Nr. 175 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Samstag, 29. Juli 1939 4. 38 1914— 1939 Zur 25. Wiederkehr des Jahreskags des Kriegsausbruchs I. U 1914. Ein heißer Sommer hatte die Menſchen müde gemacht. Ferienſtimmung herrſchte auch in der Politik. Zwar hatten die Schüſſe von Serajewo am 28. Juni die Hellhörigen in Sorge verſetzt, aber im Volke glaubte man nicht an ernſtere Verwicklungen. Man ſah oder hörte auch nichts von beſonderen militäriſchen Vorbereitungen. Beru⸗ higend wirkte, daß der Kaiſer, wie alljährlich, ſeine Nord⸗ landfahrt angetreten hatte. Alſo reiſte man in die Sommer⸗ e die eine gute„Saiſon“ vor ſich ſahen. Sorgloſe Inbekümmertheit herrſchte überall in deutſchen Landen. Niemand dachte an Krieg und Kriegsgeſchrei. Auch die amtlichen Stellen nicht, die, wie man erſt viel ſpäter erfuhr, den wohlgemeinten Rat ablehnten, in Amſterdam größere Getreidemengen zur Einlagerung für den Kriegsfall einzu⸗ kaufen. Erſt in der zweiten Hälfte des Monats Juli wurde man aufmerkſamer und verfolgte die politiſchen Vorgänge mit größerem Intereſſe. Am 23. Juli überreichte der öſter⸗ reichiſche Geſandte in Belgrad der ſerbiſchen Regierung ein Ultimatum wegen der Mordtat von Serajewo, und dann folgten die großen Geſchehniſſe einander Schlag auf Schlag. Ehernen Schrittes marſchierte die Weltgeſchichte. Mit einer Geſchwindigkeit, die an das Hereinbrechen einer großen Naturkataſtrophe erinnerte, wurde das deutſche Volk in den Strudel des größten Krieges der Weltgeſchichte hin⸗ eingeriſſen, dieſes Volk, das wirklich an alles andere eher dachte, denn an einen Krieg, dieſes Volk, das noch im letz⸗ ten Augenblick nicht an den Ernſt der Lage glauben wollte, ſondern immer noch hoffte, es ließe ſich irgend ein fried⸗ licher Ausweg aus der gefährlichen Situation finden. Es gehörten der abgrundtiefe Haß gegen Deutſchland und die frivole Verlogenheit der Einkreiſungspolitiker dazu, zu be⸗ haupten, das deutſche Volk trüge allein die Schuld am Welt⸗ krieg und es war unerhört, daß ſie ſich dieſe grobſchlächtige Geſchichtslüge fünf Jahre ſpäter auch noch in einem Doku⸗ ment, das ſie„Friedensvertrag“ zu nennen wagten, beſchei⸗ nigen ließen! Doch kehren wir wieder zurück zur Schilderung des dra⸗ matiſchen Ablaufs der weltgeſchichtlichen Ereigniſſe von 1914: Am 28. Juli erklärte Oeſterreich den Krieg an Ser⸗ bien, weil es deſſen Antwort auf das öſterreichiſche Ultima⸗ tum unbefriedigend gefunden hatte. Am 29. Juli befahl der Zar die Teilmobiliſierung in den ruſſiſchen Militärbezirken, die an Oeſterreich grenzten. Am gleichen Tage erklärte der engliſche Außenminiſter Sir Edward Grey dem franzöſiſchen Botſchafter in London, Cambon, daß, wenn Deutſchland und Frankreich in den Krieg gezogen werden ſollten,„Eng⸗ land entſcheiden würde, was notwendig ſei“. Die franzö⸗ Reden Staatsmänner— unter ihnen der Präſident der epublik, Poincaré—, die am 29. Juli von ihrem demon⸗ ſtrativen Beſuch bei der ruſſiſchen Regierung nach Paris zurückkehrten, wußten, was ſie von dieſer engliſchen Erklä⸗ rung zu halten hatten, wußten, daß ſie bedeutete, England werde gegen Deutſchland kämpfen. Noch in der Nacht vom 28. auf 29. Juli hatte Rußland die allgemeine Mobilma⸗ chung beſchloſſen, die recht eigentlich die Kriegsfanfare war, denn Deutſchland durfte und konnte eine ſolche Bedrohung ſeiner Grenzen und eine ſolche Herausforderung nicht ein⸗ fach hinnehmen. Am 29. Juli machte der Zar, unter dem Eindruck der Bemühungen des deutſchen Kaiſers, den Frie⸗ den zu erhalten, nochmals den Verſuch, die Geſamtmobil⸗ machung wieder rückgängig zu machen. Aber die ruſſiſche Kriegspartei war ſtärker als der„Herrſcher aller Reußen“: es ſei„techniſch unmöglich“, die Mobilmachungsmaſchine wieder anzuhalten, wenn ſie einmal in Gang gekommen ſei, erklärte der Kriegsminiſter Januſchkewitſch dem Zaren. Am 31. Juli vormittags wurde die Mobilmachung der geſam⸗ ten ruſſiſchen Streitkräfte amtlich bekanntgegeben, am Nach⸗ mittag des 31. Juli erklärte Deutſchland den„Juſtand der drohenden Kriegsgefahr“ und teilte Rußland mit, daß die deutſche Mobilmachung folgen müſſe, wenn Rußland nicht binnen zwölf Stunden ſeine militäriſchen Vorbereitungen einſtelle, Keine Antwort aus Petersburg. Darauf am 1. Au⸗ guſt Mobilmachungsbefehl des deutſchen Kaiſers für das deut⸗ ſche Heer und die Marine, Kriegserklärung an Rußland, nachdem ſchon ruſſiſche Patrouillen die deutſchen Grenzen überſchritten und damit die Feindſeligkeiten eröffnet hatten. Am 3. Auguſt erfolgte die deutſche Kriegserklärung an Frankreich, nachdem die franzöſiſche Regierung die deutſche Aufforderung, ſich innerhalb 18 Stunden zu erklären, ob ſie in einem deutſch⸗ruſſiſchen Kriege neutral bleiben wolle, ausweichend beantwortet hatte. Am 4. Auguft überbrachte der britiſche Botſchafter in Berlin die Kriegserklärung Eng⸗ lands. Die ausländiſchen Kriegstreiber und Einkreiſungs⸗ politiker hatten erreicht, was ſie wollten, den Krieg, durch den ſie Deutſchland zu vernichten gedachten.„Ma petite guerre“—„Mein kleiner Krieg“— nannte Delcaſſé, einer der fanatiſchſten Kriegshetzer und übelſten Deutſchenhaſſer, damals franzöſiſcher Botſchafter in St. Petersburg, mit yniſcher Offenheit das furchtbare Ergebnis der Einkrei⸗ fungspolitit der Ententemächte gegen Deutſchland * So wenig das deutſche Volk den Krieg gewollt, ſo raſch begriff es, daß es jetzt, wo ihn die anderen provoziert hat⸗ ten, um Sein oder Nichtſein von Volk und Reich gehe. Eine Welle höchſter nationaler Begeiſterung erfaßte die deutſchen Menſchen aller Gaue und aller Stände, erfaßte Stadt und Land und Alt und Jung und Arm und Reich. Wer es mitgemacht hat, wird es nie vergeſſen, mit welcher Selbſtverſtändlichkeit Reſerviſten, Landwehr⸗ und Land⸗ ſturmleute, ihren„Kriegsbeordnungen“ folgend, ſich zu ihren militäriſchen Formationen begaben, wie ſich auch die Angehörigen der älteren, nicht mehr wehrpflichtigen Jahr⸗ gänge meldeten, vor allem aber wie die Jungen freiwillig 90 den Fahnen eilten, und wie dann die ſtolzen deutſchem egimenter hinauszogen, Blumen an den Helmen und an den Gewehren und Lieder auf den Lippen:„O Deutſchland hoch in Ehren...“ Keiner, der es miterleben durfte, wird auch je vergeſſen, mit welcher Begeiſterung auch die Heimat ſich in den Dienſt des Vaterlandes ſtellte, wie Mädchen und rauen und Wehruntaugliche und Greiſe wetteiferten im inſatz für Deutſchland, an deſſen Recht und an deſſen Sieg alle glaubten. Tage echteſter und tiefſter Vaterlandsliebe, Stunden ſchönſter Pflichterfüllung im Dienſte des Ganzen waren es, wahrhaft deutſche Tage Ueber vier Jahre dauerte das blutige Ringen, das nun folgte. Daß die Begeiſterung der erſten Tage, Wochen und Monate nicht anhalten konnte, war ſelbſtverſtändlich. Aber an ihre Stelle trat eiſerne und verbiſſene Entſchloſſenheit. er, wie der Schreiber dieſer Zeilen, draußen in der vor⸗ derſten Linie mitkämpfte, weiß, wie dieſe eiſerne Entſchloſſen⸗ heit auch den letzten Mann im Graben beſeelte, wie ſie ihn in den Stand ſetzte, alle Opfer zu bringen, und auch vor dem Tode nicht zurückzuſchrecken, damit Beutſchland lebe. Un⸗ 1 1 erhört waren die Leiſtungen der deutſchen Armeen an allen Fronten. Daß nach über vierjährigem Ringen, in dem faſt die ganze Welt gegen uns ſtand, kein Stück deutſchen Bo⸗ dens vom Feinde beſetzt war, daß aber deutſche Soldaten an allen Fronten tief in Feindesland ſtanden, iſt ein Ruh⸗ mesblatt in der deutſchen Geſchichte, das nie verwelken wird. Wer auf dieſe Tatſache hinweiſt, kann dies nicht tun, ohne den nahezu zwei Millionen deutſcher Männer, die ihr Leben für das Vaterland hingaben, ein Wort ſtillen Ge⸗ denkens zu weihen und ihnen, wie den weiteren Millionen, die im Kampf für Deutſchlands Ehre und Freiheit Wunden davontrugen, für ihre Treue aus ganzem Herzen zu dan⸗ ken. Wenn der Krieg trotz aller Tapferkeit und aller Opfer⸗ willigkeit ein für Deutſchland unglückliches Ende fand, ſo war das wahrhaftig nicht die Schuld des deutſchen Front⸗ ſoldaten! Es wird darüber in einem zweiten Artikel noch zu ſprechen ſein. Betriebe im Vierjahresplan Miniſterpräſident Köhler im nordbadiſchen Induſtriebezirk. NSG. Der badiſche Miniſterpräſident läßt keine Gele⸗ genheit vorbeigehen, die badiſche Wirtſchaft in ihren viel⸗ fältigen Zweigen aus eigener Anſchauung kennenzulernen. Immer wieder ſucht er die Arbeitsſtätten auf, um ſich mit Betriebsführung und Gefolgſchaft von Mann zu Mann aus⸗ zuſprechen. Seine letzte Beſichtigungsfahrt galt Betrieben in Nordbaden, die ſich auf den Vierjahresplan umgeſtellt ha⸗ ben, und zwar handelt es ſich durchweg um mittlere Be⸗ triebe. In Begleitung des Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſters befanden ſich der Beauftragte für den Vierjahresplan in Baden, Direktor Dr. Vogel vom Landesgewerbeamt Karlsruhe, der unabläſſig auf der Suche nach neuen Mög⸗ lichkeiten im Sinne des Planes iſt und aufgrund umfaſſen⸗ der techniſcher Kenntniſſe den Betriebsführern Anregungen gibt, ſowie Profeſſor Elöd von der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe, der in den letzten Jahren eine ganze Reihe von neuen Produktionsverfahren entwickelt hat. So ſahen wir in einem Hautleimwerk in La⸗ denburg, das ſich noch vergrößern wird, wie die Schnit⸗ zel, die bei der Schuhfabrikation abfallen, zur Leimherſtel⸗ lung verwendet werden. Bisher wurden für die Fabrikation eines wertvollen Tiſchlerleims hauptſächlich Häute verarbei⸗ tet, die faſt durchweg aus dem Ausland eingeführt werden mußten. Das Prinzip des von Prof. Elöd entwickelten neuen Verfahrens beruht darauf, daß man die Lederab⸗ fälle wieder entgerbt, alſo theoretiſch wieder in Rohhäute verwandelt. Ein Rundblick durch den Betrieb ließ in gro⸗ ßen Umriſſen den Fabrikationshergang verfolgen. Im Fa⸗ brikhof ſtehen große Zementbehälter, in denen die Chrom⸗ lederſchnitzel in Kalkwaſſer und einer Säurelöſung„aufge⸗ ſchloſſen“ werden. Sie kommen dann in große Keſſel zum Sieden. Man läßt die daraus entſtehende ſchwarze Brühe zu einer gallertartigen Maſſe erſtarren, die zu länglichen, Seen Würfeln geformt wird. Diefe werden nun mitt einer chneidemaſchine in die bekannten Platten geſchnitten, in welcher Form der Tiſchlerleim in der Regel geliefert wird, und durch ſtarke Ventilatoren getrocknet. Der aus Chrom⸗ leder hergeſtellte Leim iſt ſchwarz. Manche Käufer betrachten ihn daher mit Mißtrauen. Daß dieſes völlig unbegründet iſt, wird uns in dem Verſuchsraum überzeugend demon⸗ ſtiert. Hier wird an einer Art Waage die Zerreißfeſtigkeit geprüft. Ein 1 gem im Durchmeſſer ſtarkes Holzſtäbchen, das durchgeſägt und dann mit dem Leim wieder zuſammen⸗ eklebt wurde, wird der Zugkraft eines ſchweren, noch durch uſchütten von Bleikugeln erhöhten Gewichtes ausgeſetzt. 209 leſen wir ab, als das Probierſtückchen endlich reißt— aber nicht etwa an der geklebten Fläche, ſondern quer durch das Holz. Ein guter Hautleim hält normalerweiſe nur eine Belaſtung von 130—140 kg aus. In der Nähe beſuchen wir einen anderen Betrieb, ein Regenerierwerk in Ladenburg, das in der Roh⸗ ſtoffwirtſchaft wertvolle Arbeit leiſtet. Sein Leiter iſt der Erfinder des in Weinheim hergeſtellten Naturin, Becker. In der einen Abteilung wird Altgummi in neuen umgewandelt. Eine Maſchine frißt große Mengen alter ro⸗ ter Autoſchläuche. Die Maſſe läuft ſchließlich, mehrmals ge⸗ mahlen, als rotbraunes Tuch über eine Walze und wird auf einer Rolle aufgewickelt. Unter Druck und Dampf und Zuſatz beſtimmter Eubſtanzen wird das Gewebe für die Herſtellung von neuem Gummi aufgeſchloſſen. U. a. wurde die Fabrikation eines Werkſtoffes für Kunſtleder entwickelt. In der Mineralölraffiner ie des Werkes wird Alt⸗ öl nach einem eigenen Verfahren von Schmutzteilen befreit und in einem Ofen erhitzt. Das Ergebnis ſehen wir in einem Reagenzgläschen: ein von Friſchöl nicht zu unterſcheidendes, ſchön rötlich gefärbtes Oel, das im Handel ſehr begehrt iſt. Es wird wohl bald als Markenöl in den Handel kommen. Einen ausgeſprochenen Veredelungsbetrieb lernten wir in Mannheim kennen, einen Faſerſtoffbetrieb. Der Hauptproduktionszweig iſt die Herſtellung eines Materials aus Kokosfaſer für das Stopfen von Matratzen und Polſtermöbeln, das das übliche Roßhaar in mancher Bezie⸗ hung— es iſt motten⸗ und milbenſicher— noch über⸗ trifft, im Preis aber billiger. Auch dieſes Verfahren ſtammt von Prof. Elöd. Die Herſtellung erſpart dem Reich etwa 1 102 000 Mark an Veviſen;(der Gewinn aus der Schnitzellederverarbeitung in Ladenburg iſt übrigens noch bedeutender). In einem großen Schuppen lagert der Ausgangsſtoff, die aus der Kokosſchale gewon⸗ nene rötlich⸗braune Rohfaſer. Mitteln chemiſchen Verfah⸗ rens wird die Faſer gelöſt, ſchwarz gefärbt und glänzend po⸗ liert. Es entſteht ein Geſpinſt, weich wie Seide, feſt und ge⸗ ruchlos. Dieſes wird darauf zu Seilen zuſammengeflochten. Es iſt derſelbe Vorgang wie in der Seilerei: Die Arbeiter, gelernte Seiler, drehen rückwärtsſchreitend die Stricke zu⸗ Mi ihrt nach Ladenburg und Mannheim hat Mi⸗ niſterpräſid öhler eine Reihe von Beſichtigungen in ba⸗ diſchen Be des Vierjahresplans begonnen, die ihn nacheinander in verſchiedene Teile des Landes führen wer⸗ den. 5770 Del Großes Volksfeſt am Neckarſtrand. Das Heidelberger Strandfeſt vom 29. bis 31. Juli. Ein Volksfeſt mit Rummelplatz und Budenbetrieb, mik Bierzelt und Tanz im Freien iſt immer wieder eine fröhliche Angelegenheit vor allem, wenn es ſich dabei um ein Strand⸗ feſt handelt. Die Nähe des Waſſers gibt dem Feſt eine be⸗ ſondere Note. Tagsüber, wenn die Sommerſonne ſcheint, gibt die kühle Flut erwünſchte Gelegenheit, die fröhlich erhitzten Gemüter abzukühlen und die Luſtbarkeiten des Rummelplatzes mit den Freuden des Waſſerſports zu verbin⸗ den, und abends trägt ſie unvergleichlich zur Stimmung bet, wenn ſich die hellen Perlenſchnüre der Lichter und die bunten Leuchtreklamen der Schaubuden und Karuſſels im dunklen Waſſer ſpiegeln. Und wenn es ſich dabei noch um kein kebeliebiges Waſſer handelt, ſondern um einen Fluß, der eg „in ſich hat“ wie der Neckar in Heidelberg, ſagenumwoben und ſeit Jahrhunderten Schauplaß jugendlicher Fröhlichleit, dann iſt ſolch ein Strandfeſt ſchon etwas Beſonderes. Das vom Heidelberger Verkehrsverein in Verbindung mit der NSG.„Kraft durch Freude“ veranſtaltete Strand⸗ feſt auf den Neckarwieſen an der Friedrichsbrücke vom 29. bis 31. Juli wird darum auch diesmal wieder über Heidelberg hinaus ſeine Anziehungskraft ausüben. Da zum erſtenmal die Neuenheimer Kirchweih mit dem Strandfeſt zuſammen⸗ gelegt wurde, iſt nicht nur am Neckarſtrand, ſondern auch in den vielen Gaſtſtälten Neuenheims echler Kerwebetrieb zu erwarten, der der gerühmten Neuenheimer Fröhlichkeit alle Ehre machen wird. Gründung einer Genoſſenſchaft„Bäuerliche heimarbeit NSG. Nach der Einrichtung von 14 badiſchen Bera⸗ tungsſtellen für das Wohnen auf dem Land fand ein ge⸗ meinſamer Schulungskurs der Beratungsſtellenleiter und der Landfrauenführerinnen ſtatt, bei dem der Landeshand⸗ werksmeiſter, die Gaufrauenſchaftsleiterin, der Landes⸗ bauernführer und der Landeshauptabteilungsleiter 1 der Landesbauernſchaft grundſätzliche Anſprachen hielten. Zahl⸗ reiche Fachreferenten bzw. ⸗referentinnen behandelten bäu⸗ erliche Wohnungs⸗ und Möbelfragen, die praktiſche Bera⸗ tung, den bäuerlichen Hausfleiß und im Zuſammenhang damit Grundſätze und Tagesfragen der Agrarpolitik. Die Zuſammenarbeit zwiſchen Handwerk und Bauern⸗ tum und die Beratungstätigkeit bei der Einrichtung von Bauernhäuſern ſowie die Arbeit auf dem Gebiet des Trach⸗ tenweſens findet allgemein großes Verſtändnis. Es fehlt aber an der Möglichkeit, oft die richtige Anweiſung und Anregung zu geben, Beiſpiele zu ſchaffen und dame Vor⸗ bilder zu geſtalten. Die Verſuche, die Verbindung zu alter Bauernkultur wieder anzuknüpfen, ausgehend von»der Handweberei, haben bewieſen, wieviel ſchöpferiſche Kräfte im bäuerlichen Menſchen heute noch liegen, wie leicht ſie unier geeigneier Führung geweckt werden tönnen. Ebenſo iſt es bei der Schreinerei, bei der Töpferei uſw. Zu dieſem Zweck gründet die Landesbauernſchaft auf breiter Baſis und unter Mitwirkung aller in Frage kom⸗ menden Behörden und Parteigliederungen in Karlsruhe die gemeinnützige Genoſſenſchaft„Bäuerliche Heimarbeit“. Dieſe ſoll 1. Lehrgänge im Weben und ähnlichen Arbeiten des bäuerlichen Hausfleißes abhalten, 2. Webſtuben errichten, in denen dieſe Lehrgänge ſtatt⸗ finden können und Aufträge dieſer Art ausgeführt wer⸗ den, ſowie Webmaterial und Webgeräte für die Genoſſen und die Webſtuben beſchaffen. 3. Mit den Beratungsſtellen für das Wohnen auf dem Lande, die nach dem Abkommen zwiſchen dem Reichsbauernführer und dem Reichshandwerksmeiſter be⸗ reits in jeder Kreisbauernſchaft eingerichtet worden ſind, zuſammenarbeiten; ferner bei der Einrichtung von Bauern⸗ häuſern beratend mitwirken und die Herſtellung von bäu⸗ erlichen Möbeln und ſonſtigem Hausrat, vor allem auch der Töpferei mit beeinfluſſen, 4. Altüberlieferte bäuerliche Heimarbeit wie Strohflechten, Schnitzerei, Uhrenſchildmalerei und Stickerei fördern. — Für die Lohnzahlung Unentbehrlich iſt die neue Reichslohn⸗ Steuerlabelle für Wochenlohn, Taglohn, Stundenlohn od. Monatslohn. Zu haben in der Geſchäftsſt. d. Bl⸗ Werdet Mitglied der f. ö. U. 3 liefert Druckerei des„Neckar-Bote“ Kreuz und Quer Verbrecher-Trio alter Jungfern.— Der elegante Gaſt.— Jahrelanges Unweſen entdeckt.— Für 300 000 Franken Schmuck geraubt. Seit Jahren fahndete die Polizei von Nantes nach ge⸗ heimnisvollen Einbrechern, die mit beiſpielloſer Frechheit vorgingen und zum Schrecken der Badeorte am Atlantik geworden waren. Insbeſondere während des Winters, wenn die Kur⸗ und Badeorte verlaſſen lagen, nahmen die Einbrüche in geradezu erſchreckender Weiſe zu. Obwohl die Polizei alles daran ſetzte, der Täter habhaft zu werden, erwies ſich alle Mühe als vergebens. Man richtete beſon⸗ dere Ueberwachungsdienſte ein, nahm jeden Fremden, der ſich während der koten Saiſon in der Nähe der Badeorte aufhielt, kritiſch unter die Lupe— aber es war nicht ein⸗ mal möglich, wenigſtens eine Spur oder irgendeinen Hin⸗ weis auf die Täter zu finden. Man ſtand einfach vor einem Rätſel. Ohne Zweifel handelte es ſich um außerordentlich geriſſene Verbrecher, denn niemals waren am Tatort Fin⸗ gerabdrücke zu entdecken. In Bezug auf die Beute waren die Einbrecher nicht im mindeſten wähleriſch; es gab ein⸗ fach nichts, was ſie bei ihren nächtlichen Raubzügen ver⸗ ſchmähten. Ja, in einigen Fällen ſtahlen ſie ſogar Stühle, kleine Käſten und anderen Hausrat. Wenn die Verbrecher ſich in den vergangenen Jahren ſtets nur an die Beraubung der während des Winters ver⸗ laſſenen Villen und Logierhäuſer der Badeorte gewagt hat⸗ ten, ſo ſchien es kürzlich, als hätten ſie die Abſicht, ihr„Tä⸗ tigkeitsfeld“ zu erweitern. Eine Bauersfrau aus Pa'm⸗ boeuf entdeckte, als ſie von der Feldarbeit heimkam, daß Einbrecher ihre Abweſenheit benutzt hatten, um ihr einen ungebetenen Beſuch abzuſtatten. Die Frau ſtellte zu ihrem Schrecken feſt, daß ihr geſamtes Spargeld, das ſie im Hauſe aufbewahrt hatte, geſtohlen war. Natürlich erſtattete die Bauersfrau ſofort bei der Polizei Anzeige. Aber auch dies⸗ mal ſchien es, als ſollten die Bemühungen der Unterſu⸗ chungsorgane ohne Ergebnis bleiben. Doch da war etwas, was einem der Polizeibeamten zu denken gab, der Einbruch war am hellen Tage verübt worden Trotzbem hatte nie⸗ mand den oder die Täter in der Nähe der kleinen Wirt⸗ bhaft der Geſchädigten geſehen. Das war umſo auffallen⸗ er, als ja jeder Fremde in einem kleinen Ort bei ſeinem Erſcheinen ſo etwas wie eine kleine Senſation bedeutet oder zumindeſt Neugier hervorruft. Kurz entſchloſſen begann der Beamte von neuem mit den Verhören. Aber auch diesmal wollte niemand einen Fremden geſehen haben. Auch die Sie klopft und öffnet faſt gleichzeitig die Tür: Herr Poeſchel ſitzt, ruhig ſchreibend, an ſeinem Tiſch und ſchiebt jetzt, im Aufblicken, die Brille auf die Stirn. „Entſchuldigen Sie die Störung, Herr Poeſchel!“ ſtößt Mara atemlos heraus.„Es riecht ſo nach Gas in der Wohnung— und die Küchentür iſt abgeſchloſſen— und mir war ſo— ich dachte— mir war ſo, als ob ich drin ein Röcheln hörte...“ Herr Poeſchel iſt aufgeſprungen und ſteht ſchon neben ihr. Eine Sekunde wittert er mit geblähten Nüſtern: Der Gasgeruch iſt ſchon bis hierher gedrungen...„Wo iſt der Haupthahn?“ fragt er. ö Der Haupthahn—? Ja— natürlich— nicht einmal daran hat Mara gedacht... Aber wenigſtens weiß ſie, wo er iſt. Und Herr Poeſchel ſchließt ihn ſchleunigſt. Wo er vor⸗ beikommt, reißt er Türen und Fenſter auf.„Iſt denn bei der kranken Dame vorn das Fenſter offen?“ Mara bejaht. „Na ſchön! Dann wollen wir ſie einſtweilen nicht beläſtigen!“ Der verſchloſſenen Küchentür aber ſind ſeine Kräfte nicht gewachſen.„Axt— oder Hammer— oder irgend ſo etwas iſt wohl nicht da.“ N„In der Küche!“ ſagt Mara ratlos. Herr Poeſchel iſt ſchon in der Badeſtube und beugt ſich aus dem Fenſter. Das Küchenfenſter nebenan iſt feſt geſchloſſen. Im nächſten Augenblick hat er das Rohr von der Brauſe losgeſchraubt und ſchwingt es mit beiden Hän⸗ den aus dem Fenſter... Nebenan kracht und ſplittert das Glas. Man ſpürt förmlich, wie der Gasgeruch noch ſtärker wird, da er einen ungehinderten Ausweg findet. „Nun, die Scheibe wäre zum Teufel!“ ſagt Herr Poeſchel.„Aber das iſt das wenigſte.. Hoffentlich hat die arme Frau nicht noch ein Glasſplitter getroffen!“ 1081 glauben alſo auch, daß ſie— daß ſie da drin⸗ nen iſt?“ „Das iſt wohl leider anzunehmen... Nun telepho⸗ nieren wir erſt einmal an die Feuerwehr und an die Ret⸗ tungswache und vielleicht auch an einen Schloſſer, damit die Tür nicht eingehauen zu werden braucht!“ Mara läuft zum Fernſprecher und blättert mit zittern⸗ den Fingern im Buch. Aber es wird ihr mit ſanfter Gewalt entriſſen.„Nein— laſſen Sie mal! Das werde ich ſchon machen... Es wäre vielleicht das beſte, wenn Sie ſich jetzt mal um Ihre Kranke kümmern wollten.“ Gott ja: Die arme Lia, die auf ihr Eſſen wartet! Mara zwingt ſich zu einem ruhigen Lächeln, ehe ſie hinein⸗ geht; aber ſie kann es nicht hindern, daß ſie eine Welle von Gasgeruch mit hineinbringt. „Großer Gott: Was iſt denn paſſiert?“ ruft Lia ihr N„Es riecht ja entſetzlich nach Gas— bis hier⸗ er!“ „Ach— nichts Schlimmes! Ein Gasrohr iſt undicht geworden. Doch jetzt iſt ſchon abgeſtellt und nach der Gas⸗ anſtalt telephoniert!“ lügt Mara ſo ruhig wie möglich. „Aber darum haben Sie auch noch nichts zu eſſen bekom⸗ Beſtohlene ſelbſt erklärte, nichts Verdächtiges bemerkt zu haben.„Ob verdächtig oder nicht“, wandte der kluge Poli⸗ zeibeamte ein,„das läßt ſich oft nicht ſo ohne weiteres ent⸗ ſcheiden. Haben Sie vielleicht unterwegs Bekannte getrof⸗ fen?“ Die Bauersfrau verneinte; aber ſie tat ſo zögernd, daß der Beamte ſo lange in die drang, bis ſie angab, ſie habe die beiden Schweſtern Allais getroffen. Als der Poli⸗ zeibeamte ſie über die Lebensgewohnheiten und die Ver⸗ hältniſſe dieſer Schweſtern Allais ausfragen wollte, wehrte die Bauersfrau entſetzt ab:„Um Gotteswillen, Herr Kom⸗ miſſar! Dieſe beiden ſchalten vollkommen aus! Sie bewoh⸗ nen mit einer dritten Schweſter und ihren alten Eltern ein kleines, beſcheidenes Haus, ſind fleißig und überall ge⸗ achtet. Sie haben nur das Unglück, daß ſie alle drei unver⸗ heiratet blieben. Drei arme, alte Jungfern, Herr Kommiſſar — nein, für die lege ich die Hand ins Feuer!“ Aber der Beamte ließ ſich nicht beirren; es konnte nichts ſchaden, wenn man ſich mal die drei alten Jungfern anſah. Natha⸗ lie, Eugenie und Amalie— alle im Alter zwiſchen 40 und 45 Jahren, lebten in wirklich mehr als beſcheidenen Ver⸗ hältniſſen mit ihren alten Eltern zuſammen. Das kleine „Haus“, von dem die Bauersfrau geſprochen hatte, erwies ſich eigentlich als baufällige Baracke, die nur an zwei Sei⸗ ten Steinwände aufwies. Ohne ſich um den wütenden Pro⸗ teſt der drei alten Jungfern zu kümmern, ſah ſich der Kom⸗ miſſar die wenigen Räume der Behauſung einmal in aller Ruhe an. Dabei machte er eine ſenſationelle Entdeckung: hinter der Schlafkammer der drei alten Jungfern befand ſich ein ziemlich geräumiger Verſchlag, der ſich bei näherem Zu⸗ ſehen als richtiges Diebeslager erwies. Er war förmlich vollgeſtopft mit allen nur denkbaren Gegenſtänden, die aus den Einbrüchen der vergangenen Jahre herſtammten. Die Nachricht, daß die„ehrenhaften“ drei alten Jung⸗ fern die geheimnisvolle Einbrecherbande waren, die jahre⸗ lang als Schreckgeſpenſt in den Badeorten gehauſt hatte, war eine beiſpielloſe Senſation. Man konnte es einfach nicht glauben, daß dieſe harmloſen Frauen ſich plötzlich als aus⸗ gekochte Verbrecherinnen und Einbrecherninen entpuppt ha⸗ ben ſollten. Und doch waren Zweifel an ihrer Täterſchaft überhaupt nicht möglich. Aber eines war ſeltſam: es wurde nachgewieſen, daß die drei alten Jungfern, die ſahrelang ein Doppelleben geführt hatten, nicht das Geringſte von dem geſtohlenen Gut verkauft oder auch nur ſelbſt verwen⸗ det hatten. Sogar geraubte Likörflaſchen, die ſie hatten mit⸗ Ben heißen, fanden ſich unberührt vor. So ſteht man in Zezug auf das Tatmotiv vor einem vollkommenen Rätſel Daß der Schein oft trügt, mußte da auch eine vor⸗ klein wenig ſchwankt ihre Stimme,„— Frau Boßhardt hat gedacht, es läge am Gasherd, und hat ſich nicht ge⸗ traut, zu kochen; ſie hat immer auf die Arbeiter gewartet. ... Jetzt müſſen Sie nur noch einen Augenblick Geduld haben! Ich verſchaffe Ihnen ſchon irgendwoher etwas zu eſſen!“ Sie muß wieder hinauslaufen; die Beherrſchung fällt ihr unendlich ſchwer. Herr Poeſchel iſt ſchon fertig mit ſeinen Telephon⸗ geſprächen. Mara erzählt ihm, auf welche Weiſe ſie Lia beruhigt hat, und daß ſie ihr etwas zu eſſen verſchaffen muß... Aber woher? Sie ſteht vor ihm wie ein kleines, hilfloſes, angſtbebendes Kind. Aber Herr Poeſchel iſt ſo ruhig und vernünftig. Er ſcheint ſogar ganz froh über die Ausſicht, ſie eine Weile loszuwerden. Die Hauptſache iſt, daß ſie die Kranke ver⸗ ſorgt. Das beſte wird ſein, aus einem Reſtaurant etwas zu holen. Denn wenn man wirklich in die Küche kann— nein, es iſt kein angenehmer Gedanke, und außerdem ſind die Lebensmittel ungenießbar geworden. Und er wäre ſehr dankbar, wenn ſie ſich die Mühe machen wollte, auch für ihn etwas mitzubringen; er möchte das Haus heute nicht mehr verlaſſen, und der Menſch müſſe eſſen, auch in den ſchwerſten und traurigſten Lebenslagen. Mara iſt froh, daß ſie etwas tun, daß ſie ſich nützlich machen kann. In dem kleinen Reſtaurant um die Ecke packt man ihr bereitwillig alles zuſammen, was ſie braucht. Während ſie wartet, hört ſie das gellende Klingeln der Feuerwehr und ſchauert zuſammen... Als ſie zurück⸗ kommen, hat ſich ſchon eine Menſchenmenge vor dem Haus verſammelt. Während ſie ſich mühſam durchdrängt, fängt ſie Wortfetzen auf:„Sauerſtoffapparat ham ſe mit⸗ jebracht!“ erklärt ein winziger Knirps.„Jasverjiftung!“ „Was iſt denn bloß los?“ klaat Lia.„Ich wollte eben ſchon aufſtehen und hinausſchauen! Es iſt ein Radau und ein Hin und Her, wie beim Umzug...“ „Die Leute von der Gasanſtalt waren da!“ beruhigt Mara.„Die ziehen jetzt wieder ab mit ihrem Arbeits⸗ gerät... Iſt ja gut, daß die Sache ſo ſchnell in Ordnung gekommen iſt! Dann können wir alle beruhigt ſchlafen!“ Aber Mara denkt nicht an Schlafen. Sie trägt Herrn Poeſchel das mitgebrachte Eſſen in ſein Zimmer und ſtellt es möglichſt nett zurecht— er ſelbſt iſt noch hinten— und dann geht ſie wieder zu Lia hinein, macht ihr das Licht für die iN zurecht und ſitzt bei ihr, bis ſie eingeſchlum⸗ mert iſt. 5 Dann hat ſie keine Veranlaſſung mehr, auf dem Stuhl hockenzubleiben, und muß endlich in ihr Zimmer zurück. Es iſt ſo unheimlich ſtill in der Wohnung, und es riecht immer noch nach Gas; dabei ſind alle Türen und Fenſter offen.. Sie wird ſich überhaupt nicht hinlegen, ſie wird alle Lampen brennen laſſen und die ganze Nacht im Stuhl auf der Loggia verbringen; da kann man wenigſtens halb⸗ wegs atmen. Und ſie wird morgen nicht ins Geſchäft gehen. Es iſt ſo egal, ob ſie einen Tag fehlt; heute mor⸗ gen hat ſie ja auch ſchon zwei Stunden verſäumt. Und dabei fällt ihr Frau Meſſerſchmitt wieder ein. Sie hatte ſich vorgenommen, gleich am Abend in der Klinik anzurufen; natürlich hat ſie das in der Aufregung ver⸗ geſſen, und jetzt iſt es zu ſpät. Die Arme— ob ſie über⸗ haupt noch am Leben iſt? Und ob Frau Boßhardt noch lebt? Nein, es iſt zuviel aufeinmal, zuviel, was an den Nerven zerrt und reißt; und keinen Menſchen hat man, der einem das Leben ertragen hilft e nehme Familie in Zürich zu ihrem Schaden erfahren In men, Sie armes Kindl Frau Boßhardt—“ nur ein ganz zeigt. e einer der vornehmen Villen der Züricher Zolfickerſtraße war große Geſellſchaft. Die Dame des Hauſes hatte— wie die Gäſte mit Genugtuung feſtſtellten— nur die Angehö⸗ rigen der ſogenannten„Oberen Zehntauſend“ geladen. So ging es zwar in der Villa ſehr förmlich und ſteif, dafür aber außerordentlich„vornehm“ zu. Wagen auf Wagen fuhr durch das prachtvoll erleuchtete Portal, und die liprierten Diener hatten alle Hände voll zu tun. Da betrat ein neuer Gaſt die Villa; anſcheinend hatte er ſeinen Wagen auf der Straße ſtehen laſſen. Ein ſchlanker, eleganter Mann, miſchte er ſich bald unter die Gäſte. Man hielt den Fremden für einen Diplomaten, worauf auch die Tatſache hindeutete, daß er die kleine ſaffianlederne Aktentaſche, die er unter dem Arm trug, nicht ablegte. Vielleicht kam er von einer wich⸗ tigen Beſprechung und hatte ſich nicht erſt die Zeit genom⸗ men, ſeine Wohnung aufzuſuchen. Mit Wohlgefallen be⸗ trachtete die Gaſtgeberin den Fremden; wenn es auch ſelt⸗ ſam erſchien, daß er ſich bisher nicht der Dame des Hauſes gewidmet hatte, ſo machte ſie ſich doch weiter keine Gedan⸗ ken darüber. Es genügte ihr, daß er unzweifelhaft„vor⸗ nehm“ war und die Damen angenehm zu unterhalten ver⸗ ſtand. Bald aber verlor die Hausfrau den Fremden aus den Augen. Sie wußte nicht, daß ſich dieſer aufgemacht hatte, die oberen Räume der Villa zu inſpizieren. Im Schlafzimmer fand der Fremde ein Perlenkollier, das— wie ſpäter feſtgeſtellt wurde— einen Wert von etwa 300 000 Franken hatte. Neben dem Kollier lag bequemer⸗ weiſe der Schlüſſel zum Geldſchrank. Ohne Haſt öffnete der vornehme“ Gäſt damit den Geldſchrank. Alles, was er darin fand, verſenkte er in ſeine Aktentaſche, in der bereits das Perllenkollier lag: Ohrringe, Armbänder, eine mit Brillanten beſetzte Spange, eine ebenfalls mit Brillanten ausgelegte Damenuhr ſowie 1250 Franken Bargeld. Nach⸗ dem dies geſchehen, begab ſich der„Gaſt“ wieder nach den Geſellſchaftsräumen zurück. Am Hausbufett nahm er ein Kaviarbrötchen, trank dann einige Gläſer der durch die Diener gereichten Getränke, ſagte der Dame des Hauſes einige Schmeicheleien und verließ dann in aller Seelenruhe, ohne ſich der Gaſtgeberin vorgeſtellt zu haben, die gaſtliche Stätte. Kurz darauf entdeckte die entſetzte Dame des Haufes den Diebſtahl. Aber bisher war es der ſofort benachrich⸗ tigten Polizei unmöglich, auch nur die geringſte Spur des dreiſten Einbrechers zu finden. Der Wert der geſtohlenen 9 beläuft ſich auf faſt eine halbe Million Fran⸗ en. Es geht halt nichts über ein„vornehmes“ Auftreten und elegante Kleidung. Beides lohnt ſich, wie dieſer Fall wieder Jetz enolich rur Weara ſich ſeioſ ſo leid, vaß ſie an⸗ fängt, zu weinen. Erſt iſt es nur ein trockenes, ſchmerz⸗ haftes Würgen in der Bruſt, aber dann kommen die er⸗ löſenden Tränen und tropfen und rinnen und ſtrömen über ihr Geſicht... Ach, das tut ſo gut! Das iſt, als ob Gift aus Wunden gewaſchen werde; ſie hat lange nicht ſo hingegeben, ſo erlöſend geweint. Erſt, als es an ihre Tür klopft, wiſcht ſie haſtig über das naſſe Geſicht. Aber Herr Poeſchel ſieht doch, daß ſie geweint hat oder er hört es an ihrem halberſtickten„Herein!“„Ich wollte mich bloß noch bedanken für das Abendbrot und meine Schulden bezahlen“, ſagt er freundlich.„Ich dachte es mir faſt, daß Sie auch noch nicht ſchlafen.. Da darf ich mich wohl noch ein bißchen zu Ihnen hinausſetzen?“ „Ach ja— bitte ſchön!“ ſagt Mara, ſchluckend und ſchnaubend.„Ich wollte ſchon bei Ihnen anklopfen.. Ich habe Sie gar nicht mehr geſprochen... Ich wollte Lia— ich wollte Fräulein Mengers nicht allein laſſen; ſie war ohnehin ſchon ſo unruhig. Und nachher dachte ich, ich ſtöre Sie vielleicht... Was— was war denn nun? Iſt— iſt ſie tot?“ „J bewahre!“ beruhigt Herr Poeſchel.„So ſchnell geht das nun ja nicht! Die wird ſchon wieder zurechtkom⸗ men... Mit Beſtimmtheit kann man da freilich nichts ſagen; dazu müßte man erſt wiſſen, wie lange das Gas ausgeſtrömt iſt.. Um vier Uhr herum hat ſie mir noch meinen Kaffee gemacht...“ „So?“ ſagt Mara aufatmend.„Und ich dachte, weil ſie ſeit morgens nicht bei Lia—— Aber wenn es gar nicht ſo lange her war, dann iſt doch vielleicht noch Hoff⸗ nung?“ immer; und je ſchwerer die Gegenwart, deſto berechtigter die Hoffnung. Stillſtand gibt es nicht— alles iſt in Be⸗ wegung. Alles geht'rauf und'runter, hin und her oder im Kreis rum— unweigerlich. Wenn die Flut am höch⸗ ſten geſtiegen iſt, dann fällt ſie wieder; und wenn der kürzeſte Tag erreicht iſt, dann werden die Tage wieder län⸗ ger; und wenn man ſo ganz allein daſitzt und ein paar Tränchen vergießen möchte, dann kommt der alte Poeſchel als leibhaftiger Ulema——“ f „Als was?“ fragt Mara verſtändnislos. „Als Ulema wiſfſen... Bei uns in Turkeſtan——“ In Mara jagen ſich die Gedanken, überſtürzen ſich. Das hat ſie ſchon einmal in ihrem Leben gehört... Peter hat das geſagt; Peter hat da drüben geſeſſen..„Haſt du gekündigt?“—„Nein!“—„Talok, Talok, Talok“, hat Peter geſagt:„Wenn du dreimal Talok' ſagſt, biſt du ge ſchieden! So einfach 3 mußt du meinen Onkel Otto fragen— der ſagt 27 immer!“... Nein, es iſt nicht anders möglich: Peter, Onkel Otto und dieſer Herr Poeſchel, der ihr jetzt gegen überſitzt, ſind ein und dieſelbe Perſon...„Kennen Peter?“ fragt Mara, auffahrend, mit verkrampften Hän⸗ den und weit offenen Augen. 5 15 Herr Poeſchel ſchmunzelt, freundlich und e „Gottverdimmich, nun hätte ich mich beinahe verraten! 1125 wenn Sie's nicht weiterſagen—? Freilich kenne ich 3 Peter! Der hat mir ja das Zimmer empfohlen, 11 hat mir auf die Seele gebunden, ich ſollte nicht Ihre 15 kanntſchaft machen.. Nun— daß das alles ſo gekomme iſt, das konnte man ja vorher nicht wiſſen!“ „Hoffnung? Nun freilich iſt Hoffnung! Hoffnung iſt Na, das können Sie freilich nicht iſt das bei uns in Turkeſtan! Da — 12 S8 8 gor. AAN „ärgere dich nicht! Wenn wir großen Aerger gehabt haben, ſo fangen gerade wir Frauen ſehr oft an, ungerecht zu werden, wir ſchütten die Schale unſeres Zornes unbedacht auf den⸗ jenigen aus, der uns gerade in den Weg kommt. Wir ſchaffen uns damit aber entſchieden keine Erleichterung, ſondern wir verboſen uns immer mehr und haben nur noch einen anderen in Zorn gegen uns gebracht. 8 Aber——— ſo ſind wir nun mal! Anſtatt in uns zu gehen und einmal regelrecht nachzuprüfen, durch welche von unſeren Dummheiten wir uns dieſen vermaledeiten Aerger bereitet haben, empören wir uns innerlich gegen die anderen und geben denen und immer nur ihnen die Schuld. Angenommen, wir ſind in eine ſcheußliche Klatſch⸗ geſchichte hineingekommen— wie wir natürlich meinen: ganz ohne unſer Verſchulden!—, ſo erleben wir bei einigem Nachdenken doch jedesmal, daß wir unſer Haupt ſchuld⸗ bewußt ſenken müſſen, denn irgend etwas haben wir tmmer verfehlt! Entweder wir waren zu vertrauensvoll und haben Menſchen unſer Herz ausgeſchüttet, die wir noch längſt nicht genau genug kannten. Oder wir haben im Zorn auf irgend jemand wirklich beleidigende Worte geſprochen, die nicht gar ſo ſchlimm gemeint waren, aber doch immerhin böſe genug klingen mußten. Oder wir waren nachläſſig gegen Menſchen, die uns lieb haben, ſo daß ſie wohl recht haben, wenn ſie jetzt ſagen, wir bringen ihnen nicht das rechte Vertrauen, die nötige Achtung ent⸗ gegen, wir denken nur an uns und was dergleichen ärger⸗ liche Behauptungen mehr ſind. Natürlich ſind wir gar nicht ſo ſchlimm, aber wenn wir ehrlich gegen uns ſind, dann müſſen wir zugeben, daß wir durch unſer Betragen ſchon ſchlimm erſcheinen konnten. Es tut alſo keineswegs deinem Geblüt, deinem Geiſt und deinem Gemüt wohl, wenn du deinen Zorn in dich hineinfrißt und dich„ärgerſt“— es iſt viel beſſer, mal über ſich ſelbſt zu Gericht zu ſitzen als immer über den anderen. Aerger macht zudem häßlich! Das wiſſen wir alle und wir ſollten es deshalb vermeiden, uns ſelbſt immer wieder durch verdrehtes Betragen neuen Aerger zu bereiten! Zu jedem gleich Vertrauen haben und wie eine Plaudertaſche loszureden, bringt auf alle Fälle beſtimmt einmal Aerger und Enttäuſchung, denn die Menſchen ſind weder ſo gut noch ſo böſe wie wir immer glauben, ſie ſind durchwachſen wie wir auch— halb gut, halb ſchlimm—, und ſie werden ſo bleiben! Nehmen wir ſie aber ſtets anders als ſie ſind, ſo werden wir aus dem Staunen, dem Wundern und dem Aerger nicht herauskommen, denn ſie benehmen ſich immer anders als man denkt. Auch wenn wir Enttäuſchungen mit den Hausangeſtellten oder mit Lieferanten haben, ſo wird ein ehrlich befragtes Gewiſſen nach dem Grund des Aergers zugeben müſſen, daß wir zu vertrauensſelig, zu entgegenkommend oder zu leichtgläubig waren. Alſo behalten wir von jetzt ab unſer bißchen Ich ganz feſt in der Hand! Schwatzen wir nicht ſo viel, vertrauen wir nicht gleich allen Leuten und zeigen wir niemals Hoch⸗ mut, Dünkel, Habſucht oder gar Neid gegen unſere Brüder und Schweſtern— dann wird der Aerger in unſerem Leben immer ſeltener werden und endlich ganz daraus ver⸗ ſchwinden. Nahrhaft und gut Kleine Kochrezepte. Wickelklöße. 1 Kilogramm gekochte, abgezogene Kartoffeln vom Tag vorher, 125 bis 150 Gramm Kartoffelmehl, Salz, 30 Gramm Margarine, 1 kleine Doſe Tomatenmark oder die entſprechende Menge ſelbſtgekochter ſteifer Tomatenbrei, even⸗ tuell mit Mehl gedickt.— Man bereitet, wie üblich, einen Kar⸗ toffelteig, den man meſſerrückendick ausrollt. Man beſtreicht die Teigplatte mit der ſchaumig gerührten Margarine, der man das Tomatenmark beigefügt hat, ſchneidet 5 Zentimeter breite Streifen und rollt ſie zu Wickelklößen zuſammen, die man in der Pfanne herausbäckt. Tomatenfülze. 500 Gramm reife, gekochte Eier, ½ Liter Eſſigwaſſer, 8 Blatt weiße Gelatine.— Die eingeweichte, ausgedrückte und in wenig heißem Waſſer aufgelöſte Gelatine gibt man durch ein Sieb zu dem kräftig abgeſchmeckten Eſſigwaſſer. In eine mit kaltem Waſſer gut ausgeſpülte Form gießt man von dieſer Flüſſigkeit einen, 2 Zentimeter hohen Spiegel, den man zum Erſtarren kühl ſtellt. Inzwiſchen ſchneidet man die Tomaten und die hartgekochten Eier in Scheiben. Wenn der Spiegel ſteif iſt, legt man darauf ein Muſter von Ei⸗ und Tomatenſcheiben, füllt wieder Eſſig⸗ waſſer auf, läßt ſteif werden, gibt dann den Reſt Ei und To⸗ mate und Eſſigwaſſer darüber. Vor dem Stürzen taucht man die Form einen Augenblick in warmes Waſſer. Tomatenkartoffeln. 1 Kilogramm Pellkartoffeln, 1½ Kilo⸗ gramm Tomaten, Salz, 1 Priſe Jucker, 50 Gramm Fett, 50 Gramm Mehl, ½ Liter Knochen⸗ oder Gemüſebrühe.— Die in Viertel geſchnittenen Tomaten, die man je nachdem vorher abgezogen hat, dünſtet man in dem Fett an, füllt dann mit der kochenden Flüſſigkei: auf, gibt die abgezogenen, noch war⸗ men, in Würfel geſchnittenen Kartoffeln dazu, dickt mit dem aͤngerührten Mehl und ſchmeckt ab. Schöne friſche Pilze werden gut geputzt, gereinigt und in feine Scheiben geſchnitten, man macht ſie in einer Kaſſe⸗ rolle mit gutem Salatöl heiß, ſchmort die Pilze darin einige Minuten gar, läßt ſie gut abkühlen und richtet ſie dann mit Eſſig, etwas Salz und reichlich gewiegter Peter⸗ ſilie als Salat an. Für dieſe ubereitungsart eignen ſich Steinpilze, Pfefferlinge und Champignons. Es muß der khrgeiz ſeder Familie ſein, durch einen Freiplatz die fitler-Freiplatz ⸗ ſpende und die nsv.-Rinderlandoer- ſchichung unterſtützt zu hoben! meldet Freiplätze! feſte Tomaten, 2 hart⸗ ——— 5 8— Unbekannte Heldinnen Die deutſche Frau im Weltkrieg 1914-018 Auguſt 1914! Die bangen Wochen nervöſer Erwar⸗ tung, die elektriſch geladene, politiſche Atmoſphäre waren wie durch Blitzſchlag zerriſſen worden durch den Kriegs⸗ ausbruch. Und wenn auch all den Millionen Menſchen die Tragik dieſer Tatſache vor Augen ſtand, ſo flammte doch gleichzeitig die Begeiſterung auf: ſich mit Herz, mit Blut und Leben ganz einzuſetzen für die Heimat und das Vater⸗ land! Jedes kleine, perſönliche Einzelſchickſal wurde zu⸗ rückgeſtellt hinter dieſe große, erſchütternde Aufgabe! Und ſo zogen ſie hinaus, die Väter, Söhne, Brüder, die Jungen und Aelteren— und die zurückbleiben mußten, die Halbwüchſigen auf der Schulbank und die, die das damals zugelaſſene Alter überſchritten hatten, auch ſie fieberten nach einer Möglichkeit, mit hinauszugehen in dieſen, von Blutwellen heiligſter Begeiſterung getragenen Kampf! Das kleine, perſönliche Einzelſchickſal zurückſtellen hin⸗ ter die Aufgabe, dem Volk und dem Vaterland zu dienen D das hatten auch die deutſchen Frauen vom Augenblick des Kriegsausbruches an erkannt. Und ſo ließen ſte die Männer ziehen, die Söhne die Brüder, die Väter und Ver⸗ lobten. Auch aus ihren Augen leuchtete die Begeiſterung, und wenn ihre Herzen auch brannten im Wiſſen um das kommende, unentrinnbare Leid, um die Trennung, um den vielleicht endgültigen Abſchied— ſie brachten dieſes größte aller Opfer mit tapferem Stolz, eingedenk der großen Pflichten, die das Vaterland ihnen auferlegt hatte. Die deutſchen Frauen von 1914 erwieſen ſich als den Männern ebenbürtig. Und als es ſtiller geworden war, als die Kolonnen und die unermeßlichen Züge mit Feldgrauen hinausgerollt waren ins Ungewiſſe, da kehrten dieſe Frauen nicht in ihr vereinſamtes Heim zurück, um mit Tränen die Hände in den Schoß zu legen, ſondern ſie wandten ſich mit einzig⸗ artiger Tatkraft den Aufgaben zu, die nun an allen Ecken und Enden ihrer warteten— entſtanden durch die Lücken, die der Auszug der Männer geriſſen hatte, entſtanden auch durch die beſonderen Gegebenheiten des gewaltigen Kriegs⸗ brandes. Die deutſche Landfrau griff zum Pflug— die Erhal⸗ tung des Segens unſerer Erde, die Bewirtſchaftung des Bodens war in jener Zeit von ganz beſonderer Bedeu⸗ tung. Die Landfrau ſetzte alle Kräfte ein und leiſtete oft⸗ mals Ungeheuerliches. Zählte man 1907 ſchon 400 000 Be⸗ triebsleiterinnen in der deutſchen Landwirtſchaft, ſo glie⸗ derten ſich nun weitere Hunderttauſende in das Heer der ſchwer arbeitenden Landfrauen ein. Bald waren 60 Pro⸗ zent aller deutſchen landwirtſchaftlichen Betriebe der ver⸗ antwortlichen Leitung und Arbeit von Frauen unterſtellt. Die landwirtſchaftlichen Hausfrauenvereine übernah⸗ men vor allem charitative Hilfsarbeiten, die Unterbringung von erholungsbedürftigen Kindern, die Unterſtützung not⸗ leidender Bezirke, die Kriegskoch⸗ und Wirtſchaftsbera⸗ tungsarbeit. Und ohne dieſes ſtille, heldenhafte Wirken der deutſchen Landfrauen wäre die Ernährung des Volkes in den ſchwierigen Jahren des Weltkrieges ohne Zweifel nicht möglich geweſen. In den Städten boten ſich andere Aufgaben— nicht minder verantwortungsvolle Aufgaben. Beim Roten Kreuz in Berlin meldeten ſich ſchon in den erſten Stunden nach Kriegsausbruch 15 000 freiwillige Krankenpflegerinnen, nach 14 Tagen waren es ſchon 50 0001 Von allen Seiten ſpürte man die Opferbereitſchaft: Villen und Stadthäuſer wurden für Lazarette und Verwaltungsarbeit zur Ver⸗ fügung geſtellt, Geldbeträge und Naturalien geſpendet— und es galt, dieſen ungeheuren Opferwillen zu organi⸗ ſieren! i Dieſen ſchwierigen und umfaſſenden Organiſations⸗ aufgaben unterzogen ſich vor allem die im Zeichen des Roten Kreuzes arbeitenden Landesverbände des Vater⸗ ländiſchen Frauenvereins. Auf ihre Anregung wurden die Frauenvereine im ganzen Reich zu Kriegshilfen, Frauen⸗ hilfen und Frauendienſten zuſammengeſchloſſen. Die Zen⸗ trale dieſer Frauenarbeit lag in Berlin, wo das Rote Kreuz und der Vaterländiſche Frauenverein eine Aus⸗ kunftsſtelle für Kriegswohlfahrt eingerichtet hatten. Hier ſchlug das Herz der geſamten Organiſation der Jugend⸗ fürſorge, Säuglingspflege, der Beratung von Kriegerange⸗ hörigen und der großen ſozialen Hilfsaktionen, wie der Ausgabe von Speiſemarken und ähnlichem. In engſter Fühlung mit den Behörden konnte dieſes Werk aufgebaut und durchgeführt werden. Die Beratung der Kriegerfrauen lag vor allem in den Händen des Nationalen Frauen⸗ dienſtes. Ueberall entſtanden Nähſtuben und Speiſeanſtal⸗ ten, Kleiderſammelſtellen, Verpackungs⸗ und Verſandſtellen, Kinderſpeiſeküchen und Zentralſtellen, die verbilligte Nah⸗ rungsmittel und Sonderlebensmittelſcheine an notleidende Kriegerfrauen verteilten. Tauſende von deutſchen Frauen als Pflegerinnen an der Front inmitten des feindlichen Feuers, in den Laza⸗ retten der Etappen und der Heimat, als Begleiterinnen Aufnahme: Scherl-Archiv— M. Der weibliche Stationsvorſteher im Weltkrieg. Tau⸗ ſende und aber Tauſende Frauen ſtanden in den Be⸗ rufen der Männer. der Züge von Verletzten, Millionen von deutſchen Frauen an jenen ſchweren, verantwortungsvollen Poſten, die einſt Männer bekleideten! Wer weiß heute noch, daß gegen Ende des Krieges über 75 Prozent aller Kleinhandelsgeſchäfte von Ehefrauen oder anderen weiblichen Angehörigen der Frontſoldaten geleitet wurden? Tauſende von Frauen in unermüdlicher Liebestätigkeit, ohne Rückſicht auf die Art und Arbeit, die für Volk und Vaterland geleiſtet wurde. Ihnen allen kommt ein hoher Anteil an dem Verdienſt zu, daß Deutſchland gegen die Uebermacht der 9 ſo heldenhaft den Kampf durchführen konnte, daß die Lebens⸗ mittelverſorgung und die Familienfürforge vorbildlich erlosch und daß der Geiſt lebendigen Opferwillens nicht erloſch Mag für ſie alle die aufreibende Tätigkeit auch beſte und wirkſamſte Ablenkung geweſen ſein von der ſtändigen, zitternden Sorge um die teuren Menſchenleben draußen an der Front, von dem Schmerz um all diejenigen, die ihr Leben laſſen mußten, ſo ſtand im Vordergrund doch ſtets das Bewußtſein der deutſchen Frau, für das Vaterland zu leben, zu arbeiten, zu opfern! E. Wernecke. Der Konſumſiſch des Sommers Bei nahezu allen Nahrungsgütern unſerer Breiten iſt, bedingt durch die Jahreszeiten, ein Auf und Ab in den zur Verfügung ſtehenden Mengen zu verzeichnen. Getreide, Kar⸗ toffeln, Gemüſe, Obſt haben ihre beſtimmten Erntezeiten; Weide, Auftrieb und Abtrieb wirken ſich in der Fleiſch⸗ und Milchverſorgung aus. In gewiſſer Hinſicht kann man auch von Erntezyklen in der Hochſeefiſcherei ſprechen. Am deutlich⸗ ſten aber tritt der Salfoncharakter der Hochſeefiſcherei im Fanganfall des Herings in Erſcheinung, der ſein Maſſen⸗ auftreten auf die kurze Zeit der Sommer⸗ und Frühherbſt⸗ monate konzentriert, und der deshalb als Sommerfiſch der Hochſee bezeichnet werden muß. Dieſer Saiſoncharakter wirkt ſich umſo ſpürbarer aus, als der Hering durch 185 Maſſenauf⸗ treten und ſeine vielſeitige Verwendungsmöglichkeit wie kein anderer Fiſch die Grundlage für die Wirtſchaftlichkeit der Fiſcherei und der geſamten Fiſchinduſtrie abgibt. Heringszeit bedeutet für alles, was mit Seefiſcherei und Fiſchinduſtrie zu tun hat, Hochbetrieb, Leben, Arbeit, Brot. Unſere deut⸗ ſchen Fiſchdampfer können nur fangen, wenn der Hering ſich alſo in der den Fahrzeugen aller Nationen zugänglichen offenen See aufhält, und das ſind eben die Sommermonate. Die Schwärme müſſen dabei auch eine genügende Dichte haben, ſatz erfordern. Mit dem damtr ſich der Fang mit dem Schleppe g lohnt, und ſo find Auguſt, September, Oktober die Monate der deutſchen Heringsſaiſon. Es ſind die drei Monate, in denen der„grüne“ Hering an der Küſte regiert, in denen der Silberregen des res die Fiſchmärkte des Binnenlandes überſchwemmt, in denen der goldgelbe Bückling ſeine große Zeit hat. Das Zeichen für den Auftakt der deutſchen Heringsfiſcherei gibt der deut⸗ ſche Fetthering(Matjes), denn auch für die Logger, die aus⸗ ſchließlich den Salzhering liefern, gilt der gleiche Erntezyklus, nur daß hier, bedingt durch die Fangweiſe mit dem Treibnetz, der Beginn einige Wochen vorverlegt und das Ende eini Zeit hinausgeſchoben werden kann, M belief ſich die vorjährige Fangmenge auf 158,3 Mill. Kilogramm, vo denen über 147 Mill. auf die Monate Juli bis Oktober ent⸗ fielen. Etwa ein Viertel der Dampferheringe wird in den Grünhandel geleitet. Mit dieſer Menge wird der Markt ſo reichlich eingedeckt, 9 bel angeſetzt werden 12 7 ſen, um dieſe köſtliche Gabe des res in den Verbrauch zu bringen. Ein verſtärkter Verzehr von grünen Heringen in die⸗ ſen Monaten iſt umſo dringender, als auch die reſtlichen drei Vierkel, die in die Fiſchinduſtrie wandern, zu Bücklingen und Marinaden verarbeitet werden müſſen, die einen ſchnellen Ab⸗ grünen Hering tritt zugleich der Bück⸗ ling und der marinierte Hering in Maſſen in Erſcheinung Kleider- in Seide, Wolle, Waschbôr u. Mantel Stoffe Seas hfens werte chan feng ter — . Schluß Verkauf! Runſtfeidene Wäſche Sthlaf- und Tiſckdecken Bandſchuhe, Schals ele. Sport und Spiel Einheimiſcher Sport 8 Leichtathletik. Die Leichtathletikabteilung des Vereins ſtartet am mor⸗ gigen Sonntag beim Landesſportſeſt in Brühl in Einzel und Mehrkämpſen und beteiligt ſich bei den Staffelläufen. Das Landſportfeſt, das zum 8. Male vom Fußballverein Brühl durchgeführt wird, bezweckt in der Hauptſache bei den klei⸗ neren und Landvereinen das Inlereſſe für die Leichtathletik zu wecken. Hofſen wir auf gulen Erfolg unſerer heimiſchen Vertretung. Auswärtiger Sport. Der letzte Juli⸗Sonntag bringt uns wieder ein in⸗ tereſſantes Sportprogramm, das ſeine beſonderen Ereigniſſe im Davispokalkampf Deutſchland— Jugoflawien in Agram, den deutſchen Straßenfahrer⸗Meiſterſchaften in Frankfurt a. M., dem Kampf um das Braune Band von Deutſchland in München⸗Riem und den letzten Leichtathletikmeiſterſchaf⸗ ten in Kaſſel und Leipzig beſitzt. Daneben aber ſtehen zahl⸗ reiche Veranſtaltungen, die kaum weniger Anteilnahme auslöſen werden. In der Leichtathletik müſſen zunächſt die letzten deutſchen Meiſterſchaften im 10 Kilometer-Bahngehen(26 Meldungen) und 50 Kilometer⸗ Wettmarſch(70 Meldungen) in Kaſſel genannt werden. 173 unſerer beſten Marathonläufer ſtreiten ſich in Leip⸗ zig um den Meiſtertitel. Eine ganz hervorragende inter⸗ nationale Beſetzung weiſen die Prüfungskämpfe in Ber⸗ lin und Stuttgart auf. Im Olympiaſtadion wird es dabei zu einem neuen Zuſammentreffen zwiſchen Harbig und Italiens Rekordläufer Lanzi auf der 800 Meter⸗Strecke kommen, und in Stuttgart ſieht man der Begegnung des deutſchen 1500 Meter⸗Meiſters Mehlhoſe mit dem Schwe⸗ den Janſſon voller Spannung entgegen. Franzoſen, Ita⸗ liener und Japaner werden in beiden Städten eine ſehr ſchwere Konkurrenz für die jungen deutſchen Olympiaan⸗ wärter darſtellen. Im Rahmen der großen Wörtherſee⸗ Sportwoche wird auch ein Dreiländerkampf Deutſch⸗ land— Rumänien— Jugoflawien abgewickelt, wobei die deutſchen Intereſſen von einer Oſtmarkvertretung wahr⸗ genommen werden. Austragungsort iſt Klagenfurt. Kreis⸗ vergleichskämpfe ſtartet der Gau Südweſt in Mainz, 8 und Neunkirchen. Ein„Gauoffenes“ ſteigt in Mün⸗ en. Flugſpork. Mit einem Großflugtag, der einen eindrucksvollen Querſchnitt durch das fliegeriſche Schaffen zeigen will, war⸗ tet Frankfurt a. M. auf. Ein internationales Luftren⸗ nen mit ſtarker internationaler Beteiligung und die deut⸗ ſche Meiſterſchaft im Geſchicklichkeitsflug ſind dabei die Hauptereigniſſe. Die„2 0. Rhön“ auf der Waſſerkuppe wird am Wochenende bei günſtigem Wetter wieder große fliegeriſche Leiſtungen bringen.— Die Freunde des Turfs blicken nach München, wo am Samstag das Braune Band des Springſports und einen Tag ſpäter das Braune Band von Deutſchland im Rennſport entſchieden wird. Die beſten deutſchen Vollblüter haben am Sonntag beſte italieniſche, franzöſiſche und ungariſche Klaſſe zum Gegner. Der franzö⸗ ſiſche Vorjahrsſieger Antonym dürfte auch diesmal die mei⸗ ſten Wetter finden. Schwimmen. Das Europa⸗Waſſerballturnier um den Horthy⸗Pokal in Amſterdam ſtellt eine weitere harte Prüfung unſerer jun⸗ gen, aufſtrebenden Waſſerballſieben dar, die ſich ja heim lezten Lanpertampf gegen Ungarn ausgezeichnet ſchlug und recht unglücklich 1:3 unterlag. Holland, Belgien, Frank⸗ reich und Italien ſind neben den noch immer führenden Ungarn die Gegner der Deutſchen. Ein Frauen⸗Schwimm⸗ länderkampf Deutſchland— Italien ſteigt in Klagenfurt (Wörtherſee⸗Sportwoche). Dabei werden unſere Farben von den tüchtigen Oſtmärkerinnen vertreten. Ein Vergleichs⸗ kampf im Schwimmen zwiſchen Weſtdeutſchland und Paris findet in München ſtatt. Gleich zweimal meſſen ſich Heſ⸗ ſens Schwimmer mit der Niederrheinſtaffel in Marburg (Sa) und Kaſſel. In der Südweſtmeiſterſchaft im Waſſer⸗ ball beteiligen ſich in Darmſtadt Vereine aus Frankfurt. Darmſtadt und Worms. Waſſerſport. Die erſte internationale Regatta auf der Olympiaſtrecks von Helſinki ſieht deutſcherſeits den Europameiſter im Vierer „mit“, Wratislavia Breslau und den hervorragenden Tan⸗ germünder Skuller Seedorf im Kampf mit der beſten aus⸗ ländiſchen Klaſſe. An der internationalen Wedauregatta in Duisburg ſind aus Süddeutſchland Vereine aus Mannheim und Frankfurt beteiligt. 222 Ruderer meldeten für die reichsoffene Regatta in Berlin⸗Grünau. Ein Kanu⸗Länder⸗ kampf Deutſchland— Holland wird in Jaandam durchge⸗ führt, wobei wir uns auf eine rein, weſtdeutſche Vertretung ſtützen. Deutſchlands größte Motorſportregatta auf dem Starnberger See beſitzt ihren Höhepunkt in dem Kampf um die Preiſe des Führers. Motorſpork. Ohne deutſche Beteiligung wird in Livorno der Ciano⸗ Pokal für Rennwagen entſchieden. Das Rennen, das im Vorjahr von Hermann Lang auf Mercedes⸗Benz gewonen wurde, iſt diesmal nur für Kleinrennwagen ausgeſchrieben. — In Deutſchland intereſſieren die 17. Herxheimer Sandbahnrennen, bei denen der Neidlinger Gun⸗ zenhauſer als Favorit zu gelten hat. Berſchiedenes Bei den Reichswettkämpfen des NS KK am Wochenende in Erfurt gibt es einen reizvollen Fußball⸗ kampf zwiſchen der Mannſchaft des NS und der Elf des Gaues Mitte. In der NSKK⸗Vertretung wirkt eine ganze Reihe unſerer Nationalſpieler mit, die hier beweiſen kön⸗ nen, daß ihre Form in der Sommerpauſe nicht weſentlich deerbeegegangen iſt. Drei unſerer bekannteſten Gewicht⸗ geber, Olympiaſieger Sepp Manger, Wagner und R. Ismayr, haben die Abſicht, in Berlin neue Weltrekorde auf⸗ zuſtellen Die deutſche Mannſchaftsmeiſterſchaft im Rin⸗ gen wird mit dem Rückkampf zwiſchen Zella⸗Mehlis und Ac Köln⸗Mülheim fortgeſetzt. Fechtkämpfe auf Säbel und Florett werden in Bad Cannſtatt ausgetragen, die heſ⸗ ſiſche Mannſchaftsmeiſterſchaft im Raſenkraftſf port wird in Kaſſel entſchieden und in Nürnberg, der deutſchen Rollſchuh⸗ Hochburg, ſtehen die bayeriſchen Meiſterſchaf⸗ ten zur Entſcheidung an. Im Endſpiel um den Fußball⸗ Mitropa⸗Pokal ſtehen ſich Uſpeſt und Ferencvaros Budapeſt gegenüber. Reichsſchießmeiſterſchaſten der GA Die Südweſtmannſchaft verabſchiedet — Stuktgart. Die Teilnehmer der SA⸗Gruppe Süd⸗ weſt an den Reichsſchießmeiſterſchaften der SA in igen Mehlis haben am Mittwoch mit dem fahrplanmä igen Schnellzug 13.09 Uhr von Stuttgart aus die Fahrt nach Thüringen angetreten. Zu ihrer Verabſchiedung hatten ſich auf dem Bahnhof der Stabsführer der SA⸗Gruppe Süd⸗ weſt, Brigadeführer Kraft, und der Führer der SA⸗Stan⸗ darte 119, Oberführer Himpel, eingefunden. Wieder ſind es die hervorragendſten und erprobteſten Schützen der SA aus Württemberg und Baden, welche die Ehre der ganzen Gruppe Südweſt zu vertreten haben. Es würde keine Ueber⸗ raſchung bedeuten, wenn die Mannſchaft, die im Vorjahre den Sieg errungen hatte, auch am nächſten Sonntag ſieg⸗ reich zurückkommen würde. Nundfunk⸗Proaramme Reichsſender Frankfurt a. M.: Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern 5 Frühmuſik; 5.50 Bauer, merk auf; 6 Morgenlied, Morgen, ſpruch, Nachrichten, Wetter, Gymnaſtik, 6.30 Frühkonzert, in der Pauſe 7: Nachrichten; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen; 8.05 Wetter; 8.10 Gymnaſtik; 8.25 Kleine Ratſchläge fi Küche und Haus; 8.40 Froher Klang zur Werkpauſe; 940 Sendepauſe; 10 Schulfunk; 10.30 Sendepauſe; 11.40 N ins Land; 11.55 Programmanſage, Wirtſchaftsmeldungen, Wetter, Städtiſcher Marktbericht; 12 Mittagskonzert; 3 Zeit, Nachrichten, Wetter; 13.15 Mittagskonzert; 14 Zeit, Nachrichten, lokale Nachrichten; 14.10 Schallplatten; 15 Sende⸗ pauſe; 16 Nachmittagskonzert; 19.15 Tagesſpiegel; 19.30 Der fröhliche Lautſprecher; 20 Zeit, Nachrichten, Wetter; 22 Zeit, Nachrichten; 22.10 Wetter, lokale Nachrichten; 22.15 Sportnachrichten in Kürze; 24 Nachtmuſik. Donnerstag, 3. Auguſt: 14.45 Für unſere Kinder; 15.15 Sendepaufe; 19 Mythos des Nordens; 19.45 Tagesſpiegel; 20.15 Hauruck— der Weſtwall ſteht; 22.20 Anſere Kolonien; 22.35 Volks⸗ und Anterhaltungskonzert. Freitag, 4. Auguſt: 8.25 Mutter turnt und ſpielt mit dem Kind; 10.30 Von der Zahnpflege und ihrer Bedeutung; 10.45 Sendepauſe; 18 Der Siegfriedſtein zu Worms; 19 Sport und Mikrofon; 20.15 Der fliegende Holländer, Oper von Richard Wagner; 224 Zeit, Nachrichten; 23 Unterßoltemas- und Volksmuſik. Samstag, 5. Auguſt: 8.25 Deutſchland— Kinderland; 15 Bilderbuch der Woche; 15.15 Stimmen aus dem Alltag; 15.30 Jetzt müſſen wir marſchieren, ich und mein Kamerad; 16 Sport und Mikrofon; 19 Der fröhliche Lautſprecher; 19.30 Bühne und Film im Rundfunk; 20.15 Badenweiler— das Römerbad Anterhaltungskonzert; 22.30 Unterhaltung und Tanz.„„ 5 a f anſchließend: Reichsſender Fyankfurt a. Me Sonntag, 30. Juli: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen; 8.0 Wetter; 8.10 Die Wiener Sängerknaben ſingen den Som. tag ein; 8.45 Dichter im Dritten Reich; 9 Deutſche Meiſter; 10 Gläubiges deutſches Herz; Stunde der Beſinnung; 100 Funkſtille; 10.50 Zauber der Melodie; 11.15 Zu einem gan⸗ zen Menſchen gehören zwei, Hörfolge; 12 Muſik am Mittag 14 Für unſere Kinder; 14.30 Uns gehört der Sonntag; 15.00 Volkstum und Heimat; 16 Großflugtag Frankfurt a. M; 18 AUnterhaltungskonzert, dazwiſchen: Sport; 19 In frohe Runde ne halbe Stunde, Schallplatten; 19.30 Internatis⸗ nale Olympia⸗Leichtathletik⸗Wettkämpfe; 19.40 Sportſpiegel des Sonntags; 20 Zeit, Nachrichten; 20.15 Unterhaltung konzert; 22 Zeit, Nachrichten: 22.15 Sport; 22.30 Unterhaß tung und Tanz; 24 Nachtmuſik. 5 Montag, 31. Juli: 55 20.15 Stuttgart ſpielt auf; 22.20 Wiſſen und Fortſchriß 22.35 Tanz und Unterhaltung. Dienstag, 1. Auguſt: 18 Volk und Wirtſchaft; 18.15 Vor rund tauſend Jah⸗ ren; 18.30 Volksmuſik; 19.30 Lauter kleine Sonnenſtrahlen leuchten aus dem Raſengrün; 20.15 Im Odenwald reitet der wilde Jäger, Funkbild; 22.20 Politiſche Zeitungsſchal 22.40 Tanzabend. Mittwoch, 2. Auguſt: 16 Sport und Mikrofon, dazwiſchen: Unterhaltungskon⸗ zert; 19 Fliegendes Deutſchland; 20.15 Wir fliegen in il berne Weiten; 22.20 Sportnachrichten in Kürze; 23 Mut aus Wien. . Ein Millionenheer will nach Deutſchland! Sperrt die We grenzen gegen den Kartoffelkäfer! Serie/ Serie Serſe J 5 schluss VERKAUF VOM 51. 50LI- 2. AUGUST 39 5 Heſsstes ZU geen eine Damen,, Diese eise biſden qas ſages gespräch: L HZenhũute n den farben Fecolinehliie S uñc eu Jh. hnama- 1 2 done forben qope evg geScHdtam Fate Hanne,, helge, Se,-T sen ö, ebl 755 75 4˙⁰ N erat Mg Sti DME VH UTE Die Vorbereitungen sind bsendlef Montag geht's los! Montag be-: ginnt unser großer Sommer- Schluß- Verkauf! Statt Worten sollen Taten tprechenl Sehen sie zich deihelb am Sonnfag unsere Fenster an und, kommen sie 30 roch wie nur mog: lich in unser aus! Was wir die- mal bieten, Ubertriftt hestimm ihre Erwartungen! erer er.. ä Berücksichtigen Sie unsere Inserenten]