Wirz Bokal⸗ — 92 elt en iſt, t den reide, örnte⸗ der nſicht cherei der tung, imer⸗ 9 als dieſer Bezugspreis: Monaach Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte Nr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages und finzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mön. ⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 190.— D.⸗A. 6. 39: 1130 39. Jahrgang Schönheit und Freude! Glanzvoller Höhepunkt der Reichskagung von Ad F.— Der große Jeſtzug in Anweſenheil 9 Görings. Hamburg, 23. Juli. Mit dem großen Jeſtzug 5 und Freude“ er⸗ reichte am Sonntag miktag die 5. Reichs ka ung der N. Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ in amburg ihren glanzvollen Höhepunkt. Noch vollkommener, noch großarki⸗ ger und noch ſchöner als im Vorjahre 8 in verſchwen⸗ deriſcher Fülle die Bilder deutſchen Lebenswillens und deutſcher Lebensfreude vorbei vor den Hunderktauſenden, die die breiten Straßen der Hanſe⸗Skadt in ein brauſendes Meer der Begeiſterung und der Freude verwandelten. Seine Krönung erhielt der Tag durch die Anweſenheit des Generalfeldmarſchalls Görin g, der eigens nach Ham⸗ burg gekommen war, um dieſem gewaltigen Feſtzug beizu⸗ wohnen, und der damit ſein perſönliches Intereſſe an den 7 0 8 der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ be⸗ undete. Schon 85 Tagen ſteht die Welthafenſtadt Hamburg im Banne dieſes großen e Von vielen 1 a⸗ ſten flattern die Banner des Reiches, die Hafen er Deut⸗ chen Arbeitsfront und der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch reude“. Tannengirlanden und breite S ruchbänder ziehen ich von Haus zu Haus. Alle Gebäude ſtehen in ſchönſtem eſtſchmuck, und Hunderttaufende drängen ſich freudig be⸗ wegt in den Straßen. Ein einzigartiges Bild bietet der weite Adolf ⸗ Hitler ⸗Plaßz. Die breite Front des Hamburger Rathauſes ſteht in ſchönſtem Feſtſchmuck. Zehn⸗ tauſende füllen die rieſigen Tribünen, über denen die Fah⸗ nen aller an der Reichstagung teilnehmenden Länder wehen. Neben den zahlloſen Ehrengäſten aus dem In⸗ und Auslande ſieht man viele diplomatiſche Vertreter und die Mitglieder des hamburgiſchen Konſularkorps ſowie die Führer der ausländiſchen Delegationen. Stürmiſche Heilrufe künden kurz vor 11 Uhr die An⸗ kunft des Generalfeldmarſchalls. Jubelnde Be⸗ geiſterung erfüllt den Platz, als die Wagenkolonne zwiſchen den Tribünen einzieht. Generalfeldmarſchall Göring, be⸗ leitet von Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley, Reichsſtatt⸗ lter Gauleiter Kaufmann und vielen führenden Män⸗ nern der Gn begibt ſich dann unter den herzlichen, jubelnden Grüßen der Hehntg gende auf die Ehrentribüne. Und nun kündet Beifall und Marſchmuſik den Feſtzug an. Ueberwältigend iſt das ſchöne und einzigartige Bild, das jetzt vor den Augen der feſtlich geſtimmten Menge ab⸗ rollt, Ein Marſchblock der Jugend, den Zukunftswillen des deutſchen Volkes verkörpernd, eröffnet in breiter Front den Feſtzug. Dann folgen die ausländiſchen Volks⸗ tums. und Trachkengruppen in bunter Vielheit: Ein. Bild echten unverfälſchten Volkstums, hinter dem doch die große Gemeinſamkeit der europäiſchen Kultur aufleuchtet. Tanzend, ſingend und winkend ziehen die Gruppen vorbei, umfubelt und herzlich begrüßt. In rot⸗ſilbernen und blau⸗ſilbernen Trachten bilden ein Spielmannszug, eine Muſikkapelle, reitende Fanfarenblä⸗ ſer und Standartenträger den glanzvollen Au takt zu dem kulturellen Teil des Feſtzuges, den Reichsbühnen⸗ bildner Prof. Arent geſtaltet hat. Männer und Frauen mit Volksmuſikinſtrumenten eröffnen den Abſchluß, der der Muſik gewidmet iſt. Von den blau⸗ſilbernen Fahnen der Bannerſchwinger leuchten die Symbole, in rotgoldenen Ge⸗ wändern folgen Männer und Tänzerinnen. Der Wagen der Muſik zeigt in kunſtvoller Stiliſierung Orgel, Harfe und Landsknechttrommel. Als Erweckerin von Freude und Schönheit iſt mit allen ihren Gruppen durch bekannte Werke vertreten: die Oper, das muſikaliſche Schauſpiel, das Drama, die Operette, das Märchenſpiel und das Ballett. Die Gruppe der Oper, ſym⸗ boliſiert durch n n Wagners„Meiſterſinger“ wird er⸗ öffnet von alten Zunftfahnen und Junftmeiſter in ihren iſtoriſchen Trachten, die den Meiſterſinger⸗Wagen beglei⸗ ten. Durch Shakeſpeares„Sommernachtstraum“ iſt das muſikaliſche Schauſpiel in würdiger Form vertre⸗ ten. Der Wagen dieſer Gruppe wird durch Puck, die Elfen und die Rüpel des„Sommernachtstraumes“ eingeleitet. Auf dem kunſtvoll geſtalteten Wagen ſieht man Zettel als Eſel verkleidet und Titania. Die wilden Geſtalten aus Schillers„Räuber“, die in einer Felslandſchaft unter uralten Bäumen um ein mächtiges Feuer lagern, verſinn⸗ bildlichen das Drama, während Linckes launige Operette Irau Luna“ mit dem Silbermond ⸗Expreß ihre be⸗ ſchwingte Kunſtgeſtaltung verkörpert. 5 Wenn ſchon jeder Wagen und jede Gruppe immer von neuem den begeiſterten Jubel und Beifall der Maſſen fin⸗ den, ſo gilt der Beifall ganz beſonders der buntbewegten Darſtellung des Kunſttanzes, dem eine beſondere Ab⸗ teilung im Feſtzug eingeräumt iſt. In langen weißen, Naduunrandeten und grün⸗ſilbernen Gewändern führen Angerinnen leichtbeſchwingte Reigen vor. Ganz in Roſa und Gold gekleidet ſpielen Mädchen in harmoniſch⸗rhyt miſchen Bewegungen mit goldenen Bällen. Feenhaft ſchön iſt der Wagen des Tanzes, der in Gold und Rot eine Mäd⸗ chengruppe zeigt, die plaſtiſch dargeſtellt, aus dem Spiel ſchäumender Wogen emporſteigt. 5 Helles Entzücken findet die von einer Klingenthaler Kinderkapelle eingeleitete Abteilung Spielzeug, die in ihrer Vielgeſtaltigkeit, Schönheit und Buntheit na⸗ mentlich bei der Jugend immer wieder Ausrufe der Be⸗ wunderung und der Freude auslöſt. 8 Fahnenträger mit Fahnen des Sports leiten dann über du der Abteilung Sport, der ein beſonders breiter Raum n dieſem herrlichen Feſtzug eingeräumt iſt. Sportlerinnen und Sportler zeigen in allen Sportarten eindrucksvoll. daß Montag, den 24. Juli 1939 der Köf⸗Sport marſchiert und daß auf dem Gebiete der eibesübungen ganze Arbeit geleiſtet wird. Begeiſterten Beifall findet vor allem auch die Abteilung„Kraft durch Freude“ die durch rieſige Modelle der beiden Kdßß⸗Schiffs⸗ rieſen„Robert Ley“ und„Wilhelm Guſtloff“ und durch zwei Kd F⸗Volkswagen ihre Leiſtungen eindrucksvoll doku⸗ mentiert.„Der Rhein“ iſt die Parole, unter die die nächſte Abteilung geſtellt iſt und die die Begeiſterung der Maſſen immer aufs neue aufklingen läßt. Prachtvolle Mo⸗ delle der bekannten Rhein⸗Burgen weiſen hin auf einen der ſchönſten Gaue unſeres herrlichen Vaterlandes. Win⸗ zerinnen und Winzer und eine große ſtiliſierte Traube wer⸗ ben wirkungsvoll für den deutſchen Wein Reiter mit Ernte⸗ kränzen, Schnitter und Schnitterinnen mit Sicheln. Gar⸗ benträgerinnen und Kinder mit goldenen Aehren ziehen dem„Zug der Ernte“ voran, die den prachtvollen Erntefeſtwagen mit den Früchten der Felder einherziehen. Würdig und wuchtig iſt der Abſchluß dieſes einzigarti⸗ en Feſtzuges. Die Banner ſämtlicher deutſchen Gaue zie⸗ en auf, an der Spitze die Banner des durch den Führer efreiten Sudetenlandes und des Memellandes. Eine berit⸗ tene Muſikkapelle, Fanfarenbläſer und ein Standartenwa⸗ ben leiten über zu der machtvollen ſymboliſchen Darſtel⸗ ung:„Ein Volk, ein Reich, ein Führer!“ Schüt⸗ end und ſchirmend breitet ein rieſiger goldener Reichsadler bent mächtigen Schwingen über die reliefartig dargeſtellten eutſchen Gaue. Schwertträger ſtehen zu beiden Seiten. Ueberwaltigt und ergriffen von der Darſtellung des deutſchen Lebens⸗ und Behauptungswillens, die während mehrerer Stunden an ihnen vorübergezogen iſt, brechen die Maſſen nach Beendigung des Feſtzuges in jubelnde, immer wiederholte Heilrufe aus, die ſich zu einer gewaltigen Kundgebung ſteigern, als Generalfeldmarſchall Göring und Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley mit ihrer Begleitung den Platz verlaſſen. e Sport der Schaffenden Großveranſtaltung des Sporkamtes der N86 Nd. Unter dem Motto„Schaffendes Volk treibt Leibesübun⸗ gen“ führte das Sportamt der NSG„Kraft durch Freude“ am Samstag nachmittag auf dem Joo⸗Gelände eine Groß⸗ veranſtaltung durch, an der 6000 Schaffende aus allen deutſchen Gauen teilnahmen. In Anweſenheit des Reichs⸗ organiſationsleiters Dr. Ley und zahlreicher Ehrengäſte ſchloſſen ſich den Darbietungen der einzelnen Gruppen auf den einzelnen Podien Maſſenvor führungen — m— Nr. 170 von 2500 Arbeitskameradinnen und Kameraden aus Ham⸗ burger Betrieben an. Auf dem grünen Raſen vor der Ehrentribüne entwickelte ſich ein buntbewegtes fröhliches Leben und Treiben, das Ausſchnitte aus der erfolgreichen Arbeit des Sportamtes der NSG Kdßß brachte. Anſchließend nahm Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley die Siegerehrung für die im Reichswettbewerb der Gau⸗ und Betriebsgruppen ausgezeichneten Gruppen vor. Nach der Siegerehrung und dem gemeinſamen Lied„Schaffen⸗ des Volk“ hob der Leiter des Sportamtes der NSG Kdfß, Lorch, in einer Anſprache hervor, daß die Leibeserziehung der fundamentale Helfer der Erhaltung des vom National- ſozialismus geformten deutſchen Menſchen ei. Geſundheit. Leiſtungsfähigkeit, Gemeinſchaftswille und Lebensfreude ſeien unmittelbar Erkenntniſſe eines leibestüchtigen Volkes. Das Sportamt habe ſeine Hauptaufgabe darin geſehen, die Leibeserziehung in den Betrieben zu verankern Reichsorganiſationsleſter Dr. Ley drückte ſeine Freude darübe. aus. daß der ſeinerzeit von ihm geprägte Ausſpruch eftraft durch Freude“ in den hier gebotenen Vorführungen der Kraft, der Anmut und der Schönheit ſichtbaren Aus⸗ druck gefunden habe. Wenn unſer Volk dieſen Weg weiter⸗ gehe, werde es nach Jahrzehnten noch kraftvoller daſtehen. Der Reichsorganiſatlonsleiter bekonte in dieſem Juſammen⸗ hang, daß auch dieſes Werk des Natjonalſozialismus dem Führer zu danken ſei, der dem deutſchen Volke den Weg zu Geſundheit. Wohlergehen und Freude gewieſen habe. Die Ergebniſſe: Gauſportgruppen: Gau Heſſen⸗Naſſau. Gau Franken. Gau Württemberg⸗ Hohenzollern, Gau Main⸗ franken, Gau Sachſen⸗Dresden, Gau München⸗Oberbayern, Gau Berlin. 8 Betriebsſportgruppen, Männer: Gau Würt⸗ temberg⸗ Hohenzollern(Mahle, K. G. und Elektron Cann⸗ ſtatt), Gau Weſtfalen⸗Süd(Hüttenverein Dortmund), Gau Thüringen(Carl Zeiß, Jena). Gau Düſſeldorf(Rheiniſche Bahn⸗Geſellſchaft Ach Düſſeldorf), Gau Sachſen(Leipziger Wollkämmerei), Gau Berlin(Deutſche Beamten⸗Verſiche⸗ rung). rauen⸗Betriebsſportgruppen: Gau Ber⸗ lin(Allianz), Gau Eſſen(Cramer und Meermann), Gau Schwaben(M. A. N. Werk Augsburg), Gau Saarpfalz (Knoll Acc Ludwigshafen), Gau Magdeburg⸗Anhalt(Jun⸗ kerswerke Deſſau), Gau Franken(M. A. N., Werk Nürn⸗ berg), Gau Thüringen(Carl Zeiß, Jena), Gau Mecklen⸗ burg(Heinkel⸗Flugzeugwerke, Roſtock). Japans Erfolg über England Tokio, 24. Juli. Miniſterpräſident Hiranuma berichtete dem Kaiſer in Hiyama über das Ergebnis der bisherigen Verhandlungen Aritia⸗Craigie und über die einmütige Ju⸗ abe e des Geſamtkabinetts zu den Abmachungen. Nach teſem Vortrag beim Kaliſer erklärte der Miniſterpräſident Folgendes:„Die Kriſe der engliſch⸗ſapaniſchen Konferenz in Tokio iſt mit der Regelung der allgemeinen Fragen, die den Hintergrund zur Lage in Tientſin abgaben, über⸗ wunden worden Jedoch bleiben die lokalen Fragen noch kommenden Verhandlungen überlaſſen, und ein Optimis⸗ mus würde verfrüht ſein. Weiter erklärte Miniſterpräſident Hiranuma, daß die getroffene Vereinbarung mit England ſich auf ganz China beziehe, alſo nicht auf Tientſin begrenzt ſei. Die britiſchen Rechte und Inkereſſen in China würden ſoweit anerkannk, als ſie Japan beim Aufbau einer Neuordnung in Oſtaſien nicht ſtören. Es ſei vorausgeſetzt, daß England die Bezie⸗ hungen gegenſeitiger Hilfe und Verbundenheit zwiſchen Ja⸗ pan, Mandſchukuo und China anerkenne. England werde keine Kredite mehr an die Tſchiangkaiſchek⸗Regierung ge⸗ ben, andernfalls würde eine ſolche Maßnahme als feindli⸗ cher Akt gegen Japan und Hilfeleiſtung an Tſchunking an⸗ geſehen werden. Nach der Rückkehr Hiranumas nach Tokio wurde in Be⸗ ſprechungen mit Außenminiſter Arita das Kommuniquee vorbereitet, das anſchließend zwiſchen Arita und Craigie be⸗ ſchloſſen wurde. Nach Mitternacht wurde eine Erklärung ausgegeben, in der es heißt, daß das amtliche Kommuni⸗ quee am Montag gleichzeitig in Tokio und London ver⸗ öffentlicht werde. Englands Kapitulation Das in der Nacht zum Sonntag von Außenminiſter Arita und dem britiſchen Botſchafter Eraigie unterzeichnete Memorandum hat folgenden Wortlaut: „Die britiſche Regierung erk unk die gegenwärtig vor⸗ herrſchenden Bedingungen in China, wo ausgedehnke 517 fhandlungen im Gange ſind, an und erkennk ebenſo ie Tafſache an, daß, ſolange dieſe Bedingungen die Lage in China beherrſchen, die ſapaniſchen Truppen in China beſondere Rechte hinſichllich der Gewährleiſtung ihrer Si⸗ cherheil und zur Aufrechterhaltung von Frieden und Ord⸗ nung beanſpruchen müſſen. Gleichzeitig hat die britiſche Re⸗ gierung die Notwendigkeit anerkannt, alle Handlungen zu unterlaſſen, die nachteilig 15 die japaniſchen Truppen und geeignet ſind, den ſapanfeindlichen Chineſen zu helfen. Die britiſche Regierung wird ſede Art von Handlungen und Maßnahmen unterlaſſen, die die Durchführung der oben erwähnken Aufgaben der japaniſchen Truppen beh dern und wird dieſe Politik gegenüber den britiſchen Benörden und Staatsangehörigen in China klar herausſtellen und ſie veranlaſſen, ſich danach zu richten. „Der Weg für weitere Erörterungen frei“ Das bisherige Ergebnis der Tokioter Beſprechungen. Außenminiſter Arita hat in der außerordentlichen Kabi⸗ nettsſitzung Ausführungen über das bisherige Ergebnis der Tokioter Beſprechungen gemacht. Nach einer halbamtlichen Mit⸗ teilung führte er folgendes aus: „Die wichtigſten Forderungen, die Japan geſtellt hat, be⸗ zogen ſich auf die britiſche Anerkennung aller Maßnahmen, die die japaniſche Armee in Auswirkung der Operationen in China durchzuführen hat. Ferner ſoll England alle Maßnahmen oder Handlungen unterlaſſen, die zum Nachteil Japans oder zum Vorteil des Gegners in China ſein könnten. Als Ergebnis wurde ein Uebereinkommen zwiſchen beiden Parteien erreicht, in dem England alle japaniſchen Forderungen bezüglich der Grundfragen im Zuſammenhang mit der Tientſinfrage annahm, Der Weg iſt alſo jetzt für die Erörterung der beſonderen auf Tientſin bezüglichen Fragen frei.“ Das Kabineit ſtimmte dieſem Uebereinkommen zwiſchen Arita und Craigie zu. Miniſterpräſident Hiranuma be⸗ zeichnete die Annahme der Grundforderungen als Erfolg, warnte aber vor allzu großem Optimismus. Warnung vor Optimismus Dieſe Warnung vor Optimismus beherrſcht auch die japaniſche Preſſe, die ſich über die Hintergründe des plötz⸗ lichen Umſchwungs Englands noch nicht im klaren zu ſein ſcheint. So wird feſtgeſtellt, daß die Annahme der japaniſchen Forderungen eine„in der diplomatiſchen Geſchichte Englands eltene Nachgiebigkeit“ darſtellt. Die„britiſche Kapftulation“ wird in der„Aſahi Schimbun“ mit der ungünſtigen internationalen Lage Eng⸗ lands begründet, und zwar durch die Schwierigkeiten bei den Verhandlungen in Moskau, durch die 15 in Europa und durch die e der Aenderung des 1 e in den Vereinigten Staaten. Den Ausſchlag habe aber die entſchloſſene Haltung von Regierung und Volk in Japan ge⸗ geben. Es wird allgemein empfohlen, größte Vorſicht bei de weiteren Verhandlungen walten zu laffen, da England ſein japanfeindliche Haltung noch keineswegs aufgegeben habe. a 5 n 1 wird 5 eſtellt, daß nunmehr die Ver⸗ handlungsausſichten„etwas ger“ feien.„Times“ ſchreibt, um den Engländern die Kapitulation von Tokio mundgerecht 5 machen, daß man den Dingen in Nordchina nüchtern ins uge ſehen müſſe. Vor allem dürfe die Tatſache der l enor⸗ men militäriſchen Ueberlegenheit der Ja⸗ pan er in Nordching und der Beſetzung der Hauptſtädte dieſes Gebietes nicht überſehen werden. Die britiſche Regierung könne ohne Verluſt ihrer Würde verſichern, daß die britiſchen Nieder⸗ laſſungen neutral bleiben würden. 5 Japaniſche Truppenlandungen in Swabue Wie Reuter aus Tſchungking meldet, ſind japaniſche Trup⸗ pen im Hafen Swabue, etwa 100 Kilometer 1 von Hongkong an Land gegangen. Die chineſiſchen Truppen hätten ſich weiter landeinwärts zur! den. 8 1875 5 g 5 Landwirtſchaſtsabkommen mit Rumänien Ausbau der rumäniſchen Landwirtſchaft mit deutſcher Hilfe. In Bukareſt iſt jetzt in Ausführung des Vertrages über die Förderung der wirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Rumänien ein Abkommen unter⸗ zeichnet worden, das eine Zuſammenarbeit bzw. Ergän⸗ zung beider Staaten auf landwirtſchaftlichem Gebiet zum Ziele hat. Der Vertrag geht aus von dem Wunſch und der Ab⸗ ſicht der rumäniſchen Regierung, die Landwirtſchaft in all ihren wichtigen Zweigen nachhaltig zu entwickeln. Deutſch⸗ land wird bei ſeiner Einfuhr der vermehrten und ver⸗ änderten Erzeugung landwirtſchaftlicher Güter in Rumä⸗ nien Rechnung tragen,! rend Rumänien bei der Durch⸗ führung dieſes Planes das Einfuhrbedürfnis Deutſch⸗ lands berückſichtigen wird Durch Unterzeichnung dieſes Vertrages gewährt die deutſche Regierung in freundſchaftlicher Weiſe der rumäni⸗ ſchen Regierung ihre Hilfe für deren Zielſetzung und Auf⸗ gaben, die darin beſtehen, die landwirtſchaftliche Produk⸗ tion zu verbeſſern und beſtens zu verwerten. Die Hilfe beſteht in wiſſenſchaftlicher Zuſammenarbeit, Ueberlaſſung neuer wertvoller Pflanzenſorten und hochwertiger Zucht⸗ tiere, Uuebernahme eines Teils des zwecks Ausfuhr erzeug⸗ ten Warenüberſchuſſes ſowie in einer möglichſt ſtabilen Preisgeſtaltung hierfür. Die einzelnen Teile des Abkommens betreffen ins⸗ beſondere den Oelſaatanbau, die Saatgutfrage, die Vieh⸗ wirtſchaft, die Milchwirtſchaft, die Weinbauwirtſchaft und ſchließlich Obſt und Gemüſe, Heil⸗ und Gewürzpflanzen ſowie Hülſenfrüchte. In weiteren Beſprechungen werden die reſtlichen landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe behandelt werden. Den wirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Deutſch⸗ land und Rumänien wird das neue Abkommen unzweifel⸗ haft einen ſtarken Impuls geben. Görings Fahrt durch Norddeutſchland Begeiſterte Kundgebungen begleiten den Generalfeldmarſchall. Generalfeldmarſchall Göring hatte nach dem Beſuch des Ruhrgebietes die Fort auf dem Dortmund⸗Ems⸗Kanal von Münſter aus fortgeſetzt. Er fuhr mit ſeinem Motorſchiff „Karin ll“ auf der Ems weiter bis zum Küſtenkanal und er⸗ reichte Oldenburg Wie an den Tagen vorher in der Weſtmark und im Rhein⸗ land, ſo wurde der Generalfeldmarſchall auch im Münſter⸗ land und Emsland von der Bevölkerung freudig und ſtürmiſch begrüßt. Aus den weiten Mooren des Emslandes waren die Menſchen herbeigeeilt, um den treuen Mitſtreiter des Führers, den Mann, der Deutſchlands Luftraum durch den Aufbau einer gewaltigen Fliegerwaffe geſchützt hat, zu grüßen. Am Küſtenkanal ſtanden überall Gruppen von Arbeitsmaiden, die Hermann Göring ihre begeiſterte Huldigung zujubelten. Hierls Beſichtigungsreiſe durch Oſtpreußen Erntehilfe eine ſelbſtverſtändliche Pflichterfüllung für die Volksgemeinſchaft. Reichsarbeitsführer Hierl, der ſich ſeit Mitte der Woche in Oſtpreußen befindet, um an Ort und Stelle den Einſatz der Arbeitsmänner bei der Erntehilfe zu beſichtigen, nahm ein⸗ gehend Gelegenheit, ſich mit den Führern und Männern über ihre Arbeit zu unterhalten und ſich von ihrem perſönlichen Wohlergehen zu unterrichten. Die Erntehilfe des Reichs⸗ arbeitsdienſtes, ſo führte der Reichsarbeitsführer in ſeiner Erwiderungsanſprache aus, ſei vom Arbeitsdienſt als eine ſelbſtverſtändliche Pflichterfüllung für die Volksgemeinſchaft empfunden worden, was beſonders aus dem konzentrierten Einſatz der Arbeitsmänner hervorgehe. Polens Kampf gegen die Wahrheit Haßurteile gegen Deutſche am laufenden Band. Der Terror gegen das Deutſchtum, der das geſamte öffent⸗ liche Leben in Oſtoberſchleſien beherrſcht hat zu einer Unſicher⸗ heit geführt, die durch nichts mehr zu überbieten iſt. Es hat in der letzten Zeit eine großangelegte Jagd auf diejenigen Volksdeutſchen eingeſetzt, die bei irgendeiner Gelegenheit unter⸗ einander auch nur ein Wort über die eigenen Schickſale und über den bis zum Wahnwitz geſteigerten Chauvinismus des Polentums fallen laſſen. So wurde in dieſen Tagen der Volksdeutſche Franz Mia⸗ nowſki aus Groß⸗Dombrowka vom Königshütter Burg⸗ gericht wegen„Verbreitung von Nachrichten, die geeignet ſind, in der Oeffentlichkeit Unruhe zu wecken“, zu einem Jahr Ge⸗ fängnis verurteilt. Das Kattowitzer W verhängte gegen die 63 Jahre alte Joſefa Günther aus Kattowitz⸗Bogutſchütz ſechs Mo⸗ nate Gefängnis, weil ſie es gewagt hatte, ihrer Empörung über den maßloſen Terror der Polen Ausdruck zu geben. Aus den gleichen Gründen erhielt der Volksdeutſche Johann Dziemballa aus Antonienhütte ſechs Monate Gefängnis. Eine niederträchtige Maßnahme hat am Donnerstag der Magiſtrat von Königshütte, der jetzt zweitgrößten Stadt Polens, beſchloſſen. Dieſe Stadt, eine rein deutſche Gründung, beſaß einſtmals ein blühendes deutſches Schulweſen, das Königshütte den ehrenden Beinahmen„Stadt der Schulen“ eingetragen hatte. Nun hat der polniſche Magiſtrat die drei bisher noch beſtehenden deutſchen Minderheitsſchulen zu einer einzigen zuſammengelegt. Um auch den Beſuch dieſer letzten deutſchen Schule zu erſchweren, wurde das Gebäude der Min⸗ derheltsſchule e Kilometer abgelegenen Stadtteil Haiduk lt. Chronik des Tages Reichsminiſter Dr. Goebbels traf in der Gauhauptſtadt Salzburg ein und wurde dort von Gauleiter Dr. Rainer be⸗ rüßt, mit dem er eine Rückſprache über die bevorſtehenden eſtſpiele hatte. Dr. Neumann(Memel) 15 vom Reichsminiſter für ischen 1 0 und Landwirtſchaft mit der Leitung der Oſtpreußiſchen Landſchaft beauftragt worden. 5 Der bekannte ſpaniſche General Queipo de Llano wurde von ſeinen bisherigen Poſten abberufen, um einen wichtigen oſten in einem Miniſterium der nationalen Regierung zu übernehmen. 5 8 Der Präſident des faſchiſtiſchen Induſtriearbeiterverbandes Cianetti, der auch in Deutſchland bekannt iſt, wurde zum Stagatsſekretär im Korporationsminiſterium ernannt, in dem er die ſozialpolitiſche Abteilung leiten wird. 5 3 7 Hebung der„Thetis“ erneut geſcheitert Zſpei Pontons des Bergungsſchiffes zuſammengebrochen. Ende der vorigen Woche hatte es den Anſchein, als ſollten die Bergungsarbeiten des Bergungsſchiffes Zelo“ von Erfolg begleitet ſein. Man hatte das ſeft ſieben Wochen mit der toten goköpfigen Beſatzung in der Bucht von Liverpool liegende U⸗Boot„Thetis“ mit acht ſchweren Tauen unter das Bergungsſchiff gehängt, und es auf dieſe Weiſe mit eintreten⸗ der Flut einige Meter über den Meeresboden gehoben. Als die „Zeld“ mit dem darunterhängenden Unterſeeboot in Richtung der Küſte abfahren wollte, waren plötzlich zwei Pontons des Bergungsſchif!e's zuſammengebrochen, ſo daß auch dieſer er⸗ neute Berg erſuch erfolglos geblieben iſt. Die„Deutſche partei“ in der Slowakei Stellungnahme zum flowakiſchen Verfaſſungswerk. jetzt angenommene flowakiſche Verfaſſung bedeutet auch für die deutſche Volksgruppe in der Slowakei einen be⸗ deutenden Wendepunkt. Die deutſche Volksgruppe hat ihre Bereitſchaft erklärt, zu der Neuordnung nach den Grundlagen, die Adolf Hitler geſchaffen hat, ihren Beitrag zu leiſten. Es wird ausdrücklich betont, daß wichtiger als das Verfaſſungs⸗ werk die Grundhaltung der Menſchen iſt, die ſich ihrer bedienen. In dieſem Sinne hat ſich der Volksgruppenführer Franz Karmaſin in einem„Die Verfaſſung und wir“ betitelten Aufſatz ausgeſprochen. In dieſem Aufſatz gibt er einen Rück⸗ blick über die Entwicklung des Karpaten⸗Deutſchtums und das Aufgabengebiet der Deutſchen Partei im neuen flowakiſchen Staate. Das in dieſem Staat geſchaffene Staatsſekretariat für die deutſche Volksgruppe habe manchen Kampf durchzufechten gehabt, jetzt aber nicht mehr gegen Böswilligkeit, ſondern mit einem verſtändnisvollen Partner, der auch nach dem Richtigen und Dauerhaften ſuche. Die deutſche Volksgruppe wird jetzt nach der Schaffung der Verfaſſung von dem Streben nach völ⸗ kiſchem Eigenleben und Mitgeſtaltung am neuen Staat be⸗ ſtimmt ſein. Neues flowakiſches Wehrgeſetz In einer Sitzung des Wehrausſchuſſes des flowakiſchen Parlaments gab Verteidigungsminiſter General Catlos Auf- ſchlüſſe über das, neue 5 1 Die ſlowakiſche Wehrgeſetz, das ſich auf der Arbeitsdienſtpflicht aufbaut. Die Arbeitsdienſtpflicht ſei eine erzieheriſche und einigende Einrichtung für die breiten Schichten der Bevölkerung und ſtelle gleichſam eine Reſerve an vorgebildeten Arbeitskräften dar. Auch die vor⸗ und nachmilitäriſche Erziehung ſei in dem Wehrgeſetz auf neue Grundlagen geſtellt. Durch das Gemein⸗ ſchaftsleben in den Erziehungslagern ſolle den werktätigen Menſchen nationale Diſziplin und das Gefühl der Verant⸗ wortlichkeit und Opferbereitſchaft erweckt werden. ö Rückzug auf Singapore Die politiſchen Kreiſe und die Preſſe in Tokio erklären 9555 japaniſch⸗engliſchen Memorandum, es ſei entſcheidend, daß England den Chinakonflikt als ordentlichen Kriegszu⸗ ſtand anerkannt habe und bereit ſei, hieraus für die briti⸗ ſchen Behörden und Staatsangehörigen alle Folgerungen zu ziehen. Das Uebereinkommen erleichtere alſo— ſo er⸗ klärt man— nicht nur weſentlich die militäriſchen Opera⸗ tionen Japans, ſondern bedeute gleichzeitig einen ſchweren Schlag für das Regime Tſchiangkaiſcheks, das nunmehr ſeine wichtigſte Unterſtützung verliere. Zuſammenfaſſend wird das Memorandum dahingehend erläutert, daß England ſich ſtrategiſch auf Singapore zu⸗ rückgezogen hal und vorläufig auf ſeine beſonderen wirk⸗ ſchaftlichen Rechte und Intereſſen verzichtet habe. Zur Be⸗ gründung des engliſchen Nachgebens ziehen politiſche und militäriſche Kreiſe Japans ähnliche Rückſchlüſſe auf die all⸗ gemein ſchwierige Lage Englands, wie ſie bereits die ja⸗ paniſche Preſſe hegt. England habe ſo erklärt man, zweifel⸗ los den Verſuch gemacht, dritke Staaken für die Ausein- anderſetzung mit Japan zu intereſſieren, habe damit aber offenbar keinen Erfolg gehabt. England habe es darum vor⸗ gezogen, ſeine bereits erſchütterte Stellung in Oſtaſien vor⸗ läufig aufzugeben.. 5 Chamberlain ſoll den Rückzug begründen London, 24. Juli. In diplomatiſchen Kreiſen verlautet, daß die britiſche Regierung für Sonntag einen Bericht ihres Botſchafters in Tokio erwartet. Vorausſichtlich werde dann Chamberlain am Montag im Unterhaus eine weitere Er⸗ klärung über die Verhandlungen in Tokio abgeben und insbeſondere die Vorausſetzungen, unter denen dieſe Be⸗ ſprechungen geführt werden, bekanntgeben. Die Behand⸗ lung, die die letzten Meldungen aus Tokio in der engliſchen Preſſe erfahren, zeigen, daß die Zeitungen alle Mühe haben, ihren Leſern den engliſchen Rückzug vor den japaniſchen Vorbedingungen ſchmackhaft zu machen. . 7 er 2 Ironſide überraſchend abgereiſt Sehr plötzlicher Abbruch des Warſchauer Beſuchs. Der Inſpekteur der britiſchen Ueberſeeſtreitkräfte, General Ironſide, traf, von ſeiner Einkreiſungsreiſe aus Warſchau kommend, wieder in London ein. Angeſichts des plötzlich erfolgten Abbruches des Beſuches General Ironſides in Warſchau hält es die polniſche Preſſe für beſſer, auf dieſen vorher ſo geräuſchvoll angekündigten Beſuch jetzt nicht mehr weiter einzugehen. Die Warſchauer Blätter begnügen ſich durchweg mit dem Abdruck einer lako⸗ niſchen Verlautbarung, der lediglich zu entnehmen iſt, daß General Ironſide Polen bereits wieder verlaſſen hat. Das Militärblatt„Polska Z3brojna“ veröffentlicht ein Interview des engliſchen Generals, das außer einigen höf⸗ lichen Redewendungen den Satz enthält, der Beſuch möge zur Vertiefung der Freundſchaft zwiſchen der polniſchen Nation und der engliſchen beitragen und das gegenſeitige Verſtändnis erleichtern und erweitern. Dieſe Erklärung General Ironſides beſtätige, daß die Verſtändigung zwiſchen London und War⸗ ſchau gerade nicht ideal und volllommen iſt. Einkreiſung um jeden Preis Völliger Umfall Englands in der Anleihe⸗Frage? Den Meldungen der Londoner Morgenblätter am Sonn⸗ abend zufolge hat ſich England im Intereſſe der Einkreiſung in der Frage der polniſchen Anleihe anſcheinend zu weit⸗ gehenden Zugeſtändniſſen bequemt. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Times“ glaubt, daß bei den Beſprechungen mit der polniſchen Finanzabord⸗ nung ein„beträchtlicher Fortſchritt“ in der Frage der Bedin⸗ 9918 für die polniſche Anleihe gemacht worden ſei. Man offe jetzt, daß ein Abſchluß deutlich in Sicht ſei. Der„Daily Telegraph“ berichtet, daß England den polniſchen Wünſchen 1 15 der ganzen Linie nachge⸗ 7 0 habe. Die Polen hätten vor allem gefordert, daß ſie ie Anleihegelder auch für Waffenankäufe in anderen Ländern anlegen könnten. Britiſcherſeits habe man 2 Polen einge⸗ laſſen und ſich lediglich ausbedungen, daß die Polen England und Frankreich über alle geplanten Waffenankäufe unter⸗ richten ſollen, was polniſcherſeits zugeſtanden ſei. Im übri⸗ en hätten die Polen Auszahlungen der Anleihegelder in old verlangt, während England und 1 auf Zahlung in ihren 1 85 beſtanden hätten. uch in dieſem Punkt 15 man ſchließlich britiſcherſeits der Anſicht Aa daß man em polniſchen Standpunkt entgegenkommen könne. Man könne jetzt mit einem baldigen Abſchluß rechnen. Neues Luftgefecht in Fernoſt Einem Heeresbericht der Kwantungarmee zufolge ſtießen mehrere japaniſche Luftſtreitkräfte über dem Bulr⸗See auf etwa 80 ſowjetruſſiſche und e e e ee Es entſpann ſich ein aufregender Luftkampf, in deſſen Verlauf die Japaner mehrere außenmongoliſche Flugzeuge zum Abſturz brachten. 5 „Das iſt Wahnſinn!“ Ehemaliger As A- Staatsſekretär gegen Deutſchenhaß „Newyork, 21. Juli. In Honnover(New Hampſhire) er⸗ klärte William Caſtle, der ehemalige Staatsſekretär des ame⸗ rikaniſchen Außenamtes im Kabinett Hoover, auf einer Ver⸗ ſammlung u a., es ſei Pflicht der amerikaniſchen Regierung, für die Verſöhnung zu wirken und daran zu denken, daß Regierungsſyſteme niemanden etwas angehen als diejeni⸗ gen, die darunter leben. Die Amerikaner ſeien auch nicht klü⸗ ger als andere Menſchen. Caſtle forderte die Bekämpfung des Kriegsgeiſtes, der im ganzen Lande genährt werde, und geißelte beſonders den Deutſchenhaß mit folgenden Worten: 5 „Sehen wir einer Welt entgegen, worin jede folgende Genergkion glaubt, das deutſche Bolk zermalmen zu müſſen? Das iſt Wahnſinn! Ob wir ſie ſchätzen oder nicht— und augenblicklich machen viele ihrer Taten ſie bei uns unbe⸗ liebt— die Deutſchen ſind ein ſtarkes männliches Volk und haben als ſolches ein Anrecht auf Achkung und Ankeil an den Gütern der Welt.“ Acht Jahre Kerker für Zelburg Gerechtes Urteil gegen den Henker der Steiermark. Verhandlungen gegen den ehemaligen Sicherheits⸗ direktor Ziony⸗Zelburg wurde am Wochenende zum Ab⸗ ſchluß gebracht. Das Schöffengericht verurteilte den Ange⸗ klagten zu acht Jahren ſchweren Kerkers. Der Zeuge Nadler, ehemaliger Gendarmerieoberſtleutnant und Stellvertreter Zelburgs, gab zu, daß er jenen berüchtigten Befehl verfaßt hat, der anordnete, die Geiſeln ans Fenſter zu ſtellen und ſie dem feindlichen Feuer preiszugeben. Allerdings habe er nach Weiſung Zelburgs gehandelt, der den Blutbefehl auch unterſchrieb. Der Vorſitzende verlas ferner Zuſchriften von Zeugen, denen durch die brutalen Verfügungen Zelburgs fortgeſetzt ſchwerſtes Leid zugefügt wurde. So hat er einem ſchwerkranken Mann, Dr. Franz Glaſer, aus St. Gallen, weil ſeine Söhne „naziverdächtig“ waren, alle Verdienſtmöglich⸗ keiten entzogen, indem er ihm nach vielen anderen Schi⸗ kanen noch die Privatpraxis ſperrte. Ein anderes Schreiben berichtet, daß Zelburg einmal Mutter und Sohn, die um Strafaufhebung baten, mit folgenden Worten hinauswarf: „Wenn Sie nicht aufhören, nach dem Dritten Reich zu ſchielen, werden ſie noch in Oeſterreich verhungern.“ Der Vertreter der Anklage rollte in ſeinem Plädoyer die ganze Verworfenheit des vergangenen Syſtems auf, deſſen Büttel und willfähriger Spürhund Zelburg war. Mit Zel⸗ gurg ſpann ſich ein Spitzelfſyſtem von beiſpielloſem Ausmaß über die Steiermark, jagte eine Terrorwelle nach der anderen über das gequälte Land und ſetzte es in Schrecken. Glanzleiſtungen der„Ju 82“ Deutſche Flieger begeiſterten in Brüſſel. Die deutſche Abteilung der Brüſſeler Luftfahrtausſtellung war während der ganzen Dauer der Veranſtaltung Gegenſtand beſonderen Intereſſes. Auch der König der Belgier ſtat⸗ tete ihr einen ausgedehnten Beſuch ab. An dem großen Flug⸗ tag, der während der Ausſtellung ſtattfand, ſtand der neue deutſche Sturzbomber„Ju. 87“ mit wahren Glanzleiſtungen weitaus an der Spitze des Gebotenen. Der Pilot ließ die Maſchine aus 3000 Meter Höhe faſt fenkrecht herabſtürzen, um ſie kurz über dem Boden elegant abzufangen, in die Höhe zu ziehen und Kunſtflugfiguren auszuführen. Die„Ju 87%, die als einziges deutſches Militärflugzeug ausgeſtellt war, legte mit den deutſchen Sport⸗, Reiſe⸗ und Verkehrsflugzeugen ein eindrucksvolles Zeugnis für den hohen Stand der deutſchen Luftfahrtinduſtrie ab. 2: Die Kurzmeldungen N Katze als Lebensretterin. Als der Bauer Meinhöfer in Feldkirchen von der Arbeit heimkam, hörte er die Katze ſchreien und klagen. Das Tier ſprang auf Meinhöfer zu, 1 an ihm und zog ihn zur Jauchegrube. Meinhöfer ſah ort aus der Flüſſigkeit ein Ohr und den Haarſchopf ſeines de Kindes herausſtehen. Man ging ſofort an die ergung des Kindes das man ſchon erſtickt glaubte. Dem Arzt gelang es, das Kind zu retten. i Auf der Heimfahrt vom Urlaub verunglückt. Auf der Heimfahrt vom Urlauh verunglückte mit dem Kraftwagen der Leiter der Zweigſtelle der Kreisſparkaſſe Arnſtorf, Friedrich Schätz. In ſeiner Begleitung befanden ſich ſeine Frau und ſeine Schwägerin. Bald nach der Abfahrt von München, wo er ſeinen Urlaub verbracht hatte, geriet Schätz mit dem Auto an einen Baum Schwer verletzt muß⸗ ten die Inſaſſen aus dem zertrümmerten Wagen geborgen werden. Schätz liegt in bedenklichem Zuſtand in einem Krankenhaus. Seine Ehefrau ſtarb bereits einige Stunden nach der Einlieferung. Reichsarbeitsführer Hierl bei den Arbeitsmännern. Reichs⸗ arbeitsführer Hierl befindet ſich in Oſtpreußen, um an Ort und Stelle den Einſatz der Arbeitsmänner bei der Erntehilſe zu beſichtigen. Dabei nahm der Reichsarbeitsführer, der über⸗ all von der Bevölkerung herzlich begrüßt wurde, eingehend Gelegenheit, ſich mit den Führern und Männern über ihre Arbeit zu unterhalten und ſich von ihrem perſönlichen Wohl⸗ ergehen zu unterrichten. 5 Deutſcher Kriegsſchiffbeſuch im ſchwediſchen Hafen Söder⸗ tälje. Sechs Boote der 1. deutſchen Minenſuchflottille unter Befehl des Korvettenkapitäns Weniger trafen zu einem inoffi⸗ Nellen Beſuch im Hafen Södertälje ſüdlich von Stockholm ein. Die Flottille bleibt dort bis zum 25. Juli vor Anker liegen. Deutſche Marinemiſſion bei den italieniſchen Flottenmanö⸗ vern. Die unter Führung von Konteradmiral Großmann ſtehende deutſche Marinemiſſion hat in den letzten Tagen auf der Höhe von Tarent Scharſſchießübungen der italieniſchen Flotte ünter Milwirkung von U-Booten beigewohnt. Nach Abſchluß der Uebungen hat die deutſche Marinemiſſion am Denkmal für die Gefallenen der italieniſchen Kriegsflotte ſo⸗ wie für die Beſatzung des im Hafen von Tarent untergegan⸗ genen deutſchen U-Bootes„UC. 12“ je einen Lorbeerkranz nie⸗ dergelegt. In der nächſten Zeit nimmt die Miſſion großen italteniſchen Flottenmanövern teil. Florenz Mailand in 115 Minuten. In einem Telegramm an den Duee ſtellt der italieniſche Verkehrsminiſter feſt, daß die bei der Probefahrt der vor ihrer Einführung ſtehenden Schnellzüge zwiſchen Florenz und Mailand erreichte Hoch geſchwindigkeit von 205 Kilometer einen abſoluten Weltrekord für den Bahnverkehr darſtellt. Die 315 Kilometer lange. Strece Florenz Mailand wird von den neuen vollſtändig in alien ebauten elektriſchen Lokomotiven mit drei ineinandergehenden agen in 115 Minuten zurückgelegt. f 5 Schweres Badeunglück in der Donau. Ein traglſcher Badeunfall, der drei junge Menſchenleben forderte, ereignete ſich in der Donau bei Ulm. An einer Stelle, in der man den Fluß in ſeiner ganzen Breite durchwaten kann, ſtieg infolge des Ablaſſens eines Kanals der Waſſerſpiegel bis zu der un⸗ gewohnten Höhe von faſt einem Meter an. Die dur an den ch einen vermehrten Zuſtrom entſtandene Strömung riß drei des an einer tiefen Stelle ertranken. Ihre Leichen konnten no nicht geborgen werden. 8 „ Schimmens unkundige Männer ein Stück weit mit, wobei nah E Ordnung gebracht. ihren Kleiderſchrank. tuſchelte ihr Lotte wichtig und mit großen Angſtaugen Badiſche Chronik 1.(Beim Baden ertrunken.) Der ſechsfährige Sohn Heinz des Schachtarbeiters Georg Uebet iſt beim Baden in der Jagſt ertrunken. Waldwimmersbach.(Luftſchutzübung der Pimpfe.) Während der beiden Jungbannzeltlager des Jungbanns 110 Heidelberg wurde erſtmalig jeweils eine große Luftſchutzübung durchgeführt, um die Jugend ſchon früh mit der Gefahr und ihrer Abwehr vertraut zu machen. Die Uebun⸗ gen geſchahen in Zuſammenarbeit mit dem Reichsluftſchutz⸗ bund und wurden von den Jungen mit Feuereifer durchge⸗ führt, durften ſie doch unter Verwendung von Stahlhelmen, Gasmasken, Schläuchen, Pumpen, Schutzanzügen uſw. ge⸗ macht werden. An Brandſätzen wurde den Jungen die Wir⸗ kung der neuzeitlichen Brandbomben gezeigt. Natürlich muß⸗ ten die hochlodernden Flammen ſachgemäß erſtickt werden, und das gelang denn auch. Dem Ernſt gewann man eine heitere Seite ab, indem in der Gasmaske Tauziehen u. dgl. Unterhaltung vor ſich gingen. Emmingen b. Engen.(Hagelſchlag.) Anſere Ge⸗ markung wurde durch Hagelſchlag ſchwer mitgenommen. Der Hagel fiel etwa 10 Minuten lang und erreichte die Größe von Taubeneiern. Lörrach.(Zuchthaus für einen Heirats⸗ ſchwindler.) Das Schöffengericht Freiburg hielt in Lör⸗ rach eine außerordentliche Sitzung ab, um wegen verſchie⸗ dener Betrugs⸗ und Anterſchlagungsfälle zu verhandeln. Ein ehemaliger Volkswirt aus Schliengen, der kaum aus dem Zuchthaus entlaſſen war, machte ſich an eine Kriegswitwe heran und verſprach ihr die Heirat, um dadurch gratis bei ihr zu eſſen und zu trinken. Auch lieh er ſich von ihr Geld, um damit mit der richtigen Braut ſich einen guten Tag zu machen. Von einem Schneidermeiſter ließ er ſich noch gut einkleiden, um als„Freier“ auch nach den verſchtedenen Sei⸗ ten hin auftreten zu können. Das Gericht verhängte gegen ihn eine Zuchthausſtrafe von anderthalb Jahren und eine Geldſtrafe von 400 Mark. Außerdem wurden dem Ange⸗ digen die bürgerlichen Ehrenrechte auf drei Jahre abge⸗ ſprochen. Gengenbach.(Carl⸗Iſenmann⸗ Schule.) Im Rahmen eines feierlichen Aktes zu Ehren unſeres großen Kom⸗ poniſten Carl Iſenmann— er hat auch das bekannte Lied ö „D Schwarzwald, o Heimat“ komponiert— erhielt die neue Mittelſchule den Namen„Carl⸗Iſenmann⸗Schule“. O Blitggingen.(Einbruch.) In der Nacht erhielt eine Bäckerei und Konditorei den unerwünſchten Beſuch eines Ein⸗ brechers. Der Eindringling nahm in einem Koffer Rauch⸗ waren und Schokolade mit, ferner entwendete er aus der Kaſſe einen Geldbetrag und eine Anzahl Briefmarken. In der gleichen Nacht wurde auch in der Wirtſchaft„Zur Linde“ eingebrochen. Hier konnte der Einbrecher aber keine Beute machen, da der Wirt die Kaſſe vorſorglich an ſich genom⸗ men hatte. (=), Konſtanz.(Zum Konſtanzer Flugunglück.) Die Perſonalien der verunglückten Paſſagiere lauten: Cark Breitenfeld, 28 Jahre alt, katholiſcher Geiſtlicher in Wien, Ernſt Wachtel, 36 Jahre alt und ſeine Frau Hilde, 28 Jahre all, beide aus Wien. Alle drei wollten ſich nach Lon⸗ don begeben, der Geiſtliche um dort eine Stelle anzutreten. Prokuriſt Lipps, 43 Jahre alt, ledig, Angeſtellter der Swiß⸗Air. () Achern.(Weltbewerbd neubau.) Für den Neubau des die Stadtverwaltung vor einigen Monaten ein Preisausſchrei⸗ ben erlaſſen. Iusgeſamt wurden 70 Entwürfe eingereicht und davon 10 in die engere Wahl geſtellt. Das Preisgericht hat den 1. Preis mit 1500 Mark dem Architekten C. F. W. Gerſtung in Pforzheim zuerkannt. Den 2. Preis mit 1000 Mark erhielt Architekt Walter Joos⸗Berlin⸗Charlottenburg, der ein gebürtiger Lörracher ſſt. ö „( Beuchſal.(Die Bürgermeiſter tagten.) In einer Tagung ſämtlicher Bürgermeiſter und Ratſchreiber des Kreiſes Bruchſal wurde durch Landrat Dr. Denzel die neus Landkreisordnung erläutert. Es folgten in der Tagung des Amtes für Kommunalpolitik Referate über Luftſchutzfragen und NS V. Arbeit, wobei die Beſonderheiten der Betreuungen auf dem Lande zur Sprache kamen. Zum Schluß forderte Kreisleiter Epp die Bürgermeiſter auf, die wichtigen Aufgaben des Luftſchutzes und der NS. zu fördern. l für den Rathaus⸗ hieſigen Rathauses hatte Jeder verankworkungsbewußte Deulſche beſchafft für ſich und ſeine Familie Volksgasmask 1 25 In Frau Boßhardts Hausordnung iſt ſchon wieder eine Veränderung eingetreten. Sie hat ihr eigenes Zimmer vermietet, an einen kahlköpfigen, freundlichen, ſächſiſch redenden Herrn, der ihr von einem früheren Mieter empfohlen worden iſt und der nur für kurze Zeit bleiben will. i i In den ſchweren Zeiten muß man jeden Verdienſt mitnehmen, und alſo hat ſie ſich in der Mädchenkammer einquartiert, und Lottchen ſchläft auf dem Diwan in dem nie benutzten Speiſe⸗ und Durchgangszimmer. Aber auch das geht nur zwei Tage. Denn wenn Lottchen abends erſt ſchlafen gehen darf, wenn Herr Möller nach Hauſe gekommen iſt und Frau Boßhardt eigenhändig die Tür nach dem Hinterkorridor abgeſchloſſen hat, kann ſie morgens nicht aufſtehen, wenn der Durch⸗ gang wieder freigegeben werden muß. Alſo zieht Lottchen in die Mädchenkammer, mit einem ſehr ungnädigen Ge⸗ ſicht, und Frau Boßhardt huſcht— meiſtens nach Mitter⸗ nacht— mit ihrem Bündel Betten ins Eßzimmer, und morgens um ſieben hat ſie das Zimmer ſchon wieder in „Der Mangel an Schlaf trägt nicht dazu bei, ihre Laune zu verbeſſern. Sie ſieht aus wie eine verhungerte Spitzmaus; ihre Bewegungen ſind fahriger und ihr Lächeln iſt abweſender denn je. Und dann muß noch diefe Aufregung mit Herrn Möller paſſteren—!. Als Mara abends nach Hauſe kam, fand ſie die Flur⸗ tür offen, und Frau Boßhardt wuſelte totenblaß, ſchlot⸗ ternd und mit gerungenen Händen um zwei würdige Herren herum, die alle Räume, auch das Badezimmer, einer gründlichen Durchſuchung unterzogen. 8 8 „Nanu, was iſt denn hier los?“ fragte Mara, als ſie ſah, daß man auch ihre Zimmertür öffnete und ſogar „Das ſind Kriminale, ſie ſuchen Herrn Möller!“ zu.„Sie wollen ihn verhaften... Aber er iſt nicht da: Jahr Zuchthaus zerrütteten Familienverhältniſſe wurde auf eine Mindeſt⸗ gegnet?“ ſagte Mara ruhig.„Ich habe nur geſagt: Ich habe ge⸗ Aus den Nachbargauen Ludwigshafen.(Pferd, Ochſe und Zugma⸗ ſchine.) Der 30 Jahre alte verheiratete Otto Matheis aus Hochdorf fuhr am 1. April ds. Is. mit einer Zugma⸗ ſchine nebſt zwei Anhängern in Richtung der Dannſtadter Höhe. Die Maſchine, die ſchon alt iſt, machte ſtarken Lärm. Ein mit einem Ochſen und einem Pferd beſpanntes Fuhr⸗ werk kam ihm entgegen. Schon in einiger Entfernung wurde der Ochſe ſcheu. M hielt aber nicht an, ſondern fuhr an dem Tier vorbei. Dieſes wurde noch 12 und ſprang in einen Graben, brach den Unterkiefer, ſo daß es notgeſchlachtet werden mußte. Weil der Angeklagte durch ſein Weiterfahren den Unfall verſchuldet hat, wurde er zu 20 Mark Geldſtrafe verurteilt. Ludwigshafen.(Verkehrsſünder verurteilt.) Der 42 Jahre alte Dr. Heinrich Haubeil aus Frankenthal fuhr mit ſeinem Perſonenkraftwagen am Ausgang von Oggersheim einen Radfahrer an. Dieſer ſtürzte zu Boden und zog ſich eine rechtsſeitige Bruſtquetſchung zu. 10 Tage war er im Krankenhaus und im ganzen drei Wochen ar⸗ beitsunfähig. Wegen fahrläſſiger Körperverletzung wurde der Angeklagte zu 45 Mark Geldſtrafe, erſatzweiſe zu fünf Tagen Gefängnis verurteilt. Zu 40 Mark Geldſtrafe wurde der 41 Jahre alte Heinrich Hörſel von Aſſenheim verurteilt Er fuhr am 5. April durch die Obergaſſe in Schauernheim und beachtete beim Einbiegen in die Reichs⸗ ſtraße das Vorfahrtsrecht eines Laſtkraftwagens nicht.— Der 28 Jahre alte Hans Babelotzty aus Mannheim hielt am 9. März vor dem Hauptportal des hieſigen Bahnhofes. Plötzlich ſtieß er ſein Fahrzeug nach links, wodurch er mit einem Perfonenauto zuſammenſtieß. Da nur geringer Sachſchaden entſtanden iſt, kam der Angeklagte mit einer Geldſtrafe von 20 Mark davon. Landau.(Sein Haus angezündet.) Der 56⸗ jährige Philipp Cuntz aus Rinnthal wurde vom Schwurge⸗ richt Landau wegen vorſätzlicher Brandſtiftung zu einem N und drei Jahren Ehrverluſt verurteilt. Cuntz hatte am 23. April in einer Rinnthaler Wirtſchaft ſtark gezecht. Kurze Zeit, nachdem er das Lokal verlaſſen hatte, brannte auch ſchon ſein Haus. Obwohl Cuntz in der Verhandlung die Tat leugnete, konnte er in der umfang⸗ reichen Beweisaufnahme überführt werden. Wegen der ſtrafe erkannt. Landau.(Rückfälliger Dieb.) Als Kraftwagen⸗ führer eines großen Bauunternehmens entwendete der 46⸗ jährige Johann Kiefer aus Ranſchbach von den Bauplätzen Gegenſtände im Werte von rund 1000 Mark und verkaufte ſie. Das Schöffengericht Landau verurteilte Kiefer wegen Rückfalldiebſtahls zu einem Jahr drei Monaten Gefängnis. Maximiliansau.(Schiffsbeſitzer ertrunken Der 36 Jahre alte, jung verheiratete Schiffbeſitzer Heinrich Rodenkirchen aus Maudach fiel in der Nacht beim Verholen ſeines Schiffes im Maximiliansauer Hafen vom Gangbord und ertrank. Obwohl Rodenkirchen bald wieder an Land gebracht werden konnte, waren die ſofort angeſtellten ärzt⸗ lichen Wiederbelebungsverſuche erfolglos. ai Auf dem Feld vom Blitz erſchlagen. Bei Feldarbeiten wurde in Pfalzdorf bei Kleve der 18jährige Heinz Pleines aus Duisburg, der bei dem Bauern Johann Altes beſchäf⸗ tigt war, vom Blitz getroffen und auf der Stelle getötet. Ein neben ihm hergehender Hund wurde ebenfalls erſchla⸗ gen. Die Ehefrau Altes und ein Landwirtſchaftsgehilfe, die ſich in unmittelbarer Nähe der Getöteten befanden, wurden durch die Gewalt des Blitzes zu Boden geworfen und waren für kurze Zeit beſinnungslos. aF 1200 Bergleuke waren in Gefahr. Im Steinkohlen⸗ bergwerk Limburg⸗Maas hat ſich ein Unfall ereignet, der das Leben von 1200 Bergleuten in höchſte Gefahr brachte. Ein Brand zerſtörte das elektriſche Kabel, das die Kraft⸗ zentrale mit dem Transformator verbindet. Hierdurch wurde das geſamte Bergwerk ſteomlos gemacht. 1200 Arbei⸗ ter waren unter Tag eingeſchloſſen. Noch im Laufe der Nacht iſt es gelungen, durch Legung eines neuen Kabels die elektriſchen Anlagen der Gruben wieder in Gang zu bringen. Die eingeſchloſſenen Knappen konnten daraufhin ſämtlich wohlbehalten ausfahren. b Am das Braune Band von Deutſchland. Der Reichs⸗ miniſter für Volksaufklärung und Propaganda hat das be⸗ reits traditionell gewordene Rennen„Braunes Band von Deutſchland“, das große repräſentative Ereignis des deut⸗ ſchen Rennſports, für reichswichtig erklärt. Die diesjährigen Veranſtaltungen beginnen in München am 25. Juli. Das Rennen um das Braune Band wird am 30. Juli gelaufen. er iſt ä eben weggegangen... Sind Sie ihm nicht noch be⸗ „Möglich... Irgend jemand hat mich gegrüßt— ein paar Schritte vom Haus; aber ich ſah erſt ſo eine Be⸗ wegung, als ich ſchon vorbei war „Siehſt du, Mutter: Fräulein— Frau Reinhold hat Herrn Möller auch weggehen ſehen!“ ſagte Lotte trium⸗ phierend. „Na ja, ich hab's den Herren ja auch geſagt! Er i nicht in der Wohnung. Vor einer Viertelſtunde iſt er mit Hut und Mantel zu mir gekommen in die Küche— ich war gerade am Plätten— und hat geſagt:„Frau Boß⸗ hardt, hat er geſagt,„ich gehe jetzt weg, was eſſen, aber ich verſpreche Ihnen, ich komme nicht ſo ſpät wieder, da⸗ mit Sie zeitig in Ihre Hetaheia kommen!“ Er hat immer ſo ulkige Ausdrücke, der Herr Möller.. Das iſt näm⸗ lich, weil ich jetzt momentan alles vermietet habe, und da ſchlaf ich in dem Durchgangszimmer, denn daß meine Tochter da ſchläft, das habe ich nicht gern, und da kann ich immer erſt ins Bett, wenn meine Herrſchaften, die da durchmüſſen, ſchon da ſind... Und da habe ich noch ge⸗ ſagt: Ach, das verſprechen Sie immer, und nachher wird's doch wieder elfe, zwölfel!...“ „Erlauben Sie mal!“ unterbrach einer der Herren ihren Redeſchwall.„Vor einer Viertelſtunde, ſagen Sie, iſt er weggegangen? Reichlich zehn Minuten ſind wir ſchon hier— da kann er doch der jungen Dame nicht eben erſt begegnet ſein?“ a „Ich kann auch gar nicht beſchwören, daß er's war!“ ſehen, daß jemand den Hut gezogen hat, als ich ſchon halb vorbei war habe mich nicht umgedreht. Vielleicht war es Herr Möller; vielleicht war es jemand anders.“ „Kann er ſich nicht verſteckt haben?“ meinte Lotte vor⸗ witzig.„Wenn er runtergegangen iſt und Sie hat kom⸗ men ſehen— daß er da in ein andres 77 gegangen iſt? Wenn er Sie womöglich gekannt hat—“ Ja, das iſt ſchon möglich, daß er uns kennt!“ lachte der Gemütlichere von den beiden. a die ganze Geſchichte und entſ Lalcale Naudloclau Der zweitletzte Juliſonntag zeigte ſich von keiner guten Seite; er brachte abwechslungs⸗ weiſe Regen. Während der Oſten des Reiches größtenteils von einer Schönwetterlage beherrſcht wird, ſteht der geſamte Weſten dauernd unter dem Einfluß kühler Mee res luft, ſodaß nun auch die Hundstage(die eigentliche Hochſommerzeit) in Mitleidenſchaft gezogen wird. So war auch geſtern wieder der Himmel größtenteils in einen Wollenſchleier eingehüllt. Im Vordergrund ſtanden die ſportlichen Veranſtaltungen, die geſtern einen großen Tag hatten. Da gab es in Mannheim die Deutſchen Kanu⸗ meiſterſchaften, wobei die Mannheimer Vereine ſich von der beſten Seite zeigten. Eine recht große Zahl von Zuſchauern ſahen dieſen intereſſanten Rennen zu. und wer zu Hauſe ge⸗ blieben war, konnte am Radio das Rennen unt den Großen Preis von Deutſchland mit anhören, das einen gigantiſchen ſpannenden Kampf der Rennwagen brachte. So mancher Fahrer mußte bei dieſem Rennen aufgeben, Motorſchäden traten durch die große Beanſpruchung— Abbremſen wegen der Glätte— ein, doch nach vierſtündigem Rennen konnke Caracctola auf Mercedes⸗Benz als Sieger durchs Ziel gehen. Auch das KdßF.⸗Volksfeſt in Mannheim hatte am ge⸗ ſtrigen Sonntag eine große Anziehungskraft. Es ſtieg am Abend das große Feuerwerk, eine hervorragende pyro⸗ techniſche Leiſtung Der Bahnverkehr war auch an dieſem Wochenende wieder ſehr rege, trotzdem das Wetter am Wochenende nicht gerade günſtig war. Hat doch die Ferienzeit begonnen und da mag man nicht zu Hauſe bleiben. So wurden auch über das Wochenende verſchiedene Sonderzüge ge⸗ fahren, beſonders von KdF. wurden ſolche beanſprucht. Garraſani im Anmarſch! Nach ſeiner erfolgreichen, mehrjährigen Gaſtſpielreiſe durch die ſüdamerikaniſchen Staaten, wird der Großcircus in Kürze in Mannheim ein Gaſtſpiel geben. Ueberwältigend waren die Gefühle der Heimkehrer, als die erſten großen Ueberſeedampfer, von Südamerika kommend, im Hambur⸗ ger Hafen anlegten und ihre ſeltſame Fracht wieder auf feſten Boden verluden. Sarraſani, der bekannteſte europäi⸗ ſche Circus lehrte von ſeiner erfolgreichen Ueberſeetournee nach Deutſchland zurück. Die halbe Welt hatte ſtaunend aufgehorcht, als Sarraſani zum zweiten Male ſeinen Plan kundtat, wieder dorthin zurückzukehren, wo er vor einem Jahrzehnt ungeahnte Triumpfe geſeiert hatte. Sein Plan wurde Wirklichkeit, ſeine Berechnungen erwieſen ſich als richtig: Südamerika jubelte ihm wieder zu und ſeine Reiſe durch die verſchiedenen Staaten wurde eine einzige, über⸗ wältigende Siegesfahrt, legte neuerlich und abermals le⸗ bendiges Zeugnis für deutſchen Mut, deutſche Willenskraft und deutſchen Geiſt ab. Tauſende Brieſe, hunderte Aner⸗ kennungsſchreiben, vom ſchlichteſten Manne bis zu den maß⸗ gebenſten Staatsmännern zeugten dafür, daß der deutſche Großcircus mit ſeiner wagemuligen Fahrt wiederum das er⸗ reicht hatte, was er wollte: die Bande der Heimat über Meere getrennt, feſter zu ſchließen und Freunde für das neue Deutſchland zu werben. Sein Ziel war etreicht und nun kehrte er wieder zurück. Die erſten Städte, Dresden, Magdeburg und Hamburg, in denen er nach ſeiner ſenſationellen Ueber⸗ ſeefahrt gaſtierte, jubelten ihm begeiſtert zu. Nach jahrelanger Abweſenheit hat er nun in dieſem Jahré wieder ſeine Fahrt durch die deutſchen Lande angetreten. Auch unſere Stadt wird das größte aller europäiſchen Unternehmen halten und werden wir das große und ungekürzte Originalprogramm zu ſehen bekommen, das ganz Südamerila in einen Taumel der Begeisterung verſetzt hatte. In kürzeſter Zeit trifft Sarra⸗ ſant mit ſeinem gewaltigen, mokoriſierten Betrieb, mit ſeinen vielen hunderten Menſchen aus allen Zonen der Erde und mit ſeinem berühmten reiſenden Zoo in der Stadt ein, wird für kurze Zeit ſeine weiße Zeltſtadt aufſchlagen und mit ſeinem großen Ueberſeeprogramm erneut den Beweis bringen, daß er noch immer mit Recht„Die ſchönſte Schau zweier Welten“ genannt wird. Der Wald lebt! Waldbrand bedeutet Tod geweſen waren, hatte es ſie vielleicht ſehr aufgeregt, und jetzt war niemand, der ihr auch nur Beſcheid ſagte. Aber Lia war gar nicht aufgeregt, ſondern nur ſehr beluſtigt.„Na, was iſt los?“ rief ſie Mara entgegen. „Haben ſie ihn— oder kriegen ſie ihn nicht? Ich warte ſchon immer auf die Schüſſe, die knallen ſollen; aber ich hörte nur dauernd Türen gehen und eine ganz gemüt⸗ liche Unterhaltung... Berichten Sie doch mal! Was hat er denn ausgefreſſen? Oder rufen Sie mir die Boß⸗ hardten'rein, wenn die Beamten weg ſind! Sie muß mir alles haarklein erzählen!“ Frau Boßhardt kam ungerufen, kaum daß die Flur⸗ tür ins Schloß gefallen war.„Nein, was ſagen Sie bloß? So etwas muß mir paſſieren!“ „Ja, nicht wahr? In Ihrem anſtändigen Haufe!“ ſagte Lia mit heuchleriſchem Mitleid.„Aber ſetzen Sie ſich 1735 hin, Frau Boßhardt! Ihnen ſchlottern ja die Knie!“ „Na, Kunſtſtück— ich zittere am ganzen Leibe! Wenn ſie ihn wenigſtens gefunden hätten und gleich mitgenom⸗ men! Aber ſo—! Ich habe ſie angefleht, ſie ſollten doch dableiben oder mir wenigſtens einen Schupo ſchicken. Und was antworten die mir? Ich ſollte ihn nur ruhig reinlaſſen, wenn er nach Hauſe käme, und tun, als ob nichts geweſen wäre, und wenn er im Bett läge, könnte ich ja beim Revier anrufen; ich hätte ja das Haus voller f Leute, und einen Mord hätt' er noch nicht auf dem Ge⸗ wiſſen... Na, ich bitte Sie, ſo ſind nun dieſe Herren! Weil er noch keinen umgebracht hat, ſoll ich ihn ruhig reinlaſſen— und ſoll beim Revier anrufen, wenn der Menſch in der Wohnung iſt. Und plötzlich ſteht er dann f hinter mir und hört das! Nein, ich danke! Finden Sie nicht, ich ſollte die Kette vorlegen? Ich laß ihn einfach nicht rein! Sollen die ſeh'n, wie ſie ihn kriegen, wenn ſie ihn hahen wollen!. Aber der Herr Poeſchel—! Der Herr Poeſchel iſt auch noch nicht dal Dann muß ich eben aufbleiben, und wenn es klingelt, dann ſchleich ich auf Strümpfen an die Tür und kucke durch; und wenn Poeſchel iſt, dann mache ich ihm eben auf und erzähle e U ten müſſen... Denk Groß⸗Mannheim im Aufſtieg. Nach dem neueſten Bericht des Statiſtiſchen Amtes der Stadt Mannheim für das 1. Vierteljahr 1939 ſchreitet der wirtſchaftliche Aufſtieg unaufhaltſam weiter. Beim Arbeits⸗ amt ſind im Berichtsvierteljahr 16993 ofſene Stellen für Männer und 9360 ofſene Stellen für Frauen gemeldet worden. Der Bedarf an Arbeitskräften war ſo groß, daß viele offene Stellen nicht beſetzt werden konnten. Der Ge⸗ ſchäftsumſatz der Reichsbankhauptſtelle hat den vorjährigen in jedem Monat weit übertroffen. Beim Wert der verkauflben, vertauſchten und verſteigerten Grundſtücke iſt eine Zunahme auf 7,5(5,2) Millionen zu verzeichnen. Die Waſſerförderung ſtieg auf 4,01(3,83) Millionen ebm, die Gaserzeugung auf 12,01(10,36) Millionen cbm und der Strombezug auf 81,58(27,05) Millionen kW. Die Statiſtik der Straßen⸗ bahn weiſt ebenfalls höhere Zahlen auf als im Vorjahre. Auch die Rheinhaardbahn hat mit 85600(73862) vermehrte Einnahmen gebracht. Beſonders ſtark hat der Fremdenverkehr zugenommen. In den Gaſthöſen wurden insgeſamt 32033 (29568) Fremde gezählt. Von der Wiege bis zum Grabe weiß das Statiſtiſche Amt folgendes zu berichlen: Die Zahl der Lebendgeborenen belief ſich auf 1387(1344) gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme von 43 und gegenüber dem gleichen Zeitraum des Jahres 1933 eine Steigerung um 485, oder 53,8 v. H. Die Zahl der Eheſchließungen ſtieg auf 519(444). Aber auch die Zahl der Sterbefälle hat erheblich zugenommen. Insgeſamt wurden 965(812) regiſtriert. Da die Zahl der Sterbefälle ſtärker zunahm als die Zahl der Lebendgeborenen, verringerte ſich die natürliche Bevöllerungszunahme gegenüber dem Vorjahre etwas, ſie liegt aber immerhin um 210,3 v. H. höher als im erſten Vierteljahr 1933. Aufruf an alle Frontſoldaten! Gewaltige Kundgebung am 25. Jahrestag der Schlacht von Tannenberg. Berlin, 24. Juli. Am 27. Auguſt ſährt ſich 1 5 25. Male der Tag der Schlacht von Tannenberg. Am Ehrenmal von Tannenberg, das zum ewigen Gedächtnis an dleſe ſieg⸗ reiche Angriffsſchlacht des Weltkrieges erbaut wurde und in dem Feldherr Hindenburg ſeine letzke Ruheſtälte fand, wird an dieſem Tag zu Ehren des deut Jronkſoldaten eine gewaltige Kundgebung veranſtaltet werden. Alle . Großdeutſchlands, die an fämklichen Well ⸗ riegsfronten 9 ben, vor allen Dingen aber die Tannenbergkämpfer, ſind zu dieſer Feier eingeladen. Par⸗ tei, Wehrmacht und die Soldaten des großen Krieges wer⸗ den am Keichsehrenmal von Tannenberg gemeinſam der Schlacht gedenken, durch die vor 25 Jahren der deutſche Oſten gerektel wurde. Die Organiſation der Oſtpreußenfahrt der deutſchen Frontkämpfer aus dem Reich iſt dem NS.Reichskrieger⸗ bund übertragen worden. Der Reichskriegerführer wendet 37 an alle ehemaligen Soldaten mit einem Aufruf, an die⸗ em Ehrentag teilzunehmen. der Meldetermin iſt bis zum 10. Auguſt verlängert worden. Jeder ehemalige Sol⸗ dat, der an der gewaltigen Kundgebung teilnehmen will, meldet ſich ſofort auf den zuſtändigen Dienſtſtellen des NS⸗Reichskriegerbundes. Die Fahrt⸗ und Verpflegungs⸗ koſten ſind ſo niedrig gehalten daß jedem die Teilnahme an der Oſtpreußenfahrt ermöglicht iſt. Den Fahrtteilnehmern iſt im Rahmen der Großkundgebung Gelegenheit geboten, die oſtpreußiſchen Schlachtfelder zu beſichtigen. Die Unter⸗ kunft in Oſtpreußen kſt koſtenlos ſechs Tage. Die reich⸗ liche und gute Verpflegung, und zwar Frühſtück, warmes Mittag- und Abendbrot koſtet eine Reichsmark pro Teil⸗ nehmer und Tag. Wie wird man RAD.⸗Führer? Einer der jüngſten ausſichtsreichſten Berufe. Die Führerlaufbahn im Reichsarbeitsdienſt ſtellt einen der jüngſten ausſichts reichen Lebensberufe in Deutſchland dar. Gerade in dieſen Wochen 55— die Reichs⸗ leitung des RAD. wieder an die junge Mann chaft den Ruf, mitzuhelfen an der Erfüllung der dem RAD. vom Führer ge⸗ ſtellten Aufgaben und ſich zur Führerlaufbahn im RAD. zu melden. Im Herbſt 1939 kehrt eine Gruppe von Führeranwär⸗ tern zum RAD. zurück, die ſich bereits 1937 zur Führerlauf⸗ bahn gemeldet und nunmehr ihre aktive Dienſtpflicht in der Wehrmacht erfüllt hat. Darüber hinaus können ſich aber auch andere Bewerber melden.„Der Arbeitsmann“, das amtliche Organ des Reichsarbeitsführers, bemerkt dazu, daß die Aus⸗ ſichten für beide Gruppen die gleichen ſind. Wichtig iſt, daß jeder, der ſeine aktive Dienſtpflicht im RA D. und in der Wehrmacht erfüllt hat, im Herbſt d. J. ſofort mit dem Dienſtgrad eines planmäßigen Truppführers ein eſtellt wird. Das Fehlen des Reife zeugniſſes iſt kein Hinde⸗ rungsgrund für einen weiteren Aufſtieg. 5 Wer das notwendige Zeug und die erforderlichen Kennt⸗ niſſe beſitzt, kann auch die höheren Dienſtgrade vom Feld⸗ meiſter an aufwärts erreichen. Hat er weder das Abitur noch das Reifezeugnis einer höheren techniſchen Lehranſtalt, ſo kann er innerhalb des RAD. den Nachweis führen, daß er die Vor⸗ ausſetzungen für die mittlere Laufbahn erfüllt. Im übrigen iſt die wirtſchaftliche Betreuung der RA D.⸗Führer und ihrer Angehörigen ähnlich wie bei der 8 5 t geregelt. Will der RA D.⸗Führer z. B. nach Ablauf ſeiner Dienſtver⸗ pflichtung in das freie Erwerbsleben übertreten, ſo erhält er beim Ausſcheiden eine Abfindung von 8000 RM., daneben für die Dauer von drei Jahren monatliche Kinder⸗ beihilfen. er RA D.⸗Siedler werden oder ſich ſonſt in der Landwirt ſchaft niederlaſſen will, erfährt eine noch ſtärkere örderung mit Abfindungsbeträgen zwiſchen 10 000 und 15 000 RM. Will der RADD.⸗Führer aber im 5 bleiben und ſpäter Beamter werden, hat er auch dieſe Möglichkeit. Sperrgüriel gegen einen Käfer Beim Großeinfatz des Kartoffelkäferabwehrdienſtes. Wenn man heute durch das Land fährt, ſieht man allerorts in den Kartoffeläckern Männer mit einem Spritzgerät auf dem Rücken, ähnlich wie es in den Reben gebraucht wird, durch die Furchen gehen. Es ſind Männer des Kartoffelkäferabwehrdienſtes, die jährlich zweimal ſämtliche Kartoffelfelder, ob draußen auf dem Land oder im kleinſten ſtädtiſchen Schreber⸗ garten, beſpritzen. Von dem Umfang der Bekämp⸗ fungsmaßnahmen durch den Reichsnährſtand gab eine gal. in die Gegend von Hockenheim einen Be⸗ griff. NSG. Draußen in der Ebene dehnt ſich das rieſige Kar⸗ toffelfeld einer Gutsverwaltung. Die im Blütenſchmuck weiß und lila ſchimmernde Fläche weiſt indes mehrere Lücken auf; Stangen mit Strohbüſcheln bezeichnen Fundſtellen. Hier hat der Suchdienſt heute morgen Kartoffelkäfer feſtgeſtellt, an einer Stelle nicht weniger als 41 Larven. Um 10 Uhr ging die Meldung an die zur Herdbekämpfung gerade bei Weinheim eingeſetzte Mannſchaft, und nachmittags 2 925 rollt ſchon der Laſtkraftwagen mit der Bekämpfungseinheit, wie der in weiße Anzüge gekleidete Stoßtrupp des Kartof⸗ felkäferabwehrdienſtes heißt, mit einem ganzen Gerätepark an. Zweirädrige Fahrzeuge mit Gummireifen fahren, von einem Pferd gezogen, die Furchen entlang. Durch einen aufmontier⸗ ten Kleinmotor wird aus einer wagrechten Röhre, wie ſie die ſtädtiſchen Spritzenwagen zeigen, Kalkarſenlöſung geſtäubt. An den Fundſtellen wird in einem Umkreis von einigen Metern nach feder Seite hin das Kartoffelkraut ſamt Knol⸗ len herausgeriſſen und in eine Grube geworfen. Darüber wird eine waſſerhelle Flüſſigkeit geſchüttet; es iſt Schwefelkohlen⸗ ſtoff, ein ſtarkes Gift, das jedes Lebeweſen tötet. Im weiten Umkreis darf nicht geraucht werden, die Löſung und die von ihr aufſteigenden Gaſe ſind außerordentlich ezploſtv. Schließ⸗ lich wird Erde darauf geworfen und Waſſer darüber geſchüt⸗ tet, um das Gas im Boden zu binden. Die übrigen vom Kartoffelkraut befreiten Stellen werden gleichzeitig mit dem Injektor behandelt. Dies iſt ein unten zugeſpitztes Stahl⸗ rohr, das etwa 20 em tief in den Boden gedrückt und in das aus einer oben angebrachten Pumpe durch kräftigen Druck auf einen Handgriff Schwefelkohlenſtoff gepreßt wird, der unten an der Spitze austritt. In jeweils 10 em Abſtand wird der eiſerne Giftzahn in den Boden gebohrt. Die dem Acker verabreichten„Spritzen“ ſind ihm übrigens nicht nur un⸗ ſchädlich, ſondern wirken wachstumsanregend. Zum Abſchluß werden die angrenzenden Kartoffelſtauden noch gründlich mit Kalkarſen aus Batterie⸗ oder Rückenſpritzen beſprengt. Der Kartoffelkäfer, wie aus häufigen Beſchreibungen be⸗ kannt, ein etwa 1 em langes gelbes Inſekt mit 10 ſchwarzen Längsſtreifen— die Larve iſt dagegen von blutroter Fär⸗ bung— ſtammt urſprünglich aus Colorado in Nordamerika, wird daher auch Coloradokäfer genannt. 1874 trat er zum erſtenmal in Europa bei Stade unterhalb Hamburgs auf. Damals wurde Militär eingeſetzt. Die befallenen Felder wurden radikal mit Schweröl überſchwemmt, für Jahre konnte darauf nichts mehr gepflanzt werden. Die neuzeitlichen Verfahren erfüllen aber denſelben Zweck. Gleich nach dem Krieg wurde der Schädling erneut in Frankreich feſtge⸗ 125 er iſt offenbar mit den amerikaniſchen Transporten ür die Alliierten eingeſchleppt worden. Bei unſeren weſtlichen Nachbarn iſt, abgeſehen von theo⸗ retiſchen Abhandlungen in Fachblättern und vereinzelten pri⸗ vaten Maßnahmen nichts von einer Bekämpfung zu merken. Die Folge iſt, daß die franzöſiſche Kartoffelernte 30prozen⸗ tige Ausfälle verzeichnet. Wir aber an der Grenze müſſen mit dem Eindringling ebenſo fertig werden wie mit den Viehſeuchen, der Reblaus und ſo vielem anderen Uebel, das uns aus Frankreich beſchert wird. Die Gefährlichkeit des Kartoffelkäfers beruht auf der Gefräßigkeit vor allem der Larven, die das Kraut kahlfreſ⸗ ſen, ſeiner unheimlichen Vermehrung— im Lauf eines Som⸗ mers vermag in drei Generationen ein Käfer 32 Millionen Nachkommen hervorzubringen— und ſeiner Flugtüchtigkeit. Mit dem Wind kann er Strecken bis zu 300 km in Höhen bis zu 1500 m zurücklegen. So iſt er heute bereits von der Nordſee bis Tirol, vom Rhein bis nach Mitteldeutſchland hinein verbreitet. Nachdem im vorigen Jahr ſchon der Suchdienſt 1 ff zügig organiſiert wurde, dem es hauptſächlich zu danken iſt, daß die Zahl der befallenen Stellen von 14000 auf bisher 3500 zurückgegangen iſt, hat man dieſes Jahr Pflichtſpritz⸗ gebiete im Weſten Deutſchlands beſtimmt. In dieſem Sperr⸗ gürtel müſſen jährlich zweimal ſämtliche Kartoffelfelder vor⸗ lcglich mit der 0,Aprozentigen n ene beſpritzt wer⸗ n. Im Winter wurde die ganze Landbevölkerung durch Vorträge und Films aufgeklärt. Die techniſche Zentrale des Kartoffelkäferabwehrdienſtes für das ganze Reich— die Truppe trägt als Abzeichen die Nachbildung des gelben Käfers auf einem Kartoffelblatt— liegt in Heidelberg. Es wurden die Abſchnitte Nord mit dem Sitz in Koblenz und Süd, Sitz Stuttgart ein⸗ gerichtet. Sie haben zuſammen 57 Außenſtellen, deren jede 3—7 Kreisgebiete umfaßt. Alle verfügen über bechniſche Fachleute und das neuzeitlichſte Gerät. Während der Such⸗ dienſt und die Pflichtſpritzung von den Gemeinden durchge⸗ führt werden müſſen, erfolgt die Herdbekämpfung durch die geſchilderten Einheiten. Geräte und Gifte werden aus Staatsmitteln geſtellt. Welche Bedeutung der Bekämpfung des Schädlings an maßgebender Stelle beigemeſſen wird, geht ſchon daraus her⸗ Für Geckenheim und Ilvesheim i i läuft morgen Dienstag im Palaſt⸗Theater, hier der 1. Teil des Olympia⸗Films. 1 im Vorverkauf bei den Tur nvereinen. Beginn 20.30 Ahr. Verſammlungs⸗Kalender. J Turnerbund„Jahn“. Der Beſuch des Olympiafilms morgen Dienstag Abend im Palaſt⸗Theater wird unſeren Mitgliedern wärmſtens empfohlen. Karten zu 50 und 70 Pfg. beim Vereinsführer Schmich, Karl Kreutzer und Hermann Schüßler. Für die Arbeit zehn Veute feiſch: u aun Köchin Heringsſalat 8 125 er 28 Pfg. empfehle ich für Sonntags Summi⸗ geſucht. 125 fr 30 Pfg. 7 85 erfragen in der Fettheringe Fleiſchſalat Stiefel eſchäftsſt. d. Bl. In Tomaten Ge rie en ingen degerdmne gegen geüſſe. guleite rn se 2,35. 40 bfg Th. Theurer, für Einspänner ff Käſe. e 69. zu verkaufen. Jak. Würthwein der N Naſtatterſtr. 2. Lebensmittel. vor, daß Hermann Göring ſich jede Woche über den Stand Bericht erſtatten läßt. Die Vorausſetzung für eine erfolgver⸗ e Abwehr iſt aber, daß jeder, der es irgend vermag, ich freiwillig an dem Suchdienſt beteiligt. 5 II Beſtrafter Beſtechungsverſuch. Das Schöffengericht verurfeilte den 58jährigen Metzgermeiſter Karl Ziegler, wohn⸗ haft in Schwetzingen, wegen aktiver Beſtechung in Tateinheit mil Beleidigung zu zehn Monaten Gefängnis und zwei Jah⸗ ren Ehrverluſt. Die Anklagebehörde warf ihm vor, daß er vorſätzlich den Zahlmeiſter M. dazu beſtimmen wollte, pflicht⸗ widrig zu handeln. Er ſollte ihm nochmals die Lieferung auf ein weiteres halbes Jahr zukommen laſſen, obwohl feſt⸗ ſtand, daß die Fleiſch⸗ und MWurſtlieferungen ſehr zu wün⸗ ſchen übrig ließen. Um dies zu erreichen, ſchickte er ſeinen Sohn mit einem Brief zu dem betreffenden Zahlmeiſter. Der Brief enthielt fünf Fünfzigmarkſcheine. An alle Käufer von Volksgasmasken! NSG. Einige Volksgenoſſen haben die von ihnen ge⸗ kauften und bezahlten Volksgasmasken bei den Ausgabe⸗ ſtellen der NSW. noch nicht abgeholt. Es wird deshalb noch⸗ mals darauf hingewieſen, daß die Volksgasmasken den Käu⸗ fern nicht ins Haus geliefert werden, ſondern daß diefe ſelbſt um die Verpaſſung und Abholung der gekauften Mas ben beforgt ſein müſſen. i Auf Anordnung des Reichsminiſters der Luftfahrt und Oberdefehlshaber der Luftwaffe wird für die Abholung det gekauften Volksgasmasken eine Friſt bis zum 20. Auguſt geſetzt. Nach friſtloſem Ablauf werden die nicht abgeholten Volksgasmasken ohne Rückzahlung des Kaufpreiſes und ohne Anerkennung eines ſpäteren beſtimmten Lieferungszeitpunktes einer anderen Volksgasmaske anderweitig abgeſetzt werden. Neue Kreiskriegerführer im Bereich Südweſt. Der Reichskriegerführer hat nach erfolgter Eingliederung der Kreiskriegerverbände Crailsheim, Künzelsau, Mergenk⸗ heim, Buchen, Heidelberg, Mannheim, Mosbach, Sinsheim und Tauberbiſchofsheim in den Gaukriegerverband Südweſk mit Wirkung vom 1. April 1939 folgende neue Kreiskrieger⸗ führer ernannt: den Studiendirektor Oberleutnant d. L. Guſtav Sigle zum Kreiskriegerführer des Kreiskriegerver⸗ bandes Crailsheim; den Kaufmann Oberleutnant d. R. Ludwig Bauer zum Kreiskriegerführer des Kreiskriegerver⸗ bandes Künzelsau; den Studienrat Leutnant d. R. Hugo Pfannkuch zum Kreiskriegerführer des Kreiskriegerverbandes Mergentheim; den Leutnant z. S. a. D. Joſef Kieſer zum Kreiskriegerführer des Kreiskriegerverbandes Buchen den Hauptmann a. D. Erich Bronner zum Kreiskriegerfüh⸗ rer des Kreiskriegerverbandes Heidelberg; den Dr.⸗Ing, Hauptmann d. L. Karl Hieke zum Kreiskriegerführer des Kreiskriegerverbandes Mannheim; den Zollſekretär Leut⸗ nant d. L. a. D. Ludwig Schneider zum Kreiskriegerführer des Kreiskriegerverbhandes Mosbach; den Rechtsanwalk Erwin Bergdolt, Vizewachtmeiſter d. R., zum Kreiskrieger⸗ führer des Kreiskriegerverbandes Sinsheim und den Pro⸗ feſſor Dr. Guſtav Mittelſtraß, Hauptmann d. R., zum Kreis⸗ kriegerführer des Kreiskriegerverbandes Wertheim⸗Tau⸗ berbiſchofs heim. 8 0 mil zu U. 27. quli bis 3. August Neuer Meßsplatz an der Adolf Hitlerbrücks. mit. eine m nicht* U öberbiestenden. 20 Weimummest 300 Menschen Aan dn 3 7 reit artistischer ——. 3 2— 5 2 2 Vorverkauf: Verkehrsverein und Mannheimer Reisebüro im Plankenhof, Telefon 34321 und an den Zirkuskassen ab 9 Uhr früh, Zirkustelefon 50130. E Senötzen Sie die für dos Sostspiel ven der Reichs- bahn ausgegebenen Sonntagstüekfahrkeften. p Die Karten müssen ur Rückfoht an der Zifkuskesse ö abgestempelt werden. 8 0 Omnibusbesitzer führen Sonderfahſten duch.