räch 5 ücken da dern ngen ohne die ten. rnten. Ge⸗ und fallg bend. zende Haut nſaft er⸗ tigen Agen ſſig⸗ die oder dacht ſind, Das⸗ Jold⸗ ſei⸗ zückt. Ner⸗ erbſt dern Nr. 148 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Mittwoch, 28. Juni 1939 — Mehr Wald und Holz! Höhere Erkräge krotz Abbau des Mehreinſchlags. Berlin, 27. Juni. In ſeiner programmatiſchen Rede auf der Reichsta⸗ gung der Forſtwirtſchaft führte der Reichsforſtmeiſter, Ge⸗ neralfeldmarſchall Göring, noch aus: Zur Durchführung der weitgeſpannten Produktionsauf⸗ gaben der deutſchen Forſtwirtſchaft müſſen alle Mittel mo⸗ dernſter Betriebsführung angewandt werden. Folgende Maßnahmen ſind daher zu treffen: Der Boden muß och beſſer ausgenutzt und in ſeiner Leiſtungsfähig⸗ keit geſteigert werden. Jeder Boden ſoll in richtiger Mi⸗ ſchung die Holzarten tragen, die auf ihm am beſten gedei⸗ hen und den höchſten Ertrag bringen. Darüber hinaus werden wir in Zukunft im deutſchen Wald mehr als bis⸗ her mit Bodenbearbeitung, Düngung, Entwäſſerung und Bewäſſerung arbeiten müſſen. Die für die Bodenkraft ſo außerordentlich ſchädliche Streunützung muß end⸗ lich aus dem Wald verſchwinde n. Die Landwirtſchaft wird heute dafür Erſatzmittel bereitſtellen müſſen. Die Lei⸗ ſtungsfähigkeit der Beſtände muß erhöht werden. Die Be⸗ ſtandspflege und der Umforſtungsbetrieb können an vielen Orten, beſonders im Gebirge, auch in Hochwaldungen, noch weit intenſiver geſtaltet werden. Ferner läßt ſich der Umfang der nicht voll ausgenutzten, alſo der ungenügend beſtandenen Flächen, der Räumden und Blößen immer noch weiter verringern. Schlaglücken müſſen in der Regel im Frühjahr nach dem Trieb, alſo ohne Schlagruhe, wieder aufgeforſtet werden. Weiterhin kann die Holzerzeugung in den Wäldern durch neue ertragreichere Holzarten ſchnellwüchſiger Raſſen erhöht werden. Wir dürfen uns dabei nicht ſcheuen, ertragreichere Holzarten ausdem Auslande anzu⸗ bauen, ſoweit ſie das vertraute Bild unſeres heimiſchen Waldes nicht zerſtören. Die Waldweide muß beſeitigt wer⸗ den. Dafür muß der Waldbeſitzer landwirtſchaftliche Flächen zur Anlage von Weiden hergeben. Der Bauernwald! Größten Wert lege ich auf die beſſere Bewirtſchaftung des nichtſtaatlichen Waldes. Im mittleren und kleineren Waldbeſitz liegt heute der Hauptausfall in der Holzerzeugung. Peinlichſt genaue Unterſuchungen haben er⸗ geben, daß in zahlreichen Betrieben der private Klein⸗ wald, d. h. in der Hauptſache der Bauernwald, jährlich zwei Feſtmeter auf den Hektar mehr erzeugen könnte, wenn er ſeit langer Zeit gut bewirtſchaftet worden wäre. Hier liegt überhaupt die Löſung der geforderten Bedarfsdeckung; hier liegen die einzigen Reſerven, die jetzt unter allen Um⸗ ſtänden herangeholt werden müſſen. Deshalb muß hier mit allen Mitteln vorangegangen werden. Die Schuld an die⸗ ſem unhaltbaren Zuſtand tragen Beſitzzerſplitterung, ſchlechte örtliche Bewirtſchaftung, Streunützung im Walde und Waldweide. Hier muß ich unter allen Umſtänden das not⸗ wendige Verſtändnis bei der Landwirtſchaft fordern. Die, Bildung von Waldgenoſſenſchaften zur gemein⸗ ſchaftlichen Nutzung des Bauernwaldes und die Anſtellung von gut ausgebildetem Forſtperſonal werden beſonders ge⸗ eignete Mittel ſein, um die Forſtwirtſchaft des kleinen Waldbeſitzers zu fördern. Auch eine Vergrößerung der Waldfläche iſt mit allen Mitteln anzuſtreben. In Deutſchland gibt es immer noch weite Landſtrecken von Oedland und viele un⸗ genügend ausgenutzte, landwirtſchaftlich minderwertige Flächen. Sie müſſen im volkswirtſchaftlichen Intereſſe, ſo⸗ weit ſie ſelbſtverſtändlich nicht von der Landwirtſchaft be⸗ reits unter den Pflug genommen worden ſind, aufgeforſtet werden. Dafür wird der Wald wieder hier und da noch kleine Flächen an die Landwirtſchaft abgeben können. Dieſe Neuordnung von Wald und Feld iſt eine beſonders wich⸗ tige große Aufgabe. Man hofft, daß die Waldfläche Deutſch⸗ lands hierdurch um zehn Prozent vergrößert werden kann. Ich werde dafür ſorgen, daß in Zukunft Aufforſtungsbei⸗ RSA ve NN 9 Mara könnte jetzt ſagen, daß man nicht gefragt werde, welche Jahre man herſchenken wolle, und daß es vielleicht auf alle Fälle ratſamer wäre, ſparſam umzugehen mit dem Kapital an Lebenszeit, von dem niemand wiſſe, wie groß es ihm bemeſſen ſei. Aber das klänge wie eine düſtere Drohung. Sie ſieht mit einem plötzlichen Erſchrecken, daß Lias Geſicht weiß iſt— ſo ſonderbar durchſichtig bläulich⸗ , unter den abgegrenzten Flecken von aufgelegtem Rouge. „Warum ſehen Sie mich ſo an?“ fragt Fräulein Lia plötzlich.„Sie denken wohl, man könne leicht etwas ver⸗ ſchenken, das einem nicht gehört? Daß ich ſowieſo nicht achtzig werde und wahrſcheinlich nicht einmal fünfzig?“ „Ach, Unſinn!“ lügt Mara.„Ich wollte nur feſtſtellen, was Sie eigentlich für eine Augenfarbe haben. Das iſt überhaupt nicht zu erkennen.“ Darin hat ſie recht. Die Augen wechſeln fortwährend die Farbe. Manchmal ſind ſie goldgrün wie mooſiger Waldboden, auf den die Sonne ſcheint, manchmal ſchwarz⸗ blau, ſchieferfarben wie eine Gewitterwolke. Der hübſche, ſchmallippige, rot geſchminkte Mund lächelt faſt immer; aber wenn die Augen ſich verdunkeln, wird das Geſicht trotz dieſes Lächelns traurig oder zornig. 5 „Meine Augen? Ja, das möcht' ich auch gern wiſſen! Wenn ich mich im Spiegel ſehe, ſind ſie meiſtens grün⸗ braun. Einer hat mir mal ein Gedicht gemacht: Du haſt die goldenen Augen der Waldeskönigin!' Das fand ich ſehr ſchön, und dafür hab' ich ihm meinen erſten Kuß gegeben. Und nach Jahren hab' ich gemerkt, daß er's ge⸗ klaut hatte: Es war gar nicht von ihm, ſondern von Storm. Das iſt die Strafe der Unbildung! Ich hab' mich gewütet, weil ich's nämlich nicht ſelbſt entdeckt habe, ſon⸗ dern mich auch noch vor einem anderen blamiert. Ich glaube, ich hab' ſogar gewettet, bis er mir's gedruckt zeigte. Dann habe ich auch noch dieſen Schwindler ver⸗ teidigt und behauptet, das wäre ſein Pſeudonym. Bis er mir bewies, daß dieſer Storm ſchon tot war, eh ich geboren wurde... Na, meinen Kuß konnt' ich mir nicht zurückholen. Schad't nichts! Der erſte iſt immer ein Rein⸗ fall. Wenn man jung und unerfahren iſt, geht man immer einem Gauner auf den Leim... Finden Sie nicht?“ „Ich weiß nicht—“ ſagt Mara vorſichtig. hilfen in erhöhtem Umfange bereitgeſtellt werden. Auch durch den Anbau ſchnellwüchſiger Pappeln außerhalb des Waldes an Gräben, vor allem aber in Niederungsgebieten, kann viel mehr als bisher getan werden. Auf möglichſt reſtloſe Erfaſſung der Holz⸗ erzeugung iſt zu achten. Durch eine Verbeſſerung der Holzfällung, wie ſie heute im Staatswalde ſchon faſt über⸗ all durchgeführt iſt, und durch ſorgfältigeres Aufarbeiten können im nichtſtaatlichen Walde noch große Holzmengen B werden, die heute ungenutzt im Walde verblei⸗ en. Im ganzen geſehen iſt alſo die Jahl der Mittel, die uns für die Inkenſivierung der deutſchen Waldwirtſchaft noch zur Verfügung ſteht, ſehr groß. Dear wachſende Holzbedarf er⸗ forderk die nachdrückliche Anwendung aller dieſer Mittel. Die Parole heute und für die Zukunft lautet: Leiſtungsſtei⸗ gerung! Denn wir können den 50prozenkigen Mehreinſchlag nicht beliebig lange fortſetzen. Ich habe, als die Stunde gebot, nicht damit gezögert, den Mehreinſchlag anzuordnen und mit ihm die Reſerven genutzt, die eine vorſorgliche Forſtwirtſchaft in früherer Zeit angeſammelt hatte. Ich habe mich auch nicht geſcheut, nach Aufzehrung der Reſerven mit dem Mehrein⸗ ſchlag in die Subſt anz einzugreifen. Jetzt aber wird es auch wieder notwendig, nach und nach Reſerven für vor⸗ kommende Fälle zu ſchaffen. Wir müſſen daher den Mehr⸗ einſchlag ſo bald wie möglich einſchränken. Das geht bei un⸗ ſerer Wirtſchaftslage leider heute nicht, und auch nicht von einem Jahr zum andern. Ich werde aber dafür ſorgen, daß der Mehreinſchlag, ſobald es die Umſtände erlauben, allmählich abgebaut wird. An Stelle des 50prozentkigen Mehreinſchlages, der eine Uebernutzung war, müſſen wir in Zukunft eine 50prozen⸗ kige Mehrleiſtung anſtreben, die uns die gleichen Holz⸗ bekräge wie heuke bei normaler Nutzung gewähren wird. Auf dieſes Ziel, das vielleicht erſt in 40 oder 50 Jahren erreicht ſein wird, haben heute ſchon alle unſere Bemühun⸗ gen und Anſtrengungen hinzuarbeiten. Für die Leiſtung der Forſtbeamten und Waldarbeiter iſt eine gute zweckent⸗ ſprechende Ausbildung von grundlegendem Wert. Schließ⸗ lich iſt auch die Mitarbeit der deutſchen Forſtwiſſenſchaft in Zukunft weit nötiger denn je. Sparſame Holzverwendung! Auf der Tagung ſprach Dienstag Staatsſekretär Kör⸗ ner, der ſtändige Vertreter des Beauftragten für den Vierjahresplan, über das Thema„Die Stellung der Forſt⸗ wirtſchaft innerhalb der Geſamtwirtſchaft im Rahmen des Vierjahresplanes“, „Wie oft“, ſo führte er aus,„haben wir in den letzten Jahren Neuland betreten müſſen, ohne zu wiſſen, ob der Weg, den wir einſchlugen, unbedingt zum Ziele führt. Wie oft mußten bei irgendeinem Produktionsprozeß zwiſchen⸗ durch Aenderungen vorgenommen werden Was anfangs als gut beurteilt wurde, mußte zuweilen nach ernſten Er⸗ fahrungen wenige Monate ſpäter dem Beſſeren weichen. So ging es vorwärts, zeitweiſe in ſtürmiſchem Tempo. An dieſem Aufbau hat auch die deutſche Forſtwirtſchaft weſent⸗ lichen Anteil, da das Holz ſich im Laufe der letzten Jahre wieder zu einem der wichtigſten Grundſtoffe unſeres Le⸗ bens entwickelt hat. Die Nutzholzerzeugung aus dem deut⸗ ſchen Wald iſt von 34 Millionen Feſtmetern Derbholz mit Rinde im Jahre 1936 auf 45 Millionen Feſtmeter im Jahre 1938 dein e Allerdings konnte dieſes Ergebnis nur durch den Mehreinſchlag erzielt werden. Die deutſche Forſt⸗ wirtſchaft hat demnach für die Durchführung des Vierjah⸗ resplanes Opfer an Reſerven und ſogar an Subſtanz ge⸗ bracht, die auf die Dauer nicht durchzuhalten ſind. Dieſe Opfer ſind aber keinesfalls vergeblich geweſen. Sie haben wichtigſte Wirtſchaftszweige nachhaltig befruchtet und damit das Nationalvermögen um ein Vielfaches ihres Eigenwertes vermehrt.“ Anſchließend betrachtete Staatsſekretär Körner eingehend an Hand von einſchlägigen Statiſtiken den Aufſtieg der Bauwirtſchaft in den letzten Jahren und namentlich auch die Entwicklung der Fabrikation ſynthetiſcher Faſerſtoffe „Nad, der andere redete jebenſaus immer von Werl chenaugene; Gedichte machte er aber nicht dazu... Sagen Wie iſt denn nun Ihr Zimmer geworden? Ganz ordentlich? Gefällt es Ihnen ein bißchen?“ f ö „Ach, es geht. Sehr viel iſt man ja doch nicht drin. Hauptſache, daß man ſeinen Kram einigermaßen unter⸗ bringen kann. Und„Meine Tochter hat ja alle Fächer ſehr ſauber mit Papier ausgelegt... Zu komiſch, wie ſie immer von dem Balg„Meine Tochter“ ſagt!“ 5 3 „Ja, weil es nicht ihre Tochter iſt!“ Lig ſchlägt ſich auf den Mund.„Nun bin ich ſchon wieder ſchrecklich in⸗ diskret geweſen... Aber Sie laſſen ſich ja nicht anmerken, daß Sie irgend etwas wiſſen? Das wäre mir ſcheußlich unangenehm. Vielleicht iſt's ja auch gar nicht wahr? Ich weiß es nur durch das Geklatſche der Portiersfrau. Schlimm genug, daß man ſich überhaupt mit ſolchen Wei⸗ bern unterhält! Sie täten das ſicher nicht, nicht wahr? „Ach, man kann leicht dazu kommen.“ Mara möchte ſich nicht überheben und nicht kritiſieren.„Wenn man freundlich ſein will und vom Wetter ſpricht, bekommt man gleich die ganze Lebensgeſchichte von irgendeinem Haus⸗ bewohner zu hören, ob man will oder nicht.“ a 8 „Ja, ſo ungefähr war es auch!“ Lia atmet erleichtert auf.„Ich hab' irgendeine Bemerkung gemacht 5 daß unſere gute Boßhardt der Typ eines alten Jüngferchens wäre und daß ich mir nicht recht vorſtellen könnte, auf welche Weiſe die zu Mann und Kind gekommen wär. Na, und da legte die Brennecke gleich los. Von einem Manne wär' ihr nichts bekannt, und das Kind wär von ihrer ver⸗ ſtorbenen Schweſter, hieße ja auch gar nicht Boßhardt, aber ſie hätte ja nun einmal den Tick damit.— lieber ſollten die Leute Gott weiß was denken, ſie bllete dabei zu ſagen„Meine Tochter, ſo oft wie möglich.. Na, jedes Tierchen hat ſein Pläſierchen— laſſen wir ihr den Spaß! Nicht wahr, Sie tun mir den Gefallen und wiſſen nichts davon? Wenn's Ihnen die Brennecke erzählt— gut; aber ich will's nicht geweſen ſein. Es weiß es auch niemand ſonſt, der bei uns gewohnt hat— das heißt: außer dem Reinhold vielleicht... 5 5„Was iſt gen dieſer Herr Reinhold?“ Jetzt hat Mara Gelegenheit, eine Frage zu ſtellen, die ſie viel mehr intereſſiert als die ganze Frau Boßhardt mit ihrer Tochter. 8„Netll ſagt Fräulein Lia kurz und einfach. Mara lacht:„Iſt das auch ein Beruf?“ „Ach ſo— von Beruf? Ja, das weiß ich nicht... Er tut allerhand... Er malt und zeichnet wunderhübſch.., 8 Sie: alſo der Kunſtſeide und der Zellwolle. In ſeinen Nus⸗ führungen behandelte Staatsſekretär Körner im einzelnen die Wege zur ſparſamen Verwendung des Holzes nament⸗ lich in der Bauwirtſchaft und in der Papierwirtſchaft. Auf dem Gebiet des Papierverbrauches können noch Einſpa⸗ rungen erzielt werden. Außerdem kann die Verwertung von Altpapier Entlaſtung bringen. Man errechnet, daß durch 3,3 Tonnen Altpapier ein Feſtmeter Holz erſpart wird.“ Wieviel Einwohner hat Baden? Das Ergebnis der Volkszählung. () Karlsruhe. Das Badiſche Statiſtiſche Landesamt teilt mit: Nach einer vorläufigen Auszählung des Ergebniſſes der letzten Volkszählung hatte das Land Baden am 17. Mai 1939 eine ortsanweſende Bevölkerung von insgeſamt 2 518 100 Perſonen. Bei der vorletzten Zählung am 16. Juni 1933 wurden 2429 977 ortsanweſende Perſonen ermittelt. Dem⸗ nach hat die ortsanweſende Bevölkerung in Baden in dem Zeitraum von faſt ſechs Jahren um 88 123 oder 3,6 Pro⸗ zent zugenommen. Von den bei der letzten Volkszählung feſtgeſtellten 2518 100 Perſonen waren 1216 215, d. ſ. 48,3 Prozent der ortsanweſenden Bevölkerung männlichen und 1301 885, d. ſ. 51,7 Prozent weiblichen Geſchlechts. Im Jahre 1938 wurden 1175 069, d. ſ. 48,4 Prozent männliche und 1 254 908, d. ſ. 51,6 Prozent weibliche Perſonen als ortsanweſend ermittelt. Das Zahlenverhältnis der beiden Geſchlechter hat ſich alſo 1939 gegenüber der Zählung von 1933 nicht weſentlich ge⸗ ändert. Die Zahl der männlichen ortsanweſenden Perſonen hat bei der letzten Zählung gegenüber der Zählung von 1933 um 41 146, d. ſ. 3,5 Prozent zugenommen, die Zahl der weiblichen Perſonen um 46 977, d. ſ. 3,7 Prozent. Es ſei nochmals darauf hingewieſen, daß es ſich bei den hier mitgeteilten Zahlen um die ortsanweſende Bevölkerung handelt; ſie dürfen daher nicht mit den Zahlen der Wohn⸗ bevölkerung früherer Zählungen verglichen werden. Die Wohnbevölkerung Badens am 17. Mai 1939 wird erſt aufgrund weiterer Feſtſtellungen aus dem Erhebungsmaterial ermittelt werden. Erſt wenn die endgültigen Zahlen, auch jene aus der Berufs⸗ und Betriebszählung vorliegen, wesd es möglich ſein, Schlüſſe, die ſich aus ihnen für unſer Volks⸗ und Wirtſchaftsleben ergeben, zu ziehen. Gteigerung des Oelfruchtanbaues Erhöhung der Preiſe für Oelſaaten Im Zuge der ernährungspolitiſchen Maßnahmen des Vierjahresplanes iſt es gelungen, außerordentliche Reſerven an Brotgetreide zu ſchaffen. Die Verbeſſerung der Fettverſorgung aus eigener Erzeugung iſt danach in Zukunft die wichtigſte Aufgabe im Ernährungsſektor, die im Hinblick auf unſere Deviſenlage gemeiſtert werden muß. Der Beauftragte für den Vierjahresplan, Miniſter⸗ präſident Generalfeldmarſchall Göring, und der Reichsmini⸗ ſter für Ernährung und Landwirtſchaft, Reichsbauernfüh⸗ rer Darree, ſind deshalb entſchloſſen, durch beſondere Maß⸗ nahmen die Abhängigkeit der deutſchen Fettverſorgung vom Ausland weiter zu verringern. U. a. wird eine weſentliche Vermehrung des Oelfruchtanbauess für notwendig gehal⸗ ten. 5 um bies zu erreichen, hat die Reichsregierung beſchlof⸗ ſen, die den Erzeugern gezahlten Preiſe für Oelſaa⸗ ten zu erhöhen Es ſoll dadurch ein Ausgleich für die bei Ausdehnung des Anbaues von Oelſaaten ſteigenden Produktionskoſten(erhöhter Arbeitsaufwand, Heranziehung von nicht ausgeſprochenen Rapsböden) gewährt werden. Die Reichsregierung wird dle Oelmühlen in die Lage verſetzen, im Erntejahr 1940 einen Erzeugerpreis für Lein⸗ ſaat von 38 Mark je dz(gegen bisher 32 Mark) und einen Erzeugerpreis für Raps und Rübſen von 40 Mark ſe dz (gegen bisher 32 Mark) zu zahlen. Um dieſem Schritt der Reichsregierung beſonderen Nach⸗ druck zu verleihen, werden die erhöhten Preiſe auch be⸗ reits für die Oelſaaten des Ernteſahres 193 9 den Erzeugern gezahlt werden. Haven Sie nicht die Bilder in ſeinem Zimmer geſehen? Und er ſingt und ſpielt Laute, und ſchreiben tut er auch.. Und dann ſtudiert er— Kunſtgeſchichte, glaub' ich, und noch etwas: Germa— Germaniſtik oder ſo. Was weiß ich?“ 5„Davon kann man doch nicht leben?“ ſagt Mara, und es iſt etwas Strenges und zugleich Beſorgtes in ihrem Ge⸗ ſicht, das Lia zum Lachen bringt. „Davon? Nein Aber da für vielleicht! Wovon er lebt, weiß ich auch nicht. Er wird wohl Geld haben. Oder auch nicht. Seine Miete wird er wohl noch immer bezahlt haben. Bei aller Vorliebe, die die Boßhardt für ihn hat, ließe ſie ihm wohl nicht umſonſt das hübſche Zimmer. Aber warum intereſſiert Sie das? Kennen Sie ihn denn ſchon?“ „Ach, ganz flüchtig. Intereſſiert mich auch nicht wei⸗ ter. Er hat mir vorhin meinen ſchweren Koffer nach hin⸗ ten geſchleppt. Sehr nett, wie Sie ſagen— freundlich und gefällig. Und er ſieht gut aus. Wie ein Künſtler oder wie ein Sportsmann. Und iſt gut angezogen: Maßhemd und teure Krawatte... Das ſieht man doch gleich!“ „Ja, ſieht man das gleich? So viel Erfahrung hätt' ich Ihnen gar nicht zugetraut!“ Mara errötet etwas.„Na, das ſchlägt doch in meine Brauche! Wenn man zehn Stunden am Tag Seide und Kunſtſeide verkauft, dann lernt man das wohl auf den erſten Blick unterſcheiden.“ „Ach ſo— daher? Ja, dann verſteh' ich's!“ „Und da fragt man ſich doch unwillkürlich: In welchem Beruf verdient ein Mann heutzutage ſo viel, daß er ſich gut anziehen kann und außerdem Zeit hat, ſo viel in der friſchen Luft zu ſein? Denn das ſieht man ihm an, daß er nicht den ganzen Tag im Büro oder hinterm Ladentiſch hockt.“ b „Ach, und da wollten Sie wohl gleich umſatteln und auch ſeinen Beruf ergreifen? Modernes Mädchen ſind Sie! Vor fünfzig Jahren hätte ein Mädel gedacht: Der Mann ſcheint gute Einnahmen zu haben— wie bring' ich ihn dazu, mich zu heiraten? Und vor zwanzig: Wie und auf welche Weiſe kann ich ſonſt daran teilhaben? Sie denken: In welchem Beruf verdient er? Vielleicht kann ich das auch verdienen..“ 5„„. 725 „Ach, ich denke gar nichts“, ſagt Mara etwas ärgerlich. „Das dürfen Sie nun 1 e Sie denken be⸗ ſtimmt ſehr viel. Viel mehr, als Sie ausſprechen. Und vielleicht ſogar zuviel, um das Leben richtig zu genießen. Wenn man aufängt, zu denken, kann man das nämlich nicht mehr.“ S Im Lande der Reptilien Erfolgreiche deutſche Expedition nach Santo Domingo. 5 Kürzlich iſt Dr. Robert Mertens vom Naturmuſeum Senckenberg in Frankfurt von einer viermonatigen Expedition zurückgekehrt, die die Deutſche Forſchungsgemeinſchaft(Ber⸗ lin) und die Senckenbergiſche Naturforſchende Geſellſchaft (Frankfurt) dem deutſchen Gelehrten nach Santo Domingo, dem Land der Reptilien, ermöglicht haben. Mit vielen Kiſten, Koffern und Behältern kam Dr. Mertens in Frankfurt an. Er konnte die größte Sammlung dominikaniſcher Kriechtiere, die es in der Welt gibt, für Deutſchland zuſammentragen. Die Sammlung wird, wenn die wiſſenſchaftlichen Forſchungen und Unterſuchungen beendet ſind, dem Naturmuſeum Sencken⸗ berg eingegliedert. Die zwiſchen Cuba, Portorico und Jamaica gelegene In⸗ ſel Santo Domingo iſt die zweitgrößte der Antillen. Politiſch zerfällt ſie in zwei Teile, den weſtlichen Teil, der die Neger⸗ Republik Haiti umfaßt und in die größere ſelbſtändige Mulatten⸗Republik Santo Domingo im öſtlichen Teil der Inſel. In der Enkdeckungsgeſchichte Amerikas ſpielt Santo Domingo eine beſondere Rolle. Die Inſel wurde 1492 von Columbus entdeckt und Hizpaniola genannt. An der Nordküſte der Inſel gründete er die erſte europäiſche Niederlaſſung in Amerika. Die Inſel war abwechſelnd in franzöſiſchem und ſpaniſchem Beſitz, bis 1822 die ganze Inſel die Republik Haiti bildete, von der ſich der öſtliche Teil 1849 als eigene Republik Santo Domingo abtrennte. Die Inſel, die über⸗ wiegend ſpaniſche Kultur hat, gehört heute noch zu den zoologiſch intereſſanteſten, aber kaum erforſchten Gebieten der Erde. Dr. Mertens hatte den wiſſenſchaftlichen Auftrag, be⸗ ſtimmte, bisher in ihrer Lehensweiſe unbekannte Tiergruppen zu erforſchen. Es handelte ſich dabei um die Tiergruppe der niederen Wirbeltiere, die in überreichem Maße und kaum ver⸗ bildeten Formen auf Santo Domingo vorkommen. Man hat die Inſel daher mit Recht als das Land der Reptilien be⸗ ehe Größere Tiere wie Affen, Löwen, Elefanten ehlen auf der Inſel vollkommen. Das mag ſeinen Grund darin haben, daß es auf der Welt nirgendwo ſo gegenſätz⸗ liche Landſchaften gibt wie auf der Inſel. Neben der Trok⸗ kenſteppe, in der Säulenkakteen und kandelaberartige Kakteen wachſen, reiſte der deukſche Forſcher durch tropiſche Gebiete mit dem üppigſten Tropenwuchs. In unmittelbarer Nähe er⸗ hehen ſich ſteile Gebirge bis zu 3000 Meter Höhe, die wieder von mittelgebirgigen Landſchaften mit europäiſch anmutenden Kiefernwäldern abgelöſt werden. „Die Hauptſtadt der dominikaniſchen Republik, Ciudad Trujillo, die nach dem Präſidenten Trufillo, der die 1930 von einem Orkan völlig verwüſtete Stadt in kurzer Zeit wieder aufbaute, genannt iſt, beſitzt nicht allein die älteſte Aniverſität auf amerikaniſchem Boden mit einer medizini⸗ ſchen, juriſtiſchen und philoſophiſchen Fakultät, ſondern auch das muſtergültige Deutſch⸗Dominikaniſche Tropenforſchungs⸗ Inſtitut, das von der Dominikaniſchen Republik und der Deutſchen Forſchungsgemeinſchaft getragen wird. An dem Inſtitut ſind neben eingeborenen und amerikaniſchen Gelehr⸗ ten vor allem deutſche Zoologen, Botaniker, Landwirte und Geographen tätig. Das neugzeitlich eingerichtete Forſchungs⸗ inſtitut beſitzt neben ſeinen kechniſch hervorragenden Labora⸗ torien und Apparaten auch ein Motorboot und einen Kraft⸗ wagen, die Dr. Mertens zur Verfügung geſtellt wurden und ihm ſeine Arbeit außerordentlich erleichterten. Das jede der gegenſätzlichen Landſchaften auf der Inſel ihre eigenen Tiere hat, mußte Dr. Mertens die ganze Inſel bereiſen. Santo Domingo hat keine Eiſenbahn. So⸗ weit Landſtraßen ins Innere des Landes führen, benutzte der deutſche Forſcher den Kraftwagen, die übrigen Wege mußte er mit dem Maultier zurücklegen. Auf ſeinen Reiſen fand Dr. Mertens ſowohl ſeitens der deutſchfreundlichen Be⸗ völkerung, wie auch vom Kulturminiſter freundliche Unterſtüt⸗ zung. So konnte er die ganze Inſel durchforſchen und dabei Formen von Eidechſen und Fröſchen finden, die bis⸗ her in der Welt nicht bekannt waren. Daneben wurden von dem deutſchen Forſcher alle Reptilien der Inſel zum Teil lebend gefangen, zum Teil in oft genug gefährlichen Jagden erlegt. Die zahlreichen Kiſten und Behälter, die jetzt in Frankfurt angekommen ſind, bergen 1000 Tiere, darunter Schlangen, Krokodile, Ei dechſen, Schildkrö⸗ ten, Fröſche und viele andere Kriechtiere. Die größten Reptilien, die auf der Inſel vorkommen, ſind Krokodile und die ſehr ſeltenen Nashorn⸗Leguane, von denen Dr. Mertens ebenfalls drei Exemplare mitgebracht hat. Selbſt⸗ verſtändlich finden ſich auch Krokodile der verſchiedenſten Art unter dem lebenden Gepäck des Forſchers. Es iſt die größte Sammlung dominikaniſcher Reptilien, die je von einem For⸗ ſcher zuſammengebracht wurde. Das Naturmuſeum Sencken⸗ berg, und darüber hinaus die deutſche zoologiſche Wiſſen⸗ ſchaft, haben mit dieſer Sammlung eine wertvolle Berei⸗ cherung erfahren. — „Theoretiſch“ wird man jetzt uralt Hinein— in den Bleiſtall! Die meiſten Verjüngungsmethoden, die im Laufe der letzten Jahrzehnte unter eifrigem Rühren der Reklame⸗ trommel herausgebracht wurden, ſind inzwiſchen wieder der Vergangenheit anheimgefallen. Es war in allem etwas Wahres, aber auf die Dauer bewährten ſie ſich einfach nicht. Ueberpflanzte Drüſen wurden vom Körper auf⸗ geſaugt, alſo verzehrt. Injektionen mußten immer wieder⸗ holt werden. Man lam nicht zu einem bleibenden Erfolg. Das ganze Problem des Alterns mußte offenbar unter einem anderen Geſichtswinkel betrachtet und bekämpft werden. Es ging ſcheinbar nicht einfach um den durch die Zeit bedingten Zellverfall, ſondern um einen ununter⸗ brochenen Angriff auf die Zellen— durch Faktoren, die nicht in unſerer Ernährung, überhaupt nicht einmal auf unſerer Erde zu ſuchen ſind. Die Phyſiologen ſtehen jetzt auf dem Standpunkt, daß der Menſch einfach deshalb ſtirbt, weil die kosmiſchen Strahlen, die ihn ſeit ſeiner Geburt bombardierten, eines Tages die berhand ge⸗ winnen. N Der Menſch gleicht nach dieſer neuen, freilich noch ſehr umſtrittenen und keineswegs bewieſenen Theorie einer belagerten Feſtung— unter dem ſtändigen Feuer des Gegners. Irgendwann wird es jeden erwiſchen. Denn noch keiner iſt dem Himmelsbombardement entgangen. Eine Anzahl ſehr intereſſanter Verſuche mit 1 und friſchem und altem Blut ergaben angeblich, daß das friſche, oder genauer geſagt, junge Blut die Gewebe lebend erhielt. Offenbar hat der junge Blutkörper und überhaupt das junge Lebeweſen die Fähigkeit, im Körper ſo ſchnell neue Zellen zu erzeugen, wie dieſe durch das Strahlen⸗ bombardement getötet werden. Nach und nach— alſo mit foriſchreitendem Alter— ſterben dann die Zellkörper ſchneller, als ſte neu produziert werden Wunen. Der Nor per iſt reif zum Sterben— oft in ſpäten Jahren erſt, oft frühzeitig, wenn eine Krankheit den Boden für das Strahlenbombardement noch günſtiger geſtaltete. N Die einzige Möglichkeit würde alſo nach der wiſſen⸗ ſchaftlichen Ueberlegung darin beſtehen, den Körper dem Bombardement zu entziehen. Das iſt, wie es heißt, nun keineswegs unmöglich. Nur ſind eine Anzahl Kompli⸗ kationen und vielleicht auch bittere Enttäuſchungen zu überwinden. Denn wir wiſſen über die Ueberwindung der kosmiſchen Strahlen trotz aller Forſchungsarbeit recht wenig Man weiß aus Verſuchen, die man in Laboratorien; auf dem Grund von Seen und in Bergwerken gemacht hat, daß die kosmiſchen Strahlen höchſtens eine Bleiſchicht von 6 Meter zu durchdringen vermögen. Das heißt, ganz genau ſind die kosmiſchen Strahlen ſchon bei 5,70 Meter Bleitieſe verſchluckt. Bei 6 Meter iſt man alſo ſicher. Der Schluß aus dieſer Feſtſtellung: Wenn man ein Lebeweſen, zum Beiſpiel einen Menſchen, in eine Bleikammer mit Wänden von 6 Meter Dicke ſteckte, bei völliger Garantie einwandfreier Atemtätigkeit, würde dieſes Lebeweſen nie von kosmiſchen Strahlen angegriffen werden. Es hätte alſo alle Ausſichten, ewig zu leben. Nun ſind ſolche Bleikammern mit Wänden von 6 Meter Dicke keine Kleinigkeit. Aber durch die Stiftung einiger reicher Phyſiker und Freunde der Wiſſenſchaft ge⸗ lang es, das nötige Kapital aufzutreiben, um wenigſtens für einige Einführungsexperimente eine ſolche Bleikammer bauen zu können. Man will nun in dieſe in Konſtruktion befindliche Kammer ein Jungtier hineinſetzen. Die Atmung wird durch Zufuhr einwandfreier Luft garantiert. Nur weiß man noch nicht, wie die Gatterlieferung beſorgt werden ſoll. Denn die Verſuchsreihe würde natürlich durch eine Oeffnung der Kammer unterbrochen— wenn auch nur für kurze Zeit. Es iſt natürlich eine Frage, ob ſich das Lebeweſen ohne kosmiſche Strahlen überhaupt hält. Denn es wird für möglich gehalten, daß man die Strahlen auf der einen Seite als Anregung braucht, während ſie auf der anderen Seite nach und nach tödlich wirken. Die Wirkung der kos⸗ miſchen Strahlen liegt in der Linie des Radiums und der Röntgenſtrahlen, wobei das Radium der mächtigſte Strahlenerzeuger iſt. Man kann andererſeits annehmen, daß es möglich wäre, bei einer Filtrierung des Lichtes und beſonders des Sonnenlichtes zur Ausſchaltung aller ſchädlichen Strah⸗ len bei uns ein Rieſenwachstum einſetzen könnte, das uns alle zu Giganten macht— genau wie es einſt auf der Erde gigantiſche Tiere gab. Wenn wir auch nicht Rieſen wer⸗ den, ſo werden wir im Durchſchnitt doch älter, als dies unſerem Typ zukommen würde. Die Engländer zitieren als Beiſpiel immer Thomas Parr, der bei einfacher Nah⸗ rung ohne Sorgen bei viel Schlaf 130 Jahre erreichte und dann als Berühmtheit in 22 Jahren durch Verwöhnung getötet wurde. Lebensverlängerung iſt alſo auch ohne Bleikammer anſcheinend möglich, wenn wir uns nicht ärgern, vernünftig ernähren, unſere Kräfte nicht ſinnlos verſchwenden. So erhalten wir Widerſtandskraft genug gegen das Strahlenbombardement, deſſen Einzelheiten man jetzt genauer erforſchen will. Uebrigens: Was hätten wir ſchon von einem ewigen Leben im Bleiſtall? ö Roſenduftund Rofenduft iſt nicht dasſelbe Die Roſe mit dem Veilchenduft. Wenn wir vom Roſenduft ſprechen, ſo denken wir dabei gewöhnlich an den Duft der großen Gartenroſe. Aber auch der Laie weiß, daß von dieſem ſich der würzige Duft der gelben Teeroſe durchaus unterſcheidet. Tatſäch⸗ lich gibt es in der großen Familie der Roſen mindeſtens ebenſo viele verſchiedene Duftarten, wie es Verſchieden⸗ heiten in der Farbe der Roſenblüten gibt. Es gibt ſogar eine Roſenart— die weiße Banksroſe— deren Blüten ein ausgeſprochener Veilchenduft entſtrömt. Ganz anders als die rote Gartenroſe, aber nicht minder ſchön, duftet die wilde Heckenroſe. Die weiße Roſe unterſcheidet ſich im Geruch von der roten. Ihre beſonderen Eigenarten im Geruch haben auch die Zimtroſe, die Mairoſe, die Moſchusroſe und ſchließlich die Weinroſe, bei der neben der Blüte auch das grüne Laub einen zarten Duft ver⸗ breitet. 8 Das ſchon im Altertum hergeſtellte Roſenöl und Roſenwaſſer vermochte dieſe Feinheiten nicht aufzuneh⸗ men. Beide Erzeugniſſe weiſen Geruchsverſchiebungen gegenüber der Blüte auf, vor allem das Roſenöl, weil einer der Hauptroſenalkohole, der Phenyläthylalkohol, dem öligen Deſtillat bei der Herſtellung zu ſtark entzogen wird. Hier, wie auf ſo vielen anderen Gebieten, hat das Können deutſcher Chemiker das aus natürlichen Blättern deſtillierte teure Roſenöl durch das in Deutſchland er⸗ zeugte künſtliche Roſenöl übertroffen. Das ſynthetiſche Roſenöl iſt nicht nur weit billiger als das natürliche, ſon⸗ dern es enthält auch alle die feinen Duftſtoffe der Roſe in edelſter Vollendung. Phenyläthylalkohol wird heute in beliebigen Mengen ſynthetiſch hergeſtellt, und der deutſche Chemiker miſcht ihn nach ganz ſubtil ausgeklügel⸗ ten Rezepten mit annähernd zwei Dutzend anderen chemi⸗ ſchen Verbindungen, um ſo dem künſtlichen Roſenöl ſehr vollkommen den Duft der verſchiedenen Roſenarten zu verleihen. Der billige Preis, der weniger als den zehn⸗ ten Teil des Preiſes natürlicher Oele ausmacht, iſt für alle Liebhaber des Roſenduftes, die ſonſt auf ihn ver⸗ zichten müßten, eine wahre Wohltat. Hat doch der Roſen⸗ duft auf die Dauer etwas ausgeſprochen Wohltuendes, Nervenſtärkendes und Belebendes, wenn er nicht im Ueber⸗ maß genoſſen wird. Er zieht nicht die Erſchlaffung und den Rückſchlag nach ſich, der manchem anderen Riechſtoff nachgeſagt wird. Andererſeits ſind wir heute aber auch in der Lage, den natürlichen Roſenduft aus Blüten ſo vollkommen zu gewinnen wie niemals in alten Zeiten. In Südfrankreich gewinnt man z. B. aus 400 bis 500 Kilogramm Mairoſen 500 bis 600 Gramm reines Roſenöl. Auch die Brunner Roſe liefert hohe Ausbeute. Das Er⸗ zeugnis ſteht aber dem aus Mairoſen an Feinheit nach. Neun Tage in der Hecke gehangen Aus einer Ortſchaft bei Nantes war vor neun Tagen eine ältere Frau ſpurlos verſchwunden. Man unternahm eine umfaſſende Suche, die aber erſt am neunten Tage zu einem Erfolg führte. Man entdeckte die Frau mit einem Fuß in der Gabel eines niedrigen Baumes in einer Hecke mit dem Kopf nach unten hängend. Sie hatte zur Abkürzung eines Weges die Hecke überſteigen wollen, war abgerutſcht und mit dem Fuß hängengeblieben. Da ſie ſehr ſchwach war, gelang es ihr nicht, ſich aus ihrer üblen Lage zu befreien. Ihre ſehr ſchwachen Hilferufe verhall⸗ ten ungehört. Es iſt ſehr fraglich, ob es gelingt, die vollkommen erſchöpfte Frau am Leben zu erhalten. Kann man ſie verurteilen? Im Zuge Paris— Dieppe wurde von der franzöſiſchen Polizei eine Engländerin verhaftet, in deren Beſitz man (wie erwartet) eine größere Menge eines weißen Pulvers entdeckte, von dem man annahm, es handele ſich um Rauſchgift. Aber eine ſorgfältige Unterſuchung ergab, daß es ſich in der Hauptſache um Backpulver, Borax und andere 1 9 Stoffe handelte. Man nahm die Frau ins Ver⸗ ör und erfuhr nun, daß ſie den Auftrag erhalten hatte, bei beſtimmten Leuten den Stoff abzuliefern, raſch das Geld zu kaſſieren und zu verſchwinden. Offenbar will man nach der letzten großen Razzia auf Rauſchgifthändler ſo den Süchtigen das letzte Geld aus der Taſche holen. Aber nun ergibt ſich für die franzöſiſche Polizei eine ſchwierige Frage: Die Frau hatte Backpulver und Borax bei ſich. Das iſt nicht ſtrafbar. Sie wollte anderen Leuten dieſes Pulver als Rauſchgift verkaufen. Die Abſicht kann man gleichfalls nicht beſtrafen. Was alſo ſoll man mit dieſer Frau anfangen, die nach ihrer eventuellen Freilaſſung auch noch eine Klage auf Schadenerſatz gegen die Polizei anzuſtrengen vermag? Die Hoſen berühmter Männer Zu den vielen Muſeen, die es ſchon heute in London gibt, ſoll nun in Kürze ein neues Muſeum hinzukommen— ein„Haus der Hoſen berühmter Männer“. Ein engliſcher Sonderling hat im Laufe von zwanzig Jahren in der gan⸗ zen Welt Hoſen berühmter Männer geſammelt. Er hat auf allen Hoſen genau vermerkt, bei welcher beſonderen Gelegenheit der einſtige berühmte Beſitzer die Hoſen ge⸗ tragen hat. In den meiſten Fällen glückte es ihm, ouf dem Wege über die Kammerdiener der berühmten Leute die richtigen Hoſen zu erwiſchen. Garantie für die Echtheit wird angeblich in allen Fällen übernommen. Wie weit der Sammlerwahnſinn heutzutage gehen kann, ergibt ſich daraus, daß in Seattle ein Briefmarkenſammler ſein klei⸗ nes Haus gegen eine kanadiſche Briefmarke aus dem Jahre 1868 eintauſchte. Der Handel kam zuſtande; der Sammler bekam ſeine Marke und verließ ſein Haus, in das der neue Beſitzer ohne Briefmarke einzog. In Boſton lebt zur Zeit ein Clown Mark Angel, der ſich rühmen kann, die ſchönſte Sammlung von Ohrfeigen zu beſitzen, d. h. er hat im Laufe ſeines Lebens auf der Bühne und in der Manege nicht weniger als 150 000 Ohrfeigen erhalten. Sein Vorteil war, daß er für die Ohrfeigen in jedem Falle auch noch ein anſtändiges Honorar bezog. „Mann, Ihr Hut brennt!“ Daß einem Mann das Dach über dem Kopf abge⸗ brannt iſt, gehört gewiß nicht zu den Seltenheiten, aber als eine Kurioſität dürfte man wohl den Fall bezeichnen, der ſich in Heydekrug zugetragen hat. Dort iſt nämlich einem Manne der Hut auf dem Kopfe verbrannt. Beſag⸗ ter Mann wollte ausgehen. Als er den Hut zur Hand nahm, bemerkte er daran einige häßliche Flecke. Er griff nach einer Benzinflaſche und entfernte nach Reiben mit Benzin die Flecke, worauf er den Hut aufſetzte und ſeinen Weg ins Freie antrat. Als leidenſchaftlicher Raucher blieb er jedoch nach wenigen Schritten ſchon ſtehen, ſteckte ſich eine Zigarette in den Mund, zog die Streichhölzer und zündete ſich die Zigarette an. In dieſem Augenblick ſchrie eine gerade vorübergehende Frau laut auf:„Mann, Ihr Hut brennt ja!“. Und tatſächlich, der Hut ſtand in hellen Flammen, und obwohl der Mann ſich ſofort von dem brennenden Filz befreite, konnte er nicht verhindern, ſich am Kopf empfindliche Brandwunden zu holen. Auch die⸗ ſes Beiſpiel zeigt, ſo eigenartig und komiſch es anmuten mag, wie vorfichtig man mit Benzin umgehen muß. RNundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 5.45 Morgenlied, Zeit, Wetter, Wiederholung der zweiten Abendnachrichlen, landwirtſchaftliche Nachrichten; 6 Gymnaſtik, anſchl.: Wiſſenswertes und Praktiſches aus der Geſundheits⸗ pflege; 6.30 Frühkonzert; 7 bis 7.10 Nachrichten; 8 Waſſer⸗ ſtandsmeldungen, Wetter, Marktberichte; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Morgenmuſik; 9.20 Für dich daheim; 9.30 Sendepauſe; 11.30 Volksmuſik und Bauernkalender, Wetter; 12 Mittagskonzert; 13 Nachrichten, Wetter; 13.15 Mittagskonzert; 14 Nachrichten; 14.10 Konzert bezw. Schallplatten; 15 Sendepauſe; 16 Nach⸗ mittagskonzert; 18.45 Aus Zeit und Leben; 20 Nachrichten; 22 Wetter, Sport; 24 Nachkkonzert. Donnerstag, 29. Juni: 8.30 Sendepause; 18 Volksmuſik; 19 Mal Er— mal Sie, fröhlicher Reigen; 19.45 Kurzberichte; 20.15 Anterhal⸗ tungskonzert, 21.15 Menſchliches, Allzumenſchliches, heitere Szenen; 22.30 Volks⸗ und Anterhaltungsmuſik. Freitag, 30. Juni: 10 Weißes Band über die Berge, Hörfolge; 10.30 Stim⸗ men aus Ueberſee; 10.45 Sendepauſe; 17 Muſik zum Tee; 18 Wir ſpielen italieniſche Meiſter; 19 Konzert; 19.45 Kurz⸗ berichte; 20.15 Unſere Wehrmacht mal ganz anders; 21.15 Leichte Kammermuſik; 22.30 Muſik zur Unterhaltung und zum Tanz. Samstag, 1. Juli: 10 O heilig Herz der Völker, o Vaterland, Hörfolge; 10.30 Sendepauſe; 15 Gute Laune, 18 Tonbericht e. Mol 19 Sommer, See und Sonnenſchein, Schallplatten; 20.15 Mit dr ſchwäb'ſche Eiſebah, fröhliche Reiſe; 22.30 Wir tan⸗ zen in den Sonntag. Reichsſender Frankfurt a. M.: Donnerstag, 29. Juni: 14.45 Für unſere Kinder; 15.15 Sendepause; 18 Aus Arbeit und Beruf; 18.30 Wagen und Mann am Weſtwall; 20.15 Singendes, klingendes Frankfurt; 22.15 Sportnachrich⸗ ten in Kürze; 22.20 Unſere Kolonien; 22.35 Volks⸗ und Unterhaltungskonzert. Freitag, 30. Juni: 8.25 Mutter turnt und ſpielt mit dem Find; 10.30 Ein Volk hinter Motoren; 10.45 Sendepauſe; 18 Zwiſchen Enkel und Ahn; 18.15 Sport der 1 5 175 für den Sonntag; 18.30 In froher Runde— eine Viertelſtunde; 20.15 Mut aus Dresden; 22.15 Sportnachrichten in Kürze; 22.20 Bil⸗ derbuch der Woche; 22.30 Tanz und Unterhaltung. Samstag, 1. Juli: 8.25 Deutſchland— Kinderland; 15 Bilderbuch der Woche; 15.15 Am Rande des alltäglichen Geſchehens; 15.30 S reh und klein 18 Kameraden unterm paten; 19.30 Bühne und Film im Rundfunk; 20.15 Mit der ſchwäbiſch« Eiſenbah, fröhliche Reiſe; 22.15 Sportnach⸗ richten in Kürze; 22.20 Wir tanzen in den Sonntag. ——————— —ͤ—ñ4—êẽ—«j p——— 2—————————————— 2 ᷓ 2—— 2——— 2————..——— e. 2 2——