berech richtet n und haften, nig im erden. Jung⸗ in der äriſche 1 wor⸗ wird. ch den g. des ument ng der inntem ehrho⸗ ilſchen letzten nderer fbaues Steilen gelei⸗ nd den letzten önnen, und nd des h voll⸗ Augen; So ha Stand n wer⸗ ichmill⸗ damit zeit er⸗ lichen en und itional⸗ Verfolg Gebiet wehr⸗ lit der die ſit Erfah⸗ Wehr; und wehr⸗ inmehr ſt ihre rfüllen werden nſatzbe⸗ ialiſten n wer⸗ t, die Arbei Form ermiete Kultut⸗ gan. Ende ermiele offt. sonder⸗ reude : Dei 0 20 14· Hud r dit „ Ende r die „ Ende Vezugspreis Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mt. 1.20 (Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., un Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Ar. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Dages. und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 4. 39: 1140 39. Jahrgang Großdeutſche Wehrmacht, großdeutſche Schule Zwiſchen den„Lehrerbund und dem Oberkommando des Heeres iſt eine enge Zuſam⸗ menarbeit in bezug auf alle Fragen der ſchuliſchen Erzie⸗ hung der Jugend zur Wehrhaftigkeit vereinbart worden. Mit zwei wichtigen Anordnungen haben ſowohl der Ober⸗ befehlshaber des Heeres, Generaloberſt von rauchitſch, und der Reichswalter des NS.⸗Lehrer⸗ bundes, Gauleiter Wächtler, die praktiſche Durchfüh⸗ ung dieſes Planes der gemeinſamen Arbeit eingeleitet. Reichswalter Wächtler hat die geſamte Schulungs⸗ arbeit des NSL B. für das kommende Jahr unter die Parole des Walles im Weſten als der Verkörpe⸗ rung des Lebenskampfes der Nation und der Sicherheit des Reiches geſtellt. Unter dieſem Thema wird die deutſche Erzieherſchaft alle Fragen der Wehrhaftigkeit des Volkes in umfaſſender Weiſe als erzieheriſches Prinzip heraus⸗ arbeiten. Der Oberbefehlshaber des Heeres hat den In⸗ ſpekteur der Kriegsſchulen mit der Wahrnehmung der Aufgaben der wehrgeiſtigen Erziehung beauftragt. In einem Vortrag in der Reichsſchule Donndorf⸗ Bayreuth des NSL B. ſprach Oberſtleutnant D. Heſſe in Vertretung des Inſpekteurs der Kriegsſchulen vor den Gauſchulungswaltern des NSL B. über die wehrgei⸗ ſtige Erziehung, der die Zuſammenarbeit von Wehrmacht und Erzieherſchaft dient. Der Redner ſtellte zunächſt den Unterſchied heraus, der zwiſchen der vor⸗ militäriſchen Ausbildung der Jugend im Auslande und der Idee einer wehrgeiſtigen Erziehung der Jugend in Deutſchland beſteht. Während jene im weſentlichen auf eine körper ⸗ lich⸗techniſche Befühigung der Jugend abzielt, ſo ſoll die Erziehung der deutſchen Jugend zur Wehrhaftig⸗ keit in erſter Linie der Bildung einer politiſch⸗ weltanſchaulichen und charakterlich⸗pflichtbewußten und die Autorität bejahenden Haltung, einer echten Wehr⸗ heſinnung dienen, mit Einſchluß eines gewiſſen zu ver⸗ mittelnden Wehrwiſſens und ſelbſtverſtändlich auch einer körperlichen Ertüchtigung. So müſſe an der Seite der roßdeutſchen Wehrmacht die großdeutſche Schule ſtehen. Der Redner betonte, daß der Begriff der Wehrerzie⸗ hung kein ſell . 10 bſtändiges Unterrichtsfach ſei, ſondern ein durch die geſamte Arbeit des Erziehers und der Schule hindurchgehendes Erziehungsprinzip. Polniſcher Boykott gegen Oeutſche Miniſterrat beſchließt Sonderſtrafen für Flucht über die Grenze. Der polniſche Miniſterrat beſchloß einen Ge⸗ ſetzentwurf über den Kriegs zuſtand, der die bis⸗ herigen Beſtimmungen außer Kraft ſetzen ſoll, und einen weiteren Geſetzentwurf, der beſondere Strafen für Ddefertion zum Feind oder Flucht über die Grenze des Staates vorſieht. ö Dieſer Geſetzentwurf beſtimmt, daß bei einzelnen lebertretungen gegen das Militärſtrafgeſetz und gegen die allgemeine Dienſtpflicht für den Fall der Deſertion zum Feind oder der Flucht über die Grenze des Staates außer den üblichen Strafen auch noch zuſätzlich der Ver ⸗ luſtdes Beſitzes und der Erbfähigkeit ſowie der Fähigkeit, Geſchenke anzunehmen, als Strafen ver⸗ hängf werden können. 5 Es iſt zu befürchten, daß ſich dieſes Geſetz vor allem gegen die zahlreichen Angehörigen der deutſchen! Volksgruppe richtet, die ſich vor dem Terror auf⸗ gehetzter polniſcher Elemente unter Zurücklaſſung ihres Grundbeſitzes über die Grenze nach Deutſchland in Sicher⸗ heit bringen wollen. In Thorn fand eine Verſammlung der polniſchen Sokol⸗Organiſation ſtatt. Es wurde beſchloſſen, alle deutſchen Unternehmungen, Firmen und Waren zu boykottieren und Aktionspläne gegen die Korridor⸗ deutſchen aufzuſtellen. Das amerikaniſche Neutralitätsgeſetz Gegen allgemeines automatiſches Ausfuhrverbok.— Vor⸗ ſchlüge Hulls. Waſhington, 30. Mai. Außenminiſter Hull hat an den orſitzenden des Senatsausſchuſſes, Senator Pittman, und en ſtellvertretenden Vorſitzenden des Außenausſchuſſes des nterhauſes, Abgeordneter Bloom, ein gleichlautendes Schreiben gerichtet, in dem er eine Reihe von Vorſchlägen 9 5 künftige Geſtaltung der Neutralitätsgeſetzgebung Der Vorſchlag Hulls, der zunächſt die Aufhebung des Verbotes des Woſſenverſande an Kriegführende erſtrebt, ebt auch Inkraftſetzung oder auch Wiederinkraftſetzung olgender Beſtimmungen auf: 1. den amerikaniſchen Schif⸗ en ungeachtet ihre 9 0 zu verbieten, ſich in Kampf- onen zu begeben, 2. das Reiſen amerikaniſcher Bürger in ampfzonen zu beſchränken, 3. eine Beſtimmung, derzufolge or der Ausfuhr von für Kriegführende beſtimmte Waren er Beſitztitel auf einen ausländiſchen Käufer übertragen werden ſoll, 4. Fortbeſtand des beſtehenden Geſetzes betr. nleihen und Kredite an kriegführende Nationen, 5. Re⸗ Aullerung der Werbung und Sammlung von Geldern in lmerita für Kriegführende, 6. Fortbeſtand der Bundes⸗ ontrollbehörde für Kriegsvorräte und des Lizenzſyſtems zur Wahrung der Aus⸗ und Einfuhr. Dienstag, den 30 Mai 1939 Nr 1 Prinzregent Haul beſucht Deulſchland Die Weichſel Polens Hauptſtrom? 1 1 1 5 5 1 3 1 9 1 1 1 1 —— eee e-. ᷣ eee 1 Jugoſlawiſcher Skaafsbeſuch auf Einladung des Führers. Ausſprachen über gemeinſame Politik Deutſchlands und Jugoflawiens. Berlin, 27. Mai. Am 1. Juni werden ihre Kgl. Ho⸗ heiten Prinzregent Paul und Prinzeſſin Olga von Jugo⸗ ſlawien auf Einladung des Führers mit dem(gl. Jugofla⸗ wiſchen Außenminiſter zu einem mehrkägigen Staatsbeſuch in Deutſchland um 15.30 Uhr auf dem Lehrter Bahnhof in Berlin einkreffen. Der Prinzregent wird auf ſeiner Reiſe von dem Hofminiſter Ankic, dem Generakadſutanten Divi⸗ ſionsgeneral Hriſtic und weiterem Gefolge begleitet ſein. Der Prinzregent, die Prinzeſſin und ihre Begleitung wer⸗ den während ihres Aufenthaltes in Berlin als Gäfle des Führers im neuen Gäſtehaus des Reiches, dem Schloß Bellevue, Wohnung nehmen. N Prinzregent Paul wird bei ſeinem Beſuch mit den füh⸗ renden Männern des Reiches zuſammenkreffen und ſo Ge⸗ legenheit zu perſönlichen Ausſprachen über Fragen gemein⸗ ſamer Politik Deutſchlands und Jugoflawiens haben. Am Freitag, den 2. Juni, findet zu Ehren des hohen jſugoſla⸗ wiſchen Gaſtes ei 5 tes eit arade ſtatt. Die R grad iſt für Donners * Flaggenſchmuck zu Ehren des Prinzregenten Paul Berlin, 30. Mai. Der Reichsminiſter des Innern und der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda geben folgendes bekannt: „Auf Anordnung des Führers flaggen aus Anlaß des Beſuches Seiner Königlichen Hoheit des Prinzregenten Paul von Jugoflawien die öffentlichen Gebäude für die Dauer ſeines Aufenthaltes in denjenigen Städten, in denen ſich der Prinzregent während ſeiner Deutſchlandreiſe befin⸗ ber, außerdem flaggen die öffentlichen Gebäude in den Ort⸗ ſchaften, die an den von dem Prinzregenten befahrenen Eiſenbahnſtrecken liegen, am Tage der Durchreiſe. Auf allen öffentlichen Gebäuden und Plätzen, die Empfangs⸗ oder Abſchiedszwecken dienen, kann neben den von Reichs wegen vorgeſehenen Flaggen die jugoſlawiſche Flagge geſetzt wer⸗ den. Die Bevölkerung der in Betracht kommenden Ortſchaf⸗ ten wird gebeten, an dem Tage des Beſuches oder der Durchreiſe die Reichs⸗ und Nationalflagge zu zeigen.“ * 4* 7 7 7 7 Göring begrüßt Spanien⸗Freiwillige Feſtlicher Empfang in Hamburg. Die deutſchen Freiwilligen aus Spanien tref⸗ ſen am Mittwoch, dem 31. Mai, in Hamburg ein, wo ſie von Generalfeldmarſchall Hermann Göring begrüßt werden. Der Generalfeldmarſchall fährt den Schiffen, die die Freiwilligen in die Heimat zurückbringen, auf der Jacht„Hamburg“ ein Stück entgegen. Die Jacht wird die Schiffe mit den Freiwilligen in langſamer Fahrt paſſieren und mit ihnen dann als letztes Schiff des Ge⸗ ſchwaders nach Hamburg zurückkehren. Bei der Ueberſee⸗ brücke findet die Ausſchiffung der Freiwilligen ſtatt. Der Generalfeldmarſchall wird hier den Kommandeur der Freiwilligen begrüßen und der Ausſchiffung der erſten Soldaten beiwohnen. Die Ehrenkompanie bei der Be⸗ grüßung wird durch die Luftwaffe geſtellt werden. Von der Ueberſeebrücke aus begibt ſich Hermann Gö⸗ ring zur Ausſtellung„Segen des Meeres“, wo 300 Seeleute, die in den letzten Jahren die Transporte nach Spanien durchgeführt hatten, den Generalfeldmarſchall er⸗ warten. Nach Beſichtigung der Ausſtellung findet am Karl⸗Muck⸗Platz der Vorbeimarſch der Freiwil⸗ ligen vor Hermann Göring ſtatt. Vor dem Vorbei⸗ marſch ſchreitet der Generalfeldmarſchall die Front des Ehrenbataillons der Luftwaffe und der Gliederungen der Bewegung ab. Am Nachmittag werden die Freiwilligen auf der Moorweide Aufſtellung nehmen. Nach der Gefallenenehrung Ordensauszeichnung Hermann Göring wird die Front der Freiwilligen abſchreiten und eine Anſprache an ſie halten, der eine Gefallenenehrung folgen wird. Nach der Ehrung erfolgt die Ordensverleihung, worauf der Befehlshaber der Freiwilligen auf die Anſprache des Generalfeldmar⸗ ſchalls antworten wird. Nunmehr begibt ſich Hermann Göring in Begleitung des Reichsſtatthalters, des Großadmirals, der General⸗ oberſte Brauchitſch und Keitel, zahlreicher Freiwilliger und anderer ins Hamburger Rathaus, in das auch die Ge⸗ neralkonſulhn der Antikominternmächte ſowie Jugo⸗ ſlawiens und Bulgariens geladen ſind. In den ſpäten Nachmittagsſtunden kehrt der General⸗ feldmarſchall wieder nach Berlin zurück. 5 Im Kampf gegen die Landflucht Neue Erleichterungen im Landarbeiterwohnungsbau. Als wirkſames Mittel gegen die Landflucht hat ſich der Bau von ausreichend großen und geſunden Woh⸗ nungen auf dem Lande erwieſen. Entſprechend der großen ernährungs⸗ undbevölkerungspoli⸗ tiſchen Bedeutung dieſer Frage wird die Förderung des Landarbeiterwohnungsbaues im Rahmen des Vier⸗ jahresplanes weiterhin mit allen Mitteln durchgeführt. Bisher ſind im Altreich für 20000 Wohnungen Zu⸗ ſchüſſe und Darlehen des Reiches ſowie Darlehen der Lan⸗ desrentenbank an Bauern, Landwirte und Eigenheim⸗ bewerber bewilligt; die Wohnungen ſind zum Teil bereits fertig, zum Teil noch im Bau. Für weitere 15 000 Woh⸗ nungen iſt mit den Vorarbeiten begonnen. zer vans — . Jahlen widerlegen die polniſchen Anſprüche auf die Weich⸗ ſelmündung.— Die Weichſel gehört zu den Querverbin⸗ dungen des deukſchen Wirtſchaftsraumes. Gegen die deutſche Forderung nach Rückkehr Danzigs zum Reich wird von polniſcher Seite be⸗ hauptet, Polen brauche den Danziger Hafen, da er an der Weichſel, der„Lebensader der polniſchen Wirtſchaft“ liege. Zu der Geſamtlage wird von au⸗ toriſierter Danziger Seite dem„Südoſt⸗Echo“ eine Zurückweiſung der polniſchen Anſprüche zur Ver⸗ fügung geſtellt. Die von Polen beanſpruchte Verallgemeinerung des Grundſatzes, daß der Beſitz des Hauptſtromes einen An⸗ ſpruch auf die Mündung bedinge, müßte, ſo heißt es hier⸗ in, dazu führen, daß nicht nur Deutſchland das niederlän⸗ diſche Rotterdam, ſondern auch Ungarn das rumäniſche Ga⸗ latz, Jugoflawien das griechiſche Saloniki, Spanien die por⸗ tugieſiſche Hauptſtadt oder den Hafen Porte, Frankreich die niederländiſche Maas⸗Mündung, Bulgarien das türkiſche Eno fordert. Abgeſehen davon hat Polen jedoch in den 20 Jahren ſeit Verſailles nichts getan, um den Beweis für ſeine unrichtige Theſe wenigſtens nachträglich zu liefern. Statt deſſen iſt feſtzuſtellen, daß Polen erſtens ſeit 1920 die Weich⸗ ſel weder als Hauptſtrom angeſehen und praktiſch benutzt, noch zweitens dieſen angeblich unentbehrlichen Weg zum Meer inſtandgehalten oder gar verbeſſert hat. Bei den gewaltigen Anſtrengungen, die Polen gemacht hat, um ſeinen Außenhandel beſſer zu lenken, hätte man annehmen können, daß der Güterverkehr auf der Weichſel ewaltig angeſtiegen wäre. das Gegenteil iſt der Fall. er Güterverkehr auf der Weichſel iſt gegenüber der Vor⸗ kriegszeit um faſt 50 v. H. zurückgegangen und heute nur noch ein Schatten ſeiner früheren Große. Von den im Jahre 1937 auf der Weichſel nach Danzig gelieferten Warenmen⸗ gen ſtammen nur 16,5 v. H. aus Innerpolen, darunter nicht eine einzige Tonne aus Orten oberhalb Warſchaus. Die reſtlichen 83,5 v. H. ſtammten aus dem Unterweichſelgebiet, und zwar kamen dieſe Warenmengen vor allem über den Bromberger Kanal, von der Oder und Warthe oder aus Oſtpreußen, aus Gebieten alſo, die vor dem Kriege ein zu⸗ ſammenhängendes, zum Teil ſogar verwaltungsmäßig zu Danzig gehöriges Hinterland bildeten. So liegt die Bedeutung der Weichſel als Verkehrsweg noch bis auf den heutigen Tag vielmehr in ihrer Rolle als Beſtandteil der deutſchen Binnenwaſſerſtraßen als ein lebendiges Glied der Querverbindungen des deutſchen Wirtſchaftsraumes von Weſten noch Oſten und umgekehrt. Der unter außerordentlich erſchwerten Umſtänden zwi⸗ ſchen Oſtpreußen und dem weſtlichen Reichsgebiet quer durch den Korridor geführte Schleppdienſt beförderte 1937 über die Weichſel in beiden Richtungen rund 90 000 Tonnen und iſt weiter im Steigen begriffen. Das iſt faſt das Dreifache des im gleichen Jahre von Süden nach Norden aus Inner⸗ polen nach Danzig beförderten Warenverkehrs auf der Weichſel! Abgeſehen von dem typiſchen polniſchen Schlendrian in der Verwaltung der Waſſerwege ſetzt Polen im Gegenteil ſeit Jahren bewußt alles daran, den ſeewärtigen Waren⸗ verkehr von dem naturgegebenen Verkehrsweg der Weich⸗ ſel abzulenken. Der Anteil des Waſſerweges am geſamten ſeewärtigen Warenumſatz Polens ging dementſprechend von 10,9 v. H. im Jahre 1924 auf einen Tiefſtand von 2,3 v. H. im Jahre 1937 zurück. Die Weichſel iſt nicht Polens Hauptſtrom. Sie wird we⸗ der als ſolcher ausgenutzt noch beſteht die Tendenz, ſie dazu zu machen. Damit entfallen auch alle moraliſchen Anſprüche und„Rechtstitel“, die gegen die berechtigten deutſchen An⸗ ſprüche auf Danzig und auf Schaffung klarer Grenzverhält⸗ niſſe in dieſem Abſchnitt geſtellt werden. CCC. ˙ A ͤ ͤ ͤ K————— Wenn auch das bisherige Ergebnis der Förderungs⸗ maßnahme einen großen Erfolg bedeutet, ſo muß doch ver⸗ ſucht werden, einerſeits allen 2 etriebsführern, die ihren Land⸗ oder Waldarbeiterfamilien neue Wohnungen ſchaffen wollen, die Durchführung ihrer Bauvorhaben zu ermöglichen, andererſeits aber auch allen Eigen heim⸗ bewerbern, die ſich auf dem Lande anſiedeln wollen, zu einem eigenen Heim zu verhelfen. Zur Erleichterung der vielfach noch ſchwierigen Reſtfinanzierung hat der Reichsarbeitsminiſter die Finanzierung für wirtſchaftlich ſchwache Landwirte und Eigenheimbewerber des Altreichs weſentlich verbeſſert. So können die Reichs zuſchüſſe von bisher 600 RM. auf 1000 RM. erhöht werden; bei betriebseigenen Wohnungen erhöhen ſich die Landesrentenbankdarlehen von 5400 RM. auf 5900 RM., bei Eigenheimen die Reichs⸗ darlehen von 1500 RM. auf 2800 RM. Die für Reichs⸗ darlehen zu zahlenden Leiſtungen können, wenn das Bau⸗ vorhaben ſich in Größe und Ausſtattung auf das Notwen⸗ dige beſchränkt, bis auf 1 v. H. Tilgung herabgeſetzt werden. Sofern nicht beſondete Umſtände vortsgen, dürfte es möglich ſein, die Finanzierung bei wirkſchaftlich ungünſtig geſtelltes Antragſtellern, worüber die ſtagtlichen Durchfüh⸗ rungsbehörden zu befinden haben, derart zu geſtalten, daß die nönatlichen Laſten 20 R M nicht überſteigen. Durch die verbeſſerte Finanzierung wird ſich die Zahl der“ Bauvorhaben weſentlich erhöhen; dadurch werden zahlrgiche Land⸗ und Waldarbeiter ſowie ländliche Hand⸗ werker, die bisher an den Maßnahmen keinen Auteil haben konnten ein Heim mit einer Landzulage erhalten. * 3 *. 2 70 7 vr NG⸗Reichsbund für Leibesübungen Regelung der Zuſtändigkeiten in der Leibesübung. NS. Berlin, 26. Mai. Die Nationalſozialiſtiſche Par⸗ teikorreſpondenz meldet: Am 21. Dezember 1938 hat der Führer einen„Erlaß über den nationalſozialiſtiſchen Reichs⸗ bund für Leibesübungen“ herausgegeben, in dem es heißt, daß dem NSR die Leibeserziehung des deutſchen Volkes obliegt, ſoweit dieſe nicht durch den Staat oder durch die Partei, ihre Gliederungen und angeſchloſſenen Verbände durchgeführt wird. In dem Erlaß des Führers iſt weiter feſtgelegt worden, daß alle deutſchen Gemeinſchaften, die zur Pflege der Leibesübungen oder zur Durchführung ſport⸗ licher Wettkämpfe gebildet werden, dem NSR angehören. Auf Grund des Artikels 6 des vorgenannten Erlaſſes des Führers hat der Reichsſportführer nunmehr mit Zuſtim⸗ mung des Stellvertreters des Führers Durchführungsbe⸗ ſtimmungen erlaſſen. Dieſe Durchführungsbeſtimmungen ſind in zwei im rtlaut gleichen Ausfertigungen erſchienen, von denen eine von SA⸗Obergruppenführer von Tſchammer und ſeiner Eigenſchaft als Beauftragter für die Lei⸗ ungen in der NSDAP im Stab des Stellvertreters Führers für die Partei erlaſſen worden iſt, während die ere für den ſtaatlichen Bereich Gültigkeit hat. In dieſen Durchführungsbeſtimmungen wird einleitend feſtgeſtellt, daß der NSR die umfaſſende Erziehungsgemeinſchaft des deutſchen Volkes iſt. Seine Aufgabe iſt daher neben der Pflege des Wettkampf⸗ und Leiſtungsſports die Durchfüh⸗ rung der Leibeserziehung auf breiteſter Grundlage. Als⸗ dann wird feſtgeſtellt. was nicht zum Aufgabenbereich des NS gehört. Die Durchführungsbeſtimmungen ſind in dieſem Punkt ſehr gründlich und unmißverſtändlich. Selbſt⸗ verſtändlich gehört der Sport in den Schulen und Hoch⸗ ſchulen nicht zum Arbeitsbereich des NSR; ebenſowenig die dienſtliche Körperſchule in der Partei, der Polizei, dem Reichsarbeitsdienſt und den entſprechenden Organiſationen. Dieſe gilt vielmehr als Leibeserziehung, die durch den Staat oder durch die Partei, ihre Gliederungen und ange⸗ ſchloſſenen Verbände durchgeführt wird. Dagegen gehören alle deutſchen Gemeinſchaften, die zur Pflege der Leibesübungen oder zur Durchführung von Wett⸗ kämpfen gebildet ſind oder künftig gebildet werden, dem NS an Dies gilt auch für ſolche Sportgemeinſchaften, die von Organiſationen des Staates und der Gemeinden oder von der Partei, ihren Gliederungen und angeſchloſ⸗ ſenen Verbänden gebildet ſind. Schließlich iſt in den Durch⸗ führungsbeſtimmungen feſtgelegt, daß jede Vertretung der deutſchen Leibesübungen gegenüber dem Ausland entweder durch den NSR oder durch ſeine Vermittlung erfolgt. Da⸗ mit iſt im Raum der deutſchen Leibeserziehung eine grund⸗ legende Ordnung geſchaffen, die einen weiteren ruhigen Aufbau gewährkeiſtet. A1 —— F Ofimärkiſches Kulturgut de Sſtellung„Berge, Menſchen und Wirt⸗ 0 8 9 iſch der Oſtmark“ in Berlin. 26. Mai. Der Oſtmark mit ihrem ſtarken und Leben iſt in die Berliner Ausſtellungshallen gen und veranſtaltet unter der Schirmherrſchaft Her⸗ mann Görings eine Schau, die alle Beſucher entzücken und der Oſtmark neue Freunde gewinnen wird. Die feierliche Eröffnung fand in Anweſenheit der Reichsminiſter Graf chwerin von Kroſigk und Dr. Seyß⸗Inquart, der Staats⸗ ſekretäre Keppler, Pfundtner, Dr. Syrup und Dr. Stuck⸗ hart ſowie zahlreicher weiterer Ehrengäſte des geſamten öffentlichen Lebens ſtatt. Oberbürgermeiſter Dr. Lippert entbot den Gäſten den Willkommensgruß der Reichshauptſtadt. Die Vertreter der Oſtmark hätten in Gemeinſchaft mit dem Berliner Ausſtel⸗ lungsweſen eine Schau aufgebaut, die zum erſten Male ſeit der Befreiung, ja überhaupt zum erſten Male in ſo um⸗ faſſender Weiſe Landſchaft, Kultur und Wirtſchaft der Oſt⸗ mark im Zentrum des Reiches zeige. Die Ausſtellung er⸗ öffne auch die großen Perſpektiven der oſtmärkiſchen Zu⸗ kunft. Sie ſtünden unter dem großdeutſchen Motto:„Mit dem Reich und in dem Reich für das Reich“. Reichsminiſter Dr. Seyß⸗Inquart erinnerte an die Stunde der Befreiung und Heimkehr. Das Oſtmärkertum ſei nicht mehr beſchränkt auf ein beſtimmtes deutſches Sied⸗ lungsgebiet Es ſei als ein geiſtiger Beſtandteil im Groß⸗ deutſchen Reich aufgegangen. Seine Aufgabe ſei keine be⸗ ſtändige, ſondern eine funktionelle, die gerade ſo wie das Preußentum als der Ausdruck der Haltung untrennbar mit dem Reich verbunden ſei und zu ſeiner Größe und Mäch⸗ tigkeit in der Welt beitrage. Die Ausſtellung„Berge, Men⸗ ſchen und Wirtſchaft der Oſtmark“ ſolle von dieſem Geiſt und ſeiner geſchichtlichen Entſtehung Zeugnis ablegen. Ihr komme die Kufgabe zu, oſtmärkiſches Kulturgut noch tiefer in die Vollendung deutſcher Einiakeit hineinzutragen. FP Roman von Elſe Wernecke 85 Hergesheimer blinzelt in die Sonne und bemüht ſich krampfhaft, ein Lächeln zu unterdrücken. Jetzt bloß ſchnell weiter, bevor ſie merkt, was für ein bezauberndes Geſtänd⸗ nis ſie da eben gemacht hat. „Natürlich war es ein Unfall, und—“ „Nein, Herr Ullmann glaubt das beſtimmt nicht, und was muß er jetzt von mir denken?“ ö Was Herr Ullmann von ihnen denkt? Er hält Sie 5 7 0 8 8 2 5„ für ein unbeſchreiblich tapferes Mädchen, er hat——“ Fräulein Hellwig hat jetzt ganz rote Wangen und richtet ſich halb auf.„Das kann er gar nicht, Herr Pro⸗ feſſor, das iſt ganz unmöglich! Denn Herr Ullmann kennt ja den Anlaß der ganzen Sache nicht. Und das Furchtbare iſt— ich kann es ihm nie, niemals ſagen!“ 8 „Den Anlaß Ihres— Ihres kleinen Huſarenſtückchens Fräulein Hellwig? Den kennt Martin Ullmann 1 Mit großen, ſchreckgeweiteten Augen fällt Eliſabet Hellwig in ihren Stuhl zurück.. 5 5 „Herr Ullmann weiß——2“ „Natürlich!“ Hergesheimer bemüht ſich um die her⸗ abgeglittene Decke und hüllt Fräulein Hellwig ſorgfältig und ein wenig umſtändlich ein. Inzwiſchen erzählt er und er bemüht ſich, die Angelegenheit is leicht und einfach dar⸗ zuſtellen, wie nur irgend möglich. Eine ganz einfache Ge⸗ ſchichte, von Ullmann als Bagatelle abgetan— Ausländiſche Gäſte beim Reichskriegertag Am diesjährigen Reichskriegertag wird eine Reihe hervorragender Perſönlichkeiten des Auslandes, dar⸗ unter auch zahlreiche Militärattachés der befreundeten Nationen, teilnehmen. Ferner werden Abordnungen italieniſcher, bulgariſcher, ungariſcher und finnländiſcher) Frontkämpferorganiſationen vertreten ſein. Weiter nimmt eine Reihe hoher ſpaniſcher Offiziere am Reichs⸗ kriegertag teil. Die über 200 Mann ſtarke finniſche Ab⸗ ordnung, die unter Führung von Generalmajor Valve zur Zeit in Deutſchland weilt, beſucht als Gaſt des Reichskriegerführers den Kyffhäuſer und wird von dort aus zum Reichskriegertag nach Kaſſel fahren. ö ö * Berlin, 30. Mai. Reichsminiſter Dr. Lammers teilt fol⸗ gendes mit:„Zu meinem 60. Geburtstage ſind mir aus allen Kreiſen des deutſchen Volkes unzählige Glückwünſche zugegangen. Da es mir bei der Fülle der Glückwünſche un⸗ möglich iſt, jedem einzelnen perſönlich zu danken, bitte ich alle diejenigen, die meiner freundlichſt gedacht haben, auf dieſem Weg meinen aufrichtigſten Dank entgegenzuneh⸗ men.“ Goethe⸗Medaille für Profeſſor Janſen. Berlin, 30. Mai. Der Führer hat dem Städtebauer Pro⸗ feſſor Dr.⸗Ing. e. h. Hermann Janſen in Berlin⸗Grune⸗ wald aus Anlaß der Vollendung ſeines 70. Lebensjahres die Goethe-Medaille für Kunſt und Wiſſenſchaft verliehen. Lufkpoſt Südamerika— Deutſchland in anderthalb Tagen. Berlin, 30. Mai. Die am Freitag mittag mit der Luft⸗ hanſa aus Sübamerika abgegangene Luftpoſt traf am Sonntag kurz nach Mitternacht in Frankfurt a. M. ein. Anterführer gibt's nicht Einheit des Führerkorps im Arbeitsdienſt. Der Reichsarbeitsführer hat einen Erlaß über die Einheit des Führerkorps im Reichsarbeitsdienſt herausgegeben. Er ſtellt darin grundſätzlich feſt, daß der Reichsarbeitsdienſt keine Einteilung in Unterführer und Führer kenne, ſondern lediglich eine Unterſcheidung der Führerlaufbahnen in ſolche der unteren, mittleren und oberen Laufbahn. Jede der drei Führerlaufbahnen ent⸗ ſpreche einem gewiſſen Aufgabengebiet der Füh⸗ rung. Die notwendige Gliederung der Führerlaufbahn in drei Gruppen bedeute leine Errichtung verſchiedener „Führerklaſſen“. Insbeſondere dürfe zwiſchen den auf die untere Laufbahn angewiefenen und den in der mittleren Laufbahn ſtehenden Führern auch außerdienſtlich keine Scheidewand aufgerichtet werden. Der Ausdruck Unter⸗ führer wird ausdrücklich vom Reichsarbeitsführer verboten. Bei aller Strenge in bezug auf Dienſt⸗ auffaſſung und dienſtliche Anforderungen müſſe dieſe innere Kameradſchaft auch in den äußeren Formen ihren Ausdruck finden. Verſtärkter Wirtſchaftsverkehr Neue deutſch⸗italieniſche Wirtſchaftsabkommen. Berlin, 30. Mai. Der deutſche und der italieniſche Regie⸗ rungsausſchuß für die deutſch⸗italieniſchen Wirtſchaftsbe⸗ iehungen haben in Berlin eine gemeinſame Tagung abge⸗ alten. Dieſe Tagung fand ihren Abſchluß mit der Unter⸗ zeichnung einer Reihe von Abkommen und Vereinbarun⸗ gen, die von dem Vorſitzenden des italieniſchen Regierungs⸗ ausſchuſſes, Botſchafter Giannini, und von dem Vorſitzen⸗ den des deutſchen Regierungsausſchuſſes vollzogen wurde. Der Vorſitzende des italieniſchen Regierungsausſchuſſes un⸗ terzeichnete im Namen der italieniſch⸗albaniſchen Zollunion. Die beiden Regierungsausſchüſſe haben alle mit einer noch engeren Verflechtung der beiden Volkswirt⸗ wirtſchaften zuſammenhängenden Fragen einer erneuten Nachprüfung unterzogen. Sie haben eine Reihe von Maß⸗ nahmen vereinbart, die dazu beſtimmt ſind, dieſem Ziele zu dienen. Außerdem wurde die Durchführung eines gemein⸗ ſamen Wirtſchaftsprogrammes in Ausſicht genommen, deſſen weitere Einzelheiten in den nächſten Monaten in ge⸗ meinſamen Beratungen feſtgelegt werden ſollen. Die beiden Regierungsausſchüſſe haben ferner alle Fra⸗ gen geregelt, die die Einbeziehung des Protektorats Böh⸗ men und Mähren in die deutſch⸗italieniſchen Vereinbarun⸗ gen über den Handels⸗ und Zahlungsverkehr zwiſchen den beiden Staaten betreffen. Hierbei iſt ſichergeſtellt worden, daß der Handelsverkehr zwiſchen dem Protektorat und Ita⸗ lien ſich in Zukunft weſentlich enger geſtalten wird als frü⸗ her die Wirtſchaftsbeziehungen zwiſchen Italien und der tſchecho⸗ſlowakiſchen Republik. Er erzählt wohlweislich nicht, daß Ullmann ganze Tage und Wochen damit zugebracht hat, dieſen ſogenann⸗ ten„Anlaß“ zu ergründen. Wie er das alte Dienerehe⸗ paar ausforſchte. Wieviel Mühe es ihn gekoſtet hat, die Angſt und das Mißtrauen der Leute zu überwinden. Wel⸗ chen Aufruhr es gegeben hat, als Martin Ullmann auf der Redaktion der Mittagszeitung erſchien, um mit Hilfe von Fräulein Frohwein den Weg zu Jürgen Hellwig fand. Welchen Sturm es gab, als eines Abends nach dem Theater der Schwarzlackierte mit den roten Rädern vor der üblen Künſtlerkneipe im nördlichen Vorort hielt und der große Ullmann perſönlich eintrat, um aus einem Kreis lärmen⸗ der junger Leute den blonden Burſchen herauszuholen, der ſich mit einem triumphierenden Blick von den Freun⸗ den verabſchiedete. Hergesheimer erzählt auch nichts von dem, was zwiſchen den beiden Männern geſprochen wurde, denn das weiß er ſelbſt nicht. Er erklärt nur, daß Ullmann Gelegenheit genommen hat, Fräulein Hellwigs Bruder kennenzulernen— ein Zufall natürlich!— und daß er ſich freut, etwas für ihn tun zu können— „Nach meiner Berechnung muß Ihr Herr Bruder in dieſen Tagen in New Mork eintreffen. Er reiſt übrigens in Begleitung des Regiſſeurs Winkler. Das iſt ein Mann, der eine Berufung nach drüben hatte und ſich ſehr für junge Talente intereſſiert——“ Hergesheimer iſt nun doch mit der Decke fertig gewor⸗ den und richtet ſich auf. Fräulein Hellwig hat nicht einmal Zeit, ihm zu danken. Sie ſchweigt ſehr lange, und dann ſagt ſie leiſe: „Das hat Herr Ullmann alles getan?? „Ja“, ſagt Hergesheimer ruhig,„für Sie—“ Und nun wendet ihm Fräulein Hellwig das Geſicht zu, ein Geſicht, das ein einziges Leuchten iſt. Und ihre dunk⸗ len Augen ſchimmern von aufſteigenden Tränen. Mit bei⸗ den Händen greift ſie nach Hergesheimers Hand— Aber der tritt einen Schritt zurück und lacht: Die kommuniſtiſche Gefahr Bemerkenswerke Eingeſtändniſſe auf dem Landespartei. kongreß der ſozialiſtiſch⸗republikaniſchen Vereinigung. Paris, 30. Mai. Zur Eröffnung des 5. Landesparteikon⸗ greſſes der ſozialiſtiſch⸗republikaniſchen Vereinigung erſtattete der Generalſekretär der Partei und ehemalige Luftfahrtmi⸗ niſter Deat den Lagebericht. Er ging vor allem mit den Kommuniſten ſcharf ins Gericht. Die kommuniſtiſche Partei trachte danach, die örtlichen Volksfrontausſchüſſe wieder zum Leben zu erwecken oder künſtlich am Leben zu erhalten. Dieſe Organe, die nur Unterabteilungen und Filialen des Bolſche⸗ wismus ſeien, hätten keinerlei Exiſtenzberechtigung mehr. Man müſſe den Kommuniſten jedes Recht abſprechen, im Namen der Arbeiterklaſſe zu reden. Zum Schluß erklärte Deat, die ſozialiſtiſch⸗republikaniſche Vereinigung müſſe ei mit allen Kreiſen und Elementen zuſammenfinden, die im gleichen Sinne arbeiteten, um gemeinſam ſowohl gegen den Krieg als auch gegen jeden totalitären Unterwerfungsverfuch innerhalb Frankreichs zu kämpfen. Der ehemalige Kammerabgeordnete Montagnin ſprach ebenfalls über die große Gefahr, die die Aktivität der kom. Der ehemalige Arbeitsminiſter Froſſard erklärte, daß die Parlamentsgruppe der Vereinigung zwar die Außenpolilt der Regierung billige, die Innenpolitik aber und insbeſog. dere die Finanzpolitik ablehnen müſſe. Mandſchur iſch⸗mongoliſche Kämpfe Ueber 40 außenmongoliſche Flugzeuge abgeſchoſſen. Tokio, 30. Mai. In einem ſeit Beginn der Grenzzwi⸗ ſchenfälle am Buinoor größten Gefecht griffen erneut mon goliſche Truppen, unkerſtützt von mechaniſierten Einheiten und über 100 Flugzeugen, den Grenzbezirk Nomonhan ap, wurden jedoch von vereinigten ſapaniſch-⸗mandſchuriſchen Kräften mit ſchweren Verluſten zurückgeſchlagen. Die jay. niſchen Flieger ſchoſſen über 40 außenmongoliſche Maſchiym ab. Angeſichts der durch die Grenzverletzungen geſpannken Lage proteſtierte das Außenamt von Mandſchukuo ſchär⸗ ſtens bei der Regierung der Außenmongolei und forderte die ſofortige Zurückziehung der mongoliſchen Truppen aus dem Grenzgebiet. Dampfer ſtieß beim Landen gegen die Mole. Mailand, 30. Mai. Infolge eines Schadens an der Steuerung ſtieß der aus Pola kommende Dampfer„San Giuſto“ in Trieſt beim Landen mit aller Wucht gegen die Hafenmole. Im Augenblick des Unfalles befanden ſich zahb reiche Perſonen auf den Treppen, um ſich für das Ausſtei⸗ gen bereitzuhalten. 15 Perſonen wurden durch den Anpral von den Treppen geſchleudert und erlitten Verletzungen. debn Perſonen mußten in das Krankenhaus gebracht wer⸗ den. Gingapur⸗Expreß 8 Meter tief geſtürzt Lokomotivführer kot, rund 300 Paſſagiere verletzt. London, 30. Mai. Wie man aus Singapur meldet, iſt 150 Meilen nördlich von Singapur der Puala-Sampur⸗Sin⸗ gapur⸗Expreß enigleiſt und die etwa acht Meter hohe Bö⸗ ſchung hinunkergeſtürzt. Der Lokomotivführer wurde gelö⸗ kek und rund 300 Paſſagiere wurden verletzt. Man führk den Anfall auf Sabokage zurück, um ſo mehr, als von moham⸗ medaniſcher Seite verſchärfte Propaganda gegen England zu ſpüren iſt. Fünf Schüler im Kattegatt ertrunken Der ſtarken Strömung zum Opfer gefallen. 5 Kopenhagen, 30. Mai. Im Landſchulheim der deutſchen Sk. Pekri⸗ Schule in Kopenhagen, das bei Lumb⸗ ſaas auf Sjaellands Ode gelegen iſt, hat ſich am Sonnfag ein ſchweres Unglück ereignet. Fünf Schüler, die ſich wäh⸗ rend der Pfingferien mit anderen Kameraden und Lehrer in dem Landſchulheim aufhielten, ſind beim Baden im Kaktegalft ertrunken. Der Erlaubnis des Aufſichtsführenden, des Direktor Dr. Maywald entſprechend, waren 16 Knaben von den Landſchulheim durch den Sönderupwald zum Kattegatt ge gangen, um dort zu baden. Nur 11 kehrten zurück. ünf anderen fielen der ſtarken Strömung zum Opfer. ds Leichen der Ertrunkenen ſind bisher noch nicht gefunden worden. Acht Tote bei Autobusunglück auf dem Peloponnes. Au der Straße von Tripolis nach Vitinga auf dem Peloponnes ſtießen zwei Omnibuſſe in voller Fahrt zuſammen. Acht Fahr⸗ gäſte wurden bei dem Unglück getötet, 20 mehr oder weniger ſchwer verletzt. Von Athen ging ſofort eine Hilfskolonne an die Unglücksſtätte ab. „Jch glaube, mein liebes Kind, das gebührt ja nun wirklich nicht mir! Aber eins müſſen Sie mir verſprechen keine Tränen! Sonſt kriege ich einen gottsjämmerlichen Krach von Ihrem Tyrannen, dem Onkel Doktor. Und hab ich das verdient?“ Sie ſchluckt auch brav und lacht ſchon 2 5 ein bißchen. Dann geht der alte Hergesheimer ins aus. Er ſummt vor ſich hin, als er Ullmanns Arbeitszim⸗ mer betritt, ſtellt ſich mit dem Rücken zum Rauchtiſch an die Wand und muſtert intereſſiert die Buchrücken. Er ſummt ein paar Takte. 5 „Na?“ fragt Ullmann kurz und gepreßt. Hergesheimer dreht ſich im Zeitlupentempo um. 1 „Was— na?— Wie alt biſt du eigentlich, Ullmann? „Fünfunddreißig— warum?“ „Weißt du, wie du ausſiehſt? Wie ein Primo der feuchte Hände nach dem Abitur hat.“ Und er wendet ſich wieder den Büchern zu. Ullmann könnte auf der Stelle in die Luft gehen— „Aber—“ Hergesheimer zieht die Worte wie 1 5 Fliege aus dem Honig— und er ſpricht, ohne ſich 25 zuwenden—,„du kannſt im übrigen beruhigt ſein du haſt beſtanden!“ 95 Hergesheimer hört einen unterdrückten Ausruf 5 kann gerade noch die Hand auf die Türklinke legen: „Einen Augenblick, bitte— ich würde dir doch 11 zu bedenken, daß die junge Dame noch nicht allzub 5 vertragen kann und meiner Schätzung nach für hicht genug hat. Und es macht nichts— wenn du dich n 01 gerade wie ein Rieſenroß benimmſt, läuft ſie dir 10 5 nicht mehr davon.— Zum Gratulieren iſt es ja noch 1 bißchen zu früh— ſchnell auf Holz klopfen!— aber we ihr bei der Namenswahl für den A den Schwierigkeiten 14 ornamen! haben ſolltet— ich heiße Adolf mit 55 f(Fortſetzung ola „ K re VVVVCCCTCCCCCCCCCCCCCCCCC TTT V rkei. ing. keikon⸗ ſtattete ihrtm⸗ lit den Partei er zum l. Dieſe öolſche⸗ 1 mehr. en, im klärte ſſe ſch die im en den verſuch urach r kom⸗ daß die politik sbeſog⸗ pfe n. nzzwi⸗ mon- heiten an an, riſchen jap. ſching annten ſchärß⸗ rte die Is dem an der „San en die 9 zahl Usſtei⸗ Inprall ungen. t wer⸗ Wiederſehensfeier der 110 er. Mannheim, 30. Mai. Der Appell an die ehemaligen Angehörigen des früheren 2. Badiſchen Grenadierregiments Kaiſer Wilhelm I. Nr. 110 und der dazu gehörenden Kriegs⸗ formationen Reſerveinfanterieregiment Nr. 110, Reſerve⸗ infanterieregiment 40 und Erſatz⸗Infanterieregiment 28, ſich über die Pfingſttage in Mannheim zu einer Wiederſe⸗ hensfeier einzufinden, hatte Gehör gefunden, Zu Tauſenden janden ſich die Kameraden aus allen Teilen des Reiches ein. Mannheim prangte ihnen zu Ehren in reichem Flaggen⸗ ſchmuck. Bereits am Samstag trafen neben unzähligen Ein⸗ zelreiſenden ſehr viele Kameradſchaften geſchloſſen ein, am Hauptbahnhof durch die Angehörigen der Mannheimer 11ber⸗Kameradſchaft begrüßt und zu den Quartieren gelei⸗ tet. In Anweſenheit einer Ehrenabordnung der alten 110er erfongte um 17 Uhr auf dem Platz am Adolf Hitler⸗Ufer, dem Feſtplatz für die Feier, die Hiſſung der Fahne des Reichskriegerbundes und der Reichsflagge. Zu dem Feſtakt im Nibelungenſaal des Roſengartens hatten ſich zahlreiche führende Männer von Partei, Wehr⸗ macht, Staat und Stadt eingefunden. Auf der Bühne des feſtlich geſchmückten Saales ſtand ein Doppelpoſten in der Uniform der alten 110er. Tradionsverbandsführer Haupt⸗ mann a. D. Hermann hielt die Begrüßungsanſprache und brachte die eingelaufenen Glückwünſche zur Kenntnis, unter ihnen ſolche von Generalinſpektor Ir. Todt und Miniſter d. D. Prof. Dr. Schmitthenner, die bei den alten 110 ern gekämpft haben. Kreisleiter Schneider überbrachte die Grüße der Partei. Oberbürgermeiſter Dr. Renninger ließ die Gäſte namens der Stadt Mannheim willkommen. Gauverbindungsführer Oberſtleutnant a. D. Knecht ſagte als Vertreter des NS⸗Reichskriegerbundes, die Taten der Uber an der Weſtfront ſeien mit ehernen Lettern in die Ge⸗ chte eingegangen. Mit beſonderem Beifall begrüßt wurde der alte 110er 8 Gauleiter und Reichsſtatthalter Robert Wagner. Jieſe Feier falle mit dem Tag zuſammen, an dem vor 21 Jahren das Regiment 110 über den Chemin de Dames hin⸗ weg zur Marne einen Vorſtoß machte und alle hofften, der Weltkrieg werde mit dieſem Vorſtoß zu einem baldigen glücklichen Ende gebracht werden. Alles, was die Frontſol⸗ daten erſtrebten, ſei aber durch den Ausgang des Krieges Eine über die Bühne gehende Bilderfolge gab eindrucks⸗ volle Ausſchnitte aus den letzten 25 Jahren, vom Ausmarſch des Regiments 1914 bis zum Wehrſport und zum Schluß⸗ bild mit dem Aufmarſch des Regiments. Hierbei rückten die Soldaten unter Muſik mit aufgepflanztem Seitengewehr auf die Bühne. Den alten 110 ern folgten die jungen. Der Kommandeur des neuen Infanterieregiments 110, Oberſt Loehning, mahnte im Schlußwort zur Fortſet⸗ zung der ruhmreichen Tradition und brachte das Bekennt⸗ nis zum Führer aus, woran ſich der Geſang der nationalen Lieder ſchloß. 5 5 Nach dem Feſtakt begaben die Teilnehmer ſich nach dem Festplatz am Adolf Hitler⸗Ufer. Im rieſigen Feſtzelt war nun ein kameradſchaftliches Beiſammenſein. Die Aufteilung der Plätze entſprechend den früheren Kompanien gab die Möglichkeit, die Kameraden, die man aus dem Felde näher kannte, wiederzufinden. Mit dem Großen Wecken, ausgeführt durch das 2. Ba⸗ talllon des J. R. 110 wurde der Pfingſtſonntag eingeleitet, der dann zunächſt die verſchiedenen Kranzniederlegungen am 110er⸗Denkmal, am Grabe des Oberſten von Renz, auf dem Ehrenfriedhof und am alten Kriegerdenkmal brachte. Im Mittelpunkt aber ſtand die Feier am 110er⸗Denkmal. Mit dem Glockenſchlag 11 Uhr begann der Feſtmarſch, der nahe beim Paradeplatz durch den Reichsſtatthalter und den berſten Loehning abgenommen wurde. An der Spftze marſchierte die Ehrenkompanie des J. R. 110 mit je einem Ehrenſturm der SA, der Politiſchen Leiter und der Ihnen folgten in Kraftwagen die Veteranen und die Schwer⸗ kriegsbeſchädigten. In dem anſchließenden Marſchblock mit dem Kreiskriegerführer und ſeinem Stab wurden die Fah⸗ nen des Kreiskriegerverbandes mitgeführt. In Sechſerrei⸗ hen folgten nun die Tauſende Teilnehmer an der Wieder⸗ ſehensfeier. Auf der Tribüne wohnten dem Feſtvorbeimarſch mehrere alte Offiziere mit General Lamey bei. Mitten unter den Kameraden weilte auch Reichsſtatthalter Wagner. Der allgemeine Feſtplatzbetrieb wurde gegen Abend durch eine Gefechtsvorführung unterbrochen, bei der drei Züge des Infanterie regiments 110 die heutige Gefechtstaktik zeigten. Durch den Einſatz von Maſchinengewehren und Granatwerfern und vor allem durch die Mitwirkung von Panzerwagen wurde die Vor⸗ führung ſehr feſſelnd und begeiſterte die Zuſchauer. Mit dem Großen Zapfenſtreich klang der Haupttag der ſo erfolgreich verlaufenen Feiern aus. Die Muſikkorps des J. R. 110, die Regiments und die Bataillonsmuſik ſorgten hierbei für einen ſchönen Abſchluß. Grimmelshauſen— Dichter und Gaſtwirt DV. Daß Dichter nicht nur in höheren Sphären ſchwe⸗ ben, ſondern neben ihrer ſchriftſtelleriſchen Tätigkeit auch bür⸗ gerliche Berufe ausüben, wird man ziemlich häufig finden, wenn man ſich Jie Lebensgeſchichten großer Schriftſteller vor⸗ nimmt. Daß aber ein Mann der Feder das Gewerbe eines Gaſtwirtes ausübt, iſt eigentlich recht ſelten. Johann Jakob riſtoffel bon Grimmelshauſen, der vielgeleſene Chroniſt des deißigſährigen Krieges, deſſen Schriften— vor allem der Simplicius Simpliciſſimus“— eine innige Vertrautheit mit n Aufgaben und den Nöten und Sorgen des Gaſtwirtes verraten, vereinigte die beiden Berufe. Nachdem er im Drei⸗ figlährigen Kriege als Soldat ein abenteuerliches Leben ge⸗ ahr hatte, wurde er 1657 in Gaisbach in Baden Gaſtwirt. 1 gab zwar dieſen Beruf wieder auf, kehrte aber 1665 dazu zurück. Vermutlich führte er die heute noch beſtehende Wirt⸗ haft Jum ſilbernen Stern“ in Heimbach in Baden. Zwei ahre ſpäter ſtarb er, hochangeſehen und geadelt, als Schult⸗ 1 zu Renchen im Schwarzwald. Seine Nachkommen be⸗ 0 noch heute das Gaſtwirtsgewerbe; einer von ihnen det Wirt„Zum Bären“ in Renchen, der zu Ehren ſeines 1 85 Vorfahren eine Grimmelshauſen⸗Stube eingerichtet gal. Auch in anderen Orten Badens hält man die Erin⸗ 9 an dieſen großen Dichter⸗Gaſtwirt in. Badiſche Chronik Erlöſchen der Maul- und Klauenfeuche 10 N56. Wie uns die Landesbauernſchaft Baden mitteilt, eint die gefürchtete Maul⸗ und Klauenſeuche tatſächlich im Erlöſchen zu ſein. Seit dem 16. Mai iſt die Seuche nur in einer badiſchen Gemeinde wieder ausgebrochen, hinhegen in 4 Gemeinden erloſchen. Am 23. Mai, dem Tag der ſtatiſti⸗ ſchen Feſtſtellung, waren ſomit nur noch 9 bäuerliche Ge⸗ meinden unſerer badiſchen Heimat von der Maul⸗ und Klau⸗ enſeuche heimgeſucht. Die Beſtellung der Felder kann nun⸗ mehr wieder in der gewohnten Weſſe vor ſich gehen. Heidelberger Beethoven⸗Tage. 7 N 5 2 natlic Heidelberg. Das Heidelberger Fremdenblatt als mo⸗ 105 iche„Viſitenkarte unſerer Stadt hat ſeit langem die ſchöne Gepflogenheit, mit Voranſtellen einer geiſtigen oder künſtleriſchen Führerperſönlichkeit einen beſonderen Cha⸗ rakter nachzuweiſen. Die jetzt herausgekommene Ausgabe ſteht unter der Deviſe Beethovens, wenn anders das Leben und Schaffen eines großen Menſchen der Mit⸗ oder Nach⸗ welt als Deviſe gelten darf. Der Leſer wird in ſtraff gefaß⸗ ten. Beiträgen über Beethovens Stellung zur Religion, ſeine ſchöpferiſche Intuition hinſichtlich der Oper und über den Weg ſeiner Werke unterrichtet. Anlaß ſind beſonders die Beet⸗ hoven⸗Tage der Stadt Heidelberg vom 7. bis 12. Juni dieſes Jahres, die unter der Geſamtleitung des Generalmuſik⸗ direktors Kurt Oberhoff am erſten Tage ein Serenaden⸗ konzert im Schloßhof, am zweiten Tage im ſtädtiſchen Thea⸗ ter den„Fidelio“, am 9. Juni in der Stadthalle ein Sin⸗ fonie⸗Konzert, am 10. Juni dann wieder den„Fidelio“ bringen werden. Der 11. Juni als Sonntag iſt vormittags mit dem Queling⸗Quartett im Stadttheater, am Abend in der Stadthalle mit der„Miſſa ſolemnis“ beſetzt, wobei der Feſtchor des Bachvereins durch Univerſitäts⸗Muſikdirektor Prof. Dr. H. M. Popen geleitet ſein wird. Abſchließend wird dann im Schloßhof am Abend des 12. Juni ein Se⸗ renaden⸗Konzert mit anderer Prägung als jenes vom 7. Juni zu hören ſein. Die als Feſtſchrift anſprechende Aus⸗ gabe des Heidelberger Fremdenblattes bringt vorzügliche Illuſtrationen, unter ihnen auch ein größeres Beethoven⸗ Bildnis. 1 [I heidelberg.(Todesfall.) Im Alter von 66 Jah⸗ ren iſt Stadtoberbaurat Fritz Haller nach längerem Kran⸗ kenlager verſchieden. Die Stadt verliert in ihm einen aus⸗ gezeichneten Beamten und feinſinnigen Künſtler des Bau⸗ fachs, der viele Jahre an leitender Stelle erfolgreich tätig war. Er hat u. a. den Ehrenfriedhof geſchaffen. () Karlsruhe.(Aus dem Gerichtsſaah, die 8. Große Strafkammer verurteilte den 38 Jahre alten vor⸗ beſtraften verheirateten Friedrich Zimmer aus Karlsruhe wegen Untreue in drei und Unterſchlagung in zwei Fällen zu ſechs Monaten Gefängnis und 1000 Mark Geldſtrafe. Die Geldſtrafe iſt durch die Unterſuchungshaft abgegolten. Auf die Gefängnisſtrafe wurden weitere drei Monate Un⸗ terſuchungshaft angerechnet. (h) Freiſteit bei Kehl.(Mit dem Nachen geken⸗ tert.) Vier Rheinbauarbeiter verſuchten beim Damm⸗ meiſterhaus mit einem mit Geräten beladenen Nachen in den Rhein hinaus und dann durch die offene Schiffbrücke talabwärts zu fahren. Durch die Wellen eines entgegen⸗ kommenden Schiffes wurden ſie jedoch abgetrieben, und der Naächen ſtieß gegen ein Ponton der Rheinbrücke. Einer der Arbeiter würde auf die Brücke geſchleudert, während die anderen drei in den hochgehenden Rhein fielen. Elſäſſiſche Arbeiter, die den Vorfall beobachtet hatten, machten ſofort einen Nachen fertig und retteten die deutſchen Kameraden vor dem Tode des Extrinkens. b () Königsbach bei Pforzheim. Gerkehrsopfer). Seinen Verletzungen erlegen iſt der eine der beiden Königs⸗ bacher, die in Feuerbach mit dem Motorrad ſchwer verun⸗ glückt ſind. Es iſt Hermann Lamprecht, während der andere, EChriſtian Schwegler, immer noch bedenklich darniederliegt. Der Badiſche Genoſſenſchaftsverband(Schulze⸗Delitzſch) e. B. kagt am 6. und 7. Juni in Offenburg. () Offenburg. Am 6. und 7. Juni 1939 findet im Saale des Hotel„Drei Könige“ in Offenburg der 72. Verbands⸗ tag des Badiſchen Genoſſenſchaftsverbandes(Schulze⸗De⸗ litzſch) e. V. ſtatt. Dabei wird auch der Präſident des Deut⸗ ſchen Genoſſenſchaftsverbandes, Reichshauptamtsleiter Dr. A. von Renteln⸗Berlin, das Wort ergreifen. * () Münchweier bei Lahr. er letzte Altvete⸗ ran geſtorben.) Im Alter von 89 Jahren verſtarb der Küfermeiſter Fridolin Oswald, der letzte Altveteran von 1870-71 und der älteſte männliche Einwohner von Münch⸗ meier —— Aus den Nachbargauen Familientragödie Mord und Selbſtmordverſuch.— Zwei Kinder gasvergiftet. Frankenthal, 30 Mai. Durch ſtarken Gasgeruch auf⸗ merkſam gemacht, drangen Hausbewohner in die Wohnung des Arbeikers Friedrich Bösherz ein und machten dort eine furchtbare Entdeckung. Sie fanden in den Betten die zwei Kinder, einen nahezu zwei- und einen faſt fünfjährigen Jun⸗ gen, gasvergiftetl auf Sei waren beide kot. Auch die Muk⸗ ker der Kinder, die 26jährige Ehefrau Elfriede Bös herz geb. Fuchs, hakte eine ſchwere Gasverletzung erlitten, lebte äber noch und wurde ſofort in das Skädkiſche Krankenhaus eingeliefert. An einem Arm fand ſich eine Schnittverletzung za die ſich die Frau mit einem Kaſiermeſſer beigebracht hafte. Wie wir hören, iſt der Zuſtand der Frau Bösherz ernſt. — Die Urſache zu dieſer furchtbaren Handlung dürfte inner⸗ halb der Familie ſelbſt liegen. Die Frau hat ſchon des öfteren Selbſtmordgedanken geäußert, weil ſie vielfach Zer⸗ würfniſſe mit ihrem Ehemann hatte. 2 5 Mainz.(Erſchoſſen aufgefunden). In Kaſtel wurde an der Steinernen Straße ein Mann erſchoſſen auf⸗ gefunden. Die Perſonalien des Toten, neben dem ein Fahr⸗ rad lag, ſtehen noch nicht feſt. 5 Dieburg.(Mmotorradzuſammenſtoß). Am ſüd⸗ lichen Ortseingang von Münſter ereignete ſich ein ſchwerer Unfall Der Motorradfahrer Heinrich Herd verſuchte ſein Motorrad auf der Landſtraße zu wenden. Im gleichen Au⸗ enblick fuhr ein zweiter Motorradfahrer, der Fotograf Fapprich aus Dieburg, dem Herd in die Flanke. Tapprich erlitt einen ſchweren Schädelbruch, an deſſen Folgen er ſtarb Der zweite Motoradfahrer kam mit einem Beinbruch glimpflich davon. tinent erreichten, Himmel antrafen. Lolcale uud cu au Kühle Pfingſten. Pfingſten, das lieblichſte Feſt des Jahres, hat nicht ganz gehalten, was wir erhofft hatten, wenigſtens dem Wetter nach nicht. Nachdem ſich am Pfingſtſamstag in überraſchender Weiſe eine Hochdruckwetterlage heraus⸗ bildete und hoffnungsvoll die Sonne nach wolkenver⸗ hangenen Tagen ſich ſehen ließ, glaubte man doch noch ſchöne Pfingſtfeiertage vor ſich zu haben. Jedoch in der Geburtsſtunde der Schönwetterlage lag bereits der Todes⸗ keim, denn kühlere Meeresluftmaſſen, die unſeren Kon⸗ brachten wieder einen Zerfall des Pfingſtwetters. Und ſo war es auch nicht verwunder⸗ lich, daß wir am Pfingſtmorgen einen wolkenverhangenen Die meiſten hatten gleich ihr Pro⸗ gramm auf kurze Sicht eingeſtellt und den Verlauf der Morgenſtunden abgewartet. Wer einen Spritzer aber nicht ſcheute und eine größere Pfingſtwanderung antrat, hatte es nicht zu bereuen; es war ſogar in den Bergen ein ideales Wanderwetter und ſelbſt die Radfahrer und Autos auf den belebteren Straßen profitierten durch die ſtaubfreien Straßen. Schließlich kam die Sonne gegen Mittag doch noch zum Durchbruch, ſodaß ſich das Wetter einigermaßen beſſerte und noch ein reger Pfingſtverkehr einſetzte. 5 Der Pfingſtmontag zeigte ſich ebenfalls von der wetter⸗ wendiſchen Seite und ein kühles Mailüftchen wehte den ganzen Tag. Trotzdem war der Reiſe- und Ausflugs- verkehr enorm. Die Mannheimer Omnibuſſe waren voll beſetzt, die OEG.-Wagen nach Heidelberg, Weinheim, Dürkheim uſw. gleichfalls und auch bei der Hauptbahn war der Verkehr groß. Im Vordergrund der Großveranſtaltungen in Mann⸗ heim ſtand die Wiederſehensfeieer der 110er, die einen prachtvollen Verlauf na hm. Städtiſches Krankenhaus. Das Zentralbad des ſtädt. Krankenhauſes bleibt wegen Inſtandſetzungsarbeiten einige Zeit geſchloſſen. Räheres geht aus dem Anzeige⸗ teil der heutigen Rummer hervor. Vom Schach in Seckenheim. Die Schachſpieler haben am vergangenen Mittwoch ihr neues Klublokal in der Schloßwirtſchaft bezogen. Zur Eröffnung war der Vorſtand des Mannheimer Schachklubs durch die Herren Burger und Weber ver⸗ treten. Der Leiter der Abteilung Seckenheim, Dr. Müller, gab bekannt, daß am Mittwoch, den 31. Mai das Sommerturnier beginnt. Am gleichen Abend wird auch die Preisverteilung für das Winterturnier ſtattfinden, das in der 1. Klaſſe Ehret vor Braun und Walter ſiegreich ſah, während ſich in der 2. Klaſſe Sauer und Spannage! in den erſten Preis teilten. Zur größten Freude der Seckenheimer Schachſpieler konnte mitgeteilt werden, daß Großmeiſter Bogoljubow im kommenden Monat eine Simultanvorſtellung geben wird. Das Spiel iſt öffentlich, ſodaß jeder Schachſpieler, nicht nur die Klubmitglieder, daran teilnehmen kann. Der Zeitpunkt der Veranſtaltung wird noch bekannt gegeben. * — Mehreinkommenſteuer. Nach der Durchführungsver⸗ ordnung zum neuen Finanzplan können die Finanzämter auf Antrag außergewöhnliche Verhältniſſe berückſichtigen. die eine beſondere Berechnung des Mehreinkommens reche fertigen. Es empfiehlt ſich für die Steuerpflichtigen, der⸗ 22 05 Anträge ſpäteſtens bis zum 30. Juni 1939 einzu⸗ reichen. Feuerſchutzpolizei erhält polizeiuniform Durch das Geſetz vom 23. November 1938 ſind die Be⸗ rufsfeuerwehren als Feuerſchutzpolizei in das Korps der deutſchen Polizei eingegliedert worden. Um auch äußerlich die Zugehörigkeit der Feuerſchutzpolizei zur deutſchen Po⸗ ſizei zu dokumentieren, iſt eine Angleichung der Feuer⸗ wehrdienſtkleidung an die Uniform der Ordnungspolizei vorgeſehen. Der Reichsführer„/ und Chef der deutſchen Polizei hat durch einen Erlaß die Vorſchriften für die Uniform der Feuerſchutzpolizei herausgegeben. Die neue Uniform der Feuerſchutzpolizei wird vorläufig nur von einem genau feſt⸗ gelegten Perſonenkreis getragen. Die Offiziere und Beam⸗ ten der Feuerſchutzpollzei tragen künftig die Uniform der Schutzpolizei des Reiches(grünmeliertes Tuch) mit folgen⸗ der Abweichiungen: das Beſatztuch iſt ſchwarz, das Abzei⸗ chentuch karmeſinrot. An die Stelle des Tſchakos und des Polizeiſtahlhelms tritt der Feuerſchutzhelm— ohne Kamm — in der Farbe des Veſatztuches. An die Stelle des Poli⸗ zeiſeitengewehrs tritt das Faſchinenmeſſer. 5 33 0 Aus dem Gerichtsſaal I Zuchthaus für einen Rückfallbetrüger. Das Mann⸗ heimer Schöffengericht verurteilte den ſchon bereits 10mal vorbeſtraften 32 Jahre alten Max Scheuermann aus Edig⸗ heim wegen Betrügereien im Rückfalle zu einer Zuchthaus⸗ b von 1 Jahr 6 Monaten. Sch.„kaufte“ ſich einen Ra⸗ ioapparat im Werte von 185 Mark auf Ratenabkommen, leiſtete keine Anzahlung und veräußerte das Gerät andern Tags für 80 Mark an einen Althändler, dem er allerhand vorſchwindelte. Auch kaufte er in einem Kaufhaus Waren im Werte von 75 Mark, wobei er den Kaufvertrag mit falſchem Namen unterſchrieb. Da der Geſchäftsführer die Zahlungsunfähigkeit des neuen„Kunden“ herausbrachte. wurde die Ware ſelbſtverſtändlich nicht geliefert. 5 [I Zeugen geuſcht. Am 18. Mai 1939 gegen 18.30 Uhr haben zwei bis 13 r unbekannte Täter in der Wirtſchaft „Zur Loreley“, G 7, 31, den 78jährigen Wirt und einen anweſenden Gaſt törperlich mißhandelt und ſchwer verletzt. Nach der Tat gingen die Täter flüchtig, Die Täter werden wie folgt beſchrieben: 1. Alter 29 bis 30 Jahre, Größe 165 em, Haare hellblond, gelockt, volles Geſicht, trug grünlichen Anzug. 2. Alter 30 Jahre,. Größe 175 em, Geſtalt ſchlank, trug blauen Mantel und dunklen Hut. Perſonen, die über die Täter ſachdienliche Angaben machen können, werden er⸗ ſucht, ihre Anſchrift der Kripo, L 6, 1, Telefon 358 51, Zim⸗ mer Nr. 5, mitzuteilen. 5 4 Guchdienſt— Ehrenſache! Weſtdeutſchland ſucht einen Schwerverbrecher. Wiſſen Sie, um was es geht? Um nicht mehr und nicht weniger als um die Mobilmachung der Bevölkerung ganz Weſtdeutſchlands, um eines Schwerverbrechers habhaft zu werden und ihm ſämtliche Schlupfwinkel und Einbürge⸗ rungsmöglichkeiten zu nehmen. Daß hiebei feder mithelfen muß, bedingt die Eigenart des Geſuchten. Dieſer pflegt nämlich nicht einzeln aufzutreten, oder immer am ſelben Ort, ſondern in Maſſen, mit Kindern und Kindeskindern. Außerdem verändert er auf Grund ſeiner fliegeriſchen Fä⸗ higkeiten ſehr gerne und weit den Ort ſeiner verbrecheri⸗ ſchen Tätigkeit. Es iſt bei dieſem Geſellen nicht geſagt, ob er nicht heute hier und morgen wieder 50 km weiter irgendwo anzutreffen iſt. Es iſt daher notwendig, daß ganz Weſtdeutſchland ſich on der Suche nach dem ſchweren Jun⸗ gen beteiligen muß. Da man außerdem nie weiß, wann er auftaucht und ſeine volksſchädliche Arbeit aufnimmt, darf in dieſer Sache nie nachgelaſſen werden. Alle acht Tage muß eine Razzia durchgeführt und jeder Winkel ſeines Lieblingsplatzes abgeſucht werden. Um nichts zu überſehen, wird in Kolonnen von zehn bis zwölf Mann dieſe wöchent⸗ liche Groß⸗Suchaktion abgehalten. Wird er irgendwo ent⸗ deckt ſo muß dies auf dem ſchnellſten Weg dem zuſtändigen Bürgermeiſter mitgeteilt werden, um den Verbrecher ding⸗ feſt zu machen und auszurotten. Zum Glück ſind das Aeußere, der Name und die Lebensgewohnheit des Geſuch⸗ ten bekannt. Der Steckbrief lautet: Bekleidung: Gelber Rock mit zehn ſchwarzen Längsſtreifen;: Figur: Oben gewölbt, unten flach: Größe 1 em. Jetzt werden die meiſten von Ihnen wiſſen, um wen es ſich hierbei dreht. Ja, um den Kartoffelkäfer! Er iſt der ſchwere Junge und internationale Schwerverbrecher. Ihn müſſen wir entdecken und ihm keine Möglichkeit geben, ſich feſtzuſetzen, denn er ſchadet uns allen und bedroht unſer wichtigſtes Nahrungsmittel, die Kartof⸗ fel. Daher iſt die Beteiligung an der Jagd nach ihm kein Sport, ſondern Ehrenſache eines jeden und eine Ehrenpflicht am deutſchen Volke. Stenotypiſtin ſoll ein Lehrberuf werden. Im Hin⸗ blick auf den Mangel an Arbeitskräften wird von der DAF. die Parole aufgeſtellt, daß jeder Deutſche ein Fach⸗ arbeiter ſein müſſe. In dieſem Zuſammenhang tritt nun⸗ mehr das Jugendamt der DAF. mit dem Wunſch an die Oeffentlichkeit, einen beſonderen Beruf der Stenotypiſtin als Lehrberuf zu ſchaffen und hierfür eine zweijährige Lehrzeit vorzuſehen. Als Vorausſetzung zum Eintritt ſei eine gute ſchuliſche Allgemeinbildung, d. h. mindeſtens Volksſchulbildung mit befriedigender Deutſchnote zu ver⸗ langen. Die zukünftige Stenothpiſtin müſſe im Deutſchen unbedingt ſicher ſein, und zwar ſowohl hinſichtlich der Rechtſchreibung und Zeichenſetzung wie auch des Stils und Satzbaues uſw. In der Berufsausbildung ſei bei Stenographie als Mindeſtmaß die Leiſtung der Geſchäfts⸗ ſtenographenprüfung zu fordern, alſo 150 Silben und eine entſprechende Zahl von Anſchlägen. Hinzukommen müßten noch bürotechniſche Kenntniſſe, wie die Behand⸗ lung ein⸗ und ausgehender Poſt, der Briefablage, der Möglichkeiten der Nachrichtenübermittlung und Poſt⸗ tarife. Am Schluß der Ausbildung ſei ihr Erfolg durch eine unter ſtaatlicher Aufſicht durchgeführte Prüfung nach⸗ zuweiſen. Eintrittsalter in Jaͤtſchulen auf 18 Jahre herabgeſetzt Der Reichsminiſter des Innern hat durch Runderlaß vom 15. 5. 1939 die Prüfungsbeſtimmungen für Diät⸗ aſſiſtentinnen an ſtaatlich anerkannten Schulen dahin ge⸗ ändert, daß für die Zulaſſung zur Prüfung der Nachweis des vollendeten 20. und des noch nicht überſchrittenen 35. Lebensjahres erbracht werden muß. Das iſt gleich⸗ bedeutenden mit einer Herabſetzung des Eintrittsalters in die Diätſchulen auf das 18. Lebensjahr. , Wer muß die Oefen reinigen? Zur Streitfrage, ob der Mieter oder der Vermieter geſetzlich verpflichtet iſt, die Koſten einer notwendigen Ofenreinigung zu tragen, liegt laut der Zeitſchrift„Deutſche Wohnwirkſchaft“ ein Entſcheid des Reichskommiſſars für Preisbildung vor. Nach ihm regelt ſich die Frage, wenn zwiſchen den Mietsparteien der Deutſche Einheitsmietvertrag gilt, nach den Beſtimmungen der Haus⸗ ordnung, die einen Beſtandteil des Vertrages bildet. Liegen jedoch keine Vereinbarungen vor, obliegt die Ofenreinigungs⸗ pflicht dem Vermieter. Dieſer hat die Oefen in einem ge⸗ brauchsfähigen Zuſtande dem Mieter zu überlaſſen, wofür 5 Mieter die Pflicht hat, ſie in dieſem Zuſtande zu er⸗ halten. Das ſchmerzhafte Gift der Bienen An drei Bienenſtichen geht der Sperling zugrunde. Wenn der Menſch von einer Biene geſtochen wird, ſo iſt das nicht nur ein ſehr ſchmerzhafter, ſondern auch ein ganz komplizierter Vorgang. In zwei Drüſen, von denen die eine ein alkaliſches, die andere ein ſaures Sekret lie⸗ fert, wird das Gift im Giftapparat der Biene gebildet. Wirkſam iſt es nur dann, wenn beide Sekrete gleichzeitig in die Stichwunde gelangen— das iſt beim Stich immer der Fall—, während jedes Sekret für ſich nicht giftig zu ſein ſcheint. Das Bienengift, das ſo ſtark iſt, daß ſchon ein Tropfen von 0,0125 Kubikmillimeter heftige Schmerzen erzeugt, beſitzt eine geradezu verblüffende Widerſtandskraft gegen äußere Einflüſſe; es behält ſeine volle Wirkſamkeit, wenn man es zehn Tage lang einer Hitze von 100 Grad Celſius ausſetzt, büßt ſie aber auch nicht ein, wenn man es feſt einfrieren läßt. Die meiſten Bienen gehen an dem Verteidigungsſtich ſelbſt zugrunde, da der Widerhaken der Stachelſpitze das Herausziehen des Stachels aus der Wunde hemmt und die Bienen, wenn ſie ſchnell loskommen wollen, ſehr oft den Stachel mit den Giftdrüſen in der Wunde zurücklaſſen müſſen. Das hat dann den Tod der Biene zur Folge. Bienengift wirkt auf die meiſten Tiere und Menſchen ſehr ſtark. Regenwürmer ſterben ſchon, wenn das Gift nur außen auf die Körperhaut aufgetragen wird. Ein Sperling kann an zwei bis drei Bienenſtichen zugrunde gehen, während manche Eidechſen und Kröten ſolche Stiche ohne jeden Schaden vertragen. Andere Tiere dagegen, z. B. Fröſche und beſonders der Bienenvogel, können Bie⸗ nen mit ihrem Giftapparat verzehren, ohne vergiftet zu werden. Beim Menſchen ruft der Stich zuerſt heftige brennende Schmerzen ſowie eine ſtarke Rötung und Schwellung der geſchwollenen Körperſtelle hervor, richtet aber gewöhnlich leinen dauernden Schaden an. Unangenehmer iſt der ſel⸗ tene Fall, daß eine Biene ins Auge ſticht, und Lebensge⸗ fahr entſteht, wenn eine lebende Biene in die Mundhöhle gerät und Zunge, Schlund oder Gaumen mit ihrem Sta⸗ chel vergiftet, ſo daß infolge der heftigen Schwellung Er⸗ ſtickungsgefahr eintritt. Wird der Menſch von einem ganzen Schwarm von Bienen überfallen, ſo kann er ebenſo wie das Pferd durch eine zu große Anzahl von Stichen den Tod finden. Bie⸗ nenforſcher haben jedoch feſtgeſtellt, daß im allgemeinen erſt etwa 500 Bienenſtiche auf den geſunden Menſchen tötend wirken. Frauen werden von dem Gift erheblich ſtärker beeinflußt. Bis zu einem gewiſſen Grade kann man übrigens gegen das Gift immun werden. Manche Imker ſind gegen Bienenſtiche völlig oder ſo gut wie völlig unempfindlich; in vielen Fällen haben ſie ſich ſo allmählich an das Gift gewöhnt, daß ſchließlich 20 oder ſogar 100 Stiche am Tag ertragen werden können, ohne daß eine ernſtere ge⸗ ſundheitliche Schädigung entſteht. Tiere im Trinkwaſſer Die Lebeweſen des Süßwaſſers verhalten ſich, was ihre Lebensbedingungen betrifft, außerordentlich verſchie⸗ den. Es finden ſich unter ihnen Arten, die zugrunde gehen, ſobald das Waſſer die notwendige reine Beſchaffenheit verliert. Manche dieſer Süßwaſſerarten bedürfen dagegen eines mehr oder weniger ſtarken Schmutzgehaltes des Waſſers, in dem ſie leben, während wieder andere nur noch eine ganz geringe Unreinheit vertragen. Unter den tieriſchen Süßwaſſerbewohnern gibt es nun aber auch Arten, die überhaupt nur im allerreinſten Quellwaſſer leben können. Zu dieſen Tieren würde zunächſt haupt⸗ ſächlich der fogenannte„Brunnendrahtwurm“, ein dem Regenwurm nahe verwandter fadendünner Wurm von etwa 25 bis 40 Zentimeter Länge, gehören, da die klei⸗ neren Waſſerbewohner ſich nicht ſo leicht von der Strö⸗ mung fortführen laſſen und kaum bis in die Leitungs⸗ rohre gelangen. Ein anderer Bewohner reinen Quell⸗ waſſers iſt ein kleiner weißer Strudelwurm mit ganz flachem Körper ſowie der bekannte Waſſerfloh, der be⸗ ſonders in den Gebirgsbächen vorkommt; in Waſſerlei⸗ tungen, die von Höhenquellen verſorgt werden, kann ſich gelegentlich auch einmal der dem Waſſerfloh ähnliche kleine weiße Höhlenkrebs Niphargus finden, jedoch dürf⸗ ten ſolche Fälle nur ſelten ſein, weil die Tiere in der Regel die Strömungen vermeiden, durch die ſie von ihrem Standort weggeriſſen werden könnten. Amtliche Bekanntmachungen der Stadt Mannheim. Städtiſches Krankenhaus. Das Zentralbad bleibt wegen Inſtandſetzungs⸗ 0 arbeiten vom Dienstag, den 30. Mai bis einſchließlich 2 Freitag, den 16. Juni 1939 geſchloſſen. Teillichtbäder mit Maſſage jedoch können in der Unfallnachbehand⸗ lungsabteilung, Gartengeſchoß, werktäglich, mit Aus⸗ nahme Samstags, von 11—1 Uhr und 16—18 Uhr, Samstags von 11—1 Uhr genommen werden. Gewandtes, jüngeres Mädchen geſucht. Vorzuſtellen vorm. von 11—1 Uhr. Färberei Kramer Seckenheimer Landſtr. 270. fabrikneue Jspeiseeimmer beſtehend jeweils aus: 1 Büfett, 1 Kredenz 225. An Schulentlaſſenes 2 evangel. Mädchen; zur Mithilfe geſucht. Frau Pfeil, ö Meßgkircherſtr. 52. 1 Auszugtiſch 245.— 3 4 Polſterſtühlen 275. ü 25 Hch. Baumann& Co.. Mannheim Verkaufshäuſer: T 1, 78 Lieferung frei Haus. in Stenographie Fräulein f — MVaſch.⸗ Schreiben Stroh, Gummi⸗ bewandert, per f Wleſenheu ſtempel 15. Juni od. 1. Juli liefert 5 Ausführmn A 1 5 ö usführung ngebotem 75 Dickrüben Druckerei Jan die Geſchäfts⸗ J zu verkaufen. des ſtelle d. Bl. unter* Kloppenhelmerskr. 39. Neckarbote. Rr. 693 erbeten. 2 Der verehrten Einwohnerschaft von Seckenheim zur Kenntnis, daß ich mein Fahrrad- und Motorrad- Geschäft per 1. juni an Herrn Alois Gabler abtreten werde. Ich danke verbindung gestanden und mir ihr Vertrauen und Wohlwollen ent- gegengebracht haben und bitte, dasselbe auch auf meinen Nachfolger übertragen zu wollen. ö lieschälts-Vebernahme und-Empfeblung. im Haushalt f Der verehrten Einwohnerschaft von Seckenheim und Umgebung 2 0 zur Kenntnis, daß ich das seither von Herrn Emil Bausch, hier, Freiburgerstraße 47 betriebene Fahrrad- und olorrau-Geschalt sowie die dazu gehörige Reparaturwerkstätte übernehmen werde. Ich bitte die verehrte Einwohnerschaft und auswärtigen Kunden, das meinem Vorgänger entgegengebrachte Vertrauen auch auf mich übertragen zu wollen. kann ich zusſchern. Gleichzeitig empfehle ich mein reichhaltiges Lager in den führenden Motorraderzeugnissen, wie BMW., DKRW., NSU., Horex und Viktoria, sowie aller gangbaren Marken-Fahrräder und die erforderlichen Zubehör- und Ersatzteile. Ich bitte um geneigten Zuspruch und unverbindlichen Besuch. Geschäfts-Aufgabe. hiermit allen, die seither mit mir in Geschäfts- Emil Bausch. Eine reelle und fachmännische Bedienung Alois Gabler, Meister des Kraftfahrzeughandwerks, Freiburgerstraße 47, Go wurde der Garten Hatten ſich die Menſchen zuerſt mühſelig ihre Na zuſammengeſucht, ſo fingen ſie bald an, ein Stück Land nahe dem Wohnhaus, einzuhegen. Dieſes von den Gerten umgürtete Land, das die jungen Pflanzen vor den Dieben ſchützte, wurde der Urgarten. Er iſt älter als der Alerban der ſich erſt ſpäter entwickelte. In den germaniſchen Gärten wuchſen Pferdebohnen, Erbſen, Rüben, Holzäpfel und„bir⸗ nen und Heilkräuter. Sie wurden alle gepflanzt, denn das Ziehen der Pflanzen aus dem Samenkorn war noch un⸗ bekannt. Doch mit dieſem Nutzgarten allein begnügt ſich der Menſch ſpäker nicht mehr. Zu dem Nutzen trat die Freude am Schönen, die Freude an Form und Farbe von Blumen, die ihren Eingang im Garten fanden, und damit den Bau⸗ erngarten ſchufen. Daß man ſchon ſehr früh den größten Teil unſerer heutigen Gartenpflanzen kannte, beweiſen die verſchiedenſten Urkunden. Eine der älteſten iſt die„capitularg de villis“ aus dem Jahre 812, in der Kulturanweiſungen für die kaiſerlichen Hofgüter im Frankenlande gegeben wer⸗ den. Salat, Bohnen, Zwiebeln, Erbſen, Gurken, Kürbis und allerlei Küchen⸗ und Heilkräuter ſind darin genannt. Veel von ihnen wiſſen wir auch heute noch zu ſchätzen, den Wert anderer vergaßen wir. Mit der Verſtädterung entſtanden die meiſten der berühmten Parks. Doch bald wurden dieſe durch die Landſchafts⸗ und Naturgärten abgelöſt. hrung Der alte Bauerngarten hat ſich bis heute eni De e Bauerngarten hat ſich bis heute nur wenig ven⸗ ändert. Immer noch wachſen neben dem Gemüſe die verſche⸗ denſten Blumen, und wenn auch manche von ihnen verſchwan⸗ den und durch neue erſetzt wurden, ſo iſt der Charakter dez Bauerngartens erhalten geblieben. An die Stelle der frü⸗ heren lebenden Hecken waren zeitweilig und landſchaftlich ge⸗ bunden Latten⸗ oder unſchöne Drahtzäune getreten, die heute wieder zu Gunſten der Hecken, der vielfach angebauten Maul⸗ beerhecken, verſchwinden. Die lange Jahre hindurch vernach⸗ läſſigte Anpflanzung der Küchen⸗ und Heilkräuter wird we⸗ der aufgenommen, da dieſe anſpruchsloſen Pflanzen manchen e ihren Vitaminreichtum wettmachen önnen. durch Der Ginſter blüht Wie Schwarz⸗ und Weißdorn und Brombeere beſiedelt Jelebe überbieten, und ſo finden wir ihn auch auf den magerſten vermag. Nur wächſt er hier langſam und läßt ſich Zeit. 2 Viel Staat iſt mit dem Ginſter im allgemeinen nicht zu machen. Seine rutenförmigen Zweige mit ihrem zwerg⸗ haften Blattwerk ſind zu beſcheiden geraten, als daß ſie recht ſchmuckhaft wirken könnten. Aber wie wenn die Natur den von ihr etwas kümmerlich behandelten Strauch für ſeine Genügſamkeit belohnen wollte, verſchwendet ſie einige Früh⸗ lingswochen lang an ihn eine der ſtrahlendſten Farben ihrer Palette. Wie kleine Kleckſe ſind eine Tages die erſten Blüten über das grüne Gezweig geſchüttet, dann werden der Tupfer mehr und mehr, das Gelb vertieft ſich in ein ſattes Gold und ſtrahlt nun weithin. So eine Berghalde in vollem Schmuck der von Faltern umgaukelten und von Bienen um⸗ ſummten Ginſterblütenpracht gehört zu den ſchöfſten Früh⸗ lingswundern und gibt der ärmlichen Landſchaft plötzlich ein anderes Geſicht. Der Maler fängt die unter einem blauen Himmel prunkende Pracht in Bildern ein, und der Groß⸗ ſtadtmenſch weidet an ihr ſeine Augen. Ja, ſelbſt der Bauer, der das wuchernde Geſträuch das Jahr über nur als Unkrauk ansieht, das ſich allenfalls zum Feuermachen und zur Her⸗ ſtellung von Stallbeſen eignet, hat in dieſen Wochen ſeine helle Freude an ihm. 5 ö Im Volksglauben ſchreibt man dem aus getrockneten Blüten und den Zweigſpitzen des Ginſters hergeſtellten Tee allerlei heilſame Kräfte zu gegen Rheuma und Gicht, gegen Steinleiden und Herzbeſchwerden und einiges andere mehr. * Die Reichsbank in der dritten Maiwoche Berlin. Die Entwicklung der Reichsbank hat in der drit⸗ ten Maiwoche einen normalen Verlauf genommen. Die ge⸗ ſamte Kapitalanlage hat ſich um 134 Mill. Mark auf 8539 Mill. Mark ermäßigt. Die Geſamtabdeckung beträgt inſol⸗ gedeſſen 73,7 v. H. gegenüber 56,9 v. H. in der Vorwoche und 89,1 v. H. im Vormonat, Der Unterſchied zum Vor- monat ergibt ſich aus der Tatſache, daß wegen der bevor⸗ ſtehenden Pfingſtfeiertage die Vorbereitungen zum Ultimo früher eingeſetzt haben. ö Im einzelnen haben die Beſtände an Wechſeln und Schecks um 100 Mill. auf 7203 Mill., an Lombardforderun⸗ gen um 6. Mill. auf 29 Mill. Mark und an Reichsſchatz⸗ wechſeln um 3 Mill. auf 2 Mill. Mark abgenommen, dage⸗ gen diejenigen an deckungsfähigen Wertpapieren um 66 Mill. Mark zugenommen Die ſonſtigen Wertpapiere ſtellen ſich bei einer Abnahme um 91 Mill. auf 285 Mill. Mark. Die„Sonſtigen Aktiva“ ſind um 47 Mill, auf 1535 Mill, Mark zurückgegangen. Die Beſtände an Gold betragen un⸗ verändert 71 Mill Mark, dieſenigen an Deviſen 6 Mill. Mk. Die fremden Gelder zeigen mit 1103 Mill. Mark eine Zu: nahme um 44 Mill. Mark. der Zahlungsmittelumlauf ſtellt ſich auf rund 9919 Mill. Mark gegenüber 10 156 Mill Mark Ende der Vorwoche, 9750 Mill. Mark zum entſpre⸗ chenden Zeitpunkt des Vormonats und 7524 Mill. Mark zum gleichen Vorjahrstermin. r.. TTT! ilAn L Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: N Dienstag, 30. Mai: Miete G 25 und 1. Sondermiete 6 13 und für die NSF.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ 8 e 119 810 bis 393: Der 9 80 auſpiel von char illinger. 22.30 Ahr. cha illinger. Anfang 20, En e 51 192 0 M 25 und 1. Sondermiete : Die diebiſche Elſter. Oper von G. Roſſini. Anfang 20. Ende gegen 22.45 Uhr. 5 l ö Donnerstag, 1. Juni: Miete D 26 und 2. Sonder⸗ miete D 13 und für die NSG.„Kraft durch Freude, Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 416 bis 417: Der Muſikant. Oper von Julius Bittner. Anfang 20, Ende 22.15 Ubr. 5 Parteiamtliche Mitteilungen: 4 — Bd M., 47/171. Heute Dienstag um 20 Uhr Sport in der Turn⸗ halle 98.(Hauptprobe), N 2 !!. P èͤ e e e eee eee ee eee ße r