hn⸗ por⸗ ſten gen Ge⸗ bei lter zäh⸗ eſes gs⸗ ind⸗ pel⸗ rch⸗ die Jah⸗ end ih lus⸗ wä⸗ bärt icht⸗ von chſte iden Bezugspreis: Monaullch Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, im der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Willimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 6. 39: 1130 39. Jahrgang Kalle Tusche für Polen Der verweigerte Einkreiſungsſold.— Beſtürzung in War⸗ ſchau.— Schlechter Eindruck Jronſides von det panischen Wehrmacht? Warſchau, 26. Juli. Der Mißerfolg der polniſchen Anleiheverhandlungen in London, der im engliſchen Unterhaus noch beſonders unker⸗ ſtrichen wurde, hakt in Warſchau große Beſtürzung aus⸗ gelöſt, erwartete man polniſcherſeits doch urſprünglich eine e von mindeſtens 40 Millionen, davon die Hälfte in ar. Die Auskünfte Sir John Simons auf die Anfr ü den, Stand der Anleiheverhandlungen rden 5e 1470 niſche Preſſe in einer möglichſt unauffälligen Aufmachung. Expreß Poranny! ſtellt dabei kleinlaut feſt, daß Sir John Simon die Aufforderung des Abgeordneten Dalton energi⸗ ſche Schritte zu unternehmen, damit die Verhandlungen nicht verſchleppt würden, unbeantwortet gelaſſen habe. In diplomatischen Kreiſen Warſchaus vermutet m daß der Mißerfolg der Anleiheverhandlungen in einem di. 1a Noſſſde bel fel n e Eindruck ſtänden, den Ge⸗ onſide bei ſeinem Beſuch in Polen vo. ſchen Wehrmacht empfangen habe. 5 5 Oberſt Koc, der Leiter der polniſchen Finanzdelegation die in London die Verhandlungen über die Einkreiſungs⸗ anleihe geführt hat, iſt von London nach Warſchau abge⸗ 9 gelähr ba Pt haben bisher nur zu einem Teil⸗ is geführt, da Polen nur briti 8 i aber keine Anleihe erhalten hat.— „Kein Geld mehr von England“ London, 26. Juli. Die Londoner Blätter beft ich mit der Unterhaus⸗Erklärung Simons über ie le polniſchen Kreditverhandlungen und ſtellen einmütig feſt, daß Polen nachdem England fi i il leihe von 5 W 120 Ade ich a einer Rüſtungsan⸗ von 3.5 Miklionen Herett erklärt hätten, keine wei⸗ teren Gelder mehr von England bekommen werde. Die Blätter erklären, es hätten noch einmal Verhandlungen über die polniſche Forderung ſtattgefunden, die von Eng⸗ land bewilligte 5⸗Millionen⸗Anleihe in Gold auszuzahlen. Von den britiſchen Vertretern ſei dies aber endgültig ab⸗ gelehnt worden. Der diplomatiſche Korreſpondent des „Daily Telegraph“ meldet, Polen werden zumindeſt für den Augenblick die Bar⸗Anleihe nicht bekommen. Der diplomatiſche Korreſpondent des von einem Zuſammenbruch der Verhandlungen. Wie bitter enktäuſcht die Polen ſein müſſen, geht aus einer Warſchauer Reuker⸗Meldung hervor, in der es heißt, in amtlichen polniſchen Kreiſen habe man ſich geweigert, z der Anterhaus⸗Rede Sir John Simons überhaupt Stel- ung zu nehmen. Nichtamtliche Kreiſe hingegen hätlen offen ihre Enktäuſchung gezeigt. Ein bekannter Induſtrieller habe erklärt, er könne an das Ergebnis überhaupt noch nicht glauben, denn er habe mit einer Summe von 20 Millionen Pfund gerechnet. Ein anderer Geſchäftsmann erklärke Reu⸗ ier gegenüber,„das iſt für uns Polen ein ſchwerer Schlag“. „Daily Expreß“ iſt der Meinung, daß England, um die „Garantie“ am Leben zu erhalten, auch noch weitere Dienſte werde leiſten müſſen. Man könne ſicher ſein, daß die Zeit kommen werde, wo die Polen ihrerſeits auch 1— mehr verlangen werden. 45 Kein Gold! Paris, 26. Juli. Die Pariſer Preſſe verzeichnet die Schwierigkeiten, die bei den engliſch⸗polniſchen Kreditver⸗ handlungen aufgetaucht ſind. So ſpricht der Außenpolitiker des„Journal“ von einer„Panne“ der Verhandlungen. In einem Londoner Bericht des„Figaro“ heißt es, Londoner Börſenkreiſe ſeien der Anſicht, daß der Abſchluß eines eng⸗ liſch⸗polniſchen Finanzabkommens 170 ein unbegrenztes Da⸗ tum verſchoben worden ſei. Die polniſche Regierung habe gewünſcht, daß man ihr einen Gold⸗Kredit gewähre. Dadurch wäre die Gold⸗Deckung der polniſchen Nationalbank verſtärkt worden, und Polen hätte den Notenumlauf erhö⸗ hen und ſeine finanziellen Schwierigkeiten mit der Noten⸗ preſſe bekämpfen können Die britiſchen und die franzöſiſchen Unterhändler wollten Polen jedoch nur Kredite in Pfunden und Franken zuerkennen, mit denen ſich Polen allerdings keine Erhöhung des Notenumlaufes erlauben könne. 1 Er überſieht Italien Wenn britiſche Schiffe durch das Mittelmeer wollen. Rom, 27. Juli.„Giornale d'Italia“ ſtellt feſt, daß die engliſche Kapitulation vor Japan bei der demokratiſchen Preſſe wieder den Kamm ſchwellen läßt in dem Glauben, bereits alle Trümpfe für die Entſcheidung gegen die Achſen⸗ mächte in der Hand zu haben. Das Blatt beſchäftigt ſich dann mit dem bezeichnenden, Duff Cooper zuzuſchreibenden Artikel im„Expreß Poranny“, der u. a. auch das Eingrei⸗ fen Italiens in einem Konfliktfalle überſehe. 1 Energiſch ſtellt demgegenüber das angeſehene römiſche Blatt feſt, daß im Konffielfalle Italien bereits akkiv an der Seite ſeines deulſchen Verbündeten ſtehen werde, und wenn die Ilugzeuge oder Schiffe Großbritanniens verſuchen ſoll⸗ ten, durch das Mittelmeer hindurchzukommen, ſo würden ſie in der italieniſchen Luftwaffe und der italieniſchen Kriegsmarine ein enkſprechendes Hindernis finden. „Daily Herald“ ſchreibt — 2 neee eee — Donnerstag, den 27. Juli 1939 Militärmiſſion nach Moskau England hat weiter nachgegeben. London, 26. Juli. Offenſichtlich auf einen Wink Paris hin wollen mehrere Londoner Blätter den Stand der Moskauer Verhandlungen opkimiſtiſcher beurkeilen können. 591 rechnen damit, daß die britiſche Regierung ſetzt wie⸗ erum einer ſowjetruſſiſchen Forderung gegenüber nachge⸗ geben habe, nämlich der, daß Generalſtabsbeſprechungen abgehalten werden ſollen. Die Blätter kündigen bereits als feſiſtezende Takſache an, daß im Bälde eine Mililärmiſſion 190 Moskau fahren werde. Die Senſakionsbläkter„Daily geoßer A Eipee gebeg ſogar ſoweit, daß ſie in roßer 2 g ankündigen, daß ein„erfol. ſchluß“ in Moskau ſetzi ſicher ſei. 3 Der diplomgtiſche Korreſpondent der„Times“ ſchil die Lage wie folgt. Die britiſche Regierung erſuche 9 5 zneue Wege“ zu finden, um den Schwierigkeiten in den Moskauer Verhandlungen Herr zu werden. Votſchafter werde neue Inſtruktionen erhalten, und dann werde das ganze Problem wahrſcheinlich von einem„an⸗ deren Geſichtswinkel“ aus in Angriff genommen werden. Der beabſichtigte Pakt würde dann aus zwei Teilen be⸗ ſtehen, einem politiſchen und einem militäri⸗ chen Bisher habe man ſich hauptſächlich mit dem politi⸗ chen Teil befaßt, da aber„einige Punkte“ noch offen ſtün⸗ den, habe man jetzt angeregt, daß in Bälde militäriſche Be⸗ ſprechungen aufgenommen werden ſollen. Folge man eng⸗ liſcherſeits dem Beiſpiel mit Polen und der Türkel, dann würde eine ſehr ſtarke britiſche Miſſion unter Füh⸗ rung eines hohen Offiziers, dem auch ein Vertreter der Flotte beigeordnet werde, nach Moskau gehen, wenn dies auch noch nicht amtlich mitgeteilt worden ſei. General Ironſide würde der richtige Mann für Moskau ſein, gegen ſeine Wahl ſpreche allerdings, daß er die britiſchen — Der britiſche 1 in Murmanſk und Archangelſk kommandiert habe. Molotow„ſehr liebenswürdia. vas zu den Moskauer Verhandlungen wird betont, in gut⸗ unterrichteten Kreiſen glaube man zu wiſſen, daß die Be⸗ ſprechungen zwiſchen Paris und London ſich auf die„neuen Inſtruktionen“ beziehen, die den beiden Unterhändlern im Hinblick auf ihre nächſte Zuſammenkunft mit Molotow und insbeſondere über die Frage der Eröffnung von General⸗ ſtabsbeſprechungen zwiſchen den drei Mächten in näherer oder fernerer Zukunft übermittelt werden ſollen. Der Außenpolitiker des„Petit Pariſien“ ſchreibt zu den Mos⸗ kauer Verhandlungen, Molotow ſei diesmal ſehr lie⸗ benswürdig geweſen. 3 272 —— Chamberlains Auslegung Für Japan nicht maßgebend. Tokio, 26. Juli. Der Sprecher des Außenamkes erklärke auf die Frage, wie er ſich zu Chamberlains Unkerhauser⸗ klärung zum japaniſch-engliſchen Abkommen ſtelle, daß dieſe lediglich Chamberlains Auslegung des Abkommens ſei. Auf eine weitere Frage, wie er ſeioſt das Abkommen auffaſſe, erklärte er:„Es wird bald die Zeit kommen, wo wir dieſes Abkommen vollkommen inkerprelieren werden“. Befragt, ob das Abkommen enkſprechend den Aeußerungen der japa⸗ niſchen Preſſe auf ganz Ching Anwendung finden werde, erwiderte der Sprecher des Außenamkes, nach dem Texl werde das Abkommen ſich auf die milikäriſch beſetzten Ge⸗ biete Chinas erſtrecken. Von amerikaniſcher Seite wurde er dann befragt, ob England der Tſchiangkaiſchek⸗Regierung weiterhin bei der Stuͤtzung der Währung helfen werde Der Sprecher erklärte darauf, daß die japaniſche Regierung eine ſolche Unterſtüt⸗ zung Tſchiangkaiſcheks durch England nicht erwarte. Abwarkende Haltung der Peking⸗Regierung. Der Präſident der proviſoriſchen Regierung von Pe⸗ king, Wangkomin, veröffentlichte eine Erklärung, in der er zwar die Anerkennung der japaniſchen Forderungen durch Großbritannien begrüßt, zugleich aber darauf hinweiſt, daß konkrete Maßnahmen abgewartet werden müßten. Vor al⸗ lem müſſe man erwarten, daß ſowohl die britiſchen Be⸗ hörden als auch die Einzelperſonen die Lage, wie ſie nun einmal in dieſem Teil Chinas herrſche, anerkennten. China erkennt Englands Doppelzüngigkeit. Paris, 26. Juni. Der chineſiſche Botſchafter in Paris hat vor Preſſevertretern erklärt, das Tokioter Abkommen er⸗ ſcheine mit der bisherigen britiſchen Fernoſtpolitik nur ſchwerlich vereinbar. Das Verhalten Englands ſei in China mit Ueberraſchung und Enttäuſchung aufgenommen wor⸗ den. 2 Chineſiſcher Offenſiv⸗Berſuch abgewieſen Schanghai, 26. Juli. Mehrere chineſiſche Diviſionen hatten ſich in der. Woche in Südhonan weſtlich der Peking—Hankau⸗Bahn zuſammengezogen, um in Rich⸗ tung auf Hankau offenſiv vorzugehen. Die chineſiſchen Trup⸗ penanſammlungen veranlaßten die Japaner, die zweimo⸗ natige Ruhe an dieſem Frontabſchnitt zu brechen und Ge⸗ genoperationen einzuleiten. Sechs japaniſche Kolonnen tra⸗ ken den Vormarſch in nordweſtlicher Richtung an und dran⸗ gen unter ſchwierigen Gelände⸗ und Wetterverhältniſſen vor. Sie ſtehen jetzt 40 km weſtlich der Bahn. Die chineſi⸗ ſchen Truppen zogen ſich kampflos zurück. 1 Nr. 173 Chinapolitik mit doppeltem Boden London, 27. Juli. Miniſterpräſident Cha i ö oon, 2% 5 mberlain am e im Unterhaus auf zwei Anftaen Wiebe e zu den engliſch⸗japaniſchen Verhandlungen 951 r erklärte, daß die Beſprechungen am 24. Juli in Tokio begonnen hätten, und daß die bisherigen Unter⸗ redungen aich lediglich mit dem Verhandlungsverfahren Abende e von f en befaßt hätten. Auf 0 heiteren Zw ieß i ich ae 155 zwiſchenfragen ließ Chamberlain Im Rahmen der Kleinen Anfragen beſtri 5˙ ſekretär Butler, daß England die Rechte 3 3 in China anerkannt habe, und daß alle weitere Verhandlungen zwiſchen England und Japan auf der Grundlage der Anerkennung geführt würden, daß ein gro⸗ den Teil Chinas von Japan erobert ſei und jetzt unter eſſen Herrſchaft ſtehe. Der Labour⸗Abgeordnete Mac Lean gab ſich jedoch mit dieſer Antwort nicht zufrieden. Er fragte, wie es möglich ſei, daß Verhandlungen zwiſchen der eng⸗ liſchen und der japaniſchen Regierung über ein Gebiet ge⸗ führt würden, das keinem von beiden gehöre. Die Antwort Butlers lautete, daß der Premierminiſter bereits darauf verwieſen habe, daß man es mit einer„tatſächlichen Lage zu tun habe, die man in Rechnung ſtellen müſſe“. Mac Lean ſtellte nun die Frage, ob es nicht zutreffe, daß die Regierungen kein Recht hätten, eine Tatſache in Rechnung zu ſtellen, die nicht ſie angehe, ſondern allein China. Butler erwiderte, daß man zuweilen Tatſachen berückſichtigen Lecn Jcnt lt den obe ſo unerfreulich ſeien.(j) Mace mit den Worten:„ f f dag füge Ich danke Ihnen, daß Sie uf weitere Fragen beſtätigte Staatsſekretär Butl 1 1 0 5 daß das zac ann Ab⸗ nmen keinen Wechſel der allgemeine iti iti China gegenüber bedeute.() 5„ Die Enttäuſchung in Tſchungking i Erklärung der Regierung Tſchiangkaiſcheks. Fſchun ging, r-— 3 Tokio, die deutlicher iſt als die Rede Tſchiangkgiſcheks. Die Erklärung, in der das für das britiſch⸗ſapaniſche Abkom⸗ men gebrauchte Wort„formell“ ſarkaſtiſch in Anführungs⸗ zeichen geſetzt wird, beſagt, daß die Regierung Tſchiangkat⸗ ſcheks nicht ihre Enttäuſchung verbergen könne über die britiſche Haltung bei der gegenwärtigen Tokioter Konfe⸗ renz. Es müſſe außerordenklich bedauerk werden, daß die bri⸗ tiſche Regierung die„angeblichen beſonderen Anſprüche“ der japaniſchen Militärmächt in China anerkenne und da⸗ mit Operationen, die Großbritannien zuſammen mit ande⸗ ren Mitgliedſtaaten der Genfer Liga bisher immer mit „Invaſion und Aggreſſion“ bezeichnel habe. Es ſei auch er⸗ ſtaunlich, daß es die britiſche Regierung unternommen habe, den britiſchen wan und Staatsangehörigen in Ching klarzumachen, daß ſie ſich zu enthalten häkten von Handlungen oder Maßnahmen, die ſchädlich ſeien für die Erreichung der ſapaniſchen Ziele. Dann wird die Antwort Chamberlains mit einiger Ge⸗ nugtuung zur Kenntnis genommen, und die Erklärung ſchließt mit der Hoffnung,„daß die britiſche Regierung eine Haltung einnehmen werde, die in Uebereinſtimmung ſtehe mit ihren geſetzlichen und moraliſchen Verpflichtungen ge⸗ genüber China. Stellungnahme Hulls gegen Japan Amerika droht mit wirkſchaftlichem Druck. Waſhington, 26. Juli. Offenbar um das Unbehagen. das Englands Kapitulation vor Japan in den Vereinigten Staaten ausgelöſt hat, etwas zu dämpfen, nahm Außen⸗ miniſter Hull ſcharf gegen Japan Stellung. Er ſtellte dabei falt daß Waſhington Japan für die Verletzungen von merikanern oder die Beſchädigung ihres Eigentums als Folge der Sperre des Kantonfluſſes für verantwortlich halte. Die amerikaniſche Regierung erkenne keine Son⸗ derrechte Japans an und werde in China denglei⸗ chen Kurs verfolgen, den es ſeit Beginn der Feinſelig⸗ keiten einhalte. Die amerikaniſche Regierung beſtehe auf ihren im Neun⸗Mächte⸗Vertrag und zahlreichen Sonder⸗ verträgen mit China garantierten Rechten. Die„Newyork Times“ will wiſſen, daß das Staats⸗ departement wahrſcheinlich demnächſt neue Schritte unternehmen werde, um Japan klarzumachen, daß die amerikaniſche Oſtaſienpolitik unverändert bleibe. Man wolle jedoch die Entſcheidung des Außenausſchuſſes des Senats über die Vandenberg⸗Entſchließung abwarten, in der die Kündigung des amerikaniſch⸗japaniſchen Handelsvertrages von 1911 gefordert wird. Senator Pittman, deſſen eigener Vorſchlag, die Waffenausfuhrſperre gegen Japan zu ver⸗ hängen, auf Anraten Hulls fallen gelaſſen worden iſt, ſagte die Annahme dieſer 1 voraus. Er machte dabei Hege daß die Kündigung des Vertrages, der die Meiſt⸗ egünſtigungsklauſel enthalte, Amerika in die Lage ver⸗ ſetze, ſeine Beziehungen zu Japan auf eine neue Grundlage u ſtellen bezw. durch die Verhängung der Waffenausfuhr⸗ enge oder doch durch die Drohung mit der Verhänguag, die Japaner unter Druck zu ſetzen. Amerikaniſchen Erhebungen zufolge bezieht Japan 57 v. H. ſeiner Einfuhr 7 Kriegsmaterialien aus den Vereinigten Stla⸗ en. 8 Bauer, man greift Dich an! Wehre Dich gegen den Kartoffelkäfer. Fernſehrundfunk freigegeben Er wird Gemeingut des deukſchen Volkes. Berlin, 26. Juli. Bisher hal die Deutſche Reichspoſt den Jernſehrundfunk verſuchsweiſe betrieben und nur im beſchränkten Amfange der Oeffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Vorarbeiten ſind jetzt ſoweit abgeſchloſſen, daß die telt fert Reichspoſt den Jernſehrundfunk für die Oeffenklichkeit freigeben kann. Je⸗ der Rundfunkhörer kann dann, vorerſt ohne Erhöhung der Gebühren, die Sendungen des JFernſehſenders Berlin⸗Witz⸗ leben im eigenen Heim empfangen. Allerdings wird dieſe Maßnahme anfangs nur den Ber⸗ linern zugute kommen, denn die Ultrakurzwellen, die das Fernſehen und den Wee des Ton übertragen, haben im Vergleich zu den Wellen des allgemeinen Rundfunks nur einen kleinen Ausbreitungsbereich, nämlich 50 bis 100 km. Wenn die Fernſehſendungen allgemeine Bedeutung für das ganze Reichsgebiet gewinnen ſollen, werden die Fern⸗ ſehſender weſentlich dichter geſetzt werden müſſen, als die Rundfunkſender. Deshalb ſtehen bereits zwei Fernſehſender, einer auf dem Brocken, und einer auf dem Feldberg im Taunus, vor der Vollendung, und weitere Fernſeh⸗ ſender werden in den übrigen größeren Städten des Reiches errichtet werden. Daneben hat die Deutſche Reichspoſt be⸗ reits den Ausbau eines umfaſſenden Fernſehkabel⸗ netzes begonnen, auf dem die Ereigniſſe von der Berli⸗ ner Fernſehbühne oder von anderen Aufnahmeorten zu den Sendern geleitet werden. Die Löſung der großen Aufgabe, den Fernſehrundfunk im Reich allgemein einzuführen, iſt nur möglich, wenn ſie in umfaſſender Weiſe angepackt wird. Damit das Fernſehen Gemeingut des deutſchen Volkes werde, hat die Deutſche Reichspoſt in großzügiger Weiſe alles daran geſetzt, um von der Fernſehbühne bis zum Fernſehempfänger tech⸗ niſch und organiſatoriſch die notwendigen Vorausſetzungen zu ſchaffen und zu verbeſſern. Es wäre verfehlt zu glauben, der Fernſehrundfunk werde in abſehbarer Zeit den allgemeinen Rundfunk zurückdrängen. Das zeigt ſich ſchon in der ganz verſchiede⸗ nen Programmgeſtaltung, die für den Here rum funk ebenfalls der Reichsrundfunkgeſellſchaft übertragen iſt. Beim Fernſehrundfunk liegt die r noch mehr als beim allgemeinen Rundfunk in ſeiner aktuellen Geſtal⸗ tung. Weil er die Vorgänge durch das Ohr und durch das Auge gleichzeitig vermittelt, bringt er dem Beſchauer die Geſchehniſſe der Gegenwart ſinnlich wahrnehmbarer heran und läßt ſie ihn eindrucksvoller miterleben. Dr. Dorpmüller dankt. Berlin, 27. Juli. Dem Reichsverkehrsminiſter Dr. Dorp⸗ müller ſind zu ſeinem 70. Geburtstage am 24. Juli zahl⸗ reiche Glückwünſche zugegangen und überaus viele Auf⸗ merkſamkeiten erwieſen worden. Der Reichsverkehrsmini⸗ ſter läßt allen denen, die in ſo freundlicher Weiſe ſeines Ge⸗ burtstages gedacht haben, herzlichſt danken, Leider iſt es ihm nicht möglich, allen Gratulanten dieſen Dank perſönlich auszuſprechen. Politiſches Allerlei Verwaltungsreform in der Slowakei. In ſeiner letzten Sitzung vor den Sommerferien be⸗ ſchloß das flowakiſche Parlament drei bedeutſame Geſetze, durch welche die ſchon vor längerer Zeit angekündigte Re⸗ 9285 der inneren Verwaltung nunmehr wenige Tage nach er Verfaſſunggebung durchgeführt und weiter die Errich⸗ tung eines Oberſten Rechnungskontrollamtes und einer Techniſchen Hochſchule vorgeſehen wird. Eine entſcheidende e bringt die l e durch die ver⸗ waltungsmäßige Teilung der Slowakei in ſechs Komitate oder Gaue. Die flowakiſche Regierung hat ferner eine Ver⸗ ordnung erlaſſen, durch welche die Zahl der Juden, die die ärztliche Praxis ausüben dürfen, feſtgeſetzt wurde. Der nun erlaſſenen Regelung zufolge dürfen nur 4 v. H. der Geſamt⸗ ahl der am 30. Juni 1939 in der Slowakei tätigen Aerzte Juden ſein. Das bedeutet die Behn der Zahl der jüdiſchen Aerzte auf 52. Welche Bedeutung dieſe Maßnahme hat, geht daraus hervor, daß die Verjudung des Aerzte⸗ ſtandes auf dem Gebiet des ſlowakiſchen Staates ein gerade ⸗ zu erſchreckendes Ausmaß angenommen hatte. Nach amtli⸗ chen Unterlagen waren am 30. Juni 1939 1 1350 in der Slowakei tätigen Aerzten nicht weniger als Juden. geine Antwork iſt auch eine Ankwork! 5 London, 27. Juli Im Unterhaus kamen am Mittwoch die King⸗Hall⸗ Briefe zur Erörterung. Auf die Frage des Liberalen Mander, ob die Regierung etwas ge⸗ gen die Briefe einzuwenden habe, erhielt dieſer keine Ant⸗ wort. Eine Schande für England! 55 Millionen im Kolonialreich hungern! London, 26. Juli. Nach dreijähriger Arbeit hat der von der britiſchen Regierung eingeſetzte Wirtſchaftsberatungs⸗ ausſchuß einen Bericht über die Ernährungsverhältniſſe in den britiſchen Kolonien veröffentlicht, der von den meiſten Londoner Blättern mit bemerkenswerter Kaltſchnäuzigkeit wiedergegeben wird. 5 Der Unkerſuchungsausſchuß, der die Verhältniſſe von 55 Millionen Menſchen in 48 verſchiedenen Kolo nialgebieken des britiſchen Weltreiches ſeit April 1936 geprüft hat, iſt 85 dem Ergebnis gekommen, daß, wie z. B.„Daily Expre auf erſter Seite in a a meldet, die meiſten der 55 Mil⸗ lionen Einwohner des britiſchen Kolonfalreiches halb hun⸗ gerten, nicht genügend 10 ſeien, um ſich ausreichend er⸗ nähren zu können, niemals Milch, Bulter und Eier geſehen häkten, die Kleinkinder mil Reiswaſſer und Tee großgezogen würden und daß Krankheiten und Armut t verbreitet ſeien. Wir können, ſo fügt das Blalt in Jelldruck hinzu, nur einen Kommenkar: Schande! In jedem Teil des Kolonialreiches, ſo heißt es in dem Bericht des Unterſuchungsausſchuſſes weiter, ſei das Ein⸗ kommen eines ſehr großen Teils dre Bevölkerung unter dem notwendigen Ernährungsminim um ge⸗ halten. Die in den eigenen Gebieten erzeugten Lebensmittel ſeien ſehr oft unzureichend für die Ernährung. Die Un⸗ lerernährung in den Städten ſei natürlich noch Engliſche Orden zurückgegeben Arabiſcher Arzt ſchämt ſich ihrer. Damaskus, 26. Juli. Im Zuſammenhang mit der gro⸗ ßen Skandalaffäre im Krankenhaus des arabiſchen Arztez Dr. Fouad Dejani, wo ein den Engländern unbequemer arabiſcher Zeuge von ſechs britiſchen„Ziviliſten“ kaltblütig ermordet wurde, veröffentlicht das arabiſche Büro die Ab⸗ ſchrift eines Briefes von Dr. Fouad Defani an den britiſchen Oberkommiſſar in Jeruſalem, worin Dr. Dejani den Ober⸗ kommiſſar bittet, ihn aus der Liſte derjenigen zu ſtreichen, die engliſche Orden und Auszeichnungen tragen. Er ſchäme ſich, noch britiſche Auszeichnungen zu tragen, nachdem ſich in ſeinem Hoſpital in Jaffa abſcheuliche eng. liſche Gewaltakte abſpielten. Dr. Dejani, der im Weltkriege unter Oberſt Lawrenee auf Seiten der Engländer als Militärarzt tätig war, er⸗ hielt im Jahre 1921 für„beſondere Verdienſte“ einen Orden und wurde 1936 durch König Georg V. durch die Verleihung einer weiteren Medaille ausgezeichnet. Die Araber in britiſchen Konzenkrationslagern. Die arabiſche Zeitung„El Djihad“ beſchäftigt ſich mi der Lage der Häftlinge in den zahlreichen Konzentrationz lagern und fordert die Freilaſſung der Gefangenen, von de⸗ nen ſich viele ſchon ſeit Monaten, ja ſeit Jahren, in den Lg ern befinden. Das Blatt ſchreibt u. a.:„Der Kaufmann i fern von ſeinem n fein er Arbeiter von ſeiner Arbe und der Bauer von ſeinem Boden. Dieſer Zuſtand bedrüch nicht nur ſchwer die Gefangenen, ſondern auch deren Ange hörige. Beſonders vom moraliſchen Standpunkt aus iſt daz Leben in dieſen aal ee ſchwer zu ertragen und wir haben viele Briefe von Gefangenen erhalten, auz denen Schmerz und Qual ſprechen“. 8 Bombenexploſion auf Londoner Bahnhof London, 27. Juli. Auf dem Londoner Bahnhof Kings Croß wurde wieder ein Bombenaktentat verübt. In den Gepäckaufbewahrungsraum, in dem die Exploſion erfolgte wurde erheblicher Schaden angerichtet. Insgeſamt 16 Per ſonen ſind verletzt worden. Der Juſtand des einen Verſeß, ten ſoll beſorgniserregend ſein. 5 Ein Toker.— Verheerende Wirkung. Der ſchwere Bombenanſchlag auf dem Londoner Bahn hof Kings Croß hat bisher ein Todesopfer gefordert. En Schwerverletzter, dem beide Beine abgeriſſen worden wa⸗ ren, iſt am Nachmittag im Krankenhaus geſtorben. Den Zuſtand zweier ſchwerverletzter Schalterbeamter iſt ernſt Die Mehrzahl der anderen Verletzten konnte nach Anlegung von Verbänden wieder aus dem Krankenhaus entlaſſeg werden. Noch während der ärztlichen Behandlung wurdey aber die Verwundeten von Beamten von Scotland Yar verhört. Ein Zeuge ſagte aus, daß ſich die Exploſion wenige Minuten vor der Ankunft eines Zuges ereignet habe, und daß einzelne Trümmer zehn Meter hoch geſchleudert wor den ſeien. Der Tatort bietet ein Bild größter Ver⸗ wüſtung. Der ganze Boden des Gepäckraumes iſt mi Trümmern überſät. Zwei Autodroſchken, die vor dem Bahn, hofseingang ſtanden, wurden gleichfalls ſchwer beſchädich Kurzmeldungen re gerrrtrrrrc geg Ifrf. HNrffer Aſſhöhe her Wolfsberg gedachte der Gau Kärnten in einer mitternächtlichen Weihe⸗ ſtunde der Toten des Juli⸗Aufſtandes 1934 an der Stelle, wo am 24. Juli 1934 die letzten Schüſſe zwiſchen den Na⸗ tionalſozialiſten und ihren Gegnern gewechſelt wurden. 200 Männer fielen in der Oſtmark, 70 davon in Kärnten. 13 ſtarben durch Henkershand. Tauſende und Abertauſende wanderten in die Kerker oder mußten die Heimat ver⸗ laſſen. Nach dem ſtellvertretenden Gauleiter trat der Füh⸗ rer des Aufſtandes im Jahre 1934, SA⸗Standartenführer elz, vor ſeine e In ſeinen Worten wurde lebendig, was einſt Tat und Handlung war. Die Gefallenenehrung in Graz. Graz, 26. Juli. Auf den Grazer Plätzen und Straßen, die nach Gefallenen der Bewegung benannt ſind, waren vor den dort angebrachten, mit Kränzen geſchmückten Ge⸗ denktafeln Ehrenpoſten der S2 e Zahlreiche ränze wurden auf den Gräbern der elt. ergelegt. reiheitskämpfer nie So ziehen ſie zu viert nach Herrn Poeſchels Zimmer⸗ und ſtarren in den leeren Schrank. Die Flurtür wird einer Durchſuchung unterzogen; aber es erweiſt ſich, daß ſte keineswegs auf raffinierte Weiſe von außen erbrochen iſt. Sie iſt einfach von innen geöffnet worden, und der, der das getan hat, hat aus Herrn Poeſchels unverſchloſſenem Zimmer alles mitgenommen, was ihm brauchbar erſchien. Mara klinkt vorſichtig Lias Tür auf und überzeugt ſich, daß die Kranke ſchläft und daß die Uhr und die Ringe wie gewöhnlich auf dem Nachttiſch liegen... Kaum iſt ſie wieder auf der Diele, als ſie einen neuen Schreckensruf hört: Aus dem Büfettkaſten fehlt das Silber, das echte, richtige, gediegene Silber, das Frau Boßhardt für Lott⸗ chens Ausſteuee zuſammengehamſtert hat! Mara ſteht fröſtelnd neben der jammernden Frau und kommt ſich vor, als ſei ſie die ertappte Diebin.„Wir wol⸗ len mal in ſeinem Zimmer nachſehen!“ ſagt ſie unbedacht. „Vielleicht hat er da etwas für Sie hinterlaſſen?“ Beinah hätte ſie geſagt: Er wollte doch die Miete für den nächſten Monat hinlegen! So ungeübt iſt ſie noch in der ſchweren Kunſt des Verſtellens und Schweigens. „Hinterlaſſen?“ weinert Frau Boßhardt.„Jawohl: Seine Schulden hat er hinterlaſſen! Nicht einen Pfenni Miete hat er bezahlt, ſolange er hier wohnt... Und i dumme Gans habe mich immer vertröſten laſſen auf die Zeit, wo er ſeinen großen Erbſchaftsprozeß gewinnen ſollte! Aber der Kerl konnte ja das Blaue vom Himmel runterſchwatzen— und ſah einem dabei noch ganz frech in die Augen und machte ein Geſicht wie das reinſte Un⸗ ſchuldslamm!“ „Ja, das konnte er! denkt Mara und wickelt ſich feſter in ihren Mantel, weil ein Zittern ſie überfällt. „Nun, dann wollen wir mal alle ſchlafen gehen, damit wir uns nicht noch einen Schnupfen holen!“ lächelt Herr Poeſchel friedlich.„So was kann ja überall mal vor⸗ kommen. Darüber darf man ſich nicht ſo aufregen!“ Herr Poeſchel ift am ſchwerſten geſchädigt und regt ſich IThlimmaer lin, den Lanachiat en, cr Aff t ffitt zur Ernährung der Familie bis Mittwoch reichten. 3 tags und Freitags müßten die Kinder hungrig in die Schule gehen. Aehnliche Beſchreibungen gibt der Bericht über andere Kolonien. Selbſt die„Times“ gibt in einem Leitartikel zu, daß Schritte ergriffen werden ſollten, um Ab⸗ hilfe zu ſchaffen.„Daily Mail“ ſchreibt, niemand könne ſich ſtolz fühlen über das engliſche Kolonialreich, ſo lange der⸗ artige Zuſtände herrſchten. Der ganze Bericht ſei ein düſte⸗ res Bild von Unterernährung, Armut, Unwiſſenheit und Krankheit, und es müſſe das Gewiſſe 19 wachrufen. 8 iſſen der britiſchen Volkes „Daily Expreß“ ſchreibt, die Engländer ſollten ihre Augen niederſchlagen und ſich ſchämen über den Pune 10 die Krankheit in britiſchen Gebieten. Das ſei alſo das eng⸗ liſche Empire. Die Regierung habe zwar Polen und Grie⸗ chenland Garantien gegeben, nun müſſe man aber auch alles daran ſeten, damſt z. B. Barbados gegen den Hun ger und Gambia gegen die Armut garankiert werden. am wenigſten auf. Und Mara, die keinerlei Einbuße er⸗ litten hat, regt ſich am meiſten auf und darf es ſich nicht einmal anmerken laſſen. Wenn ſie wenigſtens ſofort die ganze Wahrheit er⸗ zählt hätte! Aber ſie hat geſchwiegen, weil ſie ſich ihrer Dummheit und Leichtgläubigkeit geſchämt hat und weil ſie Angſt hatte, daß Frau Boßhardts Vorwürfe ſich— nicht ohne Berechtigung— über ſie ergöſſen. Frau Boßhardt und Herr Poeſchel ſind ſchon kom⸗ miſſariſch vernommen worden; jeden Augenblick kann mit ihr das gleiche geſchehen. Ein Protokoll, das ſie mit ihrem Namen unterſchreibt, iſt ſo gut wie ein Eid. Sie hat die Zigarettenſtummel verbrannt, um die Spuren des Täters zu verwiſchen; ſie hat ſich mitſchuldig gemacht, ſie wird ſich in Widerſprüche verwickeln, ſie wird ins Gefäng⸗ nis kommen, und in der Unterſuchungshaft wird ſie ſich erdroſſeln; denn ſie überlebt die Schande nicht. ... Frau Boßhardt ſingt 9 eine Weile ihr tägliches Klagelied um Lottchens Silber. Jeden Tag fällt ihr etwas Neues ein:„Ach, und ein Eierlöffel war auch noch dabei, innen vergoldet... Weißt du nicht, Lottchen, den dir Frau Brettſchneider zur Erinnerung geſchenkt hat—“ Aber dann tritt ein Ereignis ein, das in ſeiner Furchtbarkeit ſie alles Silber vergeſſen läßt, einſchließlich des vergoldeten Eierlöffels. Als Mara die Flurtür aufſchließt, hört ſie in Lias Zimmer ein hemmungsloſes Schreien und Jammern. Sie 155 nur den einen Gedanken, daß mit Lia etwas geſchehen ein müſſe, und reißt, ohne anzuklopfen, die Tür auf. Aber die Kranke winkt ihr mit einem matten Lächeln entgegen. Lotte ſteht mit ihrem verſtockteſten Geſicht am Tenſter und zeichnet mit dem Finger Figuren auf die Scheiben, und Frau Boßhardt— ſchluchzend, hände⸗ ringend, ganz zuſammengekauert— fährt fort, zu jam⸗ mern, ohne von Maras Eintreten Kenntnis zu nehmen. 5. Aber, Lottchen, wie kannſt du nur ſo undankbar ſein? Die Hände habe ich dir untergelegt, das Blut aus den Nägeln habe ich mir geſczhuftet— nur, damit du ein Leben führen kannſt wie ein Prinzeſſin! Alles haſt du ge⸗ kriegt, was du dir nur gewünſcht haſt! Kein Kind reicher Leute hat es ſo gut gehabt wie du...“ „Na ja... Aber es iſt doch ſchließlich mein leibhaftiger Vater! Und du biſt bloß meine Tante!“. Berlin. Die Reiteroffiziere der Faſchiſtiſchen Miliz ha⸗ ben Berlin verlaſſen. Wettkämpfe 8 5 Reitere 15 SA und der Miliz ſollen in Zukunft häufiger ſtattfinden. Rom Thronfolger Michael von Rumänien hat von 5 05 11 ii er Bukareſt angetreten. In der gen Zeit weilte er zuſammen mit ſeine in⸗ e in Brioni. e arts Nach Meldungen verſchiedener Blätter finden am Donnerstag im Pariſer Kriegsminiſterium ein 15 nettsrat und am Freitag unter Vorſitz des Staatspräſiden⸗ — beide S ſtatt. Der„Exzelſtor“ glaubt zu wiſſen, ide Sitzungen einer ganzen Reihe t. nungen 3 ſein werde 1 eiruk. Wie aus Damaskus verlautet, wurder während der letzten Nacht zahlreiche ſyri che National dutch ee, e Neha e alro. Die„Egyptian Gazette“ glaubt die hier erwar⸗ teten Truppen aus Britiſch⸗Indien ail 10 000 Heiter; können. Die Truppen würden die befeſtigten Stellungen an der ägyptiſchen Weſtgrenze beziehen. „Bloß deine Tante!“ ſchluchzt Frau Boßhardt.„Kind, Kind, wie kannſt du ſo was ſagen? Als deine arme Mut⸗ ter ſtarb, warſt du keine Woche alt, ſo ein hilfloſes, jäm⸗ merliches Würmchen. Draufgegangen wärſt du, wenn dein leibhaftiger Vater ſich hätte um dich kümmern ſollen! Ich habe dich aufgezogen mit der Flaſche, keine Nacht habe ich geſchlafen, Keuchhuſten haſt du gehabt dreiviertel Jahr lang, und wie der Arzt geſagt hat, du mußt an die See, bin ich mit dir an die See gefahren. Weiß Gott, wie iich mir die Groſchen dafür zuſammengekratzt habe! Und die Maſern haſt du gehabt— drei Wochen habe ich jede Nacht an deinem Bettchen geſeſſen, weil du geweint haſt, ſowie ich mich hinlegen wollte. Nicht eine Stunde konnteſt du ohne mich ſein, immer haſt du mir am Rockzipfel ge⸗ hangen. Und unterdeſſen hat ſich dein Herr Vater in der Welt herumgetrieben und ſich einen Dreck um eiii kümmert..“ „Wohl hat er ſich gekümmert!“ trumpft Lotte auf „Er hat doch immer mal was geſchickt!“ „Ach Gott— ja, lumpige zehn Mark mal zu Weih- nachten! Damit macht er ſich jetzt noch wichtig, und wenn ich ihm vorrechne, was ich all die Jahre ausgegeben habe, dann ſagt er, ich hätte ja nicht mehr verlangt, dann hätte ich's beizeiten einklagen müſſen, dann hätte er ſein Kind woanders in Pflege gegeben, wo es billiger geweſen wäre. Aber das gibt es doch nicht, das kann es doch gar nicht geben, daß man mir mein Kind wegnimmt, wo ſechzehn Jahre bloß für das Kind gelebt und geſchuſtel habe— bloß, damit ſie ein Leben wie eine Prinzeſſin... „Na, ich möchte mal wiſſen, ob eine Prinzeſſin Jah Tag Geſchirr abtrocknen muß!“ Lotte verzieht höhniſch den Mund. ö „Jetzt mache aber, daß du rauskommſt!“ Lia richtet ſich mit Anſtrengung im Bett auf, und ihre Augen funkeln vor Zorn.„Raus! Raus! Raus! Ich will deine wider⸗ liche Fratze nicht mehr ſehen!“ Lotte ſchiebt ſich, laut aufheulend, nach der Tür.„Und in der Mä 1 hat man ſchlafen müſſen! Und mein Silber hat ſie mir ſtehlen laſſen! Und um 1 Kino⸗ karte hat man drei Tage kämpfen müſſen! Und wenn man es nun mal beſſer haben könnte, dann gönnt ſie einem nicht— aus lauter Egoismus!“ Die Tür fällt un⸗ ſanft hinter ihr zu. 8 . mmm N e „ P rr i Badiſche Chronik U heidelberg.(Blutiges Ende eines Fami⸗ lienſtreites.) Die ſchwere Bluttat, die ſich in der Nacht zum 30. April in Walldorf zugetragen hat, fand jetzt ihr erichtliches Nachſpiel vor dem Heidelberger Schwurgericht. Pamals wurde der 68jährige Heinrich Sandritter durch einen Schuß getötet, den der Sohn Guſtav im Verlaufe eines heftigen Wortwechſels abgegeben hatte. Der Angeklagte be⸗ ſtritt, daß er den Vater habe töten wollen, der infolge ſeines gewalttätigen Auftretens in der Familie oft Anlaß zu Strei⸗ tigkeiten war. Das Urteil lautete wegen Körperverletzung mit nachgefolgtem Tod auf zwei Jahre neun Monate Ge⸗ fängnis. Zwei Monate Unterſuchungshaft wurden ange⸗ rechnet. () Weiher bei Bruchſal.(Brand durch Blitz⸗ schlag.) Ueber unſere Gegend ging ein ſchweres Gewitter nieder Dabei ſchlug der Blitz in das Oekonomiegebäude des Landwirts Johann Händel 1 und zündete. Dank des raſchen Eingreifens der Feuerwehr blieb das Wohnhaus vom Brand verſchont, während das Oekonomiegebäude ſelbſt ſamt Vor⸗ räten dem Feuer zum Opfer fiel! () Karlsruhe, 26. Juli. () Schwerer Verkehrsunfall. Auf der Reichsautobahn zwiſchen Bruchſal und Karlsruhe erfolgte dadurch ein Ver⸗ kehrsunfall, daß ein in Richtung Karlsruhe fahrender Kraft⸗ radfahrer mit Soziusfahrerin von einem unbekannten hell⸗ grünen Perſonenkraftwagen überholt und dabei geſtreift wurde, wobei er ſtürzte. Der Kraftradfahrer und die So⸗ ziusfahrerin mußten in ſchwerverletztem Zuſtande in das Städtiſche Krankenhaus Karlsruhe eingeliefert werden. Villingen.(Autodiebe verhaftet.) An einer Villinger Tankſtelle boten zwei junge Leute dem Tankſtel⸗ lenwärter einen Perſonenwagen zum Kauf an. Sie verlang⸗ ten einen ziemlich hohen Preis dafür. Der Tankſtellen⸗ wärter, der Verdacht ſchöpfte, verſtändigte die Polizei, die ſofort erſchien und die beiden jungen Leute in Gewahrſam nahm. Es dauerte auch nicht lange, bis die rätſelhafte An⸗ gelegenheit gergelt war. Der Wagen war in Schwennin⸗ gen geſtohlen worden, der rechtsmäßige Beſitzer konnte ſein Eigentum wieder in Empfang nehmen. Triberg.(Schwerer Verkehrsunfall.) In der Steinbißkurve bei Gremmelsbach ſtieß ein Motorradfahrer, der die Kurve zu raſch nahm, in voller Fahrt auf einen entgegenkommenden Höhenwagen. Dabei ging das Motor⸗ rad in Trümmer. Der Fahrer ſowie ſeine im Beiwagen be⸗ findliche Begleiterin wurden ſo ſchwer verletzt, daß ſie in ſehr bedenklichem Zuſtande in das Triberger Krankenhaus eingeliefert werden mußten. Die Verunglückten ſtammen aus Mannheim⸗Feudenheim. () Radolfzell.((Ein Vater, der ſeine Kinder vergaß.) Ein auswärtiger Mann, der mit dem Frühzug nach Friedrichshafen fahren wollte, kam erſt auf den Bahn⸗ ſteig, als ſich der Zug bereits in Bewegung geſetzt hatte. Es gelang dem Mann zwar, ſich auf das Trittbrett zu ſchwingen und heil den Zug zu beſteigen, in der Aufregung vergaß er aber— ſeine beiden Kinder, die nun weinend auf dem Bahnſteig ſtanden. Die Reichsbahnbeamten nahmen ſich der Kleinen an, und da ſie das Reiſeziel wußten, konn⸗ ten ſie ihrem vergeßlichen Vater mit dem nächſten Zug nachfahren, der ſie in Friedrichshafen ſehnſüchtig erwartete. 155 Freiburg.(Ausſchank von gefälſchtem Wein.) In einer außerordentlichen Sitzung des Schöffengerichts hatten ſich ſechs Gaſtwirte aus e Umgebung zu verantworten, weil ſie gefälſchten ein, den ſie im Schwarzhandel bezogen hatten, in ihren Wirtſchaften aus⸗ ſchänkten. Die Angeklagten wußten, daß es ſich um ge⸗ Web nieh Wein handelte, denn auf die Abnahme waren edingungen geknüpft, die nicht auf einen reellen Handel ſchließen ließen. Von dem gefälſchten Wein gelangten etwa 1000 hl in den Handel. Der Großlieferant wird ſich in die ſer Angelegenheit in einer beſonderen Verhandlung vor der Großen Strafkammer in Freiburg zu verantworten ha⸗ ben. Die bis jetzt ermittelten Wirte wurden außer den Ko⸗ ſten zu Geldſtrafen von 50 bis 900 Mark verurteilt. Die noch vorhandenen beſchlagnahmten Beſtände an gefälſchtem Wein wurden für eingezogen erklärt. Freiburg.(Auch Sachwerte nicht ins Aus ⸗ land!) Der 36 Jahre alte Georg Brenner aus München hatte ſein in Deutſchland befindliches Barvermögen in Sachwerte umgeſetzt und verſucht, die Gegenſtände über die Grenze zu bringen, um ſie dort wieder zu Geld zu ma⸗ cher. Brenner wurde aber an der Grenze geſchnappt und nun vom Freiburger Schöffengericht wegen Deviſenver⸗ gehens zu ſechs Monaten Gefängnis abzüglich ſechs Wochen Unterſuchungshaft und 3000 Mark Geldſtrafe verurteilt. Der Kraftwagen und ſieben Fotoapparate wurden für ein⸗ gezogen erklärt. Unwekker in Südbaden, Elſaß und der Schweiꝝ̃z. Der Temperaturſturz in der 15 an mit weit⸗ 8 Gewitterſtürmen verbunden. 8 aſel hatte die euerwehr vorſorglicherweiſe mehrere Gruppen bereitge⸗ 15 die beim Eintreffen der Alarmrufe nach verſchiedenen Richtungen ausrückten. An zwei Stellen wurden vom Sturm ausgeriſſene Bäume auf die elektriſche Oberleitung der Straßenbahn geworfen, wodurch nicht nur der Betrieb einer einzelnen Linie ſtoppte, ſondern nach und nach der Aude Verkehr ſtarke Unregelmäßigkeiten erfuhr. Viele Blumenanlagen wurden eingedrückt und Fenſter zerbro⸗ chen Der gewitterartige Sturzregen überquerte in knapp zwei Stunden die ganze Schweiz von Weſten nach Oſten und richtete an vielen Orten an den Kulturen beträchtlichen Schaden an. Einzig der Alpenſüdfuß zeigt heiteres Wetter. Schlimm hauſten die Gewitter im Elſa ß. Auch über das Kandertal ergoſſen ſich ſchwere Gewitter, verbunden mit Hagelſchlag und verurſachten von neuem an den Fel⸗ dern. die ſowieſo durch die vielen Niederſchläge der letzten 28 arg mitgenommen ſind, neuen Schaden. Ueber die i ee Gegend kamen die Unwetter ſo raſch, daß die draußen auf dem Feld und in der Rebbergen arbei⸗ tenden Landleute keine Zeit mehr hatten, ſich noch trocken in Sicherheit zu bringen. An der Reichsſtraße von Schlien⸗ gen nach Müllheim und auch weiter ſüdwärts wurden durch den Fturm viele Bäume umgelegt. Aus den Nachbarganen Grünſtadt.(Selbſtmord unter der Autobahn⸗ brücke.) Die Bewohner der Grünſtadter Gegend wurden durch ein rätſelhaftes Vorkommnis in Spannung gehalten. Man hatte unter der Kirchheimer Autobahn⸗Unterführung einen ſchwerverlezten Mann aufgefunden, der einen Kopf⸗ ſchuß hatte. In der Nähe lag ein Revolver, Ausweispapiere trug der Mann nicht bei ſich. Es war die Frage, ob Selbſt⸗ mord oder Mord vorlag, denn der Schwerverletzte war nach ſeiner Ueberführung ins Ludwigshafener Krankenhaus ge⸗ ſtorben. Das Rätſel iſt nun gelöſt. Den Nachforſchungen der Kirchheimer Gendarmerie und der Mordkommiſſion Lud⸗ wigshafen gelang es, den Token zu identifizieren. Es han⸗ delt ſich um den 32jährigen Franz Storminger aus Dacken⸗ heim bei Freinsheim, der aus unbekannten Motiven Selbſt⸗ mord verübt hat. Montag abend hatte er offenbar noch den Grünſtadter Jakobimarkt beſucht, denn er trug ein Jahr⸗ markts⸗Horoſkop und ein Tanzabzeichen bei ſich. f Bergzabern.(Knabe vermißt.) Seit Samstag wird der zehnjährige Harry Hubach aus Ludwigshafen, der bei ſeinen hieſigen Großeltern ſeine Ferien verlebt, ver⸗ mißt. Der Junge iſt 1.50 bis 1.55 Meter groß, ſchlank und hat ovales Geſicht, blonde Haare und braune Augen; be⸗ kleidet iſt er mit einer ſchwarzen Jungvolkhoſe, grünem Pullover und grünkariertem Jäckchen. Kaiſerslautern.(Fahrer ging flüchtig). Die Poli⸗ zeidirektion bittet um Angaben über den Unfall, der ſich eim Einſiedlerhof ereignete. Dort wurde ein ſtadteinwärts „fahrender Radler durch einen Kraftradler angefahren und ſchwer verletzt. Der Kraftradfahrer ließ den Schwerverletz⸗ ten liegen und ſuchte das Weite.. Lampertheim.(Wieder ein Kind verbrüht). Das 13 Monate alte Kind einer Familie in Lampertheim griff in einem unbewachten Augenblick an den Schlauch eines Gasherdes und zog dabei einen Topf, der mit hei⸗ ßem Waſſer gefüllt war, herunter. Das Kind verbrühte ſich derart, daß es unter qualvollen Schmerzen im Krankenhaus geſtorben iſt. Hochheim a. ui(Haſe verurſacht Motorrad⸗ unfalh. In der Nähe von Hochheim lief einem Motorrꝛd⸗ fahrer aus Sprendlingen bei Offenbach ein die Straße überquerender Haſe ins Rad. Dabei ſtürzte die auf dem Sozius ſitzende Frau des Motorradfahrers ſo unglücklich auf die Straße, daß ſie mit einer Gehirnerſchütterung ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Der Motorradfahrer ſelbſt wurde nur leicht verletzt. n Marburg.(Tödlich verunglückt). Mit einem Schädelbruch und einem ausgerenkten Halswirbel wurde ein Zimmermann aus Roſenthal in die Klinik eingeliefert. Der Verletzte, der beim Aufſchlagen eines Dachſtockes abge⸗ ſtürzt iſt, verſtarb bald nach ſeiner Einlieferung. — Böblingen.(Omnibus vom Zug er faßt). An dem unbeſchrankten Bahnübergang bei der Station Böblin⸗ gen⸗Süd wurde abends ein Omnibus aus dem Kreis Rott⸗ weil von einem Zug erfaßt und zur Seite geſchleudert. In dem faſt neuen Wagen, deſſen Motorgehäuſe und vorderes Wagengeſtell übel zugerichtet wurden, befand ſich außer dem Wagenlenker niemand. Der Lenker erlitt keine Ver⸗ letzungen, ſodaß lediglich Sachſchaden entſtand. Offenbar hatte der Fahrer des Omnibuſſes infolge ſtarken Regens nicht rechtzeitig das Herannahen des Zuges bemerkt. — Kirchheim a. N.(Tödlich überfahren). Als der 75 Jahre alte Landwirt Friedrich Lutz aus Kirchheim Dung aufs Feld fahren wollte, kam er beim Abſteigen zu Fall, und die Räder des ſchwerbeladenen Wagen gingen dem Mann über die Bruſt; er erlag alsbald den er⸗ letzungen. — Meckenbeuren, Kr. Friedrichshafen.(Waſſer auf Kirſchen). Die immer wieder erhobene Warnung, nach dem Genuß von Kirſchen kein Waſſer zu trinken, glaubte ein 17 Jahre alter Junge aus dem benachbarten Senglin⸗ en in den Wind ſchlagen zu dürfen. Er verzehrte Kirſchen int Steinen und trank darauf alt lh Bald darauf ſtellten ſich Schmerzen ein und kurze Zeit ſpäter trat der Tod des Jungen ein.— „Graf Zeppelin“ beſucht Kaſſel. 1 4 Frankfurt a. M., 27. Juli. Wie die Deutſche ef. Reederei mitteilt, wird das zaactchff L 130„Gra pelin“ am Sonntag, den 30. Juli, eine weiter an⸗ dungsfahrt nach der Stadt Kaſſel durchführen. Mit dem Start vom Luftſchiffhafen Rhein⸗Main aus iſt vorausſicht⸗ lich ab 14 Uhr zu rechnen. Das Luftſchiff wird zwiſchen 20 und 21 Uhr wieder in Frankfurt zurückerwartet. Vor de Fahrt nach Kaſſel ſtattet das Luftſchiff der aher ale tung des NS auf dem Flugplatz am Rebſtock bei Frank⸗ furt a. M. einen Beſuch ab. Das Luftſchiff ſteht unter dor Führung von Kapitän Anton Wittemann. Ab Oberſt Flörke e Nach langer, ſchwerer Krankheit ſtarb der Kommandeur der Luftkriegsſchule Wildpark⸗Werder, Oberſt Flörke. Ein hervorragender 15 zier, mitten aus der Vollkraft ſeiner Arbeit abberufen, hal im Alter von erſt 47 Jahren ein in Krieg und Frieden be⸗ währtes Soldatenleben beſchloſſen. Nach einer ſchweren Verwundung im September 1914 trat er freiwillig zur Fliegerei über, kam als Aufklärungsflieger in die Feldflie⸗ ger⸗Abteilung 25 und 9 manchen Feindflug mit dem jet⸗ zigen Generalfeldmarſchall Göring erfolgrei durchgeführt Ab Von der Sonne geköket. Der noch ſchulpflichtige Sohn einer Koblenzer Familie war kürzlich bei der großen Hitze ſchwimmen gegangen und hatte ſich anſcheinend zu lange der Sonne Allee Es ſtellte ſich Hirnhautentzün⸗ dung ein, an deren Folgen der Junge jetzt geſtorben iſt. a Die Goethe⸗ Medaille verliehen. Der Führer hat dem früheren Präſidenten der Phyſikaliſch⸗Techniſchen Reichsan⸗ ſtalt, Prof. Dr. Johannes Stark, anläßlich ſeines Uebertritts in den Ruheſtand die Goethe⸗Medaille für Kunſt und Wiſ⸗ ſenſchaft verliehen. a Tödlicher Unfall beim Schlachten. Dem 61 Jahre al⸗ ten Landwirt Johann Partenfelder in Kirchleus bei Kulm⸗ bach glitt beim Schlachten das Weſſer aus und drang ihm in den Leib. Partenfelder wurde ſo ſchwer verletzt, daß er ſtarb. A Ein Schwein von faſt 9 Zentnern. Der Bauer Hans Huckfeld in Hiede hat ein Schwein auf das ungewöhnlich hohe Gewicht von 894 Pfund mäſten können. Dieſer Tage wurde das kapitale Borſtentier geſchlachtet, D Lalcale Nuud cu au 5½ Wochen Schulferien. Die Pforten der Schule ſind geſtern geſchloſſen worden. Für unſere Jugend iſt damit die goldene Ferienzeit gekommen, die Zeit der Er⸗ holung und ſorgloſen Freude, die ſich ſchon geſtern an ihrem letzten Schultag in ihren Augen ſpiegelte. Junge und frohe Menſchenkinder ſtürmen nun ins Freie, Wochen der Stärkung und Kräftigung entgegen. Möge der Wetter⸗ gott bald anderes Wetter ſchicken, damit ſie ſonnenge⸗ bräunt und mit neuem Eifer in den erſten Septembertagen in ihre Schule wieder zurückkehren. — An alle Kriegsſchweſtern vom Roten Kreuz. Der NS⸗Reichskriegerbund ruft hiermit alle ehemaligen Schwe⸗ ſtern vom Roten Kreuz, die an der Schlacht von Tannen⸗ berg teilgenommen haben oder die Verwundete aus dieſer Schlacht gepflegt haben, auf, an dem Staatsakt in Tan⸗ nenberg am 27. Auguſt ds. Is. teilzunehmen. Meldungen haben zu erfolgen bei den für den Wohnort zuſtändigen Kriegerkameradſchaften oder Kreiskriegerführungen des NS⸗ Reichskriegerbundes. Es wird den Schweſtern, die ihren Ausweis vorzulegen haben, dann ermöglicht werden, mit den Sonderzügen des NS⸗Reichskriegerbundes mitzufahren und in einer zur Verfügung ſtehenden guten Jugendher⸗ berge in Hohenſtein unterzukommen. Zur Teilnahme iſt die Schweſterntracht erwünſcht. Alle Auskünfte erfolgen durch die genannten Dienſtſtellen des NS⸗Reichskriegerbundes. — Das Pflichtjahr für die weibliche Jugend. Amtlich wird nochmals darauf hingewieſen, daß das durch den Be⸗ auftragten für den Vierjahresplan eingeführte Pflichtfahr für die weibliche Jugend ganz oder zur Hälfte im Reichs⸗ arbeitsdienſt abgeleiſtet werden kann. Eine Anzahl von Mädchen leiſtet ſeit April dieſes Jahres einen Teil des Pflichtjahres in der Landwirtſchaft oder Hauswirtſchaft ab und will das reſtliche halbe Jahr im Reichsarbeitsdienſt dienen. Für dieſe Gruppe iſt eine entſprechende Anzahl von Plätzen im Reichsarbeitsdienſt freigehalten worden. Die Mädchen können ſich daher jetzt noch zum Einſtellungstermin 1 Oktober 1939 bei der zuſtändigen Bezirksleitung des Reichsarbeitsdienſtes melden. UI Tod im Urlaub. An den Folgen eines Unglücksfalles iſt das Gefolgſchaftsmitglied der Firma Leonhard Hanbuch u. Söhne, Friedrich Brand aus Leutershauſen, während ſeines Urlaubs verſchieden. 1 Bäckerlehrling ködlich überfahren. In der Beilſtraße hr ein 16 Jahre alter Bäckerlehrling, der mit ſeinem Ge⸗ chäftsrad mit Anhänger von der Hindenburgbrücke herkam und der nach Zeugenwahrnehmungen freihändig gefahren ſein ſoll, gegen einen aus entgegengeſetzter Richtung kom⸗ menden Laſtkraftwagen, wurde zu Boden geſchleudert und üerfahren. Mit ſchweren Verletzungen wurde der Junge in das Städtiſche Krankenhaus eingeliefert, wo er am Abend verſtarb. * — Bekämpft den Apfel- und Birnenſchorf! An manchen Obſtbäumen ſteigert ſich heute, obwohl die Spritzungen regelmäßig erfolgt ſind, der Schorf. Für ſeine Bekämpfung iſt es noch nicht zu ſpät. Die Obſtbaumbeſitzer müſſen aber möglichſt ſofort zu Maßnahmen greifen, oder ſich von den Obſtbaumwarten beraten laſſen. Eine Hörfolge, die der Reichsſender Stuttgart am 28. Juli um 11.30 Uhr in ſeinem Bauernkalender ſendet, gibt noch einmal Hinweiſe auf dieſe wichtige Arbeit. N Gurkenzeit Wenn die Sonne am heißeſten brennt, ſchenkt ſie uns auch eine Frucht, die roh genoſſen den Durſt leicht und an⸗ haltend löſcht, vielerlei wohlſchmeckende Gerichte liefert und eine köſtliche Konſerve für das ganze Jahr iſt: die Gurke. Da die Gurke nicht auf jedem Boden gedeiht, wird ſie nur in beſtimmten Gebieten in Mengen feldmäßig angebaut. Jetzt, da die Gurken zu niedrigen Preiſen zu haben ſind, 135 man ſie 5 im Haushalt verwenden. Wegen ihres aſſerreichtums und ihres erfriſchenden Wohlgeſchmackes ſind ſie ein echtes Hochſommereſſen und auf Wanderungen als ein erfriſchendes, durſtſtillendes Mittel ſehr beliebt. Man kann ſie t in immer anderer Form genießen, ohne ihrer überdrüſſig⸗zu werden. Schon zum Frühſtück . eine Scheibe Vollkornbrot mit etwas Butter und zicken Gurkenſcheiben prächtig. Wer ſchätzt nicht den köſt⸗ lichen Gurkenſalat, der zu neuen Kartoffeln und zu vieler⸗ lei anderen Gerichten ſo gut ſchmeckt? Wenn man ſie mit der Schale hobelt oder fein raſpelt, führt man dem Körper gleichzeitig das blutverwandte Chlorophyll zu, das blutver⸗ beſſernd wirkt. Man vermeide auch das in alten Kochbüchern empfohlene Ausdrücken des Gurkenſaftes oder das Einſal⸗ 805 längere Zeit vor dem Anrichten, denn der Salat wird adurch ſchwer verdaulich Mit Recht ſind auch Schmorgur⸗ ken 1600 beliebt. Rezepte für gefüllte Gurken gibt es für jeden Geſchmack genug. Seit alter Zeit wird das Einlegen der Gurken im Haus⸗ 5 geübt, und aus dieſer Hausfrauenkunſt hat ſich allmäh⸗ ich ein großer Induſtriezweig entwickelt. Die Hausfrau intereſſieren eigentlich nur die ſogenannten„ſauren Gur⸗ ken“ oder Salzdillgurken, wie der Fachmann ſie nennt, deren enen auf Milchſäuregärung beruht, und die Friſchgurken, die wir auch unter dem Namen„deli⸗ kateß⸗Gewürzgurken“ kennen, die unvergoren in Doſen 55 werden. Für beide Arten der Haltbarmachung ift orbedingung, daß die Gurken nicht zu reif ſind, noch grün, ſchlank und wenig Kerngehäuſe haben. Wer Gurken ſelbſt . will, bedenke, daß ſie kräftigen, lehmhaltigen Boden rauchen, daß ſie viel Wärme und viel Waſſer haben müſ⸗ ſen. Damit ſie nicht bitter werden, überbrauſe man ſie öfters bei Trockenheit. Beſonders zu empfehlen für Anfän⸗ gie und alle, die wenig Erfolg mit Landgurken hatten, iſt ie japaniſche Klettergurke, die am Zaun gezogen wird. Wer achtlos ſetzt den Wald in Brand Der wir d mit Recht ein Lump genannt. Werden Sie ſich der Annehmlichkeit bewußt, perſil⸗gepflegte Wäſche zu tragen— zum gepflegten Körper gehört perſil⸗ gepflegte Leibwäſche! Familienkultur! Anenkbehrlicher Erziehungsfaktor für die Kinder NSs Zeitalter, die ſich der nenden Aufgaben muß möglichſt günſtiger Zuſtand möglichſt langen zeit entwickelt, unſeres Volkes nur günſtige Anteilnahme deutſcher Familienkultur. Zu einer Zeit, als das deutſche Leben allgemein durch die kinderreiche Familie beſtimmt wurde, die als die Le⸗ bensnorm des deutſchen Lebens ſchlechthin galt, hatten wir ein blühendes Familienleben auch nach der Seite der kul⸗ turellen Betätigung. Die Hausmuſik, beſten Sinne von Familienkultur, war die Pflanzſtätte aller In einzelnen glänzenden Salons ſteiger⸗ ten ſich ſolche Bemühungen zur Schaffung und Pflege einer Familie kommenden kulturellen Veranſtaltung zu deren Nachahmungen ſpäter geiſtreichelnden feſten Tages⸗ oder Abendveranſtaltungen in der Vixtuoſität ſtrandeten. Es lohnt ſich, das kulturelle Leben von der Seite der Familie her einmal in ſeinen Entwicklungsſtadien zu ver⸗ An einzelnen Beiſpielen, wie 3. B. der Durchführung der Hausmuſik von Luther über Bach, Wieland bis in unſere Zeit, entfalten ſich in den Herzen der daran teilnehmenden Kinder ſchon Kräfte, die für die kom⸗ menden Familien richtunggebend ſind. Freunde der Familien haben an dem Glück dieſer Familien⸗ Anregungen empfangen. Aus den Kreiſen der Jugendführung ſind eine Fülle von Anregungen aus der Familie und für die Familie und ihre Entfaltung geſchaffen worden. Ergänzung zur großen Erziehungsarbeit für unſer kommen⸗ Jugend heranwächſt, außer den Aufbaukräften von Partei und Staat, von Schule und HJ, aus einer lebendigen Familienkultur die nach uns die Fahne tragen ſollen. Laſſen wir uns felbſt wieder die die hier nach Fortſetzung einer geſunden Tradition rufen ffen werden i Geben wir vor allen ltern von heute in die Hand, zur Neubildung lebendiger Familienkultur beitragen zu helfen. Entwickeln wir das deutſche Haus wie⸗ der zu einem Mittelpunkt wachſender Kultur. das Familienleben bewußt und ſtark nach der Seite der Aehnliches läßt ſich zur Kleinkunſtbühne im Familien⸗ kreis zum Kaſperletheater, ſagen. Hier haben ſich von alters⸗ her Traditionen entwickelt, die noch bis vor kurzem einen weſentlichen Anteil an der Familtenkultur Kulturentfaltung. aus der jenen Vorbildern, folgen und feſtzuhalten. kultur teilgenommen und kulturelle des Volk, das in unſerer die Reichtümer, die entſtehen, für die, oder neu gef Dingen den Pflege der behrlicher tung der in den lienkultur entwickeln laſſen. Neuordnung der Lebenswerte und der Schaffung neuer Rangordnungen unterziehen müſ⸗ ſen, werden zur Erreichung der damit geſteckten Ziele auch Erziehungsmittel anwenden müſſen, die den einzelnen weit⸗ gehend in der eigenen kulturellen Ausrichtung ſtärker auf den Weg der Gemeinſchaft drängen, als es bisher üblich war. Der Dienſt an den neu geſteckten Zielen beanſprucht demgemäß den einzelnen zugunſten der Gemeinſchaft ſtär⸗ ker als bisher und wird über eine Reihenfolge beſtimmter Stufen von der frühen Jugend an bis zum hohen Mannes⸗ alter andauern. Zu dieſen, den Zielen der Gemeinſchaft die⸗ aus wehrpolitiſchen Gründen ein für den Wehreinſatz auf einen Zeitraum hinaus gewährleiſtet werden. Wenn wir aus dieſen Zuſammenhängen Rückſchlüſſe ziehen ſollten, müßte eigentlich die Beſchäftigung mit geiſtigen und ſchöngeiſtigen Dingen ſich zum mindeſten in einer gewiſſen Vernachläſſigung befinden. Statt deſſen erleben wir, daß auf dem Gebiete des Buches und der Kunſt ſich eine Blüte⸗ die über die Steigerung der Lebenskräfte Zeugniſſe ausſtellt. Die innere Menſchen an den Geſamtverpflich⸗ tungen deutſchen Lebens, vor allen Dingen auch auf dem kulturellen Gebiet, laſſen es dringlich Pflanzſtätte allen kulturellen Lebens ſchlechthin noch mehr Lebensraum und Betätigungsmöglichkeiten zu ſchaffen: der Hausmuſik und dieſer Kleinkunſt iſt gerade für die Entfaltung kultureller Kräfte für die Kinder ein unent⸗ Erziehungsfaktor. In der neueren die Baſtelarbeit in glücklicher Weiſe mit der Familien aufwachſenden Jugend befaßt. Bis zum Modellbau und der Geſchicklichkeit in keiten hat ſich hier ebenfalls eine wichtige Seite erſcheinen, einer Hausgeſelligkeit im dann in Freundinnen und Wir brauchen als Werte bewußt werden, nregungen und Material ertiefen wir atten. Die Zeit hat ſich Kräfteentfal⸗ 15 en er Fam Familienkultur. Schaffen wir dort auch die Möglichkeit des Atemholens, denn alles Große braucht auch die Stille, um reifen zu können. 5 Hannes Schmalfuß. „Waſſerwirtſchaftsamt“. Nach einer Verordnung des badiſchen Staatsminiſte⸗ riums vom 21. Juli führen die der Abteilung für Land⸗ wirtſchaft und Domänen des Finanz⸗ und Wirtſchaftsmini⸗ 1 unterſtehenden Kultur⸗ und Waſſerbauämter künf⸗ ig. Bezeichnung„Waſſerſtraßenwirtſchafts⸗ amt“. Bon der SA-Gruppe Südweſt. Vom 27. bis 28. Juli werden in der thüringiſchen Stadt Zella-Mehlis die SA⸗Schießmeiſterſchaften 1939 aus⸗ getragen, die als Ausſcheidung für die NoS⸗Kampfſpiele gelten. Die SA⸗Gruppe Südweſt hat ihre Teilnehmer an dieſen Meiſterſchaften am 2. Juli in Karlsruhe ermittelt. Es ſind die beſten Schützen der SA aus Baden und Würt⸗ temberg, die in Stärke von rund 50 Mann am Mittwoch von Stuttgart aus die Reiſe ins Thüringer Land antraten. Aus den Schießmeiſterſchaften 1938 iſt die Gruppe Südweſt überlegen als erſter Sieger hervorgegangen, obwohl, wie auch in dieſem Jahre die 1200 beſten Schützen der SA aus dem ganzen Reiche zum Wettkampf angetreten ſind. Im Mannſchaftsmehrkampf wird die Gruppe durch eine Mannſchaft der Standarte 119 Stuttgart vertreten. Außer⸗ dem wird ein ne en een ein KK⸗Einzelkampf, ſowie ein Piſtolen⸗Einze führt. An all dieſen Wettbewerben iſt die Gruppe Südweſt mit einem Aufgebot hervorragendſter und bewährter Schüt⸗ zen vertreten, die ſich aus allen Sͤ⸗Standarten Badens und Württembergs, u. a. aus Karlsruhe, Offenburg, Ra⸗ ſtatt, Freiburg, Säckingen, Konſtanz rekrutieren. Verbrecher muß in Sicherungsverwahrung. Das Reichsgericht hat die von dem im Jahre 1901 ge⸗ borenen Johann Anton Brutſcher aus Baden⸗Baden gegen das Urteil des Landgerichts Karlsruhe vom 19. Ja⸗ nuar eingelegte Reviſion als unbegründet verworfen. Nunmehr iſt der Beſchwerdeführer wegen Rückfalldiebſtahls und wegen Unterſchlagung zu zwei Jahren ſechs Monaten Zuchthaus und zu fünf 9 1 Ehrenrechtsverluſt rechts⸗ kräftig verurteilt. Darüber hinaus wird der gefährliche Ge⸗ wohnheitsverbrecher nach Strafverbüßung in Sicherungs⸗ verwahrung genommen. Brutſcher, ein äußerſt vielſeitiger Verbrecher, der die Gerichte ſchon recht oft beſchäftigt hat, wandte ſich im Oktober 1936 nach Baden⸗Baden, wo er in einem Hotel den Poſten eines Hausmonteurs fand. Anſtatt nun ehrlich zu arbeiten, um wieder auf die rechte Bahn zu kommen, ſtahl er dort alle möglichen Gebrauchsgegen⸗ ſtände, die er mit nach Hauſe nahm. Einen Volksempfän⸗ ger, der ihm zur Aufbewahrung überlaſſen worden war, eignete er ſich gleichfalls an. Das Gericht bezeichnete den Angeklagten als einen Menſchen, den ein unausrottbarer Hang und ein überaus ſtarker Wille zum Verbrechen immer wieder rückfällig werden laſſe. Weil die Bauvorſchriften nicht beachte wurden Das Landgericht Offenburg hatte am 27. Februar d. J. den 50 Jahre alten Artur Mans anf aus Triberg wegen fahrläſſiger Brandſtiftung zu einer Geldſtrafe von 300 Mark verurteilt. Dieſes Urteil hat nunmehr Rechts⸗ kraft erlangt, nachdem der 1. Strafſenat des Reichsgerichts die von dem Angeklagten mit dem Ziele ſeiner Freiſpre⸗ chung b e eingelegte Reviſion als unbegründet ver⸗ worfen hat. Der Fall hat dieſe Vorgeſchichte: Am 18. De⸗ zember v. J. brach im Gaſthaus„Zum Bad“ in Triberg ein Schadenfeuer aus, das ehr ſchnell um ſich griff und im Balkenwerk des Dachgeſchoſſes reichliche Nahrung fand. Der Angeklagte, der wenige Wochen vorher den 5 5 des Hauſes geleitet hatte, hatte in den Angeſtellten⸗Zimmern Oefen aufſtellen laſſen und dabei außer acht gelaſſen, die Ofenrohre in der vorgeſchriebenen Entfernung von dem Rahmenwerk anzubringen. Als nun am 18. Dezember 1938 die Oefen erſtmalig geheizt wurden, entſtand durch die ſich dabei entwickelnde große Hitze der Brand, der einen Ge⸗ bäudeſchaden von rund 48 000 Mark verurſachte. Für die Hauswäsdie: kHlellgelbe Kernseife 5 Frischgew. 125 gr Stück 7 Hellgelbe Kernseife i Frischgew. 200 gr St. ab 12 Hellgelbe Kernseife Frischgew. 375 gr St. ab 22 8 Weiße Kernseife, Frisch- gew. 250 gr Stück 17 u. 18 Sunlicht-Seife Standard-Seife Badenia-Seifenpulver 5 250-gr-Paket 12 0 Dr. Thompsons Schwan- pulver % Pak. 22, ½ Pak. 40 4 2 Persil Standard- Waschmittel % Pak. 30, ½ Pak. 50 Seifenfloeken 250-gr-Beutel 28 c Fex- Waschmittel % Paket 283 Radio, Telef. 9 W. billig z. verkaufen. 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Organiſation und Durchfüh⸗ rung der Reichswettkämpfe und die Leiſtungen der SA⸗ Männer, die das Spiegelbild einer intenſiv und zielbewußt vorangetriebenen Ausbildung waren, haben eindeutig un⸗ ter Beweis geſtellt, daß die SA die berufene Organiſation zur Durchführung des Befehls des Führers iſt, die vor⸗ und nachmilitäriſche Wehrerziehung des deutſchen Mannes zu übernehmen und damit das Volk in Wehr zu ſchaffen. Mit ruhiger Sicherheit kann das deutſche Volk in die Zukunft blicken; Su und Wehrmacht werden gemeinſam den Typ des vollendeten Soldaten ſchaffen, der ſowohl körperlich als auch geiſtig allen geſtellten Anforderungen gerecht wird. Damit erfährt die Wehrkraft Großdeutſchlands eine Stärkung wie nie zuvor. In ſtiller, zäher Arbeit hat die SA ihre Wehrwett⸗ kämpfe entwickelt, die nun die Form gefunden haben, die kaum noch weſentliche Veränderungen erfahren dürfte. Die Grundforderung, jeder deutſche Mann muß ſchie⸗ ßen können, iſt ſchon in der Ausſchreibung klar heraus⸗ gearbeitet worden. In allen Wehrwettkämpfen kamen den Schießleiſtungen bei der Frage des Sieges entſcheidende Bedeutung bei. Selbſt in den Wehrwettkämpfen in Sport⸗ kleidung wie im Mannſchaftsfünfkampf war eine gute Schießleiſtung der Mannſchaft ausſchlaggebend. Die Ergeb⸗ niſſe des Schießens im Gelände— auf der Wehrkampf⸗ bahn— waren ebenſo wie die des Handgranatenzielwurfs anz hervorragend. Die in dieſen Tagen ſtattfindenden Reichsſchießwettkämpfe der SA dürften die Lei⸗ ſtungen auf dieſem Gebiet noch deutlicher werden laſſen. Uleberhaupt konnte man bei allen Mannſchaften in dieſem Jahre als Erfolg der Ausbildungsarbeit bemerken, daß ſie nach dem 20⸗km⸗Gepäckmarſch durch recht ſchwieriges Gru⸗ newaldgelände ſehr friſch an der Wehrkampfbahn an⸗ traten, die Schwierigkeiten und Hinderniſſe dort in ausge⸗ zeichneter Verfaſſung und ſehr guter Zeit überwanden und dann noch genügend einſatzfähig waren, um das Handgra⸗ natenzielwerfen und das Schießen zu bewältigen. Das iſt das, was die vor⸗ und nachmilitäriſche Wehrausbildung der SA erreichen will: den wehrfähigen Mann ſo wehrtüchtig zu erhalten, daß ſein voller Einſatz jederzeit garantiert iſt. Daß dieſes Ziel auch in den Sondereinheiten, ganz beſon⸗ ders in der Vorbereitung auf den Wehrdienſt, den Ehren⸗ dienſt mit der Waffe, erreicht werden wird, bewieſen die Kämpfe der Nachrichten⸗ und der Reiter⸗SA, die eine Lei⸗ ſtungsſteigerung ſtärkſter Art zeigten. Ebenſo werden in den Pionier⸗SA⸗Einheiten und in den Sanitätsſtürmen dez SA deren vorbildlicher Einſatz bei den Reichswettkämpfen ſtärkſte Beachtung fand, für dieſe Spezialgebiete Männet herangebildet, die jederzeit hundertprozentig e fähig ſind. Wir wiſſen, daß auch die Marine S2 9 ihren Reichswettkämpfen vom 4. bis 6. Auguſt in Kiel die gleiche Einſatzbereitſchaft und den gleichen Hochſtand dez Leiſtungen zeigen wird. Damit rundet ſich das Bild, da die gerade in der Ausbildung der SA von den politiſ f Soldaten des Führers geleiſtete Arbeit ihre reſchen Früchte tragen wird. 5 Stärker als je trat das Publikumsintereſ an den Wettkämpfen der SA in den Vordergrund. Es dies das deutlichſte Zeichen dafür, daß ſich der wehrſportli Gedanke mehr und mehr im deutſchen Volk Bahn bri Die ſoldatiſchen Tugenden der e der Diſzip und der Unterordnung waren beſtimmen für den Einf und das Hergeben der letzten Kraft für die N die Mannſchaft. Daß die Reichswettkämpfe der SA dieſem Geiſt durchgeführt wurden, haben nicht nur die 1 renden Stellen der Wehrmacht erkannt und miterleben kön nen ſondern das ganze deutſche Volk wurde ſich deſſen be⸗ wußt und weiß dafür den Bannerträgern der der Ful liſtiſchen Weltanſchauung und treuen ämpfern des Führe Dank! Die SA, der vom Führer auch der Auftrag d Durchführung und Organiſation der NS⸗K ampfſßpiel wurde, die im September im Rahmen des„Parteitages Friedens“ wiederum durchgeführt werden, wird— das f ſie wieder mit den Reichswettkämpfen 1939 bewieſen auch dieſen Auftrag im Sinne des Führers erfüllen. Und di von der SA geſchaffene neue Form der Leibeserziehung de deutſchen Menſchen, die nun in den SA⸗Wehrmannſchaftelt auf das ganze deutſche Volk ausgedehnt werden wird dürfte dazu führen, daß die geſamte wehrhafte Mannſchaft Großdeutſchlands dereinſt im Deutſchen Stadion in Nürn⸗ berg zu der„Nationalen Olympia“ antritt, die der Welt einen Beweis von der geiſtigen und körperlichen Einſatz⸗ fähigkeit des deutſchen Volkes geben und letzter Ausdruck eines wehrhaften Volkes ſein wird. Im Kampf gegen die Tuberkulose Private Krankenkaſſen und Heilſtättenbehandlung. Im Kampf gegen die Volksſeuche Tuberkuloſe hat die NS in Zuſammenarbeit mit der Fachgruppe„Private Krankenverſicherung“ eine wichtige Abmachung getroffen. Danach übernimmt die Private Krankenverſicherung als die geſetzliche Organiſation aller privaten großdeutſchen Kran⸗ kenverſicherungs⸗Unternehmungen für die vom Tuberkuloſe⸗ hilfswerk des Hauptamtes für Volkswohlfahrt verſchickten Verſicherten, die einen Leiſtungsanſpruch an die Private Krankenverſicherung haben, die Koſten. Die Leiſtungen⸗ ſind nach den Tariſen und den allgemeinen 1 bedingungen für Krankenhausaufenthalt ausgerichtet.* Fällen großer Bedürftigkeit empfiehlt die Fachgruppe„Pri⸗ vate Krankenverſicherung“ ihren Unternehmungen auch über die vertragliche Leiſtungsfähigkeit hinaus Beihilfe zu ge⸗ währen. Mit dem Abkommen iſt ein weiterer erfolgreicher Schritt 1 dem Gebiet der Geſundheitsförderung getan worden. Wichtig iſt dabei, daß die minderbemittel⸗ ten Volksgenoſſen etzt noch ſtärker in die Betreu⸗ ungskoſten einbezogen werden, die aus eigenen Mitteln eine Heilſtättenbehandlung nicht durchführen könnten. Marktbericht Jrantſulsee Gekreidegroßmarkt vom 26. Jul. Sämtliche Notierungen unverändert. 8 „ 20 Schiff ljof nan t dem, was vom„Loch⸗ übriggeblieben— und ein neues 4 . I, verband es m neues Vordertei monar“ he zu machen, ſondern er ch d auf dieſe S f fere Helden ſtmals tap „ um Ja ziehen, wie ein Gr. r . nern, die aus nicht mehr— on — pang ꝛc% pg o gane fanneiun uso guvc ez u and ae Bunpvaneg dic Buhlan ohh dea phapzſz ——— suv dpdehuegjec butt eien ava 00 eicpnog Ingauigz cpu obompnzs dus in bung Inv bunulſoc sbufteb gv 627 40 zun zigogpang Ang dig ug 5 bg gocpleg ue lee ee u pegel en enen eine Jegunatgea gecnhp „ Meggodes bor zd ono told Seeed e eee? pnand gnzlebuvacg ueg zkeqn Segen zom ueg ngebbian sog Zregoze oancplech ꝛ00n 9 usbüplob uuv gc O0 gun deren ef Percpuea ue Tee lee neueren ee ee ee eee ue on nu Tee eee eee eng n gun zuba d 100 18 reubech uescploazegn us Inv Tee eg z ueahp aol gun van quent eum seh cpi denz uvada oel ed aun 42236 Macphnvog uli uezfis sccdnazsbungnilrezun eig Inv usbu vac ueiuuegnc he 1c „lena sguvch so“ ue Aerea 1 Poageqhec le„ian une nog se an geg“ ueganc usb e manu neige meg 65116 0 uela va ueudzq veces uelpnbus dig Inv jep Aeuegunatcples um gezlese necphneg eig e en e vu gun wvaanc Sogugeuuog ute elde ung inv renegagemoch soglvggez Saeuboch 880 aus neun en e een een ele! 8 75 ugucncpaea sog eainzcz ieuel uf gun neuem ssen uigaoa ug vf 68 ae bneuze ice! zoch sog uf Aabegz ul! uch, 311 glelusgoc zuvusno meg“ eech eee deen ec nid po“ „AUolieabuſch une zum z een ee ie e ht e e Uepzeztz“ porgegliech uo Juvusnenaegg eibva„ealefüegoch zqteiq og“ uduugz ne uur vunptenegroazens g ocuoonusb duo ou un mol nb ava bunheſcg og pejd ua cpo ici uz uvm Todi, uno ne ueuiheu guvc ieaue man ut zbgubibuch aeg bun hei dia usch uvm: baanch sobiſloh ue buvfz g gun zei uszgapſlida ne renn wu 51 Uoflpf gun ud Sou spelebzensd obleg spa zeig zun 100 8 negaea ne usch! „ ee en uh eue enn udo see uepnz6 nog u Mp ug ed ue dne eee eee eie! 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Mit ſeinem Vater kämpfte er als junger Mann gegen die Engländer; ſein Vater war in dieſem Kampfe gefallen; als heimatloſer Flüchtling kam er nach Südweſt, ernährte ſich als Ochſentreiber und Fuhrmann, bis Hohenfeld ihn als Verwalter über ſeine Herden annahm. Hohenfeld hatte einen guten Griff getan. Jan Heit⸗ mann war von unbedingter Treue und Zuverläſſigkeit; tapfer und tatkräftig, einer, der ſich auch vor den ſchwarzen Viehräubern aus den Bergen nicht fürchtete. Die Feld⸗ hereros, die in ihren Pontoks rings um die Farm wohn⸗ ten, hielt er in ſtrenger Zucht; die Hirten der großen Her⸗ den, die Knechte und Mägde folgten willig ſeinen Anord⸗ nungen, denn ſo ente der alte Bur im gewöhnlichen Leben war, ſo konnte er doch ſehr energiſch werden. Jan Heitmann war dabei unterſtützt durch ſeine herkuliſche Ge⸗ ſtalt und ſeine Körperkraft, die es leicht mit mehreren Gegnern gleichzeitig aufnahm. Wenn er auf ſeinem derben Hengſte, gefolgt von einem großen Wolfshunde, über die Weidegründe ritt, die Büchſe über der Schulter, in der Hand eine mächtige Reitpeitſche, dann verkrochen ſich die Hereros in ihre Hütten, und die Hirten beeilten ſich, ſeine Befehle auszuführen. Dabei haßte er in fanatiſcher Weiſe die Engländer, die ihm ſeine Heimat geraubt hatten. „Ich wollte, ich könnte mit Ihrem Vater in den Krieg gegen die Engländer ziehen, Fräulein,“ ſagte er zu Mar⸗ garete, als ihr Vater die Farm verlaſſen hatte. „Wir haben Sie aber nötig, Jan,“ entgegnete Marga⸗ rete.„Was ſollte ich hier ohne Sie anfangen?“ „Ja, Sie haben recht, Fräulein. Ihr Vater hat mir die Farm anvertraut, und ich werde meine Pflicht erfül⸗ len. Aber gebe Gott, daß ſich hier kein Engländer ſehen läßt,“ ſetzte er ingrimmig hinzu.„Meine Büchſe ſchießt noch ebenſo gut, wie vor zwanzig Jahren.“ „Ich denke, unſere Truppen werden uns vor dem Be⸗ ſuch der Engländer bewahren.“ „Ich will es hoffen,“ knurrte der alte Bur und begab ſich zu ſeinen Geſchäften. Eine Zeit verhältnismäßiger Ruhe trat ein. Man hörte zwar von einigen kleineren Gefechten bei Swakop⸗ mund und Lüderitzbucht, aber die Engländer ſchienen mit dem Aufſtand in Transvaal zu ſehr e als daß ſte größere Unternehmungen in Südweſt ins Werk ſetzen konnten. General Botha, der Oberkommandierende der engliſch⸗ſüdafrikaniſchen Streitkräfte, 1 Lüderitzbucht auch wieder verlaſſen und ſich nach Transvaal begeben haben, um den dortigen Aufſtand zu unterdrücken. So lebte man ſtill und friedlich auf der Farm dahin. Es war gegen Weihnachten, hier der Höhepunkt des Sommers, als Margarete in dem Arbeitszimmer ihres Vaters mit den Wirtſchaftsbüchern beſchäftigt war. Plötz⸗ lich hörte ſie auf dem Hofe draußen den Lärm vieler Stimmen. Sie trat an das Fenſter und erblickte einen Haufen aufgeregt geſtikulierender Hereros, in deren Mitte Jan Heitmann ſtand und mit lauter Stimme Ruhe gebot. Margarete trat auf die Veranda. „Was iſt geſchehen, Jan?“ rief ſie dem Verwalter zu. „Die Burſchen da,“ ſagte er, auf die ſcheu und ängſtlich daſtehenden Hereros deutend,„behaupten, eine Abteilung Soldaten nähere ſich der Farm.“ „Engländer, Jan? das iſt doch kaum möglich.“ „Nein, es ſollen Soldaten unſerer Schutztruppe ſein.“ „Nun, ſo haben wir ja nichts zu fürchten. Es wird eine ſtarke Patrouille ſein, die auf einem Streifzug begriffen iſt. Sie wiſſen ja, Jan, daß im Norden, an der portugie⸗ ſiſchen Grenze, ein deutſcher Poſten überfallen und nieder⸗ gemacht iſt. Da wird man dorthin Hilfe ſchicken.“ In dieſem Augenblick ertönte in der Ferne ein Trom⸗ petenſignal. „Es ſind die Unſrigen!“ rief Margarete aus.„Jan, reitet ihnen entgegen!— Heißt ſie willkommen! Sie ſol⸗ len gut bewirtet werden.“ Der Verwalter eilte davon, warf ſich auf ſeinen Hengſt, den ein ſchwarzer Diener auf dem Hofe auf und ab führte, und ſprengte der näherkommenden Reiterſchar entgegen. Die Hereros flohen eiligſt davon und verſteckten ſich in ihre Hütten. Für ſie war jeder weiße Mann ein Feind, Eb Engländer oder Deutſcher. Mit Spannung erwartete Margarete die Ankunft der deutſchen Reiter. Nach kurzer Zeit ſprengten auch ſchon die erſten auf den Hof, allen voraus ein junger Offizier auf einem prächtigen Fuchs. Sein Geſicht war gebräunt von Wind und Wetter und der Sonne des tropiſchen Som⸗ mers. Der tief in die Stirn reichende graue Schlapphut warf noch dazu einen dunklen Schatten 1 das Geſicht, ſo daß Margarete es nicht erkennen konnte. Erſt als der Of⸗ fizter aus dem Sattel ſprang und auf ſie zueilte, erkannte ſie Harald v. Oſten, und freudig überraſcht ſtreckte ſie ihm beide Hände entgegen. „Harald— Sie hier?— Welche Ueberraſchung!“ Der junge Offizier beugte ſich im Kuß über ihre Hände. In ſeinen blauen Augen leuchtete es auf, wieder Und wieder zog er Margaretes Hände an die Lippen. „Kommen Sie allein, oder mit meinem Vater?“ fragte ſie, ſeine ſtürmiſche Begrüßung errötend und ſanft ab⸗ wehreng. „Ich bin allein,“ entgegnete Harald.„Ihr Vater hat ein anderes Kommando— das heißt,“ fuhr er fort, nach der Ebene draußen weiſend,„der Haupttrupp unſerer Ab⸗ teilung lagert da draußen. Major Franke kommandiert die Truppe, wir ſind auf einem Streifzug nach Norden be⸗ griffen, um die Ermordung unſerer Beamten und Offi⸗ ziere durch die verräteriſchen Portugieſen zu rächen, die dort in die Kolonie eingebrochen ſind.“ „Ich hörte davon— aber wollen Sie nicht eintreten? Darf ich Ihnen eine Erfriſchung anbieten?“ „Ich bin nur der Quartiermacher,“ ſagte er lächelnd. „Dort kommt Major Franke mit ſeinem Stabe, um Ihre Gaſtfreundſchaft in Anſpruch zu nehmen.“ Mehrere Offiziere, von Jan Heitmann begleitet, ritten in den Hof ein, an ihrer Spitze die kräftige Soldatenge⸗ ſtalt des Majors der nach dem Tode des Oberſtleutnants von Henbreck das Kommando über die Schutztruppe führt. Margarete ſchritt ihnen entgegen. Der Major ſprang aus dem Sattel und begrüßte ſie höflich. „Leutnant von Oſten ſagte mir ſchon, ſprach er lächelnd,„daß wir hier gute Aufnahme finden würden, mein Fräulein.“ 1 „Was das Haus bietet, ſteht zu Ihrer Verfügung, Herr Major,“ entgegnete Margarete.„Darf ich Sie bitten, einzutreten.—„Jan,“ wandte ſie ſich an den Verwalter, „ſorgen Sie für die Mannſchaften. 1. Der Major lachte. „Es würde Ihnen ſchwerfallen, mein Fräulein,“ ſagte er,„meine Leute zu befriedigen. Da draußen lagern etwa tauſend Reiter. Aber wir führen auch alles mit, was zu ihrer Verpflegung nötig iſt. Sorgen Sie ſich alſo nicht um ſie. Ihre freundliche Einladung nehme ich jedoch für meine Herren und mich ſelbſt mit Dank an.“ „So bitte ich, mich für einige Zeit zu entſchuldigen. Herr von 10 der ja ſchon einige Zeit unſer Gaſt war, wird gewiß die Güte haben, Sie zu führen.. wollen Sie ſo freundlich ſein, Herr von Oſten?“ „Mit Freuden, Fräulein Margarete Dieſe verabſchiedete ſich von den Herren und eilte in das Haus, um alles Nötige zur Bewirtung der Gäſte an⸗ zuordnen. Die Offiziere nahmen auf der Veranda Platz., wo die flinken Dienſtboten des Hauſes die Tafel deckten. „Solche ae läßt man ſich gefallen,“ ſagte der Ma⸗ jor, ſich behaglich in den Korbſeſſel zurücklehnend.„Alſo, das iſt Ihre Verlobte, Oſten?“ „So weit iſt es noch nicht, Herr Major,“ entgegnete Harald leicht errötend.„Es iſt wohl jetzt nicht an der Zeit, an Verloben und Heiraten zu denken.“ „Da haben Sie recht. Aber eine reizende Erſcheinung iſt die Tochter unſeres Kameraden Hohenfeld.“ 5 „Und die Verpflegung ſcheint auch erſter Güte zu ſein, meinte der Stabsarzt Fiſcher, die guten Sachen muſternd, die die Mägde auf den Tiſch ſtellten. Der Major lachte. „Sie ſind doch ſtets für das Reelle, Doktor.“ „Nun ja, Herr Major, das hält Leib und Seele zu⸗ ſammen. Und 9510 einem Ritt von acht Tagen durch Fel⸗ ſenwildnis und Steppe im glühenden Sonnenbrand tut es gut, auf ſchattiger Veranda bei einem guten Glas Wein 4 00 60 derclartenſtecher von faukltuus Alſo das war ſo: Da lebte, hundert Jahre ſinds nun bald her, auf der Inſel Mauritius im Stillen Ozean ein Mann, der als Graphiker und Markenſtecher berühmt war. Die Inſel Mauritius iſt ſeit dem Jahre 1810 britiſche Kronkolonie— wie auch heute noch. Britiſche Poſtbeamte waren es auch, die im Jahre 1847 zu dem Entſchluß kamen, eine neue Briefmarke in den Verkehr zu bringen. Was lag näher, als den berühmten Graphiker mit dem Entwurf der Marke zu betrauen? Man ließ ihn alſo rufen, ſagte ihm, was man beabſichtigte— und der berühmte Mann ging heim und grübelte von Stunde an über den Entwurf nach. Bald 19 5 er einen guten Gedanken. Er zeichnete auf, wie er ſich die Marke dachte und legte ſie der hohen Poſt⸗ direktion von Mauritius vor. 0 ff e — (Zeichnungen(2): H. Bauer.) „Gut,“ erklärte man ihm dort,„ſehr gut ſogar. Aber die Marke ſoll noch die Bezeichnung„Post Paid“ erhalten. Können Sie die noch anbringen?“ „Natürlich!“ erklärte der Markenſtecher. „Dann zechen Sie uns die Marke!“ Nun maß der Graphiker ein zwar tüchtiger, aber auch ſehr vergeßlicher Mann geweſen ſein, denn kaum hatte er das Gebäude der Poſtdirektion verlaſſen, da konnte er ſich nicht mehr der Inſchrift erinnern, die noch angebracht wer⸗ den ſollte. „Post Paid“ das iſt engliſch und heißt ſo viel als „Porto 1 0 Mit„Poſt“ war es etwas geweſen, ſo 110 konnte h der Markenſtecher erinnern, aber das nächſte Ort Er grübelte und grübelte. Umſonſt. Endlich entſchloß er ſich, 9 f einmal bei der Poſtdirektion vorzuſprechen. Er machte ſich alſo auf den Weg. Angeſichts des Poſtamtes (Poſtamt heiß auf engliſch„Post office“) ſchlug er ſich je⸗ doch vor den Kopf. Natürlich! Da ſtand es ja groß und in rieſigen Buchſtaben quer über die ganze Hausfront: t e Der Markenſtecher machte kehrt. Den Weg zum Poſt⸗ amt konnte er ſich ſparen.„Post office“ hieß die Inſchrift, die er noch anbringen ſollte. Natürlich— Post office! Mit„Poſt“ war es etwas geweſen, klar. Na, nur gut, daß es ihm noch eingefallen war! Und ſo machte ſich der Brave an die Arbeit, und als ſie fertig war, trug die Marke die Inſchrift„Post office“, 5„Poſtamt“! Eine Briefmarke mit der Bezeichnung „Poſtamt“ zu verſehen, iſt natürlich lächerlich. Aber nie⸗ mand von allen denen, die nun die Marke im Entwurf in der Hand hielten, bemerkten den groben Fehler. Alle laſen darüber hinweg. Der ſinnentſtellende Fehler wurde nicht entdeckt— und wenig ſpäter druckte man vergnügt die Marke in vielen Tauſenden von Exemplaren. . vie dort, nur erſ Allerdings wartete man noch mit der Ausgabe. Warum? Das weiß niemand. Jedenfalls, der erſte, der die Marke auf ſeine Briefe klebte, war der Gouverneur von Mauri⸗ tius 1 Er wollte ein Feſt geben, und die Marken wur⸗ den für die Einladungsbriefe verwandt.. Da war es nun der Sekretär, der plötzlich die irrſinnige Inſchrift der Marke entdeckte. 8 Er ſtürzte zum Gouverneur. f „Hier—— Post office—— das iſt doch lächerlich!“ Der Gouverneur ſtarrte die Briefmarke an. Dann be⸗ kam er ſo etwas wie einen Tobſuchtsanfall. Er ſandte einen Boten zum Poſtdirektor mit dem Befehl, keine Briefmarke auszugeben. Der Bote kehrte mit der beruhigenden Mitteilung zu⸗ rück, es ſeien überhaupt nur dreißig Marken ausgegeben worden, und dieſe hätte ſämtlich der Gouverneur erhalten. Schon wollte diefer aufatmen, als ihm der Sekretär die be⸗ trübende Mitteilung machte, daß dreizehn Briefe allerdings ſchon abgeſandt worden wären. i Ja, da half nun alles nichts. Die dreizehn Briefe waren unterwegs und würden Zeugnis ablegen dafür wie leicht⸗ fertig man auf Mauritius mit ſo wichtigen Dingen um⸗ ging. Wirkli lachte man überall auf der ganzen Welt, als das tolle Stück bekannt wurde. Aber dann— dann lachten plötzlich nur noch die dreizehn Briefempfänger, die die Ein⸗ kadungen zum Feſt des Gouverneurs erhalten hatten, denn plötzlich meldeten ſich aus allen Teilen der Welt die Briefmarkenſammler und wollten in den Beſitz der Fehl⸗ drucke kommen.„ 1 marken zu Koſtbarkeiten, und ſie ſind es bis 1 geblie⸗ ben. Erſt küzlich wurde in n eine dieſer ſeltenen Marken verſteigert und ein Sammler zahlte dafür nicht weniger als dreißigtauſend Reichsmark! 5 Das iſt die Geſchichte vom Markenſtecher auf Mauritius, deſſen Vergeßlichkeit der Welt einen lbruck ſchenkte, der zu den ſeltenſten gebört, die man kennt. 4 Bert Hehlmann. 27 1 1 Jäger auf dem Meeresgrunde Wer von uns hätte nicht ſchon mit klopfendem Herzen von den Schatzgräbern geleſen, die, einzeln oder in Grup⸗ pen, ferne Länder und einſame Inſeln durchſtreifen, um verborgene Schätze zu heben? Und ganz gewiß haben wir! alle auch ſchon von den anderen er 0 gehört, jenen, die den Grund des Meeres zu ihrem Jagdrevier erkoren haben— die Taucher. Es iſt ſchwer 5 ſagen, wer von den beiden Schatz⸗ ſuchern den gefährlicheren Weg geht. Der Tod lauert hier int er in anderer Geſtalt. Noch vor hundert 7 05 be 1 die Schatzſuche eine viel größere Be⸗ deutung auf der Welt als heute. Unſere moderne und durch⸗ aus nicht mehr ſo leichtgläubige Zeit hält ſich mehr an Tatſachen. Man lächelt, wenn man etwas von verborgenen Schätzen auf fernen Inſeln hört. Man ſieht in den Män⸗