gal gspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, iu det Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., un Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliste Ar. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Feruſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konts: Karlsruhe 78439. 7 Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 5, 39: 1130 Montag, den 5. Juni 1989 2 rſter& Der Führer in Kaſſel Kaſſel, 5. Juni. In feſtlichem Rahmen fand am Samstagvormittag im Staatstheater die feierliche Eröffnung des Groß⸗ deutſchen Reichskriegertages 1939 ſtatt. Nach einer muſikaliſchen Einleitung ergriff Reichskrie⸗ gerführer,/ Gruppenführer General der Infanterie Rein⸗ har dt, das Wort. Zum erſten Male, ſo führte er aus, be⸗ chen wir den Reichskriegertag im Zeichen Großdeutſch⸗ lands. Es iſt der vierte Reichskriegertag ſeit der nationa⸗ len Erhebung und gleichzeitig auch der vierte in der Stadt Kaſſel. Ich eröffne ihn hiermit als den Großdeut⸗ ſchen Reichskriegertag. Mit dieſem Aufmarſch verbindet uns in beſonderem Maße der Dank an den Führer. Was Adolf Hitler dem deutſchen Volk und den ehemaligen Waffenträ⸗ gern der Nation iſt, weiß jeder; ich brauche nur zwei Sätze zu ſagen: Adolf Hitler ſchuf Großdeutſchland. Er machte aus einem niedergebrochenen Volke eine Großmacht, die führend in der Welt ſteht. Und ſo beginnen wir den Erſten Groß⸗ deutſchen Reichskriegertag mit dem Treuegelöbnis durch den Ruf: Unſer Führer Adolf Hitler— Siegheil!l Im Verlauf des Eröffnungsaktes ergriff, mit herzlichem Beifall empfangen, der ſpaniſche Armeeführer General Queipo de Llano das Wort. Der General führte u. a. aus, daß es ihm eine große Freude ſei, Zeuge der gro⸗ ßen Kundgebung des deutſchen Soldatentums zu ſein. Ihm und ſeinen ſpaniſchen Kameraden ſei hier der Begriff von Großdeutſchland und ſeiner Einigkeit aufgegangen. Er gedachte dann der Hilfe der deutſchen Freiwil⸗ ligen, die nicht nur eine tatſächliche, ſondern auch eine moraliſche geweſen ſei, hätten ſie doch die ſpaniſchen Kämpfer in den ſchwierigſten Situationen immer wieder emporgeriſſen. Auch für die italieniſche Unterſtützung fand der General herzliche Worte. Die kurheſſiſche Gauhauptſtadt, die Stadt der Reichsſol⸗ datentage, erlebte am Sonntag den ſchönſten und ſtolzeſten Jag ihrer Geſchichte. Sie ſah den Führer in ihren Mauern, e hörte ihn ſprechen zu den Soldaten des Weltkrieges, zu den Männern und Frauen des nationalſozialiſtiſchen Deutſch⸗ land, zu den Waffenträgern des Großdeutſchen Reiches. Die 200 000 Menſchen, die die Stadt bewohnen, haben ihren Gäſten, den Frontſoldaten des Weltkrieges, einen unbeſchreib⸗ lichen herzlichen Empfang bereitet. Nicht weniger als rund 300 000 Mann des NS. ⸗Reichskriegsbundes ſind nach Kaſſel gekommen, und ſie hatten die große Freude, den Führer bei ſich zu ſehen. Gegen 10 Uhr vormittags war der Führer auf dem Flughafen Kaſſel⸗Waldau eingetroffen. Seit Anbruch des Tages aber waren bereits die Menſchen in Bewegung. Ein Meer von Flaggen überflutete die ſchöne Stadt und gab ihr ein farbenprächtiges Ausſehen. Auf der Karlswieſe, die einen ungewöhnlich idealen Auf⸗ marſchplatz unmittelbar am Rande der Stadt bildet, ſind in gewaltigem Block die ehemaligen Frontkämpfer angetreten. Tauſende von Fahnen, die auf rotem Untergrunde das Eiſerne Kreuz und das Hakenkreuz tragen, wehen über ihren Häup⸗ tern. Es iſt ein überwältigendes Bild, alle dieſe Männer hier zu ſehen, die vor mehr als zwei Jahrzehnten ihre Hei⸗ mat mit ihrem Leben und ihrem Blute verteidigten, von denen jeder einzelne ein unbekannter Soldat iſt, der Seite an Seite mit jenen unbekannten Soldaten kämpfte, den das Schichal dazu beſtimmte, das deutſche Volk aus Schmach und Niederlage wieder empor zu führen zu einer Größe. mie ſie niemand vorausſehen konnte. Neben den Männern in blauem Rock des Reichskriegerbundes ſieht man viele in Trachten, ſo die Tiroler Standſchützen, die Kärntner, die Steiermärker, die Sudetendeutſchen uſcw. Hunderttauſende umſäumen das Feld und bereiten den Männern des Reichskriegerbundes einen begeiſterten Empfang. 30000 Menſchen füllen allein die großen Tribünen, die drei Sekten des Platzes umſäumen. Zahlreiche bekannte ausländiſche Perſönlichkeiten ind anweſend. Man ſieht den ſapaniſchen Botſchafter, General Oſhima mit ſämtlichen Attachees der fapaniſchen Botſchaft, den italieniſchen Militärattachee, General Marras, General Roſſy, den Präſidenten der italieniſchen rontkämpfervereinigung und zahlreiche hohe italienische ffiziere. En garn iſt vertreten durch den Militärattachee Oberſt Dr. Hardy und mehrere führende Männer des un⸗ gariſchen Frontkämpferverbandes. Als Vertreter Spa⸗ nien ſieht man den bekannten General Queipo del Llano mit dem Militärattachee Rocamona und mehreren Begleitern. Bulgarien und die Slowakei haben ihre Militärattachees und ebenfalls Männer der Front⸗ ämpfervereinigungen entſandt. Aus Finnland iſt eine beſonders ſtarke Abordnung erſchienen, Auf der Tribüne ſeht man 14 finniſche Offiziere und Soldaten. Mehr als 00 ehemalige Lockſtedter Jäger und Freiwilligen werden ſpäter beim Vorbeimarſch vor dem Führer teilnehmen. Um 10.25 Uhr trifft der Führer auf der Karlswieſe ein. Als er die von der Straße zur Wieſe führende Treppe herabſchreitet, iſt er all den Hunderttauſenden, die hier ver⸗ ammelt ſind, sichtbar. Ein Schrei der Freude, der Begei⸗ terung, des Jubels macht ſich Luft. Unaufhörlich klingen ie Heil⸗Rufe auf und hallen weithin über die Stadt. Auf der Ehrentribüne geht die Standarte des Führers hoch. ie Tribünengäſte, die alten Frontſoldaten, die Maſſen der uſchauer jubeln dem Führer entgegen. Sprechchöre ſetzen ein. Zur Ehrung des Führers ſenkt der NS.Reichskrieger⸗ bund die Fahnen. Die Ehrenkompanien präſentieren. roßdeutſcher Reichskriegertiag Der Reichskriegerführer, General der Infan⸗ terie,/ Gruppenführer Reinhardt, eröffnet die Kund⸗ gebung und begrüßt den Führer. Wir ſind, ſo erklärt er im Namen der Hunderttauſende, glücklich und ſtolz, Ihnen, mein Führer, heute ins Auge ſehen zu dürfen. In unſerer aller Erinnerung lebt noch das gemeinſame Fronterlebnis, an dem Sie, mein Führer, wie wir, teilgenommen haben, und wir ſind ſtolz darauf, daß der Schützengrabengeiſt im Nationalſozialismus ſeine Fortſetzung gefunden hat. Es iſt nicht Soldatenart, viele Worte zu machen, aber danken möchten wir Ihnen, mein Führer, an dieſer Stelle für all das, was Sie in unſerem Vaterlande geſchaf⸗ fen haben. Die Feſſeln von Verſailles ſind abgeſchüttelt. Stolz iſt das Volk auf die wiedererlangte Wehrhoheit und auf die junge Wehrmacht, die dem deutſchen Volke Achtung in der Welt verſchafft. Den Traum aller Deutſchen, die Menſchen, die die deutſche Sprache ſprechen und die deut⸗ ſchen Blutes ſind, zu vereinen, ſehen wir in Erfüllung gehen. Heute wiſſen wir, daß die großen Opfer des Welt⸗ krieges nicht umſonſt gebracht worden ſind. Das, wofür die deutſchen Soldaten im Weltkriege ihr Leben gelaſſen, hat die Erfüllung gefunden, in Ihrer Tat, mein Führer! Ehrung der gefallenen Helden Unſerer Helden zu Begiun unſerer Kundgebung in tiefer Dankbarkeit zu gedenken, iſt uns Ehrenpflicht. Wir geden⸗ ken all der deutſchen Soldaten, die ihr Leben für das Va terland und im Weltkrieg gelaſſen haben Wir gebenden der Toten der Bewegung und all derer, die im Kampf für Großdeutſchland fielen. Wie ſchließen in dieſes Gedenken ein die Tapferen, die in Spanien kämpften und fielen, den Toten auf dem Schlachtſchiff„Deutſchland“ und die deut⸗ ſchen Flieger, die im Heldenkampf ihren Tod fanden. Würdig und ſoldatiſch iſt die Totenehrung. Die Fahnen ſenken ſich. Verhalten klingt das Lied vom guten Kamera⸗ den über den Platz Und nun zu Euch, Kameraden, ſo fährt der Reichskrie⸗ gerführer fort. Mit dem Befehl unſeres Führers, alle e maligen Soldaten im NS⸗Reichskriegerbund zu ſammeln, iſt unſer größter Wunſch in Erfüllung gegangen. Damit iſt jede Zerriſſenheit unter uns ehemaligen Soldaten beſeitigt und die Trennung von Vater und Sohn aufgehoben. Es gibt hier und da zaghafte Gemüter, die ihre Stimme erhoben, als die SA Wehrmannſchaften geſchaf⸗ fen wurden. Sie ſollten— ſo meinten viele— das Ende des Reichskriegerbundes bedeuten. Die SA⸗Wehrmann⸗ ſchaften dienen der Wehrertüchtigung unſeres Volkes. Sie ſollen dafür ſorgen, daß die Körper aller deutſchen Män⸗ ner, ſolange ſie wehrpflichtig ſind, ſtahlhart und wehrtüch⸗ tig bleiben. Wir werden die SA⸗Wehrmannſchaften hierin nach unſeren Kräften unterſtützen. Beide Organiſationen ſind deshalb auch keine Konkurrenzorganiſa⸗ tionenz ſie werden im Dritten Reich in beſter Kamerad⸗ ſchaft ſich gegenſeitig ergänzen. Der RS⸗Reichskriegerbund iſt ſeit Generatio⸗ nen mit Volk und Familie verwurzelt. Er iſt im wahr⸗ ſten Sinne des Wortes ein Volksbund. Der Bund kann aber nur dann zum Nutzen für Volk und Bewegung geführt werden, wenn ſeine Führer die Fragen des natio⸗ »nalſozialiſtiſchen Staates erkennen und die Entſcheidungen aus ganzem Herzen bejahen. Deshalb legen wir beſonderen Wert auf engſte Zuſam menarbeit mit der Partei. Ich lege weiter Werk darauf, daß ſämtliche Gliederungsführer des Bundes weltanſchaulich ge⸗ ſchull ſind und die Gewähr dafür bieten, daß die Gefolg. ſchaft ebenſo erzogen wird. In unſeren Reihen ſoll ſich ſeder als Nakionalſozialiſt wohl und zu Hauſe fühlen. Der Bund iſt der Wahrer einer großen Tradition, die bis ins Zeitalter Friedrichs des Großen zurückreicht. Daß wir in engſter Kameradſchaft mit d ktiven Truppe leben müſſen, iſt ſelbſtverſtändlich, aber wir müſſen auch in gleicher Weiſe Kameraden ſein gegenüber der Partei und ihren Gliederungen. Der Kameradſchafts⸗ führer muß ſeinen Ortsgruppenleiter überall dort unter⸗ ſtützen, wo dies gewünſcht wird Kameraden müſſen wir auch ganz beſonders der Jugend gegenüber ſein. Ihr müßt den Weg zum Herzen der Jugend finden und in ihr Ver⸗ ſtändnis für unſer Fronterlebnis erwecken. Die Jugend ſoll wiſſen. daß ein Krieg kein Spaziergang iſt, ſie ſoll aber auch wiſſen, daß jeder Deuiſche, wenn der Führer ruft, ſein Letztes für das Bakerland einſetzen muß. Hierfür bildet die heroiſche Haltung des deutſchen Soldaten im Weltkriege und die gleiche Haltung der Frei⸗ willigen aus der jungen Wehrmacht bei den Kämpfen in Spanien ein muſtergültiges Beiſpiel, das zur Nachahmung aneifern ſoll.. Niemand wünſcht ſich einen Krieg, denn in unſer aller Erinnerung lebt noch der Weltkrieg, der vor 25 Jahren be⸗ gann. Wir Frontſoldaten ſind dem Führer von Herzen dankbar, daß er bei all den Taten, die zur Schaffung des Großdeutſchen Reiches führten, uns den Frieden er⸗ halten hat. Wenn uns aber von verankwortungsloſen Kriegshetzern unſer Lebensrecht beſtritten wird, dann, mein Führer, ſol⸗ len Sie wiſſen, daß Ihre alten Fronkkameraden aus dem Weltkriege und die Soldaten, die aus der jungen Wehr- macht entlaſſen ſind und in unſeren Reihen ſtehen, bereil ſind. ihr Letztes, ihr Leben, für die Erhaltung von Deulſch⸗ lands Macht und Größe hinzugeben. In Bedingungsloſem Vertrauen werden wir Ihrem Befehl, mein Führer, ſtets folgen Nr. 128 Im Namen aller ehemaligen Soldaten, die vereint im NS⸗Reichskriegerbund marſchieren, bitte ich Sie, mein Füh⸗ rer, das Wort zu ergreifen. Blatt. Fortſetzung ſiehe 2. 325 l Gt Abe aw ſche taatsbeſuch Peinzregent Paul beſichtigt die Luftwaffe. Meylin 5 Berim, 9. e Juni. üttag, dem vierten Tag des jugoflawi⸗ ſich Generalfeldmarſchall Göring mit Begleitung hloß Bellevue ein, um Prinzregent Paul von Jugoflawien nach Döberitz und Gatow abzuholen. Die günſtige Gelegenheit, den hohen Gaſt des Reiches aus dem befreundeten Jugoſlawien zu Geſicht zu bekommen, hatte wieder zahlreiche Zuſchauer angelockt, die den Vorplatz des Schloſſes und den Spreeweg umſäumten. Mit jubeln⸗ den Zurufen wurde der Generalfeldmarſchall bei ſeiner Fahrt nach Schloß Bellevue begrüßt. Kurze Zeit darauf ver⸗ ließ Prinzregent Paul an der Seite des Generalfeldmarſchall Göring im offenen Wagen das Schloß, um ſich zu einer Be⸗ . im Sc ſichtigung des Jagdgeſchwaders Richthofen nach Döberitz und anſchließend nach Gatow zu einem Beſuch der Luftkriegs⸗ akademie und der Luftkriegsſchule zu begeben. Als die hohen Gäſte, begleitet von einer Motorradeskorte der Leibſtandarte, im Fliegerhorſt eintrafen, erſtattete der Kommandore des Richthofengeſchwaders, Oberſtleutnant von Maſſow, Meldung. Anſchließend begrüßte der Prinz⸗ regent die zur Beſichtigung erſchienenen Generale der Luft⸗ waffe, unter ihnen den Staatsſekretär der Luftfahrt, Gene⸗ raloberſt Milch. Nach kurzem Aufenthalt ſetzte ſich die Wa⸗ genkolonne, nunmehr geführt durch die Standarten des Prinzregenten und des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, zum Flugplatz des Geſchwaders in Bewegung. Prinzre⸗ gent Paul beſichtigte Flakgeſchütze verſchiedenen Kalibers ſowie Kampf⸗ und Aufklärungsflugzeuge der verſchiedenen in der deutſchen Luftwaffe geflogenen Muſter. Die Erläu⸗ terungen gab Generalſeldmarſchall Hermann Göring perſön⸗ lich. Inzwiſchen waren Jagdflugzeuge des Richthofen⸗Ge⸗ ſchwaders geſtartet, um durch exakt ausgeführte Uebungen Proben ihrer hohen fliegeriſchen Ausbildung zu geben. Nach einer kurzen Beſichtigung der Unterkunftsräume im Fliegerhorſt ging die Fahrt weiter zur Luftkriegs⸗ ſchüle in Gatow, deren Anlagen der Kommandeur, General der Flieger Schulz. dem Gaſt des Führers erläu⸗ terte. Unter Führung des Kommandeurs traten ſodann Prinzregent Paul und Generalfeldmarſchall Göring einen längeren Gang durch die ausgedehnte Anlage der Kriegs⸗ ſchule an. Der militäriſche Teil der Beſichtigungsfahrt fand gegen Mittag mit einem Rundgang durch die Luftkriegsaka⸗ demie in Gatow ihr Ende. den! Miniſter Alſieri in Wien Wien, 5. Juni. Der italieniſche Miniſter für Volkskul⸗ tur Alfieri iſt am Sonntag als Gaſt des Reichsminiſters für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Goebbels, in Wien eingetroffen. Er wird hier an den Eröffnungsveran⸗ ſtaltungen der Reichspropagandaämter teilnehmen. Reichsminiſter Dr. Goebbels hieß den Gaſt und Freund aus Italien bei ſeiner Ankunft auf dem Wiener Südbahnhof auf das Herzlichſte willkommen. Von der nach vielen Tauſenden zählenden Menſchenmenge mit begeiſter⸗ ten Heilrufen empfangen, ſchritt der Miniſter auf dem Bahnhofsvorplatz zuſammen mit Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels die Front der aufgeſtellten Ehrenformationen ab. Dann geleitete Reichsminiſter Dr. Goebbels den Gaſt zum Schloßhotel„Kobenzl“ Auf der Terraſſe des Schloßhotels, die einen prächtigen Ausblick auf das tief unten liegende Wien bietet, wurde dann bei herrlichem Sonnenſchein das Frühſtück eingenommen. Anſchließend fand zwiſchen den Miniſtern ein freundſchaftlicher Meinungsaustauſch über ihre Zuſammenarbeit in allen Fragen ſtatt, die zum Aus⸗ gabengebiet ihrer beiden Miniſterien gehören. Vorbeimarſch der Legion Condor Am Dienskag vor dem Führer. Berlin, 5. Juni. Der Gauleiter von Berlin, Reichsmini⸗ ſter Dr. Goebbels, erläßt an die Bevölkerung der Reichs⸗ hauptſtadt einen Aufruf, in dem es u. a. heißt: „Vor wenigen Tagen kehrte das deutſche Freiwilligen⸗ korps, die Legion Condor, nach ruhmpollen Kämpfen auf ſpaniſchem Boden in die Heimat zurück. Sein heldenmütiger Einſatz hat dem ſpaniſchen Volk gezeigt, was die deutſche Freundſchaft in den Stunden nationaler Erprobung bedeu⸗ tet. Nahezu drei Jahre kämpften unſere Freiwilligen in Waf⸗ fenbrüderſchaft mit den nationalſpaniſchen und italieniſchen Formationen bis zum Endſieg für ein großes nationales Spanien und damit für die Befreiung des europäiſchen We⸗ ſtens vom Terror des völkervernichtenden Bolſchewismus. Ihr Tatenruhm wird unvergänglich ſein. Berliner! Wir ſind ſtolz darauf, unſere Freiwilligen nun auch in der Reichshauptſtadt begrüßen zu können. Am 6. Juni 1939 um 10 Uhr wird die Legion Condor an der Tech⸗ niſchen Hochſchule vor dem Führer vorbeimarſchieren, um dann bei einem Staatsakt im Berliner Luſtgarken um 12.30 Uhr den Dank des deulſchen Volkes aus dem Munde des Jührers entgegenzunehmen. 5 Auf ihrem Marſchweg wird ihr der Jubel der dankerfüll⸗ ten Berliner Bevölkerung entgegenſchallen. Berlin wird am Tage des Einzuges unſerer genre die feſtliche Haupt⸗ ſtadt des Großdeutſchen Reiches ſein! Fahnen heraus! Schmückt Plätze und Straßen der Stadt! Es lebe der Füh⸗ rer! Es lebe Großdeutſchland!“ 1„ Nan 9 Einkrei 97 0 haſiuche Eintreiſun Die 5. Reichsnährſtandsausſtellung in Leipzig eröffnet. 5.. Leipzig, 5. Juni. In der feſtlich geſchmückten Ehrenhalle des Reichsnähr⸗ fand am Sonntag die feierliche Eröffnt rſtandsausſtel ſtatt. Zahlre Ar. 9 7 quart, denheit mi eichsmeſſeſtadt 't, vor allem die Groß⸗ r eine Dankesſchuld um die deutſche Nah⸗ er Reich Mutſch die größte Aus adt mann ſprach ſeine Lu eſes Jah⸗ ngau ſtattfinde. eiter und nicht zu⸗ die ganze deutſche Nation hi e Walther teichsbauernführer, ſeiner Er F srede das Wort. der für die geſünder war, als wenn wir nach Spielregeln das Hineinpumpen von Rieſenbeträgen auf dem Kreditwege in die Landwirtſchaft vorgenommen hät⸗ ten. Das Geld wäre— wie in der Scheinblüte der Syſtem⸗ zeit— für manche volkswirtſchaftlich nicht zu rechtfertigende Anſchaffungen, Umſtellungen, Ausweitungen oder auch be⸗ riebsfremde Dinge wie zu hohe Abfindungen uſw. ver⸗ wandt worden und hätte ſo die Zinsbelaſtung erhöht, ohne die Betriebe zu ſtärken. Auch die Einſtellung neuer Ar⸗ beitskräfte war für die Erzeugungsſchlacht zwar 1934 noch gegeben, ber man konnte ſich damals an den Fingern aus⸗ rechnen, daß die Aufrüſtung Deutſchlands hier Wandel ſchaffen würde. Die landwirtſchaftliche Erzeugungsſchlachl brachte zwar auf allen Gebieten der landwirtſchaftlichen Erzeugung Mehrarbeit. Die Zahl der Arbeitskräfte, die hierfür zur Verfügung ſtand, mußte aber immer geringer werden. Wir hatten alſo zur Steigerung der landwirtſchaft⸗ lichen Erzeugung weder die Möglichkeit, zuſätzlich große Kapitalien, noch die Möglichkeit, zuſätz⸗ liche Arbeitskräfte einzuſetzen. Nach der landläu⸗ figen Meinung liberaler Nationalökonomen hätte demnach jeder Verſuch, die Erzeugung in der Landwirtſchaft zu ſtei⸗ gern, zu einem Mißerfolg führen müſſen. In Wirklichkeit haben wir aber doch Erfolge erzielt, die für den Aufbau Großdeutſchlands von eniſcheidender Be⸗ deukung waren. Reichsminiſter Darre führte dabei eine Reihe von Beiſpielen an, die zeigen ſollen, wie die land⸗ wirtſchaftliche Erzeugung des vergangenen Jahres dem Durchſchnitt des vorhergehenden Jahrfünft um ein Mehr. ſaches überkrifft. So bekrage die Erzeugungsſteigerung bei Brolgetreide 2.3 Millionen Tonnen, bei Fukttergetreide 2 Millionen Tonnen, bei Karkoffeln 9.2 Millionen Tonnen. Wenn dieſe Mehrerzeugung an Nahrungsmitteln im Jahre 1938 nicht zur Berfügung geſtanden hälte, ſondern zur Be⸗ friedigung des geſtiegenen Verbrauchs zuſätzlich aus dem Ausland eingeführt worden wäre, ſo mußten, wenn man auch noch die Produktionsſteigerungen der hier nicht ge⸗ nannten Zweige der Ernährungswirtſchaft einrechnet, für rund zwei Milliarden Mark mehr Lebensmittel eingeführl werden als dies kakſächlich im Jahre 1938 notwendig ge⸗ weſen iſt. Was dies für unſere Außenhandelsbilanz und damit für unſere geſamte Volkswirtſchaft bedeutet hätte, wird viel⸗ leicht erſt klar, wenn man ſich vor Augen hält, daß die Geſamtausfuhr des Altreiches trotz größter Anſtren⸗ gungen im Jahre 1938 insgeſamt nur den Wert von 5.25 Milliarden Mark erreichte. Da es bei der gegenwärtigen Lage der Weltwirtſchaft ausgeſchloſſen geweſen wäre, eine um rund zwei Milliarden höhere Ausfuhr zu erreichen, ſo hätten wir ohne die genannten Erfolge der Erzeugungs⸗ ſchlacht im Jahre 1938 alſo nur vor der Wahl geſtanden, entweder volkswirtſchaftlich notwendige Rohſtoffe oder aber auf eine ausreichende Ernährung verzichten zu müſſen. Dieſer Erfolg wurde erreicht. trotz Mangels an Kapital und an Arbeitskräften. Wir konnten im weſentlichen nur die Herzen und den Willen der deutſchen Landmenſchen einſetzen, für den Führer zu arbeiten und ihm bej der Durchführung ſeines Werkes durch Pflichterfül⸗ lung bis zum Letzten zu helfen. Unſere Erzeugungsſchlacht wurde die ganzen Jahre hindurch im weſentlichen mit der Energie und dem verbiſſenen Fanatismus der Millionen von Bauern, Bäuerinnen und Landarbeitern geſchlagen. Es iſt aber auch das Verdienſt des i mReichsnährſtandes zuſam⸗ mengeſchtöſſenen Korps ber ehrenamtlichen Bauernſuyret und ihrer Mitarbeiter, dieſen Willen des deutſchen Land⸗ volkes und ſeine Einſatzbereitſchaft immer wieder geweckt Und geſtärkt zu haben. Aus der Kette der vielen Dinge, die wir in den letzten Jahren zur Mobilmachung der Kräfte des einzelnen Land⸗ mannes für die Erzeugungsſchlacht getan haben, läßt ſich vor allem aber die Reichsnährſtandsausſtel⸗ lung nicht wegdenken. Sie zeigt Jahr für Jahr dem deutſchen Landvolk die für das ganze Reich gültige Marſch⸗ richtung, die in Zukunft eingeſchlagen werden muß. Der Landmann, der ja nicht nur in der Lage ſein muß, ſeine Felder zu beſtellen, wie es die Väter taten, ſondern gleich⸗ zeitig Chemiker, Biologe, Techniker und Betriebswirtſchaft⸗ ler entſprechend der Vielfalt der Landarbeit ſein muß, lernt auf der Reichsnährſtandsausſtellung, welche Möglichkeiten und Wege noch vorhanden ſind, um ſeinen Betrieb zu ver⸗ beſſern und die Leiſtungen zu ſteigern. Nachdem es in den verfloſſenen Jahren der Erzeugungsſchlacht gelungen iſt, außerordentliche Reſerven an Brotgetreide zu ſchaffen, iſt die Verbeſſerung der Fettverſorgung in Zuknuft das wichtigſte Gebiet, das im Hinblick auf unſere Deviſenlage einer Haase hun bedarf. Insbeſon⸗ dere wird es hier auf eine Vervielfachung des Oelfrucht⸗ anbaues und auf eine weitere Steigerung der Milch⸗ und damit der Buttererzeugung ankommen. In wenigen Wochen werden auf dieſen Gebieten ſehr wichtige Entſcheidungen der Reichsregierung fallen, die von der Preisſeite ſoweit irgendmöglich die Vorausſetzungen einer ſolchen Steigerung der Fetterzeugung geben werden. Schon jetzt aber muß ſich die deutſche Landwirtſchaft auf dieſem Gebiet ſtärkſter Aktivierung der Butter⸗ und Oel⸗ erzeugung einſtellen. 5 Wir müſſen aber auch erkennen, daß die Geſamtzahl der Arbeitskräfte unſeres Volkes in den nächſten Jahrzehnten zu gering iſt, um alle die Aufgaben zu ßemältigen. dio 4 wir in der Landwirtſchaft vielleicht für notwendig halten. Die Zahl der Geburten reicht in Deutſchland zur Be⸗ ſtandserhalkung des Volkes nicht aus. Eine endgültige Ueber⸗ windung des Mangels an Arbeitskräften in unſerer Volks⸗ wirtſchaft wird es deshalb erſt dann geben, wenn das ge⸗ ſamte Volk noch mehr als bisher die auch heute noch nicht völlig überwundene materialiſtiſche Einſtellung zur Frage des Kindes ablegt und durch eine neue nationalſozialiſtiſche Haltung und den Willen zum Kin de erſetzt. Die Mei⸗ ſterung dieſer ſeeliſchen Aufgabe iſt die Vorausſetzung der Erreichung des völkiſchen Zieles. Dieſer ſeeliſchen Aufgabe ſoll auch die Förderung der Leibesübungen auf dem Lande dienen. Es iſt die Aufgabe der Leibesübungen, un⸗ ſer Landvolk und vor allem die Landjugend körperlich und ſeeliſch mehr und mehr zu einer neuen, das Leben und die Zukunft bejahenden, ſelbſtbewußten bäuerlichen Haltung zu erziehen. Auch die Landflucht wird nicht dadurch überwunden, daß man die Stadt und ihre Methoden auf das Land verpflanzt, ſondern dadurch, daß man den Menſchen auf dem Lande wieder die Sicherheit zu ſich ſelber gibt und ſo die geiſtige Seuche der Stadtſucht immuniſiert. Es wäre ein Irrſinn, zu glauben, daß die Stadt oder die Induſtrie aus unſerem Volksleben fortzuden⸗ ken wären oder gar auch nur ihre Berechtigung zu beſtreiten. Aber es iſt nicht notwendig, daß das Landvolk als Lebens⸗ quelle des Volkes an der Stadt und an der Induſtrie ſtirbt. Wir müſſen r vielfach veräußerlichten Anſicht eines ſtäd⸗ tiſchen Lebensideals ein ſtar deutſches, ſicheres, bäuerliches Selbſtbewußtſein gegenüberſtellen. Nur wer die Würde des ländlichen Lebens wieder anzuerkennen bereit iſt, wird erwarten dürfen, daß das Landvolk ſich ſeines Wertes bewußt wird. Damit erſt iſt die Vorausſetzung geſchaffen, um der Stadtſucht entgegenzutreten. 5 Die Zahlen über den Nachwuchs an Arbeitskräften leh⸗ ren uns, daß auch in weiter Zukunft eine weitgehende Tech⸗ niſierung der Landarbeit notwendig ſein wird. Wir müſſen bei der Techniſierung der Landarbeit den Vorſprung einholen, den der gewerbliche und ſtädtiſche Sektor unſerer Wirtſchaft gegenwärtig natürlicherweiſe noch aufweiſt. Der Ausbau unſerer Handelsbeziehungen zu ropa 5 macht dieſe Anſtrengungen in keiner Weiſe überflüſſig. Es gibt nicht nur eine politiſche Einkreiſung, mit der Deutſchland zu rechnen hat, ſondern ebenſo auch eine wirtſchaftliche Einkreiſung, die nicht weniger ernſt zu nehmen iſt. Ebenſo wie die politiſche Einkreiſung brauchen wir aber auch dieſe wirtſchaftlichen Einkreiſungsverſuche nicht zu fürchten. Wir haben bereits im Herbſt 1934 aus dem Zuſammenbruch der Weltwirtſchaft die Konſequenzen gezogen und zur Erzeu⸗ gungsſchlacht aufgerufen, um durch den Kampf für die Nah⸗ rungsfreiheit dem Führer eine der Vorausſetzungen für eine ſelbſtändige Außenpolitik zu ſchaffen. Ich darf vielleicht hier einflechten, daß wir heute insbeſondere mit dem Süd⸗ oſten auf einer Grundlage Handelspolitik treiben, die erſt⸗ mals vom Reichsminiſterium für Ernährung und Landwirt⸗ ſchaft auf der Vorausſetzung der Marktordnung des Reichs⸗ nährſtandes durchgeführt wurde und heute praktiſch zur Grundlage aller deutſchen Handelspolitik geworden iſt. Ob⸗ wohl alſo die nationalſozialiſtiſche Agrarpolitik die Anſtren⸗ gung der deutſchen Landwirtſchaft zur Leiſtungsſteigerung bereits weiteſtgehend erfüllt hat und obgleich unſer Streben auch in Zukunft eine dauernde weitere Mehrleiſtung ſein wird, ſo hat dieſe Agrarpolitik doch auch andererſeits die Möglich⸗ keit oder aber beſſere Vorausſetzungen dafür geſchaffen, die Agrarüberſchüſſe anderer Staaten aufzunehmen. Gerade für die Aktivierung unſerer Handelsbeziehungen mit dem Süd⸗ oſten iſt dies von entſcheidender Bedeutung. Reichsminiſter Darre ſchloß ſeine Ausführungen in dem Glauben, daß das deutſche Volk auch in der Ernährungsfrage in Stadt und Land zuſammenſtehen werde wie ein Mann, um dem Führer zu helfen, den Ring der Einkreiſungsmächte zu durch brechen. Das Bekenntnis des Reichsbauernführers zu den ge⸗ waltigen Aufgaben, die das deutſche Bauerntum für die ganze Nation zu erfüllen hat, wurde wiederholt von ſtärk⸗ ſtem Beifall unterbrochen. Brauchitſch bei der Legion Condor Auszeichnung der Spanienfreiwilligen. Der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberſt von Brauchitſch, beſichtigte im Lager der Legion Condor auf dem Truppenübungsplatz Döberitz im Beiſein zahl⸗ reicher Generale des Heeres die Freiwilligen des Heeres, die am Kampf in Spanien gegen den Bolſchewismus teil⸗ genommen haben. Nach einer Anſprache überreichte Gene⸗ raloberſt von Brauchitſch die vom Führer verliehenen gol⸗ denen und ſilbernen Ehrenkreuze an die tapferſten Frei⸗ willigen. Auf dem Appellplatz des Lagers der Legion Condor waren die Freiwilligenverbände des Heeres, vornehmlich der Panzerverbände und Nachrichten⸗ truppe, in einer Front aufmarſchiert. In der Mitte des Platzes wehten die Reichskriegsflagge und das Rot⸗Gold⸗ Rot des wiedererſtandenen Spaniens. Auf dem linken Flügel waren Ehrenformationen des Panzer⸗Lehrregi⸗ ments und der Nachrichten⸗Lehr⸗ und Verſuchsabteilung angetreten, die die Tradition der Legion Condor über⸗ nehmen. Der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberſt von Brauchitſch, ſchritt zunächſt, begleitet vom erſten und letzten Kommandeur der Heeresverbände, den Oberſten Warlimont und von Thoma, die Front der angetretenen Verbände ab. Sodann hielt er an die Freiwilligen des Heeres, die im Verbande der Legion Condor auf ſpaniſchem Boden eingeſetzt waren, eine Begrüßungs⸗ anſprache. Er gedachte zunächſt derjenigen Kameraden, die getreu ihrem Fahneneid für Führer und Reich Blut und Leben in Spanien hingegeben hatten, um alsdann auf die erfolgreiche Tätigkeit der Heeresangehörigen im ſpaniſchen Freiheitskampf hinzuweiſen, die ſowohl in einer aktiven Beteiligung an den Kämpfen als auch an der ſyſtema⸗ tiſchen Ausbildung vieler Tauſender von Führern für das nationalſpaniſche Heer beſtand. Denn es fehlte dem Heere General Francos an Führern und Unterführern aller Waffen, ebenſo eine Panzer⸗ und Panzerabwehrtruppe ſowie Nachrichtenverbände. „Ihr habt die Probe beſtanden!“ „Mit dem dem deutſchen Soldaten von der ganzen Welt nachgerühmten Schneid“, ſo fuhr Generaloberſt von Brau⸗ chi wörtlich fort,„mit Umſicht und Geſchick habt ihr dieſe 1e angepackt und damit angeknüpft an die beſte ſolda⸗ tiſche Ueberlieferung des großen Krieges. Dieſes hier feſt⸗ ellen zu können, iſt mir eine beſondere Genugtuung und Fade Seid euch ſtets bewußt, daß ſolche Leiſtungen nur vollbracht werden konnten von Soldaten, die ganze Kerle ſind, die vor allen Dingen eines im Leibe haben: Mannes⸗ zucht! Jede Lockerung der Diſziplin mußte das deulſche An⸗ ſehen ſchwer ſchädigen. Ihr habt dieſe Probe 555 ſtanden. Die Anerkennung und der Dank Spaniens ſind euch nicht verſagt geblieben. Zahlreich ſind die Auszeichnun⸗ gen, lobenden Tagesbefehle und Anerkennungen höherer ſpaniſcher Führer. Als Oberbefehlshaber des Heeres ſpreche ich euch heute meine Anerkennung und meinen Dan aus. Ihr habt euch in Spanien, wie ich es erwartet habe, als deutſche Soldaten erwieſen Ich und mit mir das Heer ſind ſtolz auf das, was ihr in Spanien geleiſtet habt! Ich hahe daher angeordnet, daß das Andenken an die Leiſtungen der Freiwilligen des Heeres in Spanien durch Uebergabe der Tradition der dort eingeſetzt geweſenen Panzerver⸗ bände und Nachrichtentruppe an das Panzerlehrregiment und an die Nachrichten⸗Lehr⸗ und Verſuchsabteilung im Heere er⸗ halten bleibt. Ich übergebe dieſen beiden Truppenteilen hier⸗ mit dieſe Tradition und erwarte, daß ſie ſich ihrer ſtets wür⸗ dig erweiſen.“ Der Oberbefehlshaber des ſprache unter Hinweis auf die deutſchlands geltende für alle Soldaten Groß⸗ land und für unſeren Führer!“ und einem Sieg⸗Heil auf den Oberſten Befehlshaber. Im Anſchluß daran übergab Generaloberſt von Brauchitiſch den mit dem goldenen oder ſilbernen Ehren⸗ kreuz ausgezeichneten Heeresangehörigen dieſe Auszeich⸗ nungen, während die mit dem bronzenen Ehrenkreuz aus⸗ gezeichneten Soldaten dieſes durch ihre Kommandeure ausgehändigt erhalten. Im Verlauf ſeiner Anſprache gab Generaloberſt voy Brauchitſch noch bekannt, daß der ehemalige Feldwebel Kübler, in Deutſchſpanier, der von der bolſchewiſtiſchen Revolution in Spanien überraſcht wurde und ſpäter in d Reihen der Freiwilligen des Heeres Dienſt tat, mit kung vom l. Juni d. J. als beſondere Anerkennung ſein tapferes und umſichtiges Verhalten den Charakter eines Leutnants erhalten f Danzigs deutſche Kultur gaukulturwoche bezeugt das Weſen der Stadt. In der Zeit vom 13. bis 18. Juni findet in Danzig die bereits zur Tradition gewordene jährliche Gaukultur⸗ woche ſtatt. Dieſe alle Zweige deutſcher Kultur in Danzig erfaſſende Veranſtaltung gehört mit zu den unwiderleg⸗ baren Beweiſen dafür, daß Danzig eine urdeutſche Stadl iſt. Dafür, daß ſie es ſtets bleiben wird, garantiert die nationalſozialiſtiſche deutſche Bevölkerung Danzigs. Im Mittelpunkt der diesjährigen Gaukulturwoche ſteht die erſtmalige Verleihung des Kulturpreiſes des Gaues Dan⸗ zig der NSDAP. durch Gauleiter Forſter. Die Veranſtal⸗ tung ſteht unter der Schirmherrſchaft von Reichsminiſter Dr. Goebbels. Die polniſchen Mörder in Danzig Danzig 5. Juni. Die Preſſeſtelle des Senats teilt mitz Der Präſident des Senats, Greiſer, überſandte dem pol⸗ niſchen Vertreter der Republik Polen in Danzig eine Note, die als abſchließende Stellungnahme der Danziger Regie⸗ rung zum Fall Kalthof betrachtet werden muß. In der Note heißt es: „Der Sachverhalt der Ermordung des Fleiſchermeiſters Max Grübnau iſt durch die polizeilichen Ermittlungen ein⸗ wandfrei feſtgeſtellt Ueber das Verhalten der drei polni⸗ ſchen Beamten, Herrn Legationsrat Perkowſki, Herrn Rat Dr. Sziller und Herrn Zollinſpektor Swida, muß ich, zur Vermeidung eines unfruchtbaren Notenwechſels, weitere Erörterungen ablehnen. Ich hatte erwartet, daß die polniſche Regierung zumindeſten einen Ausdrück des Bedauerns wegen des Falles Grübnau und des Benehmens ihrer drei Be⸗ amten finden würde. Ich hatte weiter die Erwartung aus⸗ geſprochen, daß die Regſerung der Republik Polen die drei kompromittierten Beamten von ihren Poſten abberufe. Ich beehre mich, Ihnen mitzuteilen, daß ich meine Er⸗ warkungen aufrechterhalte. Da ich zudem meinen Dienſt⸗ ſtellen und Beamten nicht zumuten kann, weiterhin dienſt⸗ lich oder geſellſchaftlich mit den genannten polniſchen Herren zu verkehren, habe ich die dem Senat unmittelbar oder mittelbar unterſtellten Beamken angewieſen, ſeden dienſt⸗ lichen und privaten Verkehr mit Herrn Perkowſki, Herm Dr. Sziller und Herrn Swida abzubrechen.“ Die Valandsinſeln Senſation in Stockholm.— Floktenverkrag mit England fallengelaſſen? Stockholm, 5. Juni. Die ſchwediſche Regierung hal Samskag nachmittag dem Reichstag ein Schreiben zugehen laſſen, in dem mitgeteilt wird, daß die Anträge auf Be⸗ den an des ſchwediſch⸗finniſchen Aaland⸗Abkommens und es ſchwediſch⸗engliſchen Floklenverkrages zurückgezogen werden. Bezüglich des ſchwediſch⸗finniſchen Uebereinkommens über den Schutz der Neutralität der Aalandsinſeln wird in dem Schreiben vom ſchwediſchen Außenminiſter u. a. erklärt, daß„verſchiedene Umſtände eine unerwartete Ver⸗ ſchiebung der vorbereitenden Behandlung dieſer Frage her⸗ beigeführt haben“. Aus dieſem Grunde könne das Aaland⸗ Abkommen vom Reichstag während ſeiner jetzigen ordent⸗ lichen Tagung, die Mitte Juni ihren Abſchluß findet, nicht zu Ende behandelt werden. Der Reichstag werde daher ſor⸗ mell verſammelt bleiben, um gegebenenfalls ohne Verzug zur Behandlung des ſchwediſch⸗finniſchen Abkommens ein⸗ berufen zu werden. Das Gleiche betrifft auch den Antrag auf teilweiſe Aen⸗ derung des ſchwediſchen Geſetzes über die Wehrpflicht, die infolge des ſchwediſch⸗finniſchen Abkommens vorgenom: men werden muß. Dieſe Aenderung ſieht nämlich vor, daß ſchwediſche Truppen auch außerhalb des Landes, in dieſem Falle zum Schutze der Neutralität der Aalandsinſeln, ver⸗ wendet werden können. ö Zu der Zurückziehung des Antrages über den ſchwe⸗ diſch⸗engliſchen Flotten vertrag, der am 21. Dezember 1938 in London unterzeichnet wurde und eine Begrenzung der Flottenrüſtungen und Austauſch von In⸗ formationen über den Bau von Kriegsfahrzeugen vorſieht, wird in dem Schreiben darauf hingewieſen, daß gewiſſe Veränderungen, die nach Ueberreichung des Regierungs⸗ antrages eingetreten ſeien und die Grundlage des Vertra⸗ ges betreffen, ſeine Annahme durch den Reichstag nicht mehr erforderlich machten. Der italieniſche Armeegeneral Maizo, der Generalkomman⸗ deur der Kgl. Carabinieri, wird ſich zuſammen mit einigen hohen Offizieren demnächſt auf Einladung der deutſchen Po⸗ lizei nach Deutſchland begeben* Der franzöſiſche General Faury hat ſich auf Einladung 5 polniſchen Kriegsminiſters zu einem zweiwöchigen Aufen 28 nach Polen begeben Faurh war bereits von 1920 bis 19²s an der Kriegshochſchule in Warſchau tätig. 0 Heeres ſchloß ſeine An⸗ zarole:„Alles für Deut ſch⸗ A 9 direkt früh Nähe nebur leich gens 22 Land berlu datt, 80 Urtr Agel geru für unve in di hatte mit hat vertr der mut. nicht die inzu g rien Autobus von Triebwagen erfaßt 12 Toke, 7 Schwerverletzte. Hamburg, 5. Juni. Wie die Preſſeſtelle der Reichsbahn⸗ direktion Hamburg mitteilt, fuhr am Sonntag gegen 7 Uhr früh ein mit 34 Perſonen beſetzter Privatomnibus in der Nähe des Bahnhofs Wulfſen an der Strecke Buchholz—Lü⸗ neburg auf dem unbeſchrankten Ueberweg der Landſtraße dt.—Winſen gegen einen von Buchholz kommenden chsbahn. 8 Ga 8 Triebwagen der Rei Jil Jil er Zeit den nächſtl nſaſſen des Omnibuf iten ſämtlich aus dem ig über die Schuldfra⸗ ar dt. ingeleite i gut, 0 — des Omnibuſſes hat zugegeben, ſtatt des 0 l 0 Landesverräter hingerichtet it Die Juſtizpreſſeſtelle beim Volksgerichtshof teilt mit: 0 Der am 11. März 1939 vom Volksgerichtshof wegen . gandesverrats zum Tode und zu dauerndem Ehren⸗ berluſt verurteilte 50jährige Franz Krain aus Alt⸗ att, Kr. Leobſchütz OS., iſt hingerichtet worden. Krain, der in einer öffentlichen Verwaltung einen trauenspoſten bekleidete, wurde von einem im Spio⸗ Agedienſt eines fremden Staates ſtehenden ausländiſchen 9 gerufsgenoſſen aufgeſucht und ließ ſich dazu überreden, 5 für Geldzuwendungen dienſtliche Druckſchriften zunächſt 0 unverfänglicher Art herauszugeben. a Nachdem ſich Krain . in die Hand des ausländiſchen Nachrichtendienſtes gegeben 51 hatte, ließ der fremde Agent die Maske fallen und trat e mit Forderungen nach Geheimmaterial hervor. Krain 10 hat aus Sucht nach Gewinn, den er dann regelmäßig 10 bertrank, dieſem Anſinnen entſprochen. u—— l 9 5 Die 98 Mann verloren! Das U-Boot auf dem Meeresgrund.— Allerlei Gerüchle. lt 1 te, e er n Inſaſſen 15 eäußert, daß 15 ch Ehlorgas 10 uptung auf ur re ng en de⸗ 18 To g 1 rel der ſogenannten Schwimmer verletzt worden ſei Auf dieſe 15 Weiſe will man vor allem die eigentümliche Tatſache erklä⸗ ft. ren, daß das Schiff am Freitag ſo ſchräg im Waſſer lag, daß 5 bei Ebbe das ck über der Waſſerobe fläche zu ſehen war. 4 Mittlerweile ſind wilde Gerüchte aufgetaucht, die von er der Admiralität und auch von der Werft ſofort dementiert Il worden ſind. Es hat ſich nämlich herausgeſtellt, daß das U-Boot vor einigen Tagen beim Einlaufen in den Hafen einen Kai gerammt hat. Außerdem ſollen bei Tauchverſu⸗ chen am Deck mehrfach Schwierigkeiten aufgetaucht ſein. Großes Aufſehen hat außerdem die erſt heute bekanntgewor⸗ dene Tatſache erregt, daß ſich auf dem ſowieſo ſchon ſehr ö ſtark beſetzten Boot noch acht weitere Sachverſtändige be⸗ fanden. 1 Samstag⸗Abendblätter fangen bereits an, in beträchtli⸗ i cher Aufmachung Meldungen über dieſe Umſtände zu brin⸗ 0 gen. Es iſt anzunehmen, daß all dieſe Gerüchte zu einer 5 ſchweren Polemik nicht nur in der öffentlichen Mei⸗ 8 nung, ſondern auch mit Beſtimmtheit im Unterhaus führen werden. 50 Die geſamte Londoner Preſſe ſteht einheitlich unter dem 0 Eindruck der U⸗Boot⸗Kataſtrophe, durch die fast 100 Men⸗ . ſchen ihr Leben eingebüßt haben. Bisher beſteht noch keine 5 Ausſicht, das geſunkene U-Boot„Thetis“ zu heben, und d⸗ ſelbſt zuſtändige Stellen rechnen damit, daß die Hebung t⸗ nicht vor Dienstag gelingen wird. t Die Sonntagspreſſe iſt voll Trauer über dieſen ſchweren r⸗ Unglücksfall in der britiſchen Flotte und bringt den An⸗ 10 gehörigen der„Thetis“⸗Beſatzung ihr tiefſtes Mitgefühl zum n Ausdruck. Gleichzeitig aber fordert die Preſſe eine ſcharſe Unterſuchung darüber, wie es zu dem Unfall hat kom⸗ n⸗ men können und welche Gründe die Nettungsarbeiten ſo er⸗ 1 ſchwert und hinausgezögert haben. Die Preſſe fordert fernes N Erhebungen darüber, ob die techniſchen Rettungs⸗ aß vor richtungen an Bord der britiſchen Unterſeeboote m denen anderer Mächte entſprechen und ob genügend derartige re Rettungsvorrichtungen an Bord der„Thekis“ vorhanden ge⸗ weſen find. 5 e Starke Beachtung ſchenkt man dem Mitgefühl, das die 1. deutſche Preſſe anläßlich dieſer Kataſtrophe zum Aus⸗ ne druck gebracht hat. In allen Zeitungen werden deulſche Blät⸗ n. terſtimmen ausführlch und mit ſichtlicher Genugtuung wie e dergegeben. 5 5. Das Beileid des Führers a Berlin, 5. Juni. Der Führer hat dem 2 voft cht England kelegrafſſch feine und des deulſchen Volles nteil⸗ nahme an dem ſchweren Unglück des U-Bootes„Thetis“ 155 zum Ausdruck gebracht. 15 Reinliche Scheidung zwiſchen Ariern und Juden in Italien. Die letzten Miniſterratsbeſchlüſfe über die Regelung der Füh⸗ 3 rung von Familiennamen für Angehörige der jüdiſchen Raſſe alt ordnen an, daß ſämtliche Juden, die früher, 28 änderung vorgenommen hatten, um ihre jüdiſche Abe 2 zu tarnen, ihre angeſtammten Namen mit ſoſortiget Wirkung 0 wieder aufzunehmen baben. — 2 5 — — Badiſche Chronik () Bruchſal.(Haushaltsplan Baen e 1 1 ordentliche Haushaltsplan der dt Bruchſal für 15 440 ſchließt in Einnahme und Ausgabe mit je 2 980 870 Mark ab der außerordentliche mit je 1018 920 Mark. Die Stehlerſäge hleiheon got 11 93 5 fr 8 Steuerſätze bleiben gleich mit 230 vü Grundſteuer, 290 Ge⸗ or R 70 0 5 e 600 Bürgerſteuer. Gegen das Vorjahr vermin⸗ Mia e tsplan ziffernmäßig um je über eine Million Mark in Einnahme und Ausgabe, nachdem die ge⸗ mo; cho Fi gonhotmione meindlichen Eigenbetriebe aus der dtverwaltung heraus— ausgeglichen). er 1939 Nene und nach rein wirtſchaftlichen Geſichtspunkten verwaltet werden. Die Bruchſaler gemeinnützige Siedlungs⸗ geſellſchaft mbH geht mit den an das E bindlichkeiten. () Pforzl N n 806 000 Mark Hypotheken- igentum der Stadt über ohne weitere Ver⸗ öin G 1 5 3 elm.(Omnibusſcheiben zertrüm⸗ mer!) Auf der Rückfahrt vom Turnierplatz wurde ein Omnibus ch das Geäft geſtreift, wobei ein beſonders tar Tannenaſt unerwartet drei rümmerte. Die an den Fenſtern den erlitten durch die Splitter zum Teil 0 1 en. Den Fahrer trifft keine Schuld. e N„(Schwerer Sturz don der Brücke) Ein elf Jahre alter Schüler ſtürzte von der neuen Enzbrücke etwa 10 m tief auf das Ufergelände. Der hädelbruch. Unfall im Stein⸗ ieb der Firma Leo Ihle iſt der er beim Verladen von Steinen Anton kt. Karcher. Je 15 + 9* 4* 1801 7 lich verunglückt. 5 q der am Weltkrieg teilgenom⸗ n hat. hinterläßt Frau und ſieben noch unverſorgte Kin⸗ r Urſache rannte ein Motor⸗ ücke. Der Lenker und zrückengeländer in das ren Verletzungen und in bewußtloſem beiden jungen Leute in das Emmen⸗ nhaus verbracht. Das Motorrad ging völlig in ger Kranke Trümmer ( Wyhlen. Erfolge der Jungfiſchaus⸗ e t ung.) Seit Jahren gehen die Bemühungen der Fi⸗ ſcherei⸗Intereſſen am Oberrhein dahin, durch umfangreiche Jungfiſchausſetzungen den Fiſchreichtum wieder zu heben. Neben Zander, Schleie, Bach⸗ und Regenbogenforellen ſind. es insbeſondere Junghechte aus der Hechtbrutanſtalt Wyh⸗ die alljährlich zu Tauſenden im offenen Rhein ausge⸗ len, ſetzt werden Dieſe Jungfiſchausſetzung hat denn auch ſchon manche erfreuliche Ergebniſſe gezeitigt, für Zander und Schleie waren dieſe ſogar ausgezeichnet. Auch mit dem Hecht macht man anf cheinend recht gute Erfahrungen, und vermehrte Fänge konnten hier in letzter Zeit verzeichnet werden. So wurde in Schwörſtadt von einem Fiſcher⸗ meiſter neben einigen kleineren Hechten auch ein Hecht im Gewicht von 14 Pfund gefangen; ein Sportfiſcher in Alb⸗ A ſogar einen 15 Pfund ſchweren Hecht an der Angel. ) Gaienhofen.(Ludwig Finckh verläßt den Bodenſee!)) Der Dichter Ludwig Finckh verläßt Gaien⸗ hofen am Bodenſee das ihm zur zweiten Heimat geworden war, um in ſeine ſchwäbiſche Heimat in der Nähe von Stuttgart überzuſiedeln. In den langen Jahren ſeines Auf⸗ alts am Bodenſee hat ſich Ludwig Finckh viele Freunde 9 ben. Bekannt iſt 115353 Brandfälle in Baden 1938 Bei der Badiſchen Gebäudeverſicherungsanſtalt, Karls⸗ ruhe, waren die Gebäubeſchäden 1938 etwas geringer als im Vorjahre. Die Zahl der Brandfälle betrug im vergan⸗ genen Jahre 1155(1138), der Gr! chaden insgeſamt 3.32 (2.41) Millionen Mark. Während 5 Jahr 1937 drei Großbrände mit über 0.5 Millionen 9 Schaden gebracht hatte, war im Berichtsjahr nur einziger mit 167 400 Mark Schaden zu verzeichnen. Im Berichtsjahr verausgabte die Anſtalt für Unterſtützungen von Organiſationen des Feuerſchutzes 69 000 Mark, für die Förderung des Feuer⸗ löſchweſens 360 000 Mark und für Maßnahmen des vor⸗ beugenden Brandſchutzes 367 000 Mark da im Jahre 1938 die Steuerbelaſtung der Anſtalt infolge Nachzahlungen aus früheren Jahren erheblich war, ſo hat ſich ein Unter⸗ ſchuß mit 890 000 Mark ergeben. Die Verwaltung glaubt aber, vom Jahre 1941 an bei gleichbleibendem Umlagenſatz ohne Inanſpruchnahme der Rücklagen auskommen zu kön⸗ nen, da bis dahin die Allgemeine Nachprüfung, die einen jährlichen Aufwand von 700 000 Mark erfordert, beendet ſein wird. 25 Jahre Schwarzwald verein Freiburg i. Br. Anläßlich ſeines 75jührigen Jubiläum⸗ kommt die Monatszeitſchrift des Schwarzwaldvereins„Der Schwarzwald“ in berſtärktem Umfange heraus. In zahl⸗ reichen Beiträgen wird der Arbeit des Schwarzwaldverein⸗ edacht und auch der Landſchaftsbeſchreibung ein großer Raum gewährt. Das Jubiläumsheft iſt mit zahlreichen Bil⸗ dern aus dem Schwarzwald ausgeſtattet. Die Jubiläums⸗ ſchrift wird eingeleitet mit feſtlichen Wünſchen des badiſchen Miniſterpräſidenten Walter Köhler, des Deutſchen Wander⸗ führers Prof, Dr. Werner, des Oberbürgermeiſters der Stadt Freiburg Dr. Kerber und vom Bürgermeiſter der am erſten April 1939 neu erſtandenen Feldberggemeinde, Belſtler. Aus Anlaß der 75⸗Jahrfeier des Schwarzwaldverein⸗ werden von allen Bahnhöfen der Reichsbahndirektionen Karlsruhe und Stuttgart gegen Vorzeigen der Mitgliedskar⸗ ten nach dem Bahnhof Bärental Sonntagsfahrkar⸗ ten ausgegeben. Die Fahrkarten gelten von Samstag, 10. Juni, 0 ihr, bis Montag, 12. Juni, 24 Uhr(ſpäteſter An⸗ tritt der Rückfahrt). Von Freiburg aus wird am Sonntag, 11. Juni, ein Sonderzug mit 60prozentiger Fahrpreiser⸗ mäßigung nach Bärental geführt. 12 Selbſtſchutzgeräte für die Luftſchutzgemeinſchaft. Zu⸗ ſammen mit der neuen Durchführungsverordnung zum Luftſchutzgeſetz, die die Beſchaffung von Selbſtſchutzgerät für jede Luftſchutzgemeinſchaft lin der Regel alſo jedes Haus) vorſchreibt, iſt auch bekanntgegeben worden, mit welchem Selbſtſchutzgerät die Anforderungen des Geſetze⸗ erfüllt werden. Die Liſte enthält zwölf Gegenſtände, die ur Ausſtattung einer Luftſchutzgemeinſchaft mit Selbſt⸗ ſchutzgerät gehöten. Es handelt ſich um je ein Stück Hand⸗ feuerſpritze, Einreißhaken, Leine, ein Leiter und Luftſchutz⸗ Hausapotheke, um eine Feuerpatſche je Treppenhaus, um zwei Waſſereimet je Treppenhaus und ferner je Treppen- haus einen Waſſerbehälter. ene Sandkiſte, eine Schaufel bzw. einen Spaten und eine Axt oder ein Beil. Schließlich müſſen je eine Armbinde je Luftſchutzwart je Laienhelfer bzw. Laienhelferin und je Melder nach vorgeſchriebenem Muſter vorhanden ſein. 0 brücken bei Rezbach und bei Wolfsmünſter. Brücke ſieben Bö nern mü Aus den Nachbargauen Iwei neue Mainbrücken für die Reichsautobahn e Frankfurt a. M. Zwei neue Brücken für die Reſchs⸗ autobahn ſtehen jetzt wieder im Entwurf des Brückenbau⸗ architekten Franz Heberer. Es handelt ſich um die Main- Die Retzbhach wird 550 m lang Sie öffnet ſich in en, die ſich von der Mitte zu den Enden verklei⸗ ſen. In der fertigen Brücke ſoll dieſe Notwendig— bei keit und die Unregelmäßlgkeit in der Bogenhöhe nicht ſpür⸗ bar werden Die Brücke bei Wolfsmünſter iſt in ihrem Scheitelpunkt über 40 m hoch. Mit elf Oeffnungen wird die ke 300 m lang (Schwindel einer Zigeunerin.) Manöver einer Zigeunerin fiel eine 41 N Frieſenheim wohnende Frau herein. Am 27. April ds. Is. Mittagszeit, erſchien bei ihr eine Hauſiererin, die jre alte verheiratete Kath, Hart⸗ mann. Die Fron jon ihr ein paar Dutzend Knöpfe. 0 Frauen kamen dann ins Geſpräch, wobel die Zigeu⸗ nerin durchblicken ließ, daß ſie wahrſagen könne. Die Frau ſoll ihr einen 20-Markſchein geben. Dieſen wolle ſie in ein Tuch nähen, das die Frau aufbewahren ſolle, dann habe ſie immer Geld. Dei gutgläubige Frieſenheimerin fiel auf dieſen Schwindel herein. Als die Zigeunerin ſich entfernt hatte, meinte die 12jährige Tochter der Frau, ſie ſolle doch mal nachſehen. geſchah. Der Schein fand ſich aber nicht vor, Die Zigeunerin beſtritt ganz entſchieden, den Geldſchein geſtohlen zu haben. Sie wollte ſogar dem Gericht glauben machen, daß ſie den Schein geſchenkt erhalten habe. Die Beſtohlene verſicherte aber unter Eid, daß d Sachverhalt ſo war wie er oben dargeſtellt iſt. Wegen der großen Frechheit, mit der die Angeklagte vorgegangen iſt, wurde ſie zur Gefängnisſtrafe von zwei Monaten verur⸗ teilt. Auf dieſe Strafe wurde die Unterſuchungshaft ange⸗ rechnet Ludwigshafen.(Kein Beweis.) Eine Rheingönhei⸗ mer Familie bemerkte, daß aus ihrem Keller wiederholt Kohlen, Kartoffeln, Eier und Doſen mit Wurſt verſchwun⸗ den waren. Ihr Verdacht richtete ſich ſchließlich gegen die Mitbewohnerin, die 20 Jahre alte Ehefrau N., die mit einem Nachſchlüſſel das Kellerſchloß geöffnet haben ſoll. Frau N. hatte ſich daher wegen fortgeſetzten ſchweren Dieb ſtahls vor dem Einzelrichter zu verantworten. Sie beſtritt ganz energiſch, die Täterin geweſen zu ſein. Die eingehende Beweisaufnahme konnte das Gerichk nicht von der Schuld der Angeklagten überzeugen, weshalb ihre Frelſprechung erfolgte. Ludwigshafen.(Lebens gefä hrlich verletz 90 An der Straßenkreuzung Schiller⸗ und Lutherſtraße ſtießen Radler und Kraftwagen derart zuſammen, daß der Rabler lebensgefährlich verletzt wurde. Bad Dürkheim.(Tödlicher Zguſammenſtoß). Hilfsarbeiter Heinrich Walter aus Erpolzheim iſt mit ſeinem Motorrad beim Ueberqueren der Gutleutftraße auf den An⸗ hänger eines Kraftwagens aufgerannt und hat ſich dabei tödlich verletzt. Frankenthal.(F alſche Dachdecker). Das Schöffen gericht verurteilte den 62jährigen Ludwig Fischer und den 49 jährigen Nikolaus Schmitt, beide aus Worms, wegen Be trügereien, mit denen ſie das Leininger Tal unſicher ge macht hatten, zu zwei Jahren bzw. vier Monaten Gefäng nis. Die beiden hatten im November in Hertlingshauf dem Pfarrer einen angeblich erhaltenen 8 für Dach⸗ reparaturen vorgeſchwindelt, Sie ſtiegen a 57 nagel⸗ ten verkehrt einige Schiefer feſt und präſentlerten die Rech nung über 37,50 Mark. In Altleiningen machten ſie beim Pfarrer die gleichen Manieren und erbeuteten 31,70 Mark. Fiſcher iſt 238mal vorbeſtraft und an dle„ſitzende“ Lebens weiſe gewöhnt. Lunau.(Knapp am Zuchthaus vorbdeh. Der 36jährige Walter Schütze aus Eiſenberg, der ſich vor dem Landauer Amtsgericht wegen ſchweren Diebſtahls zu ver⸗ antworten batte, erhlelt ein Jahr und zehn Tage Gefäng⸗ nis. Schütze hatte im Februar eine Bauhütte erbrochen und Bargeld, Flaſchenbier und Zigaretten entwendet. Außer⸗ dem ſtattete er einer Gaſtſtube einen ähnlichen Beſuch ab und erbrach einen Zigarettenautomaten Neunkirchen.(Vom Laſtauto erfaß h). Beim Ueberſchreiten der Straße wurde der Penſionär Ludwig Sorg durch einen herankommenden Laſtkraftwagen erfaßt und auf die Straße geſchleudert. Durch den Aufſchlag auf die Fahrbahn iſt Sorg ſehr ſchwer verletzt worden. Im Knappſchaftskrankenhaus wurde ein ſchwerer Schädelbruch feſtgeſtellt. Edenkoben.(BVehobene Waſſerſorgen). Durch Erſchließung von vier weiteren Quellen, für die die um⸗ fangreichen Arbeiten bereits in Angriff genommen wurden, wird für unſere Stadt mit Eintritt der heißen Jahreszeit Dies Joer 1 1 die Waſſerverſorgung ſichergeſtellt ſein. Billigheim. letz t). ſchwer ver ⸗ mitfahrende 19jäh⸗ einem ſchweren (Motorradlerin dem Die en und kam zu g Arbei ei der Zurückſtoßen gegen den ſte inger geriet der den Fahrer begleitende 22jährige Chri Meyer aus Königſtädten zwiſchen beide Wagen, wodurch ihm der Bruſtkorb eingedrückt wurde Der Verunglückte iſt kurza Zeit ſpäter oeſtarben. a Alißgeſchick einer Schauſtellertruppe. Von einem gro⸗ ßen Mißgeſchick wurde eine Schauſtellertruppe heim die f brac ratet ſtür ung aus f Höhe pe Aus den Händen der Mutle jäl Töchterchen d f f r blickte in den Ung 4 Jwei Todes Ammer ſee. jetzt merſee am Pfin ontag Unglück ereignete Dort ken⸗ terte bei zi tarkem ng ein Münchener Pab⸗ delboot. Die beiden Inſaſſen, Paul Weber und Paula Scho⸗ rtranken. Das Unglück ereignete ſich in der Nähe von en. Erſt am Mittwoch mütag wurde das leere Boot chilf aufgefunden, dagegen ſind die Leichen der beiden Jahre alten Paddler noch nicht geborgen worden. Lalcale uud cui au Ein prächtiger Junitag war der geſtrige Dreifaltigkeitsſonntag. Den ganzen Tag über zeigte ſich ein azurblauer Himmel, und eine lachende Sonne ſpendete überreichlich ihre heißen Strah⸗ len. Der erſte ſchöne Sonnenſonntag lockte unzählige hinaus in Gottes freie Natur Schon vom erſten Hahnen⸗ ſchrei an kamen Radfahrer einzeln, ſpäter in Paaren und Gruppen an und in Richtung Heidelberg und Neckartal ging es weiter. Auch ein reger Auto⸗ und Kraftwagen⸗ verkehr ſetzte ein trotz Autobahn, während der Reiſe⸗ und Bahnverkehr enorme Ausmaße angenommen hatte. Ins⸗ beſonders an den Flußläufen und an den Strandbädern hat jetzt wieder reges Leben eingeſetzt. Auch die ein⸗ zelnen Veranſtaltungen, ſo das Sportfeſt der Hitler⸗ Jugend und der bayeriſche Abend wieſen guten Beſuch auf. Schade war nur, daß das Werbekonzert in der Turnhalle nicht beſſer beſucht war, pflegt doch gerade dieſer Verein edle deutſche Volksmuſik. Die verſchiedenen Veranſtaltungen hatten doch manchen noch davon abge⸗ halten. Oberbayriſcher Abend im„Schloß“. Dieſe Veranſtaltung hat hier wirklich eingeſchlagen— und war auch eine große Sache. Trotz hochſommerlicher Wärme war der Saal ſchon lange vor Beginn bis auf den letzten Platz beſetzt, und als die Weiſen echt bayriſcher Muſik erklangen und die Trachtengruppe des Gebirgs⸗ trachtenvereins„Edelweiß“-Mannheim aufmarſchierte, da war ſchon eine gehobene Stimmung hergeſtellt. Vereins⸗ führer Kendler, der auch als Anſager auftrat, begrüßte die Anweſenden und wies in ſeiner Anſprache auf den Zweck und Sinn der Trachtenſache hin. Und nun erleben wir wertvolles Brauchtum und Sitten oberbayriſcher Volks⸗ ſtämme auf der Bühne. Schlag auf Schlag folgen Schuh⸗ plattlertänze, Volkslieder, Watſchen⸗Plattler und ein Original Bandl⸗Tanz. Zwiſchenhinein funken zwei hu⸗ moriſtiſche Bauernkomödien, ſo daß die Wogen der Be— geiſterung immer höher ſchlugen. Selbſt eine recht zünf⸗ tige bayeriſche Bierſtimmung fehlte nicht, trotzdem man mit dem edlen Gerſtenſaft etwas ſparſam umging. Für alle war der Abend ein Erlebnis, und der überaus reiche Beifall iſt der beſte Dank für die Veranſtalter und erübrigt jegliche Kritik. UI Brand in einer Gewürzmühle. In einer im Mann⸗ heimer Stadtinnern gelegenen Gewürzmühle brach ein Brand aus, der ſich raſch ausdehnte. Der Brandherd befand ſich in einer ſogenannten Schlagkreuzmühle, wo während des Betriebes offenbar durch einen eiſernen Gegenſtand ein Funke entſtand, der das in der Mühle befindliche Gewürz in Brand ſetzte. Durch den angeſchloſſenen Elevator gelang⸗ ten die Flammen ſehr raſch in das Obergeſchoß der in einem Hintergebäude gelegenen Mühle. buch des Mittelalters, dem„Sachſenſpiegel“. Wann darf die Fahrt unterbrochen werden? Unterwegs einmal auszuſteigen, auf der Fahrt zum Fe⸗ rienziel nicht achtlos an Schönheiten am Wege vorüber⸗ zufahren, gehört zu den reizvollſten Reiſeerlebniſſen. Um ſie recht genießen und ſolche Möglichkeiten auch ausnutzen zu können, iſt es gut zu wiſſen, wie oft und wie lange man eine Eiſenbahnfahrt unterbrechen kann. Grundſätzlich iſt jede Fahrtunterbrechung beliebig lange geſtattet, nur darf die Geltungsdauer des Fahrausweiſes nicht überſchritten werden. Wie oft man nun die Reiſe unterbrechen kann, richtet ſich ganz nach der Art des Fahrausweiſes. Mit den Urlaubskarten und den Oſtpreußenrückfahrkarten zum Beiſpiel iſt die Unterbrechung auf der Hinfahrt ein⸗ mal auf der Rückfahrt viermal geſtattet. Eine Fahrt im Ferienſonderzug darf nicht unterbrochen werden, wohl aber die Weiterfahrt mit einem fahrplanmäßigen Anſchlußzug, wenn das Ziel hinter dem Endbahnhof des Ferienſonderzuges liegt. Am freizügigſten iſt man mit den MER Fahrſcheinheften, mit denen die Reiſe in⸗ nerhalb der Geltungsdauer beliebig oft unterbrochen wer⸗ den kann. Zuſchlags⸗, Uebergangs⸗ und Umwegkarten be⸗ halten bei einer Fahrtunterbrechung ihre Gültigkeit. Bei Fahrausweiſen, die wahlfrei für mehrere Wege gelte, darf die Reiſe nach einer Fahrtunterbrechung aber nur auf dem unterbrochenen Wege fortgeſetzt werden Aus dem Gerichtsſaal Zechbetrüger und Fahrradmarder. Das Schöffenge⸗ richt verurteilte den 27jährigen Alfons Fiſcher aus Mittel⸗ ſchefflenz wegen 22 Zechbetrügen und zwei Fahrraddiebſtäh⸗ len zu einem Jahr vier Monaten Gefängnis. F. hat häu⸗ fig ſeine Arbeitsſtätten gewechſelt. Er wurde ſchon im Jahre 1937 wegen eines Zechbetruges mit 25 Mark Geldſtrafe be⸗ legt. Von nun an legte er ſich auf dieſe Zechbetrüge und ſchädigte eine Reihe von Wirten in Plankſtadt, Schwetzingen und Oftersheim. Im Februar entwendete er in Schwetzingen und in Heidelberg ein Fahrrad zum Zwecke ſeiner Fahrten von Stadt zu Stadt. Dem Angeklagten wurde die Anter⸗ ſuchungshaft angerechnet. Reichsſchulungsbrief Folge 3/39. Im Jahre 1235 ſtzte Eike von Rebkow, ſeines Zeichens Schöffe und Ritter von Stand und Adel, den Schlußſtrich zu dem älteſten und einflußreichſten Rechts⸗ 15 Jahre ſeines Lebens hat er dem Werden dieſes vorbildlichen Werkes geopfert, dem er in uneigennütziger Weiſe die Worte voranſtellte:„Dies Recht habe ich nicht ſelbſt erdacht, das haben unſere guten Vorfahren uns ver⸗ e Sehen wir einmal die Geſetzesſpalten des„Sachſen⸗ ſpiegels“ an: Ueber die Sippe, deren Aufbau und wo ſie ſchließlich endet; über Erbrecht und Erbunfähigkeit beſtimmen die erſten„Artikel“, die damals noch zu gut deutſch die Bedeutung unſerer heutigen„Paragraphen“ erſetzten. Die Strafen für Verbrechen entſprachen der Auffaſſung der Zeit(eben des Mittelalters), zu der die⸗ ſelben wohl auch mit Recht angebracht zu ſein ſchienen: Diebe wurden gehängt. Der Räuber eines Ackerpfluges war durch ſolche Tat gleich ſchwer belaſtet wie der Mörder oder Verräter; man flocht ſie gerechterweiſe aufs Rad. Ehebruch wiegte ebenſo ſchwer wie Totſchl Vor ſolchem ſollte Enthauptung als angemeſſene Straß zurückſchrecnken. Auf dem Scheiterhaufen wurden 800 berer und Giftmiſcher verbrannt. Wehe aber dem Ric ter, der eine Straftat nicht richtete; ihn erwartete db gleiche Strafe, die hätte angeordnet werden müſſen. aut über Lohn⸗ und Arbeitsrechte wußte der„Sachſenſpiegel eine vernünftige Rechtsbeſtimmung. Hier, ſo auch 1 allen vorhergehenden und folgenden Artikeln, herrscht abſolute Klarheit und Sachlichkeit. Etwaigen Rechte. verdrehungen war jede Möglichkeit genommen. Et von Rebkows Rechtsbuch gewann derart an Eindeulig keit, daß es alsbald geſetzesgleiches Anſehen erlangte und weit über die Grenzen ſeiner eigentlichen Beſtimmun hinaus(das Gewohnheitsrecht des ſächſiſchen Stammez darzuſtellen) auch außerhalb der oſtfäliſchen Grenzen, ja ſelbſt in Polen, Rußland und in der Ukraine Einf gewann. 700 Jahre ſind vergangen, ſeit Ritter von Rebkom ſeinen„Sachſenſpiegel“ proklamierte. Und wenn heute der„Schulungsbrief“, das zentrale Monatsblatt der NSDAP. und der DAF, ſeiner Aufſatzreihe über daz Geſamtthema„Recht aus Ehre, Raſſe, Treue“ einen 7 laß Ausſchnitt aus dieſem Buche uralten Rechtsempfindeß voranſtellt, dann ſoll lediglich damit auf die Entwicklug der Geſetzgebung bis auf unſere Tage hingewieſen wer den. Reichsminiſter Dr. Hans Frank, Dr. Ludwig Fiſchg, Heinrich Barth, Otto Gauweiler, Ernſt Ludwig Illinger u. a. ſchildern in ihren Beiträgen:„Rechtskampf gegen das Syſtem von Weimar“,„Das Werden des deutschen Gemeinrechts“,„Vom Juriſten zum Rechtswahrer“, Der Rechtsſchutz als ſoziale Tat“,„Deutſche und römische Rechtsauffaſſung“,„Benjamin Franklin forderte Juden⸗ geſetze“ u. an m., wie der Punkt 19 des Parteiprogtamms der NSDAP.,„Wir fordern Erſatz für das der mate⸗ rioliſtiſchen Weltordnung dienende römiſche Recht durch ein deutſches Gemeinrecht“ bereits erfüllt wurde. Der „Schulungsbrief“ wußte ſich ſtets ſeit den Jahren ſeſnes Erſcheinens in der thematiſchen Geſtaltung ſeiner ein⸗ zelnen Folgen zu übertreffen. Die Maifolge, die nun vorliegt, überraſcht uns mit einer Wiſſenſchaft, die plot lich vom einfachſten Volksgenoſſen begriffen wird, da ſie an dieſer Stelle durch Darlegungen verſtändlichſier Art und durch Beigabe zahlreicher Bilddokumente(oe wiederum zufolge uralter Ueberlieferungen unſer ganze Intereſſe erwecken) allgemein verſtändlich iſt. Dem Heros des deutſchen Rechtslebens, Theodo von der Pfordte, möge dieſe Folge 5 des„Schulunge⸗ briefes“ gewidmet ſein. Eine umfaſſende Lebenshe⸗ ſchteibung dieſes Mannes, eines Gefallenen für die Be⸗ wegung, ſpricht zu uns aus den erſten Seiten des Heſtes, das außer den angeführten Beiträgen auch noch geo⸗ politiſche Aufſätze, zuſammenhängend mit jeglicher Rechts, pflege, weiterhin Buchbeſprechungen und⸗hinweiſe enthält und das von einem jeden Volksgenoſſen bei den Oitz⸗ gruppen der NSDAP. für 15 Pfg. erworben werden kann. Amtliche Vekaunmachungen der stadt Mannheim Bekämpfungsmaßnahmen zur Abwehr des Kartoffenäfers für das Jahr 1939. Auf Grund des§ 2 der 7. VO. zur Abwehr des Kartoffelkäfers vom 4. Mai 1939 BGBl. I, S. 882. hat der Polfzeſpräſident unterm 8. Junt 1939 für jeden Mittwoch, nachmittags ab 14 Uhr Kartoffelkäferſuch⸗ tage angeordnet. Eine Verlegung der Suchtage iſt nur bei ſchlechter Witterung geſtattet; der neu feſtgeſetzte Suchtag wird jeweils durch Anſchlag am Aushang der Gemeindeſekretariate bekanntgegeben. Zur Durch⸗ führung der Suchtage wird folgendes beſtimmt: Verſammlungsortiſt jeweils das Gemein deſekretariat des betreffenden Vorortes. Die Suchtoage beginnen mit dem erſten Suchtag am Mittwoch, den 7. Juni 1939 und enden mit Abſchluß der Kartoffelernte. Das Abſuchen der Kartoffelfelder erfolgt kolonnen⸗ weiſe. Die Aufſtellung und Einteilung der Kolonnen, ebenſo die richtige Durchführung der Maßnahme iſt Aufgabe des örtlich zuſtändigen Obmannes(Ver⸗ trauensmannes). Er wird unterſtützt vom Ortsbauern⸗ führer und dem zuſtändigen Feldhutperſonal; letzteres iſt angewieſen, die erforderlichen Anweſenheitsliſten zu führen und außerdem beauftragt, im Einvernehmen mit dem Obmann eine Gruppeneinteilung für die Dauer der Maßnahme ſchriftlich niederzulegen. Sämtliche Rutzungsberechtigten von landwirtſchaft⸗ lich oder gärtneriſch genutzten Grundſtücken ſind ver- pflichtet, ihre mit Kartoffeln, Tomaten, Eierfrüchten oder anderen Rachtſchattengewächſen(auch Rachtſchat⸗ tenunkräuter) beſtellten oder bewachſenen Grundſtücke auf das Auftreten des Kartoffelkäfers(Eigelege, Lar⸗ ven, Puppen, Käfer) ſorgfältig abzuſuchen; gegebenen⸗ falls ſind im eigenen Betriebe beſchäftigte Hilfskräfte mit einzuſetzen. Im Verhinderungsfalle am Suchtag iſt jeder Rutzungsberechtigte verpflichtet, eine Erſatz⸗ perſon zu ſtellen(Mindeſtalter 13 Jahre). Die Obmänner haben dafür Sorge zu tragen, daß die eingeteilten Gruppenführer das Abſuchen ſorgfältig und gewiſſenhaft durchführen. Sämtliche Funde von Eigelegen, Larven, Puppen und Käfern ſind ſofort in Spiritus abzutöten. Der Fund iſt mit genauen An⸗ gaben: Lage des Grundſtückes, Gewann, Lagerbuch⸗ ummer, genaue Anſchrift des Rutzungsberechtigten, Art und Zahl der feſtgeſetzten Schädlinge ſowie Zahl der befallenen Pflanzen(Kartoffel⸗, Tomatenſtöche uſw.) umgehend an den Oberbürgermeiſter— Landwirt⸗ ſchaftsabteilung— Mannheim, Rathaus, N 1, Zimmer 3 zu melden. Die Funde ſelbſt ſind gleichzeitig durch das Feldhutperſonal bei derſelben Stelle abzuliefern. Im beſonderen wird auf die Anzeigepflicht hin⸗ gewieſen, welcher jeder nachzukommen hat, der ver⸗ dächtige Erſcheinungen, die auf das Auftreten des Kartoffelkäfers oder ſeſner Entwicklungsſtadien ſchließen laſſen, beobachtet. ö Rutzungsberechtigte: Bauern, Landwirte, Siedler und Kleingärtner, die dieſen Anordnungen und Be⸗ ſtimmungen zuwiderhandeln, werden gemäߧ 13 des Geſetzes zum Schutze der landwirtſchaftlichen Kultur⸗ pflanzen bei vorſätzlicher Begehung mit Gefängnis bis zu 2 Jahren und mit Geldſtrafe oder mit einer dieſer Strafen, bei fahrläſſiger Begehung mit⸗Geld⸗ ſtrafe bis zu 150.— BM, und mit Haft oder mit einer dieſer Strafen beſtraft. Oeffentliche Exrinnerung. Zur Zahlung an die Stadthäaſſe Mannheim waren bezw. werden fällig ſpäteſtens am: 3. Juni 1939, ſpäteſtens nach Er⸗ halt des Forderungszettels; Schul⸗ für die Monate April, Mai und Juni 1939. 3. Juni 1939, ſpäteſtens nach Er⸗ halt des Forderungszettels: Schul⸗ geld der Höheren Handelsſchulen und der Mittelſchule(Luiſen⸗ und Juni 1939. 5. Juni 1939: die von den haltszahlungen im Mai 1939 ein⸗ behaltene Bürgerſteuer. 10. Juni 1939: die bis dahin fällig werdende Vergnügungsſteuer 10. Juni 1939: die auf Grund don Stundungen, Steuerbeſcheiden fällig werdenden Steuerzahlungen und Säumnis zuchläge. Innerhalb 14 Tage nach Er⸗ halt des Forderungszettels: Schul⸗ geld für die Fachkurſe der Handels⸗ und Gewerbeſchulen für das Sommerhalbjahr 1939. An dieſe Zahlungen wird erinnert. Wird eine Steuerzahlung nicht rechtzeitig entrichtet, ſo iſt nach den Vorſchriften des Steuerſäumnis⸗ geſetzes mit dem Ablauf des Fällig⸗ keitstages ein einmaliger Zuſchlag (Säumniszuſchlag) in Höhe von 2 v. H. des rückſtändigen Steuer⸗ betrages verwirkt. Der Schuldner hat außerdem die mit hohen Koſten verbundene Zwangsvollſtreckung zu erwarten. Eine beſondere Mahnung jedes einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Stadtkaſſe. geld der Höheren Lehranſtalten ſchule) für die Monate April, Mai 50 Arbeitgebern an den Lohn⸗ und Ge und Forderungs zetteln bis dahin 5 Nachruf. früherer aktiver Mitkämpfer im Verein Hans Müller Oberfeldwebel in der Blüte ſeines Lebens an den Folgen eines Unglücksfalles geſtorben iſt. Von ſeiner Schulentlaſſung bis zum Weggang zum Mi⸗ litär war er dem Verein eine wertvolle Kraft als vorbildlicher Sportler und Spieler und ein immer lebensluſtiger Freund und Kamerad. Die kameradſchaftliche Verbundenheit wurde auch in der Ferne ſtets aufrecht erhalten und, wo es immer galt, für den Verein zu kämpfen, war er zur Stelle 7 Alle Freunde und Kameraden im Verein werden ihm ein ehrendes Gedenken ſichern. Der Vereinsführer. NB. Die Beerdigung findet heute Montag, nachm. 2 Uhr in Durlach⸗Aue ſtatt. Verſammlungs⸗ Kalender. i Fußballvereinigung 1898. Morgen Dienstag Abend Jugend⸗ Beſprechung. Das Training findet am Donnerstag ſtatt. Kleingärtnerverein Mhm.⸗Seckenheim. Heute letzter Termin zur Ablieferung des Fahr⸗ und Eintrittsgeldes nach Stuttgart. (4.20 Mk.). Auch Richtmitglieder können einige teilnehmen. Beim Vereinsleiter Herr heute noch die Einzahlung vornehmen. Am 17. Juni Gartenbegehung durch den Landesſchulungsleiter. Gärten und Wege in Ordnung bringen. Bis 15. Juni iſt die erſte Rate fällig. Einzahlung in der Geſchäftsſtelle beim Lager. e CCC Turnerbund„Jahn“, Mhm.⸗Seckenheim. Unſeren Witgliedern die ſchmerzliche Rachricht, daß unſer vertiefen lr Wiſſen und Wollen durch Wort und Bild i Zu beslehen durch alle Ortsgruppen der Hs bgp und deren Blockleiter Zentralberlag der NSA b., franz Eher Nacht. berlin — Drucitarbeite für Handel, Gewerbe, Industiſe werden in jeder Ausführung schnellstens angefertigt in det Neckar- Bote- Druckerei Ehrliches, fleißiges Mädchen ſucht Pflichtjahrſtelle. 85 erfragen in der eſchäftsſt. d. Bl. 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