bersgspreis Monatlich Mu. 1.40, burch die Poſt Wik. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Auzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., n Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte r. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Feußprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗ Konto: Karlsruhe 78439. ages und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Derkindbkatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenhelm. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 5. 39: 1130 „Gelbe Gefahr“? Es kann nunmehr keinem Zweifel unterliegen, daß die Unterbrechung der Moskauer Verhandlungen mit dem bri⸗ tiſchen Sonderbotſchafter Strang anf die fernöſtliche Seite zurückzuführen iſt. Die Vorgänge in Tientſin zeigen, wie wenig England gewillt iſt, ſich im gegenwärtigen Moment ernſtlich mit Japan anzulegen. Nun verlangt der Kreml aber ausdrücklich, daß Großbritannien, wenn es ſchon ein Bündnis ſchließt, auch im Fernen Oſten mit ſeiner ganzen Macht, das heißt in dieſem Falle mit der britiſchen Flotte, an die Seite Sowjetrußlands tritt, falls das Reich Sta⸗ ins dort in einen bewaffneten Konflikt mit Japan gerät. ſerr Molotow ſchätzt die Engländer dabei ſo gering ein, daß 1 auf einer ſchriftlichen Verpflichtung beſteht. Aber in London denkt man wie Fauſt:„Allein ein Pergament, be⸗ ſchrieben und beprägt, iſt ein Geſpenſt, vor dem ſich alle ſcheuen.“ Wenigſtens ſcheuen ſich alle engliſchen Einkreis⸗ ler vor einer ſolchen ſchriftlichen Verpflichtung, wobei man allerdings zugeben muß, daß es nie Englands beſondere Stärke war, ſchriftliche Verpflichtungen einzugehen. Zu der Chamberlain⸗Erklärung und zum Stand der Moskauer Verhandlungen ſchreibt der„Deutſche Dienſt“ in einem Eigenbericht aus London:„Die Unterhaus⸗Erklä⸗ rung Chamberlains über die Moskauer Verhandlungen hat erneut das Moskauer Debakel der britiſchen Außenpolitik in das hellſte Licht des öffentlichen Intereſſes gerückt. Als beſonders unangenehm und ſtörend empfand man in Lon⸗ don die deutſchen und italieniſchen Preſſeveröffentlichungen, die auf Grund der tatſächlichen Lage immer wieder mit Nachdruck auf die wahren Schwierigkeiten bei den Londo⸗ ner Paktverhandlungen, nämlich die Frage der fernöſtlichen Garantien hiewieſen. Chamberlain hat zugegeben, daß es außer der Frage der Garantie für die baltiſchen Staaten noch beträchtliche Schwierigkeiten gibt, und damit alſo das beſtätigt, was jedermann längſt weiß, was nur London nicht wahrhaben will, daß nämlich die Frage der Fernoſt⸗ Garantien den Unterhändlern in Moskau das meiſte Kopf⸗ zerbrechen bereitet. Man ſagt Baltikum und meint den Fer⸗ nen Oſten. Denn hier iſt der wunde Punkt, wo alle brittſche Unterhändlerſchläue und alle ſchönklingenden Phraſen und menſchlichen Verſicherungen der ue abprallen in der unerbittlichen Haltung der ſowjetruſſiſchen Außen⸗ zolitik. Moskau beharrt auf ſeiner Forderung: Es will die ſchriftliche Feſtlegung der britiſchen Beiſtandsverpflichtun⸗ gen im Fernen Oſten im Falle eines Konflikts mit Japan als Gegenleiſtung für ſeine Beteiligung an der britiſchen Einkreiſungsfront. Das aber iſt die ſchwache Seite von John Bull. Erſtens fürchtet man, daß ein britiſches Beiſtandsver⸗ prechen für Sowjetrußland im Fernen Oſten die japaniſche Regierung in ihrer englandſeindlichen Haltung ſo ſehr be⸗ ſtärken würde, daß der Ausbruch eines offenen militäriſchen Konflikts nicht länger aufzuhalten wäre. Und zweitens, ſelbſt wenn London die weitere Zuſpitzung des Verhältniſ⸗ ſes zu Japan in Kauf nehmen wollte: England könnte ja, ſelbſt wenn es wollte, im Fernen Oſten keinerlei nennens⸗ werte Unterſtützung für Moskau leiſten. Denn ſchon der jetzige Tientſin⸗Vorfall beweiſt die ganze Ohnmacht der bri⸗ tiſchen Poſition im Fernen Oſten, die bezeichnenderweiſe in der britiſchen Preſſe in einem peinlich anmutenden Gemiſch von wütenden Ausbrüchen, maßloſen Drohungen und fle⸗ henden Beſchwärungen an die Adreſſe Japans zum Aus⸗ druck kommt.“ Und jetzt muß auch noch das Schlagwort von der„gel⸗ ben Gefahr“ herhalten. Der Pariſer„Temps“ beſchäftigt ſich im Zuſammenhang mit der Lage in Tientſin mit den eventuellen Rückwirkungen der fernöſtlichen Ereigniſſe auf Europa und meint, es ſei klar, daß dieſes Zwiſchenſpiel nur den„Treibereien deutſchlands und Ita⸗ liens“ in Europa dienen könne, obwohl es ſich zweifellos bei den Ereigniſſen in Tientſin mehr um eine Paralleler⸗ ſcheinung als eine Uebereinſtimmung der Anſichten zwiſchen der Achſe Rom.— Berlin und der japaniſchen Politik handeln dürfte Das offfziöſe Blatt hält es für richtig, anſchließend mit ebenſo dummdreiſten wie abſurden Bemerkungen hef⸗ lige Angriffe gegen den Nationalſozialismus und den Fa⸗ ſchismus zu führen, die beide alles täten, um eine Kata⸗ ſtrophe herbeizuführen. Das Ergebnis der von Deutſchland begonnenen Methoden der Autarkie und des Wettrüſtens ſei offenſichtlich eine Verarmung ganz Europas und ein Rückgang des Lebensſtandards im allgemeinen. Wenn Deutſchland ein Zehntel ſeiner Reichtümer, die es für die Verwirrung in Europa angewandt habe“ ſtatldeſſen fried⸗ lich für eine Hebung latenter Schätze eingeſetzt hätte, ſo würden die Deutſchen ſicherlich„beſſer eſſen und ſich beſſer kleiden können“ Die Treibereien des Dritten Reiches aber eien geeignet, die„gelbe Gefahr“ oder etwas Aehnliches in noch verſtärktem Maße heraufzubeſchwören. Es iſt mehr als erſtaunlich, daß man ſich ausgerechnet aris mit Raſſenfragen beſchäftigt und ſogar von einer rität der weißen Raſſe“ ſprich!, Wenn man heute gerade an der Seine mit warnend erhobenem Zeigefinger glaubt, auf den Niedergang der weißen Raſſe im Fernen Oſten hinweiſen zu müſſen, dann vergißt man dabei anſchei⸗ nend ganz, daß es gerade Frankreich war, das im Weltkrieg farbige Truppen, u. a. auch aus Oſt⸗ aſien, nach Europa warf und dadurch einen Zuſammen⸗ prall mit der weißen Raſſe herbeiführte, der dem Anſehen des Europäertums alles andere als dienlich war. Den Höhe⸗ J punkt erreichte dieſes ſchamloſe Vorgehen Frankreichs gegen die eigene Raſſe in der brutalen Unterdrückung der deulſchen völkerung im Rheinland und an der Ruhr durch arbige Regimenter, nachdem das Verſailler Diktat con ſeit Jahren unterzeichnet war. Auch die ſattſam be⸗ 9 kannten Geſchäftsmethoden Englands den Völkern des Fer⸗ 2 en Mittwoch, den 21. Juni 1939 Tondon in ſchwieriger Tienkſin und Moskau 8 London, 20. Juni. Der Außenpolitiſche Ausſchuß des Kabinetts hielt am Dienstag wieder eine Sitzung ab, in der Außenminiſter Lord Halifax über die letzte Entwick⸗ lung in der Tientſin⸗Frage Bericht erſtattete. Ferner be⸗ ſchäftigte ſich der Ausſchuß mit den engliſch⸗franzöſiſch⸗ ſowjetruſſiſchen Paktverhandlungen. Hierzu ſchreibt der diplomatiſche Korreſpondenk von „Preß Aſſocfakion“, die kritiſche Lage im Fernen Oſten un⸗ terſtreiche eindringlich die Notwendigkeit, die Dreimächte⸗ pakt⸗Beſprechungen ſo bald wie möglich zu einem befriedi⸗ genden Abſchluß zu bringen. Die Blätter berichten über eine Verſchärfung der Lage in Tientſin. Ziemlich übereinſtimmend nimmt die Lon⸗ doner Preſſe in Zuſammenhang mit den neuen Inſtruktio⸗ nen für den Botſchafter in Tokio an, daß England zunächſt einmal um Klarſtellung erſuchen werde, worum es in dem engliſch⸗japaniſchen Streit gehe, ob es ſich nur um den lokalen Fall der vier Chineſen in Tientſin handele, oder ob Japan entſchloſſen ſei, die weitergehende Frage der ausländiſchen Niederlaſſungen und der aus⸗ ländiſchen Mächte in China überhaupt anzugreifen. Darüber hinaus befaßt ſich Bartlett in der„News Chronicle“ aus⸗ führlich mit den Beratungen des außenpolitiſchen Kabi⸗ nettsausſchuſſes über die fernöſtliche Lage. Es ſei kein Ge⸗ heimnis, daß ſich die britiſche Regierung in einer ſchwieri⸗ gen Lage befinde. Es gebe kaum Vergeltungsmaßnahmen, wodurch Tientſin wirklich geſchützt würde da Kriegsſchiffe nicht anlaufen könnten, und weder die Vereinigten Stga⸗ ten noch Frankreich große Intereſſen in Tientſin zu ver⸗ teidigen hätten. Trotzdem ſollte man aber nicht den Fehler machen, und aus dem Zögern auf die Bereitſchaft ſchließen laſſen, vor den Japanern in der Frage der Intereſſen im Fernen Oſten zu kapitulieren. * London, 21. Juni. Lord Halifax gab Dienstag im Ober⸗ haus eine Erklärung über den Tientſin⸗Fall ab und führte dabei u. a. aus, daß über die urſprüngliche Forderung der Auslieferung der vier Chineſen hinaus jetzt auch Fragen allgemeiner Politik aufgeworfen worden ſind. Die britiſche Regierung ſei ſich völlig im klaren über die Reaktion, die der augenblickliche Streitfall auf die Poſition der anderen britiſchen und internationalen Niederlaſſungen in China ha⸗ ben müſſe. Sie ſtehe in engſter Fühlungnahme mit den Re⸗ gierungen Frankreichs und der Vereinigten Staaten. In Singapore traf am Dienstag der Oberkomman⸗ dierende der britiſchen Chinaſtation, Admiral Sir Percy Nobl, ein, um an den am Donnerstag in Singapore be⸗ ginnengen Militärbeſprechungen teilzunehmen. Der Ober⸗ kommandierende der franzöſiſchen Truppen in Indochina. General Martin, wird am Mittwoch erwartet. Der Ober⸗ kommandierende der britiſchen Truppen in Ching ſowie mehrere Stabsoffiziere der Marine und der Armee befinden ſich ebenfalls bereits in Singapore Die Beſprechungen ſol⸗ len ſich auf Pläne für die Koordinierung der engliſchen und franzöſiſchen Marine⸗ und Luftſtreitkräfte im Kriegsfall be⸗ ziehen. In Singapore traten am Dienstag 4000 Kulis, die an den Arbeiten bei dem britiſchen Flottenſtützpunkt be⸗ ſchäftigt werden in den Streik. Die Arbeiter beklagen ſich über zu ſchlechte Löhne. e Lage 1 nen Oſtens gegenüber, die u. a mit Waffengewalt zur Ab⸗ nahme des Opiums der britiſchen Krämer gezwungen wur⸗ den, waren nicht geeignet, das Anſehen der weißen Raſſe zu heben. Wenn man heute wieder das Schreckgeſpenſt von der„gelben Gefahr“ an die Wand zu malen glaubt, dann möge ſich Frankreich gefälligſt erinnern, daß es die„Soli⸗ darität der Weſtmächte“ war, die 1914 Japan in den Krieg egen Deutſchlands trieb. Daß man weiter ausgerechnet eutſchland, das nach dem Kriege in bl blindem Vertrauen auf eine allgemeine Weltabrüſtung eine Abrüſtung durch⸗ führte, die auf der Welt ihresgleichen nicht hatte, während die Demokratien gar nicht daran dachten, nun auch ihrer⸗ ſeits ihre feierlichſt gegebenen Verpflichtungen zu erfüllen, den Vorwurf des Wektrüſtens macht, zeigt ſo recht den Gipfelpunſt demokratiſcher Verlogenheit. Deutſchland hat mehr als einmal klare und präziſe Vorſchläge für eine Rä⸗ ſtungsbegrenzung gemacht, und erſt dann, als alle Vor⸗ ſchläge in den Wind geſchlagen wurden, im ſelbſtverſtändli⸗ chen Intereſſe der eigenen, durch die hoch gerüſteten Ver⸗ treter der Demokratien bedrohten Sicherheit, mit der eige⸗ nen Aufrüſtung begonnen. Wenn man weiter von Metho⸗ den der Autarkie ſpricht, die uns ja von den Demokra⸗ tien ſelbſt aufgezwungen wurden, und dann glaubt, ſich ausgerechnet mit dem deutſchen Lebensſtandard beſchäftigen zu müſſen, dann können wir dieſen demokratiſchen Beſſer⸗ wiſſern nur empfehlen, vor der eigenen Tür zu kehren. Mit Naivität, verbunden mit einer nicht mehr zu überbietenden Scheinheiligkeit, bedauert dann der„Temps“, daß Deutſch⸗ land ſich kolonial zu wenig betätigt und lieber an der„He⸗ bung latenter Schätze“ arbeiten ſolle. Dieſe Aufforderung, obwohl ſie aus einem Lager kommt, das durch den Raub unſerer Kolonien, die Beſchlagnahme unſeres geſamten Auslandskapitals und der geſamten Handelsflotte heute kaum verlangen kann, daß wir von der Ehrlichkeit dieſer Meinung reſtlos überzeugt ſind, nehmen wir zur Kenntnis. Allerdings glauben wir, daß auch der„Temps“ hinreichend darüber unterrichtet ſein dürfte, daß bisher von den weſt⸗ lichen Demokratien nicht das Geringſte unternommen wor⸗ den iſt, um uns ein koloniales Betätigungsfeld zu ver⸗ ſchaffen. —— Nr. 142 ektriſch geladener Drahtzaun Weitere Verſchärfung in Tientſin.— Nur gegen England. Tientſin, 21. Juni. S Das japaniſche Oberkommando in Tientſin hat am Dienstag angeordnet, daß der 50 km lange Skacheldrahl⸗ zaun, der die britiſche Konzeſſion umgibt, e geladen wird, um ſeine Ueberkletterung durch Schmuggler zu ver⸗ hindern. Damit hat die Lage eine weitere Verſchärfung er⸗ fahren, zumal gleichzeitig die außerhalb der britiſchen Kon⸗ zeſſion lebenden chineſiſchen Kaufleute beſchloſſen haben, jeg⸗ liche Geſchäftsverbindung mit der briliſchen Niederlaſſung abzubrechen. Dieſer Schritt erfolgt als Gegenmaßnahme auf die engliſche Weigerung, die in der Konzeſſion lagernden drei Millionen Sack Mehl, die für das chineſiſche Hinterland beſtimmt ſind, herauszugeben. Die britiſche Konzeſſion gleicht immer mehr einem Heer⸗ lager. Das Freiwillenkorps iſt mobiliſiert worden, ſo daß die geſamte Verteidigungsſtärke der Niederlaſſung nunmehr 1000 Mann beträgt. A“ halben herrſcht ein lebhafter Pa⸗ trouillenverkehr, und zerwagen durchfahren die Stra⸗ ßen. Die Stimmung iſt außerſt nervös, und der Wei⸗ terentwicklung der Ereigniſſe wird mit größter Spannung und Sorge entgegengeſehen, da jederzeit irgendein Zwiſchen⸗ fall eintreten kann, der zwangsläufig eine neue Phaſe des Fernoſtkrieges einleiten würde. Tientſin und Europa Wichtige Miniſterbeſprechung in Tokio. Tokio, 21. Juni. Miniſterpräſident Hiranuma, Kriegs⸗ miniſter Itagaki und Außenminiſter Arita hielten am Dienstag eine Konferenz ab, in der ſie ſich mit der Frage um Tientſin und der europäiſchen Lage beſchäftigten. Laut„Tokyo Aſahi Shimbun“ iſt dieſe Beſprechung notwendig geworden,„da die zu der Lage in Europa ge; troffenen Maßnahmen einen neuen Forkſchritt gebracht ha⸗ ben“. Arika, ſo heißt es, habe über die Lage in Tientſin be⸗ richtet und auf Grund dieſes Berichtes ſei ſodann über die weitere Behandlung der Europafrage verhandelt worden. 33 Zeitung bezeichnet dieſe Ausſprache als beſonders wich⸗ ig. Im Anſchluß an die Konferenz berichtete Arita dem Kaiſer über die Geſamtlage, woran ſich ein Vortrag des Chefs des Generalſtabes Prinz Kanin anſchloß. Im Laufe des Tages hatte der Außenminiſter auch eine Ausſprache mit dem britiſchen Botſchafter Craigie. Der zerſtörte Myihus ö Der Anſpruch der engliſchen Machtſtellung gilt nicht mehr ecrN. jekrußlands erkläre. man, daß der Myehus der engliſchen Machtſtellung in der Das Sinken des britiſchen Preſtiges Rom, 20. Juni. Das ſtete Sinken des engliſchen Preſtiges wird von der frömiſchen Preſſe in ausführlichen Berichten aus den euro⸗ päiſchen Haupiſtädten unterſtrichen, wobei übereinſtimmend bekont wird, daß England heute gezwungen ſei, gute Miene zum böſen Spiel zu machen. Im Mittelpunkt des Inkereſſes ſtehen dabei die Mißerfolge der britiſchen Politik in Mos⸗ kau und Tientſin, die, wie der Außenpolitiker der„Tribung“ hervorhebt, eindeutig bewieſen, Frankreich unterſtützte Macht bereits ſo ſtark geſchwächt ſei, daß die engliſche, von daß ſie auf die Subſtanz verzichten und ſich mik der Form begnügen müſſe. In Moskau habe man den Eindruck, daß die von London angeregte Allianz nur für England eine Notwendigkeit darſtelle, woraus ſich auch die Haltung Soido⸗ Seit der Blockade von Tientſin ſehe Welt nicht mehr gelte. Daraus könne man ſchlußfolgern, daß die Zeiten vorbei ſeien, in denen überholte Hegemonien noch durch einen Schein von Macht oder durch Ideologien geſtützt werden könnten. Immer deutlicher zeichne ſich die Realität des 20. Jahrhunderts ab, die nicht in den über alle Welt verſtreu⸗ ten Flottenſtützpunkten Englands ihren Ausdruck finde, ſondern in der ungeheuren militäriſchen und politiſchen Macht der beiden im Herzen Europas lebenden Achſe nmächte. Dieſe neue Macht werde durch das enge Bündnis der beiden Völker potenziert, die von dem gleichen Willen beſeelt ſeien, ſich nicht erdroſſeln zu laſſen. Dieſe Macht habe auch jede Möglichkeit einer kontinentalen Vorherrſchaft Frankreichs für immer beſeitigt England nicht Diktator der Wel Schanghai, 20. Juni. Die japaniſche Preſſe weiß Dienstag energiſch engliſche Greuelmärchen, Tientſin zurück. Die den japaniſchen Behörze ſtehende Preſſe ſtellt dabei ausdrücklich feſt, ſperrung der engliſchen Niederlaſſung in Ti Zweck habe, ſie durch Aushungern zur lig u zwin⸗ gen, ſondern ſie als Herd. un Wer In⸗ trigen Englands gegen die tatſäch 10 Ader in weiſt weiter Atzlich auch der al⸗ im von Japan beſetz⸗ Nordching mattzuſetzen. Die japar darauf hin, daß dieſe 1 08 15 len anderen engliſchen Nieder ten chineſiſchen Gebiete gelt Es ſei alſo lediglich achtung ſeiner Pflicht Konflikt eines Tagg in Schanghaf in wie in Tlentſi müſſe endlig gen ande Schuld, wenn es in Miß⸗ Neufcaler im japaniſch⸗chineſiſchen ch die Angehörigen anderer Mächte gleichen Unannehmlichkeiten bringe ſe Japan nicht gewollt habe. England ennen, daß es nicht der Diktator der Welt el. Schutz der Ernte vor Feuer Kontrolle aller Dreſchplätze angeordnet. Berlin, 21. Juni. Der Reichsführer„/ und Chef der deutſchen Polizei ſtellt in einem Erlaß, der angeſichts der beginnenden Erntearbeiten beſondere Beachtung verlangt, feſt, datz trotz der vorjährigen von der Reichsarbeitsgemein⸗ ſchaft Schadenverhütung im Einvernehmen mit der Poli⸗ zei durchgeführten Aufklärungsaktion immer noch Le icht⸗ finn und Fahrläſſigkeit die deutſche Ernte gefähr⸗ den. Die Reviſionen der polizeilichen Hilfsorgane, der ſog. hauptamtlichen Brandſchauer, haben ergeben, daß zu den häufigſten Mißſtänden, die den Erntebeſtand gefährden, immer noch in erſter Linie das verbotswidrige Rauchen auf Dreſch⸗ und Lagerplätzen, weiter das Ver⸗ brennen von Spreu in der Nähe von Getreidevor⸗ räten, vor allem aber der ſchlechte Zuſtand und brandge⸗ fährliche Betrieb von Kraftmaſchinen gehören. Auch iſt es gedankenlos, Getreideſchober in unmittelbarer Nähe von Feldſcheuern, die ſchon große Getreidevorräte enthalten, oder ſonſt in unmittelbarer Nähe von ausgebehnten Wal⸗ dungen aufzuſtellen. Weiter haben die Reviſionen häufig Kraftmaſchi⸗ nen, deren mangelhafter Zuſtand eine ſtändige Brand⸗ urſache bedeutet, mitten im Getreide ſtehend angetroffen. In einem einzigen Kreis mußten 1000 geflickte Si⸗ cherungen an Erntemaſchinen beſchlagnahmt werden, in einem anderen mußten 90 Prozentaller Motoren oder Zubehörteile wegen Gefährdung der Ernte beanſtan⸗ det werden. Der Reichsführer/ und Chef der deutſchen Polizei ord⸗ net daher bis zum Beginn der Ernte eine Ueberprüfung aller bei der Ernte benutzten Kraftmaſchinen und ſtändige Konkrolle der Dreſch⸗ und Lagerplätze auf Einhaltung der feuerpolizeilichen Beſtimmungen an. Verſtöße gegen die feuerpolizeilichen Beſtimmungen ſeien ſtrengſtens zu ahn⸗ den, da durch die wiederholten Aufklärungsaktionen Milde nicht mehr am Platze ſei. Der Wehrſtab der SA Stabsoffiziere aller Wehrmachtskeile verkreken. Berlin, 21. Juni. Der Stabschef der SA, Viktor Lutze, empfing, wie die NS mitteilt, die Meldung des mit der Führung des Wehrſtabes beauftragten SA-⸗Brigadeführers von Neufville ſowie der zum Wehrſtab tretenden Stabs⸗ offiziere der Wehrmacht, Oberſtleutnant Denke vom Heer, Korvettenkapitän Nahrath von der Kriegsmarine und Ma⸗ jor Siegerſtetter von der Luftwaffe. Der Wehrſtab der SA wurde auf Grund des vom Führer dem Stabschef erteilten Auftrages der vor⸗ und nachmilitäriſchen Erziehung im Einvernehmen mit dem Oberkommando der Wehrmacht, dem Heer, der Kriegsmarine und der Luftwaffe gebildet. Der Wehrſtab der S unterſteht perſönlich dem Stabs⸗ chef und bearbeitet in ſeinem Auftrag die Richtlinien für alle Angelegenheiten der vor⸗ und nachmilitäriſchen Wehr⸗ erziehung. Die vom Führer geforderte Betreuung der Jung⸗ wehrmannſchaften und der gedienten Soldaten durch die SA ſowie der Dienſt für das SA⸗Wehrabzeichen verlangen, daß in ihnen nationalſozialiſtiſcher Glaube und techniſches Können ſich verbinden. Dieſen Gedankengang hat der Stabschef dem bei ihm zur Meldung erſchienenen Wehrſtab der SA zum Ausdruck gebracht und ſeine Befriedigung aus⸗ geſprochen über die bereits erprobte und nun noch weiter gefeſtigte Zuſammenarbeit zwiſchen Wehrmacht und SA. Zwangsweiſe Poloniſierung Deulſche Genoſſenſchaften verſchwinden. Warſchau, 20. Juni. In letzter Zeit wurden verſchiedene deutſche landwirtſchaftliche Genoſſenſchaften zwangsweiſe Bent deutſchen Charakters entkleidet und dem polniſchen entralverband angegliedert. Daß dieſe Tatſachen eine Kette beabſichtigter Poloniſierungsmaßnahmen ſind, gibt die offiziöſe Thorner„Gazeta Pomorſka“ offen zu. Die Zel⸗ tung führt dabei aus:„Nach dreijährigen Bemühungen iſt es endlich gelungen, in Berent die deutſche Molkerei zu po⸗ loniſieren, die bisher in der Mehrzahl deutſche Mitglieder beſaß. Sehr ſchön! Vivat die nächſte Molkereil“— Nun iſt auch am 17. Juni als weitere Maßnahme die Schließung der deutſchen Molkerei⸗Genoſſenſchaft in Leſſen, Kreis Graudenz, erfolgt. Auch in Krotochin iſt man, wie das Po⸗ ſener Blatt„Kurjer Poznanſky“ meldet, nicht„untätig“ ge⸗ weſen Hier mußten angebliche„Unregelmäßigkeiten“ bei der deutſchen Genoſſenſchaftsbank dazu herhalten, um den Vor⸗ wand zur Verhaftung des Leiters dieſer Bank zu geben. Das Stichwort von den„Unregelmäßigkeiten in Krotochin“ wurde dann auch prompt in Poſen ſelbſt aufgenommen, wo in der Landesgenoſſenſchaftsbank eine„behördliche Re⸗ viſion“ durchgeführt wurde, die ſich auf die Krotochiner Kon⸗ ten dieſer Bank bezog. Daß die polniſchen Behörden au weiterhin nichts un⸗ verſucht laſſen, den volksdeutſchen Blättern das Daſein zu erſchweren, kommt aus zahlreichen Kattowitzer Meldungen zum Ausdruck, in denen darauf Niger wird, daß die Beſchlagnahmungen der Zeitungen kein Ende mehr nehmen. Um die Konkurrenz der deutſchen phar⸗ mazeutiſchen Artikel, der ſie ff nicht gewachſen ſind, ohne Rückſicht auf die Bedürfniſſe der geneſungſuchenden Bevölkerung auszuſchalten, ſollen danach künftig keine phar⸗ mazeutiſchen Artikel deutſcher oder Danziger Herkunft mehr eingeführt werden. „ eien noch gar nicht abgeſchloſſen, würden aber in den nächſten Tagen bekanntgegeben werden. Es dürfte noch niemals in irgendeinem Lande eine Anleihe ausgeſchrieben Skladkowſti z an früher n weſtpreußiſchen Gebiet. Thorn, 20. Jun Der Mini erpräſident und Innenmi⸗ niſter General Skladkowf ilke während der letzten Tage in Gebieten des ehemalige preußen und inſpizierte in Begleitung des Wojwoden Miniſtes R acziewiez u. a. die Kreiſe Thorn, Kulm und Straß bur g. Der Miniſter⸗ räſident hielt mit den Staroſten dez emen Kreiſe Kon⸗ en über die wirtſchaftlichen und ische niſſe ab 5 liche habe, Die Olympiſchen Winterſpiele 1940 Der Führer genehmigt die Pläne Berchtesgaden, 21. Juni. Der Führer empfing am Diens⸗ tag auf dem Oberſalzberg den Präſidenten des Deutſchen Olympiſchen Ausſchuſſes, Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten, den Präſidenten des Organiſationskomitees für die 5. Olympiſchen Winterſpiele, Dr. Ritter von Halt, das Mitglied des Internationalen Olympiſchen Komitees, Gene⸗ ral der Artillerie von Reichenau, und Generalſekretär Dr. Diem ſowie den Staatsſekretär für den Fremdenverkehr, Hermann Eſſer, zum Bericht über die anlaufenden Vorbe⸗ reitungsarbeiten für die 5. Olympiſchen Winterſpiele 1940 in Garmiſch⸗Partenkirchen. Der Führer genehmigte die ihm vorgelegten Pläne zum. Ausbau der Sportanlagen und das ihm unterbreitete Ge⸗ ſamtprogramm der Olympiſchen Winterſpiele. Ausſtellung„Freude und Arbeit“ In Bukareſt eröffnet— Der deutſche Pavillon Bukareſt, 21. Juni. Die Internationale Ausſtellung „Freude und Arbeit“ wurde Dienstag mittag in Bukareſt eröffnet. Zu dieſer Feierlichkeit war König Carol erſchie⸗ nen, in ſeiner Begleitung Miniſterpräſident Calinescu, Ar⸗ beitsminiſter Rales und faſt das geſamte Kabinett, zahl⸗ reiche rumäniſche Perſönlichkeiten und das diplomatiſche Korps mit Ausnahme des engliſchen Geſandten. Reichslei⸗ ter Dr. Ley war gleichzeitig als Präſident des„Interna⸗ tionalen Zentralbüros Freude und Arbeit“ anweſend, mit ihm u. a. der Vizepräſident Hauptamtsleiter Claus Selzner und Generalſekretär Dr. Manthey. Arbeitsminiſter Rales begrüßte die ausländiſchen De⸗ legationen aufs herzlichſte und dankte ihnen für ihre Mit⸗ arbeit am Werden dieſer Ausſtellung. Dann ergriff der König ſelbſt das Wort, um mit einer kurzen Anſprache die Ausſtellung zu eröffnen. Darauf begrüßte er Dr. Ley und ließ ſich von ihm die ausländiſchen Abordnungen vor⸗ ſtellen. Anſchließend begann ein Rundgang durch die acht Pavillon Im deutſchen Pavillon wurde der Kö⸗ nig von Dr. Ley geführt, der die notwendigen Erläuterun⸗ gen gab. Deutſchland bietet einen vollſtändigen Ueberblick über„Kraft durch Freude“,„Schönheit der Arbeit“, die ſozialen Einrichtungen der Deutſchen Arbeitsfront und ſämt⸗ liche anderen Leiſtungen auf dieſem Gebiete, die ſchon bis⸗ her hohe Anerkennung des Auslandes gefunden haben. Sechs Jahre NS⸗Regierung in Danzig Danzig, 20. Juni. Am Dienskag be ing Danzig den ſechſten Jahrestag der nakſonaalſozialiſtiſ hen Machtergrei⸗ fung. An dieſem Tage wurden vor ſechs Jahren erſtmalig Nafionalſozialiſten an die führenden Stellen des Slaales durch den Danziger Volkstag geſtellt, denn die letzten Wah⸗ len am 20. April 1933 hatken eine ganz eindeutige Mehr⸗ heit für die NS DA ergeben. Im Laufe dieſer ſechs Jahre hat die Zuſammenſetzung des Volkstages noch weſentliche Aenderungen erfahren. Der vor nicht allzu langer Zeit von vielen einander befehdenden Parteien beherrſchte Volkstag, der früher ſehr oft Tummel⸗ plaßz wüſter Ausſchreitungen und parlamentariſcher Kämpfe war, ſteht längſt unter dem Siegeszeichen des Ha⸗ kenkreuzes. Dieſes Bild wird treffend gekennzeichnet durch die gegenwärtige Mandatsverteilung. Alle 70 deutſchen Abgeordneten ſind in der Fraktion der NSDAP zuſammen⸗ geſchloſſen, denen die völlig belangloſe polniſche Minderheit mit zwei Abgeordneten gegenüberſteht. Zur Erinnerung an den denkwürdigen 20. Juni 1933 haben ſämtliche ſtaatlichen und kommunalen Dienſtgebäude ſowie die Schulen und die Körperſchaften des öffentlichen Rechts geflaggt. Auch alle Privathäuſer zeigen reichen Flaggenſchmuck. 922 Politiſches Allerlei Erſte Kundgebung des Zipfer Deukſchtums In Zipſer Neudorf fand die erſte Großkundgebung der Deutſchen Partei ſtatt Mehr als 6000 Deutſche waren, teil⸗ weiſe aus den entlegenſten Gegenden der Zips, herbeige⸗ eilt. Der Führer der deutſchen Volksgruppe in der Slowa⸗ kei, Staatsſekretär Ing. Karmaſin, erklärte in ſeiner Rede U. a., daß dieſes erſte Zuſammentreffen der Deutſchen der ganzen Zips erneut beweiſe, daß das Deutſchtum der Zips voll und ganz die Forderungen der Zeit erkannt habe und in geſchloſſener Einheit ſtolz zum Nationalſozialismus und ſeinem Führer ſtehe. Der polnſche Jollinſpeklor Lipinſki kommt vor Gericht. Danzig, 21. Juni. Der in der e ee Woche ver⸗ haftete Zollinſpektor Lipinſki wurde am ienstag dem Er⸗ mittlungsrichter in Danzig zugeführt, um ſich nach Abſchluß der polizeilichen Ermittlungen wegen der Beſchuldigung des verſuchten Menſchenraubs und der Störung des öffentlichen Friedens zu verantworten. Lipinſki hat die ihm zur Laſt He Taten auch vor dem Richter zugegeben, verſucht i e aber zu bemänteln. Er hat aber weiterhin geſtanden, die bſicht gehabt zu haben, die beiden Danziger SA⸗Männer in voller Uniform nach Gdingen zu ſchaffen. Die Danziger SA⸗Männer hätten ſich dort, zumal ſie die polniſche Sprache nicht beherrſchten, in völlig hilfloſer Lage befunden. Außer⸗ dem wäre gegen ſie infolge des Tragens der in Polen ver⸗ botenen Uniform ſofort ein Strafverfahren anhängig ge⸗ macht worden. Darum wird der Verſuch des Verbrechens des Menſchenraubs angenommen. Lipinſki wird ſich in den nächſten Wochen vor dem Danziger Gericht zu verantwor⸗ ten abon. Deutſchland und die Slowakei Keine Unterdrückung der kleineren Völker. Preßburg, 20. Juni. Der Chef des Propagandaamtes, Oberbefehlshaber der Hlinka⸗Garde Mach, weilte in der Oſtſlowakei, wo er in Trebiſov auf einer Kundgebung ſprach. Mach ſagte dabei u. a., das ſlowakiſche Volk wolle alle Fragen auf dem Weg der Gerechtigkeit löſen. Er lehne deshalb die Agitation ab, die in Blättern des Weſtens be⸗ trieben werde und denen ufolge die Slowakei mit der Re⸗ gierung nicht zufrieden ſei und zu Ungarn wolle, denn die Slowaken wollten nur in einem eigenen Regime leben. Es 3 bekannt, erklärte er ferner, daß es in der Slowakei viel oden gebe, der den Juden gehöre, doch beſtehe ein Geſetz. das 0 in dieſe Frage Ordnung bringen werde. Der Slowakei ſtehe heute die Kraft des zen deuk⸗ ſchen Volkes und feines Führers 55 Seite. Bie Slowakei wünſche mit dem deukſchen Volk eine au und herz⸗ Juſammenarbeit, weil dieſes Volk nicht die 9 f die kleineren Völker zu unterdrücken. Das Volk wolle nur Wahrheik und Gerechtigkeit. den Boykott von 0 e chen Boykott der Italiener proklamiert Ein Dementi, das keines iſt London beſchließt— aber Moskau fordert. London, 21. Juni. Von Seiten des Foreign Office wird entgegen Meldungen der Londoner Morgenblätter erklä daß keinerlei neue Inſtruktionen an den britiſchen Botſchaf⸗ ter in Moskau, Seeds, geſandt worden ſeien. Ebenſowenz treffe es zu, daß eine Ausdehnung des paktes auf den Fernen Oſten beſchloſſen ſei. Mit dieſem eigenartigen„Dementi“ verſucht man von amtlicher Seite erneut, nachdem einige Londoner Morgeg⸗ blätter allzu eifrig aus der Schule geplaudert hatten, day wahren Charakter der Schwierigkeiten in den Moskau Paktverhandlungen abzuſtreiten und geſteht ihn dabei 0 doch ungewollt aufs neue ein. Wir glauben es der obige Londoner offiziöſen Verlautbarung gern. daß in London eine Ausdehnung des geplanten Allianzpaktes auf den Fer⸗ nen Oſten nicht beſchloſſen worden ſei. Denn das iſt es jn gerade, wovor ſich England drücken will, was aber Moskan immer wieder verlangt. In London kann man über die laufenden Verhandlun⸗ gen beſchließen, was man will— entſcheidend iſt einzig und allein, was Moskau als Preis für ſeine Beteiligung an der britiſchen Einkreiſungspolitik von den britiſchen Unterhind⸗ lern fordert. Und das ift bekanntlich nicht wenig: nämlich die klipp und klare Feſtlegung der britiſchen Hilfeleiſtung für Sowjetrußland im Falle eines Konfliktes mit Japan. Wie aber will Großbritannien Sowjetrußland im Fernen Oſten helfen, wenn es— wie jetzt in Tientſin— nicht ein⸗ mal ſich ſelbſt helfen kann! Dieſe peinliche Situation kam man in London auch durch Beſchlüſſe im Stil einer Vogel⸗ Strauß⸗Politik nicht aus der Welt ſchaffen. Gemeine polniſche Mordtat Deutſcher grundlos erſchlagen. Warſchau, 21. Juni. Der zurzeit in Polen herrſchenſe Deutſchenhaß forderte ein neues Opfer, diesmal das dez Reichsdeutſchen Alois Sornik, der zur Sommerfriſche h Oſtgalizien weilte. Der einem mörderiſchen Ueberfall erle⸗ gene Reichsdeutſche befand ſich mit ſeinem Bruder, dem Vorſitzenden des Deutſchen Kulturbundes in Polen, in Zie⸗ lona, bei Nadworna in der Wojwodſchaft Stanislau. Als Alois Sornik in Geſellſchaft zweier Damen vom Penſionat zum griechiſch⸗katholiſchen Pfarrhaus ging, wo er wohnte, wurde er von zwei Männern überfallen und zu Boden geſchlagen. Er erhielt mit einer Eiſenſtange mehrere Schläge, ſo daß er blutüberſtrömt zuſammenbrach. Mil dem Auto eines Sommerfriſchlers wurde Sornik in daz Krankenhaus nach Nadwora geſchafft, wo er nach vier d gen ſtarb. Kurzmeldungen Berlin. Der Chef des Admiralſtabes der franzöſiſchen Kriegsmarine hat dem Oberbefehlshaber der deutſchen Kriegsmarine für die anläßlich des Unterganges des Un⸗ terſeebootes„Phénix“ übermittelte Anteilnahme telegra⸗ phiſch ſeinen Dank ausgeſprochen. Berlin. Der bulgarſiche Finanzminiſter und Präſidem geplanten Allianz der bulgariſchen Notenbank, Bofiloff, weilt zurzeit in Ber lin, um mit der Reichsregierung wirtſchaftliche und finan zielle Fragen zu beſprechen. 4 Berlin. Der Führer hat für verſchiedene Formationen der SA Namensverleihungen ausgeſprochen, in Erinnerung an den Opfertod von SA⸗Männern, die während des jah⸗ relangen Ringens vor der Machtübernahme ihre Treue zu der nationalſozialiſtiſchen Bewegung mit dem Leben be⸗ zahlten. Der Adlerſchild Sohnrehy überreicht Berlin, 20. Juni. Staatsſekretär Willikens überreichte im Auftrag des Führers Prof. Heinrich Sohnrey den Adlerſchild des Deutſchen Reiches. Der Staatsſekretär über⸗ mittelte bei dieſer Gelegenheit die beſonderen Glückwünſche und den ganz beſonderen Dank des Reichsbauernführers, Reichsminiſter Darree. Staatsſekretär Willikens brachte dem Jubilar gegenüber weiter zum Ausdruck, das deutſche Bauerntum wiſſe, daß ihm die ganze Lebensarbeit Sohm reys gegolten habe. Der innere Wert und Erfolg des Wit kens von Prof. Sohnrey liege darin, daß das deutſche Bau⸗ erntum ſelbſt durch dieſe Arbeit wieder zu ſeinen eigenen Werten zurückgefunden habe. Gaftenmörder hingerichtet. Berlin, 20. Juni. Am Dienstag iſt der am 20. Februar 1909 geborene Wilhelm Raffel aus Wuppertal hingerichtel worden, der am 9. März 1939 vom Schwurgericht in Wup⸗ pertal wegen Mordes zum Tode und zum Verluſt der bür erlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit verurteilt worden war, Wilhelm Raffel hat am 2. Dezember 1938 ſeine von ihm geſchiedene Ehefrau erdroſſelt. Er wollte ſich für ſeine be⸗ vorſtehende zweite Heirat in den Beſitz ihres Hausrate⸗ ſetzen. Anwetter und Aeberſchwemmungen 5 Breslau, 20. Juni. Ueber verſchiedene Teile Schleſiens gengeft heftige Gewitter mit Wolkenbrüchen nieder. Beſon⸗ ers ſchwer wurde das Gebiet um den Köni hainer Spitz⸗ Mah in der Grafſchaft Glatz, das oberſchleſiſche und das Mähriſch⸗Oſtrauer Induſtrierevier heimgeſucht. In Kö⸗ nigshain und Hemmersdorf dürften die Schäden die der Hochwaſſerkataſtrophe von Anfang September vori⸗ gen Jahres noch überſteigen. Die Straße von Königshain nach Glatz iſt an zwei Stellen unterbrochen. Reichsarbeits⸗ dienſt und Techniſche Nothilfe ſind überall eingeſetzt. In Glatz ſelbſt ſtanden die tiefer gelegenen Stadtteile erneut unter Waſſer. In Hemmersdorf wurde ein 60 Jahre alter Mann vom Blitz erſchlagen. In Beuthen(Ober⸗ ſchleſien) hatten ſich mehrere Arbeiter während der ſchwe⸗ ren Gewitter in einer Holzbaracke aufgehalten. Der Transport zum Krankenhaus ſtarb. Lübeck. In der Lübecker Stadthalle fand in Anweſen⸗ heit des Reichsleiters Roſenberg die kundgebung der 6. Reichstagung 5 ö Pofen. Wie der„Oziennik Poznanſki“ meldet, kommen aus einer Reihe von Ortſchaften Nachrichten, daß die pol ⸗ i r Waren. niſchen Organiſationen den Boykott italieniſche nach Italien und den Tivand. Marſchall Badoglio ift im and Slg ad dem Flughafen von Tirana gelandet. General Jacomom, den Vertreter des Königs, und zahlreiche führende Perſönlich⸗ keiten empfingen den Chef des Generalſtabes. 5 ——— bend ein und verletzte einen Arbeiter ſo ſchwer, daß er e Badiſche Chronik Aufruf des Gauleiters Der Nationalſozigtiſtiſche Reichsbund für Leibesübungen Gau 14, Baden, führt in den Tagen vom 18. bis 25. Juni 1939 das 2. Baoiſche Turn⸗ und Sportfeſt in Mannheim durch. Ich fordere die Behördenleiter und Betriebsführer auf, den Teilnehmern an dieſem Feſt den erforderlichen Urlaub ohne Anrechnung auf den Erholungsurlaub zu gewähren. (Gez.): Robert Wagner, Gauleiter und Reichsſtatthalter. Beſuch des jngoflawiſchen Verkehrsminiſters. I Seidelberg. Der Königl.⸗Jugoſlawiſche Verkehrsmini⸗ ſter Dr. Spaho und der Generaldirektor der jugoflawiſchen Staatseiſenbahn, Ingenieur Gjurio, die auf Einladung des Reichsverkehrsminiſters Dr. Dorpmüller in Begleitung einer jugoflawiſchen und deutſchen Abordnung von Berlin aus ab 14. Juni eine Deutſchlandreiſe antraten, um die Anlagen der Deutſchen Reichsbahn, der Reichsautobahnen, der Deutſchen Reichspoſt und bedeutende Induſtriewerke zu beſichtigen, tra⸗ fen am Montag, 19. Juni, mit Kraftwagen aus Frankfurt a. M. über die Reichsautobahn in Heidelberg ein. Dort wur⸗ den ſie durch den Präſidenten der Reichsbahndirektion Karls⸗ ruhe, Dr. Roſer, zum Abendeſſen im Hotel zum Europät⸗ ſchen Hof eingeladen. Daran nahmen noch als Gäſte des Reichsbahnpräſidenten u. a. teil: Der Oberbürgermeiſter Nein⸗ haus der Stadt, der Standortälteſte der Wehrmacht Oberſt Löhning, der Kreisleiter der NSDAP. Seiler, Landrat Neumann und Beigeordneter Dr. Scherberger. Den jugoſla⸗ wiſchen Gäſten wurde vom Oberbürgermeiſter der Stadt als Angebinde eine Bildmappe aus Heidelberg und als Geſchenk der Reichshahndirektion Karlsruhe vom Reichsbahnpräſiden⸗ ten Dr. Roſer je eine mit einer Abbildung des Heidelberger Schloſſes und der alten Brücke verſehene Obſtſchale aus der Karlsruher Majolika⸗Manufaktur zum Andenken an den Be⸗ ſuch in Deutſchland überreicht. Anſchließend daran fand zu Ehren der Gäſte eine Beleuchtung des Schloßhofes ſtatt, der eine ungezwungene Zuſammenkunft im Europäiſchen Hof folgte. Die Weiterreiſe der jugoflawiſchen Gäſte, die von ihrem Aufenthalt und der gaſtfreundlichen Aufnahme in Deutſchland hoch befriedigt waren, erfolgte am 20. Jun mit Sonderzug nach München. Aufhebung der Handelshochſchule Mannheim. Weiterfüh⸗ rung ihrer Aufgaben durch die Aniverſität Heidelberg. ) Karlsruhe. Das Geſetz⸗ und Verordnungsblatt vom 19. Juni 1939(Nr. 10) veröffentlicht eine Verordnung des Staatsminiſteriums, durch welche die Handelshochſchule Mann⸗ heim aufgehoben wird und die bisherigen Aufgaben der Han⸗ belshochſchule Mannheim der Aniverſität Heidelberg über⸗ tragen werden. Die vorhandenen Vermögenswerte und Stif⸗ tungen gehen nach Maßgabe des zwiſchen dem Miniſter des Kultus und Anterrichts und der Stadt Mannheim abge⸗ ſchloſſenen Vertrages auf den Landesfiskus— AUnterrichts⸗ verwaltung— über. Die näheren Beſtimmungen hierüber trifft der Miniſter des Kultus und Anterrichts. Heidelberg.(Zuſammenprall.) In der Berg⸗ 4 Straße kam eine Motorradkolonne ins Stocken. Dabef ihr der letzte Lenker auf ein vor ihm haltendes Kraftrad auf. Er und ſein Mitfahrer erlitten ſchwere Verletzungen. Heidelberg.(Todesſturz von der Schloß⸗ terraſſe.) Hier fand man unterhalb des Schloſſes die Vit jungen Mannes. Er iſt von der Terraſſe ab⸗ geſtürzt. Heidelberg.(Vermißte gefunden.) Bei einer aus dem Neckar gezogenen weiblichen Leiche handelt es ſich um eine L7jährige Hausangeſtellte, die freiwillig in den Tod gegangen iſt. () Eſchelbronn.(Auch den zweiten Sohn.) Nach⸗ dem die Familie Karl Geiß im vorigen Jahr ihren in den 20er Jahren ſtehenden Sohn verloren hatte, iſt nun auch der zweite, jüngere Sohn durch die Folgen eines Wundſtarr⸗ krampfes aus dem Leben gegangen. Nächtlicher Streit auf der Straße.— Anbeteiligter erſtochen. () Hügelsheim b. Naſtatt. Nach der Polizeiſtunde kam es in der Nacht auf der Ortsſtraße zwiſchen jungen Leuten! zu einem Wortwechſel, der in Tällichteiten ausartete. Der hinzukommende 28jährige Auguſt Maier wurde durch Meſ⸗ ſerſtiche ſo ſchwer verletzt, daß nach kurzer Zeit der Tod eintrat. Der Fall iſt umſo trauriger, als Maier an dem gt völlig unbeteiligt war. Es ſind mehrere Verhaftungen; olgt. 5 Verbandstag der badiſchen Haus⸗ und Grundbeſitzervereine. () Baden⸗Baden. Anläßlich des 37. Verbandstages des Verbandes badiſcher Haus⸗ und Grundbeſitzervereine im Sängerhaus„Aurelia“ in Baden⸗Baden fand eine öffentliche Kundgebung ſtatt, die außerordentlich gut beſucht war. Lan⸗ desverbandsführer Walkher betonte, daß die Tagung bewußt nach Baden⸗Baden, dem Ort des gepflegten Wohnraumes, gelegt worden ſei, weil der Hausbeſitzerver⸗ band den ernſtlichen Willen habe, den Volksgenoſſen nur ge⸗ junde und gepflegte Wohnräume zu geben. Dann ſprach Dr. A. Düppe vom Reichsbund der Haus⸗ und Grundbeſitzer Berlin über aktuelle Steuerfragen des Haus⸗ und Grundbefit⸗ Zes. Der Redner, der ſich zunächſt eingehend mit der neuen Grundſteuer und ihren Auswirkungen befaßte, bejahte grund⸗ ſätzlich die Notwendigkeit der ſeit April 1938 in Kraft getre⸗ kenen Grundſteuerreform. Sie habe insbeſondere in den Randgebieten(Vororten, Außenſtadtteilen) mancher Städte arlsruhe, Mannheim, Heidelberg, Freiburg und Baden⸗ Baden) zu unbilligen Mehrbelastungen geführt, da bei der Einheitswertfeſtſtellung 1935 ein höherer Vervielfältiger als! im ſonſtigen Stadtgebiet Anwendung gefunden hätte. Die: Bemühungen der Organiſation, die Vorausſetzungen für eine; Abhilfe bei dieſen Härten zu ſchaffen, hätten Erfolg gehabt.. Zu Mehrbelaſtungen habe die Grundſteuer durchweg beim Neuhausbeſitz geführt, bei dem dann auch in zahlreichen Fäl⸗ len Billigkeitsmaßnahmen Platz griffen. Der Redner ging dann noch eingehend auf die Beſteuerung des Baulandes; ein. Landesverbandsführer Walther betonte in ſeiner Schluß⸗ anſprache die ausgezeichnete Zuſammenarbeit des Verbandes! mit den Regierungs⸗ und Steuerſtellen, die alle ſehr viel Verftändnis für den badiſchen Hausbeſitz entgegengebracht . 55 Der 38. Verbandstag findet 1940 in Mann⸗ eim ſtatt. a wagen durchbrach infolge Platzens des Aus den Nachbargauen * Niederlahnſtein.(uuf einer Radtour tödlich verunglückt). Mehrere junge Leute aus Arzheim un⸗ ternahmen eine Radtour, deren Rückfahrt ſie über Nieder⸗ lahnſtein führte. Auf der abſchüſſigen Straße von Allerhei⸗ ligenberg kam einer der Radfahrer, der fugendliche Franz Herrmann. aus Arzheim, infolge des ſtarken Gefälles in ein derartiges Tempo, daß er ſein Rad nicht mehr genü⸗ gend abbremſen konnte. Er fuhr mit aller Wucht gegen einen Baum und blieb ſchwerverletzt und bewußtlos auf der Straße liegen. Der Verunglückte ſtarb kurz nach der Ein⸗ lieferung in das Krankenhaus. Eiltriebwagen in Saarhölzbach enkgleiſt Merzig. Bei der Durchfahrt durch den Bahnhof Saar⸗ hölzbach entgleiſte der von Trier kommende Eiltriebwagen 224 infolge eines Achſenbruchs am vorderen Drehgeſtell. Der Wagen kam erſt nach etwa 300 m zum Halten. Perſo⸗ nen wurden nicht verletzt; jedoch wurde das Fahrgleis ſtark beſchädigt. Infolgedeſſen mußte das Fahrgleis Taben Saarhölzbach vorübergehend geſperrt werden. Die Reiſenden wurden mit einem Erſatzzug weiter befördert. Die Ausbeſ⸗ ſerungsarbeiten an den beſchädigten Gleisanlagen wurden ſofort aufgenommen, während der Gerätewagen von Trier mit dem Aufgleiſen des Wagens alsbald begann. Pirmaſens.(Sspirituskocher explodiert). In Vinningen explodierte beim Nachfüllen dem 12 Jahre alten Töchterchen der Eheleute Appelmann der Spirituskocher, wodurch das Kind ſchwere Brandwunden erlitt. n Frankfurt a. M.(77 jähriger Mann als So⸗ ziusfahrer verunglückt). Ein ſchwerer Unfall ereig⸗ nete ſich an der Großtankſtelle in Unterliederbach. Im Kreis⸗ verkehr an der Kreuzung der Autoumgehungsſtraße mit der Landſtraße Höchſt—Bad Soden wurde ein von Wies⸗ baden kommender Motorradfahrer von einem Perſonen⸗ kraftwagen erfaßt. Der Motorradfahrer blieb unverletzt, der Beifahrer aber erlitt einen fert. Bei dem Verletzten handelt es ſich um einen 77ähri⸗ gen Mann aus Berlin, der in Frankfurt zu Beſuch weilte und mit ſeinem Schwiegerſohn eine Spazierfahrt nach Wies⸗ baden unternommen hatte. — Heutingsheim, Kr. Ludwigsburg.(Aus Schwer⸗ mut in den Tod.) In der Nacht ließ ſich ein 45jähriger Mann aus Ludwigsburg, der vor dreiviertel Jahren ſeine Frau verloren hatte und ſeither ſchwermütig war, auf der Strecke zwiſchen Beihingen und Heutingsheim vom Zug über⸗ fahren. Der Lebensmüde, der zwei Kinder hinterläßt, war alsbald tot. — Tuttlingen.(Betrunkener fuhr in der Kraftradfahrer betrunken und hatte infolgedeſſen die Kurve bei der genannten Brücke nicht richtig genommen. In ſchwerverletztem Zuſtand brachte man ihn in das Kreis⸗ krankenhaus Tuttlingen. Der Soziusfahrer kam mit leich⸗ teren Verletzungen davon. Wölfe aus dem Neunkirchener Zoo ausgebrochen. Neunkirchen, 21. Juni. Aus dem Neunkirchener Zoo am Jedermannsbrunnen waren drei Wölfe aus ihrem Zwinger ausgebrochen. Sie trieben ſich in der Einfriedung des Zoos herum. Da Gefahr vorhanden war, daß die Wölfe über die Einfriedung hinweg in den nahen Wald flüchteten, wurde ſofort das Ueberfallkommando alarmiert. Nach mehrſtündi⸗ ger Arbeit gelang es, zwei Wölfe wieder in ihren Zwinger zurückzutreiben, während der dritte in den Wald flüchtete. Da die Suche zunächſt ohne Erfolg blieb. wurde von der SA und den ſonſtigen Formationen eine große Suchaktion in die Wege geleitet. Der Wald wurde umſtellt und ſyſte⸗ matiſch abgeſucht. Es gelang, den Wolf aufzuſtöbern, und der Revierförſter Bach konnte den Wolf erlegen. ab Giftmordverſuch an der Ehefrau. Das Schwurgericht Kempten verurteilte den getrennt lebenden 43 Jahre alten Valentin Keller aus Kempten wegen eines Verbrechens des verſuchten Mordes zu ſechs Jahren Zuchthaus und fünf Jah⸗ ren Ehrverluſt. Der Angeklagte lernte im Jahre 1920 eine geſchiedene Frau kennen, mit der er ein Liebesverhälnis einging, obwohl er damals ſelbſt verheiratet war. Um die Geliebte heiraten zu können, faßte Keller den Entſchluß, ſeine Ehefrau auf gewaltſame Weiſe zu beſeitigen. Er ſchüttete einer Midezin, die ſeine Frau damals nehmen mußte, Schwefelſäure zu. Die Frau entdeckte aber rechtzeitig, den ruchloſen Anſchlag auf ihr Leben. In der Verhand⸗ lung beſtritt der Angeklagte die Tötungsabſicht. 5 i Nur das nackte Leben gerettet. Das dem Landwirt Fidelius Eſer in Nornheim gehörige Bewohner des Hauſes, der Rentner blindeten Greis ſeine 3 Erſparniſſe verbrannt. Ab Jaltbootunglück. und Mengele wurde, obwohl er ein guter Schwimmer war, von den Fluten mitgeriſſen. Er dürfte einem Herzſchlag er⸗ legen ſein. A Eine Windhoſe. Auf dem Schellenberg ſah man eine wanderte ſeltſame Naturerſcheinung. Eine„Windhexe“ über die Wieſenfläche, packte die Heubüſchel und zog ſte vom Boden weg in die Lüfte. Der Wirbel war ſo heftig, daß ſich eine Frau, die in ihn geraten war, aus Angſt auf den Boden warf und ſich am Gras feſthielt. A 20 Meter kief abgeſtürzt. Am Hochgern bei Graſſau litt die 18jährige Stenotypiſtin Sophie Heinrich aus ünchen beim Abſtieg aus und ſtürzte etwa 20 m tief ab. Sie trug ſchwere Kopfverletzungen davon und wurde vom Roten Kreuz nach Prien ins Krankenhaus gebracht. a Kraftwagen ſtürzt in den Millſtätter See. Ein Kraft⸗ linken Vorderrei⸗ fens bei übermäßig hoher Geſchwindigkeit das Geländer der Straße am Millſtätter See(Kärnten) und wurde 10 Meter weit in den See hinausgeſchleudert, wo er ſofort in 15 1 Tiefe verſank. Die beiden Inſaſſen fanden dabei en 0. ſchweren Schädelbruch und wurde in bedenklichem Zuſtand ins Krankenhaus eingelie⸗ den Kanal.) Nachts fuhr ein auswärtiger Kraftradfahrer in der Nähe von Ludwigstal über die Brücke des dortigen Werk⸗ kanals. Aus zunächſt unerklärlichem Grunde ſtürzte er zu⸗ ſammen mit ſeinem Soziusfahrer in den Kanal und konnte nur durch das Hinzukommen einiger Männer aus ſeiner miß⸗ lichen Lage befreit werden. Wie ſich dann herausſtellte, war Pfründnerhaus wurde nachts von einem Brand 5 r Der alleinige uer, konnte nur das Leben retten. Neben ſeinen Habſeligkeiten ſind dem faſt er⸗ Der 27jährige ledige Georg Men⸗ 9285 aus Gerſthofen verunglückte in der Nähe von Neuburg ei einer Faltbootfahrt. Aus nicht bekannter Urſache kippte das Zweierboot, in dem ſich noch ein Begleiter befand, um, Lalcale Nuud ocliau — Achtung! Blitzableiter nachſehen! Die Zeit mit ſom⸗ merlichem Witterungscharakter iſt auch die Zeit der Gewit⸗ ter. Zu dieſer Zeit ſollte man alljährlich den Blitzableiter von einem geprüften Blitzableiterſetzer nachſehen und nachprü⸗ fen laſſen. Man ſcheue dieſe geringen Koſten nicht, da ſie im Ernſtfalle hundertmal wieder hereinkommen. Es kann im Laufe des Winters leicht durch Froſt eine Beſchädigun des Ableitdrahtes hervorgerufen worden ſein, die ſich b. Fahrläſſigkeit im Ernſtfalle bitter rächen würde. Der Huge Mann baut vor!. 5 — Ilvesheimer älteſter Einwohner. Geſtern ſtarb im hochbetagten Alter von über 90 Jahren Herr Joſeph Keil. Er war der älteſte Einwohner und der letzte Veteran des Ortes aus dem Kriege 1870/71, den er mit dem Inf.⸗Regt. Nr. 110 mitmachte und an mehreren Schlachten teilnahm. Noch in aller Erinnerung iſt der 14. April dieſes Jahres, wo die Gemeinde durch eine beſondere Feier ſein 90. Wiegenfeſt feierte. Nun iſt auch er zur großen Armee heimgegangen. Die täglichen Verkehrsunfälle. Ein Kraftradfahrer auf der Neckarauerſtraße fuhr bei der Fabrikſtationsſtraße in eine marſchierende Abteilung, wodurch ein Marſchteilnehmer angefahren und ſchwer verletzt worden iſt. Der Verletzte iſt mittels Kraftwagen nach dem Städtiſchen Krankenhaus ver⸗ bracht worden. Der Kraftradler wurde ins Gefängnis ein⸗ geliefert. Bei vier weiteren Verkehrsunfällen wurden ein Kind und zwei erwachſene Perſonen verletzt, zwei Kraft⸗ fahrzeuge wurden beſchädigt. Sämtliche Verkehrsunfälle ſind auf Nichtbeachtung der beſtehenden Verkehrsvorſchriften zu⸗ rückzuführen.— Wegen Uebertretungen der Straßenverkehrs⸗ ordnung mußten 39 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt wer⸗ den. Weiter wurden vier Verkehrsteilnehmer zur Teilnahme am Verkehrsunterricht einbeſtellt. — Oeffentliche Aufträge an alte Parteigenoſſen. Der Reichswirtſchaftsminiſter hat durch Erlaß die Bezirksaus⸗ gleichsſtellen für öffentliche Aufträge angewieſen, bei der Vergebung öffentlicher Aufträge bevorzugt ſolche Partei⸗ genoſſen in Vorſchlag zu bringen, die den Bezirksausgleichs⸗ ſtellen von der Gauleitung der NSDAP als beſonders be⸗ förderungswürdig aufgegeben werden. Die Gauleitungen ſind gleichzeitig vom Stellvertreter des Führers darauf hin⸗ gewieſen worden, daß ſie den Bezirksausgleichſtellen nur ſolche Parteigenoſſen benennen ſollen, die ſich in der Kampf⸗ zeit für die Bewegung eingeſetzt haben und die heute noch unter wirtſchaftlichen Schwierigkeiten leiden. Die Zahl der anzugebenden Firmen ſoll ſich dabei in einem engen Rah⸗ men halten. 0 Aus dem Gerichtsſaal Volksverrat und Deviſenvergehen. ] Mannheim. Das Sondergericht verurteilte die bei⸗ den Brüder Emil Sprich, 67 Jahre, ledig, und Albert Sprich, 65 Jahre, verheiratet, beide in Nollingen Amt Säckingen wohnhaft, wegen Volksverrats und Deviſenver⸗ gehens. Ihnen wurde zur Laſt gelegt, daß ſie am Stichtag (1. Juni 1933) ihr Vermögen nicht angezeigt und pflicht⸗ gemäß angeboten haben. Sie gaben an, daß ſie keine Zei⸗ tung leſen. Aber bekannt war ihnen, daß man ſein Ver⸗ mögen anzumelden habe. Emil Sprich hatte am Stichtag in Rheinfelden auf einer Schweizer Bank ein Kontogutha⸗ ben von 2300 Mark, das er aber nicht anmeldete. Sein Bruder Albert ein Guthaben von 2600 Schweizer Franken, die er daheim in einem Strumpf aufbewahrte und eben⸗ falls nicht gemeldet hatte. Aus Verzweiflung über ihren Vermögensbeſitz verſuchten ſie die Gelder umzuwechſeln, um ſie dann in Deutſchland auf der Sparkaſſe anlegen zu kön⸗ nen. Zu dieſem Zweck wurde Emil beauftragt, nach und nach etwa 4900 Mark über die Grenze zu ſchmuggeln, damit nichts vom Vermögen verloren gehen ſollte. Die im Werte von 1400 Mark vorhandenen Goldſtücke haben ſie zwecks Sicherſtellung im Keller eingemauert. Nach Kenntnis der Deviſengeſetze wurde das Gold ausgemauert und über die Grenze zum Zwecke der Umwechflung geſchafft.— Das Urteil lautete: Emil Sprich ein Jahr Gefängnis und 5305 Mark Geldſtrafe. Albert Sprich neun Monate Gefängnis und 4200 Mark Geldſtrafe. Das Gericht hat in dieſem Falle mildernde Umſtände zugebilligt wegen der geringen Ver⸗ mögenswerte, mit Rückſicht auf das hohe Alter und die bis⸗ herige aute Lebensführung Poſt Mannheim ſiegte im Groß⸗Staffellauf. Höhepunkt des zweiten Tages des Badiſchen Turn⸗ und Sportfeſtes 1939 in Mannheim war der Groß⸗Staffellauf „Rund um den Friedrichsplatz“, für den die Ortsgruppe Mannheim des NSR. verantwortlich zeichnete. Zahlreiche Zuſchauer hatten ſich zu dieſem großen Ereignis eingefunden, das eine immer größere Volkstümlichkeit erhält. Das erſieht man allein ſchon daraus, daß ſich Mannheims Vereine in dieſem Jahr mit über 600 Läufern in den einzelnen Klaſſen des Wettbewerbs beteiligten. In der Hauptklaſſe, in der ſich fünf Vereine mit je zehn Läufern beteiligten, ſiegte die Poſt Mannheim in 243,8 Minulen, die damit den Wanderpreis des Verkehrsvereins erfolgreich verteidigte. In der Klaſſe der Formationen war der SS.⸗Sturmbann 2⸗32 mit ſeiner erſten Mannſchaft in genau 3 Minuten erfolgreich und in der A⸗Klaſſe feierte die⸗ Polizet ebenſo wie in der Klaſſe der alten Herren einen neuen Sieg und verteidigte damit in beiden Klaſſen den der⸗ preis erfolgreich. In der Kreisklaſſe kam Jahn Sackenheim zum Erfolg, während in der Klaſſe für Vereine, Leicht⸗ athletik nur als Ergänzungsſport betreiben, der Mannheimer Skiklub erfolgreich war. In beiden Jugendklaſſen kam die Mannheimer TG. zu ſchönen Siegen und bewies damit ihre Vorherrſchaft auf dieſem Gebiet... Sonſt gehörte der zweite Tag des Badiſchen Turn⸗ und Sportfeſtes zum größten Teil noch, den Vorbereitungen für die großen ſportlichen Ereigniſſe am Wochenende. Beſonders eifrig war man im Stadion am Werk und gegenüber der Sportſtätte iſt nun auch das große Zelt aufgebaut worden. pomade, Staub und fett in ſſämmen, den Schmutz in Bürſten und in Schwãmmen beſeitigt i in Sekunden! Ein Glück, daß( iſt en 8 Der Boͤm auf Lager und Fahrt NSG. Während der gemeinſamen Sportfeſte der badi⸗ ſchen Banne und Untergaue und das große Gebiets⸗ und Obergauſportfeſt Ausdruck der ſportlichen Leiſtung der deut⸗ ſchen Jugend ſind, wollen die Lager den Mädeln auch frohe Stunden der Erholung und einer lebendigen Schulung geben. In dieſem Sommer finden über 60 BdM.⸗Lager in den ſchönſten badiſchen Jugendherbergen ſtatt, und wer einmal in ſolch ein Lagerleben hineingeſchaut hat, wundert ſich nicht, wenn die Anmeldungen von Jahr zu Jahr größer werden. Im ſchönen Meersburg wird das Bodenſeelager des Ober⸗ gaues Baden durchgeführt. Hier werden in drei Lager⸗ abſchnitten insgeſamt 900 Führerinnen zuſammengefaßt. In allen Lagern beſteht ein genau feſtgelegter Dienſt⸗ plan, denn für die Erziehung unſerer Mädelgemeinſchaft find dieſe Wochen zu koſtbar, als daß man träumend ins Blaue hineinleben könnte. Hervorragende Redner aus Partei und Staat werden über die verſchiedenſten Gebiete ſprechen, die Mädel werden ſelbſt durch eine Reihe kultureller Veranſtal⸗ tungen ihr Können und ihre lebendige Geſtaltungskraft unter Beweis ſtellen. In vielen Antergauen werden Erntelager durchgeführt, in denen die Mädel den Bauern in ſeiner wichtigſten Zeit bei der Arbeit unterſtützen. Vorbildlich iſt in allen Lagern die geſundheitliche Be⸗ treuung durch Aerzte, Aerztinnen und ausgebildete Geſund⸗ heitsdienſtmädel organiſiert. Auch das Eſſen iſt gut und reich⸗ lich und nach den beſonderen Forderungen neuzeitlicher Er⸗ nährung zuſammengeſtellt. Zwei Großfahrten des Gebietes und Obergaues nach Nordmark und Sudetenland werden 800 Mädeln die Schön⸗ heiten des Meeres erſchließen und Gelegenheit geben, das Volk kennenzulernen, das noch vor einem Jahr in unſäglicher Not lebte und jetzt frei und zukunftsfroh im blühenden Land wohnen kann. Darüber hinaus werden auch noch die Unter⸗ gaue in alle Gegenden Deutſchlands Fahrten durchführen in der Erkenntnis, daß, wer die Größe und Schönheit ſeiner Heimat durch Wandern und Schauen erlebt hat, ſich auch für ſie einſetzt. Der„Obſtexpreß“ fährt wieder WPD. Frühobſt und Frühgemüſe geben den Märkten der großen Städte ſeit geraumer Zeit wieder das Gepräge, von den Hausfrauen als vitaminreiche Koſt freudig begrüßt und ſtark begehrt. Die Deutſche Reichsbahn als das größte Transportmittel hat daher auch bereits entſprechende Maß⸗ nahmen ergriffen, um die leicht verderbliche Ernte raſcheſtens zum Verbrauchsort zu bringen und hat u. a. ſogenannte „Obſterpreß“ wieder eingeſetzt. Der Ohſtexpreß wird ſeit dem Jahre 1933 alljährlich, je nach dem Beginn der Ernte, von Ende Mai/ Anfang Juni bis Anfang bezw. Mitte Juli täg⸗ lich gefahren. Der Zug beginnt in Bühl(Baden), dem Zentrum des ſüdweſtdeutſchen Erzeugungsgebietes, um 15.19 Ahr, und eilt in knapp 12 Stunden, alſo gewiſſermaßen mit dem D⸗Zug um die Wette, nach Berlin, wo er um 3.38 Uhr eintrifft. Auf dem Wege von Bühl bis Frankfurt a. M. nimmt der Zug unterwegs zahlreiche günſtig gelegte Zulaufverbindungen auf. Ab Bebra wird ein Flügelzug nach Hamburg gefahren, der die Hanſeſtadt bereits um 2.45 Uhr erreicht; Hannover wird um 0.06 Uhr berührt. Dank dem Obſterpreß brauchen Obſt und Gemüſe der badiſchen, pfälziſchen und rheiniſchen Anbauge⸗ biete erſt am Vormittag, teilweiſe ſogar erſt in den frühen Nachmittagsſtunden des Aufgabetages geerntet zu werden und ſtehen bereits am frühen Morgen des nächſten Tages denk⸗ bar friſch zum Verkauf auf den Märkten zur Verfügung. Von den beiden Endpunkten des Ohſterpreß, Berlin und Ham⸗ burg, beſtehen günſtige Ablaufverbindungen, durch die in vie⸗ len Fällen die Ware noch zu den Frühmärkten zurechtkommt, 3. B. an Halle(Saale) 1.05 Uhr, Magdeburg 6.09, Leipzig 2.45, Dresden 7.46 uſw. Weiter 9 Orte werden zwar auch ſchneller als gewöhnlich erreicht, die Ware langt aber erſt am übernächſten Tag an, wie in Königsberg um 4.13 Uhr. Das Ladungsaufkommen an Frühernte ſüdweſtdeut⸗ ſchen Urſprungs iſt jetzt groß genug, ſodaß der Obſtexpreß in dieſen Tagen eingeſetzt wird. Der Obſtſonderzug— er iſt aus gewöhnlichen Güterwagen gebildet— verkehrt dann ſo lange, bis der Erntevorſprung der genannten Anbaugebiete gegenüber den anderen nicht mehr gegeben iſt. Die Sendungen für den Obſterpreß müſſen als Erpreß⸗ Juni. Gib reich! V e Hände weg vom Jungwild! Unzähliges Jungwild verkommt alljährlich durch eine zwar gut gemeinte, aber völlig falſch angewandte Tier⸗ liebe. Wenn Rehkitze und Junghaſen allein ſind, ſo glauben die meiſten Unkundigen, daß ſie von der Mutter verlaſſen ſind. Das iſt ein Irrtum. In den erſten Monaten laſſen die Mütter ihre Jungen ab und zu für mehrere Stunden allein, um ſelbſt auf„Aeſung“ auszugehen, alſo zu freſſen. Leider glauben viele Menſchen ein gutes Werk zu tun, wenn ſie vorgefundenes Jungwild zum Förſter bringen. Das iſt grundfalſch! Vom Menſchen angerührtes Jungwild wird von den Alttieren nicht mehr angenommen und muß elend verhundern. Man ſtöre das Jungwild oder die brü⸗ tende Henne oder ihr„Gelege“(Neſt), das ſie für kurze Zeit verließ, nicht und gehe ſofort weiter. Man kann ſich auch an der Natur freuen, wenn man nur einen heimlichen Blick in die Kinderſtube des Wildes tut. Leider wird gegen die nötige Rückſichtnahme auf das Wild aus Unkenntnis viel geſündigt, auch gegenüber dem erwachſenen Wild. Man ſieht oft, daß Rehe oder Haſen aufgeſtöbert und durch Zurufe. Hin⸗ und Herrennen und Händeklatſchen geſcheucht werden Alles das unterlaſſe man! Viele Volksgenoſſen kommen aber auch aus Unkenntnis der geſetzlichen Beſtim⸗ mungen in die Gefahr, beſtraft zu werden Um das zu vermeiden, muß man vor allem zweierlei wiſſen: 1. Wer aus irgendeinem Grunde an fagdbaren Tie⸗ ren— 3. B. Rehe, Haſen, Kaninchen, Faſanen, Rebhühner, auch Raubwild— an Orten, an denen er zur Jagdaus⸗ übung nicht berechtigt iſt, Beſitz oder Gehorſam an leben⸗ digem oder verendetem Wild erlangt, hat dies unverzüg⸗ lich der Ortspolizeibehörde abzuliefern oder anzuzeigen. Dieſe hat das Wild dem Jagdpächter oder Jagdbeſitzer un⸗ verzüglich zur Verfügung zu ſtellen. Hierunter gehört auch verendetes Wild, alſo z. B. ſolches, das auf Straßen und Autobahnen überfahren wurde, ebenſo Haſen oder Faſa⸗ nen, die in Gärten geraten. Wer dies nicht beachtet, wird nach dem Reichsjagdgeſetz beſtraft. 2 Wer dem Wild nach⸗ ſtellt oder ſolches fängt oder ſonſt in feinen Beſitz bringt, verletzt fremdes Jagdrecht und kann wegen Wilderei be⸗ ſtraft werden. Sieben Sorten Speiſeeis Seit dem Jahre 1933 iſt eine Verordnung über Speiſe⸗ eis in Kraft, die ſehr genaue Beſtimmungen über Zuſammen⸗ ſetzung und Bezeichnung dieſer kühlenden Leckereien enthält. Sie kennt ſieben Sorten, nämlich Kremeis, Fruchteis, Rahm⸗ oder Sahneeis, Milchſpeiſeeis, Eiskrem, Einfach Eiskrem, Kunſtſpeiſeeis. Davon ſind Sahneeis und Eiskrem ſeltener anzutreffen. Kremeis, auch Konditoreis, ſcheidet ſich wie⸗ der in Vanille⸗, Schokolade⸗, Nußeis uſw., je nach den Bei⸗ miſchungen. Vorſchrift iſt dafür die Verwendung von min⸗ deſtens 6 Eiern auf einen Liter Milch. Eine den Eigehalt nur vortäuſchende künſtliche Färbung iſt verboten. Dieſes Eis hat den meiſten Nährwert und iſt entſprechend teuer. Fruchteis kommt als Zitrone⸗, Erdbeer⸗, Himbeereis uſw. in den Verkehr und muß 20 v. H. ſolcher Obſtbeſtandteile enthalten. Milch⸗ und Eizuſatz iſt nicht vorgeſchrieben, gibt dem Eis aber einen höheren Nährwert. Hauptbeſtandteil des Milchſpeiſeeiſes iſt Vollmilch, wozu noch Ei gegeben werden kann, aber nicht muß. Auch hier iſt künſtliche„Ei“⸗ Färbung verboten. Bei dem billigen Kunſtſpeiſeeis ſind künſtliche Farbſtoffe und künſtliche Aromaſtoffe zugelaſſen. Da Zuſatz von Milch und Ei nicht verlangt iſt, beſteht es meiſtens aus Waſſer, Zucker, künſtlichem Aromaſtoff und etwas Farbe. Der Nährwert iſt entſprechend gering. Das Geſetz ſtellt alſo für jede Art Speiſeeis beſtimmte Mindeſtanforderungen, verlangt aber auch, daß jede Sorte nach ihrer Herſtellung und Art äußerlich genau gekenn⸗ zeichnet wird. Eine einfache Bezeichnung„Eis“ oder„Ge⸗ frorenes“ deutet auf ein hochwertiges Erzeugnis der Krem⸗ eisſorten hin und läßt den Käufer auch ein ſolches erwarten. In de Speiſeeis⸗Verordnung wird u. a. weiter verlangt, daß nur abgekochte Milch zur Herſtellung von Speiſeeis verwen⸗ det werden darf. Marktberichte Ohne Gewähr. Weatnheimer Großviehmarkt v. 20. Juni. 50 Ochſen, 135 Bullen, 158 Kühe, 114 Rinder, zuſammen 457 Stück Großvieh; Vorwoche 384, Mehrauftrieb 73. Die Zuteilung erfolgte im Rahmen der Kontingente bei folgen⸗ den Höchſtnotizen: für Ochſen 44,5 bis 46,5, Bullen 41,5 bis 44,5, Kühe 42,5 bis 44,5, Rinder 45,5. Kälberauftrieb: 838(Vorwoche 958) Tiere. Bei Höchſtnotizen von 64 bis 65 Pfg. erfolgte Zuteilung im Rahmen der Kontingente. Schweineauftrieb: 3347(Vorwoche 3832) Tiere. Es erfolg⸗ ten Reichsſchlachtungen von Vertragsſchweinen. Die nicht aus dem Markt genommenen Tiere wurden im Rahmen Auftrieb: 1 der Kontingente zugeteilt. Höchſtnotiz 50 bis 59 Pfg. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Mittwoch, 21. Juni: M 14: Einen mit Geſang von 22.15 Uhr. Miete M 28 und 2. Sondermiete Jux will er ſich machen. Poſſe Johann Neſtroy. miete H 14 und für die NSG. Kulturgemeinde Mannheim, 319, 581 bis 583, 681 bis 683 und für die Kulter⸗ gemeinde Ludwigshafen, Abt. 418 bis 419: Wiener Blut. Operette von Johann Strauß. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. Freitag, 23. Juni: Miete C 27 und 1. Sondermiete C 14 und für die RSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abt. 119, 264 bis 266 und für die Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 106, 416 bis 417, 431: Der Gigant. Schauſpiel von Richard Bfl⸗ linger. Anfang 20, Ende gegen 22.30 Uhr. Samstag, 24. Juni: Miete B 26 und 2. Sondermiete B 13 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ Mannheim, Abt. 120, 136 bis 138, 3102 Der Muſikant. Oper von Julius Bittner. Anfang; 20. Ende 22.15 Uhr. Sonntag, 25. Juni: Nachmittags⸗Vorſtellung: Für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mar⸗ heim, Abt. 236 bis 238, 544 bis 550, 620, Jugend⸗ gruppe 1 bis 625, Gruppe D 1 bis 400, Gruppe e 601 bis 900: Die Jungfrau von Orleans. Schauspiel von Schiller. Anfang 13.30, Ende 16.30 Uhr. — Abends: Miete E 28 und 2. Sondermiete E 14: Muſikaliſcher Komödienabend: Aufforderung zum Tanz, romantiſche Ballſzene von Carl Maria v. Weber; hierauf: Flauto ſolo, muſikaliſches Luſtſpiel von Eugen d' Albert; hierauf: Spitzweg märchen, phan⸗ taſtiſches Spiel von Hans Grimm. Anfang 20, Ende gegen 22.30 Uhr. gemeinde Wer will keine Kartoffeln mehr? Der achte nur nicht auf den Kartoffelkäfer. — Zeitſchriften und Bücher. Betriebs führer, Vertrauensmänner, Vertrauensrat. Von Dr. H. Bolzau. Verlag Wilh. Stollfuß in Bonn. Preis RM. 1.— In dieſem Bändchen wird ein wichtiger Ausſchnitt aus der deutſchen Arbeitsverfaſſung behandelt. Für alle, die in ihrem Betriebe eine ſolche Vertrauensſtellung ein⸗ nehmen, ſind die geſetzlichen Unterlagen ihrer Rechte und Pflichten von Bedeutung. Es wird hier in eindeutiger Form, frei von wiſſenſchaftlicher Erörterung, all das auf⸗ gegriffen, was dem einzelnen zu wiſſen nottut und worin er gerade Rat braucht. Im Anhang iſt der Schrift der vollſtändige Wortlaut des Geſetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit beigegeben, ſo daß in Zweifelsfällen auch das Geſetz ſelbſt herangezogen werden kann. Dieſes nützliche Bändchen ſtellt zuſammen mit einem zweiten, das„Die Grundzüge der deutſchen Arbeitsverfaſſung“ betitelt und ebenfalls mit dem Geſetzesanhang verſehen iſt,(gleicher Verlag und gleiche Preislage), eine wichtige Ergänzung jeder Betriebsbibliothek und Werkbücherei dar. Anſprüche aus Anfällen. Von Dr. Schieckel. Verlag Wilh. Stollfuß in Bonn. Preis RM. 1.25. Jedermann kann von einem Unfall betroffen werden. So bedauerlich ein Unfall iſt, ſo erſchreckend iſt vieler⸗ orts die Unkenntnis des Betroffenen oder ſeiner Ange⸗ hörigen, wenn es ſich um die Geltendmachung der Er⸗ ſatzanſprüche handelt. Selbſtverſtändlich ſollte jeder ein⸗ mal ſich an Hand eines praktiſchen und klar geſchriebe⸗ nen Leitfadens über all die Fragen unterrichten, die jede Stunde an ihn herantreten können. Ein ſolcher Ral⸗ geber liegt hier vor. Ein Stichwortverzeichnis enthält alle Schlagwörter und erleichtert das ſchnelle Auffinden des für den einzelnen Fall in Betracht kommenden Ab⸗ ſchnittes. Anſprüche auf Schadenerſatz, gegen den Schä⸗ diger oder Drittverpflichtete, Anſprüche auf Kranken⸗ und Unfallhilfe, Rente und Verſorgung, gegen Arbeitgeber, gegen Verſicherungsgeſellſchaften, auf Fürſorge uſw. ſind nur einige der vielen Gebiete die zu Anſprüchen aus Unfällen gehören und dieſes Bändchen zu einer An⸗ ſchaffung machen, zu der man jedem raten muß. Bohnenſtangen, Danksagung. Wege herzlichen Dank sagen. geb. Volz Mannheim- Rheinau, 21. Juni 1939. 2 5 . Für die vielen Beweise der Anteilnahme an unserem schweren Verluste möchten wir auf diesem Im Namen der Hinterbliebenen: Frau Babette Marzenell Heute friſch! Feinſter bayr. Hchſenmaul⸗ Salat (eisgekühlt) Doſe 50, 65 3. J. Würthwein, Gerüſtſtangen u. Brennholz eingetroffen. Gleichzeitig empfehlen wir unſer Lager in; ſämtlichen Baumaterialien, Kanalbau⸗ u. Inſtallationsartikel Einmachtöpfe und Brennſtoffe. Johann& Würthwein, Kloppenheimerſtr. 37. 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Treffpunkt„Zum Alpenjäger“ Inhaber Max Kerchen⸗ ſteiner), U 5, 16, um 8 Uhr. Für Nadfahrer Einſtellgelegenheit. Abfahrt der OEG.⸗Fahrer 7.50 Uhr ab Bathaus. Turnerbund„Jahn“. Heute Mittwoch abend ½ 9 Uhr Zuſammen⸗ kunft ſämtlicher Teilnehmer und Beſucher des Gauturnfeſtes Mannheim im„Kaiſerhof“ Turnverein 1898. Heute Mittwoch abend Zuſammenkunft und Uebungsſtunde für alle Gaufeſtteilnehmer. Bekanntgabe der Abfahrtszeiten, Ausgabe der Feſtkarten. Richt aktive Teilnehmer müſſen 1 BM. nachzahlen. Fahrkarten auf der ſtädt. Straßen⸗ bahn und OE. für die Feſttage gültig zu 1.50 RM. müſſen heute abend bezahlt werden. Turnverein 98, Handballabteilung. Ab heute und die kom⸗ menden Tage treten die Handballſpieler zu den Uebungsſtunden für das Gauturnfeſt im Sport an. i. f derzug Kleingärtnerverein Mhm.⸗Seckenheim. Der zweite Son wurde nun doch genehmigt. Es können noch 12 N für 4.20 Mk. ſich anmelden(auch Richtmitglieder). Dies mu aber heute noch beim Vereinsleiter Herr geſchehen. Parteiamtliche Mitteilungen: H J., Gefolgſchaft 47/171, Mhm.⸗Seckenheim. Die Schardienſte derkGefolgſchaft 47/171 fallen dieſe Woche aus. onservengläser U. Einkoch-Annarate Verkaufsstelle: RGS ER, Rautste 52 Anfang 20, Ende 6 Donnerstag, 22. Juni: Miete H 27 und 1. Sonder⸗ „Kraft durch Freude“, Abt. 220, 261 bis 263, nee —= g=— 2208