105 Nr. 170 Neckar ⸗Bote(2. Blatt) Montag, 24. Juli 1939 Reichswettkämpfe der SA Güdweſt gewinnt den Preis des Führers Begeiſterte Szenen gab es beim Wehrmann— ſchafts kampf, der Krone der ſportlichen Kämpfe bei den Reichswettkämpfen der SA. Die 26 beſten Stürme aus ganz Deutſchland in Stärke von einem Führer und 36 Mann ſtanden hier erſtmals im Kampf um den Wander⸗ preis des Führers. Nach dem Schießen am Freitag wur⸗ den am Samstag der 20⸗km⸗Gepäckmarſch und im An⸗ ſchluß daran den 250⸗m⸗Hindernislauf über die Wehrkampf⸗ bahn durchgeführt. In regelmäßigen Abſtänden wurden die Stürme auf den 20 km Gepäckmarſch geſchickt— 3:20 Stun⸗ den waren die Mindeſtzeit— für die 400 Punkte gegeben wurden, wenn niemand ausfiel. Der 250⸗m⸗Hinderniskguf war unmittelbar anſchließend an den Gepäckmarſch zu er⸗ ledigen. Ein 2 m breiter Waſſergraben, ein 80 em hohes und Am tiefes Drahthindernis und ein 8 m tiefes und 60 em hohes Kriechhindernis waren mit dem Torniſter auf dem Rücken, dem Gewehr in der einen und einer Handgranate in der Hand zu durchrobben. Diefer Hindernislauf verlangte den äußerſten Einſatz und die nden aller Kräfte eines jeden Mannes, da hier Sekunden entſcheidend waren. Als Abſchluß, ſozuſagen als Prüfung der Leiſtungsfähig⸗ keit, wurden ein Handgranatenzielwerfen und ein Köad⸗ Schießen auf Kopffallſcheiben durchgeführt. Dieſer Kampf um jede Sekunde, jede Handgranate und jeden Treffer bildete die Höhepunkte der geſamten Kämpfe und brachte eine Stimmung und Begeiſterung, wie man ſie bei einem wehrſportlichen Kampf eigentlich für unmöglich gehalten hätte. Hier ſah man Bilder echter Kameradſchaft, wenn der ſchwächſte oder ermattetſte Mann glaubte, nicht mehr weiterkommen zu können, und von ſei⸗ nen Kameraden mit ins Ziel gezogen wurde, denn gerade auf den letzten Mann kam es an. Ganz überragend war die Siegermannſchaft, was ſie geleiſtet hal war ſoldatiſch! Den Sieg errang die SA⸗ Gruppe Südweſt, die mit 77,6 Sekunden für den 250. m- Hindernislauf weitaus am beſten war und mik je 13 Feh⸗ lern im Handgranatenzielwerfen und Schießen auf 549,3 Punkte kam. und erkämpfte ſich damit den Wanderpreis des Führers. Der Vorjahrsſieger Sachſen belegte mit 511,6 Punkten vor der SA⸗Gruppe Kurpfalz mit 509,9 Punkten den zwei⸗ ten Platz. Es folgten die Bayeriſche Oſtmark, Niederrhein, Hanſa, Franken, Hochland und Berlin⸗Brandenburg. Die Schwimmkämpfe Von keinem anderen Ereignis abgelenkt, zogen die Tauſende von SA⸗Männern, die ſchon am frühen Sonntag vormittag das Reichsſportfeld überfluteten, zum Schwimm⸗ ſtadion. Hier war kein Platz mehr frei, als die Schwim⸗ mer am Vormittag ihren Kampf mit den Endläufen der Klaſſe A und dem Waſſerballendſpiel abgeſchloſſen. Die Gruppe Berlin⸗Brandenburg ſtellte die erfolgreichſte Mann⸗ ſchaft, die in der Geſamtwertung im Mannſchaftswettbe⸗ werh auf 28 Punkte vor Südweſt mit 70, Mitte mit 72.5, Hanſa und Weſtfalen kamen. Hervorragende Zeiten ſchwammen die bekannten Männer in den Endläufen der Klaſſe A. Ueberraſchend war hier die Niederlage von Schwarz(Mitte) durch den Weſtfalen Simon, der um 10 Sekunden ſchneller war. Die Ergebniſſe: 100 Me⸗ ter Kraul; 1. Laugwitz(Südweſt), 2. Mendrcezycki(Süd⸗ weſt), 3. Aramieſch(Schleſien), 4. Schubert(Schleſien), 5. Appel(Kurpfalz), 6 Blaſchke(Berlin)j.— 400 Meter Kraul: 1. Bachmann(Weſtfalen), 2. Kienzle(Südweſt), 3. Fiſcher(Weſtfalen), 4. Liebiſch(NMitte), 5. Schrader (Mitte), 6. Schmitt(Südweſt).— 100 Meter Ru cken: 1. Simon(Weſtfalen), 2. Schwarz(Mitte), 3. Thürner (Hochland), 4. Karlicek(Berlin), 5. Böhm(Mitte), 6. Rufus (Weſtfalen).— 200 Meter Bru ſt: 1. Minnich(Heſſen), 2. Schulte(Weſtfalen), 3. Köhne(Mitte), 4. Damm(Kur⸗ pfalz), 5. Schubert(Mitte), 6. Tietz(Schleſien). Niederſachſen gewinnk Kadfahrſtreife. Mit zu den ſchwerſten wehrſportlichen Wettkämpfen ge⸗ ſtaltete ſich auch die Radfahrſtreife, die von einem Führer und acht Mann gleichfalls aus einem Sturm beſtritten wurde. Nach dem Kleinkaliberſchießen am Freitag führte die SA⸗Gruppe Südweſt vor Thüringen, aber bei der 25 I m⸗ Geländefahrt mit natürlichen und künſtlichen Hinderniſſen und eingelegten Kontrollpunkten, änderte ſich die Lage grundlegend. Als Abſchluß wurde dann noch ein Handgra⸗ natenzielwerfen und ein Schießen durchgeführt. Der Vor⸗ jahrsſieger Berlin⸗Brandenburg erreichte mit 1:17 Stunden wohl die beſte Fahrzeit, aber im Handgranatenwerfen und Schießen ſchnitt er ſo ſchlecht ab, daß er von der Gruppe Niederſachſen noch überflügelt wurde. Der Sieger fuhr die 25 km in 1:28:43 und erhielt für das Schießen und Hand⸗ granatenwerfen nur jeweils vier Fehlpunkte. Kämpfe der Reiter. Bei den Reitern wurde der Mannſchaftswettbewerb um den Ehrenpreis des Führers entſchieden. Mit 106,75 Fehlern gegenüber 235,75 Fehlern der faſchiſtiſchen Miliz. die durch ihren Wagemut und ihre elegante Reit⸗ weiſe einen hervorragenden Eindruck hinterließ, blieb die SA überlegen ſiegreich. Die Leiſtungen der einzelnen Rei⸗ ter wurden hierbei zuſammengerechnet. Die SA blieb über den ſchwierigen Kurs, der insgeſamt 25 zu bewertende Sprünge aufwies, ziemlich gleichwertig, lediglich Oberſchar⸗ führer Spieß war durch einen Sturz auf die ungewöhnliche Zahl von 43,75 Fehlern gekommen. Mit gebrochener Hand machte er ſedoch den gan zen Wettbewerb noch mit und vollbrachte ſo eine Energieleiſtung, die über jedes Lob erhaben iſt. Die Miliz ſtellte dafür mit Oblt. Coc⸗ cia auf Lohengrin mit nur vier Fehlern den beſten Ein⸗ zelreiter. Lt. Mangilli hatte auf Flavia ſogar einen fehler⸗ loſen Ritt hingelegt, hatte aber den Graben von der Seite genommen und mußte dafür beſtimmungsgemäß mit der Höchſtfehlerzahl von 43,75 belegt werden. Den Abſchluß des Kampfes bildete ein Kameradſchaftsſpringen, bei dem die einzelnen Reiter ihre Pferde kauſchten. Domino, auf dem zuvor Oberſcharführer Spieß geſtürzt war, wurde hier von Obt! Pogliaga zum Siege geſteuert. Nur wenig langſamer war Aldo unter Oblt. Siniſtrario und Flavia mit Schar⸗ führer Günther. Die italieniſchen Reiter, die ſchon vorher durch Oblt. Coccia und Oblt. Pagliaga den Geländeritt ge⸗ wonnen hatten, ſtellten alſo auch im zweiten und dritten Wettbewerb den Einzelſieger. Oberſturmführer Philipp Fünfkampfſieger. Der moderne Fünfkampf fand mit dem 4000 Meter⸗Ge⸗ ländelauf im Grunewald mit Start und Ziel auf der Wehr⸗ rampfbahn ſeinen Abſchluß Oberſturmführer Philipp ließ ſich in dieſer letzten Uebung die Führung, die er ſchon zwei Tage innehatte, nicht mehr nehmen. Er beendete den Lauf als Zehnter und wurde mit Platzziffer 22.5 Sieger vor Sturmmann Severin(Oſtmark) und SA⸗Mann Wagner Berlin), 4 wurde Rottenführer Wölfelſchneider(Heſſen). In der Klaſſe B hholte ſich Oberſcharführer Gainſchnigg Al⸗ penland) mit Platzziffer 12 den Sieg vor Oberſcharführer Klaus(Alpenland! und Sturmbannführer Lubſchker (Hanſa). Höhepunkt und Ausklang In vollem Akkord klang das Feſt der Wehrkämpfer aus. Ueber 10 000 SA⸗Männer haben gekämpft. Auf allen Kampfbahnen, gleich ob auf der Wehrkampfbahn in Gru⸗ newald oder im Olympiſchen Stadion, überall ſah man den gleichen herrlichen Kampfgeist. Dieſe gewaltige Heer⸗ ſchau des Sports, bei der die Leiſtung des Einzelnen nur ſo weit von Wert iſt, als ſie einſatzfähig für die Mannſchaft wurde, hat in ihrer ganzen Größe Sinn und Ziel der Wehrerziehung gezeigt, wie ſie von der SA in elner bis⸗ her kaum für möglich gehaltenen Breitenwirkung freiwillig geleiſtet wurde. Nach dem eigentlichen Höhepunkt, der mit den wehr⸗ ſportlichen Mannſchaftskämpfen im Grunewald erreicht worden war, fanden am Sonntag nachmittag die Ab⸗ ſchlußrennen der dritten Reichswettkämpfe der SA ſtatt. Rund 50 000 Menſchen, unter ihnen der Stellvertreter Von den Reichswettkämpfen der SA. Oben: Ein Kriechhindernis wird genommen, ein Aus⸗ ſchnitt aus dem 400-Meter⸗ Hindernislauf. Unten: Die SA. des Sudetenlandes zeigte im Olympia⸗Stadion Vor⸗ führungen, die die vielſeitige Verwendungsmöglichkeit eines einfachen Stabes für die Gymnaſtik veranſchaulichten. Der Appell der Krlegs⸗ ſchüler im Reichsehren⸗ mal Tannenberg. Nach Abſchluß der Be⸗ ſichtigungsfahrt über die oſtpreußiſchen Schlacht⸗ felder vereinten ſich die 2500 Kriegsſchüler aus allen Gauen Deutſch⸗ lands zu einem Apped im Reichsehrenmal Tan⸗ nenberg. Hierbei hiel) der Oberbefehlshaber des Heeres, General oberſt von Brauchitſch, eine bedeutungsvolle An“ ſprache an den Offiziers, nachwuchs Großdeutſch⸗ lands und ehrte dey großen Feldherrn Gene⸗ ralfeldmarſchall v. Hin denburg durch eine Kranz⸗ niederlegung an der Hin⸗ denburggruft im Tannen. derg⸗Ehrenmal(unſen Bild). Weltbild(Mp. Können auf allen naſtik und ernteten für ihre vorbildlichen Leiſtungen begei⸗ ſterten Beifall Nach dem Einmarſch der des Führers, Rudolf Heß, viele hohe Offiziere aller Wehrmachtteile, die Offiziere der Faſchiſtiſchen Miliz, Stabs⸗ chef Lutze an der Spitze ſämtlicher SA⸗Führer, erlebten bei leichl ſonnigem, aber angenehm windigem Wetter noch einmal ſpannende Kampfſzenen aus den letzten Entſcheidun⸗ gen des Tages. Die 20 mal% Runde Hindernisſtaffel war ſo recht dazu angetan, die Maſſen in Stimmung zu erhal⸗ ten. Bis zur Hälfte der Strecke lagen die Mannſchaften noch dicht beiſammen, ehe Hochland durch den Einſatz über⸗ legener Läufer den entſcheidenden Vorſprung errang. Im 400 m Hindernislauf erreichte Obertruppführer Lang(Franken) die hervorragende Zeit von 70,6 Set wenn man bedenkt, daß die Strecke einmal mehr als 400 m betrug und außerdem ein Waſſergraben, eine Wand, ein Holzſtoß, eine Hürde und ein Kriechhindernis zu über⸗ winden waren Auch in der Klaſſe B war der Erfolg des Obertruppführers Wieße(Niederſachſen) mit 72,4 überlegen. Der 400 ⸗m⸗Lauf war natürlich eine ſehr leichte Beute von Sturmmann Harbig(Mitte), der ſich lange nicht auszugeben brauchte mit 49.2 Sek. vor SA⸗Mann Schu⸗ macher(Niederrhein), der 50 Sek. brauchte. Ueber 100 m hatte der fabelhaft laufende Hornberger(Kur⸗ pfalz) ſchon nach 50 m einen klaren Vorſprung, ſo daß ſein Sieg mit 10,7 ſicher war. Der Zweite, Vogelſang (Niederrhein), hakte Mühe, ſeinen Platz mit 10,8 gegen den aufkommenden Dönnecke(Berlin) zu verteidigen. Ganz ausgezeichnet ſind die Zeiten in Klaſſe C, wo die über 40 Jahre alten Hamburger Rath und Reinhardt und der Ber⸗ liner Senftleben das Ende unter ſich ausmachten. Ihre Zei⸗ ten(11,8, 11.9 und 11.9) waren ſo gut wie die der Klaſſe D, der über 32 Jahre alten, wo Hellmann(Weſtfalen) in 11,8 gewann. Stuf. Stock(Berlin) holte ſich das Speer⸗ werfen mit 69,3 m vor Truppf. Biſſe(Berlin) mit 67,1, das Handgranatenwer fen Truppf. Friesner(Weſt⸗ mark) mit 71.69. Im Hammerwe fen ſiegte Scharf. Hein(Hanſa) ſicher mit 55,03 m vor SA⸗Mann Janſen (Berlin) mit 52.50 m. Zweiter Sieg von Güdweſt Nach dem Preis des Führers für den Erfolg im Wehr⸗ mannſchaftskampf errangen die Männer der Gruppe Süd⸗ weſt im Mannſchaftsfün flampf einen weiteren wertvollen Sieg. Dieſer Wehrwettbewerb wurde mit dem Handgranatenwerfen und der 9⸗mal⸗H0⸗m⸗Schwimmſtaffel abgeſchloſſen— Geſamtergebnis: 1. Süd w eſt 530,9, 2. Berlin⸗Brandenburg 507,6, 3. Thüringen 490,9, 4. Kur⸗ pfalz 477,3, 5. Alpenland 475,0, 6. Nordmark 451,6 P. Schlußtag der Lingiade Skarker Erfolg der Deutſchen in Stockholm. Die Tage der Linglade zu Ehren des 100. Todestages des Per Henrik Ling ſind vorüber. Zwei Ereigniſſe müſſen aus dem Rahmen der vielen Einzelgeſchehniſſe und gym⸗ naſtiſchen Vorführungen herausgehoben werden das ſind die Demonſtration der deutſchen Mannſchaft mit über 1000 Männern und Frauen unter dem Abendſonnenſchein am Samstag und die Vorführungen der Eſten, Dänen und Schweden im ſtrömenden Regen am Sonntag nachmittag. Wieder liegen am Samstag nachmittag die Barkaſſen von„Wilhelm Guſtloff“ am Landeſteg und entladen die ganz in weiß gekleideten Männer und Frauen, die ſauber und adrett einheitlich von Kopf bis Fuß angezogen ſind. Wieder marſchieren ſie mit Geſang durch die Straßen Stockholms. und wieder ſtehen die Menſchen ergriffen und bewegt. Es iſt ſchon 19.45 Uhr, als die Deutſchen ins aus⸗ verkaufte Stadion einziehen. Die Feſtkleidung iſt nun ab⸗ gelegt. In Blau und Weiß paradieren unſere Frauen, und mit kurzer weißer Hoſe mit entblößtem. braungebranntem Oberkörper marſchieren unſere Männer an den Tribünen vorbei Kein Beifall wird geſpendet, Stille herrſcht im weften Rund des Stadions. Dieſer Eindruck des Einmar⸗ ſches der Deutſchen an der Spitze die Hakenkreuzfahne, wird für alle Teilnehmer unvergeßlich ſein. Die Zuſchauer ſammeln ſich, und erſt dann, als ſich die vielen Glieder gruppenweiſe in Bewegung ſetzen, als die Männer in Vie⸗ rer⸗Kolonnen zu je 150 Mann zum Lauf über zwei Runden durchs Stadion anſetzen bricht der Beifallsſturm los. Die Laufbahn bebt von den Laufſchritten, und nun wechſeln die Bilder in ununterbrochener Reihenfolge. Die Frauen zei⸗ gen frei von allem Vorführungszauber ihre Gymnaſtik und die Männer ihre harte Körperſchule, Meinte es der Himmel an den Vortagen mit ſeinem Sonnenſchein ſo überaus gut und wurden die Vorführun⸗ gen der Deutſchen mit einem wundervollen Sonnenunter⸗ gang geſegnet, dann ſtanden die Vorführungen am Sonn⸗ tag unter dem Unſtern eines Regentages Dennoch war das Stadion dicht beſetzt; die Zuſchauer hielten aus trotz des Regens, und wenn wir zurückblicken, dann wiſſen wir nicht, wem der Lorbeer zu erteilen war, den von der Sonne über⸗ ſtrahlten Vorführungen der Deutſchen, oder den Sport⸗ kameraden aus Eſtland, Dänemark und Schweden, die un⸗ ter den geöffneten Schleuſen ihr Programm abſolvierten. Wic aus dem Waſſer gezogene Katzen marſchierten die Männer und Frauen ins Stadion, die Haare der Frauen fielen in dichten Strähnen in die Stirn, dennoch blickten ſie aus lächelnden Augen. Die„deutſche Genſation“ Vorführungen auf der Lingiade vorbildlich. Stockholm, 24. Juli. Die deutſchen gymnaſtiſchen Vor⸗ führungen auf der Lingiade, insbeſondere die der Mädchen, gruppen werden von der ſchwediſchen Preſſe am Samstag als vorbildlich bezeichnet. Die auf ſportlichem Gebiet maß gebliche Zeitung Dagens Nyheter ſpricht von einer„deut⸗ ſchen Senſation? und erklärt, die Deutſchen befänden ſich mit ihrer Gymnaſtik a uf richtigem Wege. Die Vorfüh⸗ rungen zeugten von der unerhörten Arbeit der Lehrer. Be⸗ ſondere Beachtung fand die Vorführung„vom Kind bis zum Greise“. Die zahlreſchen Zuf auer, darunter das ſchwediſche Kronprinzenpaar, ſpendeten namentlich den Kleinſten herzlichen Beifall. 8 Am Nachmittag zeigten die deutſchen Mannſchaften iht Gebieten der Männer- und Frauengym⸗ Männer und Frauen mit Geſang folgte der 0 der Männer in Ko⸗ lonnen. Die Frauen zeigten danach Lauf⸗, Spiel⸗ und Hal⸗ tungsſchulung. Nach der Körperſchule der Männer, Frei⸗ übungen, Partner⸗ und Bodenübungen folgten Gymnaſtik der Frauen, Mannſchaftsarbeit am Balken, Geräteturnen der Männer und Frauen tionalmannſchaft am Reck känze und Volkstänze der Männer und Frauen vo leichzeitig und Turnen der Na⸗ um Abſchluß wurden Mädchen⸗ die einen wahren Sturm der Begeiſterung auslöſten. rgeführt, Sport und Spiel Eſnheimiſcher Sport. Leichtathletik⸗Klubkampf. Tv. Friedrichsfeld—„Jahn“ Seekenheim 30:57. Zu einem Leichtathletikklubkampf traſen ſich am ge⸗ ſtrigen Sonntag obige Vereine in Friedrichsfeld, der gleich⸗ zeitig für die Deutſchen Vereinsmeiſterſchaften gewertet wurde. Die junge Vertretung von Friedrichsfeld war kein Gegner für Seckenheim und mußte mit Ausnahme vom 3000 m Lauf alle 1. Plätze den Gäſten überlaſſen. Schade, daß die Jah'nleute, die mit ſtärkſter Vertretung die Kämpfe be⸗ ſtritten, nicht beſſere Konkurrenz hatten, ſonſt wären be⸗ ſtimmt bedeutend beſſere Leiſtungen herausgekommen. Nachſtehend die Ergebniſſe: 200 m Lauf: 1. Gund⸗S., 24,9; 2. Scherer. 800 m Lauf: 1. Bühler⸗S., 2,17,1; 4. Wolf⸗S. 3000 m Lauf: 2. Häußler⸗S 10,12; 3. Schreck⸗S. 4 mal 100 m Staffel: 1.„Jahn“-S. 47 Sek.; 2. Friedrichsfeld. Diskus: 1. Keller⸗S 32,45 m; 3. Gund⸗S. Speer: 1. Häußler⸗S., 44,20; 2. Herre⸗S. Weitſprung: 1. Herre⸗S., 6,31 m; 2. Rieſenacker⸗S. Außer Konkurrenz: Kugelſtoßen: 1. Orth⸗F., 11,46 m; 2. Gund⸗S. Stabhochſprung: 1. Scherer⸗S., 3 m. 70 m Hürdenlauf: 1. Herre⸗S., 11,4 Sek. Großdeutſche Kanu⸗Meiſterſchaſten Drei Meiſterſchaften nach Mannheim. Am Sonntag nachmittag mußten die Meiſterſchaftsren⸗ nen der zweiten Großdeutſchen Kanu⸗Meiſterſchaften im Mannheimer Mühlauhafen faſt bei ſtändigem Regen aus⸗ getragen werden. Wie in den Vor⸗ und Zwiſchenläufen gab es auch bei den Entſcheidungen harte und ſpannende Kämpfe. Beſonders erfreulich war, daß ſich der Nachwuchs in einem immer ſtärkeren Maße Geltung verſchafft. Der erſte Titel auf der kurzen Strecke wurde bei den Frauen im Einer⸗Kajak vergeben. Die Titelverteidi⸗ gerin Lehmenküler aus Lippſtadt nahm auch diesmal wieder eine Favoritenſtellung ein. Vom Start weg über⸗ nahm ſie die Führung und dehnte dieſe bis ins Ziel ſtän⸗ dig aus. Die Mannheimerin Schleicher mußte ſich mit dem zweiten Platz vor Klimmſtein(Linz) und Ra⸗ tay(Wien) begnügen. Im Einer⸗Canadier hatte die Canadier⸗Hochburg Hamburg vier Bewerber am Start, aber der Titel fiel nach Wien, obwohl Weltmeiſter Neu⸗ müller(Wien), der gemeldet hatte, dem Start fernblieb. Der Wiener Proisl und Horn(Hamburg) lieferten ſich auf dem erſten Teil der Strecke einen harten Kampf, bei 400 Meter mußte Horn erſchöpft ſeinen Gegner ziehen laſſen, der nun ungefährdet dem Ziel zuſtrebte.— Mit größter Spannung ſah man dem Duell Hradetzky⸗Seiling⸗Noller im Einer⸗Kaſak der Mönner entgegen. Noller nahm hier für ſeine knappe Niederlage auf der langen Strecke Revanche und bewies, daß er als Kurzſtreckler zu den Be⸗ 1 Deutſchlands zählt. Er konnte die erſte Kanu⸗ eiſterſchaft nach Mannheim bringen. Bei 400 Meter hatte er ſich nach hartem Kampf mit Hradetzky von dem Olympiaſieger gelöſt, der nun auch noch von Seiling überſpurtet wurde. Unangefochten fuhr der Mannheimer ſeine Meiſterſchaft nach Hauſe Hradebfn hörte einen Augen⸗ blick zu früh auf, ſo daß der Godesberger Fledmann noch Dritter werden konnte.— Die Ergebniſſe: Einer⸗Kajak, Frauen, 600 Meter: 1. Leh⸗ menkügler(WS Lippſtadt) 3:06.6; 2. Schleicher(K Mannheim); 3 Klimmſtein(Schnecke Linz); 4. Ratay(PSV Wien); 5. Bromeis(Tgde. München), 6. Obermaier(KG Mannheim⸗Neckarau) Einer⸗ Kajak, Männer, 1000 Meter: 1. Nol⸗ ler(K Mannheim) 4:34.2; 2. Seiling(KC Brandenburg); 3. Feldmann(dc Godesberg); 4. Hradetzkty(/ Wien); 5. 0 805(Pol. Hamburg); 6. A. Kaſt(Germania Mainz⸗ aſtel). Einer⸗Canadier, Männer, 1000 Meter: 1. Proisl(PSV Wien) 5˙39.53 2. Wedemann(Pol. Ham⸗ burg); 3. Küchenmeiſter(KC Alſter Hamburg); 4. Stein⸗ brenner(KV Frankfurt a. M.); 5. Koſchik(Pol. Hamburg); 6. Horn(Pol. Hamburg). i Noller-Lorenz ſchlagen Weltmeiſter und Olympiaſieger. Im Zweier⸗ Kajak der Frauen kamen die Titelverteidigerinnen Lehmenkügler⸗Kropp eben⸗ falls wieder zum Siege. Ihre ſchärfſten. Widerſacher waren die beiden Mannheimer Boote, die aber die Lipp⸗ ſtädterinnen nicht lange bedrängen konnten. Im Zweier⸗ Canadier der Männer ſiegte das Weltmeiſterpaar Weinſtabl⸗Proisl, das ſchon die ſchnellſte Vorlaufzeit erzielt hatte. Schon nach 200 Metern hatten ſie ſich vom Felde ge⸗ löſt und ſteuerten einem überlegenen Siege entgegen. Wag Wien und Kc Bochum mußten wegen Behinderung ausgeſchloſſen werden Die Hamburger Poliziſten eroberten den zweiten Platz vor Linden⸗Dahlhauſen. Unter größter Spannung ging dann das Feld zum Zweier Kajak der Männer auf die Strecke. Nur wei 55 ſtanden hier im Kampf mit Olympia⸗ fegen Weltmeiſtern und deutſchen Meiſtern. Das eine Nachwuchspaar, die Mannheimer Noller⸗Lo⸗ renz fuhren ein ganz hervorragendes Rennen und— ſieg⸗ ten. Sie lieferten den Wienern Hradetzky⸗Landertinger ein pannendes Rennen, bei 900 Meter hatten ſie aufgeſchloſ⸗ en, und dann zogen ſie Zentimeter um Zentimeter in Front, um knapp aber ſicher zu gewinnen. Die glückſtrah⸗ lenden Sieger konnten die Glückwünſche des inzwiſchen ein⸗ 1 badiſchen Gauſportführers, Miniſterialrat raf t, entgegennehmen. Die Ergebniſſe waren: Zweier⸗Kajak, Frauen, 600 m: 1. Lehmenkühler⸗Kropp(WS Lippſtadt) 2:29,8; 2. Rieger⸗Groh(PG Mannheim); 3. Schleicher⸗Kocher(KG Mannheim): 4. Klimmſtein⸗Kühnel(Schnecke Linz): 5. Fehlings⸗Drews(KC Düſſeldorf); 6. Grau-Mertel(Tgd. München). 2 Zweier⸗ Canadier, Männer, 1000 mi 1. Weinſtabl⸗Proifl 8 Wien) 442,3; 2. Kähler⸗Drews (Pol. Hamburg); 3. Sievering⸗Ruthenbeck(KC Linden⸗ Dahlhauſen); 4. Stumpf⸗Wirt 5 Mannheim); 5. Gebr. 5(Hanſeat Hamburg); 6. Koſchik⸗Wedemann(pol. amburg). 5 Zweier⸗Kajak, Männer, 1000 m: 1. Noller⸗ Lorenz(K Mannheim) 403,4; 2. Hradetzky⸗Landertinger (% Wien); 3. Horn⸗Jakobitz(Poſt Berlin); 4. Triebe⸗Eberle (Tgde München); 5. Kainz⸗Maurer(Schnecke Linz); 6. Gebr. Strathmann(Wanderfalke Eſſen). 55 Im Vierer-Kajak. Höhepunkt und Abſchluß der Deutſchen Kanu-Meiſter⸗ ſchaften waren die beiden Rennen im Vierer ⸗Kajak. Durch PG Mannheim fiel noch eine dritte Meiſterſchaft in die Stadt am Neckar und am Rhein, womit die große Klaſſe der Mannheimer Kanuten erneut eine Beſtätigung er⸗ fuhr. Bei den Frauen führten anfangs die Wienerinnen, aber bei 300 m ſchob ſich PG Mannheim in Front, die Wienerinnen fielen auf der Außenbahn mehr und mehr zurück, während KG Mannheim noch auf den zweiten Platz gelangte.— Bei den Männern war hoher Favorit der vier⸗ malige deutſche Meiſter und Weltmeiſter 1938, Wander⸗ falke Eſſen, dem nun ſchon zum fünften Male in ununter⸗ brochener Reihenfolge der Titelgewinn gelang. Die acht Boote lieferten ſich ein herrliches Rennen. Schon bei 200 m hatte Eſſen die Spitze übernommen, das Feld folgte ziem⸗ lich dicht dahinter. Im Schlußſpurt konnte Poſt Berlin nach Tade. München abfangen.— Die Ergebniſſe waren: Vierer⸗Kajak, Frauen, 600 m: 1. PG Mann⸗ heim(Rieger⸗Groh-Rieger⸗Heim) 2:42,1; 2. KG Mannheim (Schleicher-Kocher-Weißgerber⸗Feil) 2:44; 3. Pol. SV Wien: 4. Tgde. München; 5. KC Düſſeldorf. Vierer⸗Kajak, Männer, 1000 m: 1. Wan⸗ derfalke Eſſen 3:43; 2. Poſt Berlin 3:45; 3. Tgde. Mün⸗ chen; 4. MTV München; 5./ Wien; 6. SKC Saarbrücken. Großer Preis von Deutſchland Caracciola ſiegt auf dem Nürburgring.— Des Europa- meiſters ſechſter Sieg im Großen Preis. Dieſer 12. Große Preis von Deutſchland, der am Sonn- tag über 22 Nürburgrunden ausgetragen wurde, war eines der an Ueberraſchungen reichſten Rennen um dieſe werk⸗ volle Trophäe. Jum ſechſten Male krug ſich Europameiſter Rudolf Caracciola in die Siegerliſte ein. Den zweiten latz belegte der Sieger von Reims, Hermann Paul Mül⸗ er duf Auko-Anion und mik dem Schwarzwälder Paul Pietſch kam ein dritter Deutſcher noch auf den dritten Platz. Mit zwei Kunden Abſtand folgten Rene Dreyfus auf Dela⸗ haye vor Tazio Nuvolari auf Auto⸗Union, der durch Auf⸗ 85 drei Runden zurückgefallen war. Die Delahaye⸗Fahrer aph und Mazaud und der Pirmaſenſer Joa auf ſeinem 1.5 Liter⸗Maſerati bildeten den Abſchluß. Bei der wilden Jagd waren drei Auto-Anſion und drei Mercedes-Benz durch vorzeitige Aufgabe aus der Werkung ausgeſchieden, ebenſo zwei Maſerati und der einzige Alfa Romeo. Hunderttauſende bejubelten Rudolf Caracciola auf der letzten Runde und auf dem Zielplatz, als Korpsführer Hühn⸗ lein dem Mercedes⸗Benz⸗Fahrer den Ehrenpreis des Führers überreichte. Der Europameiſter war mit ſeinem Durchſchnitt von 121 ſtkm unter dem des letzten Jahres ge⸗ blieben, allerdings hatten die zahlreichen Zwiſchenfälle der erſten Runde zur Vorſicht gezwungen. Nach der feierlichen Flaggenhiſſung, zu der Korpsführer Hühnlein den Vefehl gab, nahmen die 17 Rennwagen Auf⸗ ſtellung: 1. Reihe: Caracciola, von Brauchitſch, Lang; 2. Reihe: Brendel, Müller; 3. Reihe: Pietſch, Stuck, Nuvo⸗ lari; 4. Reihe: Haſſe, Meier; 5. Reihe: Sommer, Dreyfus, Villoreſi; 6. Reihe: Raph, Joa; 7. Reihe: Mandirola, Ma⸗ zaud. Es fehlten alſo der in Albi ſchwergeſtürzte Schweizer Hug und der Stuttgarter Dipper. Ein ſpannendes Rennen v. Brauchitſch ſchoß vor Stuck in die Südkehre, in der ſich Lang mit blitzſchnellem Vorſtoß die Spitze erkämpfte und vor v. Brauchitſch, Müller, Pietſch, Caracciola, Nuvo⸗ lari, Stuck, Haſſe, Brendel und Meier mit 121.7 ſtkm als erſter die Startrunde beendete. Nach der zweiten Runde mußten Lang und v. Brauchitſch an die Boxen. Als Zehn⸗ ter und Neunter nahmen ſie den Kampf wieder auf. Noch eine Runde, und Hermann Lang mußte den Kampf mit ſtuckerndem Motor aufgeben. Das gleiche Schickſal ereilte auch Stuck und den Franzoſen Sommer. Der Auto⸗Union⸗ Fahrer hatten Maſchinenſchaden erlitten, und ſo ſetzte ſich Stuck auf das Heck von Sommer, der ihn zu den Boxen fuhr. Meier war nach einem Aufenthalt an den Boxen weit zurückgefallen. Von Runde zu Runde änderte ſich das Bild. In Führung lag jetzt Pietſch mit dem neuen Maſerati. Als ſein Motor unrein zu arbeiten anfing, übernahm Nu⸗ volari die Spitze. Als er am Erſatzteillager zwei Minu⸗ ten verlor, erſchien Caracciola als erſter vor Müller und Haſſe, die ſich in der Verfolgung ablöſten. Brendel fährt in den Graben. Weitere Opfer forderte der Kampf der hochgezüchteten Maſchinen. er junge Mercedes⸗Benz⸗Fahrer Brendel wollte zeigen, was er kann. Mit 130.6 ſtem hatte er die ſchnellſte Runde gedreht, landete in der nächſten aber im Graben— ſehr zuͤm Aerger von Hermann Lang, der ſeinen Wagen übernehmen wollte. Eine Unterſuchung der Ma⸗ ſchine von Brauchitſch veranlaßte dann Rennleiter Neu⸗ bauer, den Wagen nicht mehr auf die Strecke zu ſchicken. Rudolf Caracciola trug nun allein die Hoffnungen der Un⸗ tertürkheimer. Villoreſi erſchien nach der achten Runde ohne Heckverkleidung, eine Folge des Schlenkerns, und gab auf. Das Rennen war nach den hohen Trainingszeiten bis zu 140 ſtkm erſtaunlich langſam. 119 ſtkem wurden für den Spitzenreiter Caracciola berechnet. Die Entſcheidung 199 nun nur noch zwiſchen Caracciola, Nuvolari, Haſſe und Müller. Nuvolari hatte bexeits drei Minuten eingebüßt. Da gab es eine unerwartete Wendung. In der zehnten von 22 Runden hielten Caracciola und Müller gemeinſam zum Reifenwechſel, ſo daß Haſſe an die erſte Stelle rückte. Da Müller ſchneller abgefertigt wurde, lagen nun zwei Auto⸗Union vor Caracciola. Als aus der Wolkendecke die erſten Tropfen fielen, ereilte Meier und Haſſe das Geſchick. Auf der glatten Straße kam ihr Wa⸗ gen ins Rutſchen, und da ſie ihn nicht mehr aus eigener Kraft auf die Strecke bringen konnten, ſchieden ſie aus. Caracciola als typiſcher Regenfahrer ſchob ſich an Müller vorbei und hatte bald eine halbe Minute Vorſprung. Nu⸗ volari an dritter Stelle liegend ſchob ſich von Runde zu Runde heran. Noch acht Wagen waren im Rennen, Klarheit erſt zwei Kunden vor Schluß. Schon waren 18 Runden zurückgelegt, 400 von 500 km gefahren, und noch gab es keine Gewißheit über den Aus⸗ gang des Rennens. Mit 45 Sekunden Vorſprung erſchien Caracciola am Zielplatz, um zu tanken. 13 Sekunden vor Müller ſtieg er wieder ins Rennen. Nach der 19 Runde er⸗ ſchien Nuvolari mit pfeifendem Motor, mußte ſeinen Platz aufgeben, konnte aber doch noch gewertet werden. Mäller, der ſich an die Verfolgung von Caraceiola gemacht hatte, mußte noch einmal tanken und dabei vergrößerte ſich der Vorſprung des Mercedes-Benz⸗Wagens auf 40 Sekunden. Sicher fuhr Caracciola dem Sieg entgegen und holte ſich die beſte Wertung in dieſem Rennen für die deutſche und Europa⸗Meiſterſchaft, nachdem er die 20. Runde mit 131,5 Stkm. als die tagesſchnellſte gefahren hatte. Der Führer des deutſchen Kraftfahrſports, Korpsführer Hühnlein, war der erſte, der unſeren Altmeiſter mit herzlichen Worten beglückwünſchte und ihn mit dem rieſigen Lorbeerkranz auszeichnete. Hinter Müller, Pietſch und dem Franzoſen Dreyfuß belegte Nuvolari noch den fünften Platz, Das Ergebnis: Großer Preis von Deutſchland, 501,82 km: 1. NSKK⸗ Staffelführer R. Caracciola Mercedes⸗Benz 4:08:41, 121 Stkm.; 2. NSKK⸗Truppführer H. P. Müller Auto⸗Union 4:09:39,3, 121,6 Stkm.; eine Runde zurück: 3. Pietſch(D) Maſerati 4:12:06,3; 2 Runden zurück: 4. Dreyfuß(Frank⸗ reich) Delahaye 4:20:16,2; 3 Runden zurück: 5. T. Nuvo⸗ lari(Italien) Auto⸗Union 3:39:56,4; 6. Raph(Frankreich) Delahaye 4:11:43,4; 7..(Frankreich) Delahaye 4.11:44,0; 8. NSKK⸗Mann Joa(D) Maſerati 4:14:33, Stunden. **. Nuvolari nicht gewerkek. Beim Großen Preis von Deutſchland konnte der auf Auto⸗Union drei Runden vor Schluß ausgeſchiedene Ita⸗ liener Tazio Nuvolari nicht gewertet werden, da er im Ge⸗ genſatz zu den anderen Fahrern das Rennen nicht durch⸗ ſtand. Auf den fünften Platz rückt ſomit der Franzoſe Raph vor ſeinem Landsmann Mazaud und dem Pirmaſenſer Jog. * Nuvolaris Wagen brannke beim Abſchlußkraining. Beim Abſchlußtraining auf dem Nürburgring gab es noch einige aufregende Minuten, als von der Strecke ge⸗ meldet wurde, daß Nuvolaris Auto-Union⸗Wagen in Brand geraten ſei. Der Italiener hatte den Wagen geiſtesgegen⸗ wärtig in den Graben geſteuert und verſuchte zuſammen mit einem Hitlerjungen den Brand durch Aufwerfen von Sand zu löſchen. Als die Feuerlöſcher eintrafen, waren die Flammen ſchnell erſtickt. Wie die Auto⸗Union⸗ Rennleitung mitteilte, erlitt der Wagen nur geringfügigen Schaden. Der Meiſterſchaftsſtand Der Große Preis von Deutſchland wurde nach den Gro⸗ ßen Preiſen von Belgien und Frankreich als dritter Lauf zur Europa⸗Meiſterſchaft der Rennwagen gewertet, die Rudolf Caracciola(Mercedes-Benz) zu verteidigen hat. Durch ſeinen zweiten Platz auf dem Nürburgring errang Hermann Müller(Auto⸗Union) mit 8 Punkten in der Mei: ſterſchaftswertung allein die Führung vor Lang(Merce⸗ des⸗Benz), der bisher punktgleich mit ihm geweſen war, und Meier(Auto⸗Union) mit je 13 Punkten. Fünf Fahrer, arunter Nuvolari und Haſſe der Auto⸗Union ſowie von Mercedes-Benz von Brauchitſch und Caracciola, der durch einen Sieg ſtark nach vorne rückte, folgen mit je 15 Punk⸗ en. Die Wertung der Deutſchen Meiſterſchaft erfolgt nach Gutpunkten. Nach dem Eifelrennen, das Lang als Sieger deendet hatte, und dem Großen Preis führt Rudolf Carge⸗ ola(Mercedes-Benz) vor Lang(Mercedes-Benz), Müllet Auto⸗Union) und Pietſch(Maſerati). Der Titelverteidiget Ituck(Auto⸗Union) iſt noch ohne Punkte.— Der Stand: Europameiſterſchaft für Rennwagen 1. H. P. Müller(Auto⸗Union) 8 Punkte; 2. H. Lang(Mer⸗ cedes⸗Benz) und Meier(Auto⸗Union) je 13 Punkte; 4. Ru⸗ dolf Caracciola(Mercedes-Benz), von Brauchitſch(Merce des-Benz), Haſſe(Auto⸗Union), Nuvolari(Auto⸗Union) und Sommer-Frankreich(Alfa Romeo) je 15 Punkte; 9. Drey⸗ us, Raph, Mazaud(alle Frankreich auf Delahaye) ſe 6 Punkte; 12 Mandirola⸗Schweiz(Maſerati) 18 Punkte; 10 Stuck(Auto⸗Union), Pietſch(Maſerati) und Le Begue⸗ Frankreich(Talbot) je 19 Punkte. Deutſche Straßenmeiſterſchaft: 1. R. Ca racciola(Mercedes-Benz) 6 Punkte; 2. H Lang(Mercedes Benz) 5 Punkte; 3. H. P. Müller(Auto⸗Union) 3 Punkte 4. P. Pietſch(Maſerati) 1 Punkt. Appell des SA.⸗Füh⸗ rerkorps auf der Diet⸗ f rich⸗Eckart⸗Bühne. Mehr als 20 000 SA.⸗ Führer aus allen deut⸗ ſchen Gauen hatten ſich in dem weiten Rund der Dietrich⸗Eckart⸗ Bühne eingefunden, um vom Stabschef der SA. ihren neuen Auf gaben zugeführt zu werden. Ausführungen des Stabschefs Lutze. Weltbild(M).