8 0 e ider ſchalg dojen ſtän⸗ r auf vand egen, Un⸗ tat⸗ das Tiefe Aber Ger⸗ gung nich: rme, nden allen ſerte eiter das⸗ den. die gler gier⸗ gan⸗ uter tten, ient age er⸗ Bezugspreis: Monaulch Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Willimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Nr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. ages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 6. 39: 1130 39. Jahrgang Kotau Es iſt ein weltgeſchichtlicher Vorgang von heute noch nicht überſehbarer Bedeutung, daß England bei den Ver⸗ handlungen in Tokio kapitulfert hat. Die Auswirkung die⸗ ſer Tatſache, beſonders auf die indiſche und arabiſche Welt, kann gar nicht tief genug veranſchlagt werden Die nächſte Wirkung freilich wird die auf China ſein. Die Chineſen ind zwar auch moderne Menſchen geworden, das techniſche Zeitalter iſt nicht ſpurlos an ihnen vorübergegangen. Sun Hatſen und ſeine Nachfolger haben das chineſiſche Volk aus ſeiner jahrhundertelangen Lethargie zu nationalem Selbſt⸗ bewußtſein erweckt und es auch mit modernen ſtaatspoli⸗ tiſchen Grundſätzen bekannt gemacht. Aber Chinas Volk be⸗ wahrt noch mehr als eine romantiſche Erinnerung an ver⸗ gangene Zeiten. Man weiß auch heute noch in China vom alten Kaſſertum und der Mandarinenzeit, man kennt noch die überlieferten Berichte von der Pfauenfeder und der Gel⸗ ben Jacke, die als höchſte Auszeichnungen, als Orden für be⸗ ſondere Verdienſte galten. Aus jener„guten alten Zeit“ Chinas iſt auch noch das Wort Kotau in der Erinnerung. Kotau bedeutet ins Europäiſche überſetzt ſoviel wie Un⸗ terwerfung, Kapitulation, aber der Chineſe verbindet in ſei⸗ nen romantiſchen Erinnerungen mit dem Worte auch noch die Formen des Kotaus. Für den Orientalen war es not⸗ wendig, daß die Ergebenheit und Unterwerfung ſich ſo ein⸗ drucksvoll wie möglich vollzog. Kotau konnte nur kniend dargebracht werden. Wenn jetzt Chinas Bevölkerung Eng⸗ lands Kapitulation in Tokio hört, ſo wird die breite Maſſe dort ganz unwillkürlich das Nachgeben Englands mit dem alten Wort Kotau in Verbindung bringen. Was England jetzt verloren hat an Anſehen, Einfluß, Geltung und tung, das läßt ſich heute kaum ſchon ermeſſen. Aber es ſteht feſt, daß der Orientale es noch mit viel geſchärfteren Augen ſehen wird als der Europäer. Möglich, daß England ſeine fernöſtliche Poſition opferte ſeiner europäiſchen Einmi⸗ ſchungspolitik zuliebe. Sicher aber iſt, daß die ganze aſiatiſche Welt die britiſche Nachgiebigkeit als Schwäche und Unvermögen auslegen wird. Nur der Schwache gibt nach! So ſieht es der Aſtate. Kann es auf der übrigen Welt anders angeſehen werden? Da hat das ſtol Albion allerlei Garankien ausgeteilt, freigebig will der länglich⸗unzulängliche Außenminiſter Lord Halifax ſie auch Staaten aufdrängen, die nicht nur nicht danach Verlangen haben, ſondern ausdrücklich ablehnten, in irgendeine Kom⸗ bination einbezogen zu werden. Welchen Wert haben Ga⸗ rantien eines Landes, das nicht einmal in der Lage iſt, ſeine eigenen Intereſſen in ſehr wichtigen Fragen zu„ga⸗ rantieren“? Hatte man im Grunde durch ſeine China⸗Poli⸗ tik nicht auch dieſes alte, große Land gegenüber den Stö⸗ ßen des aufſtrebenden Japan„garantiert“? Wieder einmal hat ſich die britiſche Garantie als eitel erwieſen, im Ernſt⸗ falle mußte Großbritannien den Freund im Stiche laſſen. England hat im Fernen Oſten hundertprozentig kapituliert. Alle Verſuche, die e auf den lokalen Konflikt in Tientſin zu beſchränken, mußten vor den kategoriſchen Forderungen Japans aufgegeben werden. Herr Chamberlain hat wochenlan b 0 verſucht, jene Politik zu betreiben, die der Chineſe als„Wahrung des Geſichts“ zu bezeichnen pflegt. Noch in ſeiner letzten Un⸗ terhaus⸗Erklärung hielt er an der Fiktion feſt, daß in Tokto über Tientſin verhandelt werde. Jetzt hat England ſein Geſicht verloren. In dem von dem japaniſchen Außen⸗ miniſter Arita und dem britiſchen Botſchafter Eraigie un⸗ terzeichneten Memorandum erkennt England für ganz China die Tatſache an, daß die japaniſchen Truppen be⸗ ſondere Rechte hinſichtlich der Gewährleiſtung ihrer Sicher⸗ heit und zur Aufrechterhaltung von Frieden und Ordnung beanſpruchen müſſen. England verpflichtet ſich, alle Hand: lungen zu unterlaſſen, die nachteilig für die japaniſchen Truppen und geeignet ſind, den japanfeindlichen Chineſen zu helfen. Ja, die britiſche Regierung übernimmt ſogar Verpflichtung, ihre grundlegend veränderte Politik gegen⸗ über den britiſchen Behörden und Staatsangehörigen in China klar herauszuſtellen und ſie zu veranlaſſen, ſich da⸗ nach zu richten. Mit Recht kann der japaniſche Miniſterprä⸗ ſident Hiranuma in einer Preſſe⸗Unterredung feſtſtellen, daß von nun an„England der Regierung Tſchiangkaiſcheks nicht mehr mit Krediten helfen wird, andersfalls ſolche Hilfe als feindliche Handlung gegen Japan angeſehen wird“ Darum prophezeit der japaniſche Miniſterpräſident auch in dieſer Unterredung, daß die„grundlegenden japaniſch⸗britiſchen Vereinbarungen nicht nur einen ſchweren Schlag für die Regierung in Tſchungking bedeuten, ſondern auch ein gün⸗ ſtiges Zeichen für die Beendigung des China⸗Zwiſchenfalles ſind“. Kein Wunder, daß Japans Miniſterpräſident nun⸗ mehr auch der Erwartung Ausdruck gibt,„daß die britiſche Regierung die notwendigen Schritte tun wird, um nicht nur die britiſchen Behörden in China, ſondern auch das britiſche Volk im allgemeinen auf den Geift der neuen Vereinbarun⸗ den 0 f faut 158 5 0 5 apans Gegenleiſtung fällt gegenüber den eng⸗ liſchen Verpflichtungen kaum ins Gewicht. Es will lediglich die antiengliſche Stimmung in Japan zügeln. Aber Japan hat es ausdrücklich abgelehnt, ſeine Verbindungen mit den Mächten des Antikomintern⸗Vertrages irgend⸗ wie in den Kreis der Erörterungen in Tokio einzubeziehen. Es behält ſich für ſeine Außenpolitik vollkommen freie Hand vor. In England und Frankreich markiert man über das Tokioter Ergebnis ſo krampfhaft„Befriedigung“ daß man unſchwer die Regie hinter dieſer ſüßſauren Selbſtbeſchei⸗ dung ſehen kann. Frankreich ſchiebt die Schuld an dem bri⸗ tiſchen Zurückzieher den Sowjets in die Schuhe, engliſche und franzöſiſche Stimmen weiſen vorwurfsvoll auf den Senat von USA hin, der Rooſevelts ee gebung ſabotiert habe. Kurz, man ſucht wieder einmal na Mittwoch, den 26. Juli 1939 dem berühmten Sündenbock, ohne zu begreifen, daß man Fehler in der eigenen Politik begangen und ſich wieder ein⸗ mal gewaltig überſchätzt hat. Letzten Endes iſt die britiſche Nachgiebigkeit wohl auf die Drohung Japans zurückzufüh⸗ ren, daß man ſich eben ſonſt mit Waffengewalt der engli⸗ ſchen Niederlaſſung bemächtigen werde, was ja ſchließlich nur ein Anfang der Hinausdrängung Englands aus ganz China geweſen wäre. So darf der objektive Betrachter feſt⸗ ſtellen, daß lediglich Japans Befriedigung über den VNus⸗ gang der Verhandlungen in Tokio echt iſt. Nichts kann dar⸗ über hinwegtäuſchen, daß England einen Krie verloren hat, den es nach 9 er Gewohnheit von einen anderen Lande für ſich führen ließ. Eine Warnung für die „Garantierten“ in Europa Englands Rückzug in China Verluſt des Preſtiges.— Angeſtellte laufen davon. Peking, 25. Juli. In polikiſchen Kreiſen hälk man dle Tokioter Konferenz für einen geſchickten und erfolgreichen japaniſchen Schachzug, der Großbritannien allen Preſtiges bei den irregeführken Leitern des ſogenannken nakionaliſti⸗ ſchen Chinas in Tſchungking beraube. Die erſte Reaktion in 1 iſt bereits eine Berſtärkung der ankübrikiſchen Hal⸗ ung. Die Provinzialhauptſtadt von Schantung, Tſinanfu, fordert die Ausſiedlung britiſcher Stadtbewohner in⸗ nerhalb 14 Tagen. Ueberall iſt die gleiche Geſinnung zu be⸗ obachten. Chineſiſche Angeſtellte und Dienſtboten laufen ihren engliſchen Arbeitgebern in Scharen davon. Die Lage wird ſehr unbehaglich, nicht nur für die britiſchen Firmen, ſondern auch für die einzelnen Briten, die jetzt weſentlich größeren Unannehmlichkeiten gegenüberſtehen als etwa die deutſchen Koloniſten in China, die auf britiſches Betreiben lange nach dem Waffenſtillſtand aus China vertrieben wur⸗ den und deren Beſitz der Beſchlagnahme anheimfiel. In engliſchen Kreiſen in Schanghai herrſcht ſtarkes Befremden darüber, daß die engliſche Regierung nach aus London vorliegenden Meldungen beſtrebt iſt, den Wort⸗ laut der offiziellen japaniſchen Erklärungen und den wah⸗ ren Sachverhalt der Ereigniſſe zu verſchleiern, um die Be⸗ deutung der Tokioter Entſcheidungen für Englands Stellung im Fernen Oſten 7 verkleinern. Chamberlains Erklärung, in Tientſin ſeien keine neuen Zwiſchenfälle vorgekommen, entſpreche, ſo heißt es in hieſigen engliſchen Kreiſen, eben⸗ ſowenig der Wahrheit, wie die Behauptung von Lord Ha⸗ lifax, daß der japaniſche Premierminiſter generell die Un⸗ terdrückung der englandfeindlichen Propaganda zugeſagt habe, während Chamberlains Behauptung, die Tokioter Vereinbarung bedeute keine Schwenkung in der Haltung der engliſchen Regierung gegenlüder Tſchungking, des Beweiſes durch die Tatſachen bedürfe, bevor ſie von den China⸗Eng⸗ ländern geglaubt werde. Vorläufige Einigung über Tientſin Halbamtliche japaniſche Verlautbarung. Tokio, 26. Juli. Eine am Dienstag abend ausgege⸗ bene halbamtliche Verlautbarung über das bisherige Ergeb⸗ nis der Besprechungen zur Löſung der Tienkſin⸗Frage be⸗ ſagt, daß über die Grundfrage hinſichtlich einer gemeinſa⸗ men Kontrolle aller ankijapaniſchen Elemente in der brili⸗ ſchen Konzeſſion eine vorläufige Einigung erzielt worden ſei, womit gleichzeitig geſagt werden könne, daß die Kriſe überwunden ſei. Politiſche Kreiſe bemerken hierzu, daß die britiſche Seite ihre Zuſtimmung zu den klaren japaniſchen Forde⸗ rungen kaum mehr verſagen könne, nachdem England in dem Abkommen zwiſchen Außenimniſter Arita und Bot⸗ ſchafter Craigie die neue Lage in Oſtaſien anerkannt habe. Nach der Löſung der Tientfin⸗Frage ergäben ſich automa⸗ tiſch Rückſchlüſſe auf die britiſchen Konzeſſionen in Mittel⸗ und Südchina. England und die chineſiſche Währung Der Labour⸗Abgeordnete Bellenger ſtellte an den Schatz⸗ kanzler im Unterhaus eine recht peinliche Frage. Er fragte Sir John Simon, ob dieſem der weitere Kursſtur z des chineſiſchen Dollars bekannt ſei und ob die Mittel des Stabiliſierungsfonds für die chineſiſche Währung jetzt er⸗ ſchöpft ſeien Sir John Simon erwiderte daß die chineſiſche Währungslage und ebenſo der Stand des Währungsſtabili⸗ ſierungsfonds geheimgehalten werden müßten. Bel⸗ lenger wies darauf hin, es ſei kein Geheimnis, daß der chi⸗ neſiſche Dollar in letzter Zeit um 50 Prozent geſunken ſei. Auf weitere Zwiſchenfragen der Oppoſition, ob England nicht ſeine alte Politik hinſichtlich der chineſiſchen Währung aufrecht erhalten wolle, gab Simon keine Antwort, vielmehr wich er jeder Frage aus. Die engliſche Doppelzüngigkeit London, 25. Juli. Der chineſiſche Botſchafter in London ſuchte Außenminiſter Lord Halifax auf, um von ihm Ein⸗ elheiten über das engliſch⸗japaniſche Abkommen zu hören. ie in gut unterrichteten Kreiſen verlautet, ſoll Lord Ha⸗ lifax e haben, daß das Abkommen mit Tokio we⸗ der eine Aenderung der britiſchen Chinapolitik bedeute n „„. ina Hilfe zu geben,„ſoweit diefe 1 ei“. Verlegene Londoner Begleitmuſik London, 25. Juli. Chamberlains Unterhaus⸗Erklärung über die engliſch⸗japaniſche Vereinbarung wird von den mei⸗ ſten Londoner Blättern pflichtſchuldig begrüßt, wenn ſie auch nicht verhehlen können, daß es ihnen dabei nicht gerade wohl zumute iſt. Die beiden Oppoſitionsblätter ſind natür⸗ lich nicht im geringſten mit dem neuen Kurs der britiſchen Oſtaſien⸗Politik einverſtanden. 2 Nr. 172 Polniſche Schüler King⸗Halls Briefſendungen an Volksdeutſche beraubt und mit Schmäh ⸗ ſchrift verſehen. Kaktowitz, 25. Jull. Während der 1 Einkreiſungsapoſtel King⸗Hall noch mit der reſtloſen Abfuhr, die ihm Reichsminiſter Dr. Goebbels erteilte, zu tun hat, verſuchen die von England mit Verſprechen 5 Polen in ähnlicher Weiſe einen Keil in die Front der volksdeutſchen Gruppe zu treiben. Seit einiger Zeit müſſen in Oſtoberſchleſien beheimatete Volks⸗ deutſche die Feſtſtellung machen, daß Briefſendungen aus dem Reich gewaltſam geöffnet und des urſprünglichen In⸗ halts beraubt worden find. An Stelle der von Verwandten oder Bekannten abge⸗ ſandken Briefe enthält der Originalumſchlag eine gewöhn⸗ lich vier Seiten lange und mit einer laufenden Nummer verſehene Druckſache, die in Jorm eines Briefes gehalten iſt. Die Ueberſchrift des Pamphlets lautet beiſpielsweiſe „Freiheitsbrief Nr. 66“ und ſpricht den unfreiwilligen Emp⸗ fänger nach dem King⸗Hallſchen Vorbild mit den Worlen an:„Freund und Kamerad“. Unker der Maske eines Bie⸗ dermannes ergießt ſich der infankile Verfaſſer dieſes Brie⸗ fes dann in einem unverfänglich ſein wollenden, dafür aber um ſo plumperen Angriff auf das nakionalſozialiſtiſche Deutſchland. Wie man ſieht, nehmen die Polen in dieſem Falle wie⸗ der einmal, wie auf allen geiſtigen Gebieten, von den Bro⸗ ſamen, die von anderen Tiſchen fallen. In der praktiſchen Verwertung der nun nicht mehr originellen Idee eines King⸗Halls gehen ſie allerdings einen ihrem Charakter ent⸗ ſprechenden eigenen Weg. Da ſie die für den Maſſenver⸗ ſand dieſer„Freiheitsbriefe“ notwendigen geldlichen Mittel wohl nicht aufbringen können— der engliſche Einkreiſungs⸗ ſold iſt noch immer nicht bezahlt— brechen ſie ſkrupel⸗ los das in allen Kulturſtaaten geheiligte Briefgeheim⸗ nis. vernichten harmloſes Privateigentum und verſuchen durch Benutzung der bereits von den Abſendern aus dem Reich freigemachten Briefumſchläge ihre„geiſtigen“ Er⸗ zeugniſſe an den Mann zu bringen. Wenn dabei möglicher⸗ 82 auch noch die Abſicht Pate geſtanden hat, bei den Empfängern den Eindruck zu erwecken, als ob die Pam⸗ hlete aus dem Reichsgebiet überſandt werden, ſo iſt dies für die Erzeuger um ſo blamabler. Das Gelächter in den Kreiſen der Volksdeutſchen Oſtoberſchleſiens über der⸗ artige untaugliche Verſuche, Zwieſpalt und Zweifel zu ſäen, erhält nur dadurch einen ernſthaften Beigeſchmack, daß die „Empfänger dieſer Freiheitsbriefe“ den Verluſt des ihnen unvergleichlich wertvolleren urſprünglichen Briefinhaltes zu beklagen haben. Polens„heiliger Krieg“ Jieberphankaſien der„Polonia“. Kakkowitz, 25. Juli. Geiſtesverwirrung und Größen⸗ wahn regieren in Polen nach wie vor die Stunde. Mit er⸗ ſchreckender Deutlichkeit kommt dies in einem Artikel der „Polonia“ zum Ausdruck, der ſich mit dem Thema befaßt Um was werden wir kämpfen?“ Für das polniſche Blatt ſteht zunächſt unumſtößlich feſt, daß ein Krieg unvermeid⸗ lich ſei, ein Krieg, den es„Weltkrieg Nr. 2“ nennt, und an anderer Stelle ſogar als„heiligen Krieg“ bezeichnen möchte(). Daß in dem größenwahnſinnigen Erguß immer wieder Schlagworte wie„Brüderlichkeit“ und„Menſchlich⸗ keit“ auftauchen, kann nicht wunder nehmen. Der Zeitpunkt werde kommen, ſo überſchreit ſich ſchließlich das Blatt des Bandenführers Korfanty, wo die„ſiegreichen“ Heere der Verbündeten unter dem alten polniſchen Loſungswort„Für unſere und euere Freiheit“ in die deutſchen Städte einmarſchieren würden. Abgeſehen von den großſpurigen Phraſen über die pol⸗ niſchen„Kriegsziele“ und den vorweggenommenen„Sieg“ zeigen die Ausrottungsverſuche in den ehemals zu Deutſch⸗ land gehörenden Gebieten gegenüber den bodenſtändigen Volksdeutſchen. wobei ſelbſt vor wehrloſen Kindern nicht Halt gemacht wird, ſowie der maßloſe Terror in den deut⸗ ſchen Bauernkolonjen Wolhyniens und ganz Oſtpolens die zmenſchliche Seite“ des Charakters der polniſchen Schreier, Ueber Begriffe wie Freiheit uſw. ſollten die Polen als die bezahlten Trabanten der Einkreiſungsfront beſſer über⸗ haupt nicht mehr ſprechen. Größenwahn in Reinkultur Der polniſche Größenwahn treibt immer weitere Blü⸗ ten. So faſelt der klerikale„Maly Dziennik“ erneut von Brandenburg und Mecklenburg, von Schleſien„ganz zu ſchweigen“, als„Friedhöfen des Weſtſlawentums“. Für Polen würde, ſo heißt es dann in hoffnungsloser Verbohrt⸗ heit weiter, ein beſtändiger Friede nur eintreten,„wenn der preußiſch⸗kreuzritterlichen Zwietracht Klauen und Kral⸗ len abgeſchlagen würden“. Dann werde man„ hſich endlich des übrigen Teiles des polniſch⸗ſchleſiſchen Gebietes, Oſt⸗ preußens und Maſurens, erinnern können“.(1) höfliche Behandlung in Deutſchland. Das polniſche Blatt„Czas“ veröffentlicht einen Leitauf⸗ ſatz über die Stimmung, die in Deutſchland herrſche und die den Lügenmeldungen der übrigen polniſchen Preſſe ins Geſicht ſchlägt. In dem Artikel heißt es, man müſſe obſek⸗ tiv feſtſtellen, daß, wer durch Deutſchland reiſe, keinerlei Anzeichen für eine grundſätzlich polenfreſſeriſche Einſtellung antreffe. Die Eiſenbahnbeamten z. B., die Grenzbeamten, die Zollbeamten und das Hotelperſonal begegneten den Reiſenden aus Polen mit einer geradezu tadelloſen Höf⸗ lichkeit. Ueberhaupt würden die ausländiſchen Touriſten in Deutſchland mit aller Zuvorkommenheit behandelt. 5.. Vor 3 Jahren in Wien Jahrestag der Erhebung.— Eine Gedenkſtunde. Wien, 26. Juli. Wien ſtand am Dienstag im Zeichen des Gedenkens an die Erhebung im Juli 1934. Die Unter⸗ drückung der nationalen Bevölkerung war unerträglich ge⸗ worden, die Empörung über die Knechtung der National⸗ ſozialiſten aufs Höchſte geſtiegen. Da unternahmen es die Männer der/ Standarte 89, durch einen Handſtreich auf das damalige Bundeskanzleramt die Gewaltherrſchaft zu be⸗ ſeitigen. Ein zweiter Trupp beſetzte das Gebäude der Ra⸗ vag. Im ganzen Lande, von Marchfeld bis in die entlegen⸗ ſten Alpentäler, flammte der Widerſtand gegen ein volks⸗ fremdes Syſtem auf. Noch einmal gelang es damals den volksfremden Machthabern, die Erhebung des Volkes nie⸗ derzuwerfen. Im Galgenhof des Landgerichtes verſammelten ſich am 5. Jahrestag der Erhebung die Männer der/ Standarte 89 zuſammen mit den Vertretern der Partei, des Staates und der Wehrmacht, um der Männer zu gedenken, die vor fünf Jahren ihren Einſatz für Volk und Führer mit dem Leben bezahlen mußten. In dem ſchmalen dreieckigen Hof nahmen die Juli⸗Kämpfer zuſammen mit dem Jungſturm 1923„Adolf Hitler“ Aufſtellung und hörten den von einem Sprecher vorgeleſenen Bericht über das heldenmütige Sterben Holzwebers und Planettas. ½ Oberfüh⸗ rer Scharitzer,/ Oberführer Kaſſel und Standartenführer Glaß legten hierauf an den von Opferfeuern gekrönten Pylonen, die die Namen der toten Helden tragen, Kränze nieder. In der Straße der Julikämpfer wurde im Anſchluß an die Gedenkſtunde im Weißenhof, an dem Haus, von dem aus die Juli⸗Kämpfer vor fünf Jahren die Fahrt zum Bun⸗ N angetreten hatten, eine Gedenktafel ent⸗ hüllt. Der Führer in Bayreuth Jeſtlicher Auftakt der Bühnenfeſtſpiele. Bapreuth, 26. Juli. In Anweſenheit des Führers wur⸗ den am Dienstag die Bayreuther Bühnenfeſtſpiele 1939 mit einer glanzvollen Neuinſzenierung von Richard Wagners „Fliegendem Holländer“ eröffnet. Bei der Auffahrt zum Feſtſpielhügel wurde der Führer von der die Straßen umſäumenden Bevölkerung begeiſtert begrüßt. Am Portal des Feſtſpielhauſes wurde er von Frau Winnifred Wagner empfangen, die neben dem Füh⸗ rer in der Loge Platz nahm. In dem feſtlichen Haus ſah man u. a. als Ehrengäſte Reichsminiſter Dr. Goebbels, Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley, Reichsminiſter Kerrl, Reichsminiſter Dr. Seyß⸗Inquart. * 1247* 2 Politiſches Allerlei Sonderbarer„chriſtlicher Jugendkongreß“. In der Zeit vom 24. Juli bis 2. Auguſt findet in Am ſterdam eine Konferenz der„chriſtlichen Jugend“ ſtatt, die unter dem Motto„die chriſtliche Gemeinſchaft in der mo⸗ dernen Welt“ ſteht. An dieſem Kongreß ſollen ungefähr 1500 Delegierte aus rund 37 Ländern teilnehmen. Wie man hierzu erfährt, werden auf dieſem Kongreß auch marxiſtiſch eingeſtellte„chriſtliche“ Verbände ſtark vertreten ſein. In⸗ tereſſant iſt ferner die Tatſache, daß die Hauptreferate über chriſtliche Glaubensfragen ausgerechnet von Leuten wie dem berüchtigten marxiſtiſchen Profeſſor Niebuhr aus USA gehalten werden Unter dieſen Umſtänden erſcheint es je⸗ doch ſehr zweifelhaft, daß gerade ſolche„Größen“ die ge⸗ eigneten Referenten für einen chriſtlichen Jugendkongreß ſind, auf dem grundſätzliche Glaubensfragen auf einer wirk⸗ lich chriſtlichen Grundlage erörtert werden ſollen. Verſtärkung der Seeſtreitkräfte in Niederländiſch⸗Indien. Die neue holländiſche Regierung Colin iſt vereidigt worden. Nach der Vereidigung gab Miniſterpräſident Colijn in der Zweiten Kammer eine kurze Regierungserklärung ab, nach der die neue Regierung den Ausgleich im ordent⸗ lichen Haushalt und die Beſchränkung unnötiger Ausgaben anſtrebt, um den Anforderungen, die die Landesverteidi⸗ gung und die Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit ſtellen, in größerem Maße gerecht werden zu können. Der Schwer⸗ punkt der Regierungserklärung liegt auf dem Gebiet der Flottenrüſtungen. Die Regierung werde, ſo teilte Colijn mit, im September der Kammer einen Plan über die Ver⸗ en der Seeſtreitkräfte in Niederländiſch⸗Indien vor⸗ egen. f Neuordnung des ſpaniſchen Heeres. Generaliſſimus Franco hat einen Erlaß über die Neu⸗ ordnung des ſpaniſchen Heeres unterzeichnet. Darnach wird die Armee auf dem ſpaniſchen Feſtlande aus acht Armee⸗ korps beſtehen. Die Streitkräfte in Spaniſch⸗Marokko bilden das 9. und 10. Armeekorps. Die Armeekorps, die in 24 Diviſionen eingeteilt ſind, werden ihren Standort in den Provinzhauptſtädten haben. Die Numerierung und der Standort der Wehrkreiſe ſtimmen mit denen der Armee⸗ korps überein, und der Kommandierende General des Ar⸗ meekorps wird zur gleichen Zeit der Führer des entſpre⸗ chenden Wehrkreiſes ſein. Eleichzeitig regelt der Erlaß die an Zurückführung des Heeres auf den Friedens⸗ and. Die polniſche Einkreiſungsanleihe Simon gibt die Schwierigkeiten zu. London, 26. Juli. Auf Anfragen im Unterhaus gab Schatzkanzler Sir John Simon am Dienstag eine Erklä⸗ rung zum Stand der Verhandlungen über die Einkrei⸗ i an Polen ab. ie Verhandlungen mit der polniſchen Delegation dreh⸗ ten ſich, ſo erklärte er, um zwei verſchiedene Fragenkom⸗ plexe. Der erſte ſei der von Exportkrediten. Die bri⸗ tiſche Regierung habe hier einen Exportgarantiekredit bis zur Höhe von 8 Millionen Pfund angeboten. Was ein e Baranleihe an Polen anlange, ſo ſei es der britiſchen ebenſo wie der franzöſiſchen Regierung unmöglich ge⸗ weſen, eine Einigung über die Bedingungen dieſer An⸗ leihe ſo rechtzeitig zu erzielen, daß das Parlament die hier⸗ für notwendige Geſetzgebung noch vor den Parlaments⸗ ferien beſchließen könne. Der Labour⸗ Abgeordnete Nathan wollte darauf wiſſen, ob die britiſche Regierung in den Verhandlungen Schwie⸗ rigkeiten gemacht habe, einen Teil der Anleihe in Gold oder in ausländiſcher Währung zu geben. Simon erwiderte, daß er keine ins Einzelne gehende Darſtellung der Schwie⸗ rigkeiten geben wolle, die kechniſcher Natur ſeien. Das liege nicht im öffentlichen Intereſſe. Es handele ſich um heikle Fragen, die mit Beſtimmungen dieſer Art verbunden ſeien. Auf die Frage Daltons, ob der Schatzkanzler alle An⸗ ſtrengungen machen wolle, um dieſe Verhandlungen zum Abſchluß zu bringen, und ob er dieſe nicht hinſchlep⸗ pen laſſen wolle, gab Simon keine Antwort. Nichtangriffspakte in Kraft Berlin, 25. Juli. Im Auswärtigen Amt hal Monkag der Auskauſch der Ratifikationsurkunden zu dem deutſch⸗ eſtniſchen und dem deutſch⸗-lettiſchen Nichtangriffspakt, die vor Pflingſten hier unterzeichnet worden ſind, ſtaltgefunden. Die Verträge ſind damit in Kraft getreten. Realiſtiſche Politik der Tſchechen Hoffnungsvolle ZJuſammenarbeit mit Deutſchland. London, 25. Juli. Reuter verbeitet ein Interview, das der ſtellvertretende Miniſterpräſident der Protektoratsregie⸗ rung, Dr. Havelka, dem Prager Vertreter des engliſchen Büros gewährt hat. Dr. Havelka begrüßte die Möglichkeit, einem ausländiſchen Preſſevertreter einige Geſichtspunkte der böhmiſch⸗mähriſchen Politik völlig klar machen zu kön⸗ nen. Nach den Ereigniſſen dieſes Jahres müſſe das iſchechi⸗ ſche Volk mit den fatalen Traditionen der letzten 20 Jahre brechen und ganz von neuem beginnen. fliſc hätten. London unterſchlägt die Wahrheit. Die Erklärungen, die der ſtellvertretende Miniſterprä⸗ ſident des Protektorats von Böhmen und Mähren, Dr. Ha⸗ velka, dem Reuter⸗Vertreter in Prag abgegeben hat, werden von der Londoner Preſſe, die ſonſt ſtets die Behauptung aufſtellt, daß dem deutſchen Volk politiſche Vorgänge ver⸗ ſchwiegen würden, nach bekannter Taktik verſchwiegen. Das wird von den Blättern nicht einmal erwähnt, e denn werden Auszüge aus ihm veröffentlicht. Das Handelsabkommen mit Neuſeeland. Unter Führung des neuſeeländiſchen Handelskommiſſars für Europa, G. W. Clinkard, traf eine neuſeeländiſche Re⸗ gierungskommiſſion in Berlin ein, um einzelne mit dem Handelsabkommen zwiſchen Deutſchland und Neuſeeland Meun dsc e Fragen zu beſprechen. Bei den von reundſchaftlichem Geiſt getragenen Verhandlungen konn⸗ ten die gegenſeitigen Wünſche in beiderſeits befriedigender Weiſe geregelt werden. Der 5828. Ber„Wan& Zen über die iriſchen Nationaliſten. don, 25. Juli. Innenminiſter ir Samu London, 25. J 0 st Si el Hoare brachte im Unterhaus die zweite Leſung des ſogenannten „ Snilhn „Geſetzes zur Verhütung von Gewalttätigkeiten“ ein, das ſich gegen die Aktivität der iriſchen Nationaliſten richtet. Hoare me hierbei aufſehenerregende Enthüllungen über einen„Plan S“, der nach den Angaben des britiſchen Mi⸗ niſters alle Einzelheiten über eine umfangreiche Sabotage⸗ kampagne gegen England enthalten ſoll. Zum Beiſpiel heiße es im dritten Teil des Planes, daß England ſich niemals in einer ſo kritiſchen Lage befunden habe, da es durch ſeine Tradition daran gehindert werde die einzig möglichen Maß⸗ nahmen zu ergreifen, um ſeine Stärke ſicherzuſtellen, näm⸗ lich totalitäre Methoden Der Plan ſehe verſchie⸗ dene Sabotagemethoden für Flugzeugfabriken und insbeſon⸗ dere für öffentliche Gebäude vor Er enthalte Anweiſungen für die Zerſtörung von Waſſerwerken und befaſſe ſich ferner mit dem Kanalſyſtem, der Feuerwehr und der Stromverſor⸗ gung. Er behandele weiter Anſchläge auf Regierungsge⸗ bäude und fordere die iriſchen Aktiviſten auf, amtliche Brief⸗ bogen zu entwenden. Auf eine Anfrage keilte Hoare mit, daß das Dokumenk zu Beginn dieſes Jahres beſchlagnahmt worden ſei. Seit Ja⸗ nuar ſeien nicht weniger als 127 Anſchläge verübt worden, und zwar 57 in London und 70 in der Provinz. Dabei ſeien eine Perſon gelötet und 55 mehr oder weniger ſchwer ver. letzt worden. 66 Perfonen ſeien kerroriſtiſcher Betätigung überführt worden. Insgeſamt habe die Polizei 55 Packun⸗ gen Sprengſtoffe, 1000 Jünder, zwei Tonnen Poktaſche⸗ Clorat und Eiſenoxyd, ſiebon Gallonen Schwefelſäure und 400 Zentner Aluminiumpulver beſchlagnahmt. Bisher hätk⸗ ten ſich die Aktiviſten offenbar auf die Beſchädigung von Eigentum beſchränkt. In den letzten Wochen ſeien der Re⸗ gierung jedoch verſchiedenllich Drohungen zur Kennknis ge⸗ kommen, daß die Kampagne in Zukunft rückſichtsloſer ehr geführt und daß auf Menſchenleben keine Kückſicht mehr genommen werde. Hoare erklärte dann, daß die Regierung auch„ſenſa⸗ tionelle Informationen dafür beſitze, daß die Kampagne von ausländiſchen Organiſationen auf das engſte beobachtet und aktiv gefördert werde“. Er bitte das Haus, nicht auf Einzelheiten zu drängen. Es würde nicht im öf⸗ fentlichen Intereſſe liegen, wenn dieſe enthüllt würden. Das Haus müſſe ſeine Verſicherung annehmen, daß man keinen auf Gerede beruhenden maßloſen Verdacht hege, ſondern daß man es mit ganz beſtimmten Schlußfolgerungen zu tun habe, zu denen man auf Grund zuverläſſiger Angaben ge⸗ langt ſei. a Man nehme einmal an, daß man im Auguſt oder Sep⸗ tember vor ein em Kriege oder einem Notſtand ſtehe(ö) Würde die Gefahr ernſter Sabotage durch dieſe terroriſti⸗ ſchen Konſpirateure nicht maßlos geſteigert? Die iriſchen Ak⸗ tiviſten hätten um Haaresbreite die Themſebrücke in Ham⸗ merſmith, die Kraftwerke in Southwark und eine Waſſer⸗ leitung im Norden Londons in die Luft geſprengt. Sie hät⸗ ten ſorgfältige Erkundigungen über wichtige Brücken, Eiſenbahnlinien, Munitionsdepots, Rüſtungsfabriken, Flugplätze uſw. eingezogen und ſich ſogar mit einem Plan, das Parlamentsgebäude in die Luft zu ſprengen, befaßt. Hoare wies auf den Ernſt der Lage hin, in die das Land geraten würde, wenn ſolche Ausſchreitungen in kriti⸗ ſchen Tagen ſtattfinden und die Regierung ohne Verteidi⸗ gungsmittel ſein würde, weil ſie nicht die notwendigen Vor⸗ ſichtsmaßnahmen getroffen hätte. Er ſei daher ſicher, daß das Land draſtiſche Maßnahmen nicht nur guthei⸗ ßen, ſondern geradezu fordern werde. Tſchiangkaiſchek will weiterkämpfen Tſchunking, 25. Juli. Tſchiangkaiſchek hielt bei dem wö⸗ chentlichen Gedenkappell der Kuomintang am Montag eine Rede, die die Auslaſſung beſtätigt, daß China trotz dez Fortfalls ausländiſchen Beiſtandes den Krieg fortſetzen wird Er erklärte, daß China rechtzeitig genügend Reſerven an Kriegsmaterial angelegt habe, wodurch es der verän⸗ derten Lage gewachſen ſei. Er wolle noch nicht glauben, daß die„freundſchaftlichen Nationen“ China verlaſſen würden. Andererſeits erklärte er, daß jeder Gedanke an ein„fern⸗ öſtliches München“ ausgeſchloſſen ſei, denn China ſei keine„Tichecho⸗Slowakei“, die ihre Exiſtenz nur dem Krieg und den Nachkriegsverträgen zu verdanken gehabt habe. Die Entfernu angſchingweis und einiger anderer Po⸗ ker verſtärke die Regierung in Tſchunking und die ſchen Volkes. liti 5 7. Die englandfeindliche Bewegung in Nordching Peking, 26. Juli. Die bisherigen Ergebniſſe der englisch japaniſchen Beſprechungen werden von der breiten Oeffent⸗ lichkeit mit kühler Zurückhaltung aufgenommen, und trotz der engliſchen Zugeſtändniſſe nimmt die antibritiſche Be⸗ wegung in ganz Nordchina täglich zu. Die einflußreiche Or⸗ ganiſation Hſinminhui hat an ihre örtlichen Büros in allen Provinzen Nordchings Anweiſungen ergehen laſſen, wirkſa⸗ mere Maßnahmen für den antibritiſchen Aufklärungsfeld⸗ zug zu treffen. In Tangko, dem Seehafen Tientſins, kam es am Sonn⸗ tag zu heftigen Zuſammenſtößen. Ueber das engliſche Ver⸗ halten empörte Menſchenmengen verurſachten, in die Ge⸗ halten empörten Menſchenmengen verſuchten, in die Ge⸗ ſon and Company, ferner der Butterfield Swire u. Co., der Aſiatic Petroleum Company und der Kailan Mining Ad⸗ miniſtration einzudringen, wobei beträchtlicher Schaden an⸗ gerichtet wurde. Am Montag warf darauf das engliſche Be⸗ gleitſchiff„Sandwich“ in der Nähe der Aſiatie Petroleum⸗ Company Anker. * Kurzmeldungen Nürnberg. Nach Abſchluß der 5. Reichstagung der NS. Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ in Hamburg hat ſich Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley zur Vorbereitung dez Reichsparteitages nach Nürnberg begeben Ehrengäſte der Ad J⸗Reichstagung auf hoher See. Hamburg, 25. Juli. Nach Abſchluß der Fünften Kdß⸗ Reichstagung lief das Kd ⸗Flaggſchiff„Robert Ley“ zu ener zweitägigen Kurzfahrt in die Deutſche Bucht aus. Die Vertreter von 21 Nationen und die zahlreichen Ehrengäſte der deutſchen Volksgruppen aus dem Auslande nahmen auf Einladung des Reichsorganiſationsleiters Dr. Ley an die⸗ ſer Fahrt teil, Die Ausfahrt war für alle Fahrtteilnehmer ein unvergeßliches Erlebnis, wobei die bunten Trachten der in⸗ und ausländiſchen Volkstumsgruppen das feſtliche Bild beſonders belebten. Mittwoch nachmittag wird das Schiff wieder im Hamburger Hafen feſtmachen Paris. Der Oberkommandierende der franzöſiſchen Mit⸗ telmeerflotte, Admiral Ollive, hat ſich vom Kriegshafen Toulon aus auf dem Kreuzer„Provence“, der von drei Torpedobootszerſtörern begleitet ſein wird, nach Malta bez geben, um dort dem Chef der engliſchen Mittelmeerflotte den„traditionellen Höflichkeitsbeſuch“ abzuſtatten. London. Wie amtlich bekanntgegeben wird, iſt Sir Lan⸗ celot Oliphant zum britiſchen Botſchafter in Brüſſel und zum britiſchen Geſandten des Großherzogtums Luxemburg ernannt worden. Oliphant iſt zurzeit ſtellvertretender Un⸗ terſtagtsſekretär im Foreign Office. Moskau. Das Moskauer Parteiorgan„Prawda“ ver. öffentlicht den Wortlaut einer ſowjetruſſiſchen Note, die der ſtellvertretende Außenkommiſſar in Molotows Namen dem japaniſchen Botſchafter Togo überreichte. Die Note behandelt die Meinungsverſchiedenheiten, die zwiſchen den japaniſchen Konzeſſionären auf Nord⸗Sachalin und den ſowjetiſchen Behörden in den letzten Monaten aufgetaucht ſind. Deutſcher Panzerkreuzer bei Gcapa Flow gehoben London, 25. Juli. Der deutſche Panzerkreuzer„Derff⸗ linger“, der ſeit 20 Jahren auf dem eeresboden hei Scäpa Flow liegt, wurde am Montag gehoben. Seit 1919 hat ein engliſches Verſchrottungsunternehmen insgeſamt 38 Schiffe von den 45 der verſenkten deutſchen Flotte geho⸗ ben. Mit der Hebung des„Derfflinger“ werden die Arbei; ten eingeſtellt. Die ſieben reſtlichen auf dem Meeresgrund liegenden Schiffe können nicht mehr gehoben werden. Neuer engliſcher„Demonſtrakionsflug“. London, 26. Juli. 240 britiſche Bombenflugzeuge ſtar⸗ teten im Laufe des Dienstag vormittag in mehreren Ab- teilungen zu einem dritten„Demonſtrationsflug“ über Frankreich.— Wie weiter aus King's Lynn(Norfolk) ge⸗ meldet wird ſtürzte in der Nähe dieſes Ortes ein Militär- flugzeug ab und verbrannte. Die drei Inſaſſen kamen ums Leben 8— Weitſchwimmen über die Oſtſee Wegen Kälte und hohem Seegang abgebrochen. Kopenhagen, 26. Juli. Am Montag um 23.15 Uhr ſtar⸗ teten in Gjedſer die fünf Schwimmerinnen Ella Anderſen, Bauer, Edith Frederikſon, Jenny Kammersgaard, Aſla Winkler und die beiden Schwimmer Karl und Edmund Ohlſen zu einem Wettſchwiſnmen über die Oſtſee nach War⸗ nemünde. Die Strecke iſt 42 kmlan g. Dem Start wohn ten etwa 1000 Menſchen bei. Der ⸗Bürgermeiſter von Gi ſer gab den Startſchuß ab. Es herrſchte leichter Südoſtwind und die See war ruhig. Jeder Schwimmer wurde vol einm Boot begleitet. Von den ſieben Teilnehmern lagen am Dienstag morgen um 10.30 Uhr nur noch drei Teil nehmerinnen im Rennen: Sally Bauer, die weit vor Jenn Kamersgaard und Elle Anderſen lag. Die zurückgelegt Strecke betrug 20 km, alſo etwa die Hälfte des Gjedſer Warnemünde. i d Das Schwimmen mußte am Dienstag, kurz vor 18 Uh abgebrochen werden, nachdem um 15.30 Uhr die ſchwediſch Favoritin Sally Bauer und zwei Stunden ſpäter die be kannte däniſche Meeresſchwimmerin Jenny Kammersga 15 auf ihre Begleitboote genommen worden waren. Da ſom die ſieben geſtarteten Teilnehmer wegen des hohen See, ganges und der großen wurde die Veranſtaltung abgebrochen, nachdem Jen Kammersgaard als letzte 187 Stunden im Waſſer war. Waſſerkälte alle aufgegeben hatten 5 mer der Bild chiff Mit⸗ hafen drei a be⸗ flotte Lan⸗ und burg Un⸗ ver⸗ e der dem indelt ichen iſchen ben erf, bei 1919 it 38 zeho⸗ rbei⸗ rund ſtar⸗ Ab⸗ über ) ge⸗ litär⸗ ums Aufgrund vorſtehender Hinwei Badiſche Chronik [UI heidelberg. Von der Univerſität.) Die Preu⸗ Fiſche Akademie der Wiſſenſchaften in Berlin hat zum kor⸗ reſpondierenden Mitglied in der mathematiſch⸗naturwiſſen⸗ ſchaftlichen Klaſſe den ordentlichen Profeſſor an der Univer⸗ ſität Heidelberg, Dr Heinrich Vogt, Leiter der Landesſtern⸗ warte auf dem Königſtuhl, gewählt. I Neckarmühlbach.(Un wetter.) Ein ſchweres Un⸗ wetter hat die Gemeinden Neckarmühlbach, Böttingen und Siegelsbach ſchwer heimgeſucht. Das Unwetter hat an den Obſtbäumen großen Schaden angerichtet. Etwa 200 bis 300 Bäume wurden entwurzelt, Dächer wurden beſchädigt und das Getreide zu Boden gedrückt. Der durch das Unwetter angerichtete Schaden iſt ſehr groß. Schönau(Tödlich verunglü ck t.) Von einem böſen Mißgeſchick wurde eine Ausflüglergruppe, die auf dem Weg zum Belchen war, ereilt In der Nähe von Multen kam die Gruppe im Wald in ein Gebiet, in dem Holz auf⸗ bereitet wurde. Plötzlich löſte ſich ein Stamm und fiel in die Touriſtengruppe. Dabei wurde ein 23jähriges Mädchen auf der Stelle getötet. Hirſchtragödie im Schwarzwald — Würzbach, Kr. Calw. Vor einigen Tagen entſtand in dem Schwarzwaldort Würzbach unter den Einwohnern und Kurgäſten eine nicht geringe Aufregung durch eine Hirſch⸗ tragödie, die ſich inmitten des Dorfes abſpielte. Heidelbeer⸗ ſucher hatten im alde e Hirſchfamilie. beſtehend aus einem ſtarken 6 0 lem Alttier mit zwei Kitzen 8 erſten Hinderniſſen hängen blieben. Sie wurden von den herbeigeeilten Einwohnern aus ihrer mißlichen Lage be⸗ freit Das Schmaltier hatte ſich, als es mit dem Kopf ge⸗ gen die Drahtzäune ſtieß, ſo ſchwere Verletzungen zugezo⸗ gen, daß es getötet werden mußte. Der Geweihhirſch ver⸗ fing ſich ebenfalls in einem Zaun und verlor dabei eine Geweihſtange. In erheblich verletztem Zuſtande ſetzten die beiden Al e ihre Flucht in den Wald fort, verfolgt von mehreren Jägern. die ſich der Tiere annahmen. ** Ein myſteriöſer Vorfall Wo wird eine Frau vermißt? Nach gen eines 9 Jahre alten Knaben ſoll ſich auf der Straße Reichenau— Konſtanz am Montag, 17. Julf 1939, gegen 16.30 Uhr, ein Verkehrsunfall ereignet haben. Ein aus Richtung Reichenau kommender Laſtkraft⸗ wagen ſoll eine Radfahrerin angefahren haben. Dabei ſoll die Radfahrerin in das Hochwaſſer des Rheins geſchleudert worden ſein. Der Fahrer des Laſtkraftwagens habe nach dem Unfall ſofort angehalten. Fahrer und Beifahrer hät⸗ ten dann die ſchwerverletzte regungsloſe Frau aus dem Waſſer gezogen, hätten ſie mit dem Fahrrad auf den Wa⸗ gen geladen und ſeien in Richtung Konſtanz weitergefahren. Beſchreibung der angeblich ſchwerverletzten Frau: Etwa 25 Jahre alt, krug blaues, weißgetupftes Kleid, Kopftuch, braune Schuhe, hatte ein guterhaltenes Damenfahrrad bei ſich. Der Laſtkraftwagen trug das Kennzeichen IT B Nummer unbekannt. An der linken Türe des Fahrerhauſes ſoll ſich die Nummer 1624 befinden. Die Polizei bittet um Mitteilung, wo eine Frau ſeit Montag, 17. Juli, vermißt wird, oder ob eine ſchwerverletzte Frau an dieſem Tage in ein Krankenhaus eingeliefert wurde. Reichsparteitag 1939 Hotel- und Privatquartiere. NSG. Aehnlich wie in den Vorjahren, laufen bei der Organſſationsleitung der Reichsparteitage in Nürnberg von Partei⸗ und Volksgenoſſen zahlreiche Geſuche um Bereit⸗ ſtellung von Hotel⸗ und Privatquartieren ein. Aus dieſem Anlaß teilt das Gauorganiſationsamt Baden mit, daß alle dieſe Quartiergeſuche in Nürnberg nicht be⸗ arbeitet werden können und in allen Fällen der Gauleitung zurückgegeben werden. Sämtliche Quartiere, die für die Dauer des Reichsparteitages dem Quartieramt der Organi⸗ ſationsleitung zur Verfügung ſtehen, werden reſtlos und ohne Ausnahme über die zuſtändige Gauleitung, Kreislei⸗ tung, Ortsgruppe verteilt. Es iſt daher zwecklos, Anfragen um Zuteilung von Quartieren na Nürnberg direkt zu richten. Parteigenoſſen und Volksgenoſſen, die am Keichsparteikag 1939 keilnehmen wollen und Quartiere ſowie Einkrittskarten benötigen, wer⸗ den gebeten, bei ihren zuſtändigen Orksgruppen der NS-. DAP vorzuſprechen. Dabei wird jetzt aber ſchon darauf hin · gewieſen, daß Pribat. und Holelquarkiere nur in beſchränk⸗ ker Jahl vorhanden ſind. Weiterhin wird darauf aufmerkſam gemacht, daß aus organiſatoriſchen Gründen das ſelbſtändige Quartiermachen in Nürnberg verboten iſt und nur ſolche Parteitagsgäſte beherbergt werden dürfen, die im Beſitze einer Quartier⸗ karte der Organiſationsleitung der Reichsparteitage ſind. U 8 muß erwartet werden, daß direkte Anfragen bei der Organiſationsleitung der Reichs⸗ parteitage in Nürnberg unterbleiben und daß in allen Fäl⸗ len Rat und Auskunft bei der zuſtändigen Ortsgruppe ein⸗ geholt wird. — Reisende mit kleinen Kindern. Reiſende mit kleinen Kindern können bei Benutzung von Zügen, für die Platz⸗ karten ausgegeben werden, beſtimmte Plätze außer für ſich elbſt auch für die Kinder bis zum vollendeten vierten Le⸗ bensjahr beſtellen. Ein Fahrausweis braucht für dieſe Kin⸗ der nicht gelöſt zu werden. Für die Vormerkung des Platzes ür die Kinder unter vier Jahren iſt keine Gebühr zu ent⸗ richten. Für dieſe Kinder werden gebührenfreie Platzkarten Ausgegeben. Die rechte Strafe für einen Volksverräter Mannheim. Durch das Sondergericht Mannheim wurde der Fabrikant Kurt Gütermann aus Gutach 3 5 Deviſenvergehens und Volksverratsverbrechens zu einer= ſamtzuchthausſtrafe von drei Jahren und einer Geldſtrafe von 100 000 Mark, im Nichtbeibringungsfalle zehn Monate Gefängnis, verurteilt. 200 000 Mark der beſchlagnahmten Werte werden eingezogen. Zehn Monate Unterfuchunashaft werden auf die Zuchthausſtrafe angerechnet. Dem Verur⸗ teilten wurden die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren aberkannt.. * Aus den Nachbaraauen Ludwigshafen.(Beim Spiel in den Tod) In ſenheimer Straße ſprang ein dreijähriger Knabe Toreinfahrt einem Ball nach und lief in einen fahrenden Perſonenkraftwagen. Nach kurzer Zeit iſt das Kind im Krankenhaus feinen ſchweren Verletzungen erlegen. Bergzabern.(An Wundſtarrkrampf geſtor⸗ ben!) Im nahegelegenen Rechtenbach iſt der acht Jahre alte Sohn Werner des Arbeiters Julius Fried, der ſich am Knie eine Verletzung zugezogen hatte, infolge Wundſtarr⸗ krampfes im Landauer Krankenhaus geſtorben. Darmſtadt.(Beim Ueberholen tödlich verun⸗ glückt.) Auf der Landſtraße Dietzenbach—Oberroden ſtürzte der 36jährige Arbeiter Johann Rebell aus Oberro⸗ den zu Tode. Er wollte mit ſeinem Leichtmotorrad einen mit Langholz beladenen Laſtzug überholen, der gerade ſelbſt zwei Radfahrerinnen überholte. Der Motorradfahrer kam dabei zu Fall und zog ſich tödliche Verletzungen zu. Groß-Gerau.(Vom Laſtwagen erfaßt und getötet.) Im Kreisort Wolfskehlen wurde der Jung⸗ knecht eines Bauern, der mit dem Fahrrad auf dem Heim⸗ weg vom Felde war, beim Einbiegen vom Feldweg auf die Goddelauer Landſtraße von einem Laſtkraftwagen erfaßt und auf der Stelle getötet. Der Knecht hatte eine Hacke ans Rad gebunden, die in der Kurve ſo weit abſtand, daß ſie an dem vorbeifahrenden Kraftwagen hängen blieb und die Urſache zu dem verhängnisvollen Unfall abgab. Stockſtadt a. M.(Kind tödlich verbrüht.) Das einjährige Kind des Schreiners Ernſt Bauer zog einen Bot⸗ tich mit heißem Waſſer vom Stuhl und verbrühte ſich ſo, daß es an den Folgen dieſer Verbrühung ſtarb. Frankfurt a. M.(Zwei Tage in Lebensgefahr). Das fünfjährige Mädchen einer Familie im Stadtteil Höchſt aß am Freitag einige Hände voll Kirſchen und trank bald darauf Waſſer Nach einigen Stunden ſtellten ſich bei dem Kind heftige Schmerzen und ziemlich hohes Fieber ein. Fieber und Schmerzen hielten bis zum Sonntag an, dann erſt war das Kind dank der ärztlichen Hilfe außer Lebens⸗ gefahr Frankfurt a. m.(In den Bergen abgeſtürzt). Wie aus Bludenz gemeldet wird, glitt beim Abſtieg von der Sceſaplana im Rhaetikon die Sommerfriſchlerin Frau Mar⸗ garethe Fiſchbach aus Frankfurt a. M auf der Totenalpe von einem auf dem Weg befindlichen Schneebrett ab und ſtürzte etwa 100 Meter in die Tiefe. Die Leiche wurde von Finanzbeamten der Station Brand geborgen und zu Tal gehracht. Zweibrücken.(Zwei Schwerverletzte) Ins Krankenhaus wurden der Kraftradler Willi Hunſicker aus Breifurt und Mitfahrer Bender aus Contwig in ſchwer⸗ oerletztem Zuſtande eingeliefert. Sie ſind mit ihrem Fahr⸗ zeug im Stadtteil Lautzkirchen mit einem Kraftwagen zu⸗ ſammengeſtoßen und darnach gegen einen Telegrafenmaſt gerannt. 5 Merzig.(In Auto gelaufen) Eine zwölf Jahre alte Schülerin, die mit der Kleinbahn nach Hauſe fahren wollte, überquerte hinter einem Auto die Straße und lief dabei in einen aus Richtung Beckingen kommenden Kraft⸗ wagen. In ſchwerverletztem Zuſtande wurde ſie nach dem Kreiskrankenhaus überführt, in dem ſie wenige Stunden ſpäter geſtorben iſt. Saarbrücken.(Tot aufgefunden.) Im Bahnhof Saarburg wurde eine männliche Leiche aufgefunden. Wie die Ermittlungen ergaben, handelte es ſich um den 28. jährigen Alois Weidert aus Schoden⸗Okfen. Urſache und Hergang des Unfalles ſind noch nicht geklärt. Saarlautern.(Gegen Straßenbahnmaſt. Vier Verletzte) Ein ſchweres Verkehrsunglück hat ſich in der Nacht hier zugetragen. Ein Perſonenwagen, der aus Richtung Ensdorf kam, fuhr in der Joſef⸗Goebbels⸗Straße gegen einen Maſt der Straßenbahn. Dabei wurde der Wa⸗ gen zertrümmert, und die vier Inſaſſen erlitten neben er⸗ heblichen Kopfwunden ſchwere Arm⸗ und Beinbrüche. Kälte im Juli! Minus 7 Grad auf der Zugſpitze. München, 25. Juli. Der Kälteeinbruch, von dem jetzt große Teile Südbayerns während einer Zeit betroffen ſind, in der die Menſchen eigentlich unter der Hitze der Hunds⸗ kage ſtöhnen müßten, iſt ſtellenweiſe auffallend und bemer⸗ kenswert. Wie der Reichswetterdienſt mitteilt, iſt ein emp⸗ findlicher Temperaturſturz im Juli nichts Ae een ches. Immerhin hat der Einbruch kalter Luftmaſſen einen Temperaturrückgang von erheblichem Ausmaß zur Folge gehabt. Während am Sonntag früh die Null⸗Grad⸗Grenze noch bei 4000 Meter lag, ging ſie am Rae Tage bis auf 2500 m zurück. Am Dienstag lag die Null⸗Grenze bei 1800 Meter Bis auf 1500 Meker herab iſt in der Nacht Schnee gefallen. Noch am Morgen waren die Höhen mehrere Zen⸗ timeter hoch mit Schnee bedeckt. Das Nebelhorn meldete am Dienstag früh 2 Kältegrade, auf der Zugſpitze wurden mi⸗ nus 7 Grad gemeſſen. Im unmittelbaren Alpenvorland wie Bad Tölz und Bad Reichenhall iſt die Temperatur auf 6 Grad zurückgegangen. In München wurden am Dienstag früh 9 Grad verzeichnet. Mit einer raſchen Wekterbeſſerung iſt noch nicht zu rechnen, vielmehr bleiben die Temperatu⸗ ren auch in den nächſten Tagen unter dem Julidurchſchnitt. Neuſchnee im Juli. In den Allgäuer Bergen iſt es zu Neuſchnee gekommen, der bis auf 1600 m herab liegen blieb und die Berge in ein weißes Kleid gehüllt hat. Die Temperaturen ſind auch im Tal ſtark zurückgegangen. Glückwünſche der Technik für Dorpmüller München, 25. Juli. Anläßlich des 70. Geburtstages des Reichsverkehrsminiſters Dr. Dorpmüller hat der Leiter des Hauptamtes für Technik und Reichsleiter des NS⸗Bundes deutſcher Technik, Generalinſpektor Dr. Todt, die Glück⸗ wünſche der Männer der deutſchen Technik mit folgenden Worten zum Ausdruck gebracht:„Die deutſche Technik ſteht mit den herzlichſten Wünſchen am Geburtstagstiſch des all⸗ zeit friſchen, tatfrohen, lebensbejahenden Jubilars. Der Geburtstagsgruß der Männer der Technik gilt nicht nut dem Reichsminiſter eines großen techniſchen Fachgebietes, die beſondere Herzlichkeit unſeres Geburtstagsgrußes gilt dem deutſchen Ingenieur, der als Repräſentant weitblicken⸗ den genialen techniſchen Schaffens für ſich und die jeweils übernommene Aufgabe ſein ganzes Leben erfolgreich war, der aber vor allem auch durch die großzügige Art ſeiner Berufs- und Lebensauffaſſung ganz allgemein zur Weltgel⸗ tung der deutſchen Technik im In⸗ und Auslande ſeinen her⸗ vorragenden Beitrag geleiſtet hat. In der Geſchichte der deutſchen Technik wird Dr. Ingenieur ehrenhalber Julius Dorpmüller für immer ſeinen Ehrenplatz behalten.“ Lalcale uud ocliau. — Die Auskunftserteilung an die NS B. Das Reichsver⸗ ſicherungsamt hat zu der Frage, ob die Poſtſparkaſſen den Aemtern für Volkswohlfahrt Einblick in die Rentenzah⸗ lungsanweiſungen gewähren dürfen, einen Beſcheid erteilt, in dem es heißt, daß einer allgemeinen Bekanntgabe der Höhe von Renten der Verſicherten an die Aemter für Volks⸗ wohlfahrt nach Anſicht des Reichsverſicherungsamtes der 9142 der Reichsverſicherungsordnung entgegenſtehen dürfte. Dagegen könnte es zweifelhaft ſein, ob nicht die Höhe der Rente eines Verſicherten, der ſich um Unterſtützung an das Amt für Volkswohlfahrt gewandt hat, aus der Erwägung mitgeteilt werden könnte, daß das Amt für Volkswohlfahrt ſich genau über die geſamten Verhältniſſe eines Geſuchſtel⸗ lers unterrichten muß, und daß inſoweit ein überwiegendes öffentliches Intereſſe vorliegt. Rentenzahlungsanweiſungen für ſolche Geſuchſteller könnten daher bei den Poſtämtern eingeſehen werden. Keinerlei Bedenken beſtünden jedenfalls gegen eine Mitteilung der Höhe der Rente eines Geſuch⸗ ſtellers, wenn ſich dieſer ausdrücklich damit einverſtanden erklärt hat. * — Zeſchilderung der Eierauslagen. In der letzten Zeit iſt wahrgenommen worden, daß die Eierauslagen in offe⸗ nen Verkaufsſtellen oft nicht vorſchriftsmäßig beſchildert ſind. Es genügt nicht, wenn die Eierauslagen mit Preis⸗ ſchildern verſehen ſind, ſondern es müſſen auch die durch die Eierverordnung vorgeſchriebenen Kennzeichnungsſchilder angebracht ſein. Die zur Ueberwachung und Durchführung der Eierverordnung zuſtändigen Dienſtſtellen werden die Beachtung der einſchlägigen Beſtimmungen ihre beſondere Aufmerkſamkeit zuwenden und allen Verſtößen mit Nach⸗ druck entgegentreten. Alle freiberuflich tätigen Krankenpflegerinnen, welche noch nicht im Beſitz der Erlaubnis zur berufsmäßigen Ausübung der Krankenpflege ſind bezw. bisher keine ſtaatliche Prüfung abgelegt haben, müſſen die Erlaubnis durch ein Geſuch beim zuſtändigen Regierungspräſidenten(in Baden: beim Innen⸗ miniſterium, Karlsruhe, Schloßplatz 19) beantragen. Rat und Auskunft hierüber erteilt der Reichsbund der Freien Schweſtern und Pflegerinnen e. V., bei der NSDAP., Gau⸗ leitung Baden, Amt für Volkswohlfahrt, Karlsruhe, Bau⸗ meiſterſtraße 8. Ausweispflicht ſür den Zigarettenhandel. Zur Beſeitigung der Ueberſetzung und zur Bereinigung des Handels mit Zigaretten iſt eine Erfaſſung und Kenn⸗ zeichnung aller Perſonen und Betriebe im Altreich erforder⸗ lich, die Zigaretten vertreiben. Deshalb iſt in der mit Ge⸗ nehmigung des Herrn Reichswirtſchaftsminiſters und des Herrn Reichskommiſſars für die Preisbildung in neuer Faſſung über den 31. Dezember 1938 hinaus verlängerten Markt⸗ ordnung für den Handel mit Zigaretten eine allgemeine Ausweispflicht für dieſe Perſonen und Betriebe vorgeſchrieben. Der Legitimierungszwang für die Induſtrieabnehmer iſt am 1. Juli 1939 in Kraft getreten. Von dieſem Zeitpunkt ab können nur noch diejenigen Unternehmen mit Zigaretten durch die Induſtrie bezw. zu Induſtrieabnehmerpreiſen be⸗ liefert werden, die einen entſprechenden Ausweis(Handels⸗ karte oder Induſtriebezugsausweis) beiitzen. Es werden nun⸗ mehr auch alle Betriebe und Perſonen legitimiert, die Ziga⸗ relten zu Großhandelsabnehmerpreiſen beziehen. Keines Aus⸗ weiſes bedürfen lediglich Gaſtſtätten mit Schankerlaubnis ein⸗ ſchließlich der vom Großhandel belieſerten Gaſtſtätten auf Reichsbahngelände; deshalb haben alle noch zu legitimieren⸗ den Betriebe Großhandelspreisausweiſe zu beantragen. An⸗ tragsbogen für die Zuteilung dieſer Ausweiſe ſind ünverzüg⸗ lich bei der für den Wirtſchaſtsbezirk zuſtändigen Geſchäfks⸗ ſtelle des Reichsverbandes des deutſchen Einzelhandels mit Tabakwaren e. V.(für die Wirtſchaſtsbezirke Baden⸗ Württemberg⸗Saarpfalz: Geſchäftsſtelle Mannheim, L 13 la) anzufordern und wieder einzuſenden. Letzter Termin für die Einreichung der formgerechten Anträge iſt der 31. Auguſt 1939 Wer den Termin verſäumt, läuft Gefahr, von der weiteren Belieferung mit Zigaretten geſperrt zu werden. Perſonen und Betriebe, die bereits eine nach dem 1. April 1937 aus⸗ gestellte gültige Karte oder einen gültigen Ausweis zum Be⸗ zuge von Zigaretten beſitzen, brauchen keinen Antrag mehr zu ſtellen. Die von der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel aus⸗ gegebenen Organiſationsausweiſe zur Fachgruppe Tabak der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel berechtigen nicht zum Bezug von Zigaretten. Wer nur dieſen Ausweis beſitzt, muß dennoch den Antragsbogen anfordern und einreichen. Neues Friſchwaſſer⸗Thermalſchwimmbad in Heidelberg. Feierliche Einweihung mit Schwimmfeſt am 30. Juli. Das neue Friſchwaſſerſchwimmbad in Heidelberg ſteht kurz vor der Vollendung. Es wird am 30. Juli, vormittags 11 Uhr mit einer Feier eröffnet und nachmiktags mit einem vom Heidelberger Schwimmverein„Nikar“ veranſtalteten roßen Schwimmfeſt eingeweiht werden. Der öffentliche Bade⸗ betrieb wird am 1. Auguſt beginnen. Das Bad liegt auf dem linken Neckarufer an der Vangerowſtraße zwiſchen dem Radiumſolthermalbad und der Hindenburgbrücke, nur wenige hunderk Meter vom Hauptbahnhof wie von der Einfahrt der Reichsautobahn entfernt. Das fertig geſtellte große Bade⸗ becken für Schwimmer und Nichtſchwimmer iſt nach den mo⸗ dernſten badetechniſchen, ſportlichen und hygieniſchen Errungen⸗ ſchaften ausgeſtattet und weit größer als das des Ope lbades in Wiesbaden und das des bekannten Sportſchwimmbades in Köln. Es wird ſpäter durch ein weiteres Sportbecken für Wettkämpfe und durch ein Sprungbecken ergänzt werden. Außer dem großen Badebecken iſt noch ein Planſchbecken für Kinder vorhanden. Ausgedehnte Liegewieſen mit einem herrlichen Blick auf Heidelberg und den Neckar, auf den Kö⸗ nigſtuhl, den Heiligen Berg und die Bergſtraße, geſchmack⸗ volle Kabinenbauten mit Badegeſchäften, ein hübſcher Ein⸗ gangsturm mit Uhr und eingebauler Lautſprecheranlage für Muſikübertragungen ſowie eine Gaſtſtätte machen das neue Heidelberger Bad zu einem der ſchönſten und modernſten Sportſchwimmbäder. Das Badebecklen, das durch eine Wärme⸗ anlage eine immer gleichbleibende Temperatur erhält, wird mit Friſchwaſſer aus der Leitung ſowie mit Radiumſole ge⸗ ſpeiſt ſodaß man in Heidelberg in Zukunft in einer Art Meerwaſſer baden kann. Der wir d mit Recht ein Lump g. Leuchtendes Galzburg Von Dr. Erika Altgelt. DB. Wenn man mich fragt, was das Schönſte an Salz⸗ burg ſei, ſo zögere ich wohl ein wenig mit der Antwort, denn es iſt nicht leicht, in einer Schatzkammer zu entſchei⸗ den, was das Schönſte iſt. Aber dann— ja, dann ſage ich doch: der Mönchsberg. Nicht, daß er an und für ſich von ganz beſonderer Schönheit wäre, dieſer bewaldete, nicht einmal ſehr hohe Bergrücken mit ſeinem Ausſichtsturm. Aber der Blick, den man von hier oben hat! Dieſer Blick iſt einfach unvergleichlich, und wer ihn einmal in ſich auf: genommen hat an einem klaren Tage, vergißt ihn niemals mehr. Aus grünem Wieſenvorland kommend, ſchwingt die Salzach in weitem Bogen ihr grünes, weißſchäumendes Gletſcherwaſſer zwiſchen Kapuzinerberg und Schieferdächern eng an die grünen Hügel. Ueber ſie hinweg ragt grau und trotzig die Feſte Hohenſalz⸗ burg, Nach Süden, gegen den Untersberg, liegen ver⸗ ſtreut im blühenden Wieſenland die Barockſchlöſſer Mirabell, Klesheim, Leopoldskron und Hellbrunn mit ſei⸗ nen Waſſerkünſten— eines immer ſchöner, reicher und hei⸗ terer als das andere. Und ringsum ſtehen im weiten Um⸗ kreis die ewigen Berge, voran der Gaisberg, Salzburgs ö Hausberg, von deſſen Höhe man zu den grauen Schroffen der Berchtesgadener Kalkalpen und gegen Süden bis zu den ſchneebeglänzten Gipfeln der Tauern ſieht. R DVM. Aufnahme: Ing. F. Mayer, Wien, Salzburg: Promenade am Salzachkai. Salzburg—, Mozarts Stadt, Stadt des weißen Barock! Iſt es nicht faſt ein Unrecht, aus der Fülle dieſer Stadt etwas als das Schönſte herauszugreifen? So reich iſt ſie, und dabei ſo innig ſchön, daß man Zeit für ſie 5 ben muß. Nur dem, der ihr Zeit gibt, erſchließt ſie ſich ganz. Eine Stadt wie Salzburg kann man nicht einfa bee— man muß ſie erleben. Man muß um die 5 e Mittagszeit unter dem grünen Baumſchatten am Kai ingehen, 1 5 dem rauſchenden 1 und den ſteilen, weißen Häuſerfronten, an denen die Fenſterläden nach außen geſtellt ſind wie in Italien. Man muß durch den dämmernd kühlen Flur des Hauſes in der Getreidegaſſe, in dem Mozart das Licht dieſer Welt erblickt 05 hinaustre⸗ ten auf den Univerſitätsplatz mit ſeinem bunten Markt⸗ leben, um ſich plötzlich den edlen Maſſen der Kollegienkirche gegenüberzuſehen, die ein Werk des großen Varockmeiſters Il cer von Erlach iſt. Zwiſchen den geſchnittenen Hecken und den Marmorfiguren im Garten des ehemaligen erz⸗ biſchöflichen Luſtſchloſſes Mirabell, in den Berge und Kup⸗ peln und Türme hineinblicken, muß man umherwandeln, ganz dem Augenblick hingegeben, wie die Damen, die Ka⸗ valiere des 17. und 18. Jahrhunderts zu luſtwandeln ver⸗ ſtanden. Man muß eine dieſer köſtlichen Serenaden im Hof der alten Reſidenz erleben,„wenn die Brunnen ver⸗ ſchlafen rauſchen in der prächtigen Sommernacht“. Aus Santino Solaris von brauſendem Orgelklang erfüllter Domkirche muß man hinaustreten auf den ſtillen abend⸗ lichen Domplaßz mit der Marienſäule im zierlichen, beweg⸗ ten Rokokoſtil. Man muß den Klang der Glocken in ſich nachſchwingen laſſen, der immer über dieſer Stadt der Kir⸗ chen und Kapellen iſt, und in den das Glockenſpiel auf dem Turm des Neugebäudes— das jedoch auch ſchon 350 Jahre alt iſt— eine zarte Weiſe flicht. Und man muß endlich 5 g e und Mönchsberg hindurch. Zu beiden Seiten des eiligen Fluſſes ſchmiegt ſich die weiße Stadt mit ihren Kuppeln und Türmen, Ziegel⸗ auch den berühmten Salzburger Schnürlregen zu ſpüren kriegen, der allemal eine ſo wunderbar friſche, blanke und durchſichtige Atmoſphäre hinterläßt, in der die lichten Far⸗ ben der Stadt und ihrer Landſchaft noch heller leuchten und das beſchwingte, vielfältige Spiel der Linien eine hin⸗ reißende Klarheit gewinnt. Das alles iſt Salzburg. Mehr als 2000 Jahre iſt die Stadt alt. Ihre erſte Blüte als das reiche Juvavum der Römer ſank in den Stürmen der Völkerwanderung in Schutt und Aſche. Auf den Ruinen gründete der heilige Rupert ein Bistum, das 798 zum Erzbistum erhoben wurde und es ein Jahrtauſend lang— bis zur Säkulariſation von 1803— geblieben iſt: das mächtigſte Hochſtift Süddeutſchlands. Doch haben nicht ſo ſehr Krieg und Zerſtörung, als häufige Feuersbrünſte und vor allem die Bauluſt der geiſtlichen Fürſten aus Salzburgs großer Vergangenheit im Mittelalter wenig übriggelaſſen. Nur das 1077 gegründete, um 1500 neuaus⸗ geſtaltete Hochſchloß, das Aeußere der Stiftskirche des Be⸗ nediktiner⸗Erzſtiftes St. Peter und der berühmte Peters⸗ ö friedhof mit ſeinen in den Nagelfluh⸗Fels gehauenen kata⸗ kombenähnlichen Zellen, die bis auf das 3. Jahrhundert ö nach der Zeitwende zurückgehen, endlich die ſpitztürmige Franziskanerkirche, die in ihrem Innern eine ſchöne Ma⸗ donna von Michael Pacher birgt, ſind heute noch ihre Zeu⸗ gen. Die Kirche von St. Sebaſtian dagegen, in welcher der große, bahnbrechende deutſche Arzt und Naturforſcher Theophraſtus Paracelſus nach einem ſchweren Leben 1541 1 1 ö die letzte Ruhe fand— wie auch Erzbiſchof Wolf Dietrich, der Begründer des barocken Salzburg— iſt nach einem Brande 1818 vollſtändig neu erbaut worden. Das Gepräge, das es heute noch trägt, hat Salzburg im 17. und 18. Jahrhundert unter ſeinen Fürſterzbiſchöfen er⸗ halten. Deren Prachtliebe fand nicht allein in Kirchen ihren Ausdruck. Reſidenz und Neugebäude, der ehemalige fürſt⸗ biſchöfliche Marſtall mit der Sommerreitſchule— deren Zuſchauergalerien in den Fels des Mönchsberges einge⸗ laſſen ſind und heute den Hof des Feſtſpielhauſes umſchlie⸗ ßen— die Winterreitſchule, die marmornen Pferdeſchwem⸗ men und die Schlöſſer von Mirabell und Hellbrunn— ſie alle künden, wie gut die Salzburger Herrſcher ſich trotz ihres geiſtlichen Standes auf heiteren Lebensgenuß ver⸗ ſtanden haben, wie groß aber auch ihr Kunſtverſtändnis geweſen iſt. Geht doch auch die Ueberlieferung der Salz⸗ burger Feſtſpiele auf einen Erzbiſchof, Markus Sittikus, zurück, der zu Anfang des 17. Jahrhunderts im ſchönen Park von Hellbrunn eine Freilichtbühne errichten ließ. Immer war dieſe Stadt von Muſik erfüllt; ſie iſt es heute und wird es bleiben. Und wer weiß, ob Mozart der ge⸗ worden wäre, der er ward, ſo unerſchöpflich, ſo melodien⸗ reich, ſo überſtrömend und doch immer klar und durchſichtig, ſo heiter und glücklich auch unter Tränen, wenn nicht ge⸗ rade dieſe Stadt, dieſes Salzburg, ſeine Heimat geweſen wäre. Eine moderne Liebeserklärung Selbſt durch 800 Meter große Buchſtaben ließ ſie ſich nicht erweichen. Ein Z38jähriger Eheman in Omaha in den Vereinigten Staaten, der ſchon ſeit einigen Jahren verheiratet iſt, fühlte in der letzten Zeit die Liebe ſeiner Frau zu ihm erkalten. Obgleich er alle Anſtrengungen machte, die Zunelgung ſeiner Frau wiederzugewinnen, blieb alles Scan Da den Bit⸗ ten noch Vorwürfe irgendeinen Eindruck auf die Frau machten, verfiel der Ehemann auf den Gedanken, ſeiner Gattin eine beſonders ſenſationelle Liebeserklärung zu machen. Er ver⸗ pflichtete nämlich einen Kunſtflieger, der im Dienſte einer gro⸗ ßen amerikaniſchen Firma ſteht und für ſie Reklameverſe an den Himmel„ſchreibt“, Geht ein Honorar von 100 Dollar in 800 Meter großen Buchſtaben folgende r über Omaha zu produzieren:„Wiggie loves Helen!“ ie verabredet, ſo geſchah es. Dieſer Tage alſo konnten alle Einwohner von Omaha am Himmelszelt leſen, daß Oscar Wiggie Wiggenjoſt ſeine Frau Helen liebe. Is ſich Nach⸗ barsleute aber bei der eee dieſer unbeſtritten modet⸗ nen Liebeserklärung nach dem Eindruck erkundigten, den ſie gu ſte gemacht habe, erhielten ſte die lakoniſche Antwort:„Ich 13 5 nichts dazu zu ſagen.“ Womit klargeſtellt worden ein ſcheint, da 1 die 800 Meter großen n chli. d Herz der Umworbenen nicht erweicht zu haben ſcheinen. tf. Wieviel ſieht„ein Augenblick“? Es ſoll Menſchen geben, die nur einen Blick auf ein Schriftſtück zu werfen brau⸗ 90 um den Jer mit ihren Augen aufnehmen zu können, iffenſchaftliche erſuche haben jedoch ergeben, daß eine ſolche Eigenſchaft ſehr ſelten vorkommt, wenn ſie überhaupt vor⸗ handen iſt. iner großen Zahl von Verſuchsperſonen der verſchiedenſten Bildungsſtufen wurde nur für einen 1 e Augenblick eine Wandtafel mit einer deutlichen Inſchrift ge⸗ zeigt. Die„Höchſtleiſtung“, die hierbei von wenigen un Hunderten von Perſonen erreicht wurde, waren ſechs bis a Worte bei einem flüchtigen Blick. ufall hat die ba 1 ö tf. Launen des Zufalls. Der 9 Launen— bald heitere, bald tragiſche. So fügte er es, daß in dieſen Tagen in Kankakaee im Staate Illinois ein 9 ger Mann, Alfred Devorſe, genau 30 Jahre nach dem Tode ſeines Bruders von einem Eiſenbahnzug in der Nähe ſeiner Heimat⸗ ſtadt überfahren wurde. Der Bruder war auf die gleiche Wetſe, am gleichen Tage und faſt an der gleichen Stelle ums Leben gekommen. 30. Jul: Rummelplat 2 —— 8 8 7 F 1 N d und Schwimmfest. 29. bis 31. Jull: Strandfest am Neckar FFF Sind Sachen für Dich unbrauchbar Und steh'n herum schon Jahr und Jahr, Gib eine„Kleine“ heut' noch auf Und morgen kommt es zum Verkauf (—̃ D— 2/ Bierzelte/ Tanz-Belustigungen Morgen . Verschiedenen Wünschen Rechnung am Rathaus. Tabalpflanzerfachſchaft, Mhm.⸗Seckenheim. des Landesverbandes durch Herrn Landwirtſchaftsrat Engelhardt ſtatt, wozu ſämliche Pflanzer eingeladen ſind. Treffpunkt 4 Ahr n b. alchlnen aller Syſteme werden repariert. Räh res Zürn „Bad. Hof“ Donnnerstag Nachmittag 4 Ahr findet die übliche Feld- Besichtigung tragend, wird der herrliche Film: Heidi nach dem Roman von Johanna Spierl heute Mittwoch nochmals gezeigt. PALASITIF Druckarbeiten oder Tel. 23498, für Handel, Gewerbe und Industrie Frau werden in jeder Ausführung angefertigt. eſucht. in der„Neckarbefe- Druckerei“. Klopperheimerstr. 41. 3 Wiriſchaft und Handel Aktive Handelsbilanz im erſten Halbjahr WPD. Mit der ſoeben veröffentlichten Außenhandels, bilanz im Monat Juni ergibt ſich die Möglichkeit eines Ueber⸗ blicks über das 1. Halbjahr 1939. Es iſt die erfreuliche Tat⸗ ſache feſtzuſtellen, daß wir trotz aller Boykottmaßnahmen der jüdiſchen und ſonſtigen überſtaatlichen Cliquen unſere Handelsbilanz aktiv mit einem Ausfuhrüberſchuß von 58 Millionen Mark im 1. Halbjahr 1989 geſtalten konnten, Hinter dieſem poſitiven Abſchluß ſteht eine unerhörte Lei ſtung unſerer Kaufmannſchaft und der für die Außenhandels⸗ verträge verantwortlichen Verwaltungsſtellen des Reiches. Wir müſſen bedenken, daß im erſten Halbjahr 1939 ſich dis durch die Heimkehr der Oſtmark und des Sudetengaues ge, ſchaffene Außenhandelsſituation erſtmalig voll auswirkte, ung daß in einer unermüdlichen und intenſiven Arbeit verwal⸗ tungsmäßig die Außenhandelsſituation erſt geklärt und in zahlloſen Verträgen neu gefaßt, mindeſtens aber abgeſtimmt werden mußte. Wir wiſſen ja, daß ſich der uns nicht gün⸗ ſtig geſinnte Teil des Auslandes alle Mühe gegeben hat, dieſe Verhandlungen, ſo gut er nur konnte, zu erſchweren. Wenn es alſo trotzdem gelungen iſt, dieſe Situation zu meiſtern und einen Halbjahresabſchluß zu ſchaffen, wie er jetzt vorliegt, 2755,2 Millionen Mark auf ſeiten der Einfuhr und 2814,0 Millionen Mark auf ſeiten ber Ausfuhr, ſo iſt das ein reſpektabler Erfolg.. Skarke Enklaſtung der Reichsbank. Nach dem Ausweis der Deutſchen Reichsbank vom N. Juli 1939 hat ſich ſeit dem 15. Juli die geſamte Anlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und Wertpapieren um 145 Mill. auf 9126 Mill. Mark ermäßigt. Nachdem durch die Mediobeanſpruchung die in der erſten Juliwoche erfolgte Entlaſtung von 53.3 v. H. auf 19,7 v. H. geſunken war, ſind am Stichtag des 22. Juli insgeſamt 40,2 v. H. der am Ultimo beanſpruchten Kreditmittel wieder zurückgefloſſen, Damit war die Entlaſtung ſtärker, als man erwartet hatte, Der geſamte Zahlungsmittelumlauf verminderte ſich auf rund 10 376 Mill. Mark gegenüber 10 500 Mill. Mark am 15. Juli; die entſprechende Vormonatsziffer lautet 10 006 Mill. und die Vorjahrsziffer 7934 Mill. Mark. Marktberichte Ohne Gewähr. „ ütter Schlachtviehmarkt vom 25. Juli. Auftrieb: 860 Kälber, 354 Schafe und 4492 Schweine. Notiert wur⸗ den in Mark je 50 kg Lebendgewicht: Kälber a 63 bis 65, b 56 bis 59, c 47 bis 50, d 36 bis 40: Lämmer, Hämmel bl 48 bis 49, b2 44 bis 47, e 37 bis 42; Schafe a 42, b 35 bis 39, e 25 bis 32; Schweine a 62, b1 61, b? 60, c 56, d 58, 31 61, 92 60.—Marktverlauf: Kälber und Schweine zuge⸗ teilt. Mannheimer Großviehmarkt vom 25. Juli. Auftrieb 84 Ochſen, 131 Bullen, 175 Kühe, 150 Rinder, zuſammer 540 Stück Großvieh(Vorwoche 496, Mehrauftrieb 44). Di⸗ Zuteilung erfolgte im Rahmen der Kontingente bei folgen den Höchſtnotizen: für Ochſen 45.5 bis 46.5; für Buller 43.5 bis 44.5; für Kühe 42.5 bis 44.5; für Rinder 43.5 biz 45.5. Kälberauftrieb: 882 Tiere(Vorwoche 785). Die Käl ber wurden zugeteilt, Höchſtnotiz 65 Pfg. Schweineauftrieb⸗ 5173 Tiere(Vorwoche 4649). Die Zuteilung erfolgte im Rahmen der Kontingente bei unveränderter Höchſtnott von 62 Pfg. eee e Rund funk⸗ Programme Reichsfender Stuttgart: wiederkehrende Programm⸗Nummern . Morgenlied, Zeit, Wetter, Wiederholung der zweiken bendnachrichten, landwirtſchaftliche Nachrichten; 6 Gymnaſtit, anſchl.: Wiſſenswertes und Praktiſches aus der Geſundheits⸗ funde 6.30 Frühkonzert; 7 bis 7.10 Nachrichten; 8 Waſſer⸗ 10 smeldungen, Wetter, Marktberichte; 8.10 18 8.30 orgenmuſtk; 9.20 Für dich daheim; 9.30 Sendepauſe; 11.30 Volksmuſik und Bauernkalender, Wetter; 12 Mittags konzert 13 Nachrichten, Wetter; 13.15 Mittagskonzert; 14 Nachrich⸗ ten; 14.10 Konzert bezw. Schallplatten; 15 Sendepauſe; 18 Nachmittagskonzert; 18.45 Aus Zeit und Leben; 20 Nachrich⸗ ten; 22 Wetter, Sport; 24 Nachtkonzert. Donnerstag, 27. Juli: 18 Zum Feierabend; 19 Hei, luſtig ſoll's werden, wit ſpielen eins auf; 19.45 Kurzberichte; 20.15 Slawiſche Tänze Nr. 9 bis 16, von Anton Dvorak; 22.30 Volks⸗ und Unter⸗ haltungsmuſik. Jeden Werkt Freitag, 28. Juli: 16 Sport und Muſik; 19 Schabernack und Allotriaz 19.30 Kleine muſikaliſche Formenlehre; 19.45 Kurzberichte; 20.15 Operettenkonzert; 21.15 Der Bändiger des wilden Rheins, Hörfolge; 22.30 Kammermuſik; 23 Muſik zur Un⸗ terhaltung. Samstag, 29. Juli: f 15 Gute Laune; 15.30 Es ſingt der Reutlinger 1 fenchor; 19 Tonbericht der Woche; 20.15 Tanzmuſik; 21 Neune, Kegelſpiel um Leute von geſtern und heute; 22.20 Internationale Olympia⸗Leichtathletik, Prüfungswettkämpfe in Stuttgart; 22.35 Tanz und Unterhaltung. Reichsſender Frankfurt a. M.: Donnerstag, 27. Juli: 14.45 Baſtelſtunde; 15.15 Sendepauſe; 18 Aus Arbeit und Beruf; 18.30 Volksmuſik von Georg Freundorfer; 20.15 Unſer ſingendes, klingendes Frankfurt; 22.20 Unſere Kolo⸗ nien; 22.30 Volks⸗ und Unkerhaltungsmuſik. N Freitag, 28. Juli: 8.25 Mutter turnt und ſpielt mit dem Kind; 11 Eröff⸗ nung der 16. Großen Deutſchen Rundfunk⸗ und Fernſeh⸗ Rundfunk⸗Ausſtellung Berlin 1939; 16 Sport und in dazwiſchen: Muſik; 19 Zwiſchen Enkel und Ahn; 19. Sport der Woche und für den Sonntag; 19.35 Der fröhliche Lautſprecher; 20.15 Lob der Stadt München; 22.20 Bilder buch der Woche; 22.35 Unterhaltungs⸗ und Hausmuſik. Samstag, 29. Juli: Ein Millionenheer will nach Deutſchland! Sperrt die Weß grenzen gegen den Kartoffelkäfer! ö