Nr. 172 Neckar ⸗Bote(2. Blatt) Mittwoch, 26. Juli 1939 2 7 Beſonders bemerkenswert iſt die Stimmung im Kor⸗ er, ohne den Stachel abzubeißen, hinabſchlingt. Von den Die wahre Stimmung in Polen. 5 5 erinnert man ſich noch gut der wirt⸗ Inſekten, die hier e iſt e die„Gottes⸗ N 5 5 a 5 chaftlichen Blüte des Gebietes im Deutſchen Reich. Heute anbeterin“ zu nennen, die im ganzen teich nur an dieſer Ge e di donne Pest gente ln ee liegt mit Ausnahme von Gdingen alles darnieder. Selbſt einen Stelle feſtſtellbar iſt. oßzügig le b 4 1 5 die polniſche Preſſe gibt zu, daß ſich der Zuſtand der weſt⸗ hswa i tet. Nach den Artikeln ſind ſo ziemlich alle Völker der Welt polniſchen Provinzen des ehemaligen preußiſchen Teilgebie⸗ Buchswald bei Grenzach: von einer paniſchen Angſt erfaßt worden, nur in Polen tes mehr den ehemaligen ruf fi 0 j 5 Wer kennt nicht den immergrünen Buchs, der als le⸗ allein iſt man ganz ruhig und kaltblütig und bis zum letz⸗ gepaßt hätte 15 ee, dab e Afiren⸗ bende Mauer unſere Beete im Garten ſäuberlich einfaßt? ten Mann in eiſern⸗kühler Entſchloſſenheit, und dieſe Hal⸗ 5 f 1 . 5 1 5 Man weiß, daß er am Geſtade des Mittelmeeres üppi . e i 5 i fungen iſt die Kluft zwiſchen den Pommerellern und den. 25 5 i 1 n Updig tung wirkt wie Balſam, wie ein Beruhigungsmittel auf 199710 Polen noch 1 9 5 nich überbrückt„Was wächſt, wenig bekannt aber dürfte ſein, daß bei uns in Ba⸗ die vollkommen zerrütteten Gemüter und Nerven der an⸗ haben ſie uns ſchon gebracht? Keine Arbeit ieh Laſten den ein ganzer Wald dieſes freudig grünen Gewächſes vor⸗ deren. Die ganze Welt hat eine unerhörte Angſt vor dem keine Ausſichten für die Zukunft, überhebliche Anſprüche handen iſt. Die ſonnendurchglühten Kalkfelſen am Gren⸗ Kriege, nur Polen fürchtet ihn nicht, ja, es erſehnt ihn faſt, und den Haß gegen die Deutſchen⸗ klärt ein pommerel⸗ zacher Horn unweit Baſel, fallen ſchroff nach Süden um die Welt mit einer Probe des unerreichbaren polniſchen liſcher 1 0Sie reden daß ihr drüben 11015 5 eſſen ab. An dieſem heißen Ort ſcheint ſich der Buchs wohlzufüh⸗ Mutes zu beglücken. Alle haben vor Deutſchland Angſt ge⸗ f 5 u 0 habt. Wir aber haben kein Geld uns etwas zu kau en. Und len. Als aber dem seltenen Gehege die Ausrottung mit Beil gen e ee ia keine e el, und 9 unſere Burſchen, die zu euch herübergingen, cen wohl⸗ fell e 1 1 1 unter A ge⸗ 0 2 5 5 4 Buchs he e Anh er 9 e ſomit die Baſtion der Freiheit 110 Often onde Die genährt und gut gekleidet zurück und haben noch Geld ge⸗ die der 1 e Verhaln anze Welt ſieht auf Polen, an deſſen Haltung ſie ſich ein ſpart“, erzählte ein biederer Bauer. bedürfen wie er. Da iſt die Stechpalme zu nennen ſowie Beiſpiel nimmt, an dem ſie ſich wieder aufrichtet. Denn: Verwahrloſte Straßen, abgewirtſchaftete Gehöfte und der Lorbeerſeidelhaſt die wir beide auch in Kärnten fin⸗ „Noch iſt Polen nicht verloren.“ So kann man es, täglich Merken Neuſiedlungen ſind heute die bezeichnendſten den. Da wir von dem in großen Gruppen auftretenden noch geſteigert, noch größenwahnſinniger in der polnischen Merkmale des Korridorgebietes. Aber die Menſchen dort Buchs ſprachen, ſeſ der Ginſter nicht vergeſſen. Von der Preſſe leſen. 8 e Augen. e 1 4005 können nicht Schwarzwaldbahn Triberg ſehen wir ſommers große gelbe 1 r 5 5 Na as verdecken, was man ſie t un ört. 100 Kilometer iſt Halden blühenden Ginſters. der„ die der ganze Koteidor in Durchſchnitt breit, das iſt nicht breit Blaue Blüten im Schnee. deutſchen Truppen Böhmen und Mähren und dann das genug, um den ungeheuren wirtſchaftlichen Aufſtieg im 5 i Rei i f 5 Nur dem Eingeweihten vermag der Begriff„Schnee⸗ Memelgebiet beſetzten, da blieb den Polen der Atem weg. Reich und in Oſtpreußen überſehen zu können. tälchenvegetation“ eth zu ſagen, Zu Zeiten der Schnee⸗ Mit einer grenzenloſen Apathie erwartete man die Dinge,'ſchmelze bleiben in den kalten dunklen Ecken der Alpentäler 155 da 1 5 0 erf natürlich die Preſſe wa 9 011. i noch Schneereſte beſtehen. Aus dieſen Rinnen und Spalten mjan wieder Mut. Zuerſt na 9 Moe i 5 entſteht ein kleines Blütenreich. Dieſe ſogen. Schneetälchen⸗ Aequivalente. Zunächſt einmal die Grenze mit Ungarn, Baden, wie es wenige kennen vegetation findet ſich auch in unſerem Schwarzwald, im 1 e auch 115 d e Merkwürdigkeiten aus der Tier⸗ und Pflanzenwelk. Belchen und Feldberggebiet(am Feldberg haben wir das ich auch die Propagandiſten un; f;; rößte diſche t i it ei 1 Schreck. Unglaubliche Märchen wurden da aufgetiſcht, von N Scö. Unſer Badnerland iſt— wie kaum eines zwiſchen[ größte badiſche Naturſchutzgebiet mit einer Ausdehnung 5 ö 5 von 34 qkm). Blütenreiche Matten erfreuen das Auge. Im ichen S„eroberten Meer und Alpen— vielgeſtaltig an Landſchaftsformen. Es N 17 8 78 1 l! 79 iſt noch reicher an Eigentümlichkeiten der Tier⸗ und Pflan- Frühjahr ſtreckt die Troddelblume— nach Edelweiß und 8 f 5 Alpenroſe wohl die ſchönſte Alpenblume— ihr blaues enn 15 i biliſi d Beck zenwelt als manche nur ahnen. Wenden wir uns einmal 6 a 7 85 565I˙.i'iiIi. i Ae a pee knee geen fblllenſtergen⸗ den täglichen Einmarſch deutſcher Truppen. Eine unglaub⸗ Ruſſiſche Steppe im Rheinkal. 1 1 5 5 ö 1 0 glaub Sehr häufig iſt der Alpenmilchlattich, der mannshoch an⸗ 920 A beer Deutſchland wurde entfaltet, denn inzwi⸗ Man mag das für einen ſchlechten Scherz halten, indes wächſt Er iſt auch im Biberkeſſel, am Fuß der Hornis⸗ 1 1. April herangerückt, der Tag, an dem dſe bei Sandhaufen in der Mannheimer Ge end gibt es grinde, wahrnehmbar. Er blü 1 Stengel rinnt Regierung die ſchon vor längerer Zeit geplante Luftab⸗ richtige Dünen b 5 en 0 5 billere, wehe Milch ais Schug gegeln Tiere g 8 hon 5 mit ausgeſprochener Steppenvegetation. bittere, weiße Milch als Schutz gegen Tierfraß.— Von der wehranleihe zur Zeichnung auflegen wollte. Um die„uner⸗ Auf lockerem Sand, begünſtigt durch ein ausnehmend trok⸗ bei uns vorkommenden alpinen Fauna ſei unter den Vö⸗ hörten deutſchen Anſprüche“ ins rechte Licht zu rücken, ver⸗ kenes Klima— Mannheim weiſt bekanntlich die geringe geln der Waſſerpieper genannt. Sein Liedlein trällernd, anſtaltete man andauernde Truppenbewegungen. Rekruten Niederſchlagsmenge von 500 mm pro Jahr auf— ſprießen ſchraubt er ſich in die Lüfte. Oben läßt er ſich nach Art und wurden ausgehoben, wieder entlaſſen, Geſchütze ein⸗ und Pflanzen, die wir erſt im äußerſten Oſten Deutſchlands, in[ Weiſe eines Segelflugzeuges abwärts gleiten. ausgeladen und die Bewohner der Städte und Dörfer durch Polen und Ru usge! 0 2 8 ißland wiederfinden. Die gelbe Strohblume nebel get zalfengeklier aus dem Schlaf geriſſen Und da. hat ſich hier niedergelaſſen, früher eine beliebte Zierde für FEE neben arbeiteten die Gerüchtemacher auf Hochtouren. Die die Stube. Bei Sandhauſen ſteht ſie ſelten ſchön. Eigen⸗ Auch die ſibiriſche Tundra ſtellen wir in unſerem Lande antideutſchen Hetzer ſahen ihre größte Zeit gekommen. eilig t der. Wanſenſamen' wie er im Volksmund heißt, auf Grund untrüglicher Anzeichen der Vegetation feſt. Ihre Aber die Geiſter, die man rief, wurde man nun nicht ein Hahnenfußgewächs mit fleiſchigen Blättern als Feuch- deutlichſte Form iſt das Hochmoor. Erwähnt ſei der Wild- los. Das Volk, vollkommen nervös gemacht, tigkeitsreſerdof Von dem e geht die 8 655 er ſee, das Moor hei Hinterzarten ſowie einige Moore inn hatte weder Luſt zum Leben, noch zum Sterben. Das nor⸗ ſei in früheren Zeitläuften von den Koſaken eingeſchleppt Hotzenwald. Flechten. Mooſe und Zwergſträucher kennzeich⸗ male Leben begann zo ſtocken, der Arbeitsprozeß wurde ge⸗ worden. Die Wiſſenſchaft hat aber eine beſſere Erklärung:[nen die Eigenart der Tundra Zu den Zwerafträuchern 5 . Die Kaufkraft der Bevölkerung ſank nicht nur durch J Die Steppe bei Sandhauſen iſt ein Ueberbleibſel aus dem[hört auch die Heidelbeerſtaude. In den Gebieten mit ie zwangsweiſe Eintreibung der eiwillgen⸗ Anleihe, Ende der Eiszeit vor etwa 10 000 Jahren in Europa, als] Fundrenchgrakter im Schwarzwald reifen auch weitere Ar⸗ 0 ‚ di di ikma i hervor⸗ 1 a 11 1 5 ten von Sträuchern, die die blauen Beeren tragen. Wir „% 8 wollen die Moorbeere gennen Es mag ſchon eimal fei, geruf ſtung 9 Orchideen blühen am Kaiſerſtuhl f g ö einmal die Erhöhung des Geldumlaufes konnte daran etwas. daß wir unter den Heidelbeeren, die wir auf dem Markt 3 f f 8 de Am Badberg, einem ſteilen, ſteinigen Hang des gekauft haben, plötzlich eine Beere finden, die innen nicht Mobilhalkung, die ee ee 1 15 Kaiſerſtuhls, der von wirrem Geſtrüpp überwuchert iſt, blau ſondern weiß iſt. Sie ſchmeckt fad iſt dabei aber kei⸗ jetzt tragen muß ſondern auch noch in Zukunft ſchwer blühen Orchideen. Auffallend und nirgendwo im Rheintal neswegs giftig. Auch die ſogen. Rauſchbeere enthält kei⸗ darunter zu leiden haben wird, denn der polniſche 5 mehr feſtſtellbar iſt die Fliegenblume, eine Orchideenart, nerlei Gift, wenn auch geſagt wird, daß man, ſo man eine aftsorganismus iſt dieſer Belaſtung nicht gewachſen. deren Blüte— daher der Name— einer Fliege f gleicht. größere Menge genießt. leicht beſchwipft werde. Eine wei⸗ 9295 der engliſchen Garantien, der Mobiliſation und dem Der Wanderer, der zufällig hier vorüberkommt, wird mit tere Seltſamkeit iſt die Moosbeere. Ihre Ranken kriechen chauviniſtiſchen Geſchre der Preſſe iſt die Stimmung Erſtaunen und Entzücken die vielfältige Pracht beſehen. Me⸗ gleich langen Fangarmen über den Boden hin, ſo daß die der Ma ff en alles andere als gut. Man iſt ſich durchaus diterraniſche Einflüſſe ſind es, die über die burgundiſche Meinung entſteht, die blauen Beeren entſprießen unmittel⸗ der ſchwerwiegenden Folgen bewußt, die die maßloſen Pforte auf den Kaiſerſtuhl einwirken und dort jene in bar aus dem Moos. Haßausbrüche bezahlter Banden und verhetzter verbrecheri⸗ Deutſchland einzigartige ſüdländiſche Flora hervorzaubern. Hermann Behr. ſcher Individuen gegen alles Deutſche nach ſich ziehen kön⸗ Während ſich in der Sandhauſener Steppe die dürre, an⸗ i nen. Mit ſicherem Inſtinkt fühlt die Maſſe, daß hier keine] ſpruchsloſe Kiefer hält, iſt in der Felsheide am Kaiſerſtuhl Friedensarbeit geleiſtet wird. die Polen aber wollen bei] die Flaumeiche— der Flaum auf den Blättern bewahrt aller Aufhetzung gegen Deutſchland den Frieden und die vor Feuchtigkeitsverluſt— vorherrſchend, eine Art, die ſich 8 8 a N 3 5 5 1 f ite ſein, it ei i i egs, der d die in Italien in großen Wäldern beiſammen findet. Aehnlich es muß der khegeln jeder fam. ere Flor iſt die Fauna. Der Bienen- r laſtet wie ein ſchwerer Alpdruck auf der Bevölkerung. die freſſer, ein Vogel mit prächtig buntem Gefieder, von der ſchichung unterügt zu haben! Familienmitglieder der eingezogenen Soldaten erhalten[ Grbße der Amiel, hat in den Büſchen des Badberges ſein„ geradezu lächerliche Unterſtützungen. Neſt. Als Nahrung bevorzugt er Bienen und Weſpen, die 5„ — N des kleznerpepen! Ich hatte Luſt, den glücklichen Ausgang[ lofigteit ſeine Sachen zuſammen? Na, dann wird ja die a des kleinen Abenteuers mit Ihnen zu feiern!“ Begegnung doch noch erfolgen! Und Mara ſitzt aufrecht die Dazu hat nun Mara gar keine Luſt. Der Schreck, ſo im Bett und wartet mit klopfendem Herzen.. Und ge⸗ am Wap C0 RSA— Ef Ae möchte jetzt ins Bett und alle Türen verriegeln.„Was[ Warten aufzugeben, wenn ſie ſich nicht die Nacht um die werden Sie jetzt mit Frau Boßhardt machen?“ fragt ſie[ Ohren ſchlagen will, da hört ſie den ſpitzen, gellenden Ent⸗ 27 5 mit nachdenklich gerunzelten Brauen. ſetzensſchrei/ Die Frau wollte ſich von ihrem Ungeheuer von Mann be⸗„Ja— richtig— das iſt ſehr lieb von Ihnen, daran Im Nu iſt ſie aus dem Bett, wirft den Mantel über freien. Er tyranniſierte ſie, er betrog ſie— ſie hatte den zu denken! Ich weiß nicht, ob dieſe aufgeregte Frau ſo] and läuft nach dem Eßzimmer. Auf keinen Fall darf ſie Prozeß faſt gewonnen. Da kam der Mann auf den un⸗ lange die Ruhe bewahrt, daß man vernünftig mit ihr[ Frau Boßhardt jetzt allein laſſen.. ſeligen Einfall, mich als Zeugen laden zu laſſen. Ich reden kann, oder ob ſie gleich zetermordio ſchreit. Dem„Im Eßzimmer brennt Licht. Frau Boßhardt iſt noch mar de vereidigt. Ich hätte die Ausſage verweigern tin] möchte ich mich natürlich nicht ausſetzen. Ich glaube, das völlig angekleidet und ſitzt ſchreckgelähmt und entſetzens⸗ ſchwor Jamit pätte ſch die unglücliche Frau ruiniert Ich beſte wird ſein, ich empfehle mich franzöſiſch! Ich werde ſtarr im Lehnstuhl, und vor ihr ſteht nicht Herr Möller, ſchwor einen Meineid. Ich ſagte Ihnen ſchon: Ich würde ihr einen freundlichen Abschiedsbrief und die Miete für[ ſondern Herr Poeſchel. es heute nicht anders tun.. Aber der Prozeß war damit] den nächſten Monat auf mein Zimmer legen; ich will nicht, zeuie— wie= wie ſind Sie denn hereingekommen?“ wollte dicht dein erg Mann wollte nicht die Frau, er daß das arme Weib außer dem Schreck noch einen Schaden ſtammelt Frau Boßhardt. n wollte nicht ſeine Ehre— es ging ihm darum, ſein hat, weil ich nicht rechtzeitig gekündigt habe. Glauben Sie,„Na aber, Frau Boßhardt, ich habe doch an die Tür ſchmutziges Geld zu behalten! Er fand den Ort heraus,] daß ſie ſchon in ihrer Koje liegt?“ 5 i gellobft. weil ich das Licht noch habe brennen ſehen— ſonſt in dem ſpir geweſen waren, er ließ den Wirt, die Kellner,„Ich habe noch keine Tür gehen hören; ſie iſt ſicher] hätte ich Sie ja gar nicht geſtört— und da haben Sie die Stubenmädchen als Zeugen laden.. Kurz und gut:] noch hinten bei Lottchen!“ gleich ſo fürchterlich gebrüllt. Da habe ich doch natürlich Ich habe eine Strafe wegen Meineids abzubüßen. Sie„Alſo meine liebe Gnädigſte, dann haben Sie herz⸗ gleich aufgemacht!“ Er lächelt freundlich und beruhigend. können ſich vorſtellen, daß ich mich dem nach Möglichkeit lichen Dank, daß Sie mir ſo freundlichſt Obdach gewährt„Ig— ja—“, Frau Boßhardt ringt mühſam nach entziehe; Sagen Sie ſelbſt: Wem wäre damit gedient, haben.. Und laſſen Sie ſich's recht, recht gut gehen!“ Atem,„— das meine ich ja auch gar nicht.. Aber drau⸗ wenn ich eingeſperrt werde! Alle paar Monate haben ſie Er drückt ihr zum Abſchied die Hand, und Mara iſt[ßen— die Flurtür— ich hatte doch die Kette und den meinen Aufenthalt mal wieder rausgeſchnüffelt und wol⸗ lehr froh, als er draußen iſt und ſie die Tür abſperren Riegel vorgemacht, und ich bin extra aufgeblieben, damit len mich feſtnehmen; und dann ſind ſie im Grunde froh,[kann. Sie horcht ihm nach, weil ſie eigentlich einen Ent⸗ ich Ihnen gleich aufmachen könnte, wenn Sie klingelte wenn ſie mich finden und geben wieder ein Vierteljahr ſetzensſchrei erwartet, wenn Frau Boßhardt ihm begegnet. Und dann bin ich wohl hier in meinem Stuhl ein bißchen Ruhe., So—! Nun wiſſen Sie alles, was Sie wiſſen[Aber es bleibt alles ſtill. eingedruſſelt... Und mit einmal klopft es an die Tür wollten!“ 5 Eine leichte Nervoſität iſt immer noch in ihr. Als ſie Nee], Herr Poeſchel ſchüttelt verwundert den Kopf. „deine ſagt Mara aukatmend.„Ich dante Ihnen] im Beit liegt, kann ſie nicht einschlafen. Ob die Geſchichte Da war keine Kette und kein Riegel vor! Und da wollte ſehr, daß Sie mir das alles erzählt haben; aber wahr⸗] wahr iſt, die er ihr da erzählt hat? Warum eigentlich nicht? ich Sie bloß fragen, ob Sie vielleicht aus meinem Zimmer cheinlich wäre ich gar nicht ſo indiskret geweſen, Sie da. Er macht einen ſehr aufrichtigen und glaubwürdigen Ein⸗ meinen Mantel rausgenommen haben und meine Anzüge nach zu fragen. Ich wollte eigentlich wiſſen, wie Sie auf druck.: Trotzdem hofft ſie, daß er morgen früh ver⸗ vielleicht zum Ausbürſten? Das kam mir nämlich ſo meine Loggia gekommen ſind!“. ſchdunden iſt. Sie möchte ihn nicht wiederſehen. Und ſie komiſch vor: Mein ganzer Schrank iſt leer.“ f Aber das iſt doch ſehr einfach!“ lacht Herr Möller.] möchte auch nicht, daß die Boßhardt erfährt, daß er noch„ lmächer Frau Boßhardt ſinkt hilflos in leben elnen Fenster! Ich wäre auc auf denſelben Wege be ih geſeſen hace. Aloglah al“ ein daß ei den den, Stuhl zuricg, aus dem ge dic hald erhoben hatte wieder in mein Zimmer zurückgekommen wenn man mir[ Aſchenbecher noch die Mundſtücke der Zigaretten liegen, die Keine Keie von Ihr Schrank ausgeräumt? Dann nicht 5e Fenſter zugemacht hätte. Während der eine 25 10 debt ee kennt die Boßhardt ſeine Marke war der Kerl doch noch in der Wohnung!“ Und plötzlich .. 5 der 5 1 1 ble Haus want hinausſah, klebte ich draußen an der Mara ſteht wieder auf und wirft brennende Streich- ſchreit ſie auf:„Lottchen! Mein Lottchen!“ Und ſie ſtürzt Allmächtiger 1“ entfuhr es Mara hölzer in den 1 5 bis die Aufſchrift auf den. wie on Furien gefagt.„Mein Lottchen, lebſt du 9 8 5— 5 1 5 Stummeln verkohlt iſt. Als ſie wieder liegt und eben die 5 Si 3: ſi Wee Bend„ 85 3 5 18 425 0 a 1 ſie leiſe Schritte und en ee 12 155 1 11 15 peinlich, daß es noch ziemlich hell war. Wenn mich die as Jeitrengehen. dt, Herr Möller n e ſehr unſanft aus ihrem Schlummer geriſſen. Käſebleich 5 85 0 5 äßt? Nein, es iſt die Boßhardt, die an ihrer Tür vorbei 5„ Leute von drüben geſehen hätten, hätten ſie gedacht, ich 5 127 5 und zitternd erſcheint ſie in ihrem Bademantel, von Frau 4 f. a 1 en Korridor entlangſchlurft. 2 1 55 2 1 nerd. Ans dag el nan das kek l ae, gert 7... e e e „Möller ist i de bar 5 letzte, was ich 1 9 15 je[ So lange brauchte er doch nicht an ſeinem Abſchiedsbrief ans or geh 5 bbeckte mich ganz ſchön 8 0 5 nichts Trink. zu ſchreiben! Wahrſcheinlich vackt er in aller(deräuſch⸗ i 85 Auch die deutſchen Aecker liefern Oel, zwar kein Oel für induſtrielle Zwecke, wohl aber das Oel für die menſch⸗ liche Nahrung. Drei Pflanzenarten ſind es hauptſächlich, aus denen das Oel gewonnen wird: der Raps, der Rübſen und der Lein. Es gab eine Zeit, da floß dieſes Oel der deutſchen Aecker reichlich, da wurden 300 000 Hektar mit dieſen Pflanzen beſtellt, und in vielen Dörfern waren die Oel⸗ müller tätig, aus dem Samen dieſer Pflanzen das begehrte Speiſeöl herauszupreſſen. Noch zur Zeit unſerer Groß⸗ Anmähen mit der Hand vor Anſatz der Maſchine. gäter, vor 60 Jahren, war dies, damals, als es noch keine Knappheit an Oelen und Fetten gab, als jeder Bauer berſuchte, alles, was auf ſeinem Hofe gebraucht wurde, ſelbſt zu erzeugen. Erſt 300000— dann 10000— heute 100000 Hektar Dieſe Zeiten ſind vorbei. Aus den Bauernhöfen, die alles zum Leben Notwendige ſelbſt erzeugten, wurden landwirtſchaftliche Betriebe, die ſich der allgemeinen Wirt⸗ chaftslage anpaßten und das anbauten, was guten Abſatz and. Das Oel der deutſchen Aecker war nicht darunter. Del und Fett konnten aus dem Auslande leichter und bil⸗ liger beſchafft werden.„Der deutſche Oelfruchtanbau kann nicht mehr mit dem des Auslandes konkurrieren“, ſo ſagte man, und der Erfolg war, daß die Speiſeölquellen unſerer Aecker faſt völlig verſiegten. 1933 wurden noch knapp 10 000 Hektar mit Raps, Rübſen und Lein beſtellt. Dann aber beſann man ſich und wandte ſich von dem Gedanken der billigen Einfuhr ab, indem man verſuchte, das zum Leben unſeres Volkes unbedingt Notwendige auf eigener Scholle zu erzeugen. Der Reichsbauernführer R. Walther Darré verkündete die Erzeugungsſchlacht und forderte auch wieder den verſtärkten Anbau der Oelfrüchte. Die deutſche Landwirtſchaft folgte dieſem Aufruf und nahm den Anbau dieſer Pflanzen wieder auf. In wenigen Jahren konnte die Anbaufläche von Raps, Rübſen und Lein auf rund 100 000 Hektar vermehrt werden. Gleichzeitig wurden auch alle übrigen Fettquellen aus⸗ gebaut, ſo daß die Auslandsabhängigkeit ganz allmäh⸗ lich geringer wurde und wir heute 50 bis 55 v. H. des Sie Fett⸗ und Oelbedarfs durch eigene Erzeugniſſe decken. Größere Einnahmen Aber faſt noch die Hälfte des Bedarfs muß eingeführt werden. Dieſer Zuſtand iſt im Hinblick auf die ſchwierigen Deviſenverhältniſſe, insbeſondere auch im Hinblick auf die politiſche Lage auf die Dauer nicht tragbar. Daher hat der Reichsbauernführer R. Walther Darré vor kurzem Auch die schaffende Hand iſt bei der Rapsernte nicht zu entbehren. bei der neut ſtellte g! ſicht, um rung des Rübſen erhält der Erzeuger heute 40 RM. je Doppel⸗ zentner(ſtatt 32 RM.) und für Leinſaat 38 RM.(ſtatt 32 RM.). Damit erhält der Oelfruchtanbau ein ſtarkes wirtſchaftliches Uebergewicht. Die Durchſchnittserträge bei Raps und R en liegen etwa bei 16 und 17 Doppel⸗ zentnern je Hektar. Hieraus läßt ſich leicht errechnen, daß der Anbau dieſer Oelfrüchte— wirtſchaftlich geſehen— anderen Früchten gegenüber große Vorteile aufweiſt. N Rote one chat und betriebswirtſchaftliche Vorteile Aber nicht nur von der geldlichen Seite muß der Anbau von Raps und Rübſen empfohlen werden, ſondern er bietet auch noch andere Vorzüge. Zunächſt entlaſtet er die Arbeit während der Ernte. Er wird gemäht, wenn an die Ernte von Roggen und Weizen noch gar nicht zu denken iſt, hat alſo das Feld längſt verlaſſen, iſt meiſt ſogar ſchon gedroſchen, wenn die Haupterntezeit beginnt. Infolge der frühen Räumung des Feldes eignet er ſich ausgezeichnet als Vorfrucht für alle Stoppelſaaten, die bekanntlich um ſo ſicherer gedeihen, je früher ſie im Som⸗ mer beſtellt werden. Hinzu kommt, daß dieſe Oelfrüchte den Untergrund mit ihren tiefen Wurzeln aufſchließen, den Boden gut beſchatten und ihn in beſter Gare zurück⸗ laſſen, vorausgeſetzt, daß die Stoppeln der Oelfrüchte recht⸗ zeitig umgebrochen werden. Sehr wichtig iſt ferner das Vorkaufsrecht der Raps⸗ und Rübſenanbauer für die bei der Verarbeitung der Oelfrüchte anfallenden Oelkuchen. Erhalten ſie dadurch doch hocheiweißreiche Futtermittel, die bei richtiger Fütterung die Milchergiebigkeit der Kühe ſehr günſtig beeinfluſſen. Rein privatwirtſchaftlich ſollten all dieſe Vorteile jeden Bauern alſo veranlaſſen, den Oel⸗ fruchtanbau ſo weit wie möglich auszudehnen. Erfreulich, daß dieſe privatwirtſchaftlichen Ueberlegungen durchaus mit den volkswirtſchaftlichen parallel laufen, denn— wie erwähnt— das deutſche Volk braucht dieſen verſtärkten Anbau heute mehr denn je. Wenn wir überlegen, daß vor 60 Jahren 300 000 Hektar Oelfrüchte, jetzt aber nur 100 000 angebaut werden, ſo iſt auch klar, daß für den Oelfrucht⸗ anbau geeignete Flächen in ausreichendem Maße vor⸗ handen ſind. Vorfrucht Im Gegenſatz zu den Zei⸗ ten unſerer Großväter, die Raps nach Vollbrache anbau⸗ ten, ſät man Raps und Rüb⸗ ſen heute nach früh das Feld räumenden Früchten, da die Vollbrache unſeren Nah⸗ rungsraum noch weiter ein⸗ engen würde. Wintergerſte iſt heute daher die gegebene Vorfrucht für Raps und Rübſen. Die Stoppeln der Wintergerſte werden mit einer reichlich bemeſſenen Stallmiſtgabe verſehen und möglichſt bald umgebrochen. Auch eine ſtark gedüngte Sommerzwiſchenfrucht, die den Acker in guter Gare zu⸗ rückläßt, kann als Vorfrucht dienen. Mit ſehr gutem Er⸗ folg wurden dieſe Oelfrüchte auch nach Grünlandumbruch bei entſprechenden Gaben von Handelsdüngern angebaut. Auch beim Raps erſpart die Maſchine viele Arbeitskräfte. und Düngung Weiter iſt es auch möglich, die Oelfrüchte nach Früh⸗ kartoffeln zu ſäen. Vorbedingung iſt ſtets, daß genügend Zeit zur Vorbereitung des Saatbettes vorhanden iſt. Neben einer guten Stallmiſtdüngung ſollen die Handels⸗ dünger nicht zu kurz kommen. Die Kalkanſprüche ſind nach Möglichkeit ſchon bei der Vorfrucht zu befriedigen. Von den übrigen Nährſtoffen gibt man etwa 80 bis 100 Kilogramm Kali, 40 bis 60 Kilogramm Phosphor⸗ ſäure und ebenſoviel Stickſtoff. Saat und Pflege Der einzige Nachteil, den dieſe Oelfrüchte beſitzen, beſteht in der frühen Ausſaatzeit. Raps muß unbedingt in der erſten Auguſthälfte geſät ſein, Rübſen kann noch bis Anfang September in die Erde gebracht werden. Die Beſtellung der Oelfrüchte fällt alſo mit der Getreide⸗ ernte zeitlich zuſammen. Allerdings finden ſich auch in der Getreideernte meiſt einige trübe und regneriſche Tage, die die Ausſaat der Oelfrüchte zulaſſen, ohne daß dadurch die Erntearbeiten verzögert werden. Stets iſt die Drillſaat der Handſaat vorzuziehen. Denn nur bei Drillſaat iſt das Behacken möglich, auf das dieſe Oelfrüchte zur Erzielung von Höchſterträgen nun ein⸗ mal nicht verzichten wollen. Die Ausſaatmenge beträgt vier bis acht Kilogramm je Hektar bei einer Reihen⸗ entfernung von 35 bis 45 Zentimetern, Rübſen kann auch etwas enger gedrillt werden. Die Drillſchare dür⸗ fen nicht beſchwert werden, da die kleinen Samen flach liegen wollen. Noch vor dem Winter verlangen di jungen Saaten eine bis zwei Hacken. Um Froſtſchäder vorzubeugen, werden die Oelfrüchte im Herbſt häufig gehäufelt. Allerdings ſind Auswinterungsſchäden in der Regel auf ſtarke Saat zurückzuführen und laſſen ſich durch dünnere Saat bzw. durch Auslichten der jungen Beſtände vermeiden. Raps oder Rübſen? Die Frage, ob Raps oder Rübſen zum Anbau ge⸗ wählt werden ſoll, iſt von Fall zu Fall verſchieden zu beantworten. Je beſſer der Boden iſt— der für beide Früchte mindeſtens gerſte⸗ fähig ſein ſoll—, um ſo eher wird man den Raps vor⸗ ziehen, je ſchlechter der Boden iſt, um ſo mehr Rübſen. Auch das Klima ſpielt eine Rolle. Rübſen verträgt Kälte beſſer als Raps, iſt alſo in weniger günſtigen Gebieten vorzuziehen. Dies beſonders dann, wenn der Raps nicht rechtzeitig ge⸗ nug(bis Mitte Auguſt) ausgeſät werden kann. Auf jeden Fall iſt aber Hoch⸗ zuchtſaatgut dem gewöhn⸗ lichen Handelsſaatgut vor⸗ zuziehen. Die Mehrkoſten fallen infolge der geringen Saatmenge kaum ins Ge⸗ wicht, machen ſich aber bei den Erträgen mit abſoluter Sicherheit bezahlt. Wäh⸗ rend man zu Anfang dieſes Jahrzehnts bei vorzugs⸗ weiſer Benutzung der Land⸗ ſorten 12 bis 13 Doppel⸗ zentner je Hektar im Durch⸗ ſchnitt erntete, hat man die Erträge in den letzten Jah⸗ ren bei Ausſaat von Hochzuchtſaatgut ganz bedeutend um etwa 50 v. H., erhöht. * Raps und Rübſen gedeihen alſo nicht überall, ih, Anbau kann aber trotzdem noch außerordentlich ſtark aus⸗ gedehnt werden. Privat- und volkswirtſchaftliche Erwä⸗ gungen zwingen dazu, dies zu tun, und es wärt geradezu töricht, von den Vorteilen des Oelfrucht⸗ anbaues keinen Gebrauch zu machen.„Mehr Oel von dem deutſchen Acker!“ lautet daher die vordringlichſtz Parole der deutſchen Landwirtſchaft für die kommenden Wochen. Geheimnisvolles Photo?— Nein, ein Rapsbündel! Aufnahmen(4): Reichsnährſtand⸗Archiv(M). — Druck rbeiten tür Handel, Gewerbe und industrie liefert schnellstens Neckar-Bote- Druckerei eepeer enen