2 2 2 * 2 2 5 8 8. * 2 5 75 * . 3 Heltsgusgrz vi dgog Guluglaeck 08 Farne f — iu og Awgul onrgb) Bezugspreis: Monatſch Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchüftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Tages- und Anzeigenblatt Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprülchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für Ce Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 6. 39: 1130 39. Jahrgang Der bulgariſche Staatsbeſuch Kjoſſeiwanoff am Ehrenmal Unker den Linden Berlin, 6. Juli. Das Ehrenmal Unter den Linden war die Stätte einer feierlichen Heldenehrung durch den Gaſt der Reichsregie⸗ rung, Miniſterpräſident und Miniſter des Aeußeren Kjoſſe⸗ iwanoff, der in Begleitung des bulgariſchen Geſandten in Berlin, Draganoff, an der geweihten Stätte einen Lorbeer⸗ kranz mit Schleifen in den Farben ſeines Landes nieder⸗ legte und anſchließend an der Seite des Kommandanten von Berlin, Generalleutnant Seiferth, den Vorbeimarſch der Ehrenkompanie des Infanterieregiments„Großdeutſch⸗ land“ abnahm.. Eine vieltauſendköpfige Menſchenmenge war Zeuge der weihevollen Handlung. Miniſterpräſident Kjoſſeiwanoff, in deſſen Begleitung ſich außer dem Geſandten, Exzellenz Draganoff, der deutſche Geſandte in Sofia, Frhr. von Richt⸗ hofen, der bulgariſche Militärattachs in Berlin, Hariſanoff, und Vertreter des Auswärtigen Amtes und des Reichs⸗ miniſteriums für Volksaufklärung und Propaganda befan⸗ den, ſchritt zunächſt unter den Klängen der bulgariſchen Nationalhymne mit dem Kommandanten von Berlin, Ge⸗ neralleuknant Seiferth, die Front der Ehrenkompanie ab und betrat dann die Gedenkſtätte unter den Klängen des Liedes vom guten Kameraden. Nach Niederlegung des Lorbeerkranzes und ſtillem Gedenken nahm der Miniſter⸗ präſident den Vorbeimarſch der Ehrenkompanie ab. Beſuch im Berliner Rathaus Nach der Kranzniederlegung am Ehrenmal ſtattete der bulgariſche Miniſterpräſident und Außenminiſter Dr. Kjof⸗ ſeiwanoff dem Berliner Rathaus einen Beſuch ab, um ſich in das Goldene Buch der Reichshauptſtadt einzutragen. Oberbürgermeiſter und Stadtpräſident Dr. Lippert betonte in ſeiner Begrüßungsanſprache, daß er ſchon wäh⸗ rend der Olympiſchen Spiele 1936 die Freude gehabt habe, hohe bulgariſche Gäſte im Rathaus willkommen heißen zu können. Er erinnerte weiter an die treue Waffenbrüder⸗ ſchaft der beiden Nationen während des Weltkrieges und gab abſchließend der Erwartung Ausdruck, daß auch dieſer Beſuch dazu beitragen werde, die engen Beziehungen zwi⸗ ſchen beiden Völkern weiter zu vertiefen. Nach herzlichen Worten des Dankes für die in der Reichshauptſtadt gefundene gaſtliche Aufnahme trug ſich der bulgariſche Miniſterpräſident in das Goldene Buch der Reichshauptſtadt ein. Ein Rundgang durch die Feſträume des Rathauſes folgte. 5 Dem führenden Stagtsmann der befreundeten bulgari⸗ ſchen Nation wurden bei ſeiner An⸗ und Abfahrt von der auf dem Rathausvorplatz in großer Zahl verſammelten Berliner Bevölkerung herzliche Sympathiekundgebungen dargebracht. Gattin und Tochter des bulgariſchen Miniſterpräſidenken in Potsdam Die Gattin des Kgl. Bulgariſchen Miniſterpräſidenten und Fräulein Kjoſſeiwanoff begaben ſich am Donnerstag vormittag in Begleitung des Deutſchen Ehrendienſtes nach Potsdam, wo Profeſſor Dr. Hildebrandt die Führung durch Park und Schlöſſer übernahm. Abendempfang beim Führer Zu Ehren des Kgl. Bulgariſchen Miniſterpräſidenten und Miniſter des Aeußeren, Dr. Georgi Kjoſſeiwanoff, hatte der Führer in ſeinem Hauſe am Mittwoch eine Abendtafel veranſtaltet, an der neben dem bulgariſchen Miniſterprä⸗ ſidenten Frau Kſoſſeiwanoff und Fräulein Liliana Kjoſſe⸗ iwanoff mit ihren Damen teilnahmen, ferner: der kgl. Bulgariſche Geſandte Draganoff, der Direktor der politi⸗ ſchen Abteilung des bulgariſchen Außenminiſteriums, Ge⸗ ſandter Altinoff, der Preſſechef des bulgariſchen Außen⸗ miniſteriums, Direktor Seraphimoff, der bulgariſche Ge⸗ ſandte a. D Tſchaprachikow, die Kgl. Bulgariſchen Gene⸗ ralkonſuln Dr. Kloenne, Dr. h. c. Ludwig Roſelius, Pflü⸗ er und Dr. Freiherr v. Brandenſtein, der Präſident der eutſch⸗Bulgariſchen Geſellſchaft General v. Maſſow, Le⸗ che d r. Schiſchmanoff, der Präſident der bulg ri⸗ chen Kolonie Dimanow, der Kabinettschef Legationsſekre⸗ tär Dr Peef, die Mitglieder der Kgl. Bulgariſchen Ge⸗ ſandtſchaft in Berlin und des Ehrendienſtes, ſowie von deut⸗ ſcher Seite: Miniſterpräſident Generalfeldmarſchall Göring, Reichsminiſter des Auswärtigen v. Ribbentrop, die Mit⸗ glieder der Reichsregierung, die in Berlin anweſenden Reichsleiter, die Staatsſekretäre, der deutſche Geſandte in Sofig, Freiherr v. Richthofen und Vertreter der Partei, der Wehrmacht, des Auswärtigen Amtes und des Reichs: arbeitsdienſtes. Mittageſſen in der Geſandtſchaft Zu Ehren des zum Staatsbeſuch in Deutſchland weilen⸗ den bulgariſchen Miniſterpräſidenten und Außenminiſters Kjof 0 ſeiner Gattin und Tochter, hatten der bul⸗ gariſche Geſandte und Frau Draganoff zu einem Mittag⸗ eſſen geladen, an dem der Reichsminiſter des Auswärtigen und Frau von Ribbentrop teilnahmen. Von deutſcher Seite nahmen an dem Eſſen in den Räumen der bulgariſchen Geſandtſchaft mit ihren Damen u. a. teil: die Reichsminiſter Lammers und Frank, die Reichsleiter Fiehler und Dr. Ley, der Chef des Oberkom⸗ mandos der Wehrmacht Generaloberſt Keitel, Reichsar⸗ beitsführer Hierl, die Reichsfrauenführerin Frau Scholtz⸗ Klink, /½ Obergruppenführer Lorenz. die Staatsſekretäre von Weigzſäcker, Keppler, Kleinmann. Backe und Reinhardt, Unterſtaatsſekretär Woermann, der deutſche Geſandte in Sofia. Freiherr von Richthofen, Generalleutnant Seifert, — * Freitag, den 7. Juli 1939 Deutſchland und die Niederlande Reichswirkſchaftsminiſter Funk über die natürliche wirk⸗ ſchaftliche Verbundenheit beider Länder Den Haag, 6. Juli. Im weiteren Verlauf des Holland⸗ Beſuches des Reichswirtſchaftsminiſters und Reichsbank⸗ präſidenten Funk gab der niederländiſche Wirtſchafts⸗ miniſter Steenberghe zu Ehren ſeines deutſchen Ga⸗ ſtes ein Eſſen, an dem auch der niederländiſche Verkehrs⸗ miniſter und der Kolonialminiſter, ferner zahlreiche füh⸗ rende Perſönlichkeiten der niederländiſchen Wirtſchaft teil⸗ nahmen. Miniſter Steenberghe ſprach die Ueberzeugung aus, daß dieſes Zuſammentreffen die ſeit langem beſte⸗ henden freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen den beiden Nachbarſtaaten weiter fördern werde. Reichswirtſchaftsminiſter Funk erwiderte, Holland und Deutſchland ſeien nicht nur durch eine alte bewährte Freundſchaft verbunden, ſondern auch durch eine enge wirt⸗ ſchaftliche Verflechtung, die auf der natürlichen Ergänzung der beiden nationalen Wirtſchaften beruhe. Der perſönliche Meinungsaustauſch werde dazu beitragen, die guten Wirt⸗ ſchaftsbeziehungen zwiſchen den beiden Ländern noch enger und erfolgreicher auszugeſtalten. Es ſei dies aber auch durch die Vernunft geboten, da die beiden Länder wechſel⸗ ſeitig ihre beſten Kunden ſeien. Er freue ſich beſonders über die Feſtſtellung, daß ebenſo wie in Deutſchland auch bei den offiziellen Stellen Hollands dieſer Tatſache Rechnung getragen werde und man hier wie dort bemüht ſei, durch verbeſſerte Organiſation der Zahlungsſyſteme das beiderſei⸗ tige Handelsvolumen zu erhöhen Reichswirtſchaftsminiſter Funk beſuchte u. a. auch das Heim der deutſchen Kolonie in Den Haag, wo ſich die Mit⸗ glieder der Reichsvertretungen in Holland, ſowie Vertre⸗ ter der deutſchen Handels⸗ und Induſtrieniederlaſſungen aus den verſchiedenſten Teilen Hollands zu einem zwang⸗ loſen Beiſammenſein eingefunden hatten. Der Miniſter würdigte bei dieſer Gelegenheit die Leiſtungen der Aus⸗ landsdeutſchen. Polniſch⸗ungariſche Verhandlungen für den Abſchluß eines Nachbarſchaftsabkommens Warſchau, 7. Juli. Eine polniſche Abordnung hat ſich zur Aufnahme von Verhandlungen über den Abſchluß eines polniſch⸗ungariſchen Nachbarſchaftsabkommens nach Buda⸗ peſt begeben. Die polniſche Abordnung, der Vertreter meh⸗ rerer Miniſterien angehören, wird von Miniſterialdirektor Potulieki aus dem Außenminiſterium geführt. Der ſowjetruſſiſche Botſchafter in Warſchau Scharonow, der mehrere Tage in Moskau weilte— wie man vermutet in Zuſammenhang mit den dortigen Verhandlungen um ein Dreierabkommen— iſt nach Warſchau zurückgekehrt. Ver Ciano⸗Beſuch in Spanien Gemeinſame Intereſſen und Ziele Mailand, 6. Juli. Die Ankündigung der Reiſe des Gra⸗ fen Ciano nach Spanien wird von der italieniſchen Preſſe mit größter Befriedigung begrüßt. Die Reiſe ſei, ſo ſchreibt „Corriere dellg Sera“ u. a., nicht ein einfacher Höflich⸗ keitsbeſuch, ſondern weitaus mehr. Es gebe eine Geſamt⸗ heit von Intereſſen, Zielen, Hoffnungen und Idealen, die in dieſer neuen Fühlungnahme ihren natürlichen Ausdruck finden werde. Das Zuſammentreffen Francos mit Ciano werde im gegenwärtigen Zeitpunkt beſondere Bedeutung 515 Die Beſprechungen würden nicht einfache politiſche nterhaltungen ſein, ſondern ein„Zuſammentreffen der Herzen und eine Verbrüderung der edelſten Geiſter“ dar⸗ ſtellen. Die ruhmvolle Vergangenheit beherrſche Gegenwart und Zukunft und werde ein engeres Verſtändnis zwiſchen den beiden großen Völkern ſchaffen. Die gemeinſamen Feinde mögen mit aufgeregter Neugierde über den Inhalt der Beſprechungen ſpekulieren. Italien genüge es, die Ge⸗ wißheit zu haben, daß ſie fruchtbringend ſein werden. Die„Gazetta del Popolo“ erklärt, während Chamber⸗ lain und Daladier unter dem bolſchewiſtiſchen Balkon, der immer noch geſchloſſen bleibe, weiter Liebesromanzen ſän⸗ gen, zeichneten ſich auf der anderen Seite der Achſe zwei poſitive Ereigniſſe ab: Der Beſuch Cianos in Spanien und g die Reiſe des bulgariſchen Miniſterpräſidenten nach Berlin General Franco beſucht Marokko Teluan, 6. Juli. Die Feierlichkeiten des 18. Juli anläß⸗ lich des Jahrestages der nationalen Erhebung, der gleich⸗ eitig als„Feſt der nationalen Arbeit“ begangen wird, ver⸗ rehen in der ſpaniſchen Marokkozone infolge der Anwe⸗ ſenheit Francos beſonders glanzvoll zu werden. Mit der Ausſchmückung Tetuans wurde bereits begonnen, wobei das Wappen der Falange ſowie der Halbmond des Iflam vor⸗ herrſchen. Die Mitteilung, daß der Kalif an der Seite Ge⸗ neral Francos den Feiern beiwohnen wird, habe bei der arabiſchen Bevölkerung ungeheuren Jubel ausgelöſt. Generalmajor Bodenſchatz, Generalmaſor Thomas. Mint⸗ ſterialdirektor Doehle. Geſandter Kiewitz. die Geſandten Schmidt und Altenburg, der ſtellvertretende Chef des Pro⸗ tokolls, Legationsrat v. Halem, Reichstagsvizepräſident von Stauff und der Präſident der Deutſch⸗Bulgariſchen Geſell⸗ ſchaft v. Maſſow. Unter den bulgariſchen Gäſten ſah man von der Be⸗ leitung des Minſſter weäſtdenten den Geſandten Altinoff, Olrettor Seraphimoff, den Erſten gerte Perf, Schiſchmanoff, den Kabinettschef Legationsſekretär Peeff, 17 Geſandten a. D. Tſchoproſchikoff, den Präſtdenten er bulgariſchen Kolonie Dimanow und Oberſtleutnant Hariſanoff. Nr. 156 „Englands m ——— Juni aus ächtigſte Waffe“ Geld, der kraditionelle Beikrag der Briten.— Viele Mil⸗ lionen Pfund für Leben und Blut anderer. London, 6. Juli. Das engliſche Kabinett faßte den Beſchluß, dem Parlament ſofort ein Geſetz vorzulegen, durch das die Regierung zur Uebernahme von Exporkkre⸗ ditgaranktien in höhe von 100 bis 150 Millionen Pfund für Kriegsmateriallieferungen an die britiſcherſeits garantierten Skaaten ermächtigt werde. Bereits im de⸗ zember vergangenen Jahres hakte das engliſche Parlament ein Geſetz verabſchiedet, durch das der Exporkabteilung der Regierung 10 Millionen Pfund zur Verwendung für poli⸗ kiſche Zwecke zur Verfügung geſtellt wurden. Nun heißt es alſo, daß dieſe Ermächtigung auf 100 bis 150 Millionen Pfund ausgedehnt werden ſoll, um es anderen Regierun⸗ gen, darunter Polen, der Türkei, Rumänien und Grie⸗ chenland zu ermöglichen, Rüſtungsaufträge an die britiſche Induſtrie zu vergeben. Die Blätter weiſen darauf hin, daß durch dieſes Ge⸗ ſetz nicht nur der britiſchen Rüſtungsinduſtrie große Auf⸗ träge geſichert würden, ſondern daß auch einige der Län⸗ der, deren eventuelles Freundſchaftsverhältnis zum Reich den Engländern ein Dorn im Auge wäre, durch Verſorgung mit Krlegsmaterial den engliſchen Intereſſen dienſtbar würden. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Tele⸗ graph“ ſchreibt hierzu, unter dieſem Kreditplan ſeien be⸗ trächtliche Verkäufe von britiſchen Flugzeugen, Kanonen und anderen Waffen an Polen vorgeſehen, das infolge der bri⸗ tiſchen Garantie im Kriegsfalle eine Frontlinie für England ſei.„Daily Mail“ ſpricht von faſt 150 Millionen Pfund und charakteriſiert den Plan unverblümt, wenn ſie feſtſtellt, daß die neue Wirtſchaftspolitik der Regierung eine Aus⸗ dehnung des britiſchen Handels und der te ſeiner Verbündeten dienen ſollte. Auch im Leitartikel nimmt die „Daily Mail“ kein Blatt vor den Mund. Es heißt hier, die ungeheure Finanzkraft ſei Englands mächtigſte Waffe, die es jetzt ſpielen laſſe. Das einzige Blatt, das mit dem Plan nicht einverſtanden iſt, iſt der„Daily Ex⸗ preß“. Warum gebe man, ſo fragt das Blatt, dieſes Gelb nicht Kanada oder Auſtralien, um dort Rüſtungsfabriken zu bauen? f * Das vorbereitete Geſetz über Belaſtung des engliſchen Volkes mit der Haftung dafür, daß die Waffengeſchäfte ab⸗ ſchließende Finanz ſo oder ſo zu ihrem Geld kommt, iſt abermals eine vernichtende Bloßſtellung deſſen, was man heute Demokratie nennt. Politik iſt ihr Geſchäft und Ge⸗ ſchäft ihre Politik! Man gibt Geld, das noch nicht einmal direkt in die Kaſſen der Vaſallen fließt; die ſind ſo und ſo betrogen Sie erhalten kein Bargeld, ſondern für ihre Freundlichkeit ſozuſagen Bedarfsdeckungsſcheine für ange⸗ nehme Artikel des täglichen demokratiſchen Lebens: Bom⸗ ben, Torpedos, Maſchinengewehre. So bietet ſich der Welt, die das in weiten Teilen anſcheinend für gut und b hält, die Wiederholung des alten Schauſpiels, daß Englan in Europa ſklavenhändleriſch für den berüchtigten„Degen auf dem Feſtland“ ſorgt, andere bewaffnet, um ſie die Ka⸗ ſtanien aus den Flammen klauben zu laſſen. Feſt ſteht nur das: diejenigen, die man treffen will, nämlich die erwach⸗ ten Großvölker Deutſchlands und Italiens, haben ein Wort mitzureden. Ihre Stärke liegt in Millionen und Abermillio⸗ nen feſter Herzen. Wer auf die Scheinmacht des Geldes ban“ wird ſein Los verlieren. Eine billige Methode Wieder eine polniſche Falſchmeldung Berlin, 6. Juli. Wieder einmal muß eine polniſche Lüge niedriger gehängt werden, deren beabſichtigte irkung durch einen Regiefehler verpufft iſt. Die gleichen Leute, die in ihren Sonntagsreden von der„Schlacht bei Berlin“ faſeln und ich anheiſchig machen, das Deutſche Reich bis zur Elbe zu erobern, wiſſen, daß ihnen dabei ein unüber⸗ windlicher Block entgegenſteht: des Führers Wehrmacht. Und ſo ſetzen ſie denn auch ihre erbärmliche Greuelhetze ein, um dem deutſchen Schwert ſeinen Schrecken zu neh⸗ men. So melden die polniſchen Zeitungen wieder einmal angebliche Deſertionen deutſcher Soldaten. Gleich fünf und mit einem Unteroffizier an der Spitze ſollen nach Polen übergelaufen ſein. Sie hätten bewegte Klagen vor⸗ gebracht über den Hunger, den die deutſchen Soldaten er⸗ leiden mußten und über die„brutale Behandlung“ durch ihre Vorgeſetzten— all das, was ſich ſtets in ſolchen Mel⸗ dungen von Deſertionen deutſcher Soldaten findet und was jeder junge Deutſche, der bei der Fahne dient, aus eigener Anſchauung widerlegen kann, Darüber, wo die fünf deut⸗ ſchen Soldaten übergelaufen ſein ſollen, ließ ſich allerdings keine Einigung erzielen. Hier hat die„höhere“ Regie nicht geklappt.„Dziennik Bydgoſki“ vom 18. Juni läßt die fünf aus Oſtpreußen kommen,„Gazeta Pomorſka“ vom 17. Pommern.„Jluſtrowany Kurjer Codzienny“ vom 22 Juni wieder aus Oſtpreußen, und„Wieczor Warſzawſki“ vom 3. Juli hat inzwiſchen genaue Erkun⸗ digungen eingezogen und läßt ſie über die ungariſche Grenze kommen nämlich aus der Slowakei. Eine billige Methode, aber ſchließlich fallen ja auch die engliſchen Lehrmeiſter mit ihren Lügen über Deutſchland regelmäßig hinein. Feſtzuſtellen bleibt nur der Zweck ſol⸗ cher Hetze: im Dienſt der Kriegstreiber einen Angriff auf das Reich vorzubereiten. 5 8 5 1 9 1 1 0 8 „Tag der deutſchen Kunſt“ München rüſtet ſich. Berlin, 6. Juli. Unter den großen Feſten der Nation hat im Reich Adolf Hitlers der Tag der deutſchen Kunſt einen Ehrenplatz. Von den Vorbereitungen, die München nun zum vierten Male für dieſe feſtlichen Tage vom 14. bis 16. Juli getroffen hat, ſprach der Gauleiter⸗Stellvertreter Nippold vom Traditionsgau München⸗Oberbayern vor den Vertretern der deutſchen und ausländiſchen Preſſe. Von Zehntauſenden fleißigen Händen und Hirnen ſei unabläſſig an der immer prachtvoller werdenden Ausgeſtaltung der Feſttage, der Stadt und vor allem des 8 Feſtzuges gearbeitet worden. So wird das herrliche Farbenkleid Münchens, ſeiner Straßen und Plätze, in die⸗ ſem Jahr an vielen Stellen noch reicher und prächtiger er⸗ ſcheinen. Erweitert um die Symbole der ſeit Jahresfriſt er⸗ worbenen Reichsteile werde ſich auch der Feſtzug darbieten. An den drei Abenden werden Münchener Thea⸗ ter Opern und Schauſpiele, Operetten und Variete⸗Darbie⸗ tungen in Feſtaufführungen zeigen. Fünfzehn Werke ent⸗ halte dieſer einzigartige Spielplan. Deutſchlands beſte Or⸗ cheſter und Chöre werden wieder Konzerte im Freien ge⸗ ben. Die Tanzgruppen der Berliner und der Wiener Staatsoper ſowie des Deutſchen Opernhauſes werden eben⸗ falls an den verſchiedenen Stellen miteinander wetteifern. Ein mitreißender Zuſammenklang der tragenden Ideen und der Aufführungskräfte verſpricht das neue Tanzfeſtſpiel „Triumph des Lebens“ zu werden, das nach Ideen von Karl Stemplinger als monumentales Maſſenſpiel von Hans Niedecken⸗Gebhard zum erſtenmal im Programm dieſer Tage der deutſchen Kunſt angeführt und an allen drei Abenden im Dante⸗Stadion aufgeführt wird. 3500 Tänzer und Tänzerinnen ſollen neben Tauſenden von Laien Maſſenſzenen aus dem Jahreslauf der Natur und dem Leben des Volkes darſtellen. Preſſe- und Propagandaamt der Keichsjugendführung Berlin, 7. Juli. Der Reichsjugendführer hat ſeinen Preſ⸗ ſereferenten, den Hauptſchriftleiter der Zeitſchrift Wille und Macht“, Hauptſturmbannführer Günter Kaufmann, zum Chef der Preſſe⸗u nd Propagandaamtes der Reichsſugend⸗ führung ernannt. Der bisherige Chef dieſes Amtes, Haupt⸗ bannführer Dr. Lapper, hat einer Berufung des Reichs⸗ miniſters für Volksaufklärung und Propaganda in ſein Miniſterium Folge geleiſtet. Politiſches Allerlei Gegen fremde Einmiſchung „Die baltiſchen Staaten wollen ihre Angelegenheiten ſelbſt regeln“— Ablehnung ungewünſchter Garantien Revol, 7. Juli. Die Verhandlungen in Moskau werden von der eſtniſchen Oeffentlichkeit nach wie vor mit größter Aufmerkſamkeit verfolgt und in der Preſſe eifrig beſpro⸗ chen. So erklärt das halbamtliche„Uẽns Eeſti“ u. a., man könnte dem Spiel, das in Moskau geſpielt werde, als auf⸗ merkſamer Beobachter zuſchauen, wenn ſich unter dem Ein⸗ atz nicht Werte befänden, die keinem der Spielpartner ge⸗ örten. Das Blatt bezieht ſich dabei auf die Forderung, daß en Bedürfniſſen des einen Partners die vitalen und unbe⸗ ſtreitbaren Rechte Finnlands, Eſtlands und Lettlands ge⸗ opfert würden. Dieſen Wünſchen hält das Blatt entgegen, daß die obengeannten Länder nicht unmündige, der Für⸗ 5 bedürftige Länder ſeien. Als ſelbſtändige und unab⸗ ängige Staaten beſäßen ſie vielmehr ebenſo wie die Groß⸗ mächte das unbeſtreitbare Recht, ſelbſt in ihren Angele⸗ genheiten zu entſcheiden. In den außenpolitiſchen Betrachtungen der ſoeben er⸗ 1 e Juli⸗Nummer der halbamtlichen Monatsſchrift „Baltic Times“ wird betont, daß der Standpunkt der bal⸗ tiſchen Staaten ſich auch im Falle des Zuſtandekommens eines engliſch⸗franzöſiſch⸗ſowjetruſſiſchen Paktes nicht we⸗ 10 5 ändern würde. Die baltiſchen Länder ſeien ent⸗ chloſſen, ihre Neutralität aufrecht zu erhalten und nur dann zu kämpfen, wenn irgend jemand— ſei es ein Garant oder ein Nichtgarant— ſie angreife. Der einzige Wunſch der baltiſchen Staaten ſei es, allen Gegenſätzen zwiſchen den Großmächten fernzubleiben, die jetzt einander gegen⸗ überſtehende Gruppen bildeten. 12 Raſch in die Küche... Dann war meiſtens nicht ein⸗ mal kochendes Waſſer vorhanden, und der mißachtete „warme Hahn“ war die einzige Rettung— anſcheinend zu Frau Boßhardts ſtiller Befriedigung. Mehr als ein⸗ mal kam es vor, daß etwas Notwendiges fehlte— Zucker oder Milch oder Butter. Und natürlich war Frau Boß⸗ hardt nicht angezogen; ſie hielt ſehr viel auf ſich und wäre nicht für ein Königreich in Hausſchuhen nach dem Milch⸗ laden hinuntergegangen. Lotte war nicht angezogen, Peter war nicht angezogen, und Frau Boßhardt ſtarrte mit ab⸗ weſendem Lächeln auf ihre abſatzloſen Schuhe und ſagte mit großer Liebenswürdigkeit:„... Ja, wenn ich nur Schuhe anhätte! Dann würde ich ja ſchrecklich gern für Ste runterlaufen!“ 8 Ehe ſie ausgeſprochen hatte, war Mara ſchon auf der Treppe. Früher war es nie vorgekommen, daß irgend etwas gefehlt hatte. Mara kannte ihren Verbrauch genau und atte immer am gleichen Tage das gleiche Quantum be⸗ orgt. Jetzt beſorgte manchmal ſie und manchmal Peter, manchmal beide— und manchmal eben keiner. Oder es wurde mehr gegeſſen, als berechnet war. Oder Peter hatte ganze Bohnen mitgebracht ſtatt gemahlenen Kaffee, und das entdeckte ſie natürlich erſt, als das Waſſer endlich kochte und ſie die Tüte herausnahm. 5 Um 55 neun bringt ſie dann gewöhnlich das Früh⸗ ſtück herein, und Peter blinzelt ihr entgegen:„Ach, ent⸗ ſchuldige—1! Ich wollte mich ja anziehen; aber ich bin noch mal eingeſchlafen..“ 5 Mara kaut haſtig ihr Brötchen hinunter und läßt den eingegoſſenen Kaffee in der Taſſe auskühlen, damit ſie wenigſtens zuletzt im Stehen noch haſtig ein paar Schluck trinken kann. Unterdeſſen kramt ſie unruhig in ihrer Taſche:„Wo ſind bloß meine Schlüſſel? Sag mal, Peter: Haſt du nicht geſtern mit meinen Schlüſſeln aufgeſchloſſen und ſie mir nachher nicht wiedergegeben?“ „Möglich wär' das ſchon... Dann muß ich ſie in meine Taſche geſteckt haben.“ 8 8 5 Aeberhaſteter Chauvinismus Enklaſſung deutſcher Arbeitskräfte in Bielitz im Augenblick undurchführbar Bielitz, 7. Juli. Die vom polniſchen Staroſten auf An⸗ weiſung des Kattowitzer polniſchen Woiwoden Dr. Grazyn⸗ ſki geforderte ſofortige Entlaſſung aller deutſchen Arbeits⸗ kräfte in der Bielitzer Induſtrie— es handelt ſich um meh⸗ rere tauſend Arbeiter und Angeſtellte— hat eingeſetzt. Nach Erlaß der behördlichen Verfügung hatten mehrere Bielitzer Induſtrieelle verſucht, die bei ihnen in Lohn und Brot ſtehenden deutſchen Arbeitskräfte zu bewegen, ihre Kinder polniſchen Schulen zu überweiſen und in polniſche Organiſationen einzutreten Dieſer Verſuch ſcheiterte aber in der Mehrzahl der Fälle, ſodaß die Induſtriellen dem Staroſten vorſtellten, daß eine ſofortige Entlaſſung aller Deutſchen einer Stillegung der Bielitzer Induſtrie gleich⸗ käme, da man gegenwärtig auf dieſe langjährigen Fach⸗ kräfte nicht verzichten könne. Nun ſahen ſich die polniſchen Behörden im Einverſtändnis mit dem polniſchen Wojwoden gezwungen, ihre überhaſtete chauviniftiſche Verfügung ab⸗ zuändern. Nach einer neuerlichen Anweiſung des Woiwo⸗ den ſoll die Entdeutſchung der Bielitzer Induſtrie nach fol⸗ genden Geſichtspunkten erfolgen: Zunächſt waren am 1. Juli diejenigen Deutſchen ſofort aus ihrer Arbeitsſtelle zu entfernen, die ſich für ihr Volkstum beſonders eingeſetzt haben. Dann ſollen nach und nach diejenigen Volksdeutſchen entlaſſen werden, die Deutſchtumsorganiſationen angehö⸗ ren und ihre Kinder in die deutſche Schule ſchicken. Dieſe „Entdeutſchung in Raten“ ſoll bis Ende des laufenden Jah⸗ res reſtlos durchgeführt ſein. Gleichzeitig wurde behörd⸗ licherſeits angeordnet, daß Deutſche nicht mehr eingeſtellt und vor allem keine deutſchen Lehrlinge beſchäftigt wer⸗ dendürfen Nach den bisher vorliegenden Meldungen ſind bei verſchiedenen Unternehmungen ſeit dem 1. Juli über 596 Arbeiter und Angeſtellte auf die Straße geſetzt wor⸗ en. Auch im Olſagebiet geht die wirtſchaftliche Vernichtung des einhelmiſchen Deutſchtums unvermindert weiter. Seit wenigen Tagen, und zwar ſeit dem 1. Juli, ſind im Olſa⸗ gebiet rund 100 weitere Deutſche aus ihren Stellungen ent⸗ laſſen worden. * Argentinien und Paraguay. ö Nach einwöchigem Aufenthalt als Ehrengaſt der argen⸗ tiniſchen Regierung hat der zukünftige paraguayaniſche Staatspräſident General Eſtigarribia auf einem ar⸗ gentiniſchen Kanonenboot die Weiterreiſe nach Aſuncion an⸗ getreten. Vor der Abreiſe wurden mehrere Abkommen un⸗ terzeichnet, die dieſer Tage behandelt worden waren. Durch ſie ſollen die kulturellen Beziehungen zwiſchen Argentinien und Paraguay durch Austauſch von Profeſſoren und Hoch⸗ ſchülern verſtärkt werden. Ferner wurden Maßnahmen zur Erleichterung des Durchgangsverkehrs getroffen und einige Grenzfragen bereinigt. Schließlich errichtet die argentiniſche Nationalbank eine Zweigſtelle in Aſuncion. Schlacht am Fluß Chalkin Gol Jortdauer der ſchweren Kämpfe an der mongoliſch⸗man⸗ dſchuriſchen Grenze. Moskau, 6. Juli. Aus einer Verlautbarung der amtli⸗ chen Telegraphenagentur TAS geht hervor, daß die Zu⸗ ſammenſtöße an der mongoliſch-mandſchuriſchen Grenze in den letzten Tagen ihren Fortgang nahmen, ja ſogar ein bisher noch nicht verzeichnetes Ausmaß erreicht haben. Vom 2. bis zum 5 Juli habe ſich, den Angaben der TAS zu⸗ olge, am Fluſſe Chalkin Gol eine förmliche Schlacht abge⸗ pielt, wobei nicht, wie bisher, nur die Luftwaffe 5 9 auch Infanterie, Kavallerie, Tanks uſw. zum Einſatz ge⸗ kommen ſeten. Die Kampfhandlungen ſpielten ſich auf zwei Schauplätzen ab, im Tayon Nomon Kan Burd Obo, ſüd⸗ weſtlich des Buir Nor, und in der Gegend dieſes Sees ſelbſt Die ſowjetiſch⸗mongoliſchen Truppen ſeien von dem Fluß Chalkin Gol, der japaniſcherſeits als Grenze angeſe⸗ hen wird zurückgeworfen worden Nach dem Bericht der TA Sc habe der Stab der ſowjetmongoliſchen Truppen die eigenen Verluſte mit 200 Toten, über 200 Verwundeten, 9 abgeſchoſſenen Flugzeugen und 25 zerſtörten Tanks und Panzerwagen angegeben, wobei jedoch hinzugefügt wird, daß die japaniſchen Verluſte weſentlich höher ſeien. Die Zuſammenſtöße ſtehen an Umfang und Heftigkeit den Kämpfen bei Tſchangkufeng vom Juli 1938 nicht nach. Während Mara in nervöſer Haſt ſeinen Anzug durch⸗ ſucht, ſagt er:„Und das iſt nun unſer gemütliches“ Früh⸗ ſtück! Ich weiß ja, daß es nur meine Schuld iſt; aber wenn ich eine gute Hausfrau! wäre, würdeſt du mich wahrſcheinlich gar nicht mögen.. Fall weiter! Dieſe ganze Einteilung iſt durchaus unge⸗ ſund. Es muß von Grund aus anders werden! Ich werde—— ich muß——“ „Ja, ja, Schatzi!“ ſagt Mara eilig und ſtreicht ihm begütigend übers Haar.„Du mußt.. Ich muß mir ein Taxi nehmen, um nicht zu ſpät ins Geſchäft zu kom⸗ men. Das iſt jetzt mal das Nächſtliegende!“ * So geht es auf keinen Wenn Mara hinter dem Ladentiſch ſteht iſt ſie zu⸗ nächſt müde, nervös, zerſtreut. Die gewohnte Arbeit wird ihr ſchwer. Jeden Morgen muß die Maſchine von neuem angekurbelt werden. Immerzu fällt ihr etwas ein, das ſie ablenkt. Hat ſie nun Peter eigentlich geſagt, daß er etwas zum Abend mitbringt. Wenn ſie es nicht ausdrücklich mit ihm be⸗ ſprochen hat, wird er es nicht tun. Sie können nicht jeden Abend auswärts eſſen; es wird zu teuer und nimmt zu⸗ viel Zeit. Heute abend muß ſie endlich mal ein paar Stunden erübrigen, um zu nähen und zu ſtopfen. Darum dauert das Anziehen jetzt ſo entſetzlich lange: Da fehlt ein Knopf, da iſt ein Achſelband abgeriſſen, drei Paar Strümpfe muß ſie auseinanderzerren, bis ſie ein heiles fin⸗ det. So geht das nicht weiter Zwei Stunden ſpäter, wenn der volle Betrieb einſetzt, fühlt ſie ihre Kräfte mit den Anforderungen wachſen. Dann weiß ſie nichts mehr davon, daß ſie verheiratet iſt und Haushaltsſorgen hat, dann denkt ſie nicht mehr an das, was beſorgt oder getan werden muß, oder an das, was vergeſſen oder vernachläſſigt iſt. Wenn der Laden angefüllt iſt mit Leuten, die alle keine Minute Zeit haben, um zu warten, aber eine Stunde Zeit, um zu wählen, dann muß ſie ihre Augen, ihre Ohren, ihre Hände über⸗ all haben. Dann wird ſie mit Haut und Haaren auf⸗ geſchluckt von dem Betriebh.* Sie hat ihren Aerger, und ſie hat ihre Freuden, und vor allen 197 fühlt ſie die eigene Wichtigkeit. Sie muß ihre Kunden bedienen— das iſt richtig und in der Ord⸗ nung; aber damit allein iſt es nicht getan. f i Kurzmeldungen Gewitter ſtürme über England Todesopfer und Verletzte.— Flugzeug verſchollen.— Ein Erdſtoßz in Südwales. London, 7. Juli. In zahlreichen Bezirken der briti⸗ ſchen Inſeln ſetzten, nachdem die Temperatur den höchſten Stand ſeit Auguſt vorigen Jahres erreicht hakte, Gewilter⸗ ſtürme ein, die mehrere Menſchenleben forderten. In Stafferdſhire wurden zwei jugendliche Radfahrerin⸗ nen vom Blitz getroffen. Eine wurde auf der Stelle getö⸗ tet, die andere mit Verletzungen ins Krankenhaus eingelie⸗ fert. In Birmingham ſchlug der Blitz ſiebenmal in Ge⸗ bäude ein. Auf einem Abbruchgelände ſtürzte infolge des heftigen Sturmes eine Mauer ein. Fünf Arbeiter wurden unter den Steinmaſſen begraben, zwei von ihnen konnten nur tot geborgen werden, während die drei anderen Ver⸗ letzungen davontrugen. In Perth wurde ein mit einem en a e beſetztes Flugzeug vom Sturm abgetrie⸗ ben und iſt ſeitdem verſchollen. In Südwales ereignete ſich ein kurzer Erdſto ß. Möbelſtücke wurden umgeworfen und Bilder fielen von den Wänden. 1 15 Jahre Zuchthaus wegen Raſſenſchande. Hamburg, 7. Juli. Die Große Strafkammer des Land⸗ gerichts Hamburg verurteilte den 52 Jahre alten, ſeit 1920 in Hamburg⸗Altona praktizierenden volljüdiſchen Arzt Dr. Ernſt Iſrael Jacobſon wegen vollendeter Raſſenſchande in fünf Fällen zu der höchſten zuläſſigen Strafe von 15 Jah⸗ ren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverluſt. Mit einer Scham⸗ loſigkeit und Hartnäckigkeit ohnegleichen hatte es der Ange⸗ klagte in den Jahren 1935 bis 1938 verſtanden, deutſchblü⸗ tige Frauen zu verführen, indem er das Vertrauen, das er als Hausarzt genoß, für ſeinen hemmungsloſen Trieb miß⸗ brauchte Nachdem er ſich als wohlwollender Arzt und Hel⸗ fer auſgeſpielt hatte, machte er ſich ſeine Opfer gefügig, oder er benutzte ihm als Arzt gemachte vertrauliche Mittei⸗ lungen als Druckmittel, um zu ſeinem Ziel zu gelangen. Großer Warenhausbrand in London. London, 6. Juli. In New Caſtle under Lyme brach abends ein großer Warenhausbrand aus, der mehrere ne⸗ benſtehende Gebäude erfaßte und ſchließlich ſo bedrohliche Ausmaße annahm, daß der in dem nahe dabei liegenden Rathaus tagende Stadtrat ſeine Sitzung abbrechen mußte. Der geſamte Verkehr mußte in andere Stadtviertel umge⸗ leitet werden. Erſt nach ſtundenlanger Anſtrengung konnte der Brand unter Kontrolle gebracht werden. 48 Todesopfer in Kenkucky. Newyork, 6. Juli. Nach Berichten aus Morehead hat ſich die Zahl der Opfer der nächtlichen Flutkataſtrophe, die Ortſchaften in ſechs Landſtreifen verwüſtete, auf 48 erhöht. Man rechnet aber mit hundert Todesopfern. Durch die Wol⸗ kenbrüche ſtiegen die Bergflüſſe innerhalb einer Stunde um nahezu fünf Meter. Sie überſchwemmten die Straßen ſo ſchnell, daß vielen aus dem Schlaf geweckten Bewohnern der Fluchtweg abgeſchnitten wurde. Das Rote Kreuz gibk die Zahl der Obdachloſen mit über tauſend an. Der Scha⸗ den wird bisher auf drei Millionen Dollar geſchätzt. Schweizeriſcher Sender abgebrannt. Bern, 7 Juli. Der Sender Schwarzenburg bei Bern wurde am Donnerstag durch Feuer zum großen Teil zer⸗ ſtört. Der Sachſchaden iſt ſehr erheblich. Ueber die Entſte⸗ hungsurſache des Brandes iſt bis jetzt noch nichts bekannt. Erdölraffinerie in Süd⸗Dalmatien niedergebrannt. Belgrad, 7. Juli. In der ſüddalmatiniſchen Stadt Bar brannten in einer halben Stunde ſämtliche Gebäude einer Erdölraffinerie nieder. Der Schaden beträgt über zwei Millionen Dinar. Paris. Der Dampfer„Citta di Baſtia“ iſt mit 50 italie⸗ niſchen Rückwanderern von Korſika aus Baſtia nach, Livorno ausgelaufen. 5 8 Moskau. Der türkiſche Botſchafter in Moskau, Zokai Apaydin, der ſeit 1936 in Moskau tätig war, iſt von ſeiner Regierung plötzlich abberufen worden; der Botſchafter wird in den nächſten Tagen Moskau verlaſſen. Da muß man noch den Leuten auf die Finger ſeyen, gerade denen, die geduldig warten und ſich nicht danach drängen, bedient zu werden. Denn leider kommt es immer wieder vor, daß abends ein Stück fehlt, was mittags auf dem Ladentiſch gelegen hat. a Und dann muß man Geiſtesgegenwart haben und wiſ⸗ ſen, wie man ſich zu benehmen hat.. Nicht, wie die kleine Lisbeth, das Laufmädchen, eine elegante Dame beim Arm packen und losſchreien:„Hoho! Klauen jibt's hier nicht!“, ſo daß der ganze Laden zuſammenläuft und ein furcht⸗ barer Skandal entſteht. Man muß haargenau den Mo⸗ ment abpaſſen, wo etwas im Begriff iſt, zu verſchwinden, und wie der Blitz zur Stelle ſein. Und dann mit dem liebenswürdigſten Lächeln:„Darf ich den Zettel ausſchrei⸗ ben, gnädige Frau? Ach, einen Moment—1 Darf ich bitte den Schal..(oder„die Handſchuhe“ oder„den Kragen“)... noch einmal ſehen? Ich habe den Preis nicht genau im Kopf... Vielen Dank, gnä' Frau! Kaſſe, bitte!“ Und dann iſt es am beſten, die„Kunden“ nach der Kaſſe begleiten zu laſſen; ſonſt liegt der Gegenſtand noch abends an der Warenausgabe. Aber immer noch beſſer, er liegt unverkauft da, als daß er unbezahltverſchwundeniſt. Das Schlechteſte und Billigſte iſt es nie, was bei ſolchen lich gern möchte. licher als gewöhnlich: nur raſch hier zu Ende bedienen 5 en doch?“ Und man wendet ſich an den, der an der Re iſt, auch wenn er noch nicht den Mund aufaemacht bat. f * Ein briti⸗ chſten Alter rerin⸗ getö⸗ gelie⸗ Ge⸗ e des urden unten Ver⸗ einem etrie⸗ e ſich mund 1 1 Jand⸗ 1920 1 de in Jah⸗ cham⸗ Ange⸗ chblü⸗ as er miß⸗ Hel⸗ ügig, fütten n. brach e ne⸗ hliche enden nußte. umge⸗ onnte d hat je, die rhöht. Wol⸗ de um n ſo huern 3 gibt Scha⸗ Bern il zer⸗ öntſte⸗ annt. 2 t Bar einer zwei italie⸗ nach ö herz⸗ rbind⸗ muß m S Reihe at. Zeichen zu geben. Badiſche Chronik Mosbach.(Bei Heimkehr von Beerdigung tödlich verletzt.) Am Stadteingang auf der Neckarelzer⸗ landſtraße wurde der 58jährige Feldhüter Mar Friedrich, der mit anderen Perſonen zuſammen auf dem Heimwege von einer Beerdigung begriffen war, durch einen überholenden Kraftwagen erfaßt und ſo ſchwer verletzt, daß er kurz nach Einlieferung ins Krankenhaus geſtorben iſt. () Unteröwisheim b. Bruchſal.(Kirſchenernte im Kraichbachtal.) Die im Kraichbachtal gelegene Gemeinde Anteröwisheim liefert nicht nur quantitativ die größte Kir⸗ ſchenernte, ſondern man rühmt auch deren vorzügliche Qua⸗ lität. Zurzeit herrſcht dort Hochbetrieb. Jeden Nachmittag verlaſſen etwa 2⸗ bis 3000 Zentner Kirſchen das Dorf. Bei ausgezeichneten Ernten kann ſich die Arbeit auf drei bis vier Wochen hinsiehen. () Britten.(Aus der Vorgeſchichte des Volks⸗ feſtes.) Zum 15. Male feierte Bretten ſein volkstümliches Schützenfeſt. Zur Erinnerung an die heldenhafte Verteidigung des Städtchens anläßlich der 1504 durch Herzog Ulrich von Württemberg durchgeführten Belagerung der damals aller⸗ dings kurpfälziſchen Amtsſtadt wurde in den folgenden Jahr⸗ hunderten alljährlich um die Zeit von Peter und Paul ein großes Befreiungsfeſt verbunden mit eittem Freiſchießen ab⸗ gehalten. Magiſtratsverordnungen wollten dem traditionellen Volksſeſt um die Mitte des vorigen Jahrhunderts den Garaus machen. Der Kleinkaliberverein Bretten griff die Idee des Brettener Freiſchießens wieder auf und hat ihm zu ein“ glänzenden Daſein verholfen. J Mangelhauſen.(Rind tödlich überfahren.) Beim Verſuch die Straße zu überqueren wurde ein vierjäh⸗ riges Kind durch einen Kraftradler erfaßt und tödlich verletzt. Vier Arbeiter vom D⸗Jug erfaßt Drei tot, einer ſchwer verletzt. (). Karlstuhe, 6. Juli. Die Reichsbahndirektion Karls⸗ ruhe teilt mit: Am 16.17 Uhr wurden bei der Blockſtelle Eichgrund zwiſchen den Bahnhöfen Renchen und Appenweier durch den Zug D 246 Berlin—Baſel vier bei einem Gleisbauunter⸗ nehmer beſchäftigte Arbeiter überfahren. Davon 4 drei Mann ſofort getötet, einer wurde ſchwer verletzt. Die Arbei⸗ ter befanden ſich nach Schluß der Arbeit auf dem Nachhauſe⸗ weg und benutzten, um zum Bahnhof Renchen zu gelangen, den Bahnkörper. Hierzu werden noch folgende Einzelheiten bekannt: Die Arbeiter waren für eine Baufirma mit dem Ausbeſſern der Schwellen in der Nähe der Bauſtelle der Acher⸗Rench⸗Kor⸗ rektion beſchäftigt und begaben ſich nach Beendigung ihrer Arbeit, entgegen einem ausdrücklichen Verbot, zwiſchen den Schienen auf dem Bahndamm in Richtung Renchen. In dem Augenblick als aus Appenweier kommend ein Güter⸗ zug an ihnen vorbeifuhr, kam aus der Gegenrichtung der D⸗Zug 246 Berlin— Baſel. Der Führer des D⸗Zuges be⸗ merkte die Arbeiter auf den Gleiſen erſt auf eine Strecke von 80 m und gab ſofort Signal, konnte jedoch nicht verhindern, daß die Arbeiter in den Schnellzug hineinliefen. Sie hatten offenbar durch das Lärmen des vorüberfahrenden Güterzuges ſowohl das Herannahen als auch das Signalgeben des D⸗Zuges überhört. Bei den getöteten drei Arbeitern handelt es ſich um Otto Litterſt aus Rommersweier, wohnhaft in Offenburg, Erich Weiß aus Heiligenzell und Hermann Müller aus Obelſchopf⸗ heim. Der vierte Arbeiter, Oskar Einloth aus Hofweier, wurde zwiſchen beide Gleiſe geworfen und zog ſich ſo ſchwere Verletzungen zu, daß er im Krankenhaus Achern augenblicklich noch in gefährlichem Zuſtand darniederliegt. () Antergrombach.(U nvorſichtige Ra dfah⸗ rerin.) Ein zehnfähriges Mädchen bog hier mit ſeinem Fahrrad im Dorf von der Hauptſtraße links ab, ohne ein Durch einen nachkommenden Perſonen⸗ wagen wurde die Fahrerin erfaßt und an der Schulter ſchwer verletzt. Feuerbach b. Kandern.(Beim Anſpannen töd⸗ lich verletzt.) Die 74jährige Witwe Maria Greiner wollte beim Anſpannen eines Pferdes behilflich ſein. Das Tier, das durch die Fliegen bei der Hitze ſehr gepeinigt wurde, ſetzte ſich in Bewegung, und die ausſchlagende Deichſel traf Frau Greiner ſo ſchwer, daß ſie bewußtlos hinfiel. An den Folgen der Verletzungen ſtarb ſie einige Stunden ſpäter. () Kehl.(Zweites Todesopfer.) Das ſchwere Motorradunglück, das ſich in der Nacht zum Sonntag am Ortseingang von Neumühl ereignete und bei dem der 18jäh⸗ rige Walter Lux aus Kork ums Leben kam, hat ein zweites Todesopfer gefordert. Seinen ſchweren Verletzungen iſt auch der Soziusfahrer, der 18fährige Landwirt Karl Schneider aus Kork, im Krankenhaus Kehl erlegen. () Marbach b. Villingen.(Töd licher Sturz vom Heuwagen.) Auf der Heimfahrt ſtürzte der Landwirt Ankon Fehrenbacher von einem geladenen Heuwagen und blieb bewußtlos liegen, Noch am Abend erlag er in ſeiner Woh⸗ nung den ſchweren Verletzungen. (] Konſtanz.(Beſuch ſkandinaviſcher Leh⸗ rer.) 62 ſandinaviſche Lehrer und Lehrerinnen und Studen⸗ ten ſind hier eingetroffen, die in einem dreiwöchigen Auf⸗ enthalt ihre deutſchen Sprachkenntniſſe vervollkommnen wer⸗ den. Darüber hinaus haben die nordiſchen Gäſte Gelegen⸗ heit, dem Unterricht ihrer deutſchen Berufskameraden bei⸗ zuwohnen und damit aus der Praxis eine wertvolle Kennt⸗ nis deutſchen Schulweſens mit nach Hauſe zu nehmen. Selbſt⸗ verſtändlich werden die Nordländer auch in Fahrten und Wanderungen die kulturellen und landſchaftlichen Reichtümer der Bodenſeelandſchaft ſowie die Leistungen nationalſozialiſti⸗ ſchen Aufbauwillens kennenlernen. Aus den Nachbargauen Frankenthal.(der Sterbende im Gerſten⸗ acke nr). Als der Landwirt Eugen Schäfer mit ſeinem mit Kartoffeln beladenen Fuhrwerk vom Feld auf die Straße fahren wollte, hörte er hinter ſich im Gerſtenacker ein lau⸗ tes Stöhnen. Sofort hielt er ſein Fuhrwerk an, ging auf die Stelle zu und traf den 42 Jahre alten Ludwig Früh aus Flomersheim an, der ihm in betrunkenem Zuſtande verſicherte, daß nichts geweſen ſei. Früh hatte aber der⸗ artige Verletzungen, daß er ins Krankenhaus geſchafft wer⸗ den mußte in dem er ſtarb. In dieſem Falle ſind nun polizeiliche Ermittlungen aufgenommen worden, denn es ſteht noch nicht einwandfrei feſt, ob Früh durch das Fuhr⸗ werk überfahren wurde oder ob er ſich in ſeinem betrunke⸗ nen Zuſtande auf der Straße derart verletzt hatte. Die Leichenöffnung hat nun ergeben, daß der Tote Becken⸗ und Wirbelſäulenbrüche hatte, was auf die Tatſache ſchlie⸗ ßen läßt daß Früh überfahren worden iſt. Neuſtadt an der Weinſtraße.(Mit dem Motor⸗ radgegen eine Mauer). Beim Bahnübergang in der Landauer Straße raſte Tünchermeiſter Heß aus Haß⸗ loch gegen eine Mauer und verletzte ſich ſehr ſchwer. Man ſtellte im Krankenhaus einen Schädelbruch feſt. Der Ver⸗ unglückte ſtand unter Alkoholeinfluß. — Oelbronn Kr. Vaihingen.(Greiſin verbrannt) Die Kleider einer am Küchenherd beſchäftigten 71 Jahre alten Frau fingen Feuer. Der auf ihre Hilferufe herbeige⸗ eilte Sohn zog ſich bei ſeinen Rettungsverſuchen ſchwere Brandwunden zu, vermochte aber erſt nach längeren Be⸗ mühungen das Feuer zu löſchen. Inzwiſchen hatte die Mut⸗ ter lebensgefährliche Brandwunden erlitten, denen ſie im Krankenhaus erlag. Der Sohn konnte nach Anlegung eines 99 1 aus dem Krankenhaus wieder entlaſſen wer⸗ en. 4 Trauriger Ausgang eines Betriebsausflugs. Bei einem Betriebsausflug, den eine Gelſenkirchener Betriebs⸗ gemeinſchaft zum Halkener See unternommen hatte, ver⸗ gnügten ſich mehrere Gefolgſchaftsmitglieder mit Kahn⸗ fahren. Dabei kenterte ein mit fünf Perſonen beſetzter Kahn, wobei ſämtliche Inſaſſen in das gerade an dieſer Stelle beſonders tiefe Waſſer ſtürzten Drei von ihnen konnten ſich an das Ufer retten; zwei der Inſaſſen, ein 22jähriges Mäd⸗ chen und ein 31 Jahre alter Mann, ertranken. Ab In der Sommerfriſche ködlich verunglückt. In das Roſenheimer Krankenhaus mußte der Reichsbahnoberinſpek⸗ tor Michgel Rheinfeld aus Siegenburg eingeliefert werden, der in Kiefersfelden, wo er zur Sommerfrische weilte, vom zweiten Stockwerk eines Hauſes auf den Vorplatz ſtürzte. Bald nach ſeiner Einlieferung iſt der Verunglückte geſtorben. A Drillinge! Die 27 Jahre alte Arbeitersehefrau The⸗ reſe Ofenberger in Pfaffenberg(Bayeriſche Oſtmark) ſchenkte drei kräftigen Buben das Leben. Lokomotive fuhr in Schafherde. 20 Schafe einer Herde der Domäne Bingartes bei Hersfeld, die beim Aus⸗ trieb auf ein Bahngleis gerieten, wurden von der Maſchine eines Schnellzuges erfaßt und ſo ſchwer verletzt, daß ſie abgeſchlachtet werden mußten. Luſtſchif.,, 0 Weltbild(M). Zwei Sonderſtempel zur Deutſchlandfahrt des Luftſchiffes „Graf Zeppelin“, a das Landungsfahrten nach deutſchen Städten durchführt, die bei der e ee das Luftſchiff benutze werden. Locale Ruud ochiau Arlaubsſieber Manche Leute ſind in den Tagen vor dem Urlaub von einer Unraſt befallen, wie ſie ſchlimmer nicht bei den Ame⸗ rikafahrern des vergangenen Jahrhunderts aufgetreten ſein kann. Koffer werden ein⸗ und ausgepackt, die halbe Woh⸗ nungseinrichtung möchte man mitſchleppen, dann wieder merkt man voller Verzweiflung, daß das nicht geht, und iſt nun entſchloſſen. den Weg in die Ferne nur mit einer Aktentaſche bewaffnet anzutreten. Weil das aber auch wia⸗ der nichl geht, fängt die Aufregung von neuem an. Ur⸗ laubsfieber iſt eine böſe Sache und zumeiſt ſchuld an allem, was ſich hinterher an Mißhelligkeiten einſtellt. Alſo Ruhe und nochmals Ruhe! Zweckmäßig fängt man ein paar Tage vorher zu packen an und ſchreibt ſich ſchön auf einen Zettel, was unbedingt mitgenommen werden muß und was ſonſt an notwendigen Maßnahmen zu treffen iſt. So ein Zettel iſt eine gute Gedächtnisſtütze, angefangen vom „Platzkartenbeſorgen“ bis zum„Schlüſſel beim Hauswart abgeben“ Zwiſchen dieſen beiden hat all das andere Platz, und was man aufgeſchrieben hat, kann man nicht mehr vergeſſen! Die anderen Dinge aber, jene nämlich, die einem harm⸗ loſen Urlaubsreiſenden unterwegs und dann am Erholungs⸗ ort anfallen können, die kann man ſchlecht aufſchreiben. Es iſt auch ſchon beſſer, man lernt die Heilmittel dagegen aus⸗ wendig und durchdenkt ſie ſo, daß ſie in Fleiſch und Blut übergehen. Das iſt gar nicht ſo ſchwer.„Sei nicht leichtſin⸗ nig“,„Sei nicht waghalſig“,„Sei icht rückſichtslos und verbanne nicht jeden vernünftigen Gedanken aus deinem Gehirn!“ Dos genügt ſchon. 5 8 i Der Urlaub ſoll der Erholung dienen und weder vorher ein Anlaß zu revolutionären Umwälzungen und Ausſchrei⸗ tungen in der Wohnung ſein, noch nachher die Urſache für ſich lange hinziehende Schadenerſatzzahlungen an Leute, mit denen man im Urlaub zuſammenkam und die Schaden er⸗ litten haben, weil man ſeine Gedanken nicht beiſammen hatte. Bereitet den Urlaub ſorgſam vor, reiſt mit Verſtand, lebt auch im Urlaub wie vernünftige Menſchen, und es kann gar nichts paſſieren. Den 79. Geburtstag kann heute Frau Eliſabeth Erny, geb. Eiſenhauer, Bühlerſtraße 17, in noch recht guter Geſundheit begehen. Die beſten Wünſche! Auto gegen Straßenbahn.— Drei Schwerverletzte. i Mannheim. Ein Straßenbahnwagen der Linie 25 ſtieß mit einem aus Weinheim kommenden Perſonenkraft⸗ wagen an der Ecke Auguſta⸗Anlage und Kuno⸗Fiſcher⸗Straße derart zuſammen, daß es dabei drei Schwerverletzte gab. Das durch die Auguſta-Anlage vom Waſſerturm herkom⸗ mende Perſonenauto raſte in vollem Tempo gegen den Stra⸗ ßenbahnzug der Linie 25. Durch den heftigen Anprall flog die Kühlerhaube weg, und der neben dem Fahrer ſitzende Mitfahrer wurde durch die Windſchutzſcheibe geſchleudert. Der Autolenker und ſein Nebenmann erlitten lebensgefährliche, eine mitfahrende Frau erlitt leichte Verletzungen. Der An⸗ hänger der Straßenbahn und der Kraftwagen mußten abge⸗ ſchleppt werden. An der Anfallſtelle lagen außerdem noch einzelne Laternen. Die Reiſefreigrenzen Aus Anlaß der Reiſezeit wird auf Folgendes aufmerk⸗ ſam gemacht. In⸗ und Ausländer können ohne beſondere Genehmi⸗ gung je Perſon und Kalendermonat inländiſche Scheide⸗ münzen bis 115 Betrage von 10 Mark ins Ausland ver⸗ bringen(Reiſefreigrenze). Dagegen iſt der Erwerb und die Ueberbringung ausländiſcher Zahlungsmittel bis zum Ge⸗ 7 von 10 Mark in das Ausland nur Inländern ge⸗ attet. Die Inanspruchnahme der Reiſefreigrenze durch Geſell⸗ ſchaftsreiſende, denen weitere ausländiſche Zahlungsmittel auf Grund einer Genehmigung der Deviſenſtelle oder eines Reiſeverkehrsabkommens nicht zur Verfügung ſtehen, iſt unzuläſſig, wenn an der Geſellſchaftsreiſe mehr als 50 Per⸗ ſonen teilnehmen; ferner wenn die im Ausland zurückge⸗ legte Fahrſtrecke ab reichsdeutſcher Grenze und zurück ins⸗ 9 7 5 mehr als 200 Kilometer beträgt, oder wenn die Ge⸗ ellſchaftsreiſe eine Uebernachtung im Ausland vorſieht. Der Erwerb von ausländiſchen Geldſorten bei den De⸗ viſenbanken im Rahmen der Reiſefreigrenoze muß durch dieſe in den Reiſepaß eingetragen werden. Wer ohne Re ſe⸗ aß, nur mit einem Tagesausweis verſehen, einen Aẽus⸗ flug über die Grenze macht, darf täglich nur bis 3 Mark in ausländiſchen Scheidemünzen ins Ausland verbringen und dort nur für Reiſezwecke verwenden. Perſonen, die ausſchließlich im Inland ihren Wohhſfitz oder gewöhnlichen Aufenthalt haben, können über dle Reiſefreigrenze hinaus inländiſche Scheidemünzen bis zu 50 Mark oder deren Gegenwert in ausländiſchen Zahl. mitteln im Reiſeverkehr ohne die Genehmigung ins 2 land überbringen und zu dieſem Zweck ausländiſche Zah⸗ lungsmittel bis zum Gegenwert von 50 Mark erwerben, wenn die Dringlichkeit der Reiſe durch eine Beſcheinigung der zuſtändigen Induſtrie- und Handelskammer oder der ſonſt vom Reichswirtſchaftsminiſter ermächtigten Stellen beſtätigt iſt. Die Erteilung der e iſt in den Reiſepaß des Antragſtellers einzutragen. D. Dringlichkeitsbeſcheinigung iſt beim Grenzübertritt unauf⸗ gefordert dem Grenzzollbeamten abzugeben. Sie wird un⸗ wirkſam, wenn die Grenze nicht innerhalb der in der Oelng⸗ lichkeitsbeſcheinigung beſtimmten Friſt überſchritten jus ſrdſieęren uni linsclic „0 6 55 3 Or Oet he- dusfiintlichiè Res chtblditter bei jetlem fla cehen. 5 Els ergibt auuch einen Der malt des ci. bor liglichen, in 15 Betriebsführer, gebt Sonderurlaub! Ein Aufruf Dr. Leys zu den Reichsweltkämpfen der S A. NS. Berlin, 6. Juli. Der Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley hat— wie die Nationalſozialiſtiſche Parteikorre⸗ ſpondenz meldet— aus Anlaß der Reichswettkämpfe der SA und des damit verbundenen Führerappells einen Auf⸗ ruf an alle Betriebsführer erlaſſen, in dem es heißt: „Auch in dieſem Jahre ruft die SA wieder ihre Män⸗ ner zum Reichswettkampf der SA zuſammen. In Verbindung hiermit iſt ein Führerappell angeſetzt, an dem die SA⸗Führer bis einſchließlich Sturmführer teil⸗ nehmen ſollen. Ich richte daher an alle Betriebsführer die Bitte, den SA⸗Führern und SA⸗Männern ihrer Betriebe wie in den vergangenen Jahren ſo auch in dieſem Jahre die Teilnahme an den Wettkämpfen bzw. am Führerappell durch Gewäh⸗ rung von Sonderurlaub für die Tage vom 20. bis 24. Juli zu ermöglichen.“ Die Ehefrauen der Weſtwallar beiter Wochenendfahrten mit Ermäßigung Die Reichsbahn hat einem immer lauter gewordenen Wunſch der Arbeiter vom Weſtwall entſprochen und iſt ihnen aufs neue ſehr entgegengekommen. Immer häufiger nämlich wollten Arbeiter— ſtatt ſelbſt heimzufahren— ihre Ehefrauen einmal in das Grenzgebiet kommen laſſen, dorthin, wo ſie ſelbſt nun ſchon ſeit Wochen und vielſach ſchon ſeit Monaten zum Schutze unſeres Vaterlandes tätig find. Oft ſcheiterten derartige Pläne an den Koſten. Vom 1. Juli 1939 an erhalten nun auch die Ehefrauen der beim Bau des Weſtwalles beſchäftigten Arbeiter als Er⸗ ſatz für fällige Wochenendheimfahrten, auf die ihre Ehe⸗ männer verzichten, Arbeiterrückfahrkarten, alſo 50 Prozent Ermäßigung. Es ſei aber beſonders vermerkt, daß nur Arbeiter, die ausſchließlich mit mechaniſchen oder Handarbei⸗ ten beſchäftigt ſind. nicht Angeſtellte, dieſe Vergün⸗ ſtigungen erhalten. Nun einige Einzelheiten: Die Rückfahrkarten der Ehe⸗ frau müſſen wenigſtens für eine Strecke von 150 Kilometer elöſt werden, gelten 14 Tage und erlauben auf Hin⸗ und ückfahrt je eine Fahrtunterbrechung. Mit der Rückfahr⸗ karte iſt(für Hin⸗ und Rückfahrkarte ſe beſonders) eine Zu⸗ ſchlagkarte zum tarifmäßigen Preis zu löſen. Um die Kar⸗ ten bei der Fahrkartenausgabe des Wohnortes der Ehefrau zu erhalten, muß ein vorgeſchriebener Antrag vorgelegt werden Die Vordrucke hierzu ſind nicht von Dienſtſtellen der Reichsbahn, ſondern von den Unter ⸗ nehmern zu beziehen. die ſie ihrerſeits bei den Oberbau⸗ leitungen und Pionierſtäben anfordern. Mit dem Antrag iſt ein Gutſchein verbunden, auf Grund deſſen die Fahr⸗ kartenausgabe das Fahrgeld ſtundet, ſodaß die Frau ihre Fahrkarte nicht bar zu bezahlen braucht. Marktberichte Ohne Gewähr. Mannheimer Schweinemarkt v. 6. Juli. Auftrieb und Preiſe: 225 Ferkel, bis ſechs Wochen 14 bis 20, über ſechs Wochen 25 bis 32; 84 Läufer 34 bis 45 Mark. Markt⸗ verlauf: ruhig. Mannheimer Getreidegroßmarkt v. 6. Juli. Sämtliche Notierungen unverändert. 5 Mannheimer Wochenmarkt v. 6. Juli. Vom Statiſti⸗ 1 Amt wurden folgende Verbrauch e für 0,5 Kilo n Rpfg. ermittelt: Kartoffeln 4,7, neue 9 bis 14; Wirſing 10 bis 15; Weißkraut 10 bis 18; Rotkraut 22 bis 25; lu⸗ menkohl, St. 10 bis 50; Karotten, Bſchl. 5 bis 7; Gelbe Rüben 10 bis 15; Note Rüben 12 bis 15; Spinat 15 bis 18; Mangold 15 bis 18; Zwiebeln 12 bis 16; Grüne Bohnen 30 bis 90; Grüne Erbſen 16 bis 20; Spargeln 25 bis 555 Kopfſalat, St. 5 bis 12; Endivienſalat, St. 10 bis 20; Ober⸗ kohlraben, St. 5 bis 10; Rhabarber 8 bis 12; Tomaten 25 bis 60; Rettich, St. 3 bis 10; Meerrettich, St. 20 bis 50; Schlangengurken, St. 20 bis 60; Suppengrünes, Bſchl. 6 bis 8; Peterſilie und Schnittlauch, je Bſchl. 3 bis 5; Kirſchen 38 bis 45; Erdbeeren 45 bis 50; Heidelbeeren 40 bis 52; imbeeren 55 bis 60; Johannisbeeren 25 bis 28; Stachel ⸗ ren 20 bis 40; Zitronen, St. 5 bis 7; Orangen 35 bis 40; Bananen 45; Markenbutter 160; Landbutter 142; Weißer Käte 25 bis 30; Eier, St. 8,75 bis 13. „Blau weiter im Angriff“ Der Nachrichtenapparat beim Oberkommando einer Armee Bad Wildungen, 6. Juli. Am Dienstag abend kamen die Operationen der linken Armee von Blau, die nach dem Oſten im Vormarſch waren, zum Stillſtand. Am heutigen Mor⸗ gen wurde der Vormarſch fortgeſetzt, und zwar bewegte er ſich in Richtung auf Coburg, wo ſich ſtarke Kräfte von Rot konzentriert hatten. Der rote Widerſtand ſollte an dieſer Front gebrochen, die vier eingeſetzten Verbände von Rot vernichtet werden. Die blauen Streitkräfte ſind zurzeit im Begriff, dieſe Operationen durchzuführen. Das Oberkommando der Armee, die zum Angriff be⸗ fohlen iſt, hatte geſtern ſeinen Gefechtsſtand von Eſchwege nach Hünfeld vorverlegt. Die Nachrichtentruppe hatte ſich geſtern ſämtliche Verbindungen zu dem Korps zu den der Armee direkt unterſtellten Verbände ausgebaut. Das rie⸗ ſige Netz der Fernfeldkabel, der ſchweren und der leichten Feldkabel, iſt ſeit geſtern von den neuen Gefechtsſtänden des Armeeoberkommandos aus in Betrieb. Die Angriffs⸗ befehle ſind im Laufe der Nacht alle ſchon über dieſes neue Netz gegeben worden. Ein Beſuch beim Armee- Oberkommando in Hünfeld vermittelt erſt einen richtigen Begriff von der Leiſtung der Nachrichtentruppe in dieſen Tagen. Auf dem Wege von Eſchwege nach Hünfeld haben die Nachrichten⸗ 995 zuerſt eine Feld⸗Dauerlinie gelegt, deren zweifacher oppelleitung man auf der Fahrt ins Quartier immer wie⸗ der begegnet. In angeſtrengteſter Arbeit wurde ſie von der Truppe in kürzeſter Friſt gebaut. Während über ſie ſchon geſprochen wird, ſind weitere Einheiten dabei, das viel⸗ armige Kabel zu legen. Am Rande begleitet es die Straßen⸗ züge, hochaufgehängt überquert es die Seitenwege und Straßenkreuzungen. An dieſen ſogenannten Ueberwegen gibt es für die Nachrichtentruppe, die dieſe Leitungen zu ö legen haben, die ſchwerſte Arbeit. Wie die Telegraphenarbeiter müſſen ſie hier hoch über der Erde ihre ſo eilige und doch ſo ſorgfältige Arbeit verrich⸗ ten. Es iſt nicht einfach, die zentnerſchweren Kabel hochzu⸗ zurren, die Verklemmung zu ſichern, daß der Betrieb auf dieſer Leitung in jedem Falle klappt. Ununterbrochen ar⸗ beiten die Soldaten an dieſer Aufgabe Bisher ſind die Ver⸗ bindungen über die Felddauerleitungen gegangen. Am A Os in Hünfeld läuft ein ſchier unüberſehbares Gewirr von Leitungen, und auf Abſperrböcken entwirrt, verteilen ſich die Leitungen zu den einzelnen Vermittlungen, die ent⸗ weder in Fahrzeugen oder in den Quartieren untergebracht ſind. Für Ortsgeſpräche ſteht in Hünfeld der Armee die Stabsvermittlung zur Verfügung mit etwa 60 Anſchlüſſen. für Ferngeſpräche und Fernſprüche die Hauptvermittlung mit mehreren hundert Anſchlüſfen. An dieſen Vermittlungen arbeiten die Männer in fieberhafter Anſpannung. Es jagen ſich die Geſpräche, es nehmen die Anmeldungen kein Ende. Der techniſche Apparat dieſer Nachrichtenzentralen iſt derart durchdacht und aufgebaut, daß er der größten Be⸗ anſpruchung durch die Armeeleitung gewachſen iſt. Nur durch dieſe bis ins Einzelne durchgeführte Organiſation iſt es möglich, den großen und ſchnellen Verbänden des moder⸗ nen Heeres Befehle zuzuleiten und alle Möglichkeiten, die die Motoriſierung neuzeitlicher Truppenverbände bietet reſtlos auszunützen. * Ein florps-Nachrichtennetz wird gefechtsmäßig verlegt Bad Wildungen, 7. Juli. Die Lage im Manöver der Nachrichtentruppen ſtellt ſich am Donnerstag früh in gro⸗ ßen Zügen etwa folgendermaßen dar: Die Operationen des linken Flügels von Blau, die in ſüdöſtlicher Richtung gegen Coburg ſeit Mittwoch im Vor⸗ marſch ſind, ſollen befehlsmäßig den Gegner an dieſem Teil der Front vernichten. Um dieſes Ziel zu erreichen, ſind in den lezten 24 Stunden ſtarke Truppenmaſſen vom rech⸗ ten blauen Flügel herumgeworfen und in die Bewegung gegen Südoſten einbezogen worden. In ſchnellem Vor⸗ maͤrſch wurde darum insbeſondere eine der Korps⸗Kom⸗ mandos von einem Gefechtsſtand zum nächſten vorverlegt. Es ſind ſchon erhebliche Entfernungen, die dieſes Korps⸗ Kommando in wenigen Tagen zurückgelegt hat: Kaſſel— iegenhain—Kiertorf—Ruppertenrod. Zweck dieſer mehr⸗ achen Gefechtsſtandwechſel iſt es, das Korps⸗Kommando tets in der notwendigen Fühlung mit der kämpfenden Truppe zu halten. Dieſes Vorrücken der Korps⸗Hauptgquartiere verlangt von den Nachrichtentruppen höchſten Einſatz. Nachdem der neue Gefechtsſtand durch einen Offizier des Korpskomman⸗ bös zuſammen mit einem Nächrichkefiofflzier erkündek Wör⸗ den iſt, müſſen ſämtliche Verbindungen, die am bisherigen Gefechtsſtand vorhanden ſind, in gleicher Weiſe bei dem neuen Standort des Korpskommandos hergeſtellt werden. Feld⸗Fernkabel werden vorgetrieben, die Vermittlungs⸗ ſtellen in höchſter Eile eingerichtet. Mehr als 100 Sprech⸗ möglichkeiten ſind auf dieſe Weiſe herzurichten. Und in der unwahrſcheinlich kurzen Zeit von zwei Stunden wurde von der Truppe ſolch eine neue Nachrichkenzenkrale beim Korps⸗Gefechtsſtand aufgebaut. Das iſt dadurch mög⸗ lich, daß die Mannſchaft auf das ſorgfältigſte ausgebildet iſt und Offizier und Mann das Letzte an Leiſtung her⸗ geben. Denn es handelt ſich ja für die Nachrichtenverbände nicht nur darum, die Leitungen zu bauen, die Verbindun⸗ en zu den Nachbarkorps und den Diviſionen herzuſtellen, ondern vor allem den Nachrichtenempfang und die Be⸗ fehlsausgabe durchzuführen. Mittwoch um 19 Uhr hat z. B. das Korpskommando in Kiertorf den neuen Gefechtsſtand bezogen und ſeitdem iſt das Fernſprechnetz in ununterbro⸗ chenem Betrieb und hat auch in der Nacht für keine ein⸗ zige Stunde ausgeſetzt. Beſonders intereſſant war es, in Kiertorf die Zuſam⸗ menarbeit zwiſchen dem Fernſprech⸗ und dem Funkdienſt zu ſehen. Die ſchweren Feldkabel nach einer dem Korps unterſtellten Diviſion waren zerſtört worden. Während der Suchtrupp die Störung auszumachen unterwegs war, trat die Korps-Funkzentrale in Betrieb. An ſich hat das Korps ſtets rückwärts zur Armee mit den nachgegliederten Einheiten, mit den Aufklärungsflie⸗ gern und den Aufklärungsabteilungen Funkverbindung. Das Funknetz überlagert gewiſſenmaßen ſelbſt das Fernſprechnetz. Aller⸗ dings wird der Funk zumeiſt nur gebraucht zur Durchgabe vollkommen neutraler Nachrichten und nur dann für takti⸗ ſche Befehle benutzt, wenn gar keine andere Möglichkeit der Befehlsübermittlung gegeben iſt, und dann auch nur in chiffrierter Form. So ergänzen ſich Funk⸗ und Fernſprech⸗ verbindung der Nachrichtentruppen und geben damit die abſolute Gewähr dafür, daß die Nachrichten⸗ und Befehls⸗ 1 e vom Korps zur Front in jedem Falle gege⸗ en iſt. Obwohl man in Zahlen allein kaum die bisher voll; brachten Leiſtungen darzuſtellen vermag, ſo können doch vielleicht einige Angaben einen Begriff von der Bedeu⸗ tung und dem Einſatz der Nachrichtentruppe geben. Bis Mittwoch früh wurden von den Nachrichtenverbänden fol⸗ gende Verbindungen gebaut, die die außergewöhnliche Beanſpruchung der Nachrichtenmiktel bei dieſen Manövern darſtellen: 80 km mehrfach armiertes Kabel, das ſogenannte Heeresfernkabel, wurden verlegt; ferner 230 km Felddauerlinjen, 1700 km Feldfernkabel und 180 km ſchwere Feldkabelleitungen. Darüber hinaus be⸗ anſpruchte die Manöverleitung über 3000 km der Poſtlei⸗ tungen. Ungeheuer war der Einſatz von K raftfah rgeu⸗ gen Es ſind bisher verwendet worden über 2800 Perſo⸗ nenkraftwagen, Laſtkraftwagen und Sonderkraftfahrzeuge, ferner ſind auf den Straßen im Manövervorgelände etwa 460 Krafträder in Bewegung. Mannheimer Theaterſchau Freitag, 7. Juli: Miete E 29 und 1. Sondermiete E 15 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abt. 281 bis 283, 642 bis 646: Zum letzten Male: Das Käthchen von Heil⸗ d'r on n. Schauſpiel von Heinrich v. Kleiſt. Anfang 20, Ende etwa 22.45 Uhr. Samstag, 8. Juli: Miete G 29 und 1. Sondermiete G 15 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abt. 339 bis 341, 571 bis 580 und für die NSc5.„Kraft durch Freude“ Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abk. 435 bis 437: Muſikaliſcher Komö⸗ dienabend: Aufforderung zum Tanz, romantiſche Ballſzene von Carl Maria v. Weber; hierauf: Flauto ſolo, muſikaliſches Luſtſpiel von Eugen d' Albert; hier⸗ auf: Spitzweg märchen, phantaſtiſches Spiel von Hans Grimm. Anfang 20, Ende gegen 22.30 Uhr. Im Neuen Theater(Roſengarten)! Freitag, 7. Juli: Für die NS:„Kraſt durch Freude Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 159, 221 bis 24 pal bis 526, Gruppe D 1 bis 400, Gruppe E freiwillig 1 bis 900: Die diebiſche Elſter. Komiſche Oper von G. Roſſini. Anfang 20, Ende gegen 22.45 Uhr. Danksagung. Wir hiermit unseren innigsten Dank. Mhm.-Seckenheim, 7. Juli 1939. Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme beim Heimgange unserer lieben Entschlafenen sagen Leonhard Seitz und Kinder. 2 5 Verſammlungs⸗ Kalender. Kleingärtner⸗Verein Mhm.⸗Seckenheim. Morgen Samstag, den 8. Juli, um 5 Uhr beginnend, im Waſſerturmgelände„Garten⸗ begehung“. Abends 8.30 Uhr Mitgliederverſammlung(Stern). Von 5—7 Uhr Geſchäfts⸗ und Kaſſenſtunden. Ortsbauernſchaft Mhm.⸗Geckenheim. Zu dem morgen Samstag abend 8 Ahr im„Badiſchen Hof“ ſtattfindenden Dorfabend der Landjugend iſt die Ortsbauernſchaft eingeladen. Um zahlreiche Beteiligung bittet Der Ortsbauernführer. 5 5 4 2 0 5 Zum ſofortigen“Eintritt junger Beifahrer für Laſizug geſucht. Zu erfrag. in der Geſchäftsſt. ds. Bl. Anzeigen helfen Ihnen Empfehle: Futterweizen kaufen; Futtergerſte Futterhafer ſie helfen Kleinweizen Futtermais dem 5 Hühnermiſchfutter Wer⸗ Heute Freitag bis Sonntag, je 20% Uhr Legemehl Ba e. 5 Art hungtrei⸗ 7 aninchenfutter 8 5 Taubenfutter, Vogelfutter henden Bummi- Hans Sshnker Hundekuchen ver stempel Se müssen„TRUX A“ sehen Trockenes Brot liefert in jeder g Neue Speiſekartoffeln. kaufen! N Sonntag mittag 3 Uhr: Mex. Schmich. un 18e 9 2 mit Harry Piel. dantar bob PALA SI „Der Dschungel ruft“ Wir drucken Preisliſten, Broſchüren, Feſtſchriften, Oreſchgeſeliſchaft Mannheim⸗Geckenheim. Anmeldungen für den Wintergerſtendruſch mit An⸗ gabe der Anzahl werden im Lager der Landw. Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft entgegengenommen. Geſchäfts berichte, Proſpekte, Satzungen, Werdet ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Mitglied] Vereine u. Private nötigen Oruckſachen der in zweckentſprechender Ausſtattung. NM. S. V. Oruckerei des„Neckar⸗Bote“. ög⸗ det jer⸗ nde un⸗ len, Be⸗ B. and oro⸗ ein⸗ am⸗ 'enſt örps rend var, mit flie⸗ ung. ertes rlegt; und 5 be⸗ ſtlet⸗ e u⸗ zerſo⸗ zeuge, etwa rmiete ultur⸗ 646: deil⸗ ig 20, rmiete tultur⸗ 8 580 meinde Komö⸗ intiſche auto hier⸗ vor eube 4, 524 willig Oper Uhr. Nr. 27 Illuſtrierte Beilage zum„Neckar⸗Bote“. Herta fährt in das Land Von Nalph Urban Frau Herta fuhr am Sonntagmorgen in ihrem neuen Wagen zur Stadt hinaus und ziellos durch das Land. Sie genoß das Gefühl, am Steuer zu ſitzen, die Kräfte der Maſchine zu beherrſchen und geradeaus in die herrliche Welt zu raſen. Frau Herta war Witwe, eine junge Witwe mit ihren ſiebenundzwanzig Lenzen. Ein Jahr der Trauer lag hinter ihr und der Zurückgezo⸗ genheit, aber nun wollte das Leben ſein Recht. Vor ein paar Wochen hatte ſie den Wagen gekauft. Heute fuhr ſie zum erſten⸗ mal ohne den Fahrer der Verkaufsſtelle. Sie ſaß daher allein, obwohl es eigentlich zu zweien viel ſchöner ſein ſoll. Warum alſo allein? „Weil dir keiner gefällt—“, beantwor⸗ tete Frau Herta ſich die Frage. Da war Herr Armann, da waren Herr Knoch und Dr. Ruppert, die nur darauf warteten, ein⸗ geladen zu werden. Nein, keiner von ihnen kam in Frage. Frau Herta lächelte vor ſich hin, ein kleines Lächeln, das den herrlichen Geheimniſſen der Zukunft gehörte. Die Morgenſonne verkroch ſich hinter einer ſchwarzen Wolkenwand, ein kalter Wind ſprang auf. Aber das konnte der jungen Frau die Laune nicht verderben. Sie hatte noch nicht gefrühſtückt und fühlte ſchrecklichen Hunger. Als ſie durch ein klei⸗ nes Dorf kam, blieb ſie vor dem Gaſthof ſtehen. Dann ging ſie in die Wirtsſtube. Ein Herr ſaß beim Frühſtück, ſonſt befand ſich gerade niemand anders im Raum. Frau Herta grüßte, der Mann grüßte. Sie ſahen einander prüfend an. Das Ergebnis mußte Wohlgefallen geweſen ſein, denn ſie lächel⸗ ten beide. Und dann war auch ſchon ein Geſpräch da; man ſchließt leicht Bekannt⸗ ſchaft, wenn man allein in der Gaſtſtube eines Dorfwirtshauſes ſitzt. „Nein, ich mache eine Fußwanderung“, erklärte der Mann auf die Frage, ob er auch mit dem Wagen hier ſei.„Ich bin ge⸗ ſtern abend gekommen und habe hier über⸗ nachtet. Das iſt mein Wochenende.“ Eine nette Kellnerin kam, und Frau Herta beſtellte das Frühſtück. Dann unter⸗ hielt ſie ſich wieder mit dem Herrn am Nebentiſch. Der Mann gefiel ihr in ſeiner ruhigen Sicherheit, auch ſah er ſehr gut aus. „Wenn Sie wollen, nehme ich Sie gerne ein Stück mit“, meinte Frau Herta. „Sehr liebenswürdig, gnädige Frau“, antwortete der Herr.„Ich nehme natür⸗ lich gerne an, wenn Sie mich dann an irgendeiner Bahnſtation abſetzen wollen!“ Er ſtellte ſich vor; ſein Name war Rhode. Sie fuhren zuſammen los, Stunde um Stunde, denn ſie kamen zu keiner Bahnſtation,. Schließlich verſpürten ſie Hunger und aßen in einem Gaſthaus zuſammen zu Mittag. Herr Rhode war ein ausgezeichneter Geſellſchafter, der mit Intereſſe zuzuhören wußte und feſſelnd zu plaudern verſtand. Nur von ſich ſprach er faſt gar nicht, obwohl es die junge Dame ſehr intereſſiert hätte. Warum macht er mir eigentlich nicht den Hof— dachte ſie mit leiſem Vor⸗ wurf. Die Ruhe und gleichmäßige zurückhaltende Höflich⸗ keit des Mannes begann, ihr auf die Nerven zu gehen. Sie war doch jung und hübſch und empfand es faſt als Beleidi⸗ gung, daß er aber ſchon gar nicht um ſie warb. Nach dem Eſſen trat man den Rückweg an. Frau Herta fühlte etwas wie Trotz in ſich aufſteigen und geriet all⸗ mählich in Zorn auf ſich ſelbſt. Daher trat ſie auf den Gashebel. Die Nadel im Tachometer wanderte von 50 auf 60, 70, 80, ging in der Kurve auf 65 zurück, um aber gleich wieder die Klettertour von neuem zu beginnen und ſchließ⸗ lich zwiſchen 100 und 110 hin und her zu pendeln. Ein ⸗Fuhrwerk kam vorne in Sicht, aber obwohl die Straße unwahrſcheinlich ſchmal war, gab Frau Herta den Fuß nicht vom Gashebel. Da war ſchon das Fuhrwerk, ek u. die Dame biß ſich auf die Lippen, ſſſt— vorbei. Gut ge⸗ gangen, allerdings um Handbreite. Sie ſchielte nach ihrem Na baxn, aber der machte das gleichmütigſte Geſicht der Welt. Die Straße wurde ſchlecht und löcherig, der Wagen ſprang ein paarmal wie eine Ziege, erſchrocken nahm Herta den Fuß vom Hebel, um aber gleich wieder Gas zu geben, daß der Motor aufheulte. Was hatte ſie, war ſie wahn⸗ ſinnig geworden?! Und der Mann daneben zuckte mit keiner Wimper. 119, 112— ſagte der Tachometer. „Verbringen Sie oft das Wochenende in dieſer Ge⸗ gend“, fragte Frau Herta i i 3 bres Nac, Herta im Tonfall eines Ballgeſprächs Ein unbequemer— aber luftiger Sitz . ACA 2 „Ziemlich oft,„entgegnete Herr Rhode,„nur nehme e meine Frau und meine zwei Kinder mit!“ 110, 100, 90, 70, 60,— ſagte der Tachometer und ging in der nächſten Kurve auf 45 herunter. Frau Herta fühlte plötzlich, wie ihr das Herz weh zu tun begann. Was bin ich für eine dumme Gans— dachte ſie und ſpürte eine tiefe Traurigkeit. So iſt es ſchon im Leben: Trifft man einmal einen Mann, der einem gefällt, dann iſt er natürlich ver⸗ heiratet. Daher ſeine Teilnahmsloſigkeit. „Hier haben Sie Ihre Bahnſtation“, meinte nach einer Weile Frau Herta mit Eiſenkälte und bremſte vor dem Gebäude ſcharf ab. Der Mann blieb ruhig ſitzen und ſprach:„Vielen Dank, gnädige Frau!“ „Nichts zu danken!“ „Ich möchte Sie wiederſehen“, ſagte Herr Rhode und faßte plötzlich feſt ihre Hand, wie wenn er davon Beſitz er⸗ greifen wollte. a Frau Herta riß ſich los und maß ihn vernichtend.„Was erlauben Sie ſich eigentlich?! Es wird auch beſſer ſein, wenn Sie an Ihre Frau und an ihre Kinder denken. „Ich habe doch gar keine,— weder Frau noch Kinder!“ „Aber Sie ſagten doch früher—“ „Ich ſagte es nur, weil wir uns ſonſt in den nächſten zwei Minuten todſicher das Genick gebrochen hätten“, meinte lachend der Mann und griff wieder nach ihrer Hand. Diesmal dauerte es ſchon eine Weile, bevor ſie ihm ſanft entzogen wurde. Nun lachte auch Frau Herta froh und glücklich. Dann gab ſie Gas, wendete und fuhr langſam der Stadt zu. Sie dachte gar nicht mehr daran, den Mann irgendwo abzu⸗ ſetzen. Sie batte fetzt ſehr viel Zeit. Aufnahme: Schramm⸗ Mauritius(M.) FFF onne des Reiſens Von Hans Bethge Reiſen? Himmliſch! Reiſen iſt eins der leuchtenden Blu⸗ menbeete in dem etwas verwilderten Gar— ten unſeres Daſeins. Ich meine das Rei⸗ ſen um des Reiſens willen, ohne Zweck oder doch nur mit dem einen Zweck: ſich in der Welt zu tummeln, anmutige Gegen⸗ den kennenzulernen, Abenteuer zu beſtehen, ſich vom Strom des Daſeins tragen zu laſſen. Immer auf dem gleichen Fleck die⸗ ſer Erdſcholle ſitzen: das iſt auf die Dauer unmöglich. Man muß ab und zu reiſen. Und es iſt gut, daß das neue Deutſchland die Möglichkeit zu einer Reiſe ſedem zu geben beſtrebt iſt. Wer kein Verlangen in die Welt hat, iſt ein geborener Knecht. Reiſen macht frei, Reiſen bildet, Reiſen erquickt, Reiſen verleiht Flügel. Natürlich muß man zu reiſen verſtehen. Wer ideal zu reiſen weiß. verſpürt den herrlichſten Rhythmus des Wechſels— und was iſt ſchöner als Wech⸗ ſel, Veränderung, freiwilliges Preisgeben des Erſchöpften, hoffnungsvolles Suchen des Unbekannten? Welch herrliches Gefühl, wenn man ſeinen lieben alten Koffer hervorholt, den Staub herunterwiſcht, dann liebkoſend über das Leder fährt und anfängt ein⸗ zupacken! Dieſer alte Genoſſe hat ſchon manches erlebt und vieler Herren Länder geſehen. Er iſt an allen Seiten beklebt mit den luſtigen Reklamezetteln ferner Hotels. Da ſind noch ein paar andere treue Kumpane, die mich auf allen Reiſen be⸗ gleiten. Ich bin im glücklichen Beſitz eines köſtlichen ſteiriſchen Lodenhutes, in Graz fabriziert. Ich beſitze ihn ſeit Jahrzehn⸗ ten; er hat die Form einer Pickelhaube, man kann ihn knüllen und knautſchen, er bleibt immer ſchön, er hat im wechſelvollen Laufe der Zeiten einen wundervollen Edel⸗ roſt angeſetzt, und ich glaube nicht, daß mir das Reiſen noch Spaß machen würde, wenn ich dieſen lieben, treuen Hut verlöre. Da ſind ferner ein Paar gute Rindsledergama⸗ ſchen, ſchöner als alle modernen Formen, leicht und unverwüſtlich. Sie ſtammen noch aus der ſchönen Jugendzeit. Dieſe Ga⸗ maſchen ſind heute noch auf Reiſen immer bei mir. a Welch ein Genuß ſchon das Reiſen auf der Landkarte! An ſtillen Winterabenden nimmt man begehrlich den Atalas vor, macht Pläne, taſtet vertraute Gebiete ab, die mit bunten, geliebten Erinnerungen verknüpft ſind, oder man ſucht neue Ge⸗ genden auf, zu denen uns ein unbändiges Verlangen zieht, und phantaſievolle Bilder ſchweifen durch das ſehnſuchtsvolle Hirn. Die Reiſeziele waren immer der Mode unterworfen. Vor hundert Jahren ſuchte man in der Poſtkutſche eine Reihe kleiner Bäder auf, die man heute kaum noch dem Namen nach kennt. Eine Zeitlang war der Rhein in Mode — es war die Zeit der Romantik—, dann Italien, die Schweiz, die See, Norwegen. Und die letzte Etappe: Win⸗ ter im Gebirge mit Ski und Rodel. Unvergeßlich ſind die erſten Reiſen, die man als junger Burſche unternahm. Es waren die primitivſten, aber die eindrucksvollſten. Das Herz war jung und voller Begeiſte⸗ rung; alles, was man ſah, war neu und erregend, und in jugendlichem Ueberſchwange meinte man triumphierend, man ſei der Herr der Welt! Niemals habe ich ſo genuß⸗ reich ein Gebirge durchwandert wie damals, als ich, ein ſchmaler Tertianer, mit einem gleichalterigen Freunde den Thüringer Wald durchſtreifte. Viele ſpäteren Reiſen ſind verblaßt— jene erſten ſind in allen ihren Einzelheiten wach geblieben. Wohin wir auch reiſen und ſo viel Ballaſt wir auch daheim laſſen(man kann gar nicht genug daheim laſſen), etwas begleitet uns immer: unſer eigenes Ich. Es kommt nicht auf die Eindrücke an, die uns eine Reiſe entgegen⸗ bringt, ſondern darauf, wie unſer Inneres auf dieſe Ein⸗ drücke reagiert. Wir ſehen eine holde Landſchaft nicht in uns hinein, ſondern wir ſehen ſie aus uns heraus— aus unſerer heiteren oder gequälten Seele, je nachdem. Wer glücklos iſt und nun auf Reiſen geht, in der Hoffnung, er werde durch den Zauber einer neuen Umgebung das Glück gewinnen, ſieht ſich meiſt getäuſcht. Nein, der Glück⸗ liche ſelbſt ſoll auf Reiſen gehen, er iſt der wahrhaft ge⸗ nießende und ideale Reiſende: ihm liegt die Welt in ihrer heiterſten Schöndeit da. 5 7 Frau Prietz ſchnarchte in den hellen Sommerhimmel hinein. In keuchenden Stößen blies ſie dem glatzköpfigen Gatten ihren warmen Atem ins Geſicht, dem er ſich völlig vergeblich zu entziehen bemühte, denn er war heillos ein⸗ gekeilt zwiſchen der Armlehne des Strandkorbs und den wuchtigen Hüften und Ellenbogen ſeiner Frau. Zur Not hätte der Korb für die Frau allein ausgereicht, da jedoch Herr Prietz in ſeinem Privatleben eine ſehr untergeord— nete Rolle zu ſpielen pflegte, begnügte er ſich wider⸗ ſpruchslos mit dem beſcheidenen Viertel des Korbes. Herr Prietz war ſehr ſolgſam vor der Frau. Er nahm ihre Befehle entgegen und erfüllte ſie. Aber er beſaß ſozuſagen ein heimliches Innenleben. In der Stadt und auch hier. Soeben ſchwenkte dieſes Innenleben den ſchmalen Dünen⸗ weg herab: zwei hellblaue Strandſchuhe, luſtig flatternde weiße Höschen und ein goldbrauner Rücken, den ein an⸗ liegendes, buntfarbenes Trikot wirkſam hervorhob. All dies krönte ein Büſchel hellblonden Haares. Aufgeregt richtete Herr Prietz den Feldſtecher auf ſein Innenleben und genoß dieſen bezaubernden Anblick wie einen heimlichen Blick durchs Schlüſſelloch. Herr Prietz entflammte. Keinen Linſenblick ließ er von dem Mädel, das unbeweglich über die See hinwegſchaute. Aber dieſem goldenen Punkte am Strande waren goch mehr Augenpaare zugeflogen. Von der anderen Seite hob ſich ebenfalls ein Männerkopf aus dem Strand⸗ korb, ein feines, bewegtes Gelehrtengeſicht. Ohne Um⸗ ſtände kehrte dieſer Herr ſeinen Korb auf den goldenen Punkt, was darauf ſchließen ließ, daß er ſich noch nicht ſeiner männlichen Freiheit beraubt fühlte. Dagegen hatte der junge Mann mit dem gutgewichſten Scheitel, der ſich Herr Saldow nannte und ſchon ſeit drei Tagen des Mäd⸗ chens Bekanntſchaft zu machen verſuchte, ſeinen Korb be⸗ reits ſeit dem Mittageſſen in Anſchlag. Eigentlich dachten ja alle drei Verehrer über die Mög⸗ lichkeit einer Annäherung nach— am ärgſten Herr Prietz, obwohl ſeine Ehe ſchon reichlich Uebergewicht hatte. Jeden⸗ falls war er der Frau durch ſeine Linſen am nächſten ge⸗ kommen. Er wußte um jeden Fleck auf ihrer Haut und vermochte jede ihrer Bewegungen zu beſchreiben. Ganz dicht drängte er ſich an die Frau heran. Aug! an Auge und Mund an Mund gelehnt, flüſterte er ihr Liebeserklä⸗ rungen ins Ohr, bis er vor ſich ſelbſt errötete. Herr Prietz liebte dieſe Frau, und er wagte, ſie im ſtillen zu küſſen. In dieſer Weiſe ſpielte ſich ſein Innenleben ab. Niemals hätte er ſich damit an die Oberfläche hervor⸗ gewagt, wenn nicht ſein männlicher Wagemut durch einen empörenden Vorfall geradezu aufgepeitſcht worden wäre. Es war ihm nicht entgangen, daß der Frau einer ihrer Strandſchuhe vom Fuß geglitten und hinter ihr liegenge⸗ blieben war. Vielleicht lag etwas Abſicht darin, denn nun ſchleuderte ſie auch den anderen Schuh übermütig vor ſich hin. Dem jungen Pomadenſcheitel erſchien das wie ein himmelblauer Wink des Schickſals. Atemlos ſchoß er auf den Schuh zu. 8 „Er apportiert brav!“ ziſchte Prietz giftig durch die Zähne. Eiferſüchtig konnte er ſein! Die Frau bedankte ſich lachend. Voller Erregung be⸗ merkte Herr Prietz, daß der junge Kerl ſich neben ihr in den Sand warf und ein Geſpräch anzettelte. Prietzens Feldſtecher brachte nur Geſichter heran aber keine Worte. Die lachenden Geſichter der beiden genügten Prietz voll⸗ auf, und das Gelächter, das herüberklang, vernahm er auch ohne Glas. Zutiefſt entrüſtet befreite ſich Prietz mit energiſchem Ruck aus ſeiner Zwangslage im Strandkorbe. Wie ein zorniger Schutzpatron umwachte er das Mädchen, deſſen Flecke auf der Haut er kannte und deſſen Lippen er geſchmeckt hatte. „Wie wäre es heute abend mit einem ſchönen Stünd⸗ chen auf der Terraſſe?“ trug Herr Saldow ſehr zaghaft ſeinen Wunſch vor. Die Frau quittierte die Einladung mit einem Lächeln. „Wenn es Ihnen Vergnügen macht„Sie ſpielte mit dem Sand und ließ ihn ſich über die Füße rinnen. „Spielen Sie Skat?“ fragte ſie plötzlich. Der junge Mann nickte überraſcht.„Natürlich!“ Inzwiſchen tummelte ſich der Gelehrte im Waſſer, ſchwamm, tauchte, ließ ſich trei⸗ ben— ohne einen Blick von der Frau zu laſſen. Um vier nimmt ſie ihr Bad wußte der Mann. rl Um halb fünf geht ſie zum Kaffee! triumphierte Herr rietz. Punkt vier ſprang ſie ins Waſſer, ſchwamm, tauchte, ließ ſich treiben und das Waſſer über den Rücken rollen— über den ſchönen, goldenen Rücken. Kein Auge nahm der Doktor davon. Er bewunderte und lobte ihre Schwimm⸗ technik. Herr Prietz war außerſtande, dazwiſchenzutreten. Er liebte das Waſſer nicht, weil es in die Ohren lief. Brütend verharrte er am Strande— ein zähneknirſchender Cherub. „Wie denken Sie über einen ſchönen Abend auf der Terraſſe, gnädiges Fräulein?“ lud der Herr Doktor ein. Das Mädchen lachte und tauchte vor dem Gelehrten unter. Er ſprang hinter ihr drein, um ſich die Antwort zu holen. Die Uhr in der Hand, knirſchte Herr Prietz über den blanken Kies der Promenade. Sein Ehereif ruhte ver⸗ ſchämt in der Weſte. Irgendwo in der Nähe hatte er auch ſeine moraliſchen Vorſätze aufgebahrt. Herr Prietz ſtarrte die Promenade entlang. Endlich kam ſie. Leichtfertig ſchlenderte ſie einher. Es war ein Tänzeln— ſo als ſummte ſie dazu. Nun ſtand ſie vor ihm, oder beſſer Herr 5 vor ihr— mitten in ihrem Weg. Er lüftete ſeine reisſäge und entſchuldigte ſich wegen ſeines Ueberfalls. „Ich dachte mir, Sie würden nicht abgeneigt ſein Einen ſchönen Sommerabend auf der Terraſſe.. Bitte, ſagen Sie ja.. Herr Prietz verſtand zu bitten, jawohl! Um den Mund der Frau ſchwebte ein geheimnisvolles Lächeln. Es ſtreichelte über den nackten Kopf des Mannes und betaſtete wohlgelaunt ſein Geſicht. Herr Prietz fiel krachend in dieſes Lächeln ein. Sollte er ihr geſtehen, wie nahe er ihr ſtand. Von ihren goldenen Flecken auf ihrer 2 Haut erzählen oder ihre blühenden Lippen erwähnen, deren Geſchmack ihm auch nicht unbekannt war. Sollte er? Sollte er?? Herr Prietz wurde übermütig. Kra⸗ chend platzt er in den Strandkorb ſeiner Angetrauten und mädchen mit dem goldenen Punkt Humoreske von Georg W. Pijet lag ihr, ohne rot zu werden, vor, daß er heute zu einen Bierabend ginge. Verſchiedene Kollegen aus dem Am und ſo. Frau Prietz gähnte und meinte:„Ich gehe heut früh zu Bett“. Herrn Prietz war es nur recht, daß ſic ſeine Frau erſchöpft zu Bett begab. Er küßte ſie ſoga zum Abſchied! Große, bunte Schirme ſchoſſen wie rieſige Pilze au⸗ dem Grün der Terraſſe. Darunter ſchmiegten ſich weiß Strandhoſen und Kleider aneinander. Irgendwo auf dem Licht hinter Grün und Blumen hervor drang Muſi! Geigen ſummten. Schmerzhaft fiel eine Oboe ein. Mi ihr platzte Herr Prietz in den Garten. Tiſch drei Tiſch drei... ſuchten ſeine Augen und Lippen. Aha Da drüben in der Ecke. Er ſteuerte darauflos, ſtockte kur davor und beſann ſich von neuem. Unverſtändlich, wa; der verrückte Gelehrte hier ſuchte. Herr Prietz biß ſich au die Zunge und gab ſich ganz dienſtlich.„Erlauben Si mal! Tiſch drei, wenn ich nicht irre...“ „Jawohl! Tiſch drei!“ nickt der Gelehrte.„Der if aber reſerviert!“ grollte Herr Prietz. „Jawohl, reſerviert!“ tönte es gemütlich zurück „Natürlich reſerviert!!“ ſtampfte es in Prietzens Rücken Der Pomadenjüngling drängte ſich dicht an den Tiſch Nun umſtanden ſie ihn alle drei. „Für mich reſerviert, meine Herren!“ verkündete das Mädchen lachend und trat ebenfalls an den Tiſch heran In ſeiner Begleitung befand ſich ein Mann mit lebhaftem Blick und fröhlich reibenden Händen. „Fein, fein, meine Herren. Nehmen Sie Platz!“ ver⸗ kündete er ſchmunzelnd.„Keine lange Vorſtellung! Jeh bin ſchon im Bilde. Herr Saldow, Dr. Lehmann und Herr Prietz. Müller mein Name, Strandphotograph. Aber jetzt außerdienſtlich. Ganz außerdienſtlich. Nun, wie hab ich mir das behalten?“ ſchmunzelte er zu der Frau her⸗ über und rieb ſich von neuem die Hände.„Ich danke Ihnen vielmals, daß Sie gekommen ſind. Das ſoll ein Abend werden, meine Herren!“ Lächelnd legte ihm die Frau ihre Hand auf die Schul⸗ ter.„Einen Augenblick, bitte!“ Sie wandte ſich den ver⸗ dutzten drei Liebhabern zu, die noch immer ſtarr um den Tiſch herumſtanden.„Ich bin ſehr alücklich, meine Herren. Zeichnung: Harder— M. „Ich bin ſehr glücklich, daß ſie ſo liebenswürdig waren zu kommen..“ daß Sie ſo liebenswürdig waren zu kommen. Leider if ꝛs mir nicht möglich, Ihnen Geſellſchaft zu leiſten, wei ich abends hier in der Kapelle mitſpiele. Aber inzwiſchen wird Ihnen mein Mann recht gern... Sie ſpielen doch alle Skat, wie Sie mir eingeſtanden haben.. Ich vünſche Ihnen viel Spaß!“ 5 i Jedem ſchenkt ſie ein abgewogenes Lächeln, einen hräzis berechneten zärtlichen Blick, den Herr Müller dazu benutzte, intenſiv die Karten zu miſchen.— Bis ein Uhr tachts glüht der bunte Stoffhimmel über Tiſch drei auf Seither haben alle verliebten Männer einen Bogen um den goldenen Punkt gemacht. Die gelbe Krawatte Von fans⸗forſt Brachvogel Er hatte ſich eine neue Krawatte gekauft, band ſie mit ein wenig Stolz um und fand, daß ſie gut zu ſeinem Anzug paßte, daß es ein guter Kauf geweſen war. Sie gefiel ihm uneingeſchränkt. Dann vergaß er ſie. In ſeiner Umgebung gefiel ſie nicht. Man ſah ihn an und bemerkte, daß er merkwürdig ausſah, die Frauen, die mehr Blick dafür haben, ſtellten vielleicht ſogar feſt, daß es an der Krawatte lag, doch man ſagte nichts. Denn, ſo behaupten Frauen, Männer ſind gerade in dieſen klei⸗ nen Dingen auf eine beluſtigende Art empfindlich. Dennoch war es eine Frau, die ihn zuerſt auf das Un⸗ mögliche ſeiner Krawatte aufmerkſam machte. Es war eine Frau, die ſich's leiſten konnte: ſie hatte nichts zu ver⸗ lieren, keine Freundſchaft, keine Liebe, keine Sympathie. Er hatte ſich nie um ſie gekümmert, ſie nie richtig ange⸗ ſehen. Sie war das, was man eine kleine, unſcheinbare Frau nennt. Er hatte ſie zwar jeden Tag eine halbe Stunde neben ſich gehabt, aber angeſehen hatte er ſie wirk⸗ lich nie. Sie wußten beide nichts voneinander, hatten bis zu dieſem Augenblick auch nie übereinander nachgedacht, ſich nicht füreinander intereſſiert. Die Mittagspauſe war nicht lang, jeder von ihnen hatte in ihr noch dieſes oder jenes zu erledigen, ſo begrüßten ſie ſich zwar täglich vor dem Haus, in dem ſich ihr gemeinſamer Mittagstiſch befand, ſtiegen gemeinſam die Stufen hinauf, nahmen nebenein⸗ ander die bereitgehaltenen Plätze ein, blätterten in den Zeitungen, tauſchten ſie aus, begannen gleichzeitig das Mahl mit der Suppe, beendeten es mit der Speiſe und trennten ſich. Kein Wort außer:„Ein wenig Salz?— Bitte!— Danke!“ An dieſem Tag nun betrachtete ſie ihn zum erſtenmal neugierig. Er merkte es und wurde unruhig. Sie lächelte plötzlich. Er wurde noch unruhiger. Es fiel ihm ein, daß er an dieſem Tage ſchon mehrmals angeſehen worden. war, er hatte nicht darauf geachtet. „Eine neue Krawatte?“ fragte das Mädchen oder die Dame oder die kleine Frau. Sie konnte alles ſein. Er wußte ja nichts von ihr. „Ja“, ſagte er erleichtert und lächelte auch. Alſo die Krawatte.„Gefällt ſie Ihnen?“ fragte er höflich. Er fragte wirklich nur aus Höflichkeit; es war ihm gleichgül⸗ tig, ob ſie dieſem Weſen da gefiel oder nicht, es war ja klar, daß ſie jedem gefiel. 8 „Gar nicht gefällt ſie mir!“ ſagte das unſcheinbare ſtille Weſen ſachlich.„Ich finde ſie ſcheußlich.“ „Wie?“ fragte er verblüfft. Erſchrocken ſah er ſie an. „Meinen Sie das ernſt?“ fragte er und ärgerte ſich bereits. „Natürlich“, erklärte ſie ſanft, ſah, daß er ſich ärgerte und ſenkte die Augen. Sie konnte ihn nicht mehr offen anſehen, wollte ſie ernſt bleiben. „Hm“, brummte er dann ablehnend und griff nach einer Zeitung.„Mir gefällt ſie. Sonſt hätte ich ſie ja nicht gekauft, nicht wahr?“ „Sie hat ein ſchönes kräftiges Gelb“, beſtätigte ſie ernſthaft.„Es iſt auch unwichtig“, ſagte er. „Gewiß!“ gab ſie zu.„Ein wenig grell und in die Augen fallend— mehr nicht.“ Schweigend beendeten ſie das Eſſen, grüßten höflich und gingen auseinander, wie jeden Tag. Lächerlich! dachte er. Lächerlich, daß ich mir überhaupt etwas daraus mache! Was geht es ſie an! Außerdem ge⸗ fällt mir die Krawatte. Schluß damit! Muß ich jetzt viel⸗ leicht den ganzen Tag an dieſen dummen gelben Fetzen denken, nur weil er meiner Tiſchnachbarin nicht gefällt? Ich will das nicht! Habe an wichtigere Dinge zu denken. Er kam an ſeine Arbeitsſtätte. „Sagen Sie—“ wandte er ſich unſicher an eine Steno⸗ typiſtin.„Gefällt Ihnen meine Krawatte?“ „Ja“, lautete nach kurzem Zögern die erſtaunte Antwort. 5 „Iſt ſie nicht ein wenig grell?“ „Ein wenig vielleicht, aber— es ſtört nicht.“ „Nun, es iſt auch unbedeutend.“ Trotzdem ließ ihm die Sache keine Ruhe. Er fluchte innerlich, er überlegte, er wog ab, zu grell oder nicht, auffallend oder nicht, er ſchalt ſich„eitel“, ärgerte ſich, dachte verächtlich:„Sorgen mache ich mir!“ und fand, daß die unſcheinbare kleine Frau vielleicht doch recht gehabt hatte. Am nächſten Morgen band er wieder den Knoten der gelben Krawatte. Gerade weil ſie ihr nicht gefällt! dachte er ſtörriſch. Dann vertauſchte er ſie im letzten Augenblick mit einer anderen. Wenn ſie ſich aber einbildete, daß er ſich ihretwegen eine andere Krawatte umgebunden halte, war ſie ein dummes Huhn, und überhaupt pflegte er ja, wenn er Zeit hatte, täglich die Krawatte zu wechſeln. Sie ſchwieg diesmal, als ſie mittags wieder zuſam⸗ menſaßen. Er betrachtete ſie zuweilen aufmerkſam, aber ſie ſagte nichts. Er war befriedigt, aber er war auch ein wenig enttäuſcht. Ihr Glück! dachte er dann. Und gleich darauf meinte ſie, plötzlich das Schweigen brechend, ſeine ö heutige Krawatte ſei hübſcher als die geſtrige. 3 „Wirklich?“ fragte er betont gleichgültig und hatte mit einemmal den Eindruck, daß ihre Worte boshaft ge⸗ klungen hatten, als wenn ſie ſagen wollte: Siehſt du, nun haſt du dich doch von mir überzeugen laſſen.„Die gelbe Krawatte“, ſagte er daher,„hatte ich geſtern abend ver⸗ legt. Ich fand ſie heute nicht. Hoffentlich habe ich ſie nicht verloren. Sie gefällt mir ſo gut.“ Sie lächelte ſanft. Ihr Lächeln machte ihn zornig. „Wie ſchade um die Krawatte!“ ſagte ſie mitfühlend. „Ja“, meinte er mürriſch. Wie boshaft ſie iſt! dachte er dabei. Wie rührend er iſt! dachte ſie. Wie nett ſie eigent⸗ lich ausſieht! ſtellte er widerwillig feſt. Wie ein trotziger Junge gebärdet er ſich! drückte ſie es aus. So ein dum⸗ mes Huhn! zürnte er und fand, daß ſie gar nicht ſo un⸗ ſcheinbar ausſah, wie er bisher gedacht hatte. Sie waren beide neugierig aufeinander. „Soll ich Ihnen eine neue gelbe Krawatte ſchenken?“ fragte ſie. Er wußte plötzlich, daß dieſe Frage nicht nur Spott war, daß ſie vielleicht ſogar ehrlich gemeint war, und fand das rührend. Dann erſchral er. Vielleicht—, dachte er. Vielleicht— hm— warum hat ſie eigentlich ein ſolches Intereſſe an mir? Er merkte noch immer nicht, daß ſein Intereſſe an ihr bereits viel größer war. Er merkte nur, daß er gar nicht mehr zornig, ſondern ſehr fröhlich war. An dieſem Tag gingen ſie nach dem Eſſen nicht gleich auseinander, obwohl die Mittagspauſe kurz war und jeder von ihnen noch dieſes oder jenes zu erledigen hatte. Sie blieben zuſammen und wunderten ſich, daß ſie das nicht ſchon früher einmal getan hatten, wunderten ſich auch, daß ſie ſchon ſo lange nebeneinander lebten, ohne etwas von⸗ einander zu wiſſen, und es gab doch ſoviel Wiſſenswertes. Die gelbe Krawatte hatten ſie jetzt beide vergeſſen. einen dazu Uhr auf mum Fetzen efällt? )henken. Steno⸗ ſtaunte ß ihm erlegte, icht, er Sorgen e Frau ten der dachte zenblick daß er hatte, er ja, n. zuſam⸗ n, aber uch ein d gleich d, ſeine d hatte jaft ge⸗ zu, nun e gelbe ud ver⸗ ſie nicht zornig. ühlend. achte er eigent⸗ rotziger n dum⸗ ſo un⸗ waren enken?“ r Spott nd fand ichte er. ſolches aß ſein kte nur, ich war. t gleich ud jeder te. Sie a8 nicht uch, daß as von⸗ wertes. ſſen. (14. Fortſetzung⸗ Im vorhergehenden Kapitel wurde erzählt: Was Wauer ihm von dem Verhalten Hauffs gegenüber ſeinem Vater erzählt, iſt für Klaus ein ſtarker Schlag. Er kann es nicht verſtehen, daß Hauff ihm freundſchaftliche Zu⸗ neigung gezeigt und ſich von ſeinen Eltern hat erzählen laſſen, die nach Wauers Darſtellung durch Hauff in ſchwere Not gekommen ſind. Er will von Hauff Rechenſchaft fordern, aber Wauer verlangt ſein Ehrenwort, daß er einige Tage bis zu der Ausſprache verſtreichen läßt. Klaus ſucht Aenne auf und will bei ihr Rat finden. Als er erzählt, was er von Wauer weiß, und Hauffs Namen nennt, proteſtiert ſie er⸗ ſchrocken. Für ſie iſt es nicht wahr, daß Matthigs am Tode des alten Spohr ſchuld ſein ſoll, und ſie will ſich auch durch ſein Drängen nicht in dem Glauben an Hauff irremachen laſſen. Sie liebt ihn, ſagt Aenne, ſie habe ihn geliebt, ver⸗ beſſert ſie ſich, während ſie weinend zuſammenbricht. Klaus iſt erſchrocken und will die Wohnung verlaſſen. Sie bittet ihn, zu bleiben, und als er ihre Hand ergreift, ſinkt ihr Kopf an ſeine Bruft. Klaus geſteht Aenne ſeine Liebe. Als Matthias in Feldhammers Zimmer trat, ſaß dieſer gerade beim Ausfüllen der Meldungsliſte für die Kunſtflugprüfung. Hauff war eigentlich nur heraufgekom⸗ men, um zu telephonieren. Daß Aenne ſo gar nichts von ſich hören ließ, verſtand er nicht. Schön, der Geburtstag war ein verpfuſchter Abend geweſen; ſie hatten ihn ſich beide anders vorgeſtellt. Doch die Zeit hier in Staaken war ja bald vorüber, und dann kamen auch wieder andere Tage. Aber Matthias hatte jetzt ein etwas unruhiges Gefühl. Geſtern hatte er Aenne zweimal nicht erreicht, der erbetene Anruf von ihr war dann auch ausgeblieben, und nun, um die Zeit, zu der Aenne ſonſt immer zu Hauſe war, meldete ſich ebenfalls niemand. Feldhammer ſetzte inzwiſchen am Tiſch ſeine Schreib⸗ übungen fort. „Wo bleibt denn Ihr Schützling, der Spohr? In vier Tagen iſt die Prüfung. Er ſollte die Zeit lieber noch etwas ausnützen und ſich auch einmal auf dem Flamingo einfliegen.“ Matthias war im Grunde ſeines Herzens auch etwas beſorgt um Klaus. Allerdings weniger der Prüfung wegen. Klaus flog auf allen Typen ſeine Figuren ſehr ſicher. Geſtern hatte Matthias ſchon wieder darüber ge⸗ lacht, daß er einen Augenblick angenommen hatte, Wauer könnte etwas über die Affäre wiſſen und Klaus dadurch in ſein Lager ziehen. Jetzt aber, durch das unverſtänd⸗ liche Ausbleiben des Jungen, fing dieſer Gedanke wieder an, ſich bei ihm einzuniſten. Ueber das Dach des Verwaltungsgebäudes brauſte eine geſchloſſene Staffel von Jagdeinſitzern. Hauff ſah ihnen durch das Fenſter nach. Großartig lagen die Ma⸗ ſchinen beiſammen. Dann war unten bei den Hallen etwas los. Eine Schulmaſchine war beim Start ſeitlich aus⸗ gebrochen und hatte einen Tankwagen angerannt. Eine Tragfläche ſchien beſchädigt zu ſein. Binſenwirth und Vollmer rannten über den Platz. Feldhammer ſprang von ſeinem Sitz auf. „Schweinerei! Das iſt doch ein Schüler! Da ſitzen die Kerls nun ſchon vier Monate hier und können noch nicht einmal richtig ſtarten!“ Er verließ wutſchnaubend das Zimmer und ſtieg die Treppe hinunter. Matthias war allein. Jetzt war eigentlich eine gute Gelegenheit zu dieſem Telephongeſpräch, für das er Feld⸗ hammer als Zuhörer nicht gebrauchen konnte. Er über⸗ legte noch einmal. Seine Anweſenheit in Staaken war für den Nachmittag nicht mehr ſo unbedingt notwendig. Die Höhenflüge mit den Sperbern ſollten doch erſt morgen ab⸗ genommen werden. Alſo griff er kurz entſchloſſen nach dem Telephonbuch und fing an, zu blättern. Las die Spalte der Namen herunter— da hatte er, was er ſuchte. Hildegard Spohr. Hauff vergewiſſerte ſich noch einmal durch einen Blick aus dem Fenſter. Fehdhammer ſtand drüben auf dem Platz mit den anderen zuſammen um die beſchädigte Ma⸗ ſchine. Das war gut ſo, denn das, was er hier am Tele⸗ phon zu ſagen hatte, ging niemand etwas an. Dann drehte er die Scheibe des Apparates. Matthias' Herz klopfte. Wenn ſie jetzt— wenn viel⸗ leicht Klaus—— Aber da klang ihre Stimme ſchon an ſein Ohr, und obwohl er ſie unter hundert Stimmen er⸗ kannt hätte, fragte er, nur um noch einen geringen Ab⸗ ſtand zu gewinnen, noch einmal. „Frau Hildegard Spohr?“ „Ja“, ſagte ſie.„Wer iſt dort?“ „Matthias.“ ö Keine Antwort vom anderen Ende, nur ein leiſes Brauſen in der Hörmuſchel. „Ich muß mit dir ſprechen, Hilde!“ In einer ner⸗ vöſen Haſt ſagte Matthias dieſe Worte, als fürchtete er, die Frau würde ihn vielleicht nicht zu Ende anhören. Es handelt ſich um deinen Sohn, um Klaus! Darf 91 922 dir kommen? Oder wo können wir uns treffen, ilde?“ Hildegard Spohr antwortete ſehr ruhig, ſehr be⸗ 3 „Ich hatte erwartet, daß du dich bei mir meld Matthias. Wann kannſt du hier ſeinde. „Zuerſt etwas anderes: Weiß etwa Klaus ſchon— iſt er 95 1 „Nein, Klaus weiß nichts, auch iſtser jetzt nicht hier. Alſo wann kommſt bus 5 5 5 „In einer guten Stunde bin ich bei dir.“ Das Geſpräch war beendet. Noch lange ruhte Hauffs Hand auf dem Hörer. Erſt jetzt erfaßte er das eben Ge⸗ ſchehene richtig. Er hatte mit Hildegard geſprochen, es war ihre Stimme geweſen, ruhig und fehr ſicher, nicht mehr der grelle Klang, der Aufſchrei, mit dem ſie ihn bei der letzten Begegnung vor ſechzehn Jahren von ihrer Tür 0 0 Wi Eine Viertelſtunde ſpäter fuhr dann Matthias Hau bereits nach Spandau hinunter. Es war ein mente ges Gefühl, jetzt einem Wiederſehen mit Hildegard ent⸗ gegenzufahren. Wie mag ſie leben, wie ſieht ſie aus, was [Er wollte heraus aus allen Halbheiten. wird ſie ihm ſagen? Diefe Gedanken drängten ſich bei Matthias immer wieder vor, und er ertappte ſich dabei, daß der eigentliche Anlaß dieſer Begegnung plötzlich in den Hintergrund gerückt war. Matthias hatte ſich nicht nur für den Nachmittag, ſon⸗ dern bis zum nächſten Morgen vom Flugbetrieb frei ge⸗ macht. Ohne Klaus war das Faulenzerleben in Staaken ſowieſo nichts für ihn. Was würden die nächſten Stunden wohl bringen? Matthias hatte ſich vorgenommen, es ſollte endlich ein⸗ mal ein Tag der Entſcheidung und Klarſtellung werden. Lange konnte er ja wohl nicht bei Hilde bleiben, dann würde er auch noch zu Aenne fahren. Auch hier mußte jetzt einmal ein Weg gefunden werden, auf dem es nichts Unklares und keine Verſchwommenheiten mehr gab. Der Schatten Wauers mußte endlich einmal ausgeleuchtet werden. Ob er Aenne jetzt doch ſchon heiraten ſollte, damit man nur einmal zur Ruhe käme? Schon einmal hatte er ſich die Frage geſtellt. Vor vielen Jahren, es waren jetzt weit über zwanzig. Er war ſo jung geweſen und hatte ſich gedacht, ich werde Hilde⸗ gard heiraten. Heiraten, um Ruhe zu bekommen und die Freundſchaft mit Victor zu retten, der damals auch in das bildſchöne Mädchen verliebt war. Er hatte ſie nicht geheiratet. Victor war dann der Glückliche geweſen, und die Ruhe hatte ſich trotzdem nicht eingeſtellt, ſondern der Krieg, die Front, und dann war alles ſo anders gekommen. Noch eine Viertelſtunde Fahrt, dann hielt Matthias vor dem Hauſe, in dem Hildegard wohnte. Die erſten Schritte auf der Treppe waren noch wie ein Hindernis, das man überwinden mußte, doch dann ging es leichter, ja faſt fröhlich ſtieg er hinauf. Dann ſtand er Hildegard gegenüber. 2 N. 1. Zeichnung: Harder— M. Die ſtumme Geſte, mit der ſie Matthias Hauff über die Schwelle bat, war beinahe von verhaltener Herzlichkeit. Noch einmal zögerte Matthias, aber mehr vor Er⸗ ſtaunen. War das noch die von Schmerz und Verbitte⸗ rung zerbrochene Frau, die von ſechzehn Jahren mit Haß und Verachtung vor ihm geſtanden hatte? Nun, es war auch jetzt noch nicht die Haltung einer Frau, die mit allem verſöhnt, in der jedes Mißtrauen erloſchen war, aber die ſtumme Geſte, mit der ſie Matthias jetzt über die Schwelle bat, war beinahe von verhaltener Herzlichkeit. Hildegard hatte einen Tee bereitet, und dann ſaßen ſie in einem langen Geſpräch am Tiſch vor dem Fenſter. Zuerſt ging ihre Unterhaltung nur ſtockend; doch nach der Erzählung von der erſten Begegnung mit Klaus auf dem Staakener Flugplatz ſprach Matthias freier. „Siehſt du, Hildegard, und als ich in der Nacht dann aus Klaus heraushörte, daß du niemals meinen Namen vor ihm genannt hatteſt, daß er nichts von mir wußte, da konnte ich auch von mir aus nichts erklären; ich dachte, er würde dann bei dir fragen „Ja, das ſehe ich ein“, ſagte Hildegard.„Vielleicht hatteſt du recht damit. Ich jedenfalls habe Klaus niemals etwas von den Dingen geſagt, die ſich damals zwiſchen Victor, dir und mir abgeſpielt haben. Warum ſollte ich Klaus auch noch mit dieſer unglücklichen Geſchichte be⸗ laſten?“ Matthias ſah Hilde lange an. In ihrem Geſicht war nichts mehr von der nervöſen Spitzheit und Unausge⸗ glichenheit, die es vor ſechzehn Jahren beherrſcht hatten. Es war runder und weicher geworden. Sie ſchien faſt jünger als damals. „Und du ſelbſt? Siehſt du in mir noch immer die ganze Urſache des Unglücks?“ fragte Matthias dann leiſe. „Ich frage heute nicht mehr nach Schuld oder Nicht⸗ ſchuld, Matthias. Ich ändere ja damit nichts. Ich will heute ſogar alles glauben, was du mir damals geſagt haſt—, Verkettung unglücklicher Umſtände, tragiſcher Zu⸗ fall und ſo weiter. Und ich will Fir auch glauben, daß du Victor aufrichtig betrauert haſt und daß du dir vielleicht Vorwürfe deswegen gemacht haſt. Dein Leben iſt ja auch ſicher nicht ſehr einfach geweſen nach all dieſen Dingen. —!: 88— 12 2 Roman von Heina Oskon Wuttig Aber meines iſt heute ſo klein, ſo begrenzt, und ich will um meines Sohnes willen jetzt alles glauben. Ich habe ja nur ihn.“ Matthias ſchwieg darauf. Sicher hatte ſie recht. Ihr Leben, das, wie ſie ſich einbildete, durch ihn zerbrochen und zerſtört war, hatte ſie in langen Jahren ſicher ſehr mühſam wieder in eine gewiſſe Ordnung gebracht, und ſchließlich ſtand er ja heute nicht hier, um ſich abermals vor ihr zu rechtfertigen. Noch einmal, es ging um ſeine eigene Freundſchaft zu dieſem Jungen, für den er wirk⸗ lich ein großes und herzliches Gefühl empfand. „Wenn Klaus nun aber nicht durch dich und nicht durch mich, ſondern durch einen Zufall von anderer Seite davon erfahren ſollte?“ nahm Matthias das Geſpräch wie⸗ der auf.„Es könnte jetzt, nach ſechzehn Jahren, zwar nur ein ganz lächerlicher Zufall ſein. Aber er iſt doch denkbar. Schließlich leben ja die Menſchen, die davon wußten, zum Teil noch irgendwo in der Welt. Haſt du niemals daran gedacht?“ „Ja, Matthias, ich habe natürlich auch daran gedacht“, antwortete die Frau.„Aber was Klaus heute erfahren kann, das kann doch nur die Tatſache ſein, daß dich mit Victor eine Freundſchaft verband, die ſpäter durch irgend⸗ welche Umſtände in die Brüche ging. Von den anderen Dingen wußte doch niemand außer uns dreien. Alles Nähere wird er dann von mir oder von dir erfahren müſ⸗ ſen... nun, und dann werden wir ihm ſagen, was ja, was man auch mir damals geſagt hat. Und wenn er es von mir hört, wird er es glauben.“ „Ich danke dir, Hilde. Du mußt mich jetzt recht ver⸗ ſtehen. Ich kenne Klaus erſt wenige Tage, ich wußte natür⸗ lich immer von ſeiner Exiſtenz, ich habe mir in den vielen Jahren auch oft Gedanken gemacht, wie es dir und deinem Kinde wohl gehen mag. Nun hat mich der Zufall mit Klaus zuſammengebracht, und wie da plötzlich die Zeit mit Victor und mit dir, die guten und die böſen Tage in Han⸗ nover wieder vor mir aufſtanden, da habe ich die begin⸗ nende Freundſchaft und das Gefühl, das mir Klaus ent⸗ gegenbrachte, wie eine mit allem verſöhnende Gabe emp⸗ funden. Und jetzt, ich bin nicht mehr jung genug, Hilde. ſo etwas leicht wieder loslaſſen zu können. Ob ich einmal etwas für Klaus bedeuten kann, weiß ich nicht, aber er iſt für mich etwas, und ich möchte nicht, daß er eines Tages gegen mich aufſteht. Deshalb frage ich dich, was wir Klaus ſagen ſollen, wenn er es von einer anderen Seite erfährt.“ Hildegard Spohr ſtrich ſich das Haar aus der Stirn und nickte ihm zu. Sie verſtand ihn. Wenn es ſo war, dann ſollte er an ihr einen Helfer haben. Doch gebe nur Gott, daß man die Sache nicht noch einmal auszugraben brauchte. „Wie kommſt du eigentlich darauf, daß irgendein anderer...?“ fragte ſie dann und goß ihm noch eine Taſſe Tee ein.„Hat man dir denn jemals irgend etwas nachgeſagt?“ „Nein, das nicht“, ſagte Hauff. Aber dann erzählte er Hildegard von ſeiner Befürchtung, die Wauer betraf. „Doktor Wauer, das iſt doch der Arzt, zu dem Klaus geſtern ging.“ „Klaus iſt zu ihm gegangen? In die Klinik?“ „Ja“, ſagte Hildegard.„Er hat wieder Schmerzen im Knie. Es muß aber wieder viel beſſer gehen, denn er iſt geſtern ſo ſpät nach Hauſe gekommen. Ich hatte ſchon geſchlafen, als ich ihn kommen hörte. Aber daß er von dieſem Doktor Wauer etwas erfahren haben ſollte, das kann ich mir nicht denken. Wir haben uns auch heute morgen nicht viel geſehen, und er iſt nach Tiſch gleich fort⸗ gegangen...“ „Er wollte doch eigentlich ſchon heute wieder nach Staaken kommen“, ſagte Matthias. Davon mußte Hildegard Spohr nichts. „Soviel ich weiß, hat er ſich mit einem Mädchen ver⸗ abredet. Sie wollten zuſammen an die Havel fahren. Er ſcheint wieder einmal mächtig verliebt zu ſein, der Junge.“ Jetzt ſtand zum erſtenmal wieder ein kleines Lächeln im Geſicht der Frau. Matthias lachte. Wenn das der Grund war, weshalb Klaus doch nicht vorzeitig in Staaken erſchienen war, ſo konnte man wohl beruhigt ſein. „Und wie führſt du dein Leben, Matthias?“ fragte ihn jetzt die Frau. Ja, wie führte er eigentlich ſein Leben? Matthias dacht darüber nach. Nun, er hatte ſeinen Beruf, in dem er völlig aufging. Er war Einflieger, ein Leben, das den vollen Einſatz eines Mannes forderte. Das erzählte er Hildegard. Sie erfuhr von den Jah⸗ ren nach 1920, von Menſchen, mit denen ſie beide befreun⸗ det geweſen waren, und dann von dem kleinen Kreis, den Hauff jetzt um ſich hatte. „Willſt du nicht doch noch heiraten, Matthias?“ fragte ſie ihn dann. ö „Ja“, antwortete Matthias zögernd,„ich werde wohl auch mal heiraten, vielleicht ſogar bald.“ Dann unterhielten ſie ſich noch über Klaus, über ſeine fliegeriſche Betätigung, über ſeine Laufbahn, aber all⸗ mählich kamen immer größere Pauſen in das Geſpräch. Hauff hatte Hildegard einmal ſehr geliebt, auch ſie ihn vielleicht in einer flüchtigen Sekunde, doch beide merk⸗ ten jetzt, wie tief die Kluft war, die die Jahre zwiſchen ſie gelegt hatten, und jeder vermied es plötzlich, noch weiter an das perſönliche Leben des anderen zu rühren. Ja, dann war es wohl auch Zeit, daß man ſich verab⸗ ſchiedete.— i Hildegard hielt ihn nicht zurück. Was ihn herbeige⸗ führt hatte, galt ja im Grunde nicht ihr. Sie wußte es und hatte auch nichts anderes erwartet. Das war nun erledigt, und es war auch für ihren Frieden nur gut, wenn ſie Matthias in ſeiner Stellung zu Klaus half, f Fortſetzung folgt. Silbenrätel. Aus den Silben: am— ar— au— ba bau— be— ben— ber— bi 5 — burg— den— di— dort— e— eg— erd— es eys— fe— fekt— fer— fort— fuchs— gau— gi— hin ir — im— ke— ki— ki— kie— la— ler— mer— mo 2 mont— mund— ne— nim o— per— que— ra n — ri— ro— rod— ſchok— ſis— ſon— te— ter— 8 ti— ton— tri— un— wat 8 bilde man 20 Wörter, deren erſte und letzte Buchſtaben, 8 von oben nach unten geleſen, einen Sinnſpruch ergeben. 1. Ort am Bosporus, 2 Käſeſorte, 3 Bewohner Grön⸗ lands, 4. Teil des Kopfes, 5. weſtfäliſche Induſtrieſtadt,. 6. amerikaniſcher Erfinder, 7. Tierbehauſung, 8. Natur⸗ 2 ereignis, 9. Stadt in Schleſien, 10. Stadt in Oſtpreußen, 11. Meergott, 12 ſagenhafter Jäger. 13 Verbalform, 14. Opernkomponiſt. 15 Verbandmittel. 16. berühmte baye⸗ riſche Ortſchaft. 17 Gemüſepflanze. 18. Berg in der Schweiz, 19. Grundlinie. 20 Beethoven-Ouvertüre. Lieber er als ich. Aus der Gemüſepflanze ſcheid' ich aus warum, ich mach mir nichts daraus, . und rate, er mög an die Stelle, niſ 25 dieweil dadurch auf alle Fälle Re f 25 ein Mann erſcheint mit viel Gemüt, ein 9 2 8 8 der andere aus dem Waſſer zieht. Zeichnung: L. Krenezet— M. Waage recht:. Wichtiges Nahrungsmittel, 2. Austauſchrätſel. Abfuhr we Mädchenname, 7 militärtſche Kopfbedeckung, 9. Ton der Den Wörtern— 5 3 bu italieniſchen Tonrethe. 10. Metall. 13 Stadt in Holland, Barbar— Diana— Pokal— Schwerin— Annahme 5e ½ Gnädiges Fräulein, ich ſehe in Ihrem Kaffee einen 15. Nebenfluß des Tobol, 17 Zwerg, 20. Heilſtätte, 26. Sens Urf cb Fdel 5 5 Vu 19 Kuß! 2 5 5 5 5 Tu! Männername 27 Fluß in Italien 28 Gedichtform, 31„%%%„Sehen Sie nicht auch eine Ohrfeige?“ we 9 name. 27 N. 8 28. Gedich 31. 1 5* grober Sand. 32 Frauenname, 33 Kinderſpielzeug.— Nauheim Lawine Zebra Wirtshaus— rid e 2 5%%% 8 5 iſt je eine Silbe zu entnehmen und gegen eine der folgen⸗ i 3 5 8. Senkrecht: 1 Japaniſches Brettſpiel, 2 weſtindiſche f 1 Und hier kann ich Ihnen noch eine Zigarre zeigen fur 1. 3 M f i 5 15, gen Silben auszutauſchen, die ſo einzuſetzen ſind, daß neue 5 5 5 Un ie 0 Zis zeigen, Harzart, 3. Monat. 4 Bundnis. 5 Mädchenname, 6. ita⸗ gas. 2 die können Sie wirklich jedem anbieten!“ den lieniſche Stadt, 8 Richtkorn auf Schußwaffen, 9. Ober⸗ Wörter von bekannter Bedeutung entſtehen. Die ausge⸗ 5 8 533 i 5 1 e ß ß tauſchten Silben ergeben, im Zuſammenhang geleſen, ein„Ach nein, geben Sie mir lieber eine Zigarre, die ich Let klaſſe, 11 weibliches Haustier, 12 ſchwediſcher Maler(1853 kichwort ſelbſt' rauchen kann!“ fre bis 1919), 14. Hausvorbau, 16 Südoſteuropäer, 18. Spiel⸗ Sp 5 Silb 18 d ˖ 5 zue kartenfarbe,. 19. Erdſchicht, 21 Kleidungsſtück, 22. afrika⸗ Die Silben: den— der— der— gu— ie— mann e a un iche, S 23 or frieetende Spee 74— nach— nach— rat— ſcha— tat— ten— weiß.„Der Streit zwiſchen Ihnen und dem Kleinmoſer kam niſcher Strom, 23 erfriſchende Speiſe, 24. Stadt an der wohl ſehr plötzlich?“ un Saale, 25. Stadt in Weſtfalen, 29 germaniſche Gottheit, 8 e m ehn Uhr hat'ſcherter R a nif 30. Göttin der Morgenröte(ü= ue) Man kann jetzt auf 2 Arten braun werden:„„ ben ker a en eee Ih N 1 en e zu mir geſagt, und um halb elf lagen wir ſchon beide im Bel Erdkundliches. 8 wos des vernbnftigste ist Bonn nimmi Krankenhaus.* au Wenn(anderer Fuß!) die große Stadt won die ber, Shris dulv EA. CREME N i 5 5 5 N 80 ein deutſches Land noch bei ſich hat, V Profeſſor:„Meine Herren]! Dieſe Miſchung iſt ſo leb dann wird für dich das ganze Wort Bens mon NIVEA. UI TRA. ſtark, daß ſie, wenn das Expertment mißlingt, uns alle in Fr zu gern beſuchtem Badeort. Ol mit dem verstörkten Lichtschutz 1 5 Luft 8 0 ind 7555 ſo a rise ich, etwas näher zu treten, damit Sie dem Vorgang leich⸗ der Vertauſchrätſel. e 5 85 5 1 5 25 fe ib 0 ka 5 f dar 591 1 5 ſen Auflöſungen aus voriger Nummer: ter folgen können! 55 970 FC 5 8 Schach aufgabe: 1. Lh8— eh, Kea eö, 2. Dbs 5 2 5 f. 5 8 f. Si T 2˙¹ Aus dieſen Silben 9100 115 Wörter folgender Be i„Auffchließen 10 dc 5 ſt 5 8 eſen Silbe de man Orter ge Ze⸗ 5 N 5: 1 3 Fei ke 9 15„ Hertebs b. 5 5 2 el 1 deutung: 1. Norwegiſcher Dichter, 2. Fruchtzuſtand, 3. Ent⸗ nee n 8 0 8„Das können Sie doch nicht mit der Zigarre!“ An wicklungsſtadium des Inſekts, 4. Geſichtsfalte, 5. Bruder⸗ i f gung, i 6 5„Allmächtiger, iſt das meine Zigarre? Da muß ich mörder, 6. Verwandter Verſteck⸗Rätſel: 1. Ahr, 2. Aller, 3. Ammer. den Hausſchlüſſel geraucht haben!“ N ö N a 85 4. Anden, 5. Barmen, 6. Bender, 7. Bern, 8. Eifel, 9. Elbe, ker Die Buchſtaben der gefundenen Wörter ſollen nun ſo 10. Gera.. ger %%ͤ. Kapſelrätſel: 1. Mus, 2. Ade, 3. Inn, 4. Tand,„Muttiii! Kannſt du mir nicht ein Glas Waſſer jon kanze 2 Tatigkeltsdrang. Star in Eſland 4, stadt 5. Rock, 6. Au. 7. Note, 8 Kull. Mattran bringen!“ dee de e, ume. Silbenrätſel: 1. Dialekt, 2. Irade, 3. Endivie,„Ach. Unſinn, leg' dich ſofort ins Bett und ſchlaf ſpä Die Anfangsbuchſtaben dieſer Wörter nennen, von oben. e f 5 12 55 endlich!“ 5 nach unten eleſen, eine europäiſche Hauptſtadt 4. Sanſibar, 5. Thetis, 6. Alabaſter, 7. Undine, 8. Dante, 8.. 5 ˖ 9: 0 5 9. Erotik, 10. Dilemma, 11. Eber, 12. Reſeda, 13. Gibral⸗ 99 wenn ich doch aber ein Glas Waſſer haben ha Kapſelrätſel tar, 14. Emmaus, 15. Durra, 16. Ulſter.— Die Staude Mochte g f l. 0„Bubi, wenn du nicht ſofort im Bett liegſt, komme i Un Erzbistum— Kunſtdung— Scheinwerfer— Frenſſen— der Geduld. 115 9 5 hinauf, und es gibs eine ſchreckliche Ohrfeige 80 En Tundren— Wacholder— Karbonade— Freitag— Soiree Streichholzaufgabe:„Mutti, wenn du heraufkommſt, um mich zu ohr⸗ Au — Poſtdirektor— Induſtriearbeiter— Farbendruck— feigen, könnteſt du dann nicht ein Glas Waſſer mit⸗ blic Zeitdauer— Scheinfrucht— Fremdenbuch— Schund⸗ e bringen?“ ben literatur. 8. Aus obigen Wörtern iſt je eine Gruppe von drei Buch⸗.„Stimmt das Herr Wimmrich, daß ihre ganze Fami⸗ die ſtaben herauszunehmen. Sie ergeben, im Zuſammenhang 0 lie ſo muſikaliſch ift?“ Au geleſen, einen Sinnſpruch. a„Ja, ich ſpiele Geige, meine Frau Klavier, meine kan — 1 511 1 anch die zweite ſpielt Cello, und mein 0 Der; Profe 5 Sohn bläſt Saxophon.“ o Bei nervöſen Herzbeſchwerden geholfen! een wee weden F E nervoſen erz„N einem Patienten über Land„Ach, wie nett. Da haben Sie gewiß ſehr ſchöne muſi⸗ 6 0 Do. kaliſche Abende?“ 8 5 So ſchreibt am 8. 5. 39 Frau Johann Hübel(Bild nebenſtebend). Dresden-R.. geholl Der Kranke klagt 1 ir fteflo; 4 Heribert 24 d Goh e„Oeit Jahren litt ich an nervöſen über Schmerzen in der Bruſt.„O la, wir ſtellen dann das Radio an! ener ne den 100 5 ac ge Jet read 0 lea ah en Hen le i Der Profeſſor ſetzt das Hör⸗ Schluß d 2 5 ſter gufmerkſam gemacht den ich einige Zeit regelmäßig einnahm. Heute hann ich. 75 chluß des redaktionellen Teils. 3 betätigen, daß mir loſterfrau⸗Meliſſengeiſt geholfen hat. Pon der Schlaſſoſig tell vohr ab und ſacl zu ſeinem 910 5 er mich ſogar ganz befreit. Ich kann deshalb jedem, der an ähnlichen Be. Aſſiſtenten:„Beachten Sie 2 ei 1 17 Hoſterfrau⸗Melfſſengeiſt empfeblen und bin zu Auskünften einmal das ſchnurrende Ge⸗ Togal ist hervorragend bewährt bei 45 gerte berelt. 8. 1 8 räuſch an der linken Seite!“ f Weiter Frau Ling Rühl, Hausfrau, Berlin⸗Schöneberg. Bahnſtr. 43 am 3.5. 39: A 5 Klofterſer⸗ elfen bat mir bei meinem nervzſen Herzlelden ſehr gut ge:„Verzeihung, Herr Profeſ⸗ Rheuma Nerven · und„dab olfen. Schon nach einigen Wochen trat bei regelmäſſiger Einnahme eine wobl⸗ ſor“ miſcht ſich die Bäuerin Ischias Kopfschmerz erſt tuende Beruhigung ein. 5 ein,„das iſt der Dackel, der Wie ertlärt ſich die gute Wirzung, die Kloſterfrausmelſſengelſ gerade ſchläft bei meinem Mann Hexenschuff Erkältungen f bei nervöſen Herabeſchwerden erzielt? Er enthält die wirkſamen Beſtandteile 1 1 N— 5 2 8 einer Anzahl heilßzräftiger Pflanzen. darunter auch der Meliſſe, die ſeit Jahr⸗ und ſchnurrt ſo Unzähligen haben Togal-Tabletten rasche Hilfe mit 8 85 hunderten als Heilkraut bekannt iſt. bil die Vielfältigkeit ſeiner Beſtandteile„Na, liebe Frau“ fſagi gebracht. Die hervorragende Wirkung des Togal ſerr e 15 nerdeſe d und Magen 5 und hilft ſo mancherlei andere Beſchwerden be⸗ der Arzt.„da können Sie ist von Arzten u. Klinikenselt25 Jahren bestätigt. 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