Bro⸗ Lauf die hat. rang Mei⸗ erce⸗ war, hrer, von urch zunk⸗ nach ieger arac⸗ üllet diger tand er Bezugspreis: Monauſch Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Nr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Tages- und Anzeigenblatt Sonn- und Feiertage. keinen Erſatzanſprüchen Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 6. 39: 1130 39. Jahrgang Die Wahrheit über Danzig Bedeutſamer Aufſatz von Gauleiter Jorſter. Berlin, 25. Juli. Anker Bezugnahme auf die käglichen Erörterungen des Danziger Problems in der internakfonalen Preſſe veröf⸗ fenklicht Gauleiter Forſter im„Völkiſchen Beobachter“ einen Aufſatz, in welchem er ſich vom grundſätzlichen Skand⸗ punkt aus mit den Anſichten des Auslandes auseinander- ſetzt und die Haltung Danzigs in der gegenwärtigen Si⸗ tuation eingehend erklärkt. Man dürfte in dieſer offiziellen Stellungnahme des Danziger Gauleiters, der als verank⸗ worklicher Lenker der Danziger Politik in dauernder Jüh⸗ lung mit den zuſtändigen Stellen des Reiches ſieht, eine endgültige und abſchließende Erklärung zum gegenwärtigen Stande der internationalen Situation aus deutſchem Munde erblicken. Im Aufſatz von Gauleiter Forſter heißt es:„In den letzten Wochen iſt in der Auslandspreſſe über Danzig ſo viel geſchrieben worden, daß es ſich als notwendig erweiſt, einmal ggrundſätzlich zu all dem Stellung zu nehmen. Es wurden Gerüchte unſinnigſter Art in die Welt geſetzt mit der Abſicht, die Lage in Danzig als un⸗ überſichtlich und unruhig hinzuſtellen. Selbſtverſtändlich hat man nicht unterlaſſen, Darſtellungen und Kombinationen ſolcher Art zu veröffentlichen, als ob an einem angeblich gefährlichen und unruhigen Zuſtand in Danzig das natio⸗ nalſozialiſtiſche Reich und die nationalſozialiſtiſche Führung Danzigs ſchuld ſeien. Zu dieſen Täuſchungsmanövern mit hetzeriſcher Tendenz des Auslandes iſt Folgendes zu ſagen: 1. Die Auslandspreſſe bedient ſich in niederträchtiger Weiſe der Zwecklüge. Da anſcheinend im Augenblick in der übrigen Welt kein Problem zu finden iſt, das man verwenden könnte, um dem nationalſozialiſtiſchen Deutſch⸗ land Schwierigkeiten zu machen, benutzt man die Danzig⸗ frage, um die Welt gegen Deutſchland aufzuhetzen. Uns, die wir die Anſtifter dieſer Hetze kennen, regt das jüdiſche Getue in der Weltpreſſe nicht weiter auf. 2. Die Behauptung, in Danzig herrſche ein Durch⸗ einander, iſt in jeder Beziehung unwahr. Wer in die⸗ ſen Wochen und Tagen in Danzig weilte, hat die Feſtſtel⸗ lung gemacht, daß hier zwar der Wille zur Bere tſchaft, aber ſonſt Ruhe und Ordnung herrſchen, während im Nach⸗ barland Polen eine unbegreifliche Kriegspſychoſe vorhan⸗ den iſt. Die Bevölkerung Danzigs geht fleißig ihrer Arbeit nach und benutzt die warmen Sommertage, um ſich am Oſtſeeſtrand zu erholen. 3. Wenn in und um Danzig wirklich Unruhe vor⸗ handen ſein ſollte, ſo wäre es ſelbſt dann leine Frech⸗ Hen einen ſolchen Zuſtand dem nationalſozialiſtiſchen eutſchland oder dem Verhalten der verantwortlichen Stel⸗ len in Danzig zuzuſchreiben. Iſt das Gedächtnis der Staatsmänner und Journaliſten in den weſtlichen Demo⸗ kratien und Polen ſo ſchwach, daß ſie vergeſſen haben ſoll⸗ ten, wer dieſen Freiſtaat begründet hat? Um der neugegründeten Republik Polen gegen jedes politiſche Recht Vorteile zu verſchaffen, hat man außerhalb jeglicher Ueberlegung der Vernunft einen kleinen Teil aus dem deut⸗ ſchen Volkskörper herausgeriſſen und zu einer„Selbſtän⸗ digkeit“ verurteilt, die niemals eine war und iſt. Hätte man ſich im Jahre 1919 nicht durch polniſche Drohungen irre machen laſſen, hätte man die polniſche Ge⸗ ſchichtsfälſchung ihnſichtlich der Bevölkerungszuſam⸗ menſetzung und der hiſtoriſchen Vergangenheit Danzigs als bewußte Fälſchung der polikiſchen Tatſachen erkennen wol⸗ len, hätte man das Selbſtbeſtimmungsrecht der Völk ker auch auf die Danziger Bevölkerung angewendet, dann wäre nie ein ſinnloſer Freiſtaat entſtanden, England und Frankreich hätten es nicht nötig, ſich Sorgen um Dan⸗ zig zu machen und die Journaliſten der Weltpreſſe könnten ſich mit den wirklichen Weltproblemen ſtatt mit der Dan⸗ ziger Fuge beſchäftigen. Wir müſſen uns überhaupt wun⸗ dern, daß man plötzlich ein ſolches Intereſſe für Danzig aufbringt. Tut man das etwa aus Mitleid um das Schickſal der Danziger Bevölkerung? Nein! Denn als es Danzig wirtſchaftlich ſchlecht ging, als es von Polen auf allen Gebieten fortlaufend ſchikaniert wurde, hat ſich ſon⸗ derbarerweiſe weder in England noch in Frankreich jemand mit der Danziger Frage befaßt. Der Wunſch der Danziger, zum Reich zurückzukehren, beſteht nämlich nicht etwa erſt ſeit zwei Monaten. Dieſer Herzenswunſch iſt ge⸗ nau ſo alt wie die Freiſtadt Danzig ſelbſt. Nach der Heim⸗ kehr Oeſterreichs, des Sudetenlandes und Memels iſt be⸗ greiflicherweiſe die berechtigte Forderung der. Danziger immer deutlicher geworden. Sicherlich würden auch die Engländer und Franzoſen glles daran ſetzen, ein Gebiet, das von Angehörigen ihrer Nationalität bewohnt wäre, zu⸗ rückzuerhalten, und auch dieſe würden ſich um die Ein⸗ wände anderer Staatsmänner und Journaliſten nicht küm⸗ mern. f „Wir Deutſchen wären jedenfalls ſo gerecht, den Eng⸗ ländern zuzubilligen, daß eine Stadt, die aus nur engli⸗ r Bevölkerung beſtehl und widerrechtlich von England abgetrennt worden wäre, wieder zu England zurückkommk. Es zeugt von einer Unverantworktlichkeit ſon⸗ dergleichen, wenn man, beſonders von England aus, Polen aufzuhetzen verſucht, in der Frage Danzigs unter keinen Umſtänden nachzugeben. Man iſt alſo in Lon⸗ don eher bereit, Hunderttauſende von Menſchen auf das Schlachtfeld zu führen, als 400 000 Deutſchen ihr ſelbſtver⸗ ſtändliches Recht zu geben. Dieſes Gebaren zeigt am beſten die Friedensliebe, die angeblich in den weſtlichen Staaten vorherrſchen ſoll 55 Daß die Polen mit der Rückgliederung Danzigs ins Reich nicht ganz einverſtanden ſein wollen, iſt beareiflich. — 4 Dienstag, den 25 Juli 1939 Sie haben immer gehofft, eines Tages in dieſer deutſchen Stadt ihren Einzug halten zu können Wenn fie wirt⸗ ſchaftliche Gründe für ihren Anſpruch gegen eine Angliederung anbringen, ſo iſt dem entgegenzuhalten, daß der J ü hre in ſeinem großzügigen Angebot an Polen vor einigen Monaten zugefagt hatte den Polen auch in einem Danzig, das dem Reiche gehört, alle wirtſchaftlichen Rechte, die ſie brauchen, von vornherein einzuräumen. Sie haben mit ihrer Ablehnung bewieſen, daß es ihnen nicht um Sicherung ihrer ſogen. Rechte geht, ſondern daß ie ausſchließlich darauf ausgehen, Danzig unter ihren voll⸗ ſtändigen Einfluß zu bekommen und es am Ende zu be⸗ ſitzen. Die Forderungen nach Oſtpreußen, Schleſien, Pom⸗ mern berechtigen zu der Frage, ob man den Herrſchafts⸗ 1 Polens als Dummheit oder Größenwahn auslegen oll. Danziger Vorſichtsmaßnahmen So iſt für uns in Danzig zwangsläufig eine neue Lage entſtanden. Als führende Männer würden wir verantwor- kungslos handeln, wenn wir angeſichts dieſer ſtändigen pol⸗ niſchen Drohungen gegenüber Danzig und den in Reden und in polniſchen Jeikungen nahezu jeden Tag zum Aus⸗ druck kommenden Forderungen, Danzig in den polniſchen Staat einzuverleiben, nicht Maßnahmen zu unſerem Schutz ergreifen würden. Wir wiſſen ſchließlich nicht, ob es nicht eines Tages irgendeinem polniſchem General— ähnlich wie im Falle Wilna 1923— einfällt, einen Ueberfall auf Danzig zu unternehmen, um dieſe Skadt zu vernichten oder zu erobern. Was würde uns in ſo einem Falle eine Enk⸗ ſchuldigung der polniſchen Regierung nützen, ohne deren angebliches Wiſſen vielleicht ſo ein Ueberfall geſchehen ist Was würde uns weiker das etwa in der Preſſe zum Aus⸗ druck kommende Mitleid in England oder in Frankreich nützen? Da wir in ſo einem Falle die Leidtragenden wä⸗ ren— gar nichts! Wir können uns auch nicht darauf verlaſſen, daß uns in ſo einem Falle etwa die Genfer Liga, die als Schutz⸗ patron über Danzig geſetzt iſt, hilft. die Genfer Liga könnte ja auch wieder nur einen dritten Staat beauftragen, uns zu ſchützen. Das würde uns aber auch nichts nützen, denn bis dieſer etwaige Schutz des Völkerbundes in Aktion treten würde, würde unſere ſchöne Stadt bereits von feindlichen Soldaten erobert. Außerdem iſt von der Genfer Liga ein Beſchluß feſtgelegt worden, daß im Falle einer Gefahr für Danzig Polen beauftragt wird, Danzig zu beſchützen. Da⸗ mit wäre der Bock zum Gärtner gemacht!. Vertrauen auf das Mutterland Wir Nationalſozialiſten ſchaffen uns für ſolche Fälle lie⸗ ber beſſere Vorausſetzungen. Was uns in ſolchen kritiſchen Zeiten innerlich ruhig und gläubig in die Zukunft ſehen läßt, iſt die heilige Ueberzeugung, daß das Großdeukſche Reich als unſer Mukterland hinker uns ſteht und uns ſo⸗ fort zur Hilfe kommen würde. Mitteln ebenfalls die Vorausſetzungen ſchaffen, um einen polniſchen Ueberfall abzuwehren, kann uns niemand ver⸗ argen. Es iſt eine unter den vielen in der Auslandspreſſe ver⸗ breiteten Lügen, wenn man behauptet, daß deutſches Militär nach Danzig gekommen ſei. Die ganze Welt und vor allem unſer polniſcher Nachbar ſollen es wiſſen, daß in Danzig Männer genug ſind entſchloſſen und mutig in jedem Augenblick, wenn es ſein müßte, ihre Hei⸗ mat bis zum letzten Blutstropfen zu verteidigen. Anſer polniſcher Nachbar möge zur gennknis nehmen, daß in Danzig in den letzten Wochen Vorſorge dafür ge⸗ kroffen worden iſt. daß ein Handſtreich oder überraſchender Ueberfall auf das deukſche Danzig ausſichtslos geworden iſt. Wenn man uns vielleicht vorhalten ſollte, daß wir durch Errichtung eines Selbftſchutzes irgendwelche vertraglichen Rechte gebrochen haben ſo können wir dem nur entgegnen, daß das Recht der Verteidigung, das jedem Tier vom Herr⸗ gott in Form von natürſichen Abwehrmöglichkeiten gege⸗ hen iſt, auch dem Deutſchen in Danzig zuſteht Wir wären Feiglinge und verantwortungsloſe Führer, wenn wir nicht die Gefahren vor uns ſähen und uns nicht rechtzeitia davor ſchützen würden. Daß wir von Danzig aus nie⸗ mand angreifen können und wollen, braucht nicht beſon⸗ ders betont zu werden. Es iſt daher lächerlich, wenn an der Danzig⸗polniſchen Grenze auf polniſcher Seite alle möglichen Befeſtigungsanlagen kleinerer und größerer Art angelegt werden. Ich glaube, wir ſind viel eher berechtigt, ſo etwas zu tun, als die Gegenſeite. Die nationalſozialiſtiſche Partei als Führerin und Ver⸗ treterin der Belange den Danziger Bevölkerung geht zu⸗ ſamen mit der Danziger Bevölkerung den von ihr als rich⸗ tig erkannten Weg weiter. Die verantwortlichen Männer werden ſich durch keinerlei Drohungen oder durch die Preſſehetze des Auslandes aus der Ruhe bringen laſſen. Es gibt für uns alle eine ganz klare und unmißver⸗ ſtändliche Parole, die einen einzigen Namen umfaßt, und der heißt:„Adolf Hitler!“ Wenn wir auch vom Reich abgetrennt und heute noch dazu verurkeilt ſind, als Freiſtgat ein ſogen. Eigenleben zu führen, ſo wollen wir doch alle uns feindlich geſonnene Staatsmänner der weſtlichen Demokratien und in Polen davon in Kennknis ſetzen, daß Adolf Hitler, der Führer des deukſchen Volkes, auch unſer Führer iſt. Seine Befehle ſind uns ſchon ſeit Jahren und heute ganz beſonders genau ſo 5 und unantaſtbar wie von 80 Millionen im Groß- eulſchen Reich. Unſer unerſchütterlicher Glaube iſt es, daß Adolf Hitler auch dieſe 400 000 vom Reich gekrennken Volksgenoſſen und e wieder heimführt ins Mukterland und damit ein weileres im Verſailler Diktaf niedergelegtes Unrecht aus der Welt ſchafft. Daß darüber hinaus auch wir in Danzig uns mit unſeren beſcheidenen Kräften und — rege * E een ee ee eee eee 1 Nr. 171 Schwerer polniſcher Aebergriff Jeuergefecht mit polniſchem Spähtrupp auf Danziger Bo⸗ den.— Energiſche Vorſtellungen. Danzig, 24. Juli. In der Nacht zum Montag hatte ſich ein neuer dekla⸗ tanter Grenzzwiſchenfall ereignet, der eine Serie provokato⸗ riſcher polniſcher Grenzverletzungen fortſetzte und zu einem regelrechten Feuergefecht geführt hat. Nach Meldung der zuſtändigen Zollſtation hat Montag früh gegen 2.30 Uhr bei Benneberg ein polniſcher Späh⸗ krupp die Grenze zwiſchen Polen und Danzig überſchrikten und iſt bis einen Kilometer weit auf Danziger Gebiet vor⸗ gedrungen. Dabei ſtieß der Spähtrupp auf eine Danziger Grenzpatrouille. die Polen ſollen ſich bereits im Rücken der Danziger Patrouille befunden haben. Auf deren Anruf eröffneten die Polen ſofort das Feuer, das dann erwidert wurde; von Verletzungen iſt jedoch nichts bekannk. Die Po- len zogen ſich dann eiligſt auf polniſches Gebiet zurück. Die Danziger Regierung hat bei der polniſchen diploma⸗ tiſchen Vertretung wegen dieſes Zwiſchenfalles energi⸗ ſche Vorſtellungen erhoben und nochmals auf die Note des Senats zum Fall Poſtelnau hingewieſen und ver⸗ langt, daß die Serie der Uebergriffe polniſcher Beamter an der Danziger Grenze durch wirkſame Maßnahmen der pol⸗ niſchen Regierung beendet wird. Liſte der Grenzverletzungen Die Preſſeſtelle des Senats der Freien Stadt Danzig gibt eine Zuſammenſtellung der polniſchen pril fälle an der polniſch⸗Danziger Grenze ſeit April d. J., die ein bezeichnendes Licht auf das Verhalten der polniſchen Grenzbeamten werfen. Am 9. 4. 1939 legte ein polniſcher Poſten vom Brücken⸗ kopf bei Ließau ſein Gewehr auf den Danziger Zoll⸗ hilfswachtmeiſter Fuſe an. Am 25. April 1939, um 9.15 Uhr, überſchritten zwei polniſche Soldaten auf dem Weichſeldamm die Dan⸗ ziger Grenze und begaben ſich ungefähr 30 Meter auf Dan⸗ ziger Gebiet. Am 25. April 1939 drang um 9.45 5 ein polni⸗ ſcher Soldat 50 Meter weit in das Hanziger Gebiet ein. Am 5. Mai 1939 traten zwei polniſche Infanterieſolda⸗ ten voll bewaffnet bei Ließau auf Danziger Gebiet über und patrouillierten am Außendeich an der Weichſel etwa 300 Meter von der polniſchen Grenze entfernt auf Danziger Gebiet. Sie kehrten erſt nach 30 Minuten nach Polen zurück. Am 10. Mai 1939 wurden zwei Danziger Staatsange⸗ hörige, die ſich 50 Meter von der polniſchen Grenze ent⸗ ernt auf Danziger Gebiet bei Ließau befanden, vom polni⸗ 0900 Brückenkopf aus von polniſchem Militär be⸗ ſchoſſen. Am 11. Mai 1939, um 7 Uhr morgens, überſchritt ein polniſcher Soldat zuſammen mit zwei polniſchen Eiſenbahnern bei Ließau die Grenze und hielt ſich längere Zeit auf Danziger Gebiet auf. Am 24. Mai 1939 erſchienen bei Kohliſg an der Grenz⸗ ſtelle zwei bewaffnete polniſche Soldaten und begaben ſich auf Danziger Gebiet. Einem Danziger Zollbeamten. gegenüber nahmen ſie eine drohende Haltung ein, ergriffen aber bald die Flucht. Am 2. Juni 1939 haben zwei Soldaten der polniſchen Militärgendarmerie, ausgerüſtet mit Gewehren, ſich auf den Bahnkörper bei Steinfließ geſtellt. Einer dieſer Soldaten bedrohte einen Danziger Zollbeamten dadurch, daß er ſein Gewehr in Anſchlag brachte, und in dieſer Stellung zwei bis drei Minuten verharrte. Am 11. Juni 1939 haben polniſche Soldaten aus einem Tranſitzuge, der den Danziger Hauptbahnhof paſſierte, Gewehre auf die auf dem Bahnſteig ſtehenden Danziger Zollbeamten angelegt. Am 25. Juni 1939 wurden Danziger Staatsangehörige voneinem durchfahrenden Zuge auf dem Bahn⸗ hof in Hohenſtein dadurch bedroht, daß ein polniſcher Sol⸗ 5 aus dem offenen Fenſter des Zuges ſein Gewehr an⸗ egte. Am 10. Juli 1939 überſchritten ein polniſcher Un teroffizier und ein Brückenwärter die Grenze bei Ließau und begaben ſich etwa 30 Meter auf Danziger Ge⸗ biet. Als ein Danziger Zollbeamter ſie anrief und auf⸗ forderte, auf 50h Gebiet zurückzugehen, legte einer von beiden knieend ſein Gewehr auf den Hanziger Grenz⸗ beamten an. es ſich Bei allen dieſen angeführten Fällen handelt ebenſo wie im Falle Poſtelau, der im übrigen von den Dan⸗ ziger Behörden einer genauen Unterſuchung unkerzogen wird, um durch nichts gerechtfertigte Bedrohungen und Pro⸗ vokationen von polniſcher Seite. Wie erinnerlich wurde bei Poſtelau ein polniſcher Grenzbeamter von einem Danziger Zollhilfsbeamten er⸗ ſchoſſen, als der Pole ſein Gewehr auf den Danziger Be⸗ amten anlegte und mit entſicherter Waffe in Deckung ging. Bei Poſtelau haben die Polen alſo zum erſtenmal die Quittung für ihre unerhörte, die Grenzſicherheit auf das ſchwerſte bedrohende Provoka“ n erhalten. Verſchleierung des Rückzugs Chamberlain über die Verhandlungen in Tokio. London, 25. Juli. Im Unterhaus gab Chamberlain auf Anfrage des Labour⸗Abgeordneten Fletcher, wie erwartet, eine Erklärung über die Lage in Tientſin und den Stand der Verhandlungen in Tokio ab. Chamberlain erklärte, daß die allgemeine Lage in Tientſin unverändert ſei. Zu Be⸗ ginn der Verhandlungen habe die japaniſche Regierung die Anſicht zum Ausdruck gebracht, daß, wenn man in der Be⸗ hebung von Mißverſtändniſſen unter Schaffung beſſerer Beziehungen Fortſchritte machen wollte, es weſentlich ſei, den Hintergrund zu erkennen, auf dem die Lage in Tientſin geſehen werden ſollte. Chamberlain erklärte, dies habe nichts mit der briki⸗ ſchen Chinapolitik zu kun, ſondern ſei eine Frage von Tat⸗ ſachen. Feindſeligkeiten würden in Ching in großem Um⸗ fange geführt. Die ſapaniſche Armee müſſe für ihre eigene Sicherheit und für die Aufrechkerhaltung der Ordnung in den beſetzten Gebieten ſorgen; ſie ſei daher verpflichkek, ſo zu handeln, daß dieſem Ziel kein Schaden getan werde. Um den Weg für die Tientſin⸗ Verhandlungen freizumachen, habe ſich die britiſche Regierung mit der ſapaniſchen auf die bereits bekannte Formel geeinigt. Der Labour⸗Abgeordnete Fletcher erſuchte hierauf den Premierminiſter, eine Verſicherung abzugeben, daß in den kommenden Verhandlungen nichts angenommen werden ſollte, was darauf berechnet ſein könnte, die chineſiſche Währung zu beeinträchtigen oder die Rechte Englands be⸗ ſchränken könnte, China für irgendwelche Zwecke Kredile zu gewähren. Chamberlain erwiderte, daß er dieſe Verſiche⸗ rung abgeben könne. Die Erörterungen hätten ſich auf lo⸗ kale Fragen in Tientſin beſchränkt. Die Frage des Labour⸗ Abgeordneten Henderſon, ob dieſe Konzeſſionen nicht tat⸗ ſächlich die defacto-Anerkennung der japaniſchen Souverä⸗ nität in den jetzt von der japaniſchen Armee kontrollierten Gebiete bedeute, verneinte Chamberlain. Auf die Fra⸗ gen, ob die Erklärung Chamberlains nicht bedeute, daß man definitiv für Japan Partei ergriffen habe und ob in der britiſchen Politik gegenüber China irgendein Wechſel eingetreten ſei, antwortete Chamberlain mit einem Nein. Die Erklärung bedeute„keinerlei Wechſel in der britiſchen Politik Ching gegenüber“. Im Oberhaus gab Lord Halifax ebenfalls wie Cham⸗ berlain im Unterhaus die engliſch⸗ſapaniſche Einigungsfor⸗ mel bekannt Japan verlangt praktiſche Folgerungen Tokio, 25. Juli. Die gewöhnlich gut unkerrichtete„Tokio Aſahi Schimbun“ befaßt ſich in ihrem Leitartikel erneut mit dem Memorandum Arita-Craigie und erklärt, England habe jetzt die praktiſchen Folgerungen zu ziehen, andernfalls bleibe das Abkommen lediglich ein„diplomaliſches Schrift⸗ ſtück“, das einen Vorgang der japaniſchen Diplomatie regi⸗ ſtriere. In den Einzelverhandlungen über die Tientſin⸗ Frage biete ſich England die Gelegenheit, ſeinen Willen zur Neuorientierung ſeiner Ching⸗Politik zu bekunden. In dieſen Einzelverhandlungen, ſo betont die Zeitu weiter, müſſe außerdem Englands Haltung zu der kommen⸗ den Zentralregierung geklärt werden. Falls Japan die neue Zentral⸗Regierung anerkenne ſei England dem Geiſte des Abkommens entſprechend zu aleichem Schritt verpflichtet. Darüber erwartet„Tokio Aſahi Schimbun“ von England, daß es ſeinen Botſchafter gus Tſchungking zurückziehe. Bot⸗ ſchafter Kerr ſei entſchiedener Vertreter der Tſchiangkgi⸗ ſchek⸗Politik und ſein Weiterverbleiben in Ching müſſe ſich ungünſtig auf die engliſch⸗japaniſchen Beziehungen auswir⸗ ken. Zur Frage der Konzeſſionen meint das japaniſche Blatt, daß England entſprechend dem Abkommen alle bis⸗ her ſchroff abgelehnten japaniſchen Forderungen betreffs Kulangſu und Amoy neu überprüfen müſſe, wenn es den japaniſchen Auffaſſungen über die Rückgabe der Konzeſſio⸗ nen an China nicht zuwiderlaufen wolle. Schließlich müſſe England ſeine Forderungen nach Wiedereröffnung der Mangtſe⸗Schiffahrt fallen laſſen, da es ſeine Zu⸗ ſammenarbeit bei den Fragen der militäriſchen Operationen der japaniſchen Armee zugeſagt habe. Kriegsähnliche Flottenmanöver Japans „Aeußerſt wachſam gegenüber England“. Der japaniſche Marineminiſter Yonai erklärte vor der Preſſe, daß die japaniſche Flotte demnächſt große kriegs⸗ ähnliche Flottenmanöver abhalten werde. Dabei werde ein h Ehe noch jemand ſeine Meinung äußern konnte, klopfte es heftig an die Tür. Frau Boßhardt kreiſchte leiſe auf. Aber es war nur Lotte, die heulend hereinkam, ehe jemand ſie aufforderte.„Na, Mutter, wo bleibſte denn? Ich graus mich ſo, und überall hör ich Geräuſche, und ihr ſitzt alle hier vorn, und ich bin hinten ganz alleine—!“ Je mehr Frau Boßhardt verſuchte, ſie zu beſchwich⸗ tigen, deſto heftiger ſchluchzte Lottchen, bis Mara alle beide mit ſanfter Gewalt aus der Tür ſchob.„Kochen Sie Lottchen einen Baldriantee, oder geben Sie ihr Tropfen! Haben Sie was da? Sonſt kann ich Ihnen geben.. Und dann bringen Sie ſie ins Bett, und bleiben Sie ein biß⸗ chen bei ihr ſitzen! Ich gebe jetzt Fräulein Lia etwas zu eſſen, und dann komme ich nach hinten.. Ich will auch gern aufbleiben, bis Herr Poeſchel nach Hauſe kommt, wenn Sie das beruhigt.“ „Ach Gott— ja, die Tür! Sei nur ruhig, Lottchen, mein Herzchen! Wir legen die Kette vor— es kann nie⸗ mand in die Wohnung... Du brauchſt doch keine Bange zu haben, mein Engelchen! Mutter iſt doch bei dir! Ich bleib die ganze Nacht an deinem Bett ſitzen— ich laß dich nicht alleine, mein Liebling!“ Lotte ließ ſich mühſam beruhigen, und Mara nahm im ſtillen an, daß der ganze Verzweiflungsausbruch mehr der Angſt um Herrn Möller als der Angſt vor Herrn Möl⸗ ler galt. Aber die Hauptſache war, ſie erſt einmal loszu⸗ werden, damit Lia zur Ruhe käme: denn obgleich ſie be⸗ hauptete, ſich nicht aufzuregen, ſah ſie doch fiebrig und er⸗ ſchöpft aus. Mara half Frau Boßhardt noch die Tür ſichern. Die Kette wurde vorgelegt und der ſchwere Eiſenriegel in den Boden geſenkt. Herr Möller konnte ſehen, wo er die Nacht zubrachte; hoffentlich hatte er nicht die Unverſchämtheit, zu klopfen und zu klingeln und Lia zu ſtören 1 1 g kürzlich neu aufgeſtelltes Geſchwader zum erſten Male ein⸗ geſetzt. Gegenüber dem fapaniſch⸗engliſchen Abkommen warnte er vor übertriebenem Optimismus. Japan müßte gegenüber der engliſchen Haltung in Oſtaſien wachſam ſein. Beſonders aufmerkſam müßten die britiſchen Währungs⸗ und Finanzoperationen und die engliſche Stellung zu Mit⸗ tel-und Südchina beobachtet werden. politiſches Allerlei Das neue holländiſche Kabinett. Der holländiſche Miniſterpräſident Dr. Colijn hat ſein Fachkabinett zuſammengeſtellt. Das Außenminiſterium be⸗ hält Patijn. Aus der Zuſammenſetzung des neuen Kabi⸗ netts iſt erſichtlich, daß Colijn eine Fachregierung libera⸗ liſtiſcher Prägung mit Ausſchluß der Katholiken gebildet hat. Die katholiſche Preſſe richtet ſchon jetzt, ehe noch die amt⸗ liche Miniſterliſte veröffentlicht wurde, ſcharfe Angriffe ge⸗ gen Colijn und ſagt der neuen Regierung den ſchärfſten Kampf an. Auch die marxiſtiſche Preſſe wendet ſich gegen Colijn und bezeichnet das neue Kabinett als Zwiſchenlöſung Es iſt daher anzunehmen, daß die neue Regierung in der Kämmer, wo Katholiken und Sozialdemokraten in der Mehrheit ſind, einen ſchweren Stand haben wird. Polen als Luſtbaſis Kommandoſorgen bei den Einkreiſern. Sondon, 24. Juli. Der Warſchauer Korreſpondent der „Sunday Times“ will Einzelheiten über die Art der Ver⸗ handlungen wiſſen, die der Generalinſpektor der britiſchen Ueberſeeſtreitkräfte, General Ironſide, in Polen geführt hat. Das Problem eines gemeinſamen Kommandos für die ver⸗ bündeten Streitkräfte ſei erörtert worden, man ſei jedoch nicht zu einer Entſcheidung gekommen. Polen werde das Kommando über ſeine eigenen Streitkräfte behalten und werde mit England und Frankreich durch einen Sonderaus⸗ ſchuß von militäriſchen Fachleuten zuſammenarbeiten. Man halte es für höchſt wahrſcheinlich, daß eines der erſten poſitiven Ergebniſſe des Jronſide⸗Beſuches das einer Gleichſchaltung der polniſchen und engliſchen Luftſtreitkräfte ſein werde, die wahrſcheinlich eine Anzahl von„Trainings- flügen“ gemeinſam ausführen würden. Polniſche Luftbaſen würden hierbei benutzt werden, und ein 5 Kom- mando würde zumindeſt für gewiſſe Teile der beiden Luft. ſtreitkräfte geſchaffen werden. Die polniſche„Flotte“ werde auch eine Anzahl briti⸗ ſcher Berater erhalten. Nach dem Warſchauer Korreſpon⸗ denten des konſervativen Blattes ſoll auch die Möglichkeit einer Ausſprache zwiſchen den militäriſchen Füh⸗ rern Englands, Frankreichs und Polens erörtert worden ſein. Dieſe Ausſprache werde wahrſcheinlich binnen kurzem in Paris ſtattfinden. Man habe auch die Frage angeſchnit⸗ ten, ob man die Kommandierenden der rumäniſchen Streitkräfte und der ktürkiſchen Armee zu dieſen Beſpre⸗ chungen einladen ſollte, habe aber in dieſer Frage noch keine Entſcheidung erreicht. In Warſchau erwarte man auch, daß der Chef des polniſchen Generalſtabes, General Sta⸗ chiewicz, London beſuchen werde. Opfer des polniſchen Vernichtungsfeldzugs Innerhalb der letzten ſechs Wochen ſind allein in Lodz infolge der unerhörten polniſchen Zwangsmaßnah⸗ men— wie das Warſchauer Blatt„ABC“ meldet— 920 deutſche Geſchäfte und Handwerksſtätten entweder geſchloſſen worden oder in polniſche Hände übergegan⸗ gen. Außerdem wurden im Verlauf des gleichen Vernich⸗ tungsfeldzuges wieder zwei deutſche Organiſationen in Lodz — diesmal zwei Turn⸗ und Sportvereine— aufgelöſt und ihre Räume verſiegelt. Als neues Objekt für ihre Diebesge⸗ lüſte haben die Polen dann das Königin⸗Auguſte⸗Kranken⸗ haus in Putzig entdeckt, deſſen Poloniſierung ſie frech und unverblümt fordern. Es wäre„höchſte Zeit und gute Gele⸗ genheit“, dieſe deutſche„Feſtung“ in Putzig in polniſche Hände zu legen. Am Polens Einkreiſungsſold London, 24. Juli. Die Verhandlungen zwiſchen Vertre⸗ tern des britiſchen Schazamles und der polniſchen Delega⸗ tion über einen 6 hen Rüſtungskredit an Polen A den fortgeſetzt„P eiation“ rechnet damit, dai e gen Ende der 2 ens eine„Verlautbarung über den Verhondlungsf entlicht werden wird“. Mara ſaß noch eine halbe Stunde an Lias Bett, aß ein paar Biſſen mit ihr, obgleich ſie keinen Hunger ver⸗ ſpürte, gab ihr dann das gewohnte ſchwere Schlafmittel, drehte das Licht aus und ſchlich ſich auf Zehenſpitzen hinaus. Hinten war alles ruhig, die Küche ſchon dunkel; nur am äußerſten Ende des Korridors, aus der Mädchenkam⸗ mer, ſchimmerte Licht durch die Türſpalte. Alſo hatte ſich wohl Lottchen zu Bett bringen laſſen, und Frau Boßhardt bewachte ihren Schlummer. Mara hatte noch kein Verlangen, zu Bett zu gehen. Die fremden Männerſtimmen, Frau Boßhardts Gejammer Lottchens hyſteriſches Geſchrei— alles dröhnte in ihrem Kopf nach. Sie nahm ein Buch aus dem Regal, ſetzte ſich bequem in der Sofaecke zurecht und fing an, zu leſen. Allmählich nahm das Buch all ihre Gedanken ge⸗ fangen, und ſie vergaß die Ereigniſſe des Abends. Es war ſehr ſtill in der Wohnung; die Uhr tickte hart und gleichmäßig, manchmal knackte eine Diele, oder ein Wind⸗ hauch ließ die Kaſtanie draußen aufrauſchen. Nach einer Weile wurde es kühl. Sie ſah auf die Uhr. Es war Zeit, ſchlafen zu gehen, auch wenn Herr Poeſchel noch nicht da war. Hoffentlich überſchlief ſie ſein Kommen; ſie mußte morgen früh wieder aufſtehen und friſch ſein... Sie ſtand auf, um die Tür nach der Loggia zu ſchließen 5 8— 23553 Da—1 Sie zuckt zuſammen... Von der dunklen 2 der Loggia löſt ſich eine Geſtalt und ſteht plötzlich vor ihr. Merkwürdigerweiſe beruhigt ſie ſich ſofort, als das Licht der Lampe auf Herrn Möller fällt, der beſchwörend den Finger auf den Mund legt. Sein Geſicht iſt etwas angſtvoll, aber durchaus nicht e „Nanu?“ ſagt ſie, faſſungslos erſtaunt.„Wie kommen Sie denn hier herein?“ „Ich bitte tauſendmal um Verzeihung, meine Gnä⸗ digſte, wenn ich Sie erſchreckt habe!“ ſagt Herr Möller höf⸗ lich.„Sie ſind eine heldenhafte Frau! Jede andere an Ihrer Stelle hätte geſchrien und mich in die größten Un⸗ annehmlichkeiten gebracht.. Sie ſind doch hoffentlich überzeugt, daß Sie keine Urſache zu irgendeiner Beunruhi⸗ aung haben?“ Biſchofspalaſt in Toleoͤv abgebrannt Exploſion von Chemikalien als Urſache. Toledo, 24. Juli. Der Palaſt des Erzbiſchofs von To⸗ ledo iſt in der Nacht völlig niedergebrannt. Das durch Hitze und Trockenheit verurſachte Feuer brach in einer in der Nähe des Palaſtes gelegenen Apotheke aus und griff in⸗ folge durch Hitze und Trockenheit verurſachten Fehlens von Waſſer raſend ſchnell um ſich. Der Palaſt, Sitz des Kardi⸗ nalprimas von Spanien und hiſtoriſches Bauwerk unmittel⸗ bar neben der Kathedrale gelegen, ſtand ſchnell in hellen Flammen. Kardinalerzbiſchof Goma leitete ſelbſt die Ret⸗ tungsarbeiten und verließ den Palaſt erſt gegen Mitter⸗ nacht, als die Hoffnung auf Rettung aufgegeben werden mußte. Die wertvolle Bibliothek mit Schriften und Dokumenten aus der Zeit der Gründung der ſpani⸗ ſchen Kirche konnte gerettet werden. Beſonders iſt die Ver⸗ nichtung des Kapitelſaales zu beklagen. Das Feuer dauert an, doch iſt ein Uebergreifen auf die Kathedrale vermieden, ebenſo auf den Bogengang, welcher den Palaſt mit der Ka⸗ thedrale verbindet. Die Unterſuchung über die Urſache des Brandunglücks, das den erzbiſchöflichen Palaſt von Toledo vernichtete, er⸗ gab bisher Folgendes: Das Feuer brach gegen Mitternacht in einer Apotheke im unteren Stock des Palaſtes aus, wo chemiſche Produkte explodierten. Gegen 1 Uhr nachts droh⸗ ten die Flammen auf die Kathedrale überzugreifen, die durch einen Laufgang mit dem erzbiſchöflichen Palaſt ver⸗ bunden iſt. Dieſe Brücke mußte zerſtört werden, damit das Uebergreifen der Flammen verhindert werden konnte. Trotz der Bemühungen der Feuerwehr wurde der Palaſt ſelbſt jedoch reſtlos ein Opfer der Flammen. Der erzbiſchöfliche Palaſt ſtammt aus dem 18. Jahrhundert. Deutſcher Luftſieg in Italien. Rom, 24. Juli. Die überragende Stellung, die der deut⸗ ſche Luftſport in der Welt einnimmt, wurde durch einen neuen großen Erfolg im Raduno del Littorio erhärtet. Auf dem achttägigen Wettbewerb mit überaus vielſeitigen Prü⸗ fungen ging Dipl-Ing. Dietrich, der Gewinner des Vor⸗ jahres, auf einer Meſſerſchmitt⸗Taifun mit Hirth⸗Motor abermals als Sieger hervor Den zweiten Platz belegte der Italiener Parodi auf Sai 7. Die Deutſchen Kolloch und Mayer wurden mit ihren Meſſerſchmitt⸗Taifun mit Argus⸗ Motoren Dritter und Vierter, ſo daß Deutſchland unter den erſten vier dreimal vertreten war. In einem achttägi⸗ gen, ſchwerſten Wettbewerb wurden die Maſchinen und Pi⸗ loten auf Leiſtungsfähigkeit und Können in vielſeitiger Beziehung geprüft. Silberſchmuggel eines britiſchen Dampfers. Tientſin, 25. Juli. Die Beamten der chineſiſchen See⸗ zollbehörde in Tientſin beſchlagnahmten an Bord des briti⸗ ſchen Dampfers„Hſiangho“ 27 Tons Silberbarren, die von einer chineſiſchen Firma aus der franzöſiſchen Konzeſſion geſchmuggelt worden waren. Der engliſche Kapitän wider⸗ ſetzte ſich zuerſt der Durchſuchung. Japaniſchen Berichten zufolge ſtand der genannte Dampfer bereits vor einem Monat im Verdacht. Botſchaften und Agenten der Tſchung⸗ king⸗Pehörden zu befördern. Kurzmeldungen Berlin. Reichspoſtminiſter Dr. ing. e. h. Ohneſorge, der vorübergehend eine Dienſtſtelle ſeines Miniſteriums in Graz errichtet hat, ſtattete dem Gauleiter der Steiermark einen Beſuch ab. Weimar. Am Sonntag ſprach der Reichsjugendführer in Rudolftadt bei einer Wand der e 5 1 8 8 die den Höhepunkt der großen Leiſtungsſchau dar⸗ ellte. London.„Daily Telegraph“ weiß zu berichten, eine bri⸗ tiſche Sachverſtändigenkommiſſion werde ſich in Kürze nach Alexandrette begeben, um dort Pläne für die Moderniſie⸗ rung des Hafens und den Bau eines Flotten⸗ und Luft⸗ ſtützpunktes auszuarbeiten. Tirana. Hier erfolgte die feierliche Eidesleiſtung aller albaniſchen Offiziere und Mannſchaften auf König und Kai ſer Emanuel, Damit wurde zugleich die förmliche Ueberfüh⸗ rung aller albaniſchen Truppen in das italieniſche Heer voll⸗ zogen. Iſtanbul. Am Sonntag feierte die Türkei die offizielle Uebergabe des Hatay⸗Gebietes durch die franzöſiſche Man⸗ datsregierung an die Türkei. Herr Möller ſieht nicht aus, als ob er die Abſicht hätte, ihr an die Kehle zu ſpringen oder einen Revolver zu zücken. Er klopft ſorgfältig ein paar Flecke von ſeinem tadelloſen Anzug, die er ſich wohl draußen von der Mauer geholt hat. Er ſetzt ſich ganz zwanglos auf einen Stuhl und ſteck ſich aufatmend eine Zigarette an. Und Mara ſchiebt ihm mechaniſch noch einen Aſchenbecher hin. Während er ſpricht, geht es ihr durch den Kopf, daß ſie nun eigentlich irgend etwas unternehmen müſſe: hinauslaufen, die Tür von draußen abſperren, die Polt⸗ zei alarmieren— aber der Schlüſſel ſteckt innen— oder auß der Loggia um Hilfe rufen... Sie unterläßt es; nicht, weil es gefährlich iſt, nicht, weil ſie Angſt hat, der Mann könne ſie daran hindern— einfach, weil es unangenehm iſt. Sie weiß nicht, wie man ſo etwas anfangen ſoll. Sie ſitzt ganz ſtill unter ſeinen beobachtenden Blicken und hofft, daß er auf irgendeine Weiſe verſchwinden werde. Aber vorher möchte ſie doch gern wiſſen, wie er auf die Loggia gekommen iſt.„Sagen Sie mir bloß das eine—— fängt ſie an.„Gern—!“ unterbricht er flüſternd.„Aber, bitte, laſſen Sie uns leiſe ſprechen! Ich möchte Frau Boßhardt nicht erſchrecken. Ihr traue ich zu daß ſie loskreiſcht, wenn ſie mich ſieht, als wäre ich ein Geſpenſt. Sie wollen wiſſen, wie ich in dieſe fatale Situation gekommen bin? Dazu haben Sie ein volle Recht. Ich weiß ſchon eine ganze Zeit, daß ein Haftbefehl gegen mich vorliegt. Wegen einer blödſinnigen Dumm heit, die ich begangen habe— und die ich jeden Tag wieder begehen würde Ich habe einen Meineid ge⸗ ſchworen— in einem Eheſcheidungsprozeß. Ich weiß nicht, ob Sie als Frau ſich da hineindenken können. Für einen Mann iſt es ſehr ſchwer, die Liebe einer Frau zurückzu⸗ weiſen, ſelbſt wenn dieſe Frau verheiratet iſt. Ich jeden falls bringe einen ſolchen Heldenmut nicht auf— oder eine ſolche Brutalität; beſonders, wenn die Frau es 9 ſteht, Mitleid mit dem Unglück ihrer Ehe zu erwecken kämpfte— einen doppelten Kampf gegen das Gefühl unglücklichen Frau und gegen meine eigene Leidenſcha Ich reiſte ab— ſie reiſte mir nach. Wir verlebten e paar traumhaft ſchöne Tage. Törichterweiſe halten uns als Ehepaar ausgegeben und eingetragen. Ein Zeit darauf kam es zwiſchen den Eheleuten zum Prozeß Adlerſchild für Dorpmüller Zum 70. Geburtstag. Berlin, 24. Juli. Reichsverkehrsminiſter Generaldirektor Dr. Dorpmüller, der heute ſeinen 70. Geburtstag feierte, ſtand im Laufe des Tages im Mittelpunkt zahlreicher Ehrungen. Aus allen Gauen des Reiches— angefangen von ſeinem engeren Mitarbeiterſtab und ſeiner Gefolgſchaft bis zu den höchſten Partei⸗ und Regierungsſtellen— wa⸗ ren dem Jubilar und verdienten Mitarbeiter des Führers eine Fülle von Glückwünſchen und vielen Ehrengeſchenken zugegangen. Den Auftakt bildete am Vormittag eine Feierſtunde im Feſtſaal des Verkehrsminiſteriums, in der Staatsſekretär Kleinmann die herzlichſten Glückwünſche der Gefolg es Reichsverkehrsminiſteriums und der geſamten Reichsbahn übermittelte. 5 Als ein r erſten Gratulanten ſtattete Staatsminiſter Dr. Meißner dem Reichsverkehrsminiſter einen Beſuch ab, um ihm im Auftrage des Führers die herz⸗ lichſten G che zu ſeinem 70. Geburtstag zu über⸗ mitteln. In N igung ſeiner Lebensarbeit für die Deut⸗ ſche Reichsbahn und den Wiederaufbau des Verkehrsweſens hat der Führer dem Jubilar den Adlerſchild des Deutſchen Reiches verliehen mit der Widmung:„Julius Dorpmüller, dem Erneuerer des deutſchen Ver⸗ kehrsweſens“ Gleichzeitig mit dieſer höchſten Aus⸗ zeichnung des Reiches überbrachte Staatsminiſter Dr. Meiß⸗ ner ein Glückwunſchſchreiben des Führers. Dem Jubilar wurden außerdem noch mannigfache an⸗ dere Ehrungen zuteil. So hat ihm die Techniſche Ho ch⸗ ſchule Aachen für ſeine Verdienſte um Wiſſenſchaft und Technik zur Würde des Ehrendoktors nun noch die Würde zators verliehen. eines Ehren 6 Urkunde und Pla⸗ kette wurden 9 chsverkehrsminiſter Dr. Dorpmüller von Einer Abordnung der Techniſchen Hochſchule überreicht. 8 ö Fries Fre hſinn, Friede! röl 5. Ad ⸗Reichskagung. Hamb ljährlich, fand auch in die⸗ ſem Jahre d 8 agung an Bord des Flaggſchiffes der Kdßỹ⸗ en fröhlichen Ausklang. Diesmal war es das neue Flaggſchiff„Robert Ley“, deſſen weite, lichte und ſchöne e von einer wogenden Menge fröhlicher n. überfüllt waren. Neben zahlreichen iſchen Perſönlichkeiten ſah man die Menſe führenden hamburg ausländiſchen Ehrengäſte und die Volksgruppen, die die Teilnehmer noch einmal mit ihren Darbietungen erfreuten. Dr. Ley, der von zahlreichen führenden Männern der NSG„Kraft durch Freude“ begleitet war, ſchritt mit ſeiner Gattin durch die Reihen der Fröhlichen und begrüßte ſeine Gäſte, die ſich dann bei Tanz und Geſelligkeit unbekümmerter Kdỹ⸗Stim⸗ mung hingaben, So klang die Tagung aus, wie ſie begon⸗ nen und durchgeführt war: in Freude, Frohſinn und Frie⸗ den! Bei einem Empfang, den Reichsſtatthalter Kaufmann den ausländiſchen Gäſten der Tagung gab, ergriff auch der Generaldirektor der italieniſchen Freizeitorganiſation Dopo⸗ lavoro, Pucetti, das Wort. Er erklärte, daß er feſtſtellen müſſe, daß die Veranſtaltungen einen wirklich muſtergülti⸗ gen Verlauf genommen haben. Pucetti ſchloß:„Wir ge⸗ denken des großen Führers des Großdeutſchen Reiches, und wir wollen wünſchen, daß durch dieſe Friedenstaten Deutſch⸗ kand ſeinen großen Zielen immer näher kommt!“ Reichsor⸗ ganiſationsleiter Dr. Ley dankte auch beſonders den Gä⸗ ſten aus dem Auslande.„Es iſt das erſtemal,“ ſo ſagte u. a. der Reichsorganiſationsleiter,„daß man auf den Flügeln der Freude ſeine Ideen hinausträgt in die Welt. Durch Kriege, Gewalt und Revolutionen ſind in früheren Zeiten die Ideen in die Welt getragen worden, aber auf dem Wege über die Freude iſt es wohl das erſtemal. Wie richtig aber dieſer Weg iſt, beweiſt die Tatſache, daß auch in dieſem Jahre die Gäſte aus dem Auslande ſo zahlreich nach Deutſch⸗ land gekommen ſind.“ Z geuner im Burgenland Großrazzia auf arbeitsſcheue Nomaden Im ſfüdlichen Burgenland hielt dieſer Tage die Polizei eine Razzia auf Zigeuner ab, die in der letzten Zeit in die⸗ ſem Teil des Reiches zu einer wahren Landplage geworden ſind Jahrelang hat man in den Bezirken des südlichen Bur⸗ genlandes die Laſt dieſer arbeitsſcheuen und diebiſchen No⸗ maden ertragen müſſen Nachdem nun aber die Zigeuner in letzter Zeit durch ſtändigen Zuzug von auswärts zur wah⸗ zen Landplage geworden ſind, unter der die ortsanſäſſige Bevölkerung ſchwer zu leiden hatte, mußte endlich zu einer energiſchen Abhilfe geſchritten werden. In einer der letzten Nächte wurden auf verborgenen egen und Plätzen die Gendarmerien der Landkreiſe Ober⸗ warth, Güſing und Jennersdorf zuſammengezogen und nach einem genauen„Feldzugsplan“ etwa hundert Zigeunerko⸗ lonien von einem dichten Polizeikordon umſtellt, durch den es kein Entweichen mehr gab. Man kann ſich denken, wel⸗ chen Lärm Männer, Frauen und Kinder verurſachten, als ſie plötzlich in ihren Neſtern wie die Bienen aufgeſtöbert wurden und ſich im weiten Umkreis umzingelt ſahen. Alle Higeuner, die der Gendarmerie als vorbeſtraft, ſittlich ver⸗ kommen und arbeitsſcheu bekannt waren, wurden ohne viel Federleſens auf Laſtautos, die die Grazer Brauereien zur Verfügung geſtellt hatten, verladen und unter allgemeinem Proteſtieren, Klagen Schimpfen und Zetern in ein Sam⸗ mellager nach Feldbach gebracht. Dort werden ſie in ver⸗ ſchiedene Gruppen eingeteilt und nach geeigneten Arbeits⸗ plätzen im Reich abtransportiert. Vorerſt wurden rund 300 Müßiggänger von der Groß⸗ ragzia erfaßt, meiſt ſunge Leute, die noch nie mit einem Ar⸗ eitsgerät in Berührung kamen. Wie groß die Zigeuner⸗ plage im ſüdlichen Burgenland iſt, geht ſchon daraus her⸗ vor, daß im Landkreis Oberwarth allein 4000 dieſer Nichts⸗ tuer leben. In manchen Kolonien kam es ſogar öfters zur Vahl von Bürgermeiſtern, die jedoch niemals von den Be⸗ hörden anerkannt wurden. Die Gendarmerieſtationen in den burgenländiſchen Landkreiſen verfügen über eigene Sachbe⸗ arbeiter in Zigeunerfragen, die den Spitznamen„Primas“ führen und die über die Gewohnheiten ihrer„Schützlinge“ genaueſtens inſtruſert ſind. Ein Millionenheer will nach Deutſchland! Sperrt die Weſt⸗ grenzen gegen den Kartoffelkäfer! Badiſche Chronik Aus der Gauhauptftadt Rangierbahnhof wurde der Radſchuhleger Hermann See⸗ land, wohnhaft in Spöck, überfahren. Seeland wollte an⸗ ſcheinend noch vor einem auslaufenden Güterwagen, den er ſchon mit einem Radſchuh abgebremſt hatte, über die Schienen ſpringen, um auf der anderen Seite noch einen Radſchuh zu legen. Dabei wurde er von dem rollenden Wa⸗ gen erfaßt und überfahren. Der Tod trat auf der Stelle ein. () Aeberfall auf eine 80jährige Kleinrenknerin. In einem Hauſe wurde die 80jährige Kleinrentnerin Anna Glock über⸗ fallen und ihr die Handtaſche entriſſen. Da die Frau heftig um Hilfe ſchrie und ſich verteidigte, ſchlug er auf ſie ein, daß die Frau zu Boden ſtürzte. Durch die Hilferufe wurde das Perſonal des Reichsbauamtes auf den Vorgang auf⸗ merkſam. Der Täter wurde von einem Angeſtellten feſtge⸗ nommen und dem inzwiſchen alarmierten Notruf überge⸗ ben. ( Kzielinger Pferderennen. Die Pferderennen in Karls⸗ ruhe⸗Knielingen finden am Sonntag, 6. Auguſt, ſtatt. Es kommen ab 14 Ahr insgeſamt ſieben Rennen zum Austrag, und zwar drei Wehrmachtsrennen, zwei Vollblutrennen, ein landwirtſchaftliches Zuchttrab⸗ und ein Reitervereinsrennen. (). Zuſammenſtoß. Auf der Kreuzung Vorholz⸗ und Brauerſtraße ſt kraftwagen zi ſahrerin mußten mit erheblichen Verletzungen in das Städt. Krankenhaus verbracht werden. Lebensgefahr beſteht nicht. B wurden leicht beſchädigt. ein Kraftradfahrer mit einem Perſonen⸗ imen. Der Kraftradfahrer und ſeine Bei⸗ 1 918 Tahrzon Beide Fahrzeuge I Heid autobahn H der 48jähri mit ſeinem 2 auf und oerletzt J Strümpfelbrunn.(/der Tod bei der Arbei t.) Im Sägewerk Karl Keßler jr, ſchlug dem an der Kreisſäge beſchäftigten 47jährigen Ludwig Weiß von hier ein Stück Holz mit einem ſpitzen Endſtamm gegen das Herz, was den ſofortigen Tod zur Folge hatte. Er hinterläßt eine Witwe mit drei unmündigen Kindern 1 —— (Verkehrsopfer.) Auf der Reichs⸗ E. 8. hrt— Todesfahrt rſachen des Verkehrsunglücks bei Brollen. Die U Die Unterſuchungen der Staatsanwaltſchaft Karlsruhe über die Schuldfrage bei dem furchtbaren Verkehrsunglück in der Nähe von Bretten, bei dem zwei Brautpaare aus Neu⸗Iſenburg bei Frankfurt a. M. ums Leben kamen, ha⸗ ben jetzt zu einer Teilklärung geführt. Es dürfte danach feſt⸗ ſtehen, daß ein erheblicher Teil der Schuld an dem Unglück den getöteten Fahrer trifft. Er hat, wie der„Frankfuͤrter Generglanzeiger“ mitteilt, nicht nur die deutlich gekennzeich⸗ nete Stoppſtelle am Bahnübergang überfahren, ſondern auch den Eiſenbahnzug mit einer großen Geſchwindigkeit zu überholen verſucht. Der Zug fuhr mit einem erheblichen Tempo. Der Autofahrer machte ſchon eine ganze Zeit An⸗ ſtrengungen, den Zug, der neben der Landſtraße fuhr, zu überholen. Das Tempo des Wagens nahm zeitweiſe beäng⸗ ſtigende Formen an.. Als die Kreuzung der Landſtraße und des Schienenwe⸗ ges ſichtbar wurde, verſuchte der Fahrer, den Zug mit Ge⸗ walt zu überholen. Dabei wollte er einen leichten Bogen, den die Geleiſe machten, ausnützen. Der Zug kam alſo nicht überraſchend an. Der Fahrer mußte geſehen haben, daß er nur einen ganz kurzen Vorſprung gegenüber der Lokomo⸗ tive gewinnen konnte. Die Geſchwindigkeit des Autos reichte aber nicht aus. Unterſucht wird noch die Frage, inwieweit den Schrankenwärter, der in Haft genommen wurde, eine Mitſchuld trifft. 1. Herbolzheim.(In einen Strudel geraten) Beim Baden in der Jagſt iſt das ſechsjährige Söhnchen Heinz des Arbeiters Georg Ueber in einen Strudel geraten und ertrunken. () Oppenau.(Eiſerne hochzeit.) Das ſeltene Feſt der eiſernen Hochzeit feierte das Ehepaar Weichenwärter a. Jubilare wurden 1874 in Haltingen getraut. 37 Jahre tat Schelling bei der Eiſenbahn Dienſt, 31 Jahre davon im Renchtal! Er lebt ſeit 1919 in Ramsbach⸗Steinebach im Ru⸗ heſtand. Gengenbach.(Enthüllung des Iſenmann⸗ Brunnens.) Die Erinnerungswoche, die das Kinzigtal⸗ ſtädtchen Gengenbach für Carl Iſenmann als deſſen Ge⸗ burtsſtadt veranſtaltete, erreichte mit der Enthüllung des Iſenmannbrunnens und einer Weiheſtunde den Höhepunkt. Der Schwarzwaldverein führte aus dieſem Anlaß eine Wan⸗ derung nach Gengenbach durch. Hornberg.(Segelflug über 76 Kilometer.) Die Wormſer Segelfliegerin Frau Gretl Lampe erhielt von der internationalen Oludienkommiſſton für motorloſen Flug das ſilberne Segelflieger⸗Leiſtungsabzeichen. Sie war vom Hornberg im Schwarzwald geſtartet und in einem Flug von fünf Stunden und drei Minuten nach dem 76 km entfernten Mühlacker geflogen. Dabei hat ſie eine Höhe von 1370 Meter über Start erreicht, was einer Höhe von 2200 Meter über dem Meer entſpricht. 5 Lörrach. bat vor dem Richter.) Im ver⸗ gangenen Monat beobachtete ein Eiſenbahnbeamter, wie aus einer Weberei in Lörrach zwei Ballen Stoff hinausge⸗ worfen wurden, die von einem in der Fabrik beſchäftigten Arbeiter in Empfang genommen und fortgeführt werden ſollten. Der Eiſenbahnbedienſtete hielt den ſchuldigen Arbei⸗ ter ſofort feſt. Derſelbe machte zwar einige Anſtrengungen zu entfliehen, konnte aber dennoch feſtgehalten und der Po⸗ lizei übergeben werden Der Stoff im Werte von etwas über 200 Mark wurde wieder dem Fabrikbeſitzer zurückge⸗ geben Vor dem Lörracher Strafrichter hatten ſich nun die beiden Arbeiter, die den Diebſtahl miteinander abgemacht hatten, zu verantworten 26 Jahre lang war der eine im Betrieb beſchäftigt, ohne ſich bis jetzt etwas zuſchulden kom⸗ men zu laſſen Da er ſchon einmal vorbeſtraft iſt, ſo erhielt er ein Jahr Gefängnis während der Mitangeklagte zu vier Monaten Gefängnis verurteilt wurde. ) Beim Aadſchuhlegen tödlich überfahren. Auf dem Aus den Nachbargauen Speyer.(Frecher Raubüberfalh. Auf der Aheinhäuſer Landſtraße unweit Speyer wurde am Sams⸗ tag nachmittag eine Frau aus Rheinhauſen, die ſich mit dem Fahrrad unterwegs nach Speyer befand, von zwei Motor⸗ radfahrern überfallen und beraubt. Die beiden Burſchen überholten ſie mehrere Male und hielten dann, um angeb⸗ lich an ihrem Motorrad etwas nachzuſehen. Der Beifahrer trat an die Frau heran und entriß ihr eine braune lederne Handtaſche, in der ſich u. a. 20 Mark befanden. Sie fuhren mie der Beute davon Der Motorradfahrer trug hellen kom⸗ binierten Anzug und helle Schuhe, war ohne Kopfbedeckung und hatte blonde Haare, der Beifahrer trug dunkelgrünen Anzug und Sportmütze. Bad Dürkheim.(Sch me rzhafte Begegnung). Bei der Ausfahrt aus dem Parkplatz unterhalb der Harden⸗ burg fuhr ein Vierſitzer in ſchneidiger Einfahrt in der regen⸗ naſſen Kurve auf einen die Straße heraufkommenden Poſt⸗ autobus, der durch das leichtfertige Parken eines Autos in der Kurve auf die Mitte der Fahrſtraße verwieſen war. Beiden Fahrzeugen wurden Naſe und Augen eingeſchlagen, ähnlich erging es dem Lenker des Privatwagens und zwei weiblichen Begleiterinnen, die mit verbundenen Köpfen in einem Hilfsauto noch glücklich davonkamen. Birkenau, Odenwald.(An Blütver giftung ge⸗ ſtor ben) Eine 45jährige Einwohnerin, die ſich durch eine kleine, nicht genug beachtete Wunde am Fuß eine ſchwere Blutvergiftung zugezogen hatte, iſt geſtorben, nachdem ſo⸗ gar eine Amputation des Fußes erfolglos war. Darmſtadt.(Schwerer Wolken bru ch). Samstag nachmittag ging über Darmſtadt ein ſchwerer Wolkenbruch nieder In vielen Straßen wurden die Keller der Häuſer überſchwemmt, ſodaß die Waſſerwehr eingreifen mußte. Auf dem Haardtring verurſachte der Wolkenbruch eine Straßen⸗ ſenkung; die Stelle mußte von der Feuerlöſchpolizei abge⸗ ſperrt werden. Raunheim.(Schwerer Schaden durch wil⸗ dernde Hunde). In verſchiedenen Anweſen haben wil⸗ dernde Hunde ihr Unweſen getrieben. In einer Hofreite würgten ſie 15 wertvolle Hühner ab, in einem anderen An⸗ weſen waren 7 Hühner und 11 Enten ihr Opfer. Die Nach⸗ forſchungen haben ergeben, daß es ſich tatſächlich um wil⸗ dernde Hunde handelt. die ſo ſchweren Schaden anrichteten. Butbach.(Jugendherbergshütkte nieder⸗ gebrannt). Eine im Taunus bei angenhain⸗Ziegenberg am Waldrand gelegene Jugendherbergsſchutzhütte iſt voll⸗ ſtändig niedergebrannt. Der Wald kam bei dem Brand nicht zu Schaden. Die Entſtehungsurſache des Feuers iſt noch unbekannt. Frankfurt a. M.(Schwer verletzt aufgefun⸗ den.) Sonntag vormittag wurde in der Brückenſtraße im Stadtteil Sachſenhauſen in der Nähe der Alten Brücke ein D. Gallus Schelling und Marie geb. Speck. Die„eiſernen“ etwa 35jähriger Mann blutüberſtrömt aufgefunden. Es ſtellte ſich heraus, daß er mit einem Manne einen Wort⸗ wechſel gehabt hatte, in deſſen Verlauf er von dieſem einen Schlag verſetzt bekam und dabei ſo Unglücklich zu Boden ſtürzte, daß er mit einem ſchweren Schädelbruch liegen blieb Der Täter konnte bisher nicht feſtgeſtellt werden. Tod auf der Fahrt vom Nürburgring. Koblenz, 25. Juli. Auf der Rückreiſe vom Nürburgring wurde bei Kürrenberg ein Motorradfahrer, der ſeine Frau auf dem Sozius hatte, durch das Ueberholen von mehreren Kraftwagen von der Fahrbahn gedrängt und rannte gegen eine Mauer. Der Mokorradfahrer war auf der Stelle kot, ſeine Frau wurde mit ſchweren Verletzungen in ein Kran⸗ kenhaus gebracht. Sdarlautern.(Todesfall durch Fliegenſtich). Ein in den 50er Jahren ſtehender Landwirt von hier iſt in voller Geſundheit plötzlich das Opfer eines giftigen Flie⸗ enſtiches geworden. Der Landwirt befand ſich auf dem Feld. Obwohl er den Stich gleich bemerkte und ſich wenige Stunden ſpäter zum Arzt begab war die Vergiftung ſchon ſo weit fortgeſchritten, daß ihm nicht mehr zu helfen war. Er erlag am dritten Taa den Folgen des Stiches. In Strudel geriſſen und erkrunken — Roktenburg a. N. Im Neckar iſt der 13 Jahre alte Schüler Alfons Schäfer, Sohn des Uhrmachermeiſters Schä⸗ fer, ertrunken. Der des Schwimmens unkundige Junge tummelte ſich mit mehreren Kameraden auf einer vorſprin⸗ genden Felsplatte Als er knietief im Waſſer ſtand, geriet er vermutlich auf ſchlüpfrigen Grund und konnte der Strömung nicht mehr ſtandhalten. Er rutſchte aus und wurde in den Strudel geriſſen und verſank vor den Augen ſeiner Kameraden. Die Bemühungen, den Ertrunkenen zu bergen, blieben erfolglos. Zwölfjähriger Schüler vermißt Schwenningen. Seit 18. Juli wird der 12 Jahre alte Schüler Alfred Wölfle vermißt. Geſtaltsbezeichnung: Etwa 1,40 m große, ſchlank, dunkelblonde Haare, blaue Augen, wulſtige Lippen, weiße Zähne, längliches mageres Geſicht, trägt blauen Leinenkittel mit Hornknöpfen, roten ärmelloſen Pullover, braune kurze Hoſe, graue Knie⸗ ſtrümpfe, braune Schuhe, blaukariertes Hemd mit Schiller⸗ kragen und führt Fahrrad bei ſich. Wer den Knaben an⸗ trifft oder ſonſt etwas über ſeinen Aufenthalt weiß, wird gebeten, ihn in fürſorgliche Verwahrung zu nehmen und der nächſten Polizeidienſtſtelle oder der Kriminalpolizeileit⸗ ſtelle Stuttgart Nachricht zu geben; ö 2 a Abſchluß der Schachmeiſterſchaften von Deulſchland. Der Großdeutſche Schachbund brachte im Kurhaus Bad Deynhauſen ſeine Meiſterſchaft von Deutſchland zum Ab⸗ ſchluß; der Sieg war dem Innsbrucker Eliskaſes nicht mehr 1 nehmen. Schlußſtand: Eliskaſes 11, Lokvenc 9, Gilg 8 ¼, ohler und Rellſtab je 8, Engels, Heinicke, Keller und Rich⸗ ter je 776, Brinckmann, Eiſinger, Kieninger und Müller je 7, Michel 6½, Dr. Lange 6, Ernſt 5 Punkte. 5 aß vater und Tochter erkrunken. Unterhalb Meiningen beim Einfluß der Frutz in den Rhein nahm der Müller Leander Tanzler mit ſeiner Tochter ein Bad. Obwohl die Tochter eine gute Schwimmerin war, geriet ſie in einen Strudel. Der Vater, der dem Mädchen zu Hilfe kam, wurde durch das Mädchen ſo feſt umklammert, daß er mit in die Tiefe gezogen wurde. i Mokorradfahrer raſt gegen Kuh. Auf der Brücke in⸗ nerhalb des Hammerſchmiedegeländes bei Pforzen fuhr der 29 Jahre alte Joſef Engſtler aus Großried mit ſeinem Mo⸗ torrad auf eine Kuh auf. Er wurde in einen Ba eſchleu⸗ dert und erlitt lebensgefährliche Verletzungen.. 3 Hf abe nds am besten Lalale Nuudlocliau Wetterſturz. Während aus Jugoſlavien und aus dem ganzen Oſten eine Bullenhitze gemeldet wird, haben uns heute Nacht Kaltluftmaſſen erreicht, die einen jähen Wetter⸗ ſturz brachten. Während man geſtern noch Tür und Fenſter offen hielt, iſt es heute kühl, als hätte der Herbſt ſeinen Einzug gehalten. Wie ſchnell da die hochſommerliche Kleidung verſchwindet, wie geſchwind ſich die nackten Waden der jungen Mädels wieder bedecken und betrübte Geſichter machen weiter die Sommergäſte, die auf ſonnige Urlaubstage warten. Wie ein Reif in einer Frühlings⸗ nacht iſt der Wetterſturz hereingebrochen in unſere jetzt ſein ſollenden Hundstage. Die Temperatur, die heute Racht unter die 10 Grad⸗Grenze ging, hat für den Monat Juli den tiefſten Stand erreicht. * Kartoffelkäfer⸗Suchtag morgen Mittwoch, 26. Juli für Gruppe 2. Zuſammenkunft um 2 Uhr nachmittags am Rathaus hier. Handwerkerehrung in Mannheim. NSG. Im„Roſengarten“ wurden die in und um Mannheim wohnenden 4 Reichs- und 9 Gauſieger des Hand⸗ werkerwettkampfes feierlich geehrt. Gauhauptſtellenleiter Pg. Schmidt, der die Ehrung in Vertretung des erkrank⸗ ten DAF⸗Kreisobmannes vornahm, gab in ſeiner Anſprache zunächſt einen geſchichtlichen Ueberblick über die Entwicklung des deutſchen Handwerkes und ſprach dann zu den Mann⸗ heimer Siegern im Handwerkerwettkampf über die großen und bedeutungsvollen Aufgaben, die dem Deutſchen Hand⸗ werk heute beſonders im Rahmen des Vierjahresplanes überantwortet ſind. Abſchließend übermittelte er die Glück⸗ wünſche des Gauobmannes der Deutſchen Arbeitsfront. — Verlängerte Wahlperiode für Schöffen und Geſchwo⸗ rene. Durch Erlaß an die Gemeinden und ihre Aufſichtsbe⸗ hörden gibt der Reichsinnenminiſter bekannt, daß in Aus⸗ ſicht genommen ſei, die Wahlperiode der Schöffen und Ge⸗ ſchworenen um ein weiteres Jahr zu verlängern. Von der Aufſtellung von Urliſten für die Wahlperiode 1940⸗41 ſei daher bis auf weiteres abzuſehen. — Lehrverhältnis und Beſchränkung des Arbeitsplatz⸗ wechfels. Von verſchiedenen Seiten iſt die Frage aufgewor⸗ fen worden, ob und inwieweit Lehrlinge den beſchränkenden Beſtimmungen der Zweiten Durchführungsverordnung zur Verordnung zur Sicherſtellung des Kräftebedarfs für Auf⸗ gaben von beſonderer ſtaatspolitiſcher Bedeutung vom 10. März 1939 unterliegen. Wie dazu mitgeteilt wird, hat der Reichsarbeitsminiſter in einem Erlaß hinſichtlich der Lehrlinge nach dem jetzt gültigen Stand der Arbeitseinſatzregelung fol⸗ gendes klargeſtellt: Die Löſung von Lehrverhältniſſen iſt nicht an die Zuſtimmung des Arbeitsamtes gebunden. Der unmittelbare Uebergang aus dem Lehrverhältnis in ein Be⸗ ſchäftigungsverhältnis als Arbeiter oder Angeſtellter im Lehr⸗ betrieb unterliegt nicht den Einſtellungsbeſchränkungen. Die Einstellung eines Jugendlichen als Lehrling bedarf der Zu⸗ ſtimmung des Arbeitsamtes. — Nochmals: Vorſicht bei Genuß von Enkeneiern! In letzter Zeit ſind verſchiedene Perſonen nach dem Genuß von unvollſtändig gekochten Enteneiern erkrankt. Dieſer Fall gibt Veranlaſſung, nochmals eindringlich darauf hinzu⸗ weiſen, daß Enteneier zur Vermeidung von Geſundheitsſtö⸗ rungen zum nchen Genuß nur verwendet werden dürfen, wenn ſie mindeſtens acht Minuten lang gekocht wor⸗ den ſind. Als Zuſatz zu Speiſen können ſie nur dann ver⸗ wendet werden, wenn dieſe Speiſen mindeſtens acht Mi⸗ nuten lang in ſiedendem Waſſer gekockt, oder aber beim Kuchenbacken in Backofenhitze völlig durchgebacken werden. Der Kuchen muß alſo auch im Innern die Backofenhitze er⸗ reichen. Zur Herſtellung von Pudding, Mayonnaiſe, Rühr⸗ ei, Setzei, Pfannkuchen uſw. dürfen ſie nicht verwendet wer⸗ den. 5 Die Hundstage Mit dem 23. Juli haben, kalendermäßig gerechnet, die ſogenannten„Hundstage“ begonnen, die bis zum 23. Auguſt dauern. Sie ſind gewöhnlich die heißeſte 6 des ganzen Sommers. Es iſt aber keine Seltenheit, daß während der Hundstage das Wetter auch ſehr ſchlecht wird und ſtarke Regengliſſe 11585 ſelten in Begleitung von Hagel, niederge⸗ hen. Mit dem Beginn der Au haben die„hellen Nächte“ ihr Ende erreicht. Dafür können wir uns än der Pracht des Sommernachthimmels erfreuen. Schon bei den alten Griechen galten die Hundstage als der Höhepunkt ſommerlicher Hitze, und ſie waren es, die die außergewöhnliche Wärme, die mit dem Fru geuſgeng des Hundsſternes, des Sirius, beginnt, nach dieſem Stern Hundstage nannten. Die alten egypter verehrten den„Gro⸗ ßen Hundsſtern“ als Segenſpender, denn er war 160 55 maßen das Zeichen, daß ſich der Nil über die Ufer hob und das Land mit dem fruchtbaren Naß überſchüttete. Im Bauernſpruch heißt es: Hundstage hell und klar, zeigen an ein 17 75 Jahr; werden Regen ſie bereiten, kom⸗ men nicht die beſten Zeiten. Eine andere Bauernregel lau⸗ tet: Wie die Hundstage beginnen, ſo endigen ſie, oder: Was die Hundstage gießen, muß der Winzer büßen. Steigerung der Leiſtungen! Meldung über die Reichswettkämpfe der SA. Berlin, 24. Juli. Am Abſchluß der Reichswettkämpfe der SA 1939 machte der Stabschef der SA an den Führer tele⸗ grafiſch die folgende Meldung: s „Vom Abſchluß der diesjährigen Keichswellkämpfe der SA in Berlin, an denen 23 000 Führer und 11000 Wett⸗ kämpfer keilnahmen, melde ich eine erneuke weſenlliche Steigerung der Leiſtungen auf allen Gebieten. Gefeſtigt im Glauben an Sie und Ihre Idee, körperlich geſtählt im Wehrkampf und zuſammengeſchweißt im alten SA-Geiſt, ſtehen en und Mann einſatzbereit als die alte Jront der Jealiſten.“ 5 Bei der Siegerehrung im Olympia⸗Stadion begrüßte Stabschef L 94 mit herzlichen Worten den Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß. Nicht nur Intereſſe für Kampf und Spiele habe den Stellvertreter des Führers zu den Wettkämpfen der SA kommen geheißen, ſondern die Er⸗ kenntnis, daß hier eine ernſte und fruchtbare Arbeit im Sinne der Partei geleiſtet werde. Anſchließend begrüßte der Stabschef unter allgemeinem Beifall die italieni⸗ ſchen Kameraden, die während der vergangenen Tage den Wettkämpfen beigewohnt haben, zum Teil ſogar aktiv an ihnen teilnahmen. Glückwunſch, Anerkennung und Dank ſagte ſodann der Stabschef den Siegern. Allerdings hätten die Männer den Kampf nicht um den Dankes willen, ſon⸗ dern freiwillig aus nationalſozialiſtiſchem Glauben heraus angetreten. Die Bedeutſamkeit der Reichswettkämpfe der Su liege nicht allein im Siege und den Leiſtungen, viel⸗ mehr in dem Kampf der Hunderttauſend und Millionen Männer, die ſich in den Stürmen, Sturmbannen, Standar⸗ ten und Gruppen auf dieſe letzte ſchwere Ausſcheidung vor⸗ bereitet hätten. In der kameradſchaftlichen Lei⸗ ſtung aller ſei insbeſondere die Krönung dieſer Siege zu ſehen. Wenn die Reichswettkämpfe nunmehr nach wunder⸗ vollem Verlauf der Ausſcheidungen ihr Ende gefunden ha⸗ ben, ſo ſei es der Wille der SA, ſie im Geiſte der Ertüch⸗ tigung bes Körpers weiterzuführen im Gedanken an den Führer und an Deutſchland. Unter ſtürmiſchem Beifall nahm darauf der Stellvper⸗ treter des Führers das Wort. In ſeiner Anſprache führte Rudolf Heß aus, daß er mit aufrichtiger Freude die Kämpfe verfolgt habe, die friedlichen Kämpfe, in denen ſich die SA mit voller Hingabe einſetzte, teilweiſe einſetzte bis zum Letzten. Die ſportlichen Kämpfe ſeien der Ausſchnitt und die Spitzenleiſtung der ſportlichen Arbeit von Millio⸗ nen Kameraden im Reich. Sie ſeien die weſentlichen Grund⸗ lagen der Leibesübungen unſeres ganzen Volkes und da⸗ mit die weſentliche Grundlage für die Geſundheit unſeres ganzen Volkes. Dies würde ſich erſt in Generationen voll auswirken. Zu den Siegern ſagte Rudolf Heß: „Ihr habt keilweiſe Seite an Seite gekämpft mit fl. meraden aus dem faſchiſtiſchen Italien, aus dem faſchiſii⸗ ſchen Italien, das in Kameradſchaft mit unferem Volke ver ⸗ bunden— ſo wie die Führer dieſer Völker miteinander in Kameradſchaft verbunden ſind. Komme, was da wolle! Wir wiſſen es!“ e Alkohol und Tabak Volksgiſte Flensburg, 24. Juli. Die Gedanken, die auf der Reichs⸗ tagung des Deutſchen Bundes zur Bekämpfung der Alkohol⸗ gefahren anläßlich deſſen 50jährigen Beſtehens zum Aus⸗ druck gebracht wurden, fanden auf dem im„Deutſchen Haus“ in Flensburg abgehaltenen Feſtabend ihre nachdrück⸗ liche Unterſtreichung und Klarſtellung dur en Vertreter des Reichsgeſundbeitsführers, Pg. Seid des Leiters der Reichsſtelle gegen Alkohol und Tabakgefahren. Er kenn⸗ zeichnete die Entwicklung der alkoholgegneriſchen Bewegung und betonte: Im nationalſozialiſtiſchen Reiche hat man das Problem in ſeiner ganzen Größe erkannt: Es iſt eine Frage der Volksgemeinſchaft! Das Ziel Dr. Contis ſei es nicht nur, den deutſchen Volksgenoſſen aus der Abhängigkeit von der Vorſtadtkneipe zu befreien, ſondern er ſtehe auf dem Standpunkt daß da⸗ neben auch die Tabakfrage ebenſo radikal gelöſt werden müſſe. Die letztere Aufgabe ſei dem Deutſchen Bund zur Be⸗ kämpfung der Tabakgefahren zugewieſen. Die am 12 Juli gegründete Reichsſtelle erwarte aber auch auf dieſem Ee⸗ biete enge und kameradſchaftliche Zuſammenarbeit. — Wichtig für Krankenpfleger. Nach dem Geſetz der Krankenpflege vom 28. September 1938 iſt die Ausübung des Pflegeberufs ab Oktober 1939 nur noch zuläſſig, wenn der Pfleger bezw. die Pflegerin im gucſiß er ſtaatlichen Anerkennung iſt. Wir weiſen darauf hin, daß alle Pfleger und Pflegerinnen, hierunter fallen auch die Betriebsſani⸗ täter, die noch nicht im Beſitz der ſtaatlichen Anerkennung - ſind, den Antrag auf ſtaatliche Anerkennung ſtellen müſſen. Frauenarbeit in den Betrieben. Die enn Weich von Frauen in den Betrieben der gewerblichen Wirtſchaft unterliegt Beſchränkungen, insbeſondere iſt die Bedienung beſtimmter Arbeitsmaſchinen durch Frauen auf Grund der N riften der gewerblichen Berufsgenoſ⸗ ſenſchaften verboten. Ein Beſchäftigungsverbot für Frauen beſteht im großen Umfang z. B. für die Maſchinen der Holz⸗ bearbeitungswerkſtätten. Jeder verankwortungsbewußte Deutſche beſchafft für ſich und ſeine Familie Volksgasmasken! Waldbeeren Was iſt köſtlicher als das Aroma einer friſchen Walderd⸗ beere? Wie locken uns nicht die Blaubeeren zum Genuß] Bald folgen Waldhimbeeren und Brombeeren, alles Geſchenke des deutſchen Waldes, die uns würzig wie der Odem des Waldes ſelber erſcheinen. Das Einſammeln der Beeren in den Wäldern und auf den Heiden iſt eine ſchwere, mühſame Arbeit. Was gehört doch an Ausdauer dazu, tagelang, ja ſogar Wochen hindurch vom frühen Morgen bis Sonnenuntergang Beere um Beere ein⸗ zuheimſen und dann nach Hauſe zu tragen. Gerade dieſe Arbeit in Waldeseinſamkeit, die ſo viel Ausdauer erfordert hat das Volk mit viel Poeſie und Sinnigkeit umgeben. Meiſt ſind es Kinder, die zum Beereenleſen hinausizehen, oder auch ältere Leute, die bei mannesfeſter, harter Arbeit nicht mehr recht mitkönnen. Dieſe— die Alten und die Jungen — werden dann gemeinſam zu Kündern von Volksbrauch und Volkspoeſie. Bei der frohen Heimkehr wie auch bei der kurzen Mittags⸗ raſt im ſchattigen Walde, bei der die mitgebrachten Butter⸗ brote verzehrt werden, kommen manch alte Sprüche und Lieder wieder zum Leben. Der Beerenpflücker, der der Verſuchung nicht widerſtand und den größten Teil der Beeren in den Bauch anſtatt in den Topf tat, war ſchon immer dem Spott ausgeſetzt, und die Rechtfertigung der fleißigen Pflücker klingt in dem Sprüchlein aus, das man in der Wittlicher Gegend ſpricht:„Rol—wi—di—bol! Meine Koref es voll, meine Bauch as ledig!“ Daß nach der mühſamen Tagesarbeit das Abendbrot tüchtig ſchmeckt, iſt ſelbſtverſtändlich. Bis auf den heutigen Tag hat ſich in den Geſchirren, die zum Sammeln der Beeren verwendet werden, kaum eine Aenderung ergeben. Die Pflücker„rutſchen“ die Reihen der Sträucher durch und füllen zunächſt ein kleineres Gefäß. Dann werden die ſaftigen friſchen Waldbeeren in ein größeres Sam⸗ melgefäß geſchüttet. Früher war es üblich, die erſten gepflück⸗ ten Waldbeeren zu zerdrücken und auf den Waldboden zu wer⸗ fen. Die fergabe ſollte den Segen des Tages mehren. 5 N f Es geht auch ohne„letzten Endes“ Was nützt alles Ermahnen und Ermahnen, zuleß! bleibt doch alles beim Alten. 1 Letztlich ſind wir alle, auch die Beſten unter uns, zeit⸗ gebundene, irrende Menſchen. Der Geiſt der Medizin iſt leicht zu faſſen, Ihr durchſtudiert die groß' und kleine Welt, Um es am Ende gehn zu laſſen, Wie's Gott gefällt. Es iſt nichts ſo fein geſponnen, Es kommt doch endlich an die Sonnen. Ich kann dir wohl raten, aber ſchließlich mußt du ſelbſt wiſſen, was du zu tun haſt. Scheint die Sonne noch ſo ſchön, Einmal muß ſie untergehn. Aufs Ganze geſehn ſind es alſo drei Hauptgründe die uns zu dieſer Entſcheidung nötigen. Wenn auch nicht alles ſo ausgefallen iſt, wie wir wünſch⸗ ten, Erfolge ſind jedenfalls da, ſodaß wir alles in allem zufrieden ſein können. Es gab zwar lebhafte Auseinanderſetzungen, aber in Grunde genommen war eine erfreuliche Geſchloſſenhei zu erkennen. Was ihr den Geiſt ber Zeiten heißt, Das iſt im Grund der Herren eigner Geiſt. Du haſt mir noch nicht erzählt, was denn eigentlich dabei herausgekommen iſt. Fragen wir uns: woher kommt denn nun dieſe auf fallende Vorliebe für letzten Endes' und für Modewörter überhaupt, ſo müſſen wir antworten: ſchließlich kann man nicht jede Sprachdummheit erklären. Deutſcher Sprachverein. Marktberichte Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 24. Juli: Sämt⸗ liche Notierungen unverändert. Frankfurter Gekreidegroßmarkt vom 24. Juli. Winter⸗ zerſte wurde angeboten und ſowohl für Induſtrie⸗ als auch r Futterzwecke gekauft. Von dem im Gang befindlichen oggenſchnitt lagen infolge des ſchlechten Wetters not keine Druſchproben vor, ſo daß zunächſt noch keine Ab⸗ ſchlüſſe pen g Futtergetreide liegt ſtill. Von Futtermit⸗ teln blieben Kleien und andere Mühlenabfälle begehrt, auth Treber etwas belebter. Schnitzel liegen ruhig. Für die ge⸗ koppelten Futtermittel aus Gerſte, Mais, Schnitzeln und Kartoffelflocken beſteht Intereſſe. Das Mehlgeſchäft war all gemein lebhaft. Von Rauhfutter wird nunmehr Heu beſſer angeboten, in Stroh blieb die Lage unverändert. Amilich notierten: 9 5 Feſtpreisgeb. Weg 19.30, W' 11 19.50, W'ß12 19.60, 13 19.70, W’ 16 20. Wͤ'ᷓ18 20.20, W̃ 109 20.40, W' 20 20.60; Roggen, Feſtpreisgeb R 11 17.90, R 15 18, R 14 18.20, R 15 18.30, R 16 18.50. R 17 18.60, R 16 18.70, R 19 18.90; Weizenmehl, Type 812, Feſtpreisgeb. W'̃ 13 30.15, W 16 30.15, W 18 30.15. W' 19 30.15, Kreis Alzey W 20 30.15, Kreis Worms W 20 30.50; Roggen. 17 16 2805 997, Feſtpreisgeb. R 12 22.45, R 15 22.80 6 22.95, R 18 23.30, R 19 23.50; Weizenfuttermehl eſtpreisgeb. W 19 13.60; Weizenvollkleie, Feſtpreisgeh 9 11.60; Weizenkleie W 13 10.75, W 16 10.90, W̃ö 11, W' 19 11.10, 20 11.20; Roggenfuttermehl II, Fest 109336 R 16 12.90; Roggenvollkleie, Feſtpreisgeb. R 1 0.90; 10 enkleie, Feſtpreisgeb. R 12 9.95, R 15 10.15 R 16 10.25, R 18 10.40, R 19 10.50; Wieſenheu, neil Ernte 5 bis 6.30; Kleeheu 6 bis 6.80, Luzerneheu 6.30 biz 7; Weizenſtroh, alte Ernte 2.50; Roggenſtroh 2.70; Hafer und Gerſtenſtroh 2.30 bis 2.70 Mark. Billige fertige Einzelmöbel Endipſen Aulige Jauile Ae e 11 1 und I ſofort oder ſpäter e e 00 15 Kopſſalat⸗ J Zimmer- age 9 Mk. 38.—, 43.—, 45.— Getzlinge! Wohnun Küchenſchränke abzugeben. 9 Mk. 75.—, 85.—, 105.— oder Kleiderſchränke Mepenhelmers.. 2 grole Zimmer. 2 tür. Mk. 50.—, 65.— Ein Acker Frucht auf dem Halm zu kaufen geſucht. 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