zeelun pan sva feine auvrphne 891510 2 . n 1 ö h a pn pon pig mefluge 1 cba zor aufe Deuleg dane grun igeles leren W do 400 Ino aged aun va FF nuebunulloch 28 dig m1 2 eg ee dcn er deen enen eee en Jet gab Heß uschnsg um udmumolne usanefzochug⸗eaznycz gun Bezugspreis: Monauſch Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Nr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. — Jages· und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 6. 39: 1130 39. Jahrgang Plumpe Bauernfängerei im Auftrage der britiſchen Regierung Berlin, 14. Juli. In den letzten Wochen wird Deutſchland mit einer Flut ſcheinbar privater Briefe überſchüktet, die mit der Poſt aus England kommen. Alle dieſe Briefe ſind geſchrieben wor⸗ den, um zu verſuchen, das deutſche Volk gegen ſeine Füh· rung aufzuhetzen. Wir haben dieſen britiſchen Bemühun⸗ gen bisher keine Beachtung geſchenkt, da ſie uns zu lä⸗ cherlich und zu unwichtig erſchienen. Neuerdings liegt wieder ein in großer Anzahl verbrei⸗ teter Brief von Stephen King⸗Hall vor, der in einer ſelten dummdreiſten Weiſe verſucht, den„lieben deutſchen Leſer“ anzugehen, um ſo im deutſchen Volke eine defaiti⸗ ſtiſche Stimmung zu erzeugen. Angeſichts der Tatſache, daß dieſer Brief in beſonders vielen Exemplaren nach Oeutſch⸗ land geſchickt worden iſt, haben wir in London nähere Er⸗ kundigungen nach der eigentlichen Urheberſchaft angeſtellt, deren Ergebnis verblüffend war. Beſonders gufunkerrichtete und eingeweihte Kreiſe haben nämlich feſtgeſtellt, daß Herr Stephen King⸗Hall gar nicht der Privatmann iſt, für den er ſich ausgibt, ſondern daß er im Dienſte der neugegründeten, unter der Leikung von Banſittart ſtehenden Propagandaabteilung des Foreign Of⸗ fice ſteht, und daß der engliſche Außenminiſter Lord Halifax perſönlich nicht nur dieſen Brief kennt, ſondern ſogar bei ſeiner Abfaſſung Pate geſtanden hat. Dieſer alſo beauftragte Herr Stephen King⸗Hall wendet ſich nun in ſeinem Brief an den„lieben deutſchen Leſer“ und teilt mit, daß er als britiſcher Marineoffizier von 1906 bis 1928 in der Königlichen Marine gedient hätte.„Warum ſchreibe ich Ihnen nun?“, ſo fragt er den Empfänger des Briefes.„Ich ſchreibe deshalb, weil ich den Frieden will.“ Herr King⸗Hall verbreitet ſich dann in längeren Ausfüh⸗ rungen über ſeine Kriegserlebniſſe und ſtellt feſt:„Ich weiß alſo, wie der Krieg ausſieht. Ich bin jetzt ein Mann von 46 Jahren mit drei Kindern, und ich will den Frieden, wenn ich ihn unter ehrenvollen Bedingungen haben kann. Der Durchſchnittsengländer ſei entrüſtet über die„ſtarre Art“, in der die deutſche Regierung das Abkommen von München verletzte, ſodaß er immer mehr zu der Ueberzeu⸗ gung komme, daß die deutſchen Führer, wenigſtens Ribbentrop, Goebbels und Himmler,„ganz unmögliche Men⸗ ſchen“ ſeien, mit denen man nie irgendwelche Abkommen treffen könne, die gehalten würden.„Ich gebe zu“, ſo fährt er wörtlich fort,„daß es ſchrecklich für Sie klingt, aber ich muß Ihnen ſagen, daß Hitlers Wort heute in England recht geringen Kurswert hat. Es beſteht nicht die geringſte Ausſicht dafür daß Großbritannien irgendwelche Konzeſ⸗ ſionen an Deutſchland macht, bevor das Vertrauen in Deutſchlands Wort wieder hergeſtellt iſt. Kolonien auszu⸗ händigen nach dem, was in Prag geſchehen iſt, iſt einfach keine praktiſche Politik.“ Herr King⸗Hall behauptet, daß in vielen Punkten die Politik Deutſchlands ja völlig unver⸗ ſtändlich ſei. Er will glauben machen, daß bis zum„Raub der Tſchechei“ die ganze Frage der deutſchen Kolonialan⸗ derüche in Großbritannien ernſthaft erörtert worden ſei. Die eutſche Regierung behaupte jetzt, daß Deutſchland einge⸗ kreiſt werde. Das geſchehe allerdings, wenn Deutſchlands politiſches Regime mit Gewaltlöſung anderer Völker Gebiet rauben wolle. Für England ſei ein wohlhabendes Deutſch⸗ land ein Aktivpoſten für den Welthandel. Der Kriegstreiber erörtert dann die Frage der Er⸗ bel gem bat ich ke ten eines Krieges und verſucht en Leſer mit dem Kriegseintritt Amerikas, der Blockade uſw. einzuſchüchtern. Er rät uns, von den Engländern Au⸗ Benpolitik zu lernen, und bietet uns an, wir ſollten den Engländern unſer Organiſationstalent, z. B. auf dem Gebiet des Straßentransports, zur Verfügung ſtellen. Er fährt dann wörtlich fort:„Es iſt wahr, daß Sie die Italiener zum Bundesgenoſſen haben. Aber die Italiener ſind knapp an Rohmaterialien und haben keine große Widerſtands⸗ kraft uſw.“(Es erübrigt ſich, auf die weiteren Beſchimp⸗ fungen der Italiener in dieſem Pamphlet einzugehen). „Zudem, wenn der Krieg vorüber iſt, was wird dann geſchehen? Zunächſt wird es einen Friedensvertrag geben, mit dem verglichen der Vertrag von Verſailles ein Kinder⸗ ſpiel iſt. Je mehr ich über dieſe Dinge nachdenke, deſto ſtär⸗ ker komme ich zu dem Ergebnis, daß Menſchen wie Sie und ich gemeinſam überlegen ſollten, wie wir dieſes törichte und ſchreckliche Ereignis verhindern können. Die endgül⸗ tige Entſcheidung liegt bei Ihnen. Es iſt Ihr Führer, nicht mein alter Premierminiſter, der das Signal zum Angriff eben wird, wenn alle Stricke reißen, und, offen geſtan⸗ en ich fürchte, daß Goebbels und Ribbentrop ihm wichtige Informationen vorenthalten. Ich glaube aber auch, daß das deutſche Volk einen ebenſo hohen Prozentſatz von intelligenten Männern und Frauen hat, wie jedes andere Volk(und vielleicht mehr als einige)“ . Ole, Brief ſchließt mit der Aufforderung, einmal„ſelb⸗ ſtändig“ nachzudenken, den Brief mit Freunden zu beſpre⸗ chen. und gegebenenfalls Bemerkungen dazu an herrn king ⸗Hall zu ſchicken:„Nehmen Sie kein Blatt vor den Mund, wenn Sie antworten, ich möchte wiffen, worin ich nach Ihrer Meinung Unrecht habe und worin Sie mit mir n ſind. Mit den beſten Grüßen Stephen King⸗ all. Wir fühlen uns verpflichtet, das deutſche Volk darüber aufzuklären, wie die engliſche Propaganda, die Herr Cham⸗ berlain vor einigen Wochen ankündigte, ausſieht. Wir ken⸗ nen dieſe Methoden Englands, mit denen es verſucht, einen Keil zwiſchen Führung und Volk zu treiben. Freitag, den 14. Juli 1939 Antwort an England Reichsminiſter Dr. Goebbels nimmt auf Grund der Tatſache, daß dieſer Brief in offiziellem Auftrag verfaßt und verſandt worden iſt, im„Völkiſchen Beobachter“ unter der Ueberſchrift„Antwort an England“ ausführlich dazu Stel⸗ lung. In dem Artikel heißt es: „Sie, Herr Stephen King⸗Hall, verſuchen ſich in einem Pamphlet, mit dem Sie eine Unmenge von deutſchen An⸗ ſchriften bedenken, wie Sie ſagen, an das deutſche Volk zu wenden. Wir hätten von der Tatſache, daß Sie ſich das Recht herausnahmen, mit der deutſchen Oeffentlichkeit einen Diſput zu beginnen und antideutſche Propagandaſchriften, als engliſche Liebesgaben verpackt, an weite Kreiſe des deutſchen Volkes zu wenden, überhaupt keine Notiz ge⸗ nommen, wenn Sie in der Tat, wie Sie ſchreiben, ein Privatmann wären. Nun aber hat ein für Sie un⸗ glücklicher, für uns aber um ſo glücklicherer Zufall uns Kenntnis davon gegeben, daß Sie im Dienſte des eng⸗ liſchen Foreign Office ſtehen, daß Ihre Briefe im Auftrage und unter gütiger geiſtiger Mithilfe von Lord Halifax ſelbſt geſchrieben, gedruckt und verſandt werden. Sie ſind alſo, faſt möchte man ſagen, offiziellen Charak⸗ ters, und dieſe Tatſache gibt allerdings der ganzen Sache eine andere Bedeutung. Sie ſagen, Sie wollten zum deutſchen Volke reden und wünſchen und erbitten von den Empfängern Ihrer Briefe Antwort. Dafür allerdings kann man nur dankbar ſein. Nehmen Sie kein Blatt vor den Mundl“, ſchreiben Sie. Dieſer freundlichen Aufforderung kann kein fühlendes Herz widerſtehen Alſo: Sie wenden ſich gleich in Ihrer Anrede an den„lieben deutſchen Leſer“. Daß er deutſch iſt, ſteht feſt; ob er lieb iſt, wollen Sie bitte nach Lektüre dieſer Antwort entſcheiden. Sie ſchreiben, Sie ſind britiſcher Marineoffizier und haben 21 Jahre, von 1906 bis 1928, in der Königlichen Marine gedient. Das iſt ſchon ſehr wichtig und aufſchluß⸗ reich! Dann dienten Sie alſo auch in jener königlichen Ma⸗ rine, die von 1914 bis 1918 eine Lebensmittelblockade ge⸗ gen Deutſchland durchführte und damit getreu den Prin⸗ zipien der allbewährten britiſchen Politik im Burenkrieg, der 27000 Burenfrauen und kinder in engliſchen Konzen⸗ trationslagern zum Opfer fielen, im Weltkrieg auch gegen wehrloſe Frauen und Kinder exerzierte und viele Hundert⸗ tauſende von ihnen— entgegen allen geſchriebenen und un⸗ geſchriebenen Regeln des Völkerrechts— dem Hungertode preisgab. Dr. Goebbels zählt dann Fälle engliſcher Grauſamkeiten bei der Erwerbung von überſeeiſchen Beſitzungen und in der britiſchen Kolonialpraxis auf, um dann fortzufahren: „And dieſe engliſche Kolonialpraxis möchten Sie gern an Deutſchland— zum wievielten Male verſuchen Sie das — auch einmal ausprobieren, nicht wahr? Erſt die Völker innerlich zerſetzen und ſturmreif machen, und ſie dann bru⸗ kal niederſchlagen! Das iſt die klaſſiſche engliſche Methode. Aber bei uns nicht! Wir haben das einmal 1918/19 erlebt. Das war für uns die ſchrecklichſte Lehre in unſerer Ge⸗ ſchichte. Jas paſſiert dem deutſchen Volke deshalb auch kein zweites Mal! Wenn ihr Experiment der nochmaligen Nie⸗ derwerfung des deutſchen Volkes gelänge, brauchten die Engländer wahrſcheinlich überhaupt nicht mehr zu arbeiten. Das läten dann ihrer Meinung nach jene Deutſchen für ſie, die heute nur erſt ihre„lieben Leſer“ ſind. Im übrigen hat ſich Ihre vorbildliche ſoziale Haltung unſeres Wiſſens in den engliſchen Elendsgebie⸗ ten noch nicht hinreichend herumgefprochen. Dort arbeiten die Arbeiter vielfach noch weniger, nämlich gar nicht, weil ſie ſeit Jahren arbeitslos ſind. Aber ſie leben auch dement⸗ ſprechend. Vielleicht vergeſſen Sie, feiner Herr, nicht, dem „lieben deutſchen Leſer“ das nächſte Mal darüber etwas zu erzählen. Sie wollen uns„völlig unabhängige Infor⸗ mationen geben. Die Frage lautet nur: wovon unab⸗ hängig? Wahrſcheinlich von der Wahrheit, von der die engliſchen Informationen ſich in letzter Zeit immer mehr emanzipiert haben! Sie ſchreiben deshalb weil Sie„den Frieden wollen?“ Das iſt wohl dieſelbe Friedens miſſion, die England in Verſailles veranlaßte, ein wehrloſes Volk abzuwürgen, es 14 Jahre lang zu unterdrücken. auszurau⸗ ben und auszuplüundern. Aus dieſem Geiſte hat man uns außer der Kriegs⸗ auch die Handelsflotte genommen, un⸗ ſere Kolonien geraubt und uns obendrein gequält und ge⸗ demütigt, wo man nur konnte. Warum haben Sie, feiner Gentleman, in dieſer langen Zeit nicht ein einziges Mal für den Frieden und für die Verſtändigung geſprochen und geſchrieben? Sie ſchreiben, Sie wüßten,„wie der Krieg aus⸗ ſieht“. Das weiß der Führer ſicher noch viel beſſer als Sie, denn er hat ja nicht den Krieg gegen Frauen und Kinder geführt, ſondern lag als Soldat faſt vier Jahre Engländern gegenüber. Deshalb hat er dafür geſorgt, daß 75 und die engliſchen Gentlemen uns nicht mehr überfallen konnen. England hat uns bis zum heutigen Tage den ehrenvol⸗ len Frieden vorenthalten. Sie haben uns zum Ueberfluß entgegen den feierlichen Verſicherungen unſere Kolo⸗ nien weggenommen. Sie wollen ſie als Mandate verwalten. Sie nutzen Ihnen gar nichts. Ihr Land iſt— wie viele Engländer zugeben— ſelbſt unfähig, ſie nützlich zu machen. Sie haben weder die Menſchen, ja vielleicht überhaupt gar nicht die Luſt dazu. Trotzdem geben Sie ſie Deutſchland nicht zurück. Warum nicht? Weil Sie Deutſch⸗ land aus lauter Machthunger nicht nur jene für England geforderten„ehrenvollen Friedensbedingungen“ vorenthal⸗ ten wollen, ſondern weil Sie unſer Volk zugrunde richten möchten. a„ i Nr. 162 Sie brauchen uns gar nicht mitzuteilen, was Sie in Großbritannien denken, das wiſſen wir längſt. Der Durchſchnittsengländer iſt, wie Sie uns mitteilen,„ſo entrüſtet über die nach ſeiner Anſicht ſchandbare Art, in der die deutſche Regierung das Abkommen von München ver⸗ letzte, daß er immer mehr zu der Ueberzeugung kommt, daß ihre Führer— wenigſtens Ribbentrop, Goebbels und Himmler— ganz unmögliche Menſchen ſind, mit denen man nie irgendwelche Abkommen treffen kann, die gehalten werden.“ Dann müßten dieſe Herren eigentlich zu Eng⸗ ländern honoris cauſa werden; denn das, was Sie ihnen zu Unrecht vorwerfen, iſt ja doch ſeit einigen Jahrhunderten das weſentliche Merkmal der engliſchen Politik geweſen. Die engliſche Diplomatie verſteht es immer, den Wortlaut von Verträgen ſo zu formulieren, daß, wenn es der briti⸗ ſchen Regierung einmal nützlich erſcheint, ſie zum Schaden der anderen Partei ihre eigene willkürliche Auffaſſung gel⸗ tend machen kann. Sie nehmen an, daß es ſchrecklich für uns klinge, aber Sie müſſen es uns ſagen,„daß Hitlers Wort heute in England recht geringen Kurswert hat“. Das klingt für uns gar nicht ſchrecklich. Schrecklich würde es nur ſein, wenn es umgekehrt wäre. Denn: Hitlers Wort gilt in Deutſchland. Vielleicht hängt ſogar das eine mit dem anderen zuſammen. Der Führer har die deutſche Nation groß und ſtark ge⸗ macht. Er wird deshalb von Engländern Ihres Schlages aus vollem und tiefſtem Herzen gehaßt. Darauf ſind wir nur ſtolz. Dieſer Haß iſt nicht nur für den Führer ſelbſt außerordenklich ehrenvoll. Er ſtärkt unſere Liebe zu ihm. Denn Sie, Herr Propagandakandidat, können natürlich doch 155 jene Deutſchen lieben, die an unſerem Volk Verräter ind. Sie fügen hinzu, es beſtehe„nicht die geringſte Aus⸗ ſicht dafür, daß Großbritannien irgendwelche Konzeſ⸗ ſionen an Deutſchland mache, bevor das Vertrauen an Deutſchlands Wort wiederhergeſtellt ſei“. Sie verkennen in gründlichſter Weiſe die Situation! Niemand bittet Sie um Konzeſſionen! Niemand erwartet ſolche! Wir fordern von Ihnen keine Gnade, ſondern unſer Recht! Wir ſtehen nicht als Bettler oder bittende Habenichtſe vor Ihren kapitaliſtiſchen Demokratien. Verweigert man uns unſer Recht, ſo werden wir uns dieſes Recht ſelbſt zu ſi⸗ chern wiſſen, nur ſoll man ſich dann nicht ſcheinheilig Aeg beklagen, daß Europa von einer Kriſe in die andere ürzt. In vielen Punkten, ſo ſagen Sie, iſt Ihnen„die Po⸗ litik Deutſchlands unverſtändlich“. Deshalb, werter Herr, ſind Sie ja auch erſt Kandidat, alſo Anfänger. Man kann in Ihrem Alter anſcheinend eben noch nicht alles begreifen! Um ſo verſtändlicher iſt die Politik des Füh⸗ reis dafür dem deutſchen Volk Machen Sie ſich doch nicht dümmer, als Sie ſind, halten Sie jedenfalls ſonſt aber das deutſche Volk nicht für dümmer, als Sie es ſelbſt zu ſein ſcheinen. Und nun verwahren Sie ſich dagegen, wenn wir England den Vorwurf machen, daß es den Verſuch unternimmt, Deutſchland einzukreiſen. Das ſagen wir nicht nur, das ſehen und erleben wir. Werfen Sie alſo nicht ſcheinheilig die Frage auf, warum England wohl wünſchen ſollte, uns einzukreiſen; denn die Antwort liegt allzu nahe: Um uns zu erledigen! Weil wir mit unſeren For⸗ derungen nach unſerem Lebensrecht England läſtig ſind. Daß ein wohlhabendes Deutſchland ein Aktiv⸗ poſten für den Welthandel ſei, iſt eine ganz neue eng⸗ liſche Theorie, die wir aus Ihrem Munde zum erſten Male vernehmen. Vor dem Weltkrieg behaupteten Sie das Gegenteil. Jedenfalls wird dieſe Ihre neue Erkenntnis auf das wirkſamſte unterſtützt durch einen großangelegten eng⸗ liſchen Warenboykott gegen Deutſchland in der ganzen Welt. Sie würden uns wirtſchaftlich den Hals zuſchnüren, wenn Sie könnten. Aber Sie können es Gott ſei Dank nicht mehr. Und dann verbreiten Sie ſich 10 über das Thema Krieg. 15 25 Sie werden lachen, aber es iſt ſo: Dieſes Thema wird heute in Deutſchland kaum diskutiert, Die ſogenannte Ner⸗ venkriſe gibt es nur bei Ihnen. Sie ſagen, es müßte„ein kurzer Krieg ſein, ein Blitzkrieg, das geben ſelbſt unſere Fachleute zu.“ Ob ein Krieg kommt, das hängt ganz von England ab. Wie er verläuft, laſſen Sie unſere 8 ſein. Wir haben nicht den Eindruck, daß England ger heule ſo ausge- zeichnete Chancen hat, um einen ſolchen Krieg ſieg reich zu beſtehen. Vielleicht wiſſen Sie das nicht, aber das deulſche Volk befindet ſich nunmehr in einer Verfaſſung, in der es enkſchloſſen iſt, ſeine nationale Ehre und Exiſtenz bis zum letzten Atemzug zu verkeidigen. „Wir ſollten von Ihnen lernen, wie man Außenpo⸗ litik betreibt.“ Das doch lieber nicht! Sie haben uns dafür in den letzten Jahren einen nur wenig befriedigenden Anſchauungsunterricht gegeben. Uns dagegen laden Sie ein,„zu Ihnen zu kommen und Dinge zu organiſieren, in denen in England Durcheinander herrſcht, wie z. B. im Straßentransport. Wir danken für Ihre Güte. Aber brin⸗ gen Sie Ihr Durcheinander nur ſelbſt in Ordnung. Wir ſind keine Weltverkehrspoliziſten. Außerdem ſcheint uns das größte Durcheinander augenblicklich im Gehirn engliſcher Propagandiſten zu herrſchen. Jedenfalls bringt uns Ihr Brief auf dieſen Gedanken. Und dann winken Sie liebenswürdigerweiſe für einen kommenden Krieg, den Sie als Schre gapenit an die Wand malen, mit der britiſchen Blockade. Genau ſo, wie im vergangenen Krieg, alſo Herr engliſcher Men⸗ ſchenfreund! Und dieſen Zynismus wollen Sie als gandgargument gegen uns verwenden, biſchen Bevölkerung durchgeſetzt werden könnte, oder ob ſig nicht vielmehr wie in Paläſtina einen neuen Unruhe⸗ faktor für die arabiſche Welt und für das Mittelmeer bilde. Notwendig ſei jedenfalls, daß die italieniſche Regle⸗ rung vor allen europäiſchen Staaten ſeine Vorbehalte gel⸗ tend mache und die gefährliche und zweideutige Poſition Frankreichs klarſtelle. Die Vorgänge in Syrien könnten für afrikaniſche Mandate einen Präzedenzfall ſchaffen. Be eichnend ſei in dieſer Hinſicht der kürzlich in der franzö⸗ ſiſchen Kammer eingebrachte Geſetzentwurf zur Einverlei⸗ bung Togos und Kameruns ins franzöſiſche Kolo⸗ nialreich. Die von der Einkreiſungspolitik geſchaffene Kriegsgefahr ſoll anſcheinend, wie das halbamtliche Blat abſchließend betont, durch die neueſte Mandatspolitik der Einkreiſungsmächte noch erhöht werden. Japans grundſätzliche Forderung Außzerordenkliche Kabinettsſitzung. Tokio, 13. Juli. In der außerordentlichen Kabinetts⸗ ſitzung, die in Anweſenheit aller Staatsminiſter und des Präſidenten des Staatsrates, Fürſt Konoe, ſtattfand, ſprach Außenminiſter Arita über die im engeren Miniſterrat bis⸗ ger gefaßten Beſchlüſſe. Arita hob beſonders folgende beiden Punkte hervor: 1. England ſoll der neuen Lage in China Rechnung kra⸗ gen und ſeine Tſchiangkaiſchek freundliche und ſomit anti japaniſche Politik ändern, die die gegenwärkige Lage in Sie ſagen:„Nach einem ſolchen Krieg würde es einten Frie⸗ densvertrag geben, mit dem verglichen der Verſailler Ver⸗ trag ein Kinderſpiel ſei!“ Und damit laſſen Sie die Katze aus dem Sack. Wir wiſſen alſo, woran wir ſind. Sie ſprechen das offen aus, was wir ſchon längſt ahnten und vermuteten; ein Grund mehr für uns, uns für ſolche Fälle bereit zu machen und dafür zu ſorgen, daß, wenn Sie Deuiſchland überfallen ſollten, Ihr Angriff nicht wie 1914 ein wirtſchaftlich wehrloſes und militäriſch ſchlecht vor⸗ bereitetes Volk krifft. Es gereicht uns zur hohen Ehre, daß Sie glauben,„daß das deutſche Volk einen ebenſo hohen Prozentſatz von intel⸗ ligenten Männern und Frauen hat wie jedes andere Volk und vielleicht mehr als einige. Worauf Sie ſich verlaſſen können, mein Herr! Es hat ſo viel Intelligenz; und es hat ſie nicht nur, ſondern, im Gegenſatz zu früher, gebraucht es ſie auch. Wir ſind mit Abſicht ausführlich geworden; denn es er⸗ ſchien uns notwendig, ihr ganzes Phraſengedreſch einmal gründlichſt zu demaskieren. Hoffentlich iſt Ihnen danach nicht die Luſt vergangen, uns mit weite⸗ ren Briefen zu beehren. Denn mit Ihnen, Herr Kandidat, zu diskutieren iſt nützlich und bringt Gewinn. Uebrigens: wenn Dummheit weh täte, dann müßte Ihr Geſchrei durch das ganze engliſche Weltreich zu vernehmen ſein; aber ſie tut Ihnen wohl infolge langer Gewöhnung nicht weh. Je⸗ denfalls laſſen Sie ſich folgendes geſagt ſein: Ihre engliſchen Propagandakniffe ſind lächerlich! Ausweiſungen aus Bozen Italien duldet keine unerwünſchken Ausländer. Rom, 13. Juli. Ueber die Maßnahmen der italieniſchen Behörden in der Provinz Bozen wird folgende amtliche Verlautbarung ausgegeben: „Auf Grund von Berichten der Geheimen Staatspolizei (Ogra) über die Tätigkeit gewiſſer in der Provinz Bozen wohnhaften, den weſteuropäiſchen Staaken angehörenden Elemente hat der Innenminiſter aus politiſchen und mili⸗ käriſchen Gründen folgende Maßnahmen getroffen: Alle Ausländer, die ſich vorübergehend in der Provinz Bozen aufhalten, haben dieſe ſofork zu verlaſſen und ſich enkweder nach dem Ausland oder in eine der übrigen 93 Provinzen zu begeben. Allen Ausländern mit ſtändigem Wohnſitz im Gebiel der Oberen Etſch wird eine längere Friſt gewährk, um ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre Angelegenheiten zu ordnen. Gewiſſe Vertreter der ausländiſchen Staaten wie Frankreichs, der Schweiz und Englands haben im Palazzo Chigi vorgeſprochen, nicht um Proteſte zu er⸗ heben, die zurückgewieſen worden wären, ſondern um ſich über die Lage zu erkundigen. Der Staatsſekretär im Au⸗ ßenminiſterium hat ihnen die entſprechenden Aufklärungen gegeben, die ſie zur Kenntnis genommen haben.“ Wir Nationalſozialiſten haben einmal in einer Zeit, in der wir gar keine Macht beſaßen, unſere innerpolitiſchen Gegner zu Boden geworfen; da haben wir gelernt. was Propaganda iſt. Sie krafen 1914 bis 1918 auf ein makeriell nur ſehr unvollkommen gerüſtetes Volk. Das iſt allein ſchon heute anders. Darüber hinaus aber ſind wir ſetzt ein poli⸗ liſches Volk geworden. Wir wiſſen, worum es geht. Mit Mätzchen, wie Ihre Briefe, benebelt man das deutſche Volk nicht mehr, Sie oller ehrlicher britiſcher Seemann, Sie!“ Reichsſtelle gegen Genußgifte Jeldzug gegen Tabak: und Alkoholgefahren. Berlin, 13. Juli. Reichsgeſundheitsführer Staatsrat Dr. Conti hat in Verbindung mit der erſten Tagung der „Reichsſtelle gegen die Alkohol⸗ und Tabakgefahren“ zur Vereinheitlichung und Erweiterung der Arbeit gegen die Alkohol⸗ und Tabakgefahren eine Anordnung erlaſſen, in Graf Ciano beim Caudillo Anderkhalbſtündige Unterredung. San Sebaſtian, 13. Juli. Der Empfang des italieniſchen Außenminiſters in Nordſpanien war nicht weniger herzlich als der in Barcelona. Gegen 17 Uhr traf Graf Ciano in San Sebaſtian ein, wo ihn der Caudillo erwartete. San Sebaſtign hatte alles aufgeboten um Außenminiſter Ciano feierlich zu empfangen. Die marokkaniſche Leibgarde des Caudillo brachte die Wagen von der Stadtgrenze unmittel⸗ bar zum Palaſt Ayete, wo die Zuſammenkunft zwiſchen Ge⸗ neral Franco und Graf Ciano ſtattfand. Im Anſchluß wurde ein Staatsbankett veranſtaltet. Die Unterredung zwiſchen Graf Ciano und Gene⸗ ral Franco im Palaſt Ayete dauerte anderthalb Stunden. Der italieniſche Außenminiſter war gegen 19.30 Uhr in Be⸗ gleitung von Außenminiſter Jordang eingetroffen und wurde vom Chef des Protokolls zum Caudillo geleitet. Jor⸗ dang verließ nach kurzer Friſt den Palaſt und begab ſich in die Stadt zurück. Ueber den Inhalt der ohne Zeugen Tientſin verurſacht hat; 2. England ſoll mit Japan zufam⸗ menarbeiken zur Wiederherſtellung der Ordnung in Tient⸗ 15 und Nordching, um ſo einen Beweis für ein Enkgegen⸗ ommen zu geben. Außenminiſter Arita erklärte ſodann, daß dieſe beiden Punkte Japans e Haltung in der kommenden konferenz in Tokio darſtellten. Japan ſei bereit, ſofort in Beſprechungen einzutreten, ſofern England keine Schwie⸗ rigkeiten mache. Die Ausſprache innerhalb des Kabinetts er⸗ gab die einmütige Zuſtimmung. Im Anſchluß an die Kabinettsſitzung und Ausſprache mit den Kabinettsberatern fuhr Arita nach dem Sommer⸗ ſitz des Kaiſers in der Nähe von Tokio und hielt Vortrag über die Beſchlüſſe des Kabinetts. Hiermit, ſo ſtellt man in politiſchen Kreiſen feſt, iſt Japans Politik gegenüber Eng⸗ 1110 in der kommenden Konferenz durch den Thron ge⸗ illigt. Die englandfeindliche Bewegung in China der es u. a. heißt: 1 8 7 5 beiden Staatsmänner iſt noch Weitere Häfen werden beſetzt. N a. FF London, 13. Juli. Die Blätter berichten über das Be 1 9 8 Rescheſtelle 2 5 5 Acc un Lab N J 5 ö N vorſtehen einer weiteren Verſchärfung der japaniſchen Blok⸗ a nd nig zen, Sig ur ern, Dehler die die g, Flokte im Dienſt der Einkreiſungsreklame due de dopane, hätten ar Few ns dee deen en gaben der,„Rei 8 für Rauſchgiftbe⸗ Britiſche Provokalionsflüge bis zur italieniſchen Grenze. Ae N 1125 an ken kämpfung“, ſowie der ihr angeſchlo ſenen„Reichsfachſchaft London, 14. Juli. Nachdem ſich die Verantwortlichen des Alle auslandiſchen Schiffe ſeten aufgefordert worden, bis zu zur Bekämpfung des Alkoholismus“ und des unter der, Be⸗ Empire bemühen, durch„Demonſtrationsflüge“ über das[ djeſem Zeitpunkt die Häfen zu verlaſſen. Natürlich kehrt in zeichnung„Reichsſtelle gegen den Alkoholmißbrauch“ be⸗ Inſelgebiet hinaus im Dienſt der Einkreiſung Eindruck zu der Meldung der Londoner Preſſe die ſtereotype Wendung ö kannten„Deutſchen Vereins gegen den Alkoholismus über⸗ ſchinden, wird man nunmehr auch dazu übergehen, die wieder, daß die britiſchen Behörden hiergegen proteſtieren b nimmt Im Hauptamt für Volksgeſundheit der NSDAP Flotte zur Reklame zu benutzen. Premierminiſter Chamber⸗ Wend a verbleibt die Abteilung„Genußgifte“. Bei den Gau- und lain gab am Donnerstag im Unterhaus bekannt, es würden it 5 i der Blätter. Kreisämtern des Hauptamtes für Volksgeſundheit der Vorkehrungen getroffen, damit auch die Reſerveſchiffe an Inzwiſchen 9% den nformationen 9 er 155 15 5 NSDAP wird ebenfalls die Stelle„Genußgifte“ errichtet.] den„kombinierten Flotten⸗ und Luftübungen der Heimat⸗ 295 die anti 5 he 5 186 brilich Die Reichsſtelle gliedert ſich im Reich in Gaue und Kreiſe, flotte“ im Auguſt und September teilnehmen können. Dem⸗ apan weiter Aus ug 155 bord 995 et, dem 1 i 10 die den Gauen und Kreiſen der NS DA entſprechen. In den entſprechend werde man 12 000 Reſerviſten der Generalkonſul ſei mitgeteilt worden, daß für Freitag mi e Gauen wird die„Gauſtelle gegen die Alkohol⸗ und Tabak⸗ Luftflotte entſprechend dem Reſerviſtengeſetz vom Jahre neuen antibritiſchen Demonſtrationen gerechnet werden N gefahren“, in den Kreiſen die„Kreisſtelle gegen die Alko⸗ 1939 aufrufen. Auf eine zweite Frage erklärte Chamberlain, müſſe. Die britiſchen Behörden, ſo heißt es weiter, bie 1 hol⸗ und Tabakgefahren“ als Verwaltungsſtelle der Reichs⸗ daß an der großen Flottenparade in der Bucht ihre Staatsangehörigen bereits erſucht, ihre Ferien nich ö ſtelle errichtet“. von Weymouth„wahrſcheinlich rund 130 Schiffe“ aller in Tſingtau zu verbringen. Auch aus Kanton wird eine l Gleichzeitig hat Hauptamtsleiter Hilgenfeldt die Mitarbeit des Hauptamtes für Volkswohlfahrt der NSDAP durch eine Anordnung ſichergeſtellt, durch die die Kräfte der NS an der Arbeit maßgebend beteiligt werden. Grund⸗ ſätzlich unterſtehen alle den Mißbrauch der Genußgifte be⸗ kämpfenden Verbände, Vereine und deren Untergliederun⸗ gen in dieſer Frage der Reichsſtelle. Der Deutſche Bund zur Bekämpfung der Alkoholgefahren und der Deutſche Bund zur Bekämpfung der Tabakgefahren treten in eine enge Arbeitsverbindung mit der neuerrichteten„Reichsſtelle gegen die Alkohol⸗ und Tabakgefahren“. Arlaub zum Reichsparteitag 1939 Auf den ſonſtigen Urlaub nicht anzurechnen Berlin, 13. Juli. In einem Rundſchreiben erſucht die Reichswirtſchaftskammer die Betriebsführer, ſo wie in den vergangenen Jahren den Gefolgſchaftsmitgliedern, die laut Beſcheinigung der zuſtändigen Parteiſtellen für die Teil⸗ nahme am Reichsparteitag vorgeſehen ſind, den hierfür er⸗ forderlichen Urlaub ohne Anrechnung auf den ſonſt zu⸗ ſtehenden vertraglichen oder tariflichen Urlaubsanſpruch zu gewähren. In den beſonderen Fällen, in denen die Be⸗ urlaubung aus beſonderen betriebstechniſchen oder ſonſtigen Gründen nicht möglich ſein ſollte, iſt eine entſprechende Größen teilnehmen werden. Dieſe einleitende ausdrückliche eg des Premiers, dieſe Maßnahmen würden ergriffen, um die„Schlagkraft der Flotte“ zu erhöhen, beweiſt, daß hinter ihnen der wahre Zweck durchſichtigſte Stimmungsmache iſt. Denn wozu fän⸗ den Manöver ſonſt ſtatt? Uebr die geplanten neuen Provokationsflüge der bri⸗ tiſchen Luftwaffe über Frankreich meldet der„Star“, dies⸗ mal würden die britiſchen Flieger Nachtflüge durchführen. Dieſe würden ſogar bis zur franzöſiſchen Riviera, alſo bis zuritalieniſchen Grenze führen. Die Verſchacherung des Sandſchak Weiteſtgehende Vorbehalte Italiens Rom, 13. Juli. Die italieniſche Regierung hat, wie amtlich verlautet, am 10. Juli eine Note an die franzöſiſche Regierung gerichket, in der ſie unter Berufung auf ihre Eigenſchaft als an der Mandaksüberkragung beteiligten Macht die ausdrücklichſten und weiteſtgehenden Vorbehalte in Bezug auf die Abtretung des Sandſchak an die Türkei formuliert. Der Direktor des halbamtlichen„Giornale d'Italia“ erklärt dazu, Italien könne als Macht, die an der Uebertragung Verſchärfung der antibritiſchen Bewegung gemeldet, die ſich beſonders gegen Hongkong richtet. Es wird zum Boykott britiſcher Waren aufgefordert. Ballett auf dem Kreuzer Revolutionsparade mit Mädchenbeinen. Washington, 13. Juli. In der hieſigen Preſſe werden Meldungen verbreitet, die in Kongreßkreiſen großes Auf⸗ ſehen erregen Danach ſind im Rahmen der Newyorker Ausſtellung Feierlichkeiten am Tage der 150jährigen Wie⸗ derkehr des Baſtille-Sturmes— Beginn der franzöſiſchen Revolution— vorgeſehen. Amerikaniſche Truppeß ſolleg dabei zuſammen mit engliſchen und franzöſiſchen Marine ſoldaten, die auf mehreren Kriegsſchiffen im Newyorker Hafen liegen, paradieren. Amerikaniſche Abgeordnete ſehen darin eine neue Propaganda für die Einmiſchungsparolen der Rooſevelt⸗Regierung in europäiſche Angelegenheiten. Eine beſonders pikante Note erfährt die geplante Parade in Newyork durch recht eigenartige franzöſiſche Vorbereitun⸗ gen Waſhingtoner Zeitungen melden, daß die Franzoſen, die mit drei Kreuzern in Newyork eingetroffen ſind, Ballett korps aus Paris mitgebracht haben Anſcheinend iſt beab⸗ ſichtigt, der Revolutionsparade mit Hilfe nackter Mädchen⸗ beine einen beſonders demokratiſchen Anſtrich zu geben, Im Abgeordnetenhaus wurde eine Anfrage eingebracht, die Fee, ühlungnahme mit den örtlichen zuſtändigen Parteidienſt⸗ fal 76 g e 0 1 d 0 1575 1 eee zur e W 17 9 tellen herbeizuführen. Soweit es die wirtſchaftliche Lage vollauf berechtigt, einen Proteſt zu erheben und Vorbehalte fordert Die geordneten verlangen Aufklärung darüber, er einzelnen Betriebe nur einigermaßen zuläßt, iſt den A ac Zur Verſchucherung des Sanbſchak ſei Folgen⸗ öffentlich bekanntzugeben ob das Marineminiſterium die 0 Reichsparteitagsteilnehmern der Lohn für die ausgefallene 3 hervorzubeben: Teilnahme amerikaniſcher Offiziere und Mannſchaften an Arbeitszeit zu bezahlen. Für diejenigen Gefolgsleute, die 1. Frater 5. N einer derartigen Veranſtaltung billigt. 1 der // angehören und zum Abſperr⸗ und Sicherungsdienſt 5 18 5 155 ei 8 ech 1 i 5 0 55 9 lende gaen die besonderen Bein mmangewaber Neichszallf. zu verfahren, da das Mandat mur ein e Kurzmeldungen f en, gelten die beſonderen Beſtimmungen der Rei if⸗ ihren, de 4. 0 ider 5 f b ordnung zur e der Beurlaubung für den Abſperr⸗ 1 politiſche Selbſtändigkeit der Bevölkerung München. Die Hauptſtadt der Bewegung ſteht bereits 3 i n a 5 im Zei 5 0 f 5 1 15 f ühzeitig eine Ueber⸗ 2. Das Mandat ſei Frankreich durch internationalen ganz— Seichen d ee.. 8 5 0 um den Betriebsfehrern müglichſt früh zeug dene cefolg Beſchluß der Mächte anvertraut worden, die es ebenſo, wie Mailand. Mit dem Poſtdampfer„Eitta di Baſtia“ kraf ſchn über die zum Reichsparteitag abzuſtellenden Gefolg⸗ ſie es Übertragen, jederzeit auch rückgängig machen und in Livorno eine weitere Gruppe von italieniſchen Staat mn . d ge zu geben, werden in der geit vom 10, bis einer anderen Macht anvertrauen könnten. Keinesfalls] angehörigen ein, die Korſika verlaſſen haben, um ſich in 6 20. Juli bei den Betriebsführern Teilnehmerbogen dae ulſd Frankreich dar Recht geha etwas an dem der Heimat anzuſiedeln. 8 fun für ne VVV zu ändern.. i Rom. Der Generalſtabschef der Faſchiſtiſchen Milz ünf kee 3. Frankreich habe dagegen im eigenen Intereſſe und[ General Ruſſo, hat dem Duce mitgeteilt, daß am 30. Juni 8 um ein Geſchäft zu machen, einen Teil des ſoriſchen]insgeſamt 721 903 Mann der Faſchiſtiſchen Miliz und ihren g Mädchenmörder hingerichket 9 e 5 feen 5 5 18 51 die. Gliederungen Dienſt taten. 5* 8 Berlin, 13. Juli. Donnerstag iſt der am 18. Mai 1914 es Mandats ſowie deſſen Ziele und die gegenüber dritten Den Haag. Nach Rückgabe ſeines Auftrages durch D in Köthen geborene Wilhelm Bülling hingerichtet worden, 8 19 Verpflichtungen verletzt. 5 Keelen hat die Königin Dr. Colijn erneut mit der Regie f der vom Sondergericht in Halle an der Saale am 19. Juni e franzöſiſche Regierung werde wohl nicht umhin kön. rungsbildung beauftragt. 5 5 1939 wegen Mordes und Sittlichkeitsverbrechens zun Tode da den. Prolkeſtſchrikt zu beankworken. Aller⸗ Warſchau. Aus nichtigen Gründen wurden wiederun verurteilt worden war. B. hat am 29. Mai 1939 in Köthen 19 5 8 1 5 15 1. leicht ſein, da ganz 5 gegen 26 Urkrainer in Oſtgalizien von den Polen d. an einer 12 Jährigen Schülerin ein Sittlichkeitsverbrechen] ſich 4 Mar ait. 15. n ein niſche Juchthausſtrafen verhängt. Ebenſo wurde durch V 5 verübt und ſein Opfer erwürgt. N 111 5 199 0 fel 1 8 5 gad 1 b 5 5 bote unpolitiſcher deutſcher Vereine der Feldzug gegen de d f 8 8 foil„ſondern auch ſeinen imper en Zielen dienen deulſchen Organisationen fortgeſetzt. 8 8 Franco kommt nach Rom i 3 1 5 Beirut. Ein„Aufruf“ des arabiſchen Volksverräters N Rom, 14. Jull. Von zuſtändiger italienischer Seile ver⸗ In der Tat könne man bereits feſtſtellen, daß die Un ſchaſchibi in Paläſting wurde als beſtellte Arbeit der bei 6 lautet, daß der italieniſche Außenminiſter Graf Ciano im Namen und Auftrag des Duce den Caudillo zum Gegen ch in Rom eingeladen hat. Generaliſſimus Franco hat die Einladung angenommen. Der Zeitpunkt des Beſuches N die die Abtretung des Sandſchak in Syrien ver⸗ urſacht habe, von Frankreich als willkommener Vorwand für die Außerkraftſetzung der Verfaſſung und die Auflöſung der Kammer benutzt worden ſei, was den erſten Schritt zur Einverleibung Syriens darſtelle. Die nächſte Zukunft werde zeigen, ob Frankreichs Politik ſo leicht bei der ara⸗ ſchen Agitation entlarvt. 8 Tanger. Die in Tanger erſcheinende Zeitung„Espana befaßt ſich mit Oran als ſpaniſcher Irredenta, wobei ſie Satz geprägt:„Spaniens Imperium zählt nicht nach und Bodenbeſitz, ſondern nach Seelen. 3 E ob ſi Inruhe⸗ telmeer Regie⸗ lte gel⸗ Poſition könnten fen. Be franzö⸗ nverlei⸗ e Kolo⸗ chaffene e Blat tik der ing binetts⸗ ind des „ſprach rat bis⸗ beiden ing kra⸗ it anti- age in zufam⸗ Tient⸗ itgegen⸗ beiden menden ofort in Schwie⸗ ells er sſprache ommer⸗ Vortrag man in r Eng; ron ge⸗ Thing has Be⸗ n Blok⸗ ing von nämlich kündiat, bis zu kehrt in zendung teſtieren tter zu⸗ ina und ritiſchen tag mit werden hätten nicht ird eine die ſich Boykott werden es Auf⸗ wyorker en Wie⸗ zöſiſchen H ſolleſ Marine⸗ wyorker te ſehen parolen theiten. Parade hereitun-⸗ anzoſen, Ballett ſt beab⸗ Rädchen geben. acht, die me auf⸗ darüber, ium die iften an t bereits tia“ traf Staats ſich 1 n. Miliz 5 30. Jun nd ihren urch Dr. r Regie; viederum n drako⸗ I ſündhaft, ſich ſo etwas zu wünſchen, ſie ſah es N aber wenn man ſich ins Bett legen konnte und tüchtiges Aus Baden und den Nachbargauen J Ladenburg.(Heimatſpiele 1939.) Auf unſerem hiſtoriſchen Marktplatz werden auch in dieſem Jahre wieder in den Monaten Juli und September Heimatſpiele abgehal⸗ ten werden, und zwar gelangt dieſesmal das Spiel aus dem Bauernkrieg in der Kurpfalz„Der Bundſchuh ruft“ von Cornel Serr zur Aufführung. () Bruchsal.(Autobus verbrannt.) In der Nacht iſt der Autobus des hieſigen Autobeſitzers Herberger im be⸗ nachbarten Karlsdorf bei der Bahnhofskreuzung völlig aus⸗ gebrannt. Der Wagen hatte auf der Heimfahrt einen Reifen⸗ ſchaden bekommen, der Fahrer ſchloß den Autobus ab und ging zu Fuß nach Bruchſal, um einen Erſatzreifen zu holen. Inzwiſchen entſtand im Wagen aus noch ungeklärter Urſache Feuer, dem das glücklicherweiſe leere Fahrzeug zum Opfer fiel. () Pforzheim.(Fußgängerin ve rurſacht Ver⸗ kehrsunfall.) Ein 21jähriges Mädchen lief in der Eutin⸗ gerſtraße unvorſichtigerweiſe über die Fahrbahn und direkt gegen ein Kraftrad. Der Lenker und ſeine auf dem Rückſitz befindliche Frau wurden zu Boden geworfen. Der Mann er⸗ litt außer ſonſtigen Verletzungen einen Schädelbruch und mußte in hedenklichem Zuſtande ins Krankenhaus gebracht werden. Seine Ehefrau zog ſich am rechten Fuß leichte Hautabſchürfungen zu. Die Fußgängerin, die ebenfalls ſtürzte, erlitt über dem linken Auge eine größere Wunde und eine Gehirnerſchütterung. (J. Pforzheim.(Zwei Verkehrsunfälle mit drei Toten.) Wegen fahrläſſiger Tötung verhandelte die Große Strafkammer zum zweiten Male gegen den ledigen Kraftfahrer O. H. aus Hörſtein in Unterfranken. Der An⸗ geſchuldigte war am Morgen des 28. Oktober v. J. mit ſeinem Laſtwagen in die Straßenkreuzung Park⸗ und Linden⸗ ſtraße hineingefahren. Im gleichen Augenblick kam aus Rich⸗ tung Eutingen der verheiratete Poſtaſſiſtent Walter mit 70 bis 80 km Fahrtgeſchwindigkeit. Er vermochte ſein Fahrzeug nicht mehr rechtzeitig zu ſtoppen und fuhr auf den Laſtwagen auf. Dabei erlitt er einen Schädelbruch und blieb tot am Platze. H. ſollte nun durch ſeine Unachtſamkeit vor und beim Aeberqueren der Straßenkreuzung des Unglück mitverſchuldet haben. Die Große Strafkammer ließ Urteil gegen ihn er⸗ gehen in Höhe von 420 Mark Geldſtrafe. Vom Reichs⸗ gericht wurde die Sache zur nochmaligen Verhandlung an die Pforzheimer Große Strafkammer zurückverwieſen. Die zweike Inſtanz kam zu einem Freiſpruch, weil nicht nach⸗ gewieſen ſei, daß der Angeklagte ſich um die Fahrbahn nicht gekümmert habe und weil die Anſicherheit der Zeugen in der Entfernung des Getötelen ſich aus der Verhandlung ergeben hätte.— Im zweiten Fall war der ledige 30jährige Kraft⸗ fahrer E. H. aus Steinegg der fahrläffigen Tötung an⸗ geklagt. Dieſer prallte vor dem Ortseingang Hamberg abends in betrunkenem Zuſtande mit ſeinem Kraftrad mit dem von einer Wirtſchaft gleichfalls auf einem Kraftrad abfahrenden Maurermeister Biſchoff aus Huchenfeld zuſam⸗ men. Dabei fielen Biſchoff und der Soziusfahrer aus Steinegg vom Kraftrad und blieben tat liegen. In dieſem Falle erkannte die Strafkammer auf eine Gefängnisſtrafe von vier Monaten. Y Zeil i. Wieſental.(In den Bach geſtürzt und ertrunken.) Der in Atzenbach wohnende Bäcker und Land⸗ wirt Walter Maier wollte mit dem Fahrrad aufs Feld hinausfahren, um einige Arbeiten vorzunehmen. Unterwegs ſcheint er plötzlich unwohl geworden zu ſein. Er ſtürzte in den hochaehenden Erzenbach und fand bier den Tod. Ein intereſſankes Stück badiſcher Bauerngeſchichte Die mitten in dem Schweizer Kanton Schaffhauſen gele— gene badiſche Gemeinde Büſingen am Hochrhein hat ſoeben ihr Dorffippenbuch bekommen, das in ſeinem ganzen Allfbau und mit ſeinem reichen Inhalt ein intereſſantes Ka⸗ pitel badiſcher Bauerngeſchichte darſtellt. Das Büſinger Dorfſippenbuch iſt der zweite badiſche Band der Schriften⸗ reihe„Die Ahnen des deutſchen Volkes“, die durch den dem Reichsnährſtand angegliederten Verein für bäuerliche Sippenkunde und bäuerliches Wappenweſen, Landesgruppe Baden, herausgegeben wird. Die Dorfſippenbücher von Poppenhauſen, Amt Tauberbiſchofsheim, Grafen⸗ hauſen, Amt Lahr, und Fiſcherbach, Amt Wolfach, ſind ebenfalls bereits fertiggeftellt und werden demnächſt zur Veröffentlichung gelangen. i e ging es in dieſer Zeit allen Menſchen gut— in einer geradezu aufreizenden Weiſe. Frau Boßhardt hatte alle Zimmer vermietet— und 255 noch viel mehr vermieten können, wie ſie bei jeder Jelegenheit mit leiſem Triumph erzählte. 5 Marg intereſſierte ſich gar nicht dafür, aber wenn ſie in die Küche kam, mußte ſie es mit anhören, daß der Referendar geſchrieben hatte...„Denken Sie: Der reizende Herr, von dem ich Ihnen erzählt habe, der hier bei mir ſein Examen gemacht hat! Ob ich denn gar kein Zimmer für ihn frei hätte? Er möchte doch zu gern wieder bei mir wohnen“ Oder eine frühere Mieterin hatte ſie beſucht, um nach Lottchen zu ſehen. Sie hatte hier gewohnt— das war nun zehn, nein, ſchon zwölf Jahre her— ſo eine luſtige Dame, und ſie war ganz verrückt mit dem Kind W e Immer, wenn ſie zu Hauſe war, hatte ſie ſich ottchen geholt, um mit ihr zu ſpielen, und die ſchönſten Handarbeiten hatte ſie gemacht, Kleidchen geſtickt und gehäkelt, alles für Lottchen 5 5 Mara mußte vor ſich ſelber zugeben, daß ſie den Vergleich mit dieſer Dame in keiner Weiſe aushalten konnte. Sie war durchaus nicht„verrückt mit Lottchen“, ſte beſchenkte ſie nicht, und ſie erging ſich nicht in Lobes⸗ erhebungen, wie hübſch ſie geworden wäre und wie ent⸗ wickelt— eine richtige junge Dame“. Sie fand ſie einen unleidlich berzogenen, ſchlakſigen Backfiſch, frech, faul und albern. Sie ſprach es mit keinem Wort aus; aber ſchon, 8 nicht immer das Gegenteil betonte, machte ſie mißliebig. Ach, und luſtig war Mara auch nicht. Die verſchleppte Erkältung ſaß ihr wochenlang in den Gliedern, immer ein bißchen Schnupfen, ein Ulßchen Huſten, ein bißchen Reißen. Wenn ſie wenigſtens ſchwerkrank geworden wäre Fieber hatte, wurde man verwöhnt, gepflegt und bedauert. ſtadt zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Prozeß Helmle Zeugenausſagen und Sachverſtändigen⸗Gutachten. Im Prozeß gegen den früheren Direktor des Badenwer⸗ kes, Helmle, vor dem Sondergericht in Mannheim wurde durch die Zeugenaussagen feſtgeſtellt, daß Helmle mindeſtens eine halbe Million Mark wahrſcheinlich aber noch mehr— Vermögen aus der Schweiz zurückgeſchafft hat, ohne es angegeben oder verſteuert zu haben. Die Frau des Angeklaglen— es iſt ſeine zweite Frau, die er nach dem Tode der erſten geheiratet hat— ſagte aus, daß Helmle außer⸗ ordentlich geizig war, ſchlecht aß und ſchlecht wohnte, weil er den armen Mann( ſpielte. Seine Frau erhielt von ihm 200 Mark Haushaltungsgeld, aber nur in Raten(II). Wenn ſie mit ihrem Manne verreiſte, fuhr er zweiter Keſſe ſie aber mußte dritter fahren. Uebrigens hielt Helmle ſeine zweite Ehe ſtreng geheim; die Frau mußte ihren Mäpchen⸗ namen führen, und die Eheleute wohnten auch nicht zuſam⸗ men. Helmle machte das ſo, damit ſeine Tochter aus erſter Ehe nichts von ſeiner Wiederverheiratung erfahre. Dieſe Tochter liebte er geradezu abgöttiſch; er gab ſie und deren Sohn als Beſitzer der Vermögenswerte an, die er in die Schweiz verſchoben hatte. Schon ſeine erſte Frau hatte er hart und lieblos behandelt, nach ihrem Tod ließ er ſie in einem Sarg aus rohen Brektern beerdigen, ſie lag auf Holz⸗ ſpänen und war nur mit Papier zugedeckt.— Das Gutachten des Pſychiaters, Profeſſor Dr. Schneider, Direktor der Pſychiatriſchen Klinik in Heidelberg, ſtellte feſt, daß bei Helmle zwei ungün⸗ ſtige Vererbungsreihen zuſammenlaufen: eine epileptoide und eine ſchizoide. Epilepſie und Schizophrenie(Spaltungsirr⸗ ſinn) konnten bei ſeinen Vorfahren oder bei ihren Blutsver⸗ wandten einwandfrei feſtgeſtellt werden. Eine Schweſter iſt geiſteskrank, eine andere geiſtig abnorm, ein Bruder war oft kriminell, ein anderer würde wegen ſeines leichtſinnigen Le⸗ benswandels von den Eltern auf Pflichtteil geſetzt. Einige Neffen und Nichten des Angeklagten ſind ausgeſprochen gei⸗ ſtesſchwach. Ihn ſelbſt bezeichnet Profeſſor Dr. Schneider als einen Mann, der in ſeiner Willensführung gehemmt iſt. Es fehlt ihm nicht die intellektuelle Einſicht, aber die Fähigkeit, der Einſicht gemäß zu handeln. Er iſt ſeeliſch gehemmt. Be⸗ herrſcht wird er von ſeinem krankhaften Geiz, ihm ordnet er alles unter, Geld iſt ihm ein Wert an ſich, er darbt bei Ueber⸗ fluß. Zuſammenfaſſend kommt der Gutachter zum Schluß, daß beim Angeklagten zwar nicht die geiſtigen, wohl aber 925 pſychiſchen Vorausſetzungen zum Paragraphen 51 gege⸗ en ſind. Zu einem ähnlichen Reſultat kommt das Gutachten des zweiten ärztlichen Sachve Fändigen, Medizinalrat Dr. Goötz⸗ mann. Die Strafanträge: In der Donnerstagſitzung des Prozeſſes ſtellte der An⸗ klagevertreter, Erſter Staatsanwalt Dr. Weinreich, gegen Helmle folgende Strafanträge: Für Volksverrat in Tateznheit mit mehreren Deviſenver⸗ gehen eine Geſamtzuchthausſtrafe von fünf Jahren, abzüglich ein Jahr ſechs Monate Anterſuchungshaft, ferner eine Geld⸗ ſtrafe in Höhe von 300 000 Mark, für die Steuerhinterzie⸗ hung eine Geldſtrafe von 150 000 Mark, erſatzweiſe neun Monate Gefängnis. Außerdem beantragte er die Einziehung von 150 000 Mark zugunſten des Staates. Erfenbach.(Sel bſtmo rd nach Verkehrsun⸗ fal h. Früh gegen 5.15 Uhr warf ſich der 73 Jahre alte Auguſt Thimes aus Erfenbach zwiſchen den Bahnhöfen Schwedelbach und Erfenbach an der Strecke Reichenbach Lampertsmühle— Otterbach vor einen Perſonenzug. Thimes wurde überfahren und ſofort getötet. Wie die Unterſuchung ergab, hatte der Verunglückte kurz vorher mit ſeinem Mo⸗ torrad einen Fußgänger angefahren und verletzt, ſodaß dieſer in das Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Der Motorradfahrer ergriff die Flucht und warf ſich in der erſten ſten Aufregung vor den Perſonenzug. Darmſtadt.(Mit 300 Mark Vorſchuß ver⸗ ſchwunden.) Der 21 Jahre alte Erwin Hartmetz aus Alten⸗Buſeck(Kreis Gießen), der Zeitſchriften vertrieb, bot ſich einem Verlag in Fürth mit„ſeiner“ Werbekolonne an, die gar nicht exiſtierte. Zweimal erhielt er Vorſchuß, 130 und 170 Mark Er fuhr auch einmal an Fürth(Bayern) vorbei, ohne Werbekolonne und ohne auszuſteigen, nach München, wo er das ſchöne Geld bald los war. Schon ein⸗ ſchlägig vorbeſtraft, wurde er vom Schöffengericht Darm⸗ mühſam auf den Füßen hielt und ſeine Pflicht tat, galt man noch für übellaunig und unliebenswürdig.. Fräulein Lia hatte es gut. Sie war auch erkältet, vielleicht etwas ſchlimmer als Mara— ihr Huſten klaug ſcheußlich—, aber ſie dachte gar nicht daran, ins Büro u gehen. Sie legte ſich ins Bett und ließ ſich den Arzt jommen und wurde verhätſchelt wie eine Prinzeſſin. Auch Mara beſuchte ſie, wenn ſie einmal fünf Minuten Zeit hatte, und ſie freute ſich aufrichtig, wie wohl und hübſch Lia ausſah, wenn ſie lag. f „Na, mir geht's ja auch fabelhaft!“ ſagte Lia lachend. „Jeder Menſch müßte ein paar Wochen im Jahr im Bett liegen, um ſich richtig auszuruhen! Es iſt wunderbar, ſo zu liegen, nur entſetzlich faul wird man dabei. Ich kann mir gar nicht vorſtellen, wie ich jemals wieder in Gang kommen ſoll. Es iſt tatſächlich, als ob man einroſtet; alle Scharniere werden unbeweglich. Na, wenn ich mich zu ſehr langweile, wird mich die Ungeduld ſchon wieder hochtreiben!“ a 8 2 Fürs erſte hatte ſie keine Veranlaſſung, ſich zu lang. weilen. Die Beſucher gaben einander die Türklinke in dle Hand. Jede Poſt brachte Briefe, Päckchen, Karten, Tele⸗ gramme. Die Vaſen der Frau Boßhardt reichten nicht aus, um die Blumen zu faſſen: Gläſer, Milchtöpfe und Bowlen⸗ krüge mußten herhalten. Und da lag ſie, zwiſchen Treib⸗ hausflieder und Maiglöckchen, Nelken und Akazien, in einem Hemd aus Chinakrepp und Spitzen und einem ſeidenen Steppjäckchen, das roſtrote Haar in ſchönen Wellen geordnet, ſamtigen Puderhauch auf dem magexen Geſicht; und der große Tiſch, den ſie ſich eigens neben das Bett hatte rücken laſſen, war beladen mit Konſekt⸗ fchachteln, Weinflaſchen, auserleſenem Obſt, teuern Ziga⸗ retten, bunten Zeitſchriften. f 5 1 0 möchte ich auch mal krank ſein!“ ſagte Mara neckend. i ö Und Lia ſtimmte zu:„Na, nicht? Es iſt herrlich! Und keiner kann einem übelnehmen, daß man nicht ausgeht. Wenn man krank iſt, hat man keine Verantwortung und braucht ſich kein Kopfzerbrechen zu machen... Es iſt ſoo bequem!“ ö 8 5 „„ Auch dem neuen Mieter, der Mara früheres Zim⸗ ner bezogen hatte, ſchien es unverſchämt gut zu gehen. Unerfindlich, daß ein ſo eleganter Mann mit ſo viel Ge⸗ nn man ſich ledoch mit einer körperlichen Schwäche weiſe ermöglichen läßt. Lolcale Nuud scliau Schach in Seckenheim. Eine rege Tätigkeit entfaltet der Schachklub Secken⸗ heim. Nach ſeiner Ueberſiedelung in die Schloßwirtſchaft hat er ſich nunmehr vom Schachklub Mannheim los⸗ gelöſt und iſt als ſelbſtändiger Verein dem Badiſchen Schachverband beigetreten. Dies iſt im Hinblick auf die Teilnahme einiger Mitglieder am Badiſchen Schach⸗ kongreß von Bedeutung. Am 5. Juli fand die 1. Mit⸗ aliederverſammlung ſtatt. Als Vorſitzender wurde Dr. Müller einſtimmig wiedergewählt. Dieſer ernannte zu ſeinen Mitarbeitern Dr. Gropp, ſtellv. Vorſitzender, C. Gläßer, Schachwart und Turnierleiter, K. Scholl, Schriftführer und Kaſſter. Anſchließend wurde ein Blitz⸗ turnier mit 13 Teilnehmern veranſtaltet, das Rieple vor Göbel und Walter gewann. Das Sommerturnier wurde bis zur 4. Runde gefördert, es führt Dr. Müller mit 4 Punkten. Für den Monat Auguſt wurde ein Mann⸗ ſchaftsturnier ausgeſchrieben, für das ein Wanderpreis von hohem Kunſtwert geſtiftet worden iſt. Der Preis geht nach dreimaligem Gewinn in den Beſitz des ſiegen⸗ den Vereins über und wird nach den vorliegenden Mel⸗ dungen heiß umſtritten werden. Dr. M. — Ankauf gezogener Ausloſungsrechte der Anleiheablö⸗ ſungsſchuld vor dem Fölligkeitstermin. Die zur Einlöſung am 1. Oktober 1939 gezogenen Ausloſungsrechte der An⸗ leiheablöſungsſchuld des Deutſchen Reiches werden bereits vor dem Faäͤlligkeitstermin, und zwar am 16. Auguſt 1939, unter Abzug eines zum jeweiligen Reichsbankdiskontſatz zu berechnenden Diskonts, frei von Proviſion, angekauft. Der Ankauf der Ausloſungsſcheine erfolgt durch die Reichsbank⸗ anſtalten, in Berlin durch die Noſtro⸗Börſenabteilung der Reichsbank, Jägerſtr. 55, 2 Treppen. Die Inhaber der Aus⸗ loſungsſcheine, die vor dem 1. Oktober 1839 in den Beſitz des Einlöſungsbetrags gelangen wollen, können ſchon jetzt ihre Stücke der nächſtgelegenen Reichsbankanſtalt zum Ankauf übergeben. Die Auszahlung des Einlöſungsbetrages, unter Abzug des Diskonks, erfolgt nach Prüfung der Stücke ab 16. Auguſt 1939. Der Ankauf der ausgeloſten Schuldbuch⸗ forderungen erfolgt zu denſelben Bedingungen durch die Reichsſchuldenverwaltung. — Arbeitsdienſtzeit iſt in das Arbeitsbuch einzutragen. Zwiſchen dem Reichsarbeitsminiſter und dem Reichsarbeits⸗ führer iſt eine Vereinbarung getroffen worden, wonach fortan auch die Ableiſtung des Arbeitsdienſtes im Arbeitsbuch zu ver⸗ merken iſt. Die notwendige Eintragung wird von der Reichs⸗ arbeitsdienſtſtelle vorgenommen werden, von der die Ent⸗ laſſung erfolgt. Es iſt dabei auch die Dauer der Arbeits⸗ dienſtzeit einzutragen. Soweit in der Vergangenheit abgelei⸗ ſtete Arbeitsdienſtzeit noch nicht im Arbeitsbuch vermerkt iſt, hat der Reichsarbeitsminiſter die Arbeitsämter ermächtigt, die nachträgliche Eintragung der Arbeitsdienſtzeit von ſich aus vorzunehmen. — Beſſere Reiſeandenken. Der bei der Reichskammer der biloenden Künſte beſtehende„Ausſchuß für Reiſeanden⸗ ken“, dem neben der Reichskammer die Reichsgruppen Indu⸗ ſtrie und Handel ſowie der Reichsausſchuß für den deulſchen Fremdenverkehr angehören, iſt zuſammengefaßt worden und ſteht nunmehr als ſelbſtändige Beratungsſtelle der geſamten Reiſeandenken erzeugenden Induſtrie und dem Handel zur Verfügung. Der Ausſchuß wird in gemeinſamer Arbeit aller Beteiligten Richtlinien für die Fabrikation der Reiſe⸗ andenken aufſtellen und für ihre kulturelle Verbeſſerung Sorge lragen. Er iſt für das geſamte Gebiet der Reiſeandenken⸗ 10 und des Handels in kultureller Hinſicht allein zu⸗ tändig. — Wie und was— darauf kommts an! Die Auffaſ⸗ ſung, was ſchmeckt iſt geſund, iſt, wenn man die Erkenntniſſe über die richtige Ernährung beachtet, ſehr wohl anzufechten. Wir ſind nämlich aus allen möglichen Gründen in der Er⸗ nährungsweiſe verzogen worden. Man könnte heute in einem gewiſſen Sinne von einer Verwirklichung auch im Nahrungs⸗ genuß ſprechen. Deshalb iſt es wichtig, wenn der Reichs⸗ ſender Stuttgart am Freitag, 14. 7., in einer Hörfolge „Wie und was— darauf kommts an!“ auseinanderſetzt, in welcher Weiſe ſich auch heute noch eine geſündere Ernährungs⸗ Einen anstrengenden Beruf ſchren er auch nichr zu haven; morgens bekam ihn Mara nie zu Geſicht, und Frau Boß⸗ hardt beklagte ſich, daß ſie dreimal den Kaffee aufwärmen müſſe, bis es dem Herrn beliebe, endlich aufzuſtehen. Aber ſie beklagte ſich mit wohlwollendem Reſpekt; denn im Grunde imponierte ihr ein Menſch viel mehr, der es ſich leiſten konnte, die Vormittage zu verſchlafen, als einer, der jeden Morgen pünktlich an ſeine Arbeit gehen mußte. Aber ſo war die Welt: ungerecht in jeder Weiſel Und dann verlobte ſich Fräulein Kellermann... Es war ihr gutes Recht, ſich zu verloben. Warum nicht? Aber, großer Himmel, was für ein Trara wurde davon gemacht! Natürlich würde ſie ſofort ihren Poſten aufgeben, denn ihr Verlobter duldete nicht, daß ſie hinterm Ladentiſch ſtände— unmöglich bei ſeiner Stellung! Außerdem hatte ſie noch ſo entſetzlich viel zu tun, um die Wohnung einzurichten und die Ausſteuer zu beſorgen. Es war die reine Ge⸗ fälligkeit, daß ſie noch ein paar Wochen blieb, um die „Chefs“ nicht in Verlegenheit zu bringen. Als ob ſich für eine ſolche Kraft nicht jede Stunde Er⸗ ſatz finden ließe! Lächerlich! Den ganzen Tag wurden Privatgeſpräche geführt, an denen Mara ſich zwar nicht beteiligte, die ſie aber doch zum größten Teil mit anhören mußte. e Und ſie haßte es ſo, wenn die Kunden ſich erſt mit einer Frage bemerkbar machen mußten:„Sind Sie fret, Fräulein?“ oder:„Bedienen Sie hier?“ Es gehörte ſich, daß die Kundſchaft begrüßt und empfangen wurde, aber nicht, daß man gnädig die Unterhaltung abbrach, um ſeine Arbeit zu tun. Es gehörte ſich überhaupt nicht, daß, ſo⸗ lange ein fremder Menſch im Laden war, die Köpfe zu⸗ ſammengeſteckt wurden, mit Getuſchel und Gelicher. Was follten die Leute denken, wenn Fräulein Keller⸗ mann erzählte, daß ſie lieber eine kleine Wohnung im Vor⸗ ort haben wollte, und ein Auto dazu, als eine Prunkwoh⸗ nung in der Stadt? Große Wohnungen machten nur Ar⸗ beit und koſteten Perſonal. Und wozu?„Nur für die Gäſte!“ Zwei Schlafzimmer, jedes mit einer Couch, daß ſie tagsüber als Herren⸗ und Damenzimmer benutzt wer⸗ den könnten, und ein gemeinſchaftliches Speiſezimmer— das genüge vollkommen... Oder:„Ein Auto iſt wirklich eher eine Erſparnis als eine Belaſtung. f man nicht; mein e n väck ſich mit dem kleinen Hinterzimmer zufrieden gab! und ich lerne fahren, ſowie aus bin“ 5 A⸗Bootsunfälle Urſachen, Vorbeugungs- und Keltungsmaßnahmen II Bootes wird nur beſtes Material verwendet. Ebenſo ſind die Arbeiter beſonders ausge⸗ ſuchte zuverläſſige Männer, die mit berechtigtem Stolz ſich der Verantwortung bewußt ſind, die jeder Einzelne von ihnen trägt. Bei Abgabe eines fertigen Bootes an die Kriegsmarine wird unter Beachtung beſonderer Sicherheits⸗ beſtimmungen im Werftbaſſin auf flachem Waſſer bei ſtill liegendem Boot ein Tauchverſuch vorgenommen. Hier⸗ bei werden alle Teile, vor allem die Luken und Durchbre⸗ hungen des Druckkörpers, eingehend auf Dichtigkeit unter⸗ ſucht. Die Uebernahme durch die militäriſche Beſatzung er⸗ folgt dann nach einer Ueberwaſſerprobefahrt, die noch vom Werftperſonal ausgeführt wird, und bei der alle Teile auf einwandfreies Arbeiten durchgeprobt werden. Die Ausbildung ſämtlicher neu zur U⸗Bootswaffe kommandierten Soldaten erfolgt zunächſt auf der Unterſee⸗ bootsſchule. Bei jeder neuen Beſatzung eines Front⸗U⸗ Bootes iſt außerdem ein Stamm von erfahrenen Soldaten vorhanden, die vorher bereits auf anderen Booten gefahren Beim Bau des ſind s erſte Tauchmanöver in Fahrt nach der Indienſt⸗ ſtellung erfolgt erſt nach gründlicher Ausbildung jedes ein⸗ zelnen Soldaten auf ſeiner Tauchſtation des U-Bootserprobungskommandos. Das Tauchmanöver wird nach den Befehlen des Kommandanten, der im Turm am Sehrohr ſteht, von dem Leitenden Ingenieur in der Zentrale durchgeführt, der auch dem Kommandanten gegenüber für die geſamten techni⸗ ſchen Einrichtungen des Bootes mit Ausnahme der Waffen verantwortlich iſt. Vor jedem gewöhnlichen Tauchen wird, abgeſehen von der Kontrolle aller Einrichtungen, noch eine Dichtigkeitsprobe vorgenommen. Hierzu wird im Boot ein Unterdruck hergeſtellt und am Barometer abgele⸗ ſen, ob durch irgendwelche Undichtigkeiten Luft nachſtrömt. Die Schnelligkeit der Tauchübungen wird allmählich ge⸗ ſteigert, bis das Boot in der Lage iſt, aus voller Marſch⸗ fahrt über Waſſer in wenigen Sekunden zu verſchwinden. Es iſt ſo alles Menſchenmögliche getan, um Ver⸗ luſte von U-Booten durch Tauchpannen zu vermeiden. Zu U-Bootsverluſten, die andererſeits bei der kriegs⸗ mäßigen Ausbildung der U⸗Bootswaffe im Frie⸗ den erfolgen können, iſt Folgendes zu ſagen: Die Ausbil⸗ dung des Kommandanten im Angriff erfolgt durch den Flottillenchef, ebenfalls in ſyſtematiſcher Steigerung. Be⸗ ginnend mit dem geſehenen Angriff gegen ein ein⸗ zeln fahrendes Schiff bei geradem Kurs und gleichbleibender Fahrt iſt das Ziel der Ausbildung der un bemerkte Angriff gegen einen Zickzack fahrenden ſtark geſicherten Verband. In dieſer Unſichtbarkeit liegt die militäri⸗ ſche Stärke des U-Bootes— andererſeits bedingt ſie auch das erhöhte Gefahrenmoment, das dieſe fortgeſchritteneren Angriffsübungen mit U-Booten für letztere mit ſich bringen. Sie liegen im Weſen dieſer Waffe begründet und laſſen ſich nie gans vermeiden. Rettungsmaßnahmen. Iſt ein U⸗Bootsunfall auf Waſſertiefen über 100 Meter erfolgt, ſo iſt natürlich infolge der großen Tiefen eine Ret⸗ tung der Beſatzung nicht möglich. Dies iſt z. B. in grö⸗ ßeren Tiefen der Nordſee und im Atlantiſchen Ozean der Fall. In der Deutſchen Bucht und in der weſtlichen Oſtſee jedoch, wo die Torpedoſchießübungen unſerer U-Boote ſtatt⸗ finden, ſind die Waſſertiefen derart, daß ein Ausſtei⸗ gen der Beſatzung ohne fremde Hilfe verhältnismäßig ge⸗ fahrlos erfolgen kann. Daher beſteht bei uns der Grund- ſatz, daß, wenn ein geſunkenes U⸗Voot nicht mehr durch Ausblaſen der Tauchzellen mit Druckluft zum Auftauchen gebracht werden kann, die Beſatzung baldmöglichſt ausſteigt. Hierzu ſind für jeden Mann der Beſatzung Tauch ⸗ retter vorgeſehen, die auf den Tauchſtationen griffbereit liegen. Es iſt dies ein umzuſchnallendes Atemgerät, mit dem aus einer Sauerſtofflaſche über einen Atemſack ſauer⸗ ſtoffhaltige Luft geatmet wird; die ausgeatmete Kohlen⸗ fäure wird in einer Kalipatrone gebunden. Ein⸗ und Aus⸗ atmen erfolgt durch den Mund mittels eines Atemſchlau⸗ ches mit Mundſtück. Die Naſe wird durch eine Klammer dichtgeklemmt. Der Inhalt der Sauerſtofflaſche und die Brauchbarkeit der Kalipatrone dieſes Drägerſchen Tauch⸗ retters reichen für etwa/ Stunde aus. In den Zufluchts⸗ räumen befindet ſich eine genügende Zahl von Tauchret⸗ tern in Reſerve für Leute, die ſich aus anderen voll⸗ gelaufenen Räumen hierhin gerettet haben und nicht mehr vorher ihren eigenen Tauchretter anlegen konnten. Vor dem Oeffnen der Luken wird durch Fluten im Bootsinnern der⸗ ſelbe Druck wie außen hergeſtellt. Da ein ſchnelles Hoch⸗ ſchießen aus großer Tiefe wegen des ſtarken Druckabfalls oft für den Körper gefährlich werden kann, wird durch das unter Kontrolle geöffnete Luk zunächſt eine Leine an einer Bofe hochge⸗ laſſen, an der man ſich langſam hochangeln kann. Iſt trotz⸗ dem der eine oder andere zu ſchnell an die Oberfläche ge⸗ kommen, ſo wird er, falls ein U-Bootsbegleitſchiff zur Stelle iſt, in eine Druckkammer auf dem Begleitſchiff gelegt, und wieder unter Druck geſetzt. Durch langſames Ablaſſen des Druckes werden geſundheitliche Schädigungen vermie⸗ den. Auf den mittleren und großen U⸗Booten befinden ſich an Oberdeck in druckfeſten Behältern zuſammengefaltete Marcks⸗Rettungsflöße, die vom Bootsinnern aus⸗ gelöſt werden können. Sie beſtehen aus großen, mit einem beſtimmten Salz gefüllten Seidenbeuteln, die bei der Be⸗ rührung mit dem Waſſer ſich ſelbſttätig prall aufblaſen. Auf und an dieſen kann die Beſatzung ſich ſo lange halten, bis andere Fahrzeuge herangekommen ſind. Ferner ſind auf allen Booten, je nach ihrer Größe 1—2 Notſignalbofen, die ebenfalls von innen zum Aufſteigen gebracht werden können. Sie haben den Zweck, die Lage des Bootes anzu⸗ zeigen und eine telefoniſche Verbindung nach oben herzu⸗ ſtellen. daß die Beſatzung das U⸗Boot ver⸗ ſich als ſicher erwieſen hat, daß das U⸗ Boot mi 1 Mitteln nicht mehr zu heben iſt, hat ſich als richtig erwieſen. Es beſteht immer die Gefahr, daß die Beſatzung vor Eintreffen des Bergungsfahrzeuges durch Einatmen von Stickſtoff oder Chlorgas bereits zu entkräftet iſt, um ſich dann noch aus dem Boot herauszuarbeiten. Der„Thetis“⸗Fall hat dies wieder deutlich gezeigt. Zum Schluß ſeien noch zwei Einrichtungen erwähnt, die bei einigen anderen Marinen eingeführt ſind: Die Schleuſe und die Taucherglocke. Die Schleuſe iſt im Boot eingebaut; die Beſatzung ſteigt aus ihr mit umgelegten Tauchrettern aus. Da jeweils nur zwei Mann ausgeſchleuſt werden können, beſteht die Gefahr, daß bei einer mindeſtens 40—50köpfigen Beſatzung unter Umſtänden zuviel Zeit vergeht, bis der letzte Mann ausgeſtiegen iſt. Die Taucherglocke muß mit einem Bergungsfahr⸗ zeug zunächſt erſt an die Unfallſtelle herangebracht werden. Ihr Vorteil iſt, daß die Beſatzung auch aus größeren Tie⸗ fen, als dies mit Tauchrettern noch möglich wäre, ausſteigen kann, und zwar ohne dem Waſſerdruck ausgeſetzt zu ſein. Ihre Verwendung findet jedoch ebenfalls eine Grenze in de Tiefe, in der noch Taucher arbeiten können, um die Taucherglocke an das geſunkene U-Boot heranzubringen. Starker Seegang und Strom werden auch dies unmöglich machen. Die Einführung von Taucherglocken erfolgt trotz⸗ dem auch bei uns, da kein Mittel zur Rettung geſunkener U-⸗Bootsbeſatzungen unverſucht bleiben ſoll. Die vorſtehenden Ausführungen ſollen zeigen, daß der Dienſt auf U-Booten zwar gefahrvoll iſt, daß aber auch alles geſchieht, um unnötige Verluſte zu vermeiden. Es gilt auch hier, wie bei jeder Waffe, den Soldaten zu höchſter Einſatzbereitſchaft zu erziehen. Daß dabei von den U⸗Bootfahrern, ähnlich wie von den Fliegern, der verſön⸗ liche Einſatz im Frieden in beſonders hohem Maße gefor⸗ dert werden muß, beruht auf der Eigenart dieſer beiden Waffen, deren Beſatzungen auch mit Recht ſtolz darauf ſind. 5 lä ß t, ſo Kindergärknerinnen und Jugendleiterinnen in der Wochenendſchulung NSG. Nachdem der NS⸗Lehrerbund auch die Erzieherin⸗ nen der Jüngſten, die Kindergärtnerinnen, Hortnerinnen und Jugendleiterinnen in die große deutſche Erzieherfront eingereiht hat, werden die Mitglieder in gewiſſen Zeitab⸗ ſtänden zu Lehrgängen einberufen. So fanden unter Leitung der Gaufachſchaftsleiterin Oertel Anfang Juni im Schulland⸗ an auf dem Schauinsland und Anfang 9 uli in der Gauſchule des NS⸗Lehrerbundes in Gaienhofen Wochenendſchulungen ſtatt. Es konnten die Mitglieder der Fachſchaft aus neun Kreiſen erfaßt werden.„Feſt⸗ und Jeiergeſtaltung in Kindergarten, Hort und Heim“ war das Themg dieſer Schulungen. Berufskameradinnen aus den perſchiedenen Arbeitskreiſen gaben kurze Berichte; in an⸗ ſchließenden Arbeitsgemeinſchaften wurden Erfahrungen ausgetauſcht und einige Feſtfolgen ausgearbeitet. 5 Ein Film von der Donau Die Baparia⸗Filmgeſellſchaft hat den Regiſſeur Dr. Ulrich Kaiſer damit beauftragt, einen Kulturfilm über die Donau von der Quelle bis zur Mündung zu ſchaffen. Kaiſer begab ſich mit ſeinen Kameraden zunächſt in das Quellgebiet im Schwarzwald, zum Quelltopf der Brigach und zum Zu⸗ ſammenfluß der Brigach und Brege in Donaueſchingen. Dann folgte eine Paddelbootfahrt durch das obere Donau⸗ tal, die ſchließlich bis nach Alm führte. In der„Forelle“, dem Lokal der Ulmer Fiſcherzunft, wurden die„Räſen“, das ino die Nachtommen der alten Schiffergeſchlechter, an ihrem Stammtiſch gefilmt, ferner wurden das Münſter und andere Ulmer Sehenswürdigkeiten feſtgehalten, die ſich zu einem Geſamtbild der alten Reichsſtadt zuſammenfügen werden. Sodann fuhren die Filmleute auf dem Ulmer Ordinari⸗ Schiff„Stadt Ulm“ donauabwärts. Sie werden auf dieſer Waſſerfahrt bis Wien alle Schönheiten des größten deut⸗ ſchen Stromes auf den Filmſtreifen bannen. Von Wien aus wird die Fahrt auf ejnem Dampferſchiff bis zum Schwar⸗ zen Meer fortgeſetzt werden. Viehſeuche durch Händler verſchleppt Obwohl die Maul⸗ und Klauenſeuche in den noch be⸗ fallen geweſenen Gemeinden Geiſingen und Neudingen im Landkreis Donaueſchingen erloſchen iſt und das gleiche auch von der letzten verſeuchten Gemeinde des Landkreis Stockach, Slkeißlingen, berichtet werden kann, iſt die Seuche ganz über⸗ raſchend in zwei Renchtalgemeinden im Landkreis Offenburg ausgebrochen. Die Verſchleppung geſchah durch den Viehtransport eines Händlers nach Oberkirch, das nunmehr zuſammen mit einer Reihe von weiteren Renchtal⸗ gemeinden zum Sperrbezirk erklärt wurde. Wenige Tage danach iſt ſie auch im Stalle des betreffenden Händlers in Haslach(Landkreis Offenburg) ausgebrochen. Hoffentlich ift dieſes Aufflackern der Seuche nur von vorübergehender Bedeutung. Dieſe Erſcheinung beweiſt aber, daß man die Maul⸗ und Klauenſeuche auch jetzt noch ernſt nehmen muß und daß gerade in dieſer Zeit, in der durch die Ernte ein ſtarker Zugviehverkehr herrſcht, alles getan werden muß, um weitere Folgen dieſer Erſcheinung zu verhindern.— Im gan⸗ zen waren am Abend des 11. Juli 1939 doch nicht mehr als fünf Gemeinden unſeres Landes verſeucht. Neben den bei⸗ den obenerwähnten Ortſchaften im Landkreis Offenburg ſind es die Gemeinden: im Landkreis Karlsruhe: Bretten; Land⸗ kreis Konſtanz: Gailingen; Landkreis Sinsheim: Treſchklin⸗ gen. — Der Stand der Reben Anfang Juli. Die Rebſtöcke, die unter dem Eiafluß der kalten Wit⸗ terung noch im Frühfahr rückſtändig waren, haben ſich unter dem Einfluß der letzten warmen Witterung gut erholt, ob⸗ wohl die Blüte in dieſem Jahr ſpäter begangen hatte. Nach den Ermittlungen des Statiſtiſchen Reichsamtes iſt im allge⸗ meinen die Note 2,3 errechnet worden gegen 2,6 im Vor⸗ monat. In faſt allen Weinbaugebieten liegen die Begut⸗ achtungsziffern aber näher der Note 2. Die Ernteausſichten ſind in ſämtlichen Weinbaugebieten einſchl. Württemberg durchweg gut. Die auftretenden Pflanzenkrankheiten halten ſich bisher in normalen Grenzen. a Marktberichte Mannheimer Schweinemarkt v. 13. Juli. Auftrieb und Preiſe: 280 Ferkel, bis ſechs Wochen 14 bis 22, über ſechs bis acht Wochen 25 bis 32, über acht bis dreizehn Wochen 33 bis 40; 72 Läufer, 32 bis 46 Mark. Marktverlauf: ruhig, Frankfurter Schlachtviehmarkt v. 17. Julf. Auftrieb: 997 Rinder, darunter 127 Ochſen, 172 Bullen, 487 Kühe, 209 Färſen; ferner 685 Kälber, 108 Schafe und 726 Schweine Preiſe: Ochſen 43,5 bis 46,5, 40 bis 42,5, 37,5; Bullen 42,5 bis 44,5, 40,5; Kühe 41,5 bis 44,5, 38 bis 40,5, 28 bis 34,5, 20 bis 25; Färſen 44 bis 45,5, 39 bis 41,5, 35 bis 36,5; Kälber 62 bis 65, 55 bis 59, 45 bis 50, 30 bis 40; Lämmer, Hämmel—, 50, 44 bis 40, 40; Schafe 40 bis 42, 36 bis 39, 25 bis 32; Schweine 59, 58, 57, 88, .—5 9 58. Marktverlauf: Großvieh, Kälber und Schweine zugeteilt. 0 Mannheimer Wochenmarkt v. 13. Juli. Vom Statiſti⸗ ſchen Amt wurden folgende Verbraucherpreiſe für 0, Kilo in Ryfg. ermittelt: Kartoffeln, neu 9 bis 13; Wirſing 10 bis 15; Weißkraut 9 bis 12; Rotkraut 17 bis 25; Blumen⸗ kohl, St. 10 bis 50; Karotten, Bſchl. 5 bis 7; Gelbe Rüben 10 bis 15; Note Rüben 12 bis 15; Spinat 15 bis 16; Mangold 12 bis 15; Zwiebeln 10 bis 15; Grüne Bohnen 30 bis 50; Grüne Erbſen 15 bis 20; Spargeln 25 bis 55; Kopfſalat, St. 5 bis 10; Endivienſalat, St. 10 bis 183 Oberkohlraben, St. 4 bis 10; Rhabarber 9 bis 12; Tomaten 20 bis 50; Rettich, St. 3 bis 10; Meerrettich, St. 20 bis 30; Schlangengurken, St. 10 bis 60; Suppengrünes und Peterſilie, je Bſchl. 5 bis 7; Schnittlauch, Bſchl. 3 bis 5; Pfifferlinge 70; Aprikoſen 45 bis 50; Aepfel 85 bis 40 Kirſchen 35 bis 40; Erdbeeren 45 bis 50; Pfirſich 35 bis 40; Heidelbeeren 45 bis 50; Himbeeren 45 bis 50; 2180 nisbeeren 23 bis 26; Stachelbeeren 15 bis 30; Zwetſ 45 bis 50; Zitronen, St. 5 bis 10; Orangen 40, Banazen 40 bis 45; Markenbutter 160: Landbutter 142 Warum Schlafloſigkeit? Nehmen Sie doch abends einen Teelöffel Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt mit einem Eßlöffel Waſſer verdünnt, dann werden Sie wahrſcheinlich bald nicht mehr unter Schlaflosigkeit leiden! Warum? Durch ſeinen gün⸗ ſtigen Einfluß auf grundlegende Funtztionen des menſchlichen Organismus beruhigt iletterereu e engel Herz und Nerven und erleichtert ſo das Einſchlafen auf ngtürliche Weiſe. Er führt ſelbſt bei dauerndem Ge⸗ brauch nicht zur Gewöhnung. f Beſorgen Sie noch heute von Ihrem Apotheker oder Drogiſten den echten Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt in der blauen Packung mit den 3 Non⸗ nen, damit Sie ihn im Bedarfsfalle ſofort zur Hand haben. Flaſchen zu RM. 0,90. 1,65 und 2.80(Inhalt: 25, 50 und 100 cem). Kameradſchaft ehemaliger Soldaten Mannheim⸗Seckenheim. Kommenden Sonntag, den 16. Juli findet in Friedrichsfeld unſer diesjähriger Kreis⸗Kriegertag ſtatt. Antreten mittags 12 Uhr bei Kamerad Wöll, „Pfälzer Hof“. Zahlreiche Beteiligung erwartet Der Kameradſchaftsführer. Für die Taglohn, Lohnzahlung Unentbehrlich iſt die neue Reichslohn⸗ Steuertabelle für Wochenlohn, spricht 8 . Stundenloh 7 e Guterhaltener Reu⸗Oſtheim! 5 mene Heute Freitag bis Sonntag sehen Sie 5 u haben in der . Kinde Junge Frau Geschefesſt. d. Bl. Heinz Nühmann!“ e Küſtenwagen der— Er wird alle Besucher in zweistündiges Frau n Mädchen—— Lachen versetzen 3. Tabatkeinnühen Kurt Weyrauch, zum Putzen Werdet Beginn je abends 8.30 Uhr, geſucht. 1 8 für Freitags Mitglied Sonntag mittag 3 Uhr für Kinder. Kloppenkeimerstt. 39.] Ringſtraße 148. geſucht. 1 Feuerbachstr. 44,— PA LA ST —— I ihrem indere einem erden. inari⸗ dieſer deut⸗ n aus hwar⸗ 9 be⸗ mn im auch ockach, über⸗ dkreis durch „das ichtal⸗ Tage rs in entlich hender in die t muß be ein 5, um t gan⸗ mehr m bei⸗ g ſind Land⸗ ſchklin⸗ Wit⸗ unter t, ob⸗ Nach allge⸗ Vor⸗ Begut⸗ zſichten mberg halten b und r ſechs Vochen ruhig. b: 997 e, 209 hweine Bullen 40,5, 41,5, 30 bis afe 40 5 chweine tatiſti⸗ 5 Kilo ing 10 lumen⸗ Rüben is 16 Bohnen bis 55; is 18; omaten 20 bis es und bis 5; bis 40 35 bis Johan⸗ etſchgen ananen Nr. 28 Illuſtrierte Beilage zum„Neckar⸗Bote“. 1939 Die Erntezeit iſt gekommen Eine Betrachtung von Mellior Ein Samenkorn wird in die Erde gebettet. Es liegt vielleicht drei bis vier Zentimeter tief im Ackerboden und trägt über ſich eine Laſt, die im Vergleich zu ſeiner eigenen Größe ungefähr das Fünfzehnfache beträgt. Wollte man einen Menſchen im Vergleich zu ſeiner Körpergröße ebenſo belaſten, müßte man ihn etwa 15 Meter tief unter die Erde betten. Nun aber geſchieht das Wunder: das Samen⸗ korn beginnt zu keimen und treibt aus ſeinem dunklen Bett mit ungeheurer Gewalt dem Lichte entgegen, zer⸗ ſprengt die Scholle und wächſt und wächſt, von Sonne und Regen geſegnet, der Blüte und ſchließlich der Frucht entgegen. So groß iſt die Kraft des Wachstums und des Lebens, die ſich tagtäglich uns in unzählbarer Fülle offenbart! Wir Menſchen aber nehmen das Wunder des Wachstums als eine Selbſtverſtändlichkeit. Wir ſäen das Korn und pflegen die Saat und ernten den Segen der Erde Jahr um Jahr, aber nur ſelten denken wir daran, daß all unſer Leben an dieſem einen Wunder hängt, daß die Fruchtbarkeit des Ackers und die Arbeit des Bauern die Urgrundlage der Exiſtenz aller ſind. Wo die Erde unfruchtbar iſt, gibt es kein Leben, und wo ein Volk nicht Raum genug hat, ſich das tägliche Brot auf ſeinem eigenen Boden zu ſichern, fehlt ihm, mag es auch noch ſo groß und ſtark ſein, die wahre Unabhängigkeit und Freiheit. Das tägliche Brot Wenden wir mit ſolchen Gedanken unſeren Blick auf die Zeit der Ernte, ſo erkennen wir, daß die Ernte nicht die Angelegenheit eines einzelnen Berufsſtandes iſt, daß nicht der Bauer erntet, ſondern das Volk. Der Bauer iſt nur der Verwalter und Treuhänder des täglichen Brotes ſeines Volkes. Des Bauern Fleiß und harte Arbeit iſt höchſter Ehrendienſt am Volke. Es iſt Erntezeit. Die Arbeit auf den Feldern bricht nun nicht mehr ab. Die Senſen der Schnitter hauen die erſte Bahn, um der Mähmaſchine Platz zu machen, und unter ihrem Schnitt fallen die goldenen Häupter der Aehren in breiten Schwaden. Hinter den Schnittern ſchrei⸗ ten die Frauen und Mägde, binden das Getreide und ſtel⸗ len die Garben auf. Nun ſoll die Sonne dem Landmann treu bleiben, damit er den Segen ſeiner Jahresarbeit ohne Einbuße ſicher bergen kann. Dieſes Gefühl, daß der Himmel bis zur letzten Stunde treuer Helfer des Land⸗ mannes bleiben muß, gibt ihm jene bodenverwachſene Frömmigkeit, die um die Geheimniſſe der Natur weiß und in dem mannigfaltigen Brauchtum um Saat und Ernte ſinnvollen Ausdruck findet. Die Arbeit des Bauern iſt das tiefſte Sinnbild aller Arbeit. Nicht von ungefähr haben die Künſtler dieſes Bild immer wieder feſtgehalten. Der Bauer hinter dem Pflug, der ſchwerbeladene Erntewagen, ein wogendes Kornfeld ſind nicht nur ein ſchönes Bild für das Auge, ſondern ihr Anblick dringt in die Tiefe unſerer Seele und verbindet uns mit dem ewig gebären⸗ den Acker. Liegt über dem heißen Schaffen der Erntetage nicht zugleich auch eine helle Freude? Hört ihr die Schnitterin⸗ nen nicht ſingen, wenn ſie am Abend mit der letzten Fuhre des Tages heimkehren? Ernten bringt Freude. Wer nicht ſäet, ſoll auch nicht ernten! In dieſem Wort iſt das Ethos der Arbeit ausgedrückt, indem das ſchöpferiſche Handeln, die wahrhaft produktive Arbeit über die Geſchäftemacherei erhoben wird. Es gibt aber keine höhere produktive Ar⸗ beit als die Beſchaffung des täglichen Brotes für die Ge⸗ meinſchaft des Volkes. Darum aber laſſen wir auch den Bauern bei der Ernte nicht im Stich. Ein ganzes Voll tritt an, ſeine Ernte zu bergen. 5 Der Segen der Flur Schwer vom Segen iſt die Flur, und nichts darf ver⸗ lorengehen. So wie wir es als Sünde empfinden, wenn einer ein Stück Brot wegwirft, ſo iſt es auch eine Ver⸗ ſündigung gegen den Acker, wenn ihm nicht für die Volks⸗ gemeinſchaft der höchſte Ertrag abgerungen wird, und wenn nicht dieſe gleiche Gemeinſchaft auch dafür einſteht, daß die Früchte des Feldes rechtzeitig geborgen werden. Dieſes Zuſammenſtehen für die Bergung der Ernte iſt tief im Volke verwurzelt und war zumindeſt für die Bauern immer eine Selbſtverſtändlichkeit. So ſchildert Gottfried Keller in ſeinem Gedicht„Sommernacht“ einen alten Heimatbrauch. Da ziehen die Burſchen des Nachts hinaus auf den Acker der Witwe und„ſichern den gereif⸗ ten Acker“, ſo wie es in der Dichtung heißt:„Die keines Vaters, keiner Brüder/ und keines Knechtes Hilfe weiß,/ ihr ſchneiden ſie den Segen nieder,/ die reinſte Luſt zier⸗ ihren Fleiß.“ a „Die Zeit der Ernte iſt gekommen. In keiner anderen Zeit aber wird es uns ſinnfälliger, was es bedeutet, auf Die Garben ſind körnerſchwer eigener Scholle zu wirken und Ernte zu halten. Der Drang nach eigener Scholle iſt der Urdrang eines jeden freiheit⸗ liebenden Menſchen. Der Arbeiter in der Stadt, der mit Liebe an ſeinem Schrebergarten hängt, empfindet zumin⸗ deſt im Unterbewußtſein den Segen der Arbeit am Boden, ſpürt deutlich, daß dieſes kleine Fleckchen Erde, das er bebaut, die kleine eigene Ernte, die er heimträgt, ihn freier macht. Auf dieſen wenigen Quadratmetern Landes iſt er Herr und König und Diener am Boden zugleich. Wieviel bedeutungsvoller muß da der Ackerboden erſt für ein gan⸗ zes Volk ſein. Der Führer hat einmal die Mahnung aus⸗ geſprochen: „Vergeßt nie, daß das heiligſte Recht auf dieſer Welt das Recht auf Erde iſt, die man bebauen will, und das heiligſte Opfer das Blut, das man für dieſe Erde ver⸗ gießt!“ Dieſes Recht auf Erde aber hat nur der, der ſie wirklichbebauen will, nicht der ſie nur beherrſchen möchte. Die Erde, die man mit ſeinem Schweiß gedüngt hat, wird erſt zum wirklichen Beſitz, und wer noch nie den Spaten in deutſche Erde ſenkte, wer noch nie Arbeit am deutſchen Boden leiſtete, weiß auch nichts um den tiefſten Zauber des Wortes Heimaterde. Blickt aber hinaus auf die Felder in den deutſchen Gauen] Die Erntezeit iſt gekommen. Ein gewaltiges Heer des Friedens iſt angetreten, heiligen Dienſt am deutſchen Boden zu tun. Die Dörfer ſind leer geworden am Tage. Nur die wenigen Perſonen, die die Kinder hüten oder das Eſſen bereiten müſſen, ſind daheim geblieben. Draußen auf den Feldern aber iſt es lebendig, da regen ſich Millionen Hände, nicht nur die Hände der Bauern, nein die Hände des Volkes. Die Kolonnen des Arbeitsdienſtes, Männer der Wehrmacht, die HJ. und die Schuljugend, freiwillige Helferinnen der Frauenſchaft ſtehen zuſammen in einer Aufnahme: Lindner⸗Mauritius— M. der ſchönſten Gemeinſchaftsleiſtungen. Und iſt ihnen die Arbeit zum Teil auch ungewohnt und ſchwer, ſo bringt dieſer Hilfsdienſt eines ganzen Volkes an ſeiner Ernte dennoch großen Gewinn, weil er wie nie zuvor auch das ganze Volk innerlich an der Erntearbeit des deutſchen Bauern Anteil nehmen läßt. Kraft und Zukunft Das deutſche Volk will ernten. Es will, daß der Lohn all ſeiner Arbeit auch zugleich eine Ernte ſei, das heißt ein geſchaffener Mehrwert, gewonnen durch unſeren Fleiß, geſchaffen durch das Zuſammenwirken von Stirn und Fauſt in produktiven Gedanken und Taten. So möge Got⸗ tes Sonne über den deutſchen Feldern leuchten und unſere Ernte ſegnen, ſie möge ſicher geborgen werden in die Scheuern und bewacht und behütet ſein vor Leichtſinn und Feuersnot. Ein Volk, das nicht wie andere Nationen aus dem Vollen ſchöpft, dem, wie dem deutſchen Volke, im Ver⸗ hältnis zu ſeinem Volksreichtum der Ackerboden wahrlich karg zugemeſſen iſt, wird viel tiefer empfinden, was es heißt, das Land zu bebauen. Es wird aber auch unerbitt⸗ lich auf ſeinem Recht auf Erde beſtehen, denn die Siche⸗ rung unſerer Brotfreiheit iſt die Sicherung der Freiheit der Nation. Im Bauerntum ſteckt unſeres Volkes Kraft und Zu⸗ kunft. Wir wollen mehr und mehr ein bodenverbundenes Volk werden und wollen nie vergeſſen, daß im Boden auch die Wurzeln unſerer eigenen Kraft zu finden ſind. So möge nach Wochen harter Arbeit, die die Gemeinſchaft des deutſchen Volkes in der Erntezeit leiſtet, unſer ganzes Volk auch einem Erntefeſt entgegengehen, wie es in gleicher Gemeinſchaft noch nie begangen worden iſt. Die Erntezeit des deutſchen Volkes hat begonnen! Das Teſtament eines Eebemannes Aus der Chronik einer kleinen Stadt von E. A. Greeven Was zu einer kleinen Reſidenz gehörte, wußte vor dreißig Jahren jedes normal entwickelte Kind: ein Schloß mit Turm und Glockenſpiel, ein Hoftheaterchen mit zwe Naiven, ein bißchen Garniſon und ein Dutzend alter Damen und Herren, die bei Sonnenſchein auf den Bän⸗ ken des Schloßgartens ſaßen und ſich das Neueſte vor Seiner Durchlaucht zutuſchelten. Auerdem beſaß jede Reſi⸗ denz, die nur ein wenig auf Form und Tradition hielt einen Lebemann zwiſchen fünfundſechzig und ſtebzig Jahren, der von beſorgten Müttern der heranwachſender und durch drei Konditoreien und eine Weinſtube gefähr⸗ deten Jugend bei Tag und Nacht als warnendes Beiſpiel vorgehalten wurde. Caius von Stückelberg war bis in ſein Alter hinein hübſch ſchlank geblieben, aber die Mütter ſagten zu ihren Söhnen: Seht, das kommt von ſeinen vielen Laſtern, die ihn vor der Zeit ausgezehrt haben! Caius ging in ſeinem langen, ſchwarzen Bratenrock ein wenig nach vornüber⸗ geneigt, vielleicht, weil er fand, daß ſeine gewaltige Haken⸗ naſe dann noch beſſer zur Geltung käme oder weil er ein⸗ fach keine Luſt mehr hatte, der Welt durch Strammheit zu imponieren, aber die beſorgten Mütter flüſterten, daß es die Folge ſeines fortgeſetzten Lebenswandels ſei, und ſie prophezeiten ihren ſchauderden Töchtern den Tag, wo dieſer Lebemann Caius in einem Rollwägelchen durch die Schloßallee kutſchiert werden müſſe. Jungen Mädchen war es ſtrikt verboten, ſich von Caius auf der Promenade beim Muſiktempelchen anreden oder gar begleiten zu laſſen. ſeitdem er der dritten Tochter von Hofrat Nathuſius einmal bei ſolcher Gelegenheit verſichert hatte, ihre Stupsnaſe ſei aufregender als alle Militär⸗ kapellen, wenn ſie Carmen ſpielten. Natürlich fanden alle jungen Mädchen den alten Caius furchtbar intereſſant und gaben ſich die größte, leider vergebliche Mühe, irgendwo im Geſicht oder ſonſtwie aufregend auszuſehen. Wer aber ganz genau wiſſen wollte, wie weit die Ver⸗ derbthett eines Lebemannes auch bei den ernſteſten An⸗ läſſen des menſchlichen Lebens fortzuſchreiten vermochte. bekam die faſt ſchon legendäre Geſchichte zu hören, die vor mehr als dreißig Jahren paſſiert war, als ein gewiſſes Fräulein Adele, das mit Caius in gewiſſen Beziehungen, geſtanden haben ſollte, das Zeitliche ſegnete: Da war Herr Caius von Stückelberg als der einzige Leidtragende in einer geſchloſſenen Droſchke hinter dem Leichenwagen Ade⸗ les hergefahren, und deutlich wurde durch die Scheiben ſeiner Kutſche beobachtet, wie er während der ganzen Fahrt unentwegt in einem gelben, franzöſiſchen Roman geleſen hatte. Unter dieſen Umſtänden war es durchaus begreif⸗ lich und verſtändlich, daß der Herr Hauptpaſtor von Sankt Katharinen ſich auf dem Friedhof einer ungewöhnlichen Kürze befleißigte. g a Es gab ſo vieles Böſe und Schlimme, was beſorgte Mütter dem Lebemann Caius an die Rockſchöße hängen konnten, aber daß er dumm ſei, wurde noch nicht einmal von der Hofrätin Nathuſius behauptet. Im Gegenteil— die Tatſache, daß er es verſtanden hatte, ſein mäßiges Ver⸗ mögen durch alle Klippen hindurch zu retten, wurde all⸗ gemein als Beweis ſeiner Intelligenz angeſehen. Am Stammtiſch in der„Harmonie“ ſchätzte man ſein Vermögen auf rund zweihundertfünfzigtauſend Mark, und darin war ein kleiner Bauernhof, den der Steuerrat Körner ein„paſ⸗ ſables Gut“ nannte, noch nicht einbegriffen. Daß Caius von Stückelberg der Letzte ſeines Stammes war und nähere Verwandte nicht beſaß, wußte jedermann in der Reſidenz. Es hatte daher nie an zahlreichen Ver⸗ ſuchen gefehlt, ihm nahezulegen, ſein beträchtliches Erbe den verſchiedenſten Stiftungen und ſtädtiſchen Einrichtun⸗ gen dereinſt zu vermachen. Obwohl es in der Reſidenz nicht als ſchicklich galt, wenn Damen in verheiratetem oder unverheiratetem Zuſtand einem Junggeſellen auf die Bude rückten, weil es immerhin zu Mißdeutungen Anlaß geben konnte, ſo waren doch nacheinander faſt alle Vorſtands⸗ damen vom Säuglingsverein bis zur Sterbekaſſe bewähr⸗ ter Hausgehilfinnen und ſogar die Domina vom adligen Damenſtift Klein⸗Warnow bei Caius über die Schwelle getreten und hatten auf dem Polſter eines breiten Sofas Platz genommen, um das Terrain für ein Legat zu ſon⸗ dieren, wobei man gern durchblicken ließ, daß für einen alten Lebemann nichts förderlicher und mit Hinblick auf einen Sitz im Himmel nichts rentabler ſei als eine milde und nicht zu kleine Gabe. Caius von Stückelberg empfing die lange Reihe ſolcher Abordnungen ſtets mit ausgeſuchter Höflichkeit. verſicherte die Damen ſeiner höchſten Wertſchätzung und holte aus einem altmodiſchen Wandſchränkchen einen wunderbar mil⸗ den, ſüßen Damenſchnaps, dem kein weibliches Weſen widerſtehen konnte. Unverdächtige Zeugen haben beſchwo⸗ ren, daß Frau Geheimrat Archenholtz mit geröteten Wan⸗ gen und ein Liedchen ihrer Jugend trällernd die Stückel⸗ bergſche Klauſe verlaſſen hätte und daß Caius ein ander⸗ mal ſeinen Diener nach einem Wagen ſchicken mußte, weil die ehrwürdige Domina von Klein⸗Warnow keinen ſicheren Boden unter ihren Füßen vorfand. Ob Caius aber den Säuglingen der Reſidenz oder den adligen Geſpenſtern des Damenſtifts eine bindende Zuſage gemacht hatte, daran konnten ſich am nächſten Morgen keine Geheimrätin und feine Domina genau erinnern. Nur der alte Lebemann Caius wußte, daß er es nicht getan hatte. Aber eines ſchönen Tages ging er doch zum Notar Kilian und machte ſein Teſtament. ö 5 Ein Beſuch bei Notar Kilian konnte nicht verborgen bleiben. Schon daß ſein Haus am„Wall“ lag, wo die vor⸗ nehme Welt der Reſidenz zu promenieren pflegte, war einer Geheimhaltung nicht günſtig; aber daß dem Nota⸗ riat gegenüber die verwitete Frau Oberſtleutnant Koſack wohnte, die jeden An⸗ und Abmarſch mittels des Spiön⸗ chens ihres Boudoirfenſters kontrollierte, machte aus jeder notariellen Amtshandlung gewiſſermaßen eine öffentliche Angelegenheit. Es iſt daher kein Wunder. daß Caius ſchon am Abend nach ſeinem Beſuch bei Kilian am„Harmonie“⸗ Tiſch verblümt und unverblümt mit neugierigen Fragen gequält wurde, wie er ſeinen Reichtum auf die honorigſte Weiſe zu verteilen beſchloſſen habe. Herr von Stückelberg lächelte mit allen tauſend Fält⸗ chen um Augen, Naſe und Mund und heteuerte, daß dieſe Fragen ihm nicht unerwartet kämen. Was nun ſein Teſta⸗ Zwei Hlädchen in einem Zelt Fine Zommergeſchichte von Chriſtian Munk Der Flieger blickte nach unten, ſpiegelglatt dehnte ſich das blaue Meer. Zum Teufel, der Motor ſpuckte ſchon wieder. Er ſah die Oelleitung nach, prüfte die Kabel, er fand nichts, aber der Motor ſetzte aus. Er mußte nieder⸗ gehen. Drüben am Horizont hob ſich aus der ſilbrigen Horizontlinie ein winziges Eiland. Gott ſei Dank, er ſteuerte darauf zu und drückte die Maſchine. In einer von Schilf umſtandenen Bucht ging er auf das Waſſer nieder und ſprang aus dem Führerſitz. Dann hielt er von der Düne Ausſchau. Plötzlich erblickte er ein Zelt, das mutterſeelenallein unterm Oſtſeehimmel ſtand.„Hallo!“ rief der Flieger, en Keine Antwort. Da eilte er mit energiſchen Schritten über das Strandgras näher, bückte ſich und ſpähte hinein. Zwei junge Mädchen lagen Arm in Arm ſchlafend im halbhellen Zeltinnern. Sie ſchliefen feſt und wußten nichts davon, daß ein fremder Mann ſie mit erſtaunten Augen anſah. Vorſichtig ſchloß der Flieger die Zeltbahn und zog ſich zurück. Jetzt erſt bemerkte er vor dem Zelt Kleider und Badeanzüge, und drüben lag ein Paddelboot, das „Schwalbe“ hieß. Der Flieger rief noch einmal laut: „Hallo? Plötzlich bewegte ſich etwas im Zelt, ein verſchlafenes Mädchengeſicht erſchien am Eingang, fuhr jedoch erſchrocken wieder zurück:„Ein Mann...“ Jetzt erſchien ein Auge am Zeltrand, groß und drohend. Dann verſchwand es, und eine Stimme flüſterte noch erregter als vorhin:„Ein junger Mann! Der junge Mann ſtand auf der Düne gegen den blauen Himmel und lachte.„Drehen Sie ſich um!“ ſchrie ihn das Zelt an, und der junge Mann drehte ſich um. Vorſichtig ſchlichen ſich zwei halb bekleidete Geſtalten an ihre Bade⸗ anzüge und zogen ſie hinter dem Zelt eilig an. So! Auf einmal rannten beide Töchter der Eva mit wehendem Blondhaar davon, die Düne hinunter, zwei langſchenklige, ſonngebräunte Amazonen, mit blitzenden Zähnen. Lachend warfen ſie ſich in das Waſſer, daß es ſchäumte. „Bitte, treten Sie näher!“ rief es jetzt vom Waſſer her, und:„Wir ſind jetzt zu ſprechen...“ Der Flieger ſtieg hinunter und wurde von zwei pru⸗ ſtenden Köpfen, die auf den Wellen trieben, verhört:„Wie kommen Sie auf unſere Inſel?“ „Durch die Luft...“ Da ſahen ſie das Flugzeug im Schilf hervorſchimmern und ſchrien vor Entzücken auf. Ein richtiges Flugzeug, Renate! Und ſchon ſchwammen ſte mit kräftigen Stößen zu ihm hin. Auch der Flieger wanderte am Strand entlang. Die Mädchen erkletterten triefend den Schwimmer des Flugzeugs und lachten vergnügt. Aber der Flieger machte ſich jetzt koſtbar und fragte von oben herab:„Na, meine Kiſte gefällt Ihnen wohl beſſer als ein Paddelboot, was?“ „Nein“, antwortete Renate ſpöttiſch.„unſer Paddelboot kriegt wenigſtens keine Panne!“ „Na, ſo was iſt doch glatt ein Seelenverkäufer mit Kaf⸗ feelöffeln“, meinte der Flieger mit abgrundtiefer Ver⸗ achtung. Aber das hätte er nicht ſagen ſollen. Die Kafak⸗ frauen ſind ordentlich böſe. „Was?!“ empörte ſich Hanna mit blaublitzenden Augen,„ein Seelenverkäufer iſt unſere Schwalbe“? Unſere „Schwalbe“ mit Doppelhaut und Treibſegel. Das iſt doch unerhört. pah..“ Und ſie ſchritt ſtolz über den Strand davon. Renate folgte ihr hoheitsvoll,— zwei gekränkte Kajakfahrerinnen. Der Flieger blickte verdutzt hinterher:„Aber, meine Damen.. Nein, ſie waren beleidigt. Sie packten hinter dem Zelt ihre Sachen ein, indes ſie verſtohlen kichernd nach dem Flieger herüberblickten. Er wußte nicht, was Ernſt war und was Scherz und begann, ſeine Zündkerzen zu reinigen. Plötzlich rief er hinüber:„Können mir die Damen vielleicht ein Streichholz leihen?“ Ex ſagte nicht, daß er nur eine Zigarette rauchen wollte. Er wollte ſie auf die Probe ſtellen. „Wir haben keine Streichhölzer!“ ſchrie Hanna und machte ein bitterböſes Frätzlein.„Aber, Hanna, wir haben doch zwei Schachteln“, hörte man Renate beſänftigend, „Nein, nein, nicht für Leute, die unſere Schwalbe belei⸗ digen!“ 5 Der Flieger brauchte dringend Streichhölzer, ſo ſagte er. Ho, aber nun, wo ſie wußten, daß er die Streichhölzer dringend brauchte, war der Teufel los.„Wofür braucht et ſte, Hanna? Für ſeine hochgekommene Blechbiene etwas Kommt nicht in Frage, Hanna, was?“.„Soll er ſie ah ſaufen laſſen, ſeine lendenlahme Wolkenkiſte, nicht, Re⸗ nate?!“ Vielleicht hat er bloß vergeſſen, ſie aufzu⸗ drehen, Hanna.“ Und in dieſer menſchenleeren Einöde verſpotteten ſi⸗ den Flieger, der ſich gelaſſen an den Dünenrand ſetzte und eine Zeitung las. Aber er ſah nicht dumm aus. Er kanne vielleicht Mädchen und wartete ab. Aber die beiden Amazonen hatten ihr Zelt abgeb rd chen und ihre Sachen in das Paddelboot verſtaut. Nun ſchoben ſie es ins Waſſer. Der Flieger las geſpannt ſeim Zeitung. Ließen ſie ihn wirklich hier ſitzen?!“ Die Mädchen ſtiegen in ihr Boot. Mädchen ſind grau ſam, wenn man ſie kränkt, und der Flieger, in ſeinen Stolz auf die Technik, hatte ſie in ihrer Liebe zu ihren Kajak gekränkt. Sie paddelten langſam hinaus. der Flie ger zuckte nicht mit einer Muskel im Geſicht, er blickte n die Zeitung. Die Sonne ſchien., und die See lag tiefblg und friedvoll unterm hohen Sommerhimmel.* Aber Mädchen ſind auch Kameraden, wenn einer U Not iſt. Und ehe der Flieger aufblicken konnte, flog ihn eine Schachtel Streichhölzer auf die Zeitung. Die Prob war beſtanden. Der Flieger ſtand auf und lachte.„Dankes rief er den Paddelmädchen nach. 5 „Verachten Sie keine Kajaks mehr!“ ſchrien dieſe zu rück, und„Wiederſehen!“, und dann paddelten ſie im glei chen Takt der noch fernen Küſte zu. Der Flieger jedog war ſchon bei ſeiner Maſchine, und nach einer Weile wa er den Propeller an: er heulte auf, daß die Gräſer vo dem Luftzug an die Erde gepreßt wurden. Als die Mädchen weit draußen auf offener See noſ einmal zurückblickten, nahte das Flugzeug umkreiſte f dröhnend, und ein Päckchen flog vor ihrem Boot ins Wa ſer. Sie fiſchten es auf. In einem Gummibeutel lage eine Schachtel und ein Zettel daneben. Darauf ſtand „Wenn die Damen heute abend um ſieben Uhr im Strand café ſein wollen, ſo werden ſie gebeten, deutlich mit dez Kopf zu nicken. Bitte..“ Als der Flieger noch einmal dicht an ihnen vorübel kreiſte, geſchah es wahrhaftig, daß die beiden Damen deu lich mit dem Kopf nickten und dazu lachten,— ja. Denn der Flieger war fung, und Mädchen ſind nich immer araufam. keineswegs. Und das iſt aut, nicht wah —— I , 2 8 0 7774777 5 4 10 2 . Zeichnung: Näthe— M. Caius von Stückelberg hatte ſein geſamtes Ver⸗ mögen den fünf hübſcheſten jungen Mädchen der Reſidenz vermacht ment anginge, das er allerdings heute morgen vor Herrn Notar Kilian ausgefertigt und unterzeichnet habe, ſo ſeien zwei Gedanken für ihn maßgebend geweſen: einmal müſſe ein Teſtament ſeines Erachtens die Dankbarkeit des Erb⸗ laſſers für empfangene Guttaten zum Ausdruck bringen. und zum andern habe es die Aufgabe, reude zu ſtiften und den Lebensweg der letztwillig Bedachten angenehmer zu geſtalten. e Die wohlgeſetzten Worte des Herrn Caius wurden von der Tiſchrunde mit bedeutſamem Kopfnicken aufgenom⸗ men, aber ſo recht klug konnte man aus ihnen eigentlich nicht werden. Denn was Caius Dankbarkeit mit den Säuglingen der 1 zu ſchaffen hatte oder gar mit den Geſpenſtern von Klein⸗Warnow. blieb für alle Betei⸗ ligten und Unbeteiligten ein dunkles Rätſel. Und es wi wohl noch lange ein Rätſel geblieben, wenn Caius in Stückelberg nicht ſchon zu Beginn des Winters an N üblichen Novembererkältung, die ſich auf ſeine Lunge schl geſtorben wäre. in atemloſer Erwartung entgegenzitterte, wurde ein Sm dal erſten Ranges. Wenn die Säuglinge nicht eben verſtändliche Säuglinge geweſen wären, ſo hätten ſie ſiche lich ein furchtbares Rachegeſchrei erhoben. So mußten ſiet der Domina von Klein⸗Warnow überlaſſen, die kahlen 0 ridore des adligen Stiftes mit böſen Worten zu erfüllt und das eherne Wort zu ſprechen, daß von einem abgefen ten Lebemann auch im Tode nur Beweiſe ſeiner Laß haftigkeit zu erwarten ſeien. 9 Es war nicht daran zu deuteln und zu rütteln: Cab hübſcheſten fungen Mädchen der Reſidenz vermacht, er ihnen dankbar ſei für die Freude, die ihr holdet N ihm in ſeinen alten Tagen bereitet habe. Die kleine Na ſius mit der aufregenden Stupsnaſe war eine von ihm Töchter aus drei weiteren Familien der beſten Geſellſch folgten: aber die fünfte ſchlug dem Rieſenfaß des Skand den Boden aus, denn was ſoll man dazu ſagen, daß alte Sünder Catlus ſich ſo weit vergeſſen konnte, im gleich Atemzug auch Fräulein Cora zu bedenken, die ihres chens Kellnerin in einer Weinſtube war und trotz iht Jugend es in der Kunſt zu lieben, bereits erſtaunlich w gebracht hatte! N Im erſten Augenblick waren vier ehrenwerte Elten paare in der Entrüſtung einig, daß ſolch eine Erbſchi die ihre Töchter in Grund und Boden kompromittien kurzerhand ausgeſchlagen werden müſſe. Am nächſten hatte Hofrat Nathuſius ſich zu der Erkenntnis durchge gen, daß der verſtorbene Caius es wahrſcheinlich and und gar nicht ſo böſe gemeint habe. Und Frau Geheim Archenholtz kam auf den glücklichen Gedanken, daß dieſer gewiſſen Cora ſelbſtverſtändlich nur ein Ge im Teſtament offenbar gemacht werden ſollte zwiſche facher Tugend und dem leider nun einmal vorhand Laſter. So geſehen, wäre eigentlich keine Veranlaſſu immerhin beträchtliche Summe fahren zu laſſen. Die Eröffnung des Teſtaments, der die ganze Reſiden 0 von Stückelberg hatte ſein geſamtes Vermögen dene 5 kränkte meine hinter kichernd t, was dkerzen mir die e nicht, ollte ſie na und r haben ftigend, e belei⸗ ſo ſagte chhölzer aucht et etwas ſie ab⸗ cht, Re⸗ aufzu⸗ teten ſi tzte und r kannte ibgebro⸗ it. Nuß nt ſein id grau ſeinen u ih reg er Flie⸗ vlickte tiefblg einer log ihn e Proh „Danke dieſe zu im gleß r jedotß le wah iſer vo See noh reiſte f ns Wa el lage F ſtand Strand mit den vorühtl ten dei a. ind nich yt wah es wi ius 98 3 an d ge ſchlh Refide⸗ ein Sig eben ſie ſchel ßten ſiel hlen Ko 1 erfüllt abgefen er Laß In: Ca den f (12. Fortſetzung.) Im vorhergehenden Kapitel wurde erzählt: Mathias Hauff ruft Hildegard Spohr an und bittet um eine Unterredung. Da er fürchtet, daß die Frau ihn nicht anhören wird, ſagt er, daß es ſich um Klaus handele. Daun ſteht er Hildegard gegenüber. Sie tritt ihm nicht völlig verſöhnt entgegen, aber ohne Feindſchaft. Hauff er⸗ zählt von der Freundſchaft mit Klaus. Sie beſtätigt ihm, daß der Junge ahnungslos iſt, denn Frau Spohr hat ihm niemals von den Dingen erzählt, die ſich zwiſchen Hauff und Viktor Spohr und der Frau abgeſpielt haben. Hauff fragt, ob ſie noch immer in ihm die ganze Urſache ihres Unglücks ſehe. Frau Spohr antwortet, ſie wolle jetzt um des Sohnes willen alles glauben. Hauff ſpricht von ſeinen Befürchtungen, daß Wauer ihn falſch unterrichten könnte, aber die Mutter glaubt nicht daran. Sie erzählt beiläufig, daß Klaus ſich mit einem Mädchen treffe, und fragt Hauff, wann er denn heiraten wolle. Er werde nun bald heira⸗ ten, meint er zögernd. Dann verabſchiedet er ſich, und Hildegard Spohr hält ihn nicht zurück. Sie weiß, daß nicht ſie der Grund war, der ihn herbeigerufen hatte. Sie will Matthias in ſeiner Stellung zu Klaus helfen. Sie erleichterte Hauff noch durch einen kleinen Scherz den Entſchluß zum Aufbruch, und als er ihr dann in der Tür die Hand reichte, vermied ſie es ebenſo wie er, von einem neuerlichen Wiederſehen zu ſprechen. Wieder unten bei ſeinem Wagen angekommen, fühlte Matthias eine wunderbare Beruhigung und Erleichterung. Hatte er nicht viel mehr erreicht, als er erwartet hatte? Weiter hätte ihm Hildegard nicht entgegenkommen kön⸗ nen. Und was Klaus anging, da konnte er ſich auf ſie verlaſſen. Das wußte er. Hauff ſah auf die Uhr. Es war noch ſehr früh, kurz mach halb fünf Uhr. Aenne, ja Aenne mußte jetzt längſt Zu Hauſe ſein! Was ſie wohl ſagen würde, wenn er ſie jetzt überraſchte? Und was für Augen würde ſie zu ſei⸗ nem Vorſchlag machen! Wenn er jetzt Aenne heiratete, war die Einfliegerei natürlich für ihn zu Ende. Hertzlett würde ihn als ver⸗ heirateten Mann in keine Verſuchsmaſchine mehr ſteigen laſſen, und der um faſt fünfzehn Jahre jüngere Felir Bau⸗ mann wartete nur darauf, die Stellung als erſter Ein⸗ flieger bei den Märkiſchen Werken zu bekommen. Matthias dachte nach. Wie oft hatte man ihm die Mitarbeit im Konſtruktionsbüro angeboten. Er kannte Die Arbeit, die Luft war dort trocken und der Himmel ſo fern. Aber einmal mußte es ja wohl doch ſein, einmal mußte der Abſchied von den knatternden Böen, vom Wind And den Wolken kommen. Für Aenne war er jetzt dazu bereit. Der Doktor Wauer würde ſich vielleicht wundern! Mit einemmal empfand Matthias auch die Vorſtellung von ſich Als verheirateter Mann gar nicht ſo erſchreckend. Er ent⸗ warf beim Fahren die Möglichkeiten eines gemeinſamen Lebens mit Aenne, und es waren ſehr angenehme, ſehr ſchöne Möglichkeiten! Was Aenne wohl ſagen würde. Einmal, vor einem halben Jahr, hatte ſie ſelbſt davon ge⸗ sprochen, war aber gleich wieder verſtummt, als er ihr ſeine Gegengründe klarmachte. Danach hatte ſie ihn nie wieder gedrängt, wenn auch ihr Wunſch ſtets für ihn ſpür⸗ bar geweſen war. Kurz vor dem Hafenplatz hielt Matthias dann noch vor einem großen Delikateßgeſchäft. Zu der feierlichen Eröffnung, die er Aenne zu machen hatte, gehörte auch Ein feierliches Abendeſſen. So kaufte er ein. Teuer und gut ja, auch Gänſeleberpaſtete. Aenne aß ſie ſo gern. Wein war ja wohl noch vom Geburtstag her da, und dann hielt er mit der großen Tüte im Wagen vor ihrem Haus. * Bevor er in das Haus trat, ſah er zu ihrem Atelier⸗ fenſter hinauf. Das Licht ſchien bei ihr noch nicht zu bren⸗ nen. Aber es war ja auch noch früh und hell genug. Erſt, als er den vorletzten Treppenabſatz hinter ſich hatte, kam 1 5 der Gedanke, daß ſie vielleicht nicht zu Hauſe ſein könnte. Etwas unruhig geworden, ging er weiter, dann hatte er die Gewißheit, Aenne war nicht da. Die Tür war verſchloſſen, und kein Klingeln und Klopfen ließ ihn ein. Was nun? Da ſtand Matthias mit ſeiner großen braunen Tüte in der Hand. Wo mochte Aenne nur ſein? Sollte er zunächſt einmal unten im Wagen auf ſie warten? Das war vielleicht das geſcheiteſte? Sie konnte ja nur zum Einholen weggegangen ſein! Wenn ſie wüßte, daß er alles hier in der Tüte hatte! Oder, ob ſie noch in der Werk⸗ ſtatt war? Matthias ſetzte ſich unten vor der Haustür in ſeinen Wagen und wartete. Hin und wieder gingen Leute in Das Haus, aber Aenne kam nicht. Eine Stunde wartete Matthias ſchon. Da gab er es auf. Er fuhr alſo los, auf dem nächſten Wege zu der Keramiſchen Werkſtatt. dort abgeholt. Doch hier war ſchon alles dunkel. Matthias ging nach hinten zu den Werkräumen. Eine Frau, wohl eine Arbei⸗ terin oder eine Art Pförtnerin, traf er noch als ein⸗ zige an. a „Fräulein Lenz? Die aus dem Atelier? Ach, die iſt ſchon lange fort. Gleich nach Mittag iſt ſie weg. Ich Früher hatte er Aenne oft von weiß noch, ſie kam einmal nach hinten, und dann iſt ſie gegangen, mit einem Herrn.“ 5 Matthias verſtand das nicht. Aenne war nicht zu Hauſe, Aenne war nicht hier, ein Herr hatte ſie abgeholt? Verwünſcht— ſollte ihm etwa wieder Wauer dazwiſchen⸗ gekommen ſein? Vielleicht konnte ihm die Frau ſagen, wie dieſer Herr ausgeſehen hatte. jetzt war auch die Frau ſchon nicht mehr da. Alles wa: dunkel und leer. Natürlich, es konnte nur Wauer ſein! Aber warun hatte Aenne geſtern nicht angerufen? Es war ein peinliches Gefühl, daß Matthias überkam. 5 5 . Er ging alſo noch einmal zurück, doch Mit Doktor Wauer mußte jetzt Schluß ſein. Es durfte auch keine Auseinanderſetzung mehr geben, bei der man vielleicht wieder mit Redensarten eingewickelt wurde. Jetzt ſollte Wauer ihn einmal von einer anderen Seite kennen⸗ lernen! „Guten Abend, Herr Hauff!“ Eine Mädchenſtimme ſagte es, gerade, als Matthias wieder auf der Straße zu ſeinem wartenden Wagen gehen wollte. Es war Gerda König, Aennes Freundin aus dem Betrieb. „Guten Abend, Gerda“, ſagte Matthias.„Ich war eben hinten, um Aenne abzuholen. Bin aber, wie es ſcheint, zu ſpät gekommen.“ „Aenne iſt ſchon lange fort.“ „Ja, ich hörte eben, Aenne iſt gleich nach Mittag ge⸗ gangen.“ „Wußten Sie das nicht? Herr Spohr hat ſie doch ab⸗ geholt! Sie wollten, ſoviel ich weiß, nach Potsdam oder irgendwohin an die Havel fahren! Hat man Sie ſitzen⸗ laſſen, Herr Hauff?“ Gerda König verſuchte, einen Scherz darüber zu machen, doch Matthias ſtarrte ſie ſprachlos an. „Klaus Spohr hat ſie abgeholt?“ fragte er das junge Mädchen noch einmal. Aber während er noch dieſe Frage ſtellte, verſtand er plötzlich alles. Ja, alles war ihm mit einem Male ſchmrzlich klar. Noch wehrte A ſich gegen dieſe Vorſtellung... Aenne und Klaus waren alſo. aber Hildegards Bemerkung vorhin war ihm jetzt nur noch eine Beſtätigung dafür. War ihm Aenne entglitten 2 Doch Gerda König ſollte ihm nichts anmerken. „Nein, man hat mich nicht ſitzenlaſſen, Gerda. Ich bin ja ein alter Trottel. Ich habe gedacht, ſie wollten erſt morgen fahren.“ Doch jetzt war es mit ſeiner Beherrſchung vorbei. Er reichte dem Mädchen ſchnell die Hand, er überſah, wie gern 5 a 85 Zeichnung: Harder— M. „Ach ſo, dir funkt einer dazwiſchen!“ Wolfgang Klein hat endlich verſtanden.„Und das Müdchen?“ ſie ſich von ihm hätte nach Hauſe fahren laſſen, ſchon klappte er den Schlag zu, riß den Wagen im ſchnellen An⸗ ziehen herum und fuhr davon. Er bemühte ſich, ſich noch einmal den Abend, alle Vor⸗ gänge an Aennes Geburtstag, klarzumachen. Ja, es ſtimmte ſchon, Aenne und Klaus hatten faſt immer zuſam⸗ mengeſeſſen. Er hatte ſich darüber noch gefreut, daß der Junge, der doch als ein ganz Fremder kam, ſo ſchnell Kon⸗ takt fand. Hatte er denn Klaus nicht vorher geſagt, in welcher Beziehung er zu Aenne ſtand? Hauff überlegte. Nein, es war möglich, daß er es nicht getan hatte. Aus irgendeinem Grunde hatte er es unterlaſſen. Jetzt war ihm allerdings auch verſtändlich, warum Klaus nicht mit nach Staaken zurückgekommen war und warum Aennes Anruf ihn geſtern nicht erreicht hatte. Klaus hatte ſich in Aenne verliebt. Gut, das war im Grunde nichts Außergewöhnliches. Schließlich hatten ſich ſchon mehr Männer in ſie verliebt. Aenne hatte mit Mat⸗ thias darüber gelächelt. Dann waren andere da, die ihr allerdings nur ſehr ſchüchtern den Hof machten, und— ja endlich doch auch Wauer. Was war mit dem? Nein, da gab es ganz an⸗ dere Vorausſetzungen. Matthias fühlte inſtinktiv, daß die Annäherung von Klaus an Aenne ganz etwas anderes bedeutete, als wenn etwa Wauer ſich um ſie bemühte. Matthias 7 52 jetzt den Kopf zwiſchen die Arme auf das Steuerrad. Ein kurzes Jahr war er mit Aenne glück⸗ lich geweſen. Mit Wauers Rückkehr hatte die Unruhe an⸗ gefangen, und jetzt war auch noch Klaus zum Eindring⸗ ug geworden. Vielleicht war aber auch alles nur Hirngeſpinſt. Viel⸗ cht erhielt der gemeinſame Ausflug von Klaus und ine eine ganz harmloſe e Matthias ſuchte Entſchuldigungen für die beiden. Es war doch viel⸗ EN Roman von fleina Oslan Wullig Lr leicht möglich—— und dann wußte er wieder, daß nur eins möglich war, eben das, was er fürchtete. Aber er wußte nun nicht, was er tun ſollte. Wie ein eiferſüchtiger Primaner auf Klaus und Aenne warten? Nach Staaken zurückfahren? An die Arbeit gehen, die Tage vergehen und das Schickſal walten laſſen. Blieb ihm denn etwas anderes? Lange ſaß Matthias in ſeinem Wagen. Er war noch immer unſchlüſſig, was er beginnen ſollte. Er wußte, die Mehrzahl der Kameraden und Freunde in Staaken war heute abend nicht auf dem Flugplatz. In Wuſtermark war ein Fliegerabend, auf dem eigentlich auch er hätte erſchei⸗ nen müſſen. Und allein im Staakener Kaſino zu ſitzen, dazu verſpürte er nicht die geringſte Luft. a Ob er heute mal in die kleine Libellen⸗Bar ging, in der er vor Jahren oft geweſen war? Es war ein Abend⸗ und Nachtlokal, in dem vorwiegend Flieger und Sports⸗ leute verkehrten. Vielleicht würde er dort Bekannte treffen und ſich in ihrer Mitte die verfluchten Gedanken aus dem Kopf ſchlagen. Matthias ſah auf die Uhr. Es war genau ſieben. Das war natürlich zu früh für die„Libelle“. Wahrſchein⸗ lich wurde dort gerade geöffnet. Inzwiſchen noch in ein Kino zu gehen, dazu konnte er ſich auch nicht entſchließen. Hauff raffte ſich auf und fuhr zunächſt noch einmal am Hafenplatz vorbei. Aennes Atelier war dunkel wie die anderen Fenſter. Matthias fuhr durch die Straße, aber er hielt nicht an, ſondern ſetzte ſeine Fahrt fort, bis er zu einem Kino kam. Sein Entſchluß war gefaßt. Nur die Zeit ſollte vergehen. Er ſah nicht einmal auf die bunt leuchtende Ankündigung des Films. Es intereſſierte ihn micht, was er ſah, er wollte nur abgelenkt ſein. Als er nach zwei Stunden das Kino wieder verließ, war es ihm gelungen, auf andere Gedanken zu kommen. Wie ein treuer Hund wartete auf der Straße der kleine Wagen. Zwei Stunden ſind wieder gewonnen, dachte Matthias. Oder waren ſie verloren? Wie gut, daß man das niemals vorher wußte. Jetzt in die„Libelle“! In einer Seitenſtraße des Kurfürſtendamms lag die Libellen⸗Bar. Als Matthias die Tür öffnete, empfing ihn der Rhythmus eines Tanzſchlagers. Der Raum war von gedämpftem Licht, Rauch aus vielen Zigaretten, Gläſer⸗ klirren und Stimmengewirr erfüllt. Ja, das war die alte Libellen⸗Bar, ſo wie Matthias ſie kannte. Auch Paul, der Oberkellner von früher, war noch da. Doch ſonſt entdeckte Matthias kein bekanntes Geſicht. Für die verhältnismäßig frühe Stunde war das Lokal ſchon ſehr beſetzt. Matthias ging zwiſchen den Tiſchen hindurch auf die Bar zu. Da hörte er plötzlich ſeinen Namen. Ueber einem Tiſch an der Wand ruderte ein Arm in der Luft und winkte ihn heran. Jetzt erkannte Matthias den Maun. Es war Wolfgang Klein, der Ozean⸗ und Filmflieger. „Warum haſt du denn nichts mehr von dir hören laſſen, Wolfgang?“ fragte ihn Matthias. Er hatte ſich natürlich zu Klein geſetzt. Vor ihnen ſtanden große Glä⸗ ſer Kognak. Sie tranken ſich zu. „Ich hätte dich ſchon längſt angerufen, mein Junge, aber der Filmbetrieb! Du machſt dir keine Vorſtellung davon, wie einen das beanſprucht. Ich bin auch eben erſt aus dem Atelier gekommen. Aber es bringt Geld, mein Lieber! Und das brauche ich verdammt nötig, denn wahr⸗ ſcheinlich werde ich eine gepfefferte Ablöſungszahlung, ſo eine Art Konventionalſtrafe, für den abgeſagten Expedi⸗ tionsflug blechen müſſen.“ z aſt du denn noch immer keinen Erſatz ſtellen kön⸗ nen?“ „Wenn einen ſelbſt ſo in alter Freund wie du im Stich läßt! Es gibt doch nur ein paar von uns alten, er⸗ fahrenen Leuten, die dafür in Frage kommen. Helmſtedt iſt in feſtem Vertrag, Stüttgen iſt mit ſeiner Malaria und dem Gelbfieber, das er fich aus Bolivia mitgebracht hat, für keinen Tropenflug mehr zu gebrauchen. Franz Röhl iſt verheiratet, und du willſt auch die bürgerliche Ruhe mit deinem Herzchen auf dem Schoß nicht aufgeben. Es gibt anſcheinend keine richtigen Kerls, keine Abenteurer mehr. Du ſiehſt alſo, was ſoll ich machen! Na, komm, Matthias, proſt! Erzähl ein bißchen, was gibt es Neues? Dir weht doch wenigſtens etwas friſche Luft um die Naſe. Ich fliege augenblicklich im Atelier nur am Drahtſeil. Außenaufnahmen würden zu teuer, ſagen ſte!“ Matthias berichtete ihm das wenige Neue, was er wußte. Von Staaken ein bißchen Fliegertratſch. „Na, und das Fräulein Braut? Was macht die Liebe?“ fragte Klein dann. Matthias ſah ihn an. Er wußte, Wolfgang war ein Rauhbein, kein ſchmalztriefender Seelentröſter. Aber viel⸗ leicht war es gut, gerade mit ihm einmal zu reden. Viel⸗ leicht half ein gutes Männerwort für ein paar Stunden über die Sache hinweg. Ja, die Liebe! Die pfiff jetzt über den Zaun! Und dann erzählte er dem Freund ſo etwas darüber. Nicht viel, nicht alles, nur ſo ein paar Andeutungen. „Ach ſo, dir funkt einer dazwiſchen!“ Wolfgang Klein hat endlich verſtanden.„Und das Mädchen?“ Matthias zuckte mit der Schulter. f „Ja, Menſchenskind, du magſt ja ſicher deine Gründe haben, daß du nicht dazwiſchenſchlägſt. Wie ich dich von früher kenne, da warſt du freilich anders in dieſen Sachen. Aber höre mal zu, wenn es ſo iſt, warum hauſt du da nicht wirklich ab zum Amazonas? Wer hängt ſich denn au eine verlorene Sache!? Ich habe gedacht, ihr ſitzt in jeder freien Stunde zuſammen, wärmt euch die Händchen und könnt vor Liebe nicht aus den Augen ſehen. Nun erzähl 625 per iſt denn die Frau überhaupt? Hat ſie vielleicht eld? Matthias ſchüttelte den Kopf. 11888 ſie hübſch, iſt ſie häßlich, alt, jung?“ fragte Klein weiter. i „Sie iſt ſehr fung. Gerade fünfundzwanzig—“ Da fiel Klein wieder in ſein helles Lachen. 0 1 1 7 0 1 0 g h 2, . eee, 4 e, e b N N Weiß zieht und ſetzt mit dem dritten Zuge matt. Blumen⸗Kapſel⸗Rätſel. In jedem der nachfolgenden Sätze iſt je eine Blume verkapſelt enthalten: 1. Man hatte ihn gebeten, als Gaſt erſcheinen zu wollen, er lehnte aber dankend ab. 2. Da Georg in eine höhere Klaſſe derſetzt worden war, erhielt er vom Vater die verſprochene Uhr. 3. Meinen photographiſchen Apparat mit Stativ erben eventuell meine Neffen. 10. Netzetal 11. Reifen Urlaub 12. Brutkiſten Bar(Lokal) Werden die erſten Wörter durch Schütteln in Begriffe der gefragten Bedeutung verwandelt, ſo ergeben die ge⸗ fundenen Anfangsbuchſtaben, abwärts geleſen, ein Sprich⸗ wort. Warum Schlafloſigkeit? Nehmen Sie doch abends einen Teelöffel Kloſterfrau⸗Meli ſengeiſt mit einem Eßlöffel Waſſer verdünnt dann werden Tie wahrſcheinlich bald nicht mehr unter Schlaflosigkeit leiden! Warum? 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Nadir— Indiſche Gottheit Sbrule fileiehrgcehs Nehmt ein Ferienkind 1 ju kuch aufs Land! 20 ee 5 eſun 5 0 eit iſt Koſtbares Hut! chem. labor or Druckreij Quedlinburg. 157 Zu haben in gallen Apotheken! iſt nicht nur preiswert, ſon⸗ dern auch nahrhaft. Fiſch kann man in jeder Form — geräuchert — würzig mariniert— gekocht— ge⸗ braten und mit Gemüſen zu⸗ bereiten. Er ſchmeckt immer! um Zæeitoer treib Wunder. Es ſtellt als Frucht das erſte Paar, Als Pilz das zweite Paar ſich dar; Und wenn ſich alle vier verbinden, Wird ſich alsbald ein Pferd einfinden. Silbenrätſel. Aus den Silben: al— am— am— darm— dor ein— er— fer— ge— gel— i— il— kan— kar kon— lo— ma— me— me— mie— na— nah ne— ne— nek— nes— nun— o— ri— richt— rung ſel— ſel— ſie— ſtadt— ſter— ſtie— ti— tis— topf tor— tur— u— us— ve. ſind 20 Wörter zu bilden, deren erſte und dritte Buchſtaben, von oben nach unten geleſen, einen Ausſpruch des Füh⸗ rers ergeben. Die Wörter bedeuten: 1. Futterſtoff, 2. kleines Raub⸗ tier, 3. Bergerbſe, 4. Volksſtamm Neuſeelands, 5. Nähr⸗ mutter, 6. Stadt in Togo, 7. Briefverſchluß, 8. Raubvogel, 9. Binnengewäſſer Hamburgs, 10. ſüdweſtdeutſcher Fluß, 11. Lebensnotwendigkeit, 12. Geſichtsausdruck, 13. Begna⸗ digungsakt, 14. die Schöpfung, 15. deutſche Stadt, 16. Berg in Tirol, 17. ſparſamer Mittagstiſch, 18. Vorſänger, 19. Flußrand, 20. päpſtlicher Geſandter. Ein idealer Selinelloer band Einfach und schnell läßt er sich enlegen, sitzt unVerrückbar fest und schutzt vor Verunreinigung. Buchſtaben⸗Füllrätſel. Wi d Haustier . a Monatsname e Militäriſcher Rang 1 Haustier e Teil der Pflanzenblüte %% Rute 114 Grasplatz e Schußwaffe e Vorraum 1 Haustier „ been Militäriſcher Polizeibeamter Die gegebenen Punkte ſind durch Buchſtaben zu er⸗ ſetzen. Hat man die angedeuteten Wörter gefunden, ſo er⸗ geben die betreffenden Buchſtaben, aneinandergereiht, ein Sprichwort. Auflöſungen aus voriger Nummer: Kreuzworträtſel: Waagerecht: 1. Gemueſe, 6. Lola, 7. Helm, 9. ſo, 10. Eiſen, 13. Edam, 15. Tura, 17. Lili⸗ putaner, 20. Krankenhaus, 26. Toni, 27. Arno, 28. Gaſel, 31. Kies, 32. Olga, 33. Kreiſel.— Senkrecht: 1. Go, 2. Elemi, 3. Mai, 4. Ehe, 5. Senta, 6. Lodi, 8. Mire, 9. Se⸗ lekta, 11. Sau, 12. Larsſon, 14. Altan, 16. Ungar, 18. Pik, 19. Ton, 21. Rock, 22. Niger, 23. Eis, 24. Halle, 25. Unna, 29. Aſe, 30. Eos. Erdkundliches: Wien, Baden, Wiesbaden. Vertauſchrätſel: Ibſen— Binſe, Reife— Eifer,— Larve— Reval, Runzel— Luzern, Kain— Inka, Enkel— Nelke. Berlin. Kapſelrätſel: Biſt du ein Freund der Arbeit, ſo iſt die Arbeit dein Freund. Lieber er aks ich: Rettich— Retter. Silbenrätſel: 1. Fenraki, 2. Roquefort, 3. Es kimo, 4. Unterkiefer, 5. Dortmund, 6. Ediſon, 7. Fuchsbau 8. Erdbeben, 9. Hindenburg, 10. Labiau, 11. Triton, 12 Nimrod, 13. Imperfekt, 14. Eysler, 15. Watte, 16. Ober ammergau, 17. Artiſchocke, 18. Rigi, 19. Baſts, 20. Egmont Freude fehlt nie, wo Arbeit, Ordnung und Treue iſt! Austauſchrätſel: Nachbar— Diadem— Schg kal— Schweden— Nachnahme— Sender— Tatſache Edelweiß— Jena— Herder— Mannheim— Lagune Braten— Rathaus.— Nach dem Schaden, nach der dn weiß jedermann guten Rat. Zeichnung: Hugendubel⸗Bavaria— M. Elektriſcher Bahnbetrieb. Frau Bahnwärter Tütele wird von jetzt ab im Freien bügeln. Der Zug muß warten. 27: Frieda heißt die neue Perle. Die Hausfrau wühlt g den Zeugniſſen. „Warum hat man Ihnen die letzte Stellung geküß digt?“ fragt ſie. „Die Hausfrau war zu nervös /...“ „Nervös?“ „Ja— ſie konnte den Lärm von zerbrechendem G⸗ ſchirr nicht vertragen.“ „Weißt du denn ſchon, was eine Braut iſt, Brö gittchen?“ „Natürlich weiß ich das, Muttchen. Eine Braut if eine, die noch keinen hat, aber ſchon einen weiß.“ Fir jeden die richlige ROTBART Hlinge in der Ph. Hasse „ BLAULACK e EXTRA OUNN⸗ STANDARD. 2 Togal ist e be wan del fheuma Alschias Kopfsehmen Hexenschuß l Erkältungen Unzähligen haben Togal- Tabletten rasche Hil gebracht. 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