Samstag, 17. Juni 1939 Nr. 139 Neckar⸗Bote(2. Blatt) tüt⸗ 5 110 2 7 3 und vie Betrt in der Landwirt d Be⸗ 15 Ländliche Genoſſenſchaftsarbeit reitſtellung der eien e Bedarfsſtoffe Aaße dei ha ö Daß der pl ſich zu einem ſolchen Be⸗ kenntnis geſtalten wird, das beiſen die Zahlen, die fetzt ſchon vorliegen. Obwohl der Sportappell erſt am 1. Oktober; ſeinen Abſchluß findet, haben im Gau Baden bis heute be⸗ reits 700 Betriebe mit über 75 000 Teilnehmern ihre Mel⸗ dung abgegeben. Unter dieſen befinden ſich 220 Betriebe mit ungefähr 12 000 Frauen. Im letzten Jahre beteiligten ſich 468 Betriebe mit 50000 Männern am Sportappell, womit der Gau Baden mit an erſter Stelle der teilnehmenden 10 000 85 7 die Vor 18 0 f 3 In Wien findet zurzeit der 1. Großdeutſche Landwirt⸗ antahaltang große wehrwirtſchaftliche Bedeutung. In. N 1 Die Hauptgenoſſenſchaften hätten ſi ihrerſeits in der 5 ſchaftliche Genoſſenſchaftstag ſtatt. Zur Eröffnung ſprach Vorratswirtſchaft durch Errichtung 955 e der Präſident des RNeichsverbandes der deutſchen landwiet. men betätigt An der genoſſenſchaftlichen Geſamtmilch⸗ r e e f V., 1 5 ſeien die Molkereigenoſſenſchaften mit 72 ührer Ar: 2 85 Er nahm in ſeiner Rede zu v. H. im Altreich beteiligt. Die ge 1 f jeh: ie ſte, den wichtigſten Tagesfragen des Genoſſenſchaftsweſens 5 eich beteiligt Die gsnoſſenſchaftſche Vie! erfaſſung habe ſi 121 5. 9. in Stellung. Insbeſondere wies er auf die Arbeit hin, die 1200 ee 5, Stückzahl, im abgelaufenen Jahre erhöht. Die Eierer⸗ Betriebe und 1,45 Millionen Gefolgſchaftsangehörige 1 N ö 55 i 1 W zahl, 5 a B e und 1,45 M a folgſchaftsangehörigen mar⸗ ollen dank der ehrenamtlichen Führung im Unterbau ohne Er⸗ faſſung durch die Genoſſenſchaften betrage 61 v. H. der ſchier e. Unter den 26 Reichsſiegern des letzten Jahres be⸗ eren nichtung zuſäßzlicher Stellen geſchafft werden konnte. Zur geſamten Lieferungen. In der Ob ſt. und Gemüſe⸗ fanden ſich 4 badiſche Betriebe. Für unſeren Gau gilt es in liche] Frage der Stellung zum Handel erklärte der Redner, das v er wertung ſeien von den 244 Bezirksabgabeſtellen] dieſem Jahre dieſen Stand nicht nur zu halten, ſondern ihn Ver⸗ landwirtſchaftliche Genoſſenſchaftsweſen erhebe keinen An⸗ 141 genoſſenſchaftlich. Als Ortsſammelſtellen ſeien 1937 ee ü J 14 ppruch darauf, als die ausſchließlich anerkannte Wirtſchafts⸗ 1054 Genoſſenſchaften tätig geweſen gegen 783 im Vor⸗ 0 ink orm aim Dritten Reich angeſehen zu werden. Da aber dieſe jahre. ö Genoſſenſchaften die Einzelexiſtenz in der Landwirtſchaft—ͤ—ͤ———. 8 5 11 5 die ee fördern, e D ö 7 die Entwicklung des landwirtſchaftlichen Genoſſenſchafts⸗ 1 15 f f Der achte nur nicht auf den Kartoffelkäfer. weſens nur. Den zu wenigen produktiven Ar⸗ 5. ſportliche Wettkampf e 8 F beitskräften auf dem Lande ſtehe zuweilen noch ein zu eits abiſche Betriebe hab N.— 5 9 großer, oft unproduktiver Verteilungsapparat gegenüber. Nec. Wiederum 1 e 1 a Die Maneſſiſche Handͤſchrift 29 Eine fortſchreitende Verringerung der Vertei⸗ Sportappell der Betriebe viele Hunderttaufend dent⸗ ö Wie ſchon berichtet wurde, iſt dem Duce aus An⸗ 2 lungsſpannen in der Ernährungs⸗ und Verſor⸗ cher Arbeiter der Stirn und der Fauſt 15 e a von großem Erfolg begleiteten deutſchen Buch⸗ b. gungswirtſchaft werde dazu führen, daß nur noch große, tauſend großen und kleinen Velkiehen 5„ zusſtellung in Rom das Fakſimile der berühmten ee dener 115 nan de dae die Sport⸗ und Aebungspläte, um an 91 00 151 5 aneſſe⸗Handſchrift überreicht worden. faſſungsnetz und entſprechender Vorratshaltung in der Lage Teilnehmerzahl nach,; e 1 10 ſein würden, der künftigen Entwicklung Rechnung zu tra-„ poi„ V⅛iI 990% ee de e ape 1 des landwirtſchaftlichen Genoſſen⸗ kennt, teilzunehmen. Wahrte wertvolſe Origina Mane lſiſche Handſchrift, die ſälſch⸗ ee 1 21 10 0 7- lich von dem weizer Dichter Bodmer ſo benannt wurde r. ſchaftsſektors ſeien ſeit 1933 um 50 Prozent auf 46.8 Mil⸗ 7 5 ern Gemeinſchaftsleiftur 1 e 175705 5 0 8 Sammeltätigkeit der Züricher liarden Mark im Jahre 1937 geſtiegen. In der Geldwirt⸗ 85 Nicht Einzel⸗ ſondern Gemeinſchaftsleiſtung. 1 e e 9 8 80 1 5 0 Das Sportamt der NSG.„Kraft durch Freude“ hat 8 N Naneſſe zuſchrieb, iſt die bedeutendſte und größ — ſchaft betrage die Steigerung der Einlagen ſeit 1932 rund 4 Prozent. Dagegen ſei die Anzahl der Spar⸗ und Dar⸗ Liederſc 7000 phen imlung des Minneſangs. Sie enthält rund von 140 Minneſängern und 137 wertvolle die Aufgabe übernommen, die Idee der Leibesübungen an bhenskaſſen in der gleichen Zeit um 7 Prozent zurückge- jeden Schaffenden, gleichgültig welchen Alters und Geſchlechts]) Slrop! 5 5 1 5 ungen. In der Warenmielſchaft betrug die eg ng der er auch ſein mag, heranzutragen. Mit dem Sportappell eiten denen e das Bild von imſätze der Bezugs⸗ und Abſatzgenoſſenſchaften ſeit 1933 der Betriebe erfahren dieſe Bemühungen ihre Krönung. Denn Heinrich von der Vogelweide ſein dürfte. über 44 Prozent, wobei auffällt, daß die Zahl der Bezugs⸗ nicht der Spitzenkönner in einer beſtimmten Uebung tritt Die Maneſſiſche Handſchrift, die auch unter dem Namen und Abſatzgenoſſenſchaften ſeit 1933 ebenfalls um faſt hier an und beeinflußt die Entſcheidung im Wettbewerb, Große Heidelberger Kederhandſchrift bekannt iſt, entſtand in robe. 7 Prozent zurückgegangen iſt. ſondern die Betriebsgemeinſchaft an ſich. Die Ausſchreihung Zürich um 1330. Im 16. Jahrhundert iſt ſie das erſtemal und die Wertungsbeſtimmungen ſind klar darauf zugeſchnit⸗ in Heidelberg. Von da übermachte ſie im Jahre 1622, als 5 üterkönig Kurfürſt Friedrich V. geächtet worden war ly Heidelberg eingenommen hatte, Herzog Maximilian unde. Präſident Trumpf ging dann auf die Warenrück⸗ önau vergütung ein. Bei deren Beurteilung ſei zu beden⸗ 0 ten. Je nach der Größe der Betriebe muß eine Mindeſtzahl des ken, daß z. B. die Marktordnung nicht mit ſelbſtwirtſchaf⸗ von Mannſchaften zu je 8 Mann im Wettbewerb der Mann⸗ rung tenden Betrieben zu tun habe, ſondern daß die Mitglieder ſchaft antreten. Im Wettbewerb des guten Willens, der in von Bayern dem damaligen Papſt Gregor XV. als Geſchenk, Uhr ſelbſt Unternehmer und auch zugleich ihre eigenen Kunden[ zwei Altersklaſſen bei den Männern durchgeführt wird, iſt das der ſie aber nur bis 1657 in Beſitz hatte und ſie dann an 095, ſeien. Genoſſenſchaften wirtſchaftlich beeinfluſſen zu wol- Verhältnis der teilnahmefähigen männlichen Gefolgſchafts⸗ Paris weiergah, wo ſie bis 1888 verblieb. In dieſem Jahr bei len, daß man ihnen die Warenrückvergütung verbiete, da⸗ mitglieder zwiſchen 18 und 55 Jahren zu den Gefolg⸗ befahl Kaiſer Wilhelm J. auf Antrag Bismarcks ihren An⸗ gegen Kapitaldividende geſtatte, würde ſie in einen kapita⸗ ſchaftsmitgliedern, die die geforderten Uebungen des Wetk⸗ kauf in Paris und Kaiſer Friedrich III. verfügte ihre Ueber⸗ 0 liſtiſchen Rahmen zwingen, der für ſie als Perſonalvereini⸗ bewerbs beſtanden haben, die Grundlage der Bewertung. wei lsDNUbR gung nicht gegeben ſei. Es handle ſich bei dieſer nachträg⸗ ö ung an die Heidelberger Aniverſitäts⸗Bibliothek, die ſie Aehnlich liegen die Dinge bei dem Sportappell der Frauen, als ihren größtei 1 Schatz noch heute in ihren Mauern birgt. gen lichen Auszahlung von Ueberſchüſſen um Leiſtungen, die ö an dem alle weiblichen Gefolgſchaftsmitglieder vom 21. bis f Die Maneſſiſche Handſchrift iſt für alfe Zeiten das be⸗ end die Mitglieder ſelbſt erſt ermöglicht hätten. Weder der zum 30. Lebensjahr teilnehmen. Auch älkere Teilnehmerinnen rühmteſte is höfiſcher Külnſtl⸗“ eelalters und nd Preis für die Konſumenten würde durch die Gewährung werden zugelaſſen, wenn geſundheitliche Bedenken nicht be⸗ einer aut e deutſchen 9 ſer⸗ penal beeinflußt, noch würde durch 2 5 der Waren- ſtehen. ö rückvergütung eine allgemeine Senkung des Preiſes zu er⸗ Der Ungeübte und der Könner— beide ſollen dabei ſein..* 2 1 5; 9 7 2 ö 2 Ane. 15* 25 9 2* gt deine, Die Betriebsſportgemeinſchaft alſo in ihrer Geſamtheit Zeppelin⸗Halle wird verlange t aus. Landflucht haben die Genoſſenſchaften regen Anteil dau⸗ genommen. Mit berechtigtem Stolz wies Präſident Trumpf Ein 24000 Senkner-Gebäude um 30 Meter verſchoben. iſt es, die zum ſportlichen Wettkampf aufgerufen iſt. Jeder Betrieb, der am Sportappell teilnimmt, bekennt ſich zu dem auf die Förderung der Errichtung von Landdienſtlagern ö 9 A les 5 A du Friedrichshafen, 14. Juni. Schon ſeit längerer Zeit trug 1 0 7 Aach die e en in nne Gedanken, daß auch den Leibesübungen ein angemeſſener An⸗ ſich der Luftſchiffbau Zeppelin mit dem Gedanken, die Luft⸗ 9 8 teil im Alltag der ſchaffenden Menſchen zukommt. Auch der⸗ ſchiffhalle, die eine Länge von 250 Meter, eine Breite und ufer mit der Reichsjugendführung hin. Hinſichtlich des Maſch i⸗ neneinſatzes unterſtrich der Redner die allgemein ſtark beachteten und anerkannten Leiſtungen der Genoſſen⸗ ſchaften. Er bemängelte die Tatſache, daß der Gründung jenige, der ihm noch fernſteht, wird anläßlich des Sportappells vor die Entſcheidung geſtellt, durch ſeine Teilnahme zumin⸗ deſt am Wettbewerb des guten Willens im perſönlichen Ein⸗ eine Höhe von 50 Meter beſitzt, um 30 Meter zu verlän⸗ gern. Aus Gründen der Zweckmäßigkeit, nicht zuletzt der Materialerſparnis, entſchloß man ſich, den geſamten Hal⸗ e von Dreſchmaſchinengenoſſenſchaften haftlichen Betrieb von Dreſchmaſchinen zuweilen Schwie⸗ ligkeiten bereitet würden, andererſeits der Anſchaffung von Dreſchmaſchinen durch jeden beteiligten Bauern nichts im Wege ſtehe. Die im Laufe einer langen Entwicklung von rund 70 Jahren bis vor 7 Jahren erreichten Aufwands⸗ ziffern von Handelsdüngemitteln hätten ſich in den letzten ſieben Jahren verdoppelt. Präſident Trumpf ging ausführlich auf dieſe Entwicklung ein und folgerte daraus, daß die Errichtung von Lagerräumen für Dünge⸗ mittel ſowohl bei den Genoſſenſchaften als auch bei den Bauern erzeugungs⸗ und wehrpolitiſch notwendig ſei. Gerade in wehrwirtſchaftlicher Hinſicht komme, wie die Kriegserfahrungen von 1914 bis 1918, die Erfahrungen der Marktordnung und der Erzeugungsſchlacht gelehrt hätten, den Genoſſenſchaften eine überragende Bedeutung zu. Ihre Stärke liege in der reibungsloſen Abwicklung ſolcher Auf⸗ träge, der ſtark dezentraliſierten Organiſation, der zentralen Zuſammenfaſſung der einzelnen Bezirke, der perſönlichen Einſatzbereitſchaft und Disziplin der Beteiligten und nicht zuletzt der wirtſchaftlichen Leiſtungsfähigkeit. Für die Er⸗ faſſung der Erzeugniſſe und für die Verſorgung der Land⸗ wirtſchaft mit Bedarfsſtoffen bleibt die Genoſſenſchaft als Organiſation vor allem der kleinen Betriebe von entſchei⸗ dender Bedeutung. Auf der Mitgliederverſammlung des Genoſſenſchafts⸗ ages erſtattete Reichsverbandsgeſchäftsführer Dr. Strub zen Geſchäftsbericht über das Jahr 1938. Das Weſen der Henoſſenſchaft komme in der wirtſchaftlichen Zuſammen⸗ arbeit der Menſchen zum allgemeinen Nutzen zum Aus⸗ druck. Doch gebe es auch hier eine Grenze. Sie liege dort. wo der erſtr Schritt zur Kollektivwirtſchaft getan werde. Die Genoſſenſchaft ſtelle immer nur eine Zuſammenarbeit dar, die dazu diene, die Leiſtungskraft des Einzelbetriebes oder dem genoſſen⸗ ſatz ein Bekenntnis ſeiner Verbundenheit mit der Betriebs⸗ gemeinſchaft abzulegen. Auch er wird damit aber Sinn und Bedeutung der Leibesübungen beſſer auf dem Sportplatz erkennen lernen, als es ihm von der Bank der Spötter und Kritiker aus möglich ſein wird. Unnötig zu erwähnen, daß der Sportgeübte ebenfalls mit dabei ſein wird. Selbſtverſtändlich ſind die Bedingungen des Wettkamp⸗ fes ſelbſt, auf die wir hier nicht näher eingehen wollen, ſo gefaßt. daß jeder geſunde Menſch nach einigen! ungen und bei genügend Einſatzwillen ſie erfüllen kann, auch wenn er ſportlich vollkommen ungeübt iſt. Endlich ſtellt die Durchführung des Sportappells eine alljährlich wiederkehrende Leiſtungsprobe für die Tauglich⸗ keit und Schlagkraft der großen, alle deutſchen Betriebe er⸗ faſſenden Organiſation dar. Aufſfchlüſſe über Geſundheitsführung. Wenn am 1. Oktober dieſes Jahres der Sportappell der Betriebe 1939 ſeinen Abſchluß gefunden hat, dann hat der Gedanke der Leibesübungen wieder einen entſcheidenden Schritt nach vorwärts in unſerem Volke getan, und mit dem anfallenden Material ſind wertvolle Unterlagen für die Weiterarbeit auf vielen Gebieten unſerer völkiſchen und ſtaat⸗ lichen Exiſtenz gewonnen worden. Wir wollen hier nur nennen die Ueberſicht über den Altersaufbau und den Anteil der Frauen innerhalb der Gefolgſchaft, den allgemeinen Ge⸗ ſundheitszuſtand in den verſchiedenen Wirtſchaftszweigen und Gebieten, die körperliche Leiſtungsfähigkeit in den einzelnen Berufsgruppen uff. Alle dieſe Anterlagen, ſinnreich ausge⸗ wertet und an die zuſtändigen Stellen weitergeleitet, ergehen wertvolle Hinweiſe für die Arbeit am Wohlergehen und der Geſundheit unſeres Volkes. Auch dieſe ſcheinbar weit ablie⸗ liegenden Zuſammenhänge kennzeichnen die Bedeutung des Sportappells der Betriebe über ſeine landläufige Sinngebung hinaus: Bekenntnis zu ſein des Willens zur leiſtungsfähigen, lenkopf an der Oſtſeite abzutrennen und um die vorgeſehe⸗ nen 30 Meter zu verſchieben. Dieſe ſchwierige Arbeit wurde der Gute⸗Hoffnungshütte Oberhauſen AG übertragen, die vor zehn Jahren dieſe Halle, wie ſeinerzeit auch die in Lö⸗ wenthal, erbaut hatte. Nach eingehenden Berechnungen wurde vor etwa acht Wochen mit den Vorarbeiten begon⸗ nen. In einer Länge von 52 Meter wurde der Hallenkopf vom Hauptbau getrennt und als ein ganzes Stück ohne Wegnahme des Daches, der Torbekleidung und der Fenſter auf ſogen. Verſchubwagen gelegt, nachdem zuvor die Konſtruktion durch Stahlgerüſte verſtrebt worden war. Die Arbeiten, die unter Leitung von Oberingenieur Dr. Karl Scharnow durchgeführt wurden, waren jetzt ſoweit gediehen, daß mit der Verſchiebung be⸗ gonnen werden konnte. Mit Hilfe von zwei Handkabelwin⸗ den, an denen je acht Mann beſchäftigt waren, wurden die Verſchubwagen, auf denen der Hallenkopf ruhte, Millimeter um Millimeter vorwärtsgezogen. Die Verſchubwagen liefen auf Schienen, für die extra Betonſchwellen einzementiert waren. Es war für die Zuſchauer ein hochintereſſanter Anblick, wie dieſes Rieſengebäude von 52 Meter Länge, 50 Meter Breite und 50 Meter Höhe ſeinen alten Platz verließ und an ſeinen neuen Beſtimmungsort wanderte. Man kann ſich einen Begriff von der ungeheuren Laſt machen, die hier fortbewegt wurde, wenn man erfährt, daß das Geſamtge⸗ wicht, 1200 Tonnen, alſo 24.000 Zentner, betrug. Rund ſechs Stunden dauerte es, bis die Verſchiebung beendet war und die abgeſchnittenen Binder auf den am neuen Platz eingelaſſenen Stummeln wieder aufgeſetzt werden konnten. Im Lauf der nächſten Tage werden in dem nun entſtan⸗ denen Zwiſchenraum von 30 Meter die neuen Binder, die den Hallenkopf und den Hauptbau wieder zu einem Ganzen vereinigen, angebracht Daß dieſe ſchwierige Arbeit ohne Unfall vor ſich ging, ſtellt dem leitenden Ingenieur wie 17 ſteigern, um ihn damit in ſeiner Selbſtändigkeit und Unabhängigkeit zu erhalten und zu fördern. Wenn in den letzten Wochen in einzelnen Gebieten mit ſehr ſtarker Par⸗ zellierung verſucht wurde, die gemeinſchaftliche MNaſchinenbenutzung durchzuführen, indem man den Schlepper mit dem Pflug quer über die Furchen gehen laſſe, ſo bedeute dies noch lange keine Kollektiv⸗ wirtſchaft. Eine derartige einheitliche Bearbeitung der einzelnen Grundſtücke ſei eine techniſche Notwendigkeit, um die Genoſſenſchaftsmaſchinen überhaupt einſetzen zu können. Damit werde keineswegs das Eigentum an den einzelnen Grundſtücken aufgehoben oder auch nur beeinträchtigt. Die Preiſe und Lieferbedingungen für die Bedarfsſtoffe der Landwirtſchaft ſeien zwar durch Syndikate, die Marktord⸗ nung oder den Preiskommiſſar feſtgelegt. Trotzdem beſtän⸗ den für die Genoſſenſchaften im Rahmen dieſer Bindung — loch Möglichkeiten. den Bauern und Landwirt preisgün⸗ tigt zu verſorgen. Im Jahre 1938 ſei der genoſſenſchaft⸗ liche Bezug von Düngemitteln durch die Haupt⸗ enoſſenſchaft dem Werte nach in gleicher Höhe wie im orjahre geblieben. Demgegenüber ſei der Bezug von Saat⸗ Fu um 14 v. H., von Maſchinen um 57 v. H. und von von wahrer Geſundheit erfüllten Betriebsgemeinſchaft. den Arbeitern das beſte Zeugnis aus. Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels gibt der ſtudentf⸗ ſchen Jugend die Richt⸗ linien ihres Einſatzes für die Nation. Ein Ausſchnitt von der Kundgebung im Berli⸗ ner Sportpalaſt, wo Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels zum Abſchluß des Gauſtudententages in richtungweiſenden Aus⸗ führungen zur ſtudenti⸗ ſchen Jugend ſprach. Volksdeutſche Studie⸗ rende, die der Veranſtal⸗ tung in ihren Trachten FJuttermitteln um 60 v. H. geſtiegen. beiwohnen, hören Dr. 0 Nachdem der Redner die Fragen des Erbhofkredi⸗ Goebbels. „tes erörtert und umgehend das Sparweſen behandelt Weltbild re hatte, wandte er ſich den Aufgaben in der Markt⸗ 8 M). erdnung zu. Er ſtellte dazu ſeſt, daß der Warenum⸗ lat der Dorfkaſſe von 408 Millionen Mark 1936 auf 440 Millionen Mark 1937 geſtiegen ſei. Aus eigenen Mitteln r⸗ eien 1200 Schlepper für die Mitglieder in Betrieb. Die Er⸗ 0 1 Llichtung kleiner Ortsläger erleichtere die Vorratswirtſchaft 7 8 4 1 2 1 0 elch Oer rut 2 Hilfe in der Not Hauspflegerin vertritt die erkrankte Mutter. Zu der ſtillen, aber unendlich fruchtbaren und ſegen— bringenden Arbeit im echten, nationalſozialiſtiſchen Geiß gehört der Einſatz der Hauspflegerinnen der RSV. Wer weiß ſchon etwas von dieſen Frauen, die ihre ganze Kraft, ſehr häufig ehrenamtlich, einſetzen für die Pflege, die Er⸗ haltung und Geſundung fremder Familien, die ihnen den⸗ noch nicht fremd erſcheinen, weil ſie Volksgenoſſen ſind Die Hauspflegerin wird überall dort eingeſetzt, we Krankheit die Frau und Mutter hindert, ihren Haus⸗ ſtand zu verſehen und für Mann und Kinder zu ſorgen. Sehr häufig holt man ſich die Hauspflegerin— durch einen Gang zur NS.⸗Volkswohlfahrt— erſt in allerhöchſter Not. Die Frau iſt ſchon ſo lange krank, es iſt keine Wäſche mehr da, die Kinder ſehen ſchon unordentlich aus, ſeit Tagen gibt es kein richtiges Eſſen mehr! Die Helferinnen der NSV. tröſten und ermuntern den beſorgten Mann: in zwei Stunden iſt eine Hauspflegerin zur Stelle, und wenn er abends müde heimkehrt, wird er ein ordentliches Heim, ſaubere Kinder und ein kräftiges Eſſen vorfinden. Die Hauspflegerin wird beſtimmt und macht ſich ſo⸗ fort auf den Weg. In ihrem einfachen, ſauberen Kleid mit der Arbeitsſchürze macht ſie ſelbſt auf die Frau, die von Schmerzen geplagt und mit ernſten Sorgen um ihren Hausſtand zu Bett liegt und ihr oft mit leiſem Mißtrauen entgegenſieht, einen beruhigenden Eindruck. Und ſie geht die Arbeit mit ſoviel Sorgfalt und Ueberſicht an, daß der Hausfrau ein Stein vom Herzen fällt. Zuerſt wird nach der Kranken geſehen und alles erledigt, was zu ihrer Pflege gehört. Wo ſich noch friſche Wäſche befindet, wird die Kranke erſt neu gebettet, gewaſchen und verſorgt. Sie fühlt ſich ſofort beſſer und kann vom Bett aus Anweiſun⸗ gen geben, die der Hauspflegerin die Arbeit erleichtern. Dann wird aufgeräumt und der ganze Berg von Dingen, die zu erledigen ſind, geſichert, ein raſches Programm ge⸗ macht. Iſt die Wohnung ſauber und aufgeräumt, iſt in der Küche das Geſchirr beſeitigt und zur Mahlzeit einge⸗ holt, dann geht's ans Wäſchewaſchen, an das Ordnen der Kinderſachen. Hier und dort müſſen noch eilige Gänge erledigt werden. Und nach ein paar Tagen findet ſich ſchon ein ſtillerer Nachmittag, an dem die Hauspflegerin ſich mit ausbeſſerungsbedürftiger Kinderwäſche oder Haus⸗ haltswäſche neben das Bett der Kranken ſetzen und plau⸗ dern kann. Was zwiſchen den Frauen beſprochen wird? Gewiß nur die einfachſten Dinge zunächſt, Fragen der Kinderer⸗ ziehung und des Haushalts, der Ehe und der Wirtſchaft. Aber auch weltanſchauliche Themen tauchen auf, ganz un⸗ verſehens, denn es gibt wohl keine Frau, die nicht ſtark be⸗ eindruckt wäre von dieſem ſelbſtverſtändlichen, opferberei⸗ ten Einſatz der Hauspflegerin im nationalſozialiſtiſchen Geiſt. Beſſer als alle Worte haben ihre Taten und Hand⸗ lungen vom nationalſozialiſtiſchen Wollen geſprochen— was ſie weiter zu erzählen weiß, iſt nur Ergänzung und Vertiefung. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß die Hauspflegerinnen ſorgfältig ausgewählt werden. Man nimmt nur Frauen, die ſich ſowohl als zuverläſſige Hausfrauen und kluge Wirtſchafterinnen bewährt haben. Wie groß der Idealis⸗ mus iſt, der unſere Hauspflegerinnen beſeelt, geht aus der Tatſache hervor, daß viele von ihnen ehrenamtlich ohne Entgelt arbeiten, daß kaum eine ſich an die vorgeſchriebe⸗ nen Arbeitsſtunden hält, wenn ſie größere und länger⸗ dauernde Aufgaben vorfindet und daß es häufig geſchieht, daß die Hauspflegerinnen aus eigenem der Familte, die ſie betreuen, weiterhelfen. Es ſtehen ihnen gewiß meiſt auch nur beſcheidene Mittel zur Verfügung, dennoch laſ⸗ ſen ſie ſich die Freude nicht nehmen, die„Pflegefamilie“ mit einer Aufmerkſamkeit zu überraſchen. Für einſame und alleinſtehende Frauen bietet die NSV. auf dieſe Weiſe ein Tätigkeitsfeld, wie es kein ſchöneres geben kann. E. W. Richtig schlafen und eſſen Ein wichtiges Kapitel der Kindererziehung. Ernährung und Kräftigung durch ausreichenden Schlaf ſind außerordentlich wichtig für die Entwicklung des Schulkindes Immer wieder wird das den Müttern zum Bewußtſein gebracht, und immer wieder findet man hier eine unglaubliche Nachläſſigkeit. Das Kind muß un⸗ bedingt genügend Schlaf haben. Es gehört früh ins Bett und es muß morgens mindeſtens dreiviertel Stunden vor Verlaſſen des Hauſes das Bett verlaſſen. Sieben⸗ bie neunjährige Kinder müſſen noch 11 Stunden ſchlafen, zehn⸗ bis zwölfjährige 10 Stunden, vierzehnjährige 9¼ Stun⸗ den, fünfzehn⸗ bis ſechzehnjährige 9 Stunden. Wenn die Kinder ermüdet aus der Schule kommen, dann ſchadet es gar nicht, wenn ſie mindeſtens eine Viertelſtunde ruhen. Wird hier viel geſündigt, ſo gilt das gleiche für die Ernährung. Daß man die Tageseinteilung ſo geſtalten muß, daß den Kindern genügend Zeit für die Mahlzeiten bleibt, ſollte eigentlich ſelbſtverſtandlich ſein. Wie viele Kinder nehmen aber morgens ihr Frühſtück haſtig wäh⸗ rend des Anziehens ein, wie viele verzehren es auf dem Wege zur Schule! Und wie leicht wäre es, das Kind eine Viertelſtunde früher aus dem Bett zu holen und aus⸗ reichend in Ruhe frühſtücken zu laſſen. Nicht anders iſt es mit den übrigen Mahlzeiten, beſonders das Abendbrot, das viele Kinder zu ſpät einnehmen. Was das Eſſen anbetrifft, ſo wird den Kindern noch immer zuviel Fett gegeben. Kaffee und Tee ſind keine Kindergetränke, und Alkohol ſollte den Kindern auch nicht tropfenweiſe verabreicht werden! Man muß auch darauf dringen, daß die Kinder möglichſt wenig gewürzte Spei⸗ ſen bekommen. —— 4. Helfen iſt Kindesyflicht Das Kind, das dem elterlichen Haushalt angehör! und von den Eltern unterhalten und erzogen wird, iſt (geſetzlich) verpflichtet, im Haushalt und im Geſchäft der Eltern zu helfen, ſoweit es in ſeinen Kräften ſteht. Ob es in dieſem Falle minderjährig oder volljährig, ledig oder verheiratet iſt, ſpielt keine Rolle. Das Kind kann, wenn nichts anderes abgeſprochen iſt, für ſeine Arbeit keine Vergütung verlangen Sauberkeit über alles Kämme und Bürſten muß man reinhalten. Den Kamm kann man von Staub und Schuppen reinigen mit einem Faden, den man durch die Zähne gehen läßt. Danach wäſcht man ihn in Seifenwaſſer mit einer Bürſte. Die Haarbürſte reinigt man in Waſſer, dem etwas Salmiak⸗ geiſt zugeſetzt wurde, oder auch Seifenwaſſer. Die Bürſte hält man dabei ſo, daß nur die Borſten ins Waſſer kom⸗ men. Nachher ſpült man mit klarem, kaltem Waſſer und trocknet mit nach unten liegenden Borſten. Der neue Schwamm muß mit heißem Waſſer gereinigt werden, bevor man ihn in Gebrauch nimmt. Man fügt dem Waſſer etwas Salmiakgeiſt oder Seife zu. Benutzt man den Waſchlappen, dann muß er mindeſtens bei jeder großen Wäſche mit ausgekocht werden. Auch die Zahn⸗ bürſte iſt peinlich ſauberzuhakten. Schwamm und Lap⸗ pen wie Zahnbürſte lege man nach dem Gebrauch zum Trocknen ans Fenſter, damit friſche Luft und Sonnen⸗ ſchein daran kommen. Das ſind Kleinigkeiten, aber wenn ſie nicht beachtet werden, hat unſere ganze Reinlichkeit keinen Zweck Mit dieſen Gerätſchaften bringt man nämlich allen angeſam⸗ melten Schmutz gerade wieder an die Stellen, die man gern ſäubern möchte. Oft genug ſind die ungepflegten Waſchutenſilien Urheber von Anſteckungen. Vom erfolgreichen Einkochen und was dazu gehört Da im die Obſternte knapp war, ſo dürfen wir erfahrungs; mit einem reicheren Segen rechnen. Er ſoll uns den Winter über und nötigenfalls auch näch⸗ ſtes Jahr noch verſorgen Aus dteſem Grunde heißt es tüchtig einkochen! Dieſe Mahnung gilt aber nicht nur der Landfrau oder der Gartenbeſitzerin, ſondern auch jeder Stadthausfrau, damit nicht eine Beere und nicht ein Kilogramm Gemüſe umkommt! Es iſt heute für uns alle eine volkswirtſchaft⸗ liche Forderung, an der Vorratsbeſchaffung mitzuwirken. Schließlich iſt es ja auch eine Freude, wenn ſich Glas um Glas und Reihe um Reihe mit bunten Früchten und Ge⸗ müſen füllen Und wie angenehm iſt es dann, die Vor- räte in den an ſich ſchon verteuerten Wintermonaten ver⸗ wenden zu kltönnen Außerdem ſchmeckt Selbſteingekochtes immer am beſten! Es iſt ja heute ſo einfach, große Mengen einzukochen, da alle Gläſer zuverläſſig ſchließen und auch gegen Stoß und Temperaturwechſel ſehr widerſtandsfähig ſind. Es gibt in jedem Haushalt Einkochgläſer, die ſchon 10 und 20 Jahre in Benutzung ſtehen— ein Beweis alſo, wie dauerhaft ſie ſind. Infolge der durchgeführten Normung kann man zu jedem Glas, gleich welcher Marke, einen paf⸗ ſenden Deckel und zu jedem Deckel ein paſſendes Glas be⸗ kommen Auf dieſe Weiſe wird das Glas zu einem wirk⸗ lichen Dauer⸗Einkochgerät; es iſt eine einmalige Anſchaf⸗ fung. Seine Durchſichtigkeit garantiert abſolute Sauber- keit, denn man ſieht ſelbſt die geringſte Trübung. Man kann alſo ſowohl den Einkochvorgang, wie auch ſpäter den Inhalt immer kontrollieren. Und wenn ein Glas wirk⸗ lich aufgehen ſollte, weil der Inhalt nicht mehr ſteril iſt, dann iſt er deshalb noch lange nicht verdorben, ſondern er kann noch verbraucht werden. Wenn man raſch große Mengen einkochen will, dann verwendet man natürlich nicht den kleinen Einkochtopf mit dem Spanner, ſondern gibt eine größere Anzahl von Glä⸗ ſern in den Waſchkeſſel oder noch beſſer in den Kartoffel⸗ dämpfer. Man läßt ſich dazu ein korbartiges Geſtell mit Zwiſchenboden machen und ſtellt in dieſes 2 bis 3 Reihen von Gläſern, die mit Einzelklammern verſchloſſen ſind. Auf dieſe Weiſe kann man bis zu 80 Gläſern auf einmal ſteri⸗ liſieren. Es gibt im übrigen auch ſogenannte Hotel⸗Ein⸗ kochtöpfe, die bis zu 25 Gläſer aufnehmen. Der manchmal gemachte Einwand, daß man mit Gläſer nicht raſch genug einkochen könne, iſt unberechtigt. Um zarte Früchte und empfindliche Gemüſe vor⸗ ſchriftsmäßig einzukochen, verwendet man zweckmäßig ein Thermometer; notwendig iſt es allerdings nicht. Da aber jede Hausfrau ihren Stolz dareinſetzt, nicht nur gute, ſon⸗ dern auch ſchöne Konſerven zu bereiten, ſo wird ihr ein Thermometer immer ein praktiſcher Helfer ſein. Bekanntlich kann man auch in der Röhre, im elektri⸗ ſchen Herd oder in einer Grude größere Mengen von Narr 14 Vor M. Aufnahme: Dr. Weller/ Bavaria— Die Hausfrau nutzt die Zeit des wohlfeilen friſchen Obſtes und kocht für die Wintermonate ein. Weck⸗Einnoch⸗Ronservenglaser U. Finhoch⸗Apnarate ö 0 Gläſern auf einmal ſterkliſieren. Man ſtellt dann ein Hei⸗ nes Gefäß mit Waſſer dazu, damit eine keit vorhanden iſt, um das Brechen der Gummiringe zu vermeiden. Dieſe Art der Trockenkonſervierung eignet ſich allerdings nur für Gläſer, da alle nicht nach dem Prinzip des Vakuums verſchloſſenen Einkochgeräte explodieren würden. Für weichſchalige, empfindliche Früchte rechnet man eine Steriliſattonsdauer von 15 bis 20 Minuten bei 75 Grad; feſtes Kernobſt wird 25 bis 30 Minuten bei 80 Grad ſteriliſiert. Gemüſe muß durchweg 60 Minuten bei 80 Grad ſteriliſiert werden, und Fleiſch Größe des Glaſes 90 bis 120 Minuten bei 98 Grad ein. Wenn man ſich an dieſe Regeln hält und ſtets nut gut gereinigte, tadelloſe und friſche Ware einkocht, ſo wird man immer Erfolg haben und ſich Vorratsreihe freuen können! Die Kochkiſte wird Kiühlſchran Es iſt klar: wenn die Kochkiſte verhindert, daß die Wärme des Kochgutes nach außen entweicht, ſo verwehrt ſte natürlich der äußeren Wärme das Eindringen. Und das iſt auch die weſentliche Forderung eines Kühlſchrankes, Alſo: ſtellen wir die Speiſen kalt in die Kochkiſte, bleiben ſte auch kalt, wenn wir dasſelbe Prinzip anwenden das wir bei kochendheißen Speiſen anwenden mußten— nam: lich iſolieren! In die Kühlkiſte ſtelle ich einen großen Topf. Dahin⸗ ein kommen die Speiſen und Getränke: Butter, Wurſt, Fleiſch, Milch, Obſtſaft, und dann decke man zu, am beſten mit einem Aluminiumſpardeckel, der in der Mitte bekannt⸗ lich eine runde Oeffnung hat. Auf dieſen Spardeckel lege ich einen gefüllten Eisbeutel, oder, in Ermangelung eines ſolchen, eine flache Kaſſerolle, die gefüllt iſt entweder mit eiskaltem Waſſer oder mit Eisſtückchen(die vorteilhaft in Flanell eingeſchlagen werden, um ſo die Haltbarkeit zu verlängern). Mit gutpaſſendem Deckel verſchließen] Ob Man nun den Eisbeutel benutzt oder die Kaſſerolle mit Waſſer, immer muß obenauf das Kochkiſtenkiſſen gelegt werden; das iſt wichtig! Zuletzt den Deckel zumachen. Jede Hausfrau wird überraſcht ſein, wenn ſte die Kühlkiſte öffnet, das Kiſſen abhebt und eisſchrankkühl ihre Speiſen entnimmt. Wer keine Kochkiſte hat, dem rate ich ſich eine ſolche, bzw. eine Kühlkiſte herzuſtellen. Es kann eine gewöhnliche Kiſte ſein von 45 Zentimeter Höhe, 40 Zentimeter Länge und 40 Zentimeter Breite. Den Deckel befeſtigt man mit zwei Scharnieren, und vorn bringt man einen Verſchluß an. Boden und Innenwände werden mit Zeitungen etwa 5 Zentimeter hoch ausgelegt. Auf das Ganze kommt ein Stück Sackleinen oder dergl., das an den oberen Rändern an der Kiſte feſtgenagelt wird. Zum Ab⸗ ſchließen obenauf ein Kiſſen, gefüllt mit Holzwolle oder Heu. Eine Kühlkiſte bewährt ſich, arbeitet tadellos und ist der ſparſamen Hausfrau ſehr zu empfehlen. H. Anſere Gemüſe und ihre Werte Den Hausfrauen iſt eine Sorge vom Herzen genom⸗ men: es erſcheinen wieder allerlei Gemüſe auf dem Markt, mit denen ſie ihren Tiſch wohlſchmeckend und geſundheits⸗ fördernd beſtellen können. Welche Eigenſchaften haben nun die verſchiedenen Gemüſe und Gemüſegruppen, die ihnen den beſonderen Rang im Ernährungshaushalt geben? Der größte Wert unſerer Frühgemüſe liegt in ihrem hohen Mineralſtoffgehalt. Alle Mineralien, derer der Körper zu ſeinem Aufbau, ſeiner Erhaltung, zur Abwehr von Krank⸗ heitsſtoffen, zur Regelung des Stoffwechfels und zr Befreiung von Schlacken bedarf, ſind in den Friſchgemüſen in großen Mengen enthalten. Beſonders von den Blatt⸗ gemüſen, alſo allen Salaten, Spinat uſw., ſollte die Haus⸗ frau reichlich Gebrauch machen. Das vom Chlorophyll, dem grünen Farbſtoff der Blätter, geſammelte und auf⸗ geſpeicherte Sonnenlicht, das mit ihnen in den Körper gelangt, macht ſie zu einem Geſundheitsfaktor erſten Ran⸗ ges. Außerdem ſind alle Blattgemüſe auch vitaminreich und ſind Träger von vollwertigem Pflanzeneiweiß. Die grünen Kräuter, die in der Küche wieder mehr zu Ehren kommen und unſeren Speiſen ihren Wohl⸗ geſchmack verleihen, gehören übrigens, was ihre Nähr⸗ und Geſchmacksſtoffe angeht, in die Gruppe der Blatt⸗ gemüſe. Reich an baſiſchen Mineralien ſind auch die ober⸗ irdiſchen Gemüſe, alſo Schoten, grüne Bohnen, Roſenkohl uſw., und darum dem Blattgemüſe verwandt. Sie ſind anregend und leicht verdaulich. Die ſogenannten Frucht⸗ gemüſe: Gurken, Tomaten, Kürbis, ſind wertvoll durch ihren reichen Gehalt an mineralſalzhaltigem Waſſer und ihren Beſtand an Zucker. Die Tomate, die reich an Er⸗ gänzungs⸗ und Mineralſtoffen und baſenüberſchüſſig iſt, kann allen Säurekranken, d. h. alſo bei Gicht, Rheuma, Steinleiden, ebenſo bei Stoffwechſelleiden empfohlen werden. Sie hat zwar wenig eigentliche Nährſtoffe, da⸗ gegen hochwertiges Eiweiß. Die in der Tomate enthalte⸗ nen Vitamine A und C machen die Frucht auch für die Ernährung der Kinder wichtig. Eine etwas andere chemiſche Zuſammenſetzung zeigen die Wurzelgemüſe, die zwar auch ſalzreich, daneben aber vor allem durch die Kohlehydrate gekennzeichnet ſind. Da dieſe wärmeerzeu⸗ gend wirken, hat man in ihnen eine gute winterliche Nah⸗ rung. Eine beſondere Reinigungskraft hat die Pilznah⸗ rung. Pilze wirken im Körper ſpaltend und fördern den Stoffwechſel. Eine gleiche Wirkung iſt den Rettichgewächſen nachzurühmen, die einen großen Gehalt an Kieſelſäure beſitzen. Die gleichen Eigenſchaften weiſen alle Zwiebel⸗ gemüſe auf, die außerdem hoch vitaminhaltig ſind. Zwie⸗ beln, Lauch(Porree), Knoblauch uſw. wirken auch durch ihre die Geſchmacksnerven anregenden Reizſtoffe günſtig auf die Eßluſt. Im Sauerkraut, alſo einem vergorenen Gemüſe, hat man, ſofern man es roh genießt, nicht nur eine wertvolle Verdauungshilfe, ſondern es wirkt auch bei Nieren- und Leberleiden lindernd. Wenn auch die reine Rohkost, die eine Zeitlang als die einzig richtige Ernährungsform, namentlich im Früh⸗ jahr und Sommer, geprieſen wurde, nicht ohne weiteres und für alle Menſchen zu empfehlen iſt— eine kleine Roh⸗ koſtbeigabe vor der gekochten Mahlzeit ſollte in dieſen Monaten auf keinem Tiſch fehlen. Dazu eignet ſich ſowohl Salat, ſei es Blattſalat oder ſei es ein Teil des Haupt⸗ gemüſes, das man roh zurückbehalten und als Salat an⸗ gemacht hat. Auch die Form, einen Teil des roh zurück⸗ behaltenen Gemüſes geſchnitten oder geraſpelt dem ge⸗ kochten unterzumiſchen, wenn man es vom Feuer genom⸗ men hat, iſt ſehr zu empfehlen. Auf dieſe Weiſe werden cdcchhen etwa zerſtörten Vitamine wieder erſetzt. Verkaufsstelle 5 ROS ER, Rasee 2 geringe Feuchtig⸗ kocht man je nach an einer leuchtenden 235 — n klei⸗ ichtig⸗ ge zu et ſich rinzip dieren man bei 75 Dei 80 1 bei lach in. 5 nur wird enden nh 5 die wehrt Und kes. eiben das fäm⸗ ahin⸗ Jurſt, ſeſten innt⸗ lege ines mit ft in t zu Ob mit elegt n. 2 N * e U 32 Roman von Elſe Wernecke Zweit endloſe Stunden Wartezeit in Paris. Dann ſetzt ſich der D⸗Zug nach Cherbourg in Bewegung, wäh⸗ rend ein grauer, mißmutiger Morgen am Himmel auf⸗ ſteigt. In Cherbourg herrſcht noch regneriſches, ſtürmiſches Wetter. Martin Ullmann rennt durch die Straßen, fragt ſich von Behörde zu Behörde, und die Zeit vergeht, vergeht! Bei Auberville, nahe dem Cap de la Hague, ſind Rettungsboote eingetroffen. Die Schiffbrüchigen ſind im dortigen Krankenhaus untergebracht worden— Im Krankenhaus von Auberville ſteht Ullmann vor der grauen Oberſchweſter mit der ſtarren, weißen Haube, die ihm die Liſte der Neuaufgenommenen vorlegt. Die Namen verſchwimmen vor ſeinen Augen, er iſt unfähig, zu leſen.„Eliſabeth Hellwig?“ fragt er mit rauher Stimme, „bitte— Schweſter—“ Sie lieſt ſorgfältig die Spalte durch und ſchüttelt dann bedauernd den Kopf. „Aber, Schweſter, das iſt doch unmöglich! Natürlich muß ſie dabei ſein! Leſen Sie doch noch einmal genau, Schweſter! Sind denn hier alle Geretteten aufgenommen? Das kann doch gar nicht ſein—“ Die Schweſter möchte dieſem verzweifelten Menſchen noch einen Hoffnungsſchimmer geben.„Wenn der Herr einmal auf der Polizei⸗Rettungsſtation nachfragen möchte—“ Ullmann ſteht ſchon wenige Minuten ſpäter in einem kleinen Büroraum mit gelben Möbeln und Aktenſchränken. Wieder wird eine Liſte durchgeſehen und wieder Kopf⸗ ſchütteln.„Ja, der Name findet ſich nicht unter denen, die ins Krankenhaus gebracht wurden.“ Und eine ſchreck⸗ liche Pauſe ſteht zwiſchen ihnen. Dann ſagt der Beamte langſam:„Aber vielleicht iſt die Dame unter denen, die mit dem erſten Boot, ſchon ein paar Stunden zuvor, an⸗ kamen—“ Und wieder gleitet ein Finger langſam über eine lange Kolonne von Namen. Plötzlich hält der Finger an und unterſtreicht einen Namen. „Wie ſagten Sie? Frau Eliſabeth Hellwig? Hier ſteht Eliſabeth Hellwig, ja— Pianiſtin— aus München — das wird wohl ſtimmen. Ah— hier iſt auch Profeſſor Hergesheimer und Miſter Survich——“ „Wo iſt—?“ fragt Martin Ullmann, und ſeine Stimme verſagt. Er muß ſich feſt an den Tiſch klammern. „Die Herrſchaften ſind alle, nachdem ſie ſich nur ein paar Stunden erholt hatten, nach Cherbourg und von dort mit dem fahrplanmäßigen Zug weiter nach Paris gefahren. Wohin dann allerdings—“ Der Be⸗ amte zuckt die Achſeln. Im Zuge erſt löſt ſich Martin Ullmanns furchtbare Spannung. Er lacht, redet laut mit ſich ſelbſt, er läuft durch die Gänge und bietet wildfremden Leuten Zigaretten an. Dann fällt er in einen totenähnlichen Schlaf. Nach ſechsunddreißig Stunden Todesangſt. Aber eines ſteht feſt: und wenn das Schickſal dieſe Frau auch weiterhin mit ſo raffinierten Mitteln vor ihm verborgen halten wird, er muß ſie finden. Und wenn die ganze Welt ſich auf den Kopf ſtellt— er wird ſie finden! Zwanzigſtes Kapitel. Zwei junge Burſchen marſchieren in flotteſtem Tempo die herrliche Straße vom Spitzingſattel herunter und um den See herum, wo am Ende, maleriſch zwiſchen den Tannen an den Berghängen eingebettet, die Wurzhütte zur Einkehr ladet. „Na, mal tanken?“ fragt der eine und zeigt auf das Preisſchild, das echten oberbayeriſchen Enzian und Ettaler Kloſterlikör verſpricht. „Quatſch“, entſcheidet der andere,„richtige Sportler enthalten ſich ſolcher Genüſſe—“ Richtige Sportler— das ſind ſie nun einmal ganz gewiß nicht. Das können auch die kurzen Hoſen und die einfachen bunten Hemden nicht vortäuſchen. Allzu neu ſind die breiten Bergſtiefel, allzu ſauber die Ruckſäcke. Studenten im erſten Semeſter vermutlich, die München zum Wochenende den Rücken kehrten, um die Schönheiten der Bergwelt kennenzulernen. Stolz laſſen ſie die Wurz⸗ hütte hinter ſich und biegen hinauf auf den Weg, der mit rotem Punkt markiert iſt: Zum Rotwasdhaus und Rot⸗ wandgipfel, zweieinhalb Stunden. Kreuz und Quer Das ſprunghafte Queckſilber.— Die Kirſchen und die Bü ⸗ gel.—„Tragbare Bäume“.— Die ſchwere Sprache Das Jueckſüber des Thermometers machte in den letz⸗ ten Wochen tolle Sprünge Von einem tiefen Punkt, der faſt an Null lag, ſchnellte es in wenigen Tagen hoch bis zu Hitzegraden, die es ſonſt nur in den Hundskagen zu errei⸗ chen pflegte, um dann wieder einen Sturz ins Kühle zu zun. aus dem es fetzt gerade etwas zögernd emportaucht; hoffentlich rutſcht es nicht gleich wieder aus, ſondern be⸗ ünnt ſich auf ſeine Pflicht, auf Strichen ſtehen zu bleiben, die ſommerliche Wärme anzeigen. Wir Menſchen brauchen jetzt den Sommer, die Felder brauchen ihn und die Gärten, das Geigüſe und die Feldfrüchte möchten gern wachſen, und das Obſt möchte gern reifen. Die Kirſchen werden in⸗ zwiſchen rot und ſchicken ſich an. die Röte zu verdunkeln und ihr Fleiſch zu verſüßen, wenn ihnen nicht— die na⸗ ſchenden Vögel zuvorkommen. Dieſe kleinen Diebe wiſſen 375 beſſer als die böſen Buben, wo Kirſchbäume mit lok⸗ kendem Behang ſtehen, und einer ſcheint es dem anderen zu ſagen. Plötzlich hockt ein ganzer Schwarm auf dem Kirſch⸗ baum und tut ſich gütlich. Da ſtören keine klappernden Bleche oder klirrende Glasſcherben, vor keiner Strohpuppe haben ſie Angſt, und ſelbſt Schreckſchüſſe vertreiben ſie nur auf Minuten. Lauernd ſitzen ſie in einiger Entfernung ver⸗ ſteckt in einem Baum oder Gebüſch und warten, bis die Luft wieder rein ſſt. Ihre beſte Zeit aber haben ſie morgens in aller Frühe, wenn die Menſchen noch ſchlafen. Da kön⸗ nen ſie Kirſchen freſſen nach Herzensluſt, und bis die recht⸗ 5 55 Beſitzer erſcheinen können dieſe nur noch an unter dem aum liegenden Kirſchenſteinen und angeknabberten Früchten voll Aerger ſehen, daß für die gefiederten Räuber Morgenſtund zwar nicht Gold, aber ſaftiges Kirſchenfleiſch⸗ im Mund gehabt hat. Na, ſie werden uns von dem reichlichen Kirſchenſegen ſchließlich doch noch etwas übria laſſen. Inzmiſchen gehen „Menſch, das müſſen wir doch in anderthalb ſchafſen—“ Sie legen ein entſprechendes Tempo vor. Ein langer, gleichmäßig anſteigender Weg durch ſchmeigenden Hochwald. Dann treten ſie hinaus auf den lab, bet Zakt au Steitabſall zur Hohe führt. Tief unten liegt das Tal der Valepp Ueber den dunkel bewaldeten Höhen unten ſteigen Felſengipfel auf, und je höher man ſteigt, um ſo freier und weiter wird der Blick, um ſo majeſtätiſcher erſcheint ein Schneegipfel nach dem anderen vor einem leuchtend blauen Junihimmel. „Donnerwetter, iſt das ſchön—“ ſagt der eine Nach einer Weile überholen ſie einen alten Herrn, der im einfachen Sportzeug auf einer Felsnaſe ſitzt und mit dem Stock im Rhythmus einer Melodie, die er leiſe vor ſich hinpfeift, auf einen Stein klopft. Sein ſilber⸗ graues Haar leuchtet. Sie tauſchen den höflichen Gruß, der in der Einſamkeit der Berge ſelbſtverſtändlich iſt. Und als ſie vorüber ſind, fragt der eine: „Der Alte kommt mir ſo bekannt vor, wer war denn das gleich... 2“ Der alte Herr ſchaut den beiden Burſchen aus um⸗ buſchten grauen Augen lächelnd nach. Einen Augenblick hat er überlegt, ob er ſich ihnen für den Reſt des Weges nicht anſchließen ſoll, aber dann hat er ſie ziehen laſſen. Die Jugend muß die Gipfel ja immer im Sturm nehmen, und alte Knochen tun da doch nicht mehr ſo recht mit. Aber im übrigen kommt er ſich bei dieſem ſeinen Weg der Jugend gegenüber gar nicht benachteiligt vor, der alte Herr. Er ſpringt von ſeinem Stein herunter, bricht das Thema aus der Leonoren⸗Ouvertüre ab und ſetzt feinen Weg fort. Und endlich ſind ſie oben, die beiden Jungs. Das heißt, ganz oben wohl noch lange nicht. „Der Weg zieht ſich—“ meint der eine. Sie ſehen fern und hoch oben gegen den Himmel die Umriſſe des Rotwandhauſes. Und ſie haben vor ſich die ſchönſte Bergwieſe, darin liegt eine Hütte. Eine einfache Hütte, das Dach mit Steinen beſchwert, vor dem Haus Holzbank und Tiſch. „Junge, eine richtige Almhütte! ſchöne Sennerin!“ Aber zunächſt iſt nichts Lebendiges zu ſehen als ein kleiner Junge. Er trägt einen winzigen Badeanzug und ſitzt inmitten der blühenden Bergwieſe an einem kleinen Rinnſal, das ſich vom weißen Gipfel dort oben einen Weg zum Tal bahnt. Der kleine Burſche taucht langſam und ſorgfältig die Hand ins Waſſer, zieht ſie, angefüllt mit dem ſchönen, feuchtſchwarzen Schlamm wieder heraus. Als die beiden jungen Burſchen ihn vom Wege her⸗ über luſtig anrufen, hebt er nur den Kopf. Unter ver⸗ wehtem Blondhaar blitzen ein paar dunkle Augen her⸗ über. Aber er würdigt die Fremden keiner Antwort. „Und da haſt du ja auch deine ſchöne Sennerin—“, lacht der eine, der Blonde, und zeigt zur Hütte hinüber. Eine junge Frauensperſon iſt aus der Tür getreten, ſchlank, im einfachen rotgewürfelten Dirndlkleid, und ſie breitet eine bunte Decke über den ungehobelten Holztiſch vor der Hütte. Ihre Arme ſind bronzefarben, braun und friſch iſt das Geſicht, und die blonden Haare leuchten— „Sennerin mit Bubikopf und— Kind?“ fragt der andere, der Schwarze, zweifelnd. „Auf der Alm, da gibt's ka Sünd— jede Sennerin hat a Kind“, lacht der Blonde.„Sprung auf— marſch, marſch zum Angriff! Zwei Becher Milch und einen Kuß— unter dem tu ich's nicht!“ Und ſie unternehmen einen prachtvollen Wettlauf über die Wieſe. Die junge Frau lacht hell über die beiden Burſchen, die da in trammem Galopp haargenau gleichzeitig an⸗ geſtürmt kommen und ſie faſt umrennen. Lacht über die erhitzten ſchweißnaſſen Geſichter, über die Atemloſigkeit, mit der ſie die Bitte um eine Erfriſchung vorbringen, und über die freche Jugend die in den vier Augen ſteht. Aus den zwei Bechern Milch, die die junge Frau herausbringt, werden vier und ſechs. Sie ſitzen auf der Bank, die junge Frau ſtützt die braunen Arme auf, und ſie necken ſich, daß das helle Lachen von der Bergwand widerhallt. Wie von ungefähr legt der Blonde den Arm um die Schulter der jungen Frau— „Dös glaabſt, mei Liaber“, ſagt ſie lachend und ver⸗ abfolgt ihm einen handfeſten Klaps. Stotternd und mit einer fliegenden Röte über dem offenen Geſicht zieht jener den Arm zurück, indes der Schwarze in unverhohlener Schadenfreude grinſt. Plötzlich ſpringt die junge Frau auf und eilt leicht⸗ füßig über die Wieſe, dorthin, wo der Weg vom Tal her⸗ aufführt und wo eine Geſtalt auftaucht. „Du— Menſch— der Olle von vorhin—“ Und ſie ſehen zu ihrem grenzenloſen Erſtaunen, wie der alte Fehlt bloß noch die Ja, deutſche Sprak, ſwere Sprakl Sogar in einem halb⸗ amtlichen Bericht müſſen wir dieſer Tage eine merkwürdige Wendung leſen, die beweiſt, daß Gott dem, dem er ein Amt gibt, nicht immer auch das richtige Gefühl für die Mutter⸗ ſprache mitgibt. In beſagtem Bericht— es handelt ſich um ein Referat auf dem Landwirtſchaftlichen Genoſſenſchafts⸗ tag über Melkmaſchinen— wird angekündigt, daß der Kreis der melkfähigen Perſonen erheblich erweitert wird. Herr ſich tatſächlich verbeugt und der ſchönen Sennerin die Hand küßt. Die Hand küßt, während ſie ihn jubelnd begrüßt:„Daß Sie wirklich gekommen ſind, Herr Pro⸗ feſſor! Daß Sie wirklich gekommen ſind, und dieſer weite Weg! War es nicht zu anſtrengend? Bitte, kommen Sie doch gleich herein, damit Sie ſich ausruhen können—“ „Kein Weg zu weit, liebe, gnädige Frau—“, ſagt der Alte, und dann ſind ſie auch ſchon bei der Hütte. Die Geſichter der jungen Burſchen ſind nicht eben ſehr geiſt⸗ reich. Herr Profeſſor— gnädige Frau—— Und der Blonde ſchlägt ſich auf den Mund: „Menſch, wir Idioten! Das iſt Hergesheimer, Pro⸗ feſſor Hergesheimer—“ „Und deine ſchöne Sennerin—“, ſagt der Schwarze. Aber da ſteht ſie ſchon wieder vor ihnen und macht ſie miteinander bekannt, ſo ſtrahlend, mit ſo unbekümmerten, neckenden Augen—„Zwei müde Wanderburſchen, lieber Herr Profeſſor, die ſich bei mir ein wenig erfriſcht haben!“— daß die Verlegenheit bald überwunden iſt. Sie verabſchieden ſich aber dann doch einmal, nicht ohne das Verſprechen, beim Abſtieg noch zu einem Ab⸗ ſchiedstrunk hereinzukommen. Sie begegnen, ein paar Schritte oberhalb der Hütte, einem jungen Mann, der mit großen Sprüngen von der Höhe heruntergeſprungen kommt. Mißtrauiſch muſtert der junge Mann die beiden Burſchen, als ſie den Berggruß tauſchen. „Was wollten denn die beiden?“ fragt Rudolf Hänsler ärgerlich, als er keuchend unten ankommt. „Was ſie wollten?“ erwidert Eliſabeth Ullmann lachend,„einen Becher Milch und ein bißchen Familien⸗ anſchluß— genau wie gewiſſe andere Leute auch.“ „Frechheit ſo was“, murmelt Hänsler— Sein Aerger legt ſich allmählich. Er liegt im weichen grünen Almwieſengras und zieht einen Halm durch die Zähne. Er liegt zu Füßen der ſchönſten Frau und blinzelt in die Sonne. Allenthalben ſieht er kleine Roſenwölkchen, und er findet die Welt über alle Maßen herrlich ein⸗ gerichtet. „Glauben Sie eigentlich an die große Liebe, gnädige Frau?“ fragt er ſchließlich in die ſtille Mittagsſtunde hinein, in der man das Summen der Inſekten über den Wieſenblumen zu hören ſcheint. „Natürlich, Rudi“, erwidert ſie freundlich,„ich glaube ſogar ſehr feſt an die große Liebe.“ „Wirklich?“ Er richtet ſich hoffnungsfroh auf und ſchaut ſie in freudiger Erwartung an. Aber ſelbſtverſtänd⸗ lich muß gerade in dieſem Augenblick der alte Herges⸗ heimer auftauchen, der ſich drin ein wenig erfriſcht hat und nun den Kopf beugt, als er durch die niedrige Tür und über die hohe Schwelle hinaus auf die Wieſe tritt. „Das laß ich mir gefallen“, ſchmunzelt der alte Herr und ſchützt die Augen mit der Hand vor der blendenden Sonne. Es iſt eine wunderſchöne Gruppe. Und er begrüßt den Maler mit einem kräftigen Handſchlag. Dann läßt er ſich umſtändlich neben Eliſabeth auf dem Holzſtuhl nieder und ſummt vor Behaglichkeit.„Schön haben Sie es hier, Frau Eliſabeth, paradieſiſch ſchön—“ Und Rudolf Hänsler, der ſonſt ein friedliebender Menſch iſt, findet, daß andere Leute kein Recht auf ein Paradies haben, aus dem man ſelbſt vertrieben wurde. „Soll ich nicht den Kleinen holen?“ „Um Himmels willen, Rudi“, lacht Eliſabeth in komi⸗ ſchem Entſetzen.„Er iſt ein ſchrecklicher Unband ge⸗ worden“, fügt ſie für Hergesheimer erklärend hinzu.„Er rächt ſich dafür, daß ſeine Mutter ihn allzu lange allein gelaſſen hat, und entwickelt eine beängſtigende Anhäng⸗ lichkeit und ein bemerkenswertes Temperament. Er iſt gerade ſo herrlich beſchäftigt, und hier oben kann ihm zum Glück nichts geſchehen. Selbfſt die gute Ina, die mir die Wirtſchaft beſorgt, blüht auf...“ Hergesheimer lacht.„Ja, und wen haben wir denn da?“ Ein kleiner, ſchwarzweißer Hundeſchwanz klopft freudig ob der langerwarteten Anrede den Boden.„Iſt das nicht der— Schnaps?“ „Ja, das iſt der Schnaps“, ſagt Eliſabeth Ullmann und wird langſam rot.„Der Kleine hat ihn zu ſeinem Geburtstag geſchickt bekommen!“ Sie beugt ſich, ein bißchen verlegen, zu dem Hund herunter und kraut ihn hinterm Ohr. Müſſen denn die Leute wiſſen Schnapschen, wie ſchrecklich ich mich über dich gefreut habe? Als du kamſt in deinem kleinen vergitterten Kiſtchen mit einem um⸗ gehängten Zettel an„Herrn Martin Ullmann junior?“ Dem Zettel, auf dem nicht anderes ſtand als„Ich möchte liebgehabt werden!“ Aber es war mit der Hand ge⸗ ſchrieben. In einer ſehr wohlbekannten, ſehr geliebten Handſchrift Wenn das unſeke Einkreiſungsfreunde leſen, die an ſich ſchon allen möglichen Unſinn über unſere Ernährungslage berichten! Man ſieht ſchon im Geiſte die fette Schlagzeile: „Deutſchland melkt Menſchen!“ und andere knallige Ueber⸗ ſchriften, in denen Amerikaner und Briten in ihren Sen⸗ ſationsblättern ja Meiſter ſind. Oder ſollte der Verfaſſer Perſonen gemeint haben, die fähig ſind zu melken, alſo melken können? Das ſcheint uns wahrſcheinlicher. „Schließlich ſei noch— weil wir gerade bei dieſem Ka⸗ pitel ſind— die große Anzeige einer Zigarettenfabrik an⸗ geführt, die ſo beginnt:„In ein Maisblatt gerollt rauchen die Ureinwohner Mexikos zerkleinerten Tabak“ Don⸗ nerwetter, waren die ollen Azteken ſo klein und ſchmal, daß ſie ſich in ein Maisblatt rollen konnten, oder waren die Maisblätte; 3 Ach ſo anweinopd mill die Zigaxet⸗ tenrerlame ſagen, daß die alten Mexikaner den zerkleinerten Tabak in ein Maisblatt rollten und dann rauchten. Daß es übrigens eine Schule gibt, in der geraucht wird. wußten wir bisher auch nicht. Dieſe in der ganzen Welt ein⸗ zig daſtehende Schule iſt in Mohacs in Ungarn. Dort wer⸗ den Zigeunerkinder von Zigeunerlehrern unterrichtet. Was dem Beſucher zunächſt auffällt, iſt die Tatſache, daß die Schüler und ſelbſt die kleinen Burſchen von ſechs oder ſieben Jahren während der Unterrichtsſtunden ruhig ihre Zigaretten rauchen. Die Klaſſen ſind an verſchiedenen Stel⸗ len eines großen Gartens in gehöriger Entfernung vonein⸗ ander verteilt, ſo daß der Unterricht immer unter freiem Himmel ſtattfindet. Viel lernen die Kinder in dieſer Schule nicht, und ſie verlaſſen ſie, wenn ſie einigermaßen leſen und ſchreiben gelernt haben. Das Hauptgewicht wird auf rech⸗ nen gelegt. Wenn die Schüler gar nicht gehorchen wollen. haben die Lehrer die ſchreckliche Drohung bereit, daß ihnen die Zigaretten entzogen werden In den Pauſen zwiſchen den einzelnen Stunden geigen die Schüler fleißig oder dre⸗ hen ſich im Tanz. „Das iſt ja eine fidele Schule. Zur Nachahmung bei uns freilich nicht zu empfehlen!. Sport und Spiel Einheimiſcher Sport Fußball der Bezirksklaſſe. Die Spielſaiſon geht ihrem Ende zu. Man nimmt deshalb die Gelegenheit wahr, zum Abſchluß noch ver⸗ ſchiedene Spielverpflichtungen einzulöſen. So ſpielt heute abend die erſte Mannſchaft das fällige Rückſpiel in Edingen. Bekanntlich hat Seckenheim— wohl mit ſtark verjüngter Mannſchaft— eine 5: O⸗Niederlage be⸗ zogen, die gut zu machen iſt. Warten wir ab— denn Edingen ſtellt eine durchſchnittlich gute Mannſchaft ins Feld, die zu kämpfen verſteht. Morgen ſpielt eine Kom⸗ bination der 1. und 2. Mannſchaft in Friedrichsfeld aus Anlaß der auf dem Platze des Turnvereins ſtattfinden⸗ den Werbeveranſtaltung des VSRe. Der Gegner iſt Friedrichsfeld. Hoffen wir— beide Spieler auf ein gutes Abſchneiden und ebenſolchen Sport! Glück auf! Auswärtiger Sport Schalkes vierte Meiſterſchaft?— Auftakt zum Badiſchen Turn- und Sportfeſt.— Vorſchlußrunde im Handball. Ein überaus reichhaltiges Sport⸗Programm bringt auch das kommende Wochenende wieder. Das größte Intereſſe der Allgemeinheit beanſprucht trotz aller anderen Großveran⸗ ſtaltungen der Fußball der an dieſem Wochenende im Berliner Olympia ⸗Stadion mit dem Spiel Schalke 04 und Admira Wien die„ideale“ Endſpielpaarung bringt. Schalke muß auch heute noch als die beſte Mannſchaft des Altreichs bezeichnet werden und wird wohl in dem ſchweren Kampf am Sonntag auch die Mannſchaften des Altreichs würdig gegen den Wiener Fuß⸗ ball vertreten. Wir rechnen ſogar mit einem Sieg der Schalker, vor allem wenn ſie die Anſtrengungen aus den beiden Spielen gegen den Dresdener SC überwunden ha⸗ ben Bereits am Samstag ſtehen ſich im Dresdener Oſtra⸗ gehege der Dresdener SC und der Hamburger SV im Kampf um den dritten Platz gegenüber. Hier fällt eine Vor⸗ ausſage weſentlich ſchwerer, da wohl allein die Mannſchafts⸗ aufſtellung ausſchlaggebend ſein wird. In den ſüddeutſchen Gauen gibt es neben den Aufſtiegſpielen zahlreiche inter⸗ eſſante Freundſchaftsſpiele, wobei beſonders die Pokal⸗ revanche SV Waldhof— Rapid Wien zu erwähnen iſt. Weiterhin wollen wir die Begegnungen FSW Frankfurt— VfR Mannheim, Phönix Karlsruhe— Lazio Rom, VfB Stuttgart— Hertha⸗BSE Verlin und Stuttgarter Kickers— SpVg Fürth anführen. Im Handball ſteigt an dieſem Wochenende die Vorſchlußrunde der Män⸗ ner und Frauen. Bei den Männern ſtehen ſich im Rückſpiel MSA Leipzig und Poſt München ſowie Hindenburg Min⸗ den und Lintforter SVg. gegenüber. In Mannheim wird das eine Vorſchlußrundenſpiel der Frauen durchgeführt, das die BfR⸗Frauen gegen den Magdeburger Frauen Sc im Kampf ſieht und außerdem treffen in Düſſeldorf die Stahl⸗ union und der Meiſter von 1937, Tod. Eimsbüttel Ham⸗ burg aufeinander. Der Gau Südweſt bringt zwei Spiele um den Gaupokal, wobei in Haßloch die Oſtpfalz gegen die Mittelpfalz und in Wiesbaden der Kreis Wiesbaden gegen Nibelungen ſpielt. Dazu kommen die Ausſcheidungskämpfe der SA⸗Gruppenmannſchaften, wobei die Gruppen Kurpfalz und Südweſt in Würzburg kämpfen. Im Hockey ſtehen ſich zum Abſchluß eines Lehrganges in Duisburg eine Lehrgangself und die deutſche B⸗Mannſchaft gegenüber. In Baden werden die letzten Aufſtiegsſpiele durchgeführt, wo⸗ bei der TB Bruchſal den FC Villingen und die TG 78 Hei⸗ delberg die Mannheimer Germania empfängt. In der Leichtathletik führen diesmal die Formationen der Partei die wichtigſten Veronſtaltungen durch. In Berlin treffen ſich die beſten Könner der // bei den Sonnwendkämpfen, die wohl bei der ausgezeichneten Beſetzung auch hervorragende Leiſtungen bringen werden. Sämtliche SA⸗Gruppen Großdeutſchlands haben außerdem für den kommenden Sonntag die Aus⸗ ſcheidungskämpfe angeſetzt, die zur Auswahl der beſten Mannſchaft für die Reichswettkämpfe und die NS⸗Kampf⸗ ſpiele gelten. Von den Leichtathletikfeſten überragt das in Waldfiſchbach(Pfalz), wo ſich Deutſchlands beſte Sprinter in der Heimat des deutſchen 100⸗m⸗Meiſters Gerd Hornber⸗ ger ein Stelldichein geben. Dazu kommen noch reichsoffene Veranſtaltungen in Darmſtadt und Chemnitz(jeweils am Samstag), ſowie die bayeriſchen Mehrkampfmeiſterſchaften in Erlangen. Im Mokorſport ſtartet neben zahlreichen deutſchen Privatfahrern und Sea⸗ man von Mercedes⸗Benz auch eine deutſche NSKK⸗Mann⸗ ſchaft beim 24⸗Stundenrennen von Le Mans. Eine ausge⸗ zeſchnete Beſetzung hat auch das nationale Motorradrennen um den Großen Preis von Nürnberg gefunden, während die Zuverläſſigkeitsfahrt der NSKK⸗Gruppe Kurpfalz⸗Saar „Rund um Heidelberg“ mit über 400 Nennungen gar ein Rekordergebnis aufweiſt Mit ganz beſonderem Intereſſe wird man aher am Wo⸗ chenende in unſerer Südweſtecke des Reiches im Radſport die Deutſchland⸗ Rundfahrt verfolgen, da die„Giganten der Landſtraße“ am Samstag und Sonntag unſer Gebiet durchfahren. Am Samstag führt die Rundfahrt von Stuttgart über Heidelberg, Mannheim nach Saarbrücken und am Sonntag dann weiter nach Frank⸗ furt. Dazu kommen noch mehrere Straßen⸗ und Bahn⸗Ren⸗ nen von denen wir den Großen Preis von Mainz und die Veranſtaltungen in Frieſenheim und Zuffenhauſen erwäh⸗ nen. Im Boxen ſtehen ſich die Favoriten des ſüddeutſchen Viergaue⸗Turniers, Südweſt und Bayern, im Rückkampf in Landau gegenüber, wobei die Südweſtboxer die Scharte aus dem Vorkampf wieder gutzumachen haben. Im Rudern überragt die 56. Oberrheiniſche Ruder ⸗Regatta im Mannheimer Mühlauhaſen alle anderen Veranſtaltungen. Das größte Kontingent der Teilnehmer ſtellen ſelbſtverſtändlich die Mannheimer und Ludwigshafener Rudervereine, aber auch aus dem Reich kommen einige ſehr ſtarke Boote. Weitere Regatten werden in Kaſſel(Frauen), Neuburg, Bremen und Paſſau durchge⸗ führt. 5 5 Im Tennis werden in Paris die internationalen Mei⸗ ſterſchaften von Frankreich entſchieden, an denen ſich in die⸗ ſem Jahr bekanntlich keine deutſchen Spieler beteiligen. Tur⸗ niere gibt es in Saarbrücken und Wiesbaden, wo zugleich die Stadtmeiſterſchaften entſchieden werden. Im Pferdeſport intereſſiert vor allem das Abſchneiden der deutſchen Reiter beim Internationalen Turnier in Bukareſt, wo die Streit⸗ macht der Heeres⸗Reit⸗ und ⸗Fahrſchule bisher ſehr erfolg⸗ reich gekämpft hat. In Heilbronn findet ein Turnier mit ſtarker Beteiligung der Wehrmacht ſtatt und Rennen werden in Bad Kreuznach, Hamburg, Halle, Krefeld und München durchgeführt und außerdem wird das Deutſche Derby in Ruhleben entſchieden.— Das Badiſche Turn- und Sporffeſt in Mannheim als Badens größte kommenden Sonntag wird es mit einer großen Werbekund⸗ gebung für den Gedanken der Leibesübungen eröffnet, wo⸗ bei gleichzeitig in 2000 badiſchen Gemeinden große Veran⸗ ſtaltungen durchgeführt werden. Es iſt dies ein machtvol⸗ ler Auftakt zu dieſem bisher größten badiſchen Feſt der Lei⸗ besübungen, das dann in der kommenden Woche in Mann⸗ heim ſportliche Großkämpfe auf allen Gebieten bringt. Deutſcher Motorradſieg in England Meier bricht engliſche Vorherrſchaft. Europameiſter Georg Meier ſchloß ſeine kurze, aber einzigartig erfolgreiche Laufbahn als Motorrad⸗Rennfah⸗ rer auf der Inſel Man mit ſeinem 12. Siege ab. Er ge⸗ wann auf BMW das ſchwere Rennen der Senior⸗Touriſt⸗ Trophy für die Halblitermaſchinen. Gleichfalls auf einer BMW belegte der Engländer Weſt den zweiten Platz. Zum erſten Male hat in der bis 1907 zurückreichenden Geſchichte des weltberühmten Rennens ein Nichtengländer ſich in die Siegerliſte eingetragen, und zum zweiten Male erſt wurde es auf einer nichtengliſchen Maſchine gewonnen. Wir kön⸗ nen mit Recht auf dieſen Erfolg ſtolz ſein, nicht nur den beſten Fahrer, ſondern auch die ſchnellſte Maſchine, die mit einem Durchſchnitt von faſt 144 ſteqm einen neuen Streckenrekord erzielte, im Kampf gehabt zu haben. Der Tag des großen Kampfes begann nicht ſehr freund⸗ lich, denn es regnete ſtark, und Oberfeldwebel Meier er⸗ klärte, bei Regen keine Ausſichten auf einen Erfolg zu ha⸗ ben, da auf der glatten Strecke die Maſchine nicht voll aus⸗ gefahren werden könne. Aber das Wetter beſſerte ſich zu⸗ ſehends, und ſchließlich lag herrlicher Sonnenſchein über der Strecke. Am Start fanden ſich 47 Teilnehmer ein, die in Abſtänden von 20 Sekunden den Kampf über die 420 km aufnahmen; 17 blieben auf der Strecke. NSI hatte ſeine 350er-Kompreſſor⸗Maſchinen wieder eingeſetzt, die diesmal auch länger durchhielten. Rührſchneck kam bis zur zweiten Runde, Bodmer mußte in der vierten Runde we⸗ gen Benzinmangels die Fahrt abbrechen, und Herz er⸗ reichte ſogar die letzte und ſiebente Runde. Der Engländer Reid ſtürzte mit ſeiner BMW in der zweiten Runde und zog ſich einen Armbruch zu. Der Privatfahrer Vaaſen brachte ſeine Norton nicht über die vierte Runde. Meiers überlegenes Können, ſeine blitzſaubere Technik und Sicherheit, mit der er die Maſchine ſelbſt bei höchſter Geſchwindigkeit beherrſchte, riefen helle Begeiſterung bei den Zuſchauern hervor. Schon nach der erſten Runde lag er mit 52 Sekunden() Vorſprung an der Spitze vor Stanley Woods. Der Oberfeldwebel fuhr in der zweiten Runde mit 24:57 Min. die ſchnellſte Zeit, die nur 5 Sekunden ſchlech⸗ ter als der beſtehende Rundenrekord iſt.— Die deutſchen Sith wurden überaus herzlich aufgenommen und bei der iegesfeier ſtürmiſch umjubelt. Ihre Leiſtungen haben die vollſte Anerkennung gefunden. „ im Süden.— Gaupokal⸗ und Aufſtiegsſpiele. ſüddeutſche Handballprogramm des kommenden Sonntags iſt ziemlich beſcheiden. Im Gau Süd weſt ſtei⸗ gen neben einem Freundſchaftskampf in Frankfurt zwiſchen den Poliziſten der Mainſtadt und denjenigen der größten deutſchen Hafenſtadt, Hamburg, zwei Begegnungen um den Gaupokal. In Haßloch ſtehen ſich die Oſtpfalz und die Mit⸗ telpfalz gegenüber, während in Wiesbaden der Kreis Wies⸗ baden und der Kreis Nibelungen aufeinander Württemberg gibt es noch zwei Aufſtze giſchen der TScö. Söflingen und der SS. Stuttgo 70 Friſchauf Göppingen und TV. Marbach. 1 Das Traber⸗ Sportveranſtaltung des Jahres verdient noch eine ganz beſondere Würdigung. Am Großdeutſche Fußball-Meiſterſchaft. Nun iſt es endlich ſo weit, das deutſche Fußball⸗Spiel⸗ jahr 1938/39 windet ſich ſteil ſeinem Höhepunkt entgegen. Am kommenden Sonntag, 18. Juni, wird im Berliner Olympiaſtadion, das bereits zwei Großkämpfe von Format in den letzten beiden Wochen erlebte, der erſte großdeutſche Fußballmeiſter erkoren. Wer wird es ſein? Schalke 04 oder f Admira Wien? Der Meiſter Weſtfalens oder der Oſtmark⸗ meiſter? Zwei hochklaſſige Mannſchaften haben ſich mit die⸗ Schalke 04 oder Admira Wien ſen beiden Einheiten für den entſcheidenden Kampf qualifi⸗ 5 ziert Es ſteht nun wohl eindeutig feſt, daß im Altreich im 1 Augenblick die„Knappen“ die beſte Mannſchaft darſtellen, Aa: die Wiener Admira aber hat ſich verdient die Oſtmark⸗Mei⸗ in ſterſchaft geſichert, wenn auch Rapids Ruhm nicht geringer N. iſt. Der Pokalmeiſter kann mit beiden Mannſchaften im gleichen Zuge genannt werden. 100 000 Zuſchauer ſtehen. vor einem Erlebnis, das ſchon die längſten Anreiſen lohnt. ö Im Berliner Olympiaſtadion wird man, wenn die beiden 35 Mannſchaften auch nur einigermaßen gut ins Spiel kom men. Leiſtungen ſehen, wie ſie nur ſehr ſelten einmal ge⸗ boten werden, ſtehen ſich hier doch zwei Gegner gegenüber, die das kunſtvolle Spiel mit dem Ball lieben und erſt in 9 zweiter Linie an den Kampf denken. Zum erſten Male ſteht eine Wiener Mannſchaft im entſcheidenden Kampf um die höchſte Würde, die der deutſche Fußball zu vergeben hit. Ein Wird es der Admira gelingen, ebenſo wie Rapid in da Pokalmeiſterſchaft, bis zum höchſten Ziel zu kommen? Oder iſt Schalke 04 doch in der Lage, die Wiener noch einmal von der Erreichung der höchſten Spitze abzuhalten? Dieſe Fra⸗ 2 gen muß der kommende Sonntag klären. luz 15 a 5 n: Als der Weſtfalenmeiſter und dreimalige deutſche Al Gut meiſter Schalke 04 ſein erſtes Vorſchlußrundenſpiel gegen ö ortg. den Dresdener SC infolge eines bitteren Verſehens des 5 wenig glücklichen Schiedsrichters auch in der Verlängerung f nicht ſiegreich geſtalten konnte, gab man allgemein dem Oſt⸗ ume markmeiſter Admira Wien, der in Frankfurt den Hambur⸗ f 9 ger SW zahlenmäßig ſo klar und leicht beſiegt hatte, einen 20 U nicht unerheblichen Vorteil mit ins Endſpiel, die längere rufer Zeitſpanne des Ausgeruhtſeins und der vorbereitenden Kon⸗ Elga zentration. Inzwiſchen ſcheint ſich das Blatt doch weſentlich Reich gewendet zu haben. Admira ſtellte mehrere Spieler für den 11 f Gaukampf Oſtmark—Schleſien ab und hat nun zwei Ver⸗ 11 letzte, die am Sonntag nicht dabei ſein können. Peter 55 Platzer, der ausgezeichnete Torhüter der Wiener, zog ſich 05 8 bei einer unglücklichen Abwehr einen Bänderriß in der Die Schulter zu, und Toni Schall, der ruhende Pol des Ab⸗ 1 5 wehrdreiecks, mußte mit einem Bänderriß im Knie ebenfalls deren einen Arzt in Anſpruch nehmen. Es iſt vollkommen ausge⸗ Anfar ſchloſſen, daß beide am Sonntag ſpielen können, vielmehr dreifg wird der Oſtmarkmeiſter ſogar einige Wochen auf ſie ver⸗ artige zichten müſſen. Das iſt doppeltes Pech, zumal auch noch der beſcht ausgezeichnete Läufer Urbanek geſperrt iſt. Allerdings ver⸗ Schlu ſuchen die Wiener, wenigſtens Urbanek auf dem Gnaden⸗ wege freizubekommen, um eine einigermaßen ausgeglichene 91 S Mannſchaft ſtellen zu können. Schlimmer noch als das Feh⸗ Rach len von Schall iſt der Ausfall von Platzer, deſſen alleinige bels z Anweſenheit genügte, um der Admira⸗Abwehr Ruhe und folgen Sicherheit ejnzuflößen. Sicherlich werden es auch die Schal⸗ 5 ker außerorventlich bedauern, daß ihr Gegner nicht in be⸗ 2 ſter Beſetzung antreten kann, zumal gerade ſie, die„Knap⸗. pen“, Aim rechten Augenblick wieder ihren Verteidiger deutſe Schweißfurth zur Stelle haben, alſo die gegen den DS Ader 72 2 88 21 925 1— 7 8 Mut ſiegreiche Mannſchaft ſtellen können. Wird Schalke diefen Autſch Vorteil zum Sieg snutzen können? er Vorteil zum Siege ausnutzen können 8 Wut 5 l wie m Deutſcher Bergſteigerſieg im Himalaja ba München, 14. Juni. Deutſche Bergſteiger feierten im e Himalaja einen neuen Sieg über die Naturgewalten. Die große drei Münchener Bergſteiger Ernſt Grob, Herbert Paidar und u und Ludwig Schmaderer konnten im Sikkim-Himalaja nach verſtä ſiebentägigem Ringen am 29. Mai den Gipfel des 7363 m dieſen hohen Tent Peak erſteigen, der als der ſchönſte Siebentau⸗ ſetzen ſender im Gebiet des„Kantſch“ gilt und bisher noch nicht 5 erſtiegen werden konnte. Alle früheren Angriffe auf den A Rundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 5.45 Morgenlied, Zeit, Wetter, Wiederholung der zweiten Abendnachrichten, landwirtſchaftliche Nachrichten; 6 Gymnaſtik, anſchl.: Wiſſenswertes und Praktiſches aus der Geſundbeits⸗ pflege; 6.30 Frühkonzert: 7 bis 7.10 Nachrichten; 8 Waſſer⸗ ſtandsmeldungen, Wetter, Marktberichte; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Morgenmuſik; 9.20 Für dich daheim; 9.30 Sendepauſe; 11.30 Volksmuſil und Bauernkalender, Wetter; 12 Mittagskonzert; 13 Nachrichten, Wetter; 13.15 Mittagskonzert; 14 Nachrichten; 14.10 Konzert bezw. Schallplatten; 15 Sendepauſe; 16 Nach⸗ mittagskonzert; 18.45 Aus Zeit und Leben: 20 Nachrichten: Sonntag, 18. Juni: 6 Frühfonzert; 8 Waſſerſtandsmeldungen, Wetter, Bauer, hör zu; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Morgenmuſik; 9 Im eigenen Lande geht die Sonne am ſchönſten auf, Morgenfeier; 9.30 Kleines Frühkonzert; 10 Frohe Weiſen; 11 NSKK. ſpielt und ſingt, 11.30 Werkſchaffen am Oberrhein; 12 Mittags⸗ konzert; 13 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Muſik am Mit⸗ tag; 14 Eine wunderſame Reiſe; 14.30 Muſik zur Kaffee⸗ ſtunde; 16 Muſik am Sonntagnachmittag; 18 Ravensburg, Bild einer Stadt; 18.45 Beliebte Tonfilm⸗Melodien; 19 Sport am Sonntag, dazwiſchen: Schallplatten; 20 Nachrich⸗ ten; 20.15 Wie es euch gefällt; 22 Nachrichten, Wetter, Sport; 22.30 Unterhaltung und Tanz: 24 Nachtmuſik. Wtontag, 19. Jun: 10 Räubervolt; 10.30 Sendepause; 17 Uebernahme; 18 Meiſter der Unterhaltung; 19 Der Dengelegeiſt und andere Erzählungen; 19.45 Kurzberichte; 20.15 Stuttgart ſpielt auf; 21 Sinfonie⸗Konzert aus Italien; 22.30 Nachtmuſik. Dienstag, 20. Juni: 10 Ich will zur guten Sommerzeit ins Land der Fran⸗ ken fahren; 10.30 Sendepauſe; 17 Schulkinder ſingen in Dänemark und Deutſchland; 17.30 Wilhelm Strienz ſingt— Hans Buſch ſpielt; 18 Zur Unterhaltung; 19 Zur Unterhal⸗ tung; 19.45 Kurzberichte; 20.15 Schwarzwälder Volksmuſik; 21 Schallplatten; 21.30 Melodie und Rhythmus; 22.20 Poli⸗ tiſche Zeitungsſchau; 22.35 Abendkonzert. e FFF 1 Tent Peack waren weit unterhalb des Gipfels geſcheitert. 10 Genau vier Wochen nach ihrer Abreiſe von Darjeeling ha⸗ 30 0 ben die drei Deutſchen ihr Ziel erreicht, ſie haben damit zu 5 5 den fünf bisher von deutſchen Bergſteigern im Himalaja Eus i und im Karakorum erſtiegenen Siebentauſendern einen Cure ſechſten erobert. urer 5 1 5 1 Mittwoch, 21. Juni: ae 10 Deutſchland, Land der Schönheit; 10.30 Sendepauſe; gehör 18 Froher Feierabend, dazwiſchen 18.45: Kurzberichte; 19.30 en de Bremsklötze weg, von deutſchem Fliegergeiſt: 20.15 Anterhal⸗ Stron tungskonzert; 21.30 Roter Brand, glühe auf, zur Sommer⸗ und ſonnenwende; 22.30 Operette und Tanz. der K —— War Reichsfender Frankfurt a. M.: 95 Sonntag, 18. Juni: i un d 6 Hafenkonzert: 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen; 8.05 n Wetter; 8.10 Wir ſingen den Sonntag ein; 8.45 Bekenntniſſe ſe E zur Zeit; 9 Ewiges Deutſchland, 10 Gläubiges deutſches 1 Herz, Stunde der Beſinnung; 10.45 Funkſtille; 10.50 Zau⸗ 1 ber der Melodie; 11.15 Zwiſchen Dorn und Korn, Horfolge; Del 12 Militärkonzert; 13 Der Tag der ſchweren Artillerie in Deutſ Koblenz; 13.15 Muſik am Mittag; 14 Für unſere Kinder; ſamm 14.30 Uns gehört der Sonntag: 15.15 Volkstum und Hei⸗ Zum mat: 16 Nachmittagskonzert; 18 Menſch, ärgere dich nicht; haut 19 Das Tier und wir; 19.30 Sportſpiegel des Sonntags; 98 20 Zeit, Nachrichten, Wetter: 20.15 Ufa⸗Komponiſten dirigie⸗ 100 0 ren ihre Werke; 22 Zeit, Nachrichten; 22.10 Wetter, lokale in ab Nachrichten; 22.15 Sport; 22.30 Austauſchſendung Frank⸗ D furt Turin. tun u Montag, 19. Juni: a Sie f 18 Wenn Bauern ins Erzählen kommen; 18.30 Menſchen die ne — Berufe— Schicksale; 20.15 Stuttgart ſpielt auf; 22.15 12 Bilderbuch der Woche; 22.30 Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſtk. Halifg Dienstag, 20. Juni: 15 5 18 Volk und Wirtſchaft; 18.15 Mutterglück im Geſtüt e Waldfried: 18.30 Volksmuſik; 19.30 Viel Freuden mit ſich macht bringet die ſchöne Sommerzeit; 20.15 Afrikaniſche Hochzeit, 5 Hörſpiel: 21.15 Muſikfreund— Muſikfeind!?, Schallplatten; 9 22.20 Politiſche Zeitungsſchau; 22.35 Großer Tanzabend. 5 Mittwoch, 21. Juni: 18 Auf der Feierſtätte Loreley; 18.30 Frauen der Ver⸗ ſtark gangenheit; 19 Fliegendes Deutſchland; 20.15 Internatio⸗ lich di nales Muſikfeſt. 22.15 Wir ſteken um den Flammenſtoß; 90 23 Muffk aus Wien. Fhiller