welt ittel, 9 ſt, Nr. 176 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Montag, 31. Juli 1939 Beauftragte des Reichstreuhaͤnders Wichtige organiſatoriſche Aenderungen Der Reichstreuhänder der Arbeit für das Wirtſchaftsge⸗ biet Südweſtdeutſchland gibt in ſeinen Amtlichen Mitteilun⸗ gen wichtige organiſatoriſche Aenderungen bekannt. Mit Rückſicht auf die für alle Betriebe in unſerem Wirtſchafts⸗ gebiet bedeutſame Neuerung geben wir nachſtehend die Mit⸗ teilung des Reichstreuhänders in vollem Wortlaut wieder: 1. Der Herr Reichsarbeitsminiſter hat mit Wirkung vom 1. Auguſt 1939 die Leiter der Arbeitsämter zu Beauftragten des Reichstreuhänders der Arbeit im elt des§ 21 Ad vom 20. 1. 1934(RG Bl. 1 S. 45) eſtellt. 2. Den Leitern der Arbeitsämter liegen in ihrer Eigen⸗ ſchaft als Beauftragte des Reichstreuhänders der Arbeit ſe⸗ weils für den Bezirk ihres Arbeitsamtes beſtimmte Aufga⸗ ben ob. In der Hauptſache ſind es Aufgaben örtlicher und einzelbetrieblicher Art wie ſolche, welche die Entſcheidungen des Reichstreuhänders vorbereiten. 3. a) Alle Anträge und Zuſchriften an den Reichstreuhänder der Arbeit, mit Ausnahme der in b) und c) genannten, ſind zur Vermeidung von Zeitverluſten und zur Erleichterung des Geſchäftsverkehrs mit ſofortiger Wir⸗ kung an folgende Anſchrift zu ſenden:„An den Lei⸗ ter des Arbeitsamts als Beauftragten des Reichstreuhän⸗ i118 der Arbeit für das Wirtſchaftsgebiet Südweſtdeutſch⸗ and.“ b) Anträge und Zuſchriften in überbetriebli chen ſowie in allen ſonſtigen Angelegenheiten, die über den Be⸗ irk eines Arbeitsamtes hinausgreifen, ſind wie ſeither für en Gau Baden an die Dienſtſtelle in Karlsruhe. Reichs⸗ ſtraße 3, für den Gau Württemberg⸗Hohenzol⸗ lern an die Dienſtſtelle in Stuttgart, Kriegsbergerſtraße 13, zu richten. c) Die Betriebe der Tabakinduſtrie wenden ſich in allen Angelegenheiten wie ſeither an die Dienſtſtellen in Karlsruhe, Reichsſtraße 3. 8 4. Die ſeitherigen Beauftragtenſtellen in Heldel⸗ berg, Freiburg i. B., Schwäb. Hall, Tuttlin⸗ gen und Ulm treten im Einvernehmen mit dem Herrn Präſidenten des Landesarbeitsamtes Südweſtdeutſchland zu den Beauftragten in Mannheim, Freiburg i. B., Stuttgart, Rottweil und Ulm über. Den dortigen Sachbearbeitern des Reichstreuhänders der Arbeit werden beſtimmte, auch über den Bezirk eines Arbeitsamtes hin⸗ ausgehende Aufgaben zugewieſen. In der Regelung des Schriftverkehrs, wie ſie durch Nr. 3 a) bis c) beſtimmt iſt, tritt hierdurch keine Aenderung ein. 5 dieſen organiſatoriſchen Aenderungen wird vom Reichstreuhänder der Arbeit mitgeteilt:„Infolge des gewal⸗ tigen wirtſchaftlichen Aufſchwungs ſind auch die N ufga⸗ ben des Reichstreuhänders der Arbeit in ſolchem Maße gewachſen, daß ſchon ſeit längerem eine Erweiterung ihrer Dienſtſtellen notwendig geworden war. Aus dieſem Grunde wurden im Frühjahr 1938 neben den Dienſtſtellen in Karlsruhe und Stuttgart fünf Beauftragtenſtellen des Reichstreuhänders der Arbeit in Freiburg, Heidelberg, Hall, Ulm und Tuttlingen eingerichtet, die von Betriebsführern und Gefolgſchaftsmitgliedern in ſtändig ſteigendem Maße in Anſpruch genommen werden. Nun iſt eine weftere Dezentraſiſation und noch ſtärkere Betriebsnähe da⸗ durch geſchaffen worden, daß der Reichsarbeitsminiſter un⸗ ter Aufhebung der ſeitherigen Beauftragtenſtellen die Leiter der Arbeitsämter zu Beauftragten des Reichstreuhänders der Arbeit beſtellt hat. Die dadurch ein⸗ Neeb enge Verbindung zwiſchen den Behörden des Ar⸗ eitseinſatzes und der Lohnpolitik ſchafft einen breiten Un⸗ terbau für ihre gemeinſamen Aufgaben auf dem Gebiete der Sozialpolitik. Sie wird Betriebsführern und Gefolg⸗ ſchaftsmitgliedern in gleichem Maße zugute kommen.“ Sport und Spiel Einheimiſcher Sport Tb.„Jahn“ beim Landſportfeſt in Brühl. Herre ſtellt mit 6,63 m neue Kreisbeſtleiſtung im Weitſprung auf. Die Leichtathletik⸗Abteilung des Turnerbund„Jahn“ konnte am geſtrigen Sonntag in Brühl ganz bedeutende Er⸗ folge an ihre Fahne heften. Anter ſtärkſter Beleiligung des bad. Anterlandes wurden 4 ecſte Preiſe und eine ganze An⸗ zahl guter Plätze erzielt, darunter ein prächtiger Mann⸗ ſchaftsſieg in der 4 mal 100 m⸗Staffel. Herre ſtellte eine Kreisbeſtleiſtung im Weitſprung auf und iſt damit zu der Spitzengruppe in Baden aufgerückt. Die größte Hoffnung beſitzt der Verein in dem 17jährigen Gund, der bei ſchärfſter Konkurrenz das Kugelſtoßen gewann mit der für ſein Ater S Nikar Heidelberg, SV Heilbronn erſtaunlichen Weite von 14,60 m(7einviertel kg). Er belegte auch im Dreikampf den 2. Platz und kam nur durch ein Mißverſtändnis um ſeinen 200 m⸗Sieg, denn ſeine Zeit im e e e 1 Aener 955 hervorragende Leiſtungen zu ſehen. die bei den zahlreich ſeinem Klubkameraden Bühler. Man kann dem Verein zu dieſen Erfolgen nur gratulieren. Nachſtehend die Ergebniſſes⸗ Weitſprung: 1. Günther Herre, 6,63 m; 3. Hermann Rieſenacker, 6,15 m. Kugelſtoßen: 1. Hermann Gund, 11,63 m. 3⸗Kampf(Anfänger): 1. Albert Wolf; 2. Albert Bühler. 3⸗Kampf, Klaſſe B: 2. Hermann Gund; 3. Günther 80 4. 9 5 Rieſenacker; 5. Arthur Scherer. Im Hoch⸗ ſprung kam Bühler auf 182 m.(Plazierung noch nicht bet.) 4 mal 100 m⸗Stafſel: 1. Turnerbund„Jahn“, 46,8 Sek. 3. Kampf, Aellere: 3. Karl Mack. Gübddeutſche Nubderſiege Amicitia Mannheim vor Rüſſelsheim. Auf der Internationalen Wedau⸗Regatta bei Duis⸗ burg kämpfte am erſten Tage die ſüddeutſche Mannſchaft recht erfolgreich. Im Haupterelgnis des Tages, dem Senior⸗ Achter, ſtarteten nach der Abmeldung der Renngemeinſchaft Baldeneyſee nur der Mannheimer RV Amicitia und die Renngemeinſchaft Rüſſelsheim. Die Rüſſelsheimer hielten bis 800 Meter mit, mußten dann aber die Mannheimer, die den Schweinfurter Kaidel auf Nr. 5 eingeſetzt hatten, ziehen laſſen. Nach 1500 Meter wehrten die Mannheimer einen letzten Angriff der Rüſſelsheimer ab und ſiegten mit einer 0 Länge Vorſprung. Im Senior⸗Zweier o. St. warteten ie Exeuropameiſter Melching⸗Meyer auf der Heide(Han⸗ noper] mit einer unerwartet guten Leiſtung auf und ſiegten Weltrekorde eines deutſchen Bombers Die Ueberlegenheit unſerer Flugwaffe. Berlin, 31. Juli. Während ſich zurzeit eine gewiſſe Aus⸗ landspreſſe bemüht, für die allzu durchſichtigen Zwecken die⸗ nenden engliſch⸗franzöſiſchen Einkreiſungsflüge die Reklame⸗ trommel zu rühren, ſetzt die deutſche Luftfahrt in aller Stille die Reihe ihrer imponierenden Rekorde fort. Sie be⸗ weiſt hierdurch immer wieder, welche Ueberlegenheit das deutſche Fluggerät und welchen hervorragenden Leiſtungs⸗ ſtand die deutſche Luftwaffe tatſächlich beſitzt. Am Sonntag haben die Flugzeugführer Ernſt Seibert und Kurt Heintz mit dem neuen zweimokorigen Junkers⸗ Bombenflugzeug der deutſchen Luftwaffe drei internakionale Geſchwindigkeitsbeſtleiſtungen aufgeſtelll. Der Geſchwindig⸗ keitsrekord über der 2000-Kilomefer⸗Strecke mit einer Zu⸗ ladung von 2000 Kilogramm Nutzlaſt wurde auf 501 Stun⸗ denkilometer verbeſſerk, und mit demſelben Flug überbot das Junkersflugzeug zwei weikere inkernalionale Rekorde über der 2000-Kilomeker⸗Skrecke, und zwar mik 1000 Kilo- gramm Nutzlaſt und ohne Nutzlaſt. Der Rekordflug ſtand unter Aufſicht von Sportzeugen des Aero⸗Klubs von Deutſchland, der die Flugergebniſſe der F. A. J. zur Anerkennung zuleitet. Bisher befanden ſich die drei Rekorde mit 468 Kilometer in italieniſchem Beſitz. Deutſchland und Italien haben alſo gerade in dieſen für die Landesverteidigung beſonders bedeutungsvollen Rekorden die unbeſtrittene Führung errungen. Der deutſche Junkers⸗ Bomber hat ſchon einmal eine in der ganzen Welt beachtete Beſtleiſtung vollbracht, als er am 19. März dieſes Jahres mit 2000 Voildg race Nutzlaſt über der 1000⸗Kilometer⸗ Strecke eine Geſchwindigkeit von 517 Stundenkilometer er⸗ reichte und damit einen bisher nicht überbotenen interna⸗ tionalen Rekord aufſtellte. Wie bei dem damaligen Rekord⸗ flug wurde wieder als Meßentfernung der Weg Deſſa u Zugſpitze gewählt. Allerdings mußte dieſe 500 Kilometer 99 Strecke diesmal insgeſamt viermal durchflogen wer⸗ en. ö Die großartigen Leiſtungen des deutſchen Flugzeug⸗ Kampf⸗ Flugzeug überaus hoch. Sie liegt noch über der Geſchwindigkeit der meiſten ausländiſchen Jag d⸗ flugzeuge. Ein derartiges Ergebnis bei Serienmaſchi⸗ nen— und um ein ſolches handelt es ſich bei dem Rekord⸗ flugzeug— kann nur erreicht werden, wenn man die Ge⸗ ſetze der Aerodynamik reſtlos ausnutzt und anwendet, und wenn man außerdem in der Flugzeugfertigung über Ar⸗ beitsmethoden en die auch im Großreihenbau das Ein⸗ halten unbedingter Genauigkeit gewährleiſten. Ferner iſt für ſolche Rekordflüge der Stand der Motorenentwicklung von ausſchlaggebender Bedeutung. Der Jumo 211, der in den duch del Rotach unſerer Luftwaffe verwendet wird, 9 durch den i erneut den Beweis ſeiner Juverläſſigkeit und Leiſtungsfähigkeit er⸗ bracht. Damit hat die deutſche Flugmotoreninduſtrie wieder⸗ um fein daß ſie den vor wenigen Jahren noch beſtehenden orſprung des Auslandes inzwiſchen erreicht und überholt hat. Die großartigen Leiſtiungen des deutſchen Flugzeug⸗ und Motorenbaues, die ſchon ſeit einiger Zeit zur Aufſtel⸗ lung einer ganzen Reihe von Weltrekorden und internatio⸗ nalen Beſtleiſtungen durch deutſche Jagd⸗ und Kampfflug⸗ zeuge führten, haben nunmehr durch die neu errungenen ekorde des Junkers⸗Bombers eine würdige Fortſetzung gefunden. Die perſönliche Leiſtung der Beſa tz ung verdient höchſte Anerkennung. Auch der Rekord vom 19. März wurde von Ingenieur Seibert und Dipl. Ing. Heintz erflogen Er ſtellte wegen der damals herrſchenden Schlecht⸗ wetterlage große Anſprüche an das fliegeriſche Können. Bei dem jetzigen Rekordfluge kam es ganz beſonders darauf an, durch vollkommene Einſatzbereitſchaft die Maſchinen auf leicht mit zwei Längen vor Krämer⸗Wetzel(Frankfury). Im Dritten Senior⸗Vierer fuhr der Mannheimer RC einen ſchö⸗ nen Sieg nach Hauſe und im Zweiten Einer war der Saar⸗ brücker Schütt vor dem Gießener Joedt erfolgreich. Den Er⸗ ſten Einer ließ ſich natürlich der Godesberger Neuburger nicht nehmen. Im Zweiten Senior⸗Achter(wo der Frank⸗ furter RC 84 aufgab) und im Zweiten Jungmann⸗Vierer hatten Amicitia Mannheim und Mainzer RW abgemeldet. Bei den Frauen kam der Frankfurter RV 65 im Jungmann⸗ Doppel⸗Vierer m. St. zu einem ſchönen Siege vor Minden. Die beiden Ausſcheidungsrennen für die Studenten⸗Welt⸗ ſpiele in Wien wurden von der Uni Münſter⸗Weſtfalen (Vierer) und Kölner EfW⸗Uni Köln(Achter) gewonnen. Gchwimmwettkampfe in Heidelberg Am Sonntag wurde in Heidelberg das neue Thermal⸗ Schwimmbad eingeweiht. Aus dieſem Anlaß fanden große ſchwimmſportliche Veranſtaltungen ſtatt, in deren Mittel- punkt ein Städtekampf ſtand, an dem der SV Göppingen, Nixe Magdeburg, BSc Pforzheim, Gfe Darmſtadt, Ceſty plavecky Elub von Praze(Prag), SB Schwaben Stuttgart und der SV Po⸗ ſeidon Worms teilnahmen. Auf der ganzen Linie gab es vertretenen Beſuchern gute Aufnahme fanden. Im Rahmen- programm ſah man u. a. Reigen und Kunſtſpringen.— Die Ergebniſſe Frauenkraulſtaffel 3mal 100 Meter: 1. Mag⸗ deburg 3:51.8, 3. Heidelberg 3.53.5, 3. Stuttgart 4:13— Mäöänner⸗Kraulſchwellſtaffel(50, 100, 200, 400, 200, 100, 50 Meter): 1. Göppingen 1515.5, 2. Heidelberg 14.20,5, 3. Pforzheim 14:27.— Altersklaſſe für Männer 4mal 50 Meter: 1. Mannheim, 2. Heidel⸗ berg, 3. Pforzheim Frauen⸗Bruſt 3mal 100 Meter: 1. Stuttgart 4.40.6. 2. Magdeburg 441.6, 3. Worms 4434— Männerlagen Staffel(100 Rük⸗ al 100 Me⸗ ter: 1. Magdeburg 4.12.5, 2. Heidelberg 519 0 3. Stutt⸗ ſtaf el 6mal 50 Meter: 1. Magdeburg 4.26.6, 2. Heidelberg 4.24.4, 3. Worms 4:37.7.— Waſſerball: TV 46 höchſte Leiſtung auszufliegen. Es muß dabei hervorgehoben werden, daß die neuen Rekorde vom jungen Nach⸗ wuchs der deutſchen Fliegerei errungen wurden, zu denen ſowohl Seibert als auch Heintz zu zählen ſind. fer kamen auf 10.9 Sekunden. Scheuring war über 200 Me⸗ ter eine Klaſſe für ſich; in 21.6 Sekunden durchriß er das Zielband, gefolgt von Hornberger(Frankfurt) und dem Kölner Konze. 1 8 Einheitliche Halteſtellengeichen für Straßenbahnen und Kraftfahrlinien. In der Straßenverkehrsordnung ſind für das Verhalten an den Halteſtellen der öffentlichen Verkehrsmittel mehrfach wichtige Beſtimmungen getroffen worden. So darf z. B. an den Halteſtellen von Schienenfahrzeugen, wenn dort Fahrgäſte auf der Fahrbahn ein⸗ und ausſteigen, nur in mäßiger Ge⸗ ſchwindigkeit und nur in einem ſolchen Abſtand vorbeigefah⸗ ren werden, daß die Fahrgäſte nicht gefährdet werden; nötigenfalls hat der Fahrzeugführer zu halten. Ferner iſt das Parken in einer geringeren Entfernung als je zehn Meter vor und hinter den Halteſtellenſchildern der öffentlichen Verkehrs⸗ mittel oder an den Halteſtelleninſeln nicht zuläſſig. Die Ein⸗ haltung dieſer Vorſchriften wurde bisher dadurch erſchwert, daß die einzelnen Straßenbahnen und Kraftverkehrsbetriebe recht verſchiedenartige Halteſtellenſchilder verwendeten und hierbei auch die Aufſtellung verſchieden handhabten. Das rechtzeitige Erkennen der Halteſtellen machte daher, beſonders dem ortsfremden Kraftfahrer, erhebliche Schwierigkeiten. Um dies künftig zu vermeiden und eine möglichſt glatte und ge⸗ fahrloſe Abwicklung des Straßenverkehrs an den Halteſtellen der öffentlichen Verkehrsmittel ſicherzuſtellen, hat der Reichs⸗ verkehrsminiſter die Einführung einheitlicher Halteſtellen⸗ zeichen für Straßenbahnen und Kraftfſahrlinien angeordnet. Das Zeichen für die Straßenbahnhalteſtelle beſteht aus einer kreisrunden gelben Scheibe mit grünem Rand und einem grünen U in der Mitte, während das Zeichen für die Kraft- fahrlinien⸗Halteſtelle ein gelbes grüngerändertes Schild in Form eines Signalarms iſt, das im kreisrunden Ende ein grünes H enthält. Die Farben gelb und grün wurden deshalb gewählt, um möglichſt Verwechflungen mit anderen Verkehrs⸗ zeichen und ⸗ſchildern auf der Straße zu vermeiden. Bis zum J. April 1941 ſollen alle Halteſtellen mit dem neuen einheit⸗ lichen Zeichen verſehen ſein. Die Prüfungskämpfe am Sonntag Neckermann-Mannheim beſter Sprinter. Eine wahrhaft tropiſche Luft lag am Sonntag über der Reichshauptſtadt. Alles in allem kann geſagt werden, daß unſere olympiareifen und werdenden Athleten unter wahr⸗ haft olympiſchen Bedingungen gekämpft haben. So wurde von ihnen größte Härte, größter Einſatz und Bereitſchaft im internationalen Kampf gefordert. Die Ergebniſſe übertrafen meiſt die Erwartungen und darum kann trotz einiger Regie⸗ fehler ein erfreuliches Faſzit gezogen werden. Am Sonntag war mit 30 000 Perſonen der Beſuch noch ſtärker als am Samstag. Ueber 100 Meter beſtätigte unſer Meiſter Karl Neckermann(Mannheim) ſeine gute Form durch einen ſicheren Sieg in 10.7 Sekunden über Italiens Meiſter Orazio Mariani, der erſt in der zweiten Hälfte ſeine außerordentliche Schnelligkeit beſtätigte, der Erich Borchmeyer in der gleichen Zeit von 10.8 Sekunden den zweiten Platz entriß. Im 100 Meter⸗B⸗Lauf gewann diesmal der funge Schneider(Dresden) in 10.9 Sekunden gegen den Vortagsſieger Habermann(Nauen). Im 200 Meter⸗Lauf der Frauen ging Dora digt nach ſcharfem Rennen gegen Grete Winkels(Köln) in der für beide gleichen Zeit von 25,1 Sekunden als Sie⸗ gerin hervor. Vierte und Fünfte wurden die Engländerin⸗ nen Saunders und Smith. Erneut geſchlagen wurde auch die deutſche Hürdenmeiſterin Lilo Peter(Oppeln). Die in Höchſtform befindliche Thüſingerin Siegfriede Dempe ge⸗ wann am Sonntag in 11.6 Sekunden abermals den 80 Me⸗ ter⸗-Hürdenlauf. Im zweiten Lauf erzielte Dempe dann ſo⸗ gar ihre ſchon am Vortage erzielte neue Rekordzeit von 11.5 Sekunden und wurde dadurch in der Geſamtwertung überlegene Siegerin vor Lilo Peter(Oppeln) und Hanni Spitzweg(München). Chriſtel Schulz ſprang Weltrekord. Die junge deutſche Meiſterin Chriſtel Schulz(Münſter i. W.) übertraf ſich im Weitſprung ſelbſt. Sie gewann mit der neuen Weltrekordweite von 6.12 Meter, die um 14 Zen⸗ timeter weiter als die 11 Jahre beſtehende Weltbeſtleiſtung der Japanerin Kite Hitomi mit 5.98 Meter iſt. Bemerkens⸗ wert iſt auch, daß die Holländerin Fanny Poen ſchneller war als unſere Kurzſtreckenläuferinnen. Bei den Wettbewerben der Männer ſiegte der Ungar Varſze im Speerwerfen mit 70.78 Meter vor dem deutſchen Meiſter Berg mit 69.24 Meter. Der Schwede Lid⸗ man ſchlug über 110 Meter Hürden unſere Spitzenklaſſe in 14.6 Sekunden. Maffai(Italien) und Dr. Lutz Long(Leip⸗ zig) hatten im Weitſprung beide 7.49 Meter erreicht, doch der zweite mit 7.38 Meter beſſere Sprung des Italieners entſchied über den erſten Platz. In Abweſenheit von Harbig und Lanzi wurde der 800-Meter⸗Lauf mit Vorgabe gelau⸗ fen. Am Mal waren Brandſcheit, Schumann, Grau und Steinbach(Hamburg). Brandſcheit lief mit 1:50.8 Mi⸗ nuten ſeine bisher beſte Zeit, die zum Siege über Edel (Berlin), der 25 Meter Vorgabe erhalten hatte. und La⸗ marſch mit 20 Meter Vorgabe ausreichte. Europameiſter Haunzwickel ſiegte im Stabhochſprung vor dem Italiener Romeo mit der gleichen Höhe von 4.05 Meter. Der Nor⸗ weger Kags und Mayeda(Japan) kamen auf ſe 4.00 Meter. In Abweſenheit des Olympia⸗Siegers Wöllke ſiegte der Eſte Kreek im Kugelſtoßen mit 16.05 Meter, während den 10 000 Meter⸗Lauf der Ungar Cſaplar in 3124.9 Minuten vor dem Italiener Beviacqua und Unteroffizier Haushofer gewann. Internationale Motorboot⸗Regatta Die Internationale Motorboot⸗Regatta auf dem Starnberger See erreichte am Sonntag ihren Höhe⸗ punkt. Bei an Wetter und Maſſenbeſuch gab es wieder großartige Leiſtungen. Den Abſchluß und Höhe⸗ punkt bildete der Große Preis von Deutſchland, der die 80 Oekg: und 1200 ⸗kg⸗Boote am Start ſah. Als ſchnellſter Fahrer erwies ſich der italieniſche Rekordmann Canta⸗ neo, der mit ſeiner„Aſſo“ in der letzten Runde mit 87.5 ſtkm. noch die ſchnellſte Runde des Tages fuhr. Einen ver⸗ biſſenen Kampf lieferten ſich Paſſarin und Stuck, der den Italiener ſchließlich paſſieren laſſen mußte, dann aber ſtieß Cataneo vor und paſſierte auch Paſſarin und brachte ſich damit in den Beſitz des Ehrenpreiſes des Führers.— Außer⸗ dem wurden auch die Länderkämpfe entſchieden. Deutſchland ſiegte mit 2940 Punkten gegen England mit 1630 Punkten. Im Vierländer kampf Schweden vor Mannheim 1— Nikar Heidelberg J 26(03). Heidelberg iſt damit Bezirks⸗Waſſerballmeiſter. N — Italien und Deutſchland ſowie Frankreich er- folgreich. 5„„ „ Harbig wieder vor Lanzi Olympiſche Prüfungskämpfe in Berlin. Der erſte Tag der Olympiſchen Prüfungskämpfe des Reichsfachamtes Leichtathletik, die von den drei Verliner Großvereinen DS, BSc und Sc Charlottenburg ausge⸗ richtet werden, hatte den erwarteten Widerhall gefunden. Rund 25 000 Zuſchauer waren an dieſem ſchönen Sommer⸗ tag ins Olympia⸗Stadion gekommen. Das erneute Zuſam⸗ mentreffen der großen Läufer von Italien und Deutſchland. Mario Lanzi und Rudolf Harbig über 800 Meter, brachte den erwarteten harten Kampf. Sechs Läufer ſtell⸗ ten ſich dem Olympiaſtarter Franz Miller; der Italiener Lanzi, von den Zuſchauern herzlich begrüßt, auf der In⸗ nenbahn, dann Schumacher, Gieſen, Grau und Rudolf Har⸗ big, der bei ſeiner beſonderen Vorſtellung brauſenden Bei⸗ fall erhielt, und ganz außen der Franzoſe Leveque. Schu⸗ macher verurſachte zunächſt einen Fehlſtart, dann herrſchte Totenſtille, ſo daß beim zweiten Start die Stimme des Starters, ſo daß beim zweiten Start die Stimme des mit ſchnellen Sprintſchritten an die Spitze; Harbig lag zu⸗ nächſt noch an vorletzter Stelle, ging dann aber auf der Gegengeraden vor. Hier ging dann der lange Gieſen an die Spitze und machte ſich ſehr um das Tempo verdient. Er hielt es bei 300 Meter vor Schluß, dann aber war er von Lanzi und dem knapp hinter dieſem liegenden Harbig im Nu überholt. Der Italiener hatte ſchon im Zielbogen zum energiſchen Spurt angeſetzt, aber Harbig ſchloß immer mehr auf und zog ſchließlich an ihm vorbei, um dann auf dem kurzen Stück der Geraden— das Ziel war um 30 Me⸗ ter vorgelegt— noch fünf Meter herauszuholen. Mit ſeiner Zeit von 147.7 Minuten blieb er abermals unter dem noch offiziell beſtehenden Weltrekord des Amerikaners Ro⸗ binſon. Lanzi erzielte 1:49.2, den dritten Platz belegte Schu⸗ macher in 1.51.2, Vierter wurde Gieſen in 1751.7 vor dem Franzoſen Leveque in 1:52.4 und Grau in 1254.5. Harte und packende Kämpfe gab es auch in den übrigen Wettbewerben zu ſehen. Siegfriede Dempe(Weimar) ſtellte über 80 Meter Hürden mit 11.5 Sekunden einen neuen deutſchen Rekord auf und verwies die deutſche Mei⸗ ſterin Lilo Peter(Oppeln), die mit 11.6 noch den bisherigen Rekord der Stuttgarterin Ruth Engelhart einſtellte, auf den zweiten Platz. Eine neue deutſche Beſtzeit— keinen offiziellen Rekord— ſtellte die Mannſchaft Süd über viermal 100 Meter mit Vorchmeyer, Hornberger, Neckermann und Scheuring mit 40.1 Sekunden auf. Die ita⸗ lieniſche Mannſchaft mit Daelli, Monacci, Gonelli und Ma⸗ riani liefen mit 40.8 Sekunden noch einen neuen ita⸗ lieniſchen Rekord. Im Kugelſtoßen mußte ſich Europameiſter Kreek(Eſtland) mit 16.18 Meter hinter dem Berliner Olympiaſieger Wöllke, der 16.45 Meter erzielte, mit dem zweiten Platz begnügen, konnte aber unſeren Meiſter Trippe— der nur 15.80 Meter warf— noch hinter ſich laſſen. Im Weitſprung hatte Dr. Long(Leipzig) mit 7.39 Meter den erſten Platz ſicher. Zweiter wurde Lei⸗ chum(Berlin) mit genau 7.00 Meter. Ueber 110 Meter Hürden bezwang Kumpmann in 15 Sekunden ſeinen alten Widerſacher Glaw um eine Zehntelſekunde. Ein umfangreiches Programm hatten die Sprinter zu erledigen. Die drei Beſten der 100 Meter⸗Vorläufe ge⸗ langten in den Endlauf A, die anderen in den Endlauf B. Im Schlußkampf der Sieger gewann Neckermann mit 10.8 Seknuden vor Borchmeyer, der durch ſeinen aus⸗ gezeichneten Start den zweiten Platz vor dem Kölner Vo⸗ gelſang in 10.7 Sekunden belegte. Im Endlauf B behaup⸗ tete ſich Habermann(Nauen) erfolgreich gegen den Japaner Taniguchi und Ganzer(Hamburg). Alle drei Läu⸗ Sieg der Olympia⸗Zweiten in Odam. Nach dem Rekordlauf über 80 Meter Hürden bot bei den Frauen⸗ Wettbewerben der Hochſprung den ſchönſten Kampf. Die engliſche Olympia⸗Zweite Odam, unſere Meiſterin Gräfin zu Solms und die Kielerin Elfriede Kaun überſprangen alle Höhen bis 1.60 Meter auf Anhieb. Odam kam ſofort auch über 1.63 Meter, Gräfin Solms beim zweiten, Kaun beim dritten Verſuch. 1.65 Meter wur⸗ den beim erſten Verſuch von der Engländerin bewältigt, unſere Deutſchen ſcheiterten an dieſer Höhe. Der Angriff auf den Weltrekord, den Odam über 1.67 Meter unternahm, mißglückte Das Kugelſtoßen wurde eine ſichere Beute der Münchener Geſchwiſter Mauermeyer, die als ein⸗ 19 über 13 Meter kamen. Giſela gewann den Kampf mit 3.78 Meter vor ihrer Schweſter Trude mit 13.07 Meter. Liſa Gelius(München) brauchte im Speerwer⸗ fen keine Gegnerin zu fürchten. Sie legte 45.07 Meter vor und Luiſe Krüger(Dresden) mußte ſich mit 44.35 Meter mit dem zweiten Platz begnügen. Die Sprinterin nen erledigten die 100 Meter⸗Vorläufe; die ſchnellſte Zeit er⸗ zielte dabei die Holländerin van Poen im dritten Vorlauf mit 12.1 Sekunden. Im erſten Vorlauf ſiegte die Münchener Ida Kühnel in 12.3 Sekunden und den zweiten Vorlauf holte ſich die Berliner Albus in 12.3 Sekunden.— In der bptermal 100 Meter⸗Staffel ging die deutſche Mannſchaft mit Winkels, Kühnel, Voigt und Eckart in 47.1 5 aus dem Zweikampf mit England ſiegreich her⸗ 5 Japaner⸗Giege in Stutigart Am erſten Tage der leichtathletiſchen Olympia⸗Prü⸗ fungskämpfe in der im Umbau befindlichen Adolf⸗Hitler⸗ Kampfbahn gab es vor 4000 Zuſchauern eine ganze Reihe von ausgezeichneten Leiſtungen. Sehr gut gefielen vor allem die japaniſchen Athleten, die in zwei Wettbewerben ſiegreich blieben. Der Hochſpringer Okamoto ſchaffte gleich beim erſten Verſuch zwei Meter, ſcheiterte aber dann bei einem Rekordverſuch über 2,03 Meter. Sein Landsmann Tanaka wurde mit 1,97 Meter Zweiter vor dem deutſchen Meiſter Gehmert. Im Dreiſprung kam allein der Ja⸗ paner Kin über die 15⸗Meter⸗Marke. Auch im 1500⸗Meter⸗ Lauf endete ein Ausländer in Front und zwar der belgi⸗ ſche Weltrekordmann Moſtert, der auf der letz⸗ ten Gegengeraden dem Feld davonlief und in 3:54, 2 ſicher vor Jacob(3:55,4) und Körting(Hamburg) gewann. Aber auch die deutſchen Athleten warteten mit vorzüglichen Lei⸗ ſtungen auf. Meiſter Hamann ſiegte im 400-Meter⸗ Endlauf in 47,9 vor dem Juniorenmeiſter Wieland⸗Halle, der erſt ganz zum Schluß kapitulierte, aber immer noch 48,6 ſchaffte, und den Kölner Helm klar hinter ſich ließ. Im Hammerwerfen legte der Fuldaer Storch auf An⸗ hieb 58,20 Meter vor, die Meiſter Blaſk nicht mehr über⸗ bieten konnte, zumal er bei ſeinen beſten Würfen übertrat. Olympiaſieger Hein konnte ſeine Mitbewerber nie gefähr⸗ den. Im Diskuswerfen ſiegte der Wiener Wotapek mit 49,16 Meter vor Meiſter Lampert, während der Japa⸗ ner Niyagi als Fünfter mit 45,44 Meter noch einen ſapani⸗ ſchen Rekord aufſtellte. Der 400⸗Meter⸗Hürden⸗ lauf war eine ſichere Sache für Meiſter Leutnant Hölling. Vor zügliche Leiſtungen in Stuttgart Auch am zweiten Tag der leichtathletiſchen Olympia⸗ Prüfungskämpfe in der Stuttgarter Adolf⸗Hitler⸗Kampf⸗ bahn, denen gegen 12 000 Beſucher beiwohnten, gab es ganz hervorragende Leiſtungen. Schon beim erſten Wettbewerb wurde für die richtige Stimmung geſorgt, als der Berliner Glaw den ſeit zehn Jahren beſtehenden deutſchen Re⸗ kord des Frankfurter Dr. Wichmann über 200 Meter Hür⸗ den von 24,5 auf 24,1 Sekunden verbeſſerte. Auch Leutnant Hölling(Breslau), der Zweiter wurde, blieb mit 24,3 unter der bisherigen Beſtleiſtung. Im Dreiſprung kam endlich wieder einmal ein Deutſcher über die 15⸗Meter⸗Marke. Joch (Stendal) ſprang 15,05 Meter weit, mußte aber dem Ja⸗ aner Kin mit 15,34 Meter, die dieſer im Vorkampf erzielte, en Sieg überlaſſen. Auch im Hochſprung gab es einen japaniſchen Sieg, aber diesmal war Tanaka mit 1,97 Meter vor ſeinem Landsmann Okamoto, der ebenfalls 1,97 Meter erreichte, aber mehr Verſuche aufwies, erfolgreich. Zu einem ſpannenden Rennen geſtaltete ſich der 1500-Meter⸗ Lauf, den der Deutſche Meiſter Mehlhoſe(Berlin) in 354,4 nach einem erbitterten Endkampf mit Bruſtbreite vor dem Schweden Janſon gewann. Der überragende Mann im 400 Meter⸗Lauf war der italieniſche Rekordmann Lanzi, der in 46,9 Sekunden gewann und unſeren Meiſter Hammann(Berlin) auf den zweiten Platz verwies. Knapp war das Ende über 5000 Meter wo ſchließlich der alte Kämpe Schaumburg in 14:46,8 vor Fellersmann und Sy⸗ ring die Oberhand behielt. Vierter wurde Eitel(Eislingen). der auch unter 15 Minuten lief. Sehr eindrucksvoll lief der Münchener Kaindl die 3000 Meter Hindernis, die er in 919,2 Minuten gewann. Im Hammerwerfen war diesmal Blaſk vor Storch erfolgreich, aber beide lagen nur 5 Zentimeter auseinander. Der Mannheimer Greulich konnte den Olympiaſieger Hein noch auf den vierten Platz verweiſen. Im Diskus ſtellte Wotapek mit über 50 Meter ſeinen Sieg ſicher. Sehr intereſſant verlief die 4 mal 400 Meter ⸗Staffel, die von der deutſchen Mannſchaft in der Beſetzung Helm, Wild, Hölling und Hammann in der vorzüglichen Zeit von 3:11,4 vor Ita⸗ lien und einer zweiten deutſchen Auswahl gewonnen wurde. Luftwaffe ſtellt Marathonmeiſter Die deutſche Meiſterſchaft im Marathonlauf erhielt mit der Austragung auf einer 8,4 Kilometer langen Rundſtrecke die genaue Angleichung an die Austragungsweiſe des olym⸗ piſchen Marathonlaufes im nächſten Jahr. Die Läufer fan⸗ den bei Leipzig eine tadelloſe Strecke vor, völlig ſtaubfrei, faſt ſtändig im Schatten führend, und die Meldungen waren mit 189 Nennungen zahlenmäßig und auch qualitativ viel⸗ verſprechend. Zwar fehlten Borgſen(Berlin) und Puch (Potsdam) von den Favoriten ſowie Schönrock(Wittenberg) mit noch 23 anderen am Start, trotzdem hoffte man auf die Unterbietung der ſchwer zu überwindenden 2:40⸗Stunden⸗ Grenze. Der Sieger, Wachtmeiſter Weber vom Luftwaffen⸗ ſportverein Berlin, benötigte jedoch 2:47:19,2 Stunden, und der zweite, Hermann Helber(Stuttgart), endete vier Minuten zurück in 2:51:14,2 vor Wiedemann(München) und Gebhardt(Dresden). nsv.⸗-Rufgabe iſt: Das Volß gelund und ſtark ju machen, damit es ſeine kebensgufgabe erfüllen hann, das iſt auch Deine eigene Sache! Werde nsv.- mitglied! — 8 E Nach 48ſtündigem Dauerregen Weltbild(M). Das oberſchleſiſche Land, auf dem zum großen Teil die Ernte in Garben ſteht, iſt über weite Strecken überſchwemmt. In der Nähe von Ratibor, wo unſer Bild aufgenommen wurde, iſt die Oder über ihre Ufer getreten. a Olympia⸗Dreſſurprüfung für Helſinki 1940. „Abſinth“ unter Rittmeiſter Menke wurde bei der Olympia⸗Vorbereitungs⸗Dreſſurprüfung im Rahmen der Juternationalen Pferdeſportwoche in München⸗Riem als beſtes Pferd Am das Braune Band Der franzöſiſche Hengſt„Goya“ Sieger. Zum ſechſten Male wurde am Sonntag in München unſer zweitjüngſtes 100 000⸗Mark⸗Rennen, das Braune Band von Deutſchland, entſchieden. 3:2 lautete diesmal das Erfolgsverhältnis zugunſten der deutſchen Vollblüter. In dieſem Jahr gab es durch den franzöſiſchen Hengſt Goya unter C. Elliott wieder einen Erfolg der Gäſte, die in dieſem wertvollen Rennen durch vier Nationen vertreten waren. Damit iſt erneut der Ausgleich hergeſtellt. Auf Grund eines Beſchluſſes des Kuratoriums für das Braune Band von Deutſchland wurde dem Beſitzer des Siegers, M. Bouſſac, das Braune Band für 1939 zugeſprochen. Die Hauptſtadt der Bewegung ſtand auch diesmal ganz im Zeichen ihres größten ſportlichen Ereigniſſes. Die damit verbundenen geſellſchaftlichen Veranſtaltungen erreichten am Samstagabend mit der„Nacht der Amazonen“ ihren Höhepunkt. Bei dem rauſchenden Gartenfeſt in dem wundervollen Park des Schloſſes Nymphenburg gaben wie alljährlich die Spitze der Geſellſchaft führende Perſönlichkeiten des öffentlichen Lebens, der Wirtſchaft, der Induſtrie, be⸗ kannte Künſtler und Künſtlerinnen ſich ein Stelldichein mit der in München verſammelten internationalen Turfwelt. Licht und Farben beherrſchten die Maſſenvorführungen der mehr als tauſend Mitwirkenden. Reitergruppen in hiſtori⸗ ſchen Koſtümen und der Einzug von 700 Pferden unterſtri⸗ chen dabei noch den Zuſammenhang mit der Riemer Renn⸗ woche. Am Renntag ſelbſt bewegte ſich eine eindrucksvolle Wa⸗ genkolonne, die ſchon zu früher Mittagsſtunde begann und ſich zu einer einzigen Kette von Fahrzeugen verdichtete, nach München⸗Riem. Taufende ſtrömten bei herrlichem Wetter durch die Sperren der Riemer Bahn, die ſich von Jahr zu Jahr mehr zu einem Glanzſtück der Gartenbaukunſt entwickelt, aber dabei auch allen ſportlichen Anforderungen gerecht wird. Als die 15 Pferde geſaktelt wurden, war die Spannung auf dem Siedepunkt angelangt. Noch eine letzte Muſterung im Ring, und dann ging es nach einer erfreulich kurzen Parade zum Start. Innen ſtanden Tatjana, Oetavianus, Canzoni und Proele, auf der Außen⸗ ſeite Sonnenorden, Blaſius, Ruſticus und Nachtſchatten. Beim zweiten Verſuch gelang ein glatter Aulauf. Tatjana zog ſofort an die Spitze, dahinter lagen Blaſius, Procle und Oetavianus und ganz am Schluß Antonym. Beim erſten Bogen wurde das Feld weit nach außen getragen, ohne daß eine Aenderung in der Reihenfolge eintrat. Gegenüber rückten aus dem Hintertreffen Goya und Son⸗ nenorden etwas auf, während Tatjana nach Erreichen des Bogens völlig geſchlagen zurückfiel. In den Einlaufbogen kam Procle als Erſter vor Blaſius und Sonnenorden. Dicht⸗ auf folgten Goya und Antonym, Mitte des Bogens ſchoß Procle mit Sonnenorden im Fahrwaſſer mit einem plötz⸗ lichen Vorſtoß auf drei Längen heran, aber in der Geraden waren der ſchnell aufgerückte Antonym und der ganz außen kommende Goya ſofort unter den Spitzenpferden. Unerhört ſpannend verlief der Endkampf. Goya hatte 200 Me⸗ ter vor dem Ziel ſchnell einen Vorteil und hielt dieſen bis 8 Schluß verhältnismäßig leicht gegen Antonym und em nachlaſſenden Procle. Dicht hinter dieſen drei Aus⸗ ländern lag Sonnenorden, der aber nicht mehr ſchneller werden konnte, nachdem ihn der überraſchende Vorſtoß von Procle im Einlaufbogen zuviel Kräfte gekoſtet hatte. Mit Goya hat das beſte Pferd gewonnen. Elliott hatte ſein Rennen glänzend eingeleitet und ſich nicht durch den Ausreißverſuch von Procle beirren laſſen. Erſt 300 Me⸗ ter vor dem Ziel ſetzte er die letzten Reſerven feines Pfer⸗ des ein. Antonym hatte nicht das Glück wie im Vorfahr, innen einen Durchſchlupf zu finden, und konnte erſt zum Schluß Procle das zweite Geld abnehmen. Sonnen⸗ orden als beſtes deutſches Pferd lief das erwar⸗ tete große Rennen und bewies damit erneut ſeine Derby⸗ form. Fünfter wurde Oetavianus vor Blaſius und Or⸗ gandy. Die Zeit des Siegers betrug 237.8, der Richter⸗ ſpruch lautete: halbe Länge, Kopf, Kopf, Hals. * Das Braune Band des Springſporks. Zu dem am Samstag auf dem Turnierplatz der/ Hauptreitſchule München-Riem durchgeführten Entſchei⸗ dungsſpringen zu den drei Einzelſpringen um das Braune Band des Springſports waren die Vorausſetzungen denk⸗ bar günſtig. Ein herrlicher Julitag mit einem angenehm empfundenen leichten Wind verhalf dem Turnier zu einem glanzvollen Abſchluß. Das Braune Band des Springſports, die neben dem Deutſchen Spring⸗Derby wertvollſte Trophäe im Turnierſport, gewann„Landrat“ unter Rittmeiſter E. Haſſe mit insgeſamt 8 Fehlern vor Nordrud(JJ=-Haupt⸗ ſturmführer W. Fegelein) mit 12 Fehlern und Oktokar(/ Hauptſturmführer W. Fegelein) mit 16 Fehlern. Norne (Hauptmann Huck) hatte ſich im abſchließenden Kanonen⸗ ſpringen zweimal verſehen und war in der Geſamtwertung ſo zurückgefallen. Schirner(M.) i bewertet.