42 49101 pid in“ 2 1 290 D Jonson ug ocpvag piguf * aeg dn 12 + 1 r 3 Goc Ahheu cp! N„„ S1 2 Jqn vibes 22 g N Dane eis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poft Mk. 1.60, u der Geſchüftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., in Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte m 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 3. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fenppeecher Rr. 47216. Poſtſchech- Route: Kacisruhe 78489. 5 Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verbülndblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 5. 39: 1130 39. Jahrgang Der geiſtige Arbeiter Sein Platz iſt mitten in der Gemeinſchaft. Berlin, 15. Juni. Reichsminiſter Dr. Goebbels ſprach in richtungwei⸗ ſenden Ausführungen vor den Berliner Studenten im Sportpalaſt. In packender Rede entwarf Reichsminiſter Dr. Goebbels ein Bild von der verantwortungsvollen Stellung, die der geiſtige Arbeiter im Rahmen des Volksganzen ein⸗ nimmt, und wies ihm die führende Rolle und die beſonde⸗ en Aufgaben zu, die ſeiner harren. Er ſchilderte zunächſt, wie heute unſer ganzes Volk be⸗ giffen habe, in welch großer, umwälzender Zeit wir le⸗ ben. Bittere Erfahrungen hätten nun endlich auch den deut⸗ ſchen Menſchen den politiſchen Sinn geſchärft und ihn ge⸗ lehrt, geſchichtlich zu denken. Wenn allerdings die großen Demokratien und wenn insbeſondere die Engländer bemän⸗ gelten, daß uns die von ihnen ſo hoch geprieſene„Freiheit des Geiſtes“ oder die„Freiheit der Kritik“ fehle, ſo ſei das alles andere als gerecht. England habe das große Glück, in anderen Dimenſionen denken zu können als wir, denn es ſei ja bei der Verteilung der Welt keineswegs leer ausge⸗ gangen. Welche Folgen es habe, wenn der Glaube an die Füh⸗ rung und wenn gar dieſe Führung fehle, das hätten wir in Deutſchland erlebt. Wir jedenfalls könnten uns in dieſer Zeit einen ſolchen Luxus nicht leiſten. Wir könnten es uns auch nicht leiſten, noch einmal die Zeiten eines 30jährigen inneren Krieges zu durchleben. Die Befürchtung ſei gar nicht unbegründet geweſen, daß ſich das deutſche Volk auch dies⸗ mal vielleicht um ideologiſcher Fragen willen einen Bruder⸗ krieg bis zur völligen Selbſtvernichtung geliefert haben würde, hätte nicht der Führer dieſe Gefahr rechtzeitig er⸗ kannt und gebannt. Auch der geiſtige Arbeiter müſſe das einſehen. Auch und gerade der geiſtige Arbeiter müſſe erkennen, daß ſein Platz mitten in der Gemeinſchaft ſei und daß ſein ganzes Wirken dieſer Gemeinſchaft zu gelten habe. Uebrigens müſſe man klar die Grenzen ſehen, die dem geiſtigen Arbeiter geſetzt ſeien, damit man nicht dem Fehler einer falſchen Einſchät⸗ ung oder einer Ueberbewerkung verfalle und damit keine 11 zwiſchen Individualikäk und Gemeinſchaft aufbrechen önne. Es ſei heute, wenigſtens für uns. nicht mehr richtig, daß die Welt mit wenig Intelligenz regiert werde. Allerdings habe die Intelligenz allein noch keinen bedeuten⸗ den Staatsmann geſchaffen. Wo ſich die Namen großer Völ⸗ kerlenker in das Buch der Geſchichte eingegraben hätten, da ſeien vielmehr ſtets Genie und Fleiß gepaart geweſen. Auch die Geſinnung allein könnte die Probleme nicht meiſtern. Es müßte eigentlich ſelbſtverſtändliche Grundvor⸗ ausſetzung für die Bewertung jedes geiſtig ſchaffenden Men⸗ ſchen ſein, daß er geſinnungsmäßig in ſeinem Volk feſt ver⸗ ankert iſt. Dr. Goebbels ſprach dann von der falſchen, ver⸗ logenen und überlebten Romantik, die noch in manchen Köpfen ein unzeitgemäßes Daſein führt, und er ſtellte ihr die neue Romantik unſerer Zeit gegenüber. „Wir leben im Zeitalter der Technik“, ſo rief er,„im Zeitalter des Rundfunks und des Motors, der großen Maſ⸗ ſenbewegungen und Maſſendemonſtrationen. Die Romantik unſeres Jahrhunderts iſt nicht mehr die Romantik der blauen Blume, ſondern es iſt die Romantik einer ſtählernen öntſchloſſenheit. Unſere Zeit charakteriſiert der grandioſe berſuch, die Technik in ihrer ganzen Größe in den Dienſt mſeres Volkes zu ſtellen, nicht das Volk von der Technik, ndern die Technik vom Volk überwinden zu laſſen.“ Wohl habe, ſo führte er weiter aus, auch im national⸗ ſozialiſtiſchen Staat der ſchöpferiſche Menſch ein Recht auf Einſamkeit, um ſich neue und große Er⸗ kenntniſſe zu erſchließen. Aber dieſe Einſamkeit dürfe nie Selbſtzweck werden ſondern der Weg werde immer wieder in die Gemeinſchaft zurückführen und die in der Ein⸗ en gewonnenen Erkenntniſſe müßten der Gemeinſchaft tenen. Intelligenz und Intellektualismus. Dr. Goebbels befaßte ſich dann eingehend mit dem Ge⸗ genſatz zwiſchen Intelligenz und Intellektualis⸗ mus. Vor den intelligenten Menſchen, vor dem fleißigen, anſtändigen, in ſeinem Hauſe lebenden geiſtigen Arbeiter werde niemand jemals die Hochachtung verlieren. Beim In⸗ tellektuellen dagegen, bei dem der Verſtand den Charakter überwuchert habe und bei dem Kritik ſchon zum Selbſtzweck geworden ſei, habe das Wiſſen die Gläubigkeit ertötet.„Ich meine dieſe ſchwärmenden Vaganten unſeres geſellſchaftli⸗ chen Lebens“, ſo erklärte Dr. Goebbels voll Spott,„die über⸗ all und nirgendwo Hansdampf in allen Gaſſen ſind, die am e „ — e ·˙ Freitag, den 16 Juni 1939 Der Biligang nach Moskau Des„ſtolzen Albions“ Fußfall vor Stalin.— Strangs Muſterkollektion in Formeln. Moskau, 15. Juni. Die Botſchafter Englands und Frankreichs ſuchten am Donnerstag nachmittag in Begleitung des britiſchen Son⸗ derdelegierten Strang den Außenkommiſſar Molotow im Kreml auf. Die Londoner Blätter ſchweigen. Offenſichtlich ſtehen ſie noch unter dem Schlag des letzten„Prawda“-Artikels. Le⸗ diglich Vernon Bartlett ſchreibt im„News Chronicle“, den Sowjets werde es ſchon möglich ſein, irgendeine der Formeln Strangs anzunehmen, zumindeſt vorläufig. Dann könne man endlich Generalſtabsbeſprechungen abhalten. Das wäre auch Moskau das Wichtigſte Der bekannte konſervative Unterhausabgeordnete Obexſt⸗ leutnant Wilſon warnt in einem Brief an die„Ti⸗ mes“ vor dem Abſchluß eines Abkommens mit Moskau. Die Formel, die man finden wolle bezüglich der balti⸗ ſchen Staaten, werde Europa kaum dem Frieden näher bringen. Engliſcherſeits ſcheine man das Mißtrauen der baltiſchen Staaten gegen eine ſowjetruſſiſche Garantie gar nicht völlig zu erfaſſen. Dieſe Staaten hätten vor 20 Jahren mit Hilfe Deutſchlands und auf Koſten Rußlands ihre Unabhängigkeit gewonnen. Die Sowjetunion trachte darnach, eine Art von Protektorat über die baltiſchen Stga⸗ ten zu errichten. Eſtland, Lettland und Dänemark hätter damit geantwortet daß ſie Nichtangriffspakte mit Deutſch⸗ land abgeſchloſſen hätten. Finnland habe die Befeſtigung der Aalandsinſeln verlangt, trotz des Vetos der Sowjet⸗ union in Genf, für das die finniſche Regierung ebenfalls England verantwortlich mache. Die baltiſchen Staaten könn⸗ ten im Kriegsfalle für England von höchſter Wichtigkeit ſein. Die engliſchen Verhandlungen mit der Sowfetunſon aber hätten ſie in die Arme Deutſchlands gedrängt, denn ſie zögen einen deutſchen Schutz im Kriegsfalle dem Einfall ſowjeliſcher Truppen vor. Sie hätten damit nicht unrecht. Denn der Pakt, den die Sowjels haben wollten, geſtatte ihnen zu erklären, daß eine dritte Macht mit Angriff drohe und daß ſie in den Krieg zögen, worauf England gezwun⸗ gen ſei, mitzumachen. Was für eine Formel man engli⸗ ſcherſeits auch immer finden werde, ein ſolcher Pakt mit Moskau würde allzu keuer bezahlt ſein, wenn mam ihn auf Koſten des guten Willens der baltiſchen Staaten erkaufe. In der Einkreiſungszentrale Polniſche und kürkiſche Militärabordnungen in London. London, 15. Juni. Amtlich wird mitgeteilt, daß ſich polniſche und türkiſche Abordnungen, die die drei Wehr⸗ machtsteile vertreten, zurzeit in London befinden und tech⸗ niſche Beſprechungen, vor allem über Kriegsmaterialfra⸗ gen, führen. Wie gleichzeitig amtlich verlautet, iſt eine britiſche techniſche Abordnung unter Führung von Brigadier O. M. Lund in Iſtanbul eingetroffen. Die Abordnung wird ſich nach Ankara weiterbegeben, um militäriſche Fra⸗ gen zu ſtudieren. Wie das Kriegsminiſterium bekanntgibt, betrug die Ge. ſamtſtärke der Territorialarmee am 10. Juni 406 000 Mann. * Der auſtraliſche Generalſtabschef in London. 8 London, 15. Juni. Generalmajor Lavarack, der Chef des auftraliſchen Generalſtabes, iſt in London eingetroffen. Lavarack wird ſich insgeſamt ſechs Monate in London auf⸗ halten, um die neuen Militärmethoden zu ſtudieren. ſcheine wenn auch der weitaus größte Teil unseres Volke⸗ dieſe Diſziplin bereits beſitze. Die ſtudentiſche Jugend aber müſſe ihre große Gegenwartsaufgabe darin erfüllen, die Erfüllung dieſes Grundſatzes vorzuleben. Damit erledige ſich der Intellektualismus dann von ſelbſt. die uns die Zukunft des Zuſammenwirken das Volk erwarte von ihm, daß er eine Aufgaben erfülle. Dieſem Volk habe alle Arbeit zu gelten, demſelben Volk, dem jeder Einzelne als Glied der großen Gemeinſchaft ange⸗ höre. 3 e Propaganda ſoll helfen Beſondere Abteilung im britiſchen Außenamk. Chamberlain gab Donnerstag im Unterhaus die Bil⸗ dung einer Propagandaabteilung im Außenamt bekannt. Lord Perth werde ſie unter dem Außenminiſter leiten. In der neuen Abteilung werde die Arbeit des Brikiſh Council und des Nachrichtendienſtes des britiſchen Rundfunks in ausländiſchen Sprachen zuſammengefaßt werden. Die Regierung beabſichtigt nicht, ein Informations- oder Propagandaminiſterium zu bilden, da man ein ſolches gegenwärtig nicht brauche. In Kriegszeiten wolle die Regierung jedoch ſofort ein Informationsminiſterium bil⸗ den mit einem Kabinettsminiſter an der Spitze und einem Generaldirektor als Leiter. England in der Klemme Die Blockade Tientſins.— Japans Entſchloſſenheit. Tientſin, 16. Juni. Der erſte Tag der über die engliſche und franzöſiſche Niederlaſſung in Tientſin verhängten Blok⸗ kade iſt ohne Zwiſchenfall verlaufen. Das ſapaniſche Mili⸗ tär riegelte planmäßig alle in die Konzeſſion führenden Straßen ab. Ebenſo ſperren Marinemotorboote die Zu⸗ gänge zu den Landeplätzen an den Ufern des Peiho ab. Der Fluß iſt durch die angehaltenen zahlreichen Boote, Dſchunken und Schiffe verſchiedener Größe böllig ver⸗ ſtopft. Das Geſchäftsleben ruht ausnahmslos. Viele Kauf⸗ leute habe ihre Läden geſchloſſen und trafen in Dairen ein. Der in letzter Minute von England gemachte Vorſchlag die Streitfragen durch die Einſetzung einer gemiſchten Kommiſſion zu regeln, iſt von den Japanern abgelehnt worden. Von neutralen Beobachtern wird dieſer Vorſchlag als ein Zeichen völliger Verſtändnisloſig⸗ keit, wenn nicht ſogar ausgeſprochener Hilflosigkeit auf engliſcher Seite ausgelegt. Das Blatt der Kwantung⸗-Armee ſchreibt, daß die eng⸗ liſche Intranſigenz die Entſchloſſenheit der japaniſchen Ar⸗ mee, mit anachroniſtiſchen Einrichtungen aufzuräumen, nur noch ſleigern und zum unwiderruflichen Verluft des eng⸗ liſchen Einfluſſes im Fernen Oſten führen wird. Japan könne bei ſeinem Kampf um ſein zukünftiges Schickſal da⸗ Jortbeſtehen der internationalen Niederlaſſungen, die ſich als Herd der ktriegsverlängerung und ankiſapaniſchen Ak⸗ tionen erwieſen, nicht dulden. Es werde ſein Schwert nicht eher zurückziehen, als bis die Frage in japaniſchem Sinne gelöſt iſt Dieſe ſcharfe Sprache macht den ſtärkſten Ein⸗ druck. Allgemein herrſchl die Ueberzeugung vor, daß der Jernoſtkonflikt in ein neues Sladium getreten ſei, da für England nur der Rückzug auf der ganzen Linie oder die Anwendung von Gewalt übrig bleibt. Chamberlain über Tientſin London, 16. Juni. Miniſterpräſident Chamberlain gab Donnerstag im Unterhau⸗ auch eine Erklärung zur Lage in Tientſin ab. Die britiſchen Militärſtellen hätten, ſo ſagte er, alle nur möglichen Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Ordnung getroffen. Das britiſche Kriegsſchiff„Lowe⸗ ſtoft“— ein Kanonenboot— ſei längs der Kon⸗ zeſſion vor Anker gegangen. Der britiſche Botſchafter habe Vorſtellungen erhoben. Man halte engliſcherſeit⸗ enge Füh⸗ lung mit den Regierungen Amerikas und Frank⸗ reichs. Einſtweilen prüfe man britiſcherſeits die Lage, die durch die Weigerung Japans entſtanden ſei, einen Aus⸗ ſchuß zur Prüfung des Falles der vier Chineſen zu bilden. Kein Nachgeben Japans Planmäßiger Berlauf der Blockade. Tokio, 16. Juni. Die von den Japanern Blockade gegen die internationale Niederlaſſung von 7 ſin iſt bisher planmäßig verlaufen. Krieg⸗miniſter Itag und Außenmin Arita berichteten über Verlauf unk wirkung der Blockade im engeren Miniſterrat. Gul unterrichtete Kreiſe erklären, daß die Regierung be⸗ ſchloſſen habe,„die Blockade ſo lange fortzuführen, bi⸗ß die Niederlaffungen formell die Anerkennung der neuen Lage in Nordchina zu erkennen geben.“ * eing Au Japaniſcher Maſſenbeſuch in Tientſin erwartet. In einer Reuter⸗Meldung aus Schanghai wird Unruhe bemerkbar über eine japaniſche Bekanntgabe, daß rund 50 000 Japaner am Samstag den japaniſchen Kriegsgräbern aus dem Boxer ⸗Aufſtand, die ſich in der britiſchen Niederlaſſung Tientſin befinden, einen Be⸗ ſuch abſtatten würden. Gemeinſame Proteſtnote an Tokio? Stammtiſch ſitzen und aus dem Kaffeeſatz die politiſche Zu-. 8 5 9.. 2 5 isſagen. freilich ſind ſie lä 5 Weil aber auch das Heer der geiſtigen Arbeiter ſich nur Paris, 15. Juni. Die durch den Zwiſchenfall von Tient⸗ %%% œR md d. ß felbſt un f ie. 5 ihre törichte materielle Schranken den Weg zur Bildung nicht mehr ver- ſchärfte Spannung, in die Frankreich infolge ſeiner fern⸗ 5 ſt und wiſſen nicht wie. Nur 15 1115 17 den o bauen. Jedem Fäh müfſe der Weg offenſtehen: Bildung Fſtlichen Intereſſen ebenfalls einbezogen iſt, bildet das e imponieren ſie manchma em Untiff nden, e dürfe nicht nur abhängig ſein von 3 Damit ſchwinde f Hauptgeſpräch⸗thema der Pariser Frühyreſſe. Die aufge⸗ en ann, der Bildungsdünkel und die Intel- regte Sprache hat ſich am Donnerstag noch verſchärſt. ren Zehntauſend Davon iſt gar keine Rede. Wenn man ligen ſei dann in Wahrheit nichts anderes ür als ein Sämtliche Kommentare laſſen den Eindruck eniltehen 45 ſe ſchon einreihen will, dann ſind das die unterſten Skück volk. 6b England und Frantreich zum heftigen Widerſtand ge. f Zehnta uſend] Gegen dieſe Erſcheinungen aber müſſenn 5 55.. gen das japaniſche Vorgehen enen, 50 wir uns verwahren!“ Der Führer, der ſeinen Weg abſeits des amtlich vor, n von einer englisch franzöſiſchen, ſa ſogar von einer ielleicht ſei ie höch ſte S end, geſchriebenen Bildungsganges gemacht habe, achte und ehre gemeinſamen engliſch⸗ franzöſiſch⸗ amerikanischen Proteſtnote Vielleicht ſei das die höchſte Staatstuge n d ſo das Schaffen des geiſtigen Arbeiter- durchau⸗ Auch für den 1 70110 e e. Veionders erregen ſich die Blätter dar⸗ 5 Dr Goebbels fort, auch da gläubig zu, geiſtig Schaffenden aber genau ſo wie für jeden anderen über daß Japan den„an ſich geringfüginen⸗ wiſchenfall 125 Wiſſen und der Verſtan d aus der Perſpe 3 Deutschen müſſe es höchſtes Ziel ſein, ihm dem Führer zu willfürlich verge und ihn zum Anlaß für eine all⸗ e 7 55 freilich gehorchen. Das ſei die Parole auch für den geistigen Ar⸗ gemeine Aufrollung der Frage der ausländiſchen Nieder Menſchen geben, denen dieſe Forderung faſt unerfüllbar Heike loſſungen in China nehme. 9 5— 5 2 8 2 Führerprinzip bei der Reichsbank Ein neues Geſetz.— Dem Führer die letzten Enkſcheidungen in allen Währungsfragen vorbehalten. Berlin, 16. Juni. Vor Vertretern der deutſchen Wirtſchaftspreſſe gab Reichswirtſchaftsminiſter und Reichsbankpräſident Funk Er⸗ läuterungen über das neue Geſetz über die Deutſche Reichs⸗ bank, das mit dem 16. Juni in Kraft tritt und die durch das Geſetz vom 10. Februar 1937 eingeleitete Umgeſtaltung der Reichsbank nach dem im Erlaß des Führers vom 19. Januar 1939 gegebenen Richtlinien zum Abſchluß bringt. Wie Reichswirtſchaftsminiſter und Reichsbankpräſident Junk u. a. ausführke, unkerſtellt das Geſetz die Reichsbank unmittelbar dem Führer und ſtellt mit ſeinen weiteren Vorſchriften die uneingeſchränkte Hoheil des Reiches über die deutſche Notenbank wieder her. Entſcheidungen, die für die Währung von beſonderer Bedeutung ſind, ſind aus⸗ ſchließlich dem Führer vorbehalten, wobei es ſich um die Beſtimmung der Höhe des von der Reichsbank dem Reiche zu gewährenden Bekriebskredites ſowie um den Höchſtbe⸗ krag an Reichs ſchatzwechſeln, den die Reichsbank in ihren Händen haben darf, handelt. Allgemein wird mit ihm ferner das Führer prin⸗ zip nach den nationalſozialiſtiſchen Grundſätzen verwirk⸗ licht. Entſprechend dieſen Grundſätzen über die Stärkung der Verantwortlichkeit iſt, unter Beibehaltung des auch weiterhin vom Führer zu berufenden Reichsbankdirekto⸗ riums, die alleinige Entſcheidungsbefugnis des Präſidenten der Deutſchen Reichsbank im Reichsbankdirektorium nach dem neuen Geſetz vorgeſehen. Dieſe alleinige Entſcheidungs⸗ befugnis des Präſidenken iſt neben dem Aufſichts⸗ und Wei⸗ ſungsrecht des Führers das weſentliche Merkmal des neuen Geſetzes. Auch in der Verwaltung der Bank iſt die autori⸗ täre Stellung des Präſidenten überall durchgeführt, auf dem Gebiete der Perſonenverwaltung ſind die Beſtimmun⸗ gen des Deutſchen Beamtengeſetzes in das neue Geſetz ein⸗ gebaut worden. Für die rechtsgeſchäftliche Ver⸗ tretung der Deutſchen Reichsbank iſt an der Vertretung der Bank durch zwei Mitglieder des Reichsbankdirektoriums feſtgehalten worden, jedoch mit einer bedeutſamen Aende⸗ rung, die darin liegt, daß die Mitglieder des Reichsbank⸗ direktoriums an die Entſcheidungen des Präſidenten gebun⸗ den ſind, ſo daß Mehrheitsentſcheidungen aus- ee werden und damit auch in dieſer Hinſicht as autoritäre Prinzip zur Durchführung gelangt. Um die unmittelbare Verbindung der Reichsbank zu den führenden Perſönlichkeiten der deutſchen Wirtſchaft. Arbeit und Fi⸗ anz ſicherzuſtellen, wird von dem Präſidenten ein Bei⸗ rat der Deutſchen Reichsbank geſchaffen, deſſen Mitglieder er ernennt. a Die Kapitalgrundlage der Reichsbank bleibt in der bisherigen Art erhalten, ſie beträgt alſo 150 Millionen Mark und zerfällt in Anteile. Als Anteilseigner ſind jedoch in Zukunft nur noch deutſche Staatsangehö⸗ rige(Reichsbürger) ſowie juriſtiſche Perſonen und Unter⸗ nehmen mit dem Sitz in Großdeutſchland zugelaſſen. Die Vorſchriften über den Geſchäftskreis der Bank ſo⸗ wie über die Notendeckun g ſind nach nationalſoziali⸗ ſtiſcher Wirtſchaftsauffaſſung in dem neuen Geſetz formu⸗ liert worden. Insbeſondere die Vorſchriften über die Gold und Deviſenbeſtände entſprechend dem mehr⸗ fach vom Führer aufgeſtellten Grundſatz, daß die Stabilität der deutſchen Währung nicht auf der vorhandenen Menge an Gold und Deviſen beruhe, ſondern darauf, daß das von der Notenbank ausgegebene Geld in einem angemeſſenen Verhältnis zu dem Umſatz der mit deutſcher Arbeit ge⸗ ſchaffenen Lebens⸗ und Verbrauchsgüter gehalten wird. Reichsbankpräſident Funk ſtellte feſt, daß die dargebo⸗ tene Abfindung auch für die ausländiſchen Anteilseigner, denen durch die Golddiskontbank ein beſonderes Angebot gemacht wird, fair iſt. Neuer ſchwerer Kreuzer Stapellauf am 1. Juli. Am 1. Juli 1939 wird in Bremen auf der Werft Deut⸗ ſche Schiffs- und Maſchinenbau⸗Ac. der ſchwere Kreuzer „8 vom Stapel laufen. Der Kreuzer„L“ iſt ein Schweſter⸗ ſchiff des am 19. Januar 1939 auf der gleichen Werft abge⸗ laufenen ſchweren Kreuzers„Seydlitz“ und der fünfte Bau einer Serie von 10 000⸗Tonnen-Kreuzern. Harl! Roman von Elſe Wernecke „Die habe ich gelöſt, Exzellenz“, ſagt Ullmann ruhig, v»ich filme nicht mehr!“ „Bravo, mein Lieber“, ſtimmt der Intendant zu, aber ich kann Ihnen, abgeſehen davon natürlich, nicht im Wege ſtehen, wenn Sie München vorziehen— „Ich freue mich natürlich rieſig über Ihr Intereſſe, Herr Wagen ast man lächelnd,„und ich hoffe zu⸗ verſichtlich, einmal bei Ihnen arbeiten zu können. Berlin Untreu zu werden, iſt mir nur im Augenblick nicht möglich. Mein Vertrag läuft noch ein Jahr. Aber bei dem ſchmei⸗ chelhaften Wohlwollen, das Exzellenz mir ſchenkt, glaube ich, ließe ſich in der nächſten Spielzeit doch ein längerer Urlaub einlegen— nicht wahr, Exzellenz?—, den ich außerordentlich gern für ein Gaſtſpiel in München an⸗ wenden würde—“ „Na alſo, lieber Hagen“, lächelt Herr von Schumann ſtebenswürdig,„da haben wir ja das Ei des Kolumbus. Der Münchener Intendann überlegt nicht lange. Ein Gaſt⸗ piel heißt noch nicht, einen Künſtler ganz für die eigene Bühne gewonnen zu haben, aber beſſer als nichts iſt es doch. Und die beiden Herren verabreden eine Zuſammen⸗ kunft für den nächſten Vormittag. „Uebrigens, lieber Ulmann, wie geht es Ihrer Gattin „Danke, Exzellenz, ausgezeichnet!“ „Ja, Ihre Gattin hat ſich ja die Münchener Kunſtwelt im Sturm erobert, Herr Ullmann, eine 5 große Künſtle⸗ rin vor dem Herrn“, fügt Herr Hagen hinzu.„Sie iſt gegenwärtig auf einer Amerika⸗Tournee, wenn ich nicht irre?“ „Ganz recht“, erwidert Ullmann,„aber bereits auf der 8 und muß morgen oder übermorgen wieder ein⸗ kröffen“ „Nehmt mir's nicht übel, Kinder“, plaudert Herr von If Eclschalben Neue polniſche Herausforderung Weitere 20„Zollinſpektoren“ in Danzig. Danzig, 15. Juni. Am 14. Juni ſind, wie von amtlicher Danziger Seite mitgeteilt wird, auf dem Danziger Haupt⸗ bahnhof 20 neue polniſche Zollinſpektoren eingetroffen. Be⸗ kanntlich wurde unmittelbar nach der feigen Ermordung des Danzigers Grübnau durch Beamte der diplomatiſchen Vertretung Polens eine Vermehrung der polniſchen Zoll⸗ inſpektoren auf Danziger Gebiet um 3¹ weitere Perſonen angekündigt. Somit iſt alſo deren größter Teil in Danzig eingetroffen, wobei es beſonders auffällig iſt, daß ſie in einem geſchloſſenem Transport und nicht wie bisher ein⸗ zeln nach Danzig kamen. Die Meinung der Bevölkerung demgegenüber geht da⸗ hin, daß angeſichts der provokatoriſchen Abſicht dieſes Auf⸗ kretens von Beauftragten des polniſchen Heeres auf Dan⸗ ziger Boden vor aller Welt die Berantworklichkeit klar liegt. Es wird von zuſtändiger Danziger Seile feſtgeſtellt, daß die Polen ganz bewußt die Spannung zwiſchen Danzig und Polen durch die Anſammlung neuen Jündſtoffes ab⸗ ſichklich und herausfordernd verſtärken und durch die Ent. ſendung getarnten Militärs nach Danzig den Status quo einſeitig verletzen. Der offenkundige Spionageauftkrag, den zweifellos der größte Teil diefer ſogen.„Zollinſpekkoren auf Danziger Gebiei hat, iſt durch mehr als nur die letzten eklatanten Vorfälle klar erwieſen. Wenn die Danziger Be⸗ völkerung ſich auch durch die abermalige Herausforderung nicht provozieren läßt, ſo bleibt die Tatſache der polniſchen Herausforderung beſtehen. Wahnſinniger polniſcher General Er„diktiert in Berlin den Frieden“. Kakkowitz, 15. Juni. Gelegentlich einer„Feierſtunde“ in Bielitz hielt der dortige Regimentskommandeur General Kuſtron, durch ſeine Deutſchfeindlichkeit als zweiter Vor⸗ ſitzender des berüchtigten Weſtverbandes bekannt. eine Rede, die zeigt, daß auch unter den höheren Offizieren der polniſchen Armee der Größenwahnſinn bereits ſeine Opfer gefordert hat. Der General machte vor verſammelter Mann⸗ ſchaft in heftigem Kriegsgeſchrei und faſelte etwas von einem„heiligen Krieg“.„Unſere polniſche Armee“, ſo ſchmetterte der mutige Pole,„wird uns nicht enttäuſchen, und nach dem ſiegreichen Kriege werden wir den Frieden in Deutſchland, und zwar in Berlin, diktieren“. Es konnte nicht feſtgeſtellt werden, ob er ſich nach der Rede ſofort in ärztliche Behandlung begeben hat. Die Deutſchendrangſalierung in Polen Haus eines Männergeſangvereins geſchloſſen. Warſchau, 16. Juli. Die polniſchen Behörden ſchränken den Beſitzſtand der deutſchen Volksgruppe unter den ver⸗ ſchiedenſten Vorwänden auf allen Gebieten immer mehr ein. So wurde am Mittwoch in Lodz das Haus des dorti⸗ gen Deutſchen Männergeſangvereins verſiegelt und dem Verein jede weitere Betätigung unterſagt. Davon werden auch zahlreiche andere deutſche Organiſationen betroffen, die in dem fetzt verſiegelten Hauſe ihren Sitz hatten. Die polniſche Preſſe begründet dieſe Maßregelung damit, daß die deutſchen Organisationen ſich nicht ſo verhalten hätten, wie das den Vorſchriften des Vereinsgeſetzes entſpreche. Aus allen Teilen des Landes treffen täglich Berichte über Deutſche ein, die wegen„illoyalen Verhal⸗ tens“ von polniſchen Gerichten zu Freiheitsſtrafen ver⸗ urteilt werden. So wurden wegen„antiſtaatlichen Verhal⸗ tens“ in Zempelburg Frieda Jahnke zu ſechs Monaten Ge⸗ fängnis und Guſtap Will zu anderthalb Jahren Gefängnis verurteilt. Aus dem gleichen Grunde wurden verurteilt in Konitz Auguſt Bünger zu einem Jahr Gefängnis. Eduard Kratz in Thorn zu ſechs Monaten Gefängnis und in Lodz die Arbeiterin Lechelt zu vier Monaten Gefängnis. Dieſe Beiſpiele, die der polniſchen Tagespreſſe entnommen find, ſind nur ein kleine Ausſchnitt aus der Unzahl von Verur⸗ teilungen deutſcher Volksgenoſſen in Polen. Auch die Wolhynien⸗Deutſchen ihrer Organiſationen beraubt Nach Meldungen aus Wolhynien, ſind dort ſämtliche politiſchen, wirtſchaftlichen und anderen Organiſationen der dortigen 50 000 Deutſchen bis auf eine Kreditorganiſation behördlicherſeits geſchloſſen bezw. den Organiſationen jede Betätigung unterſagt worden. Schumann liebenswürdig,„bißchen ſonderbar ſind ſo die Künſtlerehen. Beide Teile reiſen in der Weltgeſchichte herum, die längſte Zeit iſt man getrennt, und von wirk⸗ lichem Zuſammenleben kann doch eigentlich nicht die Rede ſein, was?“ „Sagen Sie das nicht, Exzellenz“, erklärt Ulmann mit leiſem, ernſtem Lächeln.„Ehe iſt Ehe, Exzellenz— ſie kann gut gehen und ſie kann ſchlecht gehen. Wenn zwei Men⸗ ſchen innerlich wirklich miteinander verbunden ſind, dann ſpielt meines Erachtens die gelegentliche räumliche und eitliche Entfernung keine Rolle. Sie kann ſogar manchmal ſehr wichtig ſein. Die Gegenwart—“ Schon gut, lieber Ullmann, ich gebe mich geſchlagen. Empfehlen Sie mich Ihrer Gattin. Es geht wohl nun bald gemeinſam in die Sommerferien, was? Na, ſauer genug haben Sie ſich den Urlaub verdient. Auf Wiederſehen, lieber Hagen. Ach, Ullmann, einen Augenblick noch—“ Exzellenz zieht Martin Ulmann ans Fenſter. „Geohrfeigt hätte ich Sie, wenn Sie mit dem Kerl nach ünchen gegangen wären. Zur Belohnung verrate ich Ihnen nun auch, was ich für Pläne habe. Als große Neu⸗ einſtudierung der nächſten Spielzeit will ich den Fauſt herausbringen, beide Teile Na, was ſagen Sie nun?“ Ullmann iſt zunächſt ſprachlos.„Und ich ſoll den— Fauſt—— 2“ „Na ja“, lacht der greiſe Intendant und ſchlägt Ullmann freundſchaftlich auf die Schulter,„bei aller Aner⸗ kennung Ihrer künſtleriſchen Möglichkeiten: das Gretchen werde ich Ihnen ja wohl doch ſchlecht anbieten können—!“ Martin Ullmann geht auf einen e in ſein Arbeitszimmer, bevor er ſich in dieſer Nacht zur Ruhe legt. Aus der verſchloſſenen Schreibtiſchlade nimmt er Eliſabeths Bild und betrachtet es lange. Es iſt ein ſtummes Zwiegeſpräch, und fein Geſicht hellt ſich immer mehr auf. Ich glaube, ich habe es jetzt geſchafft. Ich glaube, ich werde dich jetzt ſuchen dürfen. Und ich werde dich zu finden wiſſen, Eliſabeth Ullmann. Er iſt ſehr glück⸗ lich an dieſem Abend.— Am nächſten Morgen wartet der Münchener Inten⸗ dant vergebens auf Martin Ullmann. Reichlich verſpätet kommt ein entſchuldigender Anruf des Dieners. der einen ———. . ͤ!ç 1* een eee Bromberger Kaſino enteignet Schlag gegen das deutſche Kulturleben. Gegen die deutſche Bevölkerung der Stadt Bromberg wurde ein ſchwerer Schlag geführt. Das Heim der Deutſchen Kaſinogeſellſchaft, die ſeit 70 beſteht und die der geſellſchaftliche und kulturelle Mittel⸗ punkt für alle Deutſchen in Bromberg und der Umgebung der Stadt bildet iſt enteignet worden. In dem Hauſe der Deutſchen Kaſinogeſellſchaft, das an der Hauptſtraße der Stadt liegt und zu dem auch ein Garten gehört, befan⸗ den ſich mehrere Säle, die für deutſche Kunſt und Kultur zur Verfügung ſtanden, gelegentlich aber dortigen Jahren auch polniſchen unpolitiſchen Organiſationen zur Verfügung geſtellt wur den, weiter die Deutſche Bücherei in Bromberg Gaſtſtättenbetrieb D⸗Zug Berlin Prag entgleiſt Im Bahnhof Mittelgrund.— 13 Toke. Dresden, 16. Juni. Am Donnerstag gegen 11.20 Ahr enkgleiſte der D-Zug 148 Berlin— Dresden— Prag bei der Durchfahrt durch Bahnhof Mittelgrund bei Bodenbach (Sudetengau) aus noch nicht geklärter Urſache. Drei Wagen ſtürzten um. Die Lokomokive fuhr in das an der Skrecke ſtehende Stellwerk hinein und zerſtörke es. Nach den bis. herigen Feſtſtellungen ſind 13 Tote und 1520 Venlehle zu beklagen, darunker drei Schwerverletzte. Bei der Einfahrt in den Bahnhof entgleiſte— wie der amtliche Unterſuchungsbericht feſtſtellt— dee Lokomotive des D⸗Zuges 148(Berlin Dresden Prag. Der Poſtwagen, ein Perſonenwagen 3. Klaſſe und der Speiſewagen wurden teilweiſe ineinander geſchoben. Bei dem Unfall wurden 11 Perſonen ſofort getötet und 20 ber⸗ letzt, davon 10 Perſonen ſchwer. Von den Schwerverletzten ſind noch zwei geſtorben, ſo daß ſich die bisherige Geſamt⸗ zahl der Todesopfer auf 13 ſtellt. 5 Die Verletzten wurden ins Krankenhaus Tetſchen ge⸗ bracht. Von den 16 Leichtverletzten konnten bereits ſieben wieder entlaſſen werden. Sie ſetzten mit den anderen Reiſenden in einem bereitſtehenden Perſonenzug in Rich⸗ tung Bodenbach die Fahrt fort, Die erſte Hilfe leiſtete die Feuerwehr. Auch Wehrmachtsteile waren bald zur Stelle. Außerdem trafen zwei Reichsbahnhilfszüge bon Dresden und einer von Auſſig an der Unfallſtelle ein. Der Unfall wurde vermutlich dadurch verurſacht, daß der Zug trotz des einwandfreien Signals mit zu hoher Geſchwindigkeit in die Weichenkrümmung eingefah⸗ ren iſt. und ein Kurzmeldungen General Yague bei der SA. Berlin, 15. Juni. Der ſpaniſche General Pague beſüßhte mit den Offizieren ſeiner Begleitung die Dienſtſtelle des Stabschefs in Berlin. Der Chef der Adjutantur, Gruppen- führer Reimann, empfing den ſpaniſchen Gaſt in ſeinem Dienſtzimmer und gab dann General gague an Hand ge⸗ nauen Kartenmaterials einen Ueberblick über den Aufbau und die Tätigkeit der SA. Nach Gruppenführer Reimann ging dann Brigadeführer von Neufville in ſeinem Vortrag eſonders auf den Auftrag des Führers über die vor und nachmilitäriſche Wehrerziehung der SA ein. Anſchließend begab ſich General Hague nach Gütersfelde, wo er ein⸗ gehend die Räume des. Sturmbannes der Standart Feldherrnhalle beſichtigte. Hier begrüßte dann der Stabe chef der SA, Lutz e, der gerade von ſeiner Dienſtreiſs gus der Oſtmark zurückkehrte, den ſpaniſchen General, Am Nachmittag beſuchte der ſpaniſche Gaſt mit ſeinen Offizieren die Reichsreiterchule der Sͤ in Berlin⸗Zehlendorf. Deutſch⸗ſpaniſcher Abend im Haus der Flieger. Die Deutſch⸗ſpaniſche Geſellſchaft und das Ibero⸗Ame⸗ rikaniſche Inſtitut veranſtalteten ein Feſt im Haus der Flie⸗ ger zu Ehren der in Deutſchland weilenden ſpaniſchen Offt⸗ iere und der heimgekehrten Legion Condor. Den Ehren⸗ ſchuß dieſes deutſch'ſpaniſchen Freundſchaftsabends hatte Generalfeldmarſchall Göring übernommen. Italieniſche und ſpaniſche Offiziere bei den Pionieren, Ein großer Teil der in Deutſchland zu Gaſt weilenden Offiziersabordnungen aus Italien und Spanien erhielt in Gegenwart des Inſpekteurs der Pioniere und Feſtungen, Generalleutnant Jacob, Einblick in den Aufbau und die Aufgabengebiete der Pionierverbände der deutſchen Wehr⸗ macht. Die Offiziere beſichtigten die Pionierſchule 55 Herr Ullmann bedauert aufrichtig, er hat dringend und ganz plötzlich verreiſen müſſen. Ganz harmlos hat die Morgenzeitung ausgeſehen, harmlos wie immer. Und Ullmann hat während des Frühſtücks gleichgültig einen Blick hineingeworfen. Bis plötzlich die Buchſtaben der Notiz auf der erſten Seite größer und größer wurden und auf ihn zuſtürzten. Eine ſo kurze Notiz nur— „Dampfer in ſchwerer Seenot— Schickſal der Paſſa⸗ giere noch unbekannt! Die„Mauretania“, mit Kurs auf Bremen, von New Pork kommend, geriet im Aermelkanal auf der Höhe der Normanniſchen Inſeln in ſchweren Sturm. Durch ein noch nicht geklärtes Mißgeſchick erlitt ſie Havarie. Ihren SOS.⸗Rufen leiſteten der norwegiſche Kutter„Heſtvikken“ und der franzöſiſche Oſtaſiendampfer „Mukden“ ſofort Folge. Sie trafen jedoch erſt verſpätet ein und konnten nur einen Teil der Beſatzung bergen. Die„Mauretania“ hatte 180 Paſſagiere an Bord, darunter den japaniſchen Geſandten in Paris, den amerikaniſchen Automagnaten Survich, den deutſchen Dirigenten Pro⸗ feſſor Hergesheimer und die Pianiſtin Frau Eliſabeth Hellwig. Das Schickſal der Paſſagiere iſt noch völlig un⸗ bekannt. Man muß befürchten, daß die Rettungsboote bei der ſchweren Die die Küſte nicht erreichen konnten.“ Ullmann hat die Notiz zweimal leſen müſſen, um die Vorſtellung, von einem eutſetzlichen Traum genarrt zu werden, zu überwinden. So etwas gibt es ja nicht. Das iſt ja alles gar nicht möglich. Und rieſengroß treten die Namen aus den nüchternen Spalten auf ihn zu:„Pro⸗ feſſor Hergesheimer und die Pianiſtin Eliſabeth Hellwig! Martin Ullmann kann ſich nicht erinnern, wie er die Stunden dieſes Tages überlebt hat. Er entſinnt ſich dunkel, daß er ſich ſinnlos in ſeinem Zimmer herumgedreht hat, um dann nach John zu ſchreien. Der Beſonnenheit des Dieners verdankt er es, daß er nicht beſinnungslos davongefahren iſt, ſondern ſich unter Einſatz aller Energſe, von Konſulat zu Konſulat hetzend, ſeine Viſa beſorat hat. . Er erreicht das Nachtflugzeug nach Paris, und er findet ſich an ſeinem Fenſterplatz, während unter ihm die Welt im Dunkel langſam hinweggleitet. (Fortſetzung folgt. Badiſche Chronik Schwetzingen.(Von der Scheuer geſtürzt.) In Reilingen iſt der 12jährige Fillinger ſo unglücklich in der elterlichen Scheuer abgeſtürzt, daß er mit ſchweren Verlet⸗ zungen ins Mannheimer Krankenhaus geſchafft werden mußte. () Pforzheim.(Nmaturſchutzgebiet Büchelberg) In der Gemarkung Neuhauſen, Landkreis Pforzheim, wurde der rund 600 Meter nordweſtlich von Münklingen liegende Büchelberg in das Reichsnaturſchutzbuch eingetragen und damit unter den Schutz des Reichsnaturſchutzgeſetzes geſtellt. Karlsruher Studententag 1939 vom 6. bis 9. Juli. NSG. Wenn der gewonnen. „ mit der Eh ell Hochſch zer Gefallenen im Ehrenhof ittags iſt die feierliche Er⸗ deutſchen Studenten erfolgt ein Empfang durch zen 1 de gern Hüſſy. Der Samstag beginnt als„Tag des Sportes“ in früher Morgenſtunde mit der Flaggenhiſſung auf der Hochſchulkampfbahn. Anſchließend wer zie Vorkämpfe für die Karlsruher Studentenmeiſter⸗ ſchaften ausgetragen. Nachmittags ſind die Entſcheidungs⸗ kämpfe der Karlsruher Studentenmeiſterſchaften mit anſchlie⸗ hender Preisve ng. Abends finden auf allen Kamerad⸗ chaftshäuſern des NSDoStB. Kameradſchaftsabende mit den Altherrenſchaften ſtatt. Der Sonntag als„Tag der Kamerad⸗ ſchaft“ beginnt mit einer Morgenfeier des NSDStB. im großen Saal des Studentenhauſes. Der Nachmittag ſteht den Kameradſchaften und ihren Altherrenſchaften zur freien Verfügung. Am Sonntagabend klingt der Karlsruher Stu⸗ dententag in einer Kameradſchaftsfeier im Studentenhaus aus. Ein Badener erſchloß Kalifornien Am 17. Juni 1839 landete der aus Kandern gebürtige Deutſch⸗Schweizer Johann Auguſt Suter an der Küſte von San Franzisko in Kalifornien. Er beginnt die Erſchlie⸗ zung und Koloniſierung Kaliforniens. Das Jahr 1839 be⸗ zeichnet„den Anfang der Geſchichte der Vereinigten Staa⸗ den am Stillen Ozean“. Sie bleibt mit Suters Namen untrennbar verbunden. J. P. Zollinger, der Verfaſſer einer der geſchichtlichen Perſönlichkeit Suters feinſinnig ge⸗ rechtwerdenden Suter⸗Biographie, umreißt die meiſt ver⸗ zeichneten Schickſale dieſes Koloniſators alſo: Suter verläßt wegen geſchäftlichen Schiffbruchs ſeine Heimat, ſeine Frau und vier Kinder und führt ein paar Jahre lang im jetzigen Mittelweſten der Vereinigten Staa⸗ ken ein wenig glückliches, ruheloſes Wanderleben. Allmählich wird er von einem neuen Ziel beſeſſen. Er hat von Kalifor⸗ nien gehört, dem beinahe unbekannten, neuen gelobten Land. Dort will er eine Siedlung gründen. Zwei Jahre vergehen unter Vorbereitungen und Irrfahrten. Von dem Augenblick am da er— am 17. Juni 1839— ſeinen Fuß in das ge⸗ lobte Land ſetzt, iſt ihm das Glück hold. In fünf Jahren nennt er ſich Herrſcher eines kleinen Reiches— nur dem Namen nach der mexikaniſchen Oberherrſchaft unterſtellt— das er ſich aus dem fruchtbaren Boden einer Wildnis ſchuf, die vor ihm kaum ein weißer Menſch betreten hat. Dank ſeiner Pionierarbeit wird die Eroberung Kaliforniens den Vereinigten Staaten zum Spiel. Mit dem Beginn der Einwanderung ſteigen Suters Reichtümer und ſein Anſehen noch. Hunderten, die vor Hun⸗ ger und Erſchöpfung in der Sierra Nevada umzukommen dro⸗ hen, wird er zum Lebensretter. Seine Freigebigkeit grenzt ans Verſchwenderiſche. Allen hilft er und gibt er— nur ſich ſelbſt kann er ſchließlich nicht helfen. Seine Unternehmungs⸗ luſt hat zur Entdeckung der reichen Goldſchätze Kaliforniens geführt. Er hat alle Ausſichten, der reichſte Mann zu wer⸗ den, den die Erde je getragen 1 05 Allein, der Goldfund dient gerade dazu, ſeinen Ruin herbeizuführen. Wie ein elektriſcher Schlag verbreitet ſich die Nachricht vom kaliforniſchen Golde über die Welt. Der magnetiſche Pol der Erde verſchieht ſich, um die Schiffe aller Meere, Abſchaum und Ausleſe zugleich aller Herren Länder auf den einen Erdfleck zu führen. Einem Heuſchreckenſchwarm gleich beſetzen ſie Suters Ländereien und hachen ſie ihm ſtreitig. Seine Angeſtellten verlaſſen ihn. Marchie herrſcht. Unter amerikaniſcher Flagge werden endlich Recht und Geſetz eingeführt. Dann beginnt der ungeheuerlichſte Pro⸗ Ng, der ſich durch Jahre von Gericht zu Gericht ſchleppt. Schließlich Sale der Oberſte Gerichtshof in Waſhington Suker das Eigentumsrecht auf wenigſtens ein Drittel des ihm ſeinerzeit von Mexiko in aller Form verbrieften Landes zu. Das Geſetz wird zum Henker am Recht. Was nach Abzug der Prozeßkoſten Suter noch übrigbleiben ſollte, das haben ihm ſkrupelloſe juriſtiſche Ratgeber großenteils weggefreſſen und geſtohlen. So ißt Suter am Ende das Gnadenbrot, das ihm der Staat Kalifornien in der Form einer kleinen Pen⸗ ſion verabreichen läßt. Ein gebrochener Mann, verläßt er ſein früheres Reich, um vom Kongreß zu Waſhington Ent⸗ chädigung für das vom Gericht an ihm begangene Unrecht zu verlangen. Vergebens. Man vertröſtet ihn immer auf beſſere Zeiten. So ſtirbt er, nach 17 Jahren erfolgloſen Be⸗ mühens, gebrochenen Herzens, allein, in einem billigen Hotel. Aus den Nachbargauen Ludwigshafen.(motorrad gegen Laſt auto.) In der Mundenheimerſtraße in Höhe der Fabrik Raſchig ſtieß beim Ueberholen eines Laſtkraftwagens ein Kraft⸗ radler mit einem entgegenkommenden Laſtwagen zufam⸗ men. Oer Kraftradler wurde mit ſchweren Verletzungen in das Krankenhaus eingeliefert, in dem ihm der linke Unter⸗ ſchenkel amputiert werden mußte. Speyer.(Vater und Sohn verunglückt.) Ober⸗ poſtſchaffner Karl Schulz aus Heidelb erg fuhr zuſam⸗ men mit seinem Sohn auf einem Leichtmotorrad auf der Speyerer Straße. Der Motorradfahrer ſtieß dabei mit einem Radler zuſammen. Während der Sohn nach Anlegung eines Notverbandes entlaſſen werden konnte, liegt der Vater mit einem ſchweren Schädelbruch darnieder. Lauterbach.(Sechs Kinder bei Autoausflug verunglückt.) Als ein Einwohner in Helpershain mit ſechs Kindern eine Fahrt mit ſeinem Auto unternahm um ihnen eine Freude zu machen, verunglückte der Kraftwagen auf der Heimfahrt. Das Auto geriet vermutlich infolge zu ſtarken Bremſens in einen Straßengraben. Sämtliche In⸗ ſaſſen trugen teils ſchwere, teils leichtere Verletzungen da⸗ von Das kleinſte Kind wurde am ſchlimmſten betroffen; es flog durch eine Fenſterſcheibe, wobei ihm durch das Glas ein Teil der Kopfhaut abgeſchnitten wurde. Frankfurt a. Ni.(Beim Aufſpringen tödlich verunglückt.) Als ein Straßenbahnzug von Iſenburg abfuhr, ſprang ein 16jähriges Mädchen auf den ſchon in Fahrt befindlichen Wagen. Das Mädchen glitt vom Tritt⸗ brett ab und geriet unter die Räder des Anhängers; es wurde auf der Stelle getötet. Frankfurt a. M.(us dem Fenſter geſtürzt.) In einem Haus der Bockenheimer Anlage lehnte ſich ein 71jähriger Mann ſo weit aus dem Fenſter ſeiner im vier⸗ ten Stock gelegenen Wohnung, daß er auf die Straße ſtürzte. Er war ſofort tot. — Böblingen.(Schwer verletzt.) Auf der Straße zwiſchen Böblingen und Vaihingen iſt der verheiratete Cor⸗ nelius Edelmann, Vater von ſechs Kindern, bei einem Ver⸗ kehrsunfall ſchwer verunglückt. Edelmann, der mit ſeinem Motorrad auf der Straße fuhr, wurde von einem mit gro⸗ ßer Geſchwindigkeit aus derſelben Fahrtrichtung herankom⸗ menden Perſonenkraftwagen gerammt und eine längere Strecke vor dem Auto hergeſchoben, bis ſchließlich beide Fahrzeuge die mehrere Meter hohe Böſchung hinunterſtürzten. Dabei er⸗ litt der Motorradfahrer ſehr ſchwere äußere und innere Ver⸗ letzungen. Im Böblinger Kreiskrankenhaus liegt der Verun⸗ glückte in faſt hoffnungsloſem Zuſtande darnieder. — Winterlingen, Kr. Balingen.(Unter ein Teer⸗ faß geraten.) Seit einigen Monaten macht Winterlin⸗ gen als eine der erſten Gemeinden den Verſuch, Zigeuner zu Straßenarbeiten heranzuziehen. In der Nähe von Bitz kam nun eine Zigeunerin, die nach ihren dort beſchäftigten An⸗ gehörigen ſehen wollte, unter ein Teerfaß und zog ſich dabei erhebliche Verletzungen zu, die ihre Einlieferung in ein Kran⸗ kenhaus erforderlich machten. — Maulbronn.(16⸗Jähriger ließ ſich vom Zug überfahren.) Frühmorgens ließ ſich der 16jährige Richard Freyburger auf der Bahnſtrecke Oelbronn—Ruit vom Zug überfahren. Was den jungen Mann in den Tod ge⸗ trieben hat, iſt unbekannt. „Graf Zeppelin“ wieder unterwegs Frankfurt a. M., 16 Juni. Das Luftſchiff„Graf Zep⸗ pelin“ iſt am Donnerstag um 15 Uhr zu einer neuen Fahrt aufgeſtiegen. Es ſteht unter der Führung von Kapitän Albert Sammt und wird auf dieſer Fahrt weitere Erpro⸗ bungen der Schiffseinrichtungen vornehmen. Mit der Rück⸗ kehr iſt für Freitag am ſpäten Nachmittag zu rechnen. Wieder zwei tödliche Abſtürze Leichtſinn mit dem Tod gebüßt. Berchtesgaden, 15 Juni. In den Morgenſtunden ſtieg der 29jährige Elektromonteur Karl Koſta aus der Bozener Gegend mit einigen Bekannten vom Purtſcheller Haus zum Hohen Göll auf. Sein leichtfertiges Verhalten beim Ab⸗ rutſchen auf alten Schneefeldern wurde ihm zum Verhäng⸗ nis. Trotz Vorhalten und Warnungen durch bergerfahrene Begleiter fuhr er beim zweiten Ueberſtieg nochmals ab, ver⸗ fehlte den Halt am nahen Felsblock und ſtürzte über eine 200 Meter hohe Wand ab Er war ſofort tot. Der 28 Jahre alte Diplomingenieur Vitdam Herzig aus Bamberg befand ſich im Aufſtieg über den Einödsberg zur Trettach mit noch drei Kameraden. Da er während des Aufſtieges müde wurde, blieb er auf dem Grat des Ein⸗ ödsberges zurück, wo ſeine Kameraden ihre Ruckſäcke hin⸗ terlegten. Als die Kameraden am Nachmittag wieder zu⸗ rückkamen, fanden ſie die Ruckſäcke, aber nicht den zurück⸗ gelaſſenen Touriſten. Die Suche nach dem Vermißten durch Oberſtdorfer Bergführer ergab, daß Herzig wahrſcheinlich während eines aufgekommenen Gewitters verſucht hatte, möglichſt ſchnell ins Tal zu kommen. Er wählte dabei in Unkenntnis des Geländes und wahrſcheinlich auch aus Mangel alpiner Erfahrung den kürzeſten Weg über den lehr ſteilen, vom Grat ſich herunterziehenden, durch Regen naß und rutſchig gewordenen Grashang. Hierbei dürfte er ausgerutſcht ſein Der Abſturz iſt über eine Höhe von 180 Metern erfolgt. Mit einem Schädelbruch wurde er in einer Schneerinne des Hölloches tot aufgefunden. a Mord und Selbſtmord. Nach einem vorausgegange⸗ nen Wortwechſel erſchoß der bei den Eheleuten Hülsken in Oberhauſen⸗Sterkrade wohnende Koſtgänger Herbert Kämpf die Ehefrau Hülsken, mit der er ein Liebesverhält⸗ nis unterhielt. Dann richtete Kämpf die Waffe gegen ſich ſelbſt und machte ſeinem Leben durch einen Kopfſchuß ein Ende. Lalcale Nuud schau Ein Wetter zieht auf Kein Mißverſtändnis bitte: hier wird nicht etwa von ehelichen Gewitterſtunden geſprochen, von Situationen, die es bekanntlich überall gibt, wo Menſchen in enger Gemein⸗ ſchaft ihr Daſein ſelbander zubringen. Die Zeit der wirklichen Wetter iſt endlich da Irgendwie bleibt ſo ein plötzlich am Himmel aufzie⸗ hendes Gewitter uns immer geheimnisvoll. Wenn mit ein⸗ mal die Vögel aufgeſchreckt über uns hinweghuſchen; wenn der Glaſt der Sonne förmlich in den Straßen brütet; wenn dann weiße Wolkenballen ſteigen und plötzlich in ſchwarzgraue Schleier ſich wandeln,— immer ſteht unſer Empfinden zu ſolchen Minuten im Zauberbann der Schöpfung. Lähmend faſt liegt die Atmoſphäre ſo ſommertags überm Land, bis nach vorangegangenem Feuerwerk der Blitzſtrahlen große Regentropfen wie erlöſend die Spannung zerreißen. Am Fen⸗ ſter ſiehſt Du lächelnd die vom Plaßregen Ueberraſchten die Hauswände entlangeilen und immer tiefer zieht man den Atem ein, weil das reinigende Gewitter die Luft mit wah⸗ rer Friſche würzt. Allmählich verklingt auch das Donner⸗ rollen, deſſen Echo ſich bei den ſtarken Schlägen oft geheim⸗ nisvoll an den Häuſerfronten brach. Eine Viertelſtunde kaum: Und im Morgentau gleich⸗ ſam pulſt inmitten des heißen Vorſommertags unſer Stück Welt... Menſch und Kreatur und ſelbſt das kleinſte Pflänz⸗ lein atmen neu. Vorüber das Feuerwerkwunder am Horizont! * Städt. Krankenhaus. Wir verweiſen auf den An⸗ zeigenteil unſerer heutigen Ausgabe, wobei darauf hin⸗ gewieſen iſt, daß das Zentralbad des Städt. Kranken⸗ hauſes Mannheim wieder eröffnet iſt. Das Bad iſt völlig überholt worden und entſpricht in jeder Weiſe den neueſten hygieniſchen Anforderungen. Es iſt durch Einbau einer neuen Stangerbadeinrichtung erweitert worden. Badener fahren zum Semmering. „St. Zu den ſchönſten Landſtrichen der Oſtmark zählt das Gebiet 1 den 5 Dorthin fährt die Deutſche Arbeitsfront RSG.„Kraft durch Freude“ vom 31. Juli bis 11. Auguſt die Urlaubsfahrt UF. 428 durch. Anterkunfts⸗ orte ſind Payerbach, Reichenau und Gloggnitz. Der Teil⸗ nehmerpreis für Fahrt, volle Verpflegung und Unterkunft beträgt 49 Mark. Wir empfehlen unſeren Leſern, ſich um⸗ gehend bei der nächſten KdF.⸗Dienſtſtelle anzumelden. — Achtung, Mehreinkommenſteuer! Für die Mehrein⸗ kommenſteuer wird in den nächſten Wochen die Veranlagung vorgenommen werden. Beſondere Steuererklärungen hier⸗ zu werden an den Steuerpflichtigen im allgemeinen nicht eingefordert. Die Veranlagung erfolgt auf der Grundlage der Veranlagungen zur Einkommen⸗ und Körperſchafts⸗ ſteuer für die Kalenderjahre 1937 und 1938. Wenn Steuer⸗ pflichtige nach den Beſtimmungen der Durchführungsver⸗ ordnung zum Neuen Finanzplan vom 26. April 1939 be⸗ Meere Verhältniſſe geltend machen können, die eine vom degelfall abweichende Berechnung des der Mehreinkommen⸗ ſteuer unterliegenden Mehreinkommens zulaſſen, werden ſie ſich zweckmäßig alsbald mit eingehend begründetem An⸗ trag an das zuſtändige Finanzamt wenden, — Einſtellung als Offiziersanwärier oder Baubeamken⸗ anwärter in die Kriegsmarine. Das Oberkommando der Kriegsmarine gibt bekannt, daß die Anmeldungen für die Einſtellung in die Kriegsmarine Oktober 1940 als Offiziers⸗ anwärter oder als Beamtenanwärter bis ſpäteſtens zum 30. September 1939 vorliegen müſſen. Folgende Laufbah⸗ nen kommen in Frage: Secoffiziere, Ingenieur⸗Offiziere, Sanitäts⸗Offlztete; Waffen⸗Offiziere des Artillerieweſens, Waffenoffiziere des Sperrweſens, Verwaltungs⸗Offiziere, Marine⸗Baubeamten der Fachrüſtungen, das iſt: Schiffs⸗ bau, Schiffsmaſchinenbau, Elektrotechnik, Nachrichtentech⸗ nik, Waffenbau, Hafen⸗ und Strombau. Als Vorbildung wird das Reifezeugnis einer höheren Lehranſtalt(Abitur) verlangt Einſtellungsgeſuche ſind zu richten an die Inſpek⸗ tion des Bildungsweſens der Marine(Einſtellungsbüro) Kiel. Merkblätter, die über die einzelnen Laufbahnen Aus⸗ kunft geben, ſind bei allen Wehrbezirkskommandos und Wehrmeldeämtern bezw. bei der Inſpektion des Bildungs⸗ weſens der Marine, Kiel, zu erhalten. — Das Pflichtjahr der Studentinnen. Die Ableiſtung des Pflichtjahres für die Abiturientinnen, die ſtudieren wollen, iſt nicht vor Studienbeginn, ſondern vor dem Ar⸗ beitseinſatz erforderlich. Das bedeutet, daß ſie wie bisher im Sommerhalbjahr ihren Arbeitsdienſt ableiſten können, der auf das Pflichtſahr angerechnet wird. Die reſtlichen ſeche Monate Pflichtjahr können entweder in einzelnen Abſchnitten während der Ferien oder geſchloſſen nach dem Studium abgeleiſtet werden. Gedenktage 17. Juni. 1810 Der Dichter Ferdinand Freiligrath in Detmold geb. 1818 Der Tondichter Charles Gounod in Paris geboren. 1866(bis 18.) Die preußiſche Weſtarmee beſetzt Hannover und Kurheſſen. 1885 Der preußiſche Generalfeldmarſchall Edwin Hans Karl Frhr. von Manteuffel in Karlsbad geſtorben. 1897 Pfarrer Sebaſtian Kneipp, Förderer des Waſſerheil⸗ verfahrens, in Bad ab geſtorben. 1932 Aufhebung des SA- und ½ Verbotes vom 13. April. 1936 Ernennung des Reichsführers // Heinrich Himmler zum Chef der deutſchen Polizei. Nehmen Sie On Oetker . zulr schnellen ereitung qhrer Hiarmeladen und gelees. Zesondere logge: einfache. handnabung volie ealtung des cru aromas und der darbe, geldund æiterspamis, weniger inkochberlust. 5 gebmuchsamuelsumg bei jedem ienchen Durch den Schwarzwald 1 Die 13. Etappe der Großdeutſchlandfahrt. Die Großdeutſchlandfahrt der Rennfahrer geht ihrem entſcheidenden Stadium entgegen. Der zweite Teil hat be⸗ reits begonnen, und das Intereſſe an dieſem radſportlichen Ereignis ergreift allmählich auch über die Fachwelt hin⸗ aus weitere Kreiſe aller Sportfreunde. Die Schwarzwald⸗Etappe von Singen über Furt⸗ wangen, Triberg und Freudenſtadt nach dem 251.3 Kilometer entfernten Stuttgart, wo die Deutſch⸗ landfahrer ihren dritten Ruhetag auf dieſer 5000 Kilometer langen Fahrt verbringen, brachte keine entſcheidende Wen⸗ dung im Geſamtſtand. Umbenhauer, der Träger des zgelben Trikots“, befindet ſich in einer ſo glänzenden Ver⸗ faſſung, daß ſeine ſchärfſten Rivalen, Scheller, Zimmer⸗ mann und Oubron, bisher vergeblich die Poſition zu er⸗ ſchüttern verſuchten. Etappenſieger wurde der Dresdner Thierbach durch einen mutigen Alleinvorſtoß in den dichtheſetzten Straßen des Stuttgarter Vororts Vaihingen, 5 Kilometer vor dem Ziel. Er konnte über eine halbe Mi⸗ nute herausholen und erkämpfte ſich damit noch eine Son⸗ derprämie. Die 13 Etappe durch den Schwarzwald mit ſeinen ewig 1 1 Tannenwäldern und lieblichen Tälern war die land⸗ chaftlich ſchönſte Fahrt, zugleich enthielt ſie die größ⸗ ten Höhen, die auf dem zweiten Teil der Deutſchland⸗ fahrt zu überwinden waren. Nach dem Paſſieren des Do⸗ nautales bei Geiſingen ging es am Ufer der Breg entlang, bis in Vöhrenbach nach 63 Kilometer die Steigungen be⸗ gannen. In einer 8 Kilometer langen Auffahrt ging es nach dem 1750 Meter hohen Eſcheck, wo ſich Zimmermann mit knappem Vorſprung vor Level und Umbenhauer die Sieg⸗ punkte der Bergwertung holte. Durch drei gefährliche Kur⸗ ven ging es dann in raſender Fahrt nach Triberg, wo der Franzoſe Le Calvez ſich zuſammen mit Umbenhauer an die Spitze des weit auseinandergezogenen Feldes gearbeitet hatte und hinter St. Georgen(99 Kilometer), wo neue Steigungen begannen, zog Le Calvez allein davon und in tollkühner Abfahrt jagte er der Verpflegungskontrolle in Bad Schramberg(120 Kilometer) im ſiebziger Tempo zu, wo er jedoch nur noch mit 15 Sekunden Vorſprung gegen⸗ über der 20köpfigen Spitzengruppe ankam. Später opferte ſich Le Calvez für ſeinen Landsmann Oubron, mit dem er ſein Hinterrad austauſchte. Auf der zweiten Hälfte der Fahrt ſchloſſen wieder 35 Fahrer zu einer Kopfgruppe auf, bis in Altenſteig(180 Kilometer) Weckerling mit einem Alleinvorſtoß das Feld noch einmal ſprengte. Nachdem der Magdeburger wieder geholt war, brachte Thierbach durch mehrere Vorſtöße Un⸗ ruhe in das Feld. 5 Kilometer vor dem Ziel, in den dicht⸗ beſetzten Straßen der Stuttgarter Vorſtadt gelang es ihm, davonzukommen und mit faſt einer Minute Vorſprung die Ziellinie zu paſſieren. Auf der Zielgeraden, die von berit⸗ tener Polizei abgeſperrt war, gab es noch ein Durcheinan⸗ der, da ein Pferd ſcheute und in das ſpurtende Feld drängte, wobei Löber ſchwer ſtürzte. 8 Geſamtwertung: 1. Umbenhauer 92:27:10 2. Scheller 92:32:01; 3. Jimmermann 92:32:07; 4. Oubron 9237500; 5. Thierbach 92:39:57; 6. Wierinckx 92:42:21; 7. Peterſen 92.44.12; 8. Wenngler 92:45:46; 9. Spießens 92:52:25; 10. Vievergelt 92:55:04 Stunden. Mannſchaftswertung: 1. Schweiz 278:25:50; 2. Belgien 278:30 19, 3. Frankreich 278:47:21; 4. Deutſch⸗ land(Dürkopp⸗Mannſchaft) 279:14:23: 5. Gemiſchte Mann⸗ ſchaft 279:30:59 Stunden. an! Kartoffelkäfer. eee Bauer, man greift Dich Wehre Dich gegen den N Zielſtrecken⸗Oegelflug⸗Wettbewerb Start in Freiburg im Breisgau. NScd. Am kommenden Sonntag erfolgt morgens ab 9 Ahr der Start zum Zielſtrecken⸗Segelflug⸗Wettbewerb 1939, den der Korpsführer des NS.⸗Fliegerkorps in der Zeit vom 18. Juni bis 2. Juli 1939 veranſtaltet. Allein ſchon die Bezeichnung läßt erkennen, daß ſich die⸗ ſer Wettbewerb in weſentlichen Punkten über andere heraus⸗ hebt. Den Teilnehmern wird vorgeſchrieben, eine beſtimmte Streckenführung ohne Rückſicht auf die vorhandene Wetter⸗ lage in ihren Segelflugzeugen zurückzulegen, alſo ohne Hilfe des Motors, lediglich unter Ausnutzung von Wind und Ther⸗ mik. Aus einer ſolchen Zielſetzung geht allein ſchon hervor, welch großartige Entwicklung der Segelflug in den kaum zwei Jahrzehnten ſeiner Geſchichte durchgemacht hat. Anfänglich waren die erſten Gleitflüge von den Hängen der Rhön für die Segelflugpioniere ein unerhörtes Erlebnis und für alle Welt ein Zeichen, daß wir auch ohne Motor fliegen können. Als dann die erſten Berichte über Stundenflüge durch die Preſſe gingen, horchte man auf. Eine ſtetige Ent⸗ wicklung brachte die wiſſenſchaftlichen und konſtruktiven Vor⸗ ausſetzungen für den Bau von Leiſtungsſegelflugzeugen und eine ſyſtematiſche Schulung der Segelflugzeugführer. Heute find Flüge über Hunderte don Kilometern und Startüber⸗ höhungen von vielen tauſend Metern keine Seltenheit mehr. And endlich iſt der Segelflugzeugführer auch dorthin gekom⸗ der das Motorflugzeug ohne Rücklicht men, wo ſein Kamerad, auf Wind und Wetter lenkt, ſchon lange iſt: er kann das Ziel ſeines Segelflugzeuges vorausbeſtimmen! Und wer hätte gar gedacht, daß bei vielen Gelegenheiten Zielſtrecken⸗Segelflüge mit Rückkehr zum Startort zuverläſſig und pünktlich nach dem vorher feſtgelegten Plan durchgeführt würden! Der Zielſtrecken⸗Segelflugwettbewerb 1939 des NS. Fliegerkorps ſoll der Schulung der Segelflugzeugführer auf dieſem neuen Gebiet des Segelfluges dienen. Er ſoll außer⸗ dem den Leiſtungsſtand des deutſchen Segelflugzeuges zei⸗ gen. Wir freuen uns beſonders, daß der Start zu dieſem Wettbewerb in der Südweſtmark des Reiches, in Freiburg, er⸗ folgen wird. Die Ausſchreibung ſieht vor, daß 20 Segelflugzeuge um die Siegerplaketten des Korpsführers kämpfen. Die NS K.⸗Gruppen und die Segelfluggruppen der Luftwaffe haben inzwiſchen ihre Meldungen abgegeben. Es werden Män⸗ ner nach den Bedingungen des Zielſtrecken⸗Segelflug⸗Wett⸗ bewerbs fliegen, die bereits über eine große Erfahrung ver⸗ fügen. Auch doppelſitzige Segelflugzeuge können teilnehmen, die einſitzig oder doppelſitzig geflogen werden dürfen. Der Zielſtrecken⸗Segelflug⸗Wettbewerb führt quer durch Deutſchland von Freiburg über Offenburg— Karlsruhe— Mannheim Wertheim a. M.— Bad Kiſſingen— Meiningen— Erfurt— Bad Frankenhauſen— Magdeburg — Brandenburg— Berlin⸗Rangsdorf Finowfurt nach Stettin— Altdamm. Die Vorausſetzungen für das Gelängen des Zielſtrecken⸗ Segelflugwettbewerbs 1939 des NS.⸗Fliegerkorps erſcheinen unter Berückſichtigung der Wahl der Strecke und der Wett⸗ bewerbszeit beſonders gute zu ſein. Er wird ſicherlich erneut beweiſen, daß in Deutſchland, dem Geburtsland des Segel⸗ flugs, ſtetig und zielſtrebig weitergearbeitet wird. Gerade auf dem Gebiet des Zielſtreckenſegelflugs iſt die Vormacht⸗ ſtellung Deutſchlands unbeſtritten, denn ſolche Wettbewerbe ſind im Auslande mit Ausnahme von Polen, das hier gewiſſe Anfänge gemacht hat— noch völlig unbekannt. Die Teilnehmer am Zielſtrecken⸗Segelflug⸗Wettbewerb 1939 treffen bereits Freitag früh ab 10 Uhr in Freiburg ein. Der Wettbewerbsleiter, NSF K.⸗Standartenführer und Ab⸗ teilungschef Segelflug beim Korpsführer des NS.⸗Flieger⸗ korps, Kunz, iſt bereits ſeit Mittwoch in Freiburg anweſend. Feriengruß durch Jildtelegrafie Die Zeit der Sommerreiſen hat begonnen, zu der jung und alt in der Ferne Erholung und Zerſtreuung ſuchen. Dieſe Wochen der Ruhe und Beſinnlichkeit verſchaffen einem die Muße, ſich wieder der Perſonen zu erinnern, die das Alltagsleben aus dem Geſichtsſeld verdrängt hatte. Ein bildtelegrafiſch übermittelter Gruß behält ſeinen beſonderen Wert. Um den breiten Volkskreiſen, deren Gunſt ſich die Bildtelegrafie in kürzeſter Friſt erobert hat, dieſes neuzeitliche Nachrichtenmittel zu einer erſchwinglichen Gebühr zur Ver⸗ fügung zu ſtellen, hat ſich die Deutſche Reichspoſt entſchloß⸗ ſen, Bildbrieftelegramme einzuführen. Dieſe können jederzeit bei allen Annahmedienſtſtellen der Reichspoſt aufgegeben wer⸗ den. Sie ſind vor der Anſchrift mit dem Vermerk BLT. zu kennzeichnen. Die Gebühr beträgt je nach der Größe des Bildtelegramms 1,50 oder 2 Mark. Bildbrieftelegramme ſind nach allen Orten des Deutſchen Reiches einſchließlich des Landes Oeſterreich und der ſudetendeutſchen Gebiete zu⸗ gelaſſen, ausgenommen iſt vorläufig das Protektorat Böh⸗ men und Mähren. Nach der telegrafiſchen Uebertragung wer⸗ den dieſe Telegramme dem Beſtimmungsort mit der Poſt zugeführt und dort mit der nächſten Poſtzuſtellung ab⸗ getragen. Wer in den Ferientagen am Meer oder in den Bergen oder auch an lauſchigen Plätzen in Wäldern und an Seer Aufnahmen fertigt, wie es in der Sommerfriſche boſonders häufig geſchieht, dem wird durch die Bildtelegramme(e legenheit geboten, dieſe Aufnahmen zuſammen mit hand⸗ ſchriftlichen Grüßen an diejenigen zu verſenden, denen man eine Freude bereiten will. Von eigenem Reiz iſt es, daß die handſchriftlichen Zuſätze in unveränderter Form telegrafiſch übermittelt werden. der Abſender muß nur darauf achten, daß das Bild nicht flau und das Abzugspapier nicht gelblich, rötlich oder grau getönt iſt. Natürlich laſſen ſich, wenn man ſelbſt keine Lichtbilder aufnimmt, auch Anſichtskarten oder ſelbſtgefertigte Zeichnungen bildtelegrafiſch übertragen. Da die Bildlelegramme zur Uebertragung auf eine zylindrische Walze geſpannt werden, dürfen die Bilder auch nicht auf⸗ gezogen ſein. Wer handſchriftliche Zuſätze macht, ſollte dazu nicht den Füllfederhalter benutzen, weil die Füllfe dertinte ſchriftlichen hermendat t werden. kann eben⸗ daß der Inhalt Nachrichten beſteht; Wer die 1 N Marktberich Mannheimer Wochenmarkt v. 15. Junf. Vom Staliſti⸗ ſchen Amt wurden folgende Verbraucherpreiſe für 0,5 Kilo in Rpfg. ermittelt: Kartoffeln 47, neue, ausl. 12 bis 15; Wirſing 14 bis 18; Weißkraut 18 bis 203 Blumenkohl, St. 15 bis 70; Karotten, Bſchl. 8 bis 15; Spinat 14 bis 15; Mangold 15 bis 20; Zwiebeln 10 bis 16; Grüne Bohnen 35 bis 120; Grüne Erbſen 22 bis 35; Spargeln 20 bis 385 Kopfſalat, St. 4 bis 15, Oberkohlraben, St.? bis 12; Rhabarber 12 bis 15; Tomaten 40 bis 60; Radieschen, Bſchl. 6 bis 7: Rettich, St. 5 bis 15; Meerrettich, St. 30 bis 60; Schlangengurken, St. 30 bis 80; Suppengrünes, Bſchl. 5 bis 10, Peterſilie, Bſchl. 5 bis 8; Schniktlauch, Bſchl. 5 bis 6; Aepfel 60 bis 70; Kirſchen 38 bis 55; Erd⸗ beeren(Ananas) 45 bis 70; Stachelbeeren 30 bis 35; Zitro⸗ nen, St. 5 bis 7; Orangen 30 bis 40; Bananen 45, Mar⸗ kenbutter 160, Landbutter 142; Weißer Käſe 25 bis 305 Eier, St. 10 bis 10,5. Mannheimer Getreidcgroßmarkt v. 15. Juni. Sämtliche Notierungen unverändert. ——e Amliche Vehauntuagungen Städtiſches Krankenhaus. Das Zentralbad iſt von Samstag, 17. Juni ab der Stadt Mannheim. wieder geöffnet. Nohmöbel! Nachttiſche. RM. 11.— Schrank, zweit. 38.— Friſiertoll o. Spieg., 22.— Hch. Baumann& Co. Mannheim Verkaufshäuſer: T 1, 7—8 Lieferung frei Haus. Zähringerſtr. 2 0. Täglich friſch gebrochene Kirſchen zu haben im Lebensmittel haus Einmach-⸗ Zubbe? eingetroffen. Alex. Schmich. Theurer, 0 Schnell verkauft Und vermietet iſt alles, was die große Oeffentlich⸗ keit wiſſen ſoll. — Der einfachſte billigſte und beſte Weg hierzu iſt das Fur die uns anlaßllicb unserer Dermaßlung erwiesenen Juſmerſesamlceifen danſcen wir Herzlichst Oscar Merdes u. Hau. bm.-Gectenbeim, Juni 1939. Zeitungsiuſerat! Hierzu ladet freundlichst ein die unermüdliche Helferin der Hausfrau Kleine Anzahlung! Kleine Raten! Tocher aauaabedda G. m. b. H. N 2, 12 Mannheim& 2, 12 Heidelberg, Hauptstr. 52 lungs⸗ Kalender. Ty. 1898. 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Uberall u Haben lomn felack brach ſah d der d Hoch heit 6 zuwi Wan Kart! 70 währ ſich r der L Sorg auch einer komm 0 oft n Geſte derko 2 Kettck geſche Zimn erſtar 2 nichts ſagen ſtemn daß 6 und betra⸗ nicht noch Schul ſchroe tags drauß Brief 10 Merlkß die am( war Kinde 77 77 kaunf ö gehör 8 gema len aß e aufge Raſch golde 3 Es n war ſchrei ſchrie r Nr. 24 1939 5633 zu⸗ 5 Gretes Traum Eine kleine Liebesgeſchichte im Dorf 10 Von K. R. Neubert. an Von der Landſtraße klang das Geräuſch eines heran⸗ aß kommenden Wagens. Während drüben auf dem Kartof⸗ iſch ſelacker die ältere Frau mit keinem Blick ihre Arbeit unter⸗ en, brach, richtete ſich das junge Mädchen hinter ihr auf und ich, ſah dem Gefährt entgegen. Es war ein alter Wagen, den an der Gutsherr hatte anſpannen laſſen. Franz kutſchierte, denk ind neben ihm ſaß der fremde Monteur, der vor drei Da gochen auf das Gut gekommen war. Nun war ſeine Ar⸗ che beit hier beendet, und Franz brachte ihn zur Station. uf⸗ Gerade in dem Augenblick, als der junge Mann Grete zu zuwinkte, blickte ihre Mutter auf, und Grete, die ihre tte Wangen plötzlich erglühen fühlte, beugte ſich raſch in die rze Kartoffelfurche nieder. ef.„Iſt er alſo endlich fertig geworden“, ſagte die Mutter, ig⸗ während ſie die Hacke ſchon wieder in die Erde ſchlug,„hat ef ſich reichlich Zeit genommen“. In ihrem Geſicht, das in n. der Jugend hübſch geweſen ſein mußte, hatten Arbeit und lle Sorgen frühzeitig Spuren gegraben.„Dir wollte er ja auch den Kopf verdrehen, der Windhund!“ fing ſie nach einer Weile wieder an.„Du biſt mir zu gut für einen, der kommt und geht wie's Wetter.“ Grete lächelte und dachte an die letzten Wochen. Wie oft war ſie heimlich mit Wilhelm zuſammengekommen. Geſtern beim Abſchied hatte Wilhelm geſagt, daß er wie⸗ derkommen und vorher oft ſchreiben würde 51 Am Sonntag trug Grete zum erſtenmal das ſilberne Kettchen mit dem hübſchen Anhänger, das Wilhelm ihr 5 geſchenkt hatte. Die Mutter ſah es ſofort, als Grete ins 5 Zimmer trat.„Woher haſt du das Kettchen?“ fragte ſie 8 erſtaunt. 1 Weil die Mutter für Schmuck und ähnliche Dinge 80 nichts übrig hatte, glaubte Grete etwas Schlaues zu ſagen:„Ich habe es neulich gefunden!“ Aber die Mutter ſtemmte die Arme in die Hüften und machte ein Geſicht, daß Grete lieber etwas anderes geſagt hätte:„Gefunden? und dann trägſt du es auch gleich?“ „Ich dachte... ſtotterte das Mädchen. Die Mutter betrachtete das Kettchen und ſchüttelte den Kopf.„Es iſt nicht billig. Wer weiß, wem es gehört, und du kommſt noch in ſchlechten Ruf. Nein, das Kettchen, mußt du dem Schulzen bringen. Das iſt eine Fundſache.“ „Ich habe es mir ja gekauft, Mutter“, ſagte Grete er⸗ ſchrocken und griff ſchützend nach dem Kettchen. „Jetzt ſchwindelſt du!“ rief die Mutter und löſte ſchon die Kette von Gretes Hals,„ich ſage dir: ehrlich währt am längſten“. Mutters Lieblingsſpruch. Gretes Vater war früh geſtorben, und die Mutter hatte es mit den Kindern immer ſchwer gehabt. „Mein Kettchen!“ weinte Grete. ö „Heule nicht!“ redete die Mutter ihr zu.„Vielleicht kaunſt du es noch mal tragen. Wenn ſich niemand meldet, gehört es dir.“ Schluchzend lief Grete aus dem Zimmer. So war Grete das Kettchen losgeworden. Nachmit⸗ tags lief ſie zu Schuſter Berg, der in dem niedrigen Haus draußen am See hauſte. Schuſter Berg ſollte Wilhelms Briefe für ſie in Empfang nehmen, ſo hatten ſie es ab⸗ gemacht. Schuſter Berg war ihr Freund. Sie hätte nicht ten können, warum. Vielleicht, weil die Leute erzählten, aß er früher einmal ihre Mutter ſehr geliebt hätte. Er machte ſchon ſolch pfiffiges Geſicht, als ſie ſeine Merkſtatt betrat.„Iſt was da, Onkel Berg?“ fragte ſie aufgeregt. 5 „Sieh nur nach“, lächelte er und zeigte auf das Spind. Raſch war ſie dort. Rechts oben, hinter der Taſſe mit dem goldenen Rand, lag Wilhelms Brief. Der Brief tröſtete ſie über den Verluſt des Kettchens. Es war ſchön zu wiſſen, daß Wilhelm an ſie dachte. Es war etwas ganz Neues in ihrem kleinen Leben: Briefe ſchreiben! Ihre ganze Liebe lag in ſolchen ungelenk ge⸗ ſchriebenen Zeilen, ihre ganze Sehnſucht. Monate vergingen, der Winter war da. Oft lief Grete in der Dämmerung hinunter an den See, und wenn Onkel Berg mitleidig den Kopf ſchüttelte, wollte ſie es niemals glauben. Die Weiden am Bach trugen ſchon Kätzchen, da ſchrieb Grete den letzten Brief. Vielleicht war es ihr ſchön⸗ ſter Brief, und noch niemals hatte ſie ſolche Worte gefun⸗ den wie in der Angſt um Wilhelm. Als ſie eines Abends heimkam, empfing die Mutter ſie mit einem böſen Geſicht. Kaum war Grete in der Stube, warf die Mutter einen Brief auf den Tiſch.„Solche Briefe ſchreibſt du!“ rief die Mutter aufgebracht. Erſchrocken griff Grete danach. Es war der Brief, den ſie neuliche an Wilhelm geſchrieben hatte.„Empfän⸗ ger unbekannt verzogen!“ ſtand auf dem Umſchlag. Die ö Mutter hatte den Brief ſchon geöffnet. Nun wußte ſie alles. Grete fiel auf einen Stuhl und begann zu weinen. Antworte ſchon!“ verlangte die Mutter. Ueber Gretes Schweigen erboſt, hob ſie plötzlich den Arm. Da lief Grete davon. Sie hatte keinen Mantel mit, klein Geld. Fort! Fort! dachte ſie. In die große Stadt! 1 Wilhelm ſuchen! Sie lief ins nächſte Dorf weiter, zu . Mutters Schweſter. Es war ſchon dunkel, als ſie ankam Die Hoftür war verſchloſſen. e 2 7 555 Der erſte Sprung ins Aufnahme: Linden⸗Verlag- M „Möhrkes ſind alle zur Kindtaufe nach Hermsberg!“ ſagte eine Frau, die vorüberkam. Niedergeſchlagen ging Grete weiter. Nachdenklich betrachtete ſie ein Auto, das beim Gaſthaus hielt. Vielleicht war es ein Auto aus Wilhelms Stadt. Mitfahren! kam ihr ein verwegener Gedanke. Nach einer Weile ſtieg ein Mann, der aus dem Gaſthaus gekommen war, in den Wagen. Grete trat einen Schritt näher. Da ſah er in ihre begehrlichen Augen. Er nickte ihr zu und lächelte.„Ein bißchen ſpazierenfahren, kleines Fräulein?“ Sie ſchüttelte den Kopf.„Schade!“ ſagte der Mann und zog ſich Handſchuhe an. „Fahren Sie weit?“ fragte da Grete, Er lachte.„Was nennen Sie weit?“„Berlin!“ ſtieß ſie hervor. Er blickte ſie aufſmerkſam an.„Was wollen Sie denn dort?“— „Jemand ſuchen!“ Er wollte wohl lachen, aber dann ging ihm etwas anderes durch den Sinn.„Wenn Sie wollen, können Sie mitfahren“, ſagte er. Es war wie ein Märchen: ſie ſaß in einem Auto und fuhr nach Berlin. Ganz ſtill und glücklich ſaß ſie da und dachte an Wilhelm. Wenn nur der Fremde nicht immer wieder fragen wollte! Leiſe gab ſie Antwort. So waren ſie vielleicht eine Viertelſtunde gefahren, die Landſtraße bog in den Wald ein, jetzt begann für ſie ſchon die fremde Welt, aber das Auto hielt plötzlich an.„Iſt was kaputt?“ fragte ſie erſchrocken. Der Mann lachte.„Alles in Ord⸗ nung. Aber nach Berlin fahren wir nicht. Mach doch keine Dummheiten, Mädel. Einfach ausrücken! Wir fahren jetzt irgendwohin tanzen, und dann bring ich dich nach Hauſe.“ Ihr Traumbild fiel jäh zuſammen. Er wollte den Arm um ſie legen, da riß ſie ſich los, öffnete die Tür und ſtürzte hinaus. Die Turmuhr ſchlug eine ſpäte Stunde, als Grete müde daheim ankam. Sie ſah etwas, das ſie ſonderbar ergriff. Sonſt ſchlief die Mutter längſt, aber heute war in ihrer Schlafkammer noch Licht. Unruhig ging ſie dort drinnen auf und ab. Um mich hat ſie Angſt, dachte das Mädchen. Plötzlich wurde die Haustür geöffnet, und die Mutter, noch angekleidet, kam heraus, um ſich umzublicken. Wer weiß, wie oft in dieſer Nacht! „Mutter!“ flüſterte Grete und trat aus dem Dunkel, Die Mutter ſchimpfte nicht, hob nicht den Arm, ſie ſtand da, als würde ſie jeden Augenblick umfallen, und ſagte nur:„Da biſt du ja!“. Dann gingen ſie ins Haus, und ſie ſprachen von dem toten Vater und von Mutters Jugend und von Wilhelm. Dann brachte die Mutter Grete zu Bett, als wäre Grete kein erwachſenes Mädchen, ſondern ein Kind wie damals, als es von der Liebe noch nichts wußte. Grete hörte nichts mehr von Wilhelm, der ſie ver⸗ geſſen hatte wie ſchon ander vor ihr. Sie liebte ihn noch, wie einen Geſtorbenen, doch in der heißen Zeit des neuen Sommers dachte ſie immer ſeltener an ihn. Ihre Augen hatten einen neuen Glanz bekommen, und ihr Lachen klang wiſſender. Die Mutter war einmal zu Schuſter Berg ge⸗ gangen, was ſie noch niemals getan hatte. Wegen der Briefe mußte ſie mit ihm reden. Schuſter Berg hatte nicht viel zu ihren Vorwürfen ge⸗ ſagt und ſie nur angeſehen wie damals, vor langer, lan⸗ ger Zeit. Eine Woche ſpäter war ſie wiedergekommen, mit Gretes Schuhen. Bald ſprachen die Leute über ſie und Schuſter Berg, und daß es wohl eine Hochzeit geben würde. Grete lachte dazu.„Warum nicht? Onkel Berg iſt ein Kavalier! Und wenn es Hochzeit gab, mußte ſie ein neues Kleid bekommen. So war es. Grete belam ein neues Kleid, und dar⸗ über trug ſie ein ſilbernes Kettchen mit einem hübſchen Anhänger. Gerade zu Mutters Hochzeit hatte ſie es vom Amtsvorſteher zurückbekommen. „Hübſch iſt das Kettchen!“ ſagte Paul, der Gretes Tiſchherr war. „Ich hab es gefunden, und niemand hat ſich gemeldet, und nun gehört es mir“, Grete lachte, griff haſtig nach ihrem Weinglas und trank einen viel zu großen Schluck von Onkel— nein Stiefvater Bergs ſelbſtgemachtem Jobannisbeerwein. 2— Das Glück kam zu ihr Von Frida Nettelbeck Frau Helga ſitzt vor dem großen Spiegel. Sie ha den Kopf ein wenig in den Nacken gelegt und betrachte; anſcheinend die Nägel ihrer erhobenen linken Hand ſehr aufmerkſam. Jetzt läßt ſie die Hand mit einem Seuszer in den Schoß ſinken und bringt ihr Geſicht dem Spiegel⸗ glas ganz nahe. Durch das offene Fenſter fällt das helle ſonnenerfüllte Licht des Frühmorgens auf den Spiegel und gibt das Bild ihres Geſichts ehrlich und ohne die milde Dämpfung von Lampenſchleiern zurück. Helgas Geſicht iſt jung, ſchmal und ſchön. Es iſt das Geſicht eines geſunden und gepflegten Menſchen, deſſen Stirn nicht von ſchweren Sorgen umwölkt iſt. Nein, gott⸗ lob, Helga kann bei dieſer kritiſchen Muſterung feſtſtellen, daß die Sorgen und ſchweren Gedanken, die ſie ſich in dieſen Tagen machte, ſich noch keineswegs in den Zügen ausgeprägt haben. Die junge Frau, großer Befriedigung die nicht ohne Eitelkeit und mit f r ihr Spiegelbild betrachtet, atmet er⸗ leichtert auf und fühlt, daß irgendeine Schwere von ihr genommen wird. Doch wenn ſie an den Weg denkt, den ſie jetzt vor ſich hat, fängt ihr Herz wirklich gleich wieder an, ſchneller zu ſchlagen. Es iſt kein leichter Weg, Helga will zum Arzt. Der Arzt iſt ein Freund ihres Mannes, und er ſoll ihr jetzt einen Rat geben und ihr, wenn es irgend geht, helfen, aus den Sorgen herauszukommen. Die Sache iſt die: Helga hat drei geſunde, hübſche Kinder, die ſie liebt. Sie hat mit ihnen alles durchgemacht, was eine Mutter durch⸗ machen muß, hat nächtelang während der unvermeidlichen Kinderkrankheiten an den Betten der Kleinen gewacht und kann ſich wohl in dieſer Stunde das Zeugnis geben, daß ſie trotz ihrer Jugend das eigene Leben, die eigenen Wünſche oft, ſehr oft, um ihrer Kinder willen zurückgeſtellt hat. Jetzt iſt Peterchen, der Jüngſte, fünf Jahre alt, und nun erwartet Helga ihr viertes Kind. Das heißt, ſie er⸗ wartet es nicht, ſie denkt gar nicht daran— Gerd und ſie wollen jetzt das Leben genießen. Sie wollen Reiſen machen, wollen auch mal am Abend fortgehen und nicht immer der kleinen Kinder wegen im Hauſe ſitzen. 5 Helgas Geſicht wird hart und ſtarr. Als ſie den Hut über die Haare zieht, denkt ſie, daß der Freund ihr helfen muß. Leiſe verläßt ſie das Zimmer; denn ihr Mann ſoll nicht hören, daß ſie fortgeht. ö In der Küche iſt die Köchin mit dem Frühſtück für Gerd und die Kinder beſchäftigt. Man hört das Lachen und Jubeln der drei aus dem Kinderzimmer, Gerds Flö⸗ ten ſchallt aus dem Bad luſtig dazwiſchen. Die Köchin iſt ſichtlich erſtaunt, daß die gnädige Frau ſchon ſo früh zum Ausgang angezogen iſt— ſo früh und ganz ohne irgend etwas zu eſſen? Doch Helga mag nichts, keine Taſſe Kaffee und kein Brötchen. Sie iſt erregt und ſagt haſtig:„Wenn Sie meinen Mann gleich ſehen, Grete, rüßen Sie ihn doch von mir! Ich kann heute nicht zum Frühſtück bleiben, ich muß unbedingt um acht bei der Schneiderin ſein. Ich habe ganz vergeſſen, ihm das geſtern zu ſagen.“ „Iſt gut, gnä' Frau!“ Grete macht ein ungläubiges Geſicht. Als Helga ſich umdreht und über die Diele zur Wohnungstür geht, denkt ſie, daß Grete ihr die Ausrede nicht geglaubt hat. Wenn ſchon, was liegt daran? Helga hat jetzt andere Sorgen. Sonne liegt über der Stadt. Geſtern war es grau and trübe. Jetzt biegt Helga in die Straße ein, die zum Bahnhof führt. Die Straße iſt voll haſtender, eilender Menſchen. Es iſt kurz vor acht, Männer und Frauen ſtreben zur Arbeit. Alle Geſichter ſind von der Haſt der letzten Minuten angeſtrengt. Sie eilen unter der Sonne dahin, ohne zu h daß ſie ſcheint; denn ihre Gedanken ſind ſchon in die Arbeit verwebt, ſtecken ſchon in Karto⸗ theken, in Briefen und Beſchwerden, die hinter den breiten Fenſtern der Büros und der Geſchäfte auf ſie warten. Frau Helga hingegen hat Zeit. Frau Helga kann langſam dahinſchlendern, ſie ſpürt, daß die Sonne ſcheint, ſpürt das heute mehr denn je, und eine Dankbarkeit gegen Gerd und ihr Schickſal iſt plötzlich in ihr, die ſie wie eine warme Welle durchflutet. Wie lange hat ſie nicht mehr daran gedacht, daß Gerd ſie von dieſem Haſten und Ren⸗ nen und überhaupt vom Büroleben erlöſte? Es iſt wirk⸗ lich eine Erlöſung für Helga geweſen, denn ſie war nie mit Leib und Seele dabei. Wie iſt es denn aber nun, ift ſie jetzt mit Leib und Seele die Mutter ihrer Kinder? Dieſer Gedanke quält ſie. Sie iſt jetzt in alle möglichen Gedanken verſunken, die eigentlich mit ihrem Weg zum Arzt nichts zu tun haben. In eine merkwürdige Stimmung iſt ſie da heute morgen durch die eilenden Menſchen hineingeraten. Die Gegend, durch die ſie geht, vertieft dieſe Stimmung noch; denn hier in der Nähe hat ſie vor ihrer Heirat gewohnt. Helga hat keine leichte oder ſchöne Jugend gehabt. Sie hat die Eltern früh verloren und iſt bei Fremden erzogen worden. Ihr kleines Vermögen reichte gerade ſo weit, daß ſie ſich zur Stenotypiſtin ausbilden laſſen konnte. Dann aber mußte ſie verdienen, um leben zu können. Trotz alledem war ſie eigentlich immer ein zufriedener und hei⸗ terer Menſch, und als dann Gerd in ihr Leben trat und mit ihm das große Glück zu ihr kam, hatte ſie wahrhaftig allen Grund, ſich zu freuen. Ja, Frau Helga iſt mit ſich und der Welt zufrieden. Nur iſt ſie in dieſen Tagen aus dem Gleichgewicht gebracht, und geſtern abend war ſte ganz verzweifelt. Was Gerd wohl ſagen würde?— Ach, ſie kennt ihn, er würde ſich freuen, und das iſt ja das Schlimmſte, des⸗ halb muß ſie dies alles ohne ſein Wiſſen auf ſich nehmen, deshalb muß ſie zum erſtenmal in ihrer Ehe ein Geheim⸗ nis vor ihm haben. Wie, wenn er es irgendwie erfahren würde und ihr ernſtlich böſe wäre? Lieber Gott, daran hat Helga noch gar nicht gedacht⸗ Sie erſchrickt, die Knie zittern ihr. Sie iſt plötzlich gar nicht mehr ſo ſicher, daß dieſer Weg das richtige iſt. Langſam geht ſie weiter, und da ſie mit einem Male Non verſpürt, fällt ihr ein, daß ganz in der Nähe eine onditorei iſt, in der ſie erſt einmal frühſtücken könnte. Als ſie das überlegt, muß ſie ein wenig lächeln; denn ge⸗ rade dieſe Konditorei, die weit und breit als beſte und auch als teuerſte bekannt iſt, hat ihr als junges Mädchen ſehr imponiert. Sie fand aber nie den Mui hinein⸗ zugehen, weil ſie ſich ſolche Ausgaben nicht leiſten konnte. Jetzt iſt das anders, jetzt läßt ſich mit dem von Gerd aus⸗ geſetzten Taſchengeld dieſer kleine Luxus verantworten. Es iſt noch früh am Vormittag, trotzdem ſtehen ſchon ein paar Käuferinnen am Kuchenbüfett, als Helga die Konditorei betritt. Eine von ihnen kehrt ihr den Blick zu und ruft:„Kind, woher kommſt du denn?“ Mit wenigen Schritten iſt Helga neben Gerds Mut⸗ ter. Die alte Frau lacht.„Sieh, das kommt bei Ueber⸗ raſchungen heraus! Ich bin auf dem Wege zu euch und wollte für dich und die Kinder Kuchen mitbringen. Wahr⸗ ſcheinlich hatten wir beide die gleiche Abſicht.“ Doch Helga ſagt, daß ſie nur einen Happen eſſen möchte. Sie ſchiebt ihren Arm unter den der Schwieger⸗ mutter:„Komm, machen wir es uns etwas gemütlich, Mamachen.“ N N 8 2, Zeichnung: Harder— M. „Pein Leben war durch die vielen Kinder zwar nicht leicht, aber immer ſchön... Halboffene Noſe Von all den Roſen, die am Hage ſproſſen, Iſt keine mit ſo ſüßem Duft gewürzt Als du, die halb erſt ihren Kelch erſchloſſen, Von grüner Knoſpenhülle noch geſchürzt. Halboffne Roſe, lieblicher denn alle! Du mahneſt mich an echter Liebe Sinn: Die rührt mich nicht, die ſtets im Redeſchwalle Des Herzens offnes Blatt mir breitet hin. Nein, wo nur manchmal zart aus Aug' und Munde, Wie aus der Knoſpe, dringt ein warm Gemüt, Ahn' ich entzückt, daß tief im Herzensgrunde Noch reich der Liebe Roſenfeuer glüht. A. Stöber. MIIIIII. WIH n uumunumn nen iii Hmmm Gleich darauf ſitzen ſich die beiden Frauen gegenüber, und da Helga ganz erfüllt iſt von ihren Gedanken, die ſie unentwegt beſchäftigen, iſt es eigentlich kaum verwunder⸗ lich, daß ſie die Aeltere fragt:„Sag doch mal, Mamachen, was haſt du eigentlich gedacht, als du merkteſt, daß dein viertes Kind unterwegs iſt? Ich will das nicht meiner wegen wiſſen, bewahre, eine Bekannte hat mich nach mei⸗ ner Anſicht gefragt.“ Bei dieſer Lüge wird Helga rot. Nicht ſehr, aber doch ſo viel, daß Gerds Mutter mit einem verſtehenden Lächeln vor ſich hinnickt. Unter dieſem Lächeln ſagt ſie mit der iht eigenen großen und wundervollen Güte:„Da ſollteſt du mich nicht fragen, Helga: denn ich gehörte zu den ganz unmodernen Frauen und habe mich bis zum allerletzten Nachkömmling— und das war mein ſiebentes Kind— ganz einfach gefreu. Mein Leben war durch die vielen Kinder zwar nicht leicht, aber immer ſchön.“ „Ja. Mamachen!“ Helga verfolgt nachdenklich mit den Blicken eine ſchwarze Linie in der weißen Marmortiſch⸗ platte.„Damals waren doch noch andere Zeiten. Ich finde, eine Frau hat ihre Pflicht getan, wenn ſie drei geſunden Kindern das Leben gegeben hat.“ Und wieder lächelt die alte Frau, als ſie ſagt:„Was glaubſt du, Helga, wenn ich ſo gedacht hätte? Dann ſäßen wir uns jetzt nicht als ſehr gute Freunde gegenüber; denn Gerd iſt— wie du weißt— das vierte Kind, das ich zur Welt gebracht habe.“ Einen Augenblick ſtarrt Helga die Schwiegermutter betroffen an, und dieſer Augenblick genügt, um ſie noch einmal die haſtenden Menſchen am Morgen ins Büro eilen zu ſehen. Sich ſelbſt ſieht ſie unter den vielen— ja, ohne Gerd wäre das Glück wohl kaum zu ihr gekom⸗ men, und er— war gerade der Vierte. „Ach“, ſtammelt ſie, greift nach der Hand der alten Frau und neigt ſich tief darüber.„Ich danke dir, Ma⸗ machen“, ſaat ſie leiſe. Der Mann aus dem Buſch Von Werner Jörg Lüddecke Wir lagen vor Saſſandra. Der Teufel hole dieſen weſtafrikaniſchen Beachplatz, vor dem die tollſte Brandung tobte, die ich je in meinem Leben ſah! Wir wären ſo gern an Land gegangen. Es fuhren genug Brandungsboote zur Küſte, um rieſige Berge von Kakaoſäcken heranzuſchlep⸗ pen. Aber der Alte hatte ſtrenge Order gegeben, an Bord zu bleiben. Zwei Brandungsboote waren bereits gekentert und drei Crewneger in dem Hexenkeſſel ertrunken. Es hatte wirklich kleinen Sinn, Haut und Knochen zu riskieren. So hockten wir denn in unſerer freien Zeit auf dem Boots⸗ deek und ſpielten Karten. Die Nacht und der Morgen vom dritten zum vierten Hafentag waren beſonders toll. Die Ausläufer eines Tornados erwiſchten uns. Die Brandung ſchien zu kochen. Von Laden und Löſchen war keine Rede mehr. Die Win⸗ ſchen ſchwiegen, und die ſchwarzen Ladearbeiter hielten achtern auf der Poop ein endloſes Shop⸗Palawer. Der Käpten tobte in ſämtlichen Sprachen, die längs der ge⸗ ſegneten Weſtküſte geſprochen werden. Wir machten einen Bogen um ihn Am Mittag dieſes Tages aber tauchte an Bord das Gerücht auf, ein Boot mache von Land los! Ich rannte mit Martens, unſerem Zweiten Ingenieur, nach Backbord. Die halbe Heizergang ſtand ſchon da, ein paar Leute von Deck und von mittſchiffs und auch der Alte. Von Land machte ein Boot los! Nicht etwa eines der ſchweren, brandungsſicheren Companyboote, ein ſchmales Kanu war es, wie die Eingeborenen ſie auf den Flüſſen zum Fiſchen benutzen. Ein einzelner Mann ſaß darin und arbeitete mit verbiſſener Energie gegen den Hexenkeſſel der kurzen Brandungswellen. Ein Europäer! Manchmal blieb das Boot ſekundenlang verſchwun⸗ den. Wir hingen alle Mann mit halbem Körper über die Verſchanzung. Der Mann ſchöpfte Waſſer aus. Er ar⸗ beitete wie ein Wilder. Eine Welle packte das Kanu, und es ſchoß gute dreißig Meter näher an uns heran— um fal wieder beizudrehen und unheimlich Waſſer zu aufen. f „Er kommt durch!“ ſchrie der Funker Haſſel.„Drei Whisky, er kommt durch!“ „Drei dagegen, er ſäuft ab!“ Der Erſte Offizier trat an den Kapitän heran.„Bar⸗ kaſſe klarmachen?“ fragte er. „Mann, ſind Sie wahnſinnig? Wollen Sie mir mal ſagen, womit wir an den reſtlichen ſechzehn Landeplätzen die Brandungsboote durch dieſe verdammte Suppe ſchlei⸗ fen wollen, wenn die Barkaſſe zum Teufel iſt?“ „Zehn Whisky, er ſäuft ab!“ ſchrie der jüngſte Ma⸗ ſchinenaſſiſtent. Der Oberſteward tippte ihm behutſam auf die Schulter.„Keinen Kredit mehr für dieſen Monat“, ſagte er leiſe.„Total überſchrieben.“ Der Junge achtete nicht auf ihn.„Fünfzehn Whisky!“ ſchrie er. Das Boot wurde von einer kieſigen Welle hoch⸗ gehoben. Einen Augenblick lang ſchwebte es frei in der Luft, dann krachte es aufs Waſſer herab. Man meinte, das Brechen der Verſtrebungen durch die Hölle der Bran⸗ dung zu hören. Dann ſah man, wie das Heckteil von einem Strudel herumgewirbelt wurde. Auf dem Gipfel einer Welle thronte die leere Konſervenbüchſe, mit der der Mann Waſſer geſchöpft hatte. Von ihm ſelbſt war nichts zu ſehen. Ein ſchriller Pfiff durchſchnitt das Toſen der Brandung:„Klar bei Barkaſſe!“ In Holzpantinen polterte der Barkaſſenheizer über die Decksplanken. Der Matroſe Lucas war ſchon im Boot und machte ſich an den Davits zu ſchaffen. Die Winſch donnerte— mit metalliſchem Klick ſchnappten die Haken ein. Der Mann an der Winſch ließ den Motor laufen. Der Baum ratterte nieder. Der Erſte ſtand über die Re⸗ ling gebeugt und verfolgte die Bahn der Barkaſſe. Mit beiden Armen gab er dem Winſchmann Zeichen: „Mehr— mehr— haalt!“ Dieſe verteufelte Brandung! Wenn eine der ſchweren Seeen das Boot gegen die Bordwand warf, konnten wir es plankenweiſe aus dem Teich fiſchen. zHiev up!— Haalt!— Fier— fier— fier—. Der Alte kam gerannt.„Weg die Barkaſſ'! Der Idiot ſäuft uns ab wie eine Ratte!“ Wieder kam eine der ſchaumighellen Wogen und don⸗ nerte gegen die Bordwand, daß der Dampfer ſich ächzend nach Backbord legte. Die Barkaſſe hing freiſchwebend zwi⸗ ſchen Himmel und Waſſer. „Jetzt! Le' go!“— Das Boot klatſchte aufs Waſſer. Sekunden ſpäter hatte Lucas den Motor angeworfen und kam frei. Im engen Bogen umkreiſte die Barkaſſe unſer Schiff und ſchoß, eine ſilbrige Spur hinterlaſſend, der Unglücksſtelle zu. Wir rannten wieder nach Backbord. Viel zu ſehen war nicht mehr. Der ſchwarze Barkaſſenboy zog gerade den Mann auf die achtere Plattform. In ſchneidiger Fahrt näherte das Boot ſich uns. Keine ſechs Minuten nach dem Unglück hatten wir den verrückten Brandungsfahrer an Bord. Der Alte nahm ihn zunächſt einmal mit in die Kabine. Wit konnten nicht hören, was die beiden da zu beſprechen hat⸗ ten. Aber am Abend brachte er ihn mit in die Meſſe und machte uns bekannt. „Dies iſt Herr Johannes, ein Deutſcher, der weit hin⸗ ten im Buſch eine kleine Kakaoklitſche hat. Dieſer Herr Johannes aus dem Buſch hat vier Jahre lang kein deut⸗ ſches Wort mehr gehört, keine deutſche Muſik, kein deut⸗ ſches Bier getrunken, keine Zeitung geleſen— nichts! Sie, meine Herren Offiziere, können— wenn auch nur in ge⸗ ringem Maße— beurteilen, wie einem Menſchen dann zumute und wozu der fähig iſt, wenn das Ziel ſeiner jahrelangen Wünſche plötzlich vor ihm ſteht— auch wenn dieſes Ziel zu entſchwinden droht!“ Und ob wir das verſtanden! Unſer Landsmann war ein wenig verlegen.„Na, na —,Läptn, es war vor allem auch wegen des Skats. Sie müſſen wiſſen, ich ſpiele ſo leidenſchaftlich gern Skat!“ Johannes verlebte ein paar ſchöne Tage bei uns an Bord. Gelegentlich wurde auch Skat geſpielt. Aber der Mann aus dem Buſch verſtand herzlich wenig davon. Er verſpielte einen Grand mit vieren, daß ſich uns die Haare ſträubten. Na ja!— Wir hatten dann noch zwei Tage mit der 1 0 zu tun. Am dritten ging der Anker aus dem Schlick. J ſtand vorn auf der Back und hatte das Glas vor den Augen. Drüben am Strand ſtand Johannes aus dem Buſch gegen eine Palme gelehnt und winkte. Ich konnte ſogar ſein Geſicht erkennen—. Jetzt wiſchte er mit der Hand über die Augen. 5 Vielleicht war ihm ein Moskito hineingeflogen. Iſt ja eine verflixte Plage mit den Moskitos hierzulande — 7 beide 5 nde, reer eeeee e E 9K enen c Rmotierte. Copyright by Carl Duncker Verlag, Berlin W. 62. (8. Fortſetzung.) Im vorhergehenden Kapitel wurde erzählt: Hauff vollführt ein Flugkunſtſtück, er raſt mit ſeiner Maſchine ſo niedrig über den Flugplatz, daß ſeine Kaſino⸗ kameraden ſich vor Schreck auf die Erde werfen. Er hat ſeine Wette gewonnen. Den Sekt kann er nicht mit ſeinen Kameraden trinken, denn Aenne hat Geburtstag. Seit dem Abend, da er mit Wauer die Ausſprache hatte, hat er Aenne nicht mehr geſehen. Die neue Freundſchaft mit Klaus Spohr füllte ſeine freien Stunden aus. Trotz einer kleinen Verletzung, die Klaus am letzten Tage davontrug, kann er die Einladung Hauffs, bei Aenne mitzufeiern, annehmen. Der Abend fängt wieder wenig gut an, denn als Hauff in der Wohnung ſeiner Freundin ſeinen Mantel ablegt, muß er feſtſtellen, daß auch Wauer zugegen iſt. Die Be⸗ grüßung mit dem Arzt iſt zurückhaltend, Hauff beant⸗ wortet deſſen Fragen ſchroff und abweiſend. Wauer beach⸗ tet das nicht. Klaus Spohr ſieht gut aus, er beglückwünſcht Aenne, und ſie wird verwirrt, als er ſeinen Blick lange auf ihr ruhen läßt. Wauer iſt bei der Vorſtellung des jungen Fliegers ſtutzig geworden, und ſetzt ſich abſeits von den andern. Er ſah ſich nach Aenne um— aus der Küche hörte nan das Geſchirr klappern. Natürlich, Aenne war die hausfrau und hatte zu tun. Das war alſo der Tag, auf den er ſich ſo gefreut hatte! Das war nach vier langen Tagen das Wieder⸗ ſehen mit Aenne, aber er war ja ein Dummkopf, dieſer Tag gehörte ihr und nicht ihm. Morgen abend konnten ſie vielleicht den Geburtstag noch einmal allein feiern. Merkwürdig, wie zurückhaltend der Wauer war. Ob er ich hier ſelbſt ein wenig überflüſſig vorkam? 8 Da ging Klaus mit einer Weinflaſche gerade auf den rzt zu. „Darf ich Ihnen zuſchenken, Herr Doktor?“ Dr. Wauer hielt ihm ſein leeres Glas entgegen. „Wenn ich bitten darf“, ſagte er.„Aber ſagen Sie mal, Sie hinken ja, haben Sie eine Verletzung?“ „Das Knie iſt nicht ganz in Ordnung. Eine alte Ge⸗ ſchichte“, wollte Klaus darüber hinweggehen, aber Dr. Wauer war ſehr intereſſtert. Der junge Spohr mußte ſich zu ihm ſetzen und erzählen, wie er dazu gekommen war. „Ich habe in meiner Klinik kürzlich einen ähnlichen Fall gehabt“, bemerkte Wauer.„Nicht ganz harmlos, ſolche Sache. Beſtrahlung iſt natürlich das beſte. Wollen Sie nicht einmal etwas dagegen unternehmen?“ „Ja, das ſchon, aber ſolange es mich nicht ſehr be⸗ hindert, wollte ich damit noch warten...“ „Das würde ich nicht auf die lange Bank ſchieben“, meinte Wauer.„Sagen Sie— wo wohnen Sie?“ „Schöneberger Stadtpark.“ „Hm. Das wäre ja gar nicht weit. Meine Klinik ſt am Kreuzberg. Wenn Sie wollen, können Sie jeder⸗ zeit zur Beſtrahlung kommen. Rufen Sie mich nur an oder melden Sie ſich bei der Oberſchweſter Hanna. Wol⸗ len Sie es ſich mal aufſchreiben?“ Netter Kerl, dachte Klaus, als er ſich die Adreſſe Wauer. Ob das der berühmte Wauer iſt? Jedenfalls werde ich wirklich einmal zu ihm gehen, bevor die Geſchichte ſchlimmer wird. Es waren überhaupt reizende Leute hier. Eine groß⸗ artige Idee, daß Hauff ihn mitgenommen hatte! Ganz intereſſant, dieſe Marianne Burger, ein bißchen affektiert und etwas zu laut zwar, nett die kleine Ehlers, und dann das Mädchen Aenne.. aber nein, das war ja etwas ganz anderes, etwas, was gar nicht in dieſe Gedanken⸗ reihe hineingehörte. Geburtstag hatte ſie heute! Da kam man ſo ein⸗ fach in ein fremdes Haus, zu fremden Leuten, die Tür ging auf, und man ſtand einem Mädchen gegenüber, 888 „Sie ſind alſo nur mal ſo von Zeit zu Zeit in Staa⸗ ken draußen und wohnen ſonſt in Berlin?“ a5 Klaus ſah auf, er ſaß ja noch dem Dr. Wauer gegen⸗ über. „Ja“, ſagte er dann.„Früher bin ich jeden dritten Tag hinausgefahren, jetzt war ich ein paar Tage hinter⸗ anander in Schulung. Aber ſonſt wohne ich in der Stadt.“ „Bei Ihren Eltern?“ „Ich wohne mit meiner Mutter zuſammen. Mein Vater lebt nicht mehr.“ Dr. Wauer fragte noch mehr. Klaus erzählte vom Fliegerleben in Staaken. Es gab neuen Wein und Ge⸗ bäck. Auf dem Büchergeſtell hatte Maximilian Prudent — das mitgebrachte Grammophon aufgezogen, und ein ſpritziger Tonfilmſchlager klang auf, den die Burger ſo⸗ gleich mitſang. Ab und zu ſah Matthias Hauff zu Klaus und Wauer hinüber. Bei der Muſik war es natürlich ganz unmög⸗ lich, etwas von der Unterhaltung aufzuſchnappen. Es ge⸗ fiel ihm nicht, daß ſich Wauer ſo an Klaus heranmachte. Ob er da nicht einmal ein bißchen ſtören ſollte? Aber ge⸗ rade jetzt wollte die Marianne auch noch mit ihm tanzen. „Warum tanzen Sie denn nicht?“ rief die Burger den beiden zu.„Zwei hübſche Mädchen warten noch darauf!“ Aber Klaus zeigte auf ſein Knie und ſagte:„Ich bin leider Invalide...“ 5„. und ich ein alter Elefant!“ fügte Wauer für ſich inzu. 5 Dann waren Hauff und Marianne ſchon am anderen Ende des Ateliers. Bei der Rückkehr aber ſah Matthias, daß der Stuhl neben Wauer frei geworden war. Klaus ſtand mit Aenne beim Grammophon. Da konnte er alſo jetzt dem verehrten Herrn Dr. Wauer einmal ein bißchen auf den Zahn fühlen. Er war ihm überhaupt noch eine Antwort ſchuldig. Auch für Aenne, die bisher noch nicht einmal zur Ruhe und zum Stillſitzen gelommen war. hatte der Abend leine befriedigende Auslöſung, nichts von feſtlicher Stim⸗ 8 mung gebracht. Natürlich trug die Anweſenheit Dr. Wauers die größte Schuld daran. Sie hatte Matthias gegenüber ein dummes Gefühl. Es war ihr unangenehm. Mußte Matthias da nicht denken... Wenigſtens ſchienen die anderen Gäſte nichts von der nervöſen, unbehaglichen Spannung zwiſchen Hauff, Wauer und ihr zu merken.— Jetzt ſetzte ſich Matthias auch noch ausgerechnet zu Dr. Wauer. Hoffentlich ließ er ſich nicht wieder zu unüberleg⸗ ten Worten hinreißen. „Eigentlich machen Sie gar kein Geburtstagsgeſicht“, ſagte da Klaus neben ihr. Aenne ſah ihn etwas erſchrocken an. Ließ ſie ſich ſchon ſo weit gehen, daß man ihr die Nervoſität anſah? Aber das Lächeln, um das ſie ſich nun bemühte, war doch etwas zu krampfhaft. „Es iſt ein wenig anſtrengend, für ſo viele Leute zu ſorgen, Hausfrau ſpielen und dann noch dauern ein ver⸗ gnügtes Geſicht machen zu müſſen, nicht war? Ich bin Ihnen nun auch noch ins Haus gefallen.“ „Aber nein, ich freue mich, daß Sie mitgekommen ſind. — Ich habe nur geſtern und vorgeſtern etwas zu lange gearbeitet... Die Muſik iſt zu laut, nicht?“ „Soll ich ſie abſtellen?“ „Laſſen Sie nur, den anderen macht es doch anſchei⸗ nend Spaß“, ſagte Aenne. Es war wirklich nur Rückſicht⸗ nahme auf ihre Gäſte, im Grunde war ihr ſcheußlich zu⸗ mute, und ſie wäre jetzt am liebſten allein geweſen, ganz allein. Drüben ſaß Matthias und ſprach mit Wauer, Ma⸗ Zeichnung: Harder— M. Sie ſtanden ganz ſtill nebeneinander. Seine Hand legte ſich mit ſanftem Druck plötzlich auf ihre und Aenne rührte ſich nicht. rianne tanzte. Es wäre ſchön, jetzt hier leiſe aus der Tür zu gehen und in die Nacht hinauszuwandern. Nur der Junge, der Klaus Spohr, hätte mitkommen dürfen. Er ſtand außerhalb des Kreiſes, der ſie mit Entſcheidungen und drängenden Fragen an ihr Herz quälte, eigentlich war es ja komiſch, er war doch ein ganz fremder Menſch, aber wenn er ſie anſah, ſo wie vorhin bei Tiſch, wenn ſie dem Blick ſeiner Augen begegnete, ſo ſpürte ſie plötzlich eine ſeltſame Strömung auf ſich zukommen, nicht Sympathie oder nur ein gegenſeitiges Verſtehen, etwas ganz anderes, das ſie noch nicht begriff, ſondern nur ſtaunend wahrnahm. „Wollen Sie mir nicht einmal etwas von Ihren Ar⸗ beiten zeigen?“ bat Klaus. Dann ſtanden ſie vor dem großen Regal am Fenſter. Zärtlich und behutſam nahm Klaus die kleinen Plaſtiken aus ihrer Hand; die beſten, die früheren Arbeiten aus ihrer Akademiezeit. Mit ſicherem Urteil erkannte er den Unterſchied zu dem in der letzten Zeit Entſtandenen. Da war wohl die Form vorhanden, aber das Ergebnis war dahinter nicht ſpürbar, nicht die innere Kraft der erſten Arbeiten. Klaus ſagte das auch zu Aenne, dann war er wieder begeiſtert von anderem, Aenne hörte mit wachſen⸗ dem Erſtaunen zu, die Muſik, Matthias, Wauer und alle die anderen waren jetzt plötzlich ſehr weit von ihr ent⸗ fernt, auch für Klaus war alles bis auf das Mädchen an l Seite in nebelhafte Ferne gerückt. Sie ſtanden ganz till nebeneinander, ſie redeten nicht, nur ſeine Hand legte ſich mit ſanftem Druck plötzlich auf die ihre, und Aenne rührte ſich nicht. Drüben ſaß Matthias Hauff noch immer neben Dr. Wauer. Bisher war das eien 8 zwiſchen ihnen ein gegenſeitiges Belauern geweſen. Doch Wauer bot für Matthias keine Angriffsfläche. Alles prallte an der pol⸗ ternden Luſtigkeit ab, mit der er ſich gewappnet hatte. Er benahm ſich ſo, als wäre Hauff ſein beſter Freund, nur ab und zu blitzte irgendeine ſpitze Bemerkung auf, die das tatſächliche Verhältnis zwiſchen den beiden Männern be⸗ leuchtete. Es iſt ja eigentlich grotesk, daß wir beide hier zu⸗ ſammenſitzen, dachte Matthias dann. Aber ſollte er wieder eine peinliche Szene heraufbeſchwören? „Uebrigens ein reizender Kerl, der junge Spohr!“ ſagte Wauer plötzlich und machte eine Bewegung zu Klaus hinüber, der mit Aenne am Regal ſtand. „Ja“, antwortete Hauff,„er wird beſtimmt ein tüch⸗ tiger Flieger.“ ö n Roman von Heinz Oskan Wulfig „Kunſtſtück! Wenn er Sie als Lehrer hat, wird er wohl bald flügge werden. Sie haben ſich ſeiner etwas väterlich angenommen und ſpielen ein bißchen ausglei⸗ chende Gerechtigkeit, wie?“ Matthias Hauff ſah Dr. Wauer an. Was war das? Mit einer ſehr merkwürdigen Betonung hatte Wauer den letzten Satz geſprochen. Oder hatte er ſich das nur ein⸗ gebildet? Wauers Geſicht war undurchdringlich. Wußte der vielleicht etwas.. Aber das war doch unmöglich! „Wie meinen Sie das— ausgleichende Gerechtig⸗ keit—?“ fragte Hauff und tat ſo, als hätte er nicht recht verſtanden. „Nun, ich meine, es iſt doch ſicher ſehr ſchön für den Jungen, daß Sie ſich wie ein Vater um ihn kümmern...“ „Herr Doktor, jetzt müſſen Sie aber auch einmal mit mir tanzen!“ flog Marianne Burger da plötzlich auf Wauer zu. Sie ſchien ſchon etwas beſchwipſt zu ſein, zog den Arzt am Arm aus ſeinem Seſſel, und Hauff war allein. Ausgleichende Gerechtigkeit! Matthias mußte noch immer über die Bemerkung des Arztes nachdenken. Merk⸗ würdig, was meinte er damit? Konnte Dr. Wauer viel⸗ leicht etwas über ſeine frühere Beziehung zu dem Vater von Klaus erfahren haben? Man ſah ja durch dieſen Burſchen nicht hindurch. Auf einmal hatte Matthias ein unſicheres Gefühl, als drohe ſeiner Freundſchaft und ſeiner wirklich beinahe väterlichen Zuneigung zu Klaus von Wauers Seite eine Gefahr. Lange Zeit ſaß er dann allein. Niemand kümmerte ſich mehr um ihn. Um Dr. Wauer hatte ſich drüben ein kleiner Kreis gebildet. Auch Aenne und Klaus ſtanden bei ihm. Hauff ſah auf die Uhr. War es wirklich ſchon ſo ſpät? Kurz vor ein Uhr! Morgen früh war der Start zu den erſten Ueberlandprüfungen der Sperber vorverlegt wor⸗ den. Auch Klaus wollte doch frühzeitig anfangen. Und wenn die anderen gegangen waren, ſo wollte er Aenne wenigſtens noch eine halbe Stunde für ſich haben. Klaus, den er ja wieder mit nach Staaken nehmen mußte, würde ſie wohl nicht ſtören. Doch als dann alle aufbrachen, da hängte ſich die Burger plötzlich an Hauff und fragte, ob er ſie und den Kapellmeiſter nicht in ſeinem Wagen mitnehmen wolle. Was ſollte er da tun? Ach, es war ſchon zum... Aber ſelbſtverſtändlich ſagte er zu „Es wird nur etwas eng werden. Herr Spohr fährt nämlich auch noch mit.“ „Herr Spohr?“ ſagte Marianne Burger,„der iſt doch chon bei den anderen, die Horr Dr. Wauer in ſeinem Wagen mitnimmt.“ „Was“, ſagte Hauff. Aber da war ja Klaus. Er hatte bereits den Mantel an. „Klaus, was iſt denn? Sie wollen nicht mit mir fahren?“ „Ja, Herr Hauff, ich habe es mir doch überlegt. Ich bin nun einmal zufällig in Berlin, und da möchte ich gleich einmal zu meiner Mutter gehen. Ich habe ſie jetzt eine ganze Woche lang nicht geſehen. Herr Dr. Wauer fährt am Stadtpark vorbei, da mache ich dann morgen im Training einmal eine Kunſtpauſe, aber übermorgen bin ich wieder in Staaken.“ „Na, ſchön“, ſagte Matthias nur.„Wie Sie denken!“ Auch Aenne hatte keinerlei Andeutungen gemacht, daß es ihr leid tue, daß Matthias nicht noch etwas bleiben konnte. Klaus ließ ihn im Stich und fuhr lieber mit Dr, Wauer... Na, dann los, dachte Hauff und pfiff den Alexandermarſch durch die Zähne. „Ein reizender Abend geweſen, nicht?“ zwitſcherte die Burger, als ſie zu ihm in den Wagen ſtieg. „Ja, es war reizend“, ſagte Hauff. Aenne winkte ihnen noch von der Haustür nach. Aber nur die Burger und Prudent drehten ſich um. * Klaus hatte lange geſchlafen. Pünktlich um halb ſechs war er aufgewacht. Hatte die Flugplatzſtrene nicht zum . gerufen? Aber nein, er lag ja noch zu Hauſe in ſeinem Bett, und aus kurzem Wachſein hatte er ſich dann wieder in den Traum zurückfallen laſſen, der von vielen Geſichtern erfüllt war, und dann von einem Geſicht, von Augen unter erſtaunt hochgezogenen Brauen, von der ſüßen Anmut eines Mädchens, die ſich ihm zuneigte, erſt 1225 zögernd und verhalten— von dem Mädchen Aenne enz. Doch jetzt war der Traum abgeſtreift. Es war Tag, früher Vormittag. Nach Wochen hatte Klaus endlich wie⸗ der einmal 1 ausgeſchlafen, und jetzt rieb er ſich nach dem Bad mit dem Frottierhandtuch ab. Aus dem Spiegel ſchaute ihn ſein luſtiges friſches Geſicht an. Draußen ſchien die Sonne. Er fing an zu ſingen, den Refrain eines Tangos. f „Junge, was iſt denn mit dir los?“ klopfte da ſeine Mutter plötzlich an die Tür. .Ich bin verliebt, Mutter!“ rief Klaus lachend zurück, riß die Tür auf und nahm ſeine Mutter ſo herzhaft in den Arm, daß die Hälfte des Raſierſchaumes auf ihrem Geſicht zurückblieb und ſie lachend floh. Wenig ſpäter ſaßen Mutter und Sohn dann am Früh⸗ ſtückstiſch. „Freuſt du dich, Mutter, daß ich mal einen Abſtecher zu dir gemacht habe?“ Ja, es war für Frau Hildegard Spohr eine freudige Ueberraſchung geweſen, daß Klaus plötzlich in der Nacht heimkam. Es war ja das erſtemal, daß er ſie mehrere Tage allein gelaſſen hatte. Auch früher, in der Zeit ſeines Studiums, dann ſpäter während ſeiner beruflichen Tätig⸗ keit, war er oft den ganzen Tag nicht zu Hauſe geweſen, kam am Abend aber doch immer wieder zurück, wenn auch manchmal nur für eine Stunde, und das Gefühl, ihn zu erwarten, für ihn zu ſorgen, das hatte die Einſamkeit um ſie herum ſchon verdrängt. (Fortſetzung folgt.) Lene eee eee N ö b 425 W N 8 8 e 7 5 Weiß zieht und ſetzt mit dem zweiten Zuge mak, 4 Fehlaufgabe. g Unter Hinzufügung der Silbe„ge“ als zweite in jedem Worte ſollen aus nachſtehenden 22 Silben 11 Wör⸗ ter gebildet werden, deren Anfangsbuchſtaben ein belieb⸗ tes Frühlingspflänzchen nennen. Wie lauten die 11 Wör⸗ ter und wie das Frühlingspflänzchen? al borg bra bung bung dieb dro ein er in la lei lein mo rei rich rie rin rung ſtei ta we. Schnell und leicht anzulegen ist Cieser prakusche Schnellverbend. Feltenios schmiegt er sich en und folgt ellen Beugungen, ohne dabei zu zerren denn er ist quętelestischi Verlängere die Wörter. Meile Lid Hero Sekt Schrei Qual Kar Solo Pol Star. An den Schluß eines jeden der vorſtehenden Wör⸗ ter hänge man einen weiteren Buchſtaben an. Die dann entſtehenden neuen Wörter ergeben in dieſen Schlußzeichen eine andere Bezeichnung für den Juni. Pyramidenrätſel. d d d dee e e e e e e e e ef t lr Werden die Buchſtaben in vorſtehender Pyramide rich⸗ tig geordnet, ſo ergeben die waagerechten Reihen Wörter mit folgender Bedeutung: 1. Buchſtabe, 2. Fruchtkörper, 3. Fels, 4. ſingbares Gedicht, 5. Wohnraum, 6. Satten⸗ inſtrument, 7. Zierſtrauch. Ein jedes Wort enthält die Buchſtaben des vorhergehenden und noch einen weiteren Silbenrätſel. Aus den 27 Silben a be— bre— ca— dus— ei— ex— fa— ga ha — il— in— me— na— nis pfen— port— pri— re— ſchee— ſchnu— ſti— tel— ti— tis zel— zit ſind dreizehn Wörter zu bilden, die folgende Bedeu⸗ tung haben: 1. kleines Baubtier, 2. Bezeichnung für etwas, 3. Gebäck, 4. männlicher Vorname, 5. Fluß in Pommern, 6. Ausfuhr, 7. Strom in Vorderindien, 8. Landſchaft der öſtlichen Sahara, 9. Erkältungskrankheit, 10. italieniſche Inſel, 11. Erzeugnis der Kochkunſt, 12. Gewürz, 13. Schlußſumme. Nach richtiger Bildung der zu ſuchenden Wörter ergeben diefe in ihren Anfangsbuchſtaben, von oben nach unten, und Endbuchſtaben, von unten nach oben, einen Ausſpruch von Shakeſpeare. d Worträtſel. Stets begeht man mich am Feſte, Abends bring' ich oft das Beſte; Wo ich ſtehn mag: vor dem Abend, Umſtellungsrätſel. Aus den Wörtern: Erbſe Koran Eimer Znaim Poſe Zier Hafen Mieter Preetz Stearin Ober Enkel bilde man durch Umſtellen der Buchſtaben andere Wörter, deren An⸗ fangsbuchſtaben eine für Lehrer und Schüler gleich ange⸗ nehme Zeit ergeben. Worträtſel. fi ga ma ne ro. Vorſtehende Silben ſind entweder ein⸗ oder zweimal in obige Figur einzuſtellen, damit ſie waagerecht wie ſenkrecht drei Wörter mit folgender Be⸗ deutung ergeben: 1. Bühnengeſtalt, 2. portugieſiſcher See⸗ held, 3. Angehöriger einer Völkerfamilie. Das mittelſte Feld bleibt frei. Auflöſungen aus voriger Nummer: Kreuzworträtſel: Waagerecht: 1. Veilchen, 8. Uri, 9. Met, 11. Eile, 13. Pate, 14. Ode, 15. Saite, 16. Ra, 17. Toul, 18. Ball, 19. Po, 20. Irene, 22. Ras, 23. Nain, 24. Vene, 25. eng, 26. Don, 27. Geranie. Senk⸗ recht: 2. Eule, 3. Ire, 4. Li, 5. Email, 6. nett, 7. Georgine, 10. Teeroſen, 12. Ida, 13. Paul, 15. Sole, 17. Tann, 18. beige, 19. Pan, 21. Rang, 22. Rni, 24. von, 26. da. Silbenrätſel: l. Vlämiſch, 2. Ilmenau, 3. Ehrenbreitſtein, 4. Leonhard, 5. England, 6. Santiago, 7. Wegerich, 8. Urlaub, 9. Elbe, 10. Neuſeeland, 11. Sivi⸗ lia, 12, Chevaler, 13. Tarif, 14. Schere, 15. Johannisfeuer, 16. Champignon, 17. Donau, 18 Eicherbecher, 19. Raskol⸗ nikow, 20. Mandarine, 21. Eichhörnchen, 22. Nurmi, 23. Sperling. Vieles wuenſchte ſich der Menſch und doch bedarf er nur wenig. Der Kleiderſchrank: 1. Rock, 2. Hut, 3. Weſte, ſe, 5. Mantel, 6. Schirm. . . S Buchſtaben. Schara de: Seifenblaſe Nach dem Feſt, ſtets bin ich labend. 5 2„ fünf 3 danke!“ Zeichnung: Holſtein— M *. Drollig trifft ſeinen Freund Rübſam und iſt über dez fen ee Geſichtsausdruck ſo verwundert, daß et ragt: „Was haſt du, lieber Freund, hat ſich etwas Unange⸗ nehmes ereignet?“ Rübſam ſchaut Drollig an und ſagt: „Meine Braut hat unſere Verlobung gelöſt. Sie gab mir ſoeben den Ring zurück. Ich kann und kann nicht begreifen“ „Lieber Rübſam“, ſucht Drollig zu tröſten,„mach' dir nichts daraus und nimm es nicht tragiſch.“ „Ja, ja“, verſucht Rübſam zu lächeln,„aber bedenke doch, ich hab' ihr ja nie einen Ring geſchenkt.“ . Sommerkahl iſt mit Grünhut auf der Jagd. Aber Sommerkahl ſchießt ſtets vorbei. Fragt Grünhut: „Was iſt denn heute los mit dir. Jetzt haſt du ſchon mindeſtens achtmal vorbeigeſchoſſen.“ „Mit Abſicht“, lächelt da Sommerkahl,„heute an meinem Geburtstag möchte ich nur freudige Geſichter um mich ſehen.“ *. Ein Streckenarbeiter iſt von einem Schnellzug über⸗ fahren worden. Deshalb Gerichtsverhandlung gegen den Lokomotivführer. Es tritt ein Belaſtungszeuge auf und wird vereidigt. „Was haben Sie über die Sache zu ſagen?“ fragt ihn der Richter. „Sehr viel. Ich hab' genau geſehen, daß der Loko⸗ motivführer direkt auf den Verunglückten zugefahren iſt.“ Der Gewohnheitstrinker ſteht wieder einmal vor der Polizei. „Diesmal müſſen Sie energiſch beſtraft werden. Sie haben entweder 10 Mark zu zahlen oder zwei Wochen Ge⸗ fängnis abzuſitzen!“ bedeutet man ihm. „L—liebſter Herr Inſchpektor“, lallt der Arreſtant,„ich h- habe man bloß d—drei Mark bei mir.“ „Schön, dann marſch ins Loch mit Ihnen! Hätten Sie Togal ist hervorragend bewahrt bei U Nheuma Nerven- und Ischias Kopfschmerz Hexenschuß] Erkälfungen Unzähligen haben Togal- Tabletten rasche Hilfe gebracht. Die hervorragende Wirkung des Tögal ist von Krzten u. Kliniken seit 25 ahren bestätigt. 5 bkeine unangenehmen Nebenwirkungen. Haben 0 5 0 auch Sie Vertrauen und machen Sie noch heute eh menen einen Versuch— aber nehmen Sie nur Togal! 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Zum Wochenende“ und„Sum Zettvertretb“ Nr. 25 erſcheinen als Betlage. 82 1. Vi 89: über 620000. Pl.⸗Nr. 8.— Für die auf dieſer Seite erſcheinenden Anzeigen iſt der Verlag der vorl. Zeitung nicht zuſtändig. Verantwortlich für die Schriftleitung Kurt Winkler, für Anzeigenteil Carl Görg. Verlag Sonntags⸗ blatt Deutſcher Proving⸗Verleger, ſämtl. in Berlin SW 68. Lindenſtr. 101/102. ſtampf dem gehört in jedes Haus! Verderb! 2355 8739 ä Millione sonderg dehtd o ettehtenef 1 jwedde, Aetehbleid e e aue NHeustrebe demi haben. folge bene e zul Selene aller oderken Sie 1 n Winter einen Opekis- Marmelesde 20 das Geld nicht für Schnaps verjuxt, dann könnten Sie jetzt bequem die Strafe zahlen!“ i 1er Beg ander einge eine biet Solde tät d beton ranti. tegrit den wenn gigkei Deulf W dahlre und N ſten 0 Im ſeſt, do burnal kikaner 05 es ſe chen.