Iitveſer; 8 6000 b Offen⸗ ulfurter Rüſſels, Sal Schütte! akfurer ich ein lbſchah ſich prach, 1 erſleg a, die m auf Junior. (Hen) S 2. Er⸗ 1 7.21 7.442 AJbei⸗ 10 Vuret h 7.0 2 Er. 6442 7:41 (Berg⸗ 3 6•40 Bonn Manig ieg ö in den elgien aus Ziel d von und diesem 8 bol en gez 9 bon e rrun⸗ )und iſchen⸗ Haſſe 1⸗Std. irven⸗ kt ge⸗ lange inken⸗ 1 ch die dy- opas, r un⸗ „ die n zy ing el Sieg polar) arino Auto⸗ Auto⸗ ciola, 1 der ohne Eu⸗ Miß⸗ 1 der inen ener⸗ bert, olarſ bon pech⸗ teure nnte Im 4 pißß⸗ inks⸗ des dem der! der on- Hilfe in? ung nun leu⸗ J zu⸗ und ein⸗ Deangspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Pest Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., n Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſßſe gemäß Preisliſte . 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr tanisvecher Rr. 472186. Poſtſcheck⸗ Konto: Kurtstuhe 78439. Tages- und Fnzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. eben fr den Stadtteil Mhn.⸗Seckenhelm. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 5. 39: 1130 39. Jahrgang Dienstag, den 27. Juni 1939 Leere Drohungen an Japan Englands Demütigung London, 26. Juni. Der diplomakiſche Korreſpondent von Preß Aſſociation ſtellt in einem Bericht zur außerpolitiſchen Lage Englands feſt, daß ſich die britiſche Regierung verwickelten und deli⸗ kalen außenpolitiſchen Problemen ſowohl im Fernen Oſten als auch in Europa gegenüberſehe. Noch vor dem Juſam⸗ mentritt des Kabinells, der am Mittwoch erfolge, werde ſein außenpoliliſcher Ausſchuß weitere Berichte aus Tienkſin und über die Moskauer Unkerredungen geprüft haben. Die dringendſte und kritiſchſte Lage ergebe ſich durch die Be⸗ handlung brikiſcher Staakangehöriger durch die Japaner am Rande des briliſchen Konzeſſionsgebietes von Tienkſin. Während die Zeit verſtreiche und die demütigende Behand- lung britiſcher Staatsangehöriger in Tientiſin andauere, wachſe in London die Ungeduld. Den„feſten“ Worten, die Halifap in feiner Unter⸗ redung mit dem japaniſchen Botſchafter in London am Freitag gebraucht habe, würden, wenn nicht eine ſchnelle Beſſerung der Lage eintrete, ſo ſagt der Korreſpondent dro⸗ hend, ergeltungsmaßnahmen folgen. Man glaube, daß das Kabinett auf ſeiner Mittwochſitzun zu zendgültigen“ Beſchlüſſen kommen werde, falls bis dahin die japaniſche Regierung keine Bereitſchaft zum Verhandeln Aeeſer habe. London ſcheint aus ſeinen Reinfällen im Falle beſſinien und Spanien noch nichts gelernt zu haben, denn man erwägt wohl, wie der Korreſpondent fag„wirt⸗ Feu Repreſſalien“ und eine„Flotten⸗ emonſtration“. Unterdes, ſo gestehe die Meldung von Preß Aſſociation weiter ein, ſeien die Verhandlungen mit der Sowjetre⸗ gierung zum Abſchluß eines„Dreimächte⸗Sicherungspak⸗ tes“ ergebnislos ſeit etwa drei Monaten fortgeführt wor⸗ den. Es beſtehe„noch“ Hoffnung, daß i e Eini⸗ ung erzielt werde. Halifax habe häufig mit Moskau in Verbindung geſtanden und tue alles, was möglich ſei, um die„Räder zu ölen“. Doch, ſo ſchreibt der diplomatiſche Kor⸗ reſpondent abſchließend, während britiſche Kreiſe„nicht peſſimiſtiſch“ ſeien, träfen„periodiſch düſtere Erklärungen aus halbamtlichen Moskauer Kreiſen ein“, Peinliche Anfragen im Anterhaus Im Unterhaus wurde Miniſterpräſident Chamberlain efragt, ob er von der japaniſchen Regierung nicht eine Miortige Entſchuldigung und Genugtuung wegen der Schä⸗ digung des britiſchen Preſtiges und der„unwürdigen Be⸗ handlung“ britiſcher Staatsangehöriger in Tientſin fordern und die Meiſtbegünſtigungsklauſel für Japan außer Kraft ſetzen wolle. Champerlain erklärte hierauf aus⸗ weichend,„die Lage in Tientſin ſei im allgemeinen un⸗ verändert“, er bedauere jedoch ſagen zu müſſen, daß eine Reihe von„Nichtwürdigungen“ britiſcher Stagatsangehöri⸗ er durch die Japaner vorgekommen ſeien. Lord Halifax 5 ſich dem japaniſchen Votſchafter in London gegenüber „in deutlichſter Weiſe“ hierüber ausgeſprochen, und der bri⸗ tiſche Botſchafter in Tokio habe beim japaniſchen Außen⸗ miniſter ähnliche Vorſtellungen erhoben. Er habe„einigen Grund zu der Hoffnung“, daß dieſe Schritte zu einer Beile⸗ gung der Tientſin⸗Affäre führen würden, und deshalb wünſche er heute 1 5 zu ſagen, was die Ausſicht auf einen befriedigenden Ausgang der Beſprechungen mit der japaniſchen Regierung verſchlechtern könnte. Ein konſervativer Abgeordneter fragte dann, ob nicht die größte Gefahr beſtehe, daß die„geduldige und ver⸗ ſöhnliche Politik“ im Fernen Oſten mißverſtanden würde, und ob es nicht zweckmäßig ſei, mit gewiſſen wirt ⸗ ſchaftlichen Repreſſalien zu drohen, Chamberlain wich wieder aus und erwiderte, daß er an all das„auch ſchon“ gedach! habe. Englandſeindliche Demonſtrationen Im Verlauf des durch eigenes Verſchulden immer mehr ſinkenden Anſehens Englands müſſen ſich die Briten im Fernen Oſten weitere„Entwürdigungen“ gefallen laſſen, die ihrer gegenwärtigen Lage vollauf entſprechen. In Tſingtau Geberhelen ſich täglich Maſſendemonſtrationen in antibritiſchem Sinne, deren Effekt ein gewaltiges Zerrbild des britiſchen Premierminiſters Chamberlain mit dem Schirm darſtellt, das jedesmal, wenn es im Zug herumge! tragen wird, orkanartige Lachſalven der Zuſchauer hervor⸗ ruft. 5 5 In Tientſin verſuchten am Montag zwei britiſche Offt⸗ . auf Laſtwagen Lebensmittel in die britische onzeſſion hineinzuſchaffen. Die Laſtwagen wurden an der internationalen Grenze von einer japaniſchen Wache ange⸗ w Erſt nach längeren Verhandlungen wurde die urchfahrt der beiden Laſtwagen geſtattet. Die Lage in Swatau hat ſich über den Sonntag ebenfalls wieder verſchärft, da die Japaner die am Wochenende erteilte Einfuhrerlaubnis für britiſche Schiffe dahingehend eingeſchränkt haben, daß wöchentlich nur ein Schiff in den Hafen einlaufen darf, Die britiſchen Marine⸗ behörden haben ſetzt damit„gedroht“, die Einfahrt zu er⸗ en und den britiſchen Handelsschiffen Kriegsschiffe als egleitung mitzugeben Das Geſchäftsviertel von Swatau . jetz mit Stacheldraht umſärmt worden, der mit apaniſchen Wachtpoſten verſehen iſt.. Proteſt gegen„ſchimpfliche Behandlung“ von Briten. London, 26. Juni. Von gut unterrichtiger Seite wird mitgeteilt, daß der britiſche Botſchafter in Tokio, Sir Crai⸗ gie, im Auftrag ſeiner Regierung beim japaniſchen Außen⸗ miniſter heftige Vorſtellungen wegen der ſchimpflichen Be⸗ handlung von Briten in Tientſin erhoben hat. Von japa⸗ niſcher Seite iſt darauf eine Nachprüfung bei Gelegenheit in Ausſicht geſtellt worden. Auf die verſchiedenen britiſchen diplomatiſchen Schritte hin iſt im übrigen von japaniſcher Seite bisher nichts dar⸗ über geſagt worden, ob Japan zu Verhandlungen über eine Begrenzung der Vorfälle in Tientſin bereit iſt. Auf briti⸗ ſcher Seite will man jedenfalls in der bisherigen Fernoſt⸗ politik weiterfahren. Eine Veröffentlichung der Tientſiner „Abenteuer nackter Briten“ wird gegenwärtig geprüft. Japan läßt ſich nicht einſchüchtern Engliſche Lügen zurückgewieſen. Tokio, 26. Juni. In der Preſſekonferenz am Montag ſtellte der Sprecher des japaniſchen Auswärtigen Amtes auf eine engliſche Anfrage alle Berichte über angebliche Mißhandlung von Briten in Tientſin energiſch in Abrede. Bevor eine endgültige Antwort über die Einzel⸗ heiten auf die Vorſtellungen des hieſigen britiſchen Bot⸗ ſchafters Craigie bei Außenminiſter Arita erteilt werden könne, würde das Ergebnis genaueſter Unterſuchungen in Tientſin abgewartet werden. In engliſchen Kreiſen ſcheint man trotz dieſer eindeutigen Erklärungen an den durch Reuter verbreiteten Lügen feſtzuhalten. Hierzu bemerken japaniſche politiſche Kreiſe, daß die örtlichen Behörden in Tientſin die 2 1 Behauptungen bereits nachdrücklich zurückgewieſen hätten. Die gutunterrichtete„Tokio Aſahi Schimbun“ ſchreibt hierzu, daß Chamberlain anſcheinend allen von engliſcher und chineſiſcher Seite verbreiteten Lügen Glauben geſchenkt habe, ſonſt ſei ſeine Bemerkung über„unerträgliche Belei⸗ digungen“ nicht zu verſtehen. Chamberlain betrachte an⸗ ſcheinend ſchon die Tatſache, daß Briten durch japaniſche Soldaten kontrolliert würden, als eine„unerträgliche Belei⸗ digung“; eine weitere Behauptung Chamberlains, daß Ja⸗ pan angeblich England die Führung ſeiner Außenpolitik vorſchreiben will, ſei ebenſo unverſtändlich. Japan habe nur betont, daß die gegenwärtige Lage durch die voreingenom⸗ mene antijapaniſche Politik Englands verurſacht worden ſei, und daß infolgedeſſen eine Beilegung des Tientſin⸗Zwiſchen⸗ falles ohne Löſung dieſer Grundfrage nicht möglich ſei. Abſchließend erklärk das Blatt, daß durch Aufrollung der Tienkfinfrage die Drahtzieher des Tſchiangkaiſchek⸗Re⸗ gimes offen in Erſcheinung getreten ſeien. Japan lehne jede Verantworkung für die gegenwärkige geſpannke Lage ab und lan ſich auch nicht durch britiſche Drohungen einſchüchkern aſſen. Proteſt gegen engliſche Lügen In einem ſchriftlichen Proteſt des japaniſchen Gene⸗ ralkonſuls Taſchiro in Tientſin an den britiſchen General⸗ konſul Jamieſon werden die fortgeſetzten engliſchen Lügen⸗ meldungen über angeblich ſchlechte Behandlung von Briten als unerhörte Beleidigung des Anſehens der japaniſchen Armee und der Konſulatspolizei ſchärfſtens gebrandmarkt. Japan, ſo heißt es weiter, erwarte entſprechende Schritte Englands zur Unterbindung dieſer Lügenagitation. England werde die volle Verantwortung für etwaige ernſte Maß⸗ nahmen zu tragen haben, falls der japaniſche Proteſt un⸗ beachtet bleiben ſollte. Die Blockade„Ausdruck des Anwillens“ Der dem Außenamk naheſtehenden„Japan⸗Times“ zu⸗ folge erklärte ein Vertreter des 1 zur Tientſinfrage, daß die Blockade, die viel zu ſpät eingeſetzt 1 der Ausdruck des Unwillens aller an der Front ämpfenden Japaner über die Haltung der Briten ſei, die mehrfach eine offene Herausforderung bedeutet hätte. Die Blockade ſei nicht vergeblich, wenn England nunmehr über⸗ zeugt ſei, daß Japans Geduld nicht unbegrenzt iſt und wenn England eine andere Vorſtellung über Japans Hal⸗ kung und Aufgaben in Ching gewonnen hätte. Bilanz der Fehlſchläge Bericht des britiſchen Moskauer Bokſchafters. London, 27. Juni. Von maßgebender Seite wird fetzt beſtätigt, daß während des Wochenendes der Bericht des britiſchen Moskauer Botſchafters Sir William Seeds über die letzten Unterredungen mit der br e Regie⸗ rung eingetroffen iſt. Der Bericht, der in der Montag⸗ ſitzung des außenpolitiſchen Ausſchuſſes des Kabinetts er⸗ örtert wurde, gibt eine allgemeine Ueberſicht über den Stand der Verhandlungen und g eingehend mit den von ſowjetruſſiſcher Seite vorgebrachten Bedenken. Der Ausſchuß hat in dieſem Zuſammenhang den ge⸗ ſamten Stand der britiſch⸗ſowjetruſſiſchen e gen eingehend durchberaten. Es wird angenommen, daß nach der Sitzung des e„neue“ Inſtruktionen an den britiſchen Moskauer Botſchafter abgehen werden. Die Verhandlungen mit Molotow werden, wie ferner mit⸗ W vorausſichtlich in einigen Tagen„erneuert“ werden. e 1 1 Seit zehn Wochen! 80 Zu den Verhandlungen des kapitaliſtiſchen Albion mit den Sowjets erklärte Miniſterpräſident Chamberlain im Unterhaus, die britiſche Regierung prüfe in Konſul⸗ tation mit der franzöſiſchen Regierung die ſowjetruſſiſchen Kommentare zu den Vorſchlägen, von denen er in ſeiner Erklärung vom 19. Juni geſprochen habe. Außenminiſter Lord Halifax hoffe, in Kürze in der Lage zu ſein, dem bri⸗ tiſchen Botſchafter in Moskau neue Inſtruktionen zu geben. Auf die Frage des Labourabgeordneten Dalton, ob die Re⸗ gierung, nachdem die Verhandlungen nun ſchon ſeit zehn Wochen im Gange ſeien und ſeit der Abreiſe Strangs nach Moskau auch ſchon über zehn Tage verſtrichen ſeien, nicht energiſche Maßnahmen, z. B. durch die Entſen⸗ dung eines Miniſters nach Moskau ergreifen wolle, ant⸗ wortete Chamberlain:„Ich glaube nicht, daß dies der Lage dienen würde.“ Auf die weitere Frage, ob es nicht klar ſei, daß die noch beſtehenden Schwierigkeiten in Berlin größte Befriedi⸗ gung hervorrufen und die Gefahren ſteigern, ſagte Cham⸗ berlain,„es möge ſchon ſein, daß die Sowjetregierung auch daran denke“. Auf weitere Fragen weigerte ſich Chamber⸗ zain, Einzelheiten über die Konſultation mit der franzö⸗ ſiſchen Regierung bekanntzugeben. 8 Kein ſiameſiſcher Flugzeugbeſuch in Singapur London, 27. Juni. Die ſiameſiſche Regierung hat einen für den nächſten Monat vorgeſehenen Beſuch ſiameſiſcher Flugzeuge in Singapur, wie halbamtlich aus Singapur ge⸗ meldet wird,„vorübergehend aufgeſchoben“. Die Aufſchie⸗ bung des Beſuches wird der amtlichen Verlautbarung zu⸗ folge durch„unvorhergeſehene Umſtände“, die ſich ergeben Au bedingt. In britiſchen Kreiſen in Singapur hat die J 3 des Beſuches große Enttäuſchung hervorge⸗ rufen. Kabineuisumbildung in London bevorſtehend? London, 27. Juni. Dem„Daily Herald“ zufolge ſoll die Kabinettsumbildung, von der ſchon längere Zelt geſprochen wurde, jetzt unmittelbar bevorſtehen, und zwar werden da⸗ nach Lordkanzler Maugham, Lord Runeiman (Lordpräſident des Staatsrates) und der erſte Lord der Admiralität, Lord Stanhop es aus ihren Aemtern ſcheiden. Nach dem„Daily Herald“ ſoll auch die Poſition des erſt kürzlich ernannten Landwirtſchaftsminiſters Sir Reginald Dorman⸗Smith gefährdet ſein, 5 5 Außenmongolei von Sowjettruppen beſetzt Moskau, 27. Juni. Die„Taß“ verbreitete eine amtliche Verlautbarung, die ſich mit den Zwiſchenfällen an der Grenze zwiſchen Mandſchukuo und der Aeußeren Mongolei beſchäftigt. Das Kommuniquee enthält zum erſtenmal in der Geſchichte des mongoliſch⸗ſowjetruſſiſchen Bündniſſes das Eingeſtändnis, daß die Aeußere Mongolei von Tru pen der Roten Armee überzogen iſt. 7. Militaͤr gegen Iren Schwere Zuſammenſtöße.— Weitere Bomben angekündigt „London, 26. Juni. Durch das Verbot der Jriſchen Repu⸗ blikaniſchen Armee im iriſchen Freiſtaat kam es am Ge⸗ denktag für den iriſchen Patrioten Wolfe Tones zu Span⸗ nungen, da Mitglieder der Iriſchen Republikaniſchen Ar⸗ mee einen geſchloſſenen Beſuch am Grabe Wolfe Tone in Bodenstows(Kildare) geplant hatten. Durch umfangreiche polizeiliche Sicherheitsmaßnahmen wurden derartige 5 verhindert. In Dublin hingegen kam es zu einem Zuſam⸗ menſtoß zwiſchen Polizei und IRA ⸗Mitgliedern aus Bel⸗ faſt, als dieſe zu einem Umzug geſchloſſen mit ihrer Fahne auf dem Dubliner Bahnhof eintrafen. Die Polizei verſuchte ſich der Fahne zu bemächtigen, wobei es zu einem Handgemenge zwiſchen ihr und den JIRA⸗Mitgliedern kam. Ein Polizeibeamter wurde dabei verletzt, doch gelang es der Polizei nicht, die Fahne zu beſchlagnahmen. In einem anderen Falle verbrannten IJRA⸗Leute nach der Kundgebung vor dem Dubliner Hauptpoſtamt eine bri⸗ tiſche Flagge. In den ſpäten Abendſtunden kam es in Irland zu wel⸗ keren ſchweren Zuſammenſtößen zwiſchen der Poligei und den iriſchen Republikanern. die zum Teil ſolches Ausman annahmen, 2 5 Militär zu Hilfe gerufen werden mußte. Der ſcwetſte usenet ereignete ſich in Jermoy in der Grafſchaft Cork, wo die Republikaner die Polizei un⸗ riffen. In dem Handgemenge wurden mehrere Polizei ⸗ t verletzt. Daraufhin wurden Truppen aus Cork und Kilworth in Panzerwagen zu Hilfe geſchickt. Auch im Zentrum Londons veranſtalteten etwa 200 Iren unter polizeilichem Schutz einen Umzug zu Ehren Wolfe Tones und forderten auf mitgeführten Spruchbän⸗ dern die Freilaſſung der von den Engländern verhafteten Mitglieder der IRA. Auf anderen Transparenten 3 leſen, daß ein unfreies Irland niemals Frieden mache. B der im Anſchluß an den Umzug auf dem Trafalgar ⸗Squ abgehaltenen 10 äußerte 12 ein Redner zu Bondenattenkole;, nir ombenattentate nicht aufhören n 4 5 i. che Armee aus die engliſchen Einr gen und r die Freiheit 6 unden ſeien. der Kampf für d Flond wege en en Boden forlgeführt. . . 9 Der Anfang vom Ende Die Schüſſe von Serajewo vor 23 Jahren ASt Die Schüſſe von Serajewo ſtreckten vor 25 Jahren den Thronfolger der öſterreichiſch⸗ ungariſchen Monarchie nieder. Ihr Widerhall dröhnte durch ganz Europa, und ein dumpfes Gefühl vom kommenden Unheil legte ſich wie ein giftiger Nebel über das Land. Jener Staat, der ſchon lange als kranker Mann galt, war nicht nur in ſeinem Reprä⸗ e getroffen, an ihm ſelbſt war ein eiterndes Ge⸗ wür aufgebrochen, an deſſen Folgen er dann auch veren⸗ den ſollte. Im ſüdöſtlichen Wetterwinkel der Monarchie, jenem Ueberſchneidungspunkt der verſchiedenartigſten Ein⸗ flußzonen und Ueberlieferungslinien, vollzog ſich jenes Er⸗ eignis, das ein markanter Auftakt des Weltkrieges wurde. Wenn wir uns dieſes Ereignis heute in die Erinnerung zurückrufen, dann müſſen wir uns vor allem an dem dama⸗ ligen Widerpart Oeſterreichs, dem ſugofſlawiſchen Volk, prientieren, das ſein Streben nach ſtaatlicher Einheit und Unabhängigkeit ſo zielbewußt verwirklichen konnte. Das Attentat von Serafewo war ja nur das letzte Glied einer langen litiſc terroriſtiſcher Anſchläge eines weitverzweigten nationaliſtiſchen Geheimbundes, der in dem durch die An⸗ nexion Bosniens und der Herzegowinia beſonders ſichtbar gewordenen Vordringen Habsburgs auf dem Balkan die hauptſächlichſte Gefahr erblickte und rückſichtslos alle Per⸗ ſonen zu beſeitigen trachtete, die der großſerbiſchen Idee im Wege ſtanden. Die Spannungen dieſes Raumes haben aber ihre lange Geſchichte. Geboren wurden ſie aus der Rivalität von Oſt⸗ Rom und Weſt⸗Rom. Aus der urſprünglichen Heimat hinter den Karpathen waren die drei Stämme der Serben, Kroaten und Slowenen in die Balkanhalbinſel gezogen. Hier bemühte ſich nun die römiſche und byzantiniſche Kul⸗ tur um dieſes junge Volk und zerriß es in zwei Teile, die! fortan religiös, politiſch, ja auch ſprachlich getrennte und eigene Wege gehen ſollten. So erſcheinen die Südſlawen ſeit dem 9. Jahrhundert als Serben und Kroaten. Ueber dieſes Volk hin ergießt ſich nun durch Jahrhunderte der Anſturm des Iflams. Als er 1683 durch Habsburg gebannt und zu⸗ rückgeworfen wird, da gehören die Südflawen zwei Groß⸗ mächten an, die ſchon damals ein übernationales Herr⸗ ſchaftsprinzip vertraten und daher für eigenſtaatliche Be⸗ trebungen keine Möglichkeit offenließen. Trotzdem befanden ich die Südſlawen in einer naturgegebenen Oppoſition, an der ſowohl die osmaniſche wie die habsburgiſche Herrſchaft auf dem Balkan zerbrechen ſollte. Bald wirkt aber das er⸗ wachende Intereſſe Rußlands am Schwarzen Meer und e Ausfallsſtraßen auflockernd auf die Situation am Balkan. Abwechſelnd unterſtützte es nun die Südflawen in ihrem Freiheitsſtreben oder ſchloß mit der Pforte ſeine Kom romiſſe. Bereits 1804 wandte ſich ein Aufſtand des ſerbiſchen Volkes gegen die ae e errſchaft in Bel⸗ grad. Der Führer, der„Schwarze Georg“, hoffte auf eine Unterſtützung des katholiſchen Wien gegen die„Ungläubi⸗ gen“. Die zu dieſem Zeitpunkt aber ſchon erſtarrte Südoſt⸗ 5 der Hofburg verſäumte hier die entſcheidende Ehanee, ie ſerbiſche Frage iche Herrſchaftsbereich einzugliedern. So entſteht die ſerbiſche Irredenta, welche die Anlehnung an Rußland nun zum dauernden Grundſatz erhebt. So ent⸗ ſtand in dem ruſſiſch⸗türkiſchen Widerſpiel jene ſerbiſche Keimzelle des heutigen jugoſlawiſchen Staates, dem eine ähnliche Rolle zufallen ſollte, wie ſie Piemont für Italien und Preußen für Deutſchland erfüllte. 1 Die Krogten und Slovenen blieben jedoch bis zum Zu⸗ ſammenbruch im Jahre 1918 unter habsburgiſcher Herrſchaft als ein Teil des Königreichs Ungarn. Dieſe Stämme führten einen jahrhundertelangen Abwehrkampf gegen die Madja⸗ e e eee des Budapeſter Zentralismus. Als ſich die Ungarn gegen Wien unter Koſſuth erhoben, da wa⸗ ren die Kroaten unter dem Banus Jelacie an der Nieder⸗ werfung des Aufſtandes ausſchlaggebend beteiligt. Sie ſtan⸗ den hier in einer Front mit den ungariſchen Serben, roas dem nationalen Einheitsgefühl wieder neue Kräftigung zu⸗ führte. Doch der Dank vom Hauſe Habsburg blieb aus. Der junge Herrſcher Franz Joſeph verſchrieb ſich ganz dem reaktionären Zentralismus und ſchickte ſich an, ſeinen nur mehr auf dem Prinzip der Legitimität beruhenden Staat gegen die zukunftsträchtigen Ideen des Nationalſozialismus zu verteidigen. Er ſah ſich von drei Nationen umgeben, die machtvoll unter der Führung berufener Teilſtaaten nach, der nationalen Einheit ſtrebten. Preußen war immer ſtär⸗ ker in 1 zur Führung gekommen. Sardinien⸗Pie⸗ mont war der Vorkämpfer der italieniſchen Einheitsbewe⸗ gung und Serbien der Vorbote eines kommenden Jugoſla⸗ wiens. Dazu führten im Innern des Staates die Tſchechen und 1 0 einen nicht minder hartnäckigen Kampf um, ihre natſonale Selbſtbeftimmung. Bald war das ganze Oeſterreich ein Moſaik von Irredenten, das ſich mit der I allein nicht mehr dauerhaft fundie⸗ ren ließ. Dies erkannte der Thronfolger Franz Ferdinand. Auf den Schlachtfeldern Böhmens hatte Franz Joſevh ſeſ⸗ nen ande e in Deutſchland verloren. Die italieni⸗ n Vorlande gingen an ein neugeeintes Italien verloren. erbien wirkte als Magnet für die Südſlawen. Franz Fer⸗ dinand hoffte nun, das buntſcheckig gewordene Kaiſerreich dadurch 95 erhalten, daß er den Nationalſozialismus der Völker als unzweifelbar vorhanden in Rechnung ſtellen wollte, um 1 Baſis den Geſamt⸗ ſtaatsperband neu zu feſtigen. Die Südſlawen ſollten in⸗ nerhalb der Monarchie eine ähnliche Sonderſtellung ein⸗ nehmen, wie die Ungarn ſeit 1867. Dieſe Idee des Trialis⸗ mus wurde aber von Franz Joſeph mit äußerſtem Miß⸗ trauen beurteilt, von den Ungarn eiferſüchtig bekämpft. Ob ſie imſtande geweſen wäre, die Monarchie vor dem Zerfall zu bewahren, iſt zumindeſtens zweifelhaft. Im Zeitalter des Nationalitätenprinzips mußte ein Staat wie Oeſterreich an der klaffenden Ungelöſtheit ſeiner nationalen Probleme früher oder ſpäter ſcheitern. Adolf Hitler ſchreibt in„Mein Kampf“:„Der Gedanke aber, daß dieſer Staat noch längere e wen wäre, erſchien mir geradezu lächerlich,— Deſterreich war damals wie ein altes Moſaikbild, deſſen Kitt, der die einzelnen Steinchen zuſammenbindet, alt und bröcklig geworden; ſolange das Kunſtwerk nicht 1 e wird, vermag es noch ſein Daſein weiter vorzutäuſchen, ſo⸗ wie es jedoch einen Stoß erhält, bricht es in tauſend Scher⸗ ben auseinander.“ 5 Dieſer Stoß erfolgte nun, als der Thronfolger in Serajewo von ſerbiſchen Nationaliſten ermordet wurde. Rur naive und geſchichtsfremde Engſtirnigkeit konnte hof⸗ en, daß gegen ein Land wie Serbien, das immer ein Kno⸗ denpunkt der Intereſſenſphären von Großmächten geweſen war, ein lokaliſierter Krieg zu führen ſei. So kamen die Steine ins Rollen. Der größte Krieg erſchütterte Europa in ſeinen Grundfeſten. Die öſterreichiſch⸗ungariſche Monarchie ls gegenvölkiſcher Staat mußte erliegen. Freilich follten e be dieſes Raumes in den„Friedensverträgen“ noch einmal in der gleichen Ungelöſtheit erſtehen. Diesmal unter dem Vorzeichen einer weſtlichen Macht? und Haaa⸗ —— Die Zukunſt gehört uns Der Führer zu den ikalieniſchen Fronkkämpfern. München, 26. Juni. Ein Kameradſchaftsabend, zu dem Gauleiter Staatsminiſter Adolf Wagner geladen hatte, ver⸗ einigte die italieniſchen Frontkämpfer mit ihren deutſchen Kameraden im Feſtſaal des Hofbräuhauſes. Gauleiter Adolf Wagner gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, die italieniſchen Kameraden in einem Saal begrüßen zu können, der mit der Geſchichte der nationalſozialiſtiſchen Bewegung in unlösbarem Zufammenhang ſtehe. Deutſchland und Italien ſeien ſoldatiſche Nationen, die geſchloſſen und entſchloſſen jedem Angriff gegenüberſtehen würden, woher er auch komme. Mit toſender Begeiſterung wurde das Sieg⸗ Heil des Gauleiters auf den König von Italien und Alba⸗ nien und Kaiſer von Aethiopien und auf den großen Duce aufgenommen. Den Dank der italieniſchen Gäſte brachte Präſident Deleroix zum Ausdruck, wobei er hervorhob, daß er und ſeine Kameraden heute hier ſeien als Soldaten und Faſchiſten. Er wies darauf hin, daß in Italien alle Ange⸗ hörigen der Frontkämpfer⸗ und Kriegsopferverbände in die Partei eingetreten ſeien, weil ſie wüßten, daß durch die aus dem Weltkrieg herausgewachſenen Bewegungen des Faſchismus und des Nationalſozialismus eine Neuordnung in Europa geſchaffen werden würde. Sein Gruß galt dem großen Führer Deutſchlands, Adolf Hitler. In der Empfangshalle des Führerbaues antwortete vor den italieniſchen Frontkämpfern der Führer auf eine Anſprache des Präſidenten Deleroix wie folgt: „Ich begrüße Sie in der Stadt, von der die nationalſo⸗ zialiſtiſche 1 einſt ihren Ausgang nahm. Ich be⸗ grüße Sie in dem Hauſe, das als Fühkerzentrale dieſer Re⸗ volution errichtet worden iſt. Sie beſuchen das Deutſche Reich in einem Augenblick, in dem wir, die nationalſoziali⸗ ſtiſche und die faſchiſtiſche Revolution, gemeinſam einer Welt von Gegnern und Neidern, von 9 5 und Feinden gegenüberſtehen. Ich bin glücklich, daß dieſer Beſuch aber auch in der Zeit ſtattfindet, in der durch unſer Bündnis eine gemein⸗ ſame Front gegen die gemeinſamen Feinde aufgerichtet wor⸗ den iſt. Ich bin der feſten Ueberzeugung, daß jeder Verſuch der Kapitaliſten und Plutokratien, uns das Schickſal zu be⸗ reiten, das ſie vielleicht für uns vorgeſehen haben, ſcheitern wird an der gemeinſamen Kraft unſerer beiden Nationen und Revolutionen, an der Kraft unſerer gemeinſamen Ideale, unſeres Mutes und unſerer Entſchloſſenheit. Letzten Endes gehört das Leben den Völkern, die bereit ſind, für ihr Daſein und für ihre Zukunft, wenn nokwen⸗ dig, auch das Letzte einzuſetzen. Sie ſelbſt haben einſt die⸗ ſen Einſatz für ihr Volk vollzogen, und wir Deutſchen ha⸗ ben das Gleiche für das unſrige getan. In Zukunft aber werden wir beide gemeinſam dieſen Einſatz für Deutſchland und Italien vollziehen, für unſer Reich, das ſich unter der natkionalſozialiſtiſchen Revolution erhoben hal, und für Ihr Imperium, das durch Ihren großen Duce Benito Muf⸗ ſolini geſchaffen und geſtaltet wurde, durch ſenen Mann, der gegen die Anſichten und Prophezeiungen der ganzen übrigen Welt Italien groß, 690 und mächtig gemacht hal. Ich glaube, daß an dieſer unlösbaren Gemeinſchaft der bei⸗ den Nationen und ihrer revolutionären Ideen alle Angriffe dieſer anderen Welk ſcheiktern werden, und daß die Zukunft trotzdem uns gehört, dem faſchiſtiſchen Italien und dem na⸗ kionalſozialiſtiſchen Deutſchland.“ Die Anſprache des Führers wurde von den italieniſchen Frontkämpfern mit ſich immer wiederholenden Heil⸗ und Eviva⸗Rufen bedacht. f Nichard Seaman 1 Der Kampf um den Großen⸗Auto⸗Preis von 5 8 hat ein Todesopfer gefordert. Der Engländer Richard Seaman, der auf ſeinem Mercedes⸗Benz ſchon über zehn Runden in Führung lag und einem ſicheren Siege zuzuſteuern ſchien, verunglückte ſchwer und zog ſich, als ſein Rennwagen Feuer fing, ſo ſchwere Brandwunden zu, daß er kurz vor Mitter⸗ nacht trotz aller ärztlichen Kunſt im Krankenhaus von Spa verſchied. 8 In dem erſt 26 Jahre alten Richard J. B. Seaman hat der engliſche Motorſport ſeinen größten Rennfahrer der Nachkriegszeit und die Rennmannſchaft von Mercedes⸗Benz einen guten Kameraden und einſatzbereiten talentierten Fahrer verloren. Im Jahre 1935 trat der außerordentlich kräftige und große junge Engländer erſtmalig in Erſchei⸗ nung und wurde ſchon im Jahre 1936 beſter Fahrer der ERA⸗Rennwagen. Im darauffolgenden Jahre wurde er auf Grund ſeines großen Könnens für die Mercedes⸗Benz⸗ Mannſchaft verpflichtet und erkämpfte im gleichen Jahre hinter Bernd Roſemeyer den zweiten Platz im amerikani⸗ ſchen Vanderbilt⸗Pokal⸗Rennen zu Newyork. Seinen größten Erfolg errang er jedoch auf dem Nürburgring als Sieger im Großen Preis von Deutſchland 1938. Am Grabe des ehe⸗ maligen Cambridge⸗Studenten, der ſich durch ſeine große Beſcheidenheit überall Freunde zu gewinnen wußte, trauert neben den engliſchen Sportkameraden auch der deutſche Motorſport, der in ihm einen aufrechten grundanſtändigen Menſchen, prächtigen Kameraden und mutigen Kämpfer kennenlernte. „Er wird uns unvergeſſen bleiben!“ Der Führer des deutſchen Kraftfahrſports, Korpsführer Hühnlein, richtete zum Tode des Rennfahrers Richard Sea⸗ man an den Königlichen Automobil⸗Club von England in London folgendes Beileidstelegramm: „Tief erſchüttert über den tragiſchen Tod Richard Sea⸗ mans ſteht der deutſche Motorſport an der Bahre ſeines jungen engliſchen Sportkameraden, der ihm als Angehöri⸗ er einer deutſchen Rennmannſchaft ganz beſonders nahe tand In den zwei Jahren ſeiner Zugehörigkeit zur Mer⸗ cedes⸗Benz⸗Rennmannſchaft hat ſich Richard Seaman mit der Ritterlichkeit ſeines Weſens, ſeinem friſchen Draufgän⸗ ertum und ſeinen hervorragenden ſportlichen Leiſtungen, die ſo manchesmal zur Mehrung des Ruhmes des deut⸗ ſchen Werkes und damit der deutſchen Farben beitrug, un⸗ ſere Achtung in hohem Maße erworben. Sein Name, 1933 um erſten Male in den Berichten der internationalen Preſſe genannt, wurde uns in der Folgezeit ſehr bald einer der vertrauteſten Er wird uns unvergeſſen bleiben!“ PGbGbGbCbGbGTGTGTGTGTGTGTGGTGTGTGTGTGTGTCTGTVTGTGTGTGTbTGTbTVTGTVTGTGTVTGTGVbTGTVTVTVTVTbTVTVTVTCTVTCTCTVTCTVTVTVTTbTTT Iontepoluit, die neueruch ein volks⸗ und raumfremdes Konzept künſtlich ins Leben rufen wollte. Auf den Tag fünf Jahre nach dem ſchickſalsſchweren Tag oon Serajewo drückten die Mächte ihr Siegel unter jenes Schanddokument, das, um angeblich die ungelöſten Pro⸗ bleme Europas zu befriedigen, den Unfrieden im Herzen des Erdteils verankerte. 3 i 1 — ——. Im Krankenhaus erſchoſſen! Anglaubliche Methoden der britiſchen Polizei Beirut, 26. Juni. Im Zuſammenhang mit dem Prozeß gegen den britiſchen Polizeioffizier Goddard, der wegen Begünſtigung der illegalen jüdiſchen Einwanderung vor Gericht ſtand und mit der lächerlichen„Strafe“ einer Kau⸗ tionsſtellung von 200 Pfund bei zweijähriger Bewäh⸗ rungsfriſt davonkam, wird ein Vorfall bekannt, der ſeloſt im Rahmen der berüchtigten engliſchen Paläſtina⸗Methoden als einzig daſtehend bezeichnet werden muß. Unter den Zeugen, die der Staatsanwalt für dieſen Prozeß beibringen wollte, befand ſich auch der Dorfvor⸗ ſteher des arabiſchen Dorfes Eſch, Scheik Wuwannis, mit ſeinem Sohn Achmed und einem ſeiner Neffen, die alle im Dienſt der Küſtenpolizei zur Abwehr jüdiſcher illegaler Ein⸗ wanderung ſtanden In dieſer Eigenſchaft hatten alle drei Einſicht in die Methoden des britiſchen Polizeioffiziers und ſeiner jüdiſchen Helfershelfer. In der Nacht zum 14. Juni erſchienen im Dorf Eſch Unbekannte und ſchoſſen in die Wohnung des Dorfvorſtehers hinein, wodurch ſein Sohn Achmed und ſein Neffe verwundet wurden. Auf die Schüſſe hin eilten ſofort axabiſche Poliziſten herbei und vertrieben die Angreifer. Die beiden Verwundeten wurden in das Krankenhaus des arabiſchen Doktor Fuad Deſani geſchafft, Dort erſchienen am nächſten Tag um 22 Uhr ſechs eng⸗ liſche Ziviliſten und verlangten Einlaß, der ihnen vom Tor wächter verweigert wurde, bevor nicht Dr. Dejanu einwil⸗ lige. Die ſechs Engländer gaben ſich als Kriminalpolizei zu erkennen. Alle ſechs kletterten nun über die Mauer und drangen mit vorgehaltenem Revolver in das Hoſpital ein, wo der dienſttuende Arzt Dr. Said Deſani, ein Verwand⸗ ter des Chefarztes, gerade eine ärztliche Nachtrunde machte. Er wurde von den ſechs Engländern mit vorgehalkenem Revolver aufgefordert, das Zimmer zu zeigen, wo der Berwundeke Achmed liege. Als der Berwundeke die ſechs Engländer eindringen ſah, warf er ſich vom Belt herab auf den Fußboden, wurde jedoch in den Kopf geſchoſſen! Die Engländer verlangten die Telefonzelle und verbanden ſich mik einer unbekannten Nummer; ihr Geſpräch wurde von Zeugen gehört, es beſtand in der kurzen Mitkeilung:„Alles erledigt!“ Inzwiſchen war der Chefarzt Dr. Fuad Dejani auf den Schuß hin herbeigeeilt, hielt die ſechs Engländer mit ſeinem Revolver in Schach und verlangte von ihnen, ſich auf der Stelle ſtill zu verhalten, er werde die Polizei anrufen laſ⸗ ſen. Ihm wurde die Antwort:„Wir ſind Kriminalpolizei. Sie brauchen nichts zu berichten, das beſorgen wir ſelbſt.“ Dr. Dejani ließ ſich jedoch nicht beirren und veranlaßte die Herbeiholung der Polizei. Es erſchien ein britiſcher Polizei⸗ offizier, der ſich in das Zimmer des in ſeinem Blut liegen⸗ den Sterbenden führen ließ. Der Polizeioffizier verlangte von Dr. Dejani einen Totenſchein. Dr. Dejani unter⸗ ſuchte Achmed und ſtellte feſt, daß er noch nicht tot ſei. Der Offizier rief ſodann das Regierungshoſpital an, verlangte einen Sanitätswagen und ſetzte durch, daß der Verwundete in den Wagen geſchafft und abtransportiert wurde. Unter⸗ wegs iſt Achmed geſtorben. Sein Vater und ſein Vetter ſind rechtzeitig ſpurlos verſchwunden, d. h. ſie konnten ſich durch die Flucht retten Auf dieſe Weiſe iſt einer der Hauptzeugen gegen den britiſchen Polizeioffizier kaltblütig ermordet worden. Nach Angabe britiſcher Zeugen vor Gericht, darunter ſogar des ſogenannten„Kronzeugen“ Polizei⸗Hauptmann Gilpin, der zum Schein ſich in das Komplott der Angeklagten eingelaſ⸗ ſen hatte, ſind hohe britiſche Perſönlichkeiten in den Einwandererſchmuggel mitverwickelt, darunter ſogar zwei britiſche Miniſter. Polizeihauptmann Gilpin ſagte nor Gericht aus, daß der angeklagte Polizeioffizier Goddard ihm erklärt habe, zwei britiſche Miniſter, darunter Kriegs: miniſter Hore Beliſha, hätten einer Deputation jüdi⸗ ſcher Reviſioniſten gegenüber erklärt, ſie wären mit der illegalen Einwanderung einverſtanden, wenn ſie aus militäriſch geſchulten Perſonen beſtehen würde. Es gelte, ſoviele illegale jüdiſche Einwanderer ins Land zu bringen, daß noch in dieſem oder dem nächſten Jahr die jüdiſche Einwohnerſchaft Paläſtinas eine Million Köpfe be⸗ trage(bisher rund eine halbe Million)! Dr. Dejani 955 über die Angelegenheit ein Protokoll ver⸗ faßt und dem britiſchen Oberkommiſſar einen ſcharfen Pro⸗ keſt gegen dieſe Anmenſchlichkeit überreicht mit der Bille, die Akten dem britiſchen Kolonialſekretär zuzuleiten. * Der Vorfall enthüllt ein ungeheuerliches Maß von Verworfenheit, Grauſamkeit und korrupter Geſinnung. Der britiſche Kolonialimperialismus, der in ſeiner langen Ge⸗ ſchichte wahrlich oft genug die furchtbarſten Verbrechen an den ſeiner Willkür ausgelieferten Völkern begangen hat, 515 ſich damit ein neues Denkmal ſeiner unübertroffenen Brutalität und moraliſchen Minderwertigkeit geſetzt. Das deutſche Volk, das in ſeiner Geſchichte auch manches Bei⸗ ſpiel engliſcher Niedertracht kennen lernen mußte, empfin⸗ det mit dem unterdrückten arabiſchen Volk in Paläſtina herzlichſtes Mitgefühl. Die brutale Unterdrückung dieſes freiheitliebenden Volkes wird für das deutſche Volk eine ſtete Mahnung ſein, die Vorausſetzungen dafür zu ſchaffen, daß Deutſchland niemals mehr engliſcher Willkür ausge⸗ liefert wird. Kurzmeldungen Kaktowitz. Die Stadtverwaltung hat der deutſchen Thea⸗ tergemeinde die Räume, die ſie ſeit dem Uebergang des Theaters in die Staatshoheit vor 18 Jahren benützte, mit ſofortiger Wirkung gekündigt. Hſinking. Gegen 121 Kommuniſten, die im letzten Jahre wegen ſapanfeindlicher Betätigung und Sabotage in Min⸗ dichukuo verhaftet worden waren, wurden ſchwere Strafen verhängt. Neben Todesſtrafen und lebenslänglichen Gefäng: nisſtrafen wurde auch Zwangsarbeit für die Dauer von 5 bis 20 Jahren ausgeſprochen. Bukareſt. Von zuſtändiger Stelle werden alle Gerüchte über den angeblichen Abſchluß neuer politischer oder mili⸗ täriſcher Abkommen während der Reiſe des rumäniſchen e Gafencu nach Ankara und Athen in Abrede geſtellt. Den Haag Eine deutſche und eine niederländiſche dele/ gation haben über den Waren⸗ und Zahlungsverkehr zwi⸗ ſchen dem Protektorat Böhmen und Mähren und dem Kö⸗ nigreich der Niederlande eine Vereinbarung getroffen, die am 1. Juli in Kraft tritt. 5 London. Die Rede Dr. Goebbels' in Eſſen hat, nach dem Wutgeheul der engliſchen Preſſe zu urteilen, ſtärkſten Ein⸗ druck gemacht.„Daily Telegraph“ ſtellt reſigniert feſt, daß England im Nazi⸗Reich nicht einmal geachtet werde. Burgos. Aus Lugo in Galicien kommend, traf f Franco wieder in Burgos ein. Damit hat er ſeinen Beſuch aller Gebiete des geeinten Spaniens abgeſchloſſen.— e es P Badiſche Chronik Heidelberg.(Heidelberger Hochſchulta ge.) Unter dem Motto„Volk— Heimat— Welt“ veranſtaltet die Univerſität Heidelberg in der Zeit vom 8. bis 12. Juli eine Reihe öffentlicher Kundgebungen, Vorträge und Füh⸗ zungen, zu denen der Rektor, Staatsminiſter Profeſſor Dr. Schmitthenner, alle Volksgenoſſen einlädt. In dem ſoeben ausgegebenen Programmheft deutet der Rektor den Sinn der Hochſchulwoche und verbindet ſeine Einladung an jeder⸗ mann mit der Bezeichnung ihrer Aufgabe:„Sie wendet ſich an die Altakademiker ebenſo wie an die Jugend und will dem deulſchen Volk in unſerem Heimatgau und weit darüber hinaus durch Einblick in ihr Leben, Weben, Wirken und Schaffen die Ueberzeugung vermitteln von der Unentbehr⸗ lichkeit der deutſchen Hochſchule, die im Herzen des Volkes lebt.“ Neunkirchen(Odenwald).(Blitzſchlag in ein Haus des Odenwaldklubs.) Bei einem Gewitter ſchlug ein Blitz in das dem Odenwaldklub gehörende Haus auf der Neunkirchener Höhe. Er ſchlug dabei einen Stein⸗ guader aus der Brüſtung des Turmes, demolierte einen großen Teil der Einrichtung eines Sitzungszimmers im Ober⸗ geſchoß und nahm ſeinen Weg weiter durch die Gaſtſtätte, die ſich im Erdgeſchoß befindet. Hier zerſchlug der Blitz faſt ſämtliche Gläſer. 5() Karlsruhe, 26. Juni. () Von der Lokomotive erfaßt. Auf dem Hauptbahnhof wurde der 48jährige verheiratete Poſtfacharbeiter Eppele von Karlsruhe, der einen Handwagen mit Paketen zum Bahnſteig 6 bringen wollte, beim Ueberfahren der Gleiſe durch eine Rangierlokomotive erfaßt und getötet. (J) Leopoldshafen b. Karlsruhe.(Drei neue Bau⸗ ernhöfe.) Auf der Gemarkung Leopoldshafen iſt in letz⸗ ter Zeit mit der Errichtung von drei neuen Bauernhöfen begonnen worden. Die Erſtellung dieſer Höfe erfolgt im Zuge eines von der Badiſchen Landesſiedlung in Karlsruhe ausge⸗ führten Siedlungsverfahrens. Die Badiſche Landesſiedlung hat von der Badiſchen Domänen verwaltung und von der Gemeinde ſowie von einigen Privateigentümern eine land⸗ wirtſchaftliche Fläche von annähernd 30 ha erworben. Dieſe Fläche wird aufgeteilt in drei Neubauernſtellen bezw. Erbhöfe in der durchſchnittlichen Größe von rund 9 ha. Sämtliche drei Stellen ſind ſtark arrondiert und bieten ſomit den künftigen Neubauern beſonders günſtige Vorausſetzungen für die Be⸗ wirtſchaftung. Der größte Teil der zu den einzelnen Stellen gehörigen Grundſtücke liegt unmittelbar bei den Gebäuden. Sämtliche Stellen ſind von der Badiſchen Landesſiedlung be⸗ reits an Neubauern vergeben. () Pforzheim.(Schwerer Sturz.) Bei Eutingen ſtieß ein Perſonenkraftwagen mit einem Kraftrad zuſammen, wobei der Kraftradfahrer von ſeinem Fahrzeug ſtürzte und ſchwer verletzt in das Städtiſche Krankenhaus eingeliefert wer⸗ den mußte. () Pforzheim.(Kind im Eimer ertrunken.) Im Enzklöſterle fiel das Kind des Holzhauers Gotthilf Rentſchler beim Spielen in einen Eimer und ertrank. 2 Offenburg.(Vorfahrtsrecht nicht beachtet.) Die 41jährige Paula Haug aus Achern ſtieß auf dem Rad beim Einbiegen aus einer Seitenſtraße gegen einen Laſtkraft⸗ wagen und kam ſo unglücklich zu Fall, daß ſie durch das Hin⸗ terrad überfahren wurde. Die Frau, die das Vorfahrtsvecht 1115 beachtet hatte, ſtarb kurze Zeit ſpäter an der Unglücks⸗ ſtelle. Offenburg.(Aus dem Zuchthaus ausgebro⸗ chen.) Im November 1938 verurteilte die Strafkammer des Landgerichts Offenburg Franz Xaver Sonner aus Arloffen wegen einfachen und ſchweren Diebſtahls im wiederholten Rückfall begangen, wegen Sachbeſchädigung anläßlich eines Ausbruchsverſuchs aus dem Offenburger Gefängnis, der jedoch verhindert werden konnte, zu vier Jahren Zuchthaus und Sicherungsverwahrung. Sonner gab ſich jedoch mit ſeinem Los nichl zufrieden und konnte aus dem Gefängnis ausbre⸗ chen. Doch durfte er ſich nicht ſehr lange ſeiner Freiheit er⸗ freuen, da er bald in Baſel feſtgenommen und ausgeliefert wurde. Die Strafen wegen Sachbeſchädigung und Siche⸗ rungsverwahrung können leider nicht vollzogen werden, da dieſe im Auslieferungsvertrag mit der Schweiz nicht enthalten ſind. Dennoch hat Sonner Gelegenheit, in drei John und zehn Monaten, die er noch im Zuchthaus zu verbringen hat, ſeine Anſichten über ſeine Straftaten zu ändern. O Unterkirnach b. Villingen.(Anweſen durch Blitz⸗ ſchlag zerſtört.) Bei einem ſchweren Gewitter ſchlug der Blitz in das Anweſen des Bauern Dold in Groppertal. Sofort ſtand das ganze Anweſen in hellen Flammen und nur mit Mühe konnte das Großvieh gerettet werden. Vier Schweine und eine große Anzahl Hühner verbrannten. Von den Einrichtungsgegenſtänden konnte nichts gerettet werden. Das Anweſen wurde bis auf den Grund vernichtet. 10 Per⸗ ſonen wurden bei dem Brand obdachlos. Windhoſe ſuchte ein Schwarzwalddorf heim. Waldshut. Ein Unwetter zog in den erſten Abend⸗ ſtunden über den Südſchwarzwald und hauſte beſonders ſtark in einigen Hotzenwaldgemeinden des Kreiſes Waldshut. Schwer betroffen wurde hierbei der in 600 Meter Höhe ge⸗ legene Ort Oberalpfen, in dem eine Windhoſe tobte. 13 Häu⸗ er, das iſt ein Viertel des Dorfes, wurden mehr oder weniger in Mitleidenſchaft gezogen.(Die urſprünglichen Meldungen über den Umfang der Schäden haben ſich alſo glücklicherweise nicht beſtätigt.) Vor allem wurden Obſtbäume entwurzelt. Zum Glück ſind Menſchen nicht verletzt worden. Auch in Bannholz wurden einige Häuſer abgedeckt. Die Windhoſe kam aus nordöſtlicher Richtung auf das Dorf zu und hat in wenigen Sekunden ihr Zerſtörungswerk vollendet. Auf die Kunde von dem Unglück eilten die Feuerwehren der benach⸗ barten Ortſchaften und die Techniſche Nothilfe von Waldshut herbei, um unverzüglich die Hilfs⸗ und Aufräumungsarbeiten in Angriff zu nehmen. In den Morgenſtunden des nächſten Tages waren rund 80 Mann zur Vornahme der dringendſten Arbeiten, insbeſondere zur Behebung der Schäden an den Dächern, angetreten. Oberkirch.(Ehrung der 102jährigen Frau Maſt.) An en 105. Geburtstag wurden Frau Maſt in Oberkirch eine Reihe von Ehrungen zuteil, worüber die greiſe Volksgenoſſin tief gerührt war. Kreisleiter Rombach Offen · burg überreichte ihr das Silberne Ehrenkreuz für kin rreiche Mütter und Landrat Dr. Sander überbrachte die Glückwünsche des badiſchen Miniſteriums des Innern. Auch die Ortsgruppe der NS DAP. und die Stadtverwaltung ließen durch Ver⸗ treter Glückwünſche aussprechen und Geſchenke überreichen. Am Morgen brachten die Majden des weiblichen Arbeits⸗ Nen da der älteſten Frau unſeres Heimatgaues ein Ständ⸗ ar. 35 e Aus den Nachbargauen Am Samskag beginnen die„Bergſträßer Sommernächte“. 3 Heppenheim. Die bekannten„Bergſträßer Sommer⸗ nächte“, das größte Volksfeſt der we beginnen am nächſten Samstag mit einem bunten Dorfabend. Neben der „Amtsrede“ des neugewählten Dorfbürgermeiſters Antoft I. wird vor allem das Auftreten der Erlenbacher Spielſchar ein beſonderes Ereignis ſein. Dieſe berühmte Kinderſchar aus dem kleinen Odenwalddörfchen Erlenbach hat unter der Lei⸗ tung von Lehrer Joſeph in den letzten Jahren in faſt allen Großſtädten Deutſchlands gaſtiert. In die ſtilvolle Anlage des Fachwerkdorfes aus dem alten Stadtgraben der Karolin⸗ gerſtadt Heppenheim wird die Erlenbacher Spielſchar beſon⸗ ders gut hineinpaſſen. Ludwigshafen.(Delikte im Rauſch.) Wieder ſind nach dem Polizeibericht von 6 Uebertretungen 5 auf den Alkohol zurückzuführen. Ein betrunkener Motorradfahrer, ein Wirtſchaftsbrand, durch einen achtlos weggeworfenen Zigarrenſtummel verurſacht, eine nächtliche Schlägerei in Mundenheim und überlautes Singen und Muſtzieren in b 0 Wirtſchaft im Hemshof nahmen die Polizei in An⸗ pruch. Sk. Ingbert.(Motorrad gegen Laſtauto.) Ins Kreiskrankenhaus wurden zwei Schwerverletzte eingeliefert. Laſtwagenlenker und Motorradler rannten am„Martins⸗ Eck“ derart zuſammen, daß durch den heftigen Anprall der Motorradler auf die Straße geſchleudert wurde und deſſen Soziusfahrer eine Quetſchung erlitt. Langen.(mit Mörtel ins Auge geworfen.) Im benachbarten Offenthal warfen ältere Jungen beim Spielen mit Maurermörtel. Ein dreijähriges zu Beſuch wei⸗ lendes Mädchen wurde dabei getroffen und etwas Mörtel drang ihm in das Auge. Das Mädchen wurde ſofort ins Krankenhaus gebracht, doch dürfte das Auge verloren ſein. — Heilbronn a. N.(Keſſel⸗Exploſion.) In der Nacht explodierte in einer Fabrik ein Fettkeſſel. Dabei zog ſich ein Arbeiter erhebliche Brandwunden zu, die ſeine Verbrin⸗ gung in ein Krankenhaus notwendig machten. Die Urſache der Exploſion iſt noch nicht geklärt. — Gosheim, Kr. Tuttlingen.(Kind vom Auto mitgeſchleift.) Abends wurde ein Kind von einem Per⸗ e erfaßt und kam zwiſchen den Vorderrädern unter n Wagen, wo es ſich am Geſtänge mit den Kleidern ver⸗ fing. Der Fahrzeuglenker war nun des Glaubens, das Kind liege unter den Rädern und fuhr nach anfänglich ſtarkem Bremſen noch einige Meter vorwärts, um das Kind nicht unter dem Nad vorwärts zu ſchieben. So wurde das Kind noch 19 Meter unter dem Wagen mitgeſchleift und erlitt erhebliche Verletzungen. Jeuer bei Annweiler.— Brandſtiftung vermulek. Annweiler. Am Ebersberg bei Annweiler geriet das ehemals dem früheren Verein der„Naturfreunde gehörige „Adolf⸗Hitler⸗Haus“, das inzwiſchen für Parteizwecke her⸗ gerichtet worden war und auch als Schulungslager gedient hat, in Brand. Da das Haus, ein maſſiver Bau, in 350 Meter Höhe liegt und in der Nähe kein größerer Waſſer⸗ beſtand vorhanden iſt, war an eine Rettung nicht zu den⸗ ken. Erfreulicherweiſe konnte der Waldbeſtand geſchützt werden, was durch einen am Morgen niedergegangenen Ge⸗ witterregen erleichtert wurde. Dem Vernehmen nach ſoll Brandſtiftung vorliegen. Ab Wunderbare Rettung. Auf der Alzbrücke bei Emmer⸗ ting wollte eine Münchener Apothekersfrau mit ihrem Kraftwagen einem Radfahrer ausweichen und rannte dabei mit derartiger 9770 an das Brückengeländer, daß es durchbrach und der Wagen acht Meter tief in die Alz ſtürzte. Der Wagen überſchlug ſich. Glücklicherweiſe kam die Inſaſſin nur mit ganz leichten Verletzungen davon. Die Verunglückte, die im Wagen eingeſchloſſen war, machte die Umwelt durch Hupenzeichen auf ihre unglückliche Lage aufmerkſam, worauf bald Hilfe zur Stelle war. A Liebespaar erſchoſſen aufgefunden. Im Wald bei Münnerſtadt wurde ein Liebespaar erſchoſſen aufgefunden. Es handelt ſich um den verheirateten 33jährigen Hermann G. aus Benzhauſen im Regierungsbezirk Erfurt und die verheiratete 30jährige Frieda Jung von Schwarzach. G. atte noch den Revolver in der Hand und dürfte zunächſt feine Geliebte und dann ſich ſelbſt erſchoſſen haben. Beide waren von Benzhauſen mit dem Motorrad weggefahren und ſind vermutlich am Abend aus dem Leben geſchieden. ar Den Schwiegervater mit der Miſtgabel niederge⸗ ſchlagen. In Frankenbach(Kreis Biedenkopf) kam es zu einem heftigen Streit zwiſchen einem alten Mann und deſ⸗ ſen Schwiegerſohn. Im Verlauf der Auseinanderſetzung griff der junge Mann zu einer Miſtgabel und ſchlug auf ſeinen Gegner ein, bis er ſchwerverletzt liegen blieb. ar Auto fährt in Kolonne.— Zwei Tote, vier Schwer⸗ verletzte. Auf der Reichsautobahn unweit von Frankfurt d. d. O. fuhr ein von Berlin kommender Perſonenkraft⸗ wagen mit hoher Geſchwindigkeit in eine Kolonne der Wehr⸗ macht hinein und riß dabei ſechs Soldaten um. Zwei von ihnen wurden auf der Stelle getötet, während vier andere um Teil lebensgefährliche Verletzungen davontrugen. Der Fahrer des Berliner Wagens wurde ſofort verhaftet. Kind im Schuppen verbrannt— Geiſteskranker als Brandſtifter Saarburg, 27. Juni. In der Scheuer des Werkmannes Jakob Wagner im benachbarten Irſch brach ein Feuer aus, das mit raſender Geſchwindigkeit um ſich griff und in kur⸗ zer Zeit einen angrenzenden Schuppen miterfaßte. Das Großvieh konnte noch rechtzeitig aus den Stallungen in Sicherheit gebracht werden, während die Futtervorräte und landwirtſchaftlichen Maſchinen dem raſenden Element zum Opfer fielen Erſt nachdem der Brand gelöſcht war, ſtellte man feſt, daß das ſechſte Kind der Familie Wagner, ein dreijähriges Mädchen, ein Opfer der Flammen geworden war. Es hatte mit einem ſeiner Geſchwiſter bei Ausbruch des Feuers in dem Schuppen geſpielt. Während das eine von den Nachbarn gerettet wurde, fand man das Mädchen bei den Aufräumungsarbeiten als verkohlte Leiche. Als mutmaßlicher Urheber des Brandes wurde ein im Haus der Familie Wagner wohnender Verwandter, der geiſtes⸗ geſtört iſt, feſtgenommen und einer Pflegeanſtalt zugeführt. Zugzuſammenſtoß bei Trier— 17 Verletzte Trier, 27. Juni. Der Perſonenzug 3213 ſtieß mit einem im Bahnhof Waldrach ſtehenden Güterzug zuſammen. Bei dem Zuſammenſtoß wurden 17 Perſonen verletzt. Zibei Schwerverletzte fanden in einem Trierer Krankenhaus Auf⸗ nahme, die übrigen Verletzten konnten nach Anlegung von Notverbänden nach Hauſe gehen Fahrzeuge ſind nicht ent⸗ gleiſt; beide Lokomotiven wurden leicht beſchädigt. Die bei⸗ den Züge hatten eine Verſpätung von über einer Stunde. Lalcale uud ocliau Glück im Gommerwald Des Waldes ſchönſte Zeit iſt angebrochen! Wie ſteht er rauſchend auf den Höhen, wie ſchirmt er mit ſeinem Blät⸗ termeer, das ewig wiſpert, das enge Tal! Die Sonnenſtrah⸗ len ergießen ſich durch das Laubdach und laſſen alle Blät⸗ ter hell und grüngolden erglühen. Schmetterlinge und Kä⸗ fer, Hummeln und Weſpen ſowie Spinnen weben ihr tau⸗ ſendfältiges Leben im graſigen Grund, am Moos und über den Zweigen, es reißt der Vögel Lied nie ab im Gehege der ſtillen Stämme, durch die das Wild ſcheuen Fußes tritt. Es blühte im Sommerwald und nun reifen allmählich ſeine köſtlichen Früchte heran, die erſten Waldbeeren, da und dort finden ſich auch ſchon die erſten eßbaren Pilze, und ſo deckt zu allem Ueberfluß ſeiner Schönheit der deutſche Wald auch noch ſeinen Tiſch. Alljährlich ergeht an alle die Mahnung: Schützt den Wald! Wer eine tiefe Liebe zu ſeinem Heimatwald hat, eine Liebe zu jedem deutſchen Wald, der weiß ſchon immer, was dem Walde nützt und was ihm ſchadet, der ſingt nicht nur das Lob des Waldes, der handelt auch entſprechend. Und er reißt nicht mutwillig Blätter und Zweige ab, wirft auch keine Papierreſte und Sonſtiges im Wald umher, be⸗ ſchmutzt oder beſchädigt auch keine Bänke und Wege, ſondern ſtreift mit leuchtenden Augen durch die grüne Einſamkeit der Forſten, trinkt von ihren Quellen reinſter Freude und verſpürt im Raunen der Blätter den Atem der Schöpfung. Für ſolche Menſchen iſt das Glück im Sommerwald erwacht! . Beim Nangieren tödlich verunglückt. Der Rangier⸗ arbeiter Jakob Vetter wurde auf dem Bahnhof Mannheim⸗ Sade e durch den Perſonenzug Nr. 957 überfahren und getötet. 5 Der Tod im Strandbad. Nach dem Sport in der heißen Mittagssonne begab ſich ein Sechzehnjähriger ſofort ins Waſſer, was zur Folge hatte, daß er in Kniehöhe im Waſſer ſtehend, zuſammenbrach. Die Sanitätswache ſchaffte ihn an Land. Wiederbelebungsverſuche waren erfolglos. * — Gelbes Dreieck nur für ſchwere Laſtwagen. Das gelbe Zeichen in Dreiecksform, das Laſtkraftwagen, Kraftomni⸗ darf nicht durch buſſe und Zugmaſchinen, die Anhänger mit ſich führen, tra⸗ gen müſſen, iſt ohne Rückſicht darauf anzubringen, ob ein oder mehrere 1 mitgeführt werden. Seine Wirkung dar euchtreklame beeinträchtigt werden. Das Zeichen muß auf dem Dach des Fahrerhauſes angebracht werden; wenn dagegen nur der Laderaum überdacht iſt, muß die Anbringung auf deſſen Dach erfolgen. Lieferwagen oder leichte Laſtkraftwagen mit Perſonenkraftwagen⸗Fahr⸗ geſtellen ſowie Dreiradlieferwagen brauchen das gelbe Zei⸗ chen nicht zu führen. Das gleiche gilt für Zugmaſchinen mit einer Höchſtgeſchwindigkeit bis zu 20 km je Stunde und für Kraftomnibuſſe, wenn ſie in geſchloſſenen Ortsſtellen nur einen Anhänger mitführen. Dreiradlieferwagen mit einem Hubraum der angeſtrahlten Maſchine von nicht mehr als 250 Kubikzentimeter, die in ihrer Bauart einem Kraftrad entſprechen, brauchen keine Rückſpiegel zu haben. Ueber die Anbringung der hinteren Kennzeichen herrſchen vielfach noch irrige Vorſtellungen. Die neue Dienſtanweiſung beſtimmt daher, daß die Kennzeichen auch hinten rechts oder in der Mitte angebracht werden dürfen. Erfaſſung der Dolmetſcher und Sprachkundigen Das Oberkommando der Wehrmacht hat die Reichsfach⸗ ſchaft für das Dolmetſcherweſen in der Deutſchen Rechts⸗ front mit der Erfaſſung, Sichtung und Prüfung aller wehr⸗ pflichtigen und nichtwehrpflichtigen Dolmetſcher, Ueberſetzer und Sprachkundigen beauftragt. Der Dolmetſcher muß die fremde Sprache in Wort und Schrift ſicher beherrſchen. Der Ueberſetzer muß die Fähigkeit haben, fremdſprachliche Schriftſtücke gedruckt und geſchrieben inhaltlich voll zu er⸗ faſſen und einwandfrei zu überſetzen. Für den Sprachkun⸗ digen dagegen genügt eine allgemeine Kenntnis der fremden Sprache ohne beſondere ſprachliche Fähigkeiten. Er muß in der Lage ſein, ſich zu verſtändigen und einen fremden Text zu leſen und zu verſtehen. Die Einteilung in eine der drei Gruppen erfolgt nach Prüfung durch die Reichsfachſchaft für das Dolmetſcherweſen Bevor die einzelnen Wehrkreiskom⸗ mandos mit der Schulung der von der Reichsfachſchaft für das Dolmetſcherweſen namhaft gemachten Sprachkenner be⸗ ginnen, wird feſtgeſtellt, ob ſich die Prüflinge für das Heer, die Kriegsmarine oder die Luftwaffe eignen. „Der Dolmetſcher, Ueberſetzer und Sprachkundige dient mit ſeinen Kenntniſſen der Wehrgemeinſchaft an beſonders wichtiger und verantwortungsvoller Stelle. Jeder Sprach⸗ kenner, der ſeine Meldung bisher noch nicht abgegeben hat, wird hiermit aufgefordert, dieſe unverzüglich an die Reichs⸗ fachſchaft für das Dolmetſcherweſen, Berlin W 15, Kurfür⸗ ſtendamm 186(Fernruf 918 541) zu richten. E Heinrich Lanz, AG. Mannheim. Die HV. der Heinrich Lanz AG., Mannheim, beschloß aus einem Reingewinn von 0,93(1,06) Mill. Mark einſchl. Vortrag wieder 8 Prozent Dividende auszuſchütten, wovon 2 Prozent ſtockpflichtig ſind. Im Geſchäftsbericht wird auf den durch die Intenſivierung der deutſchen landwirtſchaftlichen Erzeugung bedingten verſtärkten Einſatz von Landmaſchinen hingewieſen. Die Ausfuhr konnte im abgelaufenen Jahre wieder weſentlich erhöht werden. Die Verwaltung hofft, trotz der inzwiſchen eingetretenen Abſatzerſchwerungen, die Ausfuhr im laufenden Jahre halten zu können. Der Auf⸗ tragseingang in den erſten fünf Monaten dieſes Jahres iſt weiter e ſodaß die Produktion nicht ausreicht um allen Anforderungen nachzukommen. Der Auslandsumſa bewegt ſich ungefähr auf gleicher Höhe wie im Vorfahre. Die am 9. Mai beſchloſſene Erhöhung des AK. von 7 auf 12 Mill. Mark iſt inzwiſchen durchgeführt. Die Zahl der Ge⸗ 8 hat die 10 000⸗Grenze erheblich Uber⸗ ritten. Gedenktage 27. Juni. 1789 5 Liederkomponiſt Friedrich Silcher in Schnaſth geboren. 335. 1856 Joſef Meyer, Gründer des Bibliographiſchen Inſti⸗ tutes, in Hildburghauſen geſtorben 1866 Gefecht bei Langenſalza zwiſchen Hannoveranern und Preußen. 535 5 1917 Der Volkswirtſchaftslehrer Guſtav v. Schmoller in Bad Harzburg geſtorben. 5 Gegen Pfer deſchinderei Der Reichsnährſtand gibt bekannt: Nach dem Reichs⸗ tierſchutzgeſetz iſt es verboten, ſein gebrechliches, krankes, ab⸗ getriebenes oder altes Haustier, für das das Weiterleben eine Qual bedeutet, zu einem anderen Zweck als zur alsbal⸗ digen ſchmerzloſen Tötung zu veräußern oder zu erwerben. Gegen dieſe Beſtimmung wird bedauerlicherweiſe immer wieder verſtoßen, und zwar ſowohl von Bauern und Pferde⸗ beſitzern wie von Viehverteilern und Roßſchlachtern, die abgetriebene Pferde verkaufen oder aufkaufen und dieſelben, ſtatt ſie der Schlachtung zuzuführen, zur Arbeit weiterver⸗ kaufen. Die dieſen alten Tieren, welche längſt das Gnaden⸗ brot oder einen ſchmerzloſen Tod verdient hätten, zugemu⸗ teten Arbeitsleiſtungen bedeuten dann meiſt eine dauernde ſchwere Quälerei. Es darf daher nicht mehr vorkommen, daß ein altes Pferd, welches nicht mehr zur Arbeit taugt, als Arbeitspferd verkauft wird, ſondern nur als Schlachtpfer d. Es iſt eines anſtändig denkenden Men⸗ ſchen unwürdig, ein Weſen, das in treuer, hingebender Ar⸗ beit alt und e geworden iſt, um wenige Mark Ge⸗ winn der Schinderei auszuſetzen. Im Einvernehmen mit dem Reichsinnenminiſter hat ſich der Reichsnährſtand bemüht, eine Möglichkeit zu finden, derartige Tierquälereien in Zukunft, ſoweit es geht, zu ver⸗ hindern und zu dieſem Zweck mit dem Reichsinnungsver⸗ band des Roßſchlachterhandwerks und der Reichsfachſchaft der Viehverteiler eine entſprechende Vereinbarung getroffen. Danach hat ſich der Reichsinnungsverband der Roßſchlachter verpflichtet, ſeinen Mitgliedern aufzuerlegen, vorgedrückte Benachrichtigungskarten über die erfolgte Schlachtung von Pferden bereitzuhalten und den Pferdeverkäufer von der erfolgten Schlachtung ſeines Pfer⸗ des in Kenntnis zu ſetzen. Die Reichsfachſchaft der Vieh⸗ verteiler wird ihre Mitglieder verpflichten, Schlachtpferde auf dem ſchnellſten Wege dem Roßſchlachter zuzuführen, und 9 5 unter der Bedingung der Benachrichtigung des Ver⸗ äufers des Pferdes über die erfolgte Schlachtung. So iſt es jedem Bauern und Pferdebeſitzer, der ſeinen alten Ar⸗ beitskameraden nicht der Gefahr ausſetzen will, anderswo bis zum bitteren Ende geſchunden und gequält zu werden, möglich, ſich zu überzeugen, daß ſein Pferd auch wirklich getötet würde. f 5 88 3 Ganz genau! Eine Uhr, die in einem Jahr eine Drittelſekunde abweicht Die Arbeit der wiſſenſchaftlichen Forſchung, ber Fort⸗ ſchritt der menſchlichen Kultur und Ziviliſation, häng, in einem bedeutenden Maße von der Möglichkeit einer vollkommen exakten Zeitmeſſung ab. Die Apparaturen, die die moderne Aſtronomie entwickelt hat, erreichen be⸗ reits eine Meßgenauigkeit, die uns immer wieder zu Be⸗ wunderung zwingt. Trotzdem iſt man ſtändig bemüht, die Exaktheit dieſer Inſtrumente mehr und mehr zu ſtei⸗ gern. Die„Normalzeit“, die auf der ganzen Welt durch die verſchiedenen Zeitſignale vermittelt wird, weiſt ſchon jetzt nur ganz unweſentliche Fehler auf. Die Abweichun⸗ en dürften den zehnten Teil einer Sekunde kaum über⸗ ſchreiten. Eine dauernde Kontrolle der irdiſchen Uhren wird ja durch die gleichmäßige Drehung unſerer Erde er⸗ möglicht, die man durch die Meſſung des Standorts der Geſtirne erfaſſen kann. In unſeren Erdſtrichen ſind ja aber die Sterne oft tage⸗ und wochenlang durch Wolken⸗ decken verhüllt. Man bedarf alſo genaueſter Uhren, um die Zwiſchenzeit zwiſchen einer Zeitbeobachtung und dei folgenden zu überbrücken. Man benutzt für dieſen Zwec elektriſche Uhren, die durch Pendel reguliert werden. Aber alle Pendeluhren haben die Tendenz, ohne erkennbaren Grund etwas vor⸗ oder nachzugehen, ſelbſt wenn die Ein⸗ flüſſe der Temperatur uſw. ſorgfältig ausgeſchaltet wer⸗ den. Allerdings machen bei der Vervollkommnung der Uhren dieſe Abweichungen ganz geringfügige Beträge aus. Gegenwärtig befinden ſich Uhren in der Konſtruk⸗ tion, die eine noch höhere Genauigkeit garantieren. Sie gleichen den„Normaluhren“, die an das Lichtnetz ange⸗ ſchloſſen werden. Aber anſtatt ſich nach den Stromſtößen der elektriſchen Leitung zu richten, erzeugen dieſe neuen Uhren ſelbſt die elektriſchen Stromſtöße und ſtimmen dieſe genau ab mit Hilfe eines Kriſtalls, der hunderttauſend⸗ mal in der Sekunde ſchwingt. Dieſe Uhren ſollen in einem ganzen Jahre nicht mehr als 8 Sekunde vor⸗ oder nach⸗ gehen. 8 — Bauer, man greift Dich an! Wehre Dich gegen den Kartoffelkäfer. Herr Fiſcher zahlt mit Wechſeln Der Wechſel bis zum Verfallstag.— Möglichkeiten der Weitergabe.— Als Zahlungsmittel von Hand zu Hand. NSK. Max Fiſcher in Berlin ſchuldet Fritz Lehmann in Guben 400 Mark. Karl Müller in Frankfurt a. O. ſchuldet wiederum Fiſcher 600 Mark. Fiſcher kann oder will ſeine Schuld bei Lehmann nicht bar un nicht ſofort zahlen. Er denkt ſich: Soll Müller meine Schuld von 400 Mark an Lehmann zahlen. Dieſem Wunſch dient der Wechſel. Fiſcher füllt ihn wie folgt aus: 5 Berlin, 10. Junk 1939. Zahlungsort: Frankfurt a. O. Gegen dieſen Wechſel zahlen Sie am 10. Auguſt 1939 an Herrn Fritz Lehmann, Guben, Karlſtraße 3, 400 Marl, i. W.: vierhundert Mark. Bezogener: Karl Müller, Tiſchleret, Frankfurt a. O., Berlin SW. 68, Bahnhofſtraße 22. Porckſtraße 8. Fiſcher ſchickt, nachdem er die erforderlichen Wathſel⸗ ſteuetmarken auf der Rückſeite des Wechſels am linken Nand quer aufgeklebt und durch Datierung entwertet hat, den Wechſel jetzt an Müller zur Annahme. Erſt wenn Müller den Wechſel angenommen, akzeptiert hat, haftet er für die Einlöſung des Wechſels. Die übliche Form der Annahme iſt die, daß der Bezogene— hier Müller— einfach ſeinen Namen eigenhändig quer auf den linken Rand der Wechſel⸗ vorderſeite ſchreibt. Ob Müller den Wechſel annimmt oder nicht, hängt natürlich vollſtändig von ihm ſelber ab. Er kann zur Annahme verpflichtet ſein, er kann ſie aber auch nur aus Gefälligkeit geben, Gefälligkeitsakzept. Das Rechtsverhältnis zwiſchen dem Ausſteller Fiſcher und dem Bezogenen Müller nennt man das Deckungsver⸗ hältnis. Auch ohne Annahme liegt ein gültiger Wech⸗ ſel vor. Der Wechſel kann alſo auch ohne Annahme in den Wechſelverkehr kommen. Da aber der Bezogene Müller als Hauptſchuldner des Wechſels vorgeſehen iſt, um ſeiner An⸗ nahme willen der Wechſel genommen wird, läßt ſich ein Wech⸗ ſel ohne Annahmeerklärung ſchlecht verwerten. Jeder Wechſel⸗ inhaber, vom Ausſteller Fiſcher ab, hat daher ein lebhaftes Intereſſe an der Annahmeerklärung des Bezogenen Müller. Jeder, der den Wechſel in Händen hat, kann ihn daher bis zum Verfall dem Bezogenen Müller zur Annahme vorlegen. Nimmt Mllller den Wechſel nicht an— nach dem neuen Wechſelgeſetz hat er inſofern eine Bedenkfriſt, als er noch⸗ malige Vorlegung am nächſten Tag verlangen kann—, ſo kann jeder Wechſelinhaber im Wege des Rückgriffs, Reg reſ⸗ ſes, Zahlung verlangen, und zwar ſchon vor Verfall. Vor⸗ Pro t für den Rückgriff iſt aber ein ordnungsmäßiger Proteſt. Sobald der Ausſteller Fiſcher den Wechſel angenom⸗ men vom Bezogenen, jetzt Annehmer(Akzeptant) Müller zurüderhalten hat, ſchickt er ihn an den Wechſelnehmer (Remittent) Lehmann. Ob Lehmann den Wechſel nimmt, ob er ihn nehmen muß, hängt ganz von ſeinem Rechtsver⸗ hältnis zum Ausſteller Fiſcher ab, das man als Valuta⸗ verhältnis bezeichnet. Grundſätzlich werden Wechſel nur zahlungshalber, nicht an Zahlung Statt genommen. Leh⸗ mann kann den Wechſel behalten, um ihn bei Verfall— 10. Auguſt 1939— beim Annehmer Müller ſelbſt oder durch Vermittlung ſeiner Bank einzulöſen. Da er ihn aber nicht gern nutzlos bei ſich herumliegen laſſen wird, wird er ver⸗ ſuchen, ihn ſchon jetzt zu verwerten, weiterzugeben. Damit erſt erfüllt ſich die wahre Aufgabe des Wechſels, als Zah⸗ lungsmittel bis zum Verfalltag von Hand zu Hand zu wandern. Ob ein Wechſel genommen wird, ob er gern ge⸗ nommen wird, ob er— nach Abzug des Zwiſchenzinſes bis zum Verfall: Diskont— zum vollen Nennwert genom⸗ men wird, hängt natürlich von der Bonität der Wechſel⸗ ſchuldner, in erſter Linie des Annehmers Mülller, in zweiter Linie des Ausſtellers Fiſcher ab. Je mehr Wechſelſchuldner vorhanden ſind, umſo leichter wird der Wechſel genommen. Jeder, der einen Wechſel nimmt, wird Wert darauf legen, auch den ihm meiſt am beſten bekannten Vormann als We ſelſchuldner zu bekommen. Dies geſchieht dadurch, daß der Vormann einfach ſeinen Namen auf die Rückſeite des Wech⸗ ſels ſetzt, den Wechſel damit indoſſiert, giriert. So wird hier der Wechſel zunächſt vom Wechſelnehmer Lehmann, dann von einem ſpäteren Wechſelinhaber Schneider indoſſiert. Bei dieſer einfachen Form des Indoſſamentes ſpricht man vom Blankoindoſſament. Es führt, im Gegen⸗ ſatz zum Vollindoſſament, den, an den der Wechſel weiter⸗ gegen wird, den Indoſſator, nicht auf. Das Blanko⸗ indoſſaweng iſt deswegen belebten, well 8 den Wechſel⸗ Max Fiſcher, Wir empfehlen: Deutscher Weißwein Liter 1. 1 Abfahrt der Landfrauen zur Beſichtigung in Weinheim morgen in Wörthfeld. pon bedurft. Kind fandwagen Mittwoch Vormittag 8.30 Ahr am Rathaus. Die Führung. Freiburgerſtr. 15. irädriger, Verloren Verloren ne Hackpflugrad 20 Mk.⸗Schein Abzugeben i. d. 8 zu kaufen geſucht. Abzug. g. Belohn. Literfl.& 1.40 O. Gl. Apfelsaft naturrein, unvergoren Literfl. 78 J o. Gl. Traubensaft naturrein, unvergoren Literfl. 150 4 O. Gl. Deutscher Wermutwein „Doria ½ Fl. 90& 0. Gl. Mineralwasser, Odenwalaguelle“ Literfl. 18& 0. Gl. Obstwein, offen per Liter 32 4 Apfelwein Literfl. 42 J 0. Gl. 30% Rabatt Deutscher Rotwein Freiburgerſtr. 3, Waßgnerſſeſſter Liter 1. 4 2. Stock. Pfeifer, Großbocſdtenheimer 7 Hauptſtraße. Literfl.& 1.30 o. Gl. lavier 55 1 Dürkheimer Rotwein Hand⸗ SF umm 2 harmonika skempel zu verkaufen. liefert Zu erfragen in: Druckerei der Geſchäftsſt. d. des Blattes.„Neckar- Bote“ „ Beſuchskarten Weben kerle Vermühtungskarten Gedacht werden in jeder Ausführung angefertigt in der ſport an. Parteiamtliche Mitteilungen. H., Gefolgſchaft 47/171. Morgen Mittwoch tritt die Gefolgſchaft 47/171 um 19 Uhr im Wörtel im Hg. ⸗Sport zum Gefolgſchafts⸗ Druckerei des„Neckar⸗Bote“ zuſetzen. Kutbskber nicht vazu zwingt, bet der Meitergabe felbſt wieder zu moofſteren und dadurch zum Wechſelſchüldner zu werde Beim Blankoindoſſament kann der Wege durch 3 85 Nee von Händen gegangen ſein, die in dem Wechſel ſelbſt nicht in Erſcheinung kreten. So iſt z. B. durchaus möglich, daß zwiſchen Lehmann und Schneider und zwiſchen Schneider und Hoffmann verſchiedene andere den Wechſel gehabt haben. So läuft— oder läuft auch nicht— der Wechſel hi 1 5 1 gc s 15 10. Auguſt 1939. 15 b mit ihm geſchieht, werden wir demnächſt in eine j Artikel erfahren. 5 9 e 5 A. Brohl. Deulſchlands ſchnelſſter Triebwagen 215 Stundenkilometer auf der Strecke Berlin— Hamburg. Berlin, 27. Juni. Auf der Strecke Berlin— Hamburg wurde eine Ver- ſuchsfahrk mit einem dreiteiligen Schnellzugswagen durch, geführt. Auf der Fahrt von Hambur nach Berlin konnſen ohne Schwierigkeifen und bei berraſchend gutem Lauf über .. Stundengeſchwindig⸗ r m und ein 215 Sikm erreicht Werdet K Mit dieſer Triebwagenſchnellfahrt hat die deulſche Reichsbahn erneut einen Schnelligkeitsrekord aufgeſtell mit einem Fahrzeug, das für den öffentlichen Verkehr be ſtimmt iſt, alſo keine Sondereinrichtungen zur Erzielung außergewöhnlicher Leiſtungen enthält. Dieſer dreiteilige Schnelltriebwagen wird nach Beendigung der Verſuchsfahrt demnächſt auf der Strecke Berlin—Hamburg dem öffentli⸗ chen Verkehr übergeben werden. Der Schnelltriebwagen wurde nach Vorſchlägen des In⸗ genieurs Kruckenberg im Auftrag der deutſchen Reichsbahn gebaut. Dieſes Fahrzeug iſt in Weiterentwick⸗ lung des von Ing Kruckenberg gebauten Propellerwagens (volkstümlich„Schienenzepp“ genannt) entſtanden, doch hat er anſtelle des Propellers den im Schnelltriebwagenbetrleb ſeit Jahren bewährten Achſenbetrieb. Die Geſamtdieſellei⸗ ſtung von 1200 wird durch zwei Maybach⸗Motore von je 600 Pe erzeugt. Das dreiteilige Fahrzeug bietet 100 Sitz⸗ plätze und enthält für den Fernverkehr notwendige Ne⸗ benräume. Beſonders bemerkenswert iſt die außerge⸗ wöhnliche Geſtalt des Fahrzeuges, die nach den neueſten ſtrömungstechniſchen Erkenntniſſen entwickelt wor⸗ den iſt und daher bei hohen Geſchwindigkeiten einen gu⸗ ßerordentlich geringen Luftwiderſtand bietet. Weiter iſt als neuartige Löſung die Ausbildung des Laufwerkes hervyr⸗ zuheben, die dem Fahrzeug einen ſehr ruhigen Lauf auch bei hohen Geſchwindigkeiten erlauben ſoll. Gtuck gewann in Bukareſt BWM Siege bei den Sportwagen und Mofkorrädern. Bor 100 000 Juſchauern gewann der Deutſche Bergmel⸗ ſter Hans Stuck auf Auko Anon den Großen Preis von Bukareſt mik 112,5 Stundenkilometer und verwies die drel⸗ und zweimal überrundeten Gegner auf die Plätze. Zweiter wurde der Rumäne Chriſtea auf Bmw. Bei den Sporkwa⸗ gen gab es durch Heinemann(Bm) einen deutſchen Sieg und bei den Motorrädern kam Kraus(Bmw) mit großem Vorſprung als Erſter durchs Ziel. f Marktberichte Ohne Gewähr. Mannheimer Getreidegroßmarkt v. 26. Junf. Sämtliche Notierungen unverändert. Frankfurter Getreidegroßmarkt v. 26. Juni. Die reſt⸗ liches Spitzenmengen aus Heſſen⸗Naſſau an Weizen wurden von Mühlen glatt aufgenommen. Für das noch vorhandene größere Angebot in Roggen hat ſich die RfG. zur Aufnahme bereiterklärt. Futterweizen wurde in kleinen Mengen um⸗ geſetzt, wogegen Futterroggen weiter ſchwer abzusetzen iſt. Für Hafer, deſſen Angebot kleiner wird, zeigten die Heeresverpfle⸗ gungsämter Intereſſe. Das Weizenmehlgeſchäft erfuhr zum Monatsende die übliche Belebung, während Roggenmehl ruhig liegt, insbeſondere oſtdeutſche Herkünfte ſind ſchwer ab⸗ Am Futtermittelmarkt bleiben Mühlennacherzeug⸗ niſſe knapp und geſucht, ebenſo Oelkuchen. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: 5 Dienstag, 27. Juni: Miete C 28 und 2. Sondermiebs C 14 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ emeinde Mannheim, Abt. 130 bis 182, 391 bis 39s, 0 Nr. 1126 bis 1250: Trau, ſchau, wem? Luſtſpiel von Albert Kehm. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. f Mittwoch, 28. Juni: Nachmittags⸗Vorſtellung: Schlller⸗ miete A 1: Die gelehrten Frauen. Komddie von Moliere. Anfang 15, Ende 17.15 Uhr.— Abends Miete B 27 und 1. Sondermiete B 14 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mam⸗ heim, Abt. 501 bis 510: Einen Ju will er ſich machen. Poſſe mit Geſang von Johann Neſtroy. An⸗ fang 20, Ende 22.15 Uhr. Donnerstag, 29. Juni: Miete D 29 und 1. Sonder⸗ miete D 15 und für die NS.„Kraft durch Freude“ Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 127 bis 129, 561 bis 568, 570. Die Bürger von Calais. Oper von Rudolf Wagner⸗Regeny. Anfang 20. Freitag, 30. Juni: Miete F 29 und 1. Sondermiete F 15, und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ 1 Mannheim, Abt. 248, 333 bis 335: Muſikall⸗ cher Komödienabend: Aufforderung zum Tanz, romantiſche Ballſzene von Carl Maria v. Weber; hier⸗ auf: Flauto ſolo, muſikaliſches Luſtſpiel von Eugen D Albert; hierauf: Spitzwegmärchen, phantaſtiſches 9900 155 Hans Grimm. Anfang 20, Ende gegen 5 5 8 f — 5 Im Neuen Theater(Roſengarten): Freitag, 30. Juni: Für die NSch.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 121 bis 126, 227 bis 285, 388 bis 359, 364 bis 369, 381 bis 383, 391 bis 38, 509 bis 510, 549 bis 550, 574 bis 576, 580 bis 520, Jugendgruppe 1001 bis 1125, Gruppe 4000, Gruppe E freiwillig 1 bis 900: Die gelehrten D 1 bis Frauen. Komödie von Moliere. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. 5 l 2 ————ů— e t 2 22 29 2— 2829285 — S NN Dꝛ— 2