eee K — Nr. 134 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Montag, 12. Juni 1939 mee, Deuiſchland als Vorbild Darré empfing die ausländiſchen Kongreßteilnehmer in Dresden. Den Höhepunkt des 18. Internationalen Landwirt⸗ ſchaftskongreſſes bildete ein Empfang durch Reichsminiſter R. Walther Darré in den Räumen des Dresdner Schloſſes, an dem auch Reichsſtatthalter und Gauleiter Martin Mutſchmann teilnahm. Der Reichsernährungsminiſter hieß die Gäſte im Auf⸗ trage der Reichsregierung willkommen. Er ſprach den Wunſch aus, daß die im Rahmen des Internationalen Verbandes der Landwirſchaft geleiſtete Zuſammenarbeit dazu beitragen möge, die Völker einander näherzubringen und damit den allgemeinen Weltfrieden zu fördern. f Der Präſident des Kongreſſes, Marquis de Vogue, verſicherte, daß er ſogleich überzeugt geweſen ſei, als man beſchloſſen habe, den Kongreß in Dresden abzuhalten, daß er zu einem Erfolg werden würde. Er begrüße es, daß auf dem Kongreß die berühmteſten Sachverſtändigen und Berichterſtatter aus allen Ländern zuſammengekommen ſeien, um die Tagesfragen zu prüfen. Miniſterialdirektor Baron Nicotra von der italie⸗ niſchen Abordnung gab eine Erklärung ab, derzufolge die italieniſche Abordnung in freundſchaftlichſtem Sinne ſich an den Arbeiten des Kongreſſes beteiligt habe. J. 5 855 Marquis ſprach für die angelſächſiſchen Völker und betonte, der einzelne könne auf dem Gebiete der Landwirtſchaft ſo gut wie nichts erreichen. Die Schwierigkeiten könnten nur durch gute Zuſammenarbeit gelöſt werden. Es ſei ihm, ſo ſtellte er feſt, ein Vergnügen, geweſen, nach Deutſchland gekommen zu ſein, wo ſo Her⸗ dorragendes geboten werde. Deutſchland müßte als Nuſterland für viele Länder der Erde gewertet werden. Der ſpaniſche Unterſtaatsſekretär Martinez verband mit einem Dank für den Empfang den Wunſch für eine gute künftige Zuſammenarbeit in der internationalen Land wirtſchaft. i Großbauprogramm für die Landwirkſchaft 22 Milliarden RM. werden in zehn Jahren aufgewendet. „Der Staatsſekretär im Reichsernährungsminiſterium, Willikens, gibt im„Vierjahresplan“ einen Ueberblick über die Bauten, die nach menſchlicher Vorausſicht in den näch⸗ ſten zehn Jahren in der deutſchen Landwirtſchaft erſtellt werden müſſen. Er befaßt ſich zunächſt mit den notwen⸗ digen W o h nungsbauten. Gehe man davon aus, daß in den nächſten zehn Jahren im gleichen Umfange neue Wohnungen wie bisher auf dem Lande errichtet werden, ſo wären das 260 000 Wohnungen mit einem Koſtenauf⸗ wand von 2,34 Milliarden RM. Dieſer Erſatz ſei jedoch völlig ungenügend. Man werde mit einem zuſätzlichen Erſatzbau von 50 000 Bauernwohnungen und 50 000 Landarbeiterwoh⸗ nungen rechnen müſſen. Ferner liege ein ſofortiger Fehl⸗ bedarf von 30 000 Landarbeiterwohnungen vor. Zur Ein⸗ dämmung der Stadtſucht der ledigen Kräfte müß⸗ ten die Vorausſetzungen für ſtärkere Eheſtandsgründung geſchaffen werden. Nur für die Hälfte der heiratsfähigen Landarbeiter ſeien ſomit weitere 100 000 Wohnungen er⸗ jorderlich. Ebenfalls 100 000 Wohnungen müſſe man ver⸗ anſchlagen für die Rückführung von Arbeitern auf das Land. Hiermit ergebe ſich für das Altreich in der Land⸗ wirtſchaft ein Wohnungsbedarf von 600 000, einſchließlich der Oſtmark und des Sudetenlandes von 740 000 Wohnun⸗ gen mit einem Koſtenaufwand von 6,15 Milliarden. Hierzu rechnet der Staatsſekretär für die gleichen zehn Jahre ein Reparaturkoſtenkonto für den Umbau und die Wiederher⸗ ſtellung vieler Wohnungen im Betrage von 3,65 Milliar⸗ den, ſo daß die e normaler Wohnverhältniſſe auf 3 insgeſamt 9,8 Milliarden RM. erfordern rde. Zur Ueberwindung des Mangels an Arbeitskräften ſei aber auch die Neubildung deutſchen Bauerntums not⸗ wendig. Wenn in den nächſten zehn Jahren fährlich 4500 Bauernhöfe geſchaffen würden, ſo ergebe ſich dafür ein Aufwand von über einer Milliarde RM. Dazu kämen die umfangreichen Bauaufgaben, die unmittelbar für die Steigerung der landwirtſchaftlichen Erzeugung notwendig ſeien. Der Staatsſekretär berechnet die not⸗ wendigen Aufwendungen in den nächſten zehn Jahren für die Fortſetzung des Landeskulturwerks und der Waſſer⸗ wirtſchaft auf zwei Milliarden RM., für die Fortſetzung der Umlegungen für Dorfauflockerungen, Güter⸗ und Seil⸗ wegebauten auf 951 Millionen RM. und für Wirtſchafts⸗ gebäude auf acht Milliarden RM. Er hält im einzelnen die Schaffung von Dungſtätten für 18 Millionen Stück Großvieh für notwendig, die Beſchaffung von Lagerraum in einem Umfana von 30 Millionen Quadratmeter. den Bau von etwa 60 Millionen Kubikmeter Gärfutterbehäl⸗ tern, den Umbau von einer Million mangelhaften Ställen und die Verbeſſerung von einer weiteren Million Stal⸗ Jahre en aaeſom e gibt ich daraus für die nächſten zehn Jahre ein notwendiger B b ft a 22 Milliarden fl aukoſtenauf wand von . Dieſe Zahlen, ſo erklärt der Staatsſekretär, dürften eindringlich zeigen, daß die deutſche Bauwirtſchaft nicht nur für die Würde und das Anſehen des Reiches, ſeine Wehrkraft, ſeine Kultur, für den Verkehr und den ſtädti⸗ ſchen Wohnungsbau mitverantwortlich ſei, ſondern auch eine ſehr große Verantwortung für die Sicherung der Volksernährung trage. Sie dürften aber auch klarmachen daß das auf dem Lande anſäſſige Bauhandwerk in den nächſten Jahren außerordentlich große Aufgaben zu er⸗ füllen habe. 5 Die Hans⸗Thoma⸗Ausſtellung 100⸗ Jahrfeier der Staatlichen Kunſthalle in Karlsruhe.— 1939 auch der 100. Geburtstag des Meiſters. NS. Aus Anlaß ihres 100 jährigen Beſtehens veran— ſtaltet die Staatliche Kunſthalle in Kenne 150 Gebäude der Orangerie eine große Hans Thoma ⸗Ausſtellung, in der faſt alle Werke des Meiſters vereinigt ſein werden. Es iſt ein glückliches Zuſammentreffen, daß ſich 1939 auch der 100. Geburtstag des Meiſters jährt, der faſt zwei Jahrzehnte hin⸗ durch Direktor der Kunſthalle geweſen iſt. Es handelt ſich bei der Schau Thoma'ſcher Kunſt um die einzige Ausſtellung zur Feier des Thoma⸗Jahres. Sie ſtellt eine Zuſammen⸗ faſſung der bedeulendſten Werke— Gemälde und Zeichnun⸗ gen— des Meiſters aus Muſeums⸗ und Privatbeſitz dar, mit denen er ſich einen der erſten Plätze unter den bildenden Künſtlern des 19. Jahrhunderts errungen hat. Mit ſeinen Landſchaften und echt volkstümlichen Motiven hat Thoma dem Deukſchen und insbeſondere dem Volk am Oberrhein wie kaum ein anderer Maler aus dem Herzen geſprochen. Die Ausſtellung wird am 2. Juli eröffnet und dauert bis zum 21. Auguſt. Sie wird täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet ſein. Angeſichts der Einmaligkeit dieſer Veranſtal⸗ tung iſt es nicht überraſchend, wenn heute ſchon lebhaftes Intereſſe an der Ausſtellung vorhanden iſt, das ſich u. a. dadurch bekundet, daß zahlreiche Reiſegeſellſchaften auch von außerhalb des Gaues ihren Beſuch angemeldet haben. Ein Millionenheer will nach Deutſchland! Sperrt die Weſt⸗ grenzen en den Kartoffelkäfer! e 2 n Sie ſind nur aus dem Bett gefallen. Das Leben des Europäers in Zahlen Eine Reihe europäiſcher Statiſtiker hat ſich zuſam⸗ mengetan, um aus den aus den einzelnen europäiſchen Ländern vorliegenden Zahlen das Leben eines Menſchen zu rekonſtruieren und ſeine Wahrſcheinlichkeiten des Glücks, der Krankheit, des Erfolges und des Todes in den verſchiedenen Arten zu errechnen. Man iſt dabei zu ſehr intereſſanten Reſultaten gekommen. Es wäre in der Theorie möglich, auszukaltulieren, ob ein Menſch in einem Jahr ein Bankdirektor oder ein kleiner Beamter iſt, ob er von einem Auto überfahren wurde oder ſehr ſpät eine Kinderkrankheit bekam. Wird die Durchſchnittsehe eines Europäers glücklich? Die Ausſichten ſind 160: 1 zu ſeinen Gunſten, wenn man unter Glück verſteht, daß dieſe Ehen nicht geſchieden wer⸗ den. Oder auch daß die häuslichen Auseinanderſetzungen nicht vor die Gerichte oder auch nur in die Polizeiſtube ge⸗ zerrt werden. Verſteht man darunter aber ein ſtilles, an⸗ haltendes und beiderſeitiges Glück— dann verſichern die Statiſtiker, daß nach fünf Jahren nur ein Haus unter ſechzig, d. h. alſo eine Ehe unter ſechzig Ehen noch erträg⸗ lich iſt für die beiden Partner, die freilich aus Vernunfts⸗ gründen meiſt zuſammenbleiben, ſo daß die Ehe noch unter den Begriff der dauerhaften Ehen fällt. Erwarten Sie in Ihrer Familie ein Baby? Die Ausſichten ſind ſehr hoch, daß alles gut geht. Vor ſechzig Jahren ſtarb jedes zehnte Kind. Heute leben beſtimmt unter zwanzig Kindern neunzehn. Und auch für Mütter haben ſich die Chancen erheblich gebeſſert, heil und geſund aus dem Kindbett aufzuſtehen. Als Frau hat man mehr Ausſichten, alt zu werden, denn als Mann. 315:1 ſind die Chancen einer Frau, älter als 85 Jahre zu werden. Für den Mann ſind die Möglichkeiten nur 626 1. Bei den Krankheiten brauchen wir uns weniger Sor⸗ gen zu machen als einſt. Die berühmte Blinddarmentzün⸗ dung iſt nur noch ein Operationsproblem für den Arzt. „Fidelio“ in Heidelberg Feſtaufführung im Rahmen der„Beethoven⸗Tage“ Der nach ihm kommt, wird nicht fortſetzen, er wird anfangen müſſen, denn ſein Vorgänger hörte nur auf, wo die Kunſt aufhört.(Aus Grillparzers Grabrede für Beethoven.) Man weiß, daß Beethoven ſelbſt in ſeiner einzigen Oper eine der Gipfelleiſtungen ſeines Schaffens ſah, wie⸗ wohl er die Symphonie ſein„eigentliches Element“ nannte. So krönte auch die Feſtaufführung des 1 im Hei⸗ delberger Stadttheater die Reihe der erleſenen Veranſtal⸗ tungen, mit denen die Neckarſtadt das Andenken des Gro⸗ en ehrte. Generalmuſikdirektor Kurt Overhoff mei⸗ terte das herrliche Werk von der E⸗dur⸗Ouvertüre bis zum Finale des letzten Aufzuges in hoher Vollendung. Die Bra⸗ matik aufopfernder Liebe lebte hinreißend in der Leonoren⸗ Juvertüre Nr. 3, die dem Herkommen nach während der erwandlung zum Schlußbild des zweiten Aufzuges ein⸗ etzt. Das Skädtiſche Orcheſter folgte dem Dirigenten in alle Feinheiten hinein und zeigte im geſamten eine Lei⸗ ſtung, die nur noch höher zu bewerten iſt, wenn man ſie an den großen Anforderungen dieſer Feſtwoche mißt. Dverhoffs vorbildliche Leitung, die Orcheſter und Enſemble 85 einer geſchloſſenen Einheit zuſammenfaßte, fand ihre Etänzung in der bewährten Regie des Intendanten Kurt hrlich, die bei aller prägnanten Sorgfalt Schwung auf⸗ wies und namentlich auch den Auftritt er Gefangenen im Wen Aufzug und die Maſſenſzene beim Schlußfinale ein rucksvoll bewältigte. Recht ſtimmungsvoll waren die ſchö⸗ nen Bühnenbilder von Stephan Schmitt. Tiefen Eindruck hinterließ die Leonore Gertrude Rüngers. Der berühmte Gaſt von der Berliner Staats⸗ oper begeiſterte durch die wunderbare ſtimmliche Kraft und Erlebnisfähigkeit, die in der großen Arie„Abſcheulicher, 1 eilſt du“ und in den ſzeniſchen Höhepunkten der Ker⸗ kerſzene des zweiten Aufzuges den ſtärkſten Ausdruck fand. Dem Enſemble des Stadttheaters gereicht es zur Ehre, daß es neben dieſer bedeutenden Künſtlerin beſtehen konnte Heinz Heinrich Ritter zeigte als Floreſtan eine geſang⸗ lich wie darſtelleriſch ſehr anſprechende Leiſtung und über⸗ zeugte beſonders in ſeiner Arie„In des Lebens Frühlings⸗ tagen“. Auf gleicher Höhe ſtand die liebenswürdige Mar⸗ celline Emmy Moerſchels. Der ſonore Baß Georg Buttlars verkörperte den Kerkermeiſter Rocco mit einem Unterton warmer Menſchlichkeit. Kurt Rehm— in einer eee Maske— ſang den Gouverneur. Hans Landwehrmann den Miniſter, Fritz Fehner den Pförtner Jacquino. Auch der gutgeſchulte Chor trug zum feſtlichen Gelingen ſeinen Teil bei. Der Reigen der Veranſtaltungen zur Feier Beethovens, der mit einem Serenadenkonzert im ſtimmungs⸗ vollen Schloßhof ſeinen Beginn nahm, brachte unter Overhoffs Leitung auch ein Symphoniekonzert in der bis auf den letzten Platz beſetzten Stadthalle; der F⸗Dur⸗Phantaſie für Klavier, Chor und Orcheſter und dem Es⸗Dur⸗Klavierſtück mit Orcheſter mit Elly Ney als ge⸗ feierter Soliſtin folgte die berühmte Paſtoral⸗Sym⸗ phonie, in der Beethoven Natureindrücke in die Sphäre muſikaliſcher Geiſtigkeit erhebt. Der Aufführung der „Milſa Solemnis“ in der Stadthalle folgt als weihe⸗ poller Abſchluß die 9. Symphonie. So ſchließt ſich auch das diesjährige Muſikfeſt der Muſenſtadt in würdiger Weiſe der Tradition der vorhergegangenen Jahre an. 5 . Wolfram Graddadk. Auch Lungenentzündung und Diphtherie ſind Seltenheiten mit Zahlen von 700: 1 oder 571: 1. Und den Typhus bekommt man mit 13 333 1 eigentlich überhaupt nie. Nur mit den Herzkrankheiten iſt man ſich nicht ganz im klaren. Da wird immer noch eine ſtarke Zunahme verzeichnet. Wenn jemand ſagt, die Zeit ſei zum Verrücktwerden, dann übertreibt er mindeſtens. Denn es werden gar nicht ſo viele Menſchen wahnſinnig bis zur Anſtaltsreife. Wohl aber gibt es viele Halbnarren, die frei herumlaufen. Die Spitze hält hier Irland. Dann kommt Schottland. Auch das Sterben wurde einigermaßen klargeſtellt. Wir haben alle Ausſichten(5:6), ruhig und ſtill im Bett zu ſterben und zwar nach einer vorhergegangenen Krank⸗ heit und nachdem wir das mittlere Alter überſchritten haben. Das nennt man dann natürlichen Tod. Hier zeigt ſich nun auch die Gefahr der Herzkrankheiten. 1:4 ſter⸗ ben wir im Bett an einem Herzleiden, einer Herzſchwäche oder etwas ähnlichem. Es iſt eine Illuſion, zu behaupten, daß man nirgends ſicherer wäre als im Bett. Ganz im Gegenteil. Allein z. B. in England, das freilich in dieſer Hinſicht ſehr hohe Ziffern aufweiſt, ſterben alljährlich 80 Menſchen, indem ſie aus dem Bett fallen! Sie fallen die wenigen Zenti⸗ meter bis auf den Boden— ziehen ſich aber ſchwere innere Verletzungen zu. Und 430 erſticken im Bett. Hier ſtellen natürlich die Kinder die höchſten Prozentſätze und zwar die Kleinkinder, die unter den Kiſſen keine Luft mehr be⸗ kommen. Die Häuslichkeit iſt unter allen Umſtänden eine minde⸗ ſtens ſo gefährliche Sache wie Verkehrsſtraße. Unter 12 Kindern, die im Jahre ſterben, iſt eines, das ſich mit Waſſer in der Küche verbrüht. Teppiche und hochpolierte Böden, ferner Katzen, die zwiſchen die Beine laufen, ſind die Urſache für viele Unfälle und Todesfälle. Unter den Verkehrsmitteln ſind die Straßenfahrzeuge die gefährlich⸗ ſten. Es iſt ſicherer, mit der Bahn oder mit dem Schiff zu reiſen. Daß jemand bankrott macht im Leben, kommt vor. Man ſpricht manchmal von einer Bankrottflut. Aber nach den harten und kalten Zahlen haben wir alle Ausſichten, mit einem Geſchäft gut durchzukommen. Es wird nur ſchwer und mit Millionenchancen möglich ſein, ein Millio- när zu werden. Freilich iſt es leichter, als z. B. eine Lotterienummer im voraus auszurechnen oder ein Karten⸗ ſpiel mit allen Trümpfen in die Hand zu bekommen. Aber möglich wäre theoretiſch auch das nach der Sta⸗ tiſtik, wenn man alle Vorausſetzungen beſchaffen könnte und die Menſchenleben auf der Erde ausreichten, um die Kalkulationen zu Ende zu führen. Die Frauen dürfte es noch intereſſieren, daß 999:1 Ausſichten beſtehen, daß ſie am erſten Tag ein neues Paar Strümpfe zerreißt. Die Frau wird ſagen— das ſtimme leider nicht. Aber— wenn die Statiſtik es doch beweiſt... 7 15 Badener bei der Reichsfahrt der Alten Garde. NSG. An der Reichsfahrt der Alten Garde, die alljähr⸗ lich dank der Initiative des Neichsorganiſationsleiters Dr. Ley durch einen der deutſchen Gaue führt, nehmen in dieſem Jahr 15 Träger des Goldenen Ehrenzeichens aus dem Gau Baden, Politiſche Leiter und Angehörige der Gliederungen, teil, In der Zeit vom 14. bis 17. Juni wird der Gau Weſtfalen⸗Nord beſucht. Die Fahrt beginnt in Bielefeld und endet in Münſter. Ueber 500 der verdienſtvollſten Alt⸗ gardiſten aus dem Altreich wie aus der Oſtmark und dem Sudetenland vereinigen ſich in kampferprobter Kameradſchaft und erleben die landſchaftlichen Schönheiten des Weſtfalen⸗ landes. Es ſei daran erinnert, daß die erſte Reichsfahrt der Alten Garde im Jahre 1933 unſerem Gau galt, 1934 wurde Sachſen, 1935 Thüringen, 1936 Heſſen⸗Naſſau, 1937 Oſt⸗ preußen und Danzig und im vorigen Jahr der Gau Koblenz⸗ Trier beſucht. Eine neue Landesgruppen⸗Luftſchutzſchule. a NS. In Neckarſulm wurde die neue Landes ruppen⸗ Luftſchutzſchule durch SA. ⸗Brigadeführer Liebel, Landesgrup⸗ penführer des ROB. Württemberg⸗Baden, feierlich eröffnet. Von den NSU.⸗Werken hat die Landesgruppe das ehemalige Ledigenheim übernommen. In der Schule werden die Amts⸗ träger der Landesgruppe für ihre Lehrtätigkeit an den Luft⸗ ſchutzſchulen weiter ausgebildet und lernen die Zusammenhänge der Luftſchutzarbeit mit den Geſamtfragen der Landesvertei⸗ digung kennen. .. Der Verlehrshilfsdienſt der Reichsautobahnen. 5 eichsautobahnen richten gegenwärtig einen Verlehrs⸗ hilf⸗dienſt ein, um für Unfälle möglichſt ſchnelle Hilfe zu ge⸗ wöhrleiſten. Alle fünf Kilometer ſollen Sprechgelegenheiten geſchaffen werden, die der Verlehrsteilnehmer als Notruf⸗ anlage benutzen kann. Die Tankſtellen werden als Melde⸗ ſtellen eingerichtet und erhalten eine Kennzeichnung durch das Zeichen des Deutſchen Roten Kreuzes und das Zeichen „Oefſentlicher Fernſprecher“. Die erſten Hinweiszeichen dieſer Art(unſer Bild) wurden jetzt im 4. der Oberſten Bau⸗ leitung Franlfurt aufgeſtellt. eltbild(M). 5 Sport und Spiel Fußball Meiſterſchafts⸗Vorſchlußrunde: Berlin: Schalke 04— Dresdner Sc. 2:0 Meiſterſchaftsſpiele: Gau Bayern: Bayern München— BC. Augsburg 321 Tſchammerpokalſpiele: FC. Singen— Karlsruher FV. 32 Um den Gauliga⸗Verbleib: Darmſtadt: Rotw. Frankfurt— FV. Saarbr. 2:0 Aufſtiegsſpiele: Opel Rüſſelsheim— Union Niederrad 4:1 1. FC. Kaiſerslautern— SG. Burbach 40 FC. Birkenfeld— Amicitia Viernheim 8 FV. 04 Raſtatt— 08 Villingen 8 VfR. Achern— Fe. Rheinfelden 11811 FC. Luſtenau— BfR. Aalen 12 Sfr. Eßlingen— VfL. Sindelfingen 0·2 Anion Augsburg— VfR. Schweinfurt 0˙0 FSV. Nürnberg— Vf. Neuſtadt. Freundſchaftsſpiele: FSV. Frankfurt— SVg. Fürth TSG. Oppau— SV. Waldhof VfL. Speyer— TSG. 61 Ludwigshafen FV. Weinheim— Wormatia Worms VfR. Mannheim— Kickers Offenbach 1. FC. Pforzheim— Sfr. Stuttgart VfB. Knielingen— VfB. Mühlburg Sfr. Leimen— Pf. Neckarau Union Böckingen— SV. Wiesbaden SSV. Ulm— Jahn Regensburg Almer FV. 94— Neumeyer Nürnberg FV. Nürtingen— Wiener Sc. SVg. 07 Ludwigsburg— VfB. Stuttgart FV. Feuerbach— FV. Zuffenhausen S EO OD ο ODD Schalke 04 iſt Admiras Gegner Dresdner Sc. im Wiederholungsſpiel 2:0 beſiegt. Die größere Klaſſe hat nun doch geſiegt! Schalke 04 iſt dem Dresdner SC. an taktiſcher Reife, ſpieltechniſchem Kön⸗ neu, Ballbehandlung, Spielaufbau und auch in der Abwehr überlegen, vor allem aber beſitzt es die größere mannſchaft⸗ liche Geſchloſſenheit in derart ſchweren Entſcheidungskämpfen. Das alles kann der Sachſenmeiſter nicht allein durch ſeine unerſchütterliche Kampfmoral und ſeinen reſtloſen Einſatz in jeder Minute des Spiels wettmachen. Schalke gewinnt das Wiederholungsſpiel im Berliner Olympia⸗Stadion mit 2:0 (1:0) Toren und ſteht ſomit am nächſten Sonntag in der gleichen Kampfſtätte gegen die ausgeruhte Admira Wien im Endſpiel zur Deutſchen Fußballmeiſterſchaft. Die Dresdner legen mit großem Elan los, doch erſt nach zehn Minuten kommen ſie zum erſten Torſchuß, der von Köckeritz abgegeben wird. Schalke kommt langſam, aber immer beſſer ins Spiel. Szepan iſt wieder der ruhende Pol, von dem auch die ſchönſten Kombinationen ihren Ausgang neh⸗ men. Nach zwei Eckbällen kommen die Knappen in der 20. Minute zur erſten großen Chance. Szepan führt den Ball allein vor, paßt zu Kuzorra, deſſen wuchtiger Torſchuß von Kreß gerade noch zur Ecke abgewehrt werden kann. Drei Minuten ſpäter aber iſt der frühere Nationaltorwart zum erſtenmal geſchlagen. Wieder wandert der Ball von Szepan zu Urban, der flankt zu Eppenhoff und ſchon heißt es 1:0 für die Weſtfalen. Schalkes Rechtsaußen ſteht vollkommen frei und verwandelt aus 10 Meter Entfernung. Schalkes Kombinationsſpiel drängt die Dresdner klar in die Abwehr zurück, eine Ecke nach der andern wird erzelt, der Angriff iſt aber zu verſpielt und im letzten Moment auch zu unenk⸗ ſchloſſen, um zu weiteren Torchancen zu kommen. So bleibt es krotz 8:2 Ecken bei der 1:0⸗Führung bis zur Pauſe. Die Knappen beginnen nach der Pauſe gleich ſo ſtark, wie ſie die erſte Halbzeit beendet haben. In der 47. Minute vergibt Szepan eine ganz große Chance. Kreß hat bei einem Kuzorra-Schuß den Ball verloren, das Leder ſpringt dem „blonden Fritz“ vor die Füße. Die Ueberraſchung iſt aber ſo groß, daß der Nalionalſpieler das leere Tor nicht findet! Dresden muß ſtändig verteidigen und die wirbelnden Schal⸗ ker Angriffe zerſtören. Die Folge davon iſt, daß vorn nur drei Stürmer auf der Lauer ſtehen, um durch gelegentliche Vorſtöße die Knappen zu überrumpeln. Schließlich wechſeln König und Schön in der 68. Minute die Plätze, da Gelleſch ſeinen Ländermannſchaftskameraden einfach nicht zur Entfal⸗ tung kommen läßt. In der 78. Minute ſtellen die Weſtfalen ihren Sieg ſicher. Eppenhoff iſt mit einer Vorlage Szepans auf und davon, kurvt nach innen und verwandelt aus zwei Metern zum 2:0. Handball Meiſterſchafts⸗Vorſchlußrunde: München: Poſt München— MTS. Leipzig 3:4 Lintfort: Lintforter SV.— Hindenbg. Minden 13: Meiſterſchafts⸗Zwiſchenrunde: Magdeburger FrSc.— Poſt⸗SV. Wien(Frauen) 8:4 Aufſtiegsſpiel: TV. Karlsruhe⸗Grünwinkel— Rb. Mannheim 10:8 Um den Gaupokal: ö Saarlautern— Nordweſtpfalz 718 Freundſchaftsſpiel: 8 Frankfurt— SV. Wiesbaden 6:9 A. Frankfurt— Gf. Darmſtadt 1 Deutſche Hand ballmeiſterſchaft Ueberlegener Sieg des Lintforter SV. Das erſte Zusammentreffen der beiden weſtdeutſchen Mei⸗ ster in der Vorſchlußrunde zur deutſchen Handballmeiſterſchaft endete mit einem hohen 13:2(8:2) Sieg des Lintforter SB. über Hindenburg Minden. Die Lintforter oi machte den friſcheren Eindruck, war ſchnell und auch techniſch überlegen. Der Mindener Angriff enttäuschte ſtark, da jeder Spieler auf eigene Fauſt handelte. In der ſiegreichen Mannſchaft waren die beiden Außenſtürmer Groſch und Ollenicak nicht ſo gut wie ſonſt, dagegen die Innenſtürmer Ladage⸗Brüntgens 2 umſo beſſer. Ausgezeichnet war auch der Mittelläufer Prizi⸗ goda und die beiden Verteidiger. Unter den 6000 Zuſchguern bemerkte mäß auch den Reichsfachamtsleitet Brlgabeführer Ladage, Meiſter, Brüntgens 2, Ladage und Herrmann. Groſch ſtellten auf 5:0, ehe Röttger ein Tor aufholte. Durch Brüntgens 2, Prizigoda und nochmals Brüntgens 2 hieß es 8:1. Dann war Roß 2 für Minden erneut erfolgreich. Nach der Pauſe ſtellten Ladage, Ollenicak, Brüntgens 2(zwei) und Meiſter das Endergebnis her. Badiſche Grenzlandregatta drei Siege des Mainzer RV. und des Mannheimer RC. von 13875. Bei herrlichſtem Sommerwetter begann am Samstag im Karlsruher Stichkanal die Badiſche Grenzland⸗Regatta. Im Mittelpunkt des erſten Tages ſtand die Entſcheidung im Zweiten Senior⸗Achter. Der Ludwigshafener RV. brachte ſich zuerſt vor der Renngem. Rüſſelsheim und Mannheimer RV. Amicitia in Front, dann verlor Amicitia den Anſchluß, während ſich Ludwigshafen und Rüſſelsheim einen hart⸗ näckigen Bord⸗an⸗Bord⸗Kampf lieferten. Erſt im Ziel gelang es Rüſſelsheim, die zum Sieg noch fehlenden Zentimeter herauszuholen. Die Mannheimer endeten an dritter Stelle. Einen abwechſlungsreichen Kampf lieferten ſich im Zweiten Senior⸗Einer Bürker(Karlsruhe), Beck(Friedrichshafen) und Schült(Saarbrücken), nachdem der erſte Start wegen Kol⸗ liſion verunglückt war. Schütt paſſierte mit anderthalb Län⸗ gen Vorſprung vor Bürker und Braun das Ziel. Im Junior⸗ Achter wiederholte der Mannheimer RV. Amicitia ſeinen Erfolg von der Heidelberger Regatta über den Heidelberger RC. Bis 1000 m lag noch der Mannheimer RC. 75 an der Spitze. Im Jungmann⸗Einer„krebſte“ Wetzel von der Frankfurter RG. Oberrad und gab bei 500 m auf. Herdel (Worms) gewann überlegen vor Braun(Ulm). In präch⸗ tigem Stil perſchaffte ſich der Karlsruher Rheinklub Aleman⸗ nia im Erſten Jungmann⸗Vierer m. St. mit einer guten Linge Vorſprung den Sieg über den Ludwigshafener RV. Bei kühlerem Wetter und etwas hinderndem Südweſt⸗ Je wind wurde die Regatta am Sonntag fortgeſetzt. Sie wurde leider durch einen Gewilterregen in den Mittagsſtunden kein Zuſchauererfolg. Bedauerlich war am zweiten Tag auch der Ausfall des Erſten Senior⸗Einer, in dem zum erſtenmal der gute Skuller Netzer von der Wormſer Ruder⸗Geſellſchaft auf den Rüſſelsheimer Georg von Opel treffen ſollte. Wege einer Handverletzung konnte von Opel nicht antreten. Die Mannheimer Amicitia trat im Erſten Senior⸗Achter in ſtar⸗ ker Beſetzung, alſo auch mit Gaber, an und vermochte wenig⸗ ſtens teilweiſe ihre überraſchende Niederlage vom Samstag gegen Rüſſelsheim und Ludwigshafen durch einen äußerſt knapp errungenen Sieg mit einer halben Länge über Rüſſels⸗ heim weltzumachen. Im Dritten Senior⸗Achter hatte der Ludwigshafener RV. ebenfalls die beſte Mannſchaft aufge⸗ boten und kam mit ſeinem Sieg mit guten drei Längen über den Mannheimer RC. von 1875 auch zu ſeinem erſten Erfolg in Karlsruhe überhaupt. Wie bei der Heidelberger Regatta bewieſen im Senior⸗Doppelzweier die Wormſer Skul⸗ ler Herdel und Netzer, die vollkommen ausgeruht in dieſes Rennen gingen, ihre ausgezeichnete Form. Auf halber Strecke hatten ſie bereits vier Längen gegen die Skuller Braun und Kehrle vom Ulmer RK. Donau herausgeholt und vergrö⸗ ßerten ihren Vorſprung im Ziel auf acht Längen. Der RV. Mainz beſtätigte im Jungmann⸗Achter ſeine 42 Form wäh⸗ rend der Trierer Regatta und gewann ganz überlegen gegen den Heidelberger RK. Einen ſpannenden Kampf lieferten ſich im Junior⸗Einer wieder der Gewinner des Vorkages, Schütt (Saarbrücken), gegen Braun(Ulm) und Bürker(Karlsruhe). Der Wormſer Herdel ſchonte ſich für den Doppelzweier. Beck (Friedrichshafen) gab unterwegs auf. Schütt war anfänglich in Führung, mußte aber Braun und dann noch Bürker an ſich vorbeigehen laſſen. Im Erſten Junior⸗Vierer m. St. beſtätigte der Mannheimer RC. ſeinen Vortagsſieg im Vie⸗ rer„ohne“ gegen Saar Saarbrücken, diesmal allerdings in ganz überlegener Weiſe. Die erfolgreichſten Vereine der Regatta waren der Main⸗ 5 RB. und der Mamheimer RC. von 1875 mit je drei Sie, Lazeks klarer Punktſieg Sankta de Leo in Frankfurt a. M. ſicher geſchlagen. Die erſte größere deutſche Freiluft⸗Boxveranſtaltung des Jahres im Innenraum der Frankfurter Radrennbahn brachte am Samstag abend nicht den erwarteten Publi⸗ kumserfolg, und kaum 1000 Zuſchauer waren anweſend. Sportlich gab es ſchöne Kämpfe, und in der Hauptbegeg⸗ nung des Abends zwiſchen dem Wiener Exeuropameiſter Heinz Lazek und dem italieniſchen Schwergewichtsmeiſter Santa de Leo ſah man einen überaus farbigen und tem⸗ peramentvollen Kampf, den der Wiener über 12 Runden klar nach Punkten gewann. Vorher gab es einen ausgezeichneten Kampf um die Deutſche Leichtgewichtsmeiſterſchaft zwiſchen dem Wiener Titelverteidiger Karl Blaho(61 kg) und Federgewichts⸗ meiſter Beck(60 kg). In der 3. Runde wurde der Düſſel⸗ dorfer wegen Tiefſchlages verwarnt. Auf einen Magenha⸗ ken mußte Beck in der 8. Runde bis 8 zu Boden, aber mit großer Tapferkeit hielt er doch bis zum Ende durch. An dem hohen Punktſieg von Blaho gab es nichts zu deu⸗ teln. Im Halbſchwergewicht trennten ſich Maier(Singen) und Mayer(Ludwigshafen) nach vier Runden unentſchieden.— Im Schwergewicht unterlag der Frankfurter Kurt Joſt dem Münchener Kurt Haymann über ſechs Runden nach Punk⸗ ten. Der Mainſtädter hatte mit ſeiner primitiven Kampfes⸗ weiſe bei Haymann kein Glück. Seine ſtürmiſchen An⸗ griffe fing der Münchener ſtets geſchickt ab. Ein zweiter Deutſcher Meiſter, der Wiener Ernſt Weiß, verteidigte ſeinen Titel gegen den Solinger Remſcheid durch ein mageres Unentſchieden über 12 Runden. „Siegfried“ ausgeſchieden RTSV. Neuaubing—„Siegfried“ Ludwigshafen. Der zweifache deutſche Mannſchaftsmeiſter im Ringen, „Siegfried“ Ludwigshafen, wird in dieſem Jahre ſeine Mei⸗ ſterſchaft nicht verteidigen können, da die Mannſchaft bereits im Endkampf zur ſüddeutſchen Mannſchafts⸗Meiſterſchaft ge⸗ gen den RTS. Neuaubing München ausgeſchieden iſt. Nach⸗ dem die Siegfried⸗Staffel den Vorkampf auf eigener Matte nur knapp mit 4:3 gewonnen hatte, mußte die Entſcheidung in München fallen. Wie erwartet ſiegten hier die Neuaubin⸗ ger mit 4:3 Punkten, hatten aber die kürzere Ringzeit für ſich, da neben Cavalar auch O. Vondung entſcheidend ver⸗ lor, was für den Endſieg entſcheidend war. So half es auch nichts mehr, daß Schäfer im Mittelgewicht ſeinen Gegner be⸗ reits nach 4 Minuten auf die Schultern brachte, denn im Halbſchwergewicht konnte Feldwebel Ehret gegen Huber nut einen allerdings recht klaren Punktſieg herausholen. 0 F een Trippe Doppelmeiſter. Im Oſtmark⸗Stadion der Oderſtadt Frank ö die Entſcheidungen Schlag auf Schlag. Die Tieltempfe 1555 wieder von ſchönſtem Wetter begünſtigt und die Anteilnahme der Zuſchauer hatte ſich erneut durch einen geſteigerten Be. ſuch ausgedrückt. In den techniſchen Uebungen wurden. Vorkampfleiſtungen meiſtens nicht überboten. In den La wettbewerben ließ die nur mittelmäßige Bahn keine e Zeiten zu.— Prächtig in Form zeigte ſich der Berlin 5 Oberwachtmeiſter Trippe, der das Diskuswerfen mit 49 115 vor Wotapek(Wien) und unſerem Weltrekordmann Schrö⸗ der gewann. Durch ſeinen Sieg im Kugelſtoßen mit 15 74. über Hauptmann Wöllke wurde Trippe überraſchend Don. pelmetſter. Hauptmann Schaumburg gewann die 800 m 1 155,9 Minuten. Mit neuer Polizei⸗Beſtzeit wartete Feuer, wehrmann Oſtertag(München) im 10 000-m⸗Lauf mit 31.29 Minuten auf. Die Süddeutſchen hielten ſich überhaupt recht gut. Oberwachtmeiſter Stock(Würzburg) gewann das Ho„ pingen mit 177 m vor Oberwachtmeiſter Schmidt(Saar⸗ brücken) und im 200⸗m⸗Lauf belegte Oberwachtmeiſter Klein (Saarbrücken) mit 22,9 Sekunden nur knapp geſchlagen den zweiten Platz hinter Hauptmann Fritſch. Württemberg ſicherte ſich die 20 mal 100 ⸗m⸗Hindernis⸗Pendelſtaffel f: Minuten vor Berlin. 1 1 Amateurboxkampf Südweſt— Baden endete 14:2 Eine kataſtrophale Niederlage bezogen Badens Amateurboxer in dem zum Turnier der vier ſüddeut⸗ ſchen Gaue zählenden Kampf gegen den Gau Südweſt, der vor gutem Beſuch in Landau durchgeführt wurde. Aller⸗ dings mußte Badens Staffel ohne ihren Mittelgewichtler Weirich und den Halbſchwergewichtler Keller antreten, wäh⸗ rend Südweſt noch durch den Arbeitsmann Kettenba frü⸗ her Solingen) verſtärkt war. Ein nicht ganz verſtändlicheg Urteil gab es im Federgewicht, wo der Mannheimer Hof⸗ mann gegen den Exmeiſter Schöneberger zum mindeſten ein Unentſchieden verdient gehabt hätte. Die einzigen Punkte für Baden erkämpfte Piotrowfki im Leichtgewicht gegen den Frankfurter Joswig.— Die Ergebniſſe vom Flie⸗ gengewicht aufwärts waren: Quintus(S) beſ. Anthes(B) durch Aufgabe in der 2. Runde; Rappſilber(S) beſ. Geisler (Y) durch Aufgabe in der 2. Runde; Schöneberger(S) beſ, Hofmann(B) n. P.; Piotrowfki(B) beſ. Joswig(S) n. P. Kettenbach(S) beſ. Ott(B) n. P.; Zettler(S) beſ. Zlotel GG) n. P., Louven(S) beſ. Sueß(B) n. P.; Franz(S) bel. Wagner(B) n. P. — Ein neuer Sieg Hermann Cangs 120 000 beim Wiener Höhenſtraßen⸗Rennen. Mit dem Höhenſtraßenrennen erlebte Wien am Sonntag ſeinen bisher größten motorſportlichen Wettbewerb. Den zugleich erſten Lauf zur Deutſchen Bergmeiſterſchaft gewann Hermann Lang(Mercedes⸗Benz) mit dem beſten Durch⸗ ſchnitt für beide Fahrten mit 106,8 Stdkm. vor Paul Mül⸗ ler(Auto⸗Union) mit 106,1 Stdkm., Manfred v. Brauchitſch (Mercedes⸗Benz) mit 106 Stdkm. und dem Titelverteidiger Hans Stuck(Auto⸗Union) mit 104,5 Skdkm. Stuck wird ſeine Meiſterſchaft kaum noch erfolgreich verteidigen können, da er im zweiten Lauf des Großen Bergpreiſes von Deutſch⸗ land am Großglockner am 6. Auguſt ſelbſt im Falle ſeines Sieges nur noch fünf Punkte erhalten kann. Manfred v. Brauchitſch(Mercedes⸗Benz) eröffnete in der großen Rennwagenklaſſe die Startfolge und kam in 220,5 den Berg hinauf. Hans Stuck(Auto⸗Anion) fuhr anſchlte⸗ ßend in der Haarnadelkurve nicht mit dem von ihm ſonſt gewohnten Schneid und benötigte 220,7 Min. Sein Marken⸗ gefährte Hermann Müller, der den älteren und ſtärkeren 6⸗ Liter⸗Rennwagen fuhr, erzielte die Tagesbeſtzeit von 2:18, 7. Hermann Lang auf Mercedes⸗Benz als Einziger auf dem 3⸗Liter⸗Formelwagen war mit 2:19,56 nur um neun Zehntel⸗ ſekunden langſamer als Müller. Im zweiten Lauf konnte Lang mit 2:19 ſich noch ſteigern, dagegen war Müller mit 2:20,4 nicht mehr ſo ſchnell wie vorher. Der Kampf war dadurch zugunſten von Hermann Lang mit einer Geſamtzelt von 4.38,6 Min. und einem Durchſchnitt von 106,8 Stem, entſchieden. In der kleinen Rennwagenklaſſe(bis 1500 cem) wurde Paul Pietſch(Maſerati) mit einem Durchſchnitt von 965 Stdkm. überlegener Sieger vor F. Marzin(Bugatti). Der dritte Bewerber R. Spindler(MG.) mußte im zweiten Gang wegen Maſchinenſchadens aufgeben. Bei den Sportwagen der 2⸗Literklaſſe endete F. Wernell (Garmiſch⸗Partenkirchen) auf BMW. mit 88,5 Stdkm. über⸗ legen in Front.— In der 1,5⸗Literklaſſe fuhr der Offenbur⸗ ger H. Molders(MG.⸗Eigenbau) mit 80,6 Storm. den beſten Durchſchnitt heraus, und in der kleinen Klaſſe(bis 1100 cem) überraſchte der Münchener A. Reichenwallnel (Fiat) durch ſeinen Sieg mit 75,7 Stoͤkm. Bei den Prüfungen der Motorrad⸗Lizenzfahrer be⸗ herrſchte Auto⸗Anion⸗D W. einwandfrei die Lage. Das Zſchoppauer Werk ſtellte nicht nur die drei Tagesſieger, ſon⸗ dern belegte auch fast alle Plätze. Die Halbliterklaſſe gewamt der mit dem Kurs gut vertraute Wiener Privatfahrer F. Nowotny(Da W.), während Rührſchneck(BMW.) nur Fünf⸗ ter wurde. Walfried Winkler(D W.) war der Sieger in der 350er⸗Klaſſe, und ſein Markengefährte Bernhard Pe⸗ truſchke wurde erſter Preisträger in der 250er⸗Klaſſe. Großdeutſche Alpenfahrt beendet Richter(Chemnitz) Geſamtſieger und deutſcher Bergmeister Der dritte Tag der 2. Großdeutſchen Alpenfahrt brachte mit der Etappe Garmiſch⸗Partenkirchen über den Fernpaß, den Miminger Steig, den Zirler Berg, Seefeld und uͤber Mitten⸗ wald nach Garmiſch⸗Partenkirchen den Abſchluß dieſer gro⸗ zen und ſchweren Prüfung unſerer Amateur⸗Straßenfahrer⸗ Auch der letzte Fahrtag brachte wieder eine Reihe von e rigen Prüfungen, dafür waren aber auch diesmal die Stra⸗ ßenverhältniſſe wieder ausgezeichnet. Nachdem Schmidt (Schweinfurt), Bronold(Chemnitz), Schmidt(Berlin), Saa⸗ ger(Berlin), Schöpflin(Berlin) und Bolte(Chemnitz) am zweiten Tage die Waffen geſtreckt hatten, traten diesmal nur noch 18 deutſche Fahrer an, während bei den ausländiſchen Gäſten noch sämtliche ſechs Fahrer ſtarteten. Am Miminger Steig holte ſich der Chemnitzer Richter die erſte Bergwertung und hatte ſich damit bereits den Titel eines deutſchen Berg⸗ meiſters geſichert. Den Zirler Berg, der teilweiſe bis 25 Prozent Steigung aufweiſt, hatte zuerſt der Nürnberger Keß⸗ ler erklommen, zu dem aber ſofort Kittſteiner(Nürnberg), Richter(Chemnitz) und der Prager Rozvoda, der ſich auch diesmal wieder als beſter Ausländer erwies, aufſchloſſen. Nach einer ſchneidigen Fahrt durch Mittenwald ſchlug Richter im Spurt den Prager und Kittſteiner um Reifenſtärke. 1 anſte Erw Aus; druc Sa ſchul für imm Auf per auch die- S einen Anre ſche hier minif atelie Deze! ob n durch müſfſe ſümn