5 Be eee 39. Jahrgang eis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Paſt Mk. 1.60, u der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Aazeigenpreiſe⸗ Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., un Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläffe gemäß Preisliſte r. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 3. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fenipeecher Nr. 47216. Poſtſchech⸗ Route: Karlsruhe 78439. dages und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Derindbbatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle). Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 5. 39: 1130 p Danzig will heim! Eine deutſche Stadt will zu Deutſchland— Abrechnung Dr. Goebbels mit dem polniſchen Größenwahn. Danzig, 19. Juni. Auf dem Luftweg von Berlin kommend, iſt Reichsmini⸗ ſter Dr. Goebbels am Samstag abend kurz nach 18 Uhr in Danzig eingetroffen, um an den Schlußveranſtaltungen der Haukulturwoche teilzunehmen. Gerade in dieſen Tagen Waere polniſcher Provokationen empfindet das deutſche zig die Anweſenheit Dr. Goebbels als den Ausdruck keller Verbundenheit in ſeinem mit Ruhe, aber unbeug⸗ mer Entſchloſſenheit geführten Kampf um das Recht. Von Zoppot aus traf Reichsminiſter Dr. Goebbels um 20 Uhr nach einer Jubelfahrt durch das winkende und heil⸗ rufende deutſche Danzig vor dem im Feſtſchmuck prangenden Staatstheater ein. Zuſammen mit Gauleiter Forſter betrat Reichsminiſter Dr. Goebbels dann das von einer erwar⸗ tungsvollen Feſtfreude erfüllte Staatstheater. Der Platz vor dem Theater iſt ſchwarz von Menſchen. Ehe noch die Pauſe beginnt, brauſen in faft ununterbrochener Folge die Rufe der Zehntauſende über den Platz:„Dr. Goebbels ſoll reden“ Die gleiche Bitte wird auch auf behelfsmäßigen Leinwand⸗ transparenten zum Ausdruck gebracht, die man in den vor⸗ deren Reihen poſtiert hat. Als um 21 Uhr die Pauſe ihren Anfang nimmt und die Sprechchöre mit verdoppelten und dreifachen Kräften einſetzen, tritt Dr. Goebbels unter orkan⸗ artigem Jubel auf den Balkon. Ein Begeiſterungsſturm bricht aus, als bekannt wurde, daß Dr. Goebbels nach Schluß der Theatervorſtellung zu den Danzigern ſprechen werde Wie ein Lauffeuer verbreitete ſich die Nachricht durch die Stadt, und bald ſtanden Zehntauſende auf dem Platz. Nach der Theatervorſtellung tritt Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels zuſammen mit dem Gauleiter auf den Balkon und hält folgende Anſprache: Deutſche Männer und Frauen! Danziger! Ich komme aus dem Reich, um Euch die Grüße des Führers und des deutſchen Volkes zu überbringen. Ich ſtehe hier auf dem doden einer deutſchen Stadt, vor mir Zehntauſende kutſcher Menſchen und ringsum ungezählte Jeugen deut⸗ her Kultur, deutſcher Sitte, deutſcher Art und deutſcher WMukunſt. Ihr Danziger ſprecht die deut ſche Sprache wie wir im Reich. Ihr entſtammt derſelben Raſſe und de m⸗ ſelben Volkstum. Ihr ſeid mit uns in einer großen Schickſalsgemeinſchaft verbunden: Ihr wollt d es halb heim zum Reich. Eure Entſchloſſenheit zur Rückkehr zur großen Mutter unſeres gemeinſamen Vaterlandes iſt ſtark und unüberwindlich. Nur eine mißgünſtige, neiderfüllte und verſtändnisloſe Welt kann den Verſuch machen wollen, ſich⸗ e unaufhaltſamen Drang von Volk zu Volk zu wider⸗ etzen. Ueber Nacht iſt Eure Skadt zu einem internationalen Problem geworden. Ihr habt das vorher garnicht gewußt und auch garnicht gewolll. Was Ihr immer wolltet, was Ihr heute wollt und was Ihr in aller Jukunfk wollen wer⸗ det, iſt klar: Ihr wollt zum großen deukſchen Reich gehören. Euer Wille iſt verſtändlich, klar, eindeulig und, wie ich an Eurer Haltung feſtſtellen kann, unerſchülterlich. Ihr habt nun das Pech, daß Eure ſchöne Stadt Danzig an der Weichſelmündung liegt; und nach der Warſchauer Theorie gehören Städte an Flußmündungen immer zu den Ländern, durch die dieſe Flüſſe fließen. Darum gehört, B auch Rotterdam zu Deutſchland, da es der Rheinmündung liegt, und der Rhein ein deutſcher Strom iſt. Dieſe Beweisführung iſt, wie Ihr zugeben werdet, und wie die Welt auch weiß, lahm und ſie entbehrt nicht der Komik Darüber iſt man ſich ſelbſtverſtändlich auch in ö Warſchau klar. Und weil man dort weiß, daß man Un⸗ echt hat deshalb ſchimpft man. Die polniſchen Scharfma⸗ cher fordern neuerdings von Deutſchland Oſtpreußen und Schleſien; Polens demnächſtige Grenze ſoll nach ihnen die Oder ſein. Man wundert ſich, warum ſie nicht die Elbe oder gar den Rhein für ſich reklamieren; denn da lreffen ſie ſich gleich mit ihren neuen Bundesgenoſſen, den Engländern, deren Grenze bekanntlich auch am Rhein liegt. Die polniſchen Chauviniſten erklären, ſie wollten uns deutſche in einer kommenden Schlacht bei Berl in zu⸗ ſammenhauen. Ich brauche darüber kein Wort zu verlieren. Zum Zuſammenhauen gehören zwei, einer der zuſammen⸗ haut und einer, der ſich zuſammenhauen läßt. Wohin ich auch blicke ich entdecke augenblicklich weder den einen noch den anderen, wenigſtens ſoweit dieſes Ereignis ſich bei Ber⸗ lin abſpielen ſoll⸗ Darum nehmen wir im Reich, wie Ihr das wohl auch tun werdet, dieſe polniſchen Großſprechereien nicht ernſt. Sie ſind gewiſſermaßen politiſche Pupertätserſcheinungen, die nach einer gewiſſen Zeit wieder von ſelbſt verſchwinden. London will, wie der engliſche Außenminiſter Lord Halifax vor einigen Tagen noch vor dem Unterhaus erklärte, ie Danziger Frage in freundſchaftlichen Verhandlungen beigelegt wiſſen. n hat auch England Warſchau einen Blankowechſel zur Verfügung geſtellt und macht augenblicklich den Verſuch, das Reich und Italien ein⸗ zukreiſen, um die Politik von 1914 aufs neue aufzunehmen. Aber man irrt dort, wenn man glaubt, ein ſchwaches, ohn⸗ mächtiges, bürgerliches Deutſchland vor ſich zu haben. Das nationalſozialiſtiſche Reich iſt nicht ſchwach, ſondern fark. Es iſt nicht ohnmächtig, es beſitzt vielmehr augenblick⸗ die imponierendſte Wehrmacht der Welt. Und es wird 91 nicht von feigen Bourgeois regiert, ſondern von Adolf Hiller. 5 7 „FFFFTPTPTPTPTPbPbPTPTPTPTPTPTbTbTbTbTbPTGTVTCTCTGTGTGTGCTCTCTCTGTbTbTTTTTT . e 2 5 F eee Montag, den 19. Juni 1939 77777... b Unterbrechung der Moskauer Verhandlungen London, 18. Juni. Nach aus Moskau eingetroffenen Berichten aft dort in den Paktverhandlungen eine Unter⸗ brechung eingetreten, die von beiden Seiten, vor allem von den britiſchen Unterhändlern, dazu benutzt wird, Mittel und Wege zu ergründen, um die augenblicklichen Schwierigkei⸗ ten in den Paktverhandlungen zu überwinden. Es wird im Zuſammenhang hiermit erneut beſtätigt, daß ſich das eigentliche Verhandlungsthema in Moskau überhaupt nur noch um die Frage der gegenſeitigen Rückverſicherungen im Fernen Oſten dreht. Es iſt vom ſowfetruſſiſchen Stand⸗ punkt aus verſtändlich, daß Moskau ſich natürlich in die Front der britiſchen Einkreiſungspolitik nur dann einrei⸗ hen laſſen will, wenn es ſeinerſeits entſprechende Garan⸗ tien in Oſtaſien von Seiten Englands erhält. England will — das hat der bisherige Verlauf der Moskauer Verhand⸗ lungen genau erkennen laſſen, und entſpricht auch vollkom⸗ men der britiſchen Mentalität— unter allen Umſtänden vermeiden, ſich in dieſer Hinſicht irgendwie feſtzulegen, weil es die Rückwirkungen in der öffentlichen Meinung der Welt und vor allem in Japan fürchtet. In Moskau fragt man ſich angeſichts der derzeitigen Vorfälle in Tientſin, wie weit England überhaupt praktiſch in der Lage wäre, ſelbſt ſchriftlich eingegangene Verpflichtungen im Fernen Oſten zu erfüllen. Die Verhandlungen in Moskau haben ſich alſo auf den Fernen Oſten konzentriert. Die baltiſchen Staaten ſind kein Hindernis mehr, denn hier wäre England ſkrupellos bereit, die Moskauer Formeln anzunehmen. Es wäre ihm gleich⸗ gültig, was darüber— in erſter Linie die Staaten, die wirklich neutral bleiben wollen— denken. Ehre und Frei⸗ heit beſonders der kleinen Völker waren ja für England ſtets Begriffe, die ſich ausgezeichnet als politiſche Vor⸗ wände verwenden ließen, die es aber niemals wirklich zu reſpektieren gewillt war. Japan iſt jedoch kein kleiner Staat, ſondern eine Weltmacht. Verpflichtungen gegen Ja⸗ pan, beſonders in Verbindung mit der Politik der Sowjet⸗ union, ſind eine außerordentlich ernſte Sache. Es iſt daher abzuwarten, wie die Oeffentlichkeit in England und auch in Frankreich die Nachricht aufnehmen würde, daß London und Paris mit Moskau im Fernen Oſten durch Dick und Dünn gehen. Es iſt auch abzuwarten, wie weit London überhaupt imſtande wäre, mit ſeinen Machtmitteln kriege⸗ riſche Konflikte— an die Moskau offenbar denkt— im Fer⸗ nen Oſten auszutragen. Gerade die Vorfälle in Tient⸗ ſin ſind ein Zeichen dafür, daß England, ſelbſt wenn es wollte, nicht den ſtarken Mann ſpielen könnte. Andererſeits iſt es klar, daß Moskau ſich nicht auf Redensarten einlaſ⸗ ſen will, ſondern genaue und ſchriftliche Verpflichtungen verlangt. Oft ſchon hat England im wichtigſten Augenblick nicht daran gedacht, ſich für andere einzuſetzen, ſondern war beſtrebt, dieſe anderen für ſeine Intereſſen kämpfen zu laſf⸗ ſen. Die Sowjetunion beharrt daher darauf, einmal auch England zahlen zu laſſen und verlangt, daß es ſich genau ſo für die ſowjetruſſiſchen Ziele ſchlägt, wie England von Mos⸗ kau verlangt, daß dieſes für wirkliche britiſche Belange ſeine Haut zum Markte trage. oder vermeintliche Nr. 140 Halbamtliche Erklarung gegen Englaud Drohung mit weiteren Maßnahmen Japans. Tokio. 19. Juni. Hier wurde eine Erklärung in der Tienkſin⸗Angelegen⸗ heit veröffenklicht, die als halbamtlich bezeichnet wird. Da⸗ tin heißt es nach einer ſcharfen Zurückweiſung der offiziel ⸗ den britiſchen Darſtellung, daß man in Japan ebenfalls offi⸗ ziell erkläre. daß Tokio gezwungen ſein würde, weilkere Maßnahmen zu ergreifen, falls die britiſche Regierung be⸗ ſondere Schritte zum Schutze ihrer ſogenannken Inkereſſen unternehmen ſollte. In gut unterrichteten Kreiſen betont man, daß die Er⸗ klärung u. a. auch eindeutig zu verſtehen gegeben habe, daß Tokio die ganze Angelegenheit nur zwiſchen Japan und England behandelt wiſſen wolle und alle Ver⸗ ſuche Londons ablehne, eine dritte Macht in die Auseinan⸗ derſetzung hineinzuziehen. Was die grundſätzliche Seite der Streitfrage und der Blockade in Tientſin angehe, ſo betont man in den erwähn⸗ ten Kreiſen, daß Japan eine radikale Umſtellung der Poli⸗ tik der britiſchen Amtsſtellen in China fordere und Metho⸗ den, wie ſie bei der Verweigerung der Auslieferung der Terroriſten deutlich wurden, nicht annehme. Franzöſiſches A⸗Boot„Phenix“ verloren Mit 71 Mann Beſatzung verſchollen. Das franzöſiſche U⸗Boot„Phénix“ iſt am 15. Juni hei einer Uebung in den indochineſiſchen Gewäſſern nicht wieder aufgetaucht und trotz der Suchaktion aller verfüg⸗ baren Schiffe der franzöſiſchen Oſtaſienflotte und zahl⸗ reicher Waſſerflugzeuge verſchollen geblieben. N Das franzöſiſche Kriegsmarineminiſterium hat eine Mitteilung herausgegeben, die beſagt: Die Beſorgniſſe über das U⸗Boot„Phénix“ waren leider gerechtfertigt. Der Befehlshaber der franzöſiſchen Seeſtreitkräfte im Fernen Oſten, der die Nachforſchungen elbſt leitet, hat mitgeteilt, daß das U⸗Boot als verloren betrachtet werden muß. Die Nachforſchungen durch ſämt⸗ liche verfügbaren Flotten⸗ und Luftfahrteinheiten werden trotzdem fortgeſetzt. Eine Unterſuchungskommiſſion wurde ernannt. Der Bericht ſtellt dann feſt, daß ſich am 15. 6. früh bei ſchönem Wetter die U-Bootſektion„Phénix“ und„Eſpoir“ auf der Höhe von Camranh bereit hielt, um eine Angriffs⸗ übung auf den Kreuzer„Lamotte-⸗Picquet“ auszuführen. Beide U-Boote hatten am Vortag eine Angriffsübung unter normalen Umſtänden durchgeführt. In dem Bericht wird ſchließlich mitgeteilt, daß das U-Boot in einer Tiefe von 100 Metern liegt, und nur ein Oelfleck die Unter⸗ gangsſtelle bezeichnet. Die Beſatzung beſtand aus 71 Of⸗ fizieren und Mannſchaften. g Wie der„Matin“ meldet, ſoll das U-Boot gleich in den erſten Tagen ſeines Eintreffens in den chineſiſchen Gewäſſern einen Maſchinenſchaden gehabt haben, der zum Anlaufen des Hafens von Schanghai gezwungen habe. Was wir alſo im Reiche wollen, das iſt ebenſo klar, wie das, was Ihr wollt. Der Führer hat es in ſeiner letz⸗ ten Reichstagsrede ganz unmißverſtändlich zum Ausdruck gebracht, als er ſagte:„Danzig iſt eine deutſche Stadt und ſie will zu Deutſchland“. Das ſollte die Welt doch, wie man meinen möchte, verſtanden haben. Und die Welt müßte auch aus vergangenen Erfahrungen wiſſen, daß der Führer keine leeren Worte ſpricht. Sie befindet ſich jedenfalls in einem ſehr gefährlichen Irrtum, wenn ſie glaubt, daß er vor Drohungen zurückſchreckt oder vor Er⸗ 1 kapituliert Davon kann überhaupt keine Rede ſein. Darum dürft Ihr, deurſche Männer und Frauen von Danzig, getroſt in die Zukunft ſchauen. Das nalionalſozia⸗ liſtiſche Reich ſteht an Eurer Seite, wie Ihr zu ihm fleljt. Seid nun überzeugt, daß jeder in Deutſchland Euere WMünſche kennt, dieſe Wünſche im kiefſten Herzen keilt und mit der gleichen unbedingten Treue zu Euch ſteht, mit der Ihr dem Großdeutſchen Reich anhängt. Deshalb halten wir die Redensarten in Warſchau und in London für lauter Klopffechtereien, die mit vielen Worten den Mangel an Macht und an Entſchloſſenheit verbergen ſollen. Und was kümmert das Euch? Ihr Danziger wollt heim zum Reich! Aus der ſpontanen Begeiſterung, die Ihr mir, als dem Abgeſandten des Führers entgegenbringt, ſpricht die blutsmäßige Verbundenheit des Danziger Volkes mit unſerem Großdeutſchen Reich, mit unſerer deutſchen Heimat, ſpricht aber auch die Entſchloſſenheit, komme was mag, dem gemeinſamen Vaterland unverbrüchlich die Treue zu halten. Es iſt nicht das erſtemal, daß ich Euch ſo vor mir ſehe. Vor meiner Erinnerung ziehen vorbei die großen Reichspartei⸗ tage, das Sängerbundes⸗ und das Deutſche Turn⸗ und Sportfeſt in Breslau und nicht zuletzt mein vorjähriger Be⸗ ſuch bei Euch. Ich will damit nur ſagen, daß Euer Gefühl der Zuſammengehörigkeit mit dem Reich nicht neueren Datums iſt, wie das die engliſche oder franzöſiſche Preſſe Euch zu unterſtellen beliebt, 1 ſeit dem Tage in Euch lebendig iſt, an dem Euch das ſchwere Unrecht der Trennung vom Reich angetan wurde. Die ganze Welt ſchaut nun voll Spannung auf dieſe nächtliche Volkskundgebung, die Ihr auf dieſem weiten Platz veranſtalte! Es gibt in Paris und in London eine kriegshetzeriſche Lügenpreſſe, die behauptet Ihr wollt gar⸗ nicht heim zum Reich. Ihr habt ihr am heutigen Abend die richtige Antwort gegeben Ich nehme ſie als Vertreter des Reiches mit tiefem Dank entgegen. Ich bin gekommen, um Euch in Eurer Entſchloſſenheit u beſtärken, und nun habl Ihr mich geſtärkt. Und ſo for⸗ ere ich Euch denn auf, auch in Zukunft mutig, kapfer und aufrecht zu bleiben. Deutſchland iſt überall da, wo Deulſche ſtehen, alſo auch bei Euch. So laßt uns denn in dieſer feſtlichen Stunde aus über⸗ vollem Herzen rufen: Es lebe unſer Führer! Es lebe unſer deukſches Danzig! Es lebe unſer Großdeutſches Reich! Die zündende Anſprache des Miniſters hat die Danziger — wen wollte das wundern— in einen wahren Taumel vaterländiſcher Begeiſterung verſetzt. Faſt jeder einzelne Satz wurde mit ſtürmiſchen Kundgebungen der Zuſtim⸗ mung, oft aber auch leidenſchaftlichem Proteſte unterbrochen, und immer wieder erklingt auch der Ruf:„Wir wollen heim ins Reich!“ und das mitreißende„Ein Volk— ein Reich— ein Führer!“ Als Dr. Goebbels aber geendet hat, kennt der Jubel einfach keine Grenzen mehr. Erſchütternd kommt das, was die Menſchen empfinden, in dem wie ein Schwur klingen⸗ den Geſang der deutſchen Nationalhymnen zum Ausdruck. Minuten vergehen unter ſtürmiſchen tauſendfältigen Heilru⸗ fen die, wie man meinen möchte, in ihrer brauſenden Wucht in der ganzen Welt zu hören ſein müßten. Die Rede des Miniſters hat den Männern und Frauen im deutſchen Dan⸗ zig neue Kraft zu neuem Einſatz gegeben. Nach der Kundgebung zum Abſchluß dieſes denkwürdi⸗ gen Abends unternahm Gauleiter Forſter mit Reichsmini⸗ ſter Dr. Goebbels eine Fahrt durch die im Feſtſchmuck prangende Langgaſſe und dem Langen Markt, um ihm die der Stadt Danzig vom Führer geſchenkte Feſtausſchmückung dieſer ſchönſten alten Straße Danzigs zu zeigen. Auf dem ganzen Wege begleitete Dr Goebbels die Dankkundgebun⸗ gen der begeiſterten Bevölkerung. Der Miniſter kehrte dann in das Hotel nach Zoppot zurück. Trotz der ſpäten Nacht⸗ ſtunde waren die Straßen, die ſein Wagen durchfuhr, noch immer von jubelnden Menſchen umſäumt. Freudige Mitarbeit Staatsſekretär Reinhardt vor den Zollbeamten. 155 Staatsſekretär Reinhardt vom Reichsfinanzminiſte⸗ rium ſprach auf einer fachwiſſenſchaftlichen Tagung der Zollbeamten in Ilmenau und unterſtrich nachdrücklichſt, daß die Sicherung der deutſchen Lebensrechte außer⸗ gewöhnliche Leiſtungen des einzelnen erfordere. Jeder Beamte müſſe beſtrebt ſein, ſtets das Beſt⸗ und Größt⸗ möglichſte zu leiſten. Im einzelnen führte Staatsſekretär Reinhardt noch aus, die Berufung in das Beamtenverhältnis ſei ein Vertrauens⸗ beweis der nationalſozialiſtiſchen Staatsführung und bedinge erhöhte Pflichten. Der Beamte müſſe allen ein Vorbild treue⸗ ſter Pflichterfüllung und von wahrem Arbeitskameradſchafts⸗ geiſt und wahrem Volksgemeinſchaftsgeiſt durchdrungen ſein. Niemals dürfe er die Verbindung mit dem Volke verlieren. Kein Beamter vergebe ſich etwas, wenn er als einfacher SA.⸗Mann in Reih und Glied trete. Für Ueberheblichkeit und Standesdünkel ſei in der nationalſozialiſtiſchen Beamten⸗ ſchaft ebenſowenig Raum wie für unkameradſchaftliches, unhöf⸗ liches, eigenbrötleriſches oder gar mürriſches Weſen. Jeder Beamte ſei verpflichtet, ſich nicht nur fachlich, ſondern auch weltanſchaulich und ſoldatiſch laufend in Schwung zu halten und F Verkehr auch mit Nichtbeamten bedacht zu ſein. Zum Schluß wies Staatsſekretär Reinhardt noch auf die Einheit von Partei und Staat hin. Der Beamte müſſe ſich rückhaltslos— ohne jedes Vorbehalt, ohne jedes Wenn und Aber für den nationalſozialiſtiſchen Staat und die den Staat tragende NSDAP einſetzen. Es könne demgemäß nicht Be⸗ amter im nationalſozialiſtiſchen Staat werden oder bleiben, wer nicht das Vertrauen der NSDAP. genieße. Für die Be⸗ Urteilung eines Beamten ſei auch maßgebend, ob er ſeine Kinder nach nationalſozialiſtiſchen Grundſätzen erziehe und ſie infolgedeſſen freudigen Herzens den nationalſozialiſtiſchen Jugendeinrichtungen anvertraue. Jeder Beamte muß es al Glück empfinden, im nationalſozialiſtiſchen Staat Beamter und damit einer der treueſten Helfer des Führers zu ſein. ö Die Bauten des Reichspatteitages Auf dem Reichsparteitagsgelände ſind ſeit dem letzten Parteitag die Bauten des Führers ein gewaltiges Stück vorwärtsgetrieben worden. Neben den fertiggeſtellten Bau⸗ ten im Luitpoldhain als dem Aufmarſchgelände der Formationen der Partei, der Luitpoldhalle als dem vorläufigen Tagungsort der Parteikongreſſe, dem Zep⸗ pelinfeld als dem Aufmarſchplatz der Politiſchen Leiter und des Reichsarbeitsdienſtes und dem als Aufmarſchſtätte für die Jugend dienenden alten Stadion wachſen die übri⸗ gen gigantiſchen Bauten und Anlagen immer mehr hervor 5 geben ein Bild von dem Bauſchaffen des Dritten Rei⸗ 8. Der neue Kongreßbau, der nach ſeiner Fertigſtellung neben der eigentlichen Kon⸗ greßhalle zahlreiche Nebenräume enthalten wird, iſt bei einer Länge von über 275 Metern und einer Tiefe bis zu 265 Metern faſt bis zum zweiten Obergeſchoß fertiggeſtellt. Die Schauſeiten des Baues ſind aus Granitquadern herge⸗ ſtellt, die in mehr als 80 Steinbrüchen gebrochen wurden. Auf dem inneren Säulengang wird die ohne Stützen freigeſpannte Dachkonſtruktion ruhen, deren Schei⸗ telpunkt 68.5 Meter über dem Gelände liegen wird. Ihre größte Spannweite wird 160 Meter betragen. Das Deutſche Stadion, zu dem während des Reichsparteitages 1937 der Grund⸗ ſtein gelegt wurde, wird 405 000 Zuſchauern Platz bieten. In jünz großen Rängen werden ſich die Stufen der Tri⸗ hünen bis zu einer Höhe von 80 Metern erheben. Die bei⸗ den Ecktürme. die die in Hufeiſenform zu errichtenden Tri⸗ bünenbauten abſchließen werden, werden ſogar 22 Meter höher ſein als die Türme der Nürnberger Lorenzkirche. Für dieſen gewaltigen Bau ſind bereits umfangreiche Vor⸗ arbeiten bewältigt worden. So wurden neben anderen Bauten dreieigene Bahnhöfe für den Abtransport des notwendigen Baumaterials erſtellt. Auf dem Gelände, auf dem das Deutſche Stadion erſtehen wird, wurde mit den Ausſchachtungsarbeiten begonnen. Von den insgeſamt zu bewegenden zwei Millionen Kubikmeter Erdmaſſen ſind bereits 700 000 Kubikmeter bewältigt, ſo daß in Kürze mit den Fundamentierungsarbeiten begonnen werden kann. In verhältnismäßig kurzer Zeit iſt auch hier eine Rieſenarbeit geſchehen. Das Märzfeld, das macht n Aufmarſch⸗ und Vorführungsgelände der Wehrmacht, wird ringsum von Tribünen umzogen ſein, die 250 000 Perſonen Platz bieten. In gleichen Abſtänden wer⸗ den 24 je 38 Meter hohe Türme von den Tribünen auf⸗ ragen. Die Innenfläche des Märzfeldes iſt 610 Meter lang, und faſt einen Kilometer breit. Auf ihr können etwa 1.8 Millionen Perſonen Aufſtellung nehmen. Neben der großen Führertribüne, die gegenüber der Einmündung der großen 33 Roman von Elſe Wernecke Hergesheimer lächelt in ſich hinein und lenkt vom Thema ab. Er lobt Eliſabeths friſches, geſundes Aus⸗ ſehen, gibt ſeiner Befriedigung darüber Ausdruck, daß ſie ſo raſch den Schreck über die Sturmnacht im Aermel⸗ kanal und ihre Folgen überwunden hat, und plaudert von Muſik, von Konzerten, von neuen Plänen. Eliſabeth fragt und intereſſiert ſich, antwortet und lacht— und das alles iſt friedlich und behaglich im hellen Sonnen⸗ ſchein auf der blühenden Wieſe. So friedlich, daß der junge Maler ſich allmählich beruhigt. Es geht ihm ſo gut— und er ſtreckt ſich im Graſe. Nichts, ſollte man meinen, könnte dieſen glücklichen Frieden ſtören. Jedenfalls nicht eine ſolche Belangloſig⸗ keit! Dieſe Belangloſigkeit iſt ein kleiner ſchwarzweißer Hund, der plötzlich drüben auf dem Weg ſteht. Ganz allein auf dem Weg, der vom Hang heraufkommt. Und Schnaps ſtürzt ſich mit ganz hohem, wildem Gekläff auf den dort 8 den man für ſeinen Zwillingsbruder halten önnte. Eine Belangloſigteit, ohne Zweifel. Aber die beiden Herren ſehen zu ihrem Erſtaunen, daß Eliſabeth Ullmann mit dunkelrotem Kopf aufſpringt, mit einem unerklärlichen Geſichtsausdruck— einer Miſchung von Jubel und Ent⸗ ſetzen— die Hunde anſtarrt, ſich dann umwendet und . ohne jede Entſchuldigung, davon und ins Haus äuft. 5 Dann ſteht der alte Hergesheimer ſchwerfällig auf und ſagt langſam:„Ich glaube, für uns beide iſt jetzt ein kleiner Spaziergang nach dem Rotwandhaus fällig.“ 2— Wirklichkeitsſinn Straße erbaut wird, wird auch eine Rieſenplaſtik in Broftze von Profeſſor Thorak das Märzfeld ſchmücken. Von den ſonſtigen Bauten verdient vor allem der un⸗ terirdiſche Bahnhof in der Nähe der // Unterkunft e zu werden. Er dient dem Zweck, den Stra⸗ enbahnverkehr ſtörungsfrei in das Parteitagsgelände 1 zu können. Auch die Reichsbahn tritt auf dem eichsparteitagsgelände mit einem größeren Bau hervor. So wird in unmittelbarer Nähe des Lagergeländes ein Lagerbahnhof erſtehen, der eine Front von 250 Me⸗ ter haben wird. j WI 5 ei 70 N f 86, Mill. Einwohner Großdentſchlands Erſte Ergebniſſe der Volkszählung.— 136,4 Einwohner je Quadratkilometer. Nach den ſoeben im Statiſtiſchen Reichsamt zuſam⸗ mengeſtellten erſten vorläufigen Ergebniſſen der Volks⸗ zühlung vom 17. Mai 1939 beträgt die ortsanweſende Bevölkerung des Deutſchen Reiches ohne Memelland, wo die Zählung nicht durchgeführt wurde, 79,6 Millionen Einwohner. Zuſammen mit den rund 153 000 Einwoh⸗ nern des Memellandes, in dem die Zählung demnächſt nachgeholt wird, beziffert ſich die Reichsbevölkerung auf 79,8 Millionen Einwohner. Rechnet man hierzu die rund 6,8. Millionen Einwohner des Protektorats Böhmen und Mähren, ſo ergibt ſich, daß auf dem Gebiet des Groß⸗ deutſchen Reiches rund 86,6 Millionen Einwohner leben. Gegenüber den letzten Zählungen(Altreich ohne Saar⸗ land: 16. Juni 1933; Saarland: 25. Juni 1935; ehem. Oeſterreich: 22. März 1934; ſudetendeutſche Gebiete: 1. Dezember 1930) hat die Reichsbevölkerung(ohne Me⸗ melland und das Protektorat Böhmen und Mähren) um rund 3,2 Millionen oder mehr als 4 v. H. zugenommen. Dieſe Zunahme iſt hauptſächlich auf den Geburtenüber⸗ ſchuß im alten Reichsgebiet zurückzuführen. Von der Geſamtbevölkerung des Reichs entfallen 38,8 Millionen auf das männliche und 40,8 Millionen auf das weibliche Geſchlecht. Der Frauenüberſchuß iſt, wie bei allen Zählungen nach dem Weltkrieg zu beobachten war, weiter zurückgegangen. 1939 kommen auf je 1000 Männer noch 1050 Frauen gegenüber 1060 im Jahre 1933, 1073 im Jahre 1925 und 1101 im Jahre 1919. Die Bevölkerungsdichte iſt von 131,0 Ein⸗ wohnern je Quadratkilometer auf Grund der letzten Zäh⸗ lungen auf 136,4 Einwohner je Quadratkilometer 1939 ge⸗ ſtiegen. Von den europäiſchen Staaten weiſen lediglich Belgien, die Niederlande, England und Italien eine höhere Bevölkerungsdichte auf. Der abſoluten Bevölkerungszahl nach iſt das Reich nach Sowjetrußland der volksreichſte Staat Europas. Bei ſeiner Neugründung im Jahre 1871 hatte das Deutſche Reich rund 41 Millionen Einwohner. Nach den Ergebniſſen der letzten Vorkriegszühlung 1910 betrug die Bevölkerungszahl im damaligen Reich 64,9 Millionen und ſtieg bis 1914 auf 67,8 Millionen. Bei der erſten Nach⸗ kriegszählung 1925 wurden auf dem durch das Diktat von Verſailles erheblich verkleinerten Reichsgebiet 62,4 Mil⸗ lionen Einwohner ermittelt, bis 1933 ſtieg die Zahl wie⸗ der auf 65,2 Millionen. Durch die Wiedereingliederung uralter deutſcher Gebiete unter der Führung Adolf Hitlers iſt die Bevölkerung des Reichs(ohne Protektorat Böhmen und Mähren) nunmehr auf faſt 80 Millionen angewachſen, mit dem Protektorat Böhmen und Mähren auf faſt 86,6 Millionen. München war der richtige Weg Lord Rothermere fordert engliſchen Wirklichkeitsſinn. Lord Rothermere, der bereits ſeit einiger Zeit die Kontrolle über die ſogenannten Rothermere-Blätter nicht mehr ausübt, veröffentlicht in der„Daily Mail“ einen Artikel, den er als Nachruf bezeichnet und in dem er zunächſt ſchildert, daß er ſchon ſeit 1933 ſtets den Kampf für die britiſche Aufrüſtung geführt habe. Den heutigen Stand der britiſchen Luftflotte hält Rothermere für un⸗ zureichend. Weiter heißt es dann: Nach München habe er gedacht, daß die Befriedung, für die Chamberlain gekämpft habe, ohne Zeitverluſt weiter betrieben würde. Er habe ſich per⸗ ſönlich dafür eingeſetzt, grobe Fehler von Verſailles und Trianon zu korrigieren. Abſchließend ſchreibt er, er hoffe aufrichtig, daß Chamberlain von ſeiner Befriedungspolitik nicht ablaſſen wird. Endlich müſſe das britiſche Volk ſich darüber klar werden, daß Sentimentaliſten, Theoretiker, parlamenta⸗ riſche Politiker, Emporkömmlinge, kriegshetzeriſche Zei⸗ tungen und Kommuniſten ſich über es luſti gemacht hät⸗ ten. Das britiſche Volk müſſe jetzt verſtehen, daß ohne ein richtiges Verſtehen der augenblicklichen internationalen Lage nicht möglich ſei. ö Und er packt den ſprachloſen Maler kurzerhand am Arm und zieht ihn, ohne eine Widerrede zuzulaſſen, mit ſich fort. Einundzwanzigſtes Kapitel. . Schmutzſtreifen auf den braunen Armen und Beinen des kleinen Martin ſind längſt getrocknet. An einigen Stellen ſind ſie ſchon verſchwunden, an anderen ſitzt noch eine dicke Kruſte. Einen großen Geiſt gentert das nicht. Außerdem hat der kleine Martin keine Zeit, darauf zu achten. Er iſt bei einer aufregenden und anſtrengenden Arbeit. „S— teh doch, du Herſch!“ ſchreit er erbittert. Die Tiere der Arche Noah ſollen das kleine Rinnſal, nein, den breiten, brauſenden Fluß überqueren. S Schatten fällt plötzlich auf Martin und ſeine 5„Man müßte eine Brücke bauen, weißt du?“ Der kleine Martin hebt den Kopf. Es ſteht jemand drüben ganz dicht neben dem Schaf und dem Kamel Ein Mann. alt wie Onkel Eeeheim und nicht ſo jung wie Onkel Rudi. Aber er iſt ganz ernſt und lacht nicht ſo dumm, wie andere Leute, wenn ſie mir Martin reden ſich abwartend und ein bißchen mißtrauiſch verhalten, aber als der fremde Mann jetzt ein paar Stöckchen und tein auflieſt, findet er langſam Martins 15 l Der kleine rote Mund ſteht halb offen v t Wie der das macht—— 2 8 5 1 größere Steine ins Waſſer gelegt bis zu dem Stein in der Mitte. Darüber kommen dann Stöckchen, Erde und Gras. Eine halbe Brücke iſt es ſchon. ernſthaft und freundlich an. Und jetzt fragt der fremde Mann, was alle Erwachſe⸗ nen kleine Jungens zu fragen pflegen. Lettland wehrt Lügenhetze ab Scharfes Dementi franzöſiſcher Behauptungen. Die lettiſche Geſandtſchaft in Paris hat ſich ver⸗ anlaßt geſehen, gegen die zahlreichen, in verſchiedenen Zeitungen erſchienenen Informationen im Zuſammenhan mit den engliſch⸗ruſſiſchen Verhandlungen und mit dem Abſchluß des Nichtangriffsvertrages zwiſchen Lettland und Deutſchland ein ſcharfes Dementi auszugeben, das von der Havas⸗Agentur verbreitet wird. In dieſer Richtigſtellung betont die lettiſche Geſandt⸗ ſchaft in Paris, daß ſie nicht in die Einzelheiten noch in das Spiel der verſchiedenen wolle, die ſeit einigen Wochen gegen die baltiſchen Länder entfeſſelt worden ſeien; aber es ſei notwendig, zwei be. ſonders phantaſievolle Behauptungen 1. daß der deutſch⸗lettiſche Nichtangriffsvertrag angeblich Geheimklauſeln enthalte; dieſe Nachricht entbehrt jeder Grundlage; 2. daß der Außenminiſter Lettlands ſich in Berlin verpflichtet habe, längs der ſowjetruſſiſch⸗lettiſchen Grenze durch Deutſchland Befeſtigungswerke bauen zu laſſen. Die lettiſche Geſandtſchaft in Paris iſt ermächtigt, dieſer Behauptung das ſchärfſte Dementi entgegenzuſtellen, Zum Schluß heißt es in der Richtigſtellung:„Den Nichtangriffsvertrag mit Deutſchland, den Lettland gm 7. Juni 1939 unterzeichnet hat, iſt eine natürliche Ergän⸗ zung des gleichen Vertrages, der mit Sowjetrußland am 5. Februar 1932 abgeſchloſſen wurde. Dieſes diplomatiſche Inſtrument beweiſe den ernſthaften und unerſchütterhichen Willen Lettlands, ſeine Friedens⸗ und ſtrikte Neu⸗ tralitätspolitik fortzuſetzen, eine Konzeption, die Lettland mit den benachbarten und befreundeten Stagten Eſtland und Litauen teilt.“ 7 4* 1 7 Die Wirklichkeit ſieht anders aus Belgiſcher Marxiſt berichtet über Deutſchlandreiſe. Die Brüſſeler marxiſtiſche Zeitung„Peuple“ per⸗ öffentlicht den Bericht eines marxiſtiſchen Gewerkſchafts⸗ beamten und Journaliſten, der den Internationalen Land⸗ wirtſchaftskongreß in Dresden beſucht hat und nicht umhin kann, den äußerſt günſtigen Eindruck feſtzuſtellen, den die Kongreßteilnehmer von ihrem Beſuch in Deutſchland mit⸗ nahmen. Viele Delegierte aus nahen oder fernen Ländern ſeien mit eingewurzelten Vorurteilen nach Deutſchland ge⸗ kommen und ſeien dann geradezu erſtaunt geweſen über die gaſtfreundliche und zuvorkommende Aufnahme. N Der Berichterſtatter ſchreibt u. a.:„Mehrere Deleglerte waren ſichtlich erſtaunt darüber, daß ſie von den Zoll⸗ beamten nicht einer körperlichen Unterſuchung unterzogen wurden, daß die Taxichauffeure nicht feſtſtellten, ob ſe einwandfreie Arier ſeien oder nicht, und daß ſie nicht zun Ordnung gerufen wurden, als ſie den Gruß Heil Hiller!lk nicht mit erhobenem Arm erwidert hatten. Einige dele⸗ gierte fügten ſogar hinzu:„Wer behauptet eigentlich, daß es keine perſönliche Freiheit in Deutſchland gibt?“ Mehr als ein ausländiſcher Vertreter erklärte:„Un⸗ ſere Preſſe verwirrt uns den Kopf. Sie behauptet, daß die Deutſchen nichts zu eſſen hätten. Auf Grund dieſer Be⸗ richte habe ich Eßvorräte mit nach Deutſchland gebracht. Ich ſtelle aber hier feſt, daß die Läden die verſchiedenſten Lebensmittel haben und daß es in den Wirtſchaften nicht nur Eintopfgerichte gibt. Wären die Deutſchen denn ſo wohlgenährt und hätten die Kinder ein ſo glänzendes Ausſehen, wenn ſie wirklich unterernährt wären? Das Regime iſt viel ſympathiſcher, wenn man es von nahem ſieht.“ Kurzmeldungen Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley ehrte in Caſtrop⸗Rauxel die ſechs tödlich Verunglückten auf der Zeche„Erin“. An den Gräbern der Toten legte der Reichsorganiſationsleiter Blumen⸗ ſpenden mit Widmungsſchleifen nieder. Die 13 Toten von Mittelgrund. Reichenberg, 19. Juni. In Bodenbach fand die Trauer⸗ feier für die 13 Todesopfer des Eiſenbahnunglücks in Mit⸗ telgrund ſtatt./ und Bahnpolizei hielten die Ehrenwache vor den 13 Särgen, die zahlreiche Kränze und Blumen⸗ N ſchmückten. Nach dem Präſidenten der Reichsbahn⸗ irektion Dresden, Dr. Schmidt, der namens der Deutſchen Reichsbahn verſprach, den Hinterbliebenen der Verün⸗ glückten die wirtſchaftlichen Sorgen nach Möglichkeit abzu⸗ nehmen, ſprach in Vertretung des Reichsſtatthalters Gaulei⸗ ter Henlein Gauobmann der DA Birke. Er gab ebenfalls das Verſprechen ab, daß der Gau das Los der Hinterbliebe⸗ nen zu lindern trachten werde. Dann wurden die Särge durch das dichte Menſchenſpalier unter dem Ehrengelelt der Wehrmacht und der Formationen zum Bahnhof gebracht von wo ſie in ihre Heimat übergeführt wurden. „Wie heißt du denn?“ Der kleine Martin iſt ſehr unintereſſiert. Er kniet ſchon wieder bei ſeinen Tieren„Matin“, ſagt er nebenbei. „So— Martin heißt du, und wie weiter?“ „Matin Uhmann, Königintra i, leiert der kleine Martin.„ 85 „Wo iſt denn die Mama?“ Der fremde Mann iſt doch noch da. Martin iſt in ſeinem Spiel geſtört und ent⸗ ſchloſſen, ſich nicht weiter abhalten zu laſſen. Er hebt die kleine Fauſt und zeigt auf die Hütte, ohne aufzuſehen. „ 5 „Was tut denn die Mama?“ Der kleine Martin ſteht vorſichtig auf:„Die Mama lacht—“ Der fremde Mann ſagt eine Weile nichts, und dann fragt er:„Und was macht der Papa?“ Dem kleinen Martin iſt die Fragerei läſtig. Er ſchweigt und hofft, da⸗ mit den ſchwierigen Gegenſtand erledigt zu haben. Aber der andere läßt nicht locker.„Na, was iſt mit dem Papa?“ Der kleine Martin erinnert ſich. Er ſagt ſchnell den komplizierten Satz:„Papa iſt ein droßer Tünſ ler. „So“, antwortet der fremde Mann,„ein Künſtler. Was iſt denn ein Künſtler, Martin?“ Jetzt dreht ſich der kleine Martin um und ſieht den fremden Mann von unten her mit hitterböſem Geſicht und blitzenden, dunklen ſün Er ſieht ihn eigentlich zum erſtenmal an, und ſofo! iſt vergeſſen, was er eigentlich ſagen wollte. 5 e Aber dann fühlt er, wie der fremde Mann ihn einen Augenblick ſeſt, ganz feſt an ſich drückt. Und das hat der kleine Martin gar nicht gern. Er ſtößt mit den winzigen Füßen und den 5 um ſich, wird zu Boden geſetzt und ſegelt ohne Abſchiedsgruß auf die Hütte zu. „Wie ſiehſt du denn aus!“ ſagt die gute Ina, die das Kind an der Für abfängt und in die Küche zieht.„So darf dich die Mama nicht ſehen!“ Das te eul ver⸗ klingt unter Waſſerplaniſchen⸗ 1 Hetzkampagnen eintreten zu widerlegen 3 h ver⸗ denen hang t dem d und von ſandt; och in treten änder ei be⸗ egen, eblich jeder ich in iſchen n zu chtigt ellen, „Der ) am gän⸗ Nam iſche ichen ele⸗ daß Un⸗ die Be⸗ acht. ſten ticht t ſo des Das hem Badiſche Chronik UI Heidelberg.(Piet, Piet, wo biſt Du 2, Die Jungärzte⸗Kameradſchaft veröffentlicht im Anzeigenteil einen Notſchrei folgenden Wortlauts:„Piet, Piet wo biſt Du Zweieinhalb Monate alter, ſchwarzer Kater abhanden ge⸗ kommen in der Gegend der Ludolf⸗Krehl⸗Klinik, Berghei⸗ mer Straße. Nachricht erbeten.“ Die Hochachtung vor beſag⸗ tem Kater drückt ſich ſchon im großgeſchriebenen Du aus, die Liebe zu ihm, der offenbar die verborgenen Jagdgründe der Klinik durchſtreift, in der Geldausgabe für das Inſerat. (J. Pforzheim.(Seinen Verletzungen erlegen) Der 6ejährige Preſſereibeſitzer Wilhelm Schmierer von hier, der nahe ſeiner Wohnung in der Tunnelſtraße durch ein Kraftrad angefahren und ſchwer verletzt worden war, iſt am Krankenhaus ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. () Pforzheim.(Schüler mit Rad tödlich ver⸗ unglückt.) Ein elfjähriger Schüler, Sohn der Familie Eugen Haug, iſt im Pforzheimer Vorort Dillweißenſtein mit ſeinem Fahrrad auf ſchreckliche Weiſe ums Leben gekommen. Der Junge war, als er ſich plötzlich zwiſchen einem Straßen⸗ bahnwagen und einem Laſtkraftwagen ſah, unſicher gewor⸗ den und zum Sturz gekommen. Dabei ging der Laſtkvaft⸗ wagen über ihn hinweg und zerquetſchte ihm den Kopf. Gengenbach.(Auf dem Weg zur Trauung verunglückt.) Das Brautpaar Julius Koch und Fran⸗ ziska Huber aus Fußbach bei Gengenbach befand ſich mit dem Kraftwagen, in dem auch der Bruder der Braut Platz genommen hatte, auf dem Weg bei Beuron zur Trau⸗ ung. Unterwegs geriet das Auto ins Schleudern und ſtürzte bei einem Steinbruch eine etwa 12 Meter hohe Böſchung hinab, wobei es ſich mehsmals überſchlug. Obwohl der Wagen vollſtändig in Trümmer ging, kamen die Inſaſſen mit nicht allzu ſchweren Verletzungen davon. i OAUnterkirnach b. Villingen.(100 Jahre Muſik⸗ verein.) Als einer der älteſten Muſikvereine Badens be⸗ geht der Muſikverein Unterkirnach das Jubiläum ſeines hun⸗ dertjährigen Beſtehens. 20 Muſikkapellen mit über 400 Muſikern haben ſich bis jetzt zu dem Feſt angemeldet, zu dem ein intereſſantes Programm ausgearbeitet wurde, das einen weiteren Auftrieb für die auf dem Schwarzwald ohne⸗ dies in hoher Blüte ſtehende Volksmuſik bilden wird. Die Sorgſamkeit des Elektromonteurs. 5 Freiburg. Ein Elektromonteur aus Engen hatte in dem Maſchinenhaus der Ueberland⸗Elektrowerke Oberhauſen Breisgau) die techniſche Aufſicht. Dort ſollten die Oelſchal⸗ terzellen neu beſchriftet werden. Der Elektromonteur, der wegen fahrläſſiger Tötung vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Freiburg ſich jetzt zu verantworten hatte, gab einem Malergehilfen Zutritt in eine Zelle, unterließ aber, vorher den Zuleitungstrennmeſſer auszuſchalten und den Schaltſtock pflichtgemäß einer Nachprüfung auf deſſen Ge⸗ fahrloſigkeil zu unterziehen. Der Maler kam mit der Hoch⸗ ſpannung in Berührung und wurde auf der Stelle getötet. Der angeklagte Elektromonteur erhielt für ſeine Sorgloſig⸗ keit eine Gefängnisſtrafe von drei Monaten, auf die ein Monat und eine Woche der Unterſuchungshaft angerechnet würden. Der Staatsanwalt hatte fünf Monate beantragt. Kanaliſierung des Hochrheins Schiffahrtsweg vom Ozean bis nach Konſtanz am Bodenſee. Konſtanz, 19. Juni. Auf der Tagung des Vereins zur Wahrung der Rhein⸗ ſchiffahrtsintereſſen und des Rheinſchiffahrtsverbandes in Konſtanz nahm Staatsſekretär Könkigs vom Reichsver⸗ kehrsminiſterium in einer kurzen Anſprache zu dem geplan⸗ ten Ausbau des Hochrheins zwiſchen Baſel und Konſtanz Stellung. Der Redner führte u. a. aus: Es ſei das erſtemal, daß ſich der Verein zur Wahrung der Rheinſchiffahrtsintereſſen an einem Ort verſammelt, der nicht am ſchiffbaren Rhein gelegen iſt. Im Tagungsort Konſtanz ſehe er den Wunſch ausgedrückt, auch den Hoch⸗ rhein für die Schiffahrt zu erſchließen. Dann gab der Staatsſekretär einen Ueberblick über die hiſtoriſche Entwicklung der Kanaliſierung des Rheins. Bis zum Ausgang des vergangenen Jahrhunderts hatten die Iferſtaaten den Rhein durch Korrektionsbauten und Regu⸗ lierungsmaßnahmen ſoweit verbeſſert, daß die Schiffahrt von der Mündung herauf bis Köln mit einer Fahrwaſſer⸗ tiefe von drei Meter, bis St. Goar mit einer ſolchen von 2,50 Meter und bis Mannheim mit einer Tiefe von zwei Meter rechnen konnte. Mannheim war der Endpunkt Der Rheinſchiffahrt. In den Jahren von 1905 bis 1914 wurden der Schiffahrt bis nach Straßburg herauf die gleichen Verkehrsmöglichkeiten gegeben, wie ſie ſie bisher bis Mannheim gehabt hatte. Die letzten Arbeiten, insbeſondere auch die Anpaſſung des Abſchnitkes von Mannheim bis F eim ſind nach dem Kriege ausgeführt wor⸗ en Der vorletzte Akt in dem gewaltigen Ausbau des Rheins ſpielt ſich vor unſeren Augen ab. Die Arbeiten für Die Regulierung der Strecke von Kehl⸗ Straßburg bis Bafei ſind ſoweit fortgeſchritten, daß die Rheinſchiffahrt ſchon heute einen ſicheren Weg nach Baſel hat. Die fran⸗ Jeſiche Regierung hat ihre Zufage, den Regulierungsarbei⸗ ten ihre techniſche und adminiſtrative Mithilfe zu gewähren, gehalten. Schweizer Ingenieure haben an den Regulie⸗ rungsarbeiten unmittelbar mitgewirkt. Das Hauptver⸗ dien ſt an dem über Erwarten ſchnellen und günſtigen Erfolg dürfen die badiſchen Waſſerbauinge⸗ nieure für ſich in Anſpruch nehmen. Die Zeit für eine endgültige Entſcheidung über den Hochrhein ſei nun ge⸗ kommen. Staatsſekretär König fuhr fort: 1 „Die deutſche Regierung iſt an die Schweiz mit dem Erſuchen herangetreten, die Verhandlungen über den Ausbau dieſer Kanaliſierung mit ihr aufzunehmen. Die endgültige Stellungnahme der Schweiz ſteht noch aus. Ich darf der Hoffnung Ausdruck geben, daß ſie poſitiv ausfällt. Für das heutige Deutſchland iſt die Schweiz Rheinuferſtaat. Niemand denkt daran, die Stellung der Schweiz als Rhein⸗ uferſtaat in Zweifel zu ziehen. 3 Iſt der Hochrhein einmal ſchiffbar gemacht, ſo können die Rheinuferſtaaken in ihrer Geſamtheit mit Stolz darauf hinweiſen, daß ſie eine europäiſche Miſſion erfüllt und dem internationalen Binnenſchiffahrtsverkehr in dem Rhein von der Mündung bis zum Bodenſee einen Verkehrsweg zur 8 geſtellt haben. wie er in ſolcher Vollendung ein⸗ aſteht. Vergegenwärtigen Sie ſich den Ausbau des Hoch⸗ rheins in dieſen großen Zuſammenhängen, ſo kann es für ie Abmeſſungen des neuen Großſchiffahrtsweges und ſei⸗ ner Schleuſen nur die eine Löſung geben, daß das auf dem Rhein verkehrende Regel ⸗Schiff bis zu 1350 bis nach Konſtanz heraufkommen kann. Aus aller Welt Lüneburger Flieger ehren den Kommandeur der Legion Condor. Das Muſikkorps der Fliegerhorſtkommandantur Lüne⸗ burg und ein Soldatenchor veranſtalteten zu Ehren des aus dem Spanienkriege zum erſten Male wieder in ſeinen Stand⸗ ort Lüneburg heimgekehrten Kommandeurs der Legion Con⸗ dor, Generalmajor Frhr. von Richthofen, ihrem alten Kom⸗ mandeur, ein Konzert. b Omnibus mit 17 Inſaſſen in den Graben geſtürzt. Zwi⸗ ſchen Saint⸗Brieue und Paimpol im franzöſiſchen Departe⸗ ment Eötes⸗du⸗Nord iſt ein mit 17 Perſonen beſetzter Auto⸗ bus beim leberholen in einen Graben geſtürzt. Von den In⸗ ſaſſen wurden 10 verletzt, zum Teil ſchwer. 85 Waffenarſenal einer Gangſterbande entdeckt. Durch dle Verhaftung von fünf Mitgliedern einer Verbrecherbande klärte die Brooklyner Polizei acht Raubüberfälle auf Banken und Geſchäftsbüros auf, die in den letzten Monaten in weitem Umkreis New Morks verübt wurden. Die Polizei fand gleich⸗ zeitig in einer New⸗Yorker Wohnung ein wahres Arſenal von Gewehren, Revolvern, Maſchinengewehren, Munition und kugelſicheren ten. 20000 Morgen Wald in USA. vernichtet. Im Staate Colorado(USA.) wüten verheerende Waldbrände, die bis⸗ Her ein Gebiet von 25 Quadratmeilen in dem vom Colorado⸗ Fluß durchzogenen Gebirge erfaßt haben. Dichte Baumbeſtände in einer Ausdehnung von etwa 20600 Morgen wurden bereits! vernichtet. Todesſturz eines auſtraliſchen Miniſters. Der Miniſter für Arbeit und Induſtrie im Staatskabinett von Neu⸗Südwales, Hawkins, iſt in Sydney aus dem Fenſter eines im ſiebenten Stockwerk gelegenen Büros abgeſtürzt. Er war ſofort tot. Vier Bergleute verſchüttet. In Broken⸗Hill(Neu⸗ Südwales) wurden fünf Bergleute durch einen Erdrutſch ver⸗ ſchüttet. Einer konnte gerettet werden; für die anderen vier hat man wenig Hoffnung. Reichsarbeitstagung der NK OV. Das Braunhemd Ehrenkleid der früheren Soldaten. Reichskriegsopferführer Oberlindober eröffnete in Northeim die Arbeitstagung der Nationalſozialiſtiſchen Kriegstopferverſorgung. Das große Tagungsfeld auf dem Kaſernenanger, auf dem die Kundgebung ſtattfand, war bis auf den letzten Platz beſetzt. Jubelnder Beifall brauſte auf, als nach dem Einzug der Fahnen und Standarten zum erſten Male die Vertreter der Oſtmark, des Sudeten⸗ und des Memellandes als Teilnehmer an der Arbeits⸗ tagung der NSK OV. willkommen geheißen wurden. Im Auftrage des Reichsarbeitsminiſters übermittelte Miniſterialdirektor Dr. Engel die beſten Wünſche für den er⸗ folgreichen Verlauf der Tagung. Reichskriegsopferführer Oberlindober betonte in ſeiner Anſprache, daß der kriegs⸗ beſchädigte Soldat von einſt heute die Genugtuung erlebe, Kinder und Eltern unſerer Toten wirtſchaftlich geſichert zu ſehen. Mit der NS DAP. zuſammenzuarbeiten und ihre Welt⸗ anſchauung durch Taten zu erhärten, ſei für die NS OV. ein Befehl des Gewiſſens. Das Braunhemd, das die marſchieren⸗ den Kolonnen der N SOV. ſeit einigen Wochen anlegen, trügen ſie darum als Ehrenkleid mit gleichem Stolz wie einſt den feldgrauen Rock. Im abgelaufenen Jahre ſei es auch ge⸗ lungen, den Frauen der im Felde gebliebenen Kameraden, den Eltern und Kindern durch eine Krankenverſiche⸗ rung ſchwere Sorge für Geſundheit und Alter abzunehmen. Dies ſei das ſchönſte Geſchenk geweſen, das Adolf Hitler den Hinterbliebenen ſeiner im Kriege gefallenen Kameraden an⸗ läßlich ſeines 50. Geburtstages habe geben können. Frontdichter wurden geehrt Am Schluß ſeiner mit e Beifall aufgenommenen Rede überreichte der Reichskriegsopferführer den Ehrenring der deutſchen Frontdichter an Ludwig Bethge, Hein ⸗ dich Anacker, Karl Springenſchmidt und Ulrich Sander. Bruno Brehm hatte bereits am Vortag dieſe: Auszeichnung erhalten, die für hervorragende Mitglieder der Gemeinſchaft der Frontdichter in der NSiOV. beſtimmt iſt und dazu dienen ſoll, Leiſtungen zu würdigen, die den Geiſt! des grauen Heeres am ſinnfälligſten der Mit⸗ und Nachwelt überliefern. 2— Ein Volkswagen für Göring Berlin, 19. Juni. Nachdem Reichsleiter Dr. Ley kürzlich dem Führer einen Volkswagen übergeben hatte, erhielt nunmehr den zweiten Volkswagen Generalfeldmarſchall Gö⸗ ring. Gemeinſam mit Profeſſor Porſche und Dr. Lafferenz übergab Reichsleiter Dr. Ley in Karinhall den Wagen— einen offenen Typ der Serienkonſtruktion— dem General⸗ feldmarſchall. Nach einer eingehenden Beſichtigung des Wa⸗ gens und nach einer Fahrt mit Dr. Ley durch die Schorf⸗ heide, bei der Generalfeldmarſchall Göring den Wagen ſelbſt ſteuerte, beglückwünſchte der Generalfeldmarſchall Dr. Ley und Dr. Porſche zu dieſen einzig daſtehenden, in dem Volkswagen ſich vereinenden hervorragenden techniſchen Lei⸗ ſtungen, Generalfeldmarſchall Göring ſprach Dr. Ley ſeinen Dank für dieſes Geſchenk aus. „Die Bürger von Calais“ Rudolf Wagner-Régenys Oper in Mannheim. Das Nationaltheater Mannheim beſchloß ſeinen viel⸗ ſeitigen Oſtmark⸗Zyklus mit der Erſtaufführung der Oper Wagner⸗Régenys„Die Bürger von Calais“. Ein früheres Werk des Komponiſten,„Der Günſtling“, lernten wir vor vier Jahren in Mannheim kennen. Im Verein mit ſeinem Textdichter Caſpar Neher hat Wagner⸗Régeny, ein in der Lebensmitte angelangter ge⸗ a 2 115 Siebenbürgener, wieder einen hiſtoriſchen Stoff gewählt, die Uebergabe der nach einjähriger Belagerung ausgehungerten Stadt Calais an das engliſche Invaſions⸗ 9255 unter Eduard III., achtzig Jahre vor dem Auftreten er Jungfrau von Orleans. Die beiden Geſchehniſſe der Jahre 1347 und 1428, das Heldentum der Bürger von Ca⸗ lais und die Sendung der Jungfrau von Orleans, denen in der Hiſtorie eine Polarität zuzuſprechen iſt, haben bekannt⸗ lich mehrfach ihre Verherrlichung in der Kunſt gefunden. Eine Abbildung der berühmten Plaſtik Rodins„Die Bür⸗ ger von Calais“ finden wir in dem ſchön zuſammengeſtell⸗ ten Programmheft des Nationaltheaters. Was in den Ge⸗ ſtalten des Rodinſchen Meiſterwerkes lebt,— die packende Dramatik eines heroiſchen Opferganges— ſollte auch in der Oper Wagner⸗Régenys Ausdruck finden. Neher erfin⸗ det nun zu dem hiſtoriſchen Geſchehen, deſſen dramatiſche Darſtellung von vornherein Format beanſprucht, die Tat Cornelias, der Frau des Gouverneurs, die ſich nach dem Mißlingen ihres Bittganges zur engliſchen Königin ſelbſt den Tod gibt. Dieſe Einfügung, die als Vorgang eher ne⸗ ben der allgemeinen Handlung ſteht, als daß ſie daraus er⸗ wüchſe, überzeugt uns nicht. Der Selbſtmord konnte noch im alten Römertum unter Umſtänden, die den hier geſchil⸗ derten vielleicht äußerlich ähneln, aber eine ganz andere Seelenverfaſſung vorausſetzen, Heldentum bezeugen; im Mittelalter iſt dies längſt nicht mehr der Fall. Merkwürdi⸗ gerweiſe wirkt aber auch der allgemeine Aufbau der Dich⸗ tung anachroniſtiſch, ganz beſonders aber die Art, wie die Lalcale Nuudocliau Der dritte Juniſonntag gab der ſo viel beſungenen Voſenzeit nicht die Ehre. Der Himmel war größtenteils mit einem dunklen Wolken⸗ ſchleier bedeckt, jedoch blieben die Schleuſen des Himmels geſchloſſen. Und es war auch gut ſo, denn unſere Land⸗ wirte, die in den letzten Tagen mit der Senſe durch das blühende Grasmeer gefahren ſind, waren voll beſchäftigt, dte Heuernte zu bergen. Zwar benötigen die Feldfrüchte jetzt wieder Regen, der jedoch nach der jetzigen Wetter⸗ lage nicht mehr lange auf ſich warten läßt. In den Morgenſtunden trat hier die geſamte Hitler⸗ Jugend am Heim an, wobei Obertruppführer Becker den Standort Seckenheim für den ausſcheidenden Standort⸗ führer Mosbacher übertragen bekam. Ein Ereignis für Seckenheim war in den erſten Rachmittagsſtunden die Durchfahrt der Deutſchlandfahrer. Abends fanden hier verſchiedene Tanzveranſtaltungen ſtatt, die alle ſehr gut beſucht waren. OEG., die Rhein⸗Haardt⸗Bahn und Omnibuſſe brach⸗ ten über das Wochenende ſehr viele Volksgenoſſen in die nähere und weitere Umgebung. Auch bei der Veichsbahn herrſchte am Wochenende ein ſtarker Verkehr;„Kraft durch Freude“ hatte für verſchiedene Fahrten Sonderzüge in Anſpruch genommen. Geſellſchaftsfahrten und Betriebs⸗ ausflüge verſtärkten noch den Verkehr. Sonderzüge fuhren nach Weinheim, Fürth i. O., Frankfurt a. M. auch im Durchgangsverkehr berührten Sonderzüge nach entfernteren Orten die Stadt Mannheim. Die Großdeutſchlandfahrer. Auf ihrer 13. Etappe kamen geſtern nachmittag gegen ½2 Uhr die Groß⸗ deutſchlandfahrer auch durch unſeren Stadtteil. Eine dichte Zuſchauermenge bildete beſonders an den Planken ſchon kurz nach 12 Uhr Spalier, um die Fahrer vorbei⸗ paſſieren zu ſehen. Auch aus der Nachbarſchaft kamen viele Zuſchauer, beſonders aus Ilvesheim und Wallſtadt. Das bewieſen die zahlreichen Fahrräder und Krafträder am Brückenaufgang. Sie wurde allerdings auf eine harte Geduldsprobe geſtellt. Endlich zeigten die„Vorreiter“ ihr Kommen an, und in geſchloſſenem Block kam die Gruppe in lebhaftem Tempo hier durch. Man ſah es den Männern des Radſports an, daß ſie ſchon tüchtige Strapazen hinter ſich hatten. Der geſtrige ſchöne Tag und die Ebene des Rheintales waren für ſie ſicher eine Erholung, es blieben daher auch große Ueberraſchungen aus.(Näheres ſiehe Sportteill) * Unwürdigen wird Kinderbeihilfe entzogen. Der Reichsfinanzminiſter hat in einem Schreiben zu den Kla⸗ gen Stellung genommen, daß ſich die Fälle mehren, in denen die laufenden Kinderbeihilfen, die das Reich ge⸗ währt, nicht zur Beſſerung der wirtſchaftlichen Lage der Familie verwendet werden. Der Miniſter verweiſt auf die Richtlinien für die Kinderbeihilfen vom März 1938, wonach die Finanzämter von Zeit zu Zeit Erhebungen über die zweckmäßige Verwendung der Kinderbeihilfen anſtellen wollen, wenn nach dem Leumund der Eltern Bedenken beſtehen, daß die Beihilfen zum Beſten der Kinder verwendet werden. Bei Feſtſtellung entſprechender Tatſachen werden die Beihilfenempfänger zunächſt ver⸗ warnt. Die Erfolgloſigkeit der Warnung führt dann vor⸗ erſt zu einem zeitlichen, bei weiteren Verſtößen gegen die ſoziale Ordnung ſchließlich zu einem endgültigen Wider⸗ ruf der Beihilfe. 19. Juni. 1867 Kaiſer Maximilian von Mexiko in Queretaro erſchoſ⸗ ſen. 1884 Der Maler Ludwig Richter in Dresden geſtorben. 1902 König Albert von Sachſen in Sibyllenort geſtorben. 1933 Verbot der NSDAP, SA und ½ in Oeſterreich. Sonnenaufgang 4.02 Sonnenuntergang 20.50 Mondaufgang 6.30 Monduntergang 21.51 Bauer, man greift Dich an! Wehre Dich gegen den Karkoffelkäfer. Chore und Enſemoles von Begmn an m der Hanmiung teyen, die ich in einem anttren Staorſtaat, nucht aver un⸗ ter der ſelbſtbewußten Bürgerſchaft einer Stadt des vier⸗ zehnten Jahrhunderts abzurollen ſcheint. Wagner⸗Rögenys Muſik hat ſozuſagen einen mehr g ſchen als dramatiſchen Charakter. Sie iſt in gewiſſer We durch das Bekenntnis des Komponiſten gekennzeichnet, wo⸗ nach„der ſingende Menſch im Mittelpunkt der Opernbühne zu ſtehen habe, die Stimmgattung charakteriſiere die Perſo⸗ nen, ſtatt rauſchende Tonfluten ſpreche das entſinnl ö cheſter durch Linien und rhythmiſche Energien“. Dieſes 2 treben offenbart ſich zweifellos, aber es la ot ich eine bſtraktheit hervortreten, die der ganzen a ition am⸗ en Die Klarheit der i wohl der am ſtärk⸗ ten hervortretende Vorzug des Werkes, iſt mit Kühle ge⸗ 5 Am eheſten beſeelt wirken Hauptſtellen des 111 ktes, gegen den der abſchließende dritte Akt doch* zurückfällt Unter der ausgezeichneten muſikaliſchen Le Ernft CEremers kam das Werk zu einer Wiedergabe, 5 die angeſtrebten Hauptlinien hervortreten ließ. Die umfang⸗ reichen Anſprüche, die an die Chöre geſtellt ſind, wurden unter Karl Klauß in jeder Beziehung einwandfrei be⸗ wältigt. Curt Becker⸗Huerts 2 7 unterſtrich den eigenartigen Stil der ee erreichte ſo eine ſtarke Geſchloſſenheit der Geſamtwirkung. e hatten die Darſteller keine leichte und dankbare Aufgabe zu löſen. Marlene Rich, d, war aalangeg und ſchauſpieleriſch beſtrebt, der Figur der Cornelia Leben zu eben Heinrich Hölzlin ſang den Gouverneur, Franz oblitz und Erich Hallſtroem die Brüder nan Wiſ⸗ ſant, Erika Schmidt die engliſche Königin. Ebenſo wie die übrigen Soliſten, darunter Käthe Dietrich, Peter Schäfer, Theo Lienhard und Chriſtian Könker, trugen ihr Beſtes für ein Gelingen der Aufführung bei, die durch die Anregung grundſätzlicher Fragen und durch das Suchen nach neuen Wegen Intereſſe erheiſcht. Wolfram Grodde ck. Die Hoch⸗Zeit des Jahres Sommerſonnenwende.— Eine Zeit der Beſinnung, des Opfers und der Tat. 5 Schon ſtehen wir wieder an der Wende des Sonnen⸗ kreislaufes, da die hellen Sommernächte nun länger wer⸗ den, die Tage ſich allabendlich kaum merklich verkürzen, So wie zur Winterſonnenwende das große Himmelslicht ſich mitten in Schnee und Winterkälte ahnungsvoll zum Aufftieg anſchickt, ſo rüſtet es ſich zur Mittſommerzeit noch im Grünen und Blühen aller Natur zum langſamen Wege bergab. Von alters her haben germaniſche Menſchen, ehr⸗ fürchtig verbunden mit dem lichtbringenden Geſtirn, um dieſen Naturvorgang gewußt und ſich gerade in der Mitt⸗ ſommernacht zu Feſt und Feier, zu Kampfſpiel und Feuerſprung zuſammengefunden. Denn Sommerſonnen⸗ wende bedeutet„höchſte“ Zeit des Jahres, und der bäuer⸗ liche Menſch, gebunden an ſeine Erde und den Kreislauf der Natur, ſtellt noch heute ſeine„Hoch⸗Zeit“ in dieſen Raum zwiſchen Saat und Ernte, der ihm eine Atempauſe in der Arbeit, kurze Muße zur Beſinnung und Zeit zum Feiern ſchenkt. Wende der Sonne auf ihrem höchſten Stand,— das iſt„hohe Zeit“, das iſt Sammlung und Freude zugleich auch im Menſchenleben, und die Johani⸗ nisfeuer auf unſeren Höhen, die Feuerräder, die von unſeren Bergen rollen, ſind uns lodernde Zeichen dafür. Im Gleichſchritt mit ihrem Aufſtieg weckte die Sonne treibenden Saft in allem Lebenden, im kleinſten Blatt im Wald. In voller Kraft ſteht alles Leben, geſammelt und ahnungsſchwer zu jenem Vorgang, der ſich jetzt vorberei⸗ tet: zur Bildung der Frucht, zu Reife und Ernte. Erſt vom Johannistag ab hat nach altem Glauben jedes Kraut ſeine Heilkraft. Dem Sammeln und Steigen iſt Halt ge⸗ boten, doch die geſtauten Kräfte müſſen nun wirken; zur Reife geht es, wie von Blüte zu Frucht, ſo von Sehnſucht zu Tat und Erfüllung. Wenn in der Sonnwendnacht die Flammen lohen, wenn unſere Jugend ſich ſammelt um ihre Feuer, dann weiß ſie ſich eins mit der großen Forderung der Natur! Denn an jedem Sonnwendfeuer wird wieder ein Anruf gefühlt, und eine erneute Forderung ſteht vor jedem ein⸗ zelnen auf: In der Hoch⸗Zeit des Jahres wird Beſinnung erwartet auf den Sinn allen Daſeins, wird der Schritt gefordert vom Werden und Handeln, die Bereitſchaft zum Einſatz, der Mut zu Opfer und Tat. Sind nicht deshalb alle die, die ihr Leben gaben zum Opfer für Voll und Land, uns beim Sonnwendfeuer als leuchtendes Beiſpiel beſonders nah? Haben nicht Kampfſpiel und Wagnis des Feuerſprungs am Sonnwendfeuer einen tieferen Sinn, weil es Beweis wird für Kampf⸗ und Einſatzbereitſchaft jun⸗ ger Menſchen? Auch die Frauen, die Mädel unſerer Organiſationen fühlen ſich mit dem ganzen deutſchen Voll dem tiefen alten Sinn unſeres Sonnwendfeuers aufs innigſte nah. Auch ſie legen erneut ihr Gelübde ab zur Einſatzbereitſchaft für das größere Ganze. Die von der Natur empfangenen, vom Lichte genährten Kräfte, ſie nutzen ſie aus zur Er⸗ neuerung des Willens, zu friſcher Tat. Die Art, wie ſie die tägliche Arbeit verrichten, zum Beſtand und Wohl der Gemeinſchaft, wie ſie ihrer Sippe dienen und ihrem Voll, das iſt weithin ihr Zeichen der Kraft. In einem Jahr, da das Wunder der Volkwerdung ſo deutlich vor uns er⸗ ſtand wie noch nie, nehmen ſie die große Aufgabe auf ſich, die Früchte dieſes Wachſens zu pflegen und einzubringen an der Wende des Zeitpunktes, der nach innerem Wachs⸗ tum Land und Volk zu geſegneter Ernte führt. Unter den vielen ſchönen Feuerſprüchen, die unter nächtlichem Himmel bei hellem Feuerſchein erklingen werden, tönt's zur Sonnenwende leiſe aus deutſchen Frauenherzen mit: Sonne wendet, Alles endet, Neu beginnt der Pfad. Alte Treue Mag aufs neue Leiten unſere Tat.(W. Kurka.) Zu L. D⸗K. Poſtſperbuch als Reiſebegleiter N Die Deutſche Reichspoſt hat im Monat Mai rund 100 000 und damit ſeit Aufnahme des Poſtſparkaſſen⸗ dienſtes insgeſamt 570 000 Poſtſparbücher ausgeſtellt. Auf dieſe Bücher ſind bisher 96,3 Millionen RM. eingezahlt und 29,7 Millionen RM. ausgezahlt worden. Das Poſt⸗ ſparbuch iſt ein unentbehrlicher Reiſebegleiter; denn mit ihm, gleichgültig, wo es ausgeſtellt worden iſt, kann man bei allen Poſtämtern und Amtsſtellen der Deutſchen Reichspoſt in Großdeutſchland beliebige Beträge bis 100 RM. täglich(insgeſamt bis 1000 RM. im Monat) ab⸗ Heben:. Derne groß erſt ſein im Kleinen, ber dann im Großen klein, znd im Großen wie im Kleinen Dird dein Maß das rechte ſein. Friedrich Rückert. Erſter amtlicher Poſtflug vor 27 Jahren. NS. In dieſen Tagen waren es 27 Jahre, daß der da⸗ malige Leutnant vom Leib⸗Dragoner⸗Regiment(2. Groß⸗ herzoglich⸗Heſſiſches) Nr. 24 und fetziger Führer der NSFK⸗ Gruppe 16(Südweſt), NSF K⸗Oberführer von Hiddeſſen, die erſte amtliche Poſtbeförderung durchführte. Es war am 10. Juni 1912 als vom Euler⸗Flugplatz bei Frankfurt a. M. aus die erſte Deutſche Reichspoſt⸗Flugwoche eröffnet wurde. as Flugzeug oon Au guſt Euler konſtruiert und in den Euler⸗Flugzeug⸗Werken gebaut, hatte einen nur 70 PS ſtarken Motor. Auf einer eigens für diefen Zweck angefer⸗ tigten roten Flug⸗Poſt⸗Karte wurde der Flug⸗Poſt⸗Weg genannt und garantiert: Frankfurt— Darmſtadt, oder Darmſtadt— Worms, oder Worms— Mainz, oder Mainz Frankfurt. Mit militäriſcher Pünftlichkeit wurde dieſer Poſtrundflug durchgeführt, dabei 203 eg Poſtkarten beför⸗ dert und ſomit der Beweis erbracht, daß dem Flugzeuo früher oder ſpäter einmal eine weitere Aufgabe zufallen würde: die der ſchnellen und ſicheren Poſtbeförderung. Der Ertrag war für wohltätige Zwecke beſtimmt. Die Maſchine aber, die wegen der Farbe ihrer Beſpannung„Gelber Hund“ hieß, und die Leiſtung ihres Führers von Hiddeſſen, der am 20. Dezember 1910 als Schüler Auguſt Eulers das Flugzeugführer⸗Zeugnis erworben hatte, iſt lange ſchon in die Geſchichte der deutſchen Fliegerei einc egangen. Dr. Au⸗ guſt Euler, der Siebzigjährige, aber ch immer tatkräftig und an allen Aufgaben der Luftfahrt intereſſierte Flugzeug⸗ fbalds Nr. 1, lebt übrigens auf dem Feldberg im Schwarz⸗ wald. — 1 Alle 50 Kilometer Erfriſchungsdienſt an der Reichs⸗ autobahn. An den Reichsautobahnſtrecken ſind in jüng⸗ ſter Zeit die Erfriſchungsmöglichkeiten erheblich vermehrt worden. Neben den eigentlichen Raſtanlagen wurden auch die Tankſtellen fyſtematiſch mit Einrichtungen zur Abgabe von Erfriſchungen verſehen. Der Erfriſchungs⸗ dienſt wird vom Tankwart mit beſorgt. Heute iſt be⸗ reits im geſamten Reichsautobahnnetz in Abſtänden von durchſchnittlich 50 Kilometern eine Erfriſchungsmöglich⸗ keit vorhanden, ſo daß der Benutzer der Reichsautobahn in keinem Falle mehr gezwungen iſt, zu den notwendigen Erfriſchungsaufenthalten die Reichsautobahn zu verlaſſen. Gefängnis für leichtſinnigen Umgang mit Feuer. Der Reichsführer„/ und Chef der Deutſchen Polizei bringt in einem Runderlaß die zur Verhütung und Bekämpfung von Wald⸗ und Heidebränden erlaſſenen geſetzlichen Be⸗ ſtimmungen zuſammenfaſſend in Erinnerung. Dieſe Be⸗ stimmungen gehen jeden Volksgenoſſen an, der bei ſeinen Wanderungen und Ausflügen Wald, Heide oder Moor⸗ flächen berührt. Ihr Nichtbeachten hat hohe Geldſtrafen, ſogar Gefängnisſtrafen zur Folge. Wer Wald, Heide oder Moorflächen durch verbotenes Rauchen oder Anzünden von Feuer oder in ſonſtiger Weiſe in Brandgefahr bringt, dem wird Gefängnis bis zu drei Monaten und eine Geld⸗ ſtrafe oder eine dieſer Strafen zudiktiert. Das Mannheimer Feſtplakat. Seit einigen Tagen iſt überall im Lande Baden das geſchmack⸗ voll ausgeführte Feſtplakat für das 2. Bad. Turn⸗ und Sportfeſt Mannheim in Dörfern und Städten angeſchlagen. Das im Vier⸗ farbendruck ausgeführte Plakat zeigt junge braungebrannte Turner und Sportler mit der Fahne des Nationalſozialiſtiſchen Reichsbundes für Leibesübungen. Das gutgelungene Feſtplakat, das den Wappen der Stadt Mannheim trägt, iſt in ſeiner famoſen Wirkung auch das Symbol des Feſtabzeichens und ferner als Titelblatt des Arbeits⸗ buches benützt worden. In ſeiner künſtleriſchen Geſtaltung wird das Feſtplakat die Wirkung nicht verfehlen. — 26 2 2 2 Schreib' es nie in den Schornſtein! Es iſt eine alte Redensart:„Das kannſt du in den Schornſtein ſchreiben.“ Dort wird es bald überſchwärzt und nicht mehr zu leſen ſein. Es wird vergeſſen. Aber ſchreibe, bitte, nie etwas in den Schornſtein, was mit die⸗ ſem ſelbſt zu tun hat. Es könnte ſehr gefährlich werden für dich und deinen Nachbar. Da wurde vor kurzem vor einem Gericht folgender Fall verhandelt: Ein Hof⸗ beſitzer hatte eine Angeſtellte, die durch eine Kohlenoxyd⸗ gasvergiftung ums Leben kam. Die Ausſagen des Sack verſtändigen machten den Schornſtein und eine ſchadhafte Stelle in der Wand des Unglückszimmers und damit den Beſitzer des Schornſteins verantwortlich. Man merkt dieſes gefährliche Gas nicht. Es iſt ein heimtückiſches Gift, das man während des Schlafens Zug für Zug einatmet. Aber die ſchadhafte Stelle in der Wand, den Fehler im Schorn⸗ ſtein, den hätte der Hofbeſitzer merken müſſen. So meinte das Gericht. Er wurde ſchwer beſtraft. Im Zuſammenhang damit ſind die Richter und die Sachverſtändigen an die Oeffentlichkeit herangetreten und haben den Schornſteinbeſitzern ins Gewiſſen geredet. Ein ſchadhafter Schornſtein oder einer, der fehlerhaft angelegt iſt oder im Laufe der Zeit alt und riſſig wurde, kann zu einem gefährlichen Brandſtifter und zum Mörder werden, Leider kommt es oft genug vor, daß ſchon bei der Errichtung des Baues, bei der Anlage des Schornſteins geſündigt wird. Anſtatt die Deckenbalken und Dachkon⸗ ſtruktionshölzer ſo zu legen, daß ſie von der Innenkante des Schornſteins mindeſtens 20 Zentimeter entfernt ſind, werden die Hölzer oft auf die Schornſteinwangen oder gar durch den Schornſtein ſelbſt gelegt. Man ſpart da⸗ durch an gefährlicher Stelle und bringt ſich und den Nach⸗ bar in größte Gefahr. Auch kommt es vor, daß beim nachträglichen Einbauen von Dachſtuben Schornſteine ein⸗ fach auf die Balkenlagen aufgeſetzt werden. Die feuer⸗ polizeilichen Vorſchriften werden dabei nicht beachtet oder gar umgangen. Man ſchreibt ſie eben in den Schornſtein hinein. Wenn aber überhaupt das Wort„fahrläſſig“ im Schornſtein ſteht, dann kann es höchſt gefährlich werden. Dann verkommt auch meiſt der Schornſtein. Riſſe, die ſich zeigen, werden nicht ausgebeſſert, Oeffnungen werden mit Lumpen und Papier verſtopft. Im Boden und Keller liegen um ihn herum Gerümpel, Heu oder Stroh. Und das alles iſt äußerſt feuergefährlich! Leider haben die Ge⸗ richte in der letzten Zeit ſich viel mit denen beſchäftigen müſſen, die ſich auf dieſe Art eine grobe Fahrläſſigkeit zuſchulden kommen ließen. 2 Wer will keine Kartoffeln mehr? Der achte nur nicht auf den Karkoffelkäfer. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Montag, 19. Juni: Miete E 27 und 1. Sondermiete E 14 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abt. 219, 271, 359, 371, 391 bis 393: Das Land des Lächelns. Operette von Franz Lehar. Anfang 20, Ende gegen 22.30 Uhr. Dienstag, 20. Juni: Miete A 27 und 1. Sondermiete A 14 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abt. 124 bis 126, 291, 580: Die Bürger von Calais. Negeny. Anfang 20, Ende etwa 22.30 Uhr. Mittwoch, 21. Juni: Miete M 23 und 2. Sondermiete M 14: Einen Jux will er ſich machen. Poſſe mit Geſang von Johann Neſtroy. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. Donnerstag, 22. Juni: Miete H 27 und 1. Sonder⸗ miete H 14 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 220, 261 bis 263, 319, 581 bis 583, 681 bis 683 und für die Kulter⸗ gemeinde Ludwigshafen, Abt. 418 bis 419: Wiener Blut. Operette von Johann Strauß. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. Freitag, 23. Juni: Miete C 27 und 1. Sondermiete C 14 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abt. 119, 264 bis 266 und für die Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 106, 416 bis 417, 431: Der Gigant. Schauſpiel von Richard Bil⸗ linger. Anfang 20, Ende gegen 22.30 Uhr. f Samstag, 24. Juni: Miete B 26 und 2. Sondermiete B 13 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abt. 120, 136 bis 138, 3102: Der Muſikant. Oper von Julius Bittner. Anfang! 20. Ende 22.15 Uhr. Im Neuen Theater(Rofengarten): Dienstag, 20. Juni: Für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 101 bis 103, 130 bis 132, 145 bis 147, 303 bis 306, 330 bis 344, 348 bis 355, 360, 364 bis 366, Gruppe d Nr. 1 bis 400, Gruppe E frei⸗ willig Nr. 1 bis 900: Die drei Eisbären. Luſtſpiel von Maximilian Vitus. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. Amtliche Bekanntmachungen der Stadt Mannheim. Oeffentliche Erinnerung. Die nachſtehend aufgeführten, aus dem Monat Mai 1939 her⸗ rührenden Gebühren werden bis ſpäteſtens 19. Juni 1939 zur Zahlung an die Stadtkaſſe Mann⸗ heim fällig 5 Gemeindegerichtsgebühren, Miet⸗ einigungsamtsgebühren, Tiefbau⸗ amtsgebühren, Feuerverſicher⸗ ungsgebühren, Desinfektions⸗ gebühren, Baugebühren, Orts⸗ gerichtsgebühren. 1 An dieſe Zahlungen wird erinnert. Wer nunmehr nicht bis ſpäteſtens 22. Juni 1939 chene leiſtet, t nach den Vorſchriften der bad. emeindebetreibungsordnung eine Ver ſäumnisgebühr in Höhe von 2 v. H. der Schuldigkeit zu entrichten. Der Schuldner hat außerdem die andern Tag verlegt. FFP Addddddddcdcd/ccccc(c/cc/ /// Tc [Verſammlungs⸗Kalender. CC.. D ⁊ͤv Turnerbund„Jahn“. Abfahrt der Teilnehmer zum Lauf„Um den Friedrichsplatz“ heute Montag Abend ½ 7 Uhr ab„Kaiſerhof“. Fußballvereinigung 1898. Aus Anlaß der Einholung des Gau⸗ banners am kommenden Donnerstag findet ein Fackelzug ſämtl. Sportvereine des Kreiſes ſtatt. Unſere Mitglieder werden hiermit f zur Teilnahme eingeladen(die Aktiven einſchl. der Jugend, im Sport). Treffpunkt„Zum Alpenjäger“(Inhaber Max Kerchen⸗ ſteiner), U 5, 16, um 8 Uhr. Für Radfahrer Einſtellgelegenheit. Abfahrt der OEG.⸗Fahrer 7.50 Uhr ab Rathaus. Fahrkarten müſſen bis ſpäteſtens morgen Dienstag Abend bei Vereinsführer, Herrn Herdt beſtellt werden. Fahrpreis 40 Pfg., hin und zurück. Parteiamtliche Mitteilungen: Landhilfe der NS.⸗Frauenſchaft. Morgen Dienstag früh Flachs⸗ jäten. Treffpunkt mit Rad 6 Uhr Zähringerſtraße 1, mit Fuhrwerk An ah. „Bad. Hof“ oder Tel. 23493. Schöne Ferlel zu verkaufen. Kloppenheſmerstr. 25. ——— mit hohen Koſten verbundene . zu erwarten. ne beſondere Mahnung jedes einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Stadtkaſſe. Reklame, die treibende Kraft, die immer wieder Amſatz ſchafft! % 6 Uhr Kloppenheimerſtraße bei der Poſt. Hache und Diſtel⸗[ mm- d meſſer mitbringen. Bei Regenwetter wird die Arbeit auf einen stempel u. zweckentſprechender liefert Ausführung. in jeder Größe Druckerei. 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