re e een ee. 2 Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.80, iu der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., en Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Ar. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages. und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündbiatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenhelm. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Hördle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 5. 39: 1130 39. Jahrgang Deutſcher Kunſtſommer 19e 9 Während draußen in der Welt die Hetze gegen die kota⸗ litären Staaten fortgeſetzt wird, während Deutſchland und [Italien verſchrien werden, als ob hier zu Lande niemand etwas anderes täte, als Kriegsvorbereitungen zu treffen, iſt das Bild in Wirklichkeit anders. Wer aus England, aus Frankreich oder aus den Vereinigten Staaten in dieſen Wo⸗ chen nach Deutſchland oder auch nach Italien kommt, der erlebt nicht nur eine wirtſchaftliche Schaffenskraft, die ohne Beiſpiel iſt, er erlebt auch eine Zeit künſtleriſchen Schaffens, die ſich beſonders im deutſchen Kunſtſommer 1939 aus⸗ drückt. Wertvolles Altes iſt mit ausgezeichnetem Neuen ver⸗ bunden worden Das zeigte ſich ſchon bei den Reichs mu⸗ ſikta gen. die im vergangenen Monat in Düſſeldorf fattfanden Der Schtlußtag dieſer feſtlichen Veranſtaltung ſtand im Zeichen von Beethovens ewiger 9. Sinfonie. Aber dieſer Tag bot auch eine Fülle von beachtenswerten muſika⸗ liſchen Neuſchöpfungen wie z. B. von Irmlers Oper „Die Nachtigall“, oder von Werner Egks Oper„Peer Gynt“, die im Düſſeldorfer Opernhaus ebenfalls zur Auf⸗ führung gebracht wurden. Der Sommer 1939 bietet aber auch Anlaß zu beſonderen Ehrungen für Richard Strauß und Siegfried Wagner, die ihren 75. Geburtstag feiern können. Ri⸗ chard Strauß hat vor kurzem in einem Sinfoniekonzert von den Berlinern Abſchied genommen, aber wir hoffen, daß dieſer Abſchied noch nicht der letzte war. Viele Bühnen im Reich haben auch Anlaß genommen, am Ehrentag Siegfried Wagners das Schaffen dieſes toten Künſtlers zu ehren, der oft darunter hat leiden müſſen, daß er nur als Sohn ſeines großen Vaters betrachtet wurde, während er durchaus Eigenes zu ſagen hatte. In der Reihe dieſer Ver⸗ anſtaltungen verdient das Schleſiſche Muſikfeſt beſonderer Erwähnung, das in Breslau ſtattfand und auf dem mit Ausnahme der Oper alle Formen der Kompoſition ein⸗ drucksvoll vertreten waren. In wenigen Tagen wird in Salzburg das Mozarteum als eine ſtaatliche Hoch⸗ ſchule für Muſik eingeweiht. Das iſt gleichzeitig ein Vorſpiel für die Salzburger Feſtſpiele, die auch in dieſem Jahr wie immer im Zeichen Mozarts ſtehen und deren einzigartiger Ruf und Ruhm ſich im Großdeutſchen Reich eher vergrö⸗ bert als verringert hat. Es iſt mit Freude feſtzuſtellen, daß auch die Muſikfreunde der Welt ſich nicht abhalten lafſen, die-Sälzburger Feſtſpiele und die Feſtſpiele in Bay⸗ reuth zu beſuchen, die in dieſem Jahr einen Höhepunkt deutſcher Kunſt darſtellen werden. Auf der Wiener Reichstheaterwoche, die eben jetzt zur Durchführung kam, hat Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels in großen Linien die programmatiſchen Forderungen für das deutſche Theater von heute aufgeſtellt. Er hat wie⸗ derum, wie ſchon ſo oft, an die Initiative der Theaterlei⸗ ter appelliert. Auch die Tatſache, daß dieſe Reichstheater⸗ woche in Wien ſtattfindet, beweiſt, wie man auch heute an Gegebenes anknüpft, hier alſo an die alte Theaterſtadt Wien. Die Aufführung von„Maria Stuart“ mit Käthe Dorſch hat ebenſoviel Beachtung gefunden, wie das Gaſt⸗ ſpiel des Berliner Staatstheaters, bei dem Shakeſpeares König Richard II.“ gegeben wurde und Gründgens die Muptrolle ſpielte. Daß Wien aber auch nach wie vor die Stadt der leicht beſchwingten Muſe iſt, zeigte die Feſtauf⸗ führung in der Wiener Oper, bei der„Eine Nacht in Ve⸗ nedig“ von Johann Strauß aufgeführt wurde. Wenn nun noch in dieſem Zuſammenhang erwähnt wird, daß auch in Heidelberg die Reichstheaterfeſtſpiele ſtatt⸗ inden und daß außerdem eine große Anzahl von deutſchen Slödten auch in dieſem Sommer mit wertvollen Auffüh⸗ rungen aufwarten, ſo deutet dies ja auf ein reges kulturel⸗ les Leben. Dazu kommen künſtleriſche Neuſchöpfungen auf dem Gebiete der A rchitektur. Eben erſt ſind die Pläne zur Neugeſtaltung des Hamburger Elbufers bekannt geworden, die übrigen Arbeiten zur Umgeſtaltung deutſcher Städte ſchreiten fort und es ſind im beſonderen Maß⸗ nahmen getroffen, die dahin wirken, daß dieſe Umgeſtal⸗ tungen nicht durch bürokratiſche Schwerfälligkeit behindert werden. Aber auch das alles erſchopft dieſen Kulturſommer ars einen Sommer ſchafſenden Friedens noch keineswegs. Auf Anregung der Reichs wirtſchaftskammer ſind ſoeben deut⸗ ſche Dichter nach Böhmen und Mähren gefahren, um ſich hier neue Anregungen und neue Eindrücke zu holen. Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels hat in dieſen Tagen die neuen Film⸗ ateliers in Wien beſichtigt und hier auch einer geſunden Dezentraliſation das Wort geſprochen. Es iſt nicht ſo, als oh nun alles nur in der Ufaftadt bei Berlin gedreht werden müſſe. Die große künſtleriſche Tradition Wiens verlangt durchaus Beachtung, und Wien wird uns als Filmſtadt be⸗ ſümmt noch Vieles und Gutes geben können. Unterdeſſen rüſtet man in München zum Tag der deutſchen Kunſt, auf dem wieder einmal die enge Verbindung zwiſchen Kunſt und Volk zum Ausdruck gebracht werden ſoll. Die Ereigniſſe der letzten Wochen zeigten aber nun, daß Deutſchland keineswegs gewillt iſt, in geiſtiger Iſolierung 10 leben. Wir bedauern ganz außerordentlich, wenn wir olche Tendenzen in anderen Staaten feſtſtellen müſſen. Die bſage des Furtwängler⸗Konzerts in Paris kann nur als ein Eulenſpiegelſtreich gewertet werden. Dem gegen⸗ über darf feſtgeſtellt werden, daß man in London in die⸗ er Beziehung deutſche Muſiker und ihre Aufgabe tatſäch⸗ lich beſſer zu ſchätzen weiß. Deutſchland ſelbſt aber pflegt n künſtleriſchen Austauſch mit dem Auslande, wo es ſich nur irgendwie machen läßt Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß in dieſer. der Austauſch mit der lateiniſchen Kultur Italiens eine beſondere Rolle ſpielt. So iſt unſere Muſik uf den Muſikveranſtaltungen der Stadt Florenz in wär⸗ PPP —— Dienstag, den 13. Juni 1939 2 Nr. 135 eee, Warnungen von allen Seiten Neutrale Bedenken gegen die Bindung an Moskau. Die engliſche Einkreiſungspolitik, die mit allen Mitteln darauf ausgeht, auch die Sowjetunion für ihre Zwecke ein⸗ zuſpannen, erregt bei den Neutralen naturgemäß immer ſtärkere Bedenken. So geht aus einem Bericht des Deutſchen Nachrichtenbüros aus Genf hervor, daß ein Teil der ſchweizeriſchen Preſſe die Schwierigkeiten der engliſch⸗ſow⸗ jetruſſiſchen Bündnisverhandlungen als eine letzte Gelegen⸗ heit zur Beſinnung betrachtet. Die Haltung Londons wird von der„Suiſſe“ dahin ausgelegt, daß auch die franzö⸗ ſiſch⸗engliſche Entente in einem Abkommen mit Moskau eine ſehr unſichere Sicherung erblicke. Nur die mi⸗ litäriſchen Fachleute könnten ſich über den Wert der Sow⸗ jethilfe äußern. Es ſei aber allgemein bekannt, daß man in den Nachbarländern der Sowfetunion kein unbegrenztes Zutrauen zur Roten Armee habe. Andererſeits halte ſich das Sowjetregime in Rußland durch eine Diktatur, der die Ruſſen wohl oder übel unterworfen ſein. Was werde aber geſchehen, wenn ſie eines Tages Waffen in die Hand bekämen? Würden die Waffen für eine innere Revolution verwendet, ſo wäre der Bündniswert Rußlands genau wie im Jahre 1917 auf den Nullpunkt geſunken. Die Erfahrungen des Weltkrieges ſeien noch in zu friſcher Erinnerung, als daß man nicht überall wüßte, wie gefährlich ein Krieg ſei. Die„Thurgauer Zeitung“ meint, die Befür⸗ worter eines Bündniſſes zwiſchen der Sowjetunion und den Weſtmächten müßten ſich darüber klar ſein, daß die leiten⸗ den Männer in Moskau ihre Hoffnung nicht aufgegeben hätten, eines Tages die bolſchewiſtiſche Idee in Cüropa triumphieren zu ſehen. Man dürfe wohl annehmen, daß der Moskauer Diktator ſich nur von Gedanken leiten laſſen werde, auf welchem Wege er dieſes Ziel am beſten errei⸗ chen könne, wenn er ſich endgültig für oder gegen das Bündnis mit den Weſtmächten zu entſcheiden haben werde, Unter dieſen Umſtänden werde die Sowjetunion ſtets ein unſicherer, ja gefährlicher Verbündeter ſein. Das Anſehen, das eine Großmacht heute beſitze, ſei bei der gegenwärtigen Kampfmethode des Krieges ohne Schlachten von größerer Bedeutung als die wirkliche Stärke der Waffen, über die ſie verfüge. Die„Gazette de Lauſanne“ meint ſchließlich in einer Betrachtung über den engliſchen Königsbeſuch in Nordamerika, es wäre ſehr erwünſcht, wenn die Verei⸗ nigten Staaten die Stelle übernehmen könnten, die jetzt der Sowjetregierung in der„Friedensfront“ zuge⸗ dacht ſei. Um Europa ſtehe es ſchlecht. Die engliſche Regle⸗ rung habe ſich in eine Sackgaſſe manövriert, indem ſie das Sowjetbündnis anſtrebte. Die Sowjets trieben die Englän⸗ der weiter als ſie wollten und würden ihnen doch nur eine illuſoriſche Unterſtützung leiſten. Nach einer Meldung aus Oslo behandelt der Haupt⸗ ſchriftleiter von„Tidens Tegn“, Jonaſſen, in einem Leit⸗ artikel die Wirkung der von England gegen Deutſchland betriebenen Einkreiſungspolitik auf die norwegiſche Neutralität. Er kommt dabei zu dem Schluß, daß beſonders durch die engliſch⸗ſowjetruſſiſchen Einkreiſungsverhandlungen die nor⸗ wegiſche Neutralität ernſthaft bedroht ſei. Die engliſch⸗ſow⸗ jetruſſiſchen Verbandlungen ließen nun befürchten. daß die Genfer Liga in der Einkreiſungspolitik als Inſtrüment be⸗ nutzt werden ſolle und daß der Sanktionsartikel 8 16 des Völkerbundspaktes wieder zur Anwendung kommen könnte, ſobald dieſe Großmächte es für gut befinden würden. Praktiſch ſei Norwegen gleich den anderen nordiſchen Staaten von den Verpflichtungen, welche es im Genfer Pakt unterſchrieben habe, noch nicht befreit, wenigſtens ſo⸗ lange nicht, als das Verhältnis Norwegens zu der Genfer Inſtitution und damit zu den Neutralitätsprinzip nicht un⸗ zweifelhaft ſei. Gegenwärtig beſtehe immer noch die Ge⸗ fahr, in eine internationale Situation hineingetrieben zu werden, aus der man herauszubleiben wünſche. Die britiſche Kompromißformel Strang nach Moskau abgereiſt.— Die letzten Beratungen im engliſchen Außenamk. London, 12. Juni. Der Leiter der Abteilung Zentraleuropa im engliſchen Außenamt, Strang, flog am Montag kurz nach 12 Uhr von London nach Moskau ab. Strang wird bekanntlich den bri⸗ tiſchen Botſchafter in Moskau bei ſeinen Paktverhandlun⸗ gen mit der Sowjetunion unterſtützen. Vor dem Abflug Strangs fand am Montag im engli⸗ ſchen Außenamt noch einmal eine längere Beſprechung zwi⸗ ſchen Lord Halifax, Strang und dem zurzeit ebenfalls in London weilenden britiſchen Botſchafter in Paris, Sir Eric Phipps, ſtatt. Im Anſchluß daran empfing Lord Halifax den Sowjetbotſchafter in London, Maiſki, um ihn über die neue britiſche Kompromißformel zu informieren, die Strang nach Moskau mitnehmen ſoll. Als Maiſki das Foreign Office verlaſſen hatte, empfing Premierminiſter Chamber⸗ lain Lord Halifax und den Pariſer Botſchafter Sir Erie Phipps. Ein Engländer rat den Polen „Niemand will für Danzig kämpfen“. London, 12. Juni. Unter der Ueberſchrift„Niemand will für Danzig kämpfen“ nimmt George Malcolm Thomſon im „Evening Standard“ zum Danziger Problem Stellung. Thomſon ſtellt feſt, daß niemand wegen Danzig kämpfen wolle. Sollten die Polen in Danzig einmarſchieren, ſo wür⸗ den ſie ihre Voreiligkeit teuer zu bezahlen haben. Eine pol⸗ niſche Armee, die Danzig zu halten verſuche, würde ſich einem gleichzeitigen Angriff aus Oſt⸗ und Weſtpreußen ge⸗ genüberſehen. Sie würde Gefahr laufen, auch von See aus unter Feuer genommen zu werden, denn die deutſche Flotte in der Oſtſee ſei überlegen. Danzig ſei militäriſch keine ſtarke Poſition; zum mindeſten für Polen würde Danzig militäriſch geſehen, eine Falle bedeuten. Wenn alſo, ſo ſagt Thomſon weiter, die Polen im Kriegsfalle Danzig doch nicht halten könnten, und auch gar nicht den Verſuch dazu ma⸗ chen ſollten, warum ſollten ſie dann den Status der Freien Stadt zu einem Kriegsgrund machen? Der geſunde Men⸗ ſchenverſtand ſage, wenn Danzig kein Platz ſei, den es zu gewinnen lohne, es dann auch kein Anlaß ſei, um den man kämpfen ſollte. Als vernünftigen Plan für Danzig empfehle er, den nationalen Geiſt der Bevölkerung Danzigs anzuer⸗ kennen und eine Neuregelung zwiſchen den polniſchen und deutichen Anſprüchen zu finden. diger Weiſe ſowohl durch deutſche Kompoſttionen als auc durch deutſche Dirigenten, u. a. durch Furtwängler, vertreten worden. Wir haben den italieniſchen Meiſterdiri⸗ genten de Sabata im letzten Winter in einer großartigen Aida⸗Aufführung erneut bewundern dürfen und wir ſind ewiß, daß dieſer Austauſch für beide Länder noch weiter⸗ in 1 Folgen haben wird. Auf der Biennale in Venedig, der internationalen Filmſchau, wird Deutſchland wiederum mit repräſentativen Werken vertreten ſein. Das alles beweiſt, daß wir den Wert anderer Kultuxen durch⸗ aus anerkennen und ſchließt keineswegs aus, daß wir eine deutſche Kultur in Zukunft weiterhin ſo kräftig pflegen wer⸗ den, wie das bisher der Fall geweſen iſt. Dieſe Tatſache be⸗ weiſt aber auch am beſten, daß Deutſchland die Werte des Friedens zu ſchätzen weiß. Anläßlich des 75. Geburtstages von Richard Strauß. Berlin, 12. Juni. Anläßlich des 75. Geburtstages von Richard Strauß hat der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda folgenden Erlaß verkündet:„Zur Förde⸗ rung des zeitgenöſſiſchen muſikaliſchen Schaffens ſtifte ich einen Kompoſitionspreis in Höhe von jährlich 15 000 Mark.“ Die Ausführungsbeſtimmungen zu dem Erlaß beſagen, daß die Verleihung des Kompoſitionspreiſes ohne vorheri⸗ en Wettbewerb auf Grund von Vorſchlägen eines Aus⸗ chuſſes vorgenommen wird, der vom Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda berufen wird und An⸗ fang jedes Jahres zuſammentritt. Der Preis, deſſen Ver⸗ leihung alljährlich anläßlich der Reichsmuſiktage im Zuſam⸗ menhang mit dem Nationalen Muſikpreis verkündet wird, iſt beſtimmt für Komponiſten deutſcher Abſtammung, deren Schaffen im beſonderen Maße als ſchöpferiſch und zukunfts⸗ weiſend anzuſehen iſt. Es bleibt dem Ermeſſen des Reichs⸗ miniſters für Volksaufklärung und Propaganda überlaſſen, daß der Preis ganz oder geteilt verliehen wird. Deutſche Kultur woche in Prag Eröffnung durch Reichsprolektor von Neurath. Prag, 12. Juni. Im Cleam⸗Gallaß⸗Palais, einem der großen Barockbauten Prags, wurde Sonntag vormittag von Reichsprotektor Frhr. v. Neurath die erſte deutſche Kulturwoche im Protektorat feierlich eröffnet. Der Feier, die eine neue Epoche deutſcher Kultur 955 Prags Boden einleitet, wohnten zahlreiche Ehrengäſte bei. Der Reichsprotektor würdigte in ſeiner Anſprache die Bedeu⸗ tung der Veranſtaltungen der kommenden Woche, die in gedrängter Form eine Ueberſicht über die deutſchen Kultur⸗ leiſtungen bringen. Wenn jetzt in Prag, ſo führte der Reichsprotektor aus, deutſche Kultur gezeigt werde, ſo ge⸗ ſchehe dies nicht etwa, um die Differenzen zwiſchen deutſcher und tſchechiſcher Kultur aufzuzeigen, ſondern um darzutun, daß die deutſche Kultur hier ſchon immer zuhauſe war. Darüber hinaus ſolle die Kulturwoche zeigen, wie das deutſche Kulturſchaffen auch im neuen Reich gefördert und gepflegt wird. Nach dem Reichsprotektor ergriff Kreisleiter Höff das Wort, der die Kulturwoche als ein lebendiges Beiſpiel für den Aufbau der deutſchen Kultur in Prag nach der befreienden Tat des Führers wertete. Nach den Anſprachen beſichtigten der Reichsprotektor und die Ehrengäſte die im Cleam⸗Gallaß⸗Palais veranſtal⸗ tete Ausſtellung hiſtoriſcher Dokumente aus Böhmen und Mähren. Im Feſtſaal des Deutſchen Hauſes hielt Univerſitäts⸗ profeſſor Dr. Wilhelm Wotry den Feſtvortrag, in dem er in einem geſchichtlichen Rückblick unterſtrich, es ſeien immer glückliche Zeiten für die Länder Böhmen und Mähren und für ſeine Bewohner geweſen, wenn der Strom der deutſchen und der böhmiſchen Geſchichte gleichgerichtet völkerbefriedend dahingefloſſen ſei. Ein Danziger Proteſt Polniſcher Jollinſpeklor verurſacht einen Zwiſchenfall. Danzig, 12. Juni. Amtlich wird mitgeteilt: In der Nacht zum 10. d. M. hat der polniſche Zollinſpektor Lipinſki verſucht, durch Vorſpiegelung falſcher Tatſachen, wie die Behauptung, er ſei ehemaliger deutſcher Reſerveoffizier, einige Teilnehmer der SA⸗Gruppenwettkämpfe zu landes⸗ verräteriſchen Aeußerungen zu veranlaſſen. Ferner hat Lipinſki den Verſuch gemacht, zwei SA⸗ Männer in hinterhältiger Weiſe im Auto über die Grenze zu ſchaffen. Da dieſe Verſuche vergeblich waren, hat er ſich zu beleidigenden Aeußerungen gegen den Führer und Tät⸗ lichkeiten gegen die SA-Männer hinreißen laſſen. Die SA⸗ Männer ſetzten ſich zur Wehr und verſtändigten die Polizei. Ein gerichtliches Verfahren wegen Menſchenraubes und Vergehens nach§ 130, Abſ. 2, StGB. ſowie wegen Paßvergehens iſt gegen Lipinſki eingeleitet worden. Die Danziger Regierung hat, wie verlauket, bei der di⸗ plomatiſchen Bertretung Polens wegen des allerdings au⸗ ßerordenklich charakteriſtiſchen Bekragens des polniſchen Zollinſpektors Lipinſki energiſch Proteſt eingelegt. Wie gleichzeitig aus Warſchau gemeldet wird, gibt ſich„Illuſtrowany Kurjer Codzienny“ alle Mühe, den Tat⸗ beſtand im Falle Lipinſki ins Ge genteil zu verkeh⸗ ren. i Die Verhaftung des Zollinſpektors Lipinſki Wie der„Vorpoſten“ meldet, hat der polniſche Zollin⸗ ſpektor Lipinſki ein Geſtändnis abgelegt und bei der Ver⸗ nehmung angegeben, er ſtehe als polniſcher Zollinſpektor im Dienſt der polniſchen Spionageabteilung. Er habe weiter zugegeben, die Aufgabe gehabt zu haben, zwei SA⸗Männer auf ſchnellſtem Wege nach Gdingen zu bringen. Lipinſki habe ſich an die SA⸗-Männer herangemacht, von denen er angenommen hätte, daß ſie aus Oſtpreußen ſtammten und namentlich mit den Danzig⸗polniſchen Grenzverhältniſſen nicht Beſcheid wußten. Er habe verſucht, vorſichtig heraus⸗ zubekommen, zu welchem Zweck ſie in Danzig wären, wo⸗ bei der Hinweis auf die ſtattfindenden Gruppenwettkämpfe der SA ihn augenſcheinlich keineswegs befriedigte. Als Li⸗ pinſki nun die SA⸗Männer einlud, eine Autofahrt zu un⸗ ternehmen. da er ihnen auch Gdingen zeigen wollte, das ſie unbedingt geſehen haben müßten, wenn ſie ſchon einmal in Danzig ſeien, ſei den Danziger SA⸗Männern ein Licht auf⸗ egangen. Sie hätten an der Fahrt teilgenommen. Als ipinſki ſchließlich in unflätiger Weiſe über den Führer zu ſchimpfen begonnen habe, häkten die SA⸗-Männer gehandelt. Sie fanden bei dem angeblichen„deutſchen Oberleutnant“, als welcher er ſich ausgegeben hatte, polniſche Papiere und entlarvten ſo den polniſchen Zollinſpektor Lipinſki. Tro ſeiner Flucht in den nahen Küſtenwald bei Bohnſack ſei es der Polizei gelungen, ſeiner habhaft zu werden. * „Oſtpreußen Polens Lebensraum“ Neue Auswüchſe polniſcher Großmannsſuchk. Warſchau, 12. Juni. Welche Verwirrung die engliſche Einkreiſungspolitik in polniſchen Hirnen angerichtet hat, be⸗ weiſen einige Entſchließungen des berüchtigten Weſtverban⸗ des, der in Warſchau tagte. Deutſchlands Schickſal iſt nach Anſicht dieſer Kreiſe bereits ſo gut wie beſiegelt. Jedenfalls wird nur noch von den„heutigen politiſchen Grenzen des Reiches“ oder von den„künſtlichen und vorläufigen Gren⸗ en“ geſprochen. Die Deutſchen in Polen werden als ein urch hakatiſtiſche Koloniſationsarbeit künſtlich angeſetztes Element bezeichnet. Im Gegenſatz zu der angeblich uner⸗ träglichen Lage der Polen in Deutſchland ſei die Lage der Deutſchen in Polen„mehr als nur privilegiert“. Dieſer Tat⸗ beſtand könne nicht weiter geduldet, ſondern müſſe radikal geändert werden. Die Behörden und das polniſche Volk müßten dafür Sorge tragen, daß das deutſche Element in den Grenzgebieten beſeitigt werde Die Reden die auf der Tagung des polniſchen Weſtver⸗ bandes gehalten wurden, trugen den gleichen Charakter wie die Entſchließungen. In einem Vortrag wurde zum Beiſpiel erklärt, Oſtpreußen ſei Polens Lebensraum und man ſtehe zurzeit vor der wichtigen Aufgabe, die polniſche Expanſion auf dieſe„urpolniſchen Gebiete“ zu lenken. Die Deutſchen in der Weichſelniederung bezeichnete der Vortra⸗ gende in dieſem Zuſammenhang als„heute nicht nur über⸗ flüſſig, ſondern ſchädlich“. Der Vorſtand des polniſchen Weſtverbandes in der Lodzer Fabrikvorſtadt Pabianice hat in allen Induſtrie⸗ unternehmungen beſondere Abteilungen eingerichtet, deren Aufgabe es iſt— wie das Regierungsblatt„Expreß Po⸗ ranny! berichtet— alle Mittel anzuwenden, um die große Zahl der in den Fabriken beſchäftigten Deutſchen zu ver⸗ ringern. Der Führer im Gau Oberdonau Linz, 13. Juni. Auf der Rückreiſe von der Reichstheater⸗ woche in Wien traf der Führer am Montag zu einem kur⸗ 50 Aufenthalt in Linz ein und ſetzte anſchließend ſeine ahrt im Kraftwagen fort. Die Bevölkerung bereitete ihm auf der Fahrt durch ſeinen Heimatgau begeiſterte und herz⸗ liche Kundgebungen. Die ſpaniſchen Generale bei Göring. Berlin 13. Juni. Die ſpaniſchen Generale Queipo de Llano, Aranda, Hague und Oberſt Prinz von Orleans ſtat⸗ teten am Montag dem Generalfeldmarſchall Göring einen Beſuch ab und verbrachten auf Einladungi des Feldmar⸗ ſchalls den Nachmittag in Karinhall. Weimar ⸗Feſtſpiele der Jugend Vor dreißig Jahren vom Schillerbund begründet. Weimar, 12. Juni Mit einer Kundgebung in der Wei⸗ marhalle wurden die Weimar⸗Feſtſpiele der deutſchen Ju⸗ gend 1939 eröffnet. Den diesjährgien Feſtſpielen kommt be⸗ ſondere Bedeutung zu Es ſind ſetzt 30 Jahre her, ſeit ſich um erſten Male die Schulgruppen des Deutſchen Schiller⸗ undes in Weimar zu den Feſtſpielen zuſammenfanden. Staatsrat Dr. Ziegler, der Generalintendant des Deut⸗ ſchen Nationaltheaters, der im Auftrag des Reichsjugend⸗ führers die Feſtſpiele eröffnete, würdigte dieſes Jubildum und gedachte der Männer, die dieſes Werk mit Idealismus und höchſter Einſatzbereitſchaft durch die Jahrzehnte ge⸗ tragen haben Sein beſonderer Gruß galt dem Schöpfer des Werkes, Profeſſor h. c. Adolf Bartels. 25 Jahre hat ſodann Profeſſor Eduard Scheidemantel den Deutſchen Schiller⸗ bund durch gute und harte Zeiten mit Hingabe geführt. z amerika, die Politiſches Allerlei Oberbefehlshaber der Carabinieri auf Deutſchlandreiſe. Der Oberbefehlshaber der Carabinieri, General Molizo, iſt, einer Einladung des Chefs der Ordnungspolizei, Gene⸗ ral Daluege, Folge leiſtend, in Berlin eingetroffen. General Daluege begrüßte den Kommandierenden General der Ca⸗ rabinieri, in deſſen Begleitung ſich Generalmajor Giano, Oberſt Delfini, Chef des Stabes Major Mandelli und Ober⸗ leutnant Pizzicola, alle Angehörige dieſer italieniſchen Elite⸗ truppe, befanden. Im Rahmen ſeines etwa achttägigen Aufenthalts in Deutſchland wird General Molizo die Ein⸗ richtungen der deutſchen Polizei beſichtigen. Er wohnte be⸗ reits den Deutſchen Polizeimeiſterſchaften in Frankfurt a. O. bei. Tagung der Internationalen Fronkkämpferkommiſſion in Baden-Baden. Der Exekutivausſchuß der Permanenten Internationa⸗ len Frontkämpferkommiſſion(CIP) fand ſich zu einer Tagung in Baden⸗ Baden ein. Außer dem Präſiden⸗ ten, NSKK⸗Obergruppenführer General der Infanterie Herzog von Coburg, und dem Ehrenpräſidenten Carlo Delcroix(Italien), und dem Generalſekretär, Smogorzew⸗ ſki(Polen), ſind bisher eingetroffen Delegierte aus Belgien Bulgarien, Rumänien und Ungarn. Die Tagung wurde am Montag mit einer feierlichen Kranzniederlegung am Ge⸗ fallenen⸗Ehcenmal eingeleitet. England in Erwarkung von Neuwahlen. Die Ueberzeugung in England, daß Anfang Oktober Neuwahlen im Parlament zu erwarten ſind, nimmt, wie aus einer Reihe von Anzeichen hervorgeht, zu, obwohl Chamberlain in ſeiner letzten Rede erklärt hatte, er ſei ſich über dieſe Frage noch nicht ſchlüſſig. So erklärte der Prä⸗ ſident des Konſervativen Klubs, Bayford, auf einer Tagung der Konſervativen Partei in Weſtminſter, Großbritannien werde innerhalb der nächſten Monate allgemein Neuwah⸗ len haben. Muſſolini als Pilot. Die Teilnehmer des erſten Weltkongreſſes der Luftfahrt⸗ preſſe in Rom haben auf Einladung des Staatsſekretärs des italieniſchen Luftfahrtminiſteriums, General Valle, die Fliegerſtadt Guidonia beſichtigt. Der Beſuch dieſer hochmo⸗ dernen Verſuchsanſtalten wurde mit den gleichzeitig durch⸗ geführten Schauflügen zu einem überaus eindrucksvollen Höhepunkt und ermöglichte den Fachkundigen Einblick in die hochentwickelte Leiſtungsfähigkeit der italieniſchen Luft⸗ waffe und ihrer Piloten. Die Vorführungen der Jagd⸗ und Kampfflugzeuge wie der Bomber in großen geſchloſſenen Formationen und in Einzelflügen fanden einſtimmige Be⸗ wunderung, die ſich noch ſteigerte, als Muſſolini in der Flie⸗ gerſtadt erſchien und mehrere Kongreßteilnehmer zu einem Flug in einem von ihm ſelbſt geſteuerten dreimotorigen Bomber einlud. Die engliſch⸗ſapaniſche Spannung Iſolierung der Tientſiner Konzeſſionen.— Alle Verbin⸗ dungswege werden unkerbrochen. Hſingking, 12. Juni. Die unnachgiebige Haltung der bri⸗ tiſchen Behörden in Tientſin, die die Auslieferung der chi⸗ neſiſchen Terroriſten an die japaniſchen Behörden nach wie vor verweigern, ſcheint einen größeren Konflikt heraufzu⸗ beſchwören, in den unter Umſtänden die Zukunft des gan⸗ zen Syſtems der ausländiſchen Konzeſſionen in China hin⸗ eingezogen werden wird. Die japaniſchen und die chineſiſchen Banken vollendeten bereits ihren Umzug aus den Konzeſſionen, und das Haupt⸗ büro der chineſiſchen Seezölle hat ſeine Vorbereitungen zur Umſiedlung vollendet. Die letzten hundert japaniſchen Ein⸗ wohner haben am Montag die Konzeſſionen verlaſſen. In gut informierten Kreiſen glaubt man, daß alle Verbindun⸗ gen mit den beiden Konzeſſionen am Mittwoch abgeſchnit⸗ ten werden. Die Angehörigen der in dieſem Konflikt neutralen Län⸗ der erhalten beſondere Ausweiſe zum Paſſieren der Kon⸗ zeſſionsgrenzen. Im übrigen wird jedoch der geſamte Ver⸗ kehr, auch auf dem Waſſer, ſtillgelegt. In der britiſchen Konzeſſion herrſcht außerordentliche Nervoſität; engliſche Truppen mit Stahlhelmen fahren auf Laſtautos fortgeſetzt durch alle Straßen. In den anderen Stadtteilen Tientſins ſind keinerlei Zeichen von Aufregungen zu bemerken. Gartenfeſt bei Nooſeyelt Das engliſche Königspaar in Hydepark. Newyork, 12. Juni. Das engliſche Könispaar verbrachte am Sonntag einen ruhigen Tag auf Rooſevelts Landſitz Hydepark. Am Nachmittag fand ein Gartenfeſt ſtatt. Am Abend trat das Königspaar die Rü ckfahrt nach Ka⸗ 5 0 an, von wo aus es am Donnerstag nach England abreiſt. „Newyork Times“ ſchreibt, die Zahl der Perſonen, die am Samstag bei der Ankunft des Königspagares Spalier bildeten, ſei größer geweſen, als bei der Krönungsfeier in London. Nachträglich wird bekannt, daß auch eine größere Formation amerikaniſcher Freiwilliger, die auf rotſpani⸗ ſcher Seite geſtanden haben, geſchloſſen angetreten war. Londoner A A⸗Begeiſterung Britiſche Stimmen zur Amerika-Reiſe des Königspaares. London, 12. Juni. Seitdem das britiſche Königspaar amerikaniſchen Boden betreten hat, ſind die Londoner Zei⸗ tungen angefüllt mit begeiſterten Berichten, in denen mit größter Ausführlichkeit die Reiſe des britiſchen Monarchen durch USA, vor allem aber die Begeiſterung geſchildert wird, mit der König Georg und Königin Eliſabeth von der amerikaniſchen Bevölkerung begrüßt wurden. Dabei über⸗ gehen die Blätter, nach dem Bericht des Deutſchen Nach⸗ richtenbüros, den peinlichen Eindruck, den die recht wenig taktvolle Begrüßung des Königspaares durch Rooſevelt, Laguardig u. a. in engliſchen Kreiſen ſelbſt hervorgerufen habe. Seit mehreren Tagen bereits ſind auch die Haupt⸗ artikel der Londoner Blätter immer dem einen Thema ge⸗ widmet, nämlich der Bedeutung der Reiſe des engliſchen Königspaares nach USA. Auch am Montag feiern die Blätter ſichtlich tief be⸗ friedigt über den Empfang der beiden höchſten Vertreter der britiſchen Nation in den Vereinigten Staaten von Nord⸗ engliſch⸗amerikaniſche Freundſchaft.— So ſchreibt die Times“, der Beſuch ſei eine Geſte der Freund⸗ ſchaft von Seiten der britiſchen Monarchie und des briti⸗ ſchen Volkes gegenüber der Republik und der Bevölkerung von USA geweſen, auf die die Oeffentlichkeit der Vereinig⸗ ten Staaten von Nordamerika ſpontan und ſofort geant⸗ wortet habe. 2 Der Gelbe Fluß gebändigt Die Deiche wurden in monatelanger Arbeit wied geſchloſſen. 5 Schanghai, 12. Juni. Die Dachbrüche am Gelben Flu in der Nähe von Kaifeng konnten nach ſapaniſchen Mel⸗ dungen durch umfangreiche, mehrere Monate dauernde Ar⸗ beiten, bei denen mehr als eine Million chineſiſcher Kulis beſchäftigt wurden, wieder geſchloſſen werden. Die Chineſen hatten die Deiche vor einem Jahr abſichtlich zerſtört, um die Japaner in ihrem Vormarſch an der Lunghai⸗Bahn na Weſten aufzuhalten. Die entfeſſelten Waſſermaſſen hatten monatelang weite Gebiete im Norden ö Honan und im Nordweſten von Anhwei überſchwemmt und ganze Dörfer in den Fluten verſinken laſſen. Einige Bruch⸗ ſtellen der Deiche hatten eine Ausdehnung von 400 Metern erreicht. Den Abſchluß der ſchwierigen Ausbeſſerungsarbei⸗ ten nahm die chineſiſche Handelskammer in Kaifeng zum Anlaß von Feierlichkeiten, durch die die Bauleitung geehrt wurde. 200 Häufer vom Sturm zerſtört.— Schwere Anweller⸗ ſchäden im mittleren Teil der Vereinigten Staaten. Chicago 13. Juni. Ueber den mittleren und weſtlichen Bundesſtaaten Illinois, Michigan, Ohio und Kentucky gh gen ſchwere Stürme nieder, die faſt orkanartige Stärke ah nahmen und einen Sachſchaden von mehreren Milliogen Dollar anrichteten. Am ſchwerſten wurde die Stadt Jackſon. ville heimgeſucht, wo 200 Häuſer ein ſtürzten und zahlreiche Einwohner verletzt wurden. Der Wein war vergifttet Giftmord⸗Anſchlag auf einem Bankett des japaniſchen Generalkonſuls in Nanking. Schanghai, 13. Juni. Die meiſten Mitglieder der chineſiſchen„Erneuerungs⸗ regierung“ in Nanking, ferner hohe japaniſche Offiziere und Beamte wurden von ſchweren Vergiftungserſcheinungen be⸗ fallen, nachdem ſie bei einem Bankett des japaniſchen Ge⸗ neralkonſuls in Nanking auf das Wohl des japaniſchen Vi⸗ zeaußenminiſters Schinizu getrunken hatten, der ſich zur⸗ zeit in Nanking aufhält. Ein Chineſe wurde als verdächtig verhaftet; umfangreiche weitere Unterſuchungen ſind einge⸗ leitet. Die erſten Krankheitserſcheinungen zeigten ſich kurz nachdem die Gläſer geleert worden waren. Der behandelnde japaniſche Arzt erklärte inzwiſchen, daß alle Beteiligten he⸗ reits außer Gefahr ſeien und daß nur unvorhergeſehene Komplikationen ihren Zuſtand verſchlimmern könnten . Wie jedoch das japaniſche Außenamt mitteilt, ſind wel japaniſche Konſulatsbeamte Opfer des Giftmordanſchlages bei dem Bankett des Generalkonſulats Nanking geworden. Beide Beamte hätten ſich nach Genuß des vergifteten Wei⸗ nes angeblich um die chineſiſchen Gäſte bemüht und dadurch ihre eigene Behandlung verzögert. Gemäldediebſtahl im Louvre Ein Watteau von hohem Werk entwendet. Baris, 13. Juni.„Paris Soir“ berichte, daß im Louvre am Sonnkag ein bekanntes Gemälde von Watteau„Der In⸗ differente“ geſtohlen worden ſei. Der Dieb habe dieſes Bild, das 25 mal 20 cm groß iſt und eines der kleinſten Ge⸗ mälde des unſterblichen Malers geweſen ſei, mit ſeinem Rahmen fortgetragen. Der Werk dieſes Bildes wird von „Paris Soir“ auf 3 bis 4 Millionen Franken geſchätzt. Warnung von einem Erbſchaftsbüro. Berlin, 13. Juni. Das Erbſchaftsbüro L. O. Thieme und Co. in Chicago, das ſich u. a. mit der Intereſſen vertretung deutſcher Erben in amerikaniſchen Nachlaßſachen befaßt, ſteht im Verdacht, in einigen Fällen Erbſchaftsgelder nicht an die Berechtigten abgeführt zu haben. Wie aus dem Ur⸗ teil eines amerikaniſchen Gerichts hervorgeht, iſt die Firma L. O. Thieme nicht vertrauenswürdig. Es wird daher drin⸗ gend davor gewarnt, dieſer Firma Vollmacht zu erteilen 5 auf andere Weiſe mit ihr in Geſchäftsverbindung zu reten. Hochwafſerunglück in Portugal Mühlen und Brücken zerſtört.— Schwere Ernkeſchäden. Liſſabon, 13. Juni. Schwere Gewitterregen in den letzten Tagen haben in ganz Nordportugal große Verw⸗ ſtungen angerichtet. In Porte do Sima iſt der Rio Lima über die Afer getreten, mehrere Brücken und Mühlen wur⸗ den von der Gewalt des Waſſers weggeriſſen. Einer Jel⸗ tungsmeldung zufolge ſind vier Menſchenleben iu beklagen. Auch in Bila do Ceira hat das Hochwaſſer gro⸗ ßen Schaden angerichtet. Ein großer Teil der Getreideernte iſt vollſtändig vernichtet worden. Frankreich kauft Nettungsglocken an Unter dem Eindruck der letzten U⸗Book⸗Kataſtrophen. Paris, 13. Juni. Der„Intranſigeant“ berichtet, daß der franzöſiſche Marineattachee in Waſhington von ſeiner Re⸗ ierung beauftragt worden ſei, ſich mit dem amerikani- chen Marineminiſterium in Verbindung zu ſetzen, um über den Ankauf von vier Rettungsglocken, wie ſie bei der Ber, gung eines Teils der Beſatzung des U-Bootes„Squalus verwendet wurden, zu verhandeln. 4 Mann, Frau und zwei Kinder bei Boofsunglück er krunken An der Seinemündung unweit Rouen fanden bel einem Bootsunfall vier Mitglieder einer Familie den Tod in den Wellen. Ein Mann war mit ſeiner Frau und ſeinen vier Kindern auf einer Barke ausgefahren, um die Leucht⸗ feuer auf dem Schiff„Mimoſa“ anzuzünden. Als er auf das Schiff übergeſtiegen war, verlor die Frau im Boot das e ſtürzte ins Waſſer und riß zwei Kinder mit ich. Der Mann ſtürzte ſich in die Fluten, um Frau und Kinder zu retten. Nachdem er fünf Minuten ſchwimmend verſucht hatte die Verunglückten zu finden, verließen auch ihn die Kräfte, und er ging unter und ertrank. Inzwiſchen war das Boot mit den zwei übrigen Kindern abgetrieben, doch konnten dieſe geborgen werden. 1 Brandkakaſtrophen in Polen. Zu großen Schaden⸗ feuern kam es in verſchiedenen Gebieten Polens. In dem Dorf Wolka bei Bialyſtok brannten 30 Bauernhöfe mit ſämtlichen Wirtſchaftsgebäuden nieder, in einem wolhyni⸗ ſchen Dorf 15 Scheuern und in dem Dorf Bacze Mokro im Kreiſe Lomza 11 Wirtſchaften. der Provinz 1 nt Badiſche Chronik [I heidelberg. In die Univerſitätsklinik wurden zwei Neckargemünder eingeliefert, und zwar Bernhard Roth und Vikar Mattmüller. Infolge der naſſen Straße verlor der Kraftfahrer die Herrſchaft über den Wagen. Er kam zu weit nach rechts und raſte gegen einen Grenzſtein. Der Auta⸗ lenker kam leichtverletzt davon. Die beiden Inſaſſen Roth und Mattmüller wurden ſchwerverletzt ins Krankenhaus geſchafft. in dem Roth bereits ſeinen Verletzungen erlegen iſt. Bernhard Roth ſtand im 16. Lebensjahr. Vikar Matt⸗ müller, der aus Oehringen am Kaiſerſtuhl ſtammt und Dienſte an der Pfarrei in Neckargemünd tut, ſteht im 29. Lebensjahr. () Wieſental b. Bruchſal.(Kind in kochendes Waſſer gefallen.) Hier fiel ein dreijähriges Kind über die Treppe in einen auf dem Boden ſtehenden Topf kochendes des Waſſer. Es zog ſich ſchwere Brandwunden zu. () Ettlingen.(Gegen Laſtzug geſauſt und ge⸗ tötet.) In der Nacht gegen 2 Uhr fuhr in Bruchhauſen ein etwa 25jähriger, in Bruchſal anſäſſiger Mann, deſſen Perſonalien noch nicht bekannt ſind, mit ſeinem Motorrad in voller Fahrt gegen einen parkenden Laſtzug. Er zog ſich dabei ſo ſchwere Verletzungen zu, daß er auf dem Transport ins Ettlinger Krankenhaus ſtarb. Die Ermittlungen der Karls⸗ ruher Kriminalpolizei haben ergeben, daß der Laſtzug ein⸗ wandfrei beleuchtet war. () Iſpringen b. Pforzheim.(Sturz aus dem 8. Stock.) Hier ſtürzte ein in den 20er Jahren ſtehender Mann von dem 3. Stock ſeiner Wohnung auf die Straße. Dabei zog er ſich einen ſchweren Schädelbruch zu. (J) Ehingen.(Oekonomiegebäude abge⸗ brannt.) Im Oekonomiegebäude des Ortsbauernführers Jäger brach Feuer aus. Das Gebäude iſt vollſtändig nie⸗ dergebrannt; das Wohngebäude konnte zum Teil gerettet wer⸗ zen. Als Brandurſache vermutet man Kurzſchluß. () Bietigheim b. Raſtatt.(Tödlicher Unfall bei Kanaliſationsarbeiten.) Bei Kanaliſationsarbeiten in der Rilterſtraße waren die Gemeindearbeiter in einem 2,30 Meter tiefen, nicht abgeſtützten Schacht mit Röhrenlegen be⸗ ſchäftigt. Durch den Druck des unmittelbar neben dem Gra⸗ ben aufgeſchichteten Aushubmaterials ſtürzte die eine Wand ein und verschüttete den 54 jährigen Gemeindevorarbeiter Joſef Matz. Nach 20 Minuten konnte nur noch ſeine Leiche gebor⸗ gen werden. () Karlsruhe, 12. Juni. Ueber das Wochenende fand die Jahrestagung des Deutſchen Scheffelbundes verbunden mit einem Treffen der Scheffelpreisträger ſtatt. Aus dieſem Anlaß eröffnete die Bundesleitung eine neue Abteilung des Scheffelmuſeums in Karlsruhe:„Lebende Dichter am Oberrhein“. Hierzu waren die dargeſtellten Dichter per⸗ ſönlich geladen, und ein großer Teil hatte Folge geleiſtet. Zu Beginn entbot namens der Bundesleitung Direktor Sam⸗ wer den Gäſten den Willkommgruß. Sein Gruß richtete ſich beſonders auch an das erſchienene Ehrenmitglied, Frau von Scheffel, die Schwiegertochter des Dichters. Im Namen der Stadtverwaltung überbrachte Bürgermeiſter Dr. Fribolin die Grüße des Oberbürgermeiſters und verſicherte, daß die Stadt⸗ verwaltung ſtets die Bemühungen des Scheffelbundes nach allen Kräften unterſtützen werde. Landesleiter Schirpf zeigte anschließend den neuen Sinn, den das Dichtwerk im Dritten Reich bekommen habe, nämlich als künſtleriſche Schöpfung Ehrfurcht zu erwecken. Schließlich führte der Geſchäftsführer des Bundes, Dr. Siegriſt, in kurzer Ausführung die Anweſen⸗ den in die Aufgabe und den Aufbau der neuen Abteilung „Lebende Dichter am Oberrhein“ ein, die es ſich zum Ziel geſetzt hat, die Bindungen zwiſchen Volk und lebendem oher⸗ rheiniſchen Dichter eng zu geſtalten und lebendig aufrechtzu⸗ erhalten. Die Ausſtellung gab dann ein klares und belehren⸗ des Kulturbild oberrheiniſchen künſtleriſchen Schaffens. Der Sonntagvormittag brachte zuerſt eine Dichterſtunde, in der Staatsſchauſpieler Prüter eine Novelle von Scholz las. An⸗ ſchließend ſprach Wilhelm von Scholz ſelbſt über:„Die Dich⸗ tung des Bodenſees, Weg durch ein Jahrtauſend“. Der Nach⸗ mittag und Abend brachte die Teilnehmer zu einer Ausſprache zuſammen. Drei Tote durch Verkehrsunfälle. () Pforzheim. Früh gegen 5.30 Uhr iſt der 20jährige Motorradfahrer Joh. Müller aus Untergrombach mit einem Soziusfahrer, der aus Wöſſingen ſtammt, auf der Reichs⸗ ſtraße zwiſchen Pforzheim und Bauſchloß auf eine Telegrafen⸗ ſtange gerannt. Der Fahrer des Fahrzeuges war ſofort tot, der Beifahrer wurde lebensgefährlich verletzt. Der Motorrad⸗ fahrer Lange aus Berlin⸗Köpenick iſt vor der Reichsauto⸗ bahnausfahrt Pforzheim⸗Oſt aus der Fahrbahn geraten. Er wurde von ſeinem Fahrzeug geſchleudert und blieb im Aderfeld tot liegen. Gegen 6 Uhr fuhr ein Ehepaar auf Fahrrädern die Wilferdinger Straße herunter. Die Frau wurde unſicher und fiel vor das Hinterrad eines Kraftfahr⸗ euges. An den Verletzungen iſt die Verunglückte geſtorben. Ehemalige 14er Fußartilleriſten trafen ſich. Offenburg. Die Angehörigen des ehemaligen badi⸗ ſchen Fußartillerie⸗Regiments Nr. 14 trafen ſich in Offen⸗ burg, unweit ihrer ehemaligen Garniſonſtadt Straßburg. Zu dieſem Regimentstag waren Kameraden aus dem ganzen Lande und darüber hinaus recht zahlreich erſchienen. Mit beſonderer Freude wurde es begrüßt, daß Exc. Banſi⸗Frei⸗ burg, der ehemalige Batteriechef Meier und der letzte Bat⸗ terieführer, Oberſtleutnant a. D. Thulcke, zu dieſem Kamerad⸗ ſchaftstreffen der ehemaligen Männer vom ſchwarzen Kra⸗ gen erſchienen waren. Der Regimentstag geſtaltete ſich zu einem Feſt der engen Verbundenheit zwiſchen den ehemaligen Soldaten des großen Krieges und der jungen Wehrmacht, die durch Vertreter des Traditionstruppenteils 1 und 2 A 71, an der Spitze Mafor Thimm, vertreten war. Der Regiments⸗ tag wurde eingeleitet mit Begrüßungsanſprachen und der Be⸗ kanntgabe zahlreicher ſchriftlicher und mündlicher Grüße jener Kameraden, die an dem Treffen ſich nicht beteiligen konnten. In beſonders feierlicher Form wurde der gefallenen Helden des Weltkrieges und der Bewegung gedacht, die ihr Leben hingegeben haben für die Freiheit und Größe unſeres Vater⸗ landes. Kranzniederlegungen fanden an den Denkmälern der Stadt Offenburg zu ihrem ehrenden Gedenken ſtatt. Am Sonntagnachmittag kamen die Kameraden zuſammen zum Austauſch alter Soldatenerinnerungen und zu kleinen Ausffü⸗ den in die Umgebung. Vlerſtädtekampf im Schach Ludwigshafen ſiegte vor Mannheim, Pforzheim und i Heidelberg. ü „Schwetzingen, 13. Juni. Im Ritterſaal des Schwetzinger Schloſſes gingen in dieſem Jahre die traditionellen Vier⸗ ſtädtekämpfe vor ſich. Die Pforzheimer hatten ſich vorge⸗ nommne, ihren Vorfahresſieg zu wiederholen, Mannheim das ebenfalls bereits zweimal im Beſitz des Wanderpreiſes geweſen war, war ſiegesſicher, denn erſt vor kurzem er⸗ ſtritten ſeine beſten Leute um die deulſche Vereinsmeiſter⸗ ſchaft(id Stuttgart) einen aufſehenerregenden Erfolg. Lud⸗ wigshafen und heidelberg hatten die reſtlichen Vertretun⸗ gen ihrer Stadt geſtellt, ſie durften nach den Erfahrungen der letzten Jahre nur hoffen, mit Ehren beſtehen zu kön⸗ nen. Doch ſchon die erſte Runde Brachte Ueberraſchungen. Mannheim unterlag mit 13:11 gegen Pforzheim, den langjährigen Rivalen um die badiſche Meiſterſchaft. Lud⸗ wigshafen ſchlug ziemlich hoch die Heidelberger mit 17:8. Die Entſcheidung konnte nur noch zwiſchen Pforzheim und Ludwigshafen fallen! Mannheim durfte günſtigenfalls auf einen zweiten Platz hoffen. Im entſcheidenden Ringen, das in allen Abſchnitten einem ſolchen Ehre machte, konnten die Ludwigshafener einen zwar knappen. aber verdienten 13:12⸗Sieg über die Goldſtädter feiern. Mannheim wurde ziemlich klar mit 1976 über Heidelberg Herr, ſo daß Pforz⸗ heim ſogar noch auf den dritten Platz abglitt. Endergebnis: Ludwigshafen zwei Siege(30 Punkte). Gewinner des Wanderpreiſes der Stadt Schwetzingen, Mannheim ein Sieg(30% Punkte), Pforzheim ein Sieg(257 Punkte), Heidelberg(0 Siege und 14 Punkte). Das Schiedsrichteramt nebſt Abſchätzung hatten Bogoljubow und Dr. Ruchti über⸗ nommen. Aug den Nachbargauen Bauunglück.— Zwei Tote, ein Schwerverletzter. — Heilbronn. In dem noch im Bau befindlichen neuen Silo der Heilbronner Nährmittelwerke C. H. Knorr ereignete ſich ein ſchweres Bauunglück, dem zwei Menſchenleben zum Opfer fielen, während ein Dritter noch in Lebensgefahr ſchwebt. Drei Arbeiter einer Frankfurter Baufirma waren damit beſchäftigt, auf die Silozellen in einer Höhe von 37 m über dem Erdboden Betondecken anzubringen. Dabei brach eine dieſer Decken durch und riß den 56jährigen Hilfsarbeiter Heinrich Klaiß aus Klingenberg(Kr. Heilbronn), den 29jäh⸗ rigen Maurer Joſef Lochner aus Allfeld(Kr. Mosbach) und den 40 jährigen Mineur Karl Brommer aus Sulzbach(Kr. Mosbach) mit ſich in die Tiefe. Von den Männern waren Klaiß und Lochner ſofort tot. Brommer zog ſich einen Fuß⸗ bruch, eine Gehirnerſchütterung, ſchwere Kopfverletzungen und Bruſtkorbquetſchungen zu. Nach ſeiner Einlieferung in das Heilbronner Städtiſche Krankenhaus verlor der Schwerver⸗ letzte die Beſinnung. f 0 Neunkirchen.(Tödlicher Zuſammenſtoß.) An der Ecke Flotow⸗Bülow⸗Straße ſtieß der Radfahrer Beck⸗ häuſer aus Wellesweiler mit einem aus der Stadt kommen- den Kraftwagen zuſammen. Er wurde in ſchwerverletztem Zuſtande ins Krankenhaus gebracht, in dem er ſeinen Ver⸗ letzungen erlegen iſt. Saarbrücken. Der Verkehrstod.) An einem ein⸗ zigen Tag ereigneten ſich in Saarbrücken und Umgebung folgende Verkehrsunfälle: in Scheidt ein 11jähriger Knabe tot, an der Achterbrücke am Schanzenberg ein 77 jähriger Mann tot, in Neunkirchen ein 18jähriger Radfahrer tot, in Luiſenthal ein 5jähriger Knabe ſchwer verletzt! Volks⸗ genoſſe, hüte Dich im Verkehr, damit Du nicht das nächſte Opfer biſt! Eltern, hütet und achtet auf Eure Kinder! A Am Hohen Göll tödlich abgeſtürzlt. Die bei einer Berchtesgadener Firma tätige kaufmänniſche Angeſtellte Gregorius unternahm eine Tour auf den Hohen Göll und ſtürzte beim Purtſcheller⸗Haus über eine Felswand etwa 250 Meter tief ab. Die Leiche wurde am gleichen Tage ge⸗ borgen. A Vater ſtarb, während der Sohn die Braut holke. Während ſich der Maurer und Landwirt Alois Hockl in Bloßenau(Schwahen) auf den Weg nach Wittesheim be⸗ gab, um ſeine Braut nach alter Bauernart mit dem Braut⸗ wagen zu holen, verſtarb unterdeſſen plötzlich ſein Vater. Die nach altem Stil geplante Bauernhochzeit mußte nun in aller Stille gefeiert werden. a Bekannter sSkiſporkler ködlich verunglückt. Der be⸗ kannte Skiſportler Joſef Ponn von Berchtesgaden ſtieß mit ſeinem Motorrad auf der Reichsſtraße nach Salzburg mit einem Laſtwagen zuſammen. Ponn geriet unter den Laſt⸗ wagen und erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er ſtarb. ab Im Streit den Bruder erſchoſſen. Im Anweſen der Brüder Stadelmayer in Hüttenheim(Mainfranken) geriet der 38 Jahre alte Joſef Stadelmayer mit ſeinem jüngeren Bruder in Streit, in deſſen Verlauf letzterer ſich ein Jagd⸗ gewehr holte und auf Joſef einen Schuß abgab. Die Schrot⸗ ladung verletzte Joſef Stadelmayer ſo ſchwer, daß er im Würzburger Krankenhaus ſtarb. 4 Jündender Blitz. Ueber der Gegend von Neumarkt entlud ſich das erſte Gewitter. Dabei ſchlug ein Blitz in die erſt vor einem Jahr neuerbaute Scheuer des Bauern Jo⸗ hann Söllner in Granswang und zündete. In kurzer Zeit war das ganze Gebäude ſamt den darin aufbewahrten rei⸗ h Strohvorräten und einer neuen Dreſchgarnitur ver⸗ nichtet. ar Mord an einem fünfjährigen Knaben. Seit dem 14. Mai ds. Is. wurde der fünfjährige Rainer Grzywatz aus Bockum⸗Hövel vermißt. Nach Zeugenausſagen iſt das Kind am Tage des Verſchwindens geſehen worden, als es auf dem Gepäckträger eines Geſchäftsrades ſaß das von einem etwa 16 Jahre alten Burſchen geſteuert wurde. Auf Grund umfangreicher Ermittlungen gelang es nunmehr den Tä⸗ ter zu ermitteln, der ein umfaſſendes Geſtändnis ablegte. Es handelt ſich um den 157 jährigen Heinrich Jahrmärker. Nach Angabe des Täters hat er das Kind auf dem Gepäck⸗ träger ſeines Rades mitgenommen, um mit ihm Maikäfer zu ſuchen. Im Walde und zwar im ſogen. Himbeerenbuſch, ſchlug er dem Kind mit der Fauſt gegen die Schläfe und hielt ihm ſo lange Mund und Naſe zu, bis es erſtickt war. Dann legte er das Kind in einen durch den gleichen Wald führenden Schlammgraben. Lalcale Nuudocuiau Kampf den Schnaken! Die Eigentümer, Mieter, Pächter,(Laubenkoloniſten) und Nutznießer derjenigen Waſſer⸗ und Bodenflächen ſo⸗ wie Grundſtücken, die einer Stechmückenvermehrung Vor⸗ ſchub leiſten, ſind verpflichtet, vom 15. Mai bis 31. Oktober wirkſame Maßnahmen zur Bekämpfung der Stechmücken⸗ brut durchzuführen. Die Sommerbekämpfung der Stech⸗ mückenbrut erſtreckt ſich auf alle kleinen ſtehenden Gewäſ⸗ ſer und Waſſeranſammlungen. Als ſolche ſind beſonders zu nennen: Kleine windgeſchützte Teiche, Gräben, regelmäßig bei Niederſchlägen oder Ueberſchwemmungen im Gelände auftretende Waſſeranſammlungen, Zierbecken in Gärten, Regenwaſſertonnen in Höfen und Gärten(Lauben). 5 Für die Sommerbekämpfung ſind folgende Bekämp⸗ fungsmaßnahmen angeordnet: Unnütze kleinere Waſſeran⸗ ſammlungen ſind durch Zuſchüttung, Ableitung oder Ent⸗ wäſſerung zu beſeitigen. Sämtliche im Freien zwecklos um⸗ herſtehende Gefäße, in denen ſich Waſſer zu ſammeln pflegt (Gießkannen, Töpfe, Konſervenbüchſen uſw.) ſind zu ent⸗ fernen, oder waſſerdicht zu halten. Waſſerbehälter, Pfuhl⸗ und ähnliche Gruben ſind entweder völlig dicht zu ſchlie⸗ ßen oder 14tägig zu entleeren. Regenwaſſertonnen ſind mit gutſchließender Drahtgaze abzudecken oder regelmäßig 14⸗ tägig zu entleeren, ſofern nicht beſondere, im Handel be⸗ findliche, mückenſichere Tonnen verwendet werden. Die Stechmückenbrutgewäſſer ſind mit einem feinen Oelhäutchen durch Verſpritzen von geeigneten Flüſſigkeiten, wie z. B. Petroleum, zu überziehen. Das Verfahren iſt möglichſt alle 14 Tage, mindeſtens aber monatlich einmal zwiſchen dem 1. und 15. zu wiederholen. Kartoffelkäfer⸗Suchtag. Morgen Mittwoch nach⸗ mittag für Gruppe II Zuſammenkunft um 2 Uhr am Rathaus. Der Ausklang des Inſelſeſtes. Wer glaubte, daß es beim großen Kehraus etwas interner zuginge, zumal der Wettergott noch kurz vor Schluß ſein Schnippchen ſchlagen wollte, mußte ſich doch etwas anders belehren laſſen, denn viele kamen wieder und keiner wollte bei dem fröhlichen Ausklang fehlen. So entfaltete ſich wieder ein lebhaftes Treiben am Montag abend und die Feſthalle war wieder bis auf den letzten Platz beſetzt. Auf der Bühne gab es wieder ein ab⸗ wechſlungsreiches Programm und die Ladenburger Muſik⸗ kapelle ſorgte für die nötige Stimmung. Es wurde ge⸗ ſungen, geſchunkelt und getanzt. Auf dem Feſtplatz war wieder großer Betrieb, insbeſondere die Boxkämpfer bil⸗ deten die Senſation. Den Höhepunkt erreichte das Inſel⸗ feſt mit dem großen Feuerwerk, das kurz vor Mitternacht abgebrannt wurde. Roch recht lange blieb man anſchlie⸗ ßend noch bei Sang und Klang beiſammen und feierte gebührend den Ausklang des Inſelfeſtes, bis eben doch Feierabendſtunde kam und man mit dem Gedanken nach Hauſe ging, wieder einmal frohe Stunden bei den Inſu⸗ lanern verbracht zu haben. — Beihilfen für Winzergenoſſenſchaften. Der Reichs⸗ ernährungsminiſter hat Richtlinien für die Gewährung von Beihilfen zur Förderung des Winzergenoſſenſchaftsweſens erlaſſen. Es werden nur ſolche Genoſſenſchaften mit Zuſchüſ⸗ ſen bedacht, deren te e unbedingt ſichergeſtellt iſt. Hierfür gilt als erſte Vorausſetzung, daß die genoſſen⸗ ſchaftlich erfaßte Rebfläche im allgemeinen mindeſtens 100 ha betragen ſoll. Die Genoſſen ſind verpflichtet, den geſam⸗ ten Traubenertrag an die Genoſſenſchaft abzuliefern. Auf keinem Grundſtück dürfen ſich Hybriden befinden. Die Bei⸗ hilfe wird auf die Hälfte der Koſten für Anſchaffungen und e mit einer oberen Grenze von 5000 Mark be⸗ meſſen. — Aeltere Angeſtellte im öffentlichen Dienſt. Der Reichs⸗ miniſter der Finanzen hat angeordnet: Der Hundertſatz der mehr als 40jährigen Beſchäftigten(Beamte und nichtbeam⸗ tete Gefolgſchaftsmitglieder) ſoll in jeder Beſchäftigungs⸗ einheit des öffentlichen Dienſtes den Reichsdurchſchnitt älte⸗ rer Angeſtellter in den privaten Betrieben(36.8 v. H.) min⸗ deſtens erreichen. Iſt die Vorausſetzung nicht erfüllt, ſo ſind bis zur Erreichung des Reichsdurchſchnitts die mit Ange⸗ ſtellten zu beſetzenden Arbeitsplätze mit älteren Angeſtell⸗ ten auszufüllen, ſoweit dies mit den Anſtellungsgrundſätzen (Vorbehaltsſtellen für Verſorgungsanwärter uſw.), mit der von den Landesarbeitsämtern und Arbeitsämtern geleite⸗ ten Sonderaktion zugunſten der um die nationalſozialiſtiſche Bewegung beſonders verdienten Perſonen und mit den dienſtlichen Erforderniſſen vereinbar iſt. — Fahrkarkenausgeberinnen erhalten Dienſtkleidung. Die Deutſche Reichsbahn iſt in der letzten Zeit meh un mehr dazu übergegangen an den Fahrkartenſchaltern weib⸗ liche Gefolgſchaftsmitglieder zu verwenden. Für dieſe Fahr⸗ kartenausgeberinnen iſt kürzlich entſprechend der für die männlichen Schalterbedienſteten ſchon ſeit längerer Zeit be⸗ ſtehenden Regelung eine einheitliche Dienſtkleidung einge⸗ führt worden. Diele Dienſtkleidung für die Fahrkartenaus⸗ geberinnen beſteht aus einer Kittelſchürze aus dunkelblauem Kunſtſeidenſtoff mit langen Aermeln, Kragen aus gleichem Stoff mit ſilbergrauem Vorſtoß, auf der rechten Bruſtſeite eingeſticktes doppelgeflügeltes Rad in ſilbergrauer Farbe. Dieſe Dienſtkleidung wird künftig von allen ſtändig im Fahrkartenſchalterdienſt beſchäftigleg oder dienſtmäßig zu Ablöſungen und Vertretungen herangezogenen Fahrkarten⸗ ausgeberinnen getragen werden. 5 — Schutz der Kinder vor Starkſtromleitungen. Immer wieder kommt es vor, daß Kinder die Leitungen der Elektrizitätsunternehmen erklettern. Die dadurch eintre⸗ tenden Unglücksfälle könnten vermieden werden, wenn die Kinder rechtzeitig und nachdrücklich auf die Gefahren der Hochſpannungsleitungen hingewieſen würden. Der Reichs⸗ erziehungsminiſter hat daher angeordnet, daß das Merk⸗ blatt für Verhaltungsmaßregeln gegenüber elektriſchen Freileitungen in angemeſſenen Zeitabſtänden zum Gegen⸗ ſtand der Beſprechung im Unterricht gemacht wird. Norodont don den zahme ——— —... ̃———— ö ö N . g N ö 0 0 0 0 I 0 1 13 Sun 1939 Deutſche Frauen in Afrika Ihr Deutſchtum treu bewahrt. NS. In keiner der deutſchen Kolonien erkennen wir o deutlich den tiefen Sinn der Aufgabe, den die deutſche Frau draußen zu erfüllen hat, wie gerade in Südweſt⸗ Afrika. Ohne die Frauen wäre das deutſche Volkstum in Südweſt heute nicht mehr in dem Sinne deutſch, wie es tat⸗ ſächlich iſt. Südweſt iſt unſere einzige Kolonie, aus der nach dem Kriege nicht alle Deutſchen ausgewieſen wurden. Ein großer Teil der dort anſäſſigen Farmer und Kaufleute durfte auch nach dem Verſailler Diktat drüben bleiben, und bald zogen weitere Deutſche in die Kolonie ein, ſodaß Südweſt heute mit etwa 13 000 Deutſchen die ſtärkſte und zugleich alt⸗ eingeſeſſenſte deutſche Gruppe in unſeren alten Schutzgebieten aufweiſen kann. Vor dem Kriege ſetzte eine planmäßige Einwan⸗ derung deutſcher Frauen nach Südweſtafrika ein. Damals ſchon förderte man die deutſche Fraueneinwanderung in die Kolonien aus der richtigen Erkenntnis, daß der deutſche Mann ſein Deutſchtum auf fremder Erde auf die Dauer nicht erhalten kann ohne die deutſche Frau. Viele traurige Bei⸗ ſpiele hatten gelehrt, daß in allen Teilen der Welt gewaltige Werke deutſcher Arbeitskraft fremden Nationen zugutekamen, weil die deutſche Tüchtigkeit und Tatkraft vor allem durch die Eheſchließungen mit ausländiſchen Frauen mehr und mehr im fremden Volkstum unterging. Neuerdings hat leider die Mandatsregierung energiſche Gegenmaßnahmen getroffen und die geſamke deutſche Einwanderung geſperrt. Deutſche Männer und Mädchen bekommen heute nur noch eine dreimonatige Aufenthaltsbewilligung für Südweſt, alle deutſchen Anträge auf eine längere Aufenthaltserlaubnis wer⸗ den abgelehnt. Ja, die Mandatsregierung geht in ihrem rechtswidrigem Verhalten noch weiter: Sie erſchwert die Wie⸗ dereinreiſe deutſcher Jungen und Mädchen ins Eltern⸗ haus nach Südweſt. Was bisher, dank dem Einfluß der deutſchen Frau und Mutter, der Südafrikaniſchen Unſon nicht gelungen iſt: das Deutſchtum in Südweſt innerlich von der alten Heimat zu löſen— das verſucht ihre Regierung nun mit Gewaltmaßnahmen aller Art zu erreichen. Hart trifft es auch die deutſchen Frauen in Südweſt, daß ſie heute keine deutſchen Haustöchter oder über⸗ haupt keine weiblichen Hilfskräfte mehr aus Deutſch⸗ land bekommen können. Es war eine große Hilfe für jede kinderreiche deutſche Mutter, auf der Farm wie in der Stadt, wenn ſie ihre Kinder einem tüchtigen deutſchen Mädel zur Obhut anvertrauen konnte, während ſie anderen Arbeiten nachging. Gewiß, es ſind heute viele Mädchen herangewach⸗ ſen, die in Südweſt geboren und deren Eltern ſeit 20 bis 40 Jahren im Lande anſäſſig ſind; aber ihre Zahl reicht nicht aus, um die große Nachfrage nach deutſchen Helferinnen zu befriedigen. Außerdem fehlt vielen von ihnen die gründliche Berufsausbildung in Deutſchland, die der Jugend doch viel mehr gibt als Südweſt oder gar die Südafrikaniſche Union ihnen an Kenntniſſen, vor allem aber an lebendigem deutſchem Geiſt zu vermitteſn vermag. Nun, die deutſchen Männer und Frauen werden deshalb nicht nachgeben, ſich nicht vom fremden Volkstum beeinfluſſen laſſen, da ſie ſo lange ſtandgehalten haben. Heute geht es den Deutſchen in Südweſt wirtſchaftlich durchaus zufriedenſtellend. Trotz unendlich ſchwerer Jahre, dis vor allem die große Dürreperiode über die Farmer gebracht hatte, trotz jahrelanger Schließung der Bergbaubetriebe und einer ſehr ungünſtigen Prefs⸗ und Zollpolitik der Mandats⸗ regierung haben ſie ſich nicht nur wirtſchaftlich behaupten können, ſondern es meiſt zu Wohlſtand gebracht; vor allem, ſeit die Zucht der Karakulſchafe, die die wertvollen ſchwarzen Perſianerfelle liefern, ſich im ganzen Lande ge⸗ hoben und gute Einnahmen gebracht hat. Wie treu und tapfer hat die deutſche Frau in dieſen ſchweren Jahren ihren Arbeitsplatz an der Seite des Mannes ausgefüllt und auf allles verzichtet, was das Leben leichter und ſchöner macht! Nun, in Südpeſt iſt es anders als in den tropiſchen Kolonien; der weiße Menſch hat weniger ſchwarze Hilfskräfte und ver⸗ richtet manche Hilfsarbeit ſelbſt. Die deutſche Frau in Südweſt hat faſt immer die Arbeit in Küche und Haus ſelbſt beſorgt, dazu die Milch, die die Farm lieferte, verarbeitet. Butter und Käſe heraeſtellt. Seile gekocht, den Gemuſegarten beſtellt und bewäſſert und ich der Geflügelzucht angenommen. In den ſchwierigen Jah⸗ ren hat ſie auch die Perſianerfellchen ſorgfältig aufbereitet. Ben all dieſer Belaſtung haben die Frauen einer ſtattlichen Zahl von Kindern das Leben geſchenkt, haben ſie in beſtem deutſchem Sinne erzogen und ihnen oftmals ſelbſt noch den erſten Unterricht erteilt, wenn die Mittel zum Beſuche einer deutſchen Schule nicht ausreichten. Abends wurde geflickt und genäht, wurden vor allem die Briefe an die Angehörigen in Deutſchland geſchrieben, damit der Faden zur alten Heimat nicht abriſſe. Bis an die letzte Grenze ihrer Kraft hat ſich die deutſche Frau in Südweſt mit eingeſetzt für das wirk⸗ chaftliche Durchhalten ihrer Familie. Heute, da ie Exiſtenz geſichert ſcheint, da ſie gern Entlaſtung hätte und ſich auch gut leiſten könnte, wird ihr durch die Einwanderungs⸗ ſperre die Erlangung einer deutſchen Helferin nahezu unmöͤg⸗ lich gemacht. 5 Dumer wieder ſetzt es den Reiſenden, der zum erſten Male Südweſt durchkreuzt, in frohes Staunen, daß er ſo weit vom alten Vaterlande ein großes Gebiet vorfindet, wo er überallmit der deutſchen Sprache durchkommt. Neue Abzeichen für SA⸗Einheiten Angleichung an die Waffenfarben der Wehrmacht. NSkt. Berlin, 13. Juni. In Zuſammenhang mit der Aufſtellung der Wehrmannſchaften durch die SA hat— wie die Nationalſozialiſtiſche Parteikorreſpondenz meldet— die Oberſte SA⸗Führung mit ſofortiger Wirkung die Aen⸗ derung verſchiedener Abzeichen befohlen. Danach wurden die Schulterſtücke, die Abzeichen für die Sondereinheiten, die Zweifarbenſchnur, ſowie die Beſtückung der Kragenſpie⸗ gel neu feſtgelegt. Die Schulterſtücke werden vereinheitlicht und die Ausführung verbeſſert. Das Tragen der Sonderabzeichen auf dem Kragen⸗ ſpiegeln kommt in Wegfall. Um die Sondereinheiten kennt⸗ lich zu machen, werden die Schulterſtückunterlagen in An⸗ gleichung an die Waffenfarben der Wehrmacht verſchieden⸗ farbig ausgeführt. Die Kragenſpiegel und der Mützenkopf bleiben unverändert in der entſprechenden Gruppenfarbe. Es tragen nunmehr alle Angehörigen der Oberſten SA⸗Führung karmeſinrote, Gruppenſtäbe hochrote, Fuß⸗ SA⸗Einheiten hellgraue, Jäger-, Schützen-, Gebirgsjäger⸗ und Gebirgs⸗Schützeneinheiten ſmaragdgrüne, Nachrichten⸗ einheiten zitronengelbe, Reitereinheiten orangegelbe, Pio⸗ niereinheiten ſchwarze, Sanitätseinheiten mittelblaue, Ma⸗ rineeinheiten marineblaue Schulterſtückunterlagen. Die Standarte„Feldherrnhalle“ trägt das Schulterſtück gleich der Fuß⸗SA in hellgrau unterlegt. Die Angehörigen des Nachrichtenſturms dieſer Standarte tragen das Schul⸗ terſtück zitronengelb unterlegt. Die Muſikzugführer ſind weiterhin durch die metallge⸗ prägte Lyra in der Knopffarbe auf dem rechten Kragen⸗ ſpiegel kenntlich gemacht. Entſprechend der jetzt einheitlichen Schulterſtück⸗Auf⸗ lage für Unterführer und Männer tritt an Stelle der bis⸗ her verſchiedenen Zweifarbenſchnüre eine drei Millimeter ſtarke Schnur in Braun⸗Aluminium als Krangenumran⸗ dung. Dieſe Kragenſchnur wird gleichfalls bei der Marine⸗ SA bis einſchließlich Obertruppführer getragen. Vom Sturmführer aufwärts werden einheitlich die Schnüre aus Aluminium bezw. goldfarbigen Cellophan je nach Knopffarbe getragen. Abzeichen alter Ausführun können aufgetragen werden. Ab 1. 6. 1939 werden dur die Reichszeugmeiſterei nur noch die neufeſtgelegten Au⸗ zeichen geliefert. Die Beſchaffung der Schulterſtücke uſw. erfolgt bis auf weiteres nur auf dem Dienſtwege bei der Reichszeugmei⸗ ſterei. 0 Er hat gar nicht den Eindruck, in einem anderen als deutſchen Lande zu reiſen. Haus bei Haus, Farm bei Farm trifft er auf deutſche Volksgenoſſen, die ihn aufs herzlichſte aufnehmen. And es wird ihm ſchon nach kurzer Zeit klar, daß dieſes ſtarke Deutſchtum ſeinen Charakter vor allem den Frauen verdankt. Sie haben die Kinder die deutſche Mutterſprache gelehrt, ſie haben ſie in deutſcher Sitte erzogen, und als die Jugend heranwuchs, ihr eingeprägt, nur einen deutſchen Ehepartner zu wählen und wiederum ihre Kinder zu Deutſchen zu erziehen. Zieht man einen Vergleich zu dem Deutſchtum in der benachbarten Südafrikaniſchen Anion, ſo bekommt man ein ganz anderes Bild. Die meiſten der dortigen deut⸗ ſchen Pioniere haben ſich in Ermanglung deutſcher Frauen mit Ausländerinnen verheiratet, ihre Kinder und Enkel tra⸗ gen großenteils nur noch einen deutſchen Familiennamen; die deutſche Sprache beherrſchen ſie vielfach ſchon nicht mehr, und dementſprechend fühlen ſie ſich auch nicht mehr als Deutſche. Es iſt eine ganz große Aufgabe, die der deutſchen Kolo⸗ nialfrau zufällt, vor allem der Frau des deutſchen Anſied⸗ lers, der mit Kind und Kindeskindern im fremden Erdteil bleiben will. Von der Mutter hängt es ab, ob die kommen⸗ den Generationen im fernen Lande Deutſche bleiben oder nicht. In langen Jahren hat vor allem ſie in Südweſtafrika be⸗ wieſen, was durch treues Ausharren, durch zähes Feſthalten geleiſtet werden kann. Nora Wulff. Offizierslaufbahn für Ingenieure Der Aufbau der Wehrmacht hat in unvorhergeſehenem Maß zum ſtärkſten Einſatz der Technik, insbeſondere der Mokoriſterung und des Feſtungsbaues geführt. Zwangsläu⸗ fig entſtand hierdurch in kürzeſter Zeit ein Truppen⸗Inge⸗ nieurkorps, das ſich aus Fachleuten aus der Induſtrie er⸗ gänzte. Für den erſten Aufbau dieſes Korps wurden die Truppeningenieure als Wehrmachtbeamte übernommen. Die Truppeningenieure ſind inzwiſchen mit den Truppenteilen völ⸗ lig verwachſen und ſo ein Beſtandteil der Truppe geworden. Aus dieſem Grund und aus den Erfahrungen der drei Ein⸗ ſätze der Wehrmacht ſeit Frühjahr 1938 ergab ſich die Not⸗ wendigkeit der völligen militäriſchen Einreihung dieſer Be⸗ amten. Daher hat der Führer die Gründung einer Offi⸗ zterslaufbahn(Ing.) angeordnet und befohlen, daß die bisher beamteten Truppeningenieure zu den Ingenieur⸗ Offizieren übergeführt werden, ſoweit ſie die Vorausſetzun⸗ gen dafür erfüllen. Damit iſt eine neue Offizierslaufbahn im Heer geſchaffen. Außer den bereits im Heer vorhandenen Trup⸗ peningenieuren können Abiturienten. die in jeder Hinſicht für 4 ind und technecches Intereſſe haber, Sie werden als 4 dieſe Laufbahn einſchlagen. ter nach Ableiſtung eines teren Ausbildung zur beenden dort ei Diplom⸗J werden d fähnriche zur liſchen Fakultät kommandiert es im mit der ie vlägi Fachrichtun ere Jahre als jnriche und Obe ne ſchiedenen Dienſtſtel⸗ dert und nach Ab egung der zwei⸗ Offizier(Ing.) gewählt. Die Be⸗ in dieſer Laufbahn ſind günſtig. ide des Ingenieurweſens(NMaſchinenbau, Elek⸗ trotechnik, Bauingenieur⸗ und Vermeſſungsweſen) oder für eine gewiſſe Uebergangszeit auch bereits geprüfte Diplom⸗ Ingenieure, die im Ingenieurberuf tätig ſind, können ſich jederzeit für dieſe Laufbahn melden. Wer ſich für dieſe Laufbahn intereſſiert, kann ſich an das Oberkommando des Heeres, Inſpektion des allgemeinen techniſchen Truppendien⸗ ſtes, Berlin W 38, Lützow⸗Ufer 13, wenden, um dort nähere Einzelheiten zu erfahren. e dier Studier Studier Sport und Spiel Handball. To. 98 Seckenheim(1. Mannſchaft)— Bf. Speyer (J. Mannſchaft) 15:2(7:1). To. 98 Seckenheim(2. Mannſchaft)— Bf. Speyer (2. Mannſchaft) 8: 10. Ty 98 Sechenheim(Jugend)— VfL. Speyer(Jug.) 15:3. To. 98 Seckenheim(AH.⸗Mannſchaft— Tv. 98 Sechen⸗ heim(3. Mannſchaft) 16:4. Noch kurz vor der Sommerſpielſperre hatten ſich die Handballer des To. 98 die Bezirksklaſſenmannſchaften des Südweſtgaus Vf. Speyer zu Freundſchaftsſpielen ver⸗ pflichtet und dieſe Spiele auf dem hieſigen Sportplatz im Wörtel zum Austrag gebracht. Mit Ausnahme der 2. Mannſchaft des Tv. 98 wurde der Klaſſenunterſchied des Gegners kenntlich abgezeichnet. Den Spielen ging in der Frühe des Sonntags ein Altherrenſpiel gegen die 3. Mann⸗ ſchaft des Tv. 98 voraus, wo erſtere ſich bis gegen Spiel⸗ ende durch Einſatz und Ausdauer einen knappen und ſicheren Vorſprung ſicherte. Am Nachmittag traten die 2. Mannſchaften des T. 98— Bſe. Speyer als Erſte zum Freundſchaftsſpiel an. Nach wechſelreichem Spiel blieben hier die Gäſte knappe Sieger. Bei dem darauffolgenden Spiel der 1. Mannſchaften der genannten Gegner machte ſich der Klaſſenunterſchied ſtark bemerkbar und ſo blieben denn auch am Schluß die 98er überlegene Sieger. Das Spiel hatte nur anfänglich einen Reiz, als noch eifrige Gegenwehr der Gäſte gezeigt wurde. Schon in der Pauſe waren die 98er mit 71 Toren voraus. Die zweite Halbzeit langweilte die Zu⸗ ſchauer, da ſich die Gäſte zu einem ernſthaften Widerſtand nicht finden konnten. Auch die Jugendmannſchaft der 98er machte mit ihren Gäſten kein großes Federleſen. Sicher und ruhig wurde auch hier der eindeutige Kampf und Sieg zu Ende geführt. Tv. Kirchheim!— Turnerb.„Jahn“, Mhm.⸗Seckhm.! 814 7 0 Jug.— 7 7 1 Ig 2:3 Durch den Verluſt obigen Pokalſpiels ſchied Secken⸗ heim aus dem weiteren Wettbewerb um den Gaufeſtſieg aus. Allerdings wäre es jeder anderen Mannſchaft auch ſchwer gefallen, ſich in Kirchheim durchzuſetzen. Kirch⸗ heim ſpielte unerhört hart, vor allem die Hintermann⸗ ſchaft, ſo daß es S. nicht möglich war, ſein techniſches Können zu entfalten. Allerdings machte dabei der G⸗ Sturm den Fehler, immer wieder in der Mitte durch⸗ brechen zu wollen, anſtatt durch weites Flügelſpiel die Hinter mannſchaft des Gegners auseinanderzuziehen. Aber auch der Kirchheimer Sturm war nicht von Pappe und ſtellte die S⸗Hintermannſchaft vor ſchwere Aufgaben. K. legte zwei Tore vor, bis S. zu einem Gegentreffer kam. Im weiteren Verlauf erhöhte K. ſeinen Vorſprung, während S. entweder feſtgehalten wurde oder aus gün⸗ ſtiger Poſition verſchoſſen wurde. Auch ein 30 m⸗Wurf konnte S. wegen Uebertritts nicht gewertet werden. Die S. reichlich zugeworfenen Strafwürfe ſcheiterten faſt durchweg an der ſtabilen Mauer des Gegners. Das Spiel nahm gegen Schluß ganz ſchlimme Folgen an, ſo daß der Schiedsrichter Freff alle Mühe hatte, es durch drei Platzverweiſe über die Zeit zu bringen.— Die Jugend S. landete in K. ihren erſten Sieg. Nochzell erwiesenen Juſmerſtsamſeiten danſten win berzlichot ans Mlinſcler u. all. ir dlie uns anlôſßlich unserer Berſammlungs 85 Kalender. Fußballpereinigung 1898. Die Aktiven, die beim Gauturnfeſt die Uebungen der Fußballer mitmachen, müſſen morgen Mittwoch um? Uhr im Stadion antreten. Abfahrt um 6 Uhr vom Lokal per Rad. Das Training findet wie üblich am Donnerstag ſtatt. Anſchließend Spielerverſammlung. ff Heugras⸗Verkauf der Evang Pflege Schönau in Heidelberg am Donnerstag, 15. or nachmittags 3 Ahr im„Ochſen“ in Brühl von den Wſeſen der Gemarkungen Brühl⸗ Rohrhof, Edingen und Schwetzingen. Einen größeren, gut erhaltenen Emaill⸗Herd billig zu verkaufen. Heerg Nöser. Sind Sachen für Dich unbrauchbar Und steh'n herum schon Jahr und Jahr, Gibeine„Kleine“ heut' noch auf i Und morgen kommt es zum Verkauf Druck beiten für Handel, Gewerbe und Industrie werden in jeder Ausführung angefertigt Jab. Pürchwein in der„Nechkarboete- Druckerei Ehrl., kinderl. Haus⸗ Lohr ine gehilſin geſucht. mit guten Zeug⸗ Spenglerei und dae Inſtall.⸗Geſchäft Lohn ſofort oder Ed. Mürthwein. 1. Juli geſucht. aue 5 Fldten-Schlender- Meersbugerst. 47 Bienenhonig In gar, naturrein ½% kg Mk. 1.70 eee eee ob roh oder vorher geltrichen ganz gleich, jeder Holzboden wird wieder schön mit KINE SSA. 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