0 ſtätte 15 aden⸗ egan⸗ teten urch⸗ ingen iber p p⸗ rneut der e r in einem arten 0 eg iſchen „den baren burg, die haſhe Uns⸗ 2 Gau⸗ n) chou den 00 naier ſieg) nayr 1.265 liger erg) ine gen) ü k⸗ ichtel 24.43 4 fel, rück, 1. ing). ende kam ſich the⸗ A AN Pengspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mü 1.60, „ ber Seſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Aazeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., Fertteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte N. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr erecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Koute: Karlsruhe 78439. TDages- und Anzeigenblatt für Maunheim⸗Seckenheim und Umgebung. Werndetatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu zeinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 5. 39: 1130 30. Jahrgang Den Volksdeutſchen ihr Necht Die Maſſenkundgebung des 3D in Eger. Eger, 26. Juni. Seit dem Jahre 1897, als in der alten deutſchen Reichs⸗ ſtadt an der Eger auf einem deutſchen Volkstag alle jene, die hart an einer Grenze des Reiches lebten, zum erſtenmal gufgerufen waren zu vereintem Kampf um ihr deutſches Volkstum, ihre deutſche Sprache, hat das Egerland oft ſein mverbrüchliches Gelöbnis zum deutſchen Boden, zum deut⸗ ſhen Volke in mutigen Worten und in tapferer Tat bekannt. der Volksbund für das Deutſchtum im Auslande hat nun zit einer Reichskundgebung des Jahres des deutſchen holkstums der treuen deutſchen Stadt Eger eine Ehrenſchuld bgeſtattet. Eger bereitete nun aber auch den Männern und Frauen, die aus nah und fern zu dieſer Reichskundgebung gekommen waren, einen Empfang, deſſen Herzlichkeit nir⸗ gends anderswo mehr zu verſpüren geweſen wäre. Auf dem mit Fahnen, Girlanden und Blumen überreich geſchmückten wundervollen Marktplatz ſtanden um 20 Uhr die tief geſtaf⸗ felten Blöcke der Volksdeutſchen aus deutſchen Siedlungsge⸗ bieten, vornehmlich bes Oſtens und Südoſtens, die Männer in weißen Hemden, die Frauen und Mädchen in ihren ſchö⸗ nen, bunten Heimattrachten zu Tauſenden, unbeirrt durch den kurz vor der Kundgebung niedergegangenen Gewitter⸗ tegen. Der Gauleiter des Sudetengaues, Reichsſtatthalter Konrad Henlein, wurde begeiſtert begrüßt. Nach der Begrüßungsanſprache des Gauverbandsleiters des Gaues Sudetenland des VDA, Kuenzel, wurde die Rundfunkanſprache des Stellvertreters des Führers, Reichs⸗ miniſters Rudolf Heß, auf Lautſprecher übertragen. Der Stellvertreter des Führers Rudolf Heß, führte u. a. aus: „der Tag des deutſchen Volkstums ſoll ein Gruß der heimat an die Deutſchen draußen ſein, ein Gruß hilfreicher Tat. Das deutſche Volk im großdeutſchen Raum trägt von deem die Mittel zuſammen, die dazu dienen, die kulturelle Kerbindung der Heimat mit den Deutſchen draußen ſo auf⸗ echt zu erhalten und ſo zu geſtalten, wie es einer großen hlturnation geziemt. Es trägt die Mittel aus freiem Entſchluß und in frei⸗ wlliger Gabe zuſammen, um damit die perſönliche Verbun⸗ genheit jedes einzelnen Angehörigen unſeres Volkstums in der Heimat mit den Trägern unſeces Volkstumes draußen zum Ausdruck zu bringen. Das deutſche Volk tit damit nichts anderes als jede an⸗ dere große Nation, die als Sendboten ſeiner Art und ſeines Volkstums Volksgruppen und einzelne Glieder ſeines Volks⸗ tums inmitten anderer Völker und Staaten wohnen hat. Von den Millionen Deutſchen außerhalb der Grenzen des Deutſchen Reiches ſind unzählige vor Jahrzehnten, ja bor Jahrhunderten bereits ausgewandert. Wo ſie Reichs⸗ deutſche blieben, ſind ſie heute treu ihre Pflicht tuende Na⸗ tionalſozialiſten, wo ſie nach ihrer Wahl eine neue Staats⸗ angehörigkeit annahmen, ſind ſie loyale Bürger fremder Staaten geworden, fremder Staaten, ihrer deutſchen Lei⸗ ſtung willen gerufen, fremder Staaten, in denen ſie durch ihre zähe, fleißige Arbeit Heimatrecht erworben haben. Dort haben die Deutſchen ihre Kräfte eingeſetzt für den Auf⸗ bau ihrer neuen Heimſtatt und damit der Staaten, in denen ſie lebten und in denen heute ihre Nachkommen leben. Sie haben oft unter Einſatz ihres Blutes gekämpft für die Be⸗ hauptung ihrer Lebensarbeit im Rahmen dieſer Staaten, ja für die Exiſtenz dieſer Länder überhaupt. Hat das Erſtarken unſeres Volkes zur Großmacht un⸗ endlich Vielen erſt wieder das Gefühl eines ſinnvollen Lebens und einer zielbewußten Arbeit gegeben, ſo hat auch anve⸗ kerſeits Mißgunſt und Neid draußen ſich einzelne Deutſche zu wehrloſen Opfern geſucht. Auch die Opfer draußen haben ihren heroiſchen Sinn. Der Glaube an den Wert des deutſchen die innere Stärke des deutſchen Volkstums hat Adolf Hit⸗ ler beſeelt und ihm die Kraft gegeben zur Schaffung der . auf die wir Deutſche ſo unendlich ſtolz ſind.“ „Im Anſchluß an den Appell des Stellvertreters des 8 ergriff der Vorſitzende der Bundesleitung des DA, Volkes und an Generalmajor a. D. Prof. Dr. Haushofer das Wort. Er führte u. a. aus:„Als unſer altes Volksheer im Jahre 1914 ohne jedes Kriegsziel in die Fremde zur Verteidigung ſeines Lebensraumes hinauszog, ſtieß es zu einer größten Ueberraſchung weit jenſeits der Staatsgren⸗ En auf Volksgenoſſen. Daß unſer Volk damit eine Ueber⸗ Aſchung erlebte, das lag im Staatsgedanken des Zweiten Leiches begründet. Ihm fehlte das heute ſo weit verbrei⸗ Ste Verſtändnis für die Lebensfragen und Kulturfragen der Deutſchen in der Welt, das heute ſo wach iſt. Um ſo her iſt das Verdienſt der Schutzarbeit jener ſelbſtloſen Nänner in der Mitte des vorigen Jahrhunderts, die unbe⸗ Art durch das ſtaatspolitiſche Denken des kleinen deutſchen Zweiten Reiches auf dem Boden des öſterreichiſchen Völker⸗ kaates das Ringen aufnahmen, um das Grenzdeutſchtum dorgeſchobener Siedlungspunkte vor der fremdvölkiſchen Um⸗ Welt, vor dem Eingeſchmolzenwerden in andere Kulturen zu ſcchützen und zu ſichern.“ Gauleiter Konrad Henlein 9 Acriff anſchließend das Wort zu einer Anſprache, in der er ee erklärte:„Die Bedeutung des„Tages des deutſchen Juni 1939 eee eee Boltstums“ legt für unſer Volk in der Erkenntnis und Verpflichtung auf unſere volksdeutſchen Aufgaben. Die Welt aber würde der Bedeutung dieſes Tages nicht gerecht werden, wenn ſie in ihm nicht die gewaltigſte friedliche Be⸗ kundung und Demonſtration unſeres Volkswillens zu er⸗ kennen vermöchte. Wie alle anderen Grenzlande unſeres Reiches war auch das Sudetenland immer ein völkiſches Schild gegen fremd⸗ völkiſche Stürme. Wir Sudetendeutſche werden dieſe Auf⸗ gabe nie vergeſſen, denn wir haben in ihr den tiefſten und letzten Sinn unſeres grenzdeutſchen Daſeins erkannt. Wir tragen das Erbe eines Pernesdorfer und eines Mitterer in uns, wir waren Saatpoden der Idee eines Schönerer, und wir werden die treueſte Gefolgſchaft unſeres Führers ſein. Wir fühlen heute, am Tag des deutſchen Volkstums, das ſtarke unzerreißbare Band, das unſer Volk auf der Welt umſchlingt, und danken unſerem Führer tiefbewegt für die⸗ ſes Erlebnis deutſcher Volksgemeinſchaft.“ „Für uns gibt es kein Zurück mehr!“ Zwei Reden Dr. Leys auf dem Gautag Eſſen der NS DA Eſſen, 26. Juni. In einer Großkundgebung der Deutſchen Arbeitsfront ſprach Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley. Die im Eispalaſt, der traditionellen Verſammlungsſtätte Eſſens, verſammelten 7000 Betriebsführer, Obmänner und Gefolg⸗ ſchaftsmitglieder begrüßten ihn jubelnd als Vorkämpfer eines echten Sozialismus. Jeder Menſch, jedes Volk, ſo begann Dr. Ley ſeine Rede, müſſe den Weg gehen, den ihm ſeine Natur vorſchreibt. Deutſchlands Anſpruch entſpreche ſo ſeinem natürlichen Rang unter den führenden Nationen. Dieſen ſeinen Anſpruch müſſe es erkämpfen oder ſeinen Lebensſtandard weit herabſetzen.„Wir Deutſche haben den harten Weg des Kampfes gewählt und ſind bereit, ihn mit aller Konſequenz zu Ende zu gehen. Jeder einzelne deutſche Arbeiter weiß heute, worum dieſer Kampf geht. Unſer Volk iſt nicht mehr das Volk der Grübler, mit dem die Welt einſt umſpringen konnte wie ſie wollte, ſondern ein politiſches Volk, das um ſeinen Anſpruch in dieſer Welt weiß.“ Im Anſchluß an die Großkundgebung ſprach Dr. Ley in der gleichen Halle vor ſämtlichen Parteiführern des Gaues Eſſen. Ganz beſondere Freude erregte bei den Teilnehmern des Gautages Eſſen 1939 ein Telegramm Hermann Görings an den Gauleiter Terboven, in dem der Generalfeldmar⸗ ſchall der Waffenſchmiede Großdeutſchlands ſeine herzlichen Grüße übermittelt hat Dr. Ley erklärte in ſeiner Anſprache vor den Parteifüh⸗ rern u. a.„Für uns gibt es kein Zurück mehr! Wir haben unſer Schickſal jetzt ſelbſt in die Hand genommen und wer⸗ den es ſo oder ſo meiſtern. Wir wollen keinen Krieg, unſere politiſche Führung kennt ihn von der Front her, aber wir wollen unſer Recht! Wenn man es uns vorenthält, dann wird ein 80⸗Millionenvolk fanatiſch zu kämpfen wiſſen.“ Seinen Höhepunkt und Ausklang zugleich erreichte der Gautag Eſſen 1939 am Sonntag nachmittag mit einer machtvollen Kundgebung auf dem Gaufeld in Eſſen⸗Berge⸗ borbeck, wo Reichsminiſter Dr. Goebbels einen flammenden Appell an die Männer der Formationen, die das weite Feld in dichten Kolonnen füllten, und an die ſchaffenden Menſchen von Ruhr und Niederrhein richtete, die die Kundgebungsſtätte rings ſäumten. Dr. Goebbels legte nochmals unſere Forderungen an die Welt klar:„Wir wollen natürliche, gerechte Lebensbe⸗ dingungen! Wir wollen das Unrecht von Verſailles beſei⸗ tigen! Wir wollen nicht für immer zu den Habenichtſen ge⸗ hören! Dieſe Ziele wollen wir erreichen.“ Insbeſondere den Engländern hallte das Scheinheilige, aber auch das Nutz⸗ loſe ihrer Einkreiſungspolitik entgegen. Das Deutſchland von heute, ſo ſtellte er unter dem ſtürmiſchen Jubel der Maſſen feſt, ſei nicht mehr das unpolitiſche Volk von 1914. Ein November 1918 könne ſich bei uns niemals mehr wieder⸗ holen. Wie ein einziger Block ſtehe das deutſche Volk in blindem Vertrauen hinter ſeinem Führer, voran die Partei als ſeine alte Kampfgarde. Die deutſch⸗ſlowakiſche Freundſchaſt Reichskommiſſar Bürckel auf den Preßburger Muſikfeſttagen Preßburg, 26. Juni. Den Höhepunkt der von der deutſch⸗ ſlowakiſchen Geſellſchaft in Preßburg veranſtalteten Muſik⸗ feſttage bildete die Serenade auf dem Primatial⸗Platz, an der u. a. auch Reichskommiſſar Gauleiter Bürckel und Gau⸗ leiter Dr. Jury teilnahmen. Gauleiter Bürckel traf mit ſeiner Begleitung beim Brük⸗ kenkopf in Preßburg ein, der mit den flowakiſchen und deutſchen Flaggen geſchmückt war. Zu ſeiner Begrüßung waren Vertreter der flowakiſchen Regierung, der deutſchen Geſandtſchaft und der Stadt Preßburg erſchienen. Auf dem Platz vor dem Brückenkopf begrüßte der Stabschef der Hlimka⸗Garde, Murgaſch, den Reichskommiſſar mit einer kurzen Anſprache. Anſchließend ſchritt Reichskommiſſar Gauleiter Bürckel die Front der Formationen ab. In den Räumen des Hotels Carlton wurden dann die Gäſte von Innenminiſter Dr. Tuka begrüßt, der in ſeiner Anſprache darauf hinwies es ſei das erſte Mal, daß ein Vertreter der ſlowakiſchen Regierung offiziell Gäſte aus dem Großdeutſchen Reich in Preßburg, der Hauptſtadt der un⸗ abhängigen Slowakei, begrüßen dürfe. Das flowakiſche Volk und die deutſche Nation bringe Adolf Hitler ewige Dankbarkeit entgegen. D 2 2 7 — ä ů— e Nr. 146 In ſeiner Erwiderung dankte Reichskommiſſar Gauleiter Bürckel für den Empfang und führte dabet u. a. aus, er nehme Gelegenheit, um auf das Maſſenaufgebot von Ten⸗ denzlügen der letzten Tage die gebührende Antwort zu er⸗ teilen. Die deutſch⸗ſlowakiſche Freundſchaft könne nicht ge⸗ trübt werden durch den Haß der Welt.„Wir im Reich und Sie in der Slowakei wollen dieſer Freundſchaft ein aufrich⸗ tiges und feſtes Fundament geben, gleichwie der Haß einer feindlichen Welt uns umſchließt. Es lebe die deutſch⸗flowa⸗ kiſche Freundſchaft.“ ö Nach dieſem Empfang, an dem ſich u. a. der Staats⸗ ſekretär für die Belange der deutſchen Volksgruppe in der Slowakei, Ing. Karmaſin, der deutſche Geſchäftsträger Dr. von Druffel ſowie ein großer Teil des Stabes der deutſchen Partei beteiligten, begaben ſich die Feſtgäſte auf den durch ch de Scheinwerfer erhellten und mit Fahnen ge⸗ chmückten Primatial⸗Platz. Hier wurde die Serenade ge⸗ ſpielt, in der das Gau⸗Symphonie⸗Orcheſter des Gaues Niederdonau die„Oberon“ ⸗Ouvertüre für Blasinſtrumente von Richard Strauß, Mozarts kleine Nachtmuſik und Haydns Abſchieds⸗Symphonie zum Vortrag brachte. Im Anſchluß daran fand auf dem Eiſenbrünnel bei Preßburg ein Abendeſſen ſtatt, das Außenminiſter Dr. Durcanſky zu Ehren der reichsdeutſchen Gäſte gab. Repräſentanten des Soldatums Deutſchlandreiſe italieniſcher Frontkämpfer.— Feierſtunde auf dem Königlichen Platz.— Empfang beim Führer. München, 26. Juni. Nach einer Heldenehrung am Kriegerdenkmal auf dem Forum der lnationalſozialiſtiſaſen Bewegung kraten die in München eingetroffenen 500 ikalieniſchen Fronkkämpfer ge⸗ meinſam mit den deutſchen Frontkämpfern zu einer Feier⸗ ſtunde an. Am Führerbau leuchteten die italieniſchen Fahnen und die Banner der Bewegung, von den Propyläen wallte eine große italieniſche Flagge und auf den Propyläen ſelbſt flammten große Feuerſchalen. Mit Front zu den Ehrengäſten nahmen die italieniſchen Krieger auf dem Königlichen Platz Aufſtellung. Vor der Staatsgalerie waren Abordnungen des NS⸗ Reichskriegerbundes und der NSKO, vor dem Führerbau Ehrenkompanien des Heeres, der Luftwaffe, der„/ Verfü⸗ gengstruppe und der Polizei aufmarſchiert, als die hell⸗ ſchmetternden Fanfaren der Kapelle der Legion der Jung⸗ faſchiſten zuſammen mit der Delegation der italieniſchen Frontkämpfer heranrückte. i Von der Luitpoldſtraße her hörte man jubelnde Heil⸗ rufe, die das Herankommen Adolf Hitlers verkündeten. Vor den Propyläen begrüßten ihn der Herzog von Coburg und Gauleiter Wagner. Der Führer begab ſich zum rech⸗ ten Flügel der italieniſchen Frontkämpfer, wo ihm Präſident Deleroix Meldung erſtattete. Die Kapelle der Jungfa⸗ ſchiſten ſpielte die deutſchen Nationallieder und nun ſchritt der Führer. zuſammen mit Präſident Delcroix, die Front der 500 italieniſchen Frontkämpfer ab, die in ſtrammer ſol⸗ datiſcher Haltung und mit leuchtendem Auge den Führer der befreundeten deutſchen Nation grüßten. Immer wie⸗ der brandeten die Heilrufe der zu vielen Tauſenden in der Umgebung des Königlichen Platzes verſammelten Volksge⸗ noſſen auf. Vor dem Führerbau nahm der Führer die Meldung des Kommandeurs der Ehrenformationen, Oberſt von Mann, entgegen und ſchritt dann die Ehrenfronten ab. Darauf be⸗ gab er ſich, von neuem umtoſt von den Jubelſtürmen der Münchener Bevölkerung, zum Führerbau. Empfang im Führerbau Im Anſchluß an den Aufmarſch auf dem Königlichen Platz folgten über 100 führende italieniſche Perſönlichkeiten einer Einladung des Führers in den Führerbau. Die hohe Ehre, die der Führer mit dem Empfang ſeinen Gäſten er⸗ wies, war nicht nur ein äußerliches Zeichen der Anerken⸗ nung für die herzliche Aufnahme, die die deutſchen Front⸗ kämpfer vor einem Jahr im gaſtfreundlichen Italien ge⸗ funden hatten, ſondern darüber hinaus ein ſichtbarer Be⸗ weis für den Gleichklang des Geiſtes, der die Repräſentan⸗ ten des Soldatentums beider Nationen erfüllt. Präſident Deleroix ſtellte ſeine Kameraden dem Führer vor, der jeden einzelnen mit Handſchlag begrüßte und herz⸗ liche Worte tauſchte. Nach dem Empfang gab der Führer in den ſtilvollen Empfangsräumen zu Ehren ſeiner Gäſte einen Tee, der Ge⸗ legenheit zu angeregter und fruchtbringender Ausſprache gab. Längere Zeit verweilte er im Kreiſe ſeiner Gäſte. Be⸗ vor er den Führerbau verließ, zeigte er ſich zuſammen mit dem Gauleiter des Traditionsgaues auf dem Balkon. Auf dieſen Augenblick hatten die vielen Tauſende in der Arcis⸗ Straße und auf dem Königlichen Platz nahezu zwei Stunden ſehnſüchtig gewartet. Nun hallten jubelnde Heilrufe hinauf zum Balkon und über den weiten Platz. Chronik des Tages Reichskommiſſar Gauleiter Joſef Wagner iſt in Beglei⸗ tung einer Abordnung in Rom eingetroffen. König Leopold von Belgien wird ſich zu einem mehr⸗ tägigen Aufenthalt nach Frankreich begeben. Das franzöſiſche U⸗Boot„Caſablanca“ wird an gemein⸗ ſamen Uebungen mit britiſchen U⸗Booten teilnehmen. Die Regierung von Eire hat die Iriſch⸗Republikaniſche Armee, der die vielfachen Bombenattentate in allen Teilen Eng⸗ lands zur Laſt gelegt werden, als ungeſetzlich verboten. 9 N Deutſch⸗italieniſche Luftwaffenbeſprechungen General Valle in 1 97 775 Leiter der italieniſchen u 5 Am Sonnabend traf auf Einladung des Ober⸗ befehlshabers der deutſchen Luftwaffe, Generalfeld⸗ marſchall Göring, auf dem Flugplatz Staaken der Königlich Italieniſche Staatsſekretär der Luftfahrt, Luft⸗ urmeegeneral Valle, zu einem mehrtägigen Beſuch in Deutſchland ein. In ſeiner Begleitung befanden ſich Ge⸗ neral Scaroni, Oberſt Raffaelli, Oberſtleutnant Borghetti und Oberſtleutnant Roſſt. General Valle wurde im Auf⸗ trage des Generalfeldmarſchalls Göring von dem Staats⸗ ſekretär der Luftfahrt, Generaloberſt Milch, auf das herzlichſte begrüßt. Zum Empfang des italieniſchen Gaſtes, der in ſeinem Amt der Nachfolger von Marſchall Balbo iſt, hatten ſich alle Amtschefs des Reichsluftfahrtminiſteriums ſowie ſämtliche Generale aus dem Reichsluftfahrtminiſterium, unter ihnen der Chef der Luftwehr, General der Flieger Stumpff, der Präſident der Luftwaffenkommiſſion, Ge⸗ neral der Flakartillerie Rüdel, der Chef der Zentral⸗ abteilung, General der Flieger von Witzendorff, und der Befehlshaber der Luftflotte I, General der Flieger Keſſelring, eingefunden. Terror gegen deutſche Heime Weilere Ausſchreitungen gegen die Deukſchen in Polen Warſchau, 26. Juni. Verſchiedene polniſche Zeitungen berichteten am Samstag über polniſche Ausſchreitungen in Pabjanice bei Lodz, die als mehr oder weniger belanglos hingeſtellt wurden. Wie ſich jetzt herausſtellt, handelte es ſich dabei aber wieder einmal um Fälle blindeſter polniſcher Zerſtörungswut gegen Häuſer und Heime deutſcher Ver⸗ einigungen. Für dieſe Ausſchreitungen iſt in erſter Linie wieder das Lager der Nationalen Einigung verantwortlich. Anhänger dieſer Regierungsorganſſation hatten ſich vor der deutſchen Turnhalle, in der gerade Uebungsſtunden wa⸗ ren, verſammelt, die Eingangstür erbrochen und die Fen⸗ ſterſcheihen eingeſchlagen, ſodaß die verſammelte mehrhun⸗ dertköpfige Menge in die Halle eindringen konnte. Die Halle wurde demoliert und dann die Bühne mit Bildern olniſcher Staatsmänner und polniſchen Hoheitszeichen ge⸗ ſchmückt Anſchließend wurden deutſchfeindliche Reden ge⸗ halten. Während dieſer Kundgebungen gab ein Provoka⸗ teur durch den Ruf„Es lebe Hitler!“ das Stichwort zu Aus⸗ ſchreitungen gegen die noch anweſenden Deutſchen. Dieſe verſuchten zu fliehen, wurden aber zum großen Teil von der Menge gefaßt und mißhandelt. Die Poltzei traf erſt mit erheblicher Verſpätung am Tatort ein. Am Tage darauf erfolgte ein Ueberfall auf das deutſche Gymnasium in Pabjanice. Dabei wurden deutſche Bücher, Landkarten und Lehrmaterial vernichtet. Zahlreiche Bilder wurden zerſtört. Aehnlich verfuhr man gegen die benachbarte deutſche Kin⸗ derbewahranſtalt. Die Polizei traf hier mit zweieinhalb⸗ ſtündiger Verſpätung ein. Auch das Innere des Bethauſes der Brudergemeinde und der deutſchen Baptiſtengemeinde wurden zerſtört. Darauf erfolgte ein Ueberfall auf eine deutſche Gaſtwirtſchaft. Hier wurden die Vorräte geplün⸗ dert und verzehrt. Bei der Zerſtörung der Heime der Jung⸗ deutſchen Partei, des deutſchen Geſangvereins und des deut⸗ ſchen Sängervereins verfuhr man ähnlich. Die Zahl der bei den Ausſchreitungen verletzten und mißhandelten Deutſchen ließ ſich bisher nicht feſtſtellen. Im Verlaufe der letzten Tage hat der Bieli ter Staroſt faſt ſämtliche Induſtriellen der Bielitzer Textil⸗ ſowie der weiterverarbeitenden Induſtrie, die im Bielitzer Gebiet in ſehr hoher Blüte ſteht, zu ſich gerufen und ſie aufgefordert, bis zum 1. Juli dieſes Jahres ſämt⸗ liche deutſchen Arbeiter und Angeſtellten zu kündigen bzw. zu entlaſſen. Der Staroſt hat den Induſtriellen gegenüber ausdrücklich erklärt, auf höhere Weiſung zu handeln. Er lehnte es aber ab, den Induſtriellen ſeine Forderung ſchriftlich zu formu⸗ lieren. Seine Forderung war von verſteckter Androhung von Zwangsmaßnahmen begleitet. 8 Damit haben die polniſchen Behörden endgültig ihre Maske fallen laſſen und geben jeden Schein von Recht auf, mit dem ſie bisher die Brotlosmachung deutſcher Arbeitskräfte zu tarnen verſucht hatten. Die Tatſache, daß auch heute noch in der Bielitzer Induſtrie viele Tau⸗ ſende deutſcher Facharbeiter und Angeſtellter tätig ſind, die dort als W der einſtigen deutſchen Erbauer dieſer Induſtrie ihr Heimat⸗ und Arbeitsrecht beſitzen, zeigt nur zu deutlich, welche Fortſchritte die Beſtrebungen der Polen gemacht haben, das Deutſchtum vollkommen auszurotten. Glowakei widerlegt polniſche Lügen Das flowakiſche Preßbüro teilt mit: e dwafßß, funk meldete, der Befehlshaber der flowakiſchen iſe. 5 Oberſtleutnant Ambrus, ſei in Krakau gelandet. Dieſe Mel⸗ dung beruht nicht auf Wahrheit, weil ſich Oberſtleutnant Am⸗ brus dienſtlich in Prag befindet. Der Sekretär des Wehr⸗ miniſters hatte am Freitag mit Ambrus eine telephoniſche Unterredung, in welcher der Oberſtleutnant mitteilte, daß er nach Beendigung ſeiner dienſtlichen Miſſion in Prag am Diens⸗ tag nach a urückkehren und dem Rundfunk ein eigenes Dementi zur Küng ſtellen werde.. Politiſches Allerlei Verlegenheit um den Sandſchak⸗Schacher Gewundene Erklärungen in Paris.—„Opfer für die Freundſchaft.“ Frankreich kann des Schachergeſ chäftes mit dem Sandſchak, durch das es ſich die Beiſtands⸗ verpflichtung der Türkei erkauft hat, nicht froh werden. Wie die franzöſiſche Preſſe offen erklärt, bedeutet der Verluſt des Sandſchaks ein ſchweres Opfer für n Man gibt ſich alle Mühe, gute Miene zum öſen Spiel zu machen. Aber alle Artikel können nicht verbergen, daß dieſes franzöſiſch⸗türkiſche Abkommen von W ohne Begeiſterung aufgenommen wird. Reichli ewunden erklärt das„Journal“, die Abtretung des Sandſchaks ſei eine Abrechnung mit der Mißwirtſchaft der franzöſiſchen Volksfrontregierung. Der„Excelſior“ ſchreibt, ge⸗ wiſſe franzöſiſche Kreiſe würden vielleicht den Verluſt des Sandſchals mit Bedauern aufnehmen, aber die Unterzeichnung des Bündnisvertrages werde allgemein gutgeheißen werden. Der Verluſt des Sandſchaks ſei wohl ein ſchweres Opfer, aber dieſes Opfer ſei eben der franzöſiſch⸗türkiſchen Freundſchaft ge⸗ bracht worden.„Figaro“ ſucht ſich damit über die Abtretung des Sandſchaks zu tröſten, daß der Sandſchak in den letzten beiden Jahren praktiſch ja ſchon unter türkiſcher Kontrolle ge⸗ ſtanden habe. Im„Petit Pariſien“ heißt es, durch dieſen Ver⸗ trag ſeien die Reibungsflächen, die die franzöſiſch⸗türkiſchen Beziehungen verdichtet hätten, aus der Welt geſchafft worden. Von England unerhört gedemütigt Die italieniſche Preſſe weiſt an dem Abſchluß des Sand⸗ ſchak⸗Abkommens nach, wie Frankreich ſeine internationglen Verpflichtungen mit Füßen tritt.„Gazzetta del Popolo“ ſtellt feſt, Frankreich habe kein Recht dazu gehabt, da der Sand⸗ ſchal Mandatsgebiet ſei und bleiben müſſe, bis die Man⸗ datsmächte einſchließlich Italien die Frage entſchieden hätten. Das franzöſiſche Vorgehen zeige wieder einmal die Unverfroren⸗ heit der franzöſiſchen Regierung gegenüber internationalen Ver⸗ pflichtungen. England habe den demütigenden Tauſch durchgeſetzt, um den türkiſchen Beitritt zur Einkreiſungspolitik zu erwirken. 0 5 Etraßenräuber England Senſationelle Anklage der amerikaniſchen Iren gegen den britiſchen Imperialismus. Unter der Ueberſchrift„England iſt der Störenfried der Welt“ prangert die größte Zeitung der Amerikaner iriſcher Abſtammung,„The Gaelio American“, Englands habgierige imperialiſtiſche Politik an, welche der Menſchheit immer wieder neuen Unfrieden beſchere. Die Zeitung ſchreibt wörtlich:„Kaum ein Tag vergeht, da nicht England mit einer oder mehreren Nationen Europas, Aſiens oder Afrikas Streit hat. Eine Macht, welche wie England die Beherrſchung der Welt be⸗ anſprucht, hat kaum jemals Frieden. An Indiens Nordweſtgrenze morden Englands Luftbomber in regelmäßigen Abſtänden Tauſende primi⸗ tiver Eingeborener, deren Heimſtätten man zerſtört. Für ſte bedeutet„engliſche Ziviliſation“ Tod und Zerſtörung. In Europa ſpielt England ſeit Generationen eine Diktatorenrolle, die heute allerdings niemand mehr reſpektiert. In ſeinem Eroberungsfeldzug wurde über ein Viertel der Erdoberfläche zu ſeinen Gunſten annektiert. Hitler mißachtete Englands Diktat in Mitteleuropa. Muſſolini führte erfolgreich ſeinen afrikaniſchen Feldzug trotz engliſcher Proteſte und wertloſer Sanktio⸗ nen durch. Während England auf dieſe Mächte eiferſüch⸗ tig iſt, lehnt es ab, den unter ſeiner Herrſchaft lebenden Völkern die Gebiete zurückzugeben, auf die England höchſtens als Straßenräuber Anſpruch hat. Solange England ſeinen Würgegriff auf Irland, Indien und Aegypten beibehält, wird ſeine angemaßte Rolle als Fackelträger der Demokratie und des Weltfriedens keine Völker überzeugen, die im Namen der Ziviliſation beraubt wurden. Japans Aktion gegen britiſche Konzeſſionen zeigt, daß die engliſche Oberherrſchaft weder in Aſien noch in Europa mehr gefürchtet wird. England als Herr der Meere und Eroberer vieler Völker hat aufgehört, die Völ⸗ ker öſtlicher Ziviliſation zu ſchrecken. Japan warf Eng⸗ land den Fehdehandſchuh hin, ob England ihn aufhebt, hängt von Amerikas militäriſcher und finanzieller Unterſtützung ab. Anſcheinend iſt die Rooſeveltregierung bemüht, England in allen ſeinen internationalen Kon⸗ 5 beizuſtehen; aber die Bevölkerung Amerikas wider⸗ etzt ſich der Entſendung junger Amerikaner nach Ueber⸗ ſee, um lediglich das Leben des zerfallenden Bri⸗ tenreiches zu verlängern. England iſt ſchwer bedrängt. Seine Weltherrſchaft iſt in Frage geſtellt. Es bettelt um ein Sowjet⸗ bün d nis. Für ſeine zweifelhafte Zukunft braucht das britiſche Reich keine Militärhilfe Amerikas zu erwarten, denn die Erhaltung dieſes Reiches iſt nicht das Leben eines einzigen Amerikaners wert. Solange der britiſche Imperialismus fortbeſteht, gibt es keinen Weltfrieden oder eine univerſale Gerech⸗ ligkeit. Kriege und Kriegsgerüchte werden andauern; Menſchenblut wird in vielen Ländern fließen. Die Zer⸗ ſtörung dieſes Imperialismus iſt ein Segen für die leidende Menſchheit!“ Peinlich, peinlich— dieſe Behandlung! Wie ſehr Großbritannien ſein Anſehen im Fernen Oſten eingebüßt hat, geht aus den Tat⸗ ſachen hervor, die jetzt noch zu dem Proteſt des britiſchen Generalkonſuls in Tientſin bekannt wurden. Die peinliche Unterſuchung“ jener Engländer, die die Grenze der internationalen Niederlaſſung überſchreiten wollten und deretwegen engliſcherſeits proteſtiert wird, ging dergeſtalt vor ſich, daß die betreffenden ſich vor den Wachtpoſten völlig nackt ausziehen mußten! Dieſe gewiß höchſt fatale Behandlung der ſtolzen Briten zeigt eindeutig, daß England ſein Anſehen im Fernen Oſten verſpielt hat. Es iſt die Schuld der unaufrichtigen Politik Londons, wenn britiſchen Staatsangehörigen in 19 5 heute keine Achtung mehr entgegengebracht wird! Welche Sorgen die Verhältniſſe in Oſtaſien und ins⸗ beſondere die anhaltende Blockade in Tientſin England bereiten, geht daraus hervor, daß die engliſche Preſſe den von den Japanern angebahnten Blockademaßnahmen gegenüber einen verhältnismäßig zahmen Ton anlegt. Die Blätter ſprechen in äußerſt vorſichtiger Weiſe von britiſchen Gegenmaßnahmen und von„entwürdigender Behandlung“ engliſcher Staatsangehöriger. Der„Daily Herald“ unterſtreicht nur die engliſche Ohnmacht in Fern⸗ oſt, wenn er hierauf unter Hinweis auf unzureichende britiſche Marineſtreitkräfte züſammenfaßt. die Blätter meinten, daß England jetzt in Fernoſt die Sünden der Vergangenheit und früherer Regierungen be⸗ zahle, die geglaubt hätten,„ein Empire mit Abſtrichen am Etat verteidigen zu können“. Panik in der Londoner City Zwei ſchwere Bombenanſchläge— 21 Verletzte London, 25. Juni. Am Samstag abend bzw. in der Nacht zum Sonntag ſind im Herzen Londons zwei ſchwere Bombenaktenkate begangen worden, und zwar vor allem auf dem Picadilly-Circus, dem„Poksdamer Platz“ Londons. Der Sachſchaden war ſehr hoch. Insgeſamt wurden 21 Per⸗ ſonen zum Teil ſchwer verlelzl. Die Anſchläge waren ausſchließlich gegen Banken ge⸗ richtet. Niemand zweifelt daran, daß die„iriſche republika⸗ niſche Armee“ wiederum die Urheberin der Attentate iſt. Unbeſchreibliche Szenen haben ſich auf dem Picadilly⸗Cir⸗ cus abgeſpielt, als die beiden Bomben explodierten, denn gerade zu dieſer Zeit waren die Straßen überfüllt von Menſchen, die die Theater- und Lichtſpielhäuſer verließen und auf die Straßen ſtrömten. Es brach eine Panik aus, und der Polizei gelang es nur mit größter Mühe, die Ruhe wiederherzuſtellen. Die Empörung richtete ſich beſonders gegen einen jungen Mann, den die Polizei an Ort und Stelle verhaftete. Immer wieder wurden Rufe laut„Lyncht ihn!“ Später fand man noch zwei nicht explodierte Bom⸗ ben. Im Laufe der Nacht wurden noch weitere Verhaftun⸗ gen vorgenommen. ſtand iſt ſehr ernſt. Rede Chamberlains in Cardiff Iſt der Kaufpreis der Sowjetunjon zu hoch? Oondon, 26. Juni. Miniſterpräſident Chamberlain hielt in Cardiff eine Rede, in der er ſich zunächſt mit der Frage der Neuwahlen befaßte, deren Zeitpunkt, wie er erklärte, in gewiſſem Maße von dem Stand der internationalen Lage beſtimmt werde. Anſchließend beſchäftigte ſich Chamberlain mit der Reiſe des engliſchen Königspaares, um dann kurz Fragen der britiſchen Kolonialpolitik zu ſtreifen. Großbritannien habe ſchrittweiſe den Grundſatz entwickelt, daß es als Treuhänder der von ihm verwalteten Länder fungiere mit der Abſich, den„rückſtändigen Völkern“ behilflich zu ſein. Allerding habe Großbritannien auch zweifellos Irrtümer gegangen Gegen Schluß ſeiner Rede behandelte Chamberlain kon krete außenpolitiſche Fragen. Seine Erklärungen zu dieſem Thema ſtanden ganz offenſichtlich unter dem Eindruck der 0 Verhandlungen in Moskau und der Schwierigkeiten im Fernen Oſten. Der britiſche Miniſterpräſident ſproch im Hinblick auf das deutſch⸗engliſche Verhältnis von einem „Mißverſtändnis“ und von der„Tragik“, die in der Vergif⸗ tung der Zukunft Europas durch die Verbreitung eiſez „unbegründeten Verdachtes“ beſtehe, womit natürlich die britiſche Einkreiſung gemeint iſt. Dieſe durchaus konkrete und täglich offenbarer werdende planmäßige Aktion Gioß⸗ britanniens wurde von Chamberlain erneut abgeleugnel un es wurde verſichert, daß das Ziel der britiſchen Außenpehiſt jetzt, wie immer, im Aufbau einer„glücklichen Welt“ beſtche, die große Ausſichten für die Expanſion der deutſchen Indu⸗ ſtrie und Arbeit für den deutſchen Arbeiter bieten wenle Es ſind dies die ſchönen Sirenenklänge, denen das deutſchs Volk in ſchwacher Stunde vertraute, die es mit Tagen bit terſter Entbehrungen bezahlen mußte. Chamberlain kam dann auf die„weitgehenden ud ganz unzuläſſigen Forderungen“, wie er ſich ausdrückte,„ g kaler japaniſcher Beamter“ zu ſprechen, die eine Aenderung der britiſchen Fernoſtpolitik verlangten. Der Schluß der Ausführungen war ein neues eindeutiges Bekenntnis zur Aufrüſtung und zu den von Großbritannien geſchloſſeſen „Garantieabkommen“. Hierzu ſchreibt der„Deutſche Dienſt“: Herr Chamber⸗ lain möge verſichert ſein:„Jede Bemühung, die gegenwir⸗ tigen Geſchäfte des Foreign Office als eine Politik der Mer⸗ ſtändigung und des Ausgleichs mit Deutſchland erſcheigen zu laſſen, muß erfolglos ſein. Jahre der bitterſten Not und eine Hungerblockade gegen wehrloſe Frauen und Kunde haben das deutſche Volk eindringlich für immer gelehrt, te niger die rhetoriſche Deutung diplomatiſcher Schriftſtücke zu werten, als vielmehr die harten Tatſachen ſprechen zu laſſen, Wenn England ſchon nicht mehr der Einſicht und der öhr⸗ lichkeit fähig iſt, ſo ſollte es wenigſtens aus Gründen de guten Geſchmacks darauf verzichten, nulitäriſche, po und wirtſchaftliche Allianzen contra Deutſchland mit d Namen„Friedensfront“ zu belegen. Ob dieſe ſogenannte Friedensfront die Unabhängigkeik der Staaten zu ſchützen geeignet iſt, werden am beſten die Randſtagten zu beurtei⸗ len wiſſen, die man gegenwärtig in Moskau zum Objekt einer raumfremden Allianzpolitik gemacht hat. Das Reich ha“ durch die Unterzeichnung von Nichtangriffsverträgen durch die Tat ſeine Entſchloſſenheit zum Frieden gerade in den letzten Wochen wiederholt bekundet und damit beſſer unter ö Betwefs geſkellt, daß es mit vernünfkſgen Leukeff verfrünftxz zu reden verſteht, als Herr Chamberlain das Gegentei z belegen in der Lage iſt. Im übrigen enthält die Rede des britiſchen Miniſterprä⸗ ſidenten unvermittelt einige deutliche Hinweiſe auf die Mög⸗ lichkeit einer wertvollen Zuſammenarbeit mit dem Reich dis bei uns den Verdacht aufkommen laſſen könnten, daß mit Rückſicht auf einen beängſtigend hohen Kaufpreis der Sow⸗ jetruſſen London für alle Fälle ſich rückzuverſichern wünſcht. Man möge in England wiſſen, daß die ugter dieſen Um⸗ ſtänden gemachten friedlichen und perſtändnisvollen Works von Deutſchland mit beſonderem Argwohn betrachtet wer⸗ den.“ Handelsvertrag zwiſchen der Sowjetunion und China. Moskau, 26. Juni. Die Blätter veröffentlichen eim amtliche Verlautbarung, wonach am 16. Juni dieſes Jahres in Moskau ein neuer Handelsvertrag zwiſchen der Somſet⸗ union und China unterzeichnet 1 5 Dieſer Vertrag he⸗ ruhe, wie es in den Verlautbarungen heißt, 11 den Grund⸗ ſätzen der Gleichberechtigung und Gegenſeitigleit und en halte die Meiſtbegünſtigungsklauſel, er regele die Fragen dez Handels und der Seeſchiffahrt und beſtimme die Rech lage der Sowjet⸗Handelsvertretung in China. Von ſowpet⸗ ruſſiſcher Seite wurde der Vertrag durch den Volkskommiſ⸗ ſar für Außenhandel, Mikojan, unterzeichnet, von chineſt⸗ ſcher Seite durch den Sonderbotſchafter der Tſchiangkaiſchel⸗ regierung, Dr. Sunfo. Kurzmeldungen Drei Tote bei einer Familientragödie in Mähren. In Krhop bei Wallachiſch⸗Meſeritſch(Mähren) lam es zu einer furchtbaren Familientragödie, bei der drei Perſonen ums Leben kamen und eine ſchwer verletzt wurde. Der 35jährige Wenzel Merka, ein arbeits⸗ ſcheuer Menſch, war mit ſeinem Schwager Joſef Pagac in Streit geraten, als er von ihm 1000 Kronen für eine Reiſe verlangte. Da ihm Pagac das Geld nicht leihen wollte und ihm ſeinen Lebenswandel vorwarf, zog Merka eine Militärpiſtole und ſchoß auf die in der Nähe weilende 68jährige Schwägerin Agnes Pagac, dann auf ſein vierjähriges Söhnchen Wenzel Merka und ſchließlich auf ſeine Frau Anna Merka. Agnes Pagac und das Kind brachen ſofort tot zu; ſammen. Als Merka die Folgen ſeiner Tat ſah, richtete er die Waffe gegen ſich und erſchoß ſich. Frau Merla wurde ſchwerverletzt ins Krankenhaus gebracht; ihr Zu, Lufeſchiffabſturz verhinderte Skadioneröffnung. Von einem argen Mißgeſchick wurde der Neubau 5 Zürcher Hallenſtadions in der Nähe der Wa 9 0 likon betroffen. Ein Teil der Gaſe des dort abgeſtürz 0 Reklame⸗Luftſchiffes drang in die rieſige Sporthalle eie kam dort zur Entzündung Dadurch wurden nicht nur 0 0 liche Scheiben zertrümmert und ein Teil der Fenſterrahm 1 beſchädigt ſondern es löſten ſich auch mehrere Deckenplatt und ſtürzten in den Innenraum, wo ein Teil der 250* ter langen Radrennbahn zerſchlagen wurde Die Stadt. eröffnung, die eigentlich ſchon in 14 Tagen norgenommm werden ſollte, kan nun erſt m September vor ſich gehen. 1 SA. A I. r e Porde. ulſche m bit⸗ und e,„lo⸗ erung 8 der 5 zur ſſenen mber⸗ nwar⸗ Ver⸗ einen t und mder t, lke⸗ cke zu aſſen. des ünftiz ei, zu rprä⸗ Mög⸗ h. dis 3 mit Sow⸗ inſcht. Um⸗ Worte Wer⸗ nd. 1 eine Jahres owjet⸗ ig be⸗ rund⸗ ) enb⸗ n des echts⸗ D wjet⸗ mmiſ⸗ Jneſt⸗ ische l. kam drei rletzt eits⸗ „ ſef onen nicht 30g Nähe dann und 8 Htete Neri Zu⸗ des Oer⸗ rzten und ſämt⸗ men atten Me⸗ dibn⸗ men „ ö ö Der Ausklang des Bad. Das 2. Badiſche Turn⸗ und Sportfeſt in Mannheim klang am Sonntag mit dem großen Gemeinſchaftszug am Vormittag und der Großkundgebung auf den Rennwieſen am Nachmittag aus. Von den beiden Aufſtellplätzen Luiſen⸗ ring und Friedrichsring aus bewegten ſich die beiden Mar ſch⸗ ſäulen der Turner ind Sportler aus allen elf badiſchen Kreiſen zum Paradeplatz. wo ſich beide Züge vereinigten und in Zwölferreihen zum Schloß bewegten Vor der Tri⸗ büne des Reichsſportführers, inmitten einer großen Zu⸗ ſchauermenge, ſchwenkten die Marichkolonnen in ihrer frü⸗ heren Or daung rechts und lines vecoei zum Innenraume des Schloßhofes, wo die Al flöſeng erfolgte. An der Spitze jeden Kreiſes ritt ein Herold, während vor den Turnern und Sportlern die Trachlengruvpen marſch terien. Die Großkundgebung auf den Rennwieſen. Einen erhebenderen Ausklang für das große Feſt der Leibesübungen der badiſchen Turner und Sportler in Mann⸗ heim hätte man ſich nicht denken können, als dieſe kraftvolle ſymboliſche Verbundenheit zwiſchen NSR, der Wehrmacht, HJ und Reichsarbeitsdienſt im Rahmen einer Großkund⸗ gebung auf den Mannheimer Rennwieſen, die unter der diſziplinvollen Geſamtleitung des badiſchen Gaufachwartes Turnen Dr. Fiſcher, Karlsruhe, ſtand und ihre beſondere Bedeutung durch die Anweſenheit einer großen Zahl her⸗ vorragender Perſönlichkeiten erhielt. Unter anderem be⸗ merkte man Reichsſtatthalter Gauleiter Robert Wagner, Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten und ſeinen sleiter Guido von Mengden. Hinzu kamen die Sport⸗ rer der Gaue Bayern, Württemberg und Mittelrhein, eneralarbeitsführer Helfft, Obergebietsführer Friedhelm Kemper ſowie Kreisleiter Schneider, Mannheim. Mehr als 10 000 Teilnehmer und Teilnehmerinnen waren an den Schauſtellungen und Vorführungen beteiligt und mehr als 20 000 Zuſchauer hatten ſich auf der ſchönen Rennſportſtätte Mannheims eingefunden. Eröffnet wurde die Kundgebung mit der Feſtfanfare, unter deren Klängen der Einmarſch der Teilnehmer in vier Blöcken erfolgte. In einem ſchlichten Akt wurde der Toten gedacht, wobei eine Ehrenkompanie der Luftnachrichten⸗Ab⸗ keilung 3 den Toten die militäriſchen Ehren erwies. Hierauf rollte in ununterbrochener Reihenfolge die reichhaltige Pro⸗ grammfolge ab, die ſowohl bei den Gäſten als bei den Zu⸗ ſchauern größtes Intereſſe und ſtarken Beifall erhielt. Einer⸗ lei ob dies nun der Chorfeſttanz der 1000 Tänzerinnen, die Vorführungen der HJ und des Bd M, des Arbeitsdienſtes oder der zahlreichen Abteilungen der NSRe⸗Fachämter war. Impoſant geradezu war der Abſchluß der„Viertau⸗ ſend Turner in kraftvoller Bewegung“ die rieſigen Anklang fand und Gauobmann Schweitzer ſtarken Beifall einbrachte. Vor dem Ausmarſch der 10 000 Teilnehmer ſprach noch Gauſportführer Miniſterialrat Kraft, der in erſter Linie den zahlreichen Mitarbeitern der Fachämter für die rei⸗ bungsloſe Durchführung der großen Veranſtaltung dankte. Beſonders lobend waren ſeine Worte über den Mannheimer Turnverein von 1846, der ſeine glanzvolle Stärke am Vor⸗ abend im Feſtſpiel gezeigt habe. Miniſterialrat Kraft verlas dann eine S 1 8 Kundgebung des Reichsſportführers, der kurz zuvor im Flugzeug hatte abreiſen müſſen. Der Reichsſportführer führte darin aus: „Badener! Euer Feſt ift nun zu Ende. Ein Feſt, das das leibestüchtige und leibesfrohe Baden zuſammengeführt Hat zur gemeinſchaftlichen Leiſtung, erhebenden Feierſtunden und gemeinſchaftlichen Frohſinn. Es iſt mir ein Bedürfnis, Euch allen, die Ihr das Feſt vorbereitet habt, die Ihr da⸗ für in Gemeinſchaft gearbeitet habt und die Ihr ſchließlich alle miteinander hierher gekommen ſeid, zu danken. Die alt⸗ bewährte Verbindung zum Staat, zur Wehrmacht und Po⸗ ktzei hat ſich auch hier wieder in Baden auf das beſte be⸗ währt und viel dazu beigetragen, das Feſt gelingen zu laſ⸗ ſen. Dieſes Feſt weiſt den Weg in eine glückliche Zukunft. Haltet die über die Grenzen der Organisation gewonnene Kameradſchaft aller leibestüchtigen deutſchen Männer und Frauen in Ehren und lebt hier in Baden in den Turnhal⸗ ken und auf den Sportplätzen die Gemeinſchaft aller Deut⸗ ſchen praktiſch vor.“ ä———— ä— Mannſchaftskämpfe der Turner Nach den Mehrkämpfen am Freitag traten die Turner und Turnerinnen am Samstag zu den Gemeinſchaftsvor⸗ führungen an. Nahezu 400 Vereine und Mannſchaften wa⸗ ren ſeit den frühen Morgenſtunden auf der Rennwieſe auf⸗ marſchiert. In dieſen Gemeinſchaftsvorführungen iſt nicht der Einzelerfolg, ſondern das mannſchaftliche Auftreten der . Riege ausſchlaggebend. Die Uebungen gliederten ich in eine Pflichtübung aus einer Gruppe der allgemeinen reiübungen und einer Kürübung am Gerät oder mit Hand⸗ 1 Da immer eine Anzahl Mannſchaften gleichzeitig das eld belebten, boten dieſe Vorführungen eine beſondere Ahwechſelung und brachten einen umfaſſenden Ausſchnitt Aus dem Gebiete der Leibesübungen. Allrich Gaumeiſter im Einerſtreckenfahren Bereits am frühen Samstag vormittag wurde im Stadt⸗ teil Gartenſtadt die Gaumeiſterſchaft im Einerſtreckenfahren (100 km) entſchieden. 24 Fahrer hatten ſich von den 35 Ge⸗ meldeten am Start an der Waldſchule eingefunden. Das Rennen ſelbſt, das über 14 Runden ging, nahm einen ſpan⸗ nenden Verlauf. Leider klappte die Organiſation nicht ganz. ſodaß die Fahrer bei dem windigen und regnerischen Wet⸗ ter noch eine Runde mehr fahren mußten, in Wirklichkeit alſo 108 km zurücklegten. Einerſtreckenfahren(Bad. Gau⸗ meiſterſchaft) über 108 km: 1. Ullrich(Mannheim⸗Waldhof) 3:03,42 Stunden; 2. Sütterlin(Freiburg): 3. Ziegler Nannheim⸗ Waldhof); 4. Seiterle(Singen); 5. Hamm „ 6. Brendle(Karlsruhe) als Zwefter diſtan⸗ Der Reichsſportführer bei den Schwimmern Bei ſtark böigem und regneriſchem Wetter nahmen am stag vormittag die Kämpfe der Schwimmer in Laden⸗ burg ihren Fortgang. Dieſe Unannehmlichkeit beeinträchtigte die Kampfſtimmung aber in keiner Weiſe, zumal der Reichs⸗ portführer v. Tſchammer und Oſten, Gauſportführer Mini⸗ terialrat Kraft und Direktor Linnenbach längere Zeit den 1 beiwohnten. Die Ergebniſſe: adiſche Gaumeiſterſchaft: Zmal 100 m Bruſt: 1. 5 Pforzheim(Hell, Mönkert, Dollinger); 2. Nikar Hei⸗ delberg; Kunſtſpringen: Männer: 1. Volk(TV 46 Mannheim); 2. Kaufmann(1. BSc Pforzheim).— Frauen: 1(Konſtanz). Frauen⸗Lagenſtaffel: 1. ikar Heidelberg(Horbach Schwarz Kümmel) Alleingang. Am den Gaufeſtſieg: 100 m Kraul: Klaſſe 23a: 1. W. Poppen(Nikar Heidelbera). Vereine obne Winterbad: Turn⸗ und Sportfeſtes. 1. Schneider(TV Emmendingen); Klaſſe 2b: 1. Peterle(T 46 Mannheim).— Frauen: 100 m Br 5 anng 5 3 u ſt: 1. Sum: (TV 62 Konſtanz) 1:39,9; Klaſſe 2b: 1. 1 S885 Mannheim). Die Zwölfkämpfer für Hildesheim „Inzwiſchen konnte auch der Deutſche Zwölfkampf um die badiſche Gaumeiſterſchaft entſchieden werden, der gleich⸗ zeitig die Ausſcheidung für die Deutſchen Meiſterſchaften in Hildesheim am 2. Juli waren. Die ſechs Beſten des Gaues Baden, die nach Hildesheim fahren, waren Abele (Lahr), der mit erheblichem Vorſprung Sieger wurde, Klein (Mannheim), Waßmer(Maulburg), Graf(Ettlingen), Al⸗ bert und Steiger(beide Freiburg). Die durchſchnittlichen Leiſtungen ſtanden hier ebenſo wie im Geräte⸗Zwölfkampf, den Hans Pludra(Villingen) vor dem jungen Mannheimer Pfitzenmeier gewann, auf hoher Stufe. Erna Volk Jehnkampfſiegerin Prachtvolle Leiſtungen gab es auch im Deutſchen Zehn⸗ kampf der Frauen. hier ging es um die Gaumeiſterſchaft, gleichzeitig aber wurden auch die drei beſten Turnerinnen feſtgeſtellt, die den Gau Baden bei den Meiſterſchaften in Hildesheim vertreten. Die ausgezeichnete Heidelbergerin Erna Volk ſiegte überlegen, aber auch ihre Vereinskamera⸗ din Brunhilde Lautenſchlager und Friedel Ranfft(Ger⸗ mania Mannheim) werden den Gau ausgezeichnet vertreten. Jakob Scheuring lief mit 21,0 Sekunden Jahresbeſtzeit Die badiſchen Leichtathletikmeiſterſchaften wurden im Mannheimer Stadion im Beiſein des Reichsſportführers von Tſchammer und Oſten, des Stabsleiters von Mengden, des Reichsſportwartes Buſch und des badiſchen NSRL⸗Gau⸗ führers Miniſterialrat Kraft zu Ende geführt. Das Wetter war nach einem ſtarken Gewitterregen direkt ideal und ſo gab es eine Reihe ausgezeichneter Leiſtungen, beſonders in den Laufwettbewerben, wo die Mannheimer 500⸗m⸗ Bahn ihrem Rufe, eine„ſchnelle“ Bahn zu ſein, alle Ehre tat. Die hervorſtechendſte Leiſtung bot der Ottenauer Jakob Scheuring, der ſeinem Vortagsſieg über 100 m den Gewinn des 200-m⸗Laufes anreihte und dabei mit einer Zeit von genau 21,0 Sekunden eine Jahresbeſtleiſtung ſchuf. Es war ein großartiges Rennen, in dem Neckermann auf der zweiten Bahn ein unheimlich ſcharfes Tempo vorlegte. Scheuring folgte allerdings auf der Innenbahn mühelos und auf den letzten 20 m hatte der Ottenauer noch genug Reſerven, um ſeinen großen Gegner niederkämpfen zu kön⸗ nen. Zwei Uhren zeigten für den Sieger Körnigs ſeit 1928 beſtehende Rekordzeit von 20,9 Sekunden an, aber da zwei weitere 21,0 auswieſen, mußte dieſe Zeit als amtlich an⸗ genommen werden. Wie ſchnell der Lauf war, geht auch aus der Tatſache hervor, daß alle Läufer unter 22 Sekun⸗ den blieben. Eine weitere Jahresbeſtleiſtung erzielten die Sprinter des Poſt⸗SV Mannheim in der kurzen Vierer⸗ Staffel mit 41,4 Sekunden, weiterhin waren noch einige badiſche Beſtleiſtungen fällig. Neben Scheuring wurden noch der Langſtreckler Gefr. Scheibbs(Heidelberg), der Hürdler Marquet(Mannheim) und die Frauen Wendel(Mannheim) und Meinert(Konſtanz) Doppelſieger, Zu erwähnen ſind weiter die Siege von Schmidt(Durlach) über 800 m in 1:54,5, von Stadler(Freiburg) über 1500 m in 3:59,6 und von Europameiſter Sutter(Rheinfelden) im Stabhochſprung mit 4,00 m. Die Mannheimer Meiſterſchaftstage haben die Stärke der badiſchen Leichtathletik ſehr deutlich herausge⸗ ſtellt und ſo ſieht man im Grenzgau mit viel Hoffnung und Vertrauen den deutſchen Meiſterſchaften entgegen. Die Schlußkämpfe der Schwimmer Unter recht lebhafter Anteilnahme wurden am Samstag nachmittag die Wettkämpfe der Schwimmer in Ladenburg zu Ende geführt. Nachdem am Vormittag bereits das Turm⸗ und Kunſtſpringen mit einem Doppelerfolg des Mannheimers Volk beendet worden war, kämpfte diesmal die Leiſtungsgruppe 2 in den gleichen Wettbewerben. Auch hier gab es einen Sieg der Mannheimer Springerſchule durch Feuchter(TV 46) Ueber 100 m Rücken kam die Hei⸗ delbergerin Reinhardt kampflos zum Titel und ebenſo holte ſich Nikar Heidelberg im Alleingang über 3 mal 100 m Kraul den Gaumeiſtertitel. Im Waſſerball kam der badiſche Meiſter Freiburger Fc durch einen 7:3⸗Sieg über eine kombinierte Mannſchaft zum Gaufeſtſteg. Ueberlegener Fußballſieg.— Baden— Würktemberg 5:1 Einen Höhepunkt des letzten Kampftages des zweiten Ba⸗ diſchen Turn⸗ und Sportfeſtes bildete am Samstag abend der Fußball⸗Gaukampf zwiſchen den Auswahlmannſchaften von Baden und Württemberg. Wie ſchon ſo oft konnten die Württemberger auch diesmal im benachbarten Baden nicht gewinnen. Die badiſche Auswahl, die in der vorgeſehenen Aufſtellung antrat, ſtellte ſich in einer noch guten Form vor und ſiegte verdient mit 5:1(4:1) Toren. Beſonders vor der Pauſe geſtalteten die Gaſtgeber das Spiel eindeutig über⸗ legen, ſo daß der hohe Sieg auch verdient war. Im Tor hatte Vetter leichtes Spiel, da die beiden Verteidiger Con⸗ rad und Gramlich ſehr aufmerkſam waren, vor allem der Schwarzwälder lieferte ein eindrucksvolles Spiel. In der Läuferreihe war Heermann nicht ganz ſo erfolgreich wie ſonſt, dagegen warfen die Außenläufer Feth und Schneider ihren Sturm immer wieder nach vorn. Der Angriff der Gäſte konnte nicht immer befriedigen, vor allem ließ das Zuſammenſpiel viel zu wünſchen übrig. Ziegler, Mannheim, Bahnmeiſter. Die im Rahmen des 2. Badiſchen Turn⸗ und Sportfeſtes zur Durchführung gebrachten Bahnwettbewerbe der Rad⸗ fahrer ſtanden überraſchenderweiſe im Zeichen eines ſehr ſchwachen Beſuches. Im Mittelpunkt ſtand die Gaumeiſter⸗ ſchaft über einen Kilometer, die Ziegler, Mannheim, vor Ullrich, Mannheim, und einem weiteren Mannheimer, Steinle, klar gewinnen konnte. Im Vierer⸗Mannſchafts⸗Ver⸗ folgungsfahren über 2000 Meter kam die Mannſchaft Rhein⸗ land⸗Pfalz zu einem klaren Erfolg vor der Mannſchaft Saar⸗ pfalz und der Vierermannſchaft aus Baden⸗Bayern. Das 10000 Meter⸗Punktefahren war Krimme, Landſtuhl, natür⸗ lich nicht zu nehmen, auf dem zweiten Platz landete Miller, München, vor Schneider, Köln. Erfolgreiche Beteiligung der Seckenheimer Turnvereine beim Gauturn⸗ und Sportfeſt in Mannheim Mit zu den Vereinen die am ſtärkſten beim Gau⸗ und Sportfeſt vertreten waren, zählt auch der Turnverein 1898 Mannheim⸗Seckenheim. Er nahm am Vereinswetturnen mit 33 Teilnehmern in der Stärkeklaſſe 2 teil und erhielt 76 Punkte und mit 12 Turnerinnen in der Klaſſe 4 77,5 Punkte. In den Einzelkämpfen wurden Sieger: Gem. 9⸗Kampf(Altersklaſſe): Phil. Frey 10. Sieger. Gem. 10⸗Kampf Albert Naufelder 21., Karl Erny 28., W. Pfliegensdörfer 30. Volkstüml. 3⸗Kampf(Altersklaſſe): Alb. Mölr 7., Ludw. Möll 10. Geräte 6⸗Kampf(Altersklaſſe): Jakob Bürgy 6. Geräte 6⸗Kampf(Turnerinnen): Lilo Rieſenacker 10. Ellen Baier 15. Elſe Frey 21., Elſa Gaier 22., Gerda Möll 30., Irma Rudolph 33. Gymn. 6⸗Kampf(Turnerinnen): Luiſe Erny 26. Gem. 6⸗Kampf(Frauen): Gretel Rudolpht 6., Marie Alb. Jörger 2., [Woch 8. Gem. 8⸗Kampf(Turnerinnen): Lieſel Maas 8., Ruth Erny 29. 5 Auch Tbb.„Jahn“ 19 Einzelſiege und 2 Vereinspreiſe. Auch der Turnerbund„Jahn“ hat bewieſen, daß er ſeinen Mann zu ſtellen vermag und im bad. Gau eine be⸗ achtliche Stärkeſtellung einnimmt. Dafür ſprechen die er⸗ rungenen 19 Einzelſiege; auch beim Vereinswetturnen wurde eine ganz anſprechende Mannſchaftsleiſtung geboten. Vor allem muß hier die Turnerinnenabteilung herausgeſtellt werden, d. mit 20 Teilnehmerinnen um nur 1 Punkt hinter der höchſt erreichbaren Punktzahl zurückblieb. Der erſte Gaufeſtſieg war eigentlich ſchon der Sieg beim Lauf um den Friedrichsplatz. Auch beim Tag der Hitlerjugend war der Verein durch Vorführungen zweier freiw. Spork⸗ dienſtgruppen erfolgreich vertreten. Der Verein war ferner bet den Spielen um den Gaufeſtſieg im Handball bebeiligt wobei er allerdings ſchon in den Vorkämpfen ausſchied. Turnerinnen: Gymnaſtik 5⸗Kampf: Emma Mack 3. Geräteſechskampf: Betti Bauſch 4., Käthe Bauſch 10. 6⸗Kampf Gymnaſtik: Elſe Schüßler 8., Lieſel Winkler J., Hildegard Paul 22. 8⸗Kampf, gemiſcht: Irma Bächle 22. Turner: Gem. 7⸗Kampf: Aug. Keller 3. Gem. 10⸗ Kampf: Paul Sauer 18., Albert Bühler 21. Geräte 10⸗ Kampf: Sieger Arthur Koger, Max Vogler. Geräteſechs⸗ kampf: Karl Kreutzer 10., Volkstüml. 3⸗Kampf Oberſtufe: Günther Herre 9., Willi Häußler 10. Volkst. 3⸗Kampf, Jungmannen Arthur Scherer 5., Hermann Gund 8. Volkst. Z⸗Kampf, Aeltere: Karl Mack 16., Bruno Schmich 17. Zum Feſtſpiel hatten die hieſigen Turnvereine unter Leitung von Turnwart Peter Koger gemeinſam eine Gruppe zu ſtellen, die ebenfalls ihre Sache ſehr gut machte. So dürfen auch die hieſigen Vereine für ſich in Anſpruch nehmen, einen guten Teil zum ſchönen Gelingen des 2. Bad. Gauſportfeſtes beigetragen zu haben. Ein deutſcher Gänger Zum 150. Geburtstag Friedrich Silchers Unmittelbar in den Jahren nach den Be⸗ freiungskriegen entſtan⸗ den in den deutſchen Landen neben anderem, was bis dahin neu und unerhört war, die „Liedertafeln“. Das er⸗ wachende, ſelbſtbewußte Bürgertum ſchuf ſich in ihnen die ihm be⸗ hagende Form ſeiner Geſelligkeit, und wenn in den Jahren um die Jahrhundertwende, als Tradition zur Konven⸗ tion zu erſtarren ſchien, der Begriff Liedertafel etwas Anrüchig⸗Spieß⸗ i bürgerliches zu bekom⸗ men ſchien, ſo waren es in den Jahrzehnten vorher den⸗ noch mit den Schützen und den Turnern die Sänger, die nicht nur die erſten Schillerdenkmäler in Deutſchland er⸗ richteten, ſondern die auch in der vorderſten Reihe derer ſtanden, die gegen die Kleinſtaaterei angingen und die meinten, das deutſche Volk habe das Recht, in einem ein⸗ zigen großen und ſtarken deutſchen Reiche zu wohnen. Goethe war ein Gönner der Liedertäfler; ſeine reunde Reichhardt und Zelter gründeten und betreuten iedertafeln, und Goethe mit ſeiner Neuentdeckung des Volksliedes— vor ihm Herder, mit ihm die Früh⸗ romantik— hat ja durch ſein eigenes Beiſpiel geradezu da⸗ zu angeregt, das, was man dem Munde des Volkes ab⸗ gelauſcht hatte und was ſchon faſt vergeſſen war. in ge⸗ ſelligem Kreiſe auch zu ſingen. Es entſtand mehr und mehr das Bedürfnis, dieſe Lieder nicht nur aufzuzeichnen und in ſingbare 1 15 zu bringen, ſondern auch Lieder für gemiſchten und Männerchor neu zu komponieren. Neben einer ganzen Reihe von Talenten verachtete auch ein Genie wie Karl Maria v. Weber dieſe Aufgabe nicht. Der 27. Juni aber ſoll uns der Anlaß ſein, an einen der Männer zu erinnern, die ſich um das deutſche Volkslied beſonders verdient gemacht haben. Am 27. Jun vor 150 Jahren wurde in Schnaith im Remstal, ein guter Fußmarſch von Stuttgart weg, im Remstal, wo im Frühjahr die Kirſchen in ganz Schwaben am ſchönſten blühen und im Herbſt ein guter Wein reift, dem Schnai⸗ ther Lehrer Silcher ein Sohn geboren, der den Namen Friedrich erhielt und der auch Lehrer werden ſollte. Aber der junge Schulgehilfe hatte im ſangesfrohen Schwaber die Liebe zur Muſik von Geburt an mitbekommen, auf den guten württembergiſchen Seminarien wurde dieſe Lieb gepflegt und entwickelt. Günſtige Umſtände brachten den jungen Lehrer nach Ludwigsburg, wo er mit dem Leite der Stuttgarter Hofoper, Conradin Kreutzer, bekann wurde. Kreutzer regte Silcher an, die Lieder, die noch überall im Lande geſungen wurden, zu ſammeln und herauszugeben. Eines kam zum anderen, ſchließlich be⸗ ſtand die„Sammlung deutſcher Volkslieder“ aus zwölf Heften. Von den eigenen Kompoſitionen Silchers, der in⸗ zwiſchen akademiſcher Muſikdirektor in Tübingen geworder war, ſind unter anderem am bekannteſten geworden:„Ich hatt einen Kameraden“,„Zu Straßburg auf der Schanz? „Morgenrot“,„Aennchen von Tharau“„Es zogen drei Burſchen“. Dieſe Lieder wurden deshalb ſo volkstümlich weil in ihnen der echte Ton des echten Volkslkiedes mii faſt nachtwandleriſcher Sicherheit getroffen worden iſt, o ſehr, daß heute nur noch wenige wiſſen, daß dieſe Volks⸗ lieder urſprünglich Kunſtlieder waren. Es gibt nichts Beſſeres, was man zum Ruhme ihres Komponiſten ſagen könnte. Aufnahme: Löhrich(M) Lalcale Naud cliau Der letzie Juni⸗Sonntag brachte eine große Anzahl von Veranſtaltungen. Das Wochenende ſtand ganz im Zeichen des 2. Badiſchen Turn⸗ und Sportfeſtes und das Mannheimer Stadion erlebte große Tage; die Stadt und auch die Vororte wimmelten von Sportlern und Sportlerinnen. Auch unſer Vorort hatte ſeit Donnerstag„Einquartierung“. Ueber den glänzenden Ver⸗ lauf des Sportfeſtes berichten wir an anderer Stelle. Aber auch der Tag des deutſchen Volkstums meldete ſich; die Schulen begannen am Samstag mit Kundgebungen für das Deutſchtum im Auslande, die in erhebenden Feiern ausklangen. Die zum Verkauf angebotenen netten Glas⸗ abzeichen fanden großen Abſatz. Auch die Reichsbahn hatte über das Wochenende Groß⸗ betrieb denn ſchon das Turn⸗ und Sportfeſt brachte einen ſtarken Verkehr. Zur Reichsgartenſchau nach Stuttgart ging von Mannheim aus ein Sonderzug, mit dem hauppächlich Kleingärtner fuhren, denen ſich auch viele von unſerem Vor⸗ ort anſchloſſen. Sie kamen um Mitternacht wieder, vollauf befriedigt von dem in Stuttgart Geſehenen, nach Mann⸗ heim zurück. Mit dem Wetter konnte man zufrieden ſein, während am frühen Morgen ein kurzer, aber umſo ſtärkerer Gewitter⸗ regen etwas Abkühlung brachte, hielt der Wettergott mit Ausnahme einiger kleiner Spritzer ſeine Schleuſen während des ganzen Sonntages geſchloſſen, was für die Großveran⸗ ſtaltungen ſehr angenehm war und die daher auch ſtörungsfrei durchgeführt werden konnten. Verkehrsunfall. Geſtern nachmittag gegen ½3 Uhr prallten Ecke Raſtatter⸗ und Hauptſtraße zwei Autos ſo wuchtig gegeneinander, daß beide ſchwer beſchädigt ab⸗ geſchleppt werden mußten. Glücklicherweiſe kamen beide Fahrer, trotzdem das eine Auto kopfſtand, mit geringeren Verletzungen davon. Der Unfall geſchah ſcheinbar da⸗ durch, daß das eine Auto in die Raſtatterſtraße ein⸗ biegen wollte und das Zeichen vom anderen zu ſpät bemerkt wurde. 9 Meſſerſtich aus Etferſucht. Hier warde in der weſt⸗ lichen Unterſtadt ein Gaſtwirt feſtgenommen, der ſeiner Frau aus Eiferſucht einen Meſſerſtich beibrachte, ſodaß die Frau ins Krankenhaus verbracht werden mußte. Der Siebenſchläfertag Manch einer wird am Morgen des 27. Juni zum Fenſter hinausſchauen, um zu ſehen, ob es regnet. Regnet es wirklich, dann wird er betrübt ſein, denn, ſo weiß er es von der Großmutter her: Wenn die Siebenſchläfer Regen kochen, regnet es noch ſieben Wochen“. Denn der 27. Juni iſt der Gedenktag der„Siebenſchläfer“, und die Ueberlieferung, vielleicht wirklich durch Erfahrung gewitzt, hat den Tag zum Lostag gemacht. Dem Namen„Siebenſchläfer“ liegt eine alte Legende zugrunde. Unter Kaiſer Decius(251 n. Chr.) verſteckten ſich ſieben kaiſerliche Trabanten, ſieben Brüder, die heim⸗ lich zum Chriſtentum übergetreten waren, in einer Höhle vor den Nachſtellungen des Kaiſers. Die Höhle wurde entdeckt, und der grauſame Herrſcher ließ den Eingang zumauern. Die ſieben Märtyrer ſtarben aber nicht, ſon⸗ dern verfielen nur in einen tiefen Schlaf, aus dem ſie erſt 446 unter Kaiſer Theodoſius erwachten, als das Chriſten⸗ tum bereits zur Staatsreligion erhoben war. Sie wur⸗ den befreit, erzählten vor dem Kaiſer und dem Biſchof von Epheſus das Wunder und ſtarben dann. Später wurden ſie von der Kirche heiliggeſprochen und ihnen der 27. Juni geweiht. Nach einer anderen Lesart ſollen die ſieben Märtyrer nur ſieben Jahre geſchlafen haben. Jedenfalls gibt die Legende Anlaß, daß wir einen Men⸗ ſchen, der früh nicht gern aus den Federn will, mit dem Namen Siebenſchläfer bezeichnen. Auch Tieren, die einen langen Winterſchlaf halten, hat man dieſen Namen gege⸗ ben. Dazu gehören der eigentliche gemeine Siebenſchläfer, deſſen Winterſchlaf ſieben Monate währt, die Eichelmaus, auch Gartenſchläfer genannt, und die Haſelmaus. g nicht, wenn Einſicht kam, im falſchen Weg, den du gewahlt, Auch noch die falſche Scham. Grillparzer. 0 dir's 210 5 wenn du gefehlt; 1 Buchführung im Handwerk wird nachgeprüft Nachdem die Buchführungspflicht im Handwerk(im Alt⸗ reich) ſeit dem 1. April 1938 eingeführt worden iſt, wer⸗ den im kommenden Jahre für die einzelnen eee. zweige Koſtenrechnungsrichtlinien veröffentlicht werden, die den Zweck haben, im Handwerk eine einheitliche Berech⸗ nung der Selbſtkoſten nach den vom Reichswirtſchaftsmini⸗ ſter und vom Reichskommiſſar für die Preisbildung gege⸗ benen Richtlinien zur Anwendung zu bringen. Die Koſten⸗ rechnung kann aber nur auf der Grundlage einer ordnungs⸗ mäßigen Buchführung erfolgen. Daher muß zunächſt 1 geprüft werden, ob die Buchführungspflicht im Handwer auch allgemein erfüllt wird.„„ Zur Feſtſtellung, ob die Buchführungspflicht im Hand⸗ erfü ir heabſichtigt der Reichsſtand des deut⸗ werk erfüllt wird, beabſichtigt der Reichs 1 ſchen Handwerks, durch die Handwerkskammern im A treich mit Wirkung ab 1. Juli 1939, zunächſt nur ſtichprobenweiſe, Betriebsprüfungen durchzuführen.„Für das laufende Jahr dürften Prüfungen bei 5 bis 10 Prozent aller Bete 1 reichend ſein. Bei der Prüfung ſoll es ſich nur um eine Feſt⸗ ſtellung darüber handeln, ob die von den Reichsinnungs⸗ verbänden vorgeſchriebenen Bücher laufend geführt werde. Es iſt keineswegs erforderlich, die Buchführung auch auf ihre materielle Ordnungsmäßigleit zu prüfen. 5 Betriebsprüfungen werden von den Handwerks⸗ kammern in Zuſammenarbeit mit den e ſtellen durchgeführk. Die Handwerkskammern können 15 mit geeignete, ſachkundige und rertrauenswürdige. n beauftragen. Inhaber von Handwerksbetrieben find. mit Rücksicht auf Wettbewerbsfragen hierzu nicht heran⸗ zuziehen. 5 5 8 85. Wird bei einer Betriebsprüfung ſeſtgeſtellt, daß die Geſchäftsbücher des betreffenden Handwerkers e nicht oder nicht laufend geführt werden, ſo e treffenden Handwerker durch den zuſtäudigen O ermeiſter ein Verweis zu erteilen und durch Androhung en Ordnungsſtrafen die Führung von Büchern 0. verlangen. Die Handwerkskammer hat ſich nach einiger Zeit. über⸗ zeugen, ob der Handwerker nunmehr einer Verpf e Bücher zu führen, nachkommt. Iſt das nicht 5 Fall, do 15 auf Grund des Ordnungsſtrafrechts des Obermeiſters mit Geldſtrafen gegen den betreffenden e ee vorge⸗ gangen; bet fortgeſetzter Weigerung iſt in fete zu ziehen, ob der Betrieb auf Grund der Einſatzverordnung vom 22. Februar 1939 zu löſchen iſt, da er zur Erfüllung ſeiner volkswirtſchaftlichen Aufgaben nicht geeignet erſcheint. Ni. Die Wer will keine Kartoffeln mehr? Der achte nur nicht auf den Karkoffelkäfer. Badiſche Chronik Die Obſternte des vorigen Jahres Die ſchweren Ausfälle.— Endgültige Zahlen. Um den Abſatz der badiſchen Obſt⸗ und Gemüſebauern ſicherzuſtellen und um eine möglichſt ſchnelle und reibungsloſe Ueberführung der leicht verderblichen Produkte an die Ver⸗ braucher im ganzen Reich zu ermöglichen, wurde durch den Reichsnährſtand eine großzügige Marktordnung des badiſchen Obſtbaues geſchaffen. Auch für die Gemüſeerzeugung ſind entſprechende Maßnahmen getroffen worden. Alle Obſtbau⸗ gebiete des Landes beſitzen heute Bezirksabgabe⸗ und Sammelſtellen, denen das geſamte Obſt und Gemüſe zugeführt werden muß, welches der Erzeuger verkaufen will. Wenn man die in den erwähnten Abſatzeinrichtungen erfaß⸗ ten Obſtmengen des Erntejahres 1937 mit denjenigen des Jahres 1933 vergleicht, ſo bekommt man ein deutliches Bild von der Mißernte im Obſtbau des letzten Jahres, die durch die Froſtſchäden verurſacht wurde. Nach den neueſten Feſtſtel⸗ lungen ergibt ſich, wie der Zeitungsdienſt des Reichsnähr⸗ ſtandes mitteilt, daß die Apfelernte 1938 nur etwa ein Zehn⸗ tel derjenigen des Erntejahres 1937 betrug. Die Birnen⸗ ernte war in beiden Jahren ſchlecht. Die ſchon recht mäßige Kirſchenernte des Jahres 1937 wurde von einer ganz un⸗ befriedigenden Ernte im darauffolgenden Jahre abgelöſt. Die Pfirſichernte 1938 fiel ſo gut wie aus, und die Zwetſch⸗ gen⸗ und Pflaumenernte 1938 betrug etwa 10 Prozent der⸗ jenigen des Vorjahres. Die geringſten Enttäuſchungen haben in den verfloſſenen Jahren die Erdbeeren gebracht. Die übrige Beerenobſternte war im letzten Jahr etwa ein Drittel niedriger als 1937. Wir wollen wünſchen und hoffen, daß alle Enttäuſchun⸗ gen des letzten Jahres nunmehr durch ein wirklich befriedigen⸗ des Obſtjahr 1939 wieder gutgemacht werden Fuß ballvereinigung 98, Mhm.⸗Seckenheim. Kommenden Samstag, 1. Juli, abends 9 Ahr findet im Vereinslokal die diesjährige Mauptversummlung Tagesordnung: J. Geſchüftsberichte des Vereinsführers und ſeiner Mitarbeiter. 2. Entlaſtung des Vereinsführens und ſeiner Mitarbeiter. 3. Reuwahl eines Vereinsführers und der Kaſſenprüfer. 4 5 ſtatt. „Genehmigung des Haushaltsvoranſchlages. Verſchiedenes. Die Vereinsleitung. Parteiamtliche Mitteilungen. Boden. 47/171. Montag Schar III(Groh, Wolber), Dienstag Schar! (A. Bühler), Mittwoch Schar II(Gehrig, Heck, Noederer) Mir drucken Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Druckſachen in gediegener Ausführung. Neckar-UBete- Druckerei Ein Bild menſchlicher Verworfenheit. J) Baden⸗Baden. f Unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit te die Kern 5 7 75 f Fign tagte die Karlsruher Jugendſchutzſtrafkammer in ſiebenſtün⸗ biger Verhandlung in Baden⸗Baden. bei der die wegen ge⸗ meinſchaftlich begangenen Sittl 0 0 ichkeitsverbrechen an Kindern und Jugendlichen angeklagten Eheleute E. und J. Althaus ſich zu verantworten hatten. Die Verhandlung enthüllte ein ekelerregendes Bild der Verkommenheit und ſittlichen Halt⸗ loſigkeit, das umſo niederſchmetternder wirkte, als ſich die bei⸗ den Angeklagten für die Befriedigung ihrer perverſen Nei⸗ gungen Kinder und Jugendlicher bedienten, ihre Taten teil⸗ weiſe gemeinſam und in Gegenwart erwachſener oder jugend⸗ licher Dritter begingen. Die Sache kam dadurch an die Oeffentlichkeit, daß die Frau, die ſich von ihrem Maftn all⸗ mählich auseinandergelebt hatte, Anzeige erſtattete. Das Ge⸗ richt fällte nach einſtündiger Beratung folgendes Urteil: E. Althaus, der in den 30er Jahren ſteht, wird wegen Ver⸗ gehens nach Paragraph 176 und Paragraph 175 und wegen ſchwerer Kuppelei zu einer Geſamtzuchthausſtrafe von ſechs Jahren verurteilt. Die Ehefrau Althaus, ein kleines ſchmäch⸗ tiges Perſönchen, wird wegen Vergehen gegen Paragraph 176 in vier Fällen und wegen Kuppelei zu zweieinhalb Jah⸗ ren Zuchthaus verurteilt. Von einer Sicherungsverwahrung, wie ſie der Staatsanwalt beantragt hatte, ſah das Gericht ab, weil es den Glauben hat, daß die ausgeſprochene Strafe eine Beſſerung der Angeklagten bewirkt. Ein vorbildliches Dorf⸗ und Hausbuch. Lörrach. Auf der kulturellen Sonderſchau auf den Werderplatz in Lörrach findet in der Gemeinſchaftsſchau „Volkskunde und Geſchichte“, veranſtaltet vom NS.⸗Lehrer⸗ bund, Volksbildungswerk und der Vereinigung Markgräfler Geſchichtsforſcher das dort aufgelegte Dorf⸗ und Hausbuch der Gemeinde Iſtein große Beachtung und allſeitige An⸗ erkennung. Es handelt ſich hier um eine von den zuſtändigen Reichsſtellen als vorbildlich bezeichnete Arbeit, die im kom⸗ menden Herbſt auf der Gaukulturwoche im Rahmen einer be⸗ ſonderen Veranſtaltung noch eine verdiente Würdigung finden wird. Dieſes in bisher ſieben Bänden vorliegende Werk faßt in einzelnen Abteilungen alles zuſammen, was aus Vergan⸗ genheit über Land und Leute, einzelne Bauernfamilien, über die Zeit des Weltkrieges, über Brauchtum, Sitte und Beruf innerhalb der dörflichen Gemeinſchaft zu ſagen wäre. Hervor⸗ ragend künſtleriſche Aufnahmen, die mit großem Geſchick zuſammengeſtellt ſind, wie Bilder vom Klotzen, Aufnahmen beim Fiſchen in den Iſteiner Schwelſen, von der Tagesarbeit in den Reben und ſchließlich vom Führerbeſuch im vergan⸗ genen Sommer, verleihen dem Buche einen bleibenden Wert. Geſchaffen warde das Werk von Fritz Schülin, Hauptleh⸗ rer in Unteralpfen, der lange Jahre in Iſtein wirkte. Die ſchöne und muſtergültige Arbeit wird zur 800⸗-Jahresfeier der Gemeinde Iſtein, die auf den 14. und 15. Oktober d. J. angeſetzt iſt, der Gemeinde in ihre Obhut übergeben werden. Staufen.(Schwere Unwetter.) Hier wurden Stadt und Umgebung durch ein äußerſt ſchweres Unwetter heimgeſucht. Es regnete zwei Stunden lang in Strömen. Zuweilen ging auch Hagel nieder. Wild fluteten die Waſ⸗ ſermaſſen die Hauptſtraße hinunter und unterſpülten beim Rinderlehof den Bahndamm nach Bad Krozingen. Die Fel⸗ der und Gärten haben ſchwer gelitten. Aehnlich wird aus Hei⸗ tersheim und Grißheim berichtet. In der Gemeinde Griß⸗ heim ſchlug zudem der Blitz in ein landwirtſchaftliches An⸗ weſen und zündete. Wohnhaus und Oekonomiegebäude wur⸗ den ein Raub der Flamimeſt. Krozingen.(Bei der Arbeit ſchwer verun⸗ glückt.) Bei Verladearbeiten am Bahnhof verunglückte der Arbeiter Otto Schweizer aus Bollſchweil ſo ſchwer, daß er in die Freiburger Klinik gebracht werden mußte. Die Kurbel eines Kranes traf den Arbeiter am Schädel. An ſeinem Auf⸗ kommen wird gezweifelt. (—) Engen.(Kind von Zug überfahren.) Das anderthalbjährige Töchterchen Hildegard des Bahnhofarbei⸗ ters Ludwig Durner geriet in einem Augenblick des An⸗ bewachtſeins auf den Bahnkörper, als ein Güterzug herankam. Das Kind wurde durch den Zug erfaßt und war auf der Stelle kot. Der Heizer der Lokomotive bemerkte im letzten Augenblick das Kind necß, es gelang aber nicht, den Zug vechtzeitig zum Halten zu bringen. — Onſtmettngen. Vom efgenen Wagen über⸗ fahren.) Auf der abſchüſſigen Blücherſtraße zog der 65fäh⸗ rige Schuhmacher Johann Scheu einen Wagen, deſſen Brem⸗ ſen ſich bei dem ſtarken Gefälle plötzlich löſten. Durch die Wucht des dadurch in immer raſchere Bewegung gekommenen Wagens wurde der Bedauernswerte zu Boden geworfen und überfahren. Seine Verletzungen waren ſo ſchwer, daß er drei Stunden nach dem Unfall ſtarb. Das Unglück ereignete ſich in Gegenwart ſeiner Ehefrau, die ſich mit dem Verun⸗ glückten vergeblich bemüht hatte, den Wagen zum Halten zu Pringen. n fab. Maſchinen aller Syſteme werden repariert. Räheres Zürn, „Bad. Hof“ oder Tel. 23493. r FUnterſtitzre nic! 50 Arbeit S— Die beſtellten 1 Läufer. webe heute Abend von 2. Sol. 6 Uhr ab abgeholt 8* i werden. Bisher hat die S⸗volkswohlfahet Ludwig Volz 40 Jugenòheimſtätten errichtet. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Montag, 26. Juni: Miete G 28 und 2. Sondermiete G 14 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abt. 133 bis 135, 239 bis 241, 260: Einen Jux will er ſich machen. Poſſe mit Geſang von Johann Neſtroy. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. 5 Dienstag, 27. Juni: Miete C 28 und 2. Sondermiete C 14 und für die RSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abt. 130 bis 132, 391 bis 398, Jugendgruppe Nr. 1126 bis 1250: Trau, ſcha u, 2915 1 von Albert Kehm. Anfang 20, Ende 5 25 Mittwoch, 28. Juni: Nachmittags⸗Vorſtellung: Schüler⸗ miete A 1: Die gelehrten Frauen. Komödie von Moliere. Anfang 15, Ende 17.15 Uhr.— Abends: Miete B 27 und 1. Sondermiete B 14 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mann⸗ heim, Abt. 501 bis 510: Einen Jux will er ſich machen. Poſſe mit Geſang von Johann Neſtroy. An⸗ fang 20, Ende 22.15 Uhr. Donnerstag, 29. Juni: Miete D 29 und 1. Sonder⸗ miete D 15 und für die NSH.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 127 bis 129, 561 bis 563, 570: Die Bürger von Calais. Oper von Rudolf Wagner⸗Regeny. Anfang 20,. heinberger-S 7 F. jeden fuß die richtige fo rn für jeden Geschmack das ichfige Model! —— Allein verkauf: Theodor Theurer Zähringerstraße 69. Das Haus der guten Schuhe. ſielſert Ire fußgeſundheit Ul h e ee 5 C