* * 8 85 ia 20 1 55 ue opou jean 10 560 Warmen neh n n pos uam ne jag 49d 10 1944 4a 1 8 1 oba Gase : Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 (Aazeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., n Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſße gemäß Preisliſte * 1. Anzeig.-Preisliſte 3 3. t. gültig. Auzeigenſchluß 9 Uhr temirsecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Kouts: Karlsruhe 78439. für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Dab een nr den Stadtteil Mhm.⸗Seckenhelm. Tages und fngeigenblatt Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle)⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 5. 39: 1130 39. Jahrgang Britiſches Flottenmemorandum Ein Beiſpiel engliſcher Spiegelfechkerei Berlin, 29. Junt. Der britiſche Botſchafter in Berlin hat dem Auswärtigen Amt ein Memorandum zur Flottenfrage überreicht, das die Antwort auf das deutſche Memorandum vom 27. April d. J. darſtellt. In dem Memorandum heißt es u. a.: In ihrem Memorandum vom 27. April d. J. erklärt die deutſche Regierung, daß ſie, als ſie im Jahre 1935 das An⸗ gebot machte, ſich auf einen Prozentſatz der britiſchen Flot⸗ jenſtreitkräfte zu beſchränken, dies getan habe„auf Grund der feſten Ueberzeugung, daß die Wiederkehr eines kriege⸗ riſchen Konflikts zwiſchen Deutſchland und Großbritannien die Abſicht, noch den Wunſch, dienf für alle Zeiten ausgeſchloſſen ſei“. Die deutſche Regierung rechtfertigt ihre Handlungsweiſe — nämlich die Löſung des engliſch⸗deutſchen Flottenab⸗ kommens von 1935, der ergänzenden Erklärung von 1937 und des Teiles III des Flottenabkommens von 1937— da⸗ mit, daß das Verhalten der Regierung Seiner Mafeſtät im Vereinigten Königreich zeige, daß dieſe Regierung jetzt der Anſicht ſei, daß, ganz gleich in welchem Teil Europas Deutſchland in einen kriegeriſchen Konflikt verwickelt werden würde, Großbritannien ſtets gegen Deutſchland Stellung nehmen müßte, ſelbſt in Fälle wo engliſche Intereſſen durch einen ſolchen Konflikten berührt wären. Es trifft nicht zu, daß. ganz gleich in welchem Teil Europas Deutſch⸗ land in einen kriegeriſchen Konflikt verwickelt werden würde, Großbritannien ſtets gegen Deutſchland Stellung nehmen müßte. Großbritannien könnte nur dann gegen Deutſchland Stellung nehmen, wenn Deutſchland eine An⸗ griffshandlung gegen ein anderes Land begehen ſollte, und die politiſchen Entſcheidungen, auf die die deutſche Regie⸗ rung in ihrem Memorandum offenbar Bezug nimmt und die Garantien Großbritanniens an gewiſſe Länder zum Gegenſtande haben, könnten ſich nur dann auswirken, wenn die betreffenden Länder von Deutſchland angegriffen wer⸗ den ſollten. Regierung nimmt in ihrem Memorandum Die 8 95 das Recht in Anſpruch, die britiſche Politik als eine Poli⸗ lik der Einkreiſung zu bezeichnen. Dieſe Bezeich⸗ gung iſt ohne jede Berechtigung und offenbar ein Mißver⸗ ſtehen und eine Mißdeutung der britiſchen Abſichten, die tichtiggeſtellt werden müſſen. Die Handlungsweiſe, mit der die deutſche Regierung kürzlich gewiſſe Gebiete dem Reich einverleibte, hat, gleich⸗ biel was nach Anſicht der deutſchen Regierung die Recht⸗ ſerkigungsgründe dafür geweſen ſein mögen, zweifellos vie⸗ krorts zu einer ſtark zunehmenden Beängſtigung geführt. Die Schritte, die die Regierung des Vereinigten König⸗ teiches daraufhin getan hat, haben keinen anderen Zweck als den, zur Beſeitigung dieſer Angſt beizutragen, und zwar dadurch, daß ſie kleineren Nationen dazu verhilft, ſich im Genuß ihrer Unabhängigkeit ſicher zu fühlen, wozu ſie das gleiche Recht haben wie Großbritannien oder Deutſchland ſelbſt. Die Bindungen, die Großbritannien in dieſer Abſicht kürzlich eingegangen iſt, ſind begrenzt und ſie können, wie bereits oben geſagt, nur dann wirkſam werden, wenn die betreffenden Länder Opfer eines Angriffes würden. Ebenſo hat die Regierung Seiner Majeſtät auch weder der Entwicklung des deutſchen Handels Schranken zu ſetzen. Im Ge⸗ genteil, auf Grund des Engliſch⸗Deutſchen Zahlungsabkom⸗ mens iſt Deutſchland ein erheblicher Betrag von freien De⸗ viſen zum Erwerb von Rohſtoffen zur Verfügung geſtellt worden. Dieſes Abkommen iſt für Deutſchland ſo günſtig wie nur irgendeines, was je abgeſchloſſen worden iſt, und Seiner Majeſtät Regierung würde gern weitere Erörterun⸗ en über Maßnahmen zur Beſſerung der wirtſchaftlichen ge Deutſchlands in Ausſicht nehmen, wenn nur die we⸗ ſentliche Vorbedingung ſichergeſtellt werden könnte, nämlich die Herſtellung gegenſeitigen Vertrauens und guten Wil⸗ lens, die die notwendige Vorausſetzung für ruhige, vorur⸗ Lkeilsloſe Verhandlungen iſt. Der ſtändige Wunſch der Regierung Seiner Majeſtät war und iſt keineswegs die Betreibung eines Krieges mit deutſchland, ſondern die Herſtellung engliſch⸗deut⸗ ſcher Beziehungen auf der Grundlage gegenſeitiger Anerkennung der Notwendigkeiten beider Länder bei gleich⸗ zeitiger gebührender Rückſicht auf die Rechte anderer Na⸗ lionen. (Wenn die deutſche Regierung an Verhandlungen über ein anderes Abkommen denkt, das an die stelle der jetzt von ihr gelöſten Vereinbarungen treten ſoll, o würde Seiner Majeſtät Regierung gern Angaben über den Umfang und Zweck haben, den die deutſche Regierung für ein ſolches Abkommen angemeſſen finden würde. 5 dieſem engliſchen Memorandum ſchreibt der Deutſche ſt: Das vorliegende Dokument iſt ein typiſches Beiſpiel für ugliſche Spiegelfechterei. Es wird verſucht nachzuweiſen, aß die Vorausſetzung für die 35prozentige Begren⸗ ung der deutſchen Flotte nicht der Ausſchluß feder Krieas⸗ möglichkeit zwiſchen England und Deutſchland ſei, ſondern ur die Abſicht, zur Rüſtungsbegrenzung beizutragen. Es itt nicht nur eine ſachlich unrichtige, ſondern auch ſinnge⸗ mäß unverſtändliche Darſtellung. Sachlich unrichtig inſo⸗ fh als der Führer in ſeiner Reichstagsrede vom 21. Mai 1 n erſtenmal unter ausdrücklicher Bezugnahme auf unſch und die Ueberzeugung, für alle Zukunft einen geg zwiſchen Deutſchland und England unmöglich zu lachen und als unmöglich anzuſehen, eine 35prozentige Be⸗ Heenzung als deutſchen Beitrag zu dieſer deutſch⸗engliſchen Lerſtändigung angeboten hat. Denn welchen Anlaß hätte Freitag, den 30. Juni 1939 gerade Beutſchland, freiwillig ſeinen Flottenſtand auf 35 vH der britiſchen Flotte zu begrenzen, wenn nicht dafür als primitivſte Gegenleiſtung die Ausſicht auf eine wirk⸗ liche deutſch⸗engliſche Freundſchaft beſtünde. Dieſer engliſche Verſuch alſo, die Vorausſetzungen zum Abſchluß des Flot⸗ tenabkommens nun abzuleugnen, iſt ebenſo unverſtändlich wie zwecklos. Die britiſche Regierung verſucht weiter nun aber über⸗ haupt abzuſtreiten, daß ſie Einkreiſungsabſichten hätte. Die Politik der engliſchen Regierung entſpricht genau der Politik der britiſchen Regierungen vor dem Welt⸗ krieg. Auch die damaligen britiſchen Regierungen be⸗ ſtritten dieſe Einkreiſungsabſicht. Nach dem Weltkrieg gab Lloyd George aber in einer öffentlichen Rede zu, daß er bereits einige Jahre vor dem Krieg amtlich zum erſtenmal Kenntnis erhielt von den Abmachungen eines gemeinſamen britiſch⸗franzöſiſch⸗ruſſiſchen Angriffes auf Deutſchland und Oeſterreich. Wenn die britiſche Regierung nun plötzlich beſtreitet, daß ſie eine Einkreiſungspolitik betreibt, dann kann ihr aus un⸗ zähligen Kommentaren engliſcher Zeikungen und auch franzöſiſcher Zeitungen das Gegenteil nachgewieſen wer⸗ den. Denn in dieſen Blättern iſt trotz der doch ſichtlich täti⸗ gen Regie des Foreign Office ganz unverhüllt die derzeikige Politik als Einkreiſungspolitik bezeichnet worden. Wenn die britiſche Regierung erklärt. daß ſie nur gegen Angreifer vorgeht, dann vergißt ſie anzugeben, wer den An⸗ greifer feſtſtellt. Wahrſcheinlich die britiſche Regierung ſelbſt! Oder ſollte zu dem Zweck vielleicht wieder der Völ⸗ kerbund zu neuem Leben erweckt werden? Die deutſche Kennzeichnung der britiſchen Pokitik als Einkreiſungspoli⸗ tik beruht daher nicht auf einem Mißverſtehen oder einer Mißdeutung der britiſchen Abſichten, ſondern auf einer der britiſchen Regierung vielleicht unerwünſchten Erkenntnis ihrer wahren Abſichten, auf einem Durchſchauen der Ziele der britiſchen Politik und ihrer Methode. 8 Wenn in der Note endlich davon geſprochen wird, daß Deulſchland eine Reihe von Ländern aggreſſiv behandelt habe, ſo iſt dies der Gipfelpunkt der Heuchelei. Weder Oeſterreich, noch das Sudetenland, noch Memel ſind von Deutſchland vergewaltigt worden, denn ſie wurden einft 1918 bzw. 1919 durch die alliierten Aggreſſoren aus dem Deutſchen Reich bzw. aus der deutſchem Volksgemeinſchafk herausgeriſſen und gegen den Willen der Bevölkerung ſo⸗ lange vergewaltigt, bis endlich das nationalſozialiſtiſche Deutſchland dieſer Vergewaltigung ein Ende bereitete. Das Gleiche gilt auch von Böhmen und Mähren, die niemals einem britiſchen Einfluß unterſtanden haben, wohl aber ſeit nunmehr 1000 Jahren nicht nur zum deutſchen Lebensraum, ſondern auch zum Deutſchen Reich bzw. zu Oeſterreich⸗UAn⸗ garn gehörten. Die britiſche Regierung weiß ganz genau, daß es das Ziel der deutſchen Regierung iſt, die tyranniſche Vergewal⸗ tigung durch das Verſailler Diktat zu beſeitigen. Um nun die Aufrechterhaltung dieſes Diktates zu ermöglichen, be⸗ treibt die britiſche Regierung die Einkreiſungspolitik. Sie macht das nun, aber ſie ſoll nicht annehmen, daß beſon⸗ ders in Deutſchland jemand dumm genug iſt, um Schwarz nicht für Schwarz, und Weiß nicht für Weiß anzuſehen. Worte und Taten „Herabſetzende Angriffe“ Dr. Goebbels'? London, 29. Juni. In der Mittwochſitzung des britiſchen Unterhauſes hat der Labourabgeordnete Henderſon eine Anfrage an den Pre⸗ mierminiſter gerichtet, worin er Chamberlain um Aus⸗ kunft erſuchte, ob die britiſche Regierung im Intereſſe der Aufrechterhaltung freundſchaftlicher Beziehungen zum deut⸗ ſchen Volk die Reichsregierung auf die herabfſetzenden An⸗ griffe in den kürzlichen Reden des Reichspropagandamini⸗ ſters aufmerkſam machen wolle. Chamberlain hat darauf erwidert, daß er beſon⸗ ders in der deutſchen Preſſe Artikel bemerkt habe, in de⸗ nen jede Rede eines britiſchen Staatsmannes, in der ver⸗ ſucht werde, Verſtändnis für die Lage Deutſchlands zu zei⸗ gen, heruntergeriſſen und verhöhnt werde. Er habe jedoch nicht die Abſicht, deshalb bei der Reichsregierung Vorſtel⸗ lungen zu erheben. . Dazu ſchreibt der„Deutſche Dienſt“ u. a.: Dieſes Zwi⸗ ſchenſpiel im Unterhaus können wir nicht vorübergehen laſſen, ohne unſererſeits dazu Stellung zu nehmen. Von herabſetzenden Angriffen des Propagandaminiſters auf die engliſche Regierung kann überhaupt keine Rede ſein. Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels hat in ſeinen Reden und Auffätzen lediglich den deutſchen Standpunkt in eindeutiger Weiſe klargeſtelll und dabei die von Deutſchland notwendiger⸗ und gerechterweiſe zu erhebenden Forderungen unmißverſtänd⸗ lich wiederholt. Wir wiſſen, daß ſich England bzw. die eng⸗ liſchen Staatsmänner über die Berechtigung dieſer Forde⸗ rung im klaren ſind. Nicht die Darlegungen von Reichsmi⸗ niſter Dr. Goebbels waren herabſetzend. herabſetzend wirkt nur die Tatſache, daß Englands glaubt, dieſe Forderungen überſehen und in den Wind ſchlagen zu können. Das deutſche Volk ſtellt mit Bedauern feſt, daß die Ta⸗ ten der engliſchen Politik von einer vollkommenen Ver⸗ e gegenüber Deutſchlands zeugen. Poſitives erſtändnis würde England zeigen, wenn es den deutſchen Nes de unge Raum gäbe. England iſt in den Reden des Propagandaminiſters weder ee be 17 verhöhnt worden, wohl aber mußte feſtgeſtellt werden, daß England Friedensreden hält und Kriegshandlungen vollzieht Während die engliſchen Staatsmänner einerſeits Friedfertigkeit und Verſtändigungswillen im Munde füh⸗ Nr. 150 ren. ind ſie auf der anderen Seite fieberhaft tätig, um Deutſchland einzukreiſen Dabei ſchrecken ſie nicht einmal vor ideologiſch völlig entgegengeſetzten Partnern wie der Sowjetunion zurück, Wenn dies das Verſtändnis iſt, das England Deutſchland entgegenbringt, ſo iſt es dasſelbe „Verſtändnis“, das England vor dem Kriege Deutſchland entgegengebracht hat, mit dem Ergebnis, das 1914 beinahe die ganze Welt über Deutſchland hergefallen iſt. Wir ha⸗ ben dieſen Schwindel durchſchaut und ſcheuen uns auch nicht, dies deutlich zu ſagen. Wir denken nicht daran, die engli⸗ ſchen Reden zu verhöhnen, ſondern ſtellen nur die ſchreiende Diſſonanz feſt. die wir hören zwiſchen dem, was England tut, und dem, was ſeine Staatsmänner ſagen. Daß dieſe Feſtſtellung England unangenehm iſt, können wir verſte⸗ hen; dies kann uns aber nicht beirren, die deutſchen For⸗ derungen unerbittlich weiter zu erheben, und das deulſche Volk auf den Unterſchied zwiſchen den engliſchen Taten und Worten aufmerkſam zu machen. Wo iſt das„polniſche Meer“? Aeußerungen des polniſchen Größenwahns Warſchau, 29. Juni Die polniſche Preſſe ſteht völlig im Zeichen des jährlich gefeierten„Tag des Meeres“.„Gazeta Polſka“ und„Kurſer Poranny“ haben Sondernummern herausgebracht, die den Fragen des„polniſchen Meeres“ . ſind. Daß in dieſem Zuſammenhang wieder alle ſchon längſt widerlegten geſchichtlichen Unmöglichkeiten und größenwahnſinnigen Forderungen polniſcher„Hiſtoriker“ aus der Verſenkung geholt werden, iſt für die Mentalität Polens eine Selbſtverſtändlichkeit. „Kurjer Poranny“ ſtellt ſich vor allem in den Dienſt der polniſchen Propagandatheſe und faſelt von der„ge⸗ ſchichtlichen Verbundenheit“ Danzigs mit Polen(). Wenn auch„Barbarenhände“ ſich erkühnten, ſo ſchreibt er, alle Spuren der Verbundenheit mit dem Polentum, die an den Mauern der Freien Stadt Danzig von ihren früheren Bewohnern angebracht worden ſeien, zu entfernen, ſo werde dadurch der Lauf der Weichſel nicht geändert. Wer könnte für ſich an der polniſchen ſouveränen Meeresküſte das Recht für ſich in Anſpruch nehmen außer Polen?(). Denn dort gebe es nur Polentum, und zwar ein ausſchließliches, abſo⸗ lutes und totales Polentum.— Das Warſchauer Blatt hat anſcheinend vergeſſen, daß erſt im vergangenen Sommer die deutſchen Fiſcher von der heute polniſchen Halbinſel Hela zwangsweiſe ausgeſiedelt worden ſind. „Dziennik Narodowy“, das Hauptorgan der national⸗ demokratiſchen Nationalpartei, erinnert in ſeinem Leitauf⸗ ſatz an die territorialen Forderungen, die der Schöpfer der Nationaldemokratie, Roman Dmowſki, bei den Verhand⸗ lungen in Paris erhoben hatte und wonach Teile des heu⸗ tigen Polen und außer dem Regierungsbezirk Oppeln auch noch das geſamte Danziger Gebiet und die ſüdliche Hälfte Oſtpreußens an Polen gebracht werden ſollten. Das Mlatt ſchreibt, dafür, daß dies nicht geſchehen ſei,„befinde ſich heute Europa in Unruhe“ und die Durchführung der Ver⸗ beſſerungen des Grenzverlaufs im Sinn dieſer Forderun⸗ gen werde Gefahren mit ſich bringen. Es ſollte auch nachgerade den Polen bekannk ſein, bon welcher Seite durch Kriegshetze, verbunden mit Einkrei⸗ ſungsbewegungen, bisher Europa in Unruhe verſetzt wurde. Wenn Deutſchland den Beſtrebungen Englands, die ſo wak⸗ ker von den Herren an der Weichſel ſekundierl wurden, ſtels mit der größten Ruhe begegnete, dann war das die Ruhe des Starken, der ſich weder durch fieberhafte diplomatiſche Geſchäftigkeit an der Themſe, noch durch das wütende Ge⸗ kläff an der Oſtgrenze irgendwie beeinfluſſen ließ. Wenn die polniſchen Kriegshetzer ihr Ziel einmal erreichen ſollten, dann— deſſen wird ſich jeder klar ſein— dürfte Polen recht ſchnell zu ſpüren bekommen, daß es die lächerlichen Ausge⸗ 1 8 Großmannsſucht allerdings recht teuer bezah⸗ en muß. Vor den Verhandlungen in Tokio Die„Times“ ſpricht von einem„Erfolg“. f London, 29. Junt. Zu den bevorſtehenden engliſch⸗japaniſchen Verhand⸗ lungen in Tokio ſagt der diplomatiſche Korreſpondent der „Times“, daß England bereit ſei, das Schickſal der vier des Mordes bezichtigten Chineſen ſowie die Mittel und Wege zur Sicherung der Neutralität der Niederlaſſung zu„erör⸗ tern“, aber die Regierung habe bereits die weitergehenden Forderungen örtlicher japaniſcher Kommandierender abge⸗ lehnt, daß England den„Eindringlingen“ helfen und der chineſiſcher Währung die Unterſtützung entziehen follte. In einem Kommentar zu den bevorſtehenden Tokioter Verhandlungen meint die„Times“, im Augenblick könne man nur ſagen, daß, welche Form die japaniſchen Forde⸗ rungen auch annehmen würden,— einige von ihnen mö⸗ en ſo unannehmbar ſein wie andere, die ſchon abgelehnt 2 85— der Wechſel des Verhandlungsortes von Tientſin nach Tokio„ſchon ein Erfolg ſei“. Tientſin⸗Blockade bleibt! Zur Lage im Fernen Oſten meldet Reuter, daß es in Tokio den Engländern klargemacht worden ſei, daß die Tientſin⸗Blockade während der britiſch⸗japaniſchen Beſpre⸗ chungen in Tokio fortdauern werde Aus Tientſin wird be⸗ richtet, daß ein britiſcher Schlepper, der ausländiſche und chineſiſche Paſſagiere an Bord hatte, erſt nach ſiebenſtündi⸗ en Verhandlungen zwiſchen britiſchen und japaniſchen Kon⸗ ſulatsbehörden freigegeben worden ſei. ä N Anwetterkataſtrophe in Bulgarien „Millionenſchäden durch Hochwaſſer— 16 Toke Sofia, 30. Juni. Auf dem ganzen Balkan ſind wol bruchartige Regenfälle niedergegangen, die ſch en, Jeder vierten Familie ein Kleingarten Eröffnung des 4. Reichskleingärktnerkages Wien, 30. Juni. In Wien begann am Donnerstag der 4. Reichskleingärtnertag, zu dem 400 Vertreter der Lan⸗ Konrad Henlein in prag Kundgebung des Deutſchtums Prag, 3. Juni. Zum erſten Male ſeit der Rückgliederung der alten Reichslande Böhmen und Mähren beſuchte Gau⸗ . ingen werſten d a 5 95 7 a Schaden angerichtet haben. Am ſchlimmſten wurde das leiter und Reichsſtatthalter j 95 des⸗ und Ortsverbände des Reichsbundes deutſcher Klein⸗ g 0 b J N e das Er begab ſich 74 5 Pager A e 1 gärtner aus dem ganzen Reich zuſammengekommen ſind, Mittelbalkan gelegene Städtchen Sevlifewo betroffen, wo der Gebirgsbach Roſſiza mehrere hundert Meter zu beiden Seiten über die Ufer trat. Ueber 200 Häuſer wurden von den reißenden Fluten bis auf den Grund zerſtört. Bisher konnten 16 To ke geborgen werden, weitere 50 Einwohner der Stadt, die in ihren Wohnungen von den Fluten über raſcht wurden, werden noch vermißt. Man befürchtet dag Schlimmſte für ſie. Der durch die Ueberſchwemmungen an⸗ gerichtete Sachſchaden geht nach den bisherigen Schätzungen in die Millionen Die Verwaltung der bulgariſchen Staatz, bahnen meldet, daß auch in zahlreichen anderen Orten au dem Balkan ſchwere Unwetter gehauſt haben. Dabei ſiſg viele Telefonleitungen zerſtört worden, auch Eiſenbahnye bindungen wurden zeitweiſe lahmgelegt. Die Behörden h ben ſofort umfangreiche Hilfsmaßnahmen eingeleitet. Blitz kötet dreiköpfige Familie Außer dem Ueberſchwemmungsunglück in werden noch von zahlreichen anderen Orten des Landes ſchwere durch Gewitter und Blitzſchläge hervorgerufene Verwüſtungen gemeldet, ſo bei Troyan und Haskovo, In Paviekeni ſind mehrere Perſonen verſchwunden. In Neyro⸗ kop wurde eine aus drei Perſonen beſtehende Famil durch Blitzſchlag getötet. um über wichtige Fragen des Kleingartenweſens zu be⸗ raten. Die Tagung wurde im Konzerthaus mit einer Rede des Leiters des Reichsbundes Kaiſer eröffnet, in der darauf hingewieſen wurde, daß der Kleingarten die Zurückführung des ſtadtgebundenen Menſchen zum Boden ermögliche. Das Ziel des Kleingärtnerbundes ſei, jeder vierten deutſchen Familie einen Kleingarten zu verſchaffen. Profeſſor Dr. Ebert⸗Berlin ſprach anſchließend über die Schulungsarbeit, die notwendig ſei, um aus dem Kleingar⸗ ten das Beſte herauszuholen. Gartenbauinſpektor Kaempfer⸗ Berlin ſprach über Gartentechnik. Profeſſor Ludwigs⸗ Potsdam gab wichtige Winke für die vorbeugende Schäd⸗ lingsbekämpfung, während Dr. Kupſch⸗Berlin über die Kleintierhaltung im Kleingarten berichtete. „Condor“ flog nach Braſilien 3050 km Nachtflug über den Südatlantik.— Aufträge aus aller Welt. Heute morgen 6.21 Uhr deutſcher Zeit kraf das Fokke⸗ Wulf-Großflugzeug F. W. 200„Condor“— 2—4—5—9 auf dem Landflughafen von Natal in Braſilien ein. Der „Condor“ war am Dienstag um 22.30 Uhr in Berlin-Tem⸗ Reichsprotektor Frhrn. von Neurath einen Beſuch abſtattete Dann beſuchte er das altehrwürdige Rathaus. Um 20 Uhr fand in der feſtlich geſchmückten und im Lichte der Schein: werfer erſtrahlenden rieſigen Maſchinenhalle auf dem alten Prager Meßgelände eine Großkundgebung des Prager Deutſchtums ſtatt. Endlos waren die Reihen der marſchie⸗ renden Kolonnen, die den tſchechiſchen Mitbewohnern ein Bild von der Einſatzkraft der Formationen der Bewegung auf Prager Boden gaben. Die Halle, die 20 00 Perſonen faßt, war bis auf den letzten Platz gefüllt. Henlein hielt eine Rede, in der er u. a. erklärte: „Bei aller Achtung vor dem Volkstum der Tſchechen und bei aller Bereitſchaft mitzuhelfen, das Eigenleben des kſche⸗ chiſchen Volkes zu ſichern, werden wir niemals wieder dul- den, daß Böhmen und Mähren oder auch nur der Sied⸗ lungsraum des kſchechiſchen Volkes mißbraucht werden für eine planmäßige Gefährdung der deutchen Lebensrechte oder für die Durchſetzung machtpolitiſcher Abſichten gewiſſer imperialiſtiſcher Großmächte.“ Henlein betonte dann, die Tſchechen ſollten aus der Ge⸗ ſchichte lernen und müßten den Mut haben, Konſequenzen zu ziehen. Es ſei notwendig, nun auch geiſtig abzurüſten. Das Deutſchtum ſei bereit, alle Feindſeligkeiten zu vergeſ⸗ ſen, aber die Aera Beneſch müſſe reſtlos liquidiert werden. Seyliſebg General Knochenhauer 7 Hamburg, 29. Juni. General der Kavallerie Knochen⸗ hauer, Kommandierender General des X. Armeekorps, iſt geſtorben. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht hat für den Verſtorbenen ein Staatsbe⸗ gräbnis befohlen. Der Staatsakt findet am 2. Juli in Hamburg ſtatt. An die Witwe des Generals hat der Führer ein Beileidstelegramm geſandt. Wilhelm Knochenhauer wurde am 16. Januar 1878 in Meiningen als Sohn eines Oberforſtmeiſters geboren. Er trat am 13. April 1899 als Fahnenjunker beim Infanterie⸗ regiment 97 in Saarburg ein und wurde hier am 16. De⸗ zember 1900 zum Leutnant befördert. Bei Kriegsausbruch rückte er als Hauptmann und Kompaniechef mit dem 2. Garde⸗Reſerve⸗Regiment ins Feld. Im November 1914 wurde er verwundet. Am 1. Oktober 1931 erfolgte die Be⸗ förderung zum Generalmajor und vier Wochen ſpäter die Ernennung zum Kommandeur der 3. Kavalleriediviſion. Nach der am 1. Oktober 1933 erfolgten Beförderung zum Generalleutnant wurde er zum Inſpekteur der Kavallerie ernannt. Nach Wiedereinführung der allgemeinen Wehr⸗ pflicht wurde Generalleutnant Knochenhauer im Frühjahr 1935 Kommandierender General des X. Armeekorps und Befehlshaber im Wehrkreis X in Hamburg „Anbeſiegbar in der Luft“ Die bedeukungsvolle Uebereinkunft Göring— Valle. Rom, 29. Juni. Die zwiſchen Generalfeldmarſchall Göring und General Balle vereinbarte enge Juſammenarbeit zwiſchen der ita⸗ lieniſchen und der deutſchen Luftwaffe wird von der ge · ſamten italieniſchen Preſſe als das bedeutendſte Ereignis des Tages hervorgehoben und lebhaft begrüßt. Unter der Ueberſchrift„Unbeſiegbar in der Luft“ erklärt „Popolo di Roma“, daß, wie auch die amtliche Mitteilung beſage, die Luftſtreitkräfte der beiden verbündeten Länder eines der wichtigſten Mittel im e der raſchen Entſcheidungen darſtelle. Die mit der engen Zuſam⸗ menarbeit zwiſchen den Heeresleitungen der beiden befreun⸗ deten Völker verſtärkte Stoßkraft der deutſchen und der ita⸗ lieniſchen Wehrmacht ſei eine der ſicherſten Garantien für die Verwirklichung jenes Friedens der Gerechtigkeit, den Rom und Berlin mit entſchloſſenem Willen und mit ihren unbeſiegbaren Waffen verantworten werden. „Meſſagero“ unterſtreicht, daß Italien und Deutſch⸗ land die ſtärkſte Luftflotte der Welt beſitzen und feſt entſchloſſen ſeien, ſich dieſes Primat von niemandem nehmen zu laſſen. Ebenſo wie auf allen anderen Gebieten werde die Zuſammenarbeit zwiſchen den Luftwaffen immer fruchtbarer und enger werden und die ſtarke Solidarität der beiden befreundeten Völker ebenſo unterſtreichen wie ihren entſchloſſenen Willen, alle vorhandenen Probleme zu löſen. pelhof zum Fluge nach Südamerika geſtarket und ſetzte Don⸗ nerstag ſeinen Flug nach Rio de Janeiro fort. Die D—A— 0 mit dem deutſchen Taufnamen „Pommern“ wird geführt von den Flugkapitänen Alfred Henkel von der Deutſchen Lufthanſa. der bekannt iſt durch ſeine Flüge nach Newyork und Tokio, und Günther Schu⸗ ſter vom braſilianiſchen Condor⸗Syndikat, der ſeit 1927 in Braſilien tätig iſt und heute auf mehr als anderhalb Mil⸗ lionen Luftkilometer zurückblicken kann. Das Flugzeug D A—4k— 0 wurde vom Condoc⸗Syndikat erworben, um künftig auf den großen Strecken der Braſilianiſchen Fluggeſellſchaft, die ausſchließlich deutſches Flugzeugmate⸗ rial verwendet, eingeſetzt zu werden. Dieſer erſte Ueber⸗ führungsflug eines Landverkehrsflugzeuges über den Süd⸗ aklantik iſt ein neuer und ſchöner Beweis für die Leiſtungs⸗ fähigkeit der Fokke-Wulf FW 200. Im Hinblick auf die beſonderen klimatiſchen Bedingungen, unter denen das Flugzeug ſeinen Dienſt in Südamerika zu verſehen hat, wurde es in Deutſchland einer längeren eingehenden Er⸗ probung unterworfen, an der neben Beſatzungen der Deut⸗ ſchen Lufthanſa auch Flugzeugführer und Maſchiniſten des Condor⸗Syndikats beteiligt waren. Mit dieſem Ueberführungsflug war in keiner Weiſe eine Rekordabſicht verknüpft. E wurde vielmehr auf völ⸗ lig verkehrsmäßiger Grundlage durchgeführt. Die D—A—4— 0 flog von Berlin zunächſt nach Se⸗ villa und von dort nach einer kurzen Pauſe weiter nach Bathurſt, dem afrikaniſchen Stützpunkt des Luftpoſtdienſtes Deutſchland Südamerika der Deutſchen Lufthanſa. Von hier aus erfolgte dann gegen Abend der Start zum Fluge über den 3050 km langen Atlantik⸗Abſchnitt nach Natal an der braſilianiſchen Küſte, wo die Beſatzung bei der Landung von den Behörden und der Bevölkerung, vor allem aber von den Kameraden der Lufthanſa und des Condor⸗Syn⸗ dikats, herzlich begrüßt wurde. Die D—A—4—F—0 iſt ein normales Serien- blend denne, wie es auch von der Lufthanſa im Strecken⸗ ienſt verwendet wird. Sie iſt mit vier BMW⸗132⸗L⸗Moto⸗ ren von je 750 PS ausgerüſtet mit Askania⸗Kursſteuerung, mit Telefunken⸗ und Lorenzfunkgeräten verſehen. Sie kann neben vier Mann Beſatzung 26 Fluggäſte befördern. Die Tatſache, daß nunmehr die zurzeit ſchnellſten und wirtſchaftlichſten Großverkehrsflugzeuge auch in Südamerika Verwendung finden— in wenigen Wochen ſoll eine zweite Jokke-Wulf-J W. 200 nach Braſilien übergeführt werden— muß man als eine weit über die Grenzen Europas hinaus⸗ gehende Anerkennung der Leiſtungsfähigkeit unſerer Luft fahrkinduſtrie buchen, zumal die JW 200, abgeſehen von einer Reihe europäiſcher Staaten, auch von Japan ange⸗ kauft worden iſt, um dork im planmäßigen Streckendienſt zu fliegen. Santiago. Das deutſch⸗chileniſche Handels⸗ und Ver⸗ rechnungsabkommen wurde zu den gleichen Bedingungen um weitere ſechs Monate bis zum Jahresende verlängert. Kurzmeldnngen Prag. Staatspräſident Dr. Hacha gab auf der Prager Burg ein Abendeſſen, an welchem der Reichsprotektor Frei⸗ herr v. Neurath und der zurzeit in Prag weilende Fi ganzminiſter Graf Schwerin von Kroſigk teilnahmen. Rom Der Sultan von Auſſa, der ſich während des ibeſſiniſchen Feldzuges ſofort mit ſeinen Streitkräften auf die Seite Italiens geſtellt hatte, iſt in Begleitung von Dan⸗ kali⸗Notabeln zu Beſprechungen mit zuſtändigen italieni⸗ chen Stellen in Rom eingetroffen. Kom. 500 italieniſche Spanienfreiwillige ſind an Bord der Dampfer„Sardegina“ und„Piemonte“ in Neapel ein⸗ getroffen, wo ſie von Behörden und Bevölkerung überall herzlich begrüßt wurden. Anſchließend nahm der Kronprinz unter begeiſterten Kundgebungen die Parade. 5 . Brüſſel. Die Flämiſch⸗Katholiſche Kammerfraktion nahm eine Entſchließung an, in der ſie ihre Treue zu der Au⸗ Benpolitik der vollſtändigen Unabhängigkeit bekräftigt. „Einer Regierung, die ſich von dieſer Politik entfernen würde, könne ſie ihr Vertrauen nicht geben.“ Paris. Das amtliche Geſetzblatt veröffentlicht eine Ver⸗ ordnung, derzufolge der Vizeadmiral Darlan, Chef des Admiralſtabes der Marine, Vizepräſident des Oberſten Mo⸗ rinerates, den Rang eines Admirals mit der Funktion eines Chefkommandanten der Seeſtreitkräfte und den Titel eines Flottenadmirals erhält. In Rio de Janeiro glatt gelandet. Das Großflugzeug„Fokke⸗Wulf 200“ iſt in Rio de Janeiro um 11.20 Uhr Orkszeit wohlbehalten gelandet. Das Flugzeug legte die Reiſe Berlin—Rio de Janeiro in 96 Stunden vier Minuten zurück. Bei der Ankunft in der bra⸗ ſilianiſchen Hauptſtadt wurde den Fliegern von den Ver⸗ tretern der Militär⸗ und Zivilluftfahrt ein herzlicher Emp⸗ fang bereitet. f Großfeuer vernichtet zwanzig Wohnhäuſer Kowno, 30. Juni. In Schilala im Kreis Tauroggen brach ein Brand aus, der in kürzeſter Zeit 20 Wohnhäuſer und ebenſoviele Wirtſchaftsgebäude einäſcherte. Die Aus⸗ breitung des Brandes wurde durch den ſtarken Wind und die große Trockenheit begünſtigt. Das Feuer griff ſo ſchnell um ſich, daß die Bewohner nur das nackte Leben retten konnten. Wieder ein Großfeuer im Herzen Londons London, 29. Juni. In der Londoner City kam es zum drittenmal innerhalb weniger Tage zu einem Großfeuer, In einem Warenhaus unmittelbar an der Themſe brach ein Brand aus. Wenn die Polizei auch bisher noch keiner⸗ lei Beweismaterial dafür beſitzt, daß es ſich hier um eine Brandſtiftung iriſcher Nationaliſten handelt, ſo herrſcht doch die Anſicht vor, daß es ſich bei den drei unmittelbar auf⸗ dea per io genen Bränden kaum um einen Zufall han⸗ eln kann. 5 2 . Ber Apendyrotttſch neyt nett und einladend aus. s iſt noch hell draußen, es iſt um die Zeit der längſten age, aber die drückende Hitze hat etwas nachgelaſſen. „Warten Sie— ich gebe Ihnen noch ein Kiſſen!“ Reinhold holt einen ganzen Arm voll aus dem Zimmer und polſtert den Korbſtuhl damit aus.„So! Noch eins in den Rücken.. Der Tiſch hat eine Leiſte— darauf können Sie die Füße ſetzen!“ „Ich bin doch nicht krank!“ wehrt Mara lachend. „Aber müde!“ Er ſieht mit einem mitleidigen Lächeln auf ſie hinunter.„Sitzen Sie jetzt bequem?“ „Fabelhaft!“ f 5 1 „Ach, Kinder, ich finde es ſo gemütlich bei euch!“ ſagt Lia.„Es tut mir geradezu leid, daß ich mich nicht zu euch ſetzen kann.“ 5. „Tun Sie's doch!“ meint Reinhold.„Sie ſind herz⸗ lich eingeladen!“ „Ich bin doch verabredet!“ „Ach, laſſen Sie Ihre blöden Verabredungen ſchießen! Was haben Sie davon, wenn Sie ſich wieder ein paar Lot—— abtanzen? Sie ſind mager— Pardon— ſchlank enug!“ 5„Tanzen—“ Daran hätten Sie mich nicht erinnern ſollen! Ich kann tanzen heute abend— ſogar ausnahms⸗ weiſe mal mit einem Menſchen, der wirklich gut tanzt Nein, Peterchen, dagegen kann eure Loggia nicht an. Alſo, laßt es euch gut ſchmecken und bewahrt mir ein freund⸗ liches Andenken! Tjö!“ „So!“ ſagt Reinhold, der ſie höflich bis zur Tür be⸗ gleitet hat, und rückt ſeinen Stuhl zurecht.„Nett, daß Sie mir erlaubt haben, hierzubleiben! Ich hätte Ihnen das Reich auch gern allein überlaſſen. Aber ich bin froh, daß ich hier ſitzen darf!“ Er iſt nicht im geringſten ver⸗ legen oder behindert durch ihre Gegenwart. Mara iſt gewöhnt, mit vielen fremden Menſchen zu reden; aber es ſind faſt immer dieſelben Sätze, die ſie nun ſchon faſt im Schlaf vorbringen kann. Mit einem wildfremden jungen Mann an einem Tiſch zu ſitzen— und noch dazu an ſeinem Tiſch—, das iſt ihr neu und macht ſie befangen.„Aber ich bitte Sie...“ Sie fühlt ſelber, wie konventionell ſie ſpricht, und ärgert ſich dar⸗ über.„Ich habe doch Ihnen nichts zu erlauben— in Ihrem eigenen Hauſe..“ „zHaus iſt gut! Aber man gewöhnt ſich ja dran, ſo eine Bude ſein„Haus' zu nennen. Und man empfindet's auch bald ſelber ſo— beſonders, wenn man ſein bißchen Kram mit ſich herumſchleppt, um ſich's wohnlich zu machen.“ „Es iſt ſicher viel hier Ihr Eigentum?“ Mara wirft einen Blick in das Zimmer.„Das ſieht man gleich. So viele Bücher— und ſo gute Bilder— das gibt's nicht in möblierten Zimmern.“ „Ja? Finden Sie die Bilder gut?“ Ein Rot der reude überfliegt ſein braunes Geſicht.„Die hab ich näm⸗ lich alle ſelbſt gemacht!“ Mara weiß es ganz genau. So viel weibliche Schlau⸗ heit hat ſie ſchon, um ſich ſo etwas zu merken und es bei paſſender Gelegenheit anzubringen. Aber ſie tut ſehr er⸗ ſtaunt.„Nein, wirklich? Alſo ſind Sie Maler?“ „Maler? Ach wo! Ich hab ein bißchen Talent, und ich hab ein bißchen was dazugelernt... Darf ich Ihnen Tee eingießen?.. Aber ich mache das nur ſo— zu meinem Vergnügen.“ „Das iſt aber ſehr ſchön, wenn einem der Beruf zu ſolchen Vergnügungen Zeit läßt!“ Mara findet dieſe Be⸗ merkung ſelber ziemlich dreiſt, aber ſie braucht ja nichts von ihm zu wiſſen, und ſie iſt neugierig, was er darauf antworten wird. „Beruf—? Tja...“ Einen Augenblick rührt er mit geſenkten Augen unnötig lange in der Teetaſſe. Dann lacht er auf:„Wenn ich den nur hätte! Wiſſen Sie keinen 9887 für mich? Ich bin grade ſehr auf der Suche da⸗ nach! Mara nimmt ſeine Frage ganz ernſt.„Dazu müßte ich erſt wiſſen. was Sie können und was ſie wollen. „Konnen—? Wenig. Und wollen—? Viel. Aber Sie brauchen ſich wirklich nicht Ihren hübſchen Kopf dar⸗ über zu zerbrechen! War ja nur Unſinn, Fräulein Holm! Eſſen Sie lieber noch etwas Schinken! Der iſt ausge⸗ zeichnet.“. „Einen Beruf muß man ſchon haben heutzutage; Sie ſind eigentlich alt genug. Oder darf ich das nicht ſagen? „Doch, das dürfen Sie!“ Er lächelt über ihren Ernſt, als ob er zu einem Kind ſpräche.„Ich bin vierundzwan⸗ zig— bald fünf. Aber bis jetzt habe ich ſtudiert.“ „Alſo dann müſſen Sie eigentlich erſt ein Examen machen, ehe Sie einen Beruf ergreifen können?“ „Wozu?“ Er zuckt die Achſeln.„Was ich leiſten kann — eine praktiſche oder künſtleriſche Arbeit—, das kann ich auch ohne Examen.“ a „Dann iſt es eigentlich ſchade um die Jahre!“ Maras Geſicht bleibt ſehr nachdenklich.„Sehen Sie: Ich bin dreiundzwanzig— aber ich ſtehe ſchon ſechs Jahre im Beruf. Da hab ich denen viel voraus, die in meinem Alter erſt anfangen wollen.“ 5 „Schrecklich!“ ſagt Reinhold in einem Ton aufrichti⸗ ger Bekümmernis.„Seit ſechs Jahren ſtehen Sie im Be⸗ ruf— in wortwörtlichſter Bedeutung? Die Welt iſt un⸗ gerecht, daß ſie ſo etwas zugibt. So ein ſchönes, zartes Mädelchen wie Sie ſollte nicht arbeiten müſſen!“ Wenn er ſolche törichten Redensarten von ſich gibt, wird Mara aus ihrer Zurückhaltung herausgeriſſen. „Was iſt das für ein Blödſinn?“ widerſpricht ſie lebhaft. „Erſtens bin ich weder ſchön noch zart. Und zweitens hat es einer Frau noch nie im Beruf geſchadet, wenn ſie nett ausſieht. Im Gegenteil. Das wär ja noch viel ungerech⸗ ter, wenn nur die häßlichen Frauen arbeiten ſollten, die es ohnehin ſchon ſchwerer haben im Leben. Und a ſollen die Hübſchen anfangen? Alle zum Film geen Obgleich ich gar nicht ſagen will, daß das keine Arbei wäre.: Aber die meiſten denken ſich's ſo: einfach ſich photographieren laſſen und dafür viel Geld kriegen. — le wolken⸗ werſten das im en, wo beiden 1 bon Bisher wohner n über⸗ tet dag jen an- Zungen Staatz. ten auf ei ſinn ahnygz den ha plifewg Landes erufene bo. 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Nach der Bekanntgabe von organiſatoriſchen Mitteflungen durch den Gaugeſchäftsführer Rückert begann die Vor⸗ tragsreihe. Obergebietsführer Kemper ging auf die praktiſche Durchführung des Reichsjugendgeſetzes ein. Er ſchilderte den Stand der Heimbeſchaffung in Baden. 99 HJ.⸗Heime ſeien teils fertig, teils in Angriff genommen. Der Landdienſt der Hitlerſugend werde nach Ueberwindung der Schwierigkeiten in der Beſchaffung geeigneter Unterkünfte auf eine breitere Grundlage geſtellt. Landesbauernführer Engler⸗Füßlin gab ſeiner Freude über die allgemeine Anerkennung Ausdruck, die die Reiſe der Kreisleiter zu den badiſchen Neubauern in Schleſien gefunden habe. Baden marſchiere in der Neubildung deutſchen Bauerntums mit an der Spitze. Es habe ſich erwieſen, daß der badiſche Kleinbauer wie kaum ein anderer die Fähigkeit zum Siedeln mitbringe. Der Landesbauernführer betonte des weiteren den großen Wert des Landdienſtes als unentbehr⸗ liche Hilfe des Bauern und als ideelles Erziehungsmittel für die ſtädtiſche Jugend. Er gab ſchließlich einen Ueberblick über den umfangreichen Einſatz zur Einbringung der diesjährigen Ernte. Der Leiter des Landesfremdenverkehrsverbandes, Gab⸗ ler, ſchilderte die Bedeutung des Fremdenverkehrs für unſeren Gau. Die Förderungsmaßnahmen betrachte man heute nicht mehr ſo unter dem Geſichtswinkel der Werbung, ſondern der Leiſtungsſteigerung. Dieſe Auffaſſang habe in Baden von jeher beſtanden. Staatssekretär Eſſer habe anerkannt, daß Baden das Land mit der gepflegteſten Gaſtlichkeit ſei. Der Geſchäftsführer des Landesverbandes Baden des VD A., Mampel, dankte den Hoheitsträgern für ihre Mit⸗ wirkung bei der erfolgreichen Durchführung des Tages des deutſchen Volkstums. Er habe gezeigt, daß die Menſchen hier im Grenzland ſich beſonders den Landsleuten jenſeits der Grenzen verbunden fühlten. Zum Abſchluß der Führertagung nahm Gauleiter Robert Wagner das Wort. Er ging zunächſt auf verſchiedene Fra⸗ gen der politiſchen Tagesarbeit ein und ſtellte dann die gro⸗ ßen Aufgaben vor Augen, die der Partei in enger Verbun⸗ denheit mit dem Volk in uerer großen Zeit geſtellt ſeien. Von der Heidelberger Aniverſität. Heidelberg. Profeſſor Dr. Kurt von Raumer(Riga) wurde beauftragt, ab Sommerſemeſter 1939 den durch die Berufung von Profeſſor Kleo Pleyer nach Innsbruck frei⸗ gewordenen Lehrſtuhl für nere Geſchichte an der Univerſität Königsberg verkretungsweiſe wahrzunehmen. Prof. von Rau⸗ mer habilitierte ſich im Jahre 1929 an der Aniverſität Hei⸗ delberg, wo er im Frühjahr 1939 zum n. b. a. o. Profeſſor ernannt wurde. Im gleichen Jahre folgte er einem Rufe auf den durch den Weggang von Profeſſor Wilhelm Schüßler freigewordenen Lehrſtuhl für allgemeine Geſchichte am Herder⸗ Junſtitut in Riga(deutſche Hochſchule), wo er ſeit dem Früh⸗ jahr 1938 als ord. Profeſſor wirkte. Raumer hat auf dem Gebiet der deutſchen Einheitsbewegung des 19. Jahrhunderts ſowie insbeſondere der weſtlichen und öſtlichen deutſchen Grenz⸗ fragen hiſtoriſch gearbeitet. Verfaſſer eines Werkes über „Die Zerſtörung der Pfalz von 1689 im Zuſammenhang der franzöſiſchen Rheiltpolitik“(1930), Herausgeber der „Saar⸗Pfälziſchen Lebonsbilder“(1938) iſt er neuerdings mit Unterſuchungen zur Geſchichte des Weltkrieges, beſonders der deutſchen Oſtpoli ik, hervorgetreten. Mosbach.(Aufhebung der Gewerbeſchule Dimbach.) Durch Beſchluß des hieſigen Landrats wurde die Limbacher Gewerbeſchule aufgehoben. Die Gemeinden Balsbach, Krumbach, Limbach, Muckental, Robern, Trienz wurden dem Gemeindeſchulverband Mosbach und die Gemein⸗ den Heidersbach, Laudenberg, Waldhauſen(mit Einbach und Scheringen) dem Gewerbeſchulverband Buchen zugeteilt. () Untergrombach b. Bruchſal.(75 Jahre Lieder⸗ kranz.) Der„Liederkranz“ begeht am kommenden Samstag und Sonntag ſein 75jähriges Beſtehen mit einem Feſtkonzert, Ehrungen uſw. Dazu erſcheinen eine große Reihe benachbarter Geſangvereine. Der Jubelverein ſteht bereits 15 Jahre unter der erſprießlichen Leitung von Chormeiſter Adolf Behle fen. () Ettlüngen.(motorrad gegen Perſon en⸗ auto.) Auf der Straße Marxzell— Langenalb, oberhalb der Fiſchzuchtanſtalt, ſtießen ein Perſonenkraftwagen und ein Motorrad zuſammen. Die Lenkerin des Kraftwagens, eine Frau aus Karlsruhe, hatte eine Linkskurve geſchnitten und fuhr infolgedeſſen auf der linken Straßenſeite auf den ihr entgegenkommenden Motorradfahrer. Der Motorradfahrer erlitt ſchwere Verletzungen, u. a. mehrere Knochenbrüche und eine Gehirnerſchütterung. Er wurde in das Krankenhaus Neuenbürg verbracht. Die beiden ſchwer beſchädigten Fahr⸗ zeuge wurden ſichergeſtellt. () Leutesheim b. Kehl.(Tödlicher Sturz von der Treppe.) Der 56jährige Ratſchreiber Friedrich Hum⸗ mel wurde auf der Treppe des Nathauſes tot aufgefunden. Die Anſicht, daß Hummel auf der Treppe zu Fall gekommen war und an den Folgen des Sturzes ſtarb, wurde durch die gerichtsärztliche Unterſuchung beſtätigt. Aus den Nachbargauen Bickenbach(Bergſtraße).(Uuto vom Triebwagen erfaßt.) Am Südausgang von Bickenbach wurde an der Kreuzung der Neuen Bergſtraße mit der Nebenbahn Bik⸗ kenbach—Seeheim ein Landmaſchinenhändler aus Pfung⸗ ſtadt mit ſeinem Perſonenkraftwagen von einem Triebwa⸗ wagen erfaßt. Der Händler mußte mit einer Gehirnerſchüt⸗ terung und anderen Verletzungen ins Krankenhaus über⸗ führt werden Der Wagen wurde erheblich beſchädigt. Der Uebergang iſt durch eine Blinklicht⸗Signalanlage geſchützt. Ludwigshafen.(Radfahrer ſchwer verletzt.) In der Hauptſtraße im Stadtteil Mundenheim wurde ein Radler durch einen ihn überholenden Kraftfahrer mit An⸗ hänger erfaßt und zu Boden geſchleudert, wodurch er ſehr ſchwere Verletzungen erlitt. Man ſchaffte den Verunglückten ins Krankenhaus. Die Schuldfrage bedarf noch der Klä⸗ rung. — Bad Wimpfen.(Wimpfener Talmarkt.) Seit Jahrhunderten findet an Peter und Paul in Wimpfen der traditionelle Talmarkt ſtatt. Heuer wurde der Markt durch ein Landsſnechtstreiben und eine Stadtbeſchießung, die an. die Zeiten des 30jährigen Krieges erinnern ſoll, erweitert und bereichert. Am Donnerstag und Samstag werden die Türme und Mauern der Kaiſerburg bengaliſch beleuchtet. Neu iſt auch die Beleuchtung der Wimpfener Stadtſiſhouette. 8** N Mord im Auto Auf der Fahrt von Frankfurt nach Hanau erſtochen Hanau a. M., 30. Juni. Mitte Juni war in Hanau der Kraftwagen des aus Mühlhauſen in Thüringen gebürtigen 52jährigen Reiſevertreters Karl Engelhardt in defektem Zu⸗ ſtand aufgefunden worden. Engelhardt war ſeitdem ver⸗ ſchwunden. Nun wurde in einem Kleeacker bei Dörnigheim eine männliche Leiche gefunden, die nur noch mit dem Hemd be⸗ lkeidet war. Die Polizei ſtellte feſt, daß es ſich um den ver⸗ mißten Engelhardt handel. Anweit der Leiche ſaß ein jun⸗ ger Mann, der in einem Buche laß und neben ſich ein Mo⸗ korrad ſtehen hakte. Als die Polizei den Burſchen näher un⸗ kerſuchke, fand ſie bei ihm eine Fotografie des Engelhardt. Im Verhör geſtand der unge Mann— es handelt ſich um den 20jährigen Karl Franke aus Fulda— das Molorrad in Frankfurt a. M. geſtohlen zu haben und gab ſchließlich auch zu, mit Engelhardt in der Nacht zum 13. Juni d. J. im Auko von Frankfurt nach Hanau gefahren zu ſein, unker⸗ wegs Engelhardt durch mehrere Meſſerſtiche ermordek und die Leiche in den Kleeacker geſchleift zu haben. Nach der Tat zog Franke ſeinem Opfer die Kleider aus, die er in Frankfurt verkaufte. Franke geſtand weiter, das Auto des Engelhardt am 13. Juni in Hanau abgeſtellt und ſich dann in Frankfurt herumgetrieben zu haben. In Frank⸗ furt hat Franke dann ein Motorrad geſtohlen und iſt damit wieder nach Hanau gefahren. Franke, ein früherer Für⸗ ſorgezögling, iſt ſchon wiederholt mit den Strafgeſetzen in Konflikt gekommen. A Der Hund als Lebensretter. Auf dem Lippe⸗Seiten⸗ Kanal ſpielte ſich bei Weſel ein aufregender Vorfall ab. Ein etwa dreijähriges Kind ſpielte auf einem in Fahrt befind⸗ lichen Kahn mit einem Hund, wobei das Tier das Mäd⸗ chen auf einmal ſo ſtark anſprang, daß es nach rückwärts auswich und über Bord ſtürzte. Sofort ſprang der Hund dem Kind nach, faßte ſeine Kleidung und hielt es über Waſſer. Der Steuermann, der den Vorfall beobachtet hatte, konnte das Kind wohlbehalten wieder an Bord holen. b Wahnſinniger kötete ſein Kind. Nachts kam es in der Bauernſchaft Eyll bei Geldern zu einer ſchweren Bluttat. Der Einwohner Karl Albers ſchnitt ſeinem vierjährigen Sohn, der bei ihm im Zimmer ſchlief, mit einem Raſier⸗ meſſer die Kehle durch. Nach der Tat verließ der Mann das Haus und bat auf einem Bauernhof in der Nähe von Iſſum um Unterkunft, die ihm auch gewährt wurde. Im Laufe des nächſten Tages konnte er dort von der Polizei verhaftet werden. Wie bekannt wurde, litt Albers in der letzten Zeit an Verfolgungswahn. Zwei Beamte von der Lokomotive erfaßk. Auf dem Bahnhof Hengſtey bei Hagen wurden der Dienſtvorſteher der Bahnmeiſterei und ein Vermeſſungsinſpektor von einer Lokomotive erfaßt. Hierbei erlitt der Dienſtvorſteher der Bahnmeiſterei derart ſchwere Verletzungen, daß er Mitt⸗ woch im Krankenhaus ſtarb. Der Vermeſſungsbeamte wurde nur leicht verletzt. Tödlicher Unfall beim Rattenſchießen. Der 18jährige landwirtſchaftliche Arbeiter Martin Erk in Erlach bei Och⸗ ſenfurt wurde auf dem Scheunenboden ſeines Dienſtherrn erſchoſſen aufgefunden. Da der junge Mann nach Ratten n wollte, dürfte durch die ungeſchickte Handhabung es Zimmerſtutzens das Unglück paſſiert ſein. ab Nächtlicher Raubüberfall auf einen Greis. In Witten⸗ Heven wurde der 79 Jahre alte Kolonialwarenhändler Chriſtian Bielefeld nachts in ſeinem Schlafzimmer mit ſchweren Kopfwunden, die offenbar von Hammerſchlägen herrühren, lebensgefährlich verletzt aufgefunden. Eine gol⸗ dene Sprungdeckeluhr und 450 Mark Papiergeld waren aus einem verſchloſſenen Schrank geraubt worden. Von dem Täter, deſſen Kleidung wahrſcheinlich mit Blut beſudelt worden iſt, fehlt noch jede Spur. at Belrieb demoliert. In die vor vier Wochen in Breit⸗ ſcheid(Dillkreis) in Betrieb genommene neue Facondreherei drangen nachts bisher nicht ermittelte Täter ein und zer⸗ ſtörten hier die geſamte Einrichtung, beſonders aber die elektriſchen Anlagen dieſes Betriebes. Die Täter hatten ſich durch Eintreten der Türe gewaltſamen Einlaß in den Be⸗ trieb verſchafft. Durch die Tat erleidet der Vetrieb eine empfindliche Störung. Die Polizei hat umfaſſende Unterſu⸗ chungen vorgenommen. Lolcale Nuudocliau Gang durch Aehrenfelder Sonntagsfreude des Bauern iſt es, nach der ſchweren Arbeitsmühe der Woche einen Gang durch ſeine Aecker und Felder zu machen. Voller Hoffnung auf eine geſegnete Ernte geht er des Sonntagnachmittags auf den holperigen Rainen durch die wallende Saat, bleibt da und dort ſtehen und läßt manche Aehre prüfend durch ſeine ſchwielige Hand gleiten. Steht das Getreide auch ſchön, der Bauer iſt doch voller Sorge, weil er nicht weiß, ob er die ſegenſchwere Frucht auch glücklich heim unter Dach und Fach bringt. Noch ſind dieſe wallenden Aehrenmeere Verſprechungen; die Erfüllung ſelbſt ſteht noch aus. Angeſichts dieſer Abhängigkeit von höherer Macht wurzelt in den Bauernherzen ein ſtarker, frommer Glaube. Wallende Saat wiegt ſich im Winde! Ein Flüſtern und Wogen, ein Raunen und Rauſchen geht durch den Hal⸗ menwald. Er iſt die Urſprache der Natur, die uns erzählt vom Naturſegen, der ſich wieder auftet für ſo viele hoffende Menſchenherzen. Die Phantaſie unſerer Vorfahren dachte ſich die Natur belebt von gottgleichen Weſen. Sie waren des Glaubens, ein Fruchtbarkeitsdämon ziehe durch die Felder, der Geiſt des Ernteſegens:„Fro reitet auf goldborſtigem Eber über die wogenden Halme und ehrend ſenken ſie vor ihr die Häup⸗ ter!“ Und heute noch ſagt der Bauer, wenn der Wind über das blühende Getreidefeld ſtreicht und die Befruchtung be⸗ werkſtelligt:„Kornmutter geht übers Feld, heuer gibt's ein gutes Jahr“. Dieſer Fruchtbarkeitsdämon führte je nach der Gegend in früheren Zeiten verſchiedene Namen, ſo 5 8 der Alte, Roggenmuhme oder Roggenmutter. Auch in Tier⸗ verkleidung wähnte man dieſen Korngeiſt, und zwar als Kornwolf, Kornhund, Kornbock, Habergeiß, Erntehaſe, Wei⸗ zenſau uſw. Dieſe Tiernamen hängen wohl mit der Vorſtel⸗ lung unſerer Vorfahren zuſammen, daß außer den eigentlichen Korngeiſtern auf den Feldern auch dämonartige Weſen in Tiergeſtalt ſich aufhielten, die man mit der letzten Erntegarbe gefangennahm, weshalb auch dieſe Garbenbüſchel noch bis in die letzte Zeit hinein den gleichen Namen führten. 8 — Das Johanniswürmchen fliegt. Die Juniabende und ihre lauen Lüfte haben die Johanniswürmchen, auch Juni⸗ laternchen und Leuchtkäferchen, zum munteren Liebesſpiel auf⸗ gerufen. Hunderte von Feuerfünkchen hüpfen, ſchweben, ſchwir⸗ ren und glühen, leuchten kleinen Wieſen⸗ und Walbdlaternchen gleich durch die dämmernden Schatten der Juninächte. Wer einen der kleinen männlichen Feuergeiſter haſcht, findet an der Bauchſeite des Hinterleibs weißliche Flecken, zwei Leucht⸗ organe. Die flügelloſen, gleichfalls und noch ſtärker auf⸗ leuchtenden Weibchen liegen an Rainen, Weg⸗ und Waldrän⸗ dern im niederen Graſe und warten der Paarung. Johannis⸗ würmchen ſind äußerſt nützliche Tiere. Sie nähren ſich von den überaus ſchädlichen nackten Schnecken. Selbſt Larven und Eier mancher Leuchtkäferchen leuchten oder zeigen einen ſchwa⸗ chen phosphoreſzierenden Schein. Aus dem Gerichtsſaal Meineidsprozeß als Nachſpiel eines Schiffsunfalls. Mannheim. Vor dem Mannheimer Schwurgericht hatte ſich der 49 jährige vielfach vorheſtrafte Karl Roeder aus Speyer zu verantworten, weil er wiſſentlich ein falſches Zeug⸗ nis unter Eid beſtätigt hat. Der Angeklagte war als Zeuge in einem Schiffahrtsprozeß geladen und hatte dort durch ſeine wiſſentlich falſchen Angaben den Prozeß in eine falſche Bahn geleitet. Er ſtand in Dienſten eines Schiffahrtsunter⸗ nehmens als Matroſe auf einem Rheinlaſtkahn. Der Kahn, auf dem er beſchäftigt war, fuhr von Karlsruhe aus tal⸗ wärts und war zuſammen mit noch drei anderen Kähnen an einem Schlepper angehängt. In der Höhe von Ketſch, o die Schiffsführer von der bayeriſchen Seite auf die badiſche hinüberwechſeln, fuhr der Kahn, auf dem ſich der Angeklagte befand, auf eine Kiesbank und riß vom Schlepper ab. Die nachfolgenden Kähne ſtießen dann auf den verunglückten Kahn auf, ſodaß es eine große Havarie gab. In der folgenden Verhandlung ſagten die Zeugen aus, daß die Schuld an dem Schleppzugführer gelegen hätte, da er in zu harter Fahrt die Kiesbank überquerk und ſo den Anfall hervorgerufen habe, Der Schleppzugführer wurde daraufhin verurteilt, legte abel gegen das Urteil Berufung ein. Nun hatte die Gegen⸗ partei den Angeklagten, der beim erſten Prozeß nicht als Zeuge geladen war, ausfindig gemacht und ihn in gewiſſem Sinne für ſich verpflichtet, ſodaß er ehen Ausſagen im Berufungsprozeß zu ihren Gunſten abgab. Roeder wurde nun wegen eines Verbrechens des Meineids unter Zubilligung des Strafmilderungsparagraphen zu einem Auchen dre Monaten Zuchthaus verurteilt. Die bürgerlt Meral rechte wurden ihm für drei Jahre aberkannt. Sechs onate der Unterſuchungshaft kommen in Anrechnung. 5 Ein Jahr und neun Monate Gefängnis wegen Notzucht. Mannheim. Die Große Strafkammer verurteilte den 33jährigen Erich K. aus Worms wegen Notzuchtverbrecheng zu einem Jahr und neun Monaten Gefängnis. Die bürger⸗ lichen Ehrenrechte wurden ihm auf die Dauer von drei Aich ren aberkannt. Der Angeklagte hatte für vier außereheliche Kinder un ein eheliches Kind zu ſorgen. Er wurde in den Fürſorgeakten als ein aſozialer Menſch geſchildert. Im April 1938 hat ſich herausgeſtellt, daß K. einen falſchen Ausweis mit ſich führte, der ihn als„Polizeibeamten“ legimierle. Außerdem brachte es der Angeklagte fertig, ſeiner„Braut“ überſchwengliche Liebesbriefe zu ſchreiben, während er zur ſel⸗ 29 191 5 Mannheimer und Aach ener Einwohnerinnen eläſtigte. i —— Fefe nie Enilleso ge 2 hach der Sedrguchsantwelſung oder dan beg 8 Zucher 15 damen 95 ö 4 8 5 en. Sobald ſie nimmt man ſie von der Fochſtelle, ö 8 bebe dach ſeigendem ſiezert: gibt das mit Mich und Eigelb becguiclle Soſtenpuldet . 5 Nl milch. unter Rühten hinein und läſſt noch einige llale aufßochen. * 8 Damit ſich keine fiaut bildet, cühtt man die Soſſe während 5 8 50 f(2 gehäufte eſſl) Zucker. des kckaltens häufig um. Hurz dot dem fneichten wied das i erlangen, Siedię neuen. hoden ne delbrrDomllinhdrt ae enen elde und due d al gedabl *— 2 0 oſle gezogen. . 77/ ⁰—é—G Dae, f eee Canille-Seſdmackh, ſohangisbeecen, ffimbeeren, entſteinten f uſto oder OrdlugustDetker gieleſeld ene. e aus Or Detker Soßenpuluer llanille. Ges 5. i 8„Die Landesverſichetzungsanſtalt hat rund 1 845 000 Mark 1 2 Die Badiſche Heimſtätte GmbH. 1 die Rheinſſche Hypothekenbank Mannheim rund Neuerung In der Klarhaltung der Arbeitsbücher Wesentliche Ausweitung im Geſchäſtsſahr 1938. 087 000 Mark, die Sparkaſſen 375300 Mark. Von Indu⸗ NSG. Die Badiſche Heimſtätte GmbH., Treuhandſtelle für Wohnungs⸗ und Kleinſiedlungsweſen, Karlsruhe, berichtet von einer weſentlichen Ausweitung ihrer Tätigkeit im zweiten Geſchäftsjahr. Obwohl der organiſatoriſche Aufbau noch zu Ende geführt werden mußte, konnte das Bauprogramm voll durchgeführt, ja gegenüber dem Boranſchlag erheblich ver⸗ größert werden. Der Betriebsapparat wurde ſo vervollkomm⸗ net, daß er für kommende große Aufgaben jederſeit einſatz⸗ bereit 8 Das Stammkapital der fungen Geſellſchaft wurde um 1 auf 2 Millionen erhöht. An erſter Stelle in der Arbeit der Heimſtätte ſtand wie⸗ derum die Errichtung von Arbeiterwohnſtätten für den Vier⸗ jahresplan insgeſamt ſind 1536 Wohnungseinheiten in Bau geſetzt worden, dazu kam die Fertigſtellung von 614 Woh⸗ mungseinheiten, deren Bau bereits im Jahr 1937 begonnen war. Das durchgeführte Geſamtprogramm umfaßt alſo 2150 Wohnungseinheiken, bezugfertig wurden davon 888. Die ſtriewerken wurden 870000 Mark für den Bau von 839 Arbeiterwohnſtätten gewährt. Mark. Beim Jahresabſchluß ergab ſich noch Vornahme von ingen, Rückſtellungen, ein Reingewinn von 53 307,56 Abſchreibi Mark. Wald, Wild und Autobahn Kein Gegenſatz von Technik und Natur. Berlin, 30. Juni. Auf der 4. Vollſitzung der Großdeut⸗ ſchen Reichstagung der Forſtwirtſchaft ſprach am Donners⸗ tag der Generalinſpektor für das deutſche Straßenweſen, Prof. Dr. Todt. Er wies einleitend darauf den rund 14000 km geplanten Re km und von den 46 000 km Reichsſtraßen etwa 12 000 km durch Waldgebiete führen. 2 Wr J Die Geſamtſumme der bewil⸗ ligten Reichs⸗ und Landesdarlehen betrug rund 2735 000 hin, daß von ichsautobahnen 3—4000 und der Arbeitsbuch kartei Durch die Verordnung über das Arbeitsbuch vom 22. 4. 39, veröffentlicht im Reichsgeſetzblatt J Seite 824, ſind neben der Erweiterung des arbeitsbuchpflichtigen Perſonen⸗ kreiſes folgende Aenderungen eingetreten, auf die wir die Unternehmer und ihre Gefolgſchaftsmitglieder beſonders hinweiſen. 1. Arbeiter, Angeſtellte, Lehrlinge, Volontäre, Prakti⸗ kanten und mithelfende Familienangehörige ſind verpflichtet, Wohnungsänderungen unverzüglich dem Unternehmer anzu⸗ zeigen. Dieſer nimmt die Aenderung im Arbeitsbuch vor und erſtattet dem Arbeitsamt auf vorgeſchriebenem Vordruck die erforderliche Anzeige. Zuwiderhandlungen müſſen ſtraf⸗ rechtlich verfolgt werden. Dem ſetzt ſich alſo auch das Ge⸗ folgſchaftsmitglied aus, das die ihm auferlegte Anzeige der Wohnungsänderung an den Unternehmer unterläßt. .Der unter Ziffer 1 genannte Perſonenkreis iſt ver⸗ Maßnahmen erſtrecken ſich auf 133 Gemeinden im ganzen 8. 5 5; pflichtet, Aenderungen des Familiennamens auf vorge⸗ 0 0 b. Ei 9e 1 55 der Heimſtätte aus 9„Straßen ſind Kulturträger“, ſo führte Dr. Todt weiter ſchriebenem Formblatt dem zuſtändigen Arbeitsamt unter ant. großer Teil der von der Heim 1 aus.„Sie müſſen Beſtandteile der Landſchaft ſein. An den f Wohnungsbautätigkeit iſt zuſätzlich zu der allgemeinen Woh⸗ 8 ö nungstätigkeit erfolgt. Der Bedarf an Kleinwohnungen, be⸗ ſonders vierräumigen, iſt in den mittleren Gemeinden und Städten weiter ſtark angewachſen. Die mit den von der Heimſtätte gebauten Kleinſiedlun⸗ gen gemachten Erfahrungen ſind durchaus gut. Es iſt ge⸗ lungen, die früher bemängelte Eintönigkeit in der äußeren Geſtaltung und Gruppierung zu vermeiden und durch freund⸗ liche Farbgebung eine gefällige Einfügung in die Landſchaft zu erzielen. Im einzelnen wurden ſeit Gründung der Heimſtätte 309 Kleinſiedlerſtellen errichtet, ferner ſind 280 Volkswohnungen (außer denen in Blumberg), in den Städten Radolfzell, Lör⸗ rach, Villingen, Lahr, Heidelberg u. a. in Bau geſetzt worden. Unter den Siedlungsmaßnahmen im Rahmen des Vier⸗ jahresplanes iſt vor allem die Siedlung Blumberg zu nennen. Zu den im Jahre 1937 bereits in Bau geſetzten und zum Teil damals ſchon fertiggestellten 1. und 2. Bauabſchnitten, welche 400 Arbeiterwohnſtätten umfaſſen, wurde im Bericht⸗ jahr der Bau des 3. und 4. Abſchnitts begonnen. Der 8. umfaßt 250 Wohnungen; bis Ende des Jahres waren davon etwa 90 Wohnungen bezugsfertig. In dem Ende Auguſt begonnenen 4. Abſchnitt ſind bereits Weitere 366 Wohnungen vorgeſehen. Im Raßmen des Vierjahresplanes wurden ferner in Gutmadingen 12 Bergarbeiterwohnungen und für die Berg⸗ verwaltung Südbaden der Vereinigten Stahlwerke in Her⸗ bolzheim und Ringsheim 100 Wohnungen errichtet, die be⸗ reits bezugsfertig wurden. An Landarbeiterwohnungen wurden 54 in Bau geſetzt, darunter 35 Eigenheime und 6 Heuerlingswohnungen. Außer⸗ dem ſind im Auftrag des Oberfinanzpräſidenten in Meers⸗ burg 5 Mietwohnungen für Lehrer der Reichsfinanzſchule in Bau geſetzt worden. i f Die im Berichtsjahr neu begonnenen Wohnungsbauten erforderten einen Aufwand von 9 808 000 Mark. Seit ihrer Gründung bis Ende 1938 hat die Heimſtätte Wohnungen für insgeſamt 13 875800 Mark errichtet. An Bauaufträgen wurden an Handwerker und Lieferanten über 11 Millionen Reichsautobahnen werde gezeigt, daß Technik und Natur nicht im Gegenſatz zu einander ſtehen, daß vielmehr die wohlverſtandene Technik nichts anderes ſei als angewandte Natur“. Straßen dürften dem deut Inhalt deutſchen Weſens ſei, keine Wunden ſern ihn ſo zeigen, wie ihn der deutſche Men hunderten empfinde: als das große Wunder Zahlloſen deutſchen Menſchen ſei durch die neuen Reichs⸗ zutobahnen der Wald wieder erſchloſſen worden. Das ſei alſo gleichzeitig eine bedeutende Erweiterung des Natur⸗ ſchutzvarkgedankens. Endlich behandelte Prof. Wil deutſchen chung unſerer „Sonderzug nach Stuttgart am 2. Juli. Für den Kdߧ.⸗Sonderzug nach den 2. Juli ſind noch hältlich. Dr. Todt noch die Frage des dſchutzes an den Reichsautobahnen und betonte, daß durch die Warnſchilder bereits recht viel erreicht worden ſei. Gegenwärtig werde ein neuer Vorſchlag, Wild durch Schwachſtromkabel von den Autoſt zuhalten, einer ſorgfältigen Prüfung unterzogen. Der Generalinſpektor ſchloß mit der Jeſtſtellung: Jorſt⸗ leute und Skraßenbauer häkten ein gemeinſames Ziel: Der deulſche Wald an den Straßen des Führers muß für alle Zeiten der Ausdruck des Empfindens des nakurverbundenen Menſchen und ſomit ein Beitrag zur Verherrli⸗ geliebten deutſchen Heimaf ſein! ſchen Wald, der der beſte chlagen, ſon⸗ nämlich das raßen zurück⸗ Stuttgart am Sonntag, n einige Karten bei Friſeur Volk er⸗ Preis RM. 3.30. Sofort abholen. ſeit Jahr⸗ er Natur. Mannheimer Schweinemarkt v. 29. Juni. Auftrieb und Preiſe: 250 Ferkel bis ſechs Wochen 15 bis 25, über ſechs Wochen 27 bis 43; 55 Läufer, 44 bis 50 Mark. Marktver⸗ Marktberichte Ohne Gewähr. lauf: ruhig. Mannheimer Geirefdegroßmarkt v. 29. Juni. Sämtliche vergeben. Notierungen unverändert. Vorlage des Arbeitsbuches und amtlicher Unterlagen an⸗ zuzeigen. Die Anternehmer müſſen zu dieſem Zweck dem Buch⸗ inhaber das Arbeitsbuch aushändigen. Namensänderungen werden in der Hauptſache bei Eheſchließungen von weib⸗ lichen Buchinhabern vorkommen. Es wird beſonders darauf hingewieſen daß auch ſolche weibliche Arbeitsbuchinhaber zur Erſtattung der Anzeige über die Namensänderung verpflich⸗ tet ſind, die infolge Verheiratung keine Beſchäftigung mehr aufnehmen wollen. Die erforderlichen Formblätter werden beim Arbeitsamt und ſeinen Nebenſtellen koſtenlos abge⸗ geben. 5 3. In Betrieben und Verwaltungen mit mehreren Niederlaſſungen oder Dienſtſtellen ſoll das Arbeitsbuch bei der örtlichen Niederlaſſung oder Dienſtſtelle aufbewahrt und geführt werden, bei welcher der Arbeitsbuchpflichtigs beſchäftigt iſt. 4. Ferner ſind im Arbeitsbuch künftig die Geburtsjahre I hiche Tag und Monat der Geburt— der minderjährigen Kinder einzutragen Auf den Arbeitsbuchanträgen iſt zu dieſem Zweck eine beſondere Rubrik„Geburtsjahre der Kinder unter 21 Jahren“ vorgeſehen. Falls ein Unternehmer die Ge⸗ burt des Kindes eines Gefolgſchaftsmitgliedes unter Vor⸗ lage des Arbeitsbuches und Geburtsſcheines dem Arbeitsamt meldet, ſind zur Ergänzung des Arbeitsbuches und der Ar⸗ beitsbuchkarte auch die Geburtsjahrgänge der früher 95 borenen Kinder unter 21 Jahren zu melden. Die Geburks⸗ jahre der Kinder männlichen Geſchlechts ſind zu under⸗ ſtreichen. 5. Für die Ausſtellung von Erſatzbüchern für in Verluſt geratene oder unbrauchbar gewordene Arbeitsbücher wird eine Gebühr bis zu 5.— RM.(bisher 1.— RM.) erhoben, die der für den Ausfall verantwortliche Unternehmer odel Buchinhaber zu tragen hak. Bet der Bedeutung, die der Klarhaltung der Arbeits⸗ buchkartei zur Lenkung des Arbeitseinſatzes nach ſtaats⸗ politiſchen Geſichtspunklen zugemeſſen werden muß, erwartet das Arbeitsamt, daß die Unternehmer und ihre Gefolg⸗ ſchaftsmitglieder ſich bemühen, die genannten Beſtimmungen genaueſtens einzuhalten. Jüngeres — Amtliche Bekaummachung der Stadt Mannheim r en Bekämpfungsmaßnahmen zur Abwehr des Mädchen, 1 25 Kartoffelkäfers für das Jahr 1939. das in Maſchinen⸗ 1 5 Auf Grund der 7. Verordnung zur Abwehr des ſchreib. u. Steno⸗ 0 aulsala LILVHAN HARNVNEY Kartoffelkäfers und der Anordnung des Herrn Polizei⸗ graphie bewandert Doſe 50, 65 Pfg. präſidenten vom 23. Juni 1939 wird mit ſofortiger Wirkung die erſte allgemeine Spritzung der Kartoffel- felder zur Abwehr des Kartoffelkäfers durchgeführt. Die Spritzung muß bis zum 8. Juli 1939 beendet ſein. Es wird gewannweiſe nach Anordnung der ſtädtiſchen us lie ei iſt, geſucht. Angebote an die Geſchäftsſt. d. Bl. Föſtheringe I. Jom. Doſe 35 Pfg. Filetheringe 9 5 in 8 verſch. Soſen, ee e en ge 1 1 5 Wagenſeile Doſe 45 Pfg. 5 Sämtliche nutzungsberechtigten Kartoffelpflanzer ſin ã MIT VHrrORIO DE verpflichtet, ſich auf Anforderung der ſtädt. Landwirt⸗ e e 5 l 5 N ſchaftsabteilung zu beſonderen Dienſtleiſtungen zur erleinen 125 81 45 Pfg Ein neues Liebespaar liche fed enter halb n 1 ſich 1055 Nollenſeile Doſe 50 Pfg. erobert die Welt in dem e Pferdebeſitzer halbtägig zur Uebernahme von Ge⸗ 85 5 8 ſpannarbeiten bereit zu halten. Die jeweiligen An⸗ Gerüfſtſtricke Deutſche schönen 1 Ufafihm! forderungen ergehen rechtzeitig durch die ſtädtiſche fertigt an Salzhefinge Heute bis Sonntag Landwirſſchaftsabteilung. Vor Beginn der Spritzung rich Stoyk St. 8 Pfg. je abends 8.30 Uhr. 1 85 95 denen ene Lieder derte a* OMOW. ak. Pürthwemm e eldern alle vorhandenen blühenden Unkräuter zu ent⸗ ingen, 2 un fernen. Friedrichsfelder⸗ kin verdorbener Sonntag, weil die Schuhe drücken- Lebensmittel. für Kinder. Mannheim, 28. Juni 1939. Oer Oberbürgermeiſter. ſtraße 41. 1 1 1 9 D 1 7 8 on rmieden Werden. . ³˙ A ³/ AA wenn de ſrse Schobs 1 85 ee Möblier tes Gas U Grundsqtz kaufen: 5 2 Bekanntmach ung U Zuerst miſ den Füßen,— Auf Grund der Verordnung über das Arbeitsbuch vom 22. April 1939(KSB. J. S. 824) werden hiermit alle ſelbſtändigen Handwerker, Bauern und Landwirte ſowie die mithelfenden Familienangehörigen von andre Bauern, Landwirten und ſonſtigen Beſitzern andwirtſchaftlicher Anweſen aufgefordert, ſofort einen Antrag auf Ausſtellung eines Arbeits buches zu ſtellen. Die Anträge ſind bis ſpäteſtens 18. Juli 1939 an die Ausgabeſtelle zurückzugeben. Die Antragsvordrucke werden von den Bürgermeiſterämtern abgegeben. In Städten, in denen ſich ein Arbeitsamt oder die Rebenſtelle eines Arbeitsamts befindet, erfolgt die Ausgabe der Antragsvordrucke durch das Arbeitsamt. Stuttgart, den 30. Juni 1939. Der Präſident des Landesarbeitsamts Südweſtdeutſchland In Vertretung: Dr. Zängel. Kameradſch. ehem Soldaten Mhm.⸗Seckenheim Pioniere Abfahrt morgen Samstag mittag 12.50 Uhr am Kriegerdenkmal. Abfahrt Sonntag früh 6.32 Uhr vom Hauptbahnhof mm Mannheim. e Dre e werden in jeder Ausführung angefertigt in der„Necharbote-Druckerer. donn erst mit den Augen wWũhlen! in der passenden Rheinberger: Form werden Sis immer auch das Modell finden, das ihnen gefäölll. ſolchenm dle DDD einberger SIOS AN —— 8 Alleinverkauf: Theod. Theurer, Das Haus der guten Schuhe/ Zähringerstr. 69 Empfehle: 8 Weizenmehl, Type 812 m. A. Tddionn. ½ kg 0.21 Mk. (nach vorgeschrieb. städt. Muster zu haben in der 1 8 O0. 8 Brotmehl, bachſt. Ke 0 17. Einmachzucker, Ming 5 1 Seanldenben— 9059 t Eier⸗Gem ee. 0.50„ Haus macher Eier⸗Nudeln, 27 eee 1 88 nen rein, 95 2 eckme 1 15 Paniermehl 0.45 n ex. Schmich. Neckar- Bote. Zimmer zu vermieten. Offenhurgerstr. 2. 3 Hab aſschinen aller Syſteme werden repariert. Räheres Zürn, „Bad. Hof“ oder Tel. 23498 eee Fur die Lohnzahlung Unentbehrlich iſt die neue Neichslo crrei für Wochenlohn, od. Monatslohn. rr rr Geschäftsübernahme. Auf 1. Juli übernehmen wir die des Turnverein 1898. Freunde und Anhänger gut und reell zu bedienen. Heil Hitler! unserer r Kundseb brachte Vertrauen und achfolger zu übertragen. für das uns entgegen- tten, 3 A mia Jur lurngaue Es wird unser Bestreben sein, unsere werten Gäste, Ernst Rudolph u. Frau. Nit Ende des heutigen Tages pen wir unsern Betrieb in der Wirtschaft Zur Turnhalle“ auf. Wir danken dieses auf unsern — her 2 ſind Ren⸗ die ders akti⸗ het, nzu⸗ vor druck traf⸗ Ge⸗ der ver⸗ rge⸗ nter Ani⸗ zuch⸗ igen eib⸗ rauf zur lich⸗ nehr rden bge⸗ eren bei ahrt tige ahred igen zu nder Ge⸗ Bor⸗ amt 0 Ar⸗ ge⸗ lrls⸗ kter⸗ rluſt vird ben, oder eits⸗ Als⸗ irtet olg⸗ igen 0 AAA N 2 5 Zimmers.“ doch näher. Ilſe! Ilſe! Komm mal her, Stimme, die wie Muſik klang. ſo etwas von zauberhaftem Weſen noch die Galle hoch. Elf Konkurrenten! Warum Fräulein Ilſe vermietet Von Werner Jörg Lüddecke Die Tür öffnete ſich, eine ältere Dame ſteckte ihren Kopf durch den Spalt und be⸗ trachtete mich.„Sie wünſchen, bitte?“ fragte ſie ein wenig abweiſend. „Ich komme wegen des möblierten „Ach ſo! Aber bitte ſchön, treten Sie zeige doch dem Herrn das Zimmer.“ Ilſe kam— und das Zimmer war ſo gut wie vermietet. Trotz der denkbar un⸗ günſtigen Lage, trotz des dunklen Treppen⸗ hauſes, trotz der miſerablen Fahrverbin⸗ dung zu meinem Büro. Ilſe mochte etwa zwanzig Jahre alt ſein. Sie war hellblond, gertenſchlank, hatte einen unerhört ſchönen Teint, war überaus elegant gekleidet und hatte eine Ich hatte nicht geſehen. Wir gingen durch einen ſchmalen Gang. Rechts und links waren Zimmertüren.„Sie haben noch mehr Zimmer vermietet?“ fragte ich. „Ja, elf im ganzen. Alle an furchtbar nette Herren!“ Schon ſtieg mir ein wenig wohnten die ausgerechnet hier? Dann ſtanden wir in meinem Zim⸗ mer. Die Wände waren ſchlecht geſtri⸗ chen, hier und da fiel ſchon der Verputz ab. Möbliert war das Ganze mit Tiſch, Bett, zwei Stühlen, Waſchtiſch, einer ur⸗ alten Kommode, tauſend Nippes und einer Ahnengalerie an den Wänden. „Iſt der Ofen gut heizbar?“ fragte ich. „Oh ja! Er raucht zwar ein wenig, aber man gewöhnt ſich ſchnell daran.“ n „Aha. Und das Telephon?“ „Oh, Sie brauchen Telephon“, ſagte Fräulein Ilſe traurig.„Das iſt ſehr ſchade. Dann wird das Zimmer wohl für Sie nicht in Frage kommen.“ Ich erhob beſchwörend meine Stimme: „Da ſei Gott vor! Ich kann ja auch aus⸗ wärts telephonieren. Aber einen Kleider⸗ ſchrank hätte ich gern.“ „Den haben Sie ja! Er ſteht draußen auf dem Gang. Sie teilen ihn mit ihrem Nachbarn. Der Schrank iſt nämlich ſo furchtbar groß!“ 8 „Hm. Tja. Und— Kinder ſind wohl keine in der Wohnung?“ Der Käferſammler Aufnahme: Dr. Dietz/ Bavaria— M. am Oammeln Von Gerhard Schäke Sammeln iſt der geruhſame Zeitver⸗ treib des Feierabends und eine Zuſam⸗ menfaſſung der allerperſönlichſten Nei⸗ gungen. Mehr als ein bloßer Zeitvertreib, weniger als Arbeit und Mühe, vielmehr ein Weg zum Schönen der Dinge. Es ſetzt vielerlei voraus, nicht um einer ver⸗ wehenden Laune willen, ſondern aus einem unerklärlichen Drang heraus, Dinge zuſammenzutragen, zu prüfen, auszu⸗ wählen und ihrem Werden geduldig nach⸗ zuſpüren. Wie der Angler wird der Sammler zu Ruhe und Gelaſſenheit ge⸗ zwungen, ein Zwang freilich, den der wahre Sammler niemals als Laſt ſpürt oder gar als Pflicht, der ſogar ein We⸗ ſentliches ſeiner Betätigung am Bewah⸗ ren und Aufſpeichern des Gegenſtänd⸗ lichen ſeiner Leidenſchaft darſtellt. In dieſer ernſthaften und zugleich täti⸗ gen Ruhe findet er die Erkenntniſſe des inneren Gehaltes der betreuten Dinge, denn die Pflege ſeiner Lieblinge führt ihn zu unvorhergeſehenen Studien, die ihn aufs neue bereichern. Er lernt, vergleicht, begreift, notwendigerweiſe erſchließen ſich ihm andere Wiſſensgebiete, er kommt vom Stoff zur Wirklichkeit, vom toten Ding zum Leben. Man weiß, daß viele Män⸗ ner als Kinder mit dem Sammeln von Blumen und Pflanzen anfingen, eine Pflanzenſammlung, ein Herbarium an⸗ legten, es durch Jahre mehrten, um dann in den beſten Jahren, vielleicht früher oder ſpäter, die Liebe zum Stoff auf das Lebendige zu übertragen und nun Züchter von Blumen und anderen ſchönen und nützlichen Lebeweſen der Pflanzen⸗ welt zu werden oder zumindeſt Gärtner. Es iſt nicht der übliche Weg, daß das Sammeln zu einem Beruf oder neuem Wirkungskreis wird, der Sammler unter⸗ ſcheidet ſich eben durch ſeine neben dem Tagewerk liegende Neigung vom aus⸗ übenden Fachmann. Er will ſich ihr in Stunden und Zeiten glücklicher Laune— oder wenn er in dunkleren Zeiten erhellt werden kann durch dieſe Hingabe an das Sammeln, auch in den Stunden tiefer Niedergeſchlagenheit— widmen, wie ein Spaziergänger der Landſchaft, die er auf⸗ ſucht, wann ihn die Luſt ankommt. Er ſucht nicht Abwechſlung und Entſpan⸗ nung, er gibt ſich ſeiner Freude hin, ohne „Aber gewiß doch!“ flötete Ilſe.„Drei E—— e tits eee zu ſpüren, daß dieſe Hingabe nichts ande⸗ Kinderchen. Einfach ſüß, ſage ich Ihnen. Sie mögen Kinder wohl auch ſehr gern?“ „Ich wüßte nicht, was mir lieber wäre,. Fräulein Ilſe. Fehlt nur noch ein bißchen Muſik. Ein Paukenſpieler vielleicht oder—“ 8. „Ein Saxophonſpieler! Iſt Ihr Nachbar! Er ſpielt wundervoll. Den ganzen Tag, unermüdlich. Nur abends iſt er leider nicht da.“ „Soſo, unermüdlich den ganzen Tag!“ Mir graute. Das war ja entſetzlich! Ich ſchüttelte bedenklich den Kopf. Die blonde Ilſe ſah es und betrachtete traurig ihre ſchlan⸗ ken Hände, an denen keine Spur von einem Goldreif zu ſehen war. „Es ſcheint Ihnen doch nicht zuzuſagen“, hauchte ſie. „Und ich hätte mich ſo gefreut!“. 5 „Ach— wirklich?“—„Natürlich, es iſt doch mein Ver⸗ dienſt.“ „Ah, ja, ſicher. Alſo, liebes Fräulein Ilſe, das Zim⸗ mer iſt gemietet. In einer halben Stunde bringe ich meine Koffer.“ 5 Vorher hatte ich nie gewußt, daß Wohnen zur Beſchäf⸗ tigung ausarten kann. Jedoch— dem war ſo: ich ſtürzte aus dem Büro, auf die Bahn, ſtieg aus, rannte um ſieben Ecken, keuchte vier Treppen empor und hinein in meine grauenhaft möblierte Bude. Dann ſaß ich da und war⸗ tete auf Ilſe. Wartete ſtundenlang. Bei jedem Geräuſch ſtürzte ich auf den Korridor. 5 Seit unſerer erſten Begegnung hatte ich ſie nicht mehr geſehen. Ich war faſt krank. Wegen jeder Kleinigkeit rannte ich in die Küche; wegen Raſierwaſſer, wegen Salz zu Tomaten, wegen genauer Uhrenzeit, wegen etwas Tee, wegen frühzeitigem Wecken, wegen der Morgenzeitung. Von Ilſe keine Spur. Mein Nachbar blies das Saxophon. Zwei Stunden blies er dieſelbe Paſſage. Drei Kinder brüllten. Der Ofen rauchte. Der Verputz fiel von den Wänden. Es war grauenhaft! 2 0 Schließlich raffte ich mich auf und beſuchte meinen Nachbarn. Wir plauderten über das Wetter, über den Lärm neulich Nacht, über den miſerablen Morgenkaffee. „Fräulein Ilſe ſcheint verreiſt“, ſagte ich vorſichtig. Mein Nachbar lächelte.„Alſo auch Sie“, nickte er rätſelhaft.„Da iſt nun das Dutzend der Betrogenen voll.“ Ich bat um Aufklärung. Wieſo, warum, weshalb. „Tja“, ſagte der Mann,„da muß ich Ihnen eine kleine Geſchichte erzählen. Alſo da war einmal ein bildſchönes Mädchen, das war ſehr arm. Und da es nichts gelernt hatte und auch keine Luſt verſpürte, als Sechſte von links im Ballett oder als Volksgemurmel im Film zu wirken, ſtrengte es ſein hübſches Köpfchen ein wenig an und kam auf eine ausgezeichnete Idee. Es wurde Zimmervermiete⸗ rin. Das heißt, es machte eine Unmenge von Zimmern ausfindig, die ſich aus allen möglichen Gründen ſchlecht oder gar nicht vermieten ließen. Und dieſe Zimmer ver⸗ mietete es gegen eine geringe Gebühr. Kein Schwindel bei— alles ſauber und korrekt. Sehen Sie, wir ſind in dieſer abſcheulichen Wohnung zwölf Herren. Ich bin überzeugt davon, daß keine drei Zimmer vermietet wären, hätte nicht Fräulein Ilſe die Verhandlungen geführt.— Uebrigens, Sie wollen doch nicht etwa ausziehen?“ „Morgen noch“, ſchnaubte ich. Der Saxophoniſt nahm meine Hand und quetſchte ſie begeiſtert. „Ich danke Ihnen! Nun werden wir Fräulein Ilſe auf ein, zwei Tage wieder hierhaben!“ Ich ſuche Zimmer. Eine Tür öffnet ſich, eine ältere Dame ſteckt ihren Kopf durch den Spalt und betrachtet mich.„Sie kommen wegen des Zimmers? Treten Sie doch bitte näher! Ilſe! Ilſe!“ Ich wandte mich zur Flucht. Um Längen geſchlagen, blieb der Fahrſtuhl hinter mir zurück! res iſt als ein Austauſch und Ausgleich der Kräfte und Energien, eine Luft am Schönen, die nur auf dieſe Weiſe geſtillt werden kann. Dann iſt ſie aber auch vollkommen und be⸗ 51 nicht nur äußere Befriedigung, ſondern inneres ück. Daß es oft nicht die füngſten Herren ſind— und ganz ſelten nur Frauen— die ſammeln, wird ihnen als Hang zur Bequemlichkeit, als eine der Erſcheinungsformen des Alterns und unmännlichen Verzichts ausgelegt, was ſo falſch gefühlt iſt wie die Vorſtellung, das Sammeln wäre nichts Beſſeres als eine getarnte Anlage von Sachwerten, und darum nur vom Geldpunkte aus zu werten. Sam⸗ meln ſetzt meiſt Reife voraus— darum die älteren Herren!— neben klarem Urteil und ſicherem Geſchmack eine ruhige Hand, ein durch mannigfache Fehlgriffe acht⸗ fſamer gewordenes Gefühl für das Echte und Weſentliche, und dazu Geduld und Verſtändnis für die Wichtigkeit des Abwartenkönnens. Der Sammler wächſt mit der Sammlung. Es ver⸗ tiefen ſich Erfahrungen, es erweitert ſich das Wiſſen und es geht ein Verſtändnis auf für Zeitgeſchichte und Mode⸗ ſtrömungen und nicht zuletzt die Erkenntnis von Leiſtung und ihrem Charakter. Dem Porzellanſammler erſchließen ſich ganze Gebiete der Malerei und die Kunde vom Roh⸗ ſtoff, dem Sammler alter Stiche und Drucke offenbart ſich das Eigentümliche der umfaſſenden Kunſt und Handfertig⸗ keit des Druckens, und dem Sammler von Briefmarken teilen ſich unverſehens Kenntniſſe von Geographie und Geſchichte mit, und an ſeinen Holzplaſtiken erkennt der Sammelnde die künſtleriſche Kraft und den zuchtvollen Willen der großen und kleinen Meiſter ſeines oder eines anderen Volkes. 5 7 855 Freude überträgt ſich auf andere. Und ſo rundet ſich das Bild des Sammlers als das eines Menſchen, der die Stunden zu feiern weiß, die ihn mit den Objekten ſeiner zärtlichen Leidenſchaft umgeben ſehen. Die Heimkehr Dem Häuslerſohn Fritz Rode hatte es in der Heimat nicht recht glücken wollen. Da hatten ihn Abenteuerdrang und Leichtgläubigkeit über das große Waſſer getrieben. Hier brauchte man bloß zuzulangen, um das Glück und das Gold zu faſſen; ſo hatte er geleſen. Und das wollte er ſchon! Herrgott ja, er hatte zwei Arme! Aber, aber— kaum war er im geſegneten Lande, da war der Krieg ausgebrochen. Jahrelang war er in Not und Leid geſchritten, und nur die Sehnſucht, die ſchrecklich bittere Sehnſucht und das ſchmerzliche Heimweh waren ihm täglich Gaſt geweſen. Und dann war Friede geworden. Und nach Monden der Qual und Reue war er wieder heimgekehrt und ſtand nun, arm, wie er ausgefahren, in der alten Heimat. Das Herz voll Erwartung und Seligkeit, fuhr er der elterlichen Scholle zu. Es überſchauerte ihn, wenn er leiſe und heim⸗ lich das Wort ſagte, das Wort„Heimat“, und noch ein zweites:„Mutter!“ Er ſtieg in dem kleinen Städtchen, das ſeinem Heimat⸗ dörfchen am nächſten lag, aus. Es war ſchon zehn Uhr abends. Er ſchritt durch die ſtillen Straßen und Gaſſen den Hügeln und Kuppen zu, die ſich waldgekrönt hinter den letzten Häuſern dunkel emporwölbten. Großäugig ſtieg der Mond hinter dem ſchwarzen Königsholze hoch. Weich und warm ſtand die Luft zwiſchen den nahe gerückten Häuſern. Hart klang der ſchwere Tritt des Heimkehrers auf dem holprigen Pflaſter. Dem Wiederkehrenden war es in der Stille der Nacht und wie er ſo weiterſchritt, ganz eigen zumute. Er fühlte die Nähe der Heimat. Alles rückte ihm wie zum Gruß liebevoll nahe, und doch wollte ein heimliches Bangen nicht von ihm weichen. Er hatte in Leid und Not geſtan⸗ den. Die harten Tage der Fremde hatten ſeiner Seele alle Weichheit und Milde genommen. Da war er nach und nach den heimatlichen Gewohnheiten und der heimatlichen Denkart abgeſtorben. Die Heimat war ihm fern und ferner gerückt. Sie war ihm zu einem ſchönen Traum geworden. Zu einem Paradies heimlicher Wunder. Und nun ſtand er vor den Toren der blühenden Gär⸗ ten. Ihm bangte, ob die Heimat ihn wieder aufnehmen und ob er ſie wieder recht faſſen und verſtehen konnte. Eine brennende Furcht war in ihm hochgeſtiegen, daß ſie einander fremd geworden ſein könnten in dieſen Jahren der dunklen Wirren. Erwartungsvoll und nachdenklich ſchritt Fritz Rode an den letzten Häuſern vorbei und den Fußpfad hinan, der ſich zwiſchen Hecken und Wieſen zum Walde emporwand. Stark duftete das Heu. Mit wonnigem Behagen ſog er den ſüßen, ſchweren Duft ein. Ob die Mutter ihre Wieſe ſchon gemäht hat? fuhr es ihm durch den Sinn— Zeit wär's und das rechte Wetter. Dann ſchlug der Wald ſeinen ſchwarzen Mantel um ihn, ſein Tritt verhallte auf dem weichen Boden. Ein dunkles und geheimnisvolles Raunen wallte durch die ſchwanken⸗ den Kronen, lief von Wipfel zu neigendem Wipfel, ſchwoll zu brauſendem Rauſchen und erſtarb wieder in leiſem, wehendem Flüſtern. Dem Lauſcher aber ward das Spiel der Winde zu lieblicher Muſik. Er fühlte, daß Saiten ſei⸗ ner Seele mitklangen und Lieder erwachten. Es wurde ihm freier und wohler; alles erſchien ihm näher, trauter, inniger und brüderlicher. Der Wald öffnete ſich, eine Hochfläche breitete ſich aus. Hoch wölbte ſich darüber das blaue Gezelt. Wie korn⸗ geſät, dicht und golden, glühten die Sterne. Durch die . Don Wilhelm Lennemann hohen Eichen eines Gehöftes leuchtete der Mond. Ein ſtarker, würziger Geruch ſchlug dem Wanderer entgegen. Er holte tief Atem. Mit weiten Augen ſah er über die Aecker. Er hätte ſie umfaſſen mögen in brünſtiger Liebe. Er hielt ſeine Rechte von ſich, daß ſie durch den raſcheln⸗ den Roggen glitt; er ging an die andere Wegſeite und riß eine Handvoll blühenden Klee ab. Er trank den friſchen Duft. als wolle er damit ſeine Sele füllen für Jahr und Tag. So ſchritt er durch die blühende und reifende Som⸗ mernacht ſeinem Dörfchen entgegen. Die Erde gärte, und die Ernten reiften. In ihm ſtieg ein beſeligendes Gefühl auf, daß die Heimat und er ſich auch in Weh und Not nicht fremd geworden waren. Daß er wieder in ihr wurzelte und aus ihren geheimnisvollen Quellen trank, daß ihn wieder dieſelbe Kraft beſeelte, die auch Korn und Gras und Baum und Strauch durchfloß. 85 2 1 . f B Zeichnung: Harder— M. Schrittweiſe ſprang das blanke Eiſen hin und her, und mit jedem Zug fiel eine Graswoge ſchwer zu Boden. Es war Mitternacht, da er das Haus ſeiner Mutter erblickte. Schwarz hob ſich die Maſſe der Obſtbäume von dem helleren Himmel ab. Er aber glaubte dennoch, durch das krauſe Gewirr der Baumkronen die roten Dachziegel leuchten zu ſehen. Da blieb er vor einer Wieſe ſtehen. Hoch ſtand das Gras; gelbe und weiße Blütenflocken ſchwammen darin. Einige Mohnflämmlein brannten am Wege. Das hier war ſeiner Mutter Wieſe. Und ſie war noch nicht gemäht. Er befühlte das Gras. Es war weich und fett. Seine arme Mutter! Ja, es wurde Zeit, daß er heim kam. Sie hatte viele Sorge, Mühe und Arbeit, ſeitdem der Vater geſtorben und auch er nun faſt ſechs Jahre der Heimat ferngeblieben war. Aber nun würde er ihr wieder die Arbeit abnehmen: da ſollte ſie Herrin und Dame ſein. Er ſtand noch immer vor der blühenden Wieſe, über die das blaue Mondlicht floß. Tauſend geheimnisvolle Stimmen riefen und lockten; ihm war, als müſſe er in das flutende Gras hineinſchreiten, daß es ihn umwoge und umrieſele. Morgen, morgen würde er wieder hier ſtehen mit dem blanken Eiſen in der Hand. Da durchzuckte ihn ein freudiger Schreck. Ein ſtarker Wille ſtand in ihm auf. Mit langen, haſtigen Schritten ging er dem Hauſe zu. Leiſe ging er auf den Hof. Er lockte den Hund, ſtreichelte ihn; freudig und verhalten winſelnd legte ſich das Tier nieder. Stumm und ſtill lag das Haus. Zudem lag das Zimmer der Mutter der Gar⸗ tenſeite zu. Er ging in den Schuppen und taſtete an der Wand. Er langte die Senſe herab, nahm vom Fenſterbrett den Wetzſtein und verließ wieder behende und leiſe wie ein Dieb den Hof. Ein kaum merkliches Lächeln ſpielte um ſeinen Mund. Wieder ſtand er vor der Wieſe. Er ſtellte die Senſe hoch; das Mondlicht blitzte in der blanken Klinge. Mit dem Stein ſtrich er über das klingende Eiſen, hin und her und wieder hin und her. Dann prüfte er mit dem Daumen die Schneide. Hierauf ſtellte er ſich weit und feft hin, faßte die Senſe, holte weit aus, und mit raſchem Schwunge zog er ſie weitbogig durch das Gras. Tauſend Stimmen jubelten in ihm auf, rauſchende Alkorde füllten ſeine Seele, ſein Herz brannte. Schritt⸗ weiſe ſprang das blanke Eiſen hin und her, und mit jedem Zug fiel eine Graswoge opferwillig und ſchwer zu Boden. Dem Mäher war es, als habe er nunmehr völlig ſeine Heimat wiedergewonnen, da er ſich ihr in Arbeit ver⸗ bunden; Wonneſchauer überrieſelten ihn, und im Rauſch und Taumel mähte er Strich um Strich. Er überſah mit frohen Augen das Werk der Som⸗ mernacht. Da grüßte ihn der neue Tag. Die Sonne ſtieg mit rotem Glanze, als er wieder dem Hauſe der Mutter zuſchritt. Da ſchlug der Hund an, ein Fenſter öffnete ſich, Zwei Augen ſahen prüfend auf ihn hin. die Mutter in ſeligem Schreck. Und dann öffneten zwei zitternde Hände die Tür, und zwei Arme hingen ſich um ſeinen Hals. Kein Wörtlein fand die Frau, nur ihre Tränen floſſen in übervollem Glück und ſchwemmten alles Leid und alle Not hinweg, die ſich jahrelang zutiefſt im Herzen angeſammelt. Dann ſchritt ſie mit ihm ins Haus und zündete Licht an und beſah ſich ihren Jungen, wie er groß und ſtark geworden, und den doch auch das Leid von ſechs Jahren mit hartem Griffel gezeichnet. „Nun ſind wir wieder beiſammen!“ ſagte er froh. „Und Arbeit iſt und Brot und Friede. Was fehlt uns noch, daß wir den Tag nicht zwingen könnten!“ Gegen Morgen erſt ſuchte er für wenige Stunden ſein Stüblein auf. Sein altes Lager war bereitet. Behaglich ſtreckte er ſich darauf, in ſtolzem Siegesbewußtſein, wie ein König nach gewonnener Schlacht lag er in Glück und Wonne. Und traumhaft dehnten ſich ihm die Wände und hob ſich das Dach. Die Roggenäcker und Wieſen rückten nahe, und Schollen⸗ und Ernteduft floß über ihn hin. Er langte mit Rieſenarmen weit über das Land und hielt es und ſah darauf, lächelnd und ſtolz. Und über ihm glühten die heiligen und ewigen Sterne. So kehrte Fritz Rode in ſeine Heimat, und ſo warbe in ſtillen Stunden miteinander die Heimat und der He matſucher und wurden ein jeder Sieger und Beſiegte; Herr und Knecht. Emwölf rote Roſen Von Hans⸗Horſt Brachvogel. Als er kurz vor Mitternacht ſein Hotelzimmer betrat, begegnete er dem Mädchen aus dem Blumenkiosk in der Halle. Sie habe gerade die Roſen hineingeſtellt, erklärte ſie, bevor ſie die Tür hinter ſich ſchloß. Eine Dame habe ſie telephoniſch für Zimmer zwölf beſtellt und geſagt, der Empfänger wiſſe ſchon, von wem ſie kämen. Er ging dreimal um den Tiſch mit den Blumen herum. Es waren zwölf prächtige, rote Roſenknoſpen an langen Stielen. Aber er wußte wirklich nicht, von wem ſie kamen. Er war zum erſtenmal in dieſer Stadt, hatte bisher keinen Menſchen in ihr gekannt außer ſeinem Jugendfreund. Ihn hatte er beſucht. Doch die Roſen ſtammten von einer Dame. Rote Roſen ſind Ausdruck der Zuneigung. Er erſchrak. Hätte er genau gewußt, von wem die Blumen ſtammten, wäre er vielleicht glücklich geweſen. Da er es nicht wußte, erſchrak er. Welche Enttäuſchung für die ſicher ſchöne Spen⸗ derin der Roſen, und welch ein Verluſt für ihn, wenn er die Zuneigung nicht erwidern konnte! Außerdem hatte die Dame mit Sicherheit angenom⸗ men, daß er wußte, wer ſie war. Er wußte es nicht, das war faſt beleidigend für ſie und unangenehm für ihn. Er begann nachzudenken. Er hatte im Laufe dieſes erſten Tages in dieſer Stadt drei Damen kennengelernt. Welche 910 ihnen zeigte ihm ihre Gunſt ſo überraſchend durch oſen? N Die erſte war die junge Frau ſeines Freundes. Er Hatte ſie bewundert und ihr Hades daß ſie nach dem, was er ſchon durch Briefe und Bilder von ihr wiſſe, ein be⸗ ſtimmter Begriff für ihn geworden ſei. Jetzt müſſe er zugeben, daß ſeine Vorſtellung von ihr armſelig war gegenüber der Wirklichkeit. Und ſie hatte beim Abſchied geſagt, daß es ihr ähnlich gegangen ſei. Ihr Mann, ſein 80 habe ihr ein Bild von ihm entworfen, doch ſei dieſes Bild wahrſcheinlich aus einer zu männlichen Ein⸗ ſtellung heraus entſtanden, ſo daß der perſönliche Eindruck iel liebenswürdigerer und netterer ſei. Am, dachte er. Er hatte dieſe gegenſeitigen Ausdrücke der Sympathie nicht beſonders ernſt genommen. Sollte doch mehr dahinterſtecken? Sollte er die 1555 ſeines ene anrufen? War das nicht ein Einbruch in die f n eines fremden Staates? Er rief ſie an. „ Oh!“, rief ſie,„Blumen ſoll ich Ihnen geſandt haben?“ Sie lachte hell auf, er war peinlich berü 155„Rote Roſen?“ 55 te ſie ſpöttiſch.„Wie kommen Sie darauf, daß gerade ch ſie Ihnen geſchickt habe?“ i 5. Er entſchuldigte ſich, ſtellte feſt, daß die gewechſelten Worte alſo doch nur Höflichkeitsfloskeln geweſen waren, mehr nicht, und war enttäuſcht. Er beſchloß, ſich am näch⸗ ſten Tage nicht mehr bei ſeinem Freund ſehen zu laſſen, ſondern abzureiſen. Bei einem Wiederſehen würden die Roſen unangenehm zwiſchen ihnen ſtehen, dieſe Roſen, die jetzt ſo unangenehm geheimnisvoll und als lockendes Zei⸗ chen der Gunſt einer Frau vor ihm ſtanden. Sollte etwas jenes Mädchen die Blumen geſandt haben, das er bei ſeinem Freund kennengelernt hatte? Sein Herz ſtand einen Augenblick vor Freude ſtill. Er ſah das Mädchen vor ſich: klein, zierlich, ſehr jung, ſehr emp⸗ fänglich, ſehr hübſch, mit einem blonden Lockenkopf und blanken Augen. Es hatte einen eigenartigen Namen ge⸗ habt, den er behalten hatte. Er blätterte bereits im Tele⸗ phonbuch. „Meine Tochter wollen Sie ſprechen?“ fragte eine überraſchte und mißtrauiſche Männerſtimme.„Hören Sie mal, das iſt aber ſonderbar, daß Sie meine Tochter jetzt um Mitternacht noch ſprechen wollen. Wer ſind Sie über⸗ haupt? Sie ſchläft natürlich bereits ſeit zehn Uhr wie immer.“ Im Fernſprecher knackte es. Alſo auch nicht, dachte der glücklich⸗unglückliche Empfänger der Roſen. Wenn das Kind um zehn Uhr zu Bett gegangen iſt, kann es unmög⸗ lich um elf Uhr hier im Hotel Blumen beſtellt haben. Es bleibt alſo nur die dritte Möglichkeit, die mir bisher die unwahrſcheinlichſte dünkte, aber die liebſte iſt. Er lächelte glücklich und zufrieden. Die dritte, un⸗ wahrſcheinlichſte, aber entzückendſte Möglichkeit war eine Dame, deren Namen er nicht kannte, von der er überhaupt nichts wußte, als daß ſie ihm großartig gefallen hatte. Am Morgen, als er dieſes Hotel betrat, hatte ſie es gleich ihm betreten, hatte gleich ihm ein Zimmer genom⸗ men, war mit ihm im e hinaufgefahren. Sie hat⸗ ten nicht mehr als zehn Worte miteinander geſprochen, ihre Augen und ihr Geſichtsausdruck hatten die Worte er⸗ ſetzt. Sicher hatte ſie gemerkt, wie ſehr ſie ihm gefallen hatte, Sie hatte ihm natürlich nicht zeigen können, daß dieſes Gefallen auf Gegenſeitigkeit beruhte. Eine Dame tut das nicht, auch war der Fahrſtuhl kein geeigneter Ort; aber waren dieſe Roſenknoſpen kein genügender Beweis! Nur von ihr konnten ſie ſtammen. So unwahrſcheinlich es war, weil es ein zu großes Glück für ihn bedeutete, es gab keine andere Möglichkeit. Fröhlich vor ſich hin ſummend kleidete er ſich aus. Er träumte in dieſer Nacht viel von der ſchönen Unbekannten, der er die Roſen verdankte, die ihm ihre Gunſt mit Blu⸗ men ausgedrückt hatte, der er ſeine Zuneigung und ſeinen Dank mit der Tat beweiſen würde. 8 i ö Er träumte davon, wie er am kommenden Morgen und Vormittag in der Hotelhalle ſitzen und warten würde. Ein prickelndes Gefühl der Vorfreude auf die Begegnung würde ihn beleben. Bis ſie die Treppe herunterkam und aus dem Fahrſtuhl ſtieg. Dann würde er ihr entgegen⸗ gehen und ſie begrüßen. Kein Wort von den Roſen. Statt deſſen würde er ihr Roſen ins Zimmer ſchicken laſſen, er Moſenknoſpe Die Knoſpe wollt' ich brechen In ſpäter Abendſtund'“, Mir war, ich hörte ſprechen Den halbverſchloſſinen Mund: „O laß im Morgentaue Mich ganz erſchließen nur Ihm, den ich ahnend ſchaue, Dem Lichtgott dieſer Flur. Gern fall' ich dann dem Loſe, Das frühen Tod mir beut— Brich morgen mich als Roſe, Nur nicht als Knoſpe heut!“ Julius Lohmeyer. !..,.. ̃⅛ͤ.— wußte die Zimmernummer noch, ebenfalls zwölf und eben⸗ falls rot—— Am Morgen kleidete er ſich ſorgfältig an, wählte lange unter den Krawatten, arbeitete andächtig an der Genauigkeit ſeines Scheitels, frühſtückte ausgiebig und be⸗ haglich, begab ſich hinunter in die Halle, beſtellte die Blu⸗ men und nahm Platz in einem Seſſel. Er ſtellte feſt, daß das Gefühl der Erwartung in Wirk⸗ lichkeit noch viel ſchöner als im Traum war. Natürlich war die Wirklichkeit ſchöner als der Traum. Dann kam ſie die Treppen hinunter. Aber er ſtand nicht auf und ging ihr nicht entgegen. Sie hing am Arm eines Herrn und geftel ihm nicht mehr. Ihr Geſicht hatte einen böſen, unzufriedenen Ausdruck, ſie ging gerades⸗ wegs zum Blumenkiosk, und ihre Stimme hatte einen häßlichen, ſchrillen Klang, als ſie ſagte: „Wie kommt es, Fräulein, daß die Roſen, die mein Mann geſtern abend telephoniſch durch ſeine Sekretärin für mich beſtellen ließ, für Zimmer hundertundzwölf, erſt heute geliefert werden? Wie kommt das, Fräulein?“ „Die geſtern abend beſtellten Roſen“, erklärte das Fräulein ratlos,„wurden aber für Zimmer zwölf beſtellt und auch dorthin geliefert.“ „Nun, wir haben ſie ja vor zehn Minuten doch noch, wenn auch etwas ſpät, erhalten“, lenkte der Begleiter der e ee der, Der Mann im Seſſel hatte ſie r nicht gerührt, jetzt ſtand er lautlos auf, ſchlich vorſichtig und unauffällig durch die Halle zum Hotelbüro. Er wartete die weitere Entwicklung am Blumenktiosk nicht ab. Er hatte es eilig, ſeine Rechnung zu bekommen. Dieſe Stadt hatte ihn zu ſehr enttäuſcht. i — 2 „Fritz!“ ſchrie —ů — 2 N 1 eim⸗ dem der eder ſein. über Jolle r in boge hier irker itten Er ilten lag Jar⸗ and. den ein und. hoch; dem und men aßte sog ende ritt⸗ dem den. eine ver⸗ uſch om⸗ ſtieg tter ſich. rie wei um ihre illes im zicht tark hren roh. uns gen lein er nig hob the, igte und die bes 5 to, U r e 40 Fortſetzung.) m vorhergehenden Kapitel wurde erzählt: Klaus erzählt der Mutter von Aenne und erwähnt voller Begeiſterung ſeinen Lehrer. Als Frau Spohr den Namen Hauff hört, iſt ſie erſchrocken, aber Klaus läßt ſich beruhigen und ſchildert ſein neues Leben. Frau Spohr hat ſich dann wieder in der Gewalt, ſie weiß nicht, warum 50 bet dem Namen zuſammenſchrecken konnte. Sie weiß, aß Hauff in ihrem Leben nichts mehr bedeutet. Allerdings hatte vor 16 Jahren mit ſeinem Kommen das Unglück für ſie angefangen und erſt mit dem Tode ihres Mannes endet. Klaus geht dann zu Dr. Wauer, der ſeine Ver⸗ etzung unterſuchen will. Zwar hat Wauer nicht die Abſicht, die eine ſchwache Stelle in Hauffs Leben als Waffe gegen den Rivalen auszuſpielen, trotzdem lenkt er das Geſpräch bald auf Hauff und die Freundſchaft zwiſchen den beiden Männern. Er läßt durchblicken, daß Hauff am Tode des alten Spohr nicht unſchuldig ſei. Wauer merkt, daß Klaus Spohr ahnungslos iſt; aber der Verſuch, ihn abzulenken, mißlingt, denn er hatte bereits zu viel verraten. Klaus fordert Aufklärung und Wauer muß die Geſchichte erzäh⸗ len, ſo wie er ſie kennt. „. Ja, Herr Spohr, wenn Sie alſo wirklich in errn Hauff einen Freund haben, ſo nehmen Sie Ihr Herz jetzt einmal in beide Hände und verſuchen Sie, menſchlich zu verſtehen. Vor allem iſt die ganze Sache überhaupt nur ein Gerücht... Irgend etwas mag daran wahr ſein... Es iſt mir höchſt unangenehm, Ihnen das als erſter erzählen zu müſſen.. Alſo die Geſchichtes ſoll ich ſo zugetragen haben... Kommen Sie, rauchen wir eine Zigarette...“ Doch Klaus dankte. Sein Herz klopfte, in etwas ver⸗ krampfter Haltung hockte er vor dem Arzt. „.. Alſo Ihr Vater und Hauff ſollen alte Jugend⸗ freunde geweſen ſein. Aus welcher Zeit dieſe Freundſchaft datiert, kann ich Ihnen gar nicht einmal genau ſagen. Auf jeden Fall iſt Herr Hauff, der ja, wie Sie wiſſen, ein aus⸗ gezeichneter Kriegsflieger war, und der in den erſten ſoge⸗ nannten Friedensjahren nur ſchwer in einen anderen Be⸗ ruf zurückfinden konnte, in die damalige Motorenbau⸗ geſellſchaft Ihres Vaters eingetreten. Ich nehme an, es war eine Freundſchaftshandlung Ihres Vaters, der ja auch andererſeits den Rat und den techniſchen Beiſtand 1 von Hauff nützen zu können glaubte. In der Zuſammen⸗ arbeit zwiſchen Ihrem Vater und Hauff müſſen aber bald irgendwelche Schwierigkeiten entſtanden ſein. Man ſprach von geſchäftlichen Fehlſchlägen, die in dieſe Zeit fielen, und als dann die unausbleibliche Kataſtrophe eintrat, ſoll Hauff plötzlich verſchwunden ſein... na, und das Ende, das kennen Sie ja.“ Klaus ſaß zuſammengekauert, den Kopf zwiſchen den Händen. „Und woher wiſſen Sie das alles? Warum weiß ich nichts davon? Niemals hat meine Mutter davon geſpro⸗ chen, niemals Hauff... Er muß doch wiſſen, daß ich der Sohn bin „Aber das iſt doch verſtändlich, Herr Spohr. Für Ihre Frau Mutter iſt das tragiſche Geſchick, den Gatten ſo früh verloren zu haben, doch ſo ſchmerzlich, daß ſie Ihnen die ſeeliſche Belaſtung ſicher erſparen wollte. Und Hauff, daß Hauff ſich Ihnen nicht ſofort entdeckt hat, das iſt doch ſchließlich auch zu verſtehen.“ „Nein, das kann ich nicht verſtehen!“ ſchrie Klaus. 155 Zeichnung: Harder— M. „Wie kann ein Menſch mit mir befreundet ſein, wenn er eine ſolche Schuld trägt!“ „Wir haben dafür keine Beweiſe, Herr Spohr! Ich verſtehe Ihren Schmerz und Ihre große Enttäuſchung vollkommen, aber wer will heute ſagen, daß Hauff leicht⸗ ſinnig oder gar bewußt das Unglück heraufbeſchworen hat? Ich bin ſogar feſt davon überzeugt, daß Hauff ein an⸗ ſtändiger Kerl iſt, und wenn er irgendeine Schuld auf ſich eladen haben ſollte, ſo wird er ſie in mancher verzwei⸗ felten Stunde ſicher längſt abgebüßt haben...“ Doch Klaus war für Wauers Worte nicht mehr zu⸗ gänglich. Es war ein zu ſtarker Schlag geweſen. „Wenn das alles wahr iſt... wenn das wahr iſt aber warum verſuchen Sie jetzt, Hauff in Schutz zu nehmen, ihn zu entſchuldigen! Sie ſagten doch vorhin ſelbſt, Sie fänden es unverſtändlich, daß ich mit dieſem Manne be⸗ freundet ſei.“ Es war ein leidenſchaftlicher Ausbruch des Jungen, der ſich jetzt gegen den Arzt wandte. Wauer verſuchte, ihn zu beruhigen. „Herr Spohr, ſehen Sie, ich habe ja überhaupt nur durch einen ganz lächerlichen Zufall Kenntnis von dieſer unglücklichen Geſchichte. In Amerika traf ich einen Kriegs⸗ kameraden Hauffs, einen Flieger von Wangenhelm, der ebenfalls damals in der kritiſchen Zeit bei Ihrem Vater arbeitete. Da ich Hauff kannte oder jedenfalls von ihm gehört hatte, ſprachen wir über ihn, und ich erfuhr ganz beiläufig von dem Vorfall mit Ihrem Vater. Jetzt komme ich nach Berlin zurück und lerne in Ihnen einen Freund Hauffs kennen. Natürlich nahm ich ſofort an, zumal Wan⸗ 9 über die Angelegenheit wie über eine allgemein ekannte 1 geſprochen hatte, daß auch Sie über die beſonderen, leider tragiſchen Beziehungen Hauffs zu Ihnen orientiert ſeien und trotzdem oder vielleicht gerade deshalb die Großzügigkeit und die Freimütigkeit zu einer Freundſchaft mit Hauff beſitzen.“. „Freundſchaft, ja“, rief Klaus aus.„Von mir war es eine Freundſchaft, aber er hat vor mir Komödie geſpielt! Er hat ſich von mir erzählen laſſen, von meinem Vater, von meiner Mutter!— Wenn ich geahnt hätte—“ Es iſt ja nur gut, daß Sie nichts davon geahnt haben, und wenn ich alter Eſel nicht geweſen wäre. ſo wüßten Sie jetzt auch noch nichts und würden vielleicht Ihrem ganzen Leben nie etwas davon erfahren haben. Aber hören Sie, Spohr, jetzt, da Sie es wiſſen, müſſen Sie die innere Kraft aufbringen, darüber hinwegzukom⸗ men. Kein Menſch wird Sie dazu zwingen, mit Hauff befreundet zu ſein, wenn Sie es nicht wollen. Aber viel⸗ leicht ſollten Sie gerade durch Ihre Freundschaft helfen, ihm ſeine Stellung zu Ihnen zu erleichtern. Sie ſind beide Flieger, Kameraden in einem gefährlichen Beruf; man D ß weniger ſentimental an das Leben herangehen. Ich habe Ihnen dieſe Geſchichte nun ſo erzählt, vielleicht hat ſie ſich wirklich noch etwas anders zugetragen.“ f „Das werde ich feſtſtellen! Hauff wird mir Rechen⸗ ſchaft ablegen müſſen! Und dann werde ich ihm ſagen, wie feige und wie ganz ungewöhnlich er ſich mir gegen⸗ über benommen hat!“ „Das werden Sie nicht tun!“ Dr. Wauer drückte Klaus, der aufgeſprungen war, wieder auf ſeinen Sitz zurück und ſtand jetzt mit ſehr feſtem, ſehr ernſtem Geſicht vor ihm.„Ich kann Sie nicht dazu zwingen, von dem eben Gehörten keinen Gebrauch zu machen. Aber geben Sie mir Ihr Ehrenwort, Herr Spohr, daß Sie heute und morgen noch nicht mit Hauff ſprechen. Sie ſollen erſt ein⸗ mal eine oder zwei Nächte darüber hinwegſchlafen“ 5 5 Aenne ſaß an dieſem Nachmittag vor dem geöffneten Atelierfenſter. Sie war müde und abgeſpannt, und ihr Herz war etwas verzagt. Sie war doch noch ſehr weit ent⸗ fernt von dem, was ſie ſich einmal vom Leben erträumt hatte. Geſtern war ſie fünfundzwanzig Jahre alt gewor⸗ den. War ſie noch jung, war ſie ſchon alt? Sie wußte es nicht. War nun ſchon alles vorbei in ihrem Leben, oder erwartete das Große, das Unbekannte ſie noch? 3 Manchmal, beſonders in der letzten Zeit, hatte ſie das Gefühl, einen ganz falſchen Weg zu gehen. Nicht nur in ihrem Beruf, in ihrer Kunſt! Da fiel ihr Blick auf einen Zettel, der auf dem Tiſch lag, vom Aſchenbecher beſchwert. 5 „Herr Hauff hat zweimal angerufen. Er erwartet Ihren Anruf um ſieben Uhr“, ſtand darauf geſchrieben. Frau Boeſe, die einmal in der Woche zum gründlichen Reinemachen kam, mußte es wohl für ſie notiert haben. be r „Aenne“, ſagte er leiſe.„Ich liebe dich, Aenne.“ Herr Hauff hatte angerufen! Mit einem Erſchrecken wie eine ertappte Sünderin las Aenne die Worte auf dem Zettel. War es denn möglich, daß ein Menſch, den ſie liebte, ſo völlig aus ihrem Gedankenkreis verſchwinden konnte? Wenn ſie den Namen Matthias ausſprach, ſo weckte nur der Klang noch eine vertraute Vorſtellung in ihr, und dahinter ſtand die Leere. Gewiß, es war ſeit geſtern abend etwas mit ihr und in ihr geſchehen, ſie hatte die halbe Nacht wachgelegen und darüber nachgedacht, wie es gekommen war, daß ſie ſich ſo abſeits von Hauff und Wauer hatte ſtellen können, und wie ſie ſo in dem fremden Gefühl verſinken konnte, das von dem jungen Menſchen, den ſie nie zuvor geſehen hatte, auf ſie übergeſtrömt war. Jetzt fühlte ſie ſich Matthias gegenüber ſchuldbewußt. Er hatte ſich vorher ſo auf den Abend gefreut. Heute hatte er zweimal angerufen. Viel⸗ leicht brauchte er ſie, und ſie hatte ſeit geſtern nicht einmal das Verlangen nach ſeiner Gegenwart gehabt. Als Aenne dann allein ihr Abendbrot aß, dunkelte es ſchon über dem Hafenplatz. Die Poſt hatte ihr noch zwei Briefe gebracht, von einer Freundin, von ihrem Vetter; aber ſie hatte noch keine Luſt und keine Ruhe, die Briefe zu öffnen. Es war ſo merkwürdig, vor zehn Tagen noch war es ihr unvorſtellbar geweſen, daß ſich jemals etwas zwiſchen ſie und Matthias ſtellen könnte. Dann war Wauer ge⸗ kommen, und ſie hatte ſich darauf vorbereitet, den Schritt zu Matthias jetzt in aller Bewußtheit zu tun. Vorgeſtern war ſie dann, noch ganz im ſtillen, in ein leichtes Schwan⸗ ken geraten, und heute ſtanden Wauer und Matthias ſchon ſo jenſeits aller Ufer. Man brauchte nur Zeit Plötzlich klingelte es. Aenne ſah auf die Uhr. Es war halb ſieben. Matthias? War er nach Berlin gekommen? Dann öffnete ſie die Tür. „Klaus! Sie?“ ſagte Aenne erſtaunt. 5 „Ja, ich, Fräulein Aenne. Seien Sie nicht böſe, i ſah von unten Licht bei Ihnen, und da bin ich einfa heraufgekommen.“ erein. Ich freue „Aber kommen Sie doch i 9 9— wirklich“, antwortete Aenne. Als er dann in dem kleinen im Schein des Vorraum ſeinen Mantel ablegte, ſah e Lichtes ſofort die Verſtörtheit im Geſicht des Jungen. Leiſe legte ſie die Hand auf ſeinen Arm. „Wie ſehen Sie aus, Herr Spohr? Iſt Ihnen etwas Unangenehmes paſſiert?“ Klaus antwortete nicht ſofort. Zum erſtenmal ſah er Aenne wieder. Gab ihm denn die flüchtige Begegnung der n Roman von Heinæ Oslan Wulig b. vergangenen Nacht ein Recht, dieſes Mädchen jetzt mit dem Aufruhr ſeiner Seele zu behelligen? Von der Wauerſchen Klinik aus war er mehrere Stun⸗ den durch die Straßen geſtreift. Wie ein freſſendes Gift hatte Wauers Bericht in ihm gewirkt. Wo war ein Menſch, der ihn wieder davon befreite? Allmählich war er dann aus der erſten Empörung und Erbitterung in ein Gefühl des Betrogenſeins gefallen. Hauff hatte ihn getäuſcht, ſeine Mutter hatte ihn getäuſcht. Wie ein Kind hatte er geglaubt, und jetzt war ihm der Boden unter den Füßen verſunken. Was ſollte er beginnen? Nach Haus zu ſeiner Mutter konnte er noch nicht gehen, Freunde hatte er nicht. So war er faſt unbewußt am Hafenplatz gelandet und ſaß nun Aenne gegenüber. Die ſelbſtverſtändliche Art, mit der ſie ihn empfangen hatte, ihr beſorgter Ton, wenn ſie mit ihm redete, wirkten wohltuend und beruhigend auf ihn. Dann brachte ſie noch Tee. „So, und nun erzählen Sie. Geſtern abend waren Sie ſo vergnügt Klaus blickte auf und ſah in Aennes ruhiges, klares Geſicht. Durfte er reden? Ja, hier durfte er ſprechen. Hier war ein Menſch. Und dann drängte ſich die ganze Laft vom Herzen. „Was würden Sie wohl tun, Fräulein Aenne, wenn Sie mit einem Menſchen befreundet wären— die Freund⸗ ſchaft braucht noch nicht durch ein Leben zu gehen, aber Sie finden durch dieſen Menſchen die große Kraft der Kameradſchaft. Sie hängen Ihr Herz an ihn, und dann erfahren Sie eines Tages, daß zwiſchen dieſem Menſchen und dem Tode Ihres Vaters irgendwelche Zuſammen⸗ hänge beſtehen—?“ 6 „Eine entſetzliche Vorſtellung— ſo etwas iſt doch nicht möglich!“ Aenne ergriff ſeine Hand.„Hören Sie, das Was gibt es denn? 17 gibt es doch nicht!“ „Doch, ſo etwas gibt es, und ich habe es ſoeben er⸗ lebt. Entſchuldigen Sie, daß ich jetzt auch noch Sie damit beläſtige, aber ich muß einmal reden, ich kann noch nicht damit fertig werden. Alle wußten es, nur ich war ahnungslos.“ f g Draußen war es ganz dunkel geworden. In der Nähe ratterte die Hochbahn vorbei. Aenne hatte ſich zu Klaus auf die Couch geſetzt. 5 i 5 „Und dieſer— dieſer Freund wußte, daß Sie der Sohn ſind?“ er wußte es, er muß es wiſſen—— es iſt Das it Nachmittag.. Aufgeregt zitternd erwartete Aenne jedes Wort. Sie 1 8 ihren Kopf in beide Hände. Und dann wußte ſie alles. Man mußte verſuchen, klar zu denken. Alſo von Wauer kam dieſe Nachricht! Vor ſechzehn Jahren ſollte Matthias in Hannover— niemals hatte er ihr davon erzählt. Aber nein, das konnte nur eine abgrundtiefe N Wauers ſein, gegen die ſie Matthias ſchützen mußte. Und wenn doch etwas daran ſein ſollte—? Sie kannte Matthias erſt wenig über ein Jahr. Und doch— „Es iſt unmöglich! Ich kann es nicht glauben. Ich kenne Matthias, wenn ſemals etwas Aehnliches vor⸗ gekommen ſein ſollte, ſo muß es ſich doch ganz anders zugetragen haben. Sie dürfen nicht ſagen, daß Matthias jemals einen Menſchen zugrunde gerichtet hat!“ Jetzt ſah Klaus betroffen auf. Etwas in Aennes Ton hatte ihn gerührt. Wie kam ſie auf dieſen leidenſchaftlichen Einſatz für Hauff? f „Sie kennen ihn ſo gut und ſo genau, Fräulein Aenne, daß Sie Ihre Meinung nach allem, was Sie jetzt wiſſen, noch aufrechterhalten wollen?“ a Aenne ſchwieg. In ihrem Hirn war ein Wirbel quä⸗ lender Gedanken, Verwirrung und Zwieſpalt belagerten ihr Herz. Jetzt war es nicht mehr möglich, von allem Ab⸗ ſtand zu halten, wie ſie es ſich vorgenommen hatte; aber ſie konnte auch nichts mehr in ſich ordnen, es ging mit ihr durch. 8 „Ja, ich kenne ihn ſo gut und ſo genau“, rief ſie aus. „Mathhias ift— ich liebe ihn oder ich habe ihn geliebt — ach, ich weiß nichts mehr——“ Ihr Kopf ſank in haltloſem Weinen plötzlich auf die Seite. Das alles war ſchon zuviel für ſie. Aufregende Tage, ſchlafloſe Nächte, ihre Nerven hielten einfach nicht mehr ſtand. Klaus ſaß ſtarr. Was war das? Aenne hatte Mat⸗ thias Hauff geliebt! Sie waren—— Auf einmal wurde ihm der Zuſammenhang klar. Er wollte aufſtehen, aber— „Klaus, bitte, bleiben Sie!“ Aenne hielt ihn feſt. Er blickte in ihr tränenüberſtrömtes Geſicht, das ſich zu ihm aufhob. 5 „Bleiben Sie, Klaus, bitte, gehen Sie jetzt nicht fort. Ich komme allein nicht mehr weiter!“ bat das Mädcher und griff nach ſeiner Hand. Da ſpürte Klaus zum erſtenmal die ſchmerzliche Zer⸗ riſſenheit, die das Mädchen erſchütterte, die Qual und die Not des eigenen Herzens verlor ſich plötzlich. Ja, er liebes Aenne, wie ſehr, das fühlte er erſt jetzt. Er mußte ihr helfen. Und er nahm ihre Hand und ſetzte ſich wieder zu ihr. Langſam ſank ihr Kopf an ſeine Bruſt. Ein unbän⸗ diges Glücksgefühl überkam ihn da. 5 „Aenne“, ſagte er leiſe.„Ich liebe dich, Aenne? „Ja, Klaus? Es iſt alles ſo ſchwer. Aber vielle! können wir uns gegenſeitig helfen.“ 5 8 Da küßte er ſie. lind Wärme und Vertrauen l öfen den Schmerz leiſe von ihnen ah.(Fortſetzung folgr“/ a b 8 . .. e en en en 2,., e Weiß zieht und ſetzt mit dem dritten Zuge matt. Fehl⸗Rätſel. Unter Hinzufügung der Silbe„ti“ als zweite in jedem Worte ſollen aus nachſtehenden 14 Silben 7 Wörter ge⸗ bildet werden, deren Anfangsbuchſtaben, richtig geordnet, eine Frühlingsblume nennen. Wie lauten die 7 Wörter und wie die Frühlingsblume? an e e gung kett ma miſt mon na nee nö on op val. Queęgelastisch ⸗ zeittdrta cdlehinbar Dos ist det besondere vonug dieses prekuschen Schnelwerbencdes. Deshelb kann er allen Bewe- gungen folgen, ohne zu zerren ocder zu behindern. Verſteck⸗Rätſel. In jeder der folgenden Dichterſtellen iſt ein Wort, das einen geographiſchen Namen enthält. 1. Das Schöne muß immer, das Wahre muß ſiegen. 2. Gern hören wir allerlei gute Lehr'. 3. Welch ein Zuſtand! Herr, ſo ſpäte Schleichſt du heut aus deiner Kammer. 4. Sieh, ſo iſt Natur ein Buch lebendig, Unverſtanden, doch nicht unverſtändlich. 5. Der Krieg hat kein Erbarmen. 6. Hangen und Bangen in ſchwebender Pein. 7. Nur der verdient ſich Freiheit wie das Leben, Der täglich ſie erobern muß. 8. Dem wackern Mann vertraut ein Weib getroſt, Und wär' er fremd, ein zweifelhaft Geſchick. 9. Der Herr muß ſelber ſein der Knecht. 0. Dem Menſchen iſt nimmer ſein Wert geraubt, Solang' er noch an die drei Worte glaubt. Jeiĩtoe Kapſelrätſel. In den nachfolgenden 8 Wörtern ſind die nebenbezeich⸗ neten Wörter verkapſelt enthalten. Die Anfangsbuchſtaben dieſer neuen Wörter ergeben ein beliebtes Getränk.— 1. Muſik(Erzeugnis der Kochkunft), 2. Faden(Abſchieds⸗ wort), 3. Finne(Nebenfluß der Donau), 4. Tandem(Wert⸗ loſes Zeug), 5. Brocken(Kleidungsſtück), 6. Pfau(Grü⸗ nende Wieſe), 7. Knoten(Anmerkung), 8 O(Chine⸗ ſiſcher Arbeiter). Silbenrätſel. Aus den Silben a— a— ba— bar— ber— bral— da— dan— de — di— di— di— di— dur— e e— e— em— en— gi— i— la— lekt— lem— ma— ma— ne — ka— ra— re— ro— ſan— ſe— ſi— ſter— ſter [tar— te— the— tik— tis— ul— un— us— vi ſind 16 Wörter zu bilden, deren erſte und vierte Buch⸗ ſtaben, beide von oben nach unten geleſen, einen Spruch von Simrock ergeben. i 1. Mundart, 2. Befehl des Sultans, 3. Salatpflanze, 4. engliſche Inſel an der Sſtküſte Arias 5. Mutter des Achilleus, 6. feine Gipsart, 7. Oper von örtzing, 8. be⸗ rühmter italieniſcher Dichter, 9. Liebeslehre, 10. Klemme, Verlegenheit, 11. Schwarzwild, 12. wohlriechende Garten⸗ blume, 13. engliſche Feſtung in Südſpanien, 14. bibliſcher Ort, 15. Negerhirſe, 16. noͤrdlichſte Provinz Irlands. Streichholzaufgabe. ————— Von obiger Figur, die aus 15 Quadraten beſteht, ſol⸗ len ſechs Streichhölzchen entfernt werden, derart, daß neun Quadrate dann in die Erſcheinung treten. Welche Hölzchen ſind fortzunehmen? Auflöſungen aus voriger Nummer: Kreuzworträtſel: Waagerecht: 1. Iſel, 4. Siel, 7. Bauer, 9. Gaſſe, 10. Senat, 11. Fakir, 12. Muttertag, 13. Sperlinge, 17. Stand, 18. Taube, 20. Alarm, 21. Ruine, 22. Rate, 23. Roer.— Senkrecht: 1. Ibis, 2. Salem, 3. Le⸗ gat, 4. Salat, 5. Eſſig, 6. Leer, 8. Rotterdam, 9. Gefreiter, 5 Stola, 14. Enare, 15. Natur, 16. Ebene, 17. Saar, 19. Eger. Bruchſtück⸗Aufgabe: Wal Aar Los Dom Max Elf Ilm Sud Tee Elm Reh.— Waldmeiſter. Silbenrätfel: 1. Amalfi, 2. Nikotin, 3. Dort⸗ mund, 4. Rechtſchreibung, 5. Efeu, 6. Narität, 7. Finale, 8. Eulenſpiegel, 9. Harpune, 10. Lörrach, 11. Eider, 12. Roulade, 13. Sekundaner.— Andrer Fehler ſind gute Lehrer. Sinnverwandt: 1. Diele, 2. Erkenntnis, 3. Ruf, 4. Liga, 5. Arbeit, 6. Endzweck, 7. Not, 8. Gehaltszulage, 9. Spiel, 10. Tribut, 11. Eingabe, 12. Treffen, 13. Adel, 14. Gefährte.— Der laengſte Tag. Wortſpiel: 1. Weſte— Meſte, 2. Olpe Alpe, 3. Odol— Idol, 4. Koje— Boje, 5. Arion— Orion, 6. Kinkel Winkel, 7. Motto—Lotto, 8. Odda— Edda.— Maibopwle. Zeichnung: H. H. Kuhn/ Ba.— M. „Ich will nur ſehen, wie ihm die Pfeife zu Geſicht ſteht.“ Geſpräch zweier Herren im Eiſenbahnabteil:„Sind Sie auch beruflich unterwegs?“ „Wie man's nimmt, ich fahre zum Strafantritt.“ „Biſt du eigentlich noch Bauchredner, Oskar?“ „Ach nein, mein Lieber, damit iſt heute nichts mehr zu verdienen. Ich verkaufe jetzt ſprechende Papageien...“ „„„ „Haſt du gehört, Egon heiratet die älteſte Tochter des Bankiers Pinkeberg und bekommt 300 000 Mark als Mit⸗ gift!“ „Als Gegengift wollteſt du wohl ſagen!“ 4 Junger Herr:„Man ſagt, daß Eheleute mit der Zeit einander ähnlich werden.“ Junge Dame:„Oh, das wäre ja ſchrecklich! Dann machen Sie ſich nur gar keine Hoffnung mehr auf mich!“ Schluß des redaktionellen Teils. Oer geſundheitliche Wert der Obſt⸗ und Gemüſekonſerben Im Obſt und Gemüſe ſind Vitamine und Mineralſtoffe in reichlichem Maße vorhanden, ſo daß es beſonders geeignet iſt, geſundheitliche Schäden, die bei einſeitiger Ernährung und vitaminarmer Koſt eintreten können, zu verhüten. Nun ſind wir infolge der zeitlich begrenzten Obſt⸗ und Gemüſeernte darauf angewieſen, Vorräte zu ſammeln, damit wir ohne Rück⸗ ſicht auf die Jahreszeit die zur geſunden Lebensführung uner⸗ läßlichen Nahrungsmittel zur Verfügung haben. Es iſt das Verdienſt der deutſchen Obſt⸗ und Gemüſekonſerven⸗ in duſtrie, dieſen Weg gefunden und der deutſchen Ernährungswirtſchaft nutzbar gemacht zu haben. Daß ihr das in hohem Maße ge⸗ lungen iſt, beweiſen viele von Aerzten und Ernährungs⸗ wiſſenſchaftlern durchgeführte Unterſuchungen. So konnte feſt⸗ geſtellt werden, daß ſelbſt das antiſkorbutiſche Vitamin 0 in einer ſtobgemeg hergeſtellten Konſerve weitgehend erhalten bleibt, ſo daß Erbſen⸗ und Bohnenkonſerven oft mehr davon enthalten als die im Haushalt gekochten Gemüſe. Vitamin⸗ reiche Früchte, wie Erdbeeren und Tomaten, als Konſerve gute Vitamin⸗C⸗Quellen dar Die deutſchen Obſt⸗ und Gemüſekonſerven ſind daher durchaus geeignet, Ernährungsſchäden zu verhüten. Das macht auch das Büchſenobſt⸗ und ⸗gemüſe bei der Ernährung des Kleinkindes unentbehrlich, zumal auf dieſe Weiſe leicht einem eventuellen Eiſenmangel des jugendlichen Organismus ent⸗ gegengetreten werden kann. Das Eiſen ſpielt eine wichtige Rolle bei der Blutbildung Man muß von dem Moment an, in dem ſich der Eiſenvorrat erſchöpft, dem Kinde durch die Nahrung neues Eiſen zuführen. Dies geſchieht unter anderem durch eiſenhaltiges Gemüſe, vor allem Spinat. Da aber das Gemüſe auch andere für den kindlichen Organismus wichtige Mineralſtoffe enthält, ſo iſt auch die Gemüſekoſt von dieſem Geſichtspunkt aus dringend notwendig. So ſpielen, wie ärzt⸗ licherſeits feſtgeſtellt wurde, Mohrrüben, Kohlrabi, Bohnen, Erbſen wie auch Apfelmus, Pflaumen, Birnen und Mira⸗ bellen eine wichtige Rolle Einen Vorteil, beſonders für die berufstätige Hausfrau, bietet die Konſerve außerdem noch: ſie kann raſch und leicht zubereitet werden. Die eöffnete Doſe braucht nur ungefähr eine Viertelſtunde in ein heißes Waſſer⸗ bad geſtellt zu werden, und man hat in kürzeſter Zeit ein wirklich nahrhaftes und ſchmackhaftes Mahl, das alle Voraus⸗ ſetzungen für eine geſunde Ernährungsweife erfüllt. ſtellen ebenfalls Ait den Film louie, e ge, e Sie deshelb ä Sus drücklich Nr. 27 erſcheinen als Beilage. Pl.⸗Nr. 8.— Für die auf dieſer Seite erſcheinenden Anzeigen iſt der Verlag der vorl. Zeſtung nicht zuſtändig. Verantwortlich für die Schriftleitung Kurt Winkler, für Anzeigenteil Carl Görg, Verlag Sonntags⸗ blatt Deutſcher Provinz⸗Verleger, ſämtl. in Berlin SW 68, Lindenſtr. 101/102. Zum Wochenende; und„Zum Zeitvertreib“ 5A 2. Bl. 39: über 620 006. eeemmadammmmmmmddannmendendandede Des voran Nedellelerdorſen Kramer Hromatiaue eu em aden acbb, llleluhea gen! Bauſparen auf neuer Grundlage Über die weſentliche Beſchleunigung der Zuteilung durch Abkürzung der Wartezeiten, ferner über die weitere Verbilligung, Steuerbegünſtigung und dgl. mehr. müſſen Sie unbedingt unterrichtet ſein. Im letzten Halblahr rund 23 Millionen Reichsmark zugeteilt. Zuteilungs⸗ erfolge bisher 300 Millionen Reichsmart Guthabenzins 3 8% Neueſte Unterlagen koſtenlos durch Deutſchlands größte Bauſparkaſſe AE Hur in Ludwigsburg 52 Württ. 3 e— 2 mit Garantie. Bei Nichtgefallen 0 erde 5 2 n Or mtausch oder Geld zurück. e Dru Sleichwachs Nr: 3. Herrentaschenuhr mit ge. prüftem 36 stündigem An- kerwerk, vernickelt, M. 1. Nr. 4. 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