„3. uchsbau iton, 2 6. Ober Egmont e iſt! — Schi tſache igune der Ta e — M. t Freien wühlt h g geküß dem Ge iſt, Biß zraut if rt bei N- UN men ingen asche Hil ig des Tog en bestäli gen. Hab⸗ noch hes nur Togz gegen ünchen 2 . —— Hool — als Bellas rſcheinend⸗ twortlich g Son fir. 10111 — Bezugspreis: Monauſlch Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Dages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu beinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 6. 39: 1130 39. Jahrgang Samstag, den 15. Tag der Deulſchen Kunſt Eröffnung durch Gauleiter Adolf Wagner. München, 14. Juli. Der Tag der Deutſchen Kunſt hat begonnen. Den wei⸗ hevollen Auftakt gab dem Feſt am Freitag der feierliche Eröffnungsakt im Feſtſaal des Deutſchen Muſeums. Ueber dem Geſims des prachtvollen Baues wehen die Flaggen in Rot und Weiß, die Banner der Bewegung und die Fahnen der Kunſt. Roſtbraunes Rot zieht längs den Mauern hin, an Sockeln abgelöſt von zartem Grün. Vor der breiten Gebäudefront waren die Ehrenformationen ange⸗ treten. Im Innern des feſtlichen Baues ſäumten anmutige Mädchen in weißen wallenden Gewändern, grünes Laub um die Schultern geſchwungen, die Treppe zum Feſtſaal. Kurz vor 11 Uhr präſentierten die Ehrenformationen vor dem Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, der mit dem Gauleiter des Traditionsgaues Staats⸗ miniſter Adolf Wagner die Front abſchritt. Dann klangen Fanfaren und Pauken. Sie geleiteten den Reichsminiſter und den Gauleiter, hinter denen der Reichsführer/ ſchritt, in den Feſtſaal. Gauleiter Wagner richtete herzliche Willkom⸗ mensworte an die Gäſte. Sein beſonderer Gruß galt den Gäſten aus dem faſchiſtiſchen Italien und den deutſchen Künſtlern, die in dieſen Tagen nach München kommen. Wie groß das Intereſſe der Welt, ſo führ der Gauleiter fort, am Tag der Deutſchen Kunſt 2 gehe daraus hervor, daß nicht weniger als 650 Preſſevertreter ſich an⸗ gemeldet haben. Von dieſen ſeien 300 Vertreter aus bän⸗ diſcher Zeitungen. Wenn die Welt, ſo erklärte er, in wahrheitsgetreuen Berichten über den Tag der Deutſchen Kunſt und damit über das kulturelle und künſtleriſche Be⸗ ſtreben des Großdeutſchen Reiches unterrichtet werde, dann werde ſie dadurch nicht nur an die Leiſtungen erinnert, die das Deutſchtum ſchon bisher der Menſchheit gebracht hat, ſondern ſie werde darüber hinaus erkennen, daß dieſes Deutſchtum im Intereſſe der geſamten Kultur der Menſch⸗ heit auch in Zukunft nicht entbehrt werden könne und dem⸗ entſprechend das zum Leben haben muß, was er zum Le⸗ ben brauche. Der Gauleiter ſprach dann von der Notwen⸗ digkeit, die ideellen Werte der Natur zu erhalten, zu pfle⸗ gen und fortzubilden. Wir ſtrebten immer zum Ideal, des⸗ halb waren wir auch immer ſo einſatzbereit. Weil ſich aber heute unſer ganzes nationales Leben um eine gemeinſame Weltanſchauung dreht, ſind wir erſt recht einſatzbereit ge⸗ worden, und wir werden ſo bleiben in der Zukunft, komme, was kommen mag. Wie unſere deutſche Oſtmark, ſo fuhr der Gauleiter fort, Sudetenland, Böhmen und Mähren, das Memelland und unſer deutſches Danzig ſind für uns keine überſeeiſchen Güter, keine Kolonien, keine materiellen An⸗ gelegenheiten, ſondern deutſche Kulturgüter in höchſtem Stark und erneuert ſteht das Reich da. Einig iſt unſer Volk, mächtig das Schwert, hehr und groß iſt unſere Kunſt. weiſe und zielſicher, unerſchütterlich und von allen Deukſchen geliebt der Führer. Mag die Welt fiebrig ſein von Unruhe und ktriegsangſt, mögen ſie in den Hauptſtädten des We⸗ ſtens Schützengräben aufwerfen und Sandſackwehren kür⸗ men. In deulſchen Landen lebt und webt die Arbeit, es blü⸗ hen die Künſte und ein glückliches Volk feierk ſeine großen Tage in feſtlich geſchmückten Städten. Damit eröffne ich den Tag der Deutſchen Kunſt 1939 zu München. Nach einem Chorgeſang trat noch einmal der Gauleiter vor: Wir beugen uns in ſtolzer Ehrfurcht vor der deutſchen Vergangenheik. Es lebe das neuerſtandene Großdeutſche Reich! Wir grüßen ſeinen Schöpfer und Führer Adolf Hit⸗ ler! Der Gruß an den Führer und die Lieder der Natlon beſchloſſen den weihevollen Feſtakt. 8 Volk als Quelle der Kunſt Der Reichspreſſechef vor der Preſſe. Reichspreſſechef Dr. Dietrich hielt beim Preſſeempfang zum 85 der Deutſchen Kunſt 1939“ eine Rede, in der er u. a. ſagte: Uns mutet es an wie ein Symbol, daß gerade der Er⸗ öffnungstag dieſes Freiheitsfeſtes der Kunſt zuſammenfällt mit dem Eröffnungstag der Revolution des Liberalismus vor 150 Jahren, mit dem Sturm auf die Baſtille. Dieſe Revolution des Liberalismus ſchrieb zwar das Wort Frei⸗ heit auf ihre Fahnen, in Wirklichkeit aber hat ſie die Frei⸗ heit in der Willkür und Zügelloſigkeit des Individuums er⸗ ſtickt. Wir haben nicht die Perſönlichkeit vernichtet. Wir haben die Perſönlichkeit nicht— wie man behauptet— dem Prinzip der Gemeinſchaft geopfert und damit die menſchliche Leiſtung ihrer Schöpferkraft beraubt. Perſön⸗ lichkeit iſt man nicht dadurch, daß man ſich einbildet, es zu ein ſondern Perſönlichkeit iſt man nur, wenn man es durch Leiſtungen für die Ae bewieſen hat. Bei uns iſt ein Größenwahnſinniger noch keine Perſönlichkeit! Wir ha⸗ ben die Hochſtapler des geiſtigen und künſtleriſchen Lebens entlarvt und der wahren Perſönlichkeit ihren Platz im Le⸗ ben der Nation gegeben. Wie hätte eine Künſtlernatur Sinne des Wortes. wie der Führer dieſe nationale Gemeinſchaft ſchaffen kön⸗ nen, wenn ſie perſönlichkeitsfeindlich wäre. Nein: ein Ge⸗ nie ſchuf dieſe Gemeinſchaft, um aus ihr u erzeu⸗ gen! Wir ſchauen die Welt nicht mehr durch die Scheuklap⸗ pen des ſpintiſierenden Einzelgängers, ſondern mit den geſunden Augen der Menſchen, die in einer Gemeinſchaft geboren ſind, der wir alles verdanken, unſer Leben, unſere Sprache, unſere Freiheit und unſere Kultur, Eine Gemein⸗ ſchaft, die uns alle erhält und für deren Erhaltung wir da⸗ her auch alle zu ſorgen haben. 1 ö ö ö f ———ů ů—-—⅛ 7 Das iſt unſere Anſchauung von der Welt, und aus die⸗ ſer neuen Weltanſchauung iſt auch ein neuer ſchöpfe⸗ riſcher Begriff der Kunſt entſtanden. Wir haben vor drei Jahren hier in München damit begonnen, die Kunſt aus der erſtickenden Lage intellektualiſtiſcher Abge⸗ ſchloſſenheit is die weite, lichte Sphäre lebendiger Volksver⸗ bundenheit zu erheben. Wir haben erkannt, daß der Weg zu wahrer Kunſt nur über das Einfühlen in das tiefſte We⸗ ſen uaſeres Volkstums führt, deſſen ſtrahlender, ſchönſter und edelſter Ausdruck ſie iſt. Wir haben die Kunſt wieder zur Quelle, aus der ſie ſchöpft, zum Volke hingeführt, ha⸗ ben dem Volk wieder die Tore der Kunſt geöffnet. Das Volk ſtrömt heute wieder in die Ausſtellungshallen unſerer bildenden Künſtler und zu den herrlichen Werken ihrer Architektur und Plaſtik, und die Künſtler haben ſich wieder aufgerichtet an dieſer beglückenden Anteilnahme des Volkes. Sie werden ſich davon überzeugen können, daß die Große Deutſche Kunſtausſtellung 1939 wieder eine wunder⸗ volle Ausleſe zus dem breiten Strom des Schaffens unſerer Malerei und Plaſtik iſt. Dieſer vierte Tag der Deutſchen Kunſt iſt ein Querſchnitt durch den hohen Stand des deut⸗ ſchen Kulturſchaffens, den wir durch eine neue Wertung der Menſchen und der Dinge bereits heute erreicht haben und an deſſen Entwicklung und Vervollkommnung das kultur⸗ ſchaffende Deutſchland arbeitet. Wenn auch heute die Welt um uns in Waffen klirrt, es ſoll uns nicht hindern, dieſes friedliche Feſt der Kunſt und Lebensfreude zu feiern, denn in unſerem Reiche gilt nicht mehr ſenes Vork einer vergangenen Welt, daß unker den Waffen die Muſen ſchweigen. Dumme Lügen über die Achſe Die Rückwanderung Deutſcher aus Südtirol. Der„Temps“ unterzieht ſich in einem Artikel über die Politik Italiens dem ausſichtsloſen Bemühen, nach bekanntem Muſter einen Keil in das deutſch⸗italieniſche Ver⸗ hältnis zu treiben. Das Blatt beginnt damit, daß es die Politik des deutſchen Bündnispartners als vom Stand⸗ punkt der klaren Ueberlegung ſehr ſchwer verſtändlich be⸗ zeichnet, wobei das Blatt hinzufügt, man müſſe immer be⸗ rückſichtigen, daß die Abſichten der totalitären Regierungen immer durch Grundſätze und Betrachtungen beſtimmt wer⸗ den, die jeder gewiſſenhaften Prüfung ent ingen. Die po⸗ litiſchen Mittel, die Berlin und Rom ie hätten im allgemeinen nichts gemein mit den Methoden der traditio⸗ nellen Diplomatie. Nach dieſer bezeichnenden Einleitung, in der die völlige Berſtändnisloſigkeit der ſaturierten Weſtmächte gegenüber den lebensnotwendigen Anſprüchen der Achſenmäͤchke in zy⸗ niſchen Worten kreffend zum Ausdruck kommt, bringt der „Temps“ eine Flut von Lügen über das deutſchitalieniſche Verhältnis, die auf das ſchärfſte als Brunnenvergiftung übelſter Art gebrandmarkt werden müſſen. Das Blatt faſelt von deutſchen Truppenbewe⸗ gungen auf italieniſchem Boden, von einer zeitlich be⸗ grenzten Abtretung des Hafens von Trieſt an Deutſchland, von einer Unterſtellung der italieniſchen Streitkräfte unter die deutſche militäriſche Führung, von einer Forderung auf Abberufung Grandis von ſeinem Londoner Bot⸗ ſchafterpoſtens zwecks Gleichſchaltung der italieniſchen Po⸗ litik gegenüber Frankreich und England uſw. So viel Be⸗ hauptungen— ſo viel Lügen— ein aufgelegter Schwindel! Man muß die Frechheit und Unverfrorenheit dieſer interna⸗ tionalen Giftmiſcher wirklich bewundern, die ſich immer wieder aufs neue mit ſchier unerſchöpflicher Phantaſie Lü⸗ gen über Lügen aus den Fingern ſaugen und ſie Tag für Tag ihrem Leſerpublikum vorſetzen Glaubt man etwa, durch dieſes blöde und kindiſche Geſchwätz die Achſe Berlin—- Rom aus den Angeln heben zu können? Oder was verſpricht man ſich von dieſer fortdauernden Lügenkampagne? In derſelben lügenhaften und die Tatſachen verdrehen⸗ den Weiſe beſchäftigt ſich der„Temps“ in dem gleichen Ar⸗ tikel mit der in Gang befindlichen Rück wanderung deutſcher Volksgenoſſen aus Südtirol nach dem Reich, die zurzeit im Einvernehmen zwiſchen der deutſchen und der italieniſchen Regierung im Geiſte der ſeinerzeit vom Führer in Rom abgegebenen Erklärung erfolgt. Das Blatt ſpricht davon, es ſei bedauerlich, daß man in der jet⸗ zigen Zeit die zwangsmäßige Verpflanzung ganzer Be⸗ völkerungen zu einem polttiſchen Syſtem errichten wolle. Man müſſe ſich fragen, ſo meint das Blatt, ob Italien dieſe deutſchen Minderheiten los werden wolle, um ſich ge⸗ gen jede mögliche Ausdehnung des Reiches auf ſeine Ko⸗ ſten zu ſchützen. Das Blatt macht alſo auch dieſe freiwillige Rückwan⸗ derung deutſcher Volksgenoſſen zu einem Gegenſtand ſeiner planmäßigen Hetze gegen das deutſch⸗italieniſche Verhält⸗ nis Wenn das Blatt ſich gegen die„Verpflanzung ganzer Bevölkerungen“ wendet, ſo vergißt es dabei, daß Nter eit aus den deutſchen Gebieten Polens 1,7 Millionen Deutſche und aus dem Elſaß ebenfaus viele hunderttauſende Oeutſche ausgewieſen wurden. Gegenüber dieſen zwangsweiſen Eva⸗ kujerungen don weit über zwei Millionen Menſchen ſteht die Zahl der zurzeit erfolgenden freiwilligen Rückwande⸗ rungen Deutſcher aus Südtirol in das Reich in gar keinem Verhältnis! Es handelt ſich bei dieſen Maßnahmen in Süd⸗ tirol lediglich darum, daß die ſchon ſeit längerer Zeit an⸗ haltende wilde Rückwanderung von Deutſchen nun⸗ mehr in beiderſeitigem Einvernehmen organiſiert und 1 geſtaltet wird. Wie kleinlich und dumm nehmen ſich doch gegenüber dieſen weitſichtigen und aufbauenden deutſch⸗italteniſchen Maßnahmen die blöden hetzereien des franzöſiſchen Blattes aus, dem nichts zu gut und nichts zu ſchade iſt, um ſein Gift darüber zu verſpritzen... Juli 1939 —— Nr. 163 Einkreiſungsfeiertag in Paris Engländer, Farbige, Fremdenlegionäre und— Feuerwehr. Paris, 14. Juli. Paris und ganz Frankreich ſtehen im Zeichen des Na⸗ tionalfeiertages anläßlich der 150jährigen Wiederkehr des Sturmes auf die Baſtille. Sämtliche Banken und eine große Zahl öffentlicher Verwaltungen haben bereits ihre Tore geſchloſſen, um ſie erſt wieder am Montag zu öffnen: Auf den Straßen wetteifern franzöſiſche Fahnen mit engliſchen, um die Einkreiſungsverbrüderung der beiden Demokratien beſonders zu kennzeichnen. Auch die Pariſer Preſſe ſteht ganz im Zeichen des fran⸗ zöſiſchen Nationalfeiertages. Die Tatſache, daß in dieſem Jahr der 150. Jahrestag der franzöſiſchen Revolution ge⸗ feiert wird und daß die aus dieſem Anlaß ſtattfindende Mi⸗ litärparade ebenfalls ein Jubiläum feiert, und zwar den 20. Jahrestag nach der„Siegesparade“ im Jahre 1919, geben den Pariſer Zeitungen beſonderen Anlaß, ſich in ausführ⸗ lichen Artikeln über dieſe Ereigniſſe auszulaſſen. Beim Le⸗ ſen dieſer Artikel gewinnt man den Eindruck, daß das Ge⸗ dankengut der franzöſiſchen Revolution, das früher im Vor⸗ dergrund des Intereſſes der Feierlichkeiten des National⸗ feſtes vom 14. Juli geſtanden hat, dieſes Jahr einer künſt⸗ lich geſchaffenen Atmoſphäre des Alarms Platz gemacht hat. Die Entwicklung der internationalen Lage muß für dieſe Stimmungsmache herhalten, und die Zeitungen unterlaſſen es auch nicht, immer wieder auf die Weben lde So⸗ lidarität hinzuweiſen, die durch die Beteiligung een g⸗ liſcher Truppen an der Militärparade ihren beſon⸗ deren Ausdruck erhalte. Daneben benutzten die Blätter die Gelegenheit natürlich zu bösartigen Ausfällen gegen Deutſchland im Sinne der Einkreiſung. Im Rahmen der Feierlichkeiten des franzöſiſchen Na⸗ tionalfeiertages fand auf der Paradeſtraße der Champs Elyſees die kraditionelle Militärparade ſtatt. Wie die ganzen Revolutionsfeiern ſteht auch die Parade in die⸗ ſem Jahre ausſchließlich im Dienſt der demokratiſchen Ein⸗ kreiſungspropaganda. Um dieſe Tatſachen zu beweiſen, hätte es nicht einmal der Teilnahme engliſcher Truppen am Vorbeimarſch bedurft. Bei dieſer Gelegenheit merkte man die getarnt arbeitende franzöſiſche Propagandaregie. So war der diesjährige Revolutionsfeiertag, der nach dem Wunſch des franzöſiſchen Bürgers ein fröhliches Volksfeſt ſein ſoll, nur eine allerdings nicht ganz gelungene Demon⸗ ſtration der weſtlichen Einkreiſungshetzer. Die Parade wurde mit einem Maſſenflug von 250 franzöſiſchen und 50 engliſchen Jagd⸗ und Bombenmaſchinen eröffnet. Dann marſchierten etwa 30 000 Mann im Verlauf von über zwei Stunden die Pariſer Paradeſtraße entlang. Sämtlſche uniformierten Formationen Frankreichs waren in der Parade vertreten, die von Abteilungen der verſchie⸗ denen franzöſiſchen Offiziersſchulen eröffnet wurde. Unmit⸗ telbar anſchließend ſtellten ſich britiſche Truppen⸗ abteillungen den Augen der Bevölkerung vor, britiſche Marineſoldaten und königliche Gardegrenadiere, im gan⸗ zen 325 Offiziere und Mannſchaften, wurden mit einem etwas gezwungenen Beifall begrüßt Beſonders ſtark waren die Kolonialtruppen vertreten. Sämtliche Kolonien mußten Eingeborenenabieilungen zu dieſer Parade entſen⸗ den. So marſchierten nacheinander weiße Kolonialinfante⸗ rie, Algerier, Tuneſier, Senegaleſen, Madegaſſen und Indo⸗ chineſen an der Staatstribüne vorüber. Die„Senſakion“ aber bildete der Aufmarſch einer ſtarken Abteilung der be⸗ rüchtigten franzöſiſchen Fremdenlegion, die ſeit dem Welt⸗ krieg wohl erſtmalig an einer Parade im franzöſiſchen Mut⸗ terland teilgenommen hat Bezeichnenderweiſe ernteten die Söldner der Fremdenlegion einen Beifall, wie ihn die na⸗ tionalen Truppen wohl ſchon ſeit langen Jahren nicht mehr ernten konnten Den Abſchluß bildete die motoriſierte Ar⸗ tillerie, Luftabwehrabteilungen, ſchwere Artillerie, mehrere Kraftwagen-Regimenter waren kaum vorüber, als man einen eigenartigen Mißton in dieſer Parade feſtſtellen konnte. 40 Feuerwehrlöſchzüge nahmen ebenfalls an der Parade teil, und mancher Franzoſe fragte ſich ver⸗ wundert, was die Feuerwehrleute eigentlich in einer Mili⸗ lärparade zu ſuchen hatten. Dr. Goebbels Antworl wird unterſchlagen. London, 15. Juli. Die ebenſo klare wie eindeutige Ant⸗ wort, die Reichsminiſter Dr. Goebbels dem britiſchen Pro⸗ pagandaapoſtel King⸗Hall und ſeinen Hintermännern er⸗ teilte, hat in London das größte Aufſehen erregt. In echt demokratiſcher„Geſinnungsfreiheit“ hüten ſich die Zeitun⸗ gen jedoch ihren Leſern die vernichtende Abfuhr der King⸗ Hall⸗Aktion zu unterbreiten. Die Blätter regiſtrieren ledig⸗ lich kurz die Tatſache, daß der Brief King⸗Holls von promi⸗ nenter Seite beantwortet worden ſei, oder beſchränken ſich auf die Wiedergabe kurzer aus dem Zuſammenhang geriſ⸗ ſener Auszüge. a „Daily Telegraph“ macht wieder einmal den Wunſch zum Vater des Gedankens und glaubt in nicht mehr Zu überbietenden Optimismus feſtſtellen zu können, daß die e e e Das Blatt gibt damit unfreiwillig das f Dr. 48555115 beſtreitet, daß es ſich nämlich bei ſeiner ner⸗ e Sete borgen Free naue e e dern daß jene Kreiſe dem Briefſchreiber Pate geſtanden, Deutſchland die Wirkung der britiſchen Pro⸗ King⸗Hall jetzt ſo eifrig nach der Ankwort handelt, ſon⸗ denen jetzt durch Dr. Goebbels ſchonungslos die Maske vom Geſicht geriſſen wurde..„„ Spaniens Freunde Trinkſprüche des Caudillo und des Grafen Ciano San Sebaſtian, 14. Juli. Bei einem Feſteſſen, das General Franco zu Ehren des italieniſchen Außen⸗ miniſters Graf Ciano im Palaſt Santelmo veranſtaltete, richtete der Caudillo an ſeinen Gaſt einen herzlichen Trink⸗ ſpruch, in dem er die Gefühle der Freundſchaft zwiſchen beiden Nationen hervorhob. Unter Hinweis auf die italieniſche und deutſche Unter⸗ ſtützung des ſpaniſchen Freiheitskampfes betonte General Franco, daß jene Nationen Spaniens Freunde ſeien, die Spaniens Größe und Stärke wünſchten, nicht aber jene, denen die ſpaniſche Wiedergeburt leid tue. Er ſei überzeugt, ſo fuhr der Caudillo dann u. a. fork, daß das auf Wahrheit und Gerechligkeit gegründete Regime, das die beiden Na⸗ lionen in gemeinſamer Sorge für die Befreiung der Unter ⸗ drückten verbindet, auch für den Frieden Europas vorkeil⸗ aft ſein wird. Dies zeige vor allem die Ruhe in ſenen Län⸗ ern, die während des Krieges auf ſpaniſcher Seite ſtanden gegenüber der Nervoſikät der anderen. Der Trinkſpruch ſchloßß mit dem Glückwunſch der unzerſtörbaren italieniſch⸗ ſpaniſchen Freundſchaft. Graf Ciano dankte hierauf dem Caudillo mit herz⸗ lichen Worten. Er erinnerte zunächſt an die Anteilnahme Italiens in den letzten drei Jahren am Schickſal Spaniens. Spaniens Erhebung, ſo fuhr Graf Ciando u. a. weiter ſort, ſtieß urſprünglich auf die offene Feindſchaft einer egoiſti⸗ ſchen und heuchleriſchen Welt. Damals bezeugte der Duce Italiens treue Freundſchaft. Unſere Beziehungen werden ſtets ſo bleiben, wie dies die Solidarität beider Nationen erfordert und wie auch Italien die Macht und die Größe Spaniens wünſcht. Bei dieſer Gelegenheit gedenke ich des verbündeten Deutſchland, das in gleicher Abſicht und im gleichen Glauben an Eurer Seite ſtand und teil⸗ nimmt an Eurem Glück. Die Ideale, die unſere drei Natio⸗ nen im Kriege vereinten und uns nun im Frieden zuſam⸗ menführen, find das Verſprechen einer gerechten Ordnung und des Friedens. Franco an London und Warſchau Ernſte Hinweiſe des Caudillo. Madrid, 15. Juli. Francisco Franco, der Held des ſpa⸗ niſchen Krieges und Caudillo, hat in einem Interview, das er dem Direktor des Liſſaboner„Diario de Noticias“, Au⸗ guſto de Caſtro, gewährte, erſtmalig auf dieſem Wege zur Außenpolitik Stellung genommen. In bemerkenswert kla⸗ rer und ſcharfer Art ſkizziert der Generaliſſimus die gegen⸗ wärtige Lage, um als Führer eines großen europäiſchen Volkes, das im Namen der Ziviliſation des Abendlandes ſoeben erſt enorme Opfer brachte, unmißverſtändlich ſeine Meinung über die an der Kriſe Europas Schuldigen zum Ausdruck zu bringen. Der Caudillo führt dabei insbeſondere Polen und dem hinker ihm ſtehenden England die 98 ihrer Intkranſi⸗ genz vor Augen: Ein Krieg, ſo äußert General Franco, würde unvermeidbar das weite Syſtem der Verbindungs⸗ wege zerſtören, das Englands imperiale Struktur begrün⸗ det. Italiens Militärmacht, mit der als Realität gerechnet werden müſſe, werde ſegliche Bewegungen und Verbindun⸗ gen Großbritanniens im Mittelmeer unterbrechen, ganz zu ſchweigen von den ſerienmäßig zu erwartenden Aufſtands⸗ bewegungen, die im Imperium unvermeidbar ſein würden. Dem in kraditionellem Leichtſinn den eigenen Skaat gefähr⸗ denten Polen führt Generaliſſimus Franco in ſeinem In⸗ kerview das ernſte Menetekel der Vernichtung durch die Achſe vor. Franco ſchließt ſeine von höchſter Eindringlichkeit und größtem ſittlichen Ernſt getragenen Ausführungen mit dem Hinweis auf die furchtbaren Folgen des von England und Polen dauerend an die Wand gemalten Krieges. 5 8 5 1 7 Warnung vor„Luflmanövern Die engliſchen Flugzeugdemonſtrakionen machen auf die Achſenmächte keinen Eindruck. Kom, 14. Juli. Die Manöver der Einkreiſer und ihre verſtärkte Agitationstätigkeit werden in der italieniſchen Preſſe trotz der im Mittelpunkt ſtehenden Berichte über die Zuſammenkunft des italieniſchen Außenminiſters mit dem Caudillo ſehr aufmerkſam verzeichnet. Daß insbeſondere in England kein Tag vergeht, ohne daß die Regierung entweder„Propaganda ⸗ flüge“ organiſiert oder die Kriegspſychoſe durch Einbe⸗ rufung von Marinereſerviſten oder Bereitſtellung von Mitteln für die eigene Aufrüſtung und die ſeiner Schutz⸗ befohlenen zu erhöhen verſuche, betrachten die italieniſchen Blätter übereinſtimmend nicht nur als einen deutlichen Be⸗ weis dafür, daß die engliſchen Kriegstreiber immer mehr an Boden gewinnen, ſondern daß man es in Großbritan⸗ nien auch offenbar für nötig erachtet, ſich ſelbſt und den übrigen Einkreiſungsmächten Mut zu machen. Sollte aber London mit ſeinen theatraliſchen Geſten etwa die Ach⸗ ſenmächte einſchüchtern wollen, ſo ſei einem derartigen kin⸗ diſchen Verſuch ein kläglicher Mißerfolg beſchieden.„Tevere“ ſchreibt, die Zeiten der Flottendemonſtrationen und erſt recht der Lufkdemonſtrationen ſeien endgültig vorüber. Eine Wiederholung derartiger„Luftmanöver“ könnte jedenfalls unliebſame Muißverſtändniſſe und eine Entgegnung der Achſenmächte, die bekanntlich ſchon längſt den geſamten Luftraum beherrſchen, zur Folge haben. Als einheitlicher geſchloſſener Block, ſo bekonk man in hieſigen politiſchen Kreiſen, bilden das faſchiſtiſche Italien und das nationalſozialiſtiſche Deutſchland mit ihren über⸗ wältigenden militärſſchen Machtmitteln ein ſtählernes Boll⸗ werk der Ordnung und des Gleichgewichtes in Europa, das kein noch ſo hinkerliſtiges Manöver der Einkreiſungspolili⸗ ker beeindrucken oder gar beeinfluſſen kann. Politiſches Allerlei Eine Feſtrode Daladiers Paris, 15. Juli. Miniſterpräſident Daladier hielt in den ſpäten Nachmittagſtunden des Freitag auf dem Platz des ehemaligen„Trocadero“ gegenüber dem Eiffelturm eine ſchwungvolle Revolutionsfeſtrede. Sie ſtellt eine Verbin⸗ dung der menſchheitsbeglückenden Theſe von 1789 und des daraus erwachſenden franzöſiſchen Imperialismus à la Na⸗ poleon mit dem Verſailler Vertrag dar, um dann mit feier⸗ lichen Worten zu enden, die der Terminologie des interna⸗ tionalen Freimaurertums entſtammen. 8 3 8 8 Schnellſter Ausbau amerikaniſcher Flugſtützpunkte. „Im Intereſſe der Landes verteidigung“ ordnete Rooſe⸗ velt jetzt die ſchnellſte Errichtung der vom Kongreß im April gebilligten Marineflugſtützpunkte auf verſchiedenen Inſeln des Pazifik und den Alaska vorgelagerten Inſeln Potiak und Sitka an Er hob für dieſen Zweck den für alle ſtaat⸗ lichen Bauarbeiten geſetzlich vorgeſchriebenen Achtſtunden⸗ tag auf Entgegen der allgemeinen Annahme, daß die Bun⸗ desregierung den Luftſchiffbau völlig aufgegeben habe, for⸗ dert Roosevelt vom Kongreß zwei Millionen Dollar für ein neues Uebungsluftſchiff der US A⸗Marine an. Der Kon⸗ greß bewilligte hierfür im letzten Jahr drei Millionen Dol⸗ lar, und es wurden Koſtenvoranſchläge eingeholt; die Ar⸗ beiten wurden jedoch nie begonnen. — Die Kehrſeite der Kriegsbegeiſterung Silbergeldhamſter und hungernde Beamte Warſchau, 14. Juli. Der durch das Hamſtern von Si⸗ bergeld hervorgerufene Hartgeldmangel in Polen veran⸗ laßt das Regierungsblatt„Expreß Poranny“ am Freitag erneut, die Oeffentlichkeit zur Selbſtdiſziplin aufzurufen, damit der Staat nicht ſeine Zuflucht zu Strafen, Verboten und Verfügungen zu nehmen brauche. Der Hartgeldman⸗ gel entwickelt ſich in Polen im übrigen zu einer immer ſtär⸗ keren Plage, die jeden normalen Geſchäftsverkehr unmög⸗ lich macht. Vor der polniſchen Staatsbank ſtehen Perſonen, die Papiergeldſcheine einwechſeln wollen, ſtundenlang Schlange. Ihre Geldſcheine werden aber keineswegs in Sil⸗ bergeld umgewechſekt, ſondern in Nickel⸗ und Kupfermün⸗ zen. Während man ſich ſo auf der einen Seite bemüht, die aufgebrachten Gemüter zu beruhigen, hat der Vorſitzende des dem Landwirtſchaftsminiſterium angeſchloſſenen Ver⸗ pflegungskomitees in einer Erklärung an die Polniſche Telegraphen-Agentur die im Zeichen der Krlegspſychoſe von e che polniſchen Organiſationen empfohlene Auf⸗ peicherung von Lebensmittelvorräten in Privathaushalten gutgeheißen. In dieſer Erklärung, die na⸗ türlich erneut Unruhe und Angſt in die Bevölkerung tragen muß, ſetzt ſich dieſer Beamte dafür ein, daß im Intereſſe des Verbrauchers die Sicherſtellung einer für 14 Tage aus⸗ reichenden ä eiſernen Ration in jedem Haushalt ange⸗ bracht ſei. „Nach den ſchwulſtigen Reden der polniſchen Kriegsheher 5 der lezten Wochen mußte man annehmen, daß in Polen ſelbſt alles in beſter Ordnung iſt. Völlig unverdäch⸗ lige Preſſeſtimmen zeigen ſedoch, daß es in Wirklichkeit ganz anders ausſiehl, als man glauben machen möchke. So veröffentlicht das ſeiner Deutſchfeindlichkeit wegen berüchtigte Hetzblatt„Polonia“ einen Artikel, der durch Zu⸗ ſchriften von polniſchen Polizeibeamten unterſtrichen wird. In dem Artikel wird auf Grund der Zuſchriften über die ſchweren Dienſtbedingungen und die ſchlechte Bezahlung der polniſchen Polizeibeamten bittere Klage geführt. Tag und Nacht, an Wochentagen und Sonntags. ohne freie Tage und den geſetzlichen Urlaub müßten die Polizeibeamten ihren Dienſt verſehen. Ein Widerſpruch dagegen ſei ihnen durch die ſtrenge Diſziplinarverordnung unterſagt. Die Be⸗ förderungs⸗ und Gehaltsbedingungen ſeien troſtlos, ſo er⸗ klärt das Blatt. Wenn ein 40 Jahre alter Polizeibeamter mit 15 Dienſtjahren 180 Zloty(100) Mark erhalte, wovon allein 40 Zloty auf Miete für eine Wohnung von Stube und Küche draufgingen, ſo könnte man ſich das Los des polniſchen Poliziſten ausmalen. England mobiliſiert in Polen London, 14. Juli.„Daily Telegraph“ meldet, daß die engliſch⸗polniſchen Finanzbeſprechungen zum Abſchluß ge⸗ kommen ſeien. Die franzöſiſche Regierung werde zuſammen mit der britiſchen Regierung Polen Garantien zur Unter⸗ ſtützung ſeiner Währung leiſten und zwar werde die briti⸗ ſche Regierung 5 Millionen Pfund und die franzöſiſche Re⸗ gierung 3,5 Mill. Pfund zu einem Fonds beitragen, der die polniſche Armee in einem mobilen Zuſtand halten könne(). Außerdem werde Großbritannien Polen einen Kredit bis zu 8 Mill. Pfund für die Anſchaffung von kriegs⸗ wichtigen Rohſtoffen gewähren. Der Judenſchmuggel nach Paläſtina Eine jüdiſche Geheimorganiſation Newyork, 14. Juli. Das Newyorker Blatt„World Tele⸗ gram“ weiß Einzelheiten über die von den Paläſtina⸗ Juden gebildete Geheimtruppe„Irgun“ zu berichten. Dieſe — im übrigen bewaffnete— Organiſation habe die Auf⸗ abe, Paläſtina— das den Juden bekanntlich garnicht ge⸗ ört— zu„verteidigen“ und dafür zu ſorgen, daß durch die illegale Judeneinwanderung in Paläſtina die abſolute jüdiſche Bevölkerungsmehrheit erreicht wird(). Wie das angeführte Blatt mitzuteilen weiß, habe dieſe jüdiſche Ge⸗ heimorganiſation ſeit April des vergangenen Jahres rund 15 000 Juden zur illegalen Einwanderung verholfen. Schiffe mit weiteren 10 000 Juden kreuzten landefertig vor der Küſte Paläſtinas. Die Organiſation unkerhalte in verſchiedenen euro- päiſchen Skädten, darunter London, Paris und Warſchau, Werbebüros, die die Einſchmuggelung von Juden nach Pa- läſting vorbereiten. der Abwehrkampf der Araber werde von jüdiſcher Seife durch„Verteidigungs- und Vergel⸗ kungsmaßnahmen“ erwidert— Maßnahmen die allerdings durch die bekannte wohlwollende Haltung der brikiſchen Be⸗ 9 den brutalſten Terror bedeulen, den man ſich vor⸗ tellen kann. Die Organiſation„Irgun“ ſei überzeugt, daß Paläſtina einmal„zwiſchen 8 bis 10 Millionen Juden er⸗ nähren könne“. ASA: Jüdiſche„Vertrauensärzte“ Sie ſchwindelten und betrogen. Newyork, 14. Juli. Die Polizei verhaftete vier jüdiſche Aerzte: Henry Blumenſohn, Benjamin Purow, Emanuel Cohn und Mortimer Kag unter der Beſchuldigung, ſich drei Jahre lang als Vertrauensärzte des Geſundheitsamtes aus⸗ Ae und von kleinen Geſchäftsleuten Newyorks für die usſtellung wertloſer Geſundheitsatteſte„Honorare“ bean⸗ ſprucht zu 1 Die Angeklagten mißbrauchten zu Schwin⸗ delzwecken die Verordnung, wonach Lebensmittelgeſchäfte einer Beſcheinigung hygieniſcher Untadeligkeit bedürfen. Blumenſohn, der ſeit ſeinem vor 15 Jahren erfolgten Rück⸗ tritt vom Städtiſchen Geſundheitsamt eine anſehnliche Jah⸗ respenſion bezieht, gab zu, durch dieſe Schwindeleien jöhr⸗ lich 12000 Dollar„verdient“ zu haben. Die Verhaftungen erfolgten erſt nach einer dreiwöchigen Unterſuchung, bei der 250 Zeugen ausſagten. Der gleichfalls angeklagte fünfte jü⸗ diſche Arzt, Benjamin Auſter, wird von der Polizei in acht Bundesſtaaten ſteckbrieflich verfolgt. 8 „Kein Kompromiß mit England!“ Die englandfeindlichen Demonſtrationen in Tokio. Tokio, 14. Juli. Ueber 15000 Japaner demonſtrierten vor der britiſchen Botſchaft gegen England. Ein ſtarkes Polizeiaufgebot mußte das Gebäude, deſſen Tore verſchloſ⸗ ſen waren, ſchützen. Unter den Demonſtranten waren alle Volksſchichten vertreten. Man ſah viele in der Uniform ehe⸗ maliger Soldaten ſowie viele Frauen der vaterländiſchen Verbände. Große Schilder wurden mitgeführt mit folgen⸗ den Loſungen:„Nieder mit Englandl Kein Kompromiß! Geht vor gegen England, den Feind der Menſchlichkeit und Gerechtigkeit! Arita kämpfe gegen England!“ Im ganzen Lande werden zugleich Bauernumzüge und große Ver⸗ ſammlungen mit der gleichen Tendenz veranſtaltet Sehr beachtet wird die Stellungnahme der„Japan Ti. mes“, die dem Auswärtigen Ami in Tokio naheſtehl. Dieſe Zeitung ſchreibt von der Unterredung zwiſchen Außenmini⸗ ſter Arika und dem Botſchafter Craigie,„jeder Verſuch eines diplomatiſchen Uebereinkommens kann von vornherein aufgegeben werden, wenn nicht der Anſicht der öffentlichen Meinung in dieſem Lande Rechnung getragen wird“, Die Zeitung erinnert weiter daran, daß Japan mehr als 10 Milliarden Jen und über eine Million Menſchen mobiliſiert habe, um die große Aufgabe in Oſtaſien zu löſen. Weng dies nicht voll in Rechnung geſtellt werde, ſo wären alle diplomakiſchen Verhandlungen mit England nutzlos. Dieſe ſcharfe Skellungnahme wird um ſo mehr beachket, da die „Japan Times ſich bisher ſtets um einen Ausgleich mil England bemüht habe. Neue Kämpfe an der mandſchuriſchen Grenze Moskau, 14 Juli. Die Taß verbreitet eine amtliche Verlautbarung, derzufolge die Kämpfe an der Grenze zwi⸗ ſchen Mandſchukuo und der Aeußeren Mongolei immer noch nicht zum Stillſtand gekommen ſind. In der Zeit vom 6. bis 12. Juli iſt es nach dieſer Verlautbarung zu einem neuen Konflikt gekommen, an dem auf beiden Seiten ſämt⸗ liche Truppengattungen, Infanterie, Tanks, ſchwere Artil⸗ lerie und Flugzeuge zum Einſatz kamen. Das Moskauer Kommuniquee ſpricht von mehreren Infanteriediviſionen, einer großen Zahl von Tanks, ſchwerer Feldartillerie, Pan⸗ zerbrigaden und mehreren Kavallerie⸗Regimentern. Dis Opfer an Toten und Verwundeten ſollen in die Tauſende gehen. Marxiſtiſche„Humanität“ 25 000 Kinder gewaltſam ihren Eltern vorenthalten Brüſſel, 14. Juli. Die„Metropole“ weiſt auf den ſkandg⸗ löſen Feldzug marxiſtiſcher und kommuniſtiſcher Organiſa⸗ tionen in Belgien hin, die unter dem Deckmantel einer an⸗ geblichen„Humanität“ die Rückkehr der zur Zeit des Büir⸗ gerkriegs verſchickten ſpaniſchen Kinder in ihre Heimat hin⸗ auszögern wollen Im Rundſchreiben an die Oeffentlichkeit behaupten dieſe Organiſationen, denen die Kinder anver⸗ traut ſind daß die Rückkehr nach Spanien Konzentrations⸗ lager, Hungersnot uſw. für die Kinder bedeuten würdel Tatſächlich handelt es ſich aber, wie aus einem fetzt aufge⸗ fundenen Schreiben der ehemaligen roten Machthaber von Barcelona hervorgeht, lediglich darum,„mit der Anweſen⸗ 00 der Kinder eine Agitation zu betreiben und einen all⸗ eitigen Haß gegen den Faſchismus zu erzeugen“. Das Blatt bringt dann die Enkhüllung, daß von dey 32 000 Kindern, die auf Befehl der ſpanfſchen Bolſchewiken ins Ausland gebracht wurden, bisher erſt 7000 wieder nach der heimat und zu ihren Elkern zurückgekehrt ſind; 25 000 Kinder werden ſträflicherweiſe immer noch von den einzel. nen ausländiſchen Organiſationen zurückgehalten. In Paris haben z. B. die roken Funktionäre vor ihrer Flucht ſämt⸗ liche Heimatadreſſen der nach Frankreich verſchickken Kin⸗ der vernichtet, um ſo ihre Wiedervereinſgung mit ihren Eltern unmöglich zu machen oder doch wenigſtens zu er⸗ ſchweren. Kurzmeldungen Göring im Salzgitter⸗Gebiet Salzgitter, 15. Juli. Generalfeldmarſchall Göring, der zurzeit mit ſeiner Jacht„Karin II“ die Waſſerſtraßen in Mittel- und Weſtdeutſchland bereiſt, beſichtigte am Donners tag in Begleitung von Staatsſekretär Körner, General Bo⸗ denſchatz und Staatsrat Dr. Gritzbach vom Vormittag bis in die Abendſtunden eingehend die„Hermann⸗Göring, Werke“ im Salzgitter⸗Gebiet. b Stockholm. Am 17. und 18. Juli finden im Skagerral kombinierte Uebungen der ſchwediſchen Küſten⸗ und Han delsflotte ſtatt. Nach Beſuchen in däniſchen und norwegi⸗ ſchen Häfen werden ſich 20 Einheiten der Küſtenflotte und 15 Flugzeuge mit 30 Handelsfahrzeugen von 10 ſchwedi⸗ ſchen Reedereien im Skagerrak verſammeln. In den Bergen verunglückt. Mailand, 14. Juli. Zwei Offiziere und zwei Unterof⸗ fiziere der Militärſchule für Alpinismus in Aoſta ſind bei einer Beſteigung im Gebiete des Gran Paradiſo tödlich verunglückt. Sie waren in der Morgendämmerung aufge⸗ ſtiegen, um auf Grund des Programms der Bergſteiger⸗ ſchule eine normale Uebungbeſteigung auf die 3400 Meter hohe Cima Patri zu pelt ele ls die vier Bergſtei⸗ ger am Abend beim Appell fehlten, wurden mehrere Pa⸗ trouillen ausgeſandt, um nach ihnen zu ſuchen. Man fand ſie ſchließlich alle vier tot au, Sie mußten, nachdem ſie die Spitze erreicht und mehrere ſchwierige Hinderniſſe bewäl⸗ tigt hatten, beim Ueberſteigen eines verſchneiten Kammes 5 abgeſtürzt ſein. Anſcheinend hat der Schnee infolge der 925 8 än⸗ ßen Hitze nachgegeben, ſo daß die vier an einem Seil genden Soldaten den Halt verloren und in die Tiefe ſtürz⸗ ten. 5 Kattowitz. Wie berichtet, hat die vor kurzem eingeſetzte polniſche Zwangsverwaltung der Hohenlohewerke in Oſt⸗ oberſchleſien mit einem Schlage faſt ſämtliche langjährigen deutſchen Beamten, über 70 an der Zahl. e Nun geht die Zwangsverwaltung daran, auch den deutſchen Pen⸗ ſionären des Unternehmens die Unterſtützungen zu rauben Kom. Die Kammerausſchüſſe behandelten in einer 9 meinſamen Sitzung den Geſetzentwurf über die Ahndung von Vergehen gegen die Deviſenbeſtimmungen, der ſchwere Zuchthausſtrafen und in beſonders ernſt gelagerten Fällen ſogar die Todesſtrafe vorſieht. a 5 „Algeciras. Die britiſche Küſten⸗ und Flakartillerie Gibraltar veranſtaltete volle vier Stunden hindurch unn terbrochen Schießübungen. Von Algeciras aus konnte b obachtet werden, daß die Geſchoſſe in die Meerenge einſchlt gen. F 7 5—— d!“ * 0. rierten ſtarkes ſchlof⸗ en alle m ehe⸗ diſchen folgen⸗ romiß! eit und ganzen Ver⸗ an Ti. . Dieſe nmini. VBerſuch herein utlichen %, Die ls 10 biliſiert Weng en alle Dieſe da die ich mil imtliche ze zwi⸗ er noch vom 6. einem n ſämt⸗ Artil⸗ oskauer iſionen, „ Pan⸗ 1. Die auſende ten ſkanda⸗ ganiſa⸗ ner an⸗ 5 Biir⸗ at hin⸗ tlichkeit anver⸗ ations⸗ würdel aufge⸗ r von iweſen⸗ ien all⸗ on den hewiken er nach 25 000 einzel- Paris t ſämt⸗ n Kin⸗ ihren zu er⸗ ng, der ißen in onners⸗ ral Bo⸗ tag biz Böring ager ral d Han⸗ b rwegt tte und chwedi⸗ interof⸗ ind be tödlich aufge⸗ ſteiger⸗ Meter ergſtei⸗ re Pa⸗ n fand ſie die bewäl⸗. ammes er gro⸗ il hän⸗ e ſtürz⸗ 5 err ge igeſetzte n Of. Badiſche Chronik Schwetzingen.(Opfereines Unfalles.) Der 60⸗ jährige verheiratete Friedrich Otto Lilie geriet unter einen umkippenden ſchweren Teigkeſſel und wurde zu Tode ge⸗ quetſcht. Heidelberg.(Zwei Schwerverletzte.) In die hieſige Klinik mußte ein Radfahrer eingeliefert werden, der ſich bei einem Zuſammenſtoß mit einem Kraftradler im Stadtteil Wieblingen eine Gehirnerſchütterung zugezogen hat. Außerdem lief im Stadtteil Wieblingen ein Kind in die Fahr⸗ bahn eines Motorradlers, wodurch es am Kopf ſchwer ver⸗ letzt wurde. Das Kind wurde ebenfalls in die Klinik geſchafft. () Pforzheim.(Schwerer Sturz.) Ein 52jähriger Forſtwart, der mit ſeinem Fahrrad die abſchüſſige Straße bei der Siedlung Krebspfad hinunterfuhr, ſtürzte eine ein⸗ einhalb Meter hohe Böſchung hinab, da die Fahrradbremſe verſagt hatte. Mit lebensgefährlichen inneren Verletzungen wurde der Verunglückte in das Krankenhaus gebracht. (J) Sand b. Kehl.(Schwerer Motorradu nfall. — Zwei Tote.) Ein ſchweres Motorradunglück, das lei⸗ der zwei Menſchenleben forderte, ereignete ſich am Ortsein⸗ gang in Sand. Von Richtung Offenburg kam ein Motorrad⸗ fahrer und wollte in der unüberſichtlichen Kurve ein Fuhr⸗ werk überholen bezw. zwiſchen dem Fuhrwerk und dem ent⸗ gegenkommenden Laſtwagen des Gemüſehändlers Duſch aus Kehl durchfahren. Aus ungeklärter Urſache fuhr er jedoch auf den Laſtwagen auf. Der Motorradfahrer und die auf dem Rückſitz mikfahrende Begleiterin waren ſofort tot. Nach den Erhebungen dürfte den Laſtwagenführer keine Schuld an dem Unglück treffen. Bernau.(Durch Blitzſchlag die Sprache verloren.) Ein Blitzſchlag traf den Landwirt Lambert Bauer, wodurch der Mann die Sprache verlor. Eine in der Nähe von ihm ſich aufhaltende Frau wurde von dem Blitz⸗ ſtrahl zu Boden geworfen, kam aber mit dem Schrecken davon. ** Deurſche Kinder aus der Slowakei kommen nach Baden. NSG. Anfang Auguſt kommt ein Transport von etwa 500 volksdeutſchen Kindern aus der Slowakei zu einem mehr⸗ wöchigen Erholungsaufenthalt nach Baden. Sie werden in den Kreiſen Bruchſal, Buchen, Bühl, Heidelberg, Konſtanz, Lahr, Mannheim, Mosbach, Offenburg, Pforzheim und Ra⸗ ſtatt untergebracht. 5 Prozeß Helmle Aus der Anklagerede des Staatsanwalts. In dem großen Prozeß vor dem Sondergericht in Mann⸗ heim gegen den früheren Direktor des Badenwerks, Helmle, betonte Erſter Staatsanwalt Dr. Weinreich in ſeiner An⸗ klagerede, daß Helmle viele Jahre lang eine ſehr einfluß⸗ reiche und in Wirtſchaftskreiſen angeſehene Perſönlichkeit ge⸗ weſen ſef. In Finanzdingen ſei Helmle mit allen Hunden gehetzt; um ſeine wirtſchaftliche Lage zu verſchleiern, habe er allein in der Schweiz 28 Bankkonten unterhalten. Die An⸗ klage gegen Helmle lautet auf V olksverrat, Deviſen⸗ vergehen und Steuerhinterziehung. In der Zeit von 1931 bis 1935 hat er allein über 180 000 Mark ins Aus⸗ land verſchoben. Enkgegen den Beſtimmungen des Deviſenge⸗ ſetzes hat er die in ſeinem Beſitz befindlichen Deviſen nicht der Reichsbank angeboben, obwohl er zweimal gewarnt wor⸗ den war. Der Angeklagte hat immer wieder angegeben, daß es ſich bei den Auslandsguthaben um die Mitgift ſeiner Tochter gehandelt habe, die ſich im Jahre 1928 mit einem reichen Amerikaner verheiratet hat, aber inzwiſchen wieder geſchieden worden iſt. Aus dem ganzen Verhalten des An⸗ geklagten geht jedoch nach Anſicht des Staatsanwaltes her⸗ vor, daß dieſe Guthaben tatſächlich Eigentum des Angeklag⸗ ten geweſen ſind, der über die Konten auch die uneiſt⸗ geſchränkte Verfügungsgewalt hatte. Das Maß der Schuld Helmles war ſo groß, daß die Akten über ein Jahr lang beim Oberreichsanwalt lagen, weil angenommen werden mußte, es handle ſich auch um Wirtſchaftsſabotage. Wenn das der Fall geweſen wäre, wäre Helmle vor den Volks⸗ gerichtshof gekommen, der auf Todesſtrafe erkannt hätte. Der Staatsanwalt beantragte ſchließlich, wie wir bereits mitgeteilt haben, eine Geſamtzuchthausſtrafe von fünf Jah⸗ ren, auf die ein Jahr ſechs Monate Anterſuchungshaft an⸗ gerechnet werden könne, ferner eine Geldſtrafe von 300 000 Mark, für die Steuerhinterziehung eine Geldſtrafe von 150 000 Mark, erſatzweiſe neun Monate Gefängnis, außerdem die Einziehung von 150 000 Mark zugunſten des Staats und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenxechte auf die Dauer von fünf Jahren. ee ð». „Ein Sommernachtstraum“ Eröffnung der Reichsfeſtſpiele Heidelberg. Der Schirmherr der Reichsfeſtſpiele Heidelberg, Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels, war zur Stelle, eine feſtlich ge⸗ ſtimmte Zuſchauermenge füllte den Schloßhof und ein klarer Nachthimmel, aus dem die Sterne blinkten, wölbte ſich über dem wundervollen Schauplatz, auf dem Shakeſpeares„So m⸗ mernachtstraum“ als Eröffnungsvorſtellung der dies⸗ jährigen Reichsfeſtſpiele Heidelberg in Szene ging. Es war ein vielverſprechender Anfang. Nirgends ſonſt, vor allem nicht auf der Theaterbühne im geſchloſſenen Raum, wirkt das Shakeſpeareſche romantiſche Spiel von Elfen und Nixen und Waldſchraten, von Traum und Leben ſo köſtlich, wie i dem einzigartigen Rahmen des Heidelberger Schloßhofs. Angemein reizvoll iſt es, wenn die Elfen unter den natür⸗ lichen Bäumen, die der Abendwind leiſe bewegt, ihre Reigen tanzen, wenn Elfenkönig und Elfenkönigin aus geheimnisvol⸗ lem Waldesdunkel auftauchen und wenn Puck darin ſein tolles Spiel treibt. Der Zuſchauer frägt nicht mehr nach der Deukung der Vorgänge, die ſich auf der„Bühne“ ab⸗ ſpielen, ſondern ſteht im Banne ihres romantiſchen Zaubers, deſſen Reiz noch weſenklich erhöht wird durch die Muſik, die Bernhard Eichhorn nach Motiven Carl Maria von Webers eingerichtet hat und die das— für den Hörer un⸗ ichtbar— Städtiſche Orcheſter Heidelderg zu ſchöner Wir⸗ kung brachte. Hans Schweikart hat das Werk in⸗ ſßeniert, er verzichtete kluger Weiſe auf gekünſtelte Regie⸗ mätzchen, ließ das Werk für ſich ſprechen und nützte die Mög⸗ lichkeiten des prächtigen Schauplatzes glücklich aus. Die Dar⸗ ſteller aren mit viel Liebe und Begeiſterung bei der Sache. Wir können nicht alle nennen, die es verdient haben, und erwähnen daher nur die Träger der Hauptrollen: Friedrich Domin als Oberon, Wilfried Seyferth als Puck, Wink Quadflieg als Lyſander, Ernſt Borchert als Demetrius, Ger⸗ hard Juſt als Theſeus, Paul Kemp als famoſer Weber Zet⸗ 0 Maria Nickliſch als Titania, Anne⸗Lieſe 5 als Hip⸗ polyta und Jige Schmidt als Hermia. Valeria Krafina — die hübſchen Tänze einſtudiert. Es gab vielen und herz⸗ ichen Beifall, der wohlverdient war. 5 Aus den Nachbargauen Ludwigshafen.(muß das ſein!) Im Monat Juni mußten gegenüber dem Monat Mai rund 600 Verkehrs⸗ fünder wegen mangelnder Verkehrsdiſziplin zur Verant⸗ wortung gezogen werden. Rund 1500 Verkehrsteilnehmer (im Monat Mai nur 1000) wurden gebührenpflichtig ver⸗ warnt. In 287 Fällen(im Monat Mai nur 192), bei denen die Uebertretungen grobfahrläſſig begangen wurden und die allgemeine Verkehrsſicherheit ein ſchärferes Vorgehen unbedingt erforderte, mußte gegen die Verkehrsſünder mit Strafanzeige vorgegangen werden. Mukterſtadt.(Sindtotgefahren.) In der Oggers⸗ heimer Straße ſprang der ſechsjährige Sohn der Familie Unnold in die Fahrbahn eines Kraftwagens. Er wurde angefahren und tödlich verletzt. Den Autolenker trifft keine Schuld. 3 Ernſt Petri hingerichtet Kaiſerslautern. Freitag wurde der vom Sondergericht Kaiſerslautern am 25. Mai 1939 zum Tode und zu dauern⸗ dem Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilte Ernſt Petri, geboren am 24. Februar 1908 in Frankenſtein (Saarpfalz) hingerichtet. Petri, ein gefährlicher Gewohn⸗ heitsperbrecher, hat am 17. Dezember 1938 in Hilſt(Saar⸗ pfalz) verſucht, einen Zollbeamten, der ihn feſtnehmen wollte, zu töten. * 45ſtfündige Erprobungsfahrt des„Graf Jeppelin“. Köln, 15. Juli. Auf ſeiner Erprobungsfahrt traf das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ am Freitag morgen wieder über Weſtdeutſchland ein. Der ſtolze Luftrieſe kreuzte in etwa 1500 m Höhe und wurde gegen 7.05 Uhr weſtlich vom Köl⸗ ner Flughafen geſichtet. Er überflog dann das Braunkoh⸗ lenrevier, wo die Bevölkerung von Alsdorf und Würſelen und ſpäter von Haaren und Laurensberg die Freude hatte, das Luftſchiff zu ſehen. Von Aachen aus nahm„Graf Zep⸗ pelin“ Kurs in öſtlicher Richtung auf Stolberg. Karlsruhe, 15. Juli. Auch die Bevölkerung des Gaues Baden erlebte am Freitag nachmittag zu ihrer freudigen Ueberraſchung zweimal den Beſuch des auf einer Erpro⸗ bungsfahrt befindlichen„LZ 130“. Hell blinkte der Rieſen⸗ leib in der Sonne eines faſt wolkenlos blauen Himmels, ein wunderbares Bild, das alle, die es ſahen, aufs neue mit faite über dieſes Wunderwerk deutſchen Erfindergeiſtes er⸗ üllte. Frankfurt a. M., 15. Juli. Das Luftſchiff„Graf Zeppe⸗ lin“ iſt Freitag um 19.15 Uhr nach ſeiner 45ſtündigen Er⸗ probungsfahrt wieder auf dem Flug⸗ und Luftſchiffhafen Rhein⸗Main glatt gelandet. Schreckensfahrk auf einer Waldbahn. Preßburg, 14. Juli. Vierzehn Bauernmädchen, die bei der Heuernte auf einer Alm in Suzany(Slowakei) von einem Wolkenbruch überraſcht wurden, wollten mit einem Rollwagen auf einer nur für den Holztransport beſtimm⸗ ten, ſteil abwärts führenden Waldbahn raſch ins Tal ab⸗ fahren. Da ſie auch mit der Bremvorrichtung nicht umzu⸗ gehen wußten, entgleiſte der Wagen ſehr bald in einer Kurve. Die Mädchen wurden heruntergeſchleudert und blie⸗ ben ſchwerverletzt liegen. Ein einziges Mädchen, das nur Armbrüche erlitten hatte, konnte ſich bis zum nächſten Bauernhaus ſchleppen, von wo die Ueberführung der un⸗ glücklichen 13 Mädchen in das Krankenhaus von Turz⸗St. Martin veranlaßt wurde. Dreizehn Mädchen ſind ſo ſchwer verletzt, daß mit ihrem Aufkommen kaum zu rechnen iſt. Ab Den Freund aus Anvorſichkigkeit erſchoſſen. Beim unvorſichtigen Hantieren mit einer Piſtole brachte ein 25 Jahre alter Inſtallateur in München einem mit ihm be⸗ freundeten Lehrling eine Schußverletzung bei. Der Schuß traf das Herz und wirkte ſofort tödlich. Nachdem der In⸗ ſtallateur das Unheil geſehen hatte, richtete er die Piſtole gegen ſich und brachte ſich einen Kopfſchuß bei. Er wurde in ſchwerverletztem Zuſtande ins Kuankenhaus verbracht. a Schrecklicher Tod. Auf der Straße Geroldsgrün Schwarzenbach a. W. kam ein Laſtauto zu nahe an den Straßenrand und rutſchte einen mehrere Meler tiefen Waldhang hinab. Der vordere Teil des Autos wurde gegen einen Baum gedrückt und zertrümmert, wobei der auf dem Auto mitfahrende Sohn des Sägewerksbeſitzers Sol⸗ gar zwiſchen Wagen und Baum eingeklemmt wurde. Der Verunglückte konnte aus ſeiner ſchrecklichen Lage erſt durch das Fällen des Baumes befreit werden, doch war inzwi⸗ ſchen bereits der Tod eingetreten. a Fünf Jahre Zuchthaus für Straſella. Im Prozeß gegen den ehemaligen Präſidenten der Heſterreichiſchen Bundesbahnen Dr. Strafella in 1 8 wurde jetzt das Ur⸗ teil verkündet. Der Angeklagte, eine der berüchtigtſten Ge⸗ ſtalten der Syſtemzeit, dem die mißbräuchliche Verwendung von Geldern der Gratzer Straßenbahngeſellſchaft zu poli⸗ tiſchen Zwecken zur Laſt gelegt worden war, wurde zu fünf Jahren ſchweren Kerkers verurteilt. a Betrunkener Fahrer verſchuldet ſchweres Omnibus⸗ unglück. Bei Lowicz in Mittelpolen fuhr ein von einem be⸗ trunkenen Fahrer geſteuerter Laſtkraftwagen gegen einen Autobus, der in den Straßengraben ſtürzte. Vier Fahr⸗ gäſte wurden getötet, 14 verletzt. 125 4 8 Zwei Todesurteile vollſtreckt Berlin, 14. Juli. Die Juſtizpreſſeſtelle beim Volksge⸗ richtshof teilt mit: Der am 18. April 1939 vom Volksge⸗ richtshof wegen Landesverrats zum Tode und zu dauern⸗ dem Ehrverluſt verurteilte 42jährige Karl Jurth aus Freiburg im Breisgau und der ebenfalls vom Volksgerichtshof wegen Vorbereitung eines hochverräteri⸗ ſchen Unternehmens unter erſchwerenden Umſtänden zum Tode verurteilte Alfons Lüdke aus Dyck ſind am Freitag morgen hingerichtet worden. Jurth iſt in einer Grenzſtadt des benachbarten Auslandes mit Angehörigen des fremden Nachrichtendienſtes in Be⸗ rührung gekommen. Aus Habſucht unternahm er in ihrem Auftrag mehrere ausgedehnte Ausſpöhungsfahrten in Ge⸗ biete, in denen ſeine Auftraggeber deutſche wehrwichtige Anlagen vermuteten. Ueber die Ergebniſſe ſeiner Erkun⸗ dungen erſtattete er ihnen regelmäßig Bericht. Erſt ſeine Feſtnahme machte ſeinem landesverräteriſchen Treiben ein Ende.— Lüdke iſt auf zwei N in Moskau für die illegale Arbeit im Dienſt der Kommuniſtiſchen Internatio⸗ nale geſchult worden. Er hat es— teilweiſe vom Ausland her— unternommen, an mehreren Orten des Reiches eine illegale e ins Leben zu rufen und die Wehr⸗ kraft des Reiches durch Zerſetzung der Wehrmacht und durch Sabotage zu ſchwächen. 3535 Lalcale Naudocliau Richtfeſt der Straßenmeiſterei der Reichs autobahn in Seckenheim. Wer in den letzten Wochen auf der Reichsautobahn zwiſchen Mannheim und Heidelberg fuhr, der konnte bei km 69,4— 69,9 in der Nähe Seckenheims eine lebhafte Bautätigkeit feſtſtellen. In ganz kurzer Zeit ſind hier eine Fahrzeughalle, ein Dienſtgebäude, ein Silo, zwei Tankſtellen und 14 Wohnhäuſer erſtanden. Geſtern nach⸗ mittag fanden ſich ſämtliche Arbeiter und Angeſtellte, ſowie Vertreter der Partei und geladene Gäſte an der Bauſtelle ein. Unter anderen erſchien Regierungsbau⸗ meiſter Bilger, Reichsbahnoberrat Eitel, ſowie Vertreter der Sozialämter der Arbeitsfront Frankfurt. Im Hinter⸗ grund ſtand die Jugend der naheliegenden Siedlung Suebenheim, die faſt reſtlos der Feierſtunde beiwohnte. In einer Anſprache gab Reichsbahnoberrat Euel einen kurzen Rückblick über Zweck und Ziel der Reichsauto⸗ bahnen und die große Aufgabe, der ſich unſer General⸗ baumeiſter Dr. Todt in dem an ihn vom Führer erteilten Auftrag unterzogen hat. Er gab dann eine Beſchreibung der Bauſtelle und der Zweckbeſtimmung der einzelnen Bauten der Straßenmeiſterei Seckenheim. Wir entnehmen aus dem Gehörten, daß hier nicht nur Behördengebäude entſtehen, ſondern auch 14 neue Wohnhäuſer der Be⸗ dienſteten der R. A. B., die ſich würdig der Landſchaft anpaſſen. Beſonderer Dank galt dem künſtleriſchen Leiter Profeſſor Schmitthenner(Stuttgart), der durch ſein echt deutſches Bauen ſeit jahrzehnten ein Pionter deutſcher Kultur iſt. Nachdem der jüngſte Zimmerer den Richt⸗ feſtſpruch ſprach, klang die Feierſtunde nach einem kurzen Schlußwort mit einem Sieg Heil auf den Führer und den Nationalhymnen aus. Im Anſchluß fand hier in der Turnhalle ein kameradſchaftliches Beiſammenſein ſtatt. Bei einem Richtſchmaus ſorgten muſikaliſche und humoriſtiſche Darbietungen für die nötige Stimmung. Bauherr iſt die oberſte Bauleitung Frankfurt. Die ganze Arbeit wurde von der Firma Ratzel& Sohn, Mannheim, ausgeführt. Die Bauleitung hatte Bauführer Haberthur. Jubiläum des Turnerbund„Jahn“. Wie ſchon früher bekannt gegeben, feiert der Turner⸗ bund„Jahn“ in den Tagen des 19. und 20. Auguſt ſein 40 jähriges Vereinsbeſtehen. Wenn auch eigentliche Jubi⸗ läen nur 25 Jahre, 50 uſw. umfaſſen, ſo kann man doch verſtehen, daß ein Zeitabſchnitt von 40 Jahren in einem Turnverein mit all ſeiner Arbeit und Opfern Anlaß bietet, einmal Stille zu halten, um die geleiſtete Arbeit zu über⸗ blicken und überprüfen und neue Kräfte für die großen Zukunftsaufgaben zu ſammeln. In dieſem Sinne ſind die Jubiläumsveranſtaltungen gedacht und ſollen auch dem⸗ entſprechend ausgerichtet werden. Nicht ein großes rau⸗ ſchendes Feſt will der Verein feiern, ſondern in einer ge⸗ haltsvollen Ausleſe turneriſcher, ſportlicher und ſpieleriſcher Darbietungen vor der breiten Oeffentlichkeit von ſeinem Wollen und Können Zeugnis geben und langjährigen verdienten Mitarbeitern die verdiente Ehrung zuteil werden laſſen. Weitere Einzelheiten folgen an dieſer Stelle. * Luftſchiff Graf Zeppelin über Seckenheim. Bei einer Probefahrt, die, wie wir ſchon an anderer Stelle berichte⸗ ten, über verſchiedene Gegenden ſich ausdehnte, zeigte ſich auch hier mehrmals der ſtolze Luftrieſe. In den ſpäten Nachmittagsſtunden verſchwand dann das Silberſchiff in Richtung Bergſtraße wieder. i Fernſchreibamt Mannheim. Im Jahre 1940 wird das Fernſchreibamt Mannheim in Betrieb genommen wer⸗ den, für deſſen Errichtung dem Lorenzwerk dirch die Reichs⸗ poſt Auftrag erteilt worden iſt. Die einzelnen Fernſchreiber werden von den Intereſſenten ſelbſt gekauft. An die Reichs⸗ poſt ſind außer einer kleinen feſten Grundgebühr monatlich nur die Anſchlußgebühren für die Leitung vom eigenen Grund⸗ ſtucc bis zum Vermtttlungsamt zu zahlen. Mit dem Fern⸗ ſchreiber wird man ohne jede Vermittlungsperſon innerhalb Großdeutſchlands jeden an das Fernſchreibneß an eſchloſſenen Teilnehmer wählen und mit dieſem ſchriftlich verkehren können. 8 N — Nur Lehrberechtigte können Lehrlinge einſtellen. Ein Unternehmer, der unter Verſchweigung der fehlenden Berech⸗ ligung zur Ausbildung von Lehrlingen einen Lehrling ein⸗ ſtellt, macht ſich ſchadenerſatzpflichtig. Die Anſprüche können auch dann geltend gemacht werden, wenn kein ſchriftlicher Lehrvertrag abgeſchloſſen worden iſt. Ein Lehrvertrag, der von einem Unternehmer geſchloſſen wird, der nicht die Befug⸗ nis zur Ausbildung von Lehrlingen hat, iſt nichtig. l Filmſchau. „Der Mann, von dem man ſpricht“ iſt kein anderer als Heinz Rühmann, und zwar— bitte nicht erſchrecken— Heinz Rühmann als Löwenbändiger in der Arena des Zirkus Zaratti. Die Siegel⸗Monopol hat hier einen außerordentlich luſtigen Film geſchaffen, bei dem jeder, der eine Stunde der Entſpannung und Heiterkeit ſucht, voll und ganz auf ſeine Koſten kommt. Denn man kann ſich leicht vorſtellen, daß Heinz Rühmann, hier als der gute„Toni Mathis“, der keinem Floh etwas zu Leide tun kann, nicht von vornherein zum Dompteur wilder Beſtien beſtimmt war, ſondern daß er nur durch die „Wucht der Ereigniſſe“ zum Löwenbändiger avancierte. Ja ja, das iſt eine lange Geſchichte, aber die Liebe ver⸗ mag bekanntlich alles. Und die Etebe hat es ihm dies⸗ mal angetan, die macht den feigen Trottel zum Helden, der den wilden Löwen Trotz bietet. Theo Lingen als Tonis Diener und Allerweltsfaktotum, Hans Moſer als der geſtrenge Erbonkel, was brauchts da noch Empfeh⸗ lungen über den Charakter eines Luſtſpiels! Guſti Huber als die Artiſtin Bianca, die Tochter des Zirkusdirektors Zaratti(Heinz Salfner) fügt ſich in der weiblichen Haupt⸗ rolle fein in das Enſemble des luſtigen Films Neuoroͤnung der Erwachſenenbildung NSG. Die DAF.⸗Gauwaltung tejlt mit: Kürzlich ging durch die geſamte Preſſe eine Notiz, die beſagte, daß auf⸗ grund einer von allen beteiligten Rechsbehörden getroffenen Vereinbarung die Erwachſenenbildung eine Neuregelung er⸗ fährt. Eine Reichsarbeitsgemeinſchaft wurde ins Leben ge⸗ rufen, die die Richllinien für dieſe Neuregelung ausarbeitete. Entſprechend dieſen Richtlinien arbeiten nun die Gauarbeits⸗ gemeinſchaften für Erwachſenenbildung an der ihnen geſtellten Aufgabe, nämlich der Zuſammenfaſſung des geſamten Bil⸗ dungsweſens außerhalb von Schulen und Hochſchulen unter Führung des Deutſchen Volksbildungswerkes. Die erſte Sitzung der Gauarbeitsgemeinſchaft Baden wurde von Gauſchulungsleiter Pg. Hartlieb geleitet. In ihr wurden die Richtlinien und ihre Durchführung beſprochen. Gauvolksbildungswart Pg. Looſe erſtattete einen eingehenden Bericht über den Werdegang des Volksbildungswerkes im Gau Baden und legte die Gründe dar, die die Neuregelung, wie ſie ſeit langem erwartet und jetzt erreicht wurde, notwendig machte. Daß eine gemeinſame Ausrichtung und Zuſammen⸗ faſſung erfolgt, liegt im Intereſſe des Bildungsweſens wie auch im Intereſſe der Oeffentlichkeit, die ſich bei dem vielen Nebeneinander von Einrichtungen mit jeweils eigenen Zielen einfach nicht mehr zurechtfindet. Die Familien der Einberufenen Neuregelung der Familienunkerſtützung. Die in der Nummer 124 des Reichsgeſetzblattes Teil 1 veröffentlichte Verordnung des Reichsminiſters des Innern und des Reichsfinanzminiſters zur Ergänzung und Durch⸗ führung des Familienunterſtützungsgeſetzes vom 11. 7. 39 und der Ausführungserlaß dazu bezwecken erſtens die ſo⸗ ziale Verbeſſerung des Familienunterſtützungsrechts, zwei⸗ tens die Vereinfachung dieſes Rechts und drittens die ein⸗ heitliche Zuſammenfaſſung der bisher geltenden Vorſchrif⸗ ten fir das Altreich, die Oſtmark und das Sudetenland. Al? wichllgſte ſozialpolitiſche Verbeſſerung iſt hervor⸗ zuhe sen, daß nunmehr auch die elternloſen Geſchwiſter des Einberufenen unter gewiſſen Vorausſetzungen unterſtüt⸗ zungsberechtigt ſind. Außerdem werden Verbeſſerungen, die bereits in der Oſtmark galten, auf das Altreich und das Sudetenland ausgedehnt. Als Vereinfachung iſt im Altreich anſtelle der richtſatzmäßigen Unterſtützung und der Zuſatzunterſtützung ein einheitlicher, den örtli⸗ chen Verhältniſſen angepaßter Unterſtützungsſatz eingeführt worden, der das Eindreiviertelfache der bisheri⸗ gen Fu⸗Richtſätze abzüglich des bisher im einfachen Fu⸗ Richtſatz enthaltenen Anteiles für Miete umfaßt. Die Mletbeihilfe iſt— wie ſchon bisher in der Oſtmark und im Sudetenland— neben dem neuen Unterſtützungs⸗ ſatz zu gewähren. Die Berechnung der Unterſtützung wird hierdurch im Einzelfall weſentlich vereinfacht. Im übrigen ſind ſämtliche bisher ergangenen grundſäßz⸗ lichen Einzelerlaſſe in das neue Recht eingearbeitet worden. Im geſamten Großdeutſchen Reich gilt jetzt im weſentlichen gleiches Recht, das ſich auch erſtreckt auf die Luftſchutz⸗ dienſtpflichtigen. Notdienſtpflichtigen, Perſonen, die zu Füh⸗ rern der Wehrmannſchaften ausgebildet werden, Angehörige der techniſchen Wehrwirtſchaftseinheiten ſowie Teilnehmer an Lehrgängen des NSKK, NSF und des Deutſchen Ro⸗ ten Kreuzes. Dieſe Vereinfachungen bedeuten eine weſent⸗ liche Erleichterung für die Praxis. Sie verwirklichen im e Maße den Gedanken der Rechtsvereinheitli⸗ ung. Der Mangel an Arbeitskräften Die Einbringung der Ernke. Berlin, 14. Juli. Im Juni iſt in der 11 50 Wirk⸗ ſchaft eine weitere Zunahme des Beſchäftigungsſtandes ein⸗ getreten. Sie betrug gegenüber dem Vormonat 162 000 und gegenüber dem Vorjahre 1,3 Millionen. Ende Juni wurden im Altreich insgeſamt 21 840 000 beſchäftigte Arbeiter und Angeſtellte gezählt, und zwar 14,8 Mill. Männer und 7 Mill. Frauen. Es iſt für die Lage des Arbeitseinſatzes charakteriſtiſch, daß ſich die Zahl der beſchäftigten Frauen im Berichtsmonat in ſtärkerem Maße vermehrt hat(88 000) als die der Männer(um 74 000), obwohl der Beſtand an beſchäf⸗ tigten Frauen nur holb ſo groß iſt als der der Männer. Nachdem die Oſtern 1939 aus der Schule entlaſſe⸗ nen Jugendlichen bereits in den Monaten April und Mai nahezu reſtlos in Arbeits- und Ausbildungsſtellen ein⸗ geſetzt worden waren, iſt im Berichtsmonat eine weitere Zunahme der Beſchäftigten nur noch durch Heranziehung von bisher Selbſtändigen, Rentnern und ſonſtigen be⸗ ſchränkt einſatzfkähigen Perſonen und durch Einſtellung einer großen Zahl bisher nicht erwerbstätig geweſenen Frauen ermöglicht worden. Der abgelaufene Monat hat keine Entſpan⸗ nung der Arbeitseinſatzlage gebracht; im Gegenteil, die Zahl der aus Mangel an Arbeitskräften nicht zu beſetzen⸗ den Stellen iſt noch größer geworden. Die von den Betrie⸗ ben benötigten Kräfte konnten daher in vielen Bezirken nur nach dem Grad der Dringlichkeit zugewieſen werden. Erfreulicherweiſe iſt es mit Hilfe der Anordnungen über die Beſchränkung des Arbeitsplatzwechſels gelungen, eine größere Stetigkeit der Arbeitsplatzverhältniſſe zu erreichen und arbeitseinſatzmäßig unerwünſchte Fluktuationserſchei⸗ nungen einzudämmen. In der Landwirtſchaft beſtand ein größerer Bedarf an Arbeitskräften für die Einbringung der Heuernte. Durch Einſatz von Schulkindern, durch Werkbeurlaubungen von Induſtriearbeitern, durch Heran⸗ ziehung von Arbeitsmännern und Soldaten und dank der freiwilligen Mitarbeit von Ange⸗ hörigen der Partei und ihrer Gliederungen konnten die Erntearbeiten rechtzeitig beendet werden. An Dauerkräften für die Landwirtſchaft beſteht nach wie vor großer Mangel. Im Baugewerbe hat ſich die Arbeitseinſatzlage weiter verſchärft; zahlreiche Stellen mußten unbeſetzt bleiben. Auch 5 der Metallinduſtrie iſt eine Entſpannung nicht eingetre⸗ en. In der Oſtmark und im Sudetenland hat ſich in der letzten Zeit die Lage des Arbeitseinſatzes in ähnlicher Weiſe wie im Altreich entwickelt; auch dort herrſcht be⸗ reits ein ausgeſprochener Mangel an Fachkräften. Karlsruhe Koblenz im Schulheimſchiff„Hans Schemm“ NSG. In der Erkenntnis, daß die Schule ihre erweſ⸗ terte Erziehungsaufgabe, nämlich die Formung der Charak⸗ tere, erſt voll zu erfüllen vermag, wenn die Klaſſe außer⸗ halb des engen Bereichs der Schulſtube einmal im Jahr mit ihrem Lehrer zwei bis drei Wochen zuſammenleben kann, gemeinſam arbeitet, ißt, ſchläft, die Heimat erwandert, ihre Kräfte im frohen Spiel mißt und bei alledem echte Kame⸗ radſchaft pflegt, wurden die Schulland heime geſchaf⸗ fen. Rund 7500 badiſche Schüler konnten im letzten Jahr einen Schullandheimaufenthalt mitmachen. Zu den Schul⸗ landheimen kommt noch das Schullandheimſchiff, das den Namen ſeines Schöpfers, des erſten Reichswalters des NS⸗ Lehrerbundes, Hanes Schem m, trägt, und das der NS⸗ LB der deutſchen Jugend zum Geſchenk machte. Es vermag alle deutſchen Flüſſe und Kanäle zu befahren. Jeden Som⸗ mer ſoll es deutſche Schuljugend auf einer Fahrt durch Deutſchlands Gaue deren Schönheiten erleben laſſen. An Bord ſind jeweils 55 Jungen oder Mädel mit ihrem Leh⸗ rer. Die Koſten der Fahrt übernimmt zum größten Teil der NS, ſodaß die Schüler jeweils nur einen geringen Unkoſtenbeitrag zu leiſten haben. Im Mai dieſes Jahres lief es zu ſeiner vierten Fahrt, der Großdeutſchlandfahrt 1939, aus. Das Ziel iſt der Sude⸗ tengau Nach einem Beſuch in Wien geht es über den Main, Neckar und Rhein durch den Dortmund⸗-Ems⸗ und Mit⸗ tellandkanal in die Elbe und auf dieſer nach Auſſig und Leimeritz im Sudetenland. Die Rückfahrt erfolgt über Mag⸗ deburg, Berlin nach Hamburg. Aus 20 verſchiedenen Gauen ſollen die Belegſchaften mit zuſammen über 1000 Schiilern geſtellt werden. Auch eine Klaſſe aus unſerem Gau, und zwar eine Bruchſaler Knabenklaſſe, hat dieſes Jahr das Glück, mit dem Schiff, das kommenden Montag früh um 9 Uhr im Nordbecken des Karlsruher Rheinhafens⸗ vom Gauamtsleiter Miniſterialrat Gärtner verabſchiedet, ſtartet, eine herrliche Rheinfahrt von Karlsruhe nach Koblenz zu unternehmen. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Sonntag, 16. Juli, Miete G 30 und 2. Sondermiete 0 15 und für die NSG„Kraft durch Freude“, Kulturge⸗ meinde Ludwigshafen, Abt. 48, 433434:„Ho ch⸗ zeitsreiſe ohne Mann“, Luſtſpiel von Leo Lenz, Anfang 20, Ende etwa 22 Uhr. Montag, 17. Juli, Miete B 30 und 2. Sondermiete B 15 und für die RSG„Kraft durch Freude“, Kulturge⸗ meinde Mannheim, Abt 181184, 584, 684, 264— 265: „Hochzeitsreiſe ohne Mann“, Luſtſpiel von Leo Lenz Anfang 20, Ende etwa 22 Uhr. Dienstag, 18 Juli, Miete A 30 und 2. Sondermiete A 15 und für die NSG„Kraft durch Freude“, Kulturge⸗ meinde Mannheim, Abt. 356— 358, 381-383:„Hoch⸗ zeitsreiſe ohne Mann“, Luſtſpiel von Leo Lenz, Anfang 20 Ende etwa 22 Uhr. Jeder verantworkungsbewußte Deutſche beſchafft für ſich und ſeine Familie Volksgasmasken! Amtliche Bekanntmachungen] Wlan geſtrichtes Kinderjackchen b. der Schulturnh. bis Ettlingerſtraße verloren gegangen Abzug. Winkler, Hauptſtraße 195. Pulzlrad für Samstags der Stadt Mannheim Oeffentliche Erinnerung. Zur Zahlung an die Stadttaſſe Mannheim waren bezw. werden fällig ſpäteſtens am: 15. 7. 1939: Gebäudeſonder⸗ ſteuer und Grundſteuer, Rate für Juli 1939, 20. 7. 1939: Gemeindegetränke⸗ ſteuer für Juni 1939, 20. 7. 1939: die auf Grund] nachmittags von Stundungen, Steuerbeſcheiden geſucht. und Forderungszetteln bis dahin] Hauptſtr. 87 p. fällig werdenden Steuerzahlungen und Säumniszuſchläge. Sehr An dieſe Zahlungen wird erinnert. guterhaltener Wird eine Steuerzahlung nicht rechtzeitig entrichtet, ſo iſt nach den Vorſchriften des Steuerſäumnis⸗ geſetzes mit dem Ablauf des Fällig⸗ keitstages ein einmaliger Zuſchlag Kinderwagen zu verkaufen. Zu erfragen in der Todes-Anzeige. Gestern abend entschlief nach langer Krankheit unsere liebe Mutter, Großmutter und Urgroßmutter geb. Staab im Alter von nahezu 75 Jahren. Die trauernden Hinterbliebenen. Mhm.-Seckenheim, 15. Juli 1939. Die Beerdigung findet morgen Sonntag, nachmittags 3 Uhr von der Leichenhalle Seckenheim aus statt. (Säumniszuſchlag) in Höhe von 2 v. H. des rückſtändigen Steuer⸗ betrages verwirkt. Geſchäftsſt, d. Bl. 2 guterhaltene Nännergeſangverein 1861. Heute abend 8.30 Uhr Prob; Sängerbund 1865. Heute abend ½9 Uhr Singſtunde. Pünbztlichtz Erſcheinen aller Sänger iſt Pflicht. Liedertafel. Heute Samstag 20.30 Uhr Probe.— Morgen Sonnig den 16. Juli findet unſer Familien⸗Ausflug ſtatt. Abfahrt p Auto punkt 8 Uhr ab„Reichsadler“. Der Ausflug findet h. jeder Witterung ſtatt. ſGottesdſe ns Ordnung Evangel. Kirche: 6. Sonntag nach Trinitatis(Koll. für den Pfarrhausbau in Wentheil ½10 Uhr Hauptgottesdienſt(Vik. Walter). ½ 1 Uhr Kindergottesdieſ (Vik. Walter). 1 Uhr Chriſtenlehre für die männl. Jug.(Vik. Walle [Dienstag, 20 Uhr Rähabend des ev. Frauenbundes. Die Gemeinde jugend kommt zu den gewohnten Stunden. Der Schuldner hat außerdem die mit hohen Koſten verbundene Zwangsvollſtreckung zu erwarten. Herrenräder preiswert zu verb. Mäh. b. G.Sattler Zähfingersfr. 10, 3. St. Eine beſondere Mahnung jedes einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Stadtkaſſe. Kameradſchaft ehemaliger Soldaten Mannheim⸗Sechenheim. Morgen Sonntag, den 16. Juli findet in Friedrichsfeld unſer diesjähriger Kreis⸗Kriegertag ſtatt. Antreten mittags 12 Uhr bei Kamerad Wöll, „Pfälzer Hof“. Zahlreiche Beteiligung erwartet Der Kameradſchaftsführer. I Danksagung. Zurückgekehrt vom Grabe unseres lieben Entschlafenen Herrn Georg Konrad Riegler sprechen wir all denen, die ihm bei seinem Heimgange die letzte Ehre erwiesen haben, herzlichsten Dank aus, Ganz beson- deren Dank Herrn Pfarrer Fichtl für seine tröstenden Werts, sowie für die vielen Kranz- und Blumenspenden. Die trauernden Hinterbliebenen. Mhm.-Seckenheim, I5. Juli 1939, Fubhallvereinigung 98, Mhm-Seckenheim 5 4 Landl. Kreditverein Seckenheim e. G. m. u. H. Mannheim⸗GSeckenhe im Bank und Sparkaſſe Gegründet 1881 Geſchaͤſtszweige unſeres Kredit⸗Inſtituts: Gewährung von Krediten und Darlehen an Mitglieder Ausführung aller in das Bankfach ein ſchlagenden Geſchäfte für Mitglieder 8 Annahme von Spareinlagen, Depoſiten und anderen Geldern zur Verzinſung und Führung von Scheckkonten auch von Nichtmitgliedern Unserem Mitgliede und Spieler RICHARD PEOBST und seiner Braut zur heutigen Ver- madhlunę die herzlichsten Glüc- und Segenswünsche. Die Vereinsleitung. Morgen Sonntag Tanz. Klierzu ladet freundlichst ein Frau Valt. Kunzelmann Wtw. 5 60 Ein ſehr 1 Paar ſchwarze „Zum Deutschen Hof 8 guterhaltenes Damen⸗ Morgen Sonntag ab ½ 8 Uhr abends halbſchuhe chef Zimmer Klein⸗Möbel nach Ladenburg zum Tanz in der Vereinsturnhalle Beginn 19.30 Uhr. Den für Handel, Gewerbe und Industrie Werden in jeder Ausführung angefertigt in der „Neckar- Bote Druckerei. bill. zu verkaufen. Ilvesheim, Schillerſtraße 73. Größe 87, billig zu verkaufen. Kloppenheſmersfr. 60 2. Stock. Tn ſiarte⸗ Einleg⸗ ſchwein zu verkaufen. Maxauerſtr. 9. Beratung und Auskunftserteilung in Kaßzenſtunden: 8— 12 und 1417 Uhr, Samotags 842 Ahr. eee J me- Wohnun les f tte, hel möglichſt mit Bad, von kleiner, ruhiger Familie geſucht. Zu erfr. in der Geſchäftsſt. d. Bl. Werdet Mitglied der 0 1 San obs gellame, de telbenge Katt, die immer wieder Umsatz schafft Lebewohl gegen Hühneraugen Blechdose(8 Pflaster) 65 Pfg. ben ken und Drogerien. Sicher zu ha Neckar Drogerie W. 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