l Nr. 127 . Neckar⸗Bote(2. Blatt) Samstag, 3. Juni 1939 — Repräsentanten des Reiches Einſatz und Dienſt der Parkeigliederungen an Feſttagen des Volkes A1sg Wohl in keiner anderen Stadt des Reiches haben die Gliederungen der Partei ein derartig umfangreiches Aufgabengebiet auszufüllen als gerade in Berlin. Denn jer haben die Männer der SA, der/ des NSͤcK oder der J neben ihren ſonſtigen Pflichten als Repräſentanten des neuen Deutſchland⸗ den Ordnungsdienſt bei allen feierlichen Gelegenheiten, bei Staatsempfängen und bei den großen Paraden zu ſtellen und haben damit einen Auftrag erhalten, der von ihnen das Letzte an Diſziplin und Einfſatzbereitſchaft ordert. Gewiß werden die Gliederungen auch im übrigen Reich für derartige Veranſtaltungen eingeſetzt; niemals aber wird dort dieſer große Rahmen erreicht, den die Reichshaupt⸗ ſtadt als Mittelpunkt des wiedererſtarkten Großdeutſchlands berlangt. Es ſind gewaltige Zahlen, die man erfährt, wenn man nach dem Einſatz der einzelnen Gliederungen bei be⸗ ſonders ereignisreichen Feſttagen fragt. Schon ſechs Stunden bevor der Prinzregent Paul von gugoflawien mit Prinzeſſin Olga auf dem Lehrter Bahnhof in Berlin eintraf, ſtanden entlang der Anfahrtſtraße zum Schloß Bellevue nicht weniger als 10 000 SA⸗Männer Spa⸗ ier, unterſtützt durch 5000/ Männer und faſt 15 000 NS⸗ KK⸗Männer Dieſe Zahlen aber ſind bei weitem noch keine Höchſtziffern, denn am Tage der Parade vor dem jugoſla⸗ wiſchen Herrſcherpaar ſorgten allein 30 000 SA⸗Männer für die Millionen Volksgenoſſen. Wohl den größten bisherigen Einſatz der Formationen erlebte Berlin am Geburtstag des Führers, an dem im gan⸗ rund 60000 Mann über zehn Stunden Dienſt machten, e dafür ſorgten, daß ſowohl die Parade⸗ und Anfahrt⸗ traßen frei blieben und auch verantwortlich für den Schutz der Zuſchauer waren. Zu dieſem Zweck waren beſonders der Lehrſturm„Bernd Roſemeyer“ und der Verkehrserziehungs⸗ dienſt vom NS zur Unterſtützung der großen Polizei⸗ kräfte herangezogen. Die Sanitätseinheiten der SA hatten die geſundheitliche Betreuung der Formationen zu über⸗ wochen. Weit in die Tauſende geht auch die Zahl der Helfer und Helferinnen der NS und des Roten Kreuzes. Dieſes gewaltige Abſperrprogramm wurde aufgeſtellt und geleitet bon dem nun ſchon über weite Erfahrung verfügenden/ Abſchnitt Oſt, der auch beim Empfang des jugoflawiſchen Herrſcherpaares die Abſperrungen leitete. Der Uneingeweihte kann ſich kein Bild von den tatſäch⸗ lichen Anforderungen machen, die eine ſolche Absperrung für den einzelnen Mann mit ſich bringt, denn es iſt ſchon eine gewaltige Nervenprobe, oft Stunde um Stunde auf einem Fleck auszuharren— oft noch dazu mit dem Geſicht zum Zuſchauerpublikum, um es wegen der Unfallgefahr beim Gedränge beſſer ſchützen zu können. Dieſe Männer des Führers aber erfüllen freudigen Her⸗ zens ihre Pflicht. Immer ſind ſie zum Einſatz bereit, wenn der Befehl an ſie ergeht. Sie kommen aus den Büros, haben oft ſchon einen arbeitsreichen Tag hinter ſich und ſtehen dann am Abend auf ihrem Poſten, für den ſie auserſehen ſind. So war es auch am Abend der Feſtaufführung in der Staatsoper zu Ehren der jugoflawiſchen Gäſte, wo 10 000 SA⸗Männer aus allen Berufsſchichten die Straßen ſperrten Mag auch der Dienſt ſchwer ſein, mögen auch große An⸗ forderungen an die Männer der Parteigliederungen geſtellt werden, ſie haben jedoch eine Gewißheit, daß ſie Zeuge aller großen Ereigniſſe in der Reichshauptſtadt ſeit der Mocht⸗ übernahme waren. Sie waren dabei, als der Duce in Ber⸗ lin weilte, ſie empfingen den Reichsverweſer Admiral Horthy, ſie erlebten den ſtürmiſchen Empfang Graf Cianos, ſie ſahen das jugoſlawiſche Herrſcherpaar und ſie ſtehen in vorderſter Reihe, wenn die„Legion Condor“ am Führer vorbei⸗ marſchiert. Die Männer der SA und ½ des NS und der Ju⸗ gend haben immer wieder allen Oberhäuptern fremder Mächte, haben allen unſeren ausländiſchen Freunden und Gäſten einen Eindruck gegeben von der Haltung, Diſziplin und Stärke der Formationen Adolf Hitlers. Einſt führten ſie den Nationalſozialtsmus zum Sieg, heute repräsentieren ſie eine Kraft; eine Kraft, die ſich auch dem einfachſten SA⸗ Mann mitgeteilt hat. Er weiß, daß er in ſolchen Stunden, wenn der Führer ſeine hohen Gäſte empfängt, mehr iſt als nur ein unbekannter Mann im Glied. ſondern daß er in dieſen Augenblicken die Partei repräſentiert und ſich dieſer Verpflichtung würdig zu erweiſen hat. Berlins SA,/ NSͤc und Hz ſind ſich der Aufgabe bewußt, die ihnen die Reichshauptſtadt für heute und in Zu⸗ kunft geſtellt hat. Sie wiſſen, daß— wenn ſie zum Ord⸗ nungsdienſt antreten— das nakionalſozialiſtiſche Deutſch⸗ land mit ſeinen Kampfgliederungen zur Repräſentation auf⸗ gerufen wird, daß ſie das ganze deutſche Volk, ſeine Einig⸗ keit, ſeine Stärke und ſeine Freude verkörpern.. Neuer Leiſtungskampfabſchnitt Albert Hellweg, der Gaubeauftragte für den Leiſtungs⸗ kampf der deutſchen Betriebe, ſchreibt im Nationalſozialiſti⸗ ſchen Gaudienſt Baden u. a.: Jedes neue Werk, mag die in ihm ruhende Idee noch ſo groß und kühn ſein, braucht bis zur Durchſetzung und Erfüllung ſeine Zeit. Das gilt auch für die Entwicklung des Leiſtungskampfes der deutſchen Betriebe, der mit der Verfügung des Führers vom 29. Auguſt 1936 über den „Nationalfozialiſtiſchen Muſterbetrieb“ ſeine Grundlage er⸗ hielt und erſtmalig am 1. Mai 1937 alle deutſchen Betriebe zur Teilnahme aufrief. Heute, nach zwei Jahren praktiſcher Wirkſamkeit, hat die Idee des Leiſtungskampfes bereits ſo lefgreifende Geſtalt angenommen, daß ſie aus dem Arbeits⸗ leben unſerer Nation gar nicht mehr wegzudenlen it. Es hat bisher immer noch Stimmen gegeben, die die Parolen des Leiſtungskampfes als eine einſeitige, in ſich be⸗ ruhende„ſoziale“ Zeiterſcheinung ſahen, die ich durch die Schaffung entſprechender Woßhſtahrtesthrich tagen für die Arbeiter“ mit Hilfe des Geldbeutels löſen läßt. Würde das zutreffen, dann müßten die verantwortlichen Geſtalter des deutſchen Arbeitslebens unſerer Zeit ſich zwei Feſtſtellungen gefallen laſſen: 1. dieſer Sozialismus hat verdammte Aehn⸗ lichkeit mit den klaſſenkämpferiſchen Forderungen maraiſti⸗ cer Prägung; 2. die äußere Erfolgsmöglichkeit im Leiſtungs⸗ kampf bleibt faſt ausſchließlich ein Monopol der großen oder mindeſtens finanzkräftigen Betriebe. Aber nichts iſt falſcher als das. Ob ein Betrieb ſich mit Recht und Stolz Leiſtungs⸗ kampfbetrieb nennen darf, hängt keineswegs ab vom um⸗ fangreichen und gebefreudigen Geldbeutel des Betriebsfüb⸗ rers, ſondern allein von der unvevingten Einſatzbereitſche und dem Willen aller Angehörigen 928 Betriebes, 1 der Arbeitsgemeinſchaft die Sache des Volkes zu ihrer ur⸗ eigenſten zu machen. Wer das richtig bedenkt, begreift auch, daß der Leiſtungskampf wohl etwas koſtet; aber nicht, wie ſimple, dem kapitaliſtiſchen Denken noch verfallene Zeitgenoſ⸗ ſen meinen, bares Geld, möglichſt viele Tauſende von Mark. Was er tatſächlich und unbedingt koſtet, iſt vielmehr ſtetige innere Einſatzbereitſchaft, gründliche Aeberlegung und die ſchöpferiſche Fähigkeit, den Betrieb in ſeiner ganzen Vielfalt mit der nationalſozialiſtiſchen Arbeitsidee praktiſch zu durch⸗ dringen und ihn immer mehr zu vervollkommnen und zu kul⸗ tivieren. Darüber allerdings ſollte es keiner langen Diskuſ⸗ ſion mehr bedürfen, daß die Pflege des wertvollſten Gutes unſeres Volkes und auch jedes Betriebes, nämlich der Ar⸗ beitskraft, eine unabdingbare ſittliche Forderung an jeden Betriebsführer iſt. i 9500 badiſche Betriebe haben im letzten Jahre ihr Wirken in den Dienſt der Leiſtungskampfidee geſtellt. Drei von ihnen verlieh der Führer die„Goldene Fahne“. Auf der Gauarbeitskammertagung konnte der Gauleiter 312„Lobende Anerkennungen für zielbeoußte Aufbauarbeit“ ſolchen Betrieben verleihen, deren Weg vom nationalſozia⸗ liſtiſchen Gemeinſchafts⸗ und Leiſtungswillen getragen iſt. Ins⸗ beſondere beweiſt letztlich die Reichsauszeichnung von 26 ba⸗ diſchen Kleinbetrieben als„Vorbildliche Kleinbe⸗ triebe“, daß der Leiſtungskampf die Betriebe in all ihren Ausſtrahlungen und Wirkungen wertet und gerade auch klei⸗ nen und kleinſten Betrieben eine Fülle von Möglichkeiten bietet, auch ohne Inveſtierung erheblicher Mittel die Be⸗ weisführung für erfolgreiche nationalſozialiſtiſche Haltung und Leiſtung zu erbringen. Weiter zeigt die Tatſache, daß auch öffentlichen Betrieben, insbeſondere denen der Deutſchen Reichspoſt, hohe und höchſte Auszeichnungen zuteil wurden, daß nationalſozialiſtiſches Wirken von Betriebsgemeinſchaf⸗ 15 1 Recht und Pflicht kein Reſervat von Produktionsſtät⸗ ten iſt. Ueber all dieſen Auszeichnungen aber, deren heraus⸗ geſtelltes Beiſpiel die erzieheriſche Wirkung nicht verfehlen loll und wird, ſteht die Tatſache, daß alle am Leiſtungs⸗ kampf beteiligten Betriebe im Rahmen ihrer Möglichkeiten aus ihrer ſozialiſtiſchen Geſinnung heraus Wege geſucht und gefunden haben, das Gemeinſchaftsleben zu vertiefen und da⸗ durch die Arbeitsfreude zu wecken. Und damit ſind die Be⸗ triebe dann auch auf dem beſten Wege zur Entfaltung und Steigerung der Leiſtungskraft. Gerade durch dieſes gewaltige Ausmaß unendlich vielfältiger ſtiller Kleinarbeit wird dem Leiſtungskampf im Kraftfeld des deutſchen Arbeitslebens immer größere Bedeutung zukommen. So wird auch der gegenwärtig ſich vollziehende Appell zur reſtloſen Teilnahme aller Betriebe an dieſem einzigartigen freiwilligen Wettbe⸗ werb in unſerem Grenzgau noch ſtärkeren Widerhall als ſchon im vergangenen Jahre finden. Badens Land wirtſchaft im Wettbewerb auf der Reichsnährſtandsſchau 1939. Vom 4. bis 11. Juni findet die gewaltige Heerſchau der Großdeutſchen Landwirtſchaft in Leipzig ſtatt. Neben der Ausſtellung werden dort große Leiſtungswettbewerbe land⸗ wirtſchaftlicher Art zwiſchen den deutſchen Gauen veranſtaltet. Wie wir dem ZdR. entnehmen, wird auch die badiſche Land⸗ wirtſchaft dabei vertreten ſein. Da die einzelnen Züchterver⸗ bände miteinander in Wettbewerb treten, erhält man ein be⸗ ſonders gutes Bild über den Stand der Tierzucht im Groß⸗ deutſchen Reich. So finden wir aus Baden ausgewählte ſelbſtgezüchtete Pferde und zwar einen Hengſt und ſieben Stu⸗ ten aus der unterbadiſchen Kaltblutzucht. Außerdem ſind ſie⸗ ben Schwarzwälder Kaltblüter, und zwar ein Hengſt und ſechs Stuten, vertreten. Das ſind bodenſtändige Pferde, wie ſie ſeit Jahrzehnten von unſeren Bauern gezüchtet werden. Mit dieſen Tieren ſoll gezeigt werden, daß der badiſche Pferde⸗ züchter wohl in der Lage iſt, ein leiſtungsfähiges und vielſei⸗ tig⸗verwendbares Pferd mit wirtſchaftseigenem Futter zu züchten.— Im Wettbewerb der Rinderzucht ſoll gezeigt wer⸗ den, wie weit es in Baden gelungen iſt, den Typ der guten Wirtſchaftskuh mit höchſter Leiſtung zu erreichen. Das gilt beſonders für die Höhenfleckviehzucht, die mit zehn badiſchen Zuchtbüllen und vierzehn badiſchen Kühen vertreten iſt. Außerdem wird ein Viererzug von badiſchen Fleckviehzuchtbul⸗ len vorgeführt werden. Natürlich wird auch das bewährte Wäldervieh, das ſchon viele Preiſe bekommen hat, ſowohl mit Hinterwäldern als auch mit Vorderwälder Tieren vertreten ſein. Badens Schweinezucht ift im ganzen Reich berühmt. Das bei uns gezüchtete deutſche veredelte Landſchwein iſt mit zwanzig Vertretern im Wettbewerb der deutſchen Schweine⸗ züchter in Leipzig. Badens Schafraſſe iſt das deutſche ver⸗ edelte Landſchaf. Unſere Schafzüchter ſchicken zwölf Tiere nach Leipzig. Dieſe Tiere ſtellen züchteriſche Höchſtleiſtungen unſeres Landes dar. Auch an dem in Leipzig zum erſtenmol durch⸗ geführten Wollwettbewerb nimmt Badens Schafzucht teil. Außer auf dem Gebiete der Tierzucht ſteb“ Badens Tabakbau im Wettbewerb der großdeutſchen Landwirtſchaft. Aus Baden kommen 411 Muſter zur Schau. Es ſtellt damit weit über die Hälfte aller beuff Panzer vor! Ein Tagebuch berichtet vom Panzerangriff deutſcher Frei⸗ williger— Der Tod unſeres ſpaniſchen Kompanieführers NSg. 11. 5. 37. Endlich kommt nach tagelangem Regen der Befehl zum Angriff. Morgen ſollen bolſchewiſtiſche Stel⸗ lungen unweit Tortajada genommen werden. 12. 5. 37. Unſere Panzer ſtehen ſtartbereit, ſchwer, unbe⸗ kümmert, ſcheinbar unbeweglich. Die Nerven ſind ange⸗ ſpannt. Mit brennender Ungeduld warten wir Spanier und Deutſche auf das erlöſende„Los!“ Aber der Uhrzeiger ſchleicht träge. Noch einmal werden in Gedanken alle Einzel⸗ heiten des Panzerwagens und der Maſchinengewehre über⸗ prüft. Alles in Ordnung. Nichts vergeſſen... wann geht es endlich los? 11.05 Uhr. Zwölf Flugzeuge unſerer deutſchen„Legion Condor“ ziehen über uns hin und werfen ihre Bombenlaſten über den feindlichen Stellungen ab. Dicht nebeneinander ſpringen die Feuer der explodierenden Geſchoſſe auf. Rauch⸗ wolken ſteigen zum Himmel, und immer wieder dröhnt Don⸗ ner herüber Wir aber warten.. 1110 Uhr. Unſere Jagdmaſchinen ſtoßen auf den Gegner, um ihn mit Splitterbomben und Maſchinengewehrgarben zu zermürben. Wann kommen wir? 11.15 Uhr. Schlagartig ſetzt das Feuer von ſechs Bat⸗ terien auf die feindlichen Gräben ein. Schier unaufhörlich durchwühlen ſie den Boden. Dann aber war die Reihe an uns. Punkt 12 Uhr rollen die Panzer los. Dicht hintereinander, im ſchmalen Hohlweg.„Abſtände ver; größern! Luken dicht!“ zeigt der Befehl für alle Wagen Schon hat uns rote Artillerie erfaßt. Splitter knal⸗ len gegen Wanne und Turm. Ein beklemmendes Gefühl. Denn hat man das Pech, ſo ein Ding auf den Kaſten zu krie⸗ gen, ſo geht's mit hundert Sachen in die ewigen Jagdgründe. Doch alle Wagen kommen glücklich durch den Eiſenregen. Erlöſt reißen wir die Luken auf Im Wagen herrſcht eine Hitze von 50 Grad Eben rollen wir über die eigenen Linien. Schon wieder der Befehl:„Die Luken ſchließen!“ Von der rechten Flanke ſchießt eine feindliche Pak. Aber unſer Richt⸗ geſchütz iſt auf Draht. Nach fünf Schuß ſchweigt das Ge⸗ ſchütz. Zögernd, plumpſend, taſten, greifen, ziehen ſich unſere Raupenbänder über die erſten roten Gräben. Sie ſind unbeſetzt. Da! MG⸗Salven peitſchen gegen die Blende. Sie kommen von der zweiten Stellung. Ran, was das Zeug hält! Raus auf die feindlichen Schützen, was aus den Läu⸗ fen geht! Ich ſchieße mit dem rechten MG, mein Begleiter lädt das linke. Jetzt umgekehrt. Unaufhörlich jagen bald aus dem einen, bald aus dem anderen Rohr die Garben gegen den Feind. Wenige Meter fehlen noch bis zu den roten Gräben. Achtung! Büſchel von Handgranaten und Trilit⸗ pakete fliegen uns entgegen Rauchwolken, Splitterklirren rechts und links Sehen und Hören vergeht. Der Schweiß rinnt in Strömen, die Zähne knirſchen. Doch weiter fegen unſere Schüſſe. Panzer um Panzer jagt ſeine Garben. Der Widerſtand erlahmt. Schon eilt die nationalſpaniſche Infanterie an uns vorbei, um den feind⸗ lichen A itt zu beſetzen Langſam ſammeln wir uns in einer rückwärts liegenden Mulde. Drei Panzer feh⸗ len! Zwei ſind über der Schlucht in Tankfallen abgeſtürzt. Die belden Veſatzungen arbeiten fieberhaft im Feuerſchutz des dritten Panzers, um ihre Wagen wieder kampf⸗ und be⸗ wegungsfähig zu machen Plötzlich hat es irgendeiner 5 fragt:„Wo fſtunſer ſpaniſcher Kompaniefüh⸗ rer?“ Seit 20 Minuten hat ihn keiner geſehen. Wir ſchwär⸗ men ſofort zum Suchen aus. Dort liegt er! In einer kleinen Bodenſenkung unweit der beiden abgeſchleppten Panzer. Er⸗ füllt von Verantwortungsgefühl und Sorge um ſeine be⸗ drängten Leute war er hingeeilt und von einer feindlichen Kugel getroffen. Unbekümmert um das feindliche Feuer bringt mein Fahrer den Panzer Schritt für Schritt an den verwundeten Kompanieführer heran. Wir rufen ihm zu. Langſam öffnet er die Augen. Ein dankbares Lächeln huſcht über ſeine Züge. Welch ein Glück, ihn noch lebend zu wiſſen. Endlich kann Kamerad K. im Zeuerſchutz unſerer MGs den Wagen verlaſſen. Quälende Minuten, dann iſt der Kom⸗ panieführer geborgen. Matt ſinkt ſein Kopf zurück. Ich kann dir nicht einmal Waſſer geben, aber bald wirſt du gerettet ſein, Kamerad. Eben will K. ſelbſt in den Wagen klettern, da ſchleichen zwei Bolſchewiſten mit Handgranaten heran. K reißt die Piſtole heraus und jagt ihnen ein Magazin voll wohlgezielter Schüſſe entgegen Endlich kehren wir um. Hab Geduld, Kamerad, es iſt nicht mehr weit, nur einige hundert Meter halte aus.— Nie habe ich ſo lange Minuten erlebt. Endlich lagern wir unſern Kompanieführer am Verwun⸗ detenſammelplatz Ein Arzt eilt herbei. Die Verletzung iſt ſehr ſchwer Ein Infanteriegeſchoß iſt durch den Mund ge⸗ drungen und hat die Wirbelſäule verletzt. 13. 5. 37. Unſer Kompanieführer iſt, faſt zur ſelben Stunde wie ſein Sargento, in der geſtrigen Nacht geſtorben. Wiederum haben zwei brave ſpaniſche Kameraden ihre Treue zum Vaterland mit dem Leben bezahlt. Eine innige Kameradſchaft hat uns deutſche Ausbilder mit ihnen wie mit all den ſchneidigen ſpaniſchen Panzerſoldaten verbunden. Es chen Nohtabakproben. iſt uns, als ſeien Brüder gefallen. Die große Parade der Le⸗ gion Condor vor Gene⸗ ralfeldmarſchall Göring. Auf dem Karl⸗Muck⸗ Platz in e neh⸗ men Generalfeldmar⸗ 5525 Göring und die rei Befehlshaber der Le⸗ gion Condor, General⸗ mojor Freiherr von Richthofen, General der Flieger Sperrle und Ge⸗ neral der Flieger Volk⸗ mann den Vorbeimarſch der deutſchen Legion ab, die in Hamburg begei⸗ ſtert empfangen wurde. Weltbild(M) f 5 I 20 Roman von Elſe Wernecke Ja, es iſt ſchön zu Hauſe. Nirgends auf der Welt kann es ſchöner ſein, findet Eliſabeth. Sie hat ſo lange Jahre kein Heim gehabt und dieſes Haus vom erſten Augenblick geliebt, Martin weiß das ja wohl auch und quält ſie nicht beſonders mit Forderungen, aus ihrer Zurückgezogenheit herauszugehen. Dieſes Haus, das iſt ihre Welt! Eliſabeth Ullmann fitzt am Flügel und arbeitet fleißig am vierten Satz einer Beethovenſonate. Erſt als die letzte Paſſage in leichteſtem Tempo, glatt, klar und fehlerlos vollendet iſt, läßt ſie aufatmend die Hände ſinken— „Wunderbar, gnädige Frau—“ Von einem Hocker ſchnellt der Impreſario Morton auf und rollt auf ſeinen kurzen Beinchen näher, um Eliſa⸗ beth verehrungsvoll die Hand zu küſſen. Du lieber Himmel, ſie hat die Beſprechung mit ihm wegen Martins Dresdener Gaſtſpiel ganz vergeſſen— „Nein, wirklich, gnädige Frau, ganz wundervoll. Un⸗ begreiflich, daß Sie Ihre herrliche Kunſt ſo unter den Scheffel ſtellen—“ „Ganz netter Scheffel, nicht, Herr Morton?“ lacht Eliſabeth und ſchaut ſich in ihrem ſtilvollen Muſik⸗ zimmer um. „Im Ernſt, gnädige Frau“, Morton gibt nicht nach = geine Künſtlerin wie Sie] Sie ſollten ſich der Oeffent⸗ lichkeit nicht entziehen! Glauben Sie Morton— Morton hat eine Naſe für ſowas! Erfolge würden Sie haben, Erfolge! Ich würde Ihnen erſtklaſſige Möglichkeiten ſchaffen— Morton macht nur erſtklaſſige Sachen, das müſſen Sie zugeben! Und der Herr Gemahl hätte doch gewiß nichts dagegen—“ „Der Herr Gemahl vermutlich weniger als ich— ich dafür aber ziemlich viel, lieber Herr Morton!“ er⸗ widert Eliſabeth Ullmann und lächelte über den Dienſt⸗ eiſer des kleinen, alten Herrn.„Nein, nein, die Oeffent⸗ lichkeit überlaſſen wir meinem Mann, nicht wahr? Und nun wollen wir uns mal dieſerhalb mit Dresden be⸗ faſſen—“ Ach ja, die liebe Oeffentlichkeit! Eliſabeth haßt ſie noch mehr, ſofern das möglich iſt, wenn ſie ſieht, in welchem Maße Martin Ullmann nervös und immer ner⸗ vöſer wird, je näher der Tag der wichtigen Premiere her- anrückt. Das ganze Haus atmet ſchon gleichſam leiſer, und trotzdem ſind kleine Gereiztheiten und Ausbrüche ſeinerſeits nicht ganz auszuſchalten. Eliſabeth wagt es nicht, ihm ernſthaft zu widerſprechen, als er kurz vorher noch einmat mit ihr ſpricht: „Du müßteſt es tun, Eliſabeth, wirklich! Einmal und mir zuliebe Komm zur Premiere, du machſt mich doch glücklich damit. Ich bin viel ruhiger, wenn ich dich im Theater weiß. Und ich verſpreche dir, daß du hinterher nicht an der allgemeinen Feier teilnehmen mußt— mein Gott, eine Ausrede wird ſich ſchon finden! Und du müßteſt eben nur ein paar von den wichtigen Leuten be⸗ grüßen oder vielmehr dich begrüßen laſſen. Sieh mal, Eliſabeth, im Ernſt, es wirkt doch ein bischen komiſch, daß du dich niemals zeigſt. Man weiß, daß ich verheiratet bin, und was kann es für einen Grund geben, daß ich dich verſteckt halte? Du mußt doch endlich einmal einſehen, daß auch dieſe, gewiß recht beſcheidene Aufgabe der Re⸗ präſentation mit zu deinen Aufgaben als meine Frau gehört—“ Er ſpricht ſo ſchnell und haſtig, ſeine Augen flackern, und ſeine Hand ſtreicht wieder und wieder über das Haar. Natürlich kann Eliſabeth hier nicht hartnäckig bleiben— „Aber ſicher, Martin“, ſagte ſie freundlich,„natür⸗ lich komme ich. Ich freue mich doch auch, dich zu ſehen—“ Am Tag der Premiere ſchleicht alles auf Zehenſpitzen herum. Den ganzen Tag wechſelt Eliſabeth kein Wort * Kreuz und Quer Die Fünflinge im Programm des Königsbeſuchs.— Un⸗ glaubliche Geſchmackloſigkeit eines amerikaniſchen Arztes. Zwar gilt der Beſuch, den das engliſche Königspaar zur⸗ zeit Kanada und Nordamerika abſtattete, als ein Staats⸗ beſuch, aber es ſind doch ſo allerhand kleine Mätzchen da⸗ mit verbunden, die mit dem Anlaß und der Würde, die eine ſolche Angelegenheit umgeben ſoll, nicht gut zu ver⸗ einbaren ſind. Dort drüben, wo man blind iſt gegenüber den wirklichen Gefahren des Landes und in Nichtigkeiten aufgeht, wäre beinahe eine ſtarke Verſtimmung in die Be⸗ völkerung getragen worden, weil in dem Programm des Beſuches des Königspaares— die Fünflinge nicht enthal⸗ ten waren. Man entrüſtete ſich, daß der König und die Königin nach Amerika kommen, ohne den„Stolz“ Ame⸗ rikas ſehen zu wollen, jene Fünflinge, die die Anteilnahme des ganzen Landes haben. Ja, die Empörung war ſo ſtark, daß der König des britiſchen Weltreiches nachgeben mußte, und ſo wurden ihm zur allgemeinen Befriedigung die Fünflinge vorgeſtellt. Mit dieſen amerikaniſchen„Fünflingen“ iſt von Anfang an ein echt amerikaniſcher, häßlicher Reklamerummel ge⸗ trieben worden. Der kleine Landarzt Dr. Dafoe, der bis zur Geburt der Fünflinge ein beſcheidenes, unbeachtetes aſein führte, ſah hier— als er mit der Betreuung der Kleinen betraut wurde— ſeine„große Chance“. In un⸗ glaublicher Weiſe rührte er die Reklametrommel für die „Fünflinge“— und für ſich. Viele der Taktloſigkeiten, manche Geſchmackloſigkeit wurde durch die Weltpreſſe be⸗ kannt. Aber was ſich Dr. Dafoe kürzlich leiſtete, überſteigt alles, was er bisher als Manager einer Rummelreklame 5 Bei einem Aufenthalt in Neywork war Dr. afoe von dem„Circus Saints an Sinners club“ eingela⸗ den worden. Zu dem Abend, an dem mehr als ſiebenhun⸗ dert Perſonen teilnahmen, fand ſich Dr. Dafoe in einem Aufzuge ein, den die Eltern Dionne, die wegen dieſes Vor⸗ falles gegen ihn Klage eingereicht haben, als„Hanswur⸗ . bezeichnen. Dr. Dafoe trug einen großen weißen rztmantel, an dem ſich fünf Taſchen befanden, aus denen je eine Milchflaſche für Säuglinge hervorſchaute. In der Hand hatte er eine altmodiſche, große Ledertaſche, wie ſie vor Jahrzehnten einmal amerikaniſche ndärzte trugen. Auf dieſer ſtand in großen Buchſtaben:„Maſſenentbin⸗ dungen“. Weiter trug er quer über die Bruſt die Inſchrift: „Doctor of Litters“ Dieſe Bezeichnung iſt ein unerhört ge⸗ ſchmackloſes Wortſpiel: Während„Doctor of Letters“ den Doktor der Wiſſenſchaft bezeichnet, bedeutet das Wort „Litters“ ſo viel wie ein„Wurf junger Tiere“. In dieſem Aufzug ließ ſich Dr. Dafoe von den ſiebenhundert Gäſten des vornehmen Klubs bewundern. Natürlich war er das mit threm Mann, und alle Klingeln ſind abgeſteut. Er hat wieder den zerſtreuten, nach innen gekehrten Blick, wie früher— Dann fährt er fort, und Eliſabeth klopft dreimal auf Holz. Und ſie beeilt ſich mit dem Ankleiden und findet ſich dann, in einem ärmelloſen, weißen Crepeſatin⸗Kleid und dem weißen Pelzumhang ſehr ſchön. Sie hat Herz⸗ klopfen, doppeltes Herzklopfen, für ſich und Martin. Sie ängſtigt ſich wirklich vor den vielen Menſchen und den neugierig neidiſchen Blicken und den gehäſſigen Bemer⸗ kungen. Aber für Martin— Sie verſucht, möglichſt ruhig und ſicher die rotbelegte Treppe hinaufzugehen. Sie kommt noch immer nicht ſpät genug und hat eigentlich gehofft, genau mit Beginn des erſten Aktes einzutreffen. Zu ſpät kommen aber darf ſie nicht— ſchon in der zweiten Szene tritt Martin auf. Und ſie ſteuert auf die Orcheſterloge zu— „Sieh mal— die große Blondine da— nein dort, in Weiß— Ullmanns Frau!“ Sie hört es gerade noch, während ſie ins ſchützende Dämmerlicht der Loge ſchlüpft. Und— eine leichte Röte fliegt über ihr Geſicht— nein, o nein, ſo ganz unan⸗ genehm iſt es nicht, es in dieſem bewundernden Ton zu hören: Ullmanns Frau!“ Den kleinen Vorhang hat ſie halb vorgezogen und ſitzt vorn an der Rampe, für niemand ſichtbar, die ganze Bühne wunderbar nah vor ſich. Hinter und neben ihr tönt das Summen des angeregten Premierenpublikums. Ein dumpfer Gongſchlag— Lieber Himmel— Martin! Dann gleitet der Vor⸗ hang auseinander. Sie ſieht ihn zum erſtenmal auf der Bühne— und es wirft ſie um, reſtlos um. Es iſt nicht Martin, es iſt nicht ihr Mann, an dem ſie mit weitauf⸗ geriſſenen Augen hängt, es iſt der ganz große Künſtler— Und als der Vorhang zuſammenſchlägt und das Haus von Beifall dröhnt, vergißt ſie ganz, zu klatſchen. Sie bemerkt nur plötzlich, daß ihr das Herz weh tut. Viel⸗ leicht, weil es zu ſchön iſt— „Gnädige Frau— ich bin glücklich, Sie begrüßen zu können—“ Der Intendant beugt ſich über ihre Hand. Er ſteht eine Weile neben ihrem Seſſel, bis ihr in ihrer Verwirrung einfällt, daß ſie ihm ja einen Platz anbieten muß. „Wenn es Ihnen recht iſt, gehen wir einen Augen⸗ blick hinaus, gnädige Frau“, entgegnete der alte Herr liebenswürdig. Denn natürlich will ſie Martin jetzt in der Garderobe nicht ſtören. Und Eliſabeth iſt nicht e genug, ſich mit Kopfweh zu entſchul⸗ digen. So geht ſie plötzlich an der Seite des alten Herrn langſam das Rund des Umgangs entlang, ein beſſeres Spießrutenlaufen. Denn jedermann grüßt den Inten⸗ danten, und jeder zweite Herr wird ihr vorgeſtellt. Im zweiten Akt hat Ullmann eine große, dramatiſche Szene. Und es gibt einen ungeheuren Beifall bei offener Bühne. Eliſabeth glüht vor Begeiſterung. Ganz all⸗ mählich löſt ſich die Angſt und die Erſtarrung. Um dieſen Künſtler braucht man ſich nicht zu ängſtigen. Langſam ſchlägt über Eliſabeth eine Welle von Seligkeit zuſammen, wie ſie ſie nie gekannt zu haben meint: es wird ein ganz großer Erfolg für Martin! Noch bevor ſich nach dem dritten Akt der Vorhang geſchloſſen hat, bricht ein Jubel aus. Das Publikum klatſcht, und niemand verläßt ſeinen Platz. Vom oberen Rang herunter ertönt immer wieder der Name„Ull⸗ mann!“ Eliſabeth iſt, ohne es zu bemerken, aufgeſtanden und lehnt nun, weiß und mit ſtrahlendem Geſicht, an der dunklen Logenrampe. Und Martin Ullmann ſteht vor dem Vorhang, glühend, berauſcht vom Erfolg und vom Beifall, und er verbeugt ſich zuerſt einmal vor der Orcheſterloge, bevor er dem Publikum dankt. Und Eliſa⸗ beth wird plötzlich dunkelrot. 3 5 „Ja, gnädige Frau, wirklich wunderbar!“ Das iſt eine Stimme, die Eliſabeth zuſammenzucken läßt: Dinah Marén] Sie hat Martin niemals gefragt, wie jene Löſung zuſtande kam. Er ſelbſt hat nicht davon geſprochen „Glanzſtuck!“ der tilluſtren Verſammlung, die im Newyorker Hotel„Aſtor“ zuſammengekommen war, und die ameri⸗ kaniſche Tagespreſſe brachte ausführliche Berichte darüber, denen große Bilder des ſeltſamen„Arztes“, als Hanswurſt verkleidet, beigefügt waren. Die Eltern Dionne haben nun gegen Dr. Dafoe wegen dieſes unerhörten Vorfalles Klage eingereicht. Sie erklärten, daß der Arzt als Hanswurſt auf Koſten der Fünflinge in der Welt herumſpaziert und ſich keine Gelegenheit entgehen läßt, die Kleinen immer wieder lächerlich zu machen Er habe es bereits ſo weit gebracht, daß man in der ganzen Welt in den fünf Geſchwiſtern Dionne nichts weiter ſieht als intereſſante Schauſtücke. Die Spekulation dieſes Landarztes auf die Geſchmack⸗ loſigkeit ſeiner amerikaniſchen Landsleute war für ihn von Erfolg; inſofern war er zweifellos ein für die amerikaniſche Verhältniſſe guter Pſychologe. Ueberhaupt: wer die Kultur⸗ loſigkeit der Amerikaner auszunutzen und ſie an der rich⸗ tigen Stelle zu nehmen verſteht, kann reich werden. So iſt es auch mit einem Mann namens Dale Bengler. Dieſer Dale Bengler, der in der Newyorker Park⸗ Avenue ein großes Büro beſitzt, iſt zweifellos ein guter Pſychologe; er weiß, wenn jemand irgendwo„der Schuh drückt“, ſo iſt er für nichts dankbarer als für einen guten Rat und zögert gewöhnlich auch nicht, ſich dieſen guten Rat etwas koſten zu laſſen. Dale Benglers Firma verkauft alſo — um es vorwegzunehmen— für ein gutes Geld einen guten Rat. Zwanzig Stenotypiſtinnen ſind damit beſchäf⸗ tigt, die guten Ratſchläge zu Papier zu bringen, und die zehn vorhandenen Fernſprechanſchlüſſe beweiſen, daß Veng⸗ ler über einen umfangreichen Kundenkreis verfügt. Die Poſt— Bengler empfängt täglich etwa 6— 700 Zuſchriften — wird ſofort geſichtet und je nach Inhalt den verſchiede⸗ nen Abteilungen der Firma zur Weiterbearbeitung zuge⸗ leitet. Faſt alle Anfragen werden ſchriftlich beantwortet. Nur in ganz beſonderen Fällen wird eine perſönliche Un⸗ terredung vereinbart Dieſe Unterredungen finden in Zim⸗ mern ſtatt, die, je nach der Art des Anliegens, um deſſen Bereinigung es ſich handelt, in verſchiedenen Farben ge⸗ halten ſind. Dale Bengler iſt der Anſicht. daß die ebe des Zimmers, nach del Stimmung des Klienten richtig ge⸗ wählt, von allergrößter Wichtigkeit ſei. Leidet jemand an Herzeleid, ſo empfängt ihn Dale in dem„Zimmer in Blau“, denn dieſe Farbe wirkt, wie er behauptet, beruhigend. Fer⸗ ner ſpielt das„Zimmer in Rot“, das„in Grün“ und das „Zimmer in Orange“ ein gewichtige Rolle. Ob es ſich nun um einen ernſthaften Ehekrach oder um unglückliche Liebe andelt, um einen treuloſen Ehemann oder eine weggelau⸗ ene Frau— Dale Bengler weiß in allem Rat. Das ein⸗ zige, worin er eine Beratung ablehnt, ſind Fragen, die die Geſundheit bezw. Krankheit betreffen. Hier lehnt er jede Beratung ab mit der Begründung, er ſei ausſchließlich ein „Arzt des Glückes“. Und nun— Aber die leichte Peinlichkeit iſt ſofort z wunden. Die junge Diva drückt ihr mit 10 1 keit beide Hände und iſt ſo ehrlich begeiſtert, daß Eliſ 8 beth, ohnedies bereit, die ganze Welt zu umarmen, bon aufrichtiger Bewunderung erfaßt iſt. Anſtändig von 115 Maren, die perſönlichen Gefühle hinter der Kunſt zurück ſtehen zu laſſen. 8 Ullmann, ſchon im Begriff, den Pelz anzuziehen Eliſabeth auf ſich zukommen. Sie greift mit beiden den nach ſeiner Rechten und blickt mit lichem Geſicht zu ihm auf. ſieht n Hän⸗ glühendem, glück⸗ Er beugt ſich raſch über ihre Hand.„Kommen Sie nicht mit, feiern, Ullmann?“ „Heute nicht, Kinder, ich bin wirklich zu ausge⸗ pumpt!“ Und ſie feiern dieſen Abend ganz allein mit einer Flaſche Sekt, Martin und Eliſabeth, draußen in dem ſtillen kleinen Haus. Kann man noch glücklicher ſein? denkt Eliſabeth, als ſie endlich einſchläft, kann man noch glücklicher ſein? O ja— es gibt noch mehr Glück!— Im nächſten Mai wird Martin Adolf Ullmann ge⸗ boren. Dreizehntes Kapitel. Natürlich kſt es das ſchönſte und klügſte Kind der Welt, und ſeine Eltern benehmen ſich genau ſo närriſch, wie alle glücklichen, jungen Eltern. Er hat die blonden Haare der Mutter und die dunklen Augen des Vaters. „Er wird einmal eine Schönheit—“ ſagt Martin Ullmann. „Hauptſache, daß er brav wird—“ meint Eliſabeth lächelnd und ſchaut über die Schulter ihres Mannes in das Babykörbchen. Nach ein paar ſchönen Sommermonaten iſt dann, zu Beginn der neuen Saiſon, die gute Ausrede, daß Eliſa⸗ beth das Kind verſorgen muß, fortgefallen. Eliſabeth begleitet ihren Mann zu den wichtigen Empfängen und Geſellſchaften. Sie gibt auch im eigenen Hauſe einige Abende, ſo oft Ullmann es wünſcht. Daß ſie es ohne Begeiſterung und rechte Ueberzeugung tut, kann ſie nicht verheimlichen. Aber natürlich muß es ſein— Und ſie empfängt ja auch, allein zu Haus, mancherlei Beſuche. Da iſt der alte Hergesheimer, der ſich gelegent⸗ lich einmal überraſchend zum Tee einſtellt und eine Stunde mit ihr verplaudert. Dann iſt einmal Fräulein Frohwein ihrer Aufforderung gefolgt. Sie kommt zum Kaffee. Nach einer Weile zieht Fräu⸗ 19175 Frohwein dann aus ihrer Taſche drei bunte Poſt⸗ arten. „Ich dachte, es würde Sie intereſſieren, gnädige Frau—“ bunte Poſtkarten mit Wolkenkratzern, mit Palmen und Strand und lächelnden Girls, Poſtkarten mit amerikaniſchen Marken—„Wiſſen Sie wohl Näheres von Jürgen? Ihnen ſchreibt er doch gewiß ausführlich!“ Sie blickt zu Eliſabeth Ullmann auf und blinzelt vor Ver⸗ legenheit. „Nein— ich habe noch keine Nachricht“, ſagte Eliſa⸗ beth freundlich,„aber ich nehme es als ein gutes Zeichen, wenn er nicht ſchreibt. Vermutlich hat er ſo viel zu tun—“ Und ſie denkt ſich, daß er höchſtwahrſcheinlich etwas an⸗ deres hat— nämlich ein ſehr ſchlechtes Gewiſſen. „Sicher— das glaube ich ja auch“, gibt Fräulein Frohwein haſtig zu.„Er iſt nämlich wirklich hoch be⸗ gabt— das ſagen alle. Bloß an Gelegenheit hat es ihm gefehlt, ſich einmal zu beweiſen. Und es iſt ſo herrlich, daß Herr Ullmann ihm jetzt dieſe Möglichkeit geschaffen hat. Wirklich, ganz wunderbar!“ Eliſabeth nickt mit heiterem Geſicht, und Fräulein Frohwein gerät in Begeiſterung:„Herr Ullmann iſt doch überhaupt ſo unendlich gut— nein wirklich, wo er nur helfen kann, tut er es. Jetzt wieder die Sache mit der kleinen Hoffmann— Die Vera Hoffmann, die der Sörenſen ſchon vor einem Jahr entdeckt hat und für eine große Filmhoffnung hält. Aber es hat ſich herausgeſtellt, daß ihre Sprache ganz unmöglich war für den Tonfilm. Da war eine Kieferoperation nötig und ein gründlicher Sprachunterricht. Aber ſie iſt ein ganz armes Luder— und da hat Herr Ullmann ihr das alles ermöglicht.“ Man erzählt ſich tolle Geſchichten von Dale Benglers Erfolgen, und Dale Bengler ſelbſt hat natürlich ein gro⸗ ßes Intereſſe daran, daß ſolche Geſchichten möglichſt ver⸗ breitet werden Kürzlich aber erwies es ſich jedoch, daß auch der„Arzt des Glückes“ mit ſeinem guten Rat einmal ge⸗ rade das Gegenteil von dem erreichte, was er erreichen will. Auch ſeine pfychologiſchen Talente ſind eben nicht unfehl⸗ bar. Ein reicher Induſtrieller aus Kuba, der während eines geſchäftlichen Beſuches in Newyork von den Erfolgen Dale Bengler gehört hatte und deſſen Frau davongelaufen war, vertraute ſich Bengler an. Bengler, der gerade in ſol⸗ chen Fällen über eine gute Erfahrung zu verfügen glaubte, beſtellte den Kubaner in ſein Büro und erfuhr nun Fol⸗ gendes: Die davongelaufene Gattin des Induſtriellen war einfach nach Florida gefahren, wo ſie ſich von einem Ver⸗ gnügen ins andere ſtürzte und binnen kurzer Zeit eine be⸗ kannte Erſcheinung aller Klubs und Vergnügungslokale ge⸗ worden war. Die Unterredung zwiſchen Dale Bengler und dem Kubaner ergab weiter, daß der Kubaner ein überaus einfacher Menſch war, während ſeine Frau gerade das Ge⸗ genteil von ihm war: ſie liebte das Exzentriſche und Extra⸗ vagante. Natürlich wußte Bengler einen Rat. Er enga⸗ gierte eine Girltruppe, die aus ſechs bildſchönen jungen Mädchen beſtand und deren Auftreten in Newyork die Senſation des Tages war. Die ſechs jungen Mädchen hat⸗ ten weiter nichts zu tun, als abwechſelnd ihre Abende in Geſellſchaft des Kubaners in den Luxuslokalen der Stadt zu verbringen. Ihre ganze Aufgabe beſtand alſo darin, ſich mit dem Induſtriellen zu zeigen. Bald brachten die Blätter Bilder von dem„Kubaner, der die ſchönſten Mädchen der Welt“ zu Freundinnen hatte. Einige Tage nach dem Er⸗ ſcheinen der erſten Bilder erſchien plötzlich die Gattin des Kubaners, die auf dem ſchnellſten Wege von Florida her⸗ beigeeilt war, in deſſen Hotelzimmer und ſchlug ungeheu⸗ ren Krach. Aber bald ſchien die extravagante Frau Gefallen daran zu finden, daß ihr Mann ihre Abweſenheit benutzt hatte, endlich einmal ſeine„Spießbürgermanieren“, wie ſie das immer nannte, abzulegen. Als Bengler von dieſer Wendung hörte, präſentierte er dem Kubaner eine gepfef⸗ ferte Rechnung, die auch anſtandslos honoriert wurde. Einige Wochen ſpäter aber kam das dicke Ende nach: Dale Bengler wurde eine Klage der Gattin des Kubaners zu⸗ geſtellt, worin dieſe von ihm eine hohe Schadenerſatz⸗ ſumme verlangte. Als Begründung führte die Frau an, das Büro Bengler habe ihr die Liebe ihres Mannes geſtoh⸗ len—— denn er habe ſich von ihr ſcheiden laſſen, um eins der„ſchönſten Mädchen der Welt“, deren Bekannt ſchaft ihm Dale Bengler vermittelt habe, heiraten zu kön nen! Man darf nun geſpannt ſein, wie dieſer immerhin nicht alltägliche Prozeß ausgehen wird! Wẽ̃ leit ei garten Wenn all ih! gebacke kein 2 Züge 9 lachen teifen zuzuhi merkli 8 flatter D eigent Fraue Huch Erfah Waltz ie Hir e tar mein Geſch Blon! für il eine Ausg. 0 es au. und pflegt merkt ſoviel und g Blick! Haus, bomm berge Haus ſteht d. h., bon 0 ihren Grun Che ander man „wen lich doch beth „Ma ſeder belde denn bern flikte. „daß man habe Hertl morg bir z re N 2 ——— N 0 2 eg OfFEUUL — A— Junge Frauen haben Erfahrungen Geſpräche um einen alten runden Tiſch. Welch ein anderer Rahmen für die trauliche Gemütlich⸗ keit einer Nachmittagsſtunde iſt doch ſolch ein Frühlings⸗ garten als die dumpfen engen vier Wände der Zimmer! Penn nun gar die alte Kaſtanie zur Feier des Tages noch all ihre ſchimmernden Kerzen entzündet, und der ſelbſt⸗ gebackene Kuchen verlockend duftet, dann iſt es wahrlich ein Wunder, wenn über die friſchen, noch jugendlichen züge der Frau Hertha ein helles Leuchten fliegt! Heute erwartet ſie ihre Freundinnen, das ſind junge, lachende Menſchenkinder, die den ſeltſamen Reiz dieſer reifen Frau verſpüren. Wer verſtände es auch, ſo prächtig zuhören, wie gerade Frau Hertha, wer ſo fein, faſt un⸗ lerklich, einen guten Rat zu erteilen, wie ſie! Da knarrt auch ſchon die alte Gartentür, hell und licht flattert es auf zwiſchen dem fungen Grün. Dann ſitzt man um den alten, runden Tiſch. Wie es eigentlich gekommen, wußten ſie ſelbſt nicht, die jungen Flauen, aber auf einmal öffnete ſich das ſonſt verſchloſſene uch ihrer jungen Ehen, und man plauderte über ſeine kfahrungen. Frau Hertha, leicht den Kopf in die Hand Aützt, lauſchte.„Ach“, meinte die muntere, kleine Frau die,„mein Mann und ich, wir machen es uns bequem. ar eſſen meiſtens nur abends kaltes Abendbrot. Ein mar Eier, etwas Aufſchnitt...“„Damit würde aber mein Walter nicht zufrieden ſein, wenn er müde aus dem Geſchäft kommt“, bemerkte dagegen Eliſabeth, eine hübſche Blondine, bedenklich,„ich ſorge immer, daß etwas Warmes für ihn bereit ſteht, was ja mit Hilfe unſerer Kochkiſten eine Kleinigkeit iſt, ſo daß man noch reichlich Zeit zum Ausgehen hat!“ „Aber dann muß man ja noch mehr ſpülen, wenn es auch noch warmes Abendeſſen gibt!“ erklärte Frau Lilli und warf einen verſtohlenen Blick auf die ſorgſam ge⸗ legten Hände. Aber Frau Hertha hatte ihn dennoch be⸗ merkt und meinte lächelnd:„Aber, Kinder, habt ihr denn ſoviel Angſt vor etwas Arbeit? Ihr ſeid doch alle fung und geſund! Für eure beliebte moderne Linie—“ und ihr Hlick ſtreifte die ſchlanken Geſtalten,„für die iſt doch etwas Hausarbeit, überhaupt körperliche Anſtrengung, ſehr be⸗ Abommlich!“ berden gerecht, entweder dem Manne doch einer vollſtändig neuen Einteilung.“„ Eli beth recht“, miſchte ſich nun Frau Hertha ins Geſpräch, eine große Schüſſel mit Erdbeeren ward ſie eine gute Hausfrau!“ J. das finde ich auch“, miſchte ſich nun die brünette Ilſe ins Geſpräch,„ich betrachte meine Hausarbeit ſchon lange als eine Art von Gymnaſtik, hole immer recht tief Atem dabei, ſcheue mich vor keinem Bücken und Heben, natürlich alles nicht übertrieben. Auf dieſe Weiſe erſetzt mir der Haushalt etwas den Sport, für den man ja nicht immer Zeit hat.“ Frau Annie aber ſchüttelte den Kopf:„Ach Kinder, ich finde, das Leben von heute überhaupt ſo anſtrengend. Venn ich bedenke, was Mama noch aus ihrer Ehe erzählt, wieſie da immer mehrere Dienſtboten gehabt— und wir dagegen...“„Sollteſt du dich da nicht irren?“ fragte Frau Hertha lächelnd,„wenigſtens was die Bequemlich⸗ leit in bezug auf die Hausangeſtellten anbetrifft? Gewiß, früher, als noch ein anderes Verhältnis zwiſchen Herr⸗ ſchaft und Hausangeſtellten geherrſcht, mag das ja der Fall geweſen ſein— aber heute? Wieviel Aerger und Un⸗ ſtieden wird nicht gerade durch ſie in Haushalt und Ehe gebracht! Eines dürft ihr jungen Frauen dabei auch nie bergeſſen, nämlich, daß es alles andere als leicht iſt, eine Hausangeſtellte ordentlich anzuleiten. Denn eigentlich ver⸗ ſeht nur der zu herrſchen, der auch zu dienen verſteht, d, h., der die Arbeiten ſelbſtändig ausführen kann, die er bon anderen verlangt.“ Eine kleine Pauſe trat ein, jede beſchäftigte ſich mit ihren Gedanken, bis Eliſabeth ſinnend meinte:„Im Grunde genommen, fangen die Hauptſchwierigkeiten in der Ehe doch erſt mit dem Kinde an!“ Erſtaunt blickten die anderen auf Eliſabeth.„Wie meinſt du das!“ erkundigte man ſich von allen Seiten.„Seht“, erklärte Eliſabeth, zwenn man bis zum Erſcheinen des Kindes auch ſo ziem⸗ lich mit ſeiner Arbeit fertig geworden, bedarf es dann „Da hat Eliſa⸗ „Mann und Kind— das iſt wohl das ſchwerſte Problem ſeder Ehe! Die meiſten Frauen werden nur einem von oder dem Kinde; denn nur zu leicht wird das eine auf Koſten des anderen N und dadurch entſtehen dann ſchwere Kon⸗ flikte.“ „Das kommt daher“, meinte fetzt Frau Lilli wichtig, daß der Tag eigentlich viel zu kurz iſt. für alles, was man zu tun hat Wenn ich morgens um zehn gefrühſtückt babe Da unterbrach ſie das muntere Lachen Frau derthas:„Ja, Kindchen. wenn dein Tag allerdings erſt morgens nach 10 Uhr anfängt, dann begreife ich, daß er dir zu kurz erſcheint] Ihr kennt zwar alle das Sprichwort von der Morgenſtunde. die Gold im Munde hat— aber der Menſch dreht ſich dann gerne mal auf die andere Seite und überläßt die goldene Morgenſtunde neidlos dem lie⸗ ben Nächſten! Und doch iſt eine Stunde des Vormittags wertvoller als zwei am Nachmittage, da der uns meiſt weit unluſtiger zur Arbeit findet als der Morgen. „Aber es iſt ja nicht nur die Zeit, mit der es zu ſparen ailt. vor allem auch mit dem Gelde. Der Zehnmark⸗ ſchein, der tagelang für ganze Familien reichen muß, zer⸗ flattert oft wie nichts in der Hand ſolch unerfahrene: nger Frau!“„Ja“, beſtätigte Frau Lilli ſeufzend,„meiſt bergißt man am Monatsanfang, daß er auch einmal zu Ende geht, und ſo folgen meiſt auf die ſieben fetten Kühe der Küche die ſieben mageren! Hertha lachte, erhob ſich und holte vom Nebentiſch und meinte ſchelmiſch, Kinder, wir haben indem ſie ſtie auf den Ti ellte: ſie ſie auf ſch ſt Anfang des Monats heute bereits den 25. Hätte ich im vergeſſen, daß er aus 30 Tagen beſteht...“ Aber man ließ ſie nicht ausreden:„Soviel Erdbeeren am Ende des onats— das macht unſerer Frau Hertha ſo leicht keiner nach!“. ihre fungen Freundinnen, und man ſtieß t den Taſſen an! 10 Frau Hertha aber ſprach das Wort:„Nicht darauf mmt es an, Kinder, wieviel ein Menſch auszugeben hat, ſondern wie er es einzuteilen verſteht. Einteilung alles!— ſagte die kluge, junge Frau— ee ams. 2 0 D„* Säugling und Kleinkind im Sommer i Die außerordentliche Bedeutung der richtigen Ernäh⸗ rung des Kindes im erſten Lebensmonat für Aufbau und Hiiiietung des kindlichen Körpers wird von vielen dier Ae d e Das erſte Gebot lautet Netenten Kind ſe t, ſofern nicht geſundheitliche Bede en dem entgegenſtehen. Tiermilch iſt nur ein ee und unvollkommener Erſatz für die mütterliche Nahrung. Beſonders in den Sommermonaten iſt ſie eine Gefahrenquelle für das Kind, das in den erſten Lebens⸗ monaten für Darmerkrankungen ja ſehr empfänglich iſt. Ein Bruſtkind ſollte in den Sommermonaten nicht ab⸗ geſetzt werden, weil der Wechſel auf tieriſche Milch bzw. Milchgemiſchnahrung in dieſer Zeit oft beſonders ſchlecht vertragen wird. Tiermilch wird den Bedürfniſſen des Säuglings nach Möglichkeit angeglichen, indem man ſie verdünnt und ihr zugleich Stoffe anreichert, die ſie nicht hat(Schleimabkochung). Muß das Kind künſtlich ernährt werden, achte man darauf, nur gute chemiſch unterſuchte und ſteriliſierte Milch zu geben(Markenflaſchenmilch). Aber auch die genaueſte behördliche Kontrolle der Milchgewinnung und»verſchickung kann Verunreinigungen mit Keimen, die ja die Urſache der Milchzerſetzung ſind, nicht völlig verhindern. Die Mutter muß daher ihrerſeits dafür ſorgen, daß die abgeliefeste Milch ſofort in einwand⸗ freier Weiſe verarbeitet und für den Tagesverbrauch haltbar gemacht wird. Für das Abkochen der Milch muß ein eigener, nur dafür zu verwendender Topf bereitſtehen. Die Milch ſoll nur dreimal aufwallen und nicht länger kochen, noch viel weniger läßt man ſie auf einer Herdecke zeimern“. Nach dem kurzen Kochen wird der Milchtopf in einem Gefäß mit fließendem Waſſer ſchnell abgekühlt, auf Flaſchen gefüllt und ins Kühle geſtellt. Erſt un⸗ mittelbar vor der Mahlzeit des Kindes wird der Milch⸗ zuſatz mit dem übrigen Gemiſch, Schleim, vermiſcht. Zum Süßen verwende man nur Milchzucker. Rübenzucker geht im Darm leicht in Gärung über und verurſacht Darmſtörungen. Alle Geräte, Kochtopf, Flaſchen, Sauger, Trichter, Rührlöffel uſw., müſſen von peinlichſter Sauber⸗ keit ſein und dürfen nur zur Herſtellung der Kindernah⸗ rung dienen. Nach jeder Mahlzeit muß der Sauger innen und außen mit Salz abgerieben, geſpült und luftig aufbewahrt werden. 5 Für den Säugling wie das Kleinkind gilt die For⸗ derung: Laß Luft und Sonne an das Kind. Aber das ſoll nun nicht heißen, daß das Kind ſtundenlang ohne genügenden Schutz der prallen Sonne ausgeſetzt werden darf. Manches Erbrechen und manche Darmſtörung ſind auf ſolche„Sonnenbäder“ zurückzuführen. Man achte auch darauf, daß das Kind in ſeinem Wägelchen oder Bettchen ſo ſteht, daß weder Zugwind darüber ſtreicht, noch daß es in die Sonne ſehen muß. Entzündete Augen ſind die Folge ſolcher Gedankenloſigkeit. Leichte Kleidung an heißen Tagen iſt ſelbſtverſtänd⸗ lich; die Luft ſoll Zutritt zur Haut des Kindes haben. Leichte Decken bindet man ſo feſt, daß die Glieder des Kindes wohl Bewegungsfreiheit haben, daß es ſich aber niemals ganz entblößen kann, wenn man es längere Zeit allein ſtehen läßt. Gönne dem Kind ſehr viel Ruhe, es muß nicht immer geherzt und herumgetragen werden, dadurch wird es nur nervös. Dem Kleinkind gebe man zum Kauen lieber eine Brotrinde als einen Zwieback; dieſer wird ſchnell weich, während die Brotrinde dem Zahndurchbruch förderlich iſt. Gut gebettet— gut geſchlafen! Von Betten und was dazu gehört. Betten ſind eine Anſchaffung fürs Leben, ſagt man wohl. Und man wird gut tun, dafür zu ſorgen, daß man auch ein Leben lang daran Freude hat. Betten ſind Ein⸗ richtungsgegenſtände, bei denen falſche Sparſamkeit ſich ſehr ungünſtig auswirken kann, In jedem Falle ſoll die Matratze aus erſtklaſſigen Stahlfedern ſein, die feſte Auf⸗ lage zumindeſt über eine Roßhaarbeimiſchung verfügen. Wählt man minderwertige Kiſſen, ſo ergeben ſich ſchon nach kurzer Zeit Verſchiebungen, Einſenkungen, Verdickun⸗ gen, die ausgebeſſert werden müſſen und eine Quelle des Aergers ſind, bis man ſich wohl oder übel doch zur An⸗ ſchaffung der widerſtandsfähigeren feſten Auflage ent⸗ ſchließt. Die Inlette unſerer Betten ſollen federdicht und farbecht fein. In Bettfedern werden mannigfache Arten angeboten. Auch hier empfiehlt es ſich, das Preiswertere zugunſten des Beſſeren zurückzuſtellen. Hart zu liegen, iſt gefünder als das Einſinken in weiche Federmaſſen. Die hitzenden Federn⸗Unterbetten und der⸗ gleichen wirken verweichlichend und fördern nicht die Straffheit des Körpers, hindern die natürliche Haut⸗ atmung. Dienen Wolldecken als Zudecke, ſo iſt praktiſch und hygieniſch, ſie in ganze Bezüge, nicht in halbe Zter⸗ bezüge, zu ſtecken, denn die rauhe Wolle nimmt Schmutz, Staub und Flecken beſonders leicht an. Wer ſich daran gewöhnen kann, den Kopf möglichſt flach zu legen, wird für ſeine gerade Haltung und für einen faltenloſen Hals „im Schlaf“ ſorgen! Die Federbetten der prallen Sonne auszuſetzen, iſt ungünſtig, weil ſie allzu ſehr austrocknen und die Federn ſpröde und brüchig werden. Doch kann niemals genug friſche Luft an die Betten herangebracht werden. Wenn ältere Inlette federn, beſtreicht man die dünnen Stellen mit einer erwärmten Kerze. Auf der Wachsſchicht ſetzen ſich die Flaumfedern an und ſchaffen auf dieſe Weiſe eine gute Iſolierſchicht. Die Stahlfedern müſſen öfter mit einem ölgetränkten Pinſel gefettet und gereinigt werden, die Matratzen bleiben ſauber, haltbar und von Ungeziefer frei, wenn man ſie in allen Fugen und Falten häufig mit einem ſteifen, in Benzin getauchten Pinſel reinigt. — + 2 L Nachlüfſigkeit verſchuldet Unfälle Die meiſten im Hauſe durch Elektrizität hervorgeru⸗ fenen Unfälle ſind auf Nachläſſigkeit, fehlerhafte Anlagen und unſachgemäße Bedienung der Geräte zurückzuführen, man kann ſie alſo vermeiden. Die meiſten Unfälle dürften durch bewegliche Strom⸗ abnehmer entſtehen, alſo durch Lampen, Kochtöpfe, Brenn⸗ ſcheren, Föhnapparate, Plätteiſen(häufigſte Urſache von Wohnungsbrändenh, Heizſonnen uſw. Gerade dieſe Ge⸗ räte ſollte man daher nur von anerkannten Firmen be⸗ ziehen. Alle Litzen erfordern eine ſorgſame Behandlung keine Knoten und Knicke), ſonſt wird die Iſolierung ſehr bald beſchädigt, es kommt zu Kurzſchluß, oder das Metall⸗ geſtell wird durch die Berührung mit einem blankgeſcheuer⸗ ten Leiter„ſtromverſeucht“ Hat man z. B. ein unter Strom ſtehendes Lampengeſtell in der Hand und kommt mit der Waſſerleitung, dem Gasherd, dem Rundfunk⸗Kopfhörer, dem Waſchfaß, kurz mit einem irgendwie geerdeten Gegen⸗ ſtand in Berührung, ſo kann der Betreffende verunglücken. Wegen der großen Leitfähigkeit des Waſſers müſſen alle elektriſchen Leitungen trocken gehalten werden, eingeſchal⸗ tete(auch nicht brennende) Lampen dürfen nicht mit feuch⸗ tem Tuch abgewiſcht werden. Das Neinigen der Wände Leimfarbene Wände, die man jetzt häufig findet, wer⸗ den am beſten mit vollkommen trockenen, reinen Tüchern, die man ſehr häufig ausſchüttelt, vorſichtig abgewiſcht. Iſt die Ofenecke ſehr ſchmutzig, reibt man ſie vorſichtig mit einem ſtark ausgedrückten Schwamm ab. Oelgeſtrichene Wände ſind mit wenig Mühe zu reini⸗ In vielen Fällen genügt das Abreiben mit trockenen Tüchern. Hilft das nicht, nimmt man ein Fenſterleder und lauwarmes Waſſer. Man kann, wenn die Wände ſehr viel Rauch angeſetzt haben oder ſonſt ſehr ſchmutzig ſind auch vorſichtig mit reinem Seifenwaſſer abwaſchen, muß dann aber mit klarem Waſſer nachwaſchen und trockne! gen. 2 8„ Spargelgerichte Spargelpudding. Zutaten: 500 Gramm Spargel. 125 Gramm Mayonnaiſe, ſechs Blatt Gelatine, ein Eß⸗ löffel Eſſig. Die abgekochten Spargel in Stücke ſchnei⸗ den, an ein Viertelliter Spargelwaſſer die in wenig Waſſer gelöſte Gelatine tun, den Eſſig dazugießen. Der Boden einer ausgeſpülten Form wird mit Mayonnaiſe beſtrichen, die Spargelſtücke aufgelegt und das Waſſer darübergegoſſen. Am nächſten Tag geſtürzt. Feine Spargelſulz. Stangenſpargel wird nach dem Schälen wie üblich gar gemacht, aufs Sieb gegeben und ſehr liebevoll abwechſelnd mit Eiſcheiben und Ge⸗ müſe in eine kalt ausgeſpülte Form geordnet. Das Spargelwaſſer wird mit Fleiſchwürze, Eſſig oder Zitro⸗ nenſaft, Salz abgeſchmeckt und mit kalt eingeweichter Gelatine geſteift. Man rechnet auf einen halben Liter Flüſſigkeit ſieben bis acht Blatt Gelatine. Die gefüllte Form wird anderntags geſtürzt, die Speiſe mit Kräuter⸗ Mayonnaiſe gereicht. Walliſer Platte. Spargel wird abgekocht und klafter⸗ artig angerichtet, nachdem er in Salzwaſſer, in dem er gelocht wurde, erkaltet iſt. Um den Rand der Platte werden Tomatenſcheiben gelegt und etwas Mayonnaiſe darüber geſpritzt. Man ſerviert zu dieſer Platte noch Mayonnaiſe in der Soßenſchüſſel. Warum gleich in den Lumpenſack? Nutzt alle Kleidungs⸗ und Wäſcheſtücke mit Ueberlegung! Das Nähen und noch mehr das Flicken ſind eine Arbeit, die beim flüchtigen Betrachten wenig reizvoll erſcheinen, aber dennoch recht wertvoll und wirtſchaftlich ſind. Gerade heute, wo es immer mehr auf die Erhaltung der Sach⸗ werte und eine gründliche Ausnutzung aller Wäſche⸗ und Kleidungsſtücke ankommt, verdienen das Nähen und Flicken im Haushalt eine noch größere Rolle zu ſpielen als bisher. Wie manches Wäſcheſtück läßt ſich doch zum Beiſpiel durch ein überlegtes Flicken weiterbenutzen oder aber einem anderen Zweck dienlich machen! Aus einem an den Kanten zerſchliſſenen Bettbezug macht man noch einen kleineren Bezug für das Kinderbett oder auch Kopfkiſſen⸗ bezüge. Lohnt der Stoff dieſe Arbeit aber nicht mehr, dann ſchneidet man die beſten Stücke heraus und bekommt ſo noch ein Tuch, was als Schutzdach über die Bügeldecke aus Molton gelegt wird Bei dünneren Stoffen denke man auch daran, daß man immer ein ſauberes Tuch(das beim Bü⸗ geln angefeuchtet wird), zum Aufbügeln von Anzügen, Mänteln uſw. gebraucht.— Alte Inletts werden— wenn ſie auch für einfache Kopfkiſſen nicht mehr zu gebrauchen ſind— ſauber gewaſchen und aufeinander geſteppt, um dann als Matratzenſchoner ihre Dienſte zu tun. Beſchädigte Frottiertücher geben noch wunderſchöne i zweckmäßige Kinderlätzchen, während man aus kleinen Handtuchreſten die Läppchen macht, die Vati zum Abtrocknen ſeiner Raſierklingen immer zur Hand liegen haben ſollte! So bleiben die Handtücher viel länger heil, da das 1 von Abri ift bekanntlich für en Wäſcheſchaden verantwortki 5 man geh 05 gebrauchte Leibwäſche aus Makko oder Wolle gibt wunderſchöne Staub⸗, Bohner⸗ und Schuh⸗ putztücher, die man allerdings in jedem Falle ſäumen ſollte. Und weil der Bedarf an dieſen kleinen Tüchern ſehr aroß iſt und niemals aufbört. bewabre man alle Reſte und alten Wäſcheſtücke nach den letzten Waſchen für dieſen Zweck gut auf. Natürlich nur, zoweit ſie eben noch ver⸗ wendet werden können. Das andere bekommt der Lumben⸗ ſammler, der das Altmaterial zu ſeiner neuen Beſtimmung weiterleitet. Die geſchickte Hausfrau kann auch aus den alten Klei⸗ dungsſtücken der Erwachſenen noch recht reizvolle Kinder⸗ ſachen anfertigen! Eine etwas geſchickte 1 ein wenig Uebertegung und vor allem recht viel tebe zur Sache führen oft zu überraſchenden Reſultaten. Geburtstagsdecke mit Zackenlitze Warum ſollen wir uns nicht eine eigene Geburtstags⸗ tiſchdecke machen, die in der Familie ausſchließlich zu die⸗ ſem Feſte gebraucht wird? Sie ſoll am Rande einige ſinn⸗ volle, glückhafte Zeichen tragen: genden Lebensbaum oder das Windrad; die glück⸗ bringende Bretzel, den vier⸗ blättrigen Klee uſw. Die Decke wird quadratiſch zu⸗ geſchnitten, ein drei Zenti⸗ meter breiter Saum wird nach rechts umgeſteppt. Die Zeichen werden aus bunter Zackenlitze gelegt, geheftet Und auf den Stoff geſteppt. Iſt die Decke aus farbigem Stoff, ſo wird jedoch die weiße Litze verwendet. Es iſt hübſch, die Motive durch einige Stiche zu ergänzen (Perlgarn Nr. 3. Zeichnung: Mo.⸗Ma. Das Herz, den aufſtei⸗ 1 Hanneſen— M. 5 Sport und Spiel Sport⸗Vorſchau Große Entſcheidungen im Fußball, Handball, Hockey und Tennis geben dem Sportprogramm des kommenden Wo⸗ chenendes eine beſondere Würze. Im Fußball überragen ſelbſtverſtändlich die beiden Vorſchlußrundenſpiele in Frank⸗ furt a. M. und Berlin ſämtliche anderen Ereigniſſe, im Handball haben die Zwiſchenrundenſpiele der Frauen eine beſondere Bedeutung, im Hockeyſport wird in Berlin der deutſche Meiſter des Jahres 1939 ermittelt und im Tennis ſteht unſere Davispokalmannſchaft in der Vorſchlußrunde im Kampf gegen England. Dazu kommt dann noch die Deutſch⸗ land⸗Rundfahrt, das Reitturnier in Pforzheim, das Reichs⸗ treffen der Motor⸗HJJ in Goslar und viele weitere bedeu⸗ tende Veranſtaltungen, die das vielſeitige und bunte Wo⸗ chenendprogramm vervollſtändigen. im Fußball ſieht man mit größter Spannung dem Ausgang der Vor⸗ ſchlußrundenſpiele in Berlin und Frankfurt a. M. entgegen. Wer kommt in das Endſpiel? Das iſt hier die große Frage. In Frankfurt ſtartet der Hamburger SW als Favorit, denn die Wiener Admira hat in den Gruppenſpie⸗ len noch kein Auswärtsſpiel gewonnen. Schwerer iſt dagegen eine Vorausſage für Berlin, wenn man auch inſtinktiv dem Altmeiſter Schalke größere Ausſichten zuſprechen möchte als dem Dresdener SC.— Daneben werden jetzt aber auch ſchon die Tſchammerpokalſpiele mit großer Span⸗ nung verfolgt, da ſie jetzt bereits die großen Klubs verſchie⸗ dener Gaue im Kampf zuſammenführen. Wir erwähnen von den Spielen Phönix Karlsruhe— SW Wiesbaden, VfB Friedberg— SW Waldhof, BCE Augsburg— Wacker Wien und Auſtria Wien— Neumeyer Nürnberg. Um den Süd⸗ weſt⸗Gaupokal ſtehen ſich in Speyer die Auswahlmann⸗ ſchaften der Oſt⸗ und Mittelpfalz. in St. Ingbert die von Saarbrücken und der Südweſtpfalz und in Mühlheim Offenbach und Mainz gegenüber. Dazu kommen die Auf⸗ ſtiegsſpiele in den Gauen Südweſt, Baden, Württemberg 145 Bayern, ſowie zahlreiche intereſſante Freundſchafts⸗ piele. Im Handball empfangen die Frauen des VfR Mannheim in der Zwiſchen⸗ runde zur deutſchen Meiſterſchaft den TV Bad Cannſtatt. Die anderen Paarungen ſind: Stahlunion Düſſeldorf gegen Heſſen Preußen Kaſſel, Tod. Eimsbüttel— TiB Berlin und Magdeburger Frauen⸗SC— Poſt Wien. Im Gau Südweſt werden die Spiele um den Gaupokal mit vier Begegnungen fortgeſetzt. Zu erwähnen ſind außerdem die e arunde um den Wehrmachtspokal und das Aufſtiegsſpiel Reichs⸗ 10 Mannheim— TW Freiburg⸗Zähringen im Gau Aden. Im Hockey ſteht das dritte Endſpiel um die deutſche Meiſterſchaft zur Entſcheidung, in der ſich in Berlin der Berliner HCE und der Südweſtmeiſter TV 57 Sachſenhauſen gegenüberſtehen. Sachſenhauſen ſteht damit bereits zum zweiten Male im Endſpiel; wird es ihm in dieſem Jahre gelingen, die deutſche Meiſterſchaft erſtmals nach Süddeutſchland zu bringen? Bei den Aufſtiegsſpielen in Baden fällt an dieſem Sonntag die erſte Entſcheidung, denn wenn der TG 78 Heidelberg in Vil⸗ lingen kein Sieg gelingt, kann ſie ſich die Gauliga kaum noch retten. In dem anderen Spiel ſtehen ſich TB Bruchſal und Germania Mannheim gegenüber. Im Kadſpork führt die Deutſchlandrundfahrt am Samstag die Fahrer nach Schleſien, und am Sonntag müſſen ſie dann von Breslau aus die Etappe nach Reichenberg erledigen. Straßenrennen werden in großer Anzahl im Reich durchgeführt, wir er⸗ wähnen die in Mutterſtadt, Karlsruhe und Ulm. Auf der Bahn wird diesmal in Nürnberg, Saarbrücken, Bremen, Krefeld und Wien gekämpft. Im Mokorſport iſt vor allem das große Treffen der deutſchen Motor⸗HJ in Goslar und die Geländefahrt der Hitlerjungen im Harz zu erwähnen. Rennen finden diesmal in Deutſchland keine ſtatt, dafür ſtarten einige deutſche Sportwagenfahrer beim Auto⸗ preis von Holland in Zandvoort. Im Waſſerſpork bringt jetzt jedes Wochenende große Ruderregatten. Diesmal konzentriert ſich das Intereſſe beſonders auf die beiden ſüd⸗ deutſchen Veranſtaltungen in Trier und Würzburg. Auch die Kanufahrer beginnen ſetzt mit ihren Regatten und Meiſter⸗ ſchaftskämpfen. An dieſem Wochenende ſteigt die Südweſt⸗ bee e auf dem Rhein von Speyer nach Ludwigs⸗ afen. Im Boxen wird das Turnier der vier ſfüddeutſchen Gaue mit der Begegnung zwiſchen Südweſt und Württemberg in Neu⸗ ſtadt an der Weinſtraße fortgeſetzt, wobei in der Südweſt⸗ ſtaffel zahlreiche Pfälzer Boxer zum Zuge kommen. In Kai⸗ ſerslautern ſtartet am Samstag die Amateurſtaffel der SG 46 Neuſtadt und Berufsboxkämpfe gibt es ebenfalls am Samstag in Leipzig. Im Ringen trifft der deutſche Mannſchaftsmeiſter Siegfried Ludwigs⸗ hafen im erſten Kampf un die ſüddeutſche Meiſterſchaft in Ludwigshafen auf den RTS Neuaubing. Zwei Vergleichs⸗ kämpfe tragen die Gaue Bayern und Mitte über das Wo⸗ chenende aus. Der Pferdeſpork bringt mit dem großen Turnier in Pforzheim eine weitere Prüfung für unſere„Olympia⸗Kandidaten“, die im Rah⸗ men dieſes Turniers in der vom deutſchen Olympiade⸗Ko⸗ mitee für Reiterej ausgeſchriebenen Dreſſurprüfung der Klaſſe S aufeinandertreffen. Daneben gibt es wieder zahl⸗ reiche Rennen, ſo in Frankfurt, München, Hoppegarten Königsberg, Leipzig, Horſt⸗Emſcher, Wien. Unter Verſchiedenes erwähnen wir die deutſchen Meiſterſchaften im Kegeln (Bohle) in Kiel, der Reichsſchieß⸗Wettkampf der HJ in Gos⸗ lar, der Schwimm⸗Vierländerkampf in Lüttich— wobei Deutſchland eine weſtdeutſche Auswahl ſtartet— und die Londan des Internationalen Leichtathletik⸗Verbandes in ondon. 2 82 Erwacht der Mont Pelée? Eine Inſelwelt wird unruhig. Auf Martinique, dieſer zweitgrößten unter den Inſeln der Kleinen Antillen, gilt in dieſen Tagen der erſte und der letzte Blick eines jeden Einwohners dem Mont Pelée. Und dann läßt man das Auge zu den anderen Vulkanen hinüberſchweifen— zu den Pitons du Carbit im Norden, zum Morne Jacob und wie ſie ſonſt noch heißen. Aber der Mont Pelce iſt der gefährlichſte, der unheimlichſte unter ihnen. Denn er zeigt oben an ſeinem Kraterrand ſeit einigen Tagen wieder weiße Wolken. Es kommt hinzu, daß es bekannt wurde, daß jeden Tag faſt eine wiſſen⸗ ſchaftliche Kommiſſion auf den Berg hinaufſteigt, um die Temperaturen abzuleſen. Es werden täglich Mitteilungen herausgegeben. Und endlich verbindet mit dieſem Mont Pelése eine Erinnerung, das Gedenken an Vorgänge, die einſt die ganze Welt erſchütterten— an damals, an den Monat Mai 1902, als ein entſetzlicher Ausbruch des Mont Pelée in wenigen Minuten eine ganze Stadt vernichtete— mit 30 000 Menſchen, die am Vortag, Minuten zuvor noch luſtig und lebensfroh geweſen waren. Man iſt deshalb heute ſo angſtvoll, weil ſoviel an die Vorgänge von einſt erinnert. Auch damals ſah man auf einmal weiße Wolken aufſteigen, die ſich dann verdich⸗ kleten. Auch damals wurden Mitteilungen verbreitet, die beſagten, daß keine direkte Gefahr beſtehe. Man brauche ſich keine Sorgen zu machen. Eine Räumung von Saint⸗ Pierre ſei nicht notwendig. Die angeſetzten Kirchenfeſte könnten ſo abgehalten werden, wie es der Kalender borſehe. Zu dieſen Bulletins hatte man damals noch Ver⸗ trauen, während man ihnen heute recht ſkeptiſch gegen⸗ überſteht. Aber man hofft doch, daß im Laufe von 37 Jah⸗ ren die Methode der Vulkanforſchung ſich ſo weit verbeſ⸗ ſert habe, daß man mit etwas größerer Gewißheit vor⸗ ausſagen kann, ob dieſe weißen Wolken Vorzeichen einer drohenden Vernichtung dieſer neu aufgeblühten Welt ſind oder nicht. Aber was weiß man ſchon? Man kennt zwar die„Ein⸗ lagerung“ dieſer Inſeln in das Karibiſche Becken genauer. Man hat auch telegraphiſche Rückfragen in Japan, in Chile, in Italien, auf Java gehalten, um die dortigen früheren Beobachtungen mit denen vom Mont Pelée zu vergleichen, und doch iſt alles noch immer Stückwerk. Die Thermometer, die man in den Boden ganz nahe am Kra⸗ terrand hineingeſtoßen hat und dort mit automatiſchen Meßſtreifen von einem zum anderen Tag beläßt, haben eine Temperaturſteigerung um 20 Grad ergeben. Es geht alſo etwas vor mit und in dem Mont Pelée— wie ja auch die Erdbeben in Japan, die Unruhe des Krakatau im Indiſchen Ozean, die Erdbeben in Chile darauf hindeu⸗ ken, daß die Erdkruſte eine Kriſenzeit durchmacht. Aber bleiben wir bei Martinique— beim Mont Pelse. Soweit man die Vorgänge von einſt aus der Erzäh⸗ lung entfernt wohnender Inſulaner oder aus den wenigen Augenzeugenberichten rekonſtruieren kann, werden ſie in dieſen Tagen herumgeboten. Geſtützt auf ſie, erließ der Bürgermeiſter von Saint⸗Pierre den Aufruf, im Falle eines Ausbruchs nicht auf die Straße zu eilen, ſondern ſich auf das Dach, in den erſten Stock zu flüchten. Als ob ein ſolcher Aufruf die Seelen beruhigte! Als ob man nicht wüßte, daß man auch im erſten Stock zugrunde geht, wenn der Mont Pelce ſeinen Gifthauch ausbläſt. Die amtliche Meldung, die damals zuerſt in die Welt hinausging— am Morgen nach dem entſetzlichen 8. Mai 1902— hatte folgenden lakoniſchen Wortlaut: „Saint⸗Pierre und alle Einwohner, ſowie alle Schiffe, die ſich in dieſem Augenblick am Kai befanden, find durch einen bulkaniſchen Ausbruch ſämtlich und reſtlos vernichtet worden.“ Erſt nach und nach erfuhr man in der ganzen Welt, die ja den Rundfunk noch nicht kannte, die Einzelheiten, die leider den Vier⸗Zeilen⸗Bericht der Regierung in vollem Umfange beſtätigten. Und doch ſtimmte die Meldung nicht ganz.— Nicht alle Einwohner in Saint⸗Pierre waren zugrunde gegan⸗ gen: ein Sträfling, der in einer tiefen Zelle ſaß, wurde nur leicht verbrannt, mußte aber in ſeiner Zelle vier Tage warten, eye man iyn aus dieſer Gruft ves Toves die für ihn zur Gruft des Lebens wurde, befreite. Außer“ dem war da ein Schuhmacher, ein armer, alter Teufel der ſich aus Angſt unter das Bett verkrochen hatte und hier mit Verbrennungen an den Händen und Füßen davonkam. Aber ſonſt— waren ſie alle tot— alle— die jungen Mädchen und die Kinder, die Frauen und die Männer. 8 3 5 Der Mont Pelse hatte nach einigen Exploſionen eine Gaswolke abgeblaſen, die ſich über die Stadt dahinwälzte, während es gleichzeitig Steine und Schlamm regnete. Dieſe Wolle war heiß und giftig. Sie verbrannte und erſtickte die Menſchen zur gleichen Zeit. Die Leiber trieben auf und barſten. Dieſe Rückſchlüſſe ließen ſich aus den gemachten Funden ziehen und aus den lückenhafte! Berichten der wenigen Ueberlebenden. Man wird darum verſtehen, wes⸗ halb man in Saint⸗Pierre und auf Martinique mit Ent⸗ ſetzen und Angſt auf den Berg ſchaut— der in dieſen Tagen wieder kleine Wolken zeigt EEE . ů Gedenktage Ian; 1309 König Heinrich VII. erklärt die Schweizer Urkantone Uri, Schwyz und Unterwalden für reichsfrei. 1844 Der Dichter Detlev v. Liliencron in Kiel geboren. 1864 Der Schriftſteller Otto Erich Hartleben in Klausthal geboren. 1871 Elſaß⸗Lothringen wird deutſches Reichsland. 1899 Der Komponiſt Johann Strauß(Sohn) in Wien geſt. 1915 Fall der Feſtung Przemyſl. 1936 Generalleutnant Wever, Chef des Generalſtabes der Luftwaffe, tödlich verunglückt. Sonnenaufgang 4.09 Sonnenuntergang 2038 Mondaufgang 21.41 Monduntergang 5.16 —. Marktberichte Ohne Gewähr. Mannheimer Getreidegroßmarkt v. 1. Juni. Getreide⸗ notierungen unverändert. Futterhafer(bis 31. Juli): Preis⸗ gebiet H 11 17,860, H 14 18,10, H 17 18,40. Futterartitel Unverändert; Trockenſchnitzel Juni 9,04; Rohmelaſſe 6,36, Steffenſchnitzel 11,24, Zuckerſchnitzel 12,24, plus 35 Pfg. Ausgl. Mehlnotierungen: Roggenmehl unverändert; Wei⸗ zenmehl, Type 812, Juni: Preisgeb. Baden W' 16, II und Saarpfalz W 19 30,05, Preisgeb. Baden W'ü 20 und Saarpfalz W 20 und 21 30,40; Notierungen für Juli ze 10 Pfg. höher. Mannheimer Schweinemarkt v. 1. Juni. Auftrieb und Preiſe: 230 Ferkel, bis ſechs Wochen 20 bis 22, über ſechs Wochen 28 bis 36; 133 Läufer 42 bis 47 Mark. Markt⸗ verlauf: rubig. Die Reichsbank Ende Mai Nur geringe Neubeanſpruchung Berlin. Die Entwicklung der Reichsbank in der letzten Maiwoche iſt durch eine geringe Neubeanſpruchung gekenn⸗ zeichnet. Sie iſt in der Haupkſache darauf zurückzuführen, daß Lieferſchatzanweiſungen, die ſonſt am 20. ds. Mts. fäl⸗ lig wurden, diesmal eine Fälligkeit zur 29. Man hatten. Die geſamte Anlage der Bank hat nur um 454 Millionen auf 8793 Millionen Mark zugenommen, während Ende April eine Neubeanſpruchung um 96 und Ende März eine ſolche um 1209 Millionen Mark feſtzuſtellen war. Die Neu⸗ beanſpruchung Ende Mal iſt die bisher niedrigſte ſeit Beginn des Jahres. Der geſamte Zahlungsmittelumlauf ſtellt ſich auf rund 10 722 Millionen Mark gegenüber 9919 Millionen Mark Ende der Vorwoche, 10 726 Millionen Mark im ent⸗ ſprechenden Zeitpunkt des Vormonats und 8282 Millionen Mark zum gleichen Vorjahrestermin. Von den Abrechnungs- ſtellen wurden im Mai 1939 4,80 Millionen Stück über 702 Milliarden Mark abgerechnet. Die Giro⸗Umſätze betrugen in Einnahme und Ausgabe 5,12 Millionen Stück über 98,688 Milliarden Mark. Nundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 5.45 Morgenlied, Zeit, Wetter, Wiederholung der zweiten Abendnachrichlen, landwirtſchaftliche Nachrichten; 6 Gymnaſtik, anſchl.: Wiſſenswertes und Praktiſches aus der Geſundheits⸗ pflege; 6.30 Frühkonzert; 7 bis 7.10 Nachrichten; 8 Waſſer⸗ ſtandsmeldungen, Wetter, Marktberichte; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Morgenmuſik, 9.20 Für dich daheim; 9.30 Sendepauſe; 11.30 Volksmuſik und Bauernkalender, Wetter; 12 Mittagskonzert; 130 Nachrichten, Wetter; 13.15 Mittagskonzert; 14 Nachrichten; 14.10 Konzert bezw. Schallplatten; 15 Sendepauſe; 16 Nach⸗ mittagskonzert; 18.45 Aus Zeit und Leben; 20 Nachrichten; 22 Wetter, Sport; 24 Nachtkonzert. Sonntag, 4. Juni: 6 Frühkonzert; 8 Waſſerſtandsmeldungen, Wetter, Bauer, hör zu; 8.15 Gymnaſtik; 8.30 Morgenmuſik; 9 Morgen⸗ feier der SA.; 9.30 Frohe Weiſen; 11 Blasmuſik; 11.30 Oberrheiniſche Rundſchau; 12 Mittagskonzert; 13 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Muſik am Mittag; 14 Aus unſerer Spielzeugſchachtel; 14.30 Muſik zur Kaffeeſtunde; 16 Muſik am Sonntagnachmittag; 18 Münſter— Viſion, muſikali⸗ ſches Spiel; 19 Sport am Sonntag, dazwiſchen: Schall⸗ platten; 20 Nachrichten; 20.15 Fünf Frauen um Wittriſch; 22 Nachrichten, Wetter, Sport; 22.30 Unterhaltung und Tanz; 24 Nachtmuſik. Montag, 5. Juni: 10 Was der Bach erzählt; 10.30 Sendepauſe; 14.45 Schaltpauſe; 15 Kundgebung der Reichstheaterkammer; 17 Nachmittagskonzert; 18 Eduard Künneke— Theo Mackeben, Schallplatten; 19 Muſik zur Unterhaltung; 19.45 Kurzbe⸗ richte; 20.10 Echo von der Jahrestagung des Deutſchen u 20.15 Stuttgart ſpielt auf; 22.30 Nachk⸗ muſik. Dienstag, 6. Juni: 5 10 Suomi— Land zwiſchen Norden und Oſten, Hör⸗ ſzenen; 10.30 Sendepause; 18 Tenor und Bariton; 19 Militärkonzert; 19.45 Kurzberichte; 20.10 Echo von der Jah⸗ restagung des Deutſchen Auslandsinſtitutes; 20.15 Wir bit⸗ ten zum Tanz; 21.30 Kammermuſik; 22.20 Politiſche Zei⸗ tungsſchau; 22.35 Das Orcheſtra Nazionale Univerſitaria Italiana ſpielt. Mittwoch, 7. Juni: 10 Wartburg; 10.30 Sendepauſe; 18 e Feierabend; 18.45 Schaltpauſe; 19 Eine Nacht in Venedig, Oper von Johann Strauß; 22.15 Nachrichten, Wetter, Sport, 22.30 Wettſtreit der Tanzkapellen. Reichsſender Frankfurt a. M.: Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummerl: 5 Frühmuſitk; 5.50 Bauer, merk auf; 6 Morgenlied, Morgen⸗ ſpruch, Gymnaſtik, 6.30 Frühkonzert, in der Pauſe 7: Nach⸗ richten; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen; 8.05 Wetter; 8410 Gymnaſtik; 8.25 Kleine Ratſchläge für Küche und Haus; 3440 Froher Klang zur Werkpauſe; 9.40 Sendepauſe; 10 Schul⸗ funk; 10.30 Sendepauſe; 11.40 Ruf ins Land; 11.55 Pro⸗ grammanſage, Wirtſchaftsmeldungen, Wetter, Städtiſchet Marktbericht; 12 Mittagskonzert; 13 Zeit, Nachrichten, Wel⸗ ter; 13.15 Mittagskonzert; 14 Zeit, Nachrichten, lokale Nach⸗ richten; 14.10 Schallplatten; 15 Sendepause; 16 Nachmit⸗ tagskonzert; 19.15 Tagesſpiegel; 19.30 Der fröhliche Laut⸗ ſprecher: 20 Zeit. Nachrichten. Wetter. Grenzecho: 22 Zeit. 5 Sonntag, 4. Juni: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen; 8.05 Wetter; 8.10 Wir ſingen den Sonntag ein; 8.40 Dichter im Dritten Reich; 9 Deutſche Meiſter; 9.30 Wie ſchön iſt ſo ein Feiertag; 10 Einkehr am Feiertag; 10.40 Funkſtille; 10.4 Wie ſchön iſt ſo ein Feiertag; 11.15 Brüder über dem Meer, Hörfolge; 12 Mittagskonzert; 13 Muſik am Mittag; 14 Für unſere Kinder; 14.30 Die verliebte Tonleiter; 15.15 Klang der Landſchaft; 16 Großdeutſcher Reichskriegertag 1939 in Kaſſel, Militärkonzert; 18 Froher Dorſſonntag der Ju⸗ gend; 19 Kleine Tonfilm⸗Revue; 19.30 Sportſpiegel des Sonntags; 20 Zeit, Nachrichten, Wetter; 20.15 Orcheſterkon⸗ zert; 22 Zeit, Nachrichten; 22.10 Wetter, lokale Nachrichten 22.30 Unterhaltung und Tanz; 24 Nachtkonzert. Montag, 5. Juni: 14.45 Schaltpauſe; 15 Kundgebung der Reichstheater⸗ kammer; 17 Nachmittagskonzert; 18 Feierabend auf dem Lande; 18.30 Großdeutſcher Reichskriegertag 1939; 20.18 Der blaue Montag, vergnügliche Sommerreiſe; 22.30 Kame⸗ rad, wo biſt du?; 22.30 Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik. Dienstag, 6. Juni: 18 Volk und Wirtſchaft; 18.15 Mutterglück im Geſtüt Erlenhof; 18.30 Romantiſche Chormuſik; 19.30 Fort mit den Grillen, fort mit den Sorgen, luſtig iſt das Wander⸗ blut.. 20.15 Luſtige Volksmuſik; 20.45 Der dritte Mann; Hörſpiel; 22.20 Politiſche Zeitungsſchau; 22.35 Tanz un Unterhaltung. „ Mittwoch, 7. Juni: 85 15 Trierer Jungen und Mädel ſingen, ſpielen und erzäh⸗ len allerlei Luſtiges aus ihrer Heimatſtadt; 15.30 Das alte Trier; 17.30 Das neue Trier; 18 Der Reichsarbeitsdienſt ſingt und ſpielt; 19 Trier— Grenzlandnot und Grenzland⸗ ſchickal; 20.15 Lachende Moſel; 22.15 Der Sport in Trier einſt und heute; 22.30 Tanzmuſik für alt und jung. — 1er e