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Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. TTTT——T—T—P————.̃j˙̃5... ̃. ̃]. ̃˙ Tages-und Anzeigenblatt Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 6. 39: 1130 39. Jahrgang Vom Führer feierlich eröffnet. Die Stadt der Deutſchen Kunſt und ihre Gäſte erlebten am Sonntag als dem dritten Tage des großen Feſtes der Deutſchen Kunſt mit der feierlichen Eröffnung der Dritten Großen Deutſchen Kunſtausſtellung durch den Führer am Vormittag, den wundervollen Feſtzug„2000 Jahre deutſche Kultur“ am Nachmittag und der Feſtnacht der Künſtler eine dreifache Krönung der glanzvollen Tage und zugleich deren Abſchluß. Ein ſtrahlendes, geradezu ideales Sommerwetter gab dem Tag ſchon von Anfang an die ſchönſte Vorbedingung. Zu Hunderktauſenden verſammelten ſich in den Anfahrtsſtra⸗ ßen des Führers und an dem Wege, den der feſtliche Zug nahm, ſchon ſtundenlang vorher die Volksgenoſſen. Flutendes Leben wogte in der ganzen Stadt. Vor dem Portal des Hauſes der Deutſchen Kunſt emp⸗ fängt den Führer Gauleiter Staatsminiſter Adolf Wagner zuſammen mit dem Präſidenten Dr. von Finck. Dann begrüßte Präsident von Finck den Führer in herz⸗ lichen Willkommenworten, in denen er dem Wunſche Ausdruck gab, daß es den deutſchen Künſtlern vergönnt ſein möge, das hohe Ziel wandelloſer Schönheit artgebundener Kunſt zu er⸗ reichen, das der Führer ihnen gegeben habe. In der Ehrenhalle des herrlichen Ausſtellungsgehäudes konnte man in dieſer weihevollen Stunde alle jene Männer ſeben. Große deutſche Kunſtausſtellung Montag, den 17. Juli 1939 deren Namen von Rang und Bedeutung im nationalſoziali⸗ ſtiſchen Staate ſind. Gegen 11 Uhr betritt der Führer mit ſeiner Begleitung die Ehrenhalle, die faſt ohne jeden Schmuck geblieben iſt, da die Würde und Klarheit ihrer architektoni⸗ ſchen Geſtaltung keiner äußeren Zier bedarf. Kaum hat der Führer Platz genommen, ſo erklingt von der rückwärtigen Empore her die hoheitsvolle Muſik des„Prodemions“, geſun⸗ gen von dem Städtiſchen Singchor Augsburg. Anſchließend intonierten die Berliner Philharmoniker Beethovens„Weihe des Hauſes“. Nachdem die Töne verklungen ſind, tritt Gauleiter Staatsminiſter Wagner vor. Er grüßt den Führer, die Ehrengäſte des In⸗ und Auslandes, grüßt die deutſchen Künſtler. Der heutige Tag bringe den Höhepunkt des Feſtes der Deutſchen Kunſt, der immer wehr zur gewaltigen Demon⸗ ſtration des kulturellen Willens des Großdeutſchen Neiches werde.„Die in dieſer Stunde zu eröffnende Deutſche Kunſt⸗ ausſtellung“, ſo erklärte er,„iſt wieder herrlicher geworden.“ Der Gauleiter dankt den Geſtaltern des Feſtes und bat dann den Führer, das Wort zu ergreifen. Eindrucksvoll erlebten nunmehr die Feſtgäſte in der Ehrenhalle, die vielen Tauſende draußen in der Prinzregen⸗ tenſtraße und die Millionen am Lautſprecher durch das Wort des Führers den Geiſt, der Volk und Kunſt in den letz⸗ ten ſechs Jahren zu neuem zukunftsfrohem Schaffen auf⸗ gerufen hat. Tag der Deutſchen Kunſt Feſtſitzung der Neichskammer der bildenden Künſte in Gegen⸗ wart des Führers. München, 17. Juli. Anker den Veranſtaltungen, die dem Tag der Deutſche Kunſt das Gepräge geben, kommt der Tagung der Reichs⸗ kammer der bildenden Künſte ſtets eine beſondere Bedeutung zu, weil auf der Tagung der deutſchen Künſtler die Kunſtſchaf⸗ fenden auf allen Gebieten der Kultur den Rechenſchaftsbericht des Präſidenten der Reichskammer der bildenden Künſte und die richtungweiſenden Worte des Präſidenten der Reichskul⸗ turkammer vernehmen. Es iſt dies eine denn, die in ein⸗ zigartiger Weiſe den kulturpolitiſchen Willen des national⸗ ſozialiſtiſchen Reiches zum Ausdruck bringt. Auch der diesjährigen Tagung im Feſtſaal des Deutſchen Muſeums wohnte wieder der Führer bei, der damit der Veranſtaltung die Weihe gab. Als berufener Vertreter des hefreundeten faſchiſtiſchen Italiens war der Miniſter für Volkskultur, Dino Alfieri, zugegen. Junächſt richtete der Oberbürgermeiſter der Hauptſtadt der Bewegung, Reichsleiter Fiehler, Worte des Grußes an den Führer und überbrachte der Feſtverſammlung den Will⸗ Traditionsgaues. Dann nahm der komm des Gauleiters des Präsident der Reichskammer der bildenden Künſte, Profeſſor Ziegler, das Wort zu ſeinem erſchöpfenden Rechenſchaftsbericht.„Wir ſind heute vor Ihnen, mein Führer“, ſo führte der Redner u. a. aus,„als dem größten Baumeiſter aller Zeiten an⸗ getreten, Ihnen zu danken für die Aufgaben, die ſie uns geſtellt haben, für die hochherzige Förderung, die Sie uns Künſtlern zuteil werden laſſen, und um Ihnen nicht nur erneut unſere aufrichtige Treue zu bekunden, ſondern Sie auch darum zu bitten, uns Künſtlern weiterhin ihr Wohlwollen zu ſchenken. Die Richtlinien, mein Führer, auf die Sie den deut⸗ ſchen bildenden Künſtler bei der Eröffnung der erſten großen Kunſtausſtellung im Haus der Deutſchen Kunſt im Ja hre 1987 verpflichteten, ſind heute Gemeingut unter uns Künſt⸗ lern geworden. Die Bindung des deutſchen Künſtlers nunmehr an ſein Volk und an die Ewigkeitswerte ſeiner Raſſe haben ihn wiſſen laſſen, aaf nicht Abſtraktion und Moder⸗ nität den Wert eines Kunſtwerkes beſtimmen, ſondern ein Werk nur dann bleibend und ewig iſt, wenn es aus der tiefen Wurzel des Volkstums geſchöpft iſt und dazu dient, die Lebensfunktionen und den Lebenskampf eines Volkes zu veredeln und zu verſchönen. Heute kann ich hier verſichern, daß Ihnen dieſes, mein Führer, niemand mehr dankt als der deutſche bildende Künſtler ſelbſt. Aber nicht allein der ſchöpferiſche Künſtler hat ſeine Aufgabe in Ver⸗ antwortung gegenüber der deutſchen Kultur zu erfüllen, ſon⸗ dern es hat im gleichen Umfang der Kulturmittler ſich dieſen Forderungen unterzuordnen.“ Nach Ausführungen über das Doerner Inſtitut, deſſen Unterſuchungsmethode einwandfreie Gutachten über die Echtheit oder Anechtheit eines Kunſtwerkes ermöglicht und das der Künſtlerſchaft darüber hinaus einwandfreies Arbeits⸗ material vermittelt und auf nichtdeviſengebundene Werkſtoffe hinweiſt, unterſtrich Präſident Ziegler, daß neben den großen Aufgaben die für den ſchöpferiſch tätigen Künſtler als auch für den Kulturmittler in Angriff genommen ſind. „Die mit der Reichsfu endführung durchgeführte Ge⸗ meinſchaftsarbeit all, ſo führte Präſident Ziegler weiler aus,„in bisher 25 Schulungslehrgängen für Architek⸗ ten rund 2000 Mitglieder erfaßt, für ihre Bauaufgaben ge⸗ ſchult und ausgeleſen. Von nun an werden auch die Mitglie⸗ der der Fachgruppe Maler und Bildhauer an dieſer Arbeit teilhaben.“ Nach herzlichen Worten des Dankes an die För⸗ derer der Arbeit der Kammer, die Vertreter der Partei, Staates, der Wehrmacht und der Wirtſchaft und vor allem an Reichsminiſter Dr. Goebbels ſchloß der Redner: „Mein Führer! Sie haben dem deutſchen bildenden Künſtler klare Richtlinien für ſein Schaffen und ſeine Arbeit gegeben und Sie haben uns allen ein großes deutſches Reich geſchaffen! Wir ſind glücklich, daß wir jeder an ſeinem Teil dazu beitragen können, den Beſtand dieſes Reiches zu garan⸗ tieren. Während die deutſche Wehrmacht den Lebensraum des deutſchen Volkes geſchützt, die deutſche Wirtſchaft der Nation die Bedarfsgüter vermittelt, ſollen die Künſtler Zeug⸗ nis geben von dem hohen Stand unſerer deutſchen Kultur. Der Dank aber für dieſe Berufung ſei unſer Werk!“ Rede Dr. Goebbels' Von ſtürmiſchem Beifall empfangen, trat hierauf der Präſident der Reichskulturkammer, Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels, vor. Er zeigte in ſeiner Rede zunächſt, wie es dem National⸗ ſozialismus gelungen ſei, die Kunſt tatſächlich wieder in den breiten Maſſen des arbeitenden Volkes zu verankern und heimiſch zu machen. Die Auswirkungsmöglichkeiten dieſes wahrhaft hiſtoriſchen Vorganges in der deutſchen Kulturge⸗ ſchichte ſeien überhaupt noch nicht abzuſehen. Der National⸗ ſozialismus habe ſich eben nicht damit begnügt, ein theore⸗ tiſches und äſthetiſches Programm kommender Kunſtentwick⸗ lung aufzuſtellen, ſondern er habe— ſtatt die Leiſtungen vom Programm abzuleiten— ſein Programm von den Lei⸗ ſtungen abgeleitet, die er auf dieſem wie auf allen anderen Gebieten unſeres öffentlichen Lebens vollbrachte. Verhält⸗ nismäßig leicht habe ſich die Wiedervereinigung der Kunſt mit den breiten Maſſen des Volkes auf den Gebieten der künſtleriſchen Produktion durchführen laſſen, bei denen die innere Verbindung mit dem Volk noch nicht ſo ſtark ver⸗ loren geweſen ſei als etwa mit der Muſik, dem Thea⸗ ter oder dem Fil m. Hier ſei es in kürzeſter Friſt mög⸗ lich geweſen, das Volk wieder in engſte Verbindung zu dieſen Künſtlern zu ſetzen. „Heute hat das Volk wieder in ſeine Theater⸗ und Konzertſäle Einzug gehalten. Und damit auch erſt können die hohen Subventionen aus der öffentlichen Hand verant⸗ wortet werden, die der nationalſoztaliſtiſche Staat der Kunſt und ihrer Entwicklung zur Verfügung geſtellt hat und wei⸗ terhin zur Verfügung ſtellt. Denn die Kunſt iſt nicht für die oberen Zehntauſende da; ſie muß dem ganzen Volke gehö⸗ ren. Dann nur hat ſie eine Daſeinsberechtigung und vor allem auch eine Exiſtenzfähigkeit. — Um dieſem Zweck zu dienen, muß die Kunſt auch be⸗ ſtimmte Vorausſetzungen erfüllen, die an ihr inne⸗ res Weſen und ihre Ausdrucksformen geſtellt werden. Sie muß ſich an Gefühle und Vorſtellungen wenden, die i m Volke ſelbſt zuhauſe ſind, vor allem an den Sinn für die natürliche Schönheit und Harmonie, der im Volke immer ſehr lebendig entwickelt iſt.“ Dieſer Sinn, ſo führte Dr. Goebbels weiter aus, ſei dem deutſchen Volk auch in Zeiten tiefſten moraliſchen und kul⸗ turellen Verfalls niemals ganz verloren gegangen. Nur da, wo die Kunſt ſich nicht mehr an dieſen im Volk wachen Inſtinkt gewandt habe, ſei ſie volksfremd und leer gewor⸗ den, und deshalb habe die Nation ſie auch nicht mehr ver⸗ ſtanden. Wortführer in dem Zerſetzungsprozeß der deutſchen ö Kunſt ſeien, wie auf allen anderen Gebieten, aus ihrer in⸗ neren Veranlagung heraus die Juden geweſen, deren pathologiſche Verzerrungen des Kulturlebens unter den Be⸗ Aft der entarteten Kunſt fallen. Wo ſich Deutſche dieſer birrung der deutſchen Kultur zur Verfügung geſtellt 851 ten, da ſei es aus Mangel an Kritik oder an Mut, an Wi⸗ derſtandskraft oder auch an fachlichem oder handwerklichem Können geſchehen„Die Juden eroberten zuerſt die Kri⸗ tä k. Die jüdiſche Kritik lobte alles, was diefer Richtung ———[— Nr. 164 diente, und verdammte alles, was ſich dagegen auflehnte. Darauf bemächtigten ſich die Juden des Künſthandels und ſtellten nur das zum Verkauf, was als Produkt der ent⸗ arteten Kunſt auftrat. Sodann errichteten ſie mit Hilfe von Kritik und Kunſthandel ihre Tyrannei über das Ausſtel⸗ lungsweſen und über die Kunſtakademie, um von hier aus einen umfaſſenden geiſtigen Terror auf die ganze künſtleriſche Entwicklung auszuüben. Ungezählte deutſche Maler, Bildhauer und Architekten ſind Opfer dieſes Geſin⸗ nungsterrors geworden. Entweder mußten ſie mit den Wöl⸗ fen heulen und ſich einer von ihnen als abwegig und krank empfundenen Kunſtrichtung zur Verfügung ſtellen, oder ſie wurden materiell und ideell unter dieſem ſtändig zuneh⸗ menden Geſinnungsterror erdrückt. Das war die ſchlimmſte Gefahr, vor die unſere deutſche Kunſt überhaupt je geſtellt war, ſie bedeutete ihre geradezu tödliche Bedrohung, denn mit dem Schwinden des Sinnes für das Edle in der Kunſt ſchwand auch die Brei⸗ tenwirkung in der Kunſt. Das Volk, das bis dahin immer, wenn auch in gewiſſem Abſtand, der begeiſterte Parteigän⸗ ger aller künſtleriſchen Entwicklungen geweſen war, wan⸗ derte ab von der Kunſt. Es hatte für dieſe Art von Kunſt kein Verſtändnis mehr. Es mußte hier nun, nachdem der Nationalſozialismus die Macht erobert hatte, und ſeine eigentliche Aufgabe darin ſah, das Volk in eine neue Beziehung zu den Dingen des öffentlichen Lebens zu ſtellen, ein radikaler Schnitt 111 5 werden, um auch auf dieſem Gebiet Ordnung und Klarheit zu ſchaffen. Und zwar mußte dieſer Schnitt vom Politiſchen her getan werden, da die Kunſt ſelbſt nicht mehr die Kraft und vor allem auch nicht mehr die Autori⸗ tät dazu beſaß. Derjenige, der dieſes Wagnis unternehmen wollte, mußte den Mut haben, ſeinen Namen ſelbſt in die Waagſchale zu werfen. So vollzog ſich hier eine Reform, die ebenſo wichtig für die politiſche wie für die kulturelle Weiterentwicklung unſeres Volkslebens war, denn man ſoll nicht glauben, daß dieſe Dinge ſich abſeits der Politik ab⸗ ſpielen. Als der Führer vor zwei Jahren dieſen Schritt tat, galt er für die künſtleriſche Oeffentlichkeit zuerſt als durchaus revolutionar. Heute kommt uns dieſe Reinigungsaktion faſt ſchon wie ſelbſtverſtändlich vor. Wir können es kaum noch begreifen, daß ſie einmal notwendig geweſen iſt. Inſofern iſt auch die Errichtung des Hauſes der Deutſchen Kunſt ein in ſeiner Bedeutung noch gar nicht abzumeſſen⸗ der Vorgang in der deutſchen Kunſtgeſchichte. Hier ſoll nur das Schöne, Edle, mit einem Wort die Kunſt ſelbſt Zutritt finden. Aber mehr noch, hier wird zum erſten Male in ganz großem Stil der Verſuch unternom⸗ men, die Kunſt wieder in das Blickfeld des Volkes ſelbſt hineinzurücken. Aus dieſem Grunde iſt mit der all⸗ jährlich in München im Juli zur Eröffnung kommenden Poeten deutſchen Kunſtausſtellung auch der Tag der eutſchen Kunſt verbunden. Er hat die Aufgabe, die nationale Funktion der deutſchen Kunſt wieder in ihr eigentliches Recht zurückzuverſetzen. So wird wieder jene echte Beziehung zwiſchen Kunſt und Volk hergeſtellt, die ſeit jeher das charakteriſtiſche Merkmal aller großen Kulturepochen geweſen iſt.“ Dr. Goebbels ſprach dann von dem Sinn der ſtändiſchen Organiſation der deutſchen Künſtler im Rahmen der Reichskulturkammer. Um ihre Aufgabe erfüllen zu können, hat die Kammer dabei ihre Tore grundſätzlich je dem offenhalten müſſen, der künſtleriſch⸗ſchöpferiſch tätig ſein wollte.„Ob er künſtleriſch zu ſchaffen in der Lage war, dar⸗ über hatte nicht die Kammer, ſondern das Leben ſelbſt und ſein ſich immerwährend abſpielender und fortgeſetzter Aus⸗ leſeprozeß zu beſtimmen.“ Die alljährlichen Tage der deutſchen Kunſt in München und die damit verbundene große deutſche Kunſtausſtellung ſeien wichtige Faktoren auf dem Wege der deutſchen Kunſtpolitik. Sie zeugten von einem neuen deutſchen Stilweſen, zu dem die Reinigung unſeres Geſchmacks⸗ und Kunſtempfindens den Weg frei emacht habe und gleichzeitig von einer außerordentliche 7 Anteilnahme des ganzen Volkes. Dr. Goebbels er⸗ innerte dann an den großen Appell, den der Führer ſelbſt vor zwei Jahren an die deutſche Künſtlerſchaft ge⸗ richtet habe und— zum Führer ſelbſt gewandt, verſicherte er: „Damals gab es noch einige, die abſeits ſtanden. Sie ſind mittlerweile ſchon längſt in die gemeinſame Front ein⸗ geſchwenkt. Die heute um ſie verſammelten deutſchen Künſt⸗ ler ſtellen eine neue Generation dar. Sie haben nichts mehr mit der knochenerweichten, ſterilen und dekadenten Aeſthe⸗ kik zu kun, der Sie vor zwei Jahren den Garaus machten.“ Indem er dem tiefen Dank der deutſchen Künſtler Aus⸗ druck verlieh, ſchloß Dr. Goebbels mit den Worten:„Wer könnte unberührt bleiben bei dem Gedanken, daß mitten unter uns ein Mann ſitzt, der zu unſerer Zeit und mit uns und für uns zu unſerer nationalen Geſchichte jetzt ſchon einen Beitrag zugeſteuert hat, der unvergänglich die Jahr⸗ hunderte überdauern wird? Wenn Männer die Geſchichte machen, ſo iſt es die Aufgabe der Künſte, ihre Taten zu preiſen und zu verherrlichen und ſie damit durch Lied, Wort, Melodie, Farbe oder Stein in die fernſten Jahrhun⸗ derte hineinzutragen. So werden die Künſte dienende Werkzeuge am ewigen Leben eines Volkes.“ Die Ausführungen des Miniſters wurden immer wieder von ſtarkem Beifall unterbrochen und am Schluß mit minu⸗ kenlangen Zuſtimmungskundgebungen bedacht. In einem kurzen Schlußwort verſicherte Präſident Zie g⸗ ler, daß der Dank der deutſchen Künſtler in ihren Werken, denen ſie ſich mit Hingabe widmeten, s —— Der Führer ſpricht! Eröffnung der 3. hat folgenden Die Rede, die der Führer nun zur Großen Deutſchen Kunſtausſtellung hielt, Wortlaut: „So großartig und bezwingend die hiſtoriſchen Ereig⸗ niſſe einſt waren, die 187071 zur Neugründung des Deut⸗ ſchen Reiches führten, ſo unbefriedigend blieb das Ergebnis dieſes geſchichtlichen Prozeſſes in kultureller Hinſicht. Nicht, daß alles, was in dieſem Zeitraum künſtleriſch geſchaffen worden war, als ſchlecht bezeichnet werden könnte, im Ge⸗ genteil. Vielleicht nähern wir uns ſchon jenem geſchicht⸗ lichen Abſtand, der es geſtattet, viele der damaligen Werke in ihrer Schönheit und Größe objektiver zu betrachten und zu würdigen. Allein aus dem Zuſammenwirken der ver⸗ ſchiedenen Künſte ergab ſich kein anſprechendes geſchloſſe⸗ nes Bild, auf jeden Fall aber kein genügend markantes. Neben einer Fülle glanzvoller Einzelleiſtungen vermiſſen wir den Geſamtausdruck einer wahrhaft repräſen⸗ tativen Haltung, die der ſonſtigen Größe dieſer Zeit ent⸗ ſprochen haben würde. Den Zeitgenoſſen freilich iſt dies ſelbſt kaum bewußt geworden. Uns aber, die wir dem Eindruck der damals ſo gewaltig auf die Menſchen einwirkenden politiſchen Ge⸗ ſchehniſſe etwas mehr entrückt ſind, bleiben die Schwächen der Geſamthaltung dieſer Zeit nicht verborgen. Ich möchte mich dabei keineswegs dem Urteil jener anſchließen, die den Stab über das künſtleriſche Schaffen der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts einfach deshalb brechen, weil ſie in ihm das mehr oder weniger überſättigte Spiegelbild der Stile zahlreicher vergangener Epochen er⸗ blicken. Denn ich glaube nicht, daß ſich dies jemals ganz vermeiden läßt, und ich glaube daher auch nicht, daß dies von Schaden ſein muß. So wie ſich unſer allgemeines Wiſ⸗ ſen auf den Erfahrungen und Erkenntniſſen vieler Jahr⸗ hunderte aufbaut und dieſe zur Grundlage des eigenen eiterſtrebens macht ſo kann auch die kulturelle Fortent⸗ wicklung nicht die Geſamtſumme der Leiſtungen vergan⸗ gener Generationen einfach überſehen oder gar verleug⸗ nen. Gewollt oder ungewollt werden dieſe Zeitepochen mit⸗ ſprechen und beſonders dann in Erſcheinung treten, wenn wie in der Architektur, der Zweck des Bauwerks gar kein neu erfundener, ſondern ein auch ſchon früher vor⸗ handen geweſener iſt und mithin ſchon damals eine be⸗ ſtimmte bauliche Erfüllung gefunden hat. Wir wiſſen, daß zum Beiſpiel Semper dieſe ſtiliſtiſche Bindung an beſtimmte Leiſtungen der Vergangenheit nicht nur als keine künſtleriſche Vorbelaſtung, ſondern als etwas verſtändliches, ja geradezu Notwendiges empfand, und dies dementſprechend auch lehrte. Es kann ja auch nicht be⸗ ſtritten werden, daß beiſpielsweiſe die Architektur eines Theaters uns noch am eheſten dann anſpricht, wenn ſie eine Formenſprache redet, die der kulturgeſchicht⸗ lichen Herkunft dieſer Inſtitutionen, die ja keine neue Er⸗ findung iſt, mehr oder weniger gerecht wird. Man kann ſich eben aus dieſem Grunde wohl gotiſche Kirchen, aber unter keinen Umſtänden ein gotiſches Theater vorſtellen. es 13 denn, man wolle die hiſtoriſch bedingte ſtiliſtiſch ge⸗ chichtliche Empfindung der Beſucher von vornherein ab⸗ ſtoßen und diefe damit am Ende verwirren. Dies gilt aber nicht nur für die Baukunſt. Auch in den anderen Künſten leben die vergangenen Zeitalter mit. Ihre Lei⸗ 1 gehören nicht nur zum vorhandenen Geſamtkultur⸗ chatz eines Volkes als eine Art koſtbarer Erbmaſſe, ſon⸗ dern darüber hinaus auch zum Bildungsgut, aus dem her⸗ aus und mittels dem weitergeſchaffen und fortentwickelt wird. Das, was nun der erſten Gründungszeit des neuen Reiches den für uns ſo unbefriedigenden Charakterzug gab, liegt daher weniger in der Vielgeſtaltigkeit der dama⸗ ligen künſtleriſchen Produktionen, als in dem erſichtlichen Unvermögen, der neuen geſchichtlichen Großtat einen ebenſo kulturellen zuſätzlichen Eigenausdruck zu geben, d. h. alſo außer den zum Teil hervorragenden Einzelarbei⸗ ten auch noch die Kraft zu einer Geſamtleiſtung zu finden, die der Würde eines ſo großen Zeitalters entſprochen hätte. Der tiefſte Grund lag damals wohl in der Tatſache, daß eine ganze Anzahl Geſchichte machender Männer, ich will nicht ſagen amuſiſch veranlagt, aber zumindeſt künſt⸗ leriſch mehr oder weniger desintereſſiert waren. Dies ging ſo weit, daß ſich die erfolgreichſten Staatsmänner, größten Feldherren und unſterblichen Künſtler dieſer ſonſt ſo gro⸗ ßen Zeit in unſerem Volke z. B. meiſt überhaupt nicht ein⸗ mal perſönlich kannten, Eine eigentlich doch ebenſo beſchä⸗ mende wie erſchütternde Tatſache! Es iſt aber nun ſo, daß geſchloſſene und damit befrie⸗ digende künſtleriſche Leiſtungen nur dann entſtehen kön⸗ nen, wenn ſie zutiefſt aus der eine Zeit beherrſchenden Gedankenwelt aufgehen. f In Epochen einer langſamen Auswirkung ſieghafter po⸗ litiſcher weltanſchaulicher oder religiöſer Gedanken iſt es natürlich, daß 10 im Laufe der Zeiten die künſtleriſche Produktion von ſelbſt— ſchon aus Gründen der Markt⸗ fähigkeit— in den Dienſt der herrſchenden Ideale mehr und mehr zu ſtellen pflegt. In Zeiten ſchneller revolutio⸗ närer Entwicklungen kann eine ſolche Anpaſſung nur durch einen ordnenden und leitenden Eingriff von oben eſchehen. Die Träger der politiſchen oder weltanſchaulichen ormung der Völker müſſen es verſuchen, die künſtleriſchen Kräfte— ſelbſt auf die Gefahr ſchwerſter Eingriffe hin— im Sinne der allgemeinen weltanſchaulichen Tendenzen und Erforderniſſe auszurichten. Nur ſo kann verhindert werden, daß ſich die zurückbleibende Kunſt vom wirklichen Leben der Völker mehr und mehr trennt und damit end⸗ lich vereinſamt. Natürlich genügt es dann nicht, den Kün⸗ Ber nur mit„Anregungen“ zu helfen oder ſie durch erbote bezw. Anordnungen zu reglementieren! Nein: Man muß ihnen vor allem die notwendigen Ar⸗ beits möglichkeiten ſichern, das heißt alſo die der Zeit dienenden Aufträge vergeben. Denn die zwingendſte eweiskraft liegt nun einmal in der Tat. Wenn die Steine ſprechen ſollen, müſſen ſie erſt geſetzt werden. Es war aber das Tragiſche des hinter uns liegenden Zeitalters, daß gerade eine ſolche befruchtende Leitung der Künſtler unterblieb. Wie ſchon betont, lag es an den in dieſer Richtung nicht empfindenden damaligen Geſtaltern des politiſchen Schick⸗ ſals unſeres Volkes. Des weiteren allerdings wohl auch in der mehr ſtaatlichen konſtruktiven Aufgabenſtellung der damaligen Zeit und vor allem in der mehr formellen Lö⸗ 5. dieſer Aufgaben. Die deutſche Reichsgrün⸗ dung der feratel 5 war politiſch eine ewaltige konſtruktive Leiſtung, volklich geſehen konnte je nur das Vorſpiel ſein. Die Erfüllung und Voll⸗ endung mußte von der äußeren ſtaatlichen Prägung des 10 s hinweg den Weg zur inneren Formung des Vol⸗ e en. 5 JJ 8 In den langen Jahren des Kampfes um die Macht hatte die nationalſozialiſtiſche Bewegung natürlich keine Gelegenheit, dieſe von ihr übernommene Arbeit einer or⸗ ganiſchen Volksbildung auch kulturell durch prakliſche Ar beit zu ergänzen. Erſt mit dem Januar 1933, das heißt dem Tage der Machtübernahme, konnke es ſich enkſcheiden, ob die Bewegung 0 f auf dieſem Wege ihrer Miſſion ge⸗ recht wurde oder ob ſie, wie das vergangene Zeitalter, in der kulturellen Berewigung ihres Werkes verſagen würde. Es war dabei begreiflich, daß(genau wie im politiſchen Leben), viele der in einer ſcheinbar unbegrenzten Freiheit, d. h. in Wirklichkeit ungehemmten Zügelloſigkeit arbeiten⸗ den künſtleriſchen Kräfte jede organiſche Ordnung als wi⸗ derwärtig empfanden und demgemäß ablehnten. Ja, bei manchem mag dieſer Verſuch zunächſt geradezu als der Be⸗ 119 für die Kunſtfreudigkeit des neuen Zeitalters gegolten aben. Ich rede dabei nur von den ernſten Künſtlern, denn die in dieſer ſcheinbaren kulturellen Freiheit aufwach⸗ ſenden oder beſſer: wie Pilze aus dem Boden ſeießenden Schwindler und Betrüger ſahen ähnlich, wie ihre politiſchen Kollegen, im Beginn dieſes neuen Zeitalters mit Recht das Ende ihrer Herrlichkeit. Je beſcheidener ihr wirkliches Können war, um ſo lauter war deshalb verſtändlicherweiſe ihr ent⸗ rüſtetes Geſchrei, und es mochte damals wohl mancher ernſt⸗ haft ſchaffende Künſtler befürchten, daß am Ende unter der Einwirkung dieſer Kritik der Verſuch, eine neue Blüte der deutſchen Kunſt herbeizuführen, ſcheitern würde. Im Zuge der Geſamtordnung unſeres nationalen Lebens wurde nun allerdings d'eſen Elementen jenes Inſtrument weg⸗ genommen deſſen ſie ſich mangels ſonſtiger künſtleriſcher Befahegung immerhin noch am leichteſten zu bedienen ver⸗ mochten. Die öffentliche Publiziſtik hörte auf, ein Mittel zur Verwirrung des Volkes zu ſein. Statt die Meinungen der Maſſen zu zerteilen und damit jede geſchloſſene Anſicht und Haltung auszuſchließen, wurde dem nationalſozialiſtiſchen Staat auch die Preſſe und darüber hinaus die ganze Publiziſtik ein Hilfsmittel der Volksfüh⸗ rung, um nicht nur auf politiſchem, ſondern auch auf dem Ie Gebiet die einheitliche Ausrichtung zu ermög⸗ ichen. Aber davon abgeſehen: Enkſcheidend war, daß der neue Staat nicht nur die Bedeutung ſeiner volks⸗ und macht⸗ politiſchen, ſondern auch kulturellen Aufgaben erkannte und dies als eine wichtige Miſſion in ihrer vollen Bedeukung würdigte und damit aber auch zur Tat werden ließ. Die Meinung des Volkes entſcheidend Ich vertrat in den Jahren vor und nach 1933 die Ueber⸗ zeugung, daß, ſowie die erſten Bauten von uns ſtehen würden, das Geſchrei und Geſchimpfe der Kritikaſter zum Schweigen verdammt ſein wird. Denn dann war nicht mehr die Auffaſſung dieſer wurzelloſen Literaten entſchei⸗ dend, ſondern die Meinung des Volkes. Denn je mehr die neue Kunſt ihrer Aufgabe entſprechen ſollte, um ſo mehr mußte ſie ja zum Volke reden, das heißt dem Volke zugänglich ſein. Damit aber hörte die Kunſt auf, das mehr oder weniger interne Geſprächsthema ſchwindſüchtiger Aeſtheten zu ſein, ſondern ſie begann ein kraftvolles Ele⸗ ment unſeres kulturellen Lebens zu werden. Ganz gleich, was nun der eine oder andere Verrückte darüber vielleicht auch heute noch zu denken beliebt, auf den neu entſtandenen Plätzen entſcheidet nunmehr aber ſchon längſt das Volk. Das Gewicht der Zuſtimmung von Millionen läßt jetzt die Meinung Einzelner böllig belanglos ſein. Ihre Auffaſſung iſt kulturell genau ſo unwichtig, wie es die Auffaſſung von politiſchen Eigenbrötlern iſt. Die politiſche und kulturelle Emigration hatte für das Volk in dem Augenblick jede Bedeutung verloren, in dem die Taten dem Volk als ſolche ſichtbar wurden und damit das Intereſſe an den rein theoretiſchen Abhandlungen dieſer Leute einmal für immer verſchwand. So wie das Reich gewachſen iſt, ſo wächſt nun auch ſeine Kunſt Die Denkmäler der Architektur ſind ſchon heule gewaltige Jeugen für die Kraft der neuen deutſchen Er⸗ ſcheinung auch auf kulturpolitiſchem Gebiet. So wie die einzelnen Stadien der nationalen Wieder⸗ erhebung, die in der Schaffung des Großdeutſchen Reiches ihre ſtolze Bekrönung erhielten, den politiſchen Nörg⸗ ler erledigten, ſo erledigen die unvergänglichen Bauwerke des neuen Reiches den kulturellen. Daß die Architek⸗ tur nunmehr aber auch eine immer würdigere Ergänzung auf dem Gebiet der Plaſtik und der Malerei findet, kann nicht beſtritten werden. Das erſte Ziel ſchon erreicht Das erſte Ziel unſeres neuen deutſchen Kunſtſchaffens iſt ohne Zweifel ſchon heute erreicht. So, wie von dieſer Stadt München die baukünſtleriſche Geſundung ihren Aus⸗ gang nahm, hat hier auch vor drei Jahren die Reini⸗ Gebel der Plat auf dem vielleicht noch mehr verwüſteten gebiet der Plaſtik und Malerei Der ganze Schwindelbetrieb einer dekadenten oder krankhaften, verlogenen Modekunſt iſt hinweggefegt Ein anſtändiges allgemeines Niveau wurde erreicht. Und dieſes iſt ſehr viel. Denn aus ihm erſt können ſich die wahrhaft ſchöpferiſchen Genies erheben. Wir glauben nicht nur, ſondern wir wiſſen es, daß ſich heute be⸗ reits ſolche Sterne am Himmel unſeres deutſchen Kunſt⸗ ſchaffens zeigen. Die dritte Ausſtellung im neuen Haus der Deut⸗ ſchen Kunſt beſtärkt uns in dieſem Glauben. Wir wollen aber deshalb erſt recht hoffen und es erwarten, daß die zur Kunſt Berufenen mit einem wahrhaft heiligen Eifer zu ihrer Aufgabe ſtehen. Wir ſind gewillt, nunmehr von Ausſtel⸗ lung zu Ausſtellung einen ſtrengeren Maßſtab anzulegen und aus dem allgemeinen anſtändigen Können nur die begnadeten Leiſtungen herauszuſuchen. Wir haben dieſes Mal ſchon ein Niveau, bei dem es ſchwer war, zwi⸗ ſchen oft zwei und drei gleichwertigen Werken eine Ent⸗ ſcheidung zu treffen. Ich habe mich daher entſchloſſen, ſo wie im vergangenen Jahr anzuordnen, daß ein Teil ausgeſtellter Arbeiten nach ihrem Verkauf durch ſolche ebenbürtige erſetzt wird, die nur infolge des Mangels an Platz im Augenblick keine Berückſichtigung finden konnten. Ich möchte nun aber auch die Hoffnung ausdrücken, daß ſich vielleicht einzelne Künſtler von wirklichem Format in Zukunft innerlich den Erlebniſſen, Geſchehniſſen und den gedanklichen Grundlagen der Zeit zuwenden, die ihnen ſelbſt zunächſt ſchon rein 5.— die materiellen Vorausſetzungen für ihre Arbeiten gibt. — Denn ſo kauſendfältig auch die früheren geſchichklichen Biſionen oder ſonſtigen Lebenseindrücke ſein mögen, die den Künſtler zu ſeinem Schaffen befruchten, ihm vorſchweben ocer ion begeistern, ſo ſieht doch über allem die Großartig⸗ keit ſeiner heutigen eigenen Zeit, die ſich den erhabenſten Epochen unſerer deutſch N i CCTV Manche Arbeiten, die ſich in den Dienſt dieſer Aufgabe zu ſtellen verſuchten, mußten wir zurückweiſen, weil die Kraft der Geſtaltung leider nicht genügte, um das Gewollte ſo zu bringen, daß es dem Vergleich mit den aus ähnlichem Geiſt geſchaffenen Werken vergangener Zeiten— und da⸗ mit einer letzten Prüfung— hätte ſtandhalten können. Wen aus ihnen— wie ſo oft— aber die Einfalt eines tie⸗ fen Gemütes ſpricht, dann verdienen ſie trotzdem unſeren Dank. Ihr, ich möchte ſagen faſt frommes Beginnen, müßte eine Verpflichtung ſein für diejenigen, denen die Vorſehung die Gnade gab, in vollendeterer Form das ausdrücken zu können, was alle fühlenden und denkenden Menſchen in unſerer heutigen Zeit bewegt. Ich will nun dieſe Stunde nicht vorübergehen laſſen, ohne ihnen und damit allen jenen Deutſchen, die— ſei es aus ihrem Berufe heraus oder ſei es ſonſt als kunſtbegei⸗ ſterte Menſchen— an dem neuen Auffſtieg unſerer Kunſt mit heißem Herzen hängen, einen kurzen Einblick in die geplante weitere Entwicklung dieſes Hauſes zu geben Dank dem Einſatz der ſchon mit der Finanzierung des heutigen Hauſes der Deutſchen Kunſt Beauftragten und der großzügigen Hilfsbereitſchaft deutſcher Kunſtmäzene iſt es gelungen, die finanziellen Grundlagen für den Ergän⸗ zungsbau ſicherzuſtellen. Er ſoll in erſter Linie der Aus⸗ ſtellung der Meiſterwerke unſerer Baukunſt und unſerer Plaſtik dienen. Prof. Gall hat einen wunderbaren Plan hierfür geſchaffen. Der Bau entſteht an der gegenüberliegenden Seite dieſer einmaligen Straße. Es wird dann in Zukunft möglich 755 die Große Deutſche Kunſtausſtellung alle Gebiete des Schaffens der bildenden Künſte umfaſſen zu laſſen, die Meiſterwerke unſerer Architektur, der Malerei und der Plaſtik als eine Geſamtſchau der Arbeit deutſcher Künſtler. Noch heuer ſoll die Grundſteinlegung erfolgen. Wenige Jahre ſpäter hoffen wir, das Werk ſeiner Beſtimmung übergeben zu können. Es wird mithelfen, die Bedeukung einer Veranſtaltung 5 ſteigern, deren diesmalige Eröffnung ich nunmehr er⸗ äre.“ Nach der mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommenen Rede Adolf Hitlers ſchließt Präſident von Finck dieſe der Kunſt geweihte Feſtſtunde mit dem Heil auf den Schöpfer und För⸗ derer der deutſchen Kunſt. Im Anſchluß an den Feſtakt beſichtigt en der Füh⸗ rer und die Ehrengäſte die Große Deutſche Kunſtausſtellung 1939, die ein beglückendes Zeugnis ablegt von der Schaffens⸗ freude und der Kraft deutſchen Künſtlertums und die zugleich die Richtung aufzeigt, in der ſich die Weiterentwicklung der bildenden Kunſt vollziehen wird. Die Heilrufe, mit denen der Führer beim Verlaſſen des Hauſes der Deutſchen Kunſt begleitet wurde, ſind ein ſicht⸗ barer Ausdruck des Dankes dafür, daß er dem deutſchen Kulturſchaffen wieder Sinn und Inhalt gegeben und das Volk wieder hineingeſtellt hat in den Strom lebendiger deut⸗ ſcher Kultur. Es grüßte die jubelnde Menge in dem Führer den Mann, der die Reinheit und Lauterkeit der deutſchen Kul⸗ tur und Kunſt in ſeinen Schutz nahm, ſie pflegt und fördert. 0 Der Führer am Grabe von Profeſſor Trooſt. Vor der feierlichen Eröffnung der Großen Deutſchen Kunſtausſtellung 1939 ehrte der Führer das Andenken des unvergeßlichen Schöpfers des neuen 8 der Deutſchen Kunſt, Profeſſor Paul Ludwig Trooſt. r Führer legte am Grabe des genialen Baumeiſters auf dem Münchener Nordfriedhof einen mit der Führerſtandarte geſchmückten Lorbeerkranz nieder und verweilte einige Minuten in ſchwei⸗ 9 5 an der letzten Ruheſtätte ſeines getreuen Mitarbeiters. Künſtlerempfang beim Führer Der Führer empfing im Führerbau am Königlichen latz zu München die Ehrengäſte zum Tag der Vene kunſt. An dem eden nahmen außer nahezu allen nam⸗ haften deutſchen Künſtlerinnen und Künſtlern u. a. der italle⸗ niſche Miniſter für Volkskultur, Dino Alfieri, und Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels ſoßbie der italieniſche Botſchafter Attolico teil. Die Ehrengäſte und Künſtler verbrachten mit dem Führer in dem repräſentativen Haus einige feſtliche Stunden froher Geſelligkeit. g Kurzmeldungen Oberſtarbeitsführer Erle 1. Am 13. Juli verſchied Graz der Führer des Arbeitsgaues 36, Oberſtarbeitsfühn Alfons Erle. In ihm verliert der Reichsarbeitsdienſt eim getreuen Gefolgsmann des Führers, der ſich in Krieg us Friedan eingefetzt hat für die Freiheit ſeiner oſtmärkiſchen beimat. Luftſchutzübung in Berlin. Wie im vergangenen Jaht wird Ende Juli eine größere Luftſchutzühung abgehalten, al der die geſamte Bevölkerung Berlins keilnehmen wird. a läßlich dieſer geplanten Lu e 10 auch die Durchfüh⸗ rung und Erprobung der Verdunkelung der geſamten Reichs hauptſtadt vorgeſehen. „Durch Rundfunk immer im Bilde“. Der von der Reichs, krundfunkkammer ausgeſchriebene Photowettbewerb„Duc Rundfunk immer im Bilde“, hat mit der Sitzung des Preis gerichts ſeinen Abſchluß 8 Der erſte Preis fiel iu ben Gau Berlin auf die Aufnahme„Durch Rundfunk mit det Heimat verbunden— Legion Condor hört den Führer alf einem Gefechtsſtand bei Teruel“. Der Kommandeur der 10. Panzerdiviſion in Prag, Gene“ ralmajor Gavantka, iſt einem Herzſchlag erlegen. ö Reichsarbeitsminiſter Seldte wurde zum ſtellvertretenden Ehrenpräſidenten des Internationalen Verbandes für Woh“ nungsweſen und Städtebau gewählt. 1 erfall del rankrei at jetzt endlich den aus dem 4 d chen Republik hervorgegangenen flowakiſchen 2 Staat anerkannt. 8 8 ec e 1 Ire 8 e 1 ampbell, zum britiſchen Botſchafter in er. ae Er wird der Nachfolger von Sir Eric Phipps, der im Herbſt in den Ruheſtand tritt. ö Brand auf engliſchem Paſſagierdampfer. London, 17. Juli. Auf dem britiſchen Dampfer 0 cunda“, der mit 150 Paſſagieren an Bord auf der ah, nach Colombo iſt, brach am Sonntag Feuer aus. Drei Mi glieder der Beſatzung wurden nach den bisherigen Meldung getötet und 23 verletzt. Von den Paſſagieren wurde nieman verletzt. 5 3 AJiauübdiſche Nachtklubinhaber vor Gericht. 55 Ne w 9000 begann ein großes Steuerhinterziehungsverfahren gegen ſe ſtadtbekannte Juden, Inhaber von Nachtklubs. Ihre Betrüg keien ſind ſo beträchtlich, daß ſie kaum um das Gefängn herumkommen dürft N 8 ten. Die zu enden dürften eine Gefache Won über 1000005 oll * „„„. 2 0 2 ifgabe die wollte lichem id da⸗ önnen. es tie⸗ nſeren müßte ſehung ken zu n in laſſen, ſei es tbegei⸗ Kunſt die ierung en und näzene Ergän⸗ Aus⸗ kunſt einen eht an Straße. eutſche s der rwerke Is eine ter ſoll hoffen ien. faltung hr er⸗ t Rede Kunſt id För⸗ r Füh⸗ ſtellung haffens⸗ zugleich ing der ſen des n ſicht⸗ eutſchen nd das er deut⸗ Führer en Kul⸗ fördert. eutſchen ken des eutſchen er legte ünchener zmückten t ſchwei⸗ getreuen niglichen deutſchen en nam⸗ r italle⸗ Reichs⸗ otſchafter 5 feht ſchied i itsführ iſt eim lieg. ufd ärkiſchen en Jahl lten, an Durchfüh⸗ Reich Reichs „Dutch 3 Preis- 3 fiel in mit der hrer auf g, Gene: tretenden ür Woh⸗ rfall der wakiſchen Ronald zaris el“ Phipbs, er„Nat er Fahrt drei Mit⸗ Reldungel nieman w Mor derer gen ſechs Betrüge⸗ gefängnis eldſtrafen erreichen, leugnet, daß Herr Stephan King King Hall zum zweiten Mal Keue Unverſchämtheiten des britiſchen Soldſchreibers. Berlin, 17. Juli. Reichsminiſter Dr. Goebbels hat ſich vor einigen Tagen im V. B. mit dem lächerlichen Verſuch eines Herrn King Hall auseinandergeſetzt, der verſucht hat, in dummdreiſter Weiſe durch privat gehaltene Briefe einen Keil zwiſchen das deutſche Volk und ſeine Führung zu treiben. Der Artikel von Dr. Goebbels„Antwort an England“ ließ an Deut⸗ lichkeit nichts zu wünſchen übrig und deckte die angebliche private Miſſion des Herrn King Hall auf. Er wurde als ein bezahltes Subjekt der Reklameabteilung des Foreign Office entlarvt. Inzwiſchen hat ſich dieſer ſaubere Herr be⸗ müßigt gefühlt, einen zweiten Brief an den„lieben deutſchen Leſer“ erſcheinen zu laſſen. Nachdem er ſich in einer Vorbemerkung als einen der urzeit bekannteſten Außenpolitiker in England angeprie⸗ ſen hat, beginnt er damit, daß ſich die Ereigniſſe in der jetzigen Zeit überſtürzten. Wenn dieſer Brief den Leſer er⸗ reiche, werde vielleicht ſchon Krieg ſein. Dann glaubt der angeblich private Herr King Hall, ſich mit der freiwilligen Rückwanderung deutſcher Menſchen aus Südtirol be⸗ faſſen zu müſſen und ſtellt frech die Behauptung auf, ſie würden gezwungen italieniſche Faſchiſten zu werden. Er fährt dann wörtlich fort: Wir haben in den letzten Jahren ſehr viel von deutſchen Forderungen gehört. Ich möchte Ihnen nur ſagen, daß Forderungen wieder andere Forderungen hervorrufen. Hat Ihnen auch irgendjemand vielleicht erzählt, daß wir einige Forderungen haben? Ich glaube allerdings, daß Ihnen das ganz merkwürdig vor⸗ kommen wird. Aber ich will ſie Ihnen doch ſagen: 8 Erſtens: Die Außenpolitik des Nazi⸗Regimes müſſe ſich ändern. Wir haben es ſatt, in einer dauernden Kriſe zu leben. Vielleicht iſt es Ihnen gleichgültig, aber ich und viele andere Leute haben genug und wollen es nicht mehr länger ertragen. Zweitens: Uns ſteigt es hoch, wenn wir von der Notwendigkeit, gefährlich zu leben, hören. Entwe⸗ der zeigen ſich ihre Führer wirklich bereit, in friedlicher Zuſammenarbeit mit uns zu gehen und eine beſſere Welt⸗ ära herbeizuführen oder nicht. Dann glaubt Herr King Hall, ſich über angebliche Unterdrückungen der„armen“ ſchechen aufregen zu müſſen, und meint, daß der bloße Gedanke, daß die Geſtapo jetzt auch die Kontrolle in Prag 1 die Wut in ihm hochſteigen laſſe. Dann gäbe es die udenfrage. Viele Deutſche ſeien entſetzt über das, was man den Juden angetan habe. „Dies ſind einige der Themata, bei denen wir Forde⸗ rungen auf den Tiſch zu legen haben“, ſo fährt er fort, zwenn wir uns zu einer allgemeinen Friedenskonferenz ſammeln. Ich ſehe völlig ein, daß Hitler mehr daran ge⸗ wöhnt iſt zu fordern und zu erhalten als ſelbſt herzugeben. Vor kurzem ſprach ich einen ſehr bekannten Naziführer, und nach langer Unterhaltung ſagte ich zu ihm:„Nehmen Sie einmal an, daß alle deutſchen Forderungen mit einem Schlage bewilligt würden. Würde der Führer dann einwil⸗ ligen, daß Deutſchland Mitglied irgendeiner internatio⸗ nalen Vereinigung würde, die eine friedliche Regelung von Streitfragen zur Aufgabe hätte?“ Der angeblich ſehr be⸗ kannte Naziführer, den er dabei zu ſeinem Freund er⸗ nennt, ſoll erwidert haben:„Ehrlich geſagt— Nein()“ Dann wiederholt Herr King Hall Abſätze aus ſeinem erſten Brief über die Gewinnmöglichkeiten eines Krieges und ſtellt ſchileßlich feſt, daß das nationalſozialiſtiſche Deutſchland„der verhaßteſte und verabſcheuteſte Staat“ in der ganzen Welt ſei. Das ſei tragiſch. Das deutſche Volk ſei ebenſo gut wie alle anderen Völker, aber das Beneh⸗ men der Nazis und des ganzen Regimes machten es ge⸗ rade denjenigen, die ſich nicht nationalſozialiſtiſchen Leiden⸗ 1 hingeben wollten, ſchwer und ſchwerer, das deut⸗ che Volk zu verteidigen. Im übrigen glaubt er, daß es viele Deutſche gebe, die tun, was ſie irgendwie könnten, um ſich dem Regime in den Weg zu ſtellen. Er ſchließt den Brief wieder mit der Verſicherung, daß die Entſcheidung aber allein bei dem„lieben deutſchen Leſer“ liege, und meint, daß man dem Wort Hitlers und der anderen Nazi⸗ führer nicht mehr glauben könne. Der Führer habe ſie bit⸗ ter enttäuſcht. In einem Nachſatz behauptet Herr King Hall, daß ſein erſter Brief ihm ſehr viele Antwortſchreiben ein⸗ W habe, Er würde ſich freuen, wenn er auch auf die⸗ en Brief viele Zuſchriften bekäme. * Hierzu ſchreibt der Deutſche Dienſt:„So weit der alte ehrliche Seemann King Hall. Es iſt bezeichnend, daß dis engliſche Preſſe anſcheinend auf einen Wink von oben frech Hall ein Beauftragter der Reklameabteilung des Foreign Office iſt. Gerade das hyſte⸗ riſche Geſchrei wegen dieſer deutſchen Feſtſtellung beweiſt die dich Volk unſerer Informationen. Wir fragen das engliſche Volk: Warum iſt keine Ihrer Zeitungen auf die Argumente und hiſtoriſchen Tatſachen im Artikel von Dr. Goebbels eingegangen? Wir baben keine Urlache. dem deutschen Volt die Argumente der anderen vorzuenthalten, wir ſind ſtark und kraftvoll genug, um auch andere Völker 1 Worte kommen zu laſſen, und brauchen nicht ſachliche lrgumente unſerer Gegner zu unterſchlagen, wie man es anſcheinend in England nötig hat. Herr King Hall hat im übrigen in einer Veröffentlichung im„Daily Telegraph“ den Wunſch geäußert, nach Berlin zu kommen, um ſich mit Dr. Goebbels ſelbſt über„dieſe Dinge“ unter⸗ 1 zu können. Ohne dem Miniſter vorgreifen zu wol⸗ en, glauben wir doch zu wiſſen, daß dieſe Begegnung eine wahre Freude ſein würde, es fragt ſich nur für wen. Nun zum zweiten Brief des Herrn King Hal an den„lieben deutſchen Leſer“, daß man in England an einer ſtändigen Kriegspſychoſe leidet, nimmt uns angeſichts der täglichen Kriegshetze gewiſſer Briefſchreiber und Zel⸗ tungen gar nicht wunder. In Deutſchland kennt man dieſe Kriegsang ſtnicht. Wir laſſen uns fedenfalls durch noch ſo bombaſtiſche Drohungen mit der Stärke der engliſchen Flotte und der engliſchen Luftwaffe in keiner Weiſe beeindrucken, ſondern verweiſen nur auf unſere eigene militäriſche Stärke. „Die Außenpolitik des Naziregimes muß ſich ändern“. 8 könnte Herrn King Hall und ſeinem Brötchengeber Halifax ſo paſſen. Lieber ſollte die engliſche Außenpolitik Nine und die Einkreiſungshetze abgeſtellt werden. Herr ing Hall möge Herrn Halifax überreden, endlich ſeine unteslaſſen in Dinge, die ihn nichts angehen, zu unterlaſſen und ſich lieber auf die Befriedung ſeines eige⸗ nen großen Weltreiches beſchränken. Damit hätte er, weiß Gott, genug zu tun. Die heuchleriſchen Phraſen von angeb⸗ licher deutſcher Gewaltpolftik können uns angeſichts der britiſchen Gewaltmethoden in Paläſtina nur ein kurzes Lachen abnötigen. Das kſchechiſche Volk hat ich freiwillig unter den Schutz des Deutſchen Reiches ge⸗ tellt, und es gibt ſehr viele Völker im engliſchen Weltreich. die dankbar wären, wenn man ihnen eine ſolche Autonomie a wie wir dem tſchechiſchen Volk. Die Aufrollung der Judenfrage ſcheint nur ein zarter Hinweis auf die —. ˙—T—T—T0T0—0T0T0T0T0T0T0T0T0T0T0T—T—T————— Geldquellen zu ſein, die Herr King Hall außer dem Foreign Office noch hat. i Was den„lieben deutſchen Freund“, den ſehr bekann⸗ ten Naziführer, angeht, der Herrn King Hall ſo wertvolle Informationen gegeben hat: Wir ſind geſpannt, wer dieſer Herr ſein ſoll. Wir befürchten, er exiſtiert nur in der blu⸗ menreichen Phantaſie des„ollen ehrlichen britiſchen See⸗ mannes“() Wir wiſſen, daß gewiſſe engliſche Kreiſe uns haſſen und verabſcheuen und ſo ſchnell wie möglich den Zu⸗ ſtand von 1918 wiederherſtellen möchten. Es gibt aber heute Gott ſei der Dank in der Welt genug Staaten und Völker, die uns keineswegs verabſcheuen, ſondern beſten⸗ falls derartige Gefühle der augenblicklichen engliſchen Re⸗ gierung gegenüber haben. Die Behauptung, daß es in Deutſchland viele Menſchen gäbe, die alles kun, um ſich⸗ dem Regime enkgegenzuſtellen, iſt zu abgedroſchen und dumm, als daß man noch viele Worte darüber verlieren könnke. Die engliſche Regierung könnte froh ſein, wenn ſie auch nur ein einziges Mal in ihrem Weltreich ſo viel Vertrauen auf ſich vereinigen könnte, wie der Führer das nun bei jeder Wahl unter Be⸗ weis geſtelll hat. Herr King Hall wollte möglichſt viele Ant⸗ worten auf ſeinen Brief haben. Hoffentlich genügt ihm dieſe. Einkreiſung koſtet Geld Neue engliſche Rüſtungsanleihe angekündigt.— Die Bevölkerung wird unruhig. Der engliſche Schatzkanzler Sir John Simon kündigte im Unterhaus an, daß eine neue beträchtliche Rüſtungsanleihe notwendig geworden iſt. Dieſe Mitteilung hat anſcheinend auf die engliſchen Nerven ſtörend gewirkt, denn die Blätter verſichern zwar, daß die britiſche Oeffentlichkeit dieſe neue Laſt bereitwillig tragen werde, können aber doch nicht um die offenſichtliche Beunruhigung herum, die die Oeffentlichkeit er⸗ griffen hat. 5 So ſtellt„Daily Telegraph“ feſt, daß die engliſchen Rüſtungsausgaben allein für das laufende Jahr ſich bereits auf vier Fünftel der geſamten Staatsſchulden beim Ausbruch des Weltkrieges ſtellten. Wenn auch der Steuerzahler an einer ſofortigen Steuererhöhung vorbeigekommen ſei, ſo ſei es doch ganz klar, daß eine Steuererhöhung notwendig würde, wenn man weiter fortfahre, ſolche Rüſtungsausgaben zu machen. Im übrigen brächten die Rüſtungskredite für „befreundete“ Länder eine neue Anſpannung der hritiſchen Finanz⸗ und Arbeitskraft mit ſich. Die„News Chronicle“ ſchreibt, dieſe gewaltigen Ausgaben würfen ſchwere Bedenken für die Zukunft auf und würden ernſte und ſtörende Aus⸗ wirkungen auf das Wirtſchaftsleben haben. Auch der„Daily Herald“ hält Preisſteigeru ngen und eine Erhöhung der Verwaltungskoſten für unvermeidlich. Erſte Fühlungnahme in Tokio Die japaniſche Preſſe gegen jede Kompromißlöſung. Die e Konferenz in Tokio wurde mit einer dreiſtündigen Unterredung zwiſchen dem japaniſchen Außenminiſter Arita und dem britiſchen Botſchafter Sir Robert Craigie über die Lage in Tientſin eingeleitet. Die nächſte Beſprechung ſoll am heutigen Montag ſtattfinden. Wie die fapaniſche Preſſe berichtet, ſoll Außenminiſtet Arita in der erſten Unterredung die Geſamtlage geſchil⸗ dert und die ſapaniſche Stellungnahme erörtert haben. Eraigie habe darauf den engliſchen Standpunkt auseinandergeſetzt Nachdrücklich fordert die geſamte Preſſe von der japaniſchen Regierung unnachgiebige kompromißloſe Hal⸗ tung und betont, daß das ganze japaniſche Volk geſchloſſen hinter der Regierung ſtehe. Es wäre beſſer, die Verhandlun⸗ gen ſofort abzubrechen, als zu einer ſchwachen Kompromiß⸗ löſung zu gelangen. Englands Haltung in Fernoſt müſſe end⸗ lich geklärk werden. Jede Einmiſchung von dritter Seite werde abgelehnt, und pakt kündigen, um ſo ſeden Vorwand für eine Einmiſchung gegenſtandslos zu machen. 30000 Demonſtranten vor der britiſchen Botſchaft Die Londoner Preſſe ſteht ganz im Zeichen der anti⸗ britiſchen Kundgebungen in Tokio, die in ihrer ſpontanen Heftigkeit ſichtlich ſtärkſten Eindruck gemacht haben. Die Blätter, die in echt britiſcher Naivität und Ueberheblichkeit natürlich nicht begreifen können, daß England damit nur die Früchte ſeiner hinterhältigen Oſtaſienpolitik ernte, berichten Voller Entrüſtung in langen Meldungen über den Sturm einer 30 000 köpfigen Menge auf die britiſche Botſchaft in Tokio und die weitere Verſchärfung der Lage in Tſingtau, wo zwei Bom ⸗ ben auf das britiſche Konſulat geſchleudert worden ſeien. Wefter brachten die Blätter beſonders Meldungen aus Hongkong über die dort ſtändig wachſende Spannung und die, Einführung der allgemeinen 5 für britiſche Staats⸗ angehörige. Veſüglich der britiſch⸗ 1 Beſprechungen iſt die Preſſe nicht ſehr i neut geſagt, daß eine Beſprechung des geſamten Fernoſtpro⸗ blems nicht in Frage komme. Dabei berraten die Blätter aber eine gewiſſe Unſicherheit, ob die Japaner ſich hierauf einlaſſen werden. Der diplomatiſche Korreſpondent der „'Times“ ſchreibt, die Frage, ob die Beſprechungen vorwärts⸗ kämen, hänge davon ab, ob nur die lokale Frage der Tientfin⸗ Blockade beſprochen werde. Sollte die japanſſche Regierung andere Fragen aufwerfen, z. B. politiſche Zuſammenarbeit mil Japan in Nordchina, dann werde die britiſche Regierung er⸗ klären, daß ſie keinerlei Fragen beſprechen könnte, durch die nicht nur die Intereſſen Großbritanniens, ſondern auch die anderer Mächte, z. B. Frankreichs, Amerikas und anderer Unterzeichner des Neun⸗Mächte⸗Vertrages präjudi⸗ ziert würden. Im Tokioter Bericht des Blattes heißt es, daß vieltau⸗ ſendköpfige eu e an der britiſchen Botſchaft vorbeimarſchiert ſeien und Transparente mit Inſchriften wie Kein Kompromiß bei den Tolioter Verhandlungen— Nieder mit Großbritannien, dem Feind der 1 kelt“ mit ſich geführt hätten. Die Demonſtranten hätten in der britiſchen Botſchaft eine Entſchließung überreicht mit der en daß Großbritannien„von ſeinen Illuſionen abgehen, die Konzeſſionen zurückgeben und aus Oſtaſie ee ſolle“. „Britannien iſt tot!“ „Daily Expreß“ ſpricht von„wilden der Bolſchaf Kund⸗ 1 japaniſcher Patrioten“. Am Tor der Botſchaft hätten ie Japaner einen großen Papierkranz aufgehängt mit der In⸗ 1 t:„Britannien iſt tot!“ Sie hätten Fahnen mit ch geführt mit der Inſchrift:„Greift das Scheuſal England an— bombardiert Britannien— kein Kompromiß iiber Tientſin.“ Der Innenhof der Botſchaft ſei nach der Kund⸗ gebung mit Flugblättern, ſapaniſchen Flaggen und Steinen überſät gewefen. Das Blatt meldet weiter, daß alle in Tſingtau lebenden Briten angewieſen worden ſeten, ſich fertig 5 machen, um auf Abruf ſofort Tſingtau zu verlaſſen, nach⸗ em in das Konſulatsgebäude bereits zwei Bomben 9e leu⸗ dert worden ſeien. Der Generalkonſul habe bereit aß⸗ nahmen getroffen, um alle britiſchen Staatsangehörigen im Konſulät in Sicherheit zu bringen. Reuter meldet aus Peking, daß alle britiſchen Angehörl⸗ 95 in Kalfeng, der Hauptſtadt der Provinz Honan, von en Japanern 8 ſelen, die Stadt innerhalb von vier Tagen zu verlaſſen.„ N Japan müſſe baldigſt den Neunmächte⸗ ch. Es wird er⸗ Badiſche Chronik Walldorf b. Wiesloch.(Schweres Verkehrs⸗ unglück.) An der Straßenbrücke Rot— St. Leon geriet ein Laſtkraftwagen aus der Fahrbahn und riß die hölzerne Wegumzäunung um. Dabei wurde der Möbelpacker Peter Kirſch aus Mannheim tödlich verletzt. Auto vom Zug zertrümmert Vier Tote.— Schwerer Anfall bei Bretten. Karlsruhe, 17. Juli. Am Sonntagmorgen ſtieß beim Wärterpoſten 12 A des Aebergangs der Diedelsheimer Reichs⸗ ſtraße zwiſchen Gondelsheim und Bretten ein Perſonenſonder⸗ zug von Griesheim(bei Darmſtadt) nach Stuttgart mit einem Perſonenkraftwagen zuſammen, der vollſtändig zer⸗ trümmert wurde. Die vier Inſaſſen, zwei Herren und zwei Damen, wurden dabei getötet. Der Kraftwagen, der auf der Reichsſtraße angeſichts des Perſonenzugs entlang der Bahnſtrecke fuhr, beachtete nich die Stoppſtelle bei der Anfahrt am Wegübergang. Der Wärter, der die Schranke nicht geſchloſſen hatte, wurde in Haft genommen. Der Sonderzug erlitt keine Be⸗ ſchädigungen und konnte ſeine Fahrt fortſetzen. Bei den In⸗ ſaſſen des Kraftwagens handelt es ſich um junge Leute aus Neu⸗Iſenburg bei Frankfurt a. M. Der Kraftwagen befand ſich in ungewöhnlich raſcher Fahrt. Der Fahrer hatte die kurz vor dem Bahnübergang befindliche Stopp⸗ ſtelle ohne Halt überfahren, und der Wagen rannte unmit⸗ telbar auf die Lokomotive des Sonderzuges auf. (J) Odenheim b. Bruchſal.(Kind rannte in den Tod.) Das dreijährige Söhnchen des Landwirts L. Köſtel ſprang aus der Hauseinfahrt heraus und rannte gegen den vorbeifahrenden Omnibus der Linie Hilsbach—Odenheim Bruchſal. Das Hinterrad ging über den Körper. Nach weni⸗ gen Stunden verſchied der Knabe im Bruchſaler Krankenhaus. () Bretten.(Maul⸗ und Klauenſeuche.) In Bretten wurde amtstierärztlich die Maul⸗ und Klauenſeuche feſtgeſtellt. Die Stadt bildet einen Sperrbezirk. Freiburg.(Bei lebendigem Leibe aufge⸗ ſpießt.) Der 18jährige Hermann Bruder aus Oberkirch, der in Freiburg die Schule beſucht, ſtieg abends in der Schloß⸗ berggegend auf eine Mauer und ſprang ab. Dabei geriet er in einen mit Gebüſch überwucherten Staketenzaun, wobei ihm ein Eiſenſtab in den Körper drang und das Herz ver⸗ letzte. Der Tod trat ſofort ein. Biberach b. Offenburg.(Bran dunglück.) Wohn⸗ haus und Scheuer des Bahnarbeiters Karl Schilli wurden durch Feuer zerſtört. Wie man hört, wurde der Brand durch ein vierjähriges Kind verurſacht, das mit Streichhölzern ſpielte. Ein großer Teil der Fahrniſſe und ein Schwein ſind mitverbrannt. O Schluchſee.(Folgenſchwerer Zuſammenſtoß) In der Nähe des Strandbades ereignete ſich ein folgenſchwe⸗ rer Zuſammenſtoß. Ein aus Freiburg mit vier Pease beſetzter Kraftwagen wurde von einem aus ent egengeſetzter Richtung kommenden Wagen geſtreift. Während drei Per⸗ ſonen leichtere Verletzungen erlitten, wurde eine Frau ſo ſchwer verletzt, daß ſie eine Stunde ſpäter ſtarb. Der Wagen fuhr davon, ohne ſich um die Verunglückten zu kümmern. Waldshut.(Im Rhein ertrunken.) Bei Koblenz ertrank beim Baden im Rhein der 24jährige ſchweizeriſche Grenzwächter Anton Wipfli aus Seedorf im Kanton Uri. Radolfzell.(Unfall mit Todesfolge.) In Allensbach wurde die radfahrende Frau des Sägewerksbeſit⸗ zers Höfler von einem Auto erfaßt und ſo ſchwer verletzt, daß ſie nach kurzer Zeit im Radolfzeller Krankenhaus ſtarb. Aus den Nachbargauen Speyer.(Radfahrer lebensgefährlich ver⸗ letzt.) Mit einem ſchweren Schädelbruch wurde ein Radler aus Berghauſen ins Krankenhaus eingeliefert. Bef der Wirt⸗ ſchaft„Zur neuen Welt“ bemerkte er zu ſpät das Heblih kommen eines Kraftwagens, der ihn erfaßte und erheblich verletzte. Saarbrücken.(Tod auf den Gleiſen.) Frühmor⸗ gens bemerkte ein Lokomotivführer vom fahrenden Zug aus den Körper eines Menſchen auf dem Bahnkörper. Nachfor⸗ ſchungen ergaben, daß es ſich um einen 23jährigen Mann aus Fiſchbach⸗Wierbach handelt. Dem Mann, der ſchon von einem früheren Zug Überfahren wurde, war der Kopf vom Rumpf getrennt. Einzelheiten über Grund und Hergang des Ereig⸗ niſſes waren noch nicht zu ermitteln. Friedberg. Das Autoverſchwand). Der Florſtädter Einwohner Heinrich Schiel wurde, als er auf ſeinem Rad durch Fauerbach fuhr, von einem Auto geſtreift. Er ſtürzte und zog ſich Quetſchungen zu. Der rückſichtsloſe Autofahrer gab Gas und verſchwand unerkannt, als er bemerkte, was er angeſtellt hatte. Frankfurt a. M.(Frankfurter Knabe in Oſt⸗ ſeebad ertrunken) Nach einer Meldung aus Stral⸗ ſund war ein in einem Heim im Oſtſeebad Althagen 85 Erholung weilender Junge aus Frankfurt a. M. trotz des Verbots der Leiterin mit zwei Hausangeſtellten zum Ba⸗ den gegangen. In der ſtarken Brandung der See verließen den Jungen die Kräfte und er ertrank. Hanau.(Betrunkener Motorradfahrer ver⸗ unglückt). In der Nacht ereignete ſich an der Einbiegung in die e bei der ſogenannten Dreiſpitz ein ſchwerer Motorradunfall. Ein Motorrad mit Beiwagen wollte in vollem Tempo in die Umgehungsſtraße einbiegen und bekam dabei die Kurve 5 richtig. Die Maſchine fegte über die angrenzenden Raſenflächen hinweg und ſchlug um. Der Fahrer und ſein Begleiter mußten mit ſchwe⸗ ren Kopf⸗ und vermutlich auch inneren 9 90 ins Krankenhaus gebracht werden. Bei beiden rern wurde Trunkenheit feſtgeſtellt. Mit dem Kraftwagen in die Oder gefahren. Greifenbach, 17. Juli. In der Nacht fuhr ein mit drei Männern beſetzter Kraftwagen aus Pyitz in der Fähr⸗ ſtraße über das Bollwerk hinweg in die Oder. Nur zwei Inſaſſen konnten ſich aus dem Waſſer retten. Das Unglück iſt auf eine Straßenverwechſlung zurückzuführen. Der Fahr halte geglaubt, in die Brückenſtraße zu fahren, doch war er bei dem nebligen Wetter vorher abgebogen. aß Vierjähriges Kind verurſacht Brand. Im Anwef des Bauern Simon Nehmer in Oberndorf bei Gangkofe brach am hellen Tag Feuer aus, das ſich mit raſender Ge⸗ ſchwindigkeit ausbreitete. Die fämtlichen Gebäulichkeiten wurden ein Raub der Flammen. Das ne durch den vierjährigen Buben des Bauern, der einen eim Anwe⸗ ſen ſtehenden Strohhaufen angezündet„ Lolcale Nuudocliau N Der geſtrige Sonntag zeigte ſichfgerade nicht von der ſchönen Seite.] Während in den Morgenſtunden hoffnungsfroh ſtrahlend die Sonne aufging, erreichte uns ſchon gegen 8 Uhr eine Trübungs⸗ zone, die auch während des ganzen Sonntages die Sonne hinter einem Wolkenſchleier verſchwinden ließ. Aber es regnete nicht, obwohl mancher Landwirt es begrüßt hätte, wenn der Himmel ſeine Schleuſen geöffnet hätte. Für die gerade nicht ängſtlichen Ausflügler und beſonders für die Radler konnte man das Wetter ſogar ideal nennen. Es war angenehm, ſeinen Spaziergang ohne allzu große Hitzebeſchwernis machen zu können, wenn man ſich auch vorſichtshalber mit dem Regenſchirm bewaffnete. Aber wie geſagt, es hielt durch und beim Sonnenuntergang war das Wolkengebilde verſchwunden, hell leuchteten die Sterne in den ſpäten Abend hinein. Im Vordergrund der Veranſtaltungen ſtand das große Sommerfeſt mit KdF. in Mannheim, das einen ſehr guten Beſuch zu verzeichnen hatte. Die Eröffnung erfolgte am Samstag abend durch Kreisleiter Schneider. Das Pro- gramm des Groß-Varietes in der KdF.⸗Feſthalle war aus⸗ gezeichnet und fand großen Beifall. Auf dem Rummel⸗ platz herrſchte ausgelaſſenes Leben. In Friedrichsfeld fand aus Anlaß des 50 jährigen Beſtehens der Kriegerkameradſchaft der Kreiskriegertag des Kreiſes Mannheim ſtatt. Er hatte einen großen Be⸗ ſuch aufzuweiſen, dem auch der Gauhriegerführer, Oberſt Eberhard, beiwohnte. In Ilvesheim fand im kath. Gemeindehaus ein Wohl⸗ tätigkeitsbazar ſtatt, der ebenfalls gut beſucht war. Der Bahnverkehr war über das Wochenende äußerſt lebhaft, die Urlaubszeit macht ſich ſtark bemerkbar. Es mußte eine größere Anzahl von Sonderzügen gefahren werden. Aber auch der Ausflugsverkehr auf dem Rhein hat eingeſetzt. Das unſichere Wetter konnte nicht viele abhalten, einen Ausflug in die nähere oder weitere Um⸗ gebung zu machen. In Mannheim wird nicht mehr gehupt. Zur Be⸗ kämpfung des übermäßig angeſchwollenen Verkehrslärms hat das Mannheimer Polizeipräſidium verſchiedene Anordnungen getroffen, die das Einſchränken des Hupens und anderen Signalgebens auf ein Minimum zur Folge haben ſollen. Wenn auch auf Grund der Reichs⸗Straßenverkehrs⸗Ordnung lein allgemeines Hupverbot erlaſſen werden kann, ſo beſteht doch die Möglichkeit auf Grund des Paragraphen 12 gegen ſolche Verkehrsteilnehmer einzuſchreiten, die durch überflüſſiges Signalgeben auffallen. Gerade in Mannheim hat der Stra⸗ ßenlärm dadurch ein unerträgliches Ausmaß erreicht, weil die vielen kurzen Straßen mit den Kreuzungen in der Innen⸗ ſtadt die Kraftfahrer veranlaſſen, vor jeder Straßenkreuzung zu hupen. Dieſes Hupen erfolgt aber nicht, um gefährdete Verkehrsteilnehmer zu warnen, ſondern um mit dem eigenen Wagen rückſichtsloſer durchfahren zu können. Die neue Aktion richtet ſich auch gegen die Fußgänger, die ſich nun damit ab⸗ finden müſſen, daß ſie beim Ueberſchreiten der Fahrbahn nicht mehr durch Signale auf das Herannahen von Fahrzeugen aufmerkſam gemacht werden. Zunächſt werden entſprechende Schilder an den Ausfallſtraßen mit dem Hinweis:„In Mannheim wird nicht gehupt“ aufgeſtellt und nach einer gewiſſen Anlaufzeit ſchreitet die Polizei gegen ſämtliche Ver⸗ kehrsteilnehmer, die unnötigen Verkehrslärm erzeugen, ſtra⸗ ſend ein. Das Arteil gegen Helmle Mannheim, 16. Juli. Der frühere Direktor des Baden⸗ werkes, Dr. Otto Helmle, wurde vom Sondergericht Mannheim des Volksverrats, verſchiedener Deviſenvergehen und zweier Steuerhinterziehungen ſchuldig befunden und zu folgenden Strafen verurteilt: 1. Wegen des Volksverratsverbrechens zu einer Zucht⸗ feat n von zwei Jahren neun Monaten und einer Geld⸗ trafe von 150 000 Mark; 2. wegen mehrerer Deviſenvergehen zu einer umgewan⸗ delten Zuchthausſtrafe von einem Jahr und zu 75 000 Mark Geldſtrafe; 3. wegen zweier Stuerhinterziehungen zu einer umge⸗ wandelten Zuchthausſtrafe von ſieben Monaten und zu 100 000 Mark Geldſtrafe. Ferner hat das Sondergericht die Einziehung von 150 000 Mark verfügt. Dieſe Einzelſtrafen werden zu einer Geſamtſtrafe von drei 9 neun Monaten Zuchthaus und einer Geſamt⸗ geldſtrafe von 325 000 Mark zuſammengezogen. Die bür⸗ gerlichen Ehrenrechte werden dem Angeklagten auf die Dauer von fünf Jahren aberkannt. Gefährliches Werkzeug? Die Gabel, mit der man das Getreide auf den Ernte⸗ wagen ſtackt, iſt ein Werkzeug, wie jedes andere auch. Sie 675. gefährlich aus, weil ſie im weſentlichen aus zwei oder rei langen ſpitzen Zinken beſteht. Die muß ſie aber haben, ſonſt wäre ſie ja keine Getreidegabel. Wenn nun alljährlich eine ganze Reihe ſchwerer Verletzungen durch eben dieſe Gabel hervorgerufen werden, könnte man ſchon dahinkon⸗ men, ſie für ein beſonders gefährliches Werkzeug zu halten. Das iſt aber nicht wahr. Sie tut von ſelber keinem Men⸗ 15 etwas, ſondern bleibt friedlich da ſtehen, wo man ie hinſtellt. Sie wird erſt dann gefährlich, wenn ſie ein Menſch in die Hand nimmt, der nicht mit ihr umzugehen verſteht. In der Hand eines ungeſchickten Tölpels wird ſie u einer Waffe, die leicht tödlich wirken kann. Wenn man ſieht, wie leichtfertig ſogar manchmal in der Landwirtſchaft erfahrene Männer mit ihr umgehen, könnte man ſich bei⸗ nahe wundern, daß nicht noch mehr Ernteunfälle durch Verletzungen mit der Getreidegabel entſtehen. Sie iſt nicht dafür da, daß man mit ihr Wurfübungen macht, weder auf den Wagen hinauf, noch vom Wagen herunter. Auch zum blinden Herumſtochern auf dem vollbeladenen Wagen iſt ſie nicht erfunden worden, erſt recht nicht dazu, lange im Weg zu liegen und die Zinken drohend in die Luft zu rek⸗ ken.— Nicht die Gabel iſt gefährlich, ſondern der Menſch, der ſie leichtfertig handhabt. 2—— Eßbare Wiloͤfrüchte Wenn wir durch unſere Fluren und Wälder gehen, finden wir noch immer viele Wildfrüchte, die ungenutzt zugrunde gehen. Die beſte Verwertung für Beeren iſt vor allem nach den vitaminarmen Winter⸗ und Frühjahrsmonaten der Friſch⸗ genuß, da im Rohzuſtande vor allem die Vitamine voll zur Auswertung kommen. Es gibt keine beſſere körperliche Ertüch⸗ tigung, als die Kinder in der Freizeit möglichſt viel zum Bee⸗ renſammeln anzuhalten, denn gerade die für den wachſenden Organismus wichtigſten Vitamine ſind in der bekömmlichſten Form, in reichlichen Mengen und auf billigſte Weiſe durch Sammeln von eßbaren Wildfrüchten zu erhalten. Wenn den Kindern die eßbaren Beeren genau erklärt und richtig bekannt gemacht werden, ſind Schädigungen durch Ge⸗ nuß giftiger Beeren praktiſch unmöglich. Auch für den er⸗ wachſenen Menſchen gibt es keine für ſeine Geſundheit lohnen⸗ dere Beſchäftigung im Urlaub und in der a als eßbare Wildfrüchte zu ſammeln. Es iſt dadurch möglich, in den Som⸗ mer⸗ und Herbſtmonaten die bei vielen Menſchen, beſonders Stadtbewohnern, manchmal geringe Zufuhr an den verſchie⸗ denen Vitaminen und Mineralſalzen voll zu decken, wobei der Friſchgenuß beſonders wertvoll iſt. Beſonders wirkungsvoll ſind e für Schwangere, Kinder, Kranke und Ge⸗ neſende. Bei richtiger Zubereitung und Verwertung des über den Friſchgenuß hinausgehenden Sammelgutes für die vita⸗ minarmen Frühjahrs⸗ und Wintermonate kann man den Man⸗ gel an Vitaminen der üblichen Winternahrung weitgehend ausgleichen. Die körperliche Tätigkeit beim Sammeln iſt eine ausgezeichnete Ausgleichsübung gegenüber der täglichen Be⸗ rufsarbeit, und der Aufenthalt in Luft und Sonne wirkt in vieler Hinſicht geſundheitsfördernd. Wanderungen in Wald und Flur und Naturbeobachtung wirken ſich auch ſeeliſch er⸗ friſchend aus und fördern Natur⸗ und Heimatliebe. Deshalb: Eltern, geht mit euren Kindern in der Freizeit und im Urlaub möglichſt viel in Wald und Flur und zeigt den Kindern die eßbaren Waldfrüchte. Lehrt ſie, wie ſie ſich ver⸗ halten und benehmen müſſen, um dabei niemand zu ſtören und Kulturen und fremden Beſitz zu ſchonen und die Heil⸗ und Nährkräfte in Wald und Flur zu nützen. Für Schwerhörige nur Siemens Phonophore. MWeltausendfach bewährt. 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Als eine der alten Landmarken ſteht das wuch⸗ tige Bauwerk des Breiſacher Münſters am deutſchen Strom. Seitdem man aber vom hochgelegenen Münſter⸗ platz über die Reinbrücke mit ihrem ſpärlich gewordenen Wagen⸗ und Fußgängerverkehr hinüberblickt auf franzöſiſche Zollſchuppen und Bunker, ſind viele natürliche Verbindun⸗ gen herüber und hinüber abgeriſſen. Der Kaiſerſtuhl hat die Abtrennung des Elſaß empfindlich zu ſpüren bekommen, Dazu kamen in den letzten zehn Jahren häufige Miß⸗ ernten im Weinbau. Manche einſt wohlhabende Gemeinde iſt heute verarmt.— Dieſem Rebland galt der Beſuch eini⸗ ger badiſcher Schriftleiter mit Amtswaltern des NS-⸗Volks⸗ wohlfahrt. Von der Goetheſtadt Emmendingen her gelangen wir nach Nimburg Die Bewohner, meiſt Kleinlandwirte, ſind auf zuſätzlichen Verdienſt angewieſen, die Frauen arbeiten großenteils in Zigarrenfabriken Da ſind ſie froh und dank⸗ bar, wenn ſie die Kinder auch winters über in guter Obhut wiſſen Die Gemeinde iſt eben dabei, eine Kindertagesſtätte mit Kindergarten(für 2⸗ bis 6jährige) und Kinderkrippe (für Kinder bis zu 2 Jahren) zu bauen. Das benachbarte Teningen mit ſeiner bedeutenden Aluminiuminduſtrie errichtet eine Kinderkrippe, Sexau einen Kindergarten. In Bahlingen erreichen wir den Rand des Kaiſer⸗ ſtuhls. Es iſt ein ausgeſprochener Rebort mit rund 2300 Einwohnern, in dem früher— die ſtattlichen Toreinfahrten und ſchön geſchnitztes Balkenwerk an den Häuſern bezeu⸗ gen es— bäuerlicher Wohlſtand zu Hauſe war, Mißernten haben die Gemeinde ſchwer betroffen. Im alten Schulhaus wurde behelfsmäßig die Erntekinderkrippe mit„Krabbel⸗ ſtube“ eingerichtet. Und wieviele Kinder gibt es in dieſem Dorf, wie hell ſind die Geſichter, wie ordentlich die Kleider trotz der offenſichtlichen Armut der Eltern. Was die NS mit ihren Einrichtungen für dieſe Jugend tut, iſt Raſſenpoli⸗ tik, und zwar von der praktiſchen Seite her. Am Kaiſerſtuhl entlang über Endingen gelangen wir nach einem Abſtecher in das terraſſenförmig aufſteigende haus untergebracht. In Kiechlinsbergen hat einem Ort, der hauptſächlich von Wein⸗ und Obſtbau lebt. Die dortige Kinderkrippe iſt in einem früheren großen Bauern⸗ haus untergebracht. Im Nachbarort Kiechlinsberg hat ſich die NSW bemüht, dem anſpruchsloſen Raum des Ernke⸗ kindergartens mit Pinſel und Farbe eine freundliche Note zu geben Was der Gemeinſchaftsgeiſt einer kleinen Ge⸗ meinde in wirtſchaftlicher Hinſicht vermag, ſehen wir in der Winzergenoſſenſchaft Bickenſohl. Eine vergnügte Kinderſchar treffen wir in dem Dauerkindergarten des 3500 Einwohner zählenden Ihringen der ebenſo wie der⸗ jenige in Bickenſohl durch die NSV von der Gemeinde über⸗ nommen wurde 110 Zwei⸗ bis Sechsjährige, die im Kin⸗ dergarten täglich Mittageſſen erhalten, ſind hier beiſam⸗ men; wieder fällt das ſaubere Ausſehen der Buben und Mädel auf. Man ſieht: jede Mutter möchte das ſchönſte und reinlichſte Kind ſchicken. Die Kindergärtnerinnen dürfen ſich einen guten Teil des Verdienſtes zuſchreiben, die Landfrauen lernen vom Kindergarten her ſehr viel für Ernährung, Klei⸗ dung und Krankenpflege. Vom Kaiſerſtuhl fahren wir nach dem Tuniberg hin⸗ über, einem flachen Bergrücken, der mit ſeinen Rebhängen wie ein kleiner Ableger des Kaiſerſtuhls wirkt. Vorne liegt das freundliche, ſaubere Merdingen mit 1300 Einwoh⸗ nern, meiſt Landwirten und Handwerkern. Ein wahres Schmuckkäſtchen iſt der vor zwei Jahren bezogene Ernte⸗ kindergarten. Alles in und um dieſes Haus iſt hell und freundlich. So ſoll ein Kindergarten ausſehen! Und es wäre zu wünſchen, daß die Bürgermeiſter anderer Ge⸗ meinden hier einmal hereinſchauen und das Haus ſich zum Muſter für eigene Neubauten nehmen würden. Gewiß fällt es einer Gemeinde nicht leicht, wenigſtens die Baukoſten beizuſteuern Gibt es aber eine beſſere Kapitalsanlage für die Zukunft als die Aufwendung für eine geſunde, blühende Jugend? „Der ſchwarzgelbe Feind“ Anfang Juli ſind bei der zentralen Leitung des Kar⸗ toffelkäferabwehrdienſtes in Heidelberg be⸗ reits über 1300 Meldungen von Kartoffelkäferfunden einge⸗ gangen. Die Zahl hat ſich infolge der Weſtwinde inzwiſcheg erheblich vergrößert, ſodaß der Befall durch dieſen Schädling in dieſem Jahre bereits wieder ſo ſtark iſt wie im letzten Jaht, Die Sachverſtändigen ſind der Auffaſſung, daß es ſich dieſez Jahr entſcheibet, ob wir den Kartoffelkäfer innerhalb del Bekämpfungszone Weſtdeutſchlands halten können oder ob dieſe Zone durchbrechen kann. Der Erfolg der Kartofft käferabwehr hängt davon ab, ob die Bevölkerung den Ern der Lage erkennt und auch ohne Rückſicht darauf, ob det einzelne ſelbſt Kartoffellandbeſitzer iſt, mithilft im Kampf gegen dieſen Schädling. Wir rufen alle Volksgenoſſen auf am Dienstag, 18. Juli, um 11.30 Uhr den Reichsſendet Stuttgart einzuſchalten, der in ſeinem Bauernkalender ein Hörfolge„Der ſchwarzgelbe Feind!“ ſendet. ä nsb.-Rufgabe iſt: as Volk geſund und ſtark ju machen, damit es ſeine kevensauſgabe erfüllen kann, das iſt auch deine eigene Sache! Werde nsvb.-mitglied! Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Montag, 17. Juli, Miete B 30 und 2. Sondermiete 8 15 und für die NSG„Kraft durch Freude“, Kulturge⸗ meinde Mannheim, Abt 181184, 584, 684, 264265. „Hochzeitsreiſe ohne Mann“, Luſtſpiel von Le Lenz. Anfang 20, Ende etwa 22 Uhr.. Dienstag, 18 Juli, Miete A 30 und 2. Sondermiete A 15 und für die NSG„Kraft durch Freude“, Kulturge⸗ meinde Mannheim, Abt. 356—358, 381383:„Hoch! zeitsreiſe ohne Mann“, Luſtſpiel von Leo Lenz, Anfang 20 Ende etwa 22 Uhr. Mittwoch 19. Juli, Miete M 30 und 2. Sondermiete M 15 und für die NSG„Kraft durch Freude“, Kulturge⸗ meinde e Abt. 111—113:„Hochzeits“ reiſe ohne Mann“, Luſtſpiel von Leo Lenz. Anfang 20, Ende etwa 22 Uhr. onnerstag, 20. Juli, Miete H miete H 15 und für die NSG„Kraft durch turgemeinde Mannheim, Abt. 266, 585—590, 599, 685. 30 und 2. Sonder. reude“, Kul⸗ eee 690:„Hochzeitsreiſe ohne Mann“, Luſtſpiel von b Leo 8 Anfang 20, Ende etwa 22 Uhr.— Letzte Vor⸗ ſtelluna der Spielzeit 1938/39. 85