eee Neckar⸗Bote(2. Blatt) Mittwoch, 12. Juli 1939 A⸗Bootsunfälle Urſachen, Vorbeugungs⸗ und Keltungsmaßnahmen 1 Die Untergänge des amerikaniſchen U-Bootes„Squa⸗ lus“ am 23. 5. 1939, des engliſchen Ü⸗Bootes„Thetis“ am 1.6. 1939 und des franzöſiſchen U-Bootes„Phoenix“ ſowie die Rettungsverſuche hat das deutſche Volk mit großer An⸗ teilnahme verfolgt. Wir bewundern die hervorragende ſee⸗ männiſche und techniſche Leiſtung der amerikaniſchen Marine, der es gelungen iſt, mit einer neuartigen Taucher⸗ glocke ſämtliche 33 im Boot noch lebenden Beſatzungsange⸗ hörige zu retten, nachdem die reſtlichen 26 anſcheinend be⸗ reits vorher umgekommen waren. Ebenſo ſind wir über⸗ zeugt, daß auch bei der„Thetis“ alles nur Menſchenmög⸗ liche zur Rettung geſchehen iſt, obwohl hierbei nur 4 von etwa 90 Beſatzungs⸗ und Werftangehörigen dem Tode ent⸗ ronnen ſind. Bei dem franzöſiſchen U⸗Boot muß wegen der großen Waſſertiefe mit dem völligen Verluſt von Boot und Beſatzung gerechnet werden. N Zum beſſeren Verſtändnis dafür, wie ſolche Unfälle ent⸗ ſtehen können, iſt es nötig, zunächſt die Tauch⸗ und Angriffsmanöver des U⸗Bootes zu erläutern, bei denen in erſter Linie Gefahrlagen entſtehen können. Bei der Ueberwaſſerfahrt, die mit Dieſelmotoren erfolgt, hat das U-Boot, wie jedes andere Fahrzeug, Auftrieb, da die Tauchzellen mit Luft gefüllt ſind. Zum Tauchen wird der Auftrieb beſeitigt, indem die Tauchzellen mit Waſſer„geflutet“ werden. Dieſelzuluftmaſt und Auspuff müſſen ebenſo wie alle Luken und Verſchlüſſe vorher gut geſchloſſen ſein. Zur Unterwaſſerfahrt wird auf die elektri⸗ ſchen Maſchinen übergegangen, die aus Akkumulatoren ge⸗ ſpeiſt werden, da unter Waſſer keine Luftzuführung möͤg⸗ lich iſt. Die im Boot befindliche Luft reicht für viele Stun⸗ den für die Atmung der Beſatzung aus und kann bei ein⸗ tretender Verſchlechterung durch Zuſatz von Sauerſtoff und Reinigung durch Kalipatronen noch längere Zeit hindurch friſch gehalten werden. Das U-Boot kann Tiefen bis z u 10 0 m aushalten Meiſt wird jedoch auf Sehrohrtiefe geſteuert, wobei das ausgefahrene Sehror noch oben über die Waſſeroberfläche hinausragt. Die Tiefenſteuerung ge⸗ ſchieht mit Hilfe von Tiefenrudern, nachdem das Boot zu⸗ nächſt für die Normaltiefe gut ausgewogen worden iſt. Dieſe an ſich einfachen Vorgänge erfordern einen erheblichen Auf⸗ wand an komplizierten Geräten. Auf ſehr engem Raum iſt eine große Nach von Handrädern, Hebeln und Anzeige⸗ vorrichtungen, Rohr⸗ und Kabelleitungen zuſammenge⸗ drängt Es iſt daher nicht ausgeſchloſſen, daß durch falſche Bedienung oder Fehler im Material Verſager eintreten, die infolge der Unterwaſſerfahrt des U⸗Bootes für Boot und Leben der Beſatzung dann leicht zu ſchweren Fol⸗ gen führen können. Der Unterwaſſerangriff wird im Frieden genau wie im Kriege durchgeführt. Lediglich die feindliche Gegen⸗ wirkung durch Waſſerbomben und abſichtliche Rammſtöße fällt im Frieden fort. Wenn es dem U⸗Boot nach langer Tauchfahrt gelungen iſt, in die Nähe des anzugreifenden Verbandes zu kommen, gilt es noch die U⸗Bootſicherung zu durchbrechen. Dieſe beſteht aus ſchnellen wendigen Fahr⸗ zeugen, wie Zerſtörern, Torpedobooten oder U⸗Bootsjägern. Sie umſchwärmen das eigentliche Ziel, einen Kriegsſchiffs⸗ verband oder Geleitzug, mit hoher Fahrt und Zickzackkur⸗ ſen, um das U⸗Boot nach Möglichkeit am Angriff zu hin⸗ dern. Oft kann hierbei das Sicherungsfahrzeug nach einer plötzlichen Wendung genau auf das UI⸗Boot zulaufen. Dann heißt es„ſchnell auf 16 m gehen“ um das Fahrzeug au 1——.. A 16 Im geeignekſten Augenblick, als Fräulein Hiebler alle Minuten den Verzweiflungsſchrei ausſtößt:„Hier fehlt Bedienung!“, erſcheint die junge Frau Weſterhold, ge⸗ borene Tellmann, mit ihrer fünffährigen Tochter und ver⸗ langt, daß man ihr Puppenlappen und Spitzenreſte her— ausſuche. Und während Fräulein Paulig alle Kunden ſtehen⸗ läßt, um vor Frau Weſterhold zu liebedienern, klettert die reizende Lilo mit den ſchmutzigen Stiefeln auf einen ſamt⸗ bezogenen Stuhl und zerrt mit triefnaſſen Wollhand⸗ ſchuhen an den zartfarbigen Chiffons. 5 „Laß das!“ ſagt Mara zornbebend, während ſie be⸗ dient, mißt, rechnet, aufſchreibt. Lilo denkt nicht an Gehorſam, und Frau Weſterhold plaudert angeregt. „Lisbeth!“ ruft Mara, zitternd vor Wut.„Pack mal hier weg, eh du irgend was anderes tuſt!“(Eben hat Fräulein Paulig Lisbeth beordert, aus dem Lager den Kaſten zu holen, der für die gnädige Frau bereitſteht.) „Aber ſchleunigſt, ehe hier ein Unglück geſchieht!“ Ihr Ton iſt ſo, daß Lisbeth gehorcht, nachdem ſie ein paarmal mit offenem Mund hin und her geſehen hat. „Ach Jottedoch, det Unglick is ſchon paſſiert; Seh'n Se mal: Hier is un naſſer Fleck— der jeht durch den halben Ballen durch!“ „Rufen Sie Fräulein Hiebler her, Lisbeth! Sofort!“ Sie muß ſehr böſe ſein, wenn ſie Sie zu Lisbeth ſagt. „Die kann det ooch nicht mit'n ſonnigen Lächeln wie⸗ der ufftrocknen!“ murmelte Lisbeth melancholiſch, ehe ſie kopfſchüttelnd verſchwindet. Der Andrang hat etwas nachgelaſſen. Fräulein Hiebler hat Zeit, zu erſcheinen, und beſieht ſich den Schaden.„Ach Gott, ach Gott— aber nein doch!“ Es iſt Fräulein Hiebler ſehr peinlich, gerade Mara etwas ſagen zu müſſen.„Aber, Fräulein Holm, was machen wir denn da? Es iſt mir ſchrecklich unangenehm— aber wer ſoll denn den Schaden tragen? Warum räumen Sie denn ausgerechnet dieſe teueren Stoffe nicht weg? Sie ſind doch ſchließlich verantwortlich!“ „O nein!“ ſagt Mara hohnlächelnd.„Ich glaube nicht, daß ich verpflichtet bin, hinter Fräulein Paulig herzu⸗ raumen, wenn ſie alles ſtehen und liegen läßt, um Privat⸗ unterhaltung zu führen.“ „ Sſſt, Fräulein!“ ziſcht Frau Weſterhold ſehr un⸗ gnädig.„Sie ſehen wohl nicht, daß da vorn noch Kund⸗ ſchaft iſt? Sie ſind hier nicht auf dem Wochenmarkt Komm jetzt da runter, Lilo!“ i Und Lilo wird unſanft am Arm von dem Stuhl gezerrt, auf dem ſie immer noch herumklettert, und fängt wie auſ Kommando ein Gebrüll an, als wolle man ſie zur Schlachtbank ſchleifen. Frau Weſterhold verſchwindet mit ihr in den hinteren Räumen. 55. ———— untertauchen. Es kann aber auch vorkommen, daß der Kommandant die Gefahrlage nicht rechtzeitig erkannt hat oder daß im entſcheidenden Augenblick die Tiefenſteuerung verſagt oder eine ſchwere See das Boot an die Oberfläche wirft, ſodaß die Gefahr des Zuſammenſtoßes gegeben iſt. Iſt jedoch das Sicherungsfahrzeug untertaucht worden, und hat das donnernde Geräuſch der Schrauben wieder abge⸗ nommen, ſo befiehlt der Kommandant„Auf Sehro hr⸗ tiefe gehen!“ Inzwiſchen kann ſich die Lage plötzlich geändert und der Schiffsverband zufällig gerade auf das U-Boot zugedreht haben Dann muß wieder ſchnell„auf Tiefe“ gegangen werden, und zwar auf minſteſtens 20 bis 30. m, entſprechend dem größeren Tiefgang des Schiffes. Wieder entſteht dieſelbe Gefahrlage, wie oben geſchildert. Natürlich wird bei Friedensübungen das Sicherungsfahr⸗ zeug bzw das Zielſchiff ſofort abdrehen, falls es das Seh⸗ rohr noch rechtzeitig erkannt hat. Hat nun das U-Boot in⸗ folge eines Rammſtoßes oder bereits beim Tauchen in⸗ folge eines Bedienungs⸗ oder Materialfehlers Waſſer⸗ einbruch, ſo hängt es von der eingedrungenen Waſſer⸗ menge ab, ob das Boot durch Ausblaſen der Tauchzellen mit Druckluft noch genügend Auftrieb hat um an die Ober⸗ fläche zu kommen. Meiſt wird es jedoch wegen des ohne⸗ hin geringen Waſſerauftriebs anfangen zu ſinken. Welche Sicherungsmaß nahmen ſin d geſehen, um Unglücksfälle nach Möglichkeit zu meiden? 3 Oberſter Grundſatz bei der Konſtruktion und Ausrüſtung ſowie beim Bau und bei der Ausbildung der Beſatzung iſt es, vor allem Tauchpannen durch Bedienungs- oder Materialfehler von vornherein auszuſchlie ßen oder wenigſtens ihre Folgen auf das geringſte Maß herabzu⸗ drücken Hierbei ſind die reichen Erfahrungen aus der Kriegs⸗ und Vorkriegszeit weiteſtgehend berückſichtigt wor⸗ den. Bei der Konſtruktion und Ausrüſtung ſind überall, wo durch menſchliches Verſehen oder Materialfehler Verſagen auftreten könnten, nach Möglichkeitmehrfache Sicher⸗ heiten vorgeſehen. Hierfür einige Beiſpiele: Bei allen Ein⸗ und Austritten von Luft⸗ und Waſſerrohren ſind dop⸗ pelte Verſchlüſſe vorgeſehen, ſodaß bei Undichtigkeiten oder verſehentlichem Offenlaſſen des einen Verſchluſſes immer noch ein zweiter das Eindringen von Waſſer beim Tauchen verhindern kann. Mehrere druckfeſte Schotten bewirken, daß ein etwaiger Waſſereinbruch auf einen oder höchſtens zwei Räume beſchränkt bleibt. Bei Ausfall der elektriſchen Be⸗ dienungsanlage für die Tiefenruder können dieſe ſo⸗ fort auf Handbetriebe umgeſchaltet werden. Verſagt das elektriſche Licht, ſo kann im gleichen Augenblick eine Notbeleuchtung in Betrieb genommen werden. Au⸗ ßerdem iſt jeder Mann mit einer Taſchenlampe ausge⸗ rüſtet. An den Torpedorohren verhindern ſinnreiche Ver⸗ blockungen, daß z. B. der Bodenverſchluß am inneren Rohr⸗ ende geöffnet wird, ſolange die Mündungsklappe am äuße⸗ ren Rohrende offen ſteht. * 3 N vor ⸗ ber⸗ Zum Füßrer der Landesgruppe Südweſt ernannk. Der Chef der Techniſchen lfe hat den bisherigen kommiſſariſchen Führer der Landesgruppe Südweſt der Techniſchen Nothilfe, Dipl.Ing. Oskar Hölzle, zum Führer der Landesgruppe Südweſt ernannt. Der neue Führer der Landesgruppe, ein gebürtiger Stuttgarter, ſteht im 51. Le⸗ bensjahr. Nach dem Tode des Landesführers Senfft wurde er mit der kommiſſariſchen Führung beauftragt. Bis dahin 11 5 er die Ortsgruppe Stuttgart der Techniſchen Not⸗ ilfe. 8 2 Venn Gott ſei Vant kommt in dtieſem Augenbltck ... Sie muß ſehr liebevoll empfangen werden, wenn ſie jetzt nach Hauſe kommt, ſehr umſorgt und verhätſchelt. Sie tut nichts mehr heute— ſo viel ſteht feſt; ſie zieht ſich den warmen Morgenrock an und trockene, weiche Schuhe, kauert ſich in die Sofaecke und rührt ſich nicht. Und ganz beſtimmt betritt ſie mit keinem Schritt die Küche; ſie kann Lottes freches Geſicht heut nicht mehr vertragen. Es muß alles hell und warm und gut um ſie ſein, damit ſie ſich von dieſem ſchrecklichen Tag erholen kann Zunächſt iſt es nicht hell, als ſie die Tür aufmacht. Es brennt nur die kleine Lampe auf dem Schreibtiſch, an dem Reinhold ſitzt, den Rücken ihr zugewandt, und irgend etwas ſchreibt oder zeichnet. Der Tiſch iſt noch nicht gedeckt. Das Zimmer iſt nicht gerade liederlich, aber auch nicht ſehr gut aufgeräumt. Es iſt natürlich viel zu voll, ſeit zwei Betten darin ſtehen, zwei Menſchen darin haufen. Frau Boßhardt gibt ſich keine beſondere Mühe mehr damit, und ein Mann, auch wenn er nichts anderes zu tun hat, iſt einfach nicht fähig, die Ordnung und Behaglichkeit zu ſchaffen, die eine Frau verlangt. Es iſt eine Junggeſellenbude und kein Heim, was ſie da erwartet. Sie dreht beim Eintreten den Schalter, und das grelle Licht zeigt ihr hundert Dinge, die ſie ſtören. Eigent⸗ lich hätte ſie jetzt— toderſchöpft wie ſie iſt— eine Stunde zu tun, um das Zimmer gemütlich zu machen. Merkwürdigerweiſe ſtört ſie aber am meiſten etwas, das ſonſt nicht dazu beiträgt, ein Zimmer ungemütlich zu machen, nämlich Blumen. Auf dem Schreibtiſch ſteht ein Strauß weißer und violetter Aſtern. Wie kommen die dahin? Peter bringt keine Blumen mehr mit; ſo viel Vernunft hat er endlich angenommen. „Es riecht abſcheulich hier!“ ſagt Mara, während Peter ihr den Mantel abnimmt.„Nach Herbſt und Moder und Begräbnis... Nein— bitte, gib mir einen Bügel! Der Mantel muß ſofort richtig aufgehängt werden; ich kann ihn nicht alle Tage plätten laſſen... Ach, das ſind dieſe ſcheußlichen Dinger, die ſo riechen... Haſt du doch wieder Blumen mitgebracht? Und warum dann dieſe Totenblumen? Mir iſt zwar ſterbenselend genug, aber zum Begrabenwerden noch nicht.“ „Na, hoffentlich nicht!“ ſagt Peter mit einem Verſuch zum Scherzen, holt brav den Kleiderbügel aus dem Schrank und wirft einen gleichgültigen Blick auf die Aſtern.„Ich hab ſie nicht mitgebracht. Die Lotte hat ſie mir hingeſtellt.“ 5 „Reizend!“ Mara zittert vor Empörung.„Mir ſagt ſie Frechheiten ins Geſicht, und dir ſtellt ſie Blumen ins Zimmer! Ich haſſe dieſes Zeug! Und den Geruch kann ich nicht aushalten— im Schlafzimmer noch dazu—, wo mir ſo ſchon der Kopf platzt... Du erlaubſt wohl— 2“ Schon hat ſie die Loggiatür aufgeriſſen und die Blumen ſamt dem Waſſer über die Brüſtung gekippft. davon geſprochen... haupt nicht mit einem Gedanken daran gedacht!“ Die Tränen ſtürzen ihr aus den Augen und rinnen ihr in den offenen, zitternden Mund. wichtigſte Tag meines Lebens! gegangen... Aber aus Niedertracht haben ſie mir nichts davon geſagt! Sie haben ſich gefreut, daß ſie es wiſſen und ich es vergeſſe! feiern! bunte Lichter kaufen— und— und— eine Handarbeit wollt' ich dir machen... Aber man kommt ja zu nichts! Man hat kein Heim— und man hat keine Küche Man hat nichts als Arbeit den ganzen Tag, ob man geſund iſt oder krank nichts, was einem ein bißchen Freude macht...“ Schultern: u e kommt bloß daher, daß ich vor fünfundzwa Ausgleichszuage der Dienſtperpflichteten Göring regelt Einſatz und Arbeikseinkommen. Berlin, 11. Juli. Der Beauftragte für den Vierjahres⸗ plan, Generalfeldmarſchall Göring, hatte ſeinerzeit bei der Einführung der Verpflichtung von Arbeitskräften zu ſtaats⸗ politiſch wichtigen Arbeiten angeordnet, daß die verpflich⸗ teten Arbeitskräfte auf ihrer neuen Arbeitsſtelle keine fi⸗ nanziellen Nachteile erleiden, ſondern nötigenfalls eine Ausgleichszulage erhalten Inzwiſchen iſt in verſchiedenen Fällen die Anſicht entſtanden, daß, beſonders bel Ver⸗ längerung der Verpflichtung, die Ausgleichszulage ent⸗ fällt Generalfeldmarſchall Göring hat deshalb den Reichs⸗ arbeitsminiſter angewieſen, dafür zu ſorgen, daß künftig die Ausgleichszulage in ſedem in Frage kommenden Jal ausgezahlt wird, bis die Verpflichtung aufgehoben wird. Sofern in beſonderen Fällen bisher durch den Wegfall der Ausgleichszulage außergewöhnliche Härten entſtanden ſind. hal der Generalfeldmarſchall die Auszahlung eines beſon⸗ deren härkeausgleiches angeordnet. Im Zuſammenhang damit hat Generalfeldmarſchall Göring eine ſtrenge Nachprüfun g angeordnet, welche Vorhaben als ſtaatspolitiſch wichtig zu gelten haben und demgemäß zur Verpflichtung von Arbeitskräften berechtigen Die Anerkennung dieſer und weiterer Bauten und Vorha⸗ ben als ſtaatspolitiſch wichtig wird der Generalfeldmar⸗ ſchall perſönlich entſcheiden, Mit dieſen beiden Anordnungen will der Generalfeld⸗ marſchall die Opfer, die die verpflichteten Arbeitskräfte durch die Aufgabe ihres bisherigen Arbeitsplatzes im Staatsintereſſe auf ſich genommen haben, auf ein unbedingt unerläßliches Maß beſchränken und entſprechend bewerten. Wohnungsbau im Bauland () Karlsruhe. In einer Sitzung des Beirates der Bad. Landeskreditanſtalt für Wohnungsbau hat der Bad. Miniſter des Innern als Vorſitzer des Beirates der Anſtalt die Durch⸗ führung einer Sondermaßnahme zur Verbeſſerung der Wohn⸗ gebäude von kinderreichen Kleinlandwirten im Bauland an⸗ geregt. In zweitägiger Bereiſung mit den zuſtändigen Sach⸗ bearbeitern des Miniſteriums und der Landeskreditanſtalt hat der Miniſter des Innern dieſe Sondermaßnahme zugun⸗ ſten des Baulandes eingeleitet und gemeinſam mit den jewei⸗ ligen Vertretern von Staat und Partei zahlreiche Gemeinden in den Landkreiſen Mosbach, Buchen und Tauberbiſchofs⸗ heim beſucht. Er konnte hierbei in die teilweiſe noch recht ſchlechten Wohnungsverhältniſſe der bäuerlichen Bevölkerung in manchen Gemeinden des Baulandes Einblick nehmen und die im Einzelfall geeigneten Maßnahmen zur Beſeitigung die⸗ ſer Zustände anregen. Nach dem Ergebnis der örtlichen Beſichtigungen wird die Bad. Landeskreditanſtalt für Wohnungsbau kinderreichen Kleinlandwirken zur Schaffung neuer Wohn⸗ oder Schlaf⸗ räume in überbelegten Wohnungen oder zur baulichen Ver⸗ beſſerung ſolcher Wohnungen iſt den drei Landkreiſen des Baulandes einen Betrag bis zu 250 000 Mark für verlorene Zuſchüſſe ſowie ausreichende Mittel zu verbilligten Darlehen zur Verfügung ſtellen. Jeder verankworkungsbewußte Deulſche beſchafft für ſich und ſeine Familie Volksgasmasken! 5 „Nett, daß du die Vaſe nicht gleich mit hinunter⸗ geworfen haſt!“ bemerkt Peter anerkennend. Seine Ruhe bringt ſie noch mehr auf. Wahrſcheinlich findet er ſie auch noch komiſch in ihrem unbeherrſchten Zorn?„Am liebſten hätt' ich's getan! Möchteſt du mir aber nicht eine Erklärung geben, was dieſes freche Gör dazu berechtigt, dir in meiner Abweſenheit Blumen aufs Zimmer zu bringen? Denkt ſie, wenn ſie ſich bei dir ein⸗ ſchmeichelte, könnte ſie mich wie einen Putzlappen be⸗ handeln? Es wäre deine Sache geweſen, die Blumen aus dem Fenſter zu werfen— aber vor ihren Augen! Viel⸗ leicht hätte ſie daraus gelernt, wie ſie ſich deiner Frau gegenüber zu benehmen hat. Aber du wirſt dich doch um Gottes willen nicht meinetwegen mit Frau Boßhardt anlegen! Du keunſt ſie ja viel länger als mich, du ver⸗ llehſt dich ausgezeichnet mit ihr und dieſem kleinen Bieſt. Wahrſcheinlich ſeid ihr alle froh, wenn ich ſtörendes Ele⸗ ment aus dem Hauſe bin; dann habt ihr es wieder ſchön gemütlich wie früher. Ordentlich aufzuwiſchen, das hält ſie ja nicht mehr für nötig! Das könnt ich vielleicht auch noch machen, nachdem ich zehn Stunden gearbeitet habe? Aber das ſtört dich ja nicht! Du biſt gerührt und begeiſtert, wenn ſie dir für'n Groſchen Blumen ins Zimmer ſtellen . Dir ſtellen ſie Blumen herein! Wenigſtens haſt du ja das richtige Gefühl, daß du nicht ſagſt: uns“!“ „Aber, liebſter Schatz, das iſt doch— das hab ich doch nur geſagt...“ Er macht ein tödlich verlegenes Geſicht.„Das wiſſen ſie wohl noch vom vorigen Jahr— daß ich heute Geburtstag hab...“ „Peter! Nein... Ach, Peterle!“ Sie ſteht wie er⸗ ſtarrt, und ihr zorniges Geſicht verzieht ſich zum Weinen. „Das iſt ja ſchrecklich! Vorige Woche haben wir noch Ach, Peter, und heut hab ich über⸗ „Aber, Süßes, das iſt doch kein Grund zum Heulen?“ Er nimmt ſie zärtlich in die Arme und führt ſie wie ein kleines Kind in die Sofagecke.„Das tſt doch vollkommen belanglos! Ich hätt' es überhaupt nicht erwähnt, wenn ich dir nicht Blumen hätte geben müſſen. Ich hab dieſen Tag nicht ſo wichtig genommen.“ eine Erklärung für dieſe blödſinnigen „Aber ich!“ ſchluchzt Mara.„Für mich iſt es der Und der iſt ſo vorbei⸗ Ach, Peter, und ich wollte ſo gerne Ich wollte dir einen Kuchen backen und kleine Arbeit und Aerger dazu— Peter ſtreichelt beruhigend über ihr Haar, über ihre „Mein armer Liebling! Und der ganze ahren geboren bin!“ 25 * Deulſche Trachten in der Slowakei Reich, farbenfroh und geſchmackvoll. Zu den eigenartigen Schönheiten der Slowakei ge⸗ hört zweifellos der Reichtum an farbenfrohen Trachten, die ſich beſonders im ſlowakiſchen Volke erhalten haben. In den deutſchen Sprachinſeln ſind die Volkstrachten faſt völlig verſchwunden, werden wenigſtens am Alltag kaum mehr getragen. Die Tracht der Männer iſt ſchon vor dem Kriege abgekommen. Meiſt tragen die Männer, ſoweit ſie ſich nicht überhaupt mit modernen Konfektionsanzü⸗ gen bekleiden, als deutſche Tracht hohe Stiefel, dunkle, meiſt ſchwarze Hoſe und einen ebenſolchen doppelreihigen Rock, weißes Hemd ohne Krawatte und dazu einen ſchwar⸗ zen runden Filzhut. Dies gilt faſt für alle deutſchen Orte, beſonders in der Umgebung Preßburgs. In der Zips und der Deutſch⸗Proben⸗Kremnitzer Sprachinſel haben ſich dagegen die deutſchen Volkstrachten weit beſſer erhalten. In der Preßburger Sprachinſel wird in jüng⸗ ſter Zeit der weiblichen Volkstracht wieder mehr Beach⸗ tung geſchenkt und lebt wenigſtens bei Feſten und Ver⸗ anſtaltungen wieder auf. Muſtergültig iſt hier vor allem die Tracht der Limbacher, bekanntlich der einzige noch rein deutſche Ort am Karpatenhang bei Preßburg. Im Kremnitzer Gebiet kann man vereinzelt auch noch Männerkleidung aus weißer, ungefärbter Schafwolle, wie bei den Slowaken, mit bunten Schürzen verziert, an⸗ treffen. Die weibliche Tracht iſt in den deutſchen Ge⸗ meinden der mittleren Slowakei zumeiſt noch erhalten und wird auch am Alltag bei der Arbeit getragen. Sie iſt in den einzelnen Dörfern im Grunde dieſelbe, es ſind dieſelben Kleidungsſtücke, doch haben ſich in den einzelnen Orten in bezug auf Schnitt, Stoff, Farbe und kleinere Zutaten Eigenheiten entwickelt, ſo daß man aus der Tracht feſtſtellen kann, aus welcher Ortſchaft die Trägerin ſtammt. Die Feſttracht der Mädchen und jungen Frauen beſteht dort aus einem„Bändelhemd“, d. i. ein Unter⸗ rock, oben mit einem weiß⸗rot⸗geſtreiften Anſatz, der mit zwei Bändern über den Schultern befeſtigt wird. Die⸗ ſer Anſatz bleibt zwiſchen dem bunten Mieder, dem„Bruſtfleck“, und der Schürze ſichtbar. Darüber kommt oben das Unterleibchen mit Bauſchärmeln, dar⸗ über der„Bruſtfleck“, das Mieder gewöhnlich mit roter Grundfarbe und grünem geblumten Einſatz aus Seide oder mit umgekehrter Anordnung der Farben. Ueber dem Unterrock wird der ſchwarze pliſſierte„Faltenrock“ getragen mit einem fingerbreiten weißen Saum, darüber eine weiße, ſpitzenbeſetzte Schürze. Die Verſchiedenheit in der Tracht der einzelnen Dörfer kommt beſonders in der verſchiedenen Farbengebung und in verſchiedenem Schnitt des Bruſtflecks zum Ausdruck, auf deſſen Aus⸗ ſchmückung große Sorgfalt verwendet wird. In man⸗ chen Dörfern wird auch über oder unter dem Mieder ein meiſt ſelbſtgeklöppeltes Spitzentuch getragen, das über der Bruſt gekreuzt wird. In der kalten Jahreszeit wird über dieſe Kleidung eine dunkle Jacke angezogen. Die Alltags⸗ tracht iſt einfacher und beſteht aus einem Faltenrock, einer Schürze und dem Kopftuch, das bei Frauen ſchwarz, bei Mädchen in lichten Farben gehalten iſt. In der Zips zeigen die Volkstrachten nach den Land⸗ ſchaften, dem Oberland, dem Niederland und dem Göll⸗ nitztal, wo die ſogenannten„Gründler“ ſitzen, weſentliche Verſchiedenheiten auf. Allerdings zeigen die Frauentrach⸗ ten als gemeinſame Grundform die Zerlegung des Ober⸗ kleides in Rock,„Kittel“ genannt, und Leibchen, wie dies auch ſeit dem 16. Jahrhundert bei vielen Volkstrachten in Deutſchland der Fall iſt. Die Mädchen im Oberland, d. i. am Oberlaufe des Opperfluſſes, tragen auf dem gro⸗ ben Hemd unten mehrere Kittel, oben kurze Bauſchärmel mit einem Leibchen aus feiner weißer Leinwand, darüber das„Leibel“(Mieder) aus grünem, rotem, blauem, ſchwar⸗ zem oder anderem Tuch bzw. Seide. Es iſt reich ver⸗ ſchnürt und wird entweder mit„Gürtelknöpfen“ aus Zinn oder Silber oder mit ebenſolchen Spangen geſchloſ⸗ ſen. Vom Hals zieht ſich beiderſeits das bunte Hals⸗ tuch herab. Bei kühler Witterung ziehen die Mädchen über das Leibel noch das farbige„Schlußröckelchen“ an, die Frauen aber immer— alſo ſelbſt im Sommer— die loſe Jacke aus dunkelblauem oder ſchwarzem Stoff mit enganliegenden Aermeln oder eine Art Jacke aus ſchwar⸗ zem oder braunem Stoff mit kurzem Schöſſeteil. Die Haube der Frauen iſt aus ſchwarzem oder buntem Seiden⸗ ſtoff, die nach ſchleſiſcher Art auch Haar und Ohren ganz bedeckt. Außerdem tragen ſie auf dem Kittel das breite Vortuch, Schürze, oder an Wochentagen den bedeutend ſchmäleren Schurz. Im Gegenſatz zu der genähten Haube im Oberland iſt die Haube der Niederländer Bäuerin im⸗ mer geklöppelt, ſchwarz mit weißen Verzierungen und läßt vorn das Haar und die Ohren unbedeckt. Auch ſonſt weift die Tracht im Niederland eine Reihe von Abwei⸗ chungen auf, vor allem durch das Tragen bunter Maſchen und Bänder. Die Feſtkleidung der Metzenſeifner Frauen, die den„Gründlern“ zugezählt werden, iſt beinahe ganz aus Seide. Die Tracht der Männer in der Zips zeigt ſchon einen magyariſchen Einſchlag mit reichen Verzierun⸗ gen. wird aber nur ſehr ſelten getragen. Sonialismus, wie Rdolf ffitter ihn uns lehrt, heißt vorbehaltloſen Dienſt an der Semeinſchaſt. Eniſchließe dich 5 zur miigliedſchaſt in der 80. — 4 7 Pac 7 Pihze ſind Leckerbiſſen kin Wort an die Hausfrauen In jedem Jahre fordern die Pilze ihre Opfer. Un⸗ kenntnis der Pilzarten und falſche Behandlung der geſam⸗ melten Schwämme ſind die Urſachen. Leider ſind es nur wenige Frauen, die ſich ernſtlich mit dem intereſſanten Ge⸗ biete der Pilzkunde befaſſen. Aus einer gewiſſen Bequem⸗ lichkeit heraus lehnen ſie es ab; dazu kommt, daß die Furcht vor giftigen Pilzen zu der Annahme verführt, jeder von dieſen Burſchen ſei ein Dämon, der den Menſchen Tod und Verderben bringt. Das iſt eine irrige Anſicht. Es gibt bei uns in Deutſchland über 200 eßbare Pilze und ſieben erwieſene giftige(einige Pilzſorten ſtehen außer⸗ dem im Verdacht, giftig zu ſein). Woran ſoll man aber die Pilze erkennen? Da gibt es nur eine Antwort: Hin⸗ aus in den Wald und in die Heide; mit Hilfe eines guten Pilzebuches wird es möglich ſein, eine ganze Anzahl ken⸗ nenzulernen. Vor allem ſind es die giftigen, die man gar nicht genug an Hand des Buches prüfen und ſtudieren ſoll. Tauſende von Zentnern ſchönen, ſchmackhaften Pilz⸗ fleiſches wachſen in den Wäldern, und unendlich viele ver⸗ Aufnahme: Jungblui⸗Bavaria— M. Fliegenpilze— ſie ſind ſehr giftig. faulen und verkommen nur darum, weil wir uns nicht die kleine Mühe machen, ſie ernſtlich anzuſchauen. Manche Frau könnte der Familie jeden Tag in der Sommerzeit bis Mitte Oktober den Genuß herrlicher Pilzgerichte ver⸗ ſchaffen. Aber nein:„Pilze eſſen wir nicht!“ Abgeſehen von dem köſtlichen Geſchmack, haben die Pilze einen Nähr⸗ wert wie junges Gemüſe; deshalb wäre es wirklich zu wünſchen, daß ſie mehr und mehr als Nahrungsmittel er⸗ kannt und beachtet würden. Während viele Stadtmenſchen längſt die Pilze zu den Leckerbiſſen rechnen, ſind es gerade die Landleute, die dieſen abweiſend gegenüberſtehen. Ja, dieſe Pilzeabſcheu vererbt ſich geradezu von Mutter auf Tochter, ohne daß auch nur ein Pilz je über ihre Zungen gegangen war. Vorurteil und Angſt laſſen die Pilze nicht auf den Mittagstiſch kommen. Zu dem Sammeln und der Behandlung von Pilzen kurz folgendes: Grundſätzlich ſoll man nur junge und friſche Pilze ſammeln. Man ſchneidet ſie am beſten kurz ab oder dreht ſie aus der Erde. Sand⸗, Nadel⸗ und Laub⸗ reſte werden am Fundort entfernt. Daheim müſſen ſie noch einmal gründlich durchgeſehen werden. Nur der Pilz darf in den Kochtopf wandern, der ohne Zweifel für echt befunden iſt. Richtig iſt es, wenn die Pilze noch am Sam⸗ meltage verſpeiſt werden, andernfalls bewahrt man die eingeſammelten Schätze an einem kühlen, luftigen Orte höchſtens einen Tag auf. Eine im Regen geſammelte und im Ruckſack verſtaute Pilzgeſellſchaft vermag dem Beſitzer als ſichere Fahrkarte ins Jenſeits dienen, wenn er dieſel⸗ ben noch eine Nacht im luftdichten, warmen Raume ſtehen⸗ läßt. In dieſem Zuſtande riechen die Pilze heftig und find breiig. Es ſterben viel mehr Menſchen faulten, nicht richtig behandelten giftigen. an dieſen alten, ver⸗ Pilzen als an den Zur Sicherheit— durchgeſtrichen. Falſchgeld wird an⸗ ſcheinend zur Zeit in England in großem Umfange her⸗ geſtellt. Scotland Pard iſt auf der Jagd. Man hat ſchon manchen Falſchgeldfabrikanten geſucht und zur Strecke ge⸗ bracht. Aber nur einmal ließ ſich ein engliſcher Miniſter dazu herbei, ſelbſt ein ſolches Gerät in Bewegung zu ſetzen. Man fing einen ſehr talentierten Fälſcher, der darauf be⸗ ſtand, daß der Finanzminiſter Sir Baſile Thomſon ſelbſt ſeine Einrichtungen anſehe. Dieſer brachte den Schatz⸗ kanzler Reginald Kenna mit. Kenna konnte angeſichts der ſchönen Apparate der Verſuchung nicht widerſtehen, ein⸗ mal an der Maſchine zu drehen und einige Banknoten her⸗ vorzuzaubern. Sie waren gut geraten. Der Miniſter be⸗ trachtete die Noten von allen Seiten und war von ſeiner Arbeit entzückt. Aber ehe er ſie in die Taſche ſteckte, um ſie ſeinem Privatmuſeum einzuverleiben, zog er ſeinen Hermann Müllers erſter Grand⸗Prix⸗Preis im Großen Preis von Frankreich. In neuer Rekordzeit und mit einem Stundenmittel von 169,38 Kilometer ge⸗ wann der frühere Deut⸗ ſche Motorradmeiſter Her⸗ mann P. Müller in der Motorenſchlacht von Reims den 3. Großen Preis von Frankreich und erfocht im Auto⸗Union⸗ Rennwagen ſeinen erſten Sieg. uſer Bildtele⸗ gramm: Von Kamera⸗ männern umlagert, nimmt der Sieger die Glück⸗ wünſche ſeiner Freunde entgegen. Weltbild(M). 0 1 . Füllfederhalter heraus und ſchrieb quer über die Noten: „Gefälſcht.“ Womit einerſeits zum Ausdruck gebracht wurde, daß die Noten, die ein Miniſter gefälſcht hatte, ausgezeichnet waren, während andererſeits dieſe Anmer⸗ kung beſagte, daß auch ein Miniſter einmal vergeßlich ſein kann und vielleicht ſogar kein Geld in der Taſche hat. Geſchichte eines ſeltſamen Geſchenkes Araber ſtiftete Halsband im Werte von 30 Millionen Franken. Eine ſeltſame Geſchichte wird aus der Gegend um St. Nazaire bekannt. In Riom wohnten vor etwa fünf⸗ zehn Jahren ein Franzoſe und ein Araber, und beide arbeiteten täglich miteinander im gleichen Unternehmen. Die Tage vergingen ohne große Aufregung und ohne Senſationen. Eines Tages übergab der keineswegs begüterte Araber ſeinem Freund ein ziemlich großes Halsband und ſagte ihm, es ſei für deſſen kleines Töchterchen im Alter von vier Jahren beſtimmt. In den folgenden Jahren kamen die beiden Freunde auseinander. Der Araber ſah den Franzoſen und dieſer den Araber nie wieder. Der Mann nahm das geſchenkte Halsband in Verwahrung, da ſeine Tochter für den Schmuck noch kein Verſtändnis hatte, und legte es in eine Schublade. Mit der Zeit wurde es ganz und gar vergeſſen. Vor fünf Jahren zog die Familie des Franzoſen von Riom nach St. Nazaire. Bei dem Umzug ſtieß man wieder auf das in der Schublade liegende Halsband. Da das Mädchen inzwiſchen erſt zehn Jahre alt geworden war, beſchloß die Mutter, das Schmuckſtück einmal anzulegen. Sie ging aber vorher zu einem Juwelier, um einige Perlen entfernen zu laſſen, da ihr die Kette etwas zu lang war. Der Edelſteinhändler betrachtete das Halsband einige Zeit, erkundigte ſich dann nach der Herkunft und bot der überraſchten Frau ſofort drei Millionen Franken. Es entſpann ſich eine Meinungsverſchiedenheit zwiſchen der Frau, die das Halsband nicht verkaufen, und dem Juwelier, der es abſolut haben wollte. Man rief ſchließ⸗ lich einen Sachverſtändigen hinzu, um das Schmuckſtück abſchätzen zu laſſen, und dieſer taxierte den Wert nach eingehender Prüfung auf 30 Millionen Franken! Das geſchah alles ſchon vor fünf Jahren. Die Be⸗ hörden erfuhren von dem geheimnisvollen Halsband, be⸗ ſchlagnahmten es zunächſt vorſichtshalber einmal und lei⸗ teten eine Unterſuchung ein, die fünf volle Jahre in An⸗ ſpruch nahm. In der Zwiſchenzeit wurde weder der Araber aufgefunden, der ſeinerzeit das Schmuckſtück ver⸗ ſchenkt hatte, noch konnte ſonſt jemand ermittelt werden, der als rechtmäßiger Eigentümer betrachtet werden konnte. Deshalb haben die Unterſuchungsbehörden das herrliche Halsband dieſer Tage an die Familie zurückgegeben, der es einſt geſchenkt worden iſt. Das junge Mädchen, dem es ja gehört, iſt inzwiſchen 15 Jahre alt geworden und hat nun nach Recht und Geſetz das Anrecht, ein geſchenktes Halsband im Werte von 30 Millionen zu tragen. Die Fünflinge machen Schlankheitskur. Der Arzt der kanadiſchen Fünflinge, Dr. Dafoe, hat die Fünflinge einer ſtrengen Diät unterworfen, da ſie allmählich zu dick ge⸗ worden ſind. Die Fortſchritte, die ſie in dieſer Hinſicht gerade in der letzten Zeit gemacht haben, ſo erklärte Dr. Dafdve, konnten ihn nicht länger an dieſer Tatſache vor⸗ übergehen laſſen. Kartoffeln und andere fettmachende Nahrungsmittel ſind für die nächſte Zeit von der Ernäh⸗ rung der Fünflinge ausgeſchloſſen. Die Fünflinge wogen wenige Tage vor ihrem 5. Geburtstag jedes 23 Kilo. Sie haben allein im letzten Jahr rund ſechs Kilo zugenommen. E e e Rundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Rummern: 1 Morgenlied, Zeit, Wetter, Wiederholung der zweiken Abendnachtichten, landwirtſchaftliche Nachrichten; 6 Gymnaſtik anſchl.: Wiſſenswerkes und Praktiſches aus der Geſundbeits⸗ pflege; 6.30 Frühkonzert; 7 bis 7.10 Nachrichten; 8 Waſſer⸗ ſtandsmeldungen, Wekter, Marktberichte; 8.10 Gymnaſtit; 8.30 Morgenmuſik; 9.20 Für dich daheim; 9.30 Sendepauſe; 11.30 Volksmuſil und Bauernkalender, Wetter; 12 Mittagskonzert; 13 Nachrichten, Wetter; 13.15 Mittagskonzert; 14 Nachrichten; 0. i 15 Sendepause; 16 Nach⸗ mittagskonzert; 18. us Zeit und Leben; 20 Nachricht 22 Wetter, Sport; 24 1 5.— Donnerstag, 13. Juſi: f 10 Volksliedſingen; 10.30 Sendepauſe; 18 Abendſtänd⸗ chen; 19 Heißa, Kakhreinerle, ſchnür dir die Schuh, geſellige Unterhaltung; 19.45 Kurzberichte; 20.15 Der Diener zweier Herren, Luſtſpiel; 21 Hans Bund ſpielt; 22.30 Volks⸗ und Unterhaltungsmuſik. 5 Freitag, 14. Juli: 10 Raumordnung ſchafft Raummehrung; 10.30 Heim aufs Land; 10.45 Sendepauſe; 17 Muſik zum Tee; 18 Schallplatten; 19 Drei Tanzkapellen; 19.30 Kleine muſikaliſche Formenlehre; 19.45 Kurzberichte; 20.15 Sonne um jeden Preis; 21.15 Unterhaltungskonzert; 22.30 Kammermuſik; 23 Muſik zur Unterhaltung. 5 Samstag, 15. Juli: 10 Juſtus von Liebig, Hörfolge; 10.30 Sendepauſe; 15 Gute Laune; 17.30 Drei Walzer; 18 Tonbericht der Woche; 19 Operettenreigen; 19.45 Die Spielgefährten, Er⸗ ählung; 20.15 Bunter Tanzabend; 22.30 Wir bitten zum 3 Tanz.. Neichsſender Frankfurt a. M.: Donnerstag, 13. Juli: 11 Feier anläßlich des Beſuches des Reichsminiſters Ruſt; 12.20 Mittagskonzert; 14.45 Für unſere Kinder; 15.15 Sende⸗ pauſe; 18 Aus Arbeit und Beruf; 18.30 Tages Arbeit * Abends Gäſte, Hörfolge; 20.15 Orcheſterkonzert; 22.15 Zeit, Nachrichten; 22.25 Wetter, lokale Nachrichten, Sport; 22.30 Unſere Kolonien; 22.45 Volks⸗ und AUnterhaltungskonzert. Freitag, 14. Jul: N 8.25 Mutter turnt und ſpielt mit dem Kind; 10.30 Heim aufs Land; 10.45 Sendepauſe; 18 Zwiſchen Enkel und Ahn; 18.15 Sport der Woche und für den Sonntag; 18.30 Ja, fa, die Alten; 20.15 So was nennt man Capriolen, Schallplat⸗ ten; 22.20 Bilderbuch der Woche; 22.35 Unterhaltungs⸗ und Volksmuſik. 5 Samstag, 15. Juli: a 3.25 Deutſchland— Kinderland; 15 Bilderbuch der Goche; 15.15 Am Rande des alltäglichen Geſchehens; 15.30 Von ſchönen Blumen und Kräutlein am Wegrand; 18 And akends, wenn kein Dienſt mehr drückt.. 19.30 Bühne und Film im Rundfunk; 19.50 Schwimmländerkampf Deutſchland — Ungarn; 20,15 Unterhaltungskonzert; 22.30 Wir zum Tanz..„„ bitten .. A]—·˙... e eee C„ e