilchwirtſchaftsverbandes wurde die Verteilung der Milch durch den Milch⸗ händler in geſchloſſenen Bezirken zuſammengefaßt. Damit ändert ſich auch der bisherige Kundenkreis der hieſigen Milchhändler. Rachſtehend geben wir die zutzünftigen Verteil⸗ ungsbezirke der Milchhändler, nach Straßen geordnet, bekannt. Wir erſuchen die Anordnungen des Wilch⸗ wirtſchaftsverbandes ſtreng einzuhalten. Das Milchgeſchäft iſt ein Bargeſchäft, ſodaß mit dieſer Anordnung die Barzahlung eintritt. Dies betrifft ſowohl die Milchverteiler dem Lieferanten, als auch den Verbrauchern den Verteilern gegenüber. Auch werden die Wilchverbraucher beſonders darauf Tunz. Hierzu ladet freundlichst ein Frau Valt. KRunzelmann Wtw. Schloß- Wirtschaft Pfingstmontag ab 7 Uhr abends Filiale Mannheim B 4, 2(am Theaterplatz) Depositenkasse Seckenheim, Hauptstraße 110 ECC · A:::!!! ß. aufmerkſam gemacht, daß ſie ſich, falls ſie die Milch zugebracht haben wollen, im Laufe der Woche unbedingt bei ihrem zugeteilten Milchhändler anmelden müſſen, nur dann kann es ordnungsgemäß vor ſich gehen. Ab Montag, 29. Mai tritt er nach der neuen Einteilung in Kraft. Mads: Offenburgerſtr.(ganz), Meßzircherſtr.(ganz), Kon⸗ ſtanzerſtr.(ganz), Meersburgerſtr.(ganz), Schwabenſtr. (ganz), Zähringerſtr. bis 34/35, Se. Hauptſtr. bis 80/105. Stengelſtr.(ganz). Annahme von Spargeldern N Sparbücher Tanz- Musik. Es ladet freundlichst ein Albert Maas. Wirtschaft„Zum goldenen Hirsch“ Sparkonten Niäliiialiti iii unn EIL Zuverldssige Erledigung aller banſe geschäftlichen Angelegenheiten 1 HUI Am Pfingstsonntag ab 8 Uhr abends Kaufe laufend jede Menge Bauern⸗ Kapellenſtr. 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Mai 1939 5 85 5 8 Deutſcher Pfingſtgeiſt Zum Pfingſtfeſt 1939. Pfingſten iſt nicht bloß ein kirchliches Feſt, es iſt auch in hohem Grade zu einem deutſchen Feſt geworden. Wie im Chriſtfeſt die alte deutſche Weihenacht mit dem Lichr⸗ gedanken ſich erhalten hat, und im Oſterfeſt der Frühlings⸗ gedanke, ſo entſpricht dem deutſchen Weſen die Feier des Geiſtes im Pfingſtfeſt. Pfingſten iſt das Feſt des Geiſtes. Kein anderes Volk hat ſo ſehr die Art an ſich, alle Dinge und alles Geſchehen vom Geiſtigen aus zu ſehen und zu verſtehen, zu durchdringen und zu erfaſſen. Des⸗ halb ſteht das Pfingſtfeſt mit ſeinem Geiſteswunder dem Deutſchen durchaus nahe, denn das Ergriffenwerden von einer großen Idee und das Sichhingeben an einen ſtarken Gedanken, eigen dem„Volk der Dichter und Denker“, iſt echl deutſch. Oft iſt der Geiſt mit heiligem Wehen und Brauſen über das deutſche Volk gekommen, über Erwählte und über das ganze Volk, bis hin zu den Tagen der natio⸗ nalen Begeiſterung des Weltkrieges, neugeboren wieder in den Schützengräben des Weltkrieges, wie ſtille Flammen in den Herzen weniger gehütet, und ſchließlich in einem neuen Pfingſtwunder ausgegoſſen über unſer ganzes Volk in unſerem großen Erleben, wie es der Führer ſelbſt in die Worte gefaßt hat:„Ein neuer Geiſt hat das deutſche Volk erfüllt, hat es erweckt zu neuem Leben und ihm Kraft geſchenkt zu Werken der Arbeit und zu Leiſtungen auf aelln Gebieten einer neuen Volksgeſtaltung, die bewunde⸗ rungswürdige ſind.“(1. Mai 1933.) Diesmal iſt es wirklich das ganze Volk, das den Geiſt der Reinheit und Zucht, der Kraft und der Liebe durch den Propheten des neuen deutſchen Geiſtes, den Gott uns in dem Führer geſandt hat, angenommen und in die Tat um⸗ geſetzt hat. Dieſer Geiſt hat es mit Allgewalt ergriffen und zur neuen deutſchen Volkseinheit zuſammengebracht. Denn alle verſtanden wieder nach den Zeiten innerer Ver⸗ wirrung, was die redeten und wollten, die für das Neue, die Einheit des Volkes im einigen Reich, zeugten. Der Pfingſtgeiſt iſt über die Grenzen gedrungen, die unnatür⸗ lich aufgerichtet worden waren, und hat alle wahrhaft deutſchen Gemüter erfaßt und wieder zurückgeführt, bis ſie „alle einmütig beieinander“ ſind, wie jene erſte Pfingſt⸗ gemeinde des neuen Geiſtes. Das iſt die Macht und All⸗ gewalt des wahren Geiſtes, die leine Grenzen und Hem⸗ mungen kennt, ſondern weht, wo und wie ſie will. Das iſt das Pfingſtbrauſen des deutſchen Geiſtes, der wieder lebendig geworden iſt. Solch mächtiges Walten des Geiſtes geſchieht je und je auf Erden und unter den Völkern, wenn große innere Wandlungen ſich vollziehen und eine Zeitenwende heraufzieht. Mit vielerlei Stimmen und mit neuen Zun⸗ gen redet der Geiſt, aber wer Ohren hat zu hören, der ver⸗ nimmt heute ſein Brauſen wohl, wie er über die Geiſter und Gemüter dahinfährt. Wohl dem, der ſich ihm nicht verſchließt, ſondern ſich von ihm erfüllen und ſegnen läßt. Der feiert dann wirklich Pfingſten, das heißt: Erneuerung durch den Geiſt! M. Brauchtum am Pfingſtfeſt Feier der blühenden Natur.— Vom alten Brauchtum der Maienzeit erfüllt.— Der Sinn der Spiele und Wettkämpfe. Es gehört zum Weſen germaniſcher Feſte, daß ſie durch ſinnbildliche Handlungen den Menſchen mit der ewigen ſchöpferiſchen Kraft des Lebens verbinden. Alle ebräuche und Sitten werden ſomit zum Ausdruck eines mit der Natur und ihrem göttlichen Willen verbundenen Menſchentums, das ſich durch ſein Leben und Schaffen ehem höheren Geſetz verpflichtet fühlt. So konnte das Pfingſtfeſt als kirchliches Feſt der Ausgießung des Heili⸗ gen Geiſtes erſt lebendigen Inhalt in den Herzen germani⸗ ſcher Menſchen finden, als es der Kirche gelang, altes — bodenſtändiges Brauchtum der Maienzeit zu übernehmen. Da Pfingſten meiſtenteils am Ende des Monats Mai liegt, ſind die verſchiedenartigſten Formen des Maibrauch⸗ tums in dieſem Feſt noch einmal wie in einem Höhepunkt zuſammengeſchloffen worden. Außerdem ſteht Pfingſten als verbindendes Feſt zwiſchen Oſtern und der Sonnen⸗ wende, ſo daß ſich hier viele Bräuche finden, die dieſen beiden Feſten ähnlich ſind. So hat das Pfingſtfeſt all⸗ mählich einen lebendigen Inhalt erhalten, deſſen tiefſter Sinn darin liegt, daß ſich der deutſche Menſch in dieſen Tagen am engſten mit der blühenden, kraftvollen und lebensfrohen Natur verbunden fühlt. Zu Pfingſten feiert die Natur ihr Hochzeitsfeſt. Alle Bäume und Sträucher haben nun ihr volles Grün ange⸗ legt, alle Blumen ſtehen in Blüte, der Sieg des Lebens iſt in Erfüllung gegangen. Darum treibt es den Menſchen hinaus ins Freie, um in der Natur durch Heiterkeit und frohes Spiel den lebenſprühenden Höhepunkt des Jahres zu begehen. Die Mädchen legen helle, farbenfrohe Kleider an, ſie ſchmücken die Häuſer und Wohnräume mit den jungfriſchen Reiſern der Birke, der Maibaum wird noch einmal geſchmückt, und fröhliche Tanzlieder vereinen jung und alt. Am Pfingſtabend werden die Maifeuer ange⸗ zündet, deren Flammen als Symbol des unpergänglichen Lehens in das Land hinausleuchten. Alte Frühlingsbräuche leben wieder auf. So findet ſich, beſonders in Nieder⸗ — aer Pfingſtgebet Wir halten unſre Häupter ſtill. Beſchehe nun, was Bottes Will“! beſcheh' nur unſerm Leibe wohl Vom Fäaargrund bis jur Fußeſohl'! Das gute Scheit die Flamme preiſt. Send' aus, o fjerr, den heiligen Heiſt! Zoll unſerm Mund das Beten frommen Laß, Herr, uns erſt zu fltem kommen! Richard Billinger. 4. bayern und Schwaben, das Spiel des„Waſſervogels“ als Sinnbild des aufbrechenden Lebens. Waſſerbräuche zu Pfingſten ſind auch in anderen Gegenden noch ſehr bekannt. In Thüringen und im Saargebiet putzen und reinigen die Mädchen den Dorfbrunnen und ſchmücken ihn mit Tannen⸗ und Birkengrün. In anderen Orten wirft man Blumenſträuße und Kränze in den Brunnen. In die⸗ ſem Brauchtum des lebenerneuernden Waſſers offenbart ſich ein uraltes Fruchtbarkeitsſymbol. Pfingſten iſt zum Feſt des jungen Lebens geworden. Darum finden wir auch die ſchon von Oſtern her bekann⸗ ten Eierbräuche in vielen Gegenden wieder. In vielen Gegenden treibt man zu Pfingſten zum erſtenmal das Vieh auf die Weide. Dabei wird die Magd, die als erſte auf der Weide ankommt, zur„Pfingſtbraut“ gekrönt und als Pfingſtjungfer in feierlichem Zug durch das Dorf gefi 2 rſte Kuh, die auf die Weide kommt, nennt man„Pfingſtl den erſten Ochſen„Pfingſt⸗ ochſen“, Beide werden mit bunten Bändern und grünem Laub geſchmückt. Der Knecht, der als letzter ſeine Tiere auf die Weide treibt, wird wegen ſeiner Saumſeligkeit „Pfingſthammel“ oder„Pfingſtfuchs“ genannt. Daher wetteifern die Kuhhirten untereinander, um möglichſt als erſte auf dem Platz zu ſein und als„Pfingſtkönig“ gekrönt zu werden, Aber auch das Brauchtum um den Maibaum entfaltet ſich zu Pfingſten noch einmal zu beſonderer Lebendigkeit. Pfingſtſtangen werden in Oberſchleſien als Maibaum er⸗ richtet. In Thüringen holt man feierlich den Pfingſtbaum ein, um den ſich die Jugend zu fröhlichem Spiel und Tanz ſchart. Zahlreiche Maiwettkämpfe finden zu Pfing⸗ ſten in allen Gegenden, am häufigſten in der Form des Wettreitens, ihren Austrag. Außer dieſen Wettkämpfen gibt es noch zahlreiche andere Wettſpiele und Ausleſe⸗ kämpfe, die jung und alt an den Pfingſttagen vereinen. Nach den Wettkämpfen und frohen Spielen vereinigt ſich das ganze Dorf am Nachmittag und am Abend zum Pfingſttanz. In vielen Gegenden beginnt der Tanz mit einem feſtlichen Aufzug. Kinder mit Blumenkränzen im Haar eröffnen den Umzug. Die Maikrone wird von einem Sieger der Wettkämpfe getragen. Die Pfingſtkönigin ſchrei⸗ tet dem Zuge voran. So geht es lachend und ſingend auf den großen Feſtplatz. Dort wird die Maikrone errichtet und nun beginnt der Tanz. Zuerſt tanzt die Pfingſtkönigin mit dem Pfingſtkönig und danach alle anderen zu dem ausgelaſſenen Spiel der Muſikanten. Pfingſten iſt ein Feſt des großen Gemeinſchaftserleb⸗ niſſes. Verbunden mit der Freude und dem Jubel über das aufſprießende, wiedererwachte Leben offenbart ſich uns in den Wettkämpfen und Spielen altüberkommenes Wiſſen um den lebenserhaltenen Wert der raſſiſchen Aus⸗ leſe und Tüchtigkeit, die ſich nur bewähren kann im Dienſt für eine größere Gemeinſchaft. In dieſem Geiſte feiern wir auch heute unſer deutſches Pfingſtfeſt als Symbol eines ſchöpferiſchen und nie verſiegenden Lebenswillens. Karlheinz Rüdiger. — Pfingſtwanderer, achtet die Natur! Wer die Natur liebt, det muß auch Ehrfurcht vor ihr haben. Darum ihr Pfingſtwanderer, die ihr hinauszieht in Feld und Wald, laßt Euch nicht vergebens mahnen: Achtet die Natur! Schont Wieſen und Saaten! Freut Euch nur mit den Au⸗ gen, aber nicht mit den Händen an der Pracht der Blüten! Weidet Euch an der Buntheit und Farbenfriſche der blu⸗ migen Wieſen, aber beraubt nicht dieſen ſchönſten aller Teppiche ſeines entzückenden Schmucks. Pfingſtwanderer ſein heißt: ſich der pfingſtlich prangenden Natur würdig machen. Wer ſeine Wanderung als inneres Erlebnis macht, wer die Heimat liebt, wer ſo tief von Herzen beglückt und erfüllt iſt von all der Schönheit der Natur, der wird heim⸗ kehren mit reinem Herzen. Und mit reinen Händen 4 Me.: A he Pfingſtbräuche igſtdreck, Dudelſack, S'Maie Moor het mol in einer Nacht.“ So ſchreien die is Ettenheim, wenn ſie am Pfingſt⸗ durch die Straßen ihrer Heimat⸗ rden dabei nicht müde, immer wieder montag ſtadt führe von neuem en Vers anzuſtimmen, bis auch die letzte Gafſe ſamen Gaſtes erlebt und er überall ſeinen en am Pfingſttag e Landauf, landab ſind ähnliche Sitte en Eisheiligen vor⸗ 1 iblich. Denn, ſind die Tage der gefürchte über, ſo iſt d iters Ffingſt a die im Oberland als„Pfingſt⸗ im Unterland als„Pfingſtnickel“ unter Be⸗ teiligung des ganzen Dorfes am Pfingſtmontag durch die St aßen, geführt werden. Der Aufzug endet meiſtens am Dorfbach, wo der Pfingſtdreck ſeinen Einzug mit einem kalten Bad beſchließt. Man glaubt durch dieſen Analogiezauber der Gunſt des Wettergottes für das kommende Jahr ver⸗ t zu ſein In den Weidegebieten treiben um Pfingſten die Hirten ihre Herden wieder aus. Da iſt es nun Brauch, ſich ein paſſendes Glockengeläut für die Tiere einzuhandeln. Auf „der Biereck! bei Haslach im Kinzigtal und auf „dem Fohrenbühl“ finden die bekannteſten Schellen⸗ märkte ſtatt. Von den entlegenſten Höfen kommen die Hir⸗ tenbuben am Pfingſtmontag hier zuſammen, probieren die neuen Peitſchen und vertauſchen und verhandeln ihre Kuh⸗ glocken ſolange, bis ſie glauben, das richtige Geläut beiſam⸗ men zu haben. Auch hinter dieſem Knallen und Läuten ver⸗ bergen ſich uralte bäuersche Vorſtellungen vom Frühlings⸗ einzug und vom Austreiben des Winte Es verſteht ſich von ſelbſt, daß am Pfingſtmontag ze Tag der Hir⸗ tenbuben iſt, an d es in den Wirtſchaften und auf den Tanzböd C 9. cher 1 hoch Wir erkennen aus allen lebendig gebliebenen Bräuchen, daß der mit der Natur wahrhaft eng und untrennbar ver⸗ bundene, in der heimatlichen Scholle wurzelnde Menſch des Landvolkes ſie von Generation zu Generation weitergab, ſo daß bäuerlicher Brauch heute einen weſentlichen Inhalt des Pfingſtfeſtes bildet Aber wer würde darauf kommen, daß der heutige Pferderennſport ebenfalls auf pfingſtliche Bräuche des Dorfes zurückzuführen iſt? Das„Maienein⸗ holen“ am Vorabend des Feſtes— zum Teil noch heute ge⸗ übt— war einmal in deutſchen Landen zugleich der Zeit⸗ punkt des Pfingſtreitens Jedem jungen Burſchen des Dor⸗ fes galt es als eine Ehrenpflicht, daran teilzunehmen, da⸗ mit der beſte Reiter und das ſchnellſte Pferd ermittelt wer⸗ den Der Pfingſtritt wurde allmählich durch Reiterſpiele erweitert Dabei kam es ſehr darauf an, daß man„Pfingſt⸗ könig“ aber nicht„Pfingſtjunge“ wurde. Verſtändlich, daß dieſe Bräuche von den Angeln und Sachſen auf die britiſchen Jnſeln verpflanzt wurden, wo ſich daraus im Wandel der Zeiten die mehr oder minder ſportlich aufgezogenen Ver⸗ anſtaltungen der Pferderennen entwickelten. im Jugendheim Photo: Krüger/ Bavarla— M. eee cine ganæe tage STOFF Uusere große Auswahl- unsers felzenden Musterungen- U. das Wptigste- unsere Kleinen Freise bilden schon immer das Tagesgespräch aller sparsamen Hausfrauen! temen, 5 ummmmmmmmummummmmmmmumummummunmmmmmummmmmmmmmmmpmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmunmmmmmmummmmmunumm⸗ Mannheimien G. N. B. HK. 84.1 Beitest abe Texfilkan MGM HM NH nhunumunumumunum — S— 2— Jr oi einn dei 1 Mans du Zeit für deinen Mann? Wer kennt ihn nicht, den Mann, der ſo gerne ausgeht, und dann nur ſo ſchwer heimfindet? Schon manche Ehe iſt dadurch unglücklich geworden. 85 Was man in dieſem Falle tun ſoll? Erſt einmal vor⸗ ſichtig nachforſchen, ob nicht vielleicht der Mann aus einer in dieſer Beziehung erblich belaſteten Familie ſtammt. gt eine ſolche erbliche Belaſtung vor, dann iſt allerdings denig Hoffnung, durch gütliche oder ernſte Vorſtellungen viel zu erreichen. Dann muß dieſe Frage mit einem klugen A beraten werden, denn die Willensſchwäche des unes iſt dann ja auch eine krankhafte. Wenn es dagegen, wie dies häufig geſchieht, nur die iannten„guten Freunde“ ſind, die ihn mit der belieb⸗ ten Redensart:„Du ſtehſt wohl auch unterm Pantoffel?“ zu den ausgedehnten Gaſthausſitzungen verleiten, dann er⸗ reicht beſtimmt Güte hier mehr als Strenge. Denn Män⸗ ner laſſen ſich nun einmal eher durch ein freundliches Lächeln der teuren Gattin überreden, als durch die ge⸗ fürchteten Tränenſtröme, die jedem Mann aus dem eige⸗ nen Heim hinausſchwemmen! Dann noch eine Gewiſſensfrage:„Haſt du auch Zeit für deinen Mann?“ Es gibt leider mehr törichte Frauen, als man denken ſollte, die nie für den Mann Zeit haben! Für ihren Mann aber muß die Frau ſtets die nötige Zeit haben, ſelbſt wenn ſie glaubt, wirklich keine Zeit zu haben! Hat der Mann ſich das viele Alleinausgehen erſt einmal angewöhnt, dann wird es der Frau ſo leicht nicht gelin⸗ ihm wieder abzugewöhnen. 5 Darum lieber einmal im Haushalt Fünf gerade ſein laſſen, als den Mann immer allein ausgehen laſſen! Wer keine Spielverderberin iſt, dem wird auch ſo leicht das Spiel nicht verdorben! J. A Ein arbeitsreicher Tag Unvernünftige Menſchen ſagen, das Tagewerk des „Einjährigen“ ſei mit Schlafen, Eſſen und Wachſein er⸗ kedigt, der kleine Kerl habe nur ſtillzuhalten. Vernünftige Mütter aber wiſſen, wieviel Sorge und Freude, wieviel Arbeit und Aerger dazu gehört. Natur, Mutter und Kind arbeiten vereint, um den kleinen Menſchen erſtarken zu laſſen und brauchen dazu ein reichliches Tagewerk. Schon der„Einjährige“ muß gut erzogen werden, damit er ſich und ſeiner Mutter das geben erleichtert. Je beſſer er erzogen iſt, um ſo länger ſchläft er. Er wird zwar zur beſtimmten Stunde wach, liegt aber ſtill und beſchäftigt mit ſeinen Füßen und Hän⸗ den, bis die Mutter Zeit für ihn hat. Sie nimmt ihn dann auf, legt ihn trocken und gibt ihm die erſte Flaſche. Nach der Morgenflaſche kommen die zehn Minuten Gymmnaſtik, die Mutter und Kind Freude machen ſollen, wenn das Kind geſund iſt. Arme und Beine, beſonders — 5 Rückgrat, werden in leichten, einfachen und ſpie⸗ leri Uebungen völlig durchgearbeitet. Für das ge⸗ funde Kind iſt auch das tägliche Bad ein Genuß; Trauer darf ſich erſt einſtellen, wenn es an das Abtrocknen geht. Zum Troſt gibt es aber im Bett die zweite Flaſche. Hat man dann ausgeruht, gibt es keine Ruhe mehr. Man weiß, der Vormittag gehört dem Gitter. Man proteſttert dagegen, daß man es ſchließlich vor dem Mit⸗ kageſſen verlaſſen muß, aber das hilft nichts. Nach ein bis zwei Stunden wird der„Einjährige“ zur Mahlzeit geweckt, an die ſich die Ausfahrt anſchließt. Das iſt ohne Zweifel das Schönſte vom ganzen Tag. Todmüde kommt man nach Hauſe, darf noch ein Weilchen im Stuhl ſitzen und 8 88 dann den abendlichen Brei oder ein Gemüſe⸗ gericht. Das iſt die letzte Erinnerung des„Einjährigen“ an den Tag, für ihn und Mutti war es ein arbeitsreicher. Denn daneben gibt es ja noch viel zu tun. Das Kind nuß laufen und ſprechen lernen und nicht zuletzt ſoll es auch begreifen, daß es gehorchen muß! Falten und Pliſſee— die große Mode Die Modeſchöpfer haben ihren Frühjahrsmodellen eine neue Note gegeben, die ſehr hübſch und ſchlank⸗ machend iſt: die beſondere Weite der Röcke, die man ſogar an Koſtümen ſieht. Sie wird entweder durch Glocken⸗ ſchnitt oder durch allerlei Falten oder Pliſſees erzielt, bei denen es ſich um ſchmale oder breite, um Harmonika⸗ oder Quetſchfaltenpliſſees handelt. Die Glocken werden nicht mehr in ſchräg gelegtem Stoff geſchnitten, ſondern es wer⸗ den gerade Stoffſtreifen genommen, ſo daß der Rock öfters aus vier Bahnen beſteht. Während die Glocken ſehr häufig bereits in der Taillenhöhe beginnen, bleiben bei Falten⸗ röcken die Hüften ſchmal und die Falten ſpringen erſt ſehr tief, etwa in Kniehöhe aus, was ſehr ſchlank macht. Ab⸗ geſehen von der mannigfachen Abwechflung, die ſich aus den Formen der Falten ergibt— flache und tiefe, einfache und doppelte— wird durch die Anordnung der Falten eine weitere Abwechſlung erzielt. Manche Röcke ſind durch⸗ weg in flache oder tiefe Falten gelegt, bei anderen ſam⸗ melt ſich die ganze Fülle auf der Vorderbahn, während der Rücken ganz glatt bleibt. Oft ſieht man auch Falten, die zu dreien und vieren rings um den ganzen Rock lau⸗ fen, jeweils getrennt durch einen breiten Abſtand oder zwei tiefe Quetſchfalten vorn am Rock— die Hauptſache iſt immer, daß eine große Weite des Rockes entſteht. Burgunder Salatplättchen. Auf einer Platte richtet man drei Salatblätter, be⸗ ſtreicht ſie mit etwas Mayonnaiſe und formt um dieſe einen Kranz von angemachter Brunnenkreſſe. In dieſes Neſtchen legt man fünf Spargelſpitzen und beſtreut ſie mit gehackter Gewürzgurke. Genfer Salatpkättchen. Auf große Salatblätter löffel grüne Erbſen— roh V 53 — füllt man zwei bis drei Eß⸗ oder gekocht—, die man mit etwas Mayonnaiſe gebunden hat. Auf dieſe kommt ab⸗ wechſelnd eine Tomatenſcheibe oder eine Eierſcheibe. Um geſtrichene Fußböden ſchön glänzend zu bekom⸗ men, wird folgendes Verfahren angewnadt. Aus je einem Teil Spiritus, Schellack und Kolophonium wird eine Mi⸗ ſchung hergeſtellt und längere Zeit in einer Flaſche au bewahrt. Hat ſich alles gelöſt und vermiſcht, wird ſie mit a einem weichen Lappen auf den Fußboden aufgetragen. Nach dem Eintrocknen reibt man mit einem weichen, wol⸗ lenen Lappen nach. f — Sinnvolle Inordnung im Eine füt hilft der anderen— fluf die richtigen Standorte kommt es an Neu angelegten kleineren Gärten ſieht man zu oft die Hand des Anfängers an, der mit Zirkel und Lineal die Beete abgemeſſen hat und auf das Gleichmaß ſeiner Schachbretteinteilung ſtolz iſt. Solche Gärten ſehen un⸗ natürlich aus, es ſind Flächen, die mit zu viel Theorie ab⸗ geſteckt ſind. Meiſt ſieht der Garten dann ſo aus: eine Reihe Buſchobſt, eine Reihe Beerenſträucher, ein Staudenbeet, eine Beetreihe Sommerblumen und auf der ebenſten und ſonnigſten Fläche die Gemüſebeete in Paradeaufſtellung in Reih und Glied. Gewiß, Ordnung iſt im Garten die ſegensreichſte Tugend, aber Geradlinigkeit iſt hier wider⸗ natürlich. Wir kommen langſam dazu, auch im Garten wieder das ſinngemäße„Durcheinander“ einzuführen und die Wechſelwirkungen der Kräfte von Baum, Strauch, Staude und Kleinpflanze zu bedenken und zu berückſichtigen. Was geben ſich die Pflanzenſachkenner für Mühe, in Büchern und Anzuchtkatalogen den richtigen Standort für die Pflanzen anzugeben— und wie wenig kümmern ſich die meiſten Gartenliebhaber darum! Ein Garten braucht ſon⸗ nige Teile, trockene, ſchattige, halbſchattige und ſogar feuchte Stellen. Es ſind die undeutbaren Kräfte, die das Höchſtmaß an Glanzentfaltung, Blühwilligkeit, Wachstum und Lebensdauer hervorbringen. Es iſt nicht damit getan, eine Lilienzwiebel auf einen „gerade noch freien Fleck“ auf einem Beete einzupflanzen; man kümmere ſich darum, welche Nachbarſchaften ſie bevor⸗ zugt und ob ſie lieber feuchtſchattig oder ſonnenheiß ſtehen will, und dann wird man's erleben, ob man die eine Lilie noch in dreißig Jahren— dann allerdings in einem um⸗ fangreichen Klumpen von Zwiebeln— ſtehen hat oder ob man ſchon im Jahre darauf den Boden durchwühlt, um ſich das„geheimnisvolle“ Verſchwinden zu erklären. So wenig man alle Küchenkräuter auf das gleiche Beet ſtellen ſoll— der Thymian dankt für heiße Plätze im Steingarten, die Peterſilie liebt das Feuchte— ſo wenig paſſen alle Stau⸗ den auf die gleiche Rabatte. Man weiß, wie ſehr die Kohlweißlinge jene Beete heimſuchen, wo Kohl neben Kohl ſteht, ganze Reihen, ganze Kolonnen. Stehen aber Tomaten zwiſchen dem Kohl, ſo meidet der Kohlweißling die Gegend, er verabſcheut den herben Tomatenblatt⸗ geruch. Auch Salbei vertreibt die Weißlinge und nimmt ſich zwiſchen dem Kohl— mal hier und mal dort eine Pflanze, ohne jede Regelmäßigkeit— gut aus. Viel Schatten verträgt die Forſythie, dagegen blüht das Veilchen erſt dann unſäglich reich, wenn es trocken und ſonnig ſteht. Das ſind kleine Erfahrungstatſachen, die viel zu gering geachtet werden, die aber zur„Verlebendigung des Gartens“ beitragen. Zur Fernhaltung der Möhren⸗ fliege ſetzt man zwiſchen die Möhrenreihen Porree. Die Zwiebel wiederum beeinflußt im beſten Sinne den Boden und hält bei Levkoyen und Kohl die ſchädlichen Pilze fern. Die Wolfsmilch, nicht alle Arten und nicht überall die gleichen, iſt mitunter ein kleines Blühwunder, ſie ver⸗ treibt die Wühlmaus, zumindeſt meiden dieſe gefräßigen Nager die Umgebung der Pflanze. Zwiſchen Roſen kann man Rhabarber ſetzen, man wird über die Wirkung er⸗ ſtaunt ſein. Wir können das nicht erklären, wir müſſen uns mit der Tatſache begnügen. Zwiſchen Kartoffeln ſetzt man gern Meerrettich oder Erbſen, die Ränder der Kar⸗ toffelſtücke und der Gemüſebeete werden mit Puffbohnen umrahmt. Duftkräuter locken die Bienen herbei, das weiß jeder— ohne die Lehre daraus zu ziehen. Duftpflanzen zwiſchen Gurken, Tomaten, Erbſen uſw. führen zu einer beſſeren Beſtäubung und zu ſtärkerem Fruchtanſatz. Das Zuſammenpflanzen verſchiedener Gemüſe beein⸗ flußt irgendwelche Vorgänge, die das Wachstum anregen und den Geſchmack erhöhen. Gute Erfahrungen hat man mit folgenden Miſch⸗Kulturen gemacht: Tomaten neben Kohl, Buſchbohnen und Salat, Erdbeeren neben Erbſen und Kohl, Zwiebeln zwiſchen roten Rüben, Puffbohnen neben Schwarzwurzeln, Sellerie neben Porree, Salat neben Kohlrabi und Gewürzkräuter zwiſchen den Gemüſen. Birke und Eſche beſitzen unvorſtellbar große Kräfte, die noch zu wenig bekannt ſind und genutzt werden. Bir⸗ kenlaub und Eſchenlaub ergeben den geſündeſten Kompoſt; die zwiſchen den Birkenwurzeln hervorgeholte Erde ver— mag auf Staudenbeeten zauberhafte Wirkungen auszu⸗ löſen. Rankenloſe Monatserdbeeren ſind eine wunderbare Einfaſſung auch bei Gemüſebeeten, während die Erdbeer⸗ beete mit Salatpflanzen dicht umſtellt werden, die als „Schneckenfang“ dienen und die Schnecken von den reifen Früchten abhalten. Wir haben die Vorbilder vergeſſen, die uns die 9 gibt. Man ſtelle ſich einen Wald vor, in dem Tannen in Exerzierreihen ſtehen— nein, das Weſentliche des Waldez iſt ja ſein Durcheinander, das wilde Verwachſenſein der Kräuter, Beeren, Sträucher und Bäume. Und ſo müſſen unſere Gärten wieder werden: lebendige guten Willens, mit der falſchen Sachlichkeit aufzuräumen. Peter Omm. Nähzeug für die Handtaſche! Das Nähzeug, das für die Handtaſche gedacht iſt, enthält, obgleich nur klein, alle wichtigen Dinge zur er⸗ ſten Ausbeſſerung unvorher⸗ geſehener Schäden. Der prak⸗ tiſche Gegenſtand iſt, in ge⸗ ſchloſſenem Zuſtand, 14 Zen⸗ timeter lang und 8 Zentime⸗ ter hoch. Man ſchneidet ſich alſo eine Größe von 1416. Man gibt rundherum eine Saumzugabe von gut 1 Zen⸗ timeter. Als Oberſtoff würde wohl Chintz am ſchönſten ſein. Darauf legt man ein gleich großes Stück Flanell und deckt dies mit einfarbigem Fuß terſtoff zu. Dann werden die Nähte an den Rändern zn⸗ ſammengeſteppt. Die Bandeinteilung zur Aufnahme der Nähutenſilien muß man natürlich vorher einnähen An beſten iſt es, ſie mit dem Flanell feſtzunähen, damit alles einen guten Halt hat. Für das Näh⸗ und Stopfgarn ſchneidet man kleine Pappkärtchen und wickelt von dem häuslichen Vorrat auf. Auch für die Nähſeide nimmt man ganz kleine Pappröllchen, wenn man es nicht vorzieht, den beliebten Nähſeide⸗Zopf, der viele Farben enthält, loß einzulegen. Einige Knöpfe werden mit einem Heftſii leicht angenäht. Die Nadeln ſticht man einfach durch daß Futter. Auf die andere Seite gehören ein Scherchen un ein Fingerhut. Sicherheitsnadeln und Druckknöpfe ſollten auch nicht fehlen. Zum Schluß wird rundherum ein Reiß verſchluß eingenäht. F. R. H mehr Vorſicht und Einſicht! Wie kommt eigentlich die Schwefelſäure, die Salz ſäure und was an Säuren noch im Haushalt gebracht wird, in die Bier⸗ und Seltersflaſchen? Kein Drogiſt füllt ſie in ſolche Flaſchen. Aber die Hausfrauen haben oft den Korken der Originalflaſche verlegt, und weil Bierflaſchen einen Patentverſchluß haben, wird die Säure ſchnell um⸗ gefüllt. Wie gefährlich das iſt! Da ſteht die Flaſche, die ſo ausſieht wie viele andere, kein Etikett warnt vor ihrem Inhalt. Wie oft iſt es nun ſchon vorgekommen, daß Vater annahm, es ſei noch ein Reſt Bier in der Flaſche, oder die Kinder dachten, daß da Selterswaſſer übriggeblieben ſei, oder die Mutter probieren wollte, was da... Sie ſetzten an, nahmen einen Schluck— und hatten ſich ſchwere Verletzungen zugefügt. 5 Es iſt unverantwortlich, Säuren uſw. in Flaſchen auf⸗ zubewahren, die irgendwie für Trinkzwecke Verwendung finden. Ueberhaupt müſſen ſich die Hausfrauen in dieſen Dingen mehr zur Ordnung erziehen. Wieviel Unglück entſteht durch gedankenloſe Aufbewahrung von Arznei⸗ mitteln. Da hat irgend jemand eine Arznei gebraucht. Ein Reſt davon iſt übrig geblieben und ſteht in einer Ecke herum. Es kann ſich aber hier um einen Stoff handeln, der Schaden verurſacht, wenn er in zu großen Ooſen oder von Geſunden genommen wird. Und wie gern probieren Kinder alles, was ihnen in die Hände fällt! Es bedeutet auch gefährliche Sparſamkeit, wenn Mutter glaubt, alte Arzneien noch in ſpäteren Fällen kraft eigenen Urteils ver⸗ ordnen zu können, von denen ſie glaubt, daß ſie juſt das⸗ ſelbe ſeien wie jene Krankheit, die Anlaß zur Verſchrei⸗ bung gerade dieſer Arznei war. Salben z. B. enthalten Fette, die nach einer beſtimmten Zeit ranzig werden und Schaden ſtiften, auch andere Arzneien behalten nicht ewig ihre Friſche, ganz abgeſehen davon, daß ſie immer nut für einen Fall zweckmäßig und gut ſind. Etwas mehr Vorſicht und Einſicht müſſen die Haus⸗ frauen hier walten laſſen. 5 f gleich nach pfingsten in 85 V NN ee 6. D Y 5 tatur Zeugen unſeres r y r r — Natur en in Jaldes in der nüſſen nſeres umen. mm. gleich n Fut rn zu⸗ ne den das⸗ ſchrei⸗ halten und ewig nur haus- gn ahng Ling ub Eigcaschal 5 NMNNoman von Elſe Wernecke Neuntes Kapitel. „Nun, mein Fräulein, wie geht es uns denn heute?“ Der alte Hausarzt ſchlägt den„guten Onkel⸗Doktor⸗Ton“ an und hat damit den gleichen Erfolg, wie jeden Tag. Fräulein Hellwig wendet ihm den Kopf mit einem un⸗ endlich liebenswürdigen Lächeln zu: O, danke, lieber Doktor, es geht mir gut! Wie ſollte 3 18 poi hei einer en Pf er es auch anders ſein, bei einer ſolchen Pflege„ erfahrene Arzt ſitzt neben ihr mit dem zuverſichtlichen und ruhigen Geſicht, das ſozuſagen zu ſeiner Berufskleidung gehört. Aber er weiß nur zu genau, daß es Fräulein Hellwig nicht beſſer geht. Sie liegt auf einem Gartenſtreckbett auf der Terraſſe. Es iſt ein wunderbarer, lachender und verſchwenderiſcher Mai. Fräulein Hellwig liegt nun ſchon viele Tage, ein paar Wochen ſchon inmitten dieſes herrlichen Frühſom⸗ mers. Manchmal ſtreckt ſie die Hand, die ſo dünn und kHäflubos geworden ist, in die Sonne und ſchaut, wie rot das Licht hindurchſchimmert. Organiſch iſt alles ausge⸗ heilt und in Ordnung. Aber beſſer geht es Fräulein Hell⸗ wig eigentlich nicht. Der Arzt kommt ſich reichlich hilflos vor— Aus dem, was das Mädel zwiſchen dem Fieber, der halben Bewußtloſigkeit und dem Erwachen herumphan⸗ taſtert hat, kann ſich kein Menſch ein Bild machen. An⸗ fangs hat ſie wenigſtens noch einen Wunſch ausgeſprochen, sogar mit viel Nachdruck, Hartnäckigkeit und faſt Angſt: den Wunſch, ins Krankenhaus oder überhaupt nur„fort“ ſehracht zu werden. Dieſem Wunſch iſt nicht entſprochen worden. Und ſeither macht ſie wie ſtets ihr freundliches Geſicht, freundlich und unangreifbar wie an jenem Abend. an dem der Arzt ihre Hände faßte: „Mein liebes Fräulein— ein richtiger Arzt begnügt ſich nicht damit, Symptome zu behandeln, nicht wahr? Ich meine, er kann ſich nicht damit zufriedengeben, ein paar zerquetſchte Rippen zu kurieren, wenn vielleicht irgend etwas anderes viel Wichtigeres zu flicken wäre. Verſtehen Sie mich recht, mein liebes Kind, ich will gewiß nicht indiskret ſein, und Sie wiſſen ja wohl auch, daß 2s ſo etwas wie eine ärztliche Schweigepflicht gibt. Wollen Sie nicht ein bißchen mit mir ſprechen und mir anver⸗ trauen, wie ich Ihnen— Ihnen ſonſt noch helfen könnte?. „Sie ſind ſo gut zu mir, Herr Doktor“, hat Fräulein Hellwig damals geſagt mit eben jenem liebenswürdigen und freundlichen Geſicht,„ich danke Ihnen ſo ſehr da⸗ für—“ Und dann hat ſie geſchwiegen. Und nichts geſagt. Bis der alte Arzt mit heimlichem Seufzer ſeine Hände zurückzog und der Ordnung halber ein neues Kräftigungs⸗ mittel verſchrieb. Und ſeither liegt Fräulein Hellwig nun ganz ſtill in ihrem Stuhl und ſchaut hinaus über den blühenden kleinen Garten, in dem all die Blumenſtauden, die ſie gepflanzt hat, ihre bunte, lachende Pracht entfalten. Schaut hinaus bis zum Zaun, hinter dem der dunkle Kiefernwald beginnt, und hinauf in den ſeidenblauen Himmel. Sie hat ſich zufriedengegeben. Man hat ſte nicht fortgelaſſen damals. Es wäre ja dann vielleicht noch möglich geweſen, einfach zu verſchwinden. Man hätte dann zwar den Kopf geſchüttelt, doch die ganze ſchreck⸗ liche Wahrheit wäre verborgen geblieben. So aber iſt ie eine Gefangene, eine Gefangene menſchlicher Güte. Aber Fräulein Hellwig wartet. An jedem Abend. der einen Tag beſchließt, ohne das das Unausbleibliche eintrat, ſchläft ſie dankbar ein. Und am nächſten Morgen wartet ſie wieder. Denn kommen muß es ja einmal. Kommen muß die Aufklärung. Kommen muß der Augen⸗ blick, an dem Martin Ullmann erfährt, wie es zu jenem Unfall damals kam. Und er wird höflich und beſtimmt erklären, daß ihre Geſundheit ihr gewiß nicht erlaubt, in Zukunft ſeinem Haushalt vorzuſtehen, und daß ſie beſſer daran tun wird, zu gehen—„natürlich erſt, wenn Sie ſich wieder wohl fühlen—. Aber kann man ſich in Erwartung einer Kataſtrophe erholen? „O John, die ſchönen Blumen“, ſagt Fräulein Hell⸗ wig, während der alte John leiſe einen Hocker ſo auf⸗ ſtellt, daß die weiße Kugelvaſe mit dem wunderbaren Buſch langer Roſen darin für Fräulein Hellwig gut ſicht⸗ bar iſt.„Die ſchönen Blumen— aber Sie können mir doch unmöglich immer alles herausſtellen! Der Strauß gehört doch Herrn Ullmann, nicht wahr?“ Kreuz und Quer Die Friſur der Jilmdiva.— Weil kein Kino in der Nähe war.— Der„Engel von Verſailles“. Film und Kino ſind auch bei uns zur Hauptunterhal⸗ zung geworden, und heutzutage kennt bei uns jedes Kind igendeinen Filmſtar beſſer als einen ee des e le jungen Mädchen gucken ſich ihre Friſuren von Film⸗ heldinnen ab und ſind auch ſonſt beſtrebt, Bewegungen und lüren ihrer Leinwandlieblinge anzunehmen. Daß ſte trotz Alen Nachahmungen doch keine Zarah Leander oder Greta Garbo werden, ſei ebenfalls feſtgeſtellt. Wenn junge Dinger nun mal wie eine Filmdiva ausſehen wollen, ſo mag man ſpöttiſch darüber lächeln. Wenn es aber junge Menſchen gibt, die glauben ohne Kino nicht mehr leben zu können und darum von manchem notwendigen Dienſt am Volke in egenden, wo keine end flimmert, ſich drücken wol⸗ len, ſo iſt das keine Erſchzinung, die zum Lachen iſt. Daß eim anderen Ländern, namentlich in England und Ame⸗ lia noch weit ſchlimmer in dieſer Hinſicht iſt, iſt für un⸗ kein Troſt und geht uns nichts an; wir haben es Gott ſei kunt nicht nötig, uns ſolche Länder als Vorbild zu wäh⸗ e Wie weit übrigens den Engländerinnen das Kino be⸗ geits zur Lebensnotwendigkeit geworden iſt, zeigt folgendes rkommnis: J, Trotz der großen Arbeitsloſigkeit in England ſucht die derwalkung 1 55 Sanatoriums in der Nähe von Aſhford 15 längerer Zeit vergebens nach Krankenſchweſtern. Grun Zerbrach ſich ſchon oft den Kopf darüber, aus welchem runde die in dem Sanatorium angeſtellten Krankenſchwe⸗ ieh niemals lange aushielten und bereits nach kurzer Zeit 11 55 ihre Stellung aufgaben. Das erſchien umſo rätſel⸗ f fer, als die Schweſtern neben freier Wohnung und Ver⸗ gung Anſtaltskleidung geliefert erhalten und außerdem Morte beziehen, die nach deutſchem Geld etwa um 100 aid liegen, Endlich entſchloß man ſich, einige der aus⸗ n denden Krankenſchweſtern förmlich zu verhören, um m Geheimnis auf den Grund zu kommen. Dabei eraab Nein, Fräulein Hellwig“, erklär 0 % ein, Fräulein Hellwig“, erklärt John und hat ſehr 15 dem Ordnen der Roſen zu tun,„Herr Ahne laßſan hat, doch die Blumen für Fräulein Hellwig kommen Der Hausarzt hört einen ziemlich geſtotterten Dank 595 ſieht ein raſches Rot auf dem blaſſen Geſicht. Er Bang ſich von ſeiner Patientin und betritt das 5 5 mi einem Entſchluß. Er hat einen Krankenbeſuch des Hausherrn bei Fräulein Hellwig bisher nicht für angebracht gehalten. Augenſcheinlich fürchtet Fräulein Hellwig das Wiederſehen mit Ullmann aus irgendwelchen geheimnisvollen Gründen. Ullmann ſelbſt gibt ſich un⸗ geduldig wie ein Waiſenknabe und verſichert hoch und heilig, nichts zu ahnen. Aber daß es ſich bei der ganzen komplizierten Sache um eine wilde Liebesgeſchichte han⸗ deln muß, ſieht doch jedes Kind! Und da Aufregungen gemeinhin die Erholung nicht zu fördern pflegen, blieb die Tür der Terraſſe vor Ullmann verſchloſſen. i . 4 4 5 1 5 Aber ſo kommen wir ja nicht weiter, überlegt der 1 vielleicht muß man es einmal mit einem ganz ſtarken Mittel verſuchen. Auch gefährliche Experimente pflegen zu gelingen— i 5 Martin Ullmann ſteht am Eckfenſter ſeines Arbeits⸗ zimmers, als der Arzt eintritt. Zum Glück iſt er wieder in Form, gelaſſen, ruhig und überlegen, wie nur je. „Wie geht es heute, Doktor?“ „Mir ſcheint, eine doch erhebliche Beſſerung. Ja, ſehr erfreulich. Ich glaube, Herr Ullmann, Sie dürften heute gar für einen kurzen Krankenbeſuch zugelaſſen werden. Sagen wir— drei Minuten, nicht wahr?“ „So?“ ſagt Ullmann kurz und ſcheint nicht ſehr be⸗ eindruckt. Ullmann raucht ruhig zuerſt ſeine Zigarette, ehe er in den Garten geht. Er gibt Fräulein Hellwig die Hand und ſteht dann, nicht zu weit, nicht zu nah, ſehr ruhig vor ihr, und ſeine Stimme iſt anſcheinend ganz unberührt— nicht peinlich mitleidig, nicht geſucht heiter: 125 „Liebes Fräulein Hellwig— das iſt aber wirklich eine Freude—“ Und nur der Arzt merkt an einem leichten Augenzucken Ullmanns, wie ſehr er über den müden, er⸗ ſchöpften Ausdruck in dem blaſſen Geſicht dort in den Kiſſen erſchrickt. Jetzt wird ſie ſich für die Blumen be⸗ danken und noch ein paar Worte über das Wetter reden, dann wird er Ullmann einen Wink geben und die ge⸗ fürchtete Sache wäre überſtanden— Statt deſſen richtet ſich Fräulein Hellwig auf, faſt ſieht es aus, als wollte ſie aufſtehen, und ihre Stimme iſt ſcharf und hoch vor lauter Anſtrengung:„Herr Ull⸗ mann,— ich danke Ihnen vielmals— ich danke Ihnen für alles— es iſt mir ſo ſchrecklich— ich bin Ihnen hier ſo zur Laſt— und was ſollen Sie überhaupt nur von mir denken— was ſollen Sie nur von mir denken—— und das iſt ja noch nicht das Schlimmſte—“ Und wenn ihr Geſicht erſt von Röte überflammt war, ſo iſt es laßt plötzlich ſchneeblaß, und ſie fällt in ihren Stuhl zurück und weint ſtoßweiſe, herzzerbrechend. 90 0 Mit verſtörtem Geſicht geht Ullmann in das Haus zu⸗ rück, während der alte Arzt ſich um Fräulein Hellwig be⸗ müht. Dann beraten die beiden Herren. Es muß etwas geſchehen. Man muß ſie doch einmal zum Sprechen brin⸗ gen.„Hat ſie denn keine Verwandten hier? Oder wiſſen Sie nicht jemand, zu dem ſie Vertrauen hat?“ Ullmann ſchüttelt erſt den Kopf und überlegt dann. Ein wenig ſpä⸗ ter ſagt er eine Probe ab und fährt in die Stadt. Andert⸗ halb Stunden wartet er in Dr. Hergesheimers Zimmer.— „Na, ſo wollt' ich es auch ſchon lange mal haben“, ſagt ein paar Tage ſpäter? Hergesheimer.„Guten Tag, liebes Fräulein Hellwig,.. machen wir für Geſchichten. In acht Tagen iſt mein letztes Konzert in dieſer Saiſon— da müſſen Sie doch geſund ſein, nicht wahr?“ ö Eliſabeth Hellwigs Herz, das beim Klang einer männ⸗ lichen Stimme ſofort zu galoppieren beginnt, beruhigt ſich. Sie ſtreckt dem alten Herrn die Hand entgegen und freut ſich wirklich. 0 „Sie wollten gewiß zu Herrn Ullmann, Herr Pro⸗ feſſor—“ b „Natürlich wollt' ich— aber können Sie es einem alten Mann verdenken, daß er es vorzieht, mit einer ſchönen, jungen Dame zu plaudern, ſtatt mit einem ewig ſchlecht ge⸗ launten, großen Künſtler zu verhandeln—“ Bei ſeinen letz⸗ ten Worten fliegt ein Schatten über ihr Geſicht. Vorſicht— alter Junge! U Und ſie plaudern über Muſik. Erft erzählt er, dann allmählich zieht er ſie mit ins Geſpräch, und nach einer Weile hört man ſie leicht in ſein Gelächter einſtimmen. Ullmann, der hinter der Gardine lehnt— von ſeinem Eck⸗ 6 lich, daß an der„Flucht“ der Schweſtern lediglich das Feh⸗ len eines Kinos in der Umgebung des Sanatoriums ſchuld war! Das Sangtorium liegt etwa pier Kilometer von Len⸗ ham entfernt. Lenham 5 ein größeres Dorf, in dem als einzige Vergnügungeſtätte eine Scheuer dient, die ſeden Sonntag als Tanzſaal benutzt wird. Ein Kind gibt es in dem Dorf nicht. Wenn die im Sanatorjum 3 ö Schweſtern ins Kino gehen wollen, ſo müſſen ſie bis na Aale fahren, das 12 Kilometer entfernt iſt oder nach Maidſtone, 9 lee 18 Kilometer weit jſt. Das Sang⸗ torium, das 185 Betten umfaßt, benötigt normalerweise 2 26 Krankenſchweſtern. Zurzeit muß man ſich jedo it 10 Krankenſchweſtern behelfen! Nun hat ſich die Sana⸗ ö oriumsverwaltung an den Staat gewandt, um endlich dle⸗ ſen unglaublichen Zuſtänden ein Ende zu bereiten. Mit Recht weiſt man darauf hin, daß es ein Skandal ſei, wenn in einer Zeit, in der die Arbeitsloſigkeit wie eine 1 graſſiert, ſunge 1 nur deshalb auf Arbeit verzi ten, well ſie keine Gelegenheit haben, ein Kino zu be⸗ ſuchen. Von einer Engländerin anderer Art handelt eine Ge⸗ ſchichte, die in Frankreich ſich ereignete. Das war ſo: Seit etwa 20 Jahren kannte man in Verſailles und in den Armenvierteln von Paris eine merkwürdige Englände⸗ rin, die dadurch auffiel, daß ſie mit vollen Händen immer wieder an arme Leute Kleider, Lebensmittel und andere Gegenſtände des täglichen Bedarfs verteilte. Man hielt diese Frau für einen ſehr reichen Menſchenfreund und gab ihr den Namen„Engel von Verſailles“, Aber jetzt erfährt die Welt mit Ueberraſchung, daß dieſe Frau ſeit 20 Jah⸗ ren als Ladendiebin arbeitete und nun im Augenblick einer ſtrengen ärztlichen Unterſuchung unterworfen wird, die darüber zu entſcheiden haben wird, ob dieſe Kadendie⸗ bin, der„Engel von Verſailles“, in das Gefängnis oder in die Irrenanſtalt kommt. Tag für Tag konnte man dieſe alte Engländerin in den ärmſten Straßen von Verſailles und Paris beobachten, wie ſie von Haus zu Haus ging, um ſich der Aermſten unter den Armen anzunehmen. Nun wurde ein Polizeibeamter, der ganz zufällia ein Recherche fenſter aus kann man ein Stück der Terraſſe ſehen— atme auf 9 Uebrigens, ich wollte Ihnen noch etwas zeigen, Fräu lein Hellwig.“ Dr. Hergesheimer zieht ein paar Notenblät ter aus ſeiner Mappe.„Hier iſt eine Arbeit von einem Schüler von mir— ſehr begabter Burſche— eine Sonate für Geige und Klavier— gefällt mir wirklich gut. Ordent⸗ lich, ſauber gearbeitet und mit ein paar Einfällen. Ich wollte Sie fragen— wollen Sie ſie nicht demnächſt mal abends mit Ullmann probieren und mich zuhören laſſen?? Eliſabeth Hellwig läßt die Notenblätter, die ſie inter⸗ eſſtert betrachtet hat, auf die Decke ſinken. ö „Herr Profeſſor— entſchuldigen Sie bitte— aber ich — ich werde nicht mehr mit Herrn Ullmann muſizieren.“ So ſchlecht ſpielt er doch 5 „Ja, warum denn nicht? gar nicht!“ Er verſucht es noch mit einem Scherz. „Herr Profeſſor— Sie müſſen mir glauben— ich kann es nicht. Und bitte, fragen Sie mich nicht—“ So ein gequältes Geſicht und ſolche ängſtlichen Augen. „Na hallo— hallo— hallo, mein liebes Kind, fo können Sie ja nun Ihren alten Verehrer nicht abſpeiſen! Das geht denn doch zu weit! Wie denken Sie ſich das denn eigentlich? Sie ſpielen hier ſo ein bißchen Sphinx, und wenn Sie einigermaßen wieder auf zwei geraden Beinen ſtehen können, dann verſchwinden Sie und die Scherereien haben Ihre Freunde, was? Nein, nein— das iſt ganz gegen die Spielregel! Hier ſitzt ein alter Onkel, und was Sie dem ſagen, das iſt geſagt, wie in ein offenes Grab. Der alte Herr hat ſeine hagere, hochgewachſene Ge⸗ ſtalt ein wenig zu ihr geneigt und ſieht ſie mit den grau umbuſchten Augen gütig an. Was für ein feiner Men⸗ ſchenkenner er iſt— Fräulein Hellwig iſt ein wenig rot geworden... „Alſo, ſoweit ich Sie verſtanden habe, wollen Sie Ihre gute Stellung bei Ullmann aufgeben? Schön— und warum eigentlich?“ Eliſabeth Hellwig verſchlingt ihre Hände im Schoß. „Sie werden das doch ſicher begreifen, Herr Profeſſor.“ Sehr ſtockend ſpricht ſie, aber der alte Hergesheimer hat Geduld.„Von meinem— von dieſem Unfall damals haben Sie doch gehört, nicht wahr?“ Hergesheimer nickt.„Natürlich— ich hab' mich doch ſehr um ſie geſorgt——“ „Ja, ſehen Sie“, fährt Fräulein Hellwig jetzt faſt eifrig fort, eifrig in dem Beſtreben, fich verſtändlich zu machen,„ich bin doch damals geſtürzt, nicht wahr? Und es war doch wirklich ein Unfall, ein richtiger Unfall! Weil ich ungeſchickt war. Aber— das wird Herr Ullmann doch niemals glauben, das kann er ja auch gar nicht glauben! Wo er doch viel zu genau weiß, daß es der Wunſchtraum jedes albernen Mädchens iſt, ſich vor den Wagen des ge⸗ liebten Mannes zu werfen—“(Fortſetzung folatz Gedenktage 27. Mai 1564 Der Reformator Johannes Calvin in Genf. —. N F geſtorben. 1703 Gründung von St. Petersburg durch Peter 1 0 1879 Reichsminiſter Dr. Lammers in Lublinitz OS geboren. 1910 Der Bakteriologe Robert Koch in Waben d gelt 1917(bis 21. Juli) Erſte roße Schlacht i ar Hier be 90 chlacht in Flandern von 1840 Der Maler Hans Makart in Salzburg geboren. 1880 Der Geſchichtsphiloſoph Oswald Spengler in Blan⸗ kenburg im Harz geboren. 1936 Deutſch⸗Ungeriſches Kulturabkommen unterzeichnet 1936 General Litzmann in Neu⸗Globſow geſtorben. 29. Mai.. 1456 Gründung der Univerſität Greifswald. 1809 Sieg der Tiroler am Berg Iſel. f. 1869 Der Staatsmann Ulrich Graf von Brockdorff⸗Ranhau in Schleswig geboren. 1914 Der Gewehrtechniker Paul Mauſer in Oberndorf am Neckar geſtorben. 1918 Einnahme von Soiſſons. Sonnenaufgang 4.13 Mondaufgang 16.30 Sonnenuntergang 20.32 Monduntergang 2.07 in einer kurz vorher von der Engländerin beſuchten Woß⸗ nung zu machen hatte, auf einen Gegenſtand aufmerkſam, der noch die Kennummer eines Geſchäfts trug. Am gleichen Tage aber war durch eine Rundfrage bei den Polizeibe⸗ hörden bekanni 5 daß Gegenſtände dieſer Art. wie 0 von der Engländerin geſchenkt wurden, aus einem Ge⸗ chäft geſtohlen worden waren. Man legte ſich auf die Lauer, man überwachte die Engländerin auf Schritt und Tritt und ermittelle schließlich, daß dieſe Frau in geſchick⸗ ter Weiſe in den Geſchäften von den Ladentiſchen alle möglichen Gegenſtände in einer weiten Mankellaſche ver⸗ ſchwinden ließ. Man ſchritt alſo zur Feſtnahme, Vie Eng⸗ länderin beſtritt nichis, verſtchers aber, daß ſſie niemals auch nur den kleinſten Gegenſtand, den ſie geſtohlen hatte für ſih verwendete Vielmehr hakte ſie ales den Armen gegeben. Euete Kontrolle dieſer Behauptung ergab, daß ieſe merkwürdigſte aller Ladendiebinnen die Wahrheit ge⸗ ſprochen hatte. Kurz nach der Verhaftung der Engländerin meldete ſich bei der franzöfiſchen Polize eine ſehr reiche andere Engländerin, die mit höchſten Empfehlungen an⸗ rückte und nachweiſen konnte, daß ſie mit der Verhafteten verwandt ſei. Sie erſuchte nur um die Erlaubnis, den an⸗ ate e en Schaden wieder gutmachen zu dürfen, um dann ie Verhaftete mit ſich nach England zu nehmen. hatte— wie ſich nachweiſen ließ— dieſer jetzt verhafteten Engländerin bisher nur eine kleine Rente ausbezahlt, die zur Friſtung ihres Lebens bequem ausreichte. trotzdem ihrem Wunſch nach Wohltun genügen zu können, hatte ſich die merkwürdige Ladendiebin zu werden. Die Entſcheidung über Schickſal liegt bei den Gerichtsbehörden. In Verſailles und in den Armenvierteln von Paris aber wartet man in die⸗ ſen Tagen vergeblich auf den „Es iſt— nebenbei bemerkt— immerhin tröſtlich zu wiſſen, daß es auch einen En gel von Verſailles gab. Wir Deutſche haben Verſailles nur im Zuſammenhang mit Teu⸗ feletien und ſataniſchen Plänen in Erinnerung. Aber auch ihnen wurde ein Ende gemacht. 5 . 5 5 2 Sport und Spiel Einheimiſcher Sport Fußball. Während die 1. Mannſchaft eine Fußballreiſe in die ſchöne Pforzheimer Gegend macht, um dort gegen die ſpielſtarken Mannſchaften in Niefern und Kieſelbronn anzutreten, empfängt die Jugendabteilung der Fußball⸗ vereinigung die Eintracht Frankfurt a. M. Die Secken⸗ heimer Jugendmannſchaften, die an Oſtern als Gäſte in Frankfurt waren, werden von ihrem gewohnten Spiel nicht abgehen und ſicherlich einen guten Sport bieten. Frankfurt hat ſich mit ſtärkſter Beſetzung gemeldet, ſodaß ein ſchöner Sport zu ſehen ſein wird. Hoffentlich iſt ſchönes Fußballwetter! ch. Auswärtiger Sport. Der Sport an Pfingſten Nach den großen Ereigniſſen im Fußball, Handball, Hockey uſw. in den letzten Wochen gibt es nunmehr über die Pfingſttage ein etwas kleineres Sportprogramm, das aber trotzdem einige reizvolle Veranſtaltungen aufweiſt. In er⸗ ſter Linie iſt dies wohl der Davispokalkampf der dritten Runde zwiſchen Deutſchland und Schweden in Berlin, dann das Länderomnium der Radamateure auf der Mannheimer Phönixbahn. das Reitturnier in Wiesbaden, die Aufſtiegs⸗ ſpiele im Fußball und Handball, ſowie das Leichtathletik⸗ a Sportfeſt in Neuſtadt an der Weinſtraße und die Meiſter⸗ ſchaften der deutſchen Studenten im Fußball und Handball in Würzburg. Beſonders augenſcheinlich wird dieſe kleine Ruhepauſe im Fußball wo diesmal die Freundſchaftsſpiele im Vordergrund des Intereſſes ſtehen. Pflichtſpiele ſind im Gau Südweſt nur die beiden Aufſtiegskämpfe zwiſchen dem 1. FC Kaiſers⸗ lautern und VfR Frankenthal und Union Niederrad gegen Gf Darmſtadt ſowie das Spiel um den Verbleib in der Gauliga zwiſchen dem Fa Pirmaſens und Reichsbahn Frankfurt angeſetzt. In Baden ſteigt ſogar nur ein Auf⸗ ſtiegsſpiel, in dem ſich FV 04 Raſtatt und VfR Achern am Sonntag gegenüherſtehen, während der SV Weil und der Karlsruher FV im Pokalſpiel aufeinandertreffen. Recht umfangreich iſt dagegen das Programm bei den Freund⸗ ſchaftstreffen So empfängt die Frankfurter Eintracht am Sonntag Sparta Prag, die dann am Montag in Mannheim beim VfR gaſtiert. Weiterhin ſind die Spiele zwiſchen der Konſtanzer Stadtmannſchaft und Amira Wien, FV Saar⸗ brücken—— Stuttgarter Kickers, Kickers Offenbach— Köln⸗ Sülz 07, Heidelberg 05— SpVg Sandhofen, BfB Mühl⸗ burg— Hamborn 07, Freiburger FC— FC Bern, Phönix Karlsruhe— Fc Bern(Montag), ſowie das HJ Turnier in Pforzheim zu erwähnen. 5 Im Handball hat Badens Meiſter SV Waldhof noch das Gruppenend⸗ ſpiel gegen den TV Altenſtadt nachzuholen, und außerdem ſtehen ſich in der Gruppe 1 Elektra Berlin und MSV IR 49 Carlowitz ſowie MSW Biſchofsburg und Polizei Stettin gegenüber. Im Gau Baden verdient neben dem Aufſtiegs⸗ ſpiel Reichsbahn Mannheim— TV Karlsruhe⸗Grünwinkel noch das Freundſchaftsſpiel der Frauen vom VfR Mann⸗ heim und Stahlunſon Düſſeldorf beſondere Erwähnung. Im Hockey finden wie an den Oſtertagen wieder einige international beſetzte Turniere ſtatt, von denen wir das, wie in allen früheren Jahren, gut beſetzte Turnier in Bruchſal beſonders hervorheben wollen. Im Augby betätigen ſich an den Pfingſttagen beſonders die Soldaten. So weilt zunächſt eine Kieler Matroſen⸗Mannſchaft am Pfingſtſonntag in Heidelberg und am Montag in Korn⸗ weſtheim; ebenfalls am Montag kommt eine Ulmer Sol⸗ datenmannſchaft an die Stadt am Neckar. Im Audern ſind einige Regatten zu erwähnen, ſo z. B. die in Magde⸗ burg und in Wien. In Oſtende ſteigt die alljährliche Pfingſtregatta, an der auch in dieſem Jahr wieder deutſche Mannſchaften an den Start gehen.— Ein großes Pro⸗ gramm bringt diesmal allein das Tennis, wo die dritte Runde des Davispokalwettbewerbs zur Ent⸗ ſcheidung ſteht. Deutſchland hat nach dem ſchwer errunge⸗ nen Sieg über Polen diesmal einen weſentlich leichteren Gegner, da die Schweden in Berlin wohl kaum eine ernſta Gewinnchance haben werden. Deutſchland ſetzt wieder Hein⸗ rich Henkel, Roderich Menzel und Georg don Metaxa ein, die ſich in der Hölle von Warſchau bewährt haben und uns für einen Sieg gut ſind. Weiterhin ſtehen ſich in der dritten Runde in Brüſſel Belgien und Norwegen, in Wimbledon England und Frankreich und in Mailand Italien und Jugo⸗ flawien gegenüber. Dazu ſind in Deutſchland noch alle Spitzenſpieler und Spielerinnen der Gaue bei den Meden⸗ bzw Ernſt⸗Pönsgen⸗Spiele beſchäftigt. Der Kadſport bringt am Pfingſtmontag mit dem Länder⸗Omnium gegen Holland wieder eine intereſſante Veranſtaltung auf der Mannheimer Phönixbahn. Bahnrennen finden außerdem noch in Singen, Forſt, Braunſchweig und Wup⸗ pertal ſtatt, während auf der Straße bei den Rennen Wien—Budapeſt— Wien und Magdeburg uedlinburg Magdeburg gekämpft werden wird. 55 Im Motorſport wird das Teterower Bergring⸗ Rennen am Pfingſtſonntag ſich wieder zu einem wahren Volksfeſt ent⸗ wickeln, zumal auch in dieſem Jahr wieder eine Reihe von de neter deutſchen Fahrern am Start erſcheinen wer⸗ den. Belgien führt ſeinen Großen Grenzpreis durch, an dem auch in dieſem Jahr wieder deutſche Fahrer beteiligt ſind. In der Leichtathletik iſt vor allem das Sportſeſt in Neuſtadt an der Wein⸗ ſtraße zu erwähnen, wo zahlreiche Angehörige unſerer Spitzenklaſſe. u. a auch Borchmeyer, Hornberger, Eber⸗ hardt uſw. zum Wettkampf antreten werden. Ein inter⸗ nationaler Klubkampf führt der ASV Köln am Samstag und Sonntag durch, und in Stuttgart meſſen ſich die Kickers gegen mehrere Gäſtemannſchaften im Kampf zur deutſchen Vereinsmeiſterſchaft. 8 Im Turnen 3 nd die Meiſterſchaften des Gaues Südweſt im Zwölfkampf er Männer und Zehnkampf der Frauen in Ludwigs⸗ hafen⸗Oppau zu erwähnen. Die EA⸗Wehrmannſchaſten Erſte Ausführungsbeſtimmungen des Stabschefs der SA. Die künftige vor- und nachmilitäriſche Wehrerziehung.— Aufſtellung, Führung und Ausbildung der Wehrmann⸗ ſchaften. Auf Grund der Verfügung des Führers vom 19. Ja- nuar erläßt der Stabschef der SA Viktor Lutze, wie die Nationalſozialiſtiſche Parteikorreſpondenz meldet, die Richtlinien für die vor⸗ und nachmilitäriſche Wehrerziehung, die den Anforderungen der drei Wehrmachtskeile an die mit dem Erlaß des Führers geforderte Ausbildung enk⸗ ſprechen. Dieſe Richklinien, die wir hier auszugsweiſe be⸗ kanntgeben, kreten mit dem 1. Oktober in Kraft. Aufſtellung der Wehrmannſchaften 1. Zur Durchführung der nachmilitäriſchen Wehrerzie⸗ hung werden Wehrmannſchaften gebildet. Sie gliedern ſich in Wehrmannſchaften des Heeres, der Luftwaffe und der en und werden bei den SA⸗Einheiten aufge⸗ tellt. 2. Die Wehrmannſchaften umfaſſen die Wehrpflichtigen des Beurlaubtenſtandes aller Waffengattungen, ſoweit ſie nicht anderen Gliederungen(/ NSKK, NSF) zur Son⸗ derausbildung zugewieſen werden. Der von einer Einglie⸗ derung in die Wehrmannſchaften ausgenommene Perſo⸗ nenkreis wird noch geſondert bekanntgegeben werden. 3. Die Zugehörigkeit zu den Wehrmannſchaften iſt für Angehörige des Beurlaubtenſtandes Pflicht. Zunächſt werden in die Wehrmannſchaften eingereiht: a) Die Offiziere und Beamten der Reſerve im Rang eines Oberleutnants und Leutnants bis zum vollendeten 35. Lebensjahr, b) die Reſerviſten J und II einſchließlich der im Kriege f a) und b) als unabkömmlich Erklärten. Die Reſerviſten und II, die während der Zugehörigkeit zu den SA⸗Wehr⸗ mannſchaften das 35. Lebensjahr vollenden, bleiben in der Betreuung durch die SA⸗Wehrmannſchaften. 4. In den Wehrmannſchaften werden die Wehrpflichti⸗ 1555 nach Waffengattungen zuſammengefaßt, um eine enge erbindung zwiſchen den örtlichen SA⸗Einheiten und den einzelnen Truppenteilen zu gewährleiſten. 5. Alle Wehrpflichtigen d. B., die neuzeitlich ausgebil⸗ det und daneben noch zur Ausbildung für Kraftfahrer be⸗ ſtimmt ſind, leiſten im N Sg Uebungen zur kraftfahr⸗ techniſchen Fortbildung ab. Dieſe Uebungen rechnen auf den bei den SA⸗Wehrmannſchaften abzuleiſtenden Dienſt an. Die Zugehörigkeit der Wehrpflichtigen d. B. zu den SA⸗ Wehrmannſchaften bleibt durch dieſe kraftfahrtechniſche Fortbildung unberührt. Wehrpflichtige d. B. der Luft⸗ waffe, ſoweit dieſe dem fliegenden Perſonal angehören, er⸗ fahren ihre nachmilitäriſche Wehrerziehung durch das NS⸗ Fliegerkorps. 6. Um die ſoldatiſch⸗kameradſchaftliche Verbundenheit innerhalb des eigenen Lebenskreiſes zu pflegen und die po⸗ litiſche Erziehung der Wehrmannſchaften unter Einſatz der Schlagkraft der Partei wirkſam zu geſtalten, werden die Wehrmannſchaften nach den für die SA geltenden Geſichts⸗ punkten regional gegliedert, d. h. alle Wehrpflichtigen d. B. eines Sturmbereiches werden zu einer oder mehreren Wehrmannſchaften zuſammengefäßt und dem SA⸗Sturm zur Wehrerziehung und Ausbildung angegliedert. Damit ſteht der Angehörige einer Wehrmannſchaft in ſeinem ge⸗ wohnten Lebenskreis, in dem er ſich auch auf dem Gebiete der geiſtigen Wehrerziehung ſeiner gewohnten Umgebung gegenüber voll auswirken kann. 7. Zur Durchführung der vormilitäriſchen Wehrerzie⸗ hung werden Jung⸗Webnwonnſchaften aufgeſtellt. Güchrunge 1. Als Führer und Unterführer für die SA⸗Wehrmann⸗ ſchaft werden Angehörige der SA eingeſetzt. Die mit der vor⸗ und nachmilitäriſchen Ausbildung betrauten SA⸗Füh⸗ rer und AUnterführer müſſen die Lehr⸗ und Prüfberechti⸗ ung für das SA⸗Wehrabzeichen beſitzen oder in abſehbarer Seit erwerben. Zugleich müſſen dieſe Führer die Eignung als Offizier bezw. Unteroffizier d. B. beſitzen oder erwer⸗ ben. 2. Soweit in den SA⸗Einheiten ſolche Führer nicht vor⸗ handen ſind, können Offiziere und Unteroffiziere— nach ihrem Ausſcheiden aus der Wehrmacht— eingeſetzt werden. wenn ſie der SͤaA beitreten und den Lehr⸗ und Prüfber ez tigungsſchein erwerben. 5* ſberech Ausbildung 1. Die vor⸗ und nachmilitäriſche Wehrerziehung richtet ſich nach den Vorſchriften für das SA⸗Wehrabzeichen und nach den Ausbildungsbefehlen für die Wehrmannſchaften die von Jahr zu Jahr durch die Oberſte SA⸗Führung im Benehmen mit den Wehrmachtsteilen neu verfügt werden. Die Ausbildung umfaßt: a) die vormilitäriſche Ausbildung(Dienſt Wehrmannſchaft), b) die nachmilitäriſche Wehrmannſchaft), c) den Erwerb des SA⸗Wehrabzeichens(freiwillig) a) vormilitäriſch, b) nachmilitäriſch, in der Jung⸗ Ausbildung(Pflichtdienſt in der „ d) die jährlichen Wiederholungsübungen aller Inhaber des SA⸗Wehrabzeichens. 2. Für den Dienſt der SA⸗Wehrmannſchaften ſind mo⸗ natlich bis zu zehn Ausbildungs⸗ und Uebungsſtunden bor⸗ geſehen. 3. Das Ausbildungsjahr im Wehrmannſchaftsdienſt he⸗ ginnt mit dem Oktober jeden Jahres und erſtreckt ſich auf elf Monatsdienſte. Mit dieſen Durchführungsbeſtimmungen des Stabschef Ait dieſen Vurchſuprung⸗ St 5 ſo ſchreibt die NSK, für die vor⸗ und nachmilitäriſche Wehrerziehung iſt der Auftakt einer Arbeit gegeben wo. den, die nun mit ganzer Kraft in Angriff genommen wird Der Erlaß des Führes vom 19. Januar 1939, durch den der SA die vor⸗ und nachmilitäriſche Wehrerziehung des deutſchen Mannes übertragen wurde, ſtellt ein Dokument von ſeltener Tragweite dar und dient der Stärkung der Wehrkraft des deutſchen Volkes in bisher nie gekannlem Maße. Seit der Wiederherſtellung der deutſchen Wehrho⸗ heit und der damit verbundenen Schaffung des deulſchen Volksheeres iſt der Erlaß des Führers in ſeiner lezten Auswirkung eine geſchichtliche Tat von ganz beſonderer Bedeutung. Die Wehrmacht hat in der kurzen Zeit des Aufbaues des deutſchen Volksheeres in allen drei Wehrmachtsteilen Heer, Marine und Luftwaffe eine gewaltige Arbeit gelei⸗ ſtet und das Schwert geſchmiedet, das Großdeutſchland den Frieden im europäiſchen Raum garantiert. Bei der letzten Führerparade hat ſich die Welt davon überzeugen können, daß die deutſche Wehrmacht das beſtausgerüſtete und ſchlagkräftigſte Inſtrument des Friedens in der Hand des Führers iſt. Jeder einzelne Mann iſt waffentechniſch voll endet ausgebildet und dazu erzogen, ſich in jedem Augen⸗ blick ſelbſtändig bewegen und kämpfen zu können. So hal der Ausbildungsſtand der Wehrmacht einen hohen Stand 1 dem nun noch das letzte Fundament gegeben wer⸗ en ſoll. Der Führer hat den Auftrag für die vor⸗ und nachmill⸗ täriſche Wehrerziehung in treueſte Hände gelegt und damit jene Sturmabteilungen betraut, die in harter Kampfzeit er⸗ probt und durch zahlreiche Blutopfer zu einer unlöslichen Gemeinſchaft zuſammengeſchweißt, jederzeit die beſten und aktivſten Männer im Weltanſchauungskampf das National⸗ ſozialismus waren und ſind. Sie wird auch in Verfolg ihirer zähen, zielbewußt geleiſteten Arbeit auf dem Gebiet der Wehrerziehung des deutſchen Volkes die auf alle wehr⸗ fähigen deutſchen Männer erweiterte Aufgabe mit der gleichen Hingabe und Einſatzbereitſchaft meiſtern die ſie bisher auszeichnet. Erprobte SA⸗Führer werden die Summe ihrer Erfah⸗ rungen für den Aufbau und die Ausbildung der SA⸗Wehr, mannſchaften verwenden und jene Kameradſchafts⸗ und Gefolgſchaftstreue für den Führer in die Kreiſe der wehr⸗ bereiten und wehrfähigen Männer tragen, die nunmehr durch die Teilnahme am SA⸗Wehrmannſchaftsdienſt ihre ſelbſtverſtändliche Pflicht für Führer und Volk erfüllen werden. Auf der Grundlage des SA⸗Wehrabzeichens werden dieſe Männer nicht nur weltanſchaulich zu ſtets einſatzbe⸗ reiten, von der Idee durchdrungenen Nationalſozialiſten deze gen, ſondern auch körperlich wehrtüchtig erhalten wer en. Die beiden feſten Säulen Partei und Wehrmacht, di. das Reich tragen, werden alſo hier in gemeinſamer Arbell die Wehrkraft des deutſchen Volkes zur höchſten Form ſteigern. 5 5 — Nundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 5.45 Morgenlied, Zeit, Wetter, Wiederholung der zweiten Abendnachrichten, landwirtſchaftliche Nachrichten; 6 Gymnaſtik, anſchl.: Wiſſenswertes und Praktiſches aus der Geſundheits⸗ pflege; 6.30 Frühkonzert; 7 bis 7.10 Nachrichten; 8 Waſſer⸗ ſtandsmeldungen, Wetter, Marktberichte; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Morgenmuſik; 9.20 Für dich daheim; 9.30 Sendepauſe; 11.30 Volksmuſik und Bauernkalender. Wetter; 12 Mittagskonzert; 13 Nachrichten, Wetter; 13.15 Mittagskonzert; 14 Nachrichten; 14.10 Konzerk bezw. Schallplatten; 15 Sendepauſe; 16 Nach⸗ mittagskonzert; 18.45 Aus Zeit und Leben; 20 Nachrichten; Sonntag, 28. Mai(Pfingſtſonntag): 6 Frühkonzert; 8 Waſſerſtandsmeldungen, Wetter, Bauer, hör zu 3.15 Morgenmuſik; 9 Morgenfeier der H J.; 9.30 Frohe Weiſen; 11 Friſch geſungen; 11.30 Fantaſien auf der Wurlitzer Orgel; 12 Mittagskonzert; 13 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Muſik am Mittag; 14 Krach um Kaſperle — im Hinterhaus, heiteres Spiel; 14.30 Muſik zur Kaffee⸗ ſtunde; 16 Muſik am Sonntagnachmittag; 18 Die faule Magd, Hörſpiel; 18.45 Die ſingende Geige; 19 Sport an Pfingſten, dazwiſchen: Schallplakten; 20 Nachrichten; 20.15 Uebernahme; 22 Nachrichten, Wetter, Sport; 22.30 Tanz⸗ muſik; 24 Nachtmuſik. Montag, 29. Mai(Pfingſtmontag): 6 Frühkonzert; 8 Waſſerſtandsmeldungen, Wetter, Bauer, hör zu; 8.15 Morgenmuſik; 9 Bunte Volksmuſik, 9.30 Frohe Weiſen; 11 Blasmuſik; 11.30 Kleines Konzert; 12 Mittags⸗ konzert; 14 Die Glockenblume, Rundfunkmärchen; 14.30 Muſik zur Kaffeeſtunde; 16 Nachmittagskonzert, 18 Erhard Bauſchke ſpielt zum Tanz; 18.30 Als ich wiederkam, kleiner Roman; 19.30 Sport an Pfingſten, dazwiſchen: S latten; 20 Nach⸗ richten; 20.15 Stuttgart ſpielt auf; 22 Nachrichten. Wetter. Sport; 22.30 Tanz⸗ und Unterhaltungsmuſik; Dienstag, 30. Mai: 5 18 Beliebte Tanzkapellen; 19 Muſikaliſches Himmel⸗ reich; 19.45 Kurzberichte; 20.15 Unterhaltungskonzert; 21 Der Schwarzkünſtler, Luſtſpiel von Emil Gött; 22.20 Poli⸗ tiſche Zeitungsſchau; 22.35 Muſik zur Anterhaltung. Mittwoch, 31. Mai: i 18 Urlaubspläne; 19 Vor dem Dämmerſchein; 1930 Bremsklötze weg, von deutſchem Fliegergeiſt; 20.15 Unber⸗ hofftes Begegnen, Oper von Haydn; 22.30 Wir ſpielen auf W ieee Mannheemer Theaterſchau Im Nationaltheater: Samstag, 27. Mai: Miete B 23 und 1. Sondermien B 12: Zum letzten Male: Aimee. Komödie von Coubier. Anfang 20, Ende 22 Uhr. Pfingſtſonntag, 28. Mai: Außer Miete: Ai da. Obe von G. Verdi. Anfang 5 85 9 22.15 Uhr.(En. ftauſch von Gutſcheinen aufgehoben). Pfingſtmontag, 29. Mai: Außer Miete: Im Rahn des Oſtmark⸗Zyklus: Zum erſten Male: Das Lan des Lächelns. Operette von Franz Lehar Dienstag, 30. Mai: Miete G 25 und 1. Sondermiete G 13 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur“ gemeinde Mannheim, Abt. 391 bis 393: Der Gigant Schauſpiel von Richard Billinger. Anfang 20, Ende 22.30 Uhr. Mittwoch, 31. Mai: Miete M 25 und 1. Sondermiele M 13: Die diebiſche Elſter. Oper von G. Roſſin Anfang 20, Ende gegen 22.45 Uhr. f Donnerstag, 1. Juni: Miete D 26 und 2. Sonde miete D 13 und für die NSG.„Kraft durch Freude 1 Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 416 bis 417: 550 Muſikant. Oper von Julius Bittner. Anfang 4% Ende 22.15 Uhr. ö 5 177 Freitag, 2. Juni: Miete F 27 und 1. Sondermiete 50 Oeſterreichiſche Tragödie. Schauſpiel von ö Oertel. Anfang 20, Ende nach 22.30 Uhr. Im Neuen Theater(Roſengarten):„ 85 1 5 1 8 dik Pfingſtſonnkag, 28. Mak: Freier Verkauf: Für d Katz. Komödie von Auguſt Hinrichs. Anfang 20, Ende „„ 5 Pfingſtmontag, 29. Mai: Freier Verkauf: Für die Katz Komödie von Auguſt Hinrichs. Anfang 20, 22 Uhr... Al