ie. n R p Uu N * F nnen de 85 r r Nr. 166 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Mittwoch, 19. Juli 1939 Er erinnert ſich, daß es nicht„* Ladentiſch zu ſtehen; darum ſoll ſie ihren Beruf aufgeben. Solange er nichts anderes hakte, um ſatt zu werden, war Die Ernte Wer heute durch deutſches Land fährt und die wogenden Kornfelder ſieht, der weiß, daß des Himmels Segen auch in dieſem Jahre auf uns ruht: die neue Ernte iſt gut, und ſie dürfte insbeſondere im Brotkorn kaum der vorfährigen Rekordernte nachſtehen. Dabei ließ der lange Nachwinter im März berechtigte Sorgen aufkommen. Aber die ausreichende Feuchtigkeit und die kühle Witterung in den Monaten April und Mai haben den Ausgleich geſchaffen. Zwar iſt die Win⸗ tergerſte teilweiſe zu Schaden gekommen, aber dafür ſteht die Sommergerſte, die das Hauptfuttermittel iſt, umſo prächtiger Winterroggen und Winterweizen ſind durch den Winter und durch den Nachwinter ſehr gut gekommen. Beide Getreidearten bilden das Rückgrat unſerer Volksernährung. Die Ausſichten für einen guten Ertrag der Brotkornernte ſind alſo gegeben. Allerdings weiß der Bauer am beſten, daß zu einer guten Ernte ſchließlich und endlich die glück⸗ liche Bergung gehört. Es iſt ein geflügeltes Wort im deut⸗ ſchen Landvolk, daß Heu das iſt, was man unter Dach und Fach hat. Mit einigen Abwandlungen hat dieſes alte Bau⸗ ernwort auch Gültigkeit für die Körnerernte. Es hat ſchon Jahre guten Felderſtandes gegeben, und die Ernte iſt dann doch nicht ſo gut ausgefallen, weil ſchlechtes Wetter das Hereinbringen verzögerte und das Getreide durch das lange Liegen auf dem Felde auswuchs. Das ſind die großen Un⸗ wägbarkeiten, vor die die Natur den deutſchen Bauern ge⸗ ſtellt hat Immerhin kann der Menſch, wenn es nicht gar zu toll kommt, den Elementen durch entſchloſſene Tat gebieten. Es kommt oft auf Tage, ja auf Stunden an, um das Getreide trocken hereinzubringen. Ein verſäumter Tag kann ſich zum großen Nachteil auswirken, wenn dann am näch⸗ ſten Morgen der Himmel voller Wolken hängt und wochen⸗ lange Regenſchauer das Trocknen der Garben verhindern. Darum iſt die Bereitſtellung ausreichender Ar⸗ beitskräfte für eine Bergung— und unter Umſtänden für eine recht raſche Bergung— von größter Wich⸗ tigkeit Niemand hat das zutreffender erkannt als die Leiter unſerer Agrarpolitik und die Führer der Gliederungen der NSDAP In anerkennenswerker Vereitſchaft, und zwar in kluger vorausſchauender Planung, hat man in den Glie⸗ derungen der Partei wie auch in der Beamtenſchaft zur Erntehilfe aufgerufen: Studenten und Frauen, Hitler⸗ Jugend und Beamkenſchaft haben längſt ihre Vorbereitun⸗ gen getroffen, die freiwilligen Arbeikerbataillone für die Erntehilfe ſtehen bereit, und ſie können je nach den Erfor⸗ derniſſen eingeſetzt werden. Das iſt ein großer Vorteil, und er iſt nicht nur materiell, ſondern auch moraliſch in ſeinem Werte zu veranſchlagen Der Führer hat niemals umſonſt an ſein Volk appelliert, und niemals noch haben die deut⸗ ſchen Männer, Frauen und Jünglinge den Führer in einer wichtigen nationalen Gemeinſchaftsangelegenheit im Stiche gelaſſen. Aber auch der amtliche Arbeitseinſatz hat diesmal vorzüglich geklappt Das will etwas heißen an⸗ geſichts der Nachfrage nach Arbeitskräften! Handel, Ge⸗ werbe und Induſtrie ſind aufs höchſte angeſpannt. Immer zlelbewußtere Planung verſucht hier den gerechten Aus⸗ gleich, wobe ſelbſtverſtändlich iſt. daß die lebenswichtigen Die Ausſprache kommt am nächſten Abend. Peter fängt damit an.„Du weißt wohl noch, was ich dir vor ein paar Wochen geſagt habe? Damals haſt du dit Bedenkzeit ausgebeten. Ich denke, du haſt jetzt lange genug Zeit gehabt, um dir über deine Antwort klar zu werden. Und nun möchte ich, daß du dich entſcheideſt. Haſt du mich geheiratet, um Frau zu ſein oder um eine Ehe zu führen?“ „Liegt es an mir, wenn es keine Ehe iſt? Wir hocken in einem möblierten Zimmer, ich bin den ganzen Tag nicht zu Hauſe, wir ſehen und ſprechen uns kaum... Kein e wenn man dieſen Zuſtand keine Ehe nennen ann!“ „Sehr richtig! Und darum habe ich mich bemüht, einen anderen Zuſtand herbeizuführen. Ich will arbeiten, und ich kann arbeiten. Aber ich will wiſſen, wofür. Nicht, um mal einen neuen Anzug oder ein neues Kleid zu kaufen. Nicht, um ſich mal einen vergnügten Abend zu machen und hundert Mark um die Ohren zu hauen. Ich möchte ein Heim haben! Ich muß eine Frau haben, die nur für mich da iſt, ganz und gar für mich, die kein anderes Intereſſe hat als mein Wohlbehagen, die glücklich iſt, wenn ſie ihren Haushalt in Ordnung halten kann, und am glück⸗ lichſten, wenn ſie ein Kind haben darf... Ja, das möchte ich— und das muß ich haben!“ 1a„Alſo mit anderen Worten: Du willſt dich ſcheiden aſſen?“ Er fährt auf, aber beherrſcht ſich gleich wieder und ſagt ſehr ruhig:„Ich möchte bemerken, daß du dieſes Wort ausgeſprochen haſt und nicht ich. Ich habe nur davon ge⸗ ſprochen, daß ich eine Frau für mich haben muß. Du ſcheinſt als ſelbſtverſtändlich anzunehmen, daß das eine andere Frau ſein müßte und daß du dafür nicht geeignet wärſt? Na, dann ſcheint das ja die Antwort zu ſein, auf die ich ſeit Wochen warte. Alſo: Ich ſchlage dir vor, daß du deine Stellung aufgibſt, daß du das hundertmal be⸗ quemere Leben einer Hausfrau führſt, daß du auf eine andere Weiſe für mich ſorgſt als die bisherige— die ich natürlich ſehr dankbar anerkenne, aber unter der ich immer gelitten habe—, und deine Antwort darauf iſt: Wir können uns ſcheiden laſſen! Schön! Ich nehme zur Kennt⸗ nis!“ Mara ſtarrt ſchweigend aus dem Fenſter. Sein Ton reizt ſie zu ſehr, als daß ſie einlenken könnte. Er ſoll nicht drängen; er ſoll ihr Zeit laſſen. Vielleicht hat ſie in ein paar Jahren ihren Beruf ſo ſatt, daß ſie ihn gern aufgibt? Ach, das iſt es auch gar nicht! Eigentlich hat ſie ihn jetzt ſchon ſatt. Es iſt etwas ganz anderes: Sie hat Angſt. Sie ſteht auf einem engen, aber ſicheren Platz— und den ſoll ſie verlaſſen, um in einen ungewiſſen Abgrund zu ſpringen. Da ſteht dieſer große Junge und redet ihr zu: „Spring nur— ich fange dich auf! Ich habe die Kraft, dich zu halten!“ Aber ſie hat kein Vertrauen, das iſt es. Vielleicht hat er nicht die Kraft, vielleicht hat er auch gar nicht den Willen; vielleicht ſucht er einen Vorwand, um ſich von ihr zu trennen. Wer weiß, was alles ſich hinter ihrem Rücken abgeſpielt hat? Dieſer Veda⸗Onkel hat ihn wieder in nähere Beziehungen zu ſeiner Familie gebracht. ſtandesgemäß⸗“ iſt, hinterm Monat Rüſtungs⸗ und Baubetriebe bevorzugt behandelt werden. In dieſer kurzen Zuſammenfaſſung klingt das alles als ſelbſt⸗ verſtändlich, aber bei näherer Hinſicht wird die Frage des Arbeitseinſatzes in den lebenswichtigen Betrieben ein viel⸗ geſtaltiges Problem mit einer Fülle von Grenz⸗ und Zwei⸗ felsfragen. Man denke nur an den Bergbau, der heute für alle Zwecke der Herſtellung induſtrieller Rohſtoffe wie namentlich auch für die notwendige Kohleverflüfſigung von ganz beſonderer Bedeutung iſt. Aehnlich liegt es bei gewiſſen Exportinduſtrien, die auf den erſten Blick weniger lebens⸗ wichtig erſcheinen, aber durch die Tatſache, daß ſie Deviſen hereinbringen, mit denen wir wiederum wichtige Rohſtoffe kaufen können, von ganz beſonderer Bedeutung ſein können. Trotz dieſer Vielfalt und Problemfülle in der Bereitſtellung des induſtriellen Arbeitseinſatzes iſt es gelungen, der Land⸗ wirtſchaft die erforderlichen Arbeitskräfte zuzuführen. Es iſt notwendig, daß unſer deutſches Volk weiß, wie wichtig die Frage einer glücklichen Bergung der Ernte iſt. Eltern und Erzieher können in dieſer Hinſicht nie genug an Aufklärung leiſten. Schließlich muß jedem kleinen Pflichtjahrmädchen die Bedeutung ihrer Arbeit für das Ganze klar gemacht werden. Schließlich dürfen wir ja nicht vergeſſen, daß dadurch, daß das Elendsgeſpenſt der Arbeitsloſigkeit aus den deuk⸗ ſchen Grenzen gebannt worden iſt und daß man die deutſche Wirtſchaft auf die höchſte Tourenzahl gebracht hat, der Ex⸗ nährungsbedarf ganz erheblich geſtiegen iſt. Es gibt heute kein Nahrungsmittel, ob es ſich um Fleiſch oder Fett, Butter oder Mehl, Zucker oder Obſt, Gemüſe oder Eier handelt, deſſen Verbrauch nicht erheblich geſtiegen wäre Das ſoll man ſich namentlich bei allen vorkommenden Verſorgungsſchwierigkeiten einmal klarmachen Welche Ver⸗ ſorgungsmängel ſich auch immer gezeigt haben, ſie wurden in Kürze überwunden und niemand kann leuanen, daß die Verſorgung mit allen notwendigen Lebensmitteln im ge⸗ ſamten Großdeutſchen Reiche abſolut ſichergeſtellt iſt. Das will viel heißen angeſichts der Tatſache, daß auch die Oſt⸗ mark und der Sudetengau landwirtſchaftlich keine Ueber⸗ ſchußgebiete darſtellen. Man greife nur einen Artikel her⸗ gus, um den deutſchen. Mehrverbrauch klarzuſtellen. Im uni hob ſich der Zuckerverbrauch allein im Altreich auf 2 Millionen Doppelzentner. Im Vorfahre be⸗ trug der Verbrauch noch 1,5 Millionen Doppelzentner. Er iſt alſo um ein Drittel in einem Monat geſtiegen, wo noch nicht einmal durch das Einkochen der reichen Obſternte ein beſonderer Bedarf vorlag. In Großdeutſchland wurden im Juni im ganzen 2,188 Millionen Doppelzentner Zucker ver⸗ braucht. Trotz dieſes wachſenden Verbrauchs verfügen wir aber über genügende Vorräte, ſodaß hier Verſorgungsmän⸗ gel überhaupt ausgeſchloſſen ſind. Gerade bei der Einbrin⸗ gung der diesjährigen Obſt⸗ und Beerenernte iſt auch die gemeinſchaftliche Hilfe des deutſchen Volkes ganz beſonders notwendig. Wenn das Wetter günſtig bleibt, ſo werden wir in Obſt und Beeren eine ſehr gute Ernte haben. Für die Volksernährung, insbeſondere auch für unſere Kin⸗ der, iſt dieſer Segen garnicht hoch genug zu veranſchlagen. Frauen und Mädchen müſſen hier nicht nur dafür ſorgen, daß nichts auf Bäumen und Sträuchern hängen bleibt, ſon⸗ dern daß auch die ganze Ernte durch gute Konſervierung der Volksernährung voll zugute kommts der Beruf gut genug. Wahrſcheinlich hat er jetzt Gelegen⸗ heit, in die- Firma einzuheiraten— ſie haben da wohl irgend ſo eine verunglückte Tochter, die ſie gern an den Mann bringen wollen—, und darum treibt er ſie auf ſehr geſchickte Weiſe dahin, das Wort„Scheidung“ auszu⸗ ſprechen. Sie ſchluckt ein paarmal ſchwer und nagt an den Trockenen Lippen.„Ich weiß ſehr gut, daß ich dich zu dieſer Heirat— gedrängt, will ich nicht ſagen, aber veranlaßt habe. Ich habe dir damals auch verſprochen, dir niemals Schwierigkeiten zu machen, wenn du— na ja, wenn du genug haſt. Es war ſo eine Art Kameradſchaftsehe, ſtan⸗ desamtlich eingetragen. Nun biſt du— für dich teilweiſe, für mich ganz unerwartet— zu einer Stellung gekommen und denkſt an Heim und Familie und Kinder. Du haſt den Dingen gegenüber einen ganz veränderten Standpunkt. Ich nicht. Aber da du findeſt, daß es ſo nicht weitergehe, müſſen wir's eben ändern. Alſo trennen wir uns! Wie wir's ja eigentlich vorher verabredet haben.“ „So—? Na— wenn das deine aufrichtige Meinung iſt? Aber, bitte, bilde dir nicht ein, daß ich eine Betrugs⸗ komödie ſpiele! Dazu geb ich mich nicht her. Und du wirſt auch keine Luſt haben, die Schuld auf dich zu nehmen?“ „Ach, das iſt mir ganz egal!“ ſagt Mara tonlos. „Alſo werde ich ausziehen— dann biſt du mich vor allen Dingen erſt mal los. Und dann kannſt du die Klage einreichen wegen böswilligen Verlaſſens. Das heißt: erſt mußt du auf Wiederherſtellung der ehelichen Gemeinſchaft klagen. Das dauert, glaube ich, ein Jahr. Aber, wie ich dich kenne, wird es dir ja nicht ſo eilen, wieder zu hei⸗ aten „Wenn es dir nicht eilt?“ ſagt Mara kühl und höflich. „Nein, durchaus nicht... Ach, Muſchi, ſiehſt du denn nicht ein, daß das alles Unſinn iſt? Du gehſt morgen ins Geſchäft und kündigſt deiner ollen Bollmann— ach nein: Tellmann—, und dann gehen wir und ſuchen uns eine nette kleine Wohnung... Und— nein, nein, ſag nichts! — morgen abend, wenn du kommſt, frage ich: Haſt du ge⸗ kündigt? Und dann werde ich ja hören, was du mir dar⸗ auf ſagſt!“ Mara kämpfte die Nacht und den Tag mit ihren Ge⸗ danken. In der Mittagspauſe war ſie ſo weit, daß ſie ſich aufraffte, zu Frau Tellmann ins Kontor zu gehen. Wahrſcheinlich waren alle ihre Mutmaßungen un⸗ ſinnig? Peter liebte ſie, er wollte für ſie ſorgen, ſie würden ſehr glücklich miteinander ſein. Und ſie würde Frau Tell⸗ mann nicht in Verlegenheit bringen; Arbeitskräfte gab es ja genug, auch tüchtige und zuverläſſige. Aber Frau Tellmann war nicht da. Alſo dann morgen 5 Am Abend empfing Peter ſie mit der Frage:„Haſt du gekündigt?“ Sein ſtrenger Ton mißfiel ihr.„Nein!“ ſagte ſte ärger⸗ lich.„Ich hatte zwar die Abſicht, aber——“ Er ließ ſie nicht einmal ausreden.„Schön! Ich werde dich morgen wieder fragen. Und übermorgen noch einmal. Wenn du mir dreimal„Nein“ antworteſt, dann weiß ich, was ich davon zu halten habe, und ich werde die Konſequenzen ziehen.“ Was für eine alberne Drohung! Dreimal wollte er fragen— wie im Märchen? Das war wieder ſo echt 1 55 „So geht es nämlich zu bei uns in Turkeſtan: Wenn man FTalor' ſagt, iſt man ſchon geſchieden „Peter, was iſt das nun wieder für ein Blödſinn?“ „Das iſt gar kein Blödſinn! Du mußt mal meinen Von beſonderer Wichtigkeit wird dann ſpäter die Ein⸗ bringung der Hackfruchternte ſein. Auch hier iſt der Felderſtand günſtig, wenn man auch vielleicht nicht damit rechnen darf, daß die vorjährige Kartoffelernte wieder er⸗ reicht werden wird. Immerhin wird es auch diesmal eine gute Ernte geben. Stadt und Land Hand in Hand werden dafür zu ſorgen haben, daß ſie reſtlos hereingebracht und gut gelagert wird. Jeder freiwillige Erntehelfer muß davon durchdrungen ſein, daß, wer die Nahrungsfreiheit ſichern hilft, auch der deutſchen Wehrfreiheit einen Dienſt leiſtet. Sieben allgemeine Beflaggungstage Nachdem der Gedenktag für die Gefallenen der Bewe⸗ gung, der 9. November, zum ſtaatlichen Feiertag erklärt wor⸗ den iſt, war auch eine Aenderung des Reichsflaggengeſetzes notwendig. Auch dieſer Tag gehört jetzt zu den allgemeinen Beflaggungstagen. Nach der Verordnung des Reichsinnen⸗ miniſters gibt es jetzt ſieben regelmäßige allgemeine Beflag⸗ gungstage, nämlich den Reichsgründungstag(18. Januar,, den Tag der nationalen Erhebung(30. Januar), den Hel⸗ dengedenktag(16. März oder der vorangehende Sonntag), den Geburtstag des Führers(20. April), den nationalen Feiertag des deutſchen Volkes(1. Mai), den Erntedanktag lerſter Sonntag nach Michaelis) und den Gedenktag für die Gefollenen der Bewegung(9. November). Die Tabakfachſchule der Dag Nes. Die Ta achſchule der Deutſchen Arbeitsfront im Berufserziehung k Karlsruhe eröffnete dieſer Tage ihren dritten Meiſterlehrgang, an dem ſich 13 Gefolgſchafts⸗ mitglieder der tabakverarbeitenden Induſtrien aus den Gauen Baden, Weſtfalen und Thüringen beteiligen. Dieſe Tabak⸗ fachſchule der DAF. in Karlsruhe iſt die erſte und einzige ihrer Art in Großdeutſchland; ſie wurde 1936 ins Leben ge⸗ rufen und hat ſeitdem ſo außergewöhnlich günſtige Reſultate erzielt, daß ihr hoher Wert nicht nur innerhalb Deutſchlands, ſondern auch im Ausland anerkannt wird. Beweis hierfür iſt die Tatſache, daß ſich zu verſchiedenen Lehrgängen auch Aus⸗ länder als Teilnehmer einfanden, 3. B. aus Holland, Däne⸗ mark, Iran und der Schweiz.— Im Vorjahr wurde ein Sonderlehrgang durchgeführt für 15 Zigarrenarbeiterinnen der früheren öſterreichiſchen Tabakmanufaktur, die in Karls⸗ ruhe auf die Arbeitsmethoden im Altreich umgeſchult wurden. Badiſche Volksgruppe auf der 5. Kd. ⸗Reichstagung. NSG. Die an der 5. Reichstagung der NSG.„Kraft durch Freude“ in Hamburg teilnehmende Gruppe des Gaues Baden iſt am Dienstag abgereiſt. Wie im letzten Jahre, ſind es diesmal wieder zwölf Paare und einige Peit⸗ ſchenknaller, die den Gau Baden auf der großen Gemein⸗ ſchaftsfeier der deutſchen und ausländiſchen Volksgruppen in der Hanſeatenhalle, die am Samstag unter dem Motto „Volk ſpielt fürs Volk“ ſtattfindet, vertreten. Pg. Rummler von der Gauwaltung der DAF. hatte an einem der letzten Wochenende die Paare zu einem Vorbereitungslager in St. Peter im Schwarzwald zuſammengerufen und mit ihnen die aus vier Tänzen beſtehende Schwarzwälder Tanzfolge, dis Gruppe diesmal tanzen wird. durchgeprobt. die die Onkel Otto fragen. Der hat dreißig Jahre ſeines Lebens da zugebracht, und ſein drittes Wort iſt: Bei uns in Tur⸗ keſtan—! Wenn einen dann die Reue packt, kann man ebenſo ſchnell wieder zuſammengehen; aber öfter als drei⸗ mal darf man ſich dieſen Scherz nicht erlauben... Ach, das iſt überhaupt ein komiſcher alter Kauz!“ Und er er⸗ zählte von Onkel Otto, und damit waren ſie wieder von dem peinlichen Thema abgekommen. Frau Tellmann war verreiſt. Mara hätte natürlich auch mit Fräulein Boſch ſprechen können; aber es eilte ja gar nicht ſo. Ihr eilte es nicht. Und ſie war geradezu neu⸗ gierig, was Peter mit ſeinen„Konſequenzen“ meinte. Sie ſagte am zweiten Tage wieder:„Nein!“ Und am dritten auch. Am vierten freute ſie ſich mit ewas Bosheit darauf, ihn zu necken:„Na, mein Liebling, und deine Konſequen⸗ zen? Ich bin ſchon ſo neugierig!“ Er hatte immer ſo große Worte, und im Grunde ſteckte nicht viel dahinter. Man mußte ihn nicht gar zu ernſt nehmen.. Als ſie nach Hauſe kam, war er nicht da. Alſo waren wohl ſeine„Konſequenzen“, daß er ſich angewöhnte, ohne ſie bummeln zu gehen? Auch gut! Nur mußten ſie dann wieder getrennte Zimmer haben; ſie hatte keine Luſt, ſich den wohlverdienten Schlaf kürzen zu laſſen. Plötzlich überfiel ſie ein Gedanke; es war wie ein dumpfer Schlag gegen ihr Herz... Sie riß den Schrank auf. Wahrhaftig: Seine Anzüge waren fort! Wäſche, Schuhe— alles fort! Einen Augenblick klammerte ſie ſich an der Schrank⸗ tür feſt, weil ihr ſchwindlig wurde. Was war das nun wieder für eine Verrücktheit? Im erſten Augenblick war ſie mehr zornig als unglücklich. Sie ſah ſich im Zimmer um... Seine Bücher, ſeine Bilder waren noch da. Nur die eine Hälfte des Waſchtiſches ſah ſo merkwürdig leer und verwaiſt aus.. Auf dem Schreibtiſch lag ein weißer Umſchlag. Alſo doch eine Erklärung— ein Abſchieds⸗ brief oder ſo etwas Aehnliches? Ihre Mundwinkel zuckten verächtlich, als ſie die Hülle aufriß. Es lag nur ein Zettel mit wenigen Worten darin. „Die Adreſſe des Anwalts“— und es folgten Name, Straße und Telephonnummer... Sie zerdrückte das Blatt in der Fauſt und warf es in den Papierkorb. Alſo doch! dachte ſie immer wieder, und ihre Lippen murmelten es tonlos:„Alſo doch! Alſo doch! Alſo doch!“ Nach einer Weile raffte ſie ſich auf und ging in die Küche. Frau Boßhardt würde ja wohl gut unterrichtet 50 e dachte ſie bitter, da konnte ſie ſich ja Beſcheid ollen „Aber warum haben Sie mich denn nicht einge⸗ weiht?“ ſagte Frau Boßhardt mit ſanftem Vorwurf. „Mir hätten Sie ruhig etwas vorher ſagen können— ich hätt' doch den Mund gehalten.“ 5 „Eingeweiht?“ fragte Mara verſtändnislos.„Worin eingeweiht? Ich weiß wirklich nicht, was Sie meinen.“ „Na, tun Sie man nicht ſo!“ Frau Boßhardt drohte neckiſch mit dem Finger.„Herr Reinhold ſucht doch eine Wohnung... Ich kann's ja auch verſtehen, wo er jetzt ſo eine gute Stellung hat; ſo leid es uns tut, daß er uns verläßt. Aber Sie wollen wohl nun endlich auch Ihr eigenes Heim haben und vor allen Dingen Ihre eigene Küche. Die- braucht man ja auch, wenn man viel kleine Wäſche zu waſchen hat..“.. Mara ſtarrte ſie einen Augenblick an, ohne zu be⸗ greifen.„Ach ſo?“ Sie bekam es fertig, hell und klingend aufzulachen.„Nein, Frau Boßhardt, ſo iſt es nicht, wie laſſen!“. . Sie denken! Ganz im Gegenteil! Wir cheiden . Neue Vorſtöße in die Stratoſphäre Als 25 Meter Flughöhe noch einen„Weltrekord“ bedeuteten Durch das Meteorologiſche Inſtitut in Kopenhagen werden gegenwärtig auf der Inſelgruppe der Färber zwiſchen Norwegen und Island Stratoſphärenunter⸗ ſuchungen vorgenommen. Der erſte von den däniſchen Gelehrten aufgelaſſene Regiſtrierballon hat bereits eine Höhe von 22 Kilometern erreicht. Es war ein weiter Weg von den erſten Flugrekorden des vergangenen Jahrhunderts bis zu den heutigen, ſich immer wiederholenden Angriffen auf die Stratoſphäre. Wohl der erſte„Höhenrekord“ der Welt wurde bereits am 16. September 1804 durch die Franzoſen Gay und Luſſac erzielt. Die beiden Luftſchiffer erreichten damals immer⸗ hin ſchon eine Höhe von 7016 Metern im Freiballon. Bis zum Jahre 1875 ſteigerten andere Franzoſen und Englän⸗ der dieſe Höhe bis zu 8600 Metern. Einen Markſtein in der Geſchichte der Luftfahrt bedeutete die Erreichung einer Höhe von 9115 Metern am 4. Dezember 1894 durch die beiden Deutſchen Profeſſor Berſon und Süring. An 31. Juli 1901 verbeſſerten dieſe Luftſchiffer ihre Leiſtung auf 10800 Meter. Jahrzehntelang blieb dieſer Rekord des Ballons„Preußen“ ungebrochen. 5 Allmählich trat nun auch das Flugzeug im Wett⸗ bewerb um den Höhenweltrekord auf den Plan. Den An⸗ fang machten die Amerikaner Wright und Wilbur, die am 15. November 1908 mit ihrer Maſchine einen„Höhen⸗ rekord“ von ganzen— 25 Metern erzielten. Schon zwei Jahre ſpäter vermochte der Franzoſe Lepagneux im Flug⸗ zeug 3160 Meter Höhe zu erreichen. Seitdem ging es auch auf dieſem Gebiet mit Rieſenſchritten vorwärts. Nicht weniger als 12 442 Meter erreichte bereits im Jahre 1926 der Franzoſe Callizo. Doch iſt dieſe Ziffer inzwiſchen längſt übertrumpft und durch deutſche, italieniſche und franzöſiſche Flieger Jahr für Jahr immer höher geſchraubt worden. Neuerdings ſcheint jedoch im Wettbewerb um die Stratoſphäre der Freiballon wieder mehr in den Vorder⸗ grund zu treten. Bereits im Jahre 1931 erreichte Pro⸗ feſſor Piccard im Stratoſphärenballon 15781 und im dar⸗ auffolgenden Jahr 16 201 Meter amtlich anerkannte Höhe. Die Amerikaner Settle und Fordney meldeten 1933 17 900 Meter. Schließlich erreichten noch Ballonflieger 19000 und 22 000 Meter Flughöhe. Dieſes Ergebnis iſt jedoch in den Kreiſen der Wiſſenſchaft vielfach angezweifelt worden. Im November 1935 iſt dann den amerikaniſchen Hauptleuten Stevens und Anderſon in ihrem rieſigen Freiballon„Explorer“ bei verſiegelten Meßapparaten die Erreichung von 22 570 Metern, die größte Höhe, in die bis dahin ein Menſch gelangt iſt, gelungen. Die erſten beachtenswerten Verſuche, mit dem Motorflugzeug Ge⸗ ſchwindigkeitsrekorde in der Stratoſphäre zu erzielen, wurden hingegen von dem vor einigen Jahren tödlich ver⸗ unglückten amerikaniſchen Flieger Wiley Poſt unter⸗ nommen. So rühmlich dieſe Leiſtungen wagemutiger Piloten ſind, werden ſie doch von den Höhenrekorden unbemannter kleiner Freiballons, die zu wiſſenſchaftlichen Forſchungs⸗ zwecken in die Stratoſphäre entſandt wurden, weit über⸗ troffen. Schon im Jahre 1901 hat ein ſolcher mit Meß⸗ inſtrumenten verſehener Sondierballon in Brüſſel die für die damalige Zeit ungeheure Höhe von 25 800 Metern er⸗ reicht. Und am 7. Dezember 1912 brachte es ein ſolcher Ballon gar auf 35 000 Meter. Die Gelehrten des Meteo⸗ rologiſchen Inſtituts in Kopenhagen werden ſich alſo ſehr anſtrengen müſſen, wenn ſie mit ihren mit Rundfunk aus⸗ geſtatteten Verſuchsballonen auf den Färöbern den Höhen⸗ weltrekord auf dieſem Gebiet auch nur annähernd erreichen oder gar überbieten wollen. Wie ſieht es nun eigentlich in der Stratoſphäre aus und welchen praktiſchen Zwecken dienen die Verſuche, die zur Eroberung höchſter Luftſchichten immer wieder unter⸗ nommen werden? Den Paſſagieren der zukünftigen Stratoſphärenflugzeuge wird ſich dort oben ein märchen⸗ haftes Naturſchauſpiel bieten. Tag und Nacht ſcheint näm⸗ lich in der Stratoſphäre die Sonne; Wolken ſind über⸗ haupt keine vorhanden, und der Himmel iſt von einem tiefen, unwirklichen Blau. Dazu ſind, auch am Tage, die Sterne mit bloßem Auge ſichtbar. Weniger erfreulich, wenn auch für die Paſſagiere in den gut geheizten Ka⸗ binen nicht fühlbar, iſt die auch von den Regiſtrierballons auf den Färöern feſtgeſtellte Kälte von über fünfzig Grad, die ſchon in 10000 Metern Höhe herrſcht, darüber hinaus aber wieder abnimmt. Doch was tut das, wenn man zum Frühſtück noch in Berlin, zum Mittageſſen ſchon in New Pork und zum Tee vielleicht gar in der Südſee ſein kann, Zeit und Raum leere Begriffe geworden ſind und die Erde zu lächerlicher Kleinheit zuſammengeſchrumpft iſt! In etwa fünfzehn Kilometer Höhe beträgt nämlich die Luftdichte nur mehr etwa ein Zehntel derjenigen in Bodennähe und ermöglicht demgemäß— vorläufig aller⸗ dings nur theoretiſch— ein Vielfaches der„irdiſchen“ Fluggeſchwindigkeit. Wenn erſt die für die Stratoſphäre geeigneten Motoren erfunden ſind und ſerienmäßig her⸗ geſtellt werden können, wird der Einrichtung regelmäßiger Flugverbindungen in dieſen unermeßlichen Höhen— ſo hofft man wenigſtens— nichts mehr im Wege ſtehen. Die Entſendung von Regiſtrierballons in höchſte Luftſchichten iſt alſo durchaus keine wiſſenſchaftliche Spielerei, ſondern fördert ebenſo das Flugweſen wie im Zuſammenhang da⸗ mit die Meteorologie, Phyſik und andere Naturwiſſen⸗ ſchaften. * Die Weberei im alten Aegypten Leinewand war der Stoff für die Feſtkleider. Thomas Midgley hat während ſeiner langjährigen Forſchungen in Aegypten zwei Entdeckungen gemacht, die für die Geſchichte der Wollinduſtrie von einiger Bedeutung waren. Einmal handelt es ſich um eine Strähne ge⸗ färbten Baumwollgarns, die aus der Zeit zwiſchen 200 bis 300 vor unſerer Zeitrechnung ſtammt und die wahr⸗ ſcheinlich das älteſte vorhandene Muſter eines Baumwoll⸗ geſpinſtes ſein dürfte. Der zweite Fund iſt eine Probe eines bedruckten Leinenſtückes, das um das Jahr 800 vor der Zeitenwende angefertigt ſein könnte und als Vorläu⸗ fer der Kattundruckerei gelten darf. Beide Funde ſind in Aegypten gemacht worden. Die bemerkenswerteſte Entdeckung war die der Garn⸗ ſträhne. Man weiß, daß die Aegypter Baumwolle bau⸗ ten und benutzten, wie dies auch in Indien ſeit früheſter Zeit üblich war. Gleichwohl ſind unter den unzähligen Mengen von Textilfabrikaten, die in ägyptiſchen Grä⸗ bern zutage gefördert wurden, die meiſten aus Leinwand, dem bevorzugten Stoff für Feſtkleider. Wollſachen wur⸗ den nur in geringer Zahl gefunden, während Baumwoll⸗ gewänder ſelbſt in der Spätzeit der Römerherrſchaft in ägyptiſchen Gräbern nicht angetroffen wurden. Die erwähnten Funde wurden nicht in den Gräbern, ſondern auf dem Gelände der griechiſch-römiſchen Stadt Karanis in der ägyptiſchen Provinz Fayum gemacht, wo die Univerſität Michigan Ausgrabungen vornahm. Es iſt dies ein Gebiet, das die Niederſchläge verſchiedener Ziviliſationen aufweiſt. Die ausgegrabenen Ausſchnitte ſtammten aus der griechiſchen Periode zwiſchen den Jah⸗ ren 200 und 300. Dort wurden viele tauſend Muſter von Textilgeweben ans Licht gefördert, geprüft und klaſſi⸗ ſiziert. Vorwiegend iſt es Wolle, Flachs oder Ziegen⸗ gar, das das Rohmaterial der Gewebe lieferte. Die Funde zeigten, daß die Feſtgewänder aus feinem Leinen, die Alltagskleider des Volkes hauptſächlich aus Wolle oder Baumwolle angefertigt wurden. Die Baumwollſträhne war vorzüglich geſponnen und tarmoiſinrot gefärbt. Die mikroſkopiſche Unterſuchung der Faſern ließ darauf ſchließen, daß das Garn aus wild⸗ wachſender Rohbaumwolle geſponnen oder das zum min⸗ deſten bei der Ernte nicht die erforderliche Sorgfalt an⸗ gewandt wurde. Die meiſten Faſern ſahen wie unreife Baumwolle aus, andere wieder wie ſolide Zelluloſe, was beweiſt, daß man die Pflanze zur Ueberreife auswachſen ließ. Darin gleicht ſie genau den Muſtern der unver⸗ edelten Baumwolle Indiens und jener Art, die man bei den Funden von Baumwollgeweben aus der Früh⸗ zeit Perus im 14. und 15. Jahrhundert feſtgeſtellt hat. Es kann natürlich ſein, daß das gefundene Garn nach Aegypten aus Indien eingeführt wurde, wo die Kunſt, Baumwolle zu ſpinnen und zu verweben, viel älter iſt. Indeſſen dürfen wir uns auf die Autorität des älteren Plinius ſtützen, der im Jahre 79 ſtarb und in ſeinen Schriften bezeugt, daß in Unterägypten der Baumwoll⸗ bau damals ſchon in hoher Blüte ſtand. Das Stück bedruckter Leinwand wurde bei Oxyrhyn⸗ phus gefunden, das durch ſeine reichen Vorräte an Papy⸗ kus bekannt geworden iſt. Er durfte nicht mit ihm schimpfen Wenn heute ein Araber mit fortſchrittlichem Geiſt ſeinen Sohn zu einem gelehrten Mann machen will, dann ſendet er ihn auf die moderne Hochſchule nach Alexandria oder nach Kairo— oder noch beſſer nach Europa. Aber viele haben den Zug nach dem Weſten nicht in ſich auf⸗ genommen und beſtehen darauf, daß der junge Mann ſich ſein Wiſſen ſo aneignet, wie er, der Vater das einſt auch tat, ſofern es geſchah— oder getan haben würde, wenn man ihm die Wahl gelaſſen hätte. Er ſchickt den Spröß⸗ ling zu einem Mwallimu, zu einem Lehrer, der den Kin⸗ dern freilich außer den Anfangsgründen der Schreibkunſt nichts anderes beibringt als den Koran bis zu einem beſtimmten Vers. Wer ihn ganz kennt, iſt nicht nur ein großer Mann, ſondern braucht ſich auch um ſein Seelen⸗ heil keine Sorgen mehr zu machen. Kurz und gut— ein Mann kam alſo mit ſeinem Sohn zu einem ſolchen Lehrer. Der Lehrer ſah den Jungen mit Kennerblick an und zwei⸗ felte daran, ob er ihm den Koran wirklich beibringen könne. Ob er mit dem Knaben kräftig ſchimpfen dürfe— vielleicht auch im Falle großer Faulheit und Unaufmerk⸗ ſamkeit eine Züchtigung verabreichen könne? Der Vater verneinte. Sein Sohn ſolle nicht geſcholten und nicht geſchlagen werden. Aber er habe da einen kleinen Neger⸗ inaben mitgebracht, den Leibdiener des Jungen. Wenn geſchimpft und geſchlagen werden müſſe— dann bitte in dieſer Richtung. Der Lehrer zuckte die Schultern und begann mit ſeiner Arbeit. Nach Ablauf der für einen normalen Araberverſtand berechneten Lernzeit— konnte der kleine Neger den Koran aufſagen wie der Wirbelwind, während der Sohn des Arabers dumm und ſtumm da⸗ ſtand und nichts gelernt hatte. Deutſcher Sieg im Län⸗ derkampf gegen Italien. Der zweitägige Leicht⸗ athletik⸗Länderkampf Deutſchland Italien in Mailand brachte der deutſchen Mannſchaft den Sieg mit 110,5 zu 67,5 Punkten. Der mit Spannung erwartete Kampf Harbig—Lanzi im 800 ⸗Meter⸗Lauf wurde von dem Dres⸗ dener in 1:46,6 Minu⸗ ten gewonnen. Unſer Bild: Harbig wird von dem Italiener Lanzi zu ſeinem phantaſtiſchen Weltrekord beglück⸗ wünſcht. Links der Ber⸗ liner Brandſcheit, der als Dritter eine beacht⸗ liche Zeit erzielte, Schirner(. Nur nicht Peſſimiſt werden! Man iſt noch jung zwiſchen 40 und 501 Wenn eine Frau in den mittleren Jahren ſich plötzlich darüber klar wird, daß ein gewiſſer Wechſel mit ihr vor⸗ geht, und daß die Züge älter und müder werden, dann ſtellt ſich natürlich ſehr raſch bei ihr die Vorſtellung ein, das Leben ſei für ſie zu Ende. Sie glaubt, ſie könne nicht mehr weiter. Das iſt vor allem dann der Fall, wenn viel⸗ leicht durch einen Schickſalsſchlag der Lebensgefährte, der Gatte, aus dieſer Welt genommen wurde. Aber in den meiſten Fällen handelt es ſich um eine reine Autoſuggeſtion. Die Frau bildet ſich einfach ein, das Leben gehe für ſie abwärts. Sie beginnt vorſichtig, ängſt⸗ lich, in vielen Dingen ſogar übervorſichtig zu werden und macht ſich Gedanken über Dinge, die es nicht wert ſind. Mit anderen Worten: Die Frau iſt auf einmal Peſſimiſt geworden. Sie ſchaut die Welt nur noch von der dunklen, von der ſchwarzen Seite an. Unglücklich ſind die Frauen, in deren Leben vielleicht zur gleichen Zeit der Peſſimismus, die Niedergeſchlagen⸗ heit, auch den Gatten überfällt. Man beginnt die Luſt am Leben zu verlieren. Es iſt um ein ſolches Ehepaar prak⸗ tiſch geſchehen, wenn nicht neue Intereſſen in das Daſein hineintreten. Man iſt in Wirklichkeit mit 40 und 50 Jahren noch jung. Es läßt ſich nachweiſen, daß die wichtigſten wiſſen⸗ ſchaftlichen Arbeiten, die größten politiſchen und ſchrift⸗ ſtelleriſchen Leiſtungen in dieſem Alter vollbracht wurden. Wie aber kann eine Frau wieder im Leben den nötigen Halt bekommen, wenn ſie ſchon zum Peſſimismus zu neigen beginnt? Ein paar einfache Ratſchläge, die übrigens auch für den Mann mit den entſprechenden Abänderungen gelten: Man muß neue Intereſſen ſuchen. Es gibt Gebiete, die früher ſchon einmal intereſſierten, denen man alſo ſeine Aufmerkſamkeit erneut zuwenden kann. So wird vielleicht der Mann der Gartenkultur oder irgendeiner Wiſſenſchaft ſeine Liebe zuwenden. Man kann mit 40 und 50 Jahren ſo viele ſchöne, intereſſante und große Dinge vollbringen, daß wirklich kein Grund zum Peſſimismus gegenüber dem Leben vorliegt. Wer keine Liebhaberei hat, um ſich daran wieder emporrichten zu können, der wird irgendwie in der ſo⸗ zialen Fürſorge Beſchäftigungsmöglichkeiten finden. Es gibt immer Vorgänge im Leben, bei denen helfende Men⸗ ſchen gebraucht werden. Diejenigen, die ſich ſchon beinahe überflüſſig vorkamen auf dieſer Welt, können dort einen Platz ausfüllen. Deshalb: Nur nicht Peſſimiſt werden. Das Leben bietet auch zwiſchen 40 und 50 Jahren und darüber hinaus viele große Chancen. Abergläubiſche Fliegen Man kann auch bei den Tieren gewiſſe Züge beobachten, die in ihrer Unerklärbarkeit beinahe an eine Art Aberglauben erinnern. Will man— ſo ſchreibt ein Naturforſcher— Fliegen vor einer Küche oder einem Zimmer fernhalten, ſo braucht man nicht erſt ein ſogenanntes„Fliegenfenſter“ mit einem ganz feinmaſchigen Drahtnetz vor die Fenſteröffnung zu ſetzen; ein gewöhnliches Netz von Bindfaden, Draht oder ſtarkem Garn tut es auch. Wären auch die Maſchen dieſes Netzes ſo weit, daß zehn Fliegen auf einmal durchfliegen könnten, ſo wird es doch keiner einzigen Fliege einfallen, den bequemen Weg zu benutzen. Die 11 bleiben vielmehr vorſichtig außerhalb des Netzes und ſummen vor dem geöffneten Fenſter aufgeregt umher. Sie ſcheinen das Netz für eine Falle f halten, in die zu gehen ſie ſich wohl hüten. Der Zauber iſt aber ſofort gebrochen, wenn von der gegenüberliegenden Seite des Raumes durch eine Tür oder ein Fenſter das Sonnen⸗ licht hineinflutet: das enthüllt ihnen die ängſtlich Hunger Schranke als ungefährlich und ſie ſcheuen ſich nicht länger, ſi⸗ zu pa dene Rund funk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 5.45 Morgenlied, Zeit, Wetter, Wiederholung der zweiten Abendnachrichten, landwirtſchaftliche Nachrichten; 6 Gymnaſtib anſchl.: Wiſſenswertes und Praktiſches aus der Geſundheits⸗ pflege; 6.30 Frühkonzert; 7 bis 7.10 Nachrichten; 8 Waſſer⸗ ſtandsmeldungen, Wetter, Marktberichte; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Morgenmuſik; 9.20 Für dich daheim; 9.30 Sendepauſe; 1130 Volksmuſil und Bauernkalender, Wetter; 12 Mittagskonzertz 13 Nachrichten, Wetter; 13.15 Mittagskonzert; 14 Nachrichten 14.10 Konzert bezw. Schallplatten; 15 Sendepause; 16 Nach⸗ mittagskonzert; 18.45 Aus Zeit und Leben; 20 Nachrichtenz 22 Wetter, Sport; 24 Nachtkonzert. Donnerstag, 20. Juli: 10 Volksliedſingen; 10.30 Sendepauſe; 18 Operetteh⸗ melodien; 19 Es wollt ein Burſcze freien, fröhliche Braut⸗ fahrt; 19.30 Studenten ſingen; 19.45 Kurzberichte; 20.15 Mit 500 PS. durchs Reich der zehnten Muſe, bunter Abend 21 Vom Mißerfolg zum Welterfolg; 22.20 Die beſten Renf⸗ fahrer der Welt auf dem Nürburgring eingetroffen; 22.30 Volks⸗ und Unterhaltungsmuſik. Freitag, 21. Juli: 10 Werte aus Wertloſem, Hörfolge; 10.30 Wenn ihr in Ferien ſeid; 10.45 Sendepause; 17 Muſik zum Tee; 18 Hei; terkeit und Fröhlichkeit; 19 Einſt und jetzt, alte und neue Tänze; 19.30 Kleine muſikaliſche Formenlehre; 19.45 Kurz⸗ berichte; 20.15 Unterhaltungskonzert; 21 Muſik der Nakio⸗ nen: Ungarn; 22.30 Alcazar no ſe rendira jamas, zum Jah⸗ restag des Heldenkampfes um Toledo; 23 Kammermuſik; 23.30 Tanzmuſik. Samstag, 22. Juli: 10 Nach Oſtland wolln wir riden.. 10.30 Sende⸗ pauſe; 15 Gute Laune; 18 Tonbericht der Woche; 19 Tanz unrd Kleinkunſt; 19.45 Glückes genug; 20.15 Eine Sommer; nacht auf dem Killesberg; 22.30 Eine Sommernacht auf dem Killesberg; 1 Nachtmuſik. Reichsſender Frankfurt a. M.: Donnerstag, 20. Juli: 3 14.45 Für unſere Kinder; 15.15 Sendepauſe; 18 Aus Arbeit und Beruf; 18.30 Ein fröhlicher Feierabend, Hörfolge 20.15 Mit 500 PS. durchs Reich der zehnten Muſe, bunker Abend; 22.20 Großer Preis von Deutſchland; 22.30 Volks, und Unlerhaltungsmuſik. . Freitag, 21 Tui: 1 8.25 Mutter turnt und ſpie t dem Kind; 10.30 Wem ihr in Ferien ſeid; 10.45 Send. 13 Zwiſchen Enkel und Ahn; 18.15 Spork der Woche für den Sonntag: 1.30 Klang der Landſchaft; 19.15 G Preis von Deutſe 0 20.15 3. Internationales Konze 22.20 Großer Preis de Deutſchland; 22.30 Unterhaltung; licland ind Volksmuſik. 5 8 8 * Mit im im lu wo wur min Ver wie Fre wei! der 1 naler ten geder Mad; beiter loſen der e An Erhel men ſeiner inn Er be leinen Aus des genſe der rakte Spar and Ver den.