ge⸗ uge⸗ aber sab⸗ zins⸗ war⸗ grö⸗ nun Be⸗ vech⸗ onen auf eren tark. ngen tand onen rund ark ſpre⸗ onen igen dark. 5,01 net. 5,59 eee und ten, Ruck ühlt von wie es ihne ſagt ſen, ern, mir, nig, Ich zu⸗ 4 tög⸗ — 5 7 diel⸗ virk⸗ nir? das Lrä⸗ icht, me. luch. du ang⸗ dir dar⸗ eine teſt: utet, Mit richt eben ſeh Aber ehr? ggia ganz hei⸗ fich den itter nicht ichtig znete Bezugspreis: Mona ch Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mam breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich fürdie Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 6. 39: 1130 39. Jahrgang London läuſcht ſich I Sie ſind wirklich nicht zu beneiden— die Herren Einkreiſungspolitiker! Nicht nur, daß ſie durch die hinhal⸗ tende Taktik der Moskauer Sowjets in eine höchſt peinliche und wenig würdige Rolle gedrängt worden ſind, auch ſonſt erleben ſie allerlei Ungemach. Da iſt beiſpielsweiſe die Sache mit dem Putſch in Danzig, den die Londoner Preſſe auf den vergangenen Sonntag vorausgeſagt hatte— auf die Minute genau: nachmittags 15 Uhr ſollte es losgehen! — und der dann prompt nicht kam, da ſind aber auch ſonſt noch viele weitere Reinfälle und Unſtimmigkeiten, die den Herren in London Kopfſchmerzen machen. Fernoſt und Paläſtina gehören natürlich dazu: in Oſtaſien müſſen die Engländer erleben, daß ihr Einfluß und ihr Anſehen durch das Erwachen der Japaner Schritt für Schritt zurückge⸗ drängt werden, in Paläſtina arbeitet England zwar noch kräftig mit den früher oft bewährten brutalen Mitteln ſeiner„humanen“ Kolonialpolitik, muß aber ſehen, daß es die Araber trotz aller Gewalt nicht unterkriegt. Unange⸗ nehm, höchſt unangenehm iſt das alles für ein Volk, das ſich bis jetzt für das Weltvolk ſchlechthin gehalten hat! Aber es gibt der Enttäuſchungen für England noch mehr. So hat man neuerdings in London den Verſuch geſtartet, einen Keil zwiſchen Führer und Volk in Deutſchland zu trei⸗ hen. Dieſer Verſuch wird noch kläglicher ſcheitern als die britiſche Politik in Oſtaſien und Paläſtina. Zunächſt ein⸗ mal: es iſt eine Anmaßung ſondergleichen daß Engländer ſich für befugt halten, in innerdeutſche Verhältniſſe hinein⸗ zureden. Was für ein Geſchrei würde es geben, wenn wir von uns aus den Engländern Ratſchläge für ihre inner⸗ politiſchen Angelegenheiten geben, wenn wir ihnen etwa raten wollten, den oder jenen Miniſter aus ihrem Kabinett auszubooten und dafür andere Männer aufzunehmen! Wir in Deutſchland erteilen ſolche Ratſchläge fremden Staaten grundſätzlich nicht, erwarten aber auch, daß das Ausland die gleiche Zurückhaltung uns gegenüber wahrt; wo das nicht der Fall iſt, weiſen wir alle ausländiſchen Ein⸗ miſchungsverſuche entſchieden zurück. Nun kann der Verſuch, das deutſche Volk von ſeinem Führer zu trennen, ſelbſtverſtändlich nur von Leuten ge⸗ macht werden, die von der wirklichen Lage in Deutſchland keine blaſſe Ahnung haben. Vielleicht laſſen ſie ſich von jüdiſchen Emigranten informieren, vielleicht bemühen ſie ſich überhaupt nicht, zu erfahren, wie die Stimmung des deutſchen Volkes iſt— jedenfalls kennen ſie dieſe Stimmung nicht, ſonſt könnten ſie unmöglich auf ihre ausgefallenen Ideen kommen. Dabei ſollte es ſich eigentlich auch ſchon in England herumgeſprochen haben, daß im Großdeut⸗ ſchen Reich Adolf Hitlers Führer und Volk eins fin d. Es gibt nichts was dieſe Gemeinſchaft tren⸗ nen könnte, ja, wenn es möglich und nötig wäre, ſie noch inniger zu geſtalten, dann würden die ausländiſchen Ein⸗ miſchungsverſuche dahin führen. Aber das iſt gar nicht nötig, denn ſetzt ſchon iſt es ſo, daß in Deutſchland Füh⸗ rung und Volk eine unauslösliche Gemeinſchaft bilden. Wer zum deutſchen Volke ſprechen will, muß das über den Füh⸗ rer tun. Etwas anderes gibt es nicht. Wir verſtehen, daß das den Engländern nicht in den Kram paßt. Sie ſähen 5 wohl lieber, wenn ſie— wie während der Zeit des Weltkriegs— mit ihrem verlogenen Nachrichtendienſt das deutſche Volk beunruhigen könnten. Aber dieſe Zeiten ſind nun einmal vorbei und werden nicht wiederkehren. Damit wird man ſich auch in London abfinden müſſen. Deshalb täten die Herren gut daran, ſich nach politiſchen Beſchäfti⸗ gungen umzuſehen, die mehr Erfolge verſprechen als die geradezu lächerlichen Bemühungen, einen Keil zwiſchen Führer und Volk in Deutſchland zu treiben. Auch dieſe Bemühungen wird alſo London heute ſchon in das Kapitel der Enttäuſchungen buchen müſſen, die wir vorhin exwähnten. Sie gehen alle letztlich darauf zurück, daß England die Augen verſchließt vor dem neuen Werden, das überall in der Welt im Gange iſt. Das Wiedererſtarken des deutſchen Volkes, die Neubelebung ſeines nationalen und raſſiſchen Denkens durch Adolf Hitler und die Bildung des Großdeutſchen Reiches durch ihn ſind geſchichtlich⸗ revolutionäre Taten, die die Lage in Europa völlig umge⸗ ſtaltet haben Die Bildung des italieniſchen Imperiums hat ähnlich gewirkt Von der Umwälzung in Oſtaſien und vom Freiheitskampf der Araber ſprachen wir ſchon. Ueberall regt ſich neues Leben, das nicht mit den alten Maßſtähen gemeſſen, vor allem aber, das nicht aufgehalten und das nicht 1 4 gemacht werden kann. Der Verſuch, der For⸗ berüngen des Tages ableitet. Die engliſche Politik der Jetzt⸗ che hiervon wenig erkennen laſſen. Man hat die Wirk⸗ ichkelt nicht geſehen und hat ſich ſtatt deſſen allerlei Illu⸗ 205 hingegeben So geriet man von einer Enttäuſchung 1 5 andere. Wenn das Steuer nicht herumgeworfen wird, werden die jüngſten Enttäuschungen nicht die letzten ſein! der nsv.-gindergarten iſt ju einer neuen Pflegeſtätte des Rleinhindes geworden. dein miigliedsbeitrog jur ns. ſichert lolche Pflegeſtätten. . 7 Mittwoch, den 5. Juli 1939 Die blamierten Einkreiſungshetzer Der ausgebliebene„Putſch“ in Danzig—„Von den Nazis in die Welt geſetzt!“. Berlin, 4. Juli. Es hinterläßt immer ein fatales Gefühl der Unglaub⸗ würdigkeit, wenn ſich jemand ſeiner Kraft und Entſchloſſen⸗ heit anreißeriſch laut rühmt, der im entſcheidenden Augen⸗ blick ſchon einmal verſagt hat. Paris und London haben ſich mit ihren alarmierenden Voraussagen von dem angeb⸗ lich geplanten Wochenendputſch in Danzig gründlich bla⸗ miert, denn allmählich lernt auch der Harmloſe, Mache und Tatſachen unterſcheiden. Durch Gehäſſigkeit und Gemeinheit zeichnek ſich der Entſchuldigungsverſuch des betont deutſchfeindlichen„News Chronicle“ für den blamablen Rückzug aus, in dem der bekannte Hetzer Vernon Bartlett behauptet, die alarmieren⸗ den Gerüchte am Wochenende ſeien„nur von den Na⸗ zis in die Welt geſetzt“ worden,„um die Reak⸗ tion in London auszuprobieren“. Schließt dieſe ein⸗ fältige Behauptung, die von vornherein nicht den Anſpruch erheben kann, ſelbſt nur in der bereits vergifteten und ver⸗ wirrten Londoner und Pariſer Oeffentlichkeit ernſt genom⸗ men zu werden, nicht das Geſtändnis der planmäßigen Greuelhetze und Brunnenvergiftung ein? Ungewollt hat„News Chronicle“ mit dieſer dummdrei⸗ ſten Lüge das Syſtem jener Kreiſe bloßgeſtellt, die beden⸗ kenlos auf einen neuen Krieg losſteuern und glauben, das e von 1914 mit dem deutſchen Volk wiederholen zu önnen. Umſo kraftmeieriſcher gebärden ſich die Londoner und Pariſer Zeitungen jetzt, um ihren Reinfall zu verſchleiern und den Leſer von dem peinlichen Thema der ſich immer noch uferlos hinſchleppenden Moskauer Einkreiſungsver⸗ handlungen abzulenken.„Der Führer hat ſeine Pläne, Dan⸗ zig übers Wochenende ins Reich zurückzuholen, vor der furchtbaren Entſchloſſenheit der Demokratien aufgeben müſ⸗ ſen“, das iſt auch am Dienstag noch der Tenor der Pari⸗ ſer und Londoner Leitartikel, die ſich mit der freien Stadt beſchäftigen, und man verſucht dieſe Meinung auch in an⸗ deren, beſonders ſüdoſteuropäiſchen Ländern, die ſich den Sirenenklängen aus dem Lager der Garantieſtrategen ver⸗ ſchließen, zu verbreiten. Die verſchiedenen Botſchafter⸗ empfänge und Botſchafterreiſen geben Anlaß, immer wieder zu betonen, daß ein„Gewaltſtreich“ gegen Danzig den all⸗ gemeinen Krieg entfeſſeln würde. Denn wie ſchon Chamber⸗ lain das Verhalten der Polen ſchön in Ordnung findet, ſo hat ſich die Preſſe der Garantieſtaaten längſt daran ge⸗ wöhnt, Tag für Tag Oel ins Feuer zu gießen und den öſt⸗ lichen Gernegroß zu noch herausfordernderer Sprache zu ermuntern. Ja man ſtellt die Hinge pöllig auf den Kopf. Bringt es die Liverpooler„Daily Poſt“ doch ſogar fertig, eine„Bedrohung der polniſchen Unabhängigkeit durch Dan⸗ zig“ an die Wand zu malen, in welchem Falle dann Eng⸗ land dem von dem ſchrecklichen Danzig bedrohten polniſchen Schützling zu Hilfe eilen müßte. Vorerſt aber ſoll ſich Polen angeblich mit einer„warnenden Note“ an Dan⸗ ig begnügen, doch iſt man ſich weder in London noch in aris darüber im Klaren, wann und ob ſie wirklich abge⸗ ſchickt werden dürfte. Im Allgemeinen iſt es Rückzugsgeplänkel, das man in der Preſſe der beiden weſtlichen Hauptſtädte ver⸗ nimmt. Man verſucht, das Geſicht zu wahren, um an dem offenen Eingeſtändnis vorbeizukommen. Ein Blatt wie das Pariſer„Ordre“ fühlt ſich zu der„Feſtſtellung“ berechtigt, „der Führer ſcheine nicht die Abſicht zu haben, die Dinge in Danzig zu überſtürzen“(). Auch der„Figaro“ bemerkt weiſe,„Berlin ſcheine ſeine Putſchpläne aufgeſchoben zu haben“, ſagt aber weiter, die Abſichten der Reichsregierung „blieben dunkel“. In keiner Zeitung fehlt zwar die Beteuerung,„Deutſch⸗ land ſei gewarnt worden durch die Energie der Londoner und der Pariſer Regierung und ihre unwiderrufliche Ent⸗ ſchloſſenheit“, aber dennoch glaubt man dem Leser wenig⸗ ſtens eine halbe Erkſärung dafür geben zu müſſen, daß man vorgeſtern noch die wildeſten Kriegsgeſänge anſtimmte, heute aber ganz ſachte tritt.„Figaro“ ſchiebt die Verant⸗ wortung daftir den„ausländiſchen Beobachtern in Berlin“ zu, die ſich am Samstag auf einen Putſch⸗ verſuch in Danzig„gefaßt machten“ jetzt aber„ihre Anſich! geändert“ hätten. Jetzt Lügen um die Glotoakei Prag, 5. Juli. Der franzöſiſche Rundfunk verbreitete eine Meldung der Havas⸗Agentur, derzufolge die von den Slowaken in Berlin geführten finanziellen Verhandlungen mit einem vollſtändigen Mißerfolg für die Slowaken ge⸗ endet hätten Miniſter Durcanſky ſei gezwungen geweſen, deshalb im Geheimen nach Berlin zu reißen. Hierzu erfährt DRB von autoriſierter Stelle aus Preßburg, daß an dieſer Meldung der franzöſiſchen Havas⸗ Agentur auch nicht ein Wort wahr iſt. Ganz im Gegenteil heben alle an dieſen Berliner Besprechungen be⸗ teiligten ſlowakiſchen Perſönlichkeiten hervor, daß ſie in Berlin die beſte Aufnahme und volles Verſtändnis für alle vorgebrachten berechtigten Forderungen der Slowakei ge⸗ funden haben Die Nachricht von einer„heimlichen Abreiſe“ „ Durcanſkys nach Berlin iſt ebenfalls frei erfun⸗ Dieſes Beispiel zeigt wieder einmal, die deu feindliche Agitalion 0 keiner eee nor 2 — 1 ———— e Nr. 154 l ee Anwahrheit zurückſchreckt, und daß derarkige Meldungen in böswilliger Abſicht von unverankworklichen Elementen frei erfunden werden. Chamber lains Informations quellen Die Angſt vor Danzig⸗Urlaubern. Danzig, 4. Juli. Unter der Aufforderung:„Herr Cham⸗ berlain, holen Sie Ihre Informationen über Danzig vom britiſchen Konſulats in Danzig und nicht von der polniſchen Botſchaft in London!“ ſchreibt der„Danziger Vorpoſten“: Der britiſche Miniſterpräſident hatte einmal große Sym⸗ pathien im deutſchen Volk Das iſt noch garnicht ein Jahr her. Leider iſt das nicht mehr der Fall Wir wiſſen, daß es ihm gleichgültig iſt. ob deutſche Sympathien oder deutſche Antipathien Herr Chamberlain, Ihr Verhalten kann für die europäiſche Politik aber nicht gleichgültig ſein. Herr Cham⸗ berlain, Sie haben es ſich in den Kopf geſetzt, den Verſuch zu unternehmen, die Eingliederung unſerer Danziger Be⸗ völkerung in das Großdeutſche Reich zu verhindern! Welches ſind Ihre Beweggründe, da Ihnen die Berech⸗ tigung unſerer Anſprüche hinreichend bekannt ſein müßte? Oder iſt es wahr, daß Ihre Informakionen über das hi⸗ ſtoriſche Danzig aus derſelben Quelle ſtammen wie Ihre angeblichen zuverläſſigen Berichte über aktuelle Ereigniſſe in Danzig?“ Der britiſche Miniſterpräſident hat es am Montag bei einer Rede im Unterhaus für zweckmäßig gehalten, eine Information aus Warſchau als glaubhaft und zuverläſſig hinzuſtellen. Wir ſind der Anſicht, daß ein ſo wichtiger Po⸗ litiker wie Chamberlain, wenn er ſich ſchon mit einer In⸗ formation indentifiziert, zumindeſt an einer zweiten Stelle ſich eine Beſtäti gung für eine von ihm vertretene Be⸗ hauptung beſorgt. Die engliſchen Politiker würden klug da⸗ ran tun, in der Unterrichtung über Ereigniſſe in Zuſammen⸗ hang mit dem deutſch⸗polniſchen Gegenſatz nicht einſeitig auf Warſchau zu hören. Wir ſind in der Lage, ausdrücklich zu dementieren, daß ſich reichsdeutſche Soldaken, Angehörige der deutſchen Wehr⸗ macht reichsdeutſcher Skaaksangehörigkeit auf Danziger Boden befinden. Sie ſind überhaupt nicht da, weder als in 1 Uniform geſteckte Poliziſten noch als zivile Tou⸗ riſten. Daß die Danziger Staatsungehörigen, die 70 Tauſenden in den letzten Jahren im Rei ch ſich Arbeit ſuchen mußten, weil die Lebensbedingungen in dieſer Freien Stadt, die materielle Exiſtenz der Bevölkerung zu ſichern, nicht ausreichend ſind, im Sommer ihren Urlaub in der Heimat bei ihren Verwandten verbringen, wird auch den Engländern einleuchtend ſein. Und daß von den 30000 Danzigern, die gegenwärtig im Deutſchen Reich le⸗ ben, viele gerade in dieſer Zeit des Kampfes um die Frei⸗ heit und um das Recht ihrer Heimat zu Hauſe ſein wollen, iſt ein Zeichen, mit welcher Geſchloſſenheit und mit welcher Opferbereitſchaft die Danziger Bevölkerung für ihre Forde⸗ rung„Zurück zum Reich“ eintritt. „Die Danziger Bevölkerung hat die Drohungen polniſchen Militärs und Polikiker Danzig müſſe eroberk werden, zwar nicht ganz ernſt genommen, aber man kann es denſenigen, die über die Sicherheit Danzigs zu wachen haben, nicht ver⸗ übeln, wenn ſie Vorbereikungen für polizeiliche Schutzmaß⸗ nahmen kreffen. Sich militäriſch zu rüſten, hal Danzig keine Beranlaſſung, weil im Ernſtfall die reichsdeutſchen Garni⸗ ſonen in dichteſter Nähe liegen.“ * Der Völkerbundskommiſſar gegen polniſche Preſſelügen Danzig, 4. Juli. Einem Reuter⸗Vertreter in Danzig hat der Völkerbundskommiſſar Dr. Burckhardt eine Unterredung gewährt. Darin ſagte er u. a., daß man alle Bemühungen 5 mache, um den Frieden aufrechtzuerhalten. Dr. Burckhardt unterſtrich dabei beſonders die Gefahr falſcher Preſſeberichte, die ein verzerrtes Bild von den Vorgängen in Danzig geben. Außerdem wird in dem Reuter-Bericht aus Danzig her⸗ vorgehoben,— in dem Bericht wird im übrigen beſtäkigt, daß Danzig nach außen hin völlig ruhig wirke— daß den Anlaß zu den Gerüchten ein Arkikel eines polniſchen Pro⸗ vinzblaktes gegeben habe, wonach Polen ein polniſches Frei⸗ korps gegen Danzig aufſtellen wolle. „Anſinniges Verſprechen an Polen“ Deukliche Worte eines Oberhausmitgliede⸗ London, 4. Juli. Im„Mancheſter Guardian“ erklärt Lord Taviſtock, ein bekanntes Oberhausmitglied(konſerva⸗ tiv), eindeutig, daß ein Krieg wegen Danzig Unſinn ſein würde Dieſe Erklärung einer ſo bekannten engliſchen Per⸗ ſönlichkeit iſt um ſo beachtlicher, als die engliſche Preſſe ſchon bereits ſeit längerem voll unter dem Motto ſteht:„Die Dan⸗ ziger Frage iſt eine Frage von Krieg oder Frieden“ Lord Tavpiſtock beklagt ſich zunächſt darüber, daß engliſcherſeits 1 konſtruktive Friedenspolitik vernachläſſigt worden ei. Man könne nur hoffen, daß man fetzt einſehe, daß die Trennung Danzigs von Deukſchland— und Danzig ſei eine deutſche Stadt— ein völlig unzureichender Grund für einen Weltkrieg ſei. Nan müſſe aber fürchten, daß die britiſche Regierung Feindſeligkeiten wegen Danzig zum Ausbruch bringe, entweder 55 den Druck derjenigen hin, die finan⸗ zielle 1 in Polen haben, oder weil die britiſche Re⸗ gierung Angſt habe vor der Anklage der Jeigheit von Sei⸗ ken ihrer kriegeriſchen Kritiker. Es ſei ſchlimm genug, ein unſinniges VBerſprechen abzugeben, noch f limmer aber ein 90 5. Die Schlachterej von Millionen für eine e, die n cht völlig gerechtfertigt ſei, habe mit Ehre nichts zu kun. 5 . 3 — n. Deutſch⸗italieniſche Kundgebung 600 italieniſche Arbeiterurlauber in Freiburg Freiburg, 4. Juli. Aus Anlaß der Ankunft von 600 ita⸗ lieniſchen Arbeiterurlaubern fand am Montag abend eine große deutſch⸗italieniſche Gemeinſchaftskundgebung ſtatt. Zu dieſem Feſt waren als Repräſentanten der Arbeiterſchaft der beiden Achſenmächte Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley und der Präſident der italieniſchen Induſtriearbeiter⸗Or⸗ ganiſation, Cianetti, nach Freiburg gekommen, wo ſie ſich bei einem Empfang im Rathaus in das Goldene Buch der Stadt eintrugen. Zu Beginn der Großkundgebung hieß Gauleiter Reichs⸗ ſtatthalter Robert Wagner die italieniſchen Urlauber mit Präſident Cianetti an der Spitze und Reichsorganiſa⸗ tionsleiter Dr. Ley willkommen. Nachdem dann Dr. Lave⸗ rentz einen Ueberblick über die Leiſtungen dieſes Urlauber⸗ austauſches gegeben hatte, ſprach Präſident Cianetti dem Reichsorganiſationsleiter ſeinen Dank für die freund⸗ liche Aufnahme der italieniſchen Urlauber in Deutſchland aus und übermittelte die Grüße des Duce. Dr. Ley wies anſchließend auf den gemeinſamen Schick⸗ ſalsweg der beiden Völker hin. Das italieniſche und das deutſche Volk hätten den Ruf ihrer Führer begriffen. Dieſe beiden Völker gehörten zuſammen denn ſie eine nicht nur ein Bündnis, ſondern der gleiche Weg, die gleiche Revolu- kion und die gleichen Ideale. Beide Völker würden von Frontſoldaten geführt, die den Frieden liebten und nichts wollten als das Lebensrecht. Danzig ſtellt Transfer ein Eine Jolge der polniſchen Droſſelung. Danzig, 4. Juli. Wie die Bank von Danzig mitteilt, hat ſie den Transfer für den Zins⸗ und Zahlungsdienſt der Danziger Auslandsanleihen bis auf weiteres eingeſtellt. Desgleichen werden freie Deviſen für Zahlungen des Ka⸗ pitalverkehrs nach dem Ausland, d. h. für Zahlungen, die nicht den Warenverkehr und ſeine Nebenkoſten ſowie den Reiſeverkehr betreffen, bis auf weiteres von der Bank von Danzig nicht mehr zur Verfügung geſtellt. Die nichttransfe⸗ rierten Schuldenzahlungen an Ausländer werden auf ge⸗ ſperrten Ausländer⸗Guldenkonten bei den Deviſenbanken gutgeſchrieben. Aus Danziger Wirtſchafts- und Finanzkreiſen wird dazu erklärt, dieſe Maßnahme der Bank von Danzig habe ſich dar⸗ aus ergeben, daß das Deviſenauflkommen der Danziger Wirtſchaft ſowohl aus dem Hafenumſchlag als auch aus dem Export nach Polen immer geringer wurde. Der Dan⸗ ziger Hafenumſchlag, der noch 1928 einen Wert von 1476 Mill. Gulden hatte, ſank 1938 auf 375 Millionen. In der gleichen Zeit ſtieg der Umſchlag des Warenwertes über dingen von 133 Millionen im Jahre 1929 auf 1383 Mil⸗ lionen im Jahre 1938. Das Danziger Deviſenaufkommen aus der Kommiſſions⸗ und Maklertätigkeit im Hafenum⸗ ſchlag und im Tranſithandel wurde entſprechend geringer. Andererſeits verſchlechtere ſich die Danziger Handels⸗ und Zahlungsbilanz gegenüber Polen, die ſeit Jahr und Tag infolge der Mehrabnahme polniſcher Waren durch Danzig für Danzig paſſiv war, immer mehr. Infolge des Boykotts Danziger Waren in Polen iſt das Verhältnis kataſtrophal verſchlechtert worden. Ferner mußte Danzig ſeine Einfuhr ſteigern, um ſeine Induſtrie zu moderniſieren, und eine er⸗ höhte Ausfuhr zu ermöglichen. Dieſe drei Faktoren hatten zur Folge daß die Lücken in der Danziger Deviſenbilanz immer größer wurden, und ſo ſah ſich die Bank von Dan⸗ zig im Intereſſe der Danziger Wirtſchaft zur Einſtellung des Transfers genötigt. Politiſches Allerlei Weite Vereinbarungen mit Litauen. Zur Ergänzung des deutſch⸗litauiſchen Freihafenabkom⸗ mens ſind in der Zeit vom 23. Juni bis 3. Juli in Berlin im Auswärtigen Amt zwiſchen einer deutſchen und einer von Miniſterialdirektor Auguſtaitis vom litauiſchen Ver⸗ kehrsminiſterium geleiteten litauiſchen Delegation Verhand⸗ lungen über verſchiedene noch offene Fragen geführt wor⸗ den. Als Ergebnis dieſer Verhandlungen ſind verſchiedene Vereinbarungen unterzeichnet worden, die u. a. folgende Fragen betreffen: Poſtperkehr. Fernmeldeverkehr, Schiff⸗ e Beſchäftigung und Aufenthalt litauiſcher rbeiter im Freihafen Memel, Ausweiſe, Deviſenfragen, Zollbeſtimmungen und anderes. Die deutſche und die tauiſche Regierung ſind ferner übereingekommen, in beſon⸗ deren Verhandlungen über einen deutſch⸗litauiſchen Vertrag über Rechtshilfe in Zollſachen einzutreten. Zuchthausurkeile gegen Ukrainer in Oſtgaltzien. In Oſtgalizien werden fortlaufend Ukrainer wegen ihrer politiſchen Betätigung von den polniſchen Gerichten zu lang⸗ jährigen Freiheitsſtrafen verurteilt. Das Bezirksgericht in Brzezany in Oſtgalizien verurteilte in den letzten Tagen einen Ukrainer zu zwei Jahren Zuchthaus, wenige Tage ſpäter 12 Ukrainer zu 1½ bis 5 Jahren Zuchthaus wegen ugehörigkeit zur„Nationalſozialiſtiſchen Ükrainiſchen Or⸗ ganiſation“. Deutſchland beſter Markt Bulgariens Glückliche Ergänzung Sofia, 5. Juli. Anläßlich des Beſuchs des bulgariſchen Miniſterpräſidenten und Außenminiſters Kjoſſeiwanoff in Berlin beſchäftigt ſich das Regierungsblatt„Dneſt“ in e Ausführungen mit den bulgariſch⸗deutſchen Wirtſchaftsheziehungen. Das Blatt geht von der Tatſache aus, daß ſich die Na⸗ tionalwirtſchafken Deutſchlands und Bulgariens auf das Glücklichſte ergänzen und lehnt dann energiſch den von geg ⸗ neriſcher Seite ſo oft in die Debalte geworfenen Vorwurf ab, daß dieſer ausgedehnte Warenauskauſch infolge der Verſchiedenheit der beiden Länder auf Koſten des kleineren Partners, alſo Bulgariens, gehen müſſe. Denn ebenſo wie Bulgarien die wiriſchaftlichen Bedürfniſſe des Reiches zu würdigen wiſſe, ſo bringe auch Deutſchland den bulgariſchen Erforderniſſen das größte Verſtändnis entgegen. Bulgarien werde das größtmögliche Maß an Erzeugniſſen ausführen und zwar dorkhin, wo es den beſten und aufnahmefähigſten Markt findet. ZJweifellos ſei dies allein Deutſchland. Tosio. Ber ſapaniſche Botſchafter in Moskau proteſtierte ſchärfſtens gegen die fortgeſetzte Beeinträchtigung der der⸗ traglich garantierten ſapaniſchen Oel⸗ und Kohlekonzeſſion, Keine Schachobſekte Erneute ſcharfe Abſage Leitland⸗ Riga. 3 Juli. Das lettiſche halbamkliche Biatt„Brivan Zeme“, das dem lektiſchen Staats. und Miniſterpräſidenten Ulmanis nahe⸗ ſteht, nimmt am Dienstag erneut in eindeutiger Jorm ge· gen die ſowjetruſſiſch-eugliſchen Garankiepläne in einem längeren bemerkenswerten Aufſatz Stellung. Das lettiſche Blatt troniſiert zunächſt die derzeitigen Moskauer Verhandlungen und weiſt darauf hin, daß ſich auf beiden Seiten Zeichen von Ungeduld und Andeutungen über Mangel an gutem Willen geltend machten. Die bal⸗ tiſchen Staaten ſeien, wie das Blatt erklärt, nicht mehr ir ſo großem Maße im Mittelpunkt der Aufmerkſamkeit, wie das vor kurzem der Fall war. Die baltiſchen Staaten hät⸗ ten in der letzten Zeit viel lernen können. Wörtlich ſchreibt das lettiſche Blatt dann:„Eine der wichtigſten Lehren ſei die Erkenntnis, daß ſehr maßgebende Kreiſe der verhand⸗ lungsführenden Staaten ohne viel Gewiſſensbiſſe bereit ſeien, die Selbſtändigkeit und Sicherheit der kleinen Staa⸗ ten ihren machtpolitiſchen Berechnungen zum Opfer zu bringen.“ 8 Nachdem das Blatt darauf hingewieſen hat, daß die bal⸗ tiſchen Staaten folgerichtig eine einſeitige Garantie ſtets ab gelehnt hätten, ſtellt es ausdrücklich noch einmal feſt. daß die baltiſchen Staaten„nicht zum Objekt werden wollen, das heute garantiert und morgen verſchachert wird“. Gie danken für„Garantien“ Kein Spielball der Einkreiſungsmächte Berlin, 4. Juli. Der„Bund“ veröffentlicht die Auslaſſung des holländiſchen Regierungsdienſtes über die Mos⸗ kauer Verhandlungen, in der der dringende Wunſch zum Ausdruck kommt, aus dem engliſch⸗franzöſiſchen Einkrei⸗ ſungsſyſtem herausgelaſſen und vor allem nicht durch eine völlig unerwünſchte„Garantie“ überraſcht zu werden. Das Blatt ſtellt hierzu feſt, daß ſich die Schweiz in der⸗ ſelben Lage befindet wie Holland. Auch die Schweiz habe erſt von dritter Seite erfahren, um was es in Moskau gehe. Niemand hat es auch für nötig befunden, ſo unter⸗ ſtreicht die Zeitung, dem Bundeshaus die geringſte Mittei⸗ lung über derartige die Schweiz betreffenden Verhandlun⸗ gen zu machen! Warſchau, 4. Juli Die Vertreter Lettlands, Eſt⸗ lan des und Finnlands in London ſind, einer Mel⸗ dung des„Kurjer Warſzawſki“ zufolge im Foreign Office vorſtellig geworden, um im Auftrage ihrer Regierun⸗ gen zu erklären, daß ihre Staaten in einem eventuellen engliſch⸗franzöſiſch⸗ſowjetruſſiſchen Abkommen nicht genannt zu werden wünſchen. „Mit Naturnotwendigkeit...“ Eine gerechte norwegiſche Betrachtung Oslo, 4. Juli. In ſeiner politiſchen Wochenſchrift behan⸗ delt Viktor Mogen die Danziger Frage. Nicht die Verbin⸗ dung Polens mit dem Meer und auch nicht die polniſchen Ein- und Ausfuhrintereſſen in Danzig ſeien bedroht, ſo ſtellt der bekannte norwegiſche Publiziſt einleitend feſt. Für Polen beſtehe überhaupt kein vitales Intereſſe an Danzig, ſondern es handele ſich für den polniſchen Staat einfach darum, dieſe deutſche Stadt vom deutſchen Vaterland ab⸗ getrennt und außen⸗ und zZollpolitiſch unter Polens Herr⸗ ſchaft zu halten. Dem ſei entgegenzuhalten, daß die unbe⸗ hinderte Benutzung des Danziger Hafens durch Polen wei⸗ terbeſtehen könne, auch wenn die jetzige Knebelung Dan⸗ zigs als Freiſtaat aufgehoben würde. Daß aber die Danziger Deutſche ſeien und ins Reich zu⸗ rück wollten, daran zweifle wohl heute niemand mehr. Mit der Notwendigkeit eines Naturgeſetzes würden ſie auch un⸗ zweifelhaft einmal wieder heimkehren. Dies ſei nur eine Frage der Zeit. Jedem objektiven Beobachter müſſe es jedoch ſinnlos erſcheinen, wenn man einen Krieg enkfeſſeln würde, um eine deutſche Stadt daran zu hindern, ſich wieder dem Deutſchen Reiche anzuſchließen. Er glaube, ſo ſchließt Mo⸗ gen, daß auch in England niemand wünſche, vor dieſe Even⸗ kualität geſtellt zu werden. Es gebe auch dork vernünftige Leute, die ſich für einen friedlichen Uebergang Danzigs in das Reich einſetzken. r L* Molotow wünſcht neue Präziſionen Verhandlungsende noch nicht abzuſehen Paris, 4. Juli. Wie Havas berichtet, iſt die ſowjetruſſiſche Antwort auf die franzöſiſch⸗britiſchen Vorſchläge, die in Moskau dem franzöſiſchen und britiſchen Botſchafter über⸗ reicht worden ſeien, am Dienstag im Quai d Orſay einge⸗ troffen. Molotow ſcheine, ſo meint Havas weiter, um neue Präziſtonen zu gewiſſen Punkten des franzöſiſch⸗britiſchen Projektes erſucht zu haben. Unter dieſen Bedingungen glaube man, daß die Ver⸗ handlungen noch eine gewiſſe Zeit in Anſpruch nehmen würden. In politiſchen Kreiſen zeigt man ſich am Dienstag weniger epkimiſtiſch, da man glaubt, daß die ſowſetruſſiſche Ankwork auf die letzten engliſch⸗franzöſiſchen Vorſchläge neue Schwierigkeiten gebracht habe. Die bettelnden Einkreiſer Moskau läßt ſie weiterzappeln— Betretenes Schweigen Moskau. 4. Juli. Die ſowſetamtliche Agentur Taß meldet: „Molotow empfing am 3. Juli den Botſchafter Großbri⸗ tanniens, Seeds, den Botſchafter Frankreichs, Naggias, ſo⸗ wie Strang und überreichte ihnen die Antwort der Sowjet⸗ regierung auf die letzten engliſch⸗franzöſiſchen Vorſchläge. Die Unterredung dauerte über eine Stunde.“ Zu der ſowjetruſſiſchen Antwort wiſſen die Londoner Blätter nur zu berichten. daß über deren Inhalt ſtrengſtes Stillſchweigen bewahrt werde. Die„Times“ meldet ebenſo verlegen wie ausweichend aus Moskau, man müſſe erſt die Meinung des britiſchen Kabinetts zu den letzten Berichten des britiſchen Botſchafters in Moskau abwarten, um klarer ſehen zu können. Die britiſchen Unterhändler hätten bei der Beſprechung mit Molotow wieder„alle Anſtrengungen“ ge⸗ macht, um das Abkommen zu beſchleunigen.“ Der Moskauer Korreſpondent des„Daily Telegraph“ meldet, die ſowjetruſſiſche Antwort ſei gleichzeitig mit Kom⸗ nach London und Paris geſchickt worden. Ueber die Ant⸗ wort werde abſolutes Stillſchweigen bewahrt. Aber die Zeit, die man benötigt habe, um vom Kreml eine Antwort zu bekommen, deute darauf hin, daß ſie in einer langen Beſprechung nach allen Seiten beleuchtet worden ſowie der Fiſcherinduſtrie in Nordſachalin. 1 . 2 5 ſei, ehe man ſie nach London und Naris abgeſchickt hahe mentaren des britiſchen und des franzöſiſchen Botſchafters Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Herald“ meint betrübt, man rechne mit einer welter en Be⸗ ſprechun a im Kreml in den nächſten Tagen. Hieraus und aus der Tatſache, daß keinerlei Andeutungen über das Ergebnis der Beſprechungen mit den engliſch⸗franzöſiſchen Vertretern vorhanden ſeien, könne man ſchließen, daß noch „einige Mein ungsverſchiedenheiten“ vorhan⸗ den ſeien. „Scheitern ſchon in Erwägung gezogen“ Belgrad, 4. Juli Zu den Pariſer Beſprechungen des engliſchen Kriegsminiſters Hore⸗Beliſha bemerkt der Lon⸗ doner Vertreter der„Vreme“, daß dabei die Frage der Zu⸗ ſammenarbeit der franzöſiſchen und engliſchen Armee für den Fall eines Scheiterns der Beſprechungen mit den Sow⸗ jets behandelt wurde. a GEchwarze Sklaven der Eng änder Augenzeugenbericht über„vorbildliche“ Kolonialpolitik Lomdon, 4. Juli. Aus einem bisher wenig beachteten Win⸗ kel des britiſchen Kolonialreiches veröffentlicht der„Daily Expreß“ einen Augenzeugenbericht, der ſchwerlich mit den amtlichen Verſionen des Kolonialminiſteriums über die bri⸗ tiſche Kolonialverwaltung im Einklang ſtehen dürfte. Das Blatt hat einen Sonderkorreſpondenten nach der britiſchen Kolonie Gambicg in Weſtafrika geſchickt, der im großen und ganzen zu folgenden Feſtſtellungen kommt: Die Kolonie beſteht aus 250 Europäern und 200 000 Eingeborenen. Die Steuereinnahmen gehen von Jahr zu Jahr zurück, obſchon die Steuerſätze ſtändig erhöht wer⸗ den, und die Verwaltungskoſten ſteigen von Jahr zu Jahr. Im laufenden Finanzjahr ergibt ſich ein Defizit von 50 000 Pfund, das aus Reſerven gedeckt werden muß. Die Zahl der Arbeitsloſen iſt nicht feſtzuſtellen, da ſie weder ſtati⸗ ſtiſch erfaßt werden noch irgendwelche Unterſtützung er⸗ halten. a Staliſtiſche Angaben über die hohe Sterblichkeitsziffer infolge Verhungerns oder Unterernährung ſind ebenfalls nicht vorhanden. Eine engliſche Krankenpflegerin erklärte dem Korreſpondenten, beſonders während der Regenperiode ſei die Kinderſterblichkeit ſehr hoch. Es ſei ein Wunder, daß noch ſo viele übrig bleiben. Ein Afrikaner erzählte dem Korreſpondenten, daß viele Männer in Bathurſt ſeit Jahren ohne Arbeit ſeien. Die Arbeiter der britiſchen Verwaltung, ſo berichtet der Korre⸗ ſpondent weiter, erhielten einen Wochenlohn von 12 Schil⸗ ling, wovon die Verwaltung fünf Schilling für Miete ein⸗ behalte. In der Kolonie ſeien 67 britiſche Beamte, die 45 000 Pfund Gehalt, perſönliche Zulagen, Reiſekoſten, freie Fahr⸗ ten zwiſchen England und der Kolonie für ſich und ihre Frauen und zum größten Teil auch noch eingeborene Ar⸗ beiter koſtenlos zur Verfügung geſtellt bekämen. Für die Verwaltung der Landwirtſchaft, des wichtigſten Erwerbs. zweiges der Kolonie, ſeien im Etat nur knapp 6000 Pfund vorgeſehen, ein Betrag, der zur Hälfte für Gehälter und Reiſekoſten für europäiſche Beamte Verwendung finde, Zu der ganzen Tragödie Gambia frage man ſich, ob dieſe befreiten Sklaven wirklich dem Schickſal der Sklaverei enk⸗ ronnen ſeien. Dieſe ſchwarzen Briten ſeien an Händen und Füßen gebunden, von der Wiege bis zum Grabe an weiße Briten. Kurzmeldungen 3 Funk fährt nach Holland erlin, 5. Juli. Reichswirtſchaftsminiſter und Reichs⸗ bankpräſident Funk hat ſich in Begleitung ſeiner Gattin nach Holland begeben, um den Beſuch des holländiſchen Wirtſchaftsminiſters Dr. Steenberghe zu erwidern, der, wie erinnerlich, im Frühjahr dieſes Jahres dem Reichswirt⸗ ſchaftsminiſter in Berlin einen mehrtägigen Beſuch abge⸗ ſtattet hat. Bei dieſer Gelegenheit wird Reichswirtſchafks⸗ Deuiſche n 8 1. als Präſident der utſchen Reichsbank a ändi Naben E en 8 der Zea a Waffe in Kinderhand. In Dinslaken wollte ein 18jäh⸗ riger Mann im Garten Spatzen ſchießen und beauftragte einen 8jährigen Jungen, ſein Flobertgewehr aus der Gar⸗ tenlaube zu holen. Dem Jungen, der das Gewehr unter dem Arm trug, lief ein dreijähriges Mädchen neugierig entge⸗ gen. Plötzlich löſte ſich ein Schuß aus der Büchſe und traf das Kind in den Kopf. Blutüberſtrömt brach die Kleine zuſammen. Im Krankenhaus wurde ſofort eine Operation vorgenommen. Ob ſie mit dem Leben davonkommt, ſteht 1 55 5 er Blitz im Jagdgewehr. Ein eigenartiger Blitz⸗ ſchlag war im Gerghof bei Kallmüz(Bahr. Ane verzeichnen. Der Blitz fuhr durch den Kamin ins Haus und kam in der Wohnſtube zum Ofen heraus, ohne zu zünden. Er riß jedoch die Ofentüren weg und beſchädigte ſie ſtark. Von da aus ſprang der Blitz auf ein an der Wand hän⸗ gendes Jagdgewehr über, das geladen, aber geſichert war. Es gab einen lauten Knall, die Patrone explodierte und zerriß das Gewehr. Die Familie des Gerghofbauern Diet⸗ rich, die gerade im Zimmer weilte, kam mit dem Schrecken davon. Rom. Der Generatſtabscheſ der geſamten italieniſchen Wehrmacht, Marſchall Badoglio, iſt vom Duce empfangen worden, der ſich ausführlich über deſſen Inſpektionsreiſe durch Albanien Bericht erſtatten ließ. In italieniſchen poli⸗ tiſchen Kreiſen wird dieſer eingehenden Beſprechung große Bedeutung beigemeſſen. 5 Jeruſalem. Der füdiſche Terror forderte erneut ſchwere Blutopfer unter den Arabern. In einem arabiſchen Kaffee⸗ haus in Haifa explodierte eine Zeitzünderbombe. Ein Ara⸗ ber wurde getötet, 35 andere wurden zum Teil ſchwer ver⸗ letzt. Die Engländer haben die jüdiſchen Attentäter wie üblich„nicht ermittelt“ und verhängten„als Gegenmaßnah⸗ me“ ein Ausgehverbot über die Stadt. Wenn Hilfsſchiffe dageweſen wären 3 8 Ausſagen des geretteten Kapitäns London, 5. Juli. Die heutige Verhandlung des Unter⸗ ſuchungsausſchuſſes zur Klärung der Gründe, die zur Kata⸗ ſtrophe der„Thetis“ geführt haben, brachte bemerkenswerte e des aus dem U-Boot geretteten Kapitäns ram. der größte Teil der Beſatzung, wenn nicht die ganze Be⸗ ſatzung hätte gerettet werden können, wenn die Hilfsſchiffe rechtzeitig zur Stelle geweſen wären. Hätten ſich dieſe Hilfs⸗ ſchiffe in der Nähe befunden, ſo gibt der Kapitän zu, häkte die Mannſchaft im Laufe der Nacht, ſo weit ſie nicht im Un⸗ terſeeboot ertrunken geweſen ſei, mit Hilfe von Davis⸗Appa- raten das Boot verlaſſen können. Auf Befragen mußte Ohram zugeben, daß wahrſcheinlich 0 S S S e n Volkes im deut i gen zuläſſig i Kinderwagens a 4 dern“ kenntlich Badiſche Chronik m 0 t 2 Nit der Scholle verbunden 6 Jandwirtſchaftsſchule Auguſtenberg. In dieſem Jahre kann die Staatliche Auguſtenberg auf ihr 75jähriges Be⸗ Die Staatsanſtalt hat weit über den große Bedeutung erlangt und unterſteht Gau Baden hinaus ſeit 1933 dem Badiſchen Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſterium. Die Einführung der Pflichtſchule durch den Miniſterpräſiden⸗ ten Köhler iſt ein Markſtein in der Entwicklung des landwirt⸗ ſchaftlichen Schulweſens, in dem der Gau Baden ſeit 1934 an die Spitze aller Gaue des Reiches getreten iſt. Die Schü⸗ ler ſtammen nicht nur aus Baden, ſondern auch aus dem Reich und dem Auslande. Mehrere Generationen deutſcher Bauern ohne ino ach t tall gegangen. Got die Lehr⸗ anſtalt da Rüſtzeug, ſo, macht der 1894 ange⸗ gliederte u der Jahre ſtändig vergr e Guts⸗ betrieb die Sö riebe gründ⸗ lich mit allen en der praktiſchen Landwirtſchaft vertraut. Mit einer ten Feierſtunde im Gutshof Auguſten⸗ berg wurde des Jubiläums gedacht. Nach Begrüßungsworten des Leiters der Schule, Oekonomierat Hauck, nahm Miniſter⸗ präſident Köhler das Wort, um die Glückwünſche der Regierung zu überbringen und die allgemeine Bedeutung der Schule für ein geſundes bodenſtändiges Bauerntum und damit für die ganze Volk darzulegen. Er führte u. a. aus: Dieſe 75 Jahre bedeuten für unſere badiſche Landwirt⸗ ſchaft einen langen und entſcheidenden Abſchnitt ihrer Ge⸗ ſchichte. Es waren nicht immer Jahre der Freude und des Aufſtieges. Die ungeheure Entwicklung der Technik, das Her⸗ aufkommen des Welthandels und des internationalen Ver⸗ kehrs hatten es ſich gebracht, daß weite Kreiſe unſeres f Bauern nicht mehr einen Freund, ſon⸗ dern ein läſtiges Hemmnis gegenüber einer Vorwärtsentwick⸗ lung ſahen. Man hatte es dahin kommen laſſen, daß man beiſpielsweiſe polniſche Schweine und andere landwirtſchaft⸗ lichen Waren des Auslandes lieber ſah als das, was der deutſche Bauer auf heimiſchem Boden zu erzeugen vermochte. In dem Augenblick, in dem das deutſche Volk in eine ſchwere Lage kam, mußten ſich dieſe Auffaſſung und Sünden gegen⸗ über dem Landvolk rächen. Auch nach dem Kriege gab es verantwortliche Männer, die das Weſen der Scholle nicht erfaßt hatten, und man konnte den Zeitpunkt errechnen, wo es eine geſunde Landwirkſchaft nicht mehr gab. Erſt 1933 brachte den grundlegenden Wandel. Eines der entſcheidenſten Mittel der Staatsführung, dem Bauer zu helfen, beſteht nicht in Subventionen, ſondern darin, ihm die Möglichkeit zu geben, ſich Kenntniſſe anzueig⸗ nen, um als Bauer im Exiſtenzkampf der Landwirtſchaft be⸗ ſtehen zu können. Wir in der Südweſtmark des Poiches haben dem Bauer das gegeben, was er braucht, und ſind ſtolz darauf, heute am 75. Geburtstag der Landwirtſchaftsſchule Auguſtenberg feſtſtellen zu können, daß wir auf dieſem wich⸗ 155 Gebiet für die Landwirtſchaft immer vorbildlich geweſen find. Es gibt noch Probleme, die die Landwirtſchaft bedrän⸗ gen und in Zukunft zu löſen ſind. Die Beſten werden daran tätig ſein. Zu dieſen Problemen gehört die Landflucht. Wir müſſen unſere ganze Kraft einſetzen, damit ſie nicht ge⸗ fährliche Formen annimmt. Gerade in dieſer Zeit, wo wir von Feinden umrinat ſind, ſind wir uns darüber klar, daß das Landvolk in dieſem ſchweren Kampf eine entſcheidende Rolle ſpielt und ſpielen wird. Das große Ziel heißt: Arbeit für Deutſchland mit Adolf Hitler! Dann überbrachte Oberregierungsrat Walter als Ver⸗ treter des Kultusminiſteriums die Grüße des Kultusminiſters. Namens des Innenminiſters Pflaumer ſprach Oberregierungs⸗ rat Hammer ſeine Glückwünſche aus und hob die ſeit Jahrzehnten beſtehende Verbundenheit zwiſchen Tierarzt und Innenminiſterium hervor, Der Leiter der Anſtalt, Oekonomie⸗ rat Hau c, gab noch einen Rückblick über Gründung und Wachſen der Schule. Vom Gründungsjahr 1864 bis 1914 Hatten etwa jährlich 300 Schüler die Schule beſucht, nach dem Kriege bis 1933 ging die Zahl ſprunghaft hinauf, auf jährlich 1000, um nach dem Umbruch auf über 2000 an⸗ Zuſchnellen. Neunkirchen.(Unglücklicher Sturz.) Ins Kran⸗ kenhaus wurde der 53jährige Steinhauer Otto Hemm aus Konken ſchwerverletzt eingeliefert. Er ſtürzte zwiſchen dem Websweiler Hof und Höchen von ſeinem Fahrrad, wodurch ihm das Glas ſeiner Brille ins linke Augs drang. Buggingen.(Antounglück durch Reifenſcha⸗ den.) Auf der Reichsſtraße ereignete ſich ein ſchweres Ver⸗ kehrsunglück. An einem Perſonenkraftwagen platzte der Rei⸗ fen, der Wagen kam ins Schleudern und rannte gegen einen „Straßenbaum. Zwei der Inſaſſen erlitten ſchwere Verletzun⸗ gen und mußten in die Klinik nach Freiburg gebracht wer⸗ den, wo der Freiburger Seitz kurz nach der Einlieferung ſtarb. 1 Aglaſterhauſen.(Durch elektriſchen Strom getötet.) Zwei Elektrolehrlinge wurden bei Elektroarbei⸗ ten in Neckarbiſchofsheim ſchwer verletzt. Während der Lehr⸗ ling Laub bei Ausführung ſeiner Arbeiten durch den Strom getötet worden iſt, erlitt der zweite Lehrling einen Schlag, der eine vorübergehende Bewußtloſigkeit herbeiführte. — Kinderwagen in der Eiſenbahn. Die Reichsbahn macht darauf aufmerkſam, daß Kinderwagen mit einer Breite von mehr als Perſonenzüge mitgenor mmen werden können und daß di Mitnahme nichtzuſammenklappbarer Kinderwagen bei den D⸗ und 1 ausgeſchloſſen und nur bei Perſonenzü⸗ 0 t, mit Ausnahme derjenigen, die im Fahr⸗ plan mit den Buchſtaben„o. G.“ ohne Gepäck⸗ und Fahr⸗ Aradbeförderung oder„b, G.“ mit beſchränkter Gepäck⸗ und radbeförderung gekennzeichnet ſind. Um auch in D⸗ und gügen die Bequemlichkeit der mit kleinen Kindern reiſen⸗ Müttern zu ſteigern, iſt in dieſen Zügen in einem Wa⸗ ge itten Wagenklaſſe möglichſt in der Nähe des Dienſtabteils und Gepäckwagens ein Nichtraucherabteil frei⸗ zuhalten, damit 1 mit dem Kind bei Aufgabe des . am Gepäckwagen möglichſt ſchnell das Son⸗ derabteil erreichen kann. Das Sonderabtell 7275 durch deut⸗ liche Anſchrift r mit 19 Kin⸗ 8585 ü macht. Das Zugbegleitungsperſonal iſt an⸗ wieſen, ſich der mit kleinen Kindern albern 0 rauen anzunehme den beim Ein⸗ und Ausſteigen n und ſowie beim Aufſuchen des für Mütter mit kleinen Kindern eſtimmten Abteils behilflich zu ſein. 65 em nicht in die Traglaſten 90 1 Aus den Nachbar gauen 1 Darmfſtadt.(Mit geſtohlenem Motorrad ver⸗ unglückt.) Der nächtliche Unfall eines jungen Mannes aus Arheilgen, der auf der ſchlechten Straße von der Au⸗ mühle nach Mixhauſen in ein Schlagloch geraten war und nach längerer Bewußtloſigkeit ſich noch bis zum Bahnhof Withauſen ſchleppen konnte, findet ſeine Aufklärung. Das Motorrad war nachmittags von einem in Kranichſtein be⸗ ſchäftigten Griesheimer Einwohner im Unterſtellraum am Kranichſteiner Bahnhof abgeſtellt und von dem jungen Mann geſtohlen worden. Darmſtadt.(Radfahrer von Auto getötet.) Ein tödlicher Verkehrsunfall ereignete ſich abends Ecke Frankfurter Straße und Maulbeerallee. Der 6sjährige ſtädtiſche Angeſtellte Theo Hauſchild, der im Gaswerk be⸗ ſchäftigt iſt, wollte mit dem Fahrrad noch ſeinem Garten fahren. Beim Verlaſſen des Radweges, um auf die andere Straßenſeite zu gelangen, wurde er von einem Arheilger Auto erfaßt und ſo ſchwer verletzt, daß er ſtarb. Alsſeld.(Lom ſtürzenden Wagen getötet.) Der 48jährige Geſchäftsführer der Spar⸗ und Darlehnskaſſe Bernsburg wurde bei der Heimkehr von der Feldarbeit von dem infolge Scheuens des Pferdes umſtürzenden Wagen und einem darauf geladenen Pflug getroffen. Er trug da⸗ bei ſo ſchwere Verletzungen davon, daß er kurz darauf ſtarb. — Freudenſtadt.(Vom Laſtzug überfahren.) Ein Laſtzug aus Calw überfuhr in der Martin⸗Luther⸗Straße eine auf dem Bürgerſteig gehende Frau. Die Unglückliche, eine Mutter von zwei Kindern, war ſofort tot. Eine weitere Frau und ein Kind wurden verletzt. Als der Fahrer mit ziemlich hoher Geſchwindigkeit in die Martin⸗Luther⸗Straße einbog, ſah er ſich plötzlich einem Fuhrwerk gegenüber. Beim Ausweichen verlor er die Herrſchaft über ſein Fahrzeug und fuhr auf den Gehweg, wo ſich das ſchwere Unglück ereignete. Der Lenker wurde feſtgenommen. ab Kurt Schmidt ſiegte beim Zielſtrecken⸗Segelflugwett⸗ bewerb. In Anweſenheit zahlreicher Ehrengäſte fand im Konzerthaus in Stettin der diesjährige Zielſtrecken⸗Segel⸗ flugwettbewerb des NS⸗Fliegerkorps mit der Siegerver⸗ kündung ſeinen Abſchluß. 840 Flugkilometer waren in 13 Etappen zu überbrücken. Von den 22 Wettbewerbsteilneh⸗ mern gelangten 14 zum Endzielflughafen Stettin⸗Altdamm. Sieger wurde NSciK⸗Oberſturmführer Kurt Schmidt von der NSFa⸗Gruppe 16 Südweſt, der die Goldene Hermann⸗ Göring⸗Plakette gewann. Zweiter wurde NS ͤK⸗Haupt⸗ ſturmführer Bräutigam von der NSFͤ⸗Gruppe 7 Elbe⸗ 9 5 Dritter Segelflugleiter Fliſch von der DV Darm⸗ adt. a Tödlicher Schlag beim Auswechſeln einer Glühbirne. In Hohenems wollte ein Mann eine Glühbirne auswech⸗ ſeln. Er kam dabei mit der Leitung in Berührung und fiel in eine Gärſtande, wo er tot aufgefunden wurde. ab Radfahrerin über eine Felswand geſtürzt. Auf eigen⸗ artige Weiſe verunglückte die 36 Jahre alte Krankenſchweſter Anna Tiſchler aus Köſſen(Tirol) mit dem Rad tödlich. Die Schweſter fuhr über die enge Klobenſteiner Paßſtraße und verlor auf der Strecke, die in Krümmungen ſtark abfällt und die tief untenfließende Tiroler Ache berührt, die Steuerung, ſodaß ſie an die Umfaſſungsmauer fuhr. Sie wurde hinausgeſchleudert und ſtürzte 40 Meter tief in die Wildſtrudel der Ache hinab. Die Leiche wurde fünf Kilo⸗ meter entfernt bei Schleching aus der Ache geborgen. a Schweres Unwetter über Franken. Ueber ganz Fran⸗ ken ging am Freitag ein ſchweres Unwetter nieder, das auch ein funges Menſchenleben forderte. Verſchiedentlich wurde beträchtlicher Schaden an Gebäuden, Baumbeſtänden und Fluren angerichtet. In Dürrnbuch bei Wilhermsdorf ſtürzte eine Scheuer zuſammen, wobei der 19jährige Alfred Kraft getötet wurde. Beſonders ſtark wütete der Sturm in der Erlanger Gegend. Im Vorort Alterlangen fielen das Dach⸗ gebälk und zwei Giebel eines faſt fertiggeſtellten Neubaus, der teilweiſe einſtürzte, dem Sturm zum Opfer. Mit knap⸗ per Not konnten ſich die auf dem Bau befindlichen Arbei⸗ 15 05 eine Bauhütte retten, die aber gleichfalls zuſammen⸗ rach. ab Drei finder beim Paddeln ertrunken. Beim Paddeln auf dem Dortmund⸗Ems⸗Kanal ertranken in der Ge⸗ meinde Henrichenburg die ſiebenjährige Irmgard und der vierzehnjährige Bernhard Klauke aus Henrichenburg ſowie der 14 Jahre alte Theo Dickhöfer aus Datteln⸗Pelkum. A 102 Jahre alt geworden. Im Alter von 102 Jahren verſtarb in Ennigloh die Witwe Charlotte Rahe, die wohl die älteſte Einwohnerin Oſtweſtfalens war. Sie wurde am 1. Januar 1837 in Oeſterweg bei Versmold(Kreis Halle i. W.) geboren. Im Alter von über 100 Jahren ging ſie noch zur Wahl und bekannte ſich zum Führer. ab Vom Zug überfahren. Auf der Bahnſtrecke Neuſtadt (Kreis Marburg)—Treyſa wurde der Maurer K. aus Landsberg/ Warthe mit abgefahrenen Unterſchenkeln tot aufgefunden. Er iſt anſcheinend aus dem Zuge ge⸗ ſtürz t.— Auf dem Bahnhof Helſal wurde der Zugſchaff⸗ ner B. aus Niedervellmar beim Aufſpringen auf den ab⸗ fahrenden Perſonenzug 1193 überfahren und ſofort getö⸗ tet.— Im Blankenheimer Tunnel bei Sangershauſen wurde eine aus drei Mann beſtehende Arbeiterrotte von einem Perſonenzug angefahren. Der Rottenführer und ein Arbeiter wurden ſchwer, ein weiterer Arbeiter leicht ver⸗ letzt. Die Schwerverletzten wurden dem Krankenhaus in Sangershauſen zugeführt. ib Eigenartiger Unfall. In der Nähe von Niederhövel zertrümmerte ein überſtehender Verſchlußhaken eines in einem Güterzug laufenden Güterwagens während der Fahrt die Fenſter der Maſchine und des Packwagens eines Ge⸗ genzuges und ſtreifte auch die folgenden Perſonenwagen. Die Inſaſſen bekamen einen nicht gelinden Schrecken, doch ging der Unfall ohne Verletzungen des Zugperſonals und der Reiſenden ab. a Fabrik durch Großfeuer zerſtört. In den frühen Mor⸗ genſtunden brach, offenbar durch fahrläſſiges Umgehen mit offenem Licht oder Feuer, in einem in Düſſeldorf⸗Rath ge⸗ legenen Fabrikgebäude, das zum überwiegenden Teil aus Holz beſtand und in dem eine Eiſenhandlung und ein Fut⸗ termittelgeſchäft untergebracht waren, Feuer aus. Die Flammen, die an dem Holzbau und den Futtermitteln reiche Nahrung fanden, griffen mit großer Geſchwindigkeit auch auf angrenzende Gebäude über, wo ſie an den dort lagern⸗ den Holzvorräten, ſowie Teer⸗ und Aſphaltbehältern reiche Nahrung fanden. Infolge der Hitze explodierten einige dieſer Fäſſer. Die Feuerwehren mußten einen großen Teil ihrer verfügbaren Kräfte einſetzen, um des Brandes Herr zu werden. e n Lalcale Naudocliaui Gommerabend Wie ſchön iſt doch ſo ein Sommerabend! Aller Lärm, der uns des Tags über ſtörte, löſt ſich auf und verklingt in der wunderbaren Stille. Wohltuende Kühle auf die Hitze des Tages, und man glaubt die Schönheit der ſom⸗ merlichen Natur in dem Dämmern zwiſchen Tag und Nacht doppelt und dreifach zu verſpüren. Die Schatten werden bei der ſcheidenden Sonne lang und länger und die Farben draußen im ſonnendurchglühten Wald und auf den Wie⸗ ſen werden dunkler und ſatter. Von Stunde zu Stunde bie⸗ tet ſich dem Auge ein anderes Bild. Wie herrlich iſt der Weg zwiſchen Wieſen und wogen⸗ den Kornfeldern! Wie gerne wandeln wir ihn an einem ſtil⸗ len Sommerabend. Da zieht in uns die Ruhe ein und tie⸗ fes Glücksgefühl bewegt uns, ſo wir langſam dahinſchreiten. Das Zirpen der Grillen und das Quaken der Fröſche will uns in ſolcher Stimmung als das ſchönſte Konzert erſchei⸗ nen, und ergriffen lauſchen wir dem verſpäteten abendli⸗ gen Geſang eines Vogels. Nun iſt von der Sonne nichts mehr zu ſehen. Nur der kupferrote Schein am Horizont bleibt noch für kurze Zeit zurück. Dunkler wird es nun um uns, der Abend hat ſich ganz herniedergeſenkt * Parkfeſt des Geflügelzüchterverein Seckenheim. Wie aus dem Plakataushang erſichtlich und auch aus dem heutigen Anzeigenteil zu erſehen iſt, findet am Sonntag, den 9, und Montag, den 10. Juli, an der Zuchtanlage des Vereins das ſchon recht beliebte und zur Tradition gewordene Parkfeſt ſtatt. In einem ſchattigen Feſtzelt werden ſich wieder Züchter, Gönner und Freunde der Kleintierzucht ein Stelldichein geben. Zur gemütlichen Unterhaltung und zum Tanz wird eine Muſikkapelle aufſpielen. Daß für die leiblichen Bedürfniſſe bei prima Pfiſterer⸗Bräu Sorge getragen iſt, braucht wohl nicht beſonders betont zu werden. Auch iſt jedermann Gelegen⸗ heit geboten, die Zuchtanlage zu beſichtigen, wo man ſich über den vorzüglichen Stand der Jungtiere überzeugen und über Züchtererfolge ein Bild machen kann. Eine Tombola wird wieder allerhand Gewinne ausſchütten. Auch lebende Tiere ſind zu gewinnen. Am Schießſtand kann man wieder ſeine Fertigkeit im Schießen erprohen, während das luſtige Bockſtechen wieder ſeine Hauptan⸗ ziehungskraft ausüben wird. Auf jeden Fall wird es ein gemütlich⸗familiäres Feſt werden, das ſicher wieder viele Freunde der Geflügelzucht anziehen wird. Feuer auf der Mannheimer Friedrichsbrücke. Wäh⸗ rend der letzten heißen und trockenen Tage waren auf den beiden Holzſtegen, die über die Friedrichsbrücke führen, verſchiedene Male durch leichtfertiges Verhalten von Rauchern, die glimmende Streichhölzer und Ziga⸗ retten⸗Reſte wegwarfen, Brandherde entſtanden, die aber glücklicherweiſe ſofort bemerkt und beſeitigt werden konn⸗ ten. Das Holzwerk der Stege iſt völlig ausgetrocknet und vielfach mit Oel getränkt, ſo daß es leicht in Brand geraten kann. Da ein Schadenfeuer für den Brücken⸗ bau ſehr einfchneidende Folgen haben könnte, muß das Rauchen bei Benützung der beiden Stege unterſagt wer⸗ den. Entſprechende Schilder werden am Eingang zu den Stegen angebracht. Es muß erwartet werden, daß die die Stege paſſierenden Fußgänger dieſer Anordnung unbedingt Folge leiſten. 5 Ein ſchöner Erfolg. Den Teilnehmerinnen des hie⸗ ſigen BdM. am Reichsſportwettkampf wurden in Aner⸗ kennung ihrer Leiſtungen(ſie errangen 913 Punkte) eine Ehrenurkunde verliehen. Zugleich wurde der Mädel⸗ gruppe eine Urkunde des Untergaues für den Frühjahrs⸗ geländelauf zugeſtellt, den die Gruppe mit der beſten Stärke des Untergaues durchführte. Es iſt dies ein ſchöner Erfolg und Anſporn für noch beſſere Leiſtungen. Erweiterung der Arbeits buchpflicht. Wie ſchon bekanntgegeben, müſſen die ſelbſtändigen Handwerker, Bauern und Landwirte und die mithelfenden Familienangehörigen von Handwerkern, Bauern, Landwirken und ſonſtigen Beſitzern landwirtſchaftlicher Anweſen ſofort Antrag auf Ausſtellung eines Arbeitsbuches ſtellen. Rückgabe der Anträge an die Ausgabeſtellen bis ſpäteſtens 18. Juli 39. Die Antragsvordrucke werden von den Bürgermeiſterämtern ausgegeben und wieder entgegengenommen. In Städten, in denen ſich ein Arbeitsamt oder die Nebenſtelle eines Arbeits⸗ amts befindet, erfolgt Ausgabe und Entgegennahme der Antragsvordrucke durch das Arbeitsamt. Der Rückgabe⸗ termin vom 18. Juli ds. Is. iſt genau zu beachten. * — Sonderpoſtwerkzeichen. Das diesjährige Rennen um das Braune Band von Deutſchland wird am 30. Juli in München abgehalten. Aus dieſem Anlaß wird von der Deutſchen Reichspoſt eine Sondermarke zu 42. 108 Pfg. ausgegeben. Die Marken werden in Stahlſtich nach einem Entwurf von Prof. Richard Klein in München in brauner Farbe hergeſtellt. Das Markenbild zeigt neben dem Mar⸗ kenwert und dem Zuſchlag einen Roßbändiger, zwei auf⸗ bäumende Pferde haltend, und darunter die Inſchrift:„Das Braune Band von Deutſchland“. Der Freimachungswert be⸗ trägt 42 Pfg. Die Marken gelten auch im Auslandsdienſt. Der Zuſchlag von 1,08 Mark fließt zur Hälfte dem Kultur⸗ fonds des Führers und dem Kuratorium der Reichsorga⸗ niſation„Das Braune Band von Deutſchland e. V.“ At. Verkauf von Schokolade— keine Arbeit für Män⸗ ner. Noch immer kann man vielfach, befonders in Filialen von Verkaufszentralen beobachten, daß Männer hinter dem Ladentiſch ſtehen und 3. B. Schokolade verkaufen. Bei der augenblicklichen Lage gibt es aber für Männer wichtigere Arbeit an anderen Stellen. Das Frauenamt der DA, das eine vernünftige Arbeitsteilung zwiſchen Männern und Frauen erſtrebt, ſtellt feſt, daß das Verkaufen von Scho⸗ kolade. Kaffee und Süßigkeiten eine Arbeit iſt, die ſicher⸗ lich den Frauen viel mehr liegt, zumal ſich der Kundenkreis in den meiſten Fällen aus Frauen zuſammenſetzt. Eine Ueberprüfung dieſer Dinge dürfte noch eine erhebliche Zahl männlicher Arbeitskräfte für andere Aufgaben frei⸗ ſtellen und damit zum beſſeren Gelingen des Arbeitseinſat⸗ zes beitragen. 5 — n fällig werdenden Steuerzahlungen apends 8 30 Uhr Die Reichsfeſtſpiele. Der Beſuch der Reichsfeſtſpiele Heidelberg, die am 12. Jult ihren Anfang nehmen, iſt auch in dieſem Jahr zu er⸗ mäßigten Preiſen durch die KdF. möglich. Zur Aufführung gelangen: 1.„Ein Sommernachks⸗ traum“, von Shakeſpeare; 2. Das vom letzten Jahr be⸗ kannte romantiſche Luſtſpiel„Die Freier“, von Eichendorff. 3.„Schluck und Jau“, Spiel zu Scherz und Schimpf von Gerhart Hauptmann. 4.„Die Räuber“, ein Schauſpiel von Schiller. An nachſtehend aufgeführten Terminen werden beſonders verbilligte Eintrittskarten verausgabt: Dienstag, 18. Juli „Schluck und Jau“. Donnerstag, 20. Juli„Schluck und Jau“; Montag, 24. Juli„Die Freier“; Dienstag, 25. Juli „Ein Sommernachtstraum“; Mittwoch, 26. Juli„Ein Sommernachtstraum“, Freitag, 28. Juli„Schluck und Jau“; Donnerstag, 3. Auguſt„Ein Sommernachtstraum“; Montag, 7. Auguſt„Die Räuber“; Mittwoch, 9. Auguſt„Schluck und Jau“; Sonntag, 13. Auguſt„Ein Sommernachtstraum“; Montag, 14. Auguſt„Die Räuber“; Dienstag, 15. Auguſt „Em Sommernachtstraum“. Zu ſämtlichen Vorſtellungen an anderen Tagen mit Aus⸗ mahme vom 12. Juli, 19. und 20. Auguſt ſind ebenfalls er⸗ mäßigte Eintrittskarten erhältlich. Hierzu ſind verbilligte Fahrſcheine der OEG. für Hin⸗ und Rückfahrt bei den KdF.⸗ Vorverkaufsſtellen erhältlich. Die Hinfahrt kann, ſoweit nichts gegenteiliges bekannt gegeben wird, ab 15 Uhr mit Zügen der OE erfolgen. N Eintrittskarten ſowie Fahrkarten müſſen ſoweit Vorrat reicht, bis ſpäteſtens 4 Tage vor der Vorſtellung bei der Vorverkaufsſtelle Volk beſtellt ſein. Bei der Beſtellung iſt der Eintrittspreis zu zahlen. Die Vorſtellungen finden im Schloßhof ſtatt. Beginn bis 31. 7. 39 21 Uhr, ab 1. Auguſt 20.30 Uhr. Bei Regen wird ſtets„Die Freier“ im Königsſaal geſpielt. Das Juli⸗Programm iſt bei Verkaufsſtelle Volk er⸗ hältlich. Aus dem Gerichtsſaal. Die Bluttat in der Kepplerſtraße [ Mannheim. Die Große Strafkammer verurteilte den 23jährigen Rudolf Hof aus Mannheim⸗Waldhof zu fünf Jahren und drei Monaten Zuchthaus und zu drei Jahren Ehrverluſt, abzüglich drei Monate und drei Wo⸗ chen Unterſuchungshaft.— Am 1. Februar 1939 wurde von einer Bluttat berichtet, die größte Empörung hervorge⸗ rufen hatte. Der Täter wollte fliehen, ſtürzte ſich vom drit⸗ ten Stockwerk aus dem Flurfenſter und wurde in bewußt⸗ loſem Zuſtande in die Krankenabteilung des Landesge⸗ fängniſſes verbracht. Der Angeklagte mußte ſich nun vor der Großen Strafkammer wegen dieſer Tat und mehrerer Be⸗ trügereien und Diebſtähle verantworten.— Der Angeklagte berichtete mit erſtaunlicher Kaltblütigkeit von dem Vorgang am 1. Februar Hof läutete der Vermieterin König in der Kepplerſtraße 33, und ſagte zu ihr, Rheinhold, einer ſeiner Kollegen habe ihm aufgetragen, auf ihn in ſeinem Zimmer zu warten, er müſſe etwas mit nach Neckarſteinach nehmen. Die ahnungsloſe Frau führte Hof in das Zimmer. Danach ging ſie wieder in der Küche ihrer Arbeit nach. Als ſich dann die Frau entfernte, verſuchte er mittels Meſſer den Schrank gewaltſam zu öffnen, was ihm aber nicht gelang. Dabei brach eine Holzleiſte ab, wodurch die Vermieterin aufmerkſam wurde. Er durchwühlte dann den Koffer, fand ein Hemd, das er anzog, trank die auf dem Tiſch ſtehende Flaſche Rotwein aus. Die Armbanduhr ſeines Kollegen nahm er an ſich, ſtellte den Wecker auf 11.30 Uhr und ſchüttelte das Bett auf. Mit Mantel, Hut und Handſchuhey bekleidet verſuchte er ſich aus dem Zimmer zu entfernen Frau König wurde mißtrauiſch, ging auf das Zimmer zu und trat nach kurzem Anklopfen ein. Sie brachte nur das Wort„Nanu“ heraus und erhielt von hinten zwei Schläge mit der Weinflaſche ſodaß ſie nach dem Fenſter taumelte Als ſie um Hilfe ſchreien wollte, ſchlug er mit beiden Fäu⸗ ſten auf ſie ein. Er ſteckte ihr noch die Hand in den Mund Unter Aufbietung aller Kräfte konnte ſich die Frau durch einen Fußtritt von dem Burſchen befreien. Dieſer verſuchte an einem Balkon befindlichen Waſchſeil in den Hof zu kom⸗ men, wurde aber durch Nachbarleute abgehalten. So blieb ihm kein anderer Ausweg und er ſtürzte ſich aus dem Gang⸗ fenſter des dritten Stockwerks in den Hof. 5 * 23* Die ſchwarze Johannisbeere Eine Frucht, die Geſundheik ſpendet NS Jetzt iſt im Obſtgarten die Reifezeit angebrochen. Vom Erdbeerbeet und vom Kirſchbaum leuchtete es rot. und auch die Beeren in den Sträuchern werden reif und ſüß. Sehr ſelten iſt leider die ſchwarze Johannisbeere in unſeren Gärten. Viele Menſchen wiſſen überhaupt nichts mit ihr an⸗ zufangen und finden ſie wenig ſchmackhaft und begehrens⸗ wert. Dabei iſt ſie eine der wertvollſten Früchte, die wir überhaupt haben, und ſollte im Intereſſe der Volksgeſund⸗ heit in keinem Garten fehlen. Sie hat nämlich einen unge⸗ wöhnlichhohen Gehalt an Vitamin C, der den aller anderen Früchte gewaltig überſteigt. Damit bietet ſie uns in hohem Maße alle Lebenskräfte und Abwehrſtoffe, die unſer Körper ſtändig braucht, um Krankheiten abweh⸗ ren und ſchnell überwinden zu können. Aber nicht nur das, bei vielen ernſten Krankheiten, die als ſehr ſchwer heilbar bekannt ſind, iſt ſie ein ſicher wirkſames Heilmittel das uns die Natur buchſtäblich in den Mund wachſen läßt. Sie iſt wie manches natürliche Mittel jedem zugänglich und von jedem mit Leichtigkeit anzuwenden. In ſeinem 1805 in Berlin erſchienenen Buch:„In der Arzneykunde gebräuchliche Gewächſe“ bezeichnet Fr. G. Hayne die jungen Blätter des Strauches als harn⸗ und ſchweißtreibend und als wirkſames Mittel gegen Ruhr, aber auch gegen Rheumatismus. Der große Naturarzt Kneipp rühmt ſeine hohe Wirkſamkeit bei Blaſenleiden und Grieß, ſogar bei ganz ſchweren Fällen. Der Saft der Beere iſt von altersher ein bekanntes Mittel gegen alle Erkran⸗ kungen der Mundhöhle des Halſes und der Atemwege. Er hilft nicht nur bei Halsentzündung, Bronchialkatarrh und Grippe, ſondern kräftigt auch leicht blutendes Zahnfleiſch. Eine ſolche Vielſeitigkeit ſtimmt leicht mißtrauiſch. Wie kann denn ein einziges Mittel ſo viele, ſcheinbar ganz verſchiedene Krankheiten heilen? Es geht aber alles mit rechten Dingen zu! Die Beſtandteile der ſchwarzen Johannisbeere wirken einerſeits bakterientötend und ſtärken andererſeits die na⸗ türlichen Abwehr⸗ und Aufbaukräfte des Körpers. So wird dieſe Frucht zu einem Mittel gegen faſt alle Krankheiten. Der koſtbare Strauch genießt mit Recht im Volksglauben den Ruf eines faſt unübertroffenen und nie verſagenden Heilmittels. Am ſtärkſten wirken die roh gegeſſenen voll⸗ reifen Beeren. Da ſie aber nur wenige Wochen im Juli und Anfang Auguſt zu haben ſind, müſſen wir uns ihre Heilkraft und die der jungen Blätter für das ganze Jahr ſichern. Die Grundlage für die verſchiedenen Anwen⸗ dungen bietet einmal der Tee aus den jungen Blättern, ein andermal der Mutterſaft, d. h. der unverdünnte, ungeſüßte Saft der reifen Beeren. Beides iſt in ſedem Haus⸗ halt leicht herzuſtellen. Zur Teebereitung zerquetſcht man die friſchen Blätter mit dem Nudelholz, beſpritzt ſie mit Waſſer, bindet ſie in ein Tuch ein und überläßt ſie zwei bis drei Tage an einem warmen Ort der Fermentation. Dabei entwickelt ſich ein roſenartiger Duft, den die Blätter beim Trocknen zwar zunächſt wieder verlieren, aber beim Lagern in gutſchließender Blechdoſe zurückgewinnen. Der Mutterſaft wird durch Preſſen der vorher gedämpf⸗ ten Beeren bereitet. Das Dämpfen ſchließt die Beeren beſ⸗ ſer auf und ſteigert ſo den Ertrag. Den ausgepreßten Saft füllt man in Flaſchen, verſchließt ſie und paſteuriſtert bei 75—80 Grad eine halbe Stunde lang. Der Vitamingehalt bleibt bei dieſem Verfahren faſt unvermindert, und der Saft hält ſich faſt unbegrenzt. Er iſt für nicht nur heilkräftige, ſondern auch ſehr ſchmackhafte kalte und heiße Miſch⸗ getränke, Suppen, Tunken und Süßſpeiſen ſtets zur Hand. Ueberall da, wo man früher glaubte, ohne einen ſteifen Grog nicht auskommen zu können, alſo bei beginnenden Er⸗ kältungskrankheiten, bei allgemeinem Unbehagen, als Vor⸗ beugung in Grippezeiten, iſt ein Miſchgetränk aus hat keinerlei ſchädigende Nebenwirkung. Der Saft wird recht ſtark erhitzt, ohne zu kochen, dann gibt man eine Scheibe Zitrone, etwas Zimt und Gewürznelke hinzu und ſüßt, am beſten mit Honig. Man kann ihn mit etwas Apfel⸗ ſaft miſchen— es gibt mancherlei ſchmackhafte Möglichkei⸗ ten der Abwandlung—, Waſſer kann auch zugeſetzt werden, iſt aber entbehrlich. Beim Trinken ſpürt man ſofort, wie Schlacken löſen, wie der Kopf klar wird und der Atemweg wieder frei. Oft wird durch dieſes einfache Mittel eine lange und ſchwere Krankheit verhindert. 5 Den Tee aus Blättern kann man durch Miſchen mit anderen Teeſorten. 3. B. mit Hagebuttentee, der eben⸗ dem Saft der ſchwarzen Johannisbeere viel wirkſamer und der ganze Körper wohlig durchglüht wird, wie ſich alle falls ſehr vitaminreich iſt, oder etwas Pfefferminztee ab⸗ wechflungsreicher geſtalten. Auch hier ergibt ein Zuſatz von etwas Mutterſaft der ſchwarzen Johannisbeere, Kirſche oder Himbeere und etwas Honig einen herrlichen Teepunſch, der an anregender Wirkung nicht hinter echtem Tee oder Kaffee zurückſteht. Wer alſo noch ein Plätzchen im Garten hat— und das findet jeder—, der denke daran, im Herbſt ein paar dieſer koſtbaren Sträucher zu pflanzen. Er pflanzt ſich damit Ge⸗ ſundheit und wird in Zeiten der Grippe, der Frühjahrs⸗ müdigkeit uſw. unangefochten bleiben. Da der Strauch bei uns heimiſch iſt, braucht er keine Pflege und wächſt wie Un⸗ kraut. Wer ſich jedoch die Mühe macht, ihn alle paar Jahre einmal auszulichten, dem lohnt er die kleine Mühe durch reichere Erträge. Margret Schonert. —„Wer auffällt, hat mehr vom Leben“. Ueber die Be⸗ rechtigung dieſes Wortes mag man ſtreiten, mindeſtens aber in einem Falle trifft es haargenau zu: wenn nämlich ſpät abends oder nachts einer auf dem Rade ſitzt und dem hin⸗ terherkommenden Autofahrer nicht auffällt. Das leuchtet ein! Aha,„leuchtet“, das ſtimmt. Um nämlich aufzufallen, muß das Fahrrad in der Dunkelheit leuchten. Wie erreicht man das? Sehr einfach, man rüſtet ſein Fahrrad mit Tret⸗ ſtrahlern aus. Dann fällt es beſtimmt auf und dann hat der Radfahrer beſtimmt mehr vom Leben Nundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Rummern? 5.45 Morgenlied, Zeit, Wetter, Wiederholung der zweiten Abendnachrichten, landwirtſchaftliche Nachrichten; 6 Gymnaſtit⸗ anſchl.: Wiſſenswertes und Praktiſches aus der Geſundbeits⸗ pflege; 6.30 Frühkonzert; 7 bis 7.10 Nachrichten; 8 Waſſer⸗ ſtandsmeldungen, Wetter, Marktberichte; 8.10 Gymnaſtikz 8.30 Morgenmuſik; 9.20 Für dich daheim; 9.30 Sendepauſe; 11.30 Volksmuſikl und Bauernkalender, Wetter; 12 Mittagskonzertz 13 Nachrichten, Wetter; 13.15 Mittagskonzert; 14 Nachrichten; 14.10 Konzert bezw. Schallplatten; 15 Sendepauſe; 16 Nach⸗ mittagskonzert; 18.45 Aus Zeit und Leben; 20 Nachrichten; 22 Wetter, Sport; 24 Nachtkonzert. Donnerstag, 6. Juli: 10 Volksliedſingen; 10.30 Sendepauſe; 18 Der Tenor und ſeine Lieder; 19 Verliebte Leut, beſinnliche Folge; 19.45 Kurzberichte; 20.15 Kleine Abendmuſik; 21 Columbus, Dich⸗ tung mit Muſik; 22.30 Volks⸗ und Unterhaltungsmuſik. Freitag, 7. Juli: 8.30 Sendepauſe; 17 Muſik zum Tee; 18 Melodie und Rhythmus; 19 Aus deutſchen Opern; 19.45 Kurzberichte; 20.15 Grad no, bunte Stunde; 21.15 Muſik zur Anterhal⸗ tung; 22.30 Anterhaltungskonzert. Samstag, 8. Juli: 10 Ein Leben für Deutſch⸗Südweſt, Hörfolge; 15 Gute Laune; 18 Tonbericht der Woche; 19 Beliebte Tanzkapellen; 20.15 Vom See zur See; 22.30 Nachtmuſik und Tanz. Reichsſender Frankfurt a. M.: Donnerstag, 6. Juli: 14.45 Für unſere Kinder; 15.15 Sendepauſe; 18 Aus Arbeit und Beruf; 18.30 Volksmuſik vom Deutſchen Eckz 20.15 Orcheſterkonzert; 22.30 Volks⸗ und Anterhaltungsmuſik, Freitag, 7. Juli: 8.25 Mutter turnt und ſpielt mit dem Kind; 10.30 Die Bergwacht im Sommer; 10.45 Sendepauſe; 18 Zwiſchen Enkel und Ahn; 18.15 Sport der Woche und für den Sonn⸗ tag; 18.30 Klang der Landſchaft; 19.30 Roß und Reiter; 19.45 Der fröhliche Lautſprecher; 20.15 Aus Oper und Operette; 22.20 Bilderbuch der Woche; 22.35 Unterhaltungs⸗ und Volksmuſik. Samstag, 8. Juli: 8.25 Betriebs⸗Spoesk⸗Appell des Reichsſenders Frank⸗ furt; 15 Bilderbuch der Woche; 15.15 Stimmen aus dem Alltag; 13.50 Was kann denn bei Fermatens ſein, vier Men⸗ ſchen gehen aus und ein?; 18 Und abends, wenn ein Dienſt mehr drückt.. 19.15 In eigener Sache— ißt eigenen Räu⸗ men; 19.30 Bühne und Film im Rundfunk; 19.45 Berichte von den Deutſchen Schwimm⸗Meiſterſchaften in Hamburg; 20.15 Unterhaltungskonzert; 22.15 Rund um Schotten, Mo⸗ torräder und Rennwagen im Vogelsberg; 22.30 Volks⸗ und Unterhaltungsmuſik. ſchulen für das Sommerhalbjahr Amtliche Bekaunimachungen — — 39. der Stadt Mannheim An dieſe Zahlungen wird erinnert. g Wird eine Steuerzahlung nicht Oeſſentliche Erinnerung. rechtzeitig entrichtet, ſo iſt nach den Zur Zahlung an die Stadtkaſſe] Vorſchriften des Steuerſäumnis⸗ Mannheim waren bezw. werden geſetzes mit dem Ablauf des Fällig⸗ fällig ſpäteſtens am: ßeitstages ein einmaliger Zuſchlag 1. Zul 1939: Gebäudeverſiche⸗(Säumniszuschlag) in Höhe von rungsumlage, 2. Hälfte für das 2 v. H. des kückſtändigen Steuer⸗ See 1939. e betrages verwirkt. 93 n 5 S t außerdem die Oöheren Lehranſtalten für Zult 1 0 wennde 1935 5 g lſtreckung zu erwarten. 3. Juli 1939: Schulgeld der Fangen 9 b 5 ine beſondere d 5 und der Mittelſchule(Luiſen⸗ einzelnen Säumigen erfolgt nicht. ſchule) für Juli 1939, Studtkaſſe. 5. Juli 1939: die von den Arbeit⸗ gebern an den Lohn⸗ und Gehalts⸗ dend Sdegerſtne e e Tanzschule Hammer 10. Juli 1939: die bis dahin 2 111 fällig werdende Vergnügungs⸗ 5 ſteuer, f 10. Juli 1939: die auf Grund von Stundungen, Steuerbeſcheiden und Forderungszetteln bis dahin 2 185 Achernerstraße 31. Kursbeginn: am 10. Juli, und Säumniszuſchläge; innerhalb 14 Tagen nach Erhalt Für den des Forderungszettels: Schulgeld e N Druck arbeiten für die Fachkurſe der Händels ⸗ kſnzelunterricht Jederzeit. Finkoch-Cläser RA lkoch-Apparate 0 Eilsenhandlu ee 1: 1 15 un 2 en J Guterh. kl, weißer gr e. 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