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Die außenpolitiſche Unterhausausſprache wurde von dem Anführer der Oppo⸗ ſitionsliberalen, S. Archibald Sinclair, eröffnet, der er⸗ klärte, man habe den Eindruck, daß der Premierminiſter zurzeit immer noch mehr zur Befriedung hinneige und we⸗ niger entſchloſſen ſej als der Außenminiſter Das Haus müſſe unbedingt Verſicherungen über die Verhandlungen mit Soth jetrußland haben und dürfe ſich nicht eher vertagen. Sin⸗ elair fragte den Premierminiſter, ob England gegen einen deutſchen Angriff in Danzig Widerſtand leiſten werde und zu welchem Zeitpunkt. Was J a pan an⸗ gehe, ſo ſei eine neutrale Haltung im chineſiſch⸗japaniſchen Krieg für England geſetzlich und moraliſch unmöglich. Dann ergriff Miniſterpräſident Chamberlain das Wort. In einer Lage wie der augenblicklichen, erklärte er, müſſe man ſeine Worte ſorgfältig abwägen. Er wandte ſich gegen den Vorwurf der Oppoſition, daß die britiſche Regie⸗ rung an der Verzögerung eines Abkommens mit Sow⸗ jetrußland ſchuld ſei. Es ſel kein Geheimnis, daß die Sowjets und die franzöſiſche und britiſche Regierung bis⸗ her nicht in der Lage geweſen ſeien, ſich auf eine für alle Parteien zufriedenſtellende Definition des„indirekten An⸗ griffs“ zu einigen. Ferner ſei die britiſche Regierung dar⸗ auf bedacht, nicht den Anſchein zu erwecken, als ob ſie die Unabhängigkeit anderer Staaten zu beſchneiden wünſche. Um dieſes Problem handele es ſich gerade bei der von der ſowjetruſſiſchen Regierung befürworketen Formel des indi⸗ rekten Angriffs. Molotow habe erklärt, daß, wenn die mi⸗ litäriſchen Beſprechungen, denen er Bedeutung beimeſſe, eröffnet ſeien, die politiſchen Schwierigkeiten nicht unüberwindlich ſein dürften. Zu der Frage eines vor⸗ läufigen Abkommens zu einem baldigen Zeitpunkt ſagte Chamberlain, die Sowſetregierung ſei anderer Meinung ge⸗ weſen und habe es vorgezogen, nicht zu unterzeichnen oder zu paraphieren, ſolange man nicht zu einer vollen Ueber⸗ einſtimmung gelangt ſei. Infolgedeſſen ſei die britiſche Re⸗ gierung nicht in der Lage geweſen, der Welt, wie ſie es ſehr gerne getan hätte, zu einem früheren Zeitpunkt ein vorläufiges Abkommen zu präſentieren. Zu der von ihm bekanntgegebenen Entſendung einer britiſchen Militär ⸗ miſſion nach. Sowjetrußland ſagte Chamberlain, es ſei faſt beiſpiellos in der Geſchichte, daß Großbri⸗ tannien und Frankreich ſich damit einverſtanden erklärten, vor dem Abſchluß eines politiſchen Abkommens Militär⸗ miſſionen zu entſenden. Großbritannien beweiſe ſicherlich rößtes Vertrauen zu den Sowjets. Die An⸗ ſcht Molotows, daß nach der Eröffnung militäriſcher„Be⸗ ſprechungen ſich politiſche Schwierigkeiten nicht als unüber⸗ windlich erweiſen würden, habe die britiſche e ſtark dazu beſtimmt, dieſen wirklich ungewöhnlichen Beſchluß zu faſſen. Bezüglich Danzigs ſehe die Regierung keinen Grund zu übermäßiger Beſorgnis. Polen wurde gelobt als klug und ſtaatsmänniſch. Schließlich wandte ſich Chamberlain der Lage im Fer⸗ nen Oſten zu und erklärte, die britiſche Regierung werde ihre Politik nicht auf die Forderung irgendeiner Macht hin ändern, und ſie ſei von der japanſſchen Regierung auch nicht darum erfucht worden. Wenn die antibritiſche Agitation in Nordchina weiter anhalte und die An⸗ griffe auf britiſche Intereſſen und Rechte in Nordchina un⸗ gehindert weitergingen, würde die britiſche Regierung ge⸗ zwungen ſein, die Lage als ſehr ernſt anzuſehen. Hin⸗ ſichtlich der Kündigung des amerikaniſch⸗ſapaniſchen Han⸗ delsvertrages wies Ehamberlain auf die Gemeinſamkeit „der allgemeinen Ziele und Abſichten der Vereinigten Staa⸗ ten und Großbritanniens“ hin. Es ſei dabei nicht nötig, daß jeder von ihnen notwendigerweiſe genau dasſelbe tun müſſe wie der andere. Vielleicht ſeien verſchiedene Methoden in verſchiedenen Fällen angebracht. Das Haus könne aber ver, ſichert ſein, daß die britiſche Regierung größten Wert auf Zuſammenarbeit mit den Vereinigten Staaten lege. Die bri⸗ tiſche Regierung habe keinerlei britiſche Intereſſen in China bekrogen und verfolge nicht die Aufgabe von Rechten Dritter. Wenn Sinclair meine, ob die Formel bedeute, daß Großbritannien helfen wolle, das zu behalten, was es habe und es nicht daran zu hindern, mehr zu erobern, ſo ſei das eine falſche Erklärung. 5 Abſchließend erklärte Chamberlain ſein Bedauern über die Giftpropaganda in der Preſſe und andere Mit⸗ tel“; der Miniſterpräſident ließ hierbei nicht klar erkennen, ob er die beiſpiellos leichtfertige engliſche Preſſe und Mi⸗ ſter King⸗Hall meinte. * In beißender Weiſe behandelt der„Deutſche Dienſt dieſe außenpolitiſchen Betrachtungen im Unterhaus zu Lon⸗ don. Wir geben die dem deutſchen Volke aus der Seele ge⸗ ſprochenen Ausführungen des„Deutſchen Dienſtes“ nach⸗ folgend ungekürzt wieder:„Mit einem immerhin beachtlichen 1 1 5 an Reklame hatte die Londoner Preſſe vergeblich nerſucht, Deutſchland angeſichts der bevorſtehenden grund⸗ ſätzlichen Ausführungen des engliſchen Premierminiſters zur außenpolitiſchen Lage in Spannung zu verſetzen. Herr Chamberlain hat die Londoner Preſſe Lügen geſtraft, aber unſere Erwactungen nicht enttäuscht. Bei der Lektüre dieſes umfangreichen Reſumees gibt es nur wenig lichtvolle Dar⸗ egungen, die einer Antwort bedürfen. Werkvoll iſt für uns die Feſtſtellung des Leiters der britiſchen Außenpolitik zur age im Fernen Oſten über die Aehnlichkeit der Ziele und Abſichten der Vereinigten Staaten und Großbritannien ge⸗ genüber Japan und der gleichzeitige Hinweis darauf, daß in perſchiedenen Fällen verfchſedene Methoden ange⸗ bracht ſeien. Wir dürfen dies als eine Beſtätigung unſerer 3 ͤ—————— Auffaſſung buchen, daß England und die USA in ihrer Haltung gegenüber Tokio ſich die Bälle zuwerfen und mit verteilten Rollen ſpielen. Es gibt zahlreiche Beiſpiele in der Geſchichte, vor allem der letzten Jahrzehnte, für die für den Frieden der Welt gefährlichen Konſequen⸗ zen, zu denen die Doppelgleiſigkeit der Diplomatie des For⸗ eign Office führt Und es iſt für uns nicht ohne Intereſſe, daß gerade jetzt die„Iſweſtija“ von der Zweideutigkeit der hritiſchen Außenpolitik ſprach, die man im Verkehr mit Großbritannien in Rechnung ſtellen müſſe. Von weit geringerem Intereſſe für das Reich ſind da⸗ gegen die Worte, die Herr Chamberlain über das Schickſal von 400 000 Deutſchen in Danzig zu ſagen wußte, von denen er weder gefragt, geſchweige denn darum gebeten wurde. Der engliſche Premierminiſter hat den vorwiegend deutſchen Charakter Danzigs nie beſtritten. Wir wollen ihm zuſätzlich verſichern, daß das deutſche Danzig ungeachtet außenpolitiſcher Debatten im Unterhaus mit regievollen An⸗ fragen zum Reich zurückkehren wird. In War⸗ ſchau allerdings wird man mit heiterer Ueberraſchung Herrn Chamberlain von der bewundernswerten Ruhe ſprechen hö⸗ ren, welche die polniſche Regierung an den Tag gelegt habe. Vieſe„bewunderswerte Ruhe“ dürfte den britiſchen Söld⸗ nertruppen polniſcher Staatsangehörigkeit vergehen, ſollte Großbritannien ſich bereitfinden, für die täglichen kühnen Gedankenflüge der polniſchen Chauviniſten nach Berlin bis auf den letzten polniſchen Soldaten zu kämpfen. Es über⸗ ſteigt aber immerhin das Maß des Erträglichen, wenn Herr Chamberlain angeſichts ununterbrochener Ver⸗ gehen gegen Leben und Eigentum deutſcher Volksgenoſſen in Polen, die dem Premierminiſter ſelbſtredend ebenſo be⸗ kannt ſein müſſen wie den Warſchauer Korreſpondenten der Londoner Blätter, für ein friedensgefährdendes Ver⸗ halten der Polen anerkennende Worte findet. Mit dem Familienkrach, dem die einleitenden Ausführun⸗ En des Premierminiſters gewidmet waren, wird ſich das mpire ſelbſt beſchäftigen müſſen. Wir erlauben uns nur zu bemerken, daß es für uns den Anſchein hat, als fehle es manchmal an der Einheitlichkeit der Auffaſſungen über die Zweckmäßigkeiten der britiſchen Außenpolitik zwi⸗ ſchen Regierung und Volk, Was nicht beſonders ver⸗ wunderlich wäre, wenn ſich der Steuerzahler in England überlegt, daß das Foreign Office gegenwärtig auf dem be⸗ ſten Wege iſt, ſein Geld in eine Steigerung polniſchen Grö⸗ ßenwahnſinns umzuſetzen.“ „Fluch für den Welifrieden“ Scharfe Abrechnung eines ſüdafrikaniſchen Abgeordneten mit der ſcheinheiligen Politik Londons. Kapſtadt, 2. Aug. In einer Verſammlung der Nationa⸗ len Oppoſitionspartei in Goodwood bei Kapſtadt hielt Abge⸗ ordneter Dr. van Nierop eine ſtark beachtete außenpolitiſche Rede, die bezeichnenderweiſe von der engliſchen Preſſe ver⸗ ſchwiegen wird. Der Redner betonte mehrmals, daß einzig und allein die britiſche imperialiſtiſche Politik das Jeichen des Friedens⸗ ſtörers auf der Stirn krage. Dabei prägte er den Satz:„Das Britiſche Reich iſt ein Fluch für den Weltfrieden!“ Die Frage, wer an der geſpannken internationalen Lage ſchuld ſei und wer die Völker in einen Krieg hetzen wolle, könne man einzig und allein dahin beantworten, ſo bekonte Dr. van Nierop, daß es der britiſche Imperialismus ſei. Die engliſche Politik ſtecke ihre Naſe in die Angelegen⸗ heiten anderer Völker, wo Britannien durchaus nichts zu ſuchen habe. Trotzdem würden die anderen Völker in den Augen der von britiſcher e und. Brite Ne Welt als angebliche Ruheſtörer hingeſtellt. Das Britiſche Reich habe dieſe Polltik aut zu lange getrieben, ls das ſie nicht allmählich durchſchaut werde, Es ſei an det Zeit, ſo rief Dr. Nierop aus, daß die Südafrikaner be rol⸗ fen lernten, daz nicht Deutſchland, Italien und Spa⸗ nien oder gar Danzig den Weltfrieden bedrohen, ſondern daß das ſcheinheilige auf Raub und Kriegen aufgebauke Britiſche Reich die alleinige Verankworkung für Krieg oder Frieden krage. Der Redner ging dann näher auf Danzig ein und betonte: Obwohl Danzig eine deutſche Stadt iſt und obwohl ihre Bevölkerung zum Reich will, miſcht ſich dasſelbe Eng⸗ land ein, das ſonſt, wenn es ihm paßt, den Grundſatz des Selbſtbeſtimmungsrechts der Völker als„heilig⸗ ſtes Menſchengut“ hinzuſtellen beliebt. Deutſchland ſoll nicht das Recht haben, für ein deutſches Danzig einzutreten; aber England durfte die Republik Transvaal wegen einer Hand⸗ voll britiſcher Untertanen im Goldhandel mit einem zweijäh⸗ rigen Raub⸗ und Mordzug überziehen. Vr. van Nierop verlangte abschließend ſtrirte Neu⸗ tralität der Südafrikaniſchen Union in allen kriegeri⸗ ſchen Verwicklungen Europas. Südafrika werde von nie⸗ manden bedroht, es ſei denn vom britiſchen Imperlalismus. Kein anderes Land der Welt als England habe Südafrika überfallen und ausgeraubt. Chamberlains„vorbildliche ruhige“ Polen!. Thorn, 2. Auguſt. Am Sonntag abend gegen 11 Uhr fand ein kaum glaublicher eberfall einer Horde von etwa 20 polniſchen Rowdies auf das Anweſen des volks⸗ deutſchen Tiſchlers Tonn in Gurny Wymiary, Kreis Kulm, ſtatt. Tonn wurde ſchwer verletzt. In ſeinem Anweſen wur⸗ den die Fenſterſcheiben, Fenſterkreuze, die Türen und das Mobiliar beinahe reſtlos zertrümmert Die Polizei, die ſo⸗ for! verſtändigt wurde, hatte es bis Montag noch nicht für nötig gefunden, zu erſcheinen. Völlige Kapitulation vor Moskau Die Enkſendung engliſcher und franzöſiſcher Milikärmiſſionen Rom, 1. Auguſt. Das verlogene Plädoyer Chamberlains im Unkerhaus wird von der römiſchen Preſſe als das übliche Alarmſchlagen charakteriſiert. Chamberlain habe nichts Neues geſagt. Der ſonderbare Entſchluß, Milikärſachverſtändige nach Moskau zu entſenden, bevor man überhaupt wiſſe, ob der ſowjekruſ⸗ ſiſch⸗demokrakiſche Pakt abgeſchloſſen werden könne, beweiſe lediglich, daß man in London und in Paris vor allem aus innerpolitiſchen Gründen bereit ſei, vor den Sowjets auf der ganzen Linie zu kapitulieren. Im übrigen habe, wie„Popolo di Roma“ ſagt, Cham⸗ berlain die Unzufriedenheit und die Sorge der Demokratien um die wirtſchaftlichen und finanziellen Auswirkungen der Einkreiſungspolitik durchblicken laſſen, aber keinerlei prak⸗ tiſche Auswege aus der verfahrenen Lage anzuführen ver⸗ mocht. Aeber Paris nach Moskau London, 1. Auguſt. Der Außenpolitiſche Ausſchuß des britiſchen Kabinetts trat am Dienstag in den Amtsräumen des Premierminiſters zu einer Sitzung zuſammen, in der als Vorbereitung für die am Mittwoch ſtattfindende Voll⸗ ſitzung des Kabinetts die allgemeine Lage überprüft wurde. Wahrſcheinlich habe, ſo meint„Preß Aſſociation“, der Aus⸗ ſchuß den Schwierigkeiten, denen ſich England im Fernen Oſten gegenüberſieht, beſondere Beachtung geſchenkt. Die Miniſter dürften auch den Jorkgang der engliſch⸗ ſowjekruſſiſchen Verhandlungen und im Zuſammenhang da. mit die Frage der Entſendung der Militärmiſſion nach Moskau überprüft haben. Man rechnet damit, daß die bri⸗ kiſche Militärabordnung Mittwoch nach Paris zu Beſpre⸗ chungen fahren werde, um von dork aus mit der franzöſil ſchen Militärmiſſion zuſammen nach Moskau zu reiſen. London beruhigt Tſchungking Fühlungnahme Englands mit Frankreich und usul. London, 1. Auguſt. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Times“ berichlet, daß die britiſche Regierung der Tſchungking⸗Regierung eine lange Erklärung über die britiſche China- Polikik habe zu⸗ kommen laſſen. Sie beſage, daß der britiſche Verſuch, um in Nordching den Tatſachen ins Auge zu ſehen, keineswegs eine Aenderung der britiſchen Politik in Ching bedeute oder, offen geſagt, daß man China nicht im Skich laſſen werde. In London ſei man ſich klar, daß die Verhandlun⸗ gen in Tokio ein entſcheidendes Stadium erreicht häkten. Die japaniſche Forderung hinſichtlich der chineſiſchen Silber⸗ währung könnte von Großbritannien nicht angenommen werden. Andere Mächte, genannt wird Frankreich, würden in gleicher Weiſe berührt und über alles, was bei den Ver⸗ handlungen vor ſich gehe, unterrichtet. Welche Maßnahmen Amerika kreffe, gehe Amerika allein an. Die britiſchen und die amerikaniſchen Probleme verliefen aber im großen und ganzen parallel. Der Tokioter Korreſpondent des Blattes rechnet mii einem Erfolg der Verhandlungen. Britiſcherſeits ſtelle man die Verpflichtung der britiſchen Gemeindebehörden in Tient⸗ fin zu einer vernünftigen Zuſammenarbeit mit der japa⸗ niſchen Beſatzungsarmee im Intereſſe der öffentlichen Ord⸗ nung in Abrede. Jedoch ſei die britiſche Konzeſſion neutral, Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ meint, Großbritannien könne nicht ohne Zuſtimmung ande⸗ rer Mächte, u. a. Frankreich und der USA mit Japan zu einer Löſung kommen. Der diplomatiſche Korreſpondent des „Daily Herald“ erklärt, daß bereits regelrechte Konſultatio⸗ nen zwiſchen London, Paris und Waſhington über Fernoſt⸗Fragen im Gange ſeien. B 8 Japans Forderungen Die Konferenz in Tokio in Frage geſtellt. Tokio, 1. Aug. Die japaniſch⸗engliſchen Verhandlungen über die Tientſiner Wirtſchaftsfragen ſind, was die Wäh⸗ Stele anbetrifft, bisher ohne rfolg geblieben. Japans Stellungnahme und feine Forderungen gegenüber England ſind folgende: 1. Die Befriedung Nordchinas iſt ſo lange 1ſ beh wie ber Tſchungking⸗Dollar in Tientſin zugelaſſen iſt, während er ſonſt in Nordchina allgemein verboten iſt. 2. Der Tſchungking⸗Dollar in der 1 Konzeſſion von Tientſin ſtellt ein Bindeglied zwiſchen der Tſchungking⸗ Regierung und den Aktiviſten in der Konzeſſion dar. 3. Der Silbervorrat in der britiſchen Konzeſſton gehört der nordchineſiſchen Regierung. Die britiſche Konzeſſion ſoll deshalb das Silber an die nordchineſiſche Regierung aus⸗ liefern. Ein britiſcher Gegenvorſchlag, dieſe Frage Finanz⸗ ſachverſtändigen vorzulegen, wurde von Japan abgelehnt. In poliliſchen Kreiſen vermuket man, daß, wie es auch Ar f deullich aus Londoner Berichten hervorgeht, England in der 5 191 mit Amerika ane wolle und des Waſhingkous Anſicht eingeholt ſei. Da alb ſeine Enkſcheidung ſolange hinauszögere, bis okio die Einmi⸗ ſchung Dritter in die Tientſinfrage ablehne, ſo halte man es für möglich, daß die ganze Konferenz in Tokio in Frage ge⸗ ſtellt ſei, falls England eine Zuſammenarbeit mil Amerika gegen Japan anſtrebe. —— 12* 7 Eine Ente zur Anzeit Plumpe Lügen um das Volkswagenwerk. MSK. Es iſt noch in aller Erinnerung, daß der Führer unlängſt das Volkswagenwerk bei Fallersleben beſichtigt hatte Und feſtſtellte, daß bereits nach Jahresfriſt alle Hallen bieſer größten Autofabrik Europas unter Dach und Fach ſinb. Dleſe Tatſache, die über unſere Nachrichtenbüros und ben Rundfunk auch in die ganze Welt hinausging und dort gehört wurde, wie all das, was mit dem Führer zuſammen⸗ hängt, kam der Heßzpreſſe der weſtlichen Demokratien reich⸗ lich ungelegen: hatte man doch jahrelang den eigenen Le— ſern vorerzählt, daß der deutſche Volkswagen ein Phan⸗ taſfleprodukt Hitlers ſei oder einſt als verkapp⸗ ter Tank produzlert werden würde. Man hatte von der Ausbeutung der deutſchen Arbeiter durch das Ratenſyſtem geſchrleben, die außer den in Deutſchland umlaufenden Propagandawagen nie einen der von ihnen erſehnten Kdßỹ⸗ Wagen zu ſehen bekommen würden. Und jetzt ging aus dem Führerbeſuch in Fallersleben klipp und klar hervor, daß im Vorwerk der Volkswagenfabrik bereits Einzelteile des Kdß⸗ Wagens fertiggeſtellt werben und alle Hallen der Fabrik bei Fallersleben bereits unter Dach und Fach ſind, ſo daß Ende 1939 die Fabrikation anlaufen und im Januar 1940 die er⸗ ſten Serlen des Kdßß⸗Wagens an die Sparer zur Ausliefe⸗ rung gelangen können. Eine bittere Wahrheit, die noch einmal durch ein neues Lügenmanöver verdreht werden ſollte. Geſagt, getan: Auf Beſtellung erſchlen im„Dally Expreß“ aus der Feder eines Baſil Cardew ein neuer Hetzartikel„Der Skandal des neuen Volkswagen“, der getreulich von der Pariſer Emigrantenpreſſe abgeſchrieben wurde. Und was konnte man dort eine kurze Zeit nach dem Beſuch des Führers in Fallersleben leſen?„Seit einigen Jahren iſt nun ſchon Hitlers Volksauto auf dem Wege, aber immer noch iſt es auch nur auf dem Wege. Außer den paar Reklameautos auf den verſchiedenen Ausſtellungen hat man auch in Deutſchland noch immer nichts von dem berühmten Volks: auto geſehen. Die Fabriken in Fallersleben(Braunſchweig) ſtehen überhaupt noch nicht!“ Und ſo geht es bei munterer Lügerei fort. Wie verhält ſich nun zu dieſer„Dichtung“ die Wahr- heit? Jeder Reiſende, der von Berlin nach Hannover fährt, kann die rleſgen fertigen Hallen des Volks⸗ wagenwerkes ſehen. In etwas mehr als einem Jahr haben ungefähr 10000 Arbeiter— darunter über die obilſa⸗ ſtalieniſche Kameraden— dieſe großartige Automobilfa⸗ brik fertiggeſtellt. Schon fallen die Baugerüſte, für die In⸗ nenhöfe wird Erde für Grünanlagen herangefahren im eigenen Hafen der Volkswagenfabrik in einer dukuchtung des Mittellandkanals liegen bereits die Transportkähne mi dem Rohmaterial, im Preßwerk ſtampfen probeweiſe die großen Wuchtmaſchinen, die bald die Karoſſerien aus dem Stahl herausſtanzen werden, im Kraftwerk werden die Rie⸗ ſenturbinen auf den Sockeln befeſtigt— alles in allem ein Lied der Arbeit, dem man anmerkt, daß ſich hier der Klang der Maſchinen und der Rhythmus des Schaffens dem Grundakkord zuneigt, der mit dem Beginn der Fabrikation aufklingen wird. Die Manöver in Norditalien Abwehr eines Einfalls in die Po-Ebene. Rom, 2. Aug. Der Staatsſekretär im italieniſchen Friggeniteen General Pariant, empfing am Diens⸗ tag die in Mailand verſammelten Sonderberichterſtatter der italtentiſchen und Italien befreundeten Preſſe, um ihnen Aufgabe und Bedeutung der in der Nacht zum Dienstag auf Mittwoch beginnenden großen Manöver in der Po— Ebene zu erläutern. Der Grundſatz faſchiſtiſcher Kriegsführung„durchſtoßen und erfolgverſprechend auswerten, um den ktampf in den Endſieg zu verwandeln“ mache eine zweckentſprechende Vor bereitung und Konzenkrierung aller Mittel notwendig. Die⸗ ſem Grundſatz liege der Aufbau dex neuen Po-Armee mit ſheer Einteilung in ein ſchnelles, ein gepanzertes und ein ogenauntes aukotransportables Korps zu Grunde. Der fa. ſchiſtiſche Grundſah andererſeits„vorbereiten und wagen mache die totalitäre charakterliche Erziehung des Volksgan⸗ zen notwendig. Staalsſekretär Pariani teilte abſchlie zend mit, daß der Duce bereits am Mittwoch früh den Manövern perſönlich zunächſt vom Flugzeug aus beiwohnen werde. Die Militärmiſſtonen der Italien befreundeten Länder, harunter die deulſche unter Führung von General Hal- ber, ind inzwiſchen in Mailand eingetroffen. Das allge⸗ meine, den Manövern zugrundeliegende Thema lautet: Die rote Partei, beſtehend aus einer Infanteriediviſion, einem Regünent Berſaglieri, einem Kavallerteregiment und drei Balalllonen Schwarzhemden, durchſtö 6 0 den italke⸗ nchen Grenzſchuß gegen Frunkreich, dringt in die hochgelagerten Täler ein und droht in die Po-Ebene eingu⸗ fällen Pie blaue Partei, beſtehend aus ſieben, Diviſionen der Po⸗Armee, hat die Aufgabe, ſich in Eilmärſchen nach Weſten zu begeben, den vordringenden Gegner aufzuhalten, ihn zum Rückzug zu zwingen und endgüllig zurückzuſchla⸗ gen. IR kündigt Aeberraſchungen an Senſationelle Erklärung in Newyork. Newyork, 2. Aug. Agenten der ⸗Iriſchen Republikani⸗ chen Armee“, die gegenwärtig Gelder in den Vereinigten Staaten ſammeln, erklärten einem Vertreter von Newport Sun“, daß die Ausbildung der gegenwärtigen Kämpfer un⸗ ſchätzbar ſel. Wenn Englands ierigkeiten viel größer 0 würden als heute., würde eine überraſchende Verſtär⸗ ug ihrer Tätigkeit ſtattfinden. 5 Amerikaniſche Geldgeber der IRA Wie die„Iriſh Times“ meldet, ließ der Unterhausab⸗ eordnete Vernon Barttett den Mimiſterpräſidenten Cbam⸗ derlain fragen, ob er die gefährliche Propagandatätigkeit der Führer der IRA in den Vereinigten Staaten auf⸗ merkſam verfolge. Ferner ſuchte der Abgeordnete eine Auskunft darüber zu erdalten. welche Weiſungen der Bri⸗ chen Botſchaft von Waſhington erteilt würden, um die Amanzielte Unterſtützung zu verdindern. 8 Die Angſt vor der IRA 2 Aug. In England werden zurzeit alle Flußläufe und Kanäle auf das ſchärſſte bewacht, weil man igeakte der Iriſchen Repudlikaniſchen Ar⸗ mee befürchtet. In der Grafſchaft Eſſeg werden beſonders die Dämme geschützt. wen man fürchtet daß dier der Ber⸗ * gemacht werden Fönnte. das dahinterliegende Land zu erfluten Wie es heißt. ſollen keine de onderen Droh n dieſe Schutzmaßnahmen veranlaßt daden. ſondern es oll ſich um eine reine Vorſichtsmaßnadme dandeln. Der Terror in Polen Weitere deulſche Exiſtenzen vernichtet. Poſen, 2. Aug. Die Maßnahmen der durch London ge⸗ deckten Polen erſtrecken ſich jetzt auch in 1 Maße auf deutſche Geſchäfte. So wurde in Czempin das Kolonialwa⸗ rengeſchäft von Otto Sonnenberg unter Berufung auf„ſa⸗ nitäre Beſtimmungen“ geſchloſſen. Die„Unterſuchung“ durch die zuſtändigen polniſchen Behörden beſtand darin, daß ein Beamter flüchtig durch den Laden ging und einige Tage ſpäter dann die Schließung erfolgte. Auch der Bäckermeiſter Oskar Schneider erhielt den Schließungsbefehl für ſeine Bäckerei mit der gleichen Begründung. Die Bäckerei befand ich ſeit 55 Jahren im Beſitz des Schneider, deſſen Familie ort etwa 100 Jahre anſäſſig iſt. Das gleiche Schickſal traf die Bäckerei von Oskar Stark in Jaſin(Kreis Koſten). In Antonienhütte(Oberſchleſien) wurde die Bäckerei des Bäcker⸗ meiſters Burzik behördlich geſchloſſen. Wie der„Oberſchle⸗ ſiſche Kurier“ hierzu feſtſtellt, iſt Burzik Deutſcher. Sein Sohn Bruno wurde vor einiger Zeit wegen Beleidigung des polniſchen Staates zu acht Monaten Gefängnis verur⸗ teilt. Wiederum wurden auch zwei deutſche Molkereien ge⸗ ſchloſſen, und zwar ebenfalls aus„ſanitären Gründen“. Das Schulkuratorium hat den derzeitigen Kurator der deutſchen Privatſchule in Ra witſch benachrichtigt, daß die Schule mit dem 31. Auguſt aufgelöſt iſt. Als Grund wurde angegeben, daß die Schule ohne Eigentümer nicht beſtehen könne. Im vorliegenden Falle iſt nach dem Tode der Beſitzerin deshalb noch kein Eigentümer vorhan⸗ den, weil das Erbverfahren über das Vermögen der Ver⸗ ſtorbenen noch im Gange iſt. Der ehemalige deutſche Lehrer Otto Lange, gegenwärtig Kantor der evangeliſchen Dorfge⸗ meinde zu Karwoſieki bei Plock, iſt von der Staroſterei zu drei Monaten Gefängnis verurteilt worden, angeblich im Zuſammenhang damit, daß er während des Religionsunter⸗ richtes die Kinder zum Leſen der bibliſchen Geſchichte in deutſcher Sprache anhielt. Klare Worte in Stockholm Außenminiſter Sandler warnt die Einkreiſer Stockholm, 1. Auguſt. In einem Vortrag in Stockholm betonte Außenminiſter Sandler, daß die ſchwediſche Neutra⸗ litätspolitik durch irgendeine beſondere Deklaration nicht weiter manifeſtiert zu werden brauche.„Wo wir ſtehen und was wir wollen, iſt ine überall bekannte Tatſache. Es gilt durch die Tat, und zwar die der neutralen Bereitſchaft vor der dunklen Ungewißheit der Zukunft, unſeren von Groß⸗ machtsintereſſen unabhängigen feſten Willen zu behaupten, unſeren Frieden dadurch zu ſichern, daß wir uns nicht in einen eventuellen Großmachtskonflikt hineinziehen laſſen“. Der Miniſter gab der Hoffnung Ausdruck, daß eine Prü⸗ fung des ſchwediſch⸗finniſchen Aalandplanes ſeitens der Regierung unter unſentimentalen Geſichtspunkten erfolgen möge. Miniſter Sandler hob dann weiter hervor, daß im An⸗ ſchluß an die letzte Tagung der nordeuropäiſchen Außzenmi⸗ niſter die gemeinſame Parole herausging, daß die nordiſchen Länder ſich nicht zu Objekten in machtpolitiſchen Kombina klonen verwandelt ſehen wollten. Es unterliege keinem Iweifel, führte Sandler in Hinſichk auf die Machenſchaften der Einkreiſer weiter aus, daß„Finnland Gegenſtand von Großmachterörkerungen geweſen iſt, die mit dieſem Grund- ſatz nicht vereinbas ſind“. Es dürfe keine Unklarheit darüber beſtehen, daß dadurch auch ſchwediſche Intereſſen ernſthaf⸗ ten Schaden erfahren würden. Winnt Unter Anſpielung auf Bemühungen, Polen in ein ſow⸗ jetruffiſch⸗engliſch⸗franzöſiſches Syſtem einzubeziehen, er⸗ klärte' Sandler in Bezug auf Finnlands Lage als einem außerhalb der Spannungszone liegenden neutralen Lande, daß die Weſtmächte verſtehen müßten, daß das Ver⸗ trauen zu einer Reſpektierung vor der Unabhängigkeit der kleinen Länder einen Riß bekäme, der für lange Zeit nicht zu reparieren wäre, falls ſie eine derartige Me⸗ thode für den Aufbau der Einkreiſung zur Anwendung zu bringen ſuchten. Politiſches Allerlei Boykott des deutſchen Films in Polen. 8 Der Verband der Lichtſpielhausbeſitzer in Polen hat mit dem Verband der Filminduſtriellen(beide Organiſationen werden von Juden beherrſcht) ein Abkommen über die Auf⸗ hebung aller Verträge zur Vorführung deutſcher Filme ge⸗ troffen. Auf dieſe Weiſe werden die Lichtſpielhäuſer aller Konſequenzen, die ſich aus der Nichteinhaltung von vertrag⸗ lichen Abmachungen zur Vorführung deutſcher Filme erge⸗ ben, enthoben. Gleichzeitig wurde der Boykott für Film⸗ ſtreifen und Photopapiere, die bisher aus Deutſchland be⸗ zogen wurden, beſchloſſen. 100 Verletzte der Clevelander Skreikunruhen Die Streikunruhen in der Chaſſisfabrik der General⸗ Motor⸗Werke in Cleveland(SA) führten in der Nacht um Dienstag dazu, daß 8000 Streikpoſten die Fabrik be⸗ ſagerten, in der 450 Arbeitswillige die Nacht zubringen mußten. Bei den Zuſammenſtößen zwiſchen Polizei und Streikenden wurden bisher etwa 100 Perſonen verletzt. 47 Perſonen mußten ins Krankendaus gebracht werden. Auch in Sduthbarre(Maſſachuſetts) befürchtet man ernſte Un ⸗ ruhen, da in der dortigen Textilfabrik ebenfalls Streiks ausgebrochen ſind. Die Ortsbehörden erſuchten um Einſet⸗ zung von Staatspolizei, die nach wiederholten Zuſammen⸗ ſtößen zwiſchen Streikanhängern und Arbeitswilligen ſämt⸗ liche Straßen der Stadt räumte. Propagandaflüge in ASA.. Die USA⸗Armee erprobt am Mittwoch an der Paziftk⸗ Küſte das Meldedienſtnetz der Luftabwehr, deſſen vielfach von Ziviliſten bemannte Stationen in je acht Meilen Ab⸗ ſtand die 1500 Meilen lange Strecke Kanada— Mexiko bewa⸗ chen. Am gleichen Tage führen üder 1200 Armeeflieger „Propagandaflüge über den größten Städten des ganzen Lardes aus. Die Truppenverſtärkungen für Singapore Zu dem amtlich bekanntgegebenen Beſchluß. die briti⸗ Jen Truppen in den Malaien Staaten durch indische Kon⸗ Ungente zu verſtärken, meidet die„Times aus Singapore. daß die Verſtärkung wahrſcheinſich ſehr betrüchtlich ſein Werde. Die erſten Einzeiten— es dürfte ſich um indiſche, modern ausgerüſtete mobite Truppen handeln— würden etwa in einer Woche eintreffen. Es ſei als ſicher anzuned⸗ men, daß ſie für die Dauer der internationalen Spannung dort beiden und daß ſogar weitere Verſtärkungen aus Indien dinzugezogen würden. Die gegenwärtige Garniſon in den Malafen-Staaten ſetze ſich aus drei Infanterie- Ba- taillonen in Singapore und einem malaiiſchen ſomie einem indiſchen Bataillon zuſammen. Außerdem liege in Singa⸗ poxe ein deträchtliches indiſches Artillerie- Kortingent. Die Iren⸗Ausweiſungen aus England Sicherheitsmaßnahmen für das Königspaar. London, 1. Aug. In Bootle, unweit von Liverpool, exy⸗ plodierten in der Nacht zwei Bomben in der Straßen⸗ kanaliſation. Die Anſchläge werden auf die JRA zurückge⸗ führt. Der Schaden ſoll erheblich ſein. Menſchenleben wur⸗ den nicht gefährdet. In der Nähe der Londoner Brücke über die Themſe wurde abends eine Bombe in einer Telefonzelle gefunden, die jedoch noch rechtzeitig unſchädlich gemacht werden konnte. Die Blätter berichten Einzelheiten über die Ausweiſung von weiteren zehn iriſchen Nationaliſten. Unter den neu Feſtgenommenen befinden ſich auch zahlreiche Frauen und ſogar Irinnen unter 20 Jahren. In London anſäſſige Mit⸗ glieder der JRA ſollen geheime Anweiſungen erhalten ha⸗ ben, ihren Wohnſitz in die Provinz zu verlegen, um die Ausweiſung zu verhüten. Der„News Chronicle“ zu⸗ folge ſoll ſich der Führer der IRA, Sean Ruſſell, in der Nähe von Cork(Irland) aufhalten. Auf dem Euſton⸗Bahnhof in London, von dem aus ge⸗ ſtern die königliche Familie London verließ, um ſich nach Schloß Balmoral zu begeben, waren Vorſichtsmaßnahmen getroffen worden, wie ſie in dieſem Umfange bisher noch nicht angeordnet worden ſind. Sämtliche Zugänge zu dem Bahnſteig, auf dem der Zug des Königs abfuhr, wurden abgeſperrt und die Polizei hielt bis zur Abfahrt des Zuges auf dem Bahnſteig Wache. . 2 2 2 17 2 Juli⸗Bilanz in Paläſtina 48 Tote, 97 Verwundete, 27 Schreckensurkeile Zeruſalem, 1. Auguſt. Wie ohnmächtig die Eng⸗ länder der Entwicklung in Paläſtina gegenüberſtehen, be⸗ weiſt wieder einmal die Bilanz des Monats Juli. in deſſen Verlauf 48 Perſonen getötet und 97 verwundet wurden. Unker den Toten befinden ſich 31 Araber, 7 Juden, 1 Eng⸗ länder und 9 aktive Freiheitskämpfer. Verwundek wurden 70 Araber, 13 Juden,? Engländer, 1 Armenier und 6 ak. live Freiheitskämpfer. Ein beredtes Zeugnis für den engliſchen Blutterror lie⸗ fert dabei die Tatſache, daß im Juli 15 Araber zum To de und 3 zu lebenslänglichem Gefängnis wurden. 9 Araber wurden hingerichtet, weil ſie für die Freiheit ihres Landes gekämpft hatten. Bezeichnend 55 die engliſche Gerechtigkeit iſt, daß keinem Juden, te ſich mit allen Mitteln, ſogar mit Meuchelmord und unter Umgehung der Einwanderungsgeſetze im Lande ein⸗ zuniſten verſuchen, von den engliſchen Gerichten e in Haar gekrümmt wurde Daß bei einer ſolchen ſichtlich bevor⸗ zugten Behandlung die Juden immer aufdring ⸗ licher werden, nimmt nicht wunder. Gelegentlich ſehen ſich daher die engliſchen Behörden veranlaßt, wenngleich unter möglichſter Schonung, auch gegen ihre Schützlinge einzuſchreiten. So wurden zwei jüdiſche Studenten in Je⸗ ruſalem wegen Beſitzes von Exploſipſtoffen zu der gering⸗ fügigen Strafe von vier Jahren Gefängnis verurteilt. 1,2 Milliarden weniger für Rooſevelts Plan Vom Senat geſtrichen Waſhingkon, 1. Auguſt. Nach einwöchiger ſcharfer De⸗ batte verabſchiedete der Bundesſenat mit 52 gegen Stimmen den Darlehensplan der Bundesregierung zur Wiederankurbelung der USA ⸗Wirtſchaft, den die Oppoſition als verſchleierten Verſuch die Bundesſchuld über die er⸗ laubte Höchſtgrenze von 45 Milliarden Dollar hinauszutrei⸗ ben, bezeichnet, und von den urſprünglich geforderten 28 auf 1,615 Milliarden Dollar zuſammengeſtrichen hatte. Die Vorlage geht jetzt dem Abgeordnetenhaus zu, deſſen Bankenausſchuß den Darlehensplan bereits von ſich aus auf 1,95 Milliarden Dollar beſchnitten hatte und deſſen Debatte weitere Schwierigkeiten für Rooſevelts neueſte Idee erbringen dürfte. Kurzmeldungen Berlin. Der Präſident des Reichsluftſchutzbundes Gene⸗ ral von Schroeder traf mit dem Reichsſtudentenführer Dr. Scheel eine Vereinbarung über den Einſatz der Studenten im Luftſchutzdienſt. Berlin. Zwiſchen der Reichsfugendführung und dem Deutſchen Alpenverein iſt eine Verein eng ber die berg⸗ ſteigeriſche Ausbildung der HJ getroffen worden. Berlin. Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Groß⸗ admiral Dr. h. c. Raeder, 90 ſich nach Saßnitz auf Rü⸗ 0 gen, von wo er ſich auf das ſchiffte, um an einem Kaliber ſchiffes teilzunehmen. Autofallenräuber Franke hingerichtet Berlin, 1. Aug. Am 1. Auguſt iſt der am 24. Mai 1919 geborene Kurt Franke aus Fulda hingerichtet wor⸗ den, der durch Urkeil des Sondergerichts in Kaſſel vom 12. Juli wegen Verbrechens gegen das Autofallengeſetz in Tat⸗ einheit mit Mord und ſchwerem Raub zum Tode verurteilt worden war. Franke, ein mehrfach vorbeſtrafter aſozialer Menſch. hat in der Nacht zum 13. Juni 1939 auf der Straße Frankfurt a. M. nach Dietzenbach im Iſenburger Wald den Reiſevertreter Karl Engelhardt, den er dorthin gelockt hatte, in deſſen Auto ermordet und beraubt. lachtſchiff„Gneiſenau ießen des Flottenſchlacht⸗ Mißglückter Raubüberfall auf Perſonenzug. Newyork, 1. Aug. In Champaign(Illinois) überfielen zwei maskierte Männer den Poſtwagen eines Perſonenzu⸗ ges, der 56 000 Dollar Lohngelder für die US A⸗Armee be⸗ förderte nachdem der Zug die kleine Station verlaſſen hatte. Während der Lokomotioführer, durch einen aufmerkſamen Poſtbeamten gewarnt, die Fahrt beſchleunigte, entſpann ſich zwiſchen der Wagenbeſatzung und den Räubern ein Feuer gefecht, das mit der Verwundung eines Angreifers endete, der beim Abſpringen von dem fahrenden Zug liegen blieb und ſpäter gefaßt wurde. Der zweite Komplize hielt ſich die Beamten mit dem Revolver vom Leibe bis der N der nächſten Station langſamer fuhr, ſo daß er a ſpringen und, wenngleich beutelos, trotz der nachgeſandten Schüſe in einem Automobil entkommen konnte, das auf einer Land, ſtraße nebenher fuhr und offenſichtlich die Flucht nach dem Raubüberfall erleichtern ſollte. 130 Motorfähre gekentert.— 44 Perſonen ertrunken. Manila, 2. Aug. Irwischen den Philtppnen⸗Inſeln S. mar und Leyte kenterte bei ſchwerer See eine Motorſagg die 80 Perſonen an Bord batte. 36 konnten ſich mit Hi. von Rettungsgürteln ſo lange über Waſſer halten. bie von den ſofort herbeieilenden Schiffen aufgefiſcht wurden 44 ertranken. 1 ein⸗ verurteilt 1 r 1 neren S r Badiſche Chronil Ptzeſſor Dr. Ing. l'Orange geſtorben. Der Erfinder des kompreſſorloſen Dieſelmotors, Profeſſor Dr. Ing. Proſper, Orange, Ehrendoktor der Univerſität Karlsruhe, ſtarb am Sonntag nach kurzer Krankheit im Katharinenhoſpital zu Stuttgart. Orange wurde am 1. Februar 1876 in Beirut in Syrien als Sproß einer alten Hugenottenfamilie gebo⸗ ren, die ſich 1890 in Oſtpreußen anſiedelte. Nach dem Stu⸗ dium an der Techniſchen Hochſchule in Charlottenburg, wo er bereits mehrere Erfindungen machte. trat l'Orange in die Dienſte der Gasmotorenfabrik Deutz und kam ſpäter in die Firma Benz u. Co. Mannheim, wo er zum Direktor auf⸗ rückte. Später war er Generaldirektor der Motorenwerke Mannheim AG. Seit dem Jahre 1906 befaßte ſich der Ver⸗ ſtorbene mit dem Problem des kompreſſorloſen Dieſelmotors, das er ſchließlich in hervorragender Weiſe löſte. Seine Er⸗ findungen wurden bald weltbeherrſchend; ſie traten ihren Siegeszug von jener Werkſtätte aus an, aus der einſt auch der Motorwagen von Benz ausgegangen war. Seit 1926, nach dem Ausſcheiden aus der Motorenwerke AG, wid⸗ mete ſich Profeſſor l'Orange privaten Forſchungen. Mit ihm, der in den letzten Jahren in Stuttgart lebte, hat die Technik einen ihrer beſten Känner verloren. 2 Zwei Karlsruher Hitlerjungen in Thüringen verunglückt. ) Karlsruhe, 2. Aug. Eine Gruppe des Hitlerfungban⸗ nes 109 Karlsruhe befindet ſich zurzeit auf einer Radwan⸗ derung in Thüringen. Am Montag ſollte in Mühlhauſen Station gemacht werden, und der Führer der Gruppe hatte als Vorkommando die beiden 16 und 18 Jahre alten Kame⸗ raden Peter und Muſer von Karlsruhe vorgeſchickt, die nun auf der Landſtraße nach Mühlhauſen weiterfuhren. Kurz vor Erreichung der Stadt legten die beiden Jungen eine Ruhepauſe ein und legten ſich wenige Meter von der Land⸗ ſtraße weg ins Gras. Bald darauf kam ein Autoſchloſſer, der mit einem Kraftwagen eine Schwarzfahrt unternom⸗ men hatte, an dieſe Stelle. Er verlor die Herrſchaft über Den Wagen, geriet ins Schleudern und überfuhr die beiden Hitlerjungen, von denen der eine ſofort getötet und der an⸗ dere ſchwer verletzt wurde Wenige Stunden ſpäter ſtarb auch dieſer Der Autoſchloſſer, der erſt kurze Zeit in ſeiner Stellung iſt und die Fahrt ohne Wiſſen ſeines Meiſters un⸗ ternommen hatte. wurde am dienstag abend dem Richter ain Mühlhauſen vorgeführt 5 i Keiſch(Im Rhein ertrunken). Der 19jährige Poſtaushelfer Dörr von hier, der Sonntag mit ſeinem Fahrrad zum Rhein fuhr, in dem er ein Bad nehmen wollte, iſt nicht mehr zurückgekehrt. Fahrrad und Kleider fand man am Rheinufer bei der Kollerfähre vor. Vermut⸗ lich iſt er ertrunken. () Eckartsweier bei Kehl.(Kind ertrunken.) In der Schutter ertrank das zweijährige Töchterchen der Ehe⸗ leute Michael Lutz. Das Kind, das im Hofe ſpielte, war in einem unbewachten Augenblick in die Schutter, die am Hausgarten vorbeiſließt, gefallen. Erſt am anderen Morgen konnte die Leiche am Stauwehr von Kehlſundheim gefun⸗ den werden. Freiburg.(Beim Klettern tödlich abgeſtürzt) An der Felſenwand am Feldberg ereignete ſich ein tödli⸗ cher Unglücksfall. Der 18jährige Schloſſer Willi Nopper aus Freiburg war in die Wand eingeſtiegen, während ein Ka⸗ merad nachfolgte. Plötzlich kam Nopper ins Rutſchen und fiel aus etwa 45 Meter Höhe auf die Geröllhalde. Die Ver⸗ letzungen waren ſo ſchwer, daß der Verunglückte bald dar⸗ auf ſtarb. Freiburg.(Gegen die Straßenbahn gefah⸗ ren.) Aus einer Seitenſtraße kam ein Motorradfahrer in dem Augenblick, als ſich in der Adolf-Hitler⸗Straße zwei Straßenbahnzüge kreuzten. In dem Beſtreben, dem einen Straßenbahnzug auszuweichen, fuhr der Motorradfahrer, der anſcheinend die Herrſchaft über ſeine Maſchine verlo⸗ ren hatte, 1 den anderen Straßenbahnwagen auf. Der Fahrer erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er in der Chirur⸗ Hiſchen Klinik ſtarb. (—) Villingen. Im Dienſte der Kinder für ⸗ forge). Der große Neubau des Johanna⸗Schwer⸗Kinder⸗ geims geht nun im Rohbau ſeiner Vollendung entgegen, fodaß in kurzer Zeit das Richtfeſt gefeiert werden kann. In dem Heim werden 250 Kinder aufgenommen werden und zwar 150, die den Kindergarten beſuͤchen, 40 Krabbelkinder, 30 Heimſäuglinge und 30 Tagesſäuglinge.— Auch das Kin⸗ Derheim am Waldebruck, in dem den Sommer über bedürf⸗ tige Kinder Erholung finden, erfuhr verſchiedene Verbeſ⸗ ſerungen. Das neue Kinderkrankenhaus wird durch einen Infektionsbau ergänzt werden, wie auch eine Vergröße⸗ rung der Entbindungsſtation und der Säuglingsabteilung des Städt. Krankenhauſes geplant iſt. () Engen.(Kd ß Bergfeſt auf dem Hohen⸗ hö wen). Auf dem Hohenhöwen, dem höchſten der Hegauer Kegelberge unweit des Städtchens Engen, veranſtaltete die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ ein völlig gelun⸗ genes Bergfeſt, an dem wohl wieder gegen 2000 Gäſte aus dem ganzen Hegau⸗Bereich teilnahmen. Es war ein wirk⸗ liches Volksfeſt, das ſich im feſtlich geſchmückten Burahof entwickelte. Den Hauptanteil an der Geſtaltung hatten die Mädel vom weiblichen Arbeitsdienſtlager, die nicht nur Lieder ſangen und gut eingeübte Volkstänze vorführten, ſondern zuſammen mit Hitler⸗Jungen ein ſehr beifällig aufgenommenes Laienſpiel„Blut und Liebe“ aufführten. Nicht vergeſſen ſeien die Stadtkapelle aus Engen, die Wan⸗ dergruppen aus Engen, Anſelfingen, Neuhausen, Ehingen, Mülhauſen, Welſchingen, Weiterdingen und auch Singen, ie in einer Sternwanderung nach dem Höwen gekommen waren. — Spritzzeiten im Weinbau verlängert. Die durch die beſonderen Witterungsverhältniſſe dieſes Jahres hervor⸗ erufenen Wachstumsverzögerungen im Weinbau haben in erbindung mit dem verſpäteten Auftreten des Sauer⸗ wurms den Reichsminiſter für Ernährung und Landwirt⸗ ſchaft und den Reichsminiſter des Innern veranlaßt, für eſes Jahr die Friſt für die Anwendung arſenhaltiger Shaßbrühen zur Behandlung tieriſcher und pflanzlicher Schädlinge im Weinbau ausnahmsweise über den 31. Jul 1930 hinaus bis zum 9. Auguſt 1939 einſchließlich zu ver⸗ längern, Damit iſt den Winzern die Möglichkeit gegeben, ur Bekämpfung des Sauerwurms bis zum Ablauf des 1 Auguſt 1939 arſenhaltige Spritzbrühen anzuwenden, Daten Ausnahmeregelung erſtreckt ſich nicht auf das Land 2 Hand werkertagungen in Baden Obermeiſtertagung der Inſtallakeure und Blechner. (0) Achern. Hier tagten die Obermeiſter des Inſtalla⸗ teur⸗ und Klempnerhandwerks von Baden und Saarpfalz. Unter zahlreichen Gäſten konnten Bezirksinnungsmeiſter Otto Schmidt⸗Karlsruhe und Bezirksinnungsmeiſter Wein⸗ mann⸗Ludwigshafen den Reichsinnungsmeiſter Emmelius⸗ Hagen begrüßen. Die Nachwuchsfrage ſtand im Mittelpunkt der Tagung unter beſonderer Berü ſichtigung der Lehrzeit⸗ verkürzung und des Problems der zuſätzlichen Schulung des Nachwuchſes. Es iſt geplant, neben dem Ausbau der Schu- lungsmöglichkeiten für die Lehrlinge eine Meiſterſchule ins Leben zu rufen, in der in zwei⸗ bis dreiſemeſtrigen Lehr⸗ gängen eine gründliche Ausbildung im Gas⸗, Waſſer⸗ und Zentralheizungsfach erfolgen ſoll. Mit der Schule ſoll ein Internat verbunden werden, ſo daß die den Beſuchern ent⸗ ſtehenden Koſten in engſtem Rahmen gehalten werden kön⸗ nen. Anſchließend an die Tagung fand ein kleiner Aus⸗ flug in den Schwarzwald ſtatk. Als Gaſtgeſchenk gewährte die Stadt Achern vier durch das Los ermittelten Tagungs⸗ teilnehmern einen dreitägigen Ferienaufenthalt. Altheim.(Beginn der Grünkernernte). Durch das warme Wetter der letzten Tage wird der Spelz zur Grünkernbereitung ſchnittreif. Das Kontingent für die Altheimer Gemarkung betrug im vergangenen Jahr 3900 Zentner. Jedoch iſt der diesfährige Stand etwas geringer als voriges Jahr. Aus den Nachbargqauen ab Vor den Augen der Mutter erkrunken. Als der 12 Jahre alte Schüler Martin Seidl von Dachau, der des Schwimmens unkundig war, im Starnberger See bei Leoni badete, geriet er plötzlich in eine ſchlammige, mit Schling⸗ pflanzen bewachſene Stelle und konnte ſich nicht mehr her⸗ ausarbeiten. Seine Mutter war vom Ufer aus Zeugin des Unglücks Da niemand in der Nähe war, ertrank der Knabe. a Drei Todesopfer eines Motorradzuſammenſtoßes. Wie berichtet waren in den frühen Morgenſtunden auf der Reichsſtraße München Mühldorf zwei Krafträder zuſam⸗ mengeſtoßen, wobei der 33 Jahre alte Tierheilkundige An⸗ ton Wörz aus Kirchdorf ſofort getötet und drei weitere Per⸗ ſonen erheblich verletzt wurden. Von den Schwerverletzten ſind der 27 Jahre alte Anton Jannach aus Arnoldſtein und der 33 Jahre alte Georg Kopp aus München geſtorben. ai Aus dem Inn geborgen. Der ſeit 15. Juli vermißt gemeldete Kunſtmaler Prof. Dr. Theodor Hummel aus München wurde in Waſſerburg als Leiche aus dem Inn geborgen. Die näheren Umſtände ſeines Todes ſind noch un⸗ bekannt. Ab Hunderkzähriger geſtorben. Der älteſte Einwohner des Landkreiſes Ebersberg(Oberbayern), der Austragsbauer Michgel Huber in Ranhartsberg bei Steinhöring, der vor einiger Zeit ſeinen hundertſten Geburtstag feiern konnte. iſt ohne vorausgegangene Krankheit geſtorben. af. Die Hand abgeſchnitten. Ein gräßlicher Unfall ereig⸗ nete ſich in Hepberg(Mainfranken). Der neunjährige Sohn eines Ingolſtädter Arbeiters, der bei ſeinen Großeltern zu Beſuch weilte, geriet mit ſeiner Hand in die Futterſchneid⸗ maſchine. Dabei wurde ihm die Hand buchſtäblich abgeſchnit⸗ ten. b Wieder zwei Opfer der Berge. Am Sonntag ſtürzten an der Laliderer Nordkante die beiden ſächſiſchen Bergſtei⸗ ger Johannes Fiſcher und Hans Lenzner 70 bis 80 Meter tief ab. Beide erlitten ſchwere Verletzungen, Fiſcher 980 noch auf dem Transport zur Falkenhütte. Der Sturz iſt auf Verſagen der Kräfte und Näſſe im Fels zurückzuführen.— Der Friſeurlehrling Joſef Bachhuber aus Kempten, der mit zwei Begleitern eine Tour in den Oberſtdorfer Bergen un⸗ ternahm, ſtürzte beim Abſtieg am Südkamin des Kleinen Wilden etwa 60 bis 70 Meter tödlich ab. ai Gemeinſam in den Tod. In ſelbſtmörderiſcher Ab⸗ ſicht warf ſich bei der Bahnhalteſtelle Schalkhauſen ein Lie⸗ bespaar vor einen Eiſenbahnzug der Strecke Crailsheim Nürnberg und wurde auf der Stelle getötet. Bei dem Mann handelt es ſich um einen 28 jährigen verheirateten Maurer aus Ansbach; das Mädchen ſoll aus Burgbernheim ſtam⸗ men. b Das Hochwaſſer der Oder. Der Scheitel des Hoch⸗ waſſerwelle erreichte Breslau. Seitdem ſteht das de Im Unterlauf der Oder dürfte ſich das Hochwaſſer in den Grenzen des diesjährigen Mai⸗Hochwaſſers halten. Da durch die Nebenflüſſe unterhalb Breslaus keine Rückſtauungen wie bei dem letzten Hochwaſſer vorkommen und die Regenfälle der letzten Tage keine bedeutſamen Anſchwellungen dieſer Flüſſe brachten, iſt auch mit einem baldigen Abſinken zu rechnen. Wieder Deutſcher Kunſtflugmeiſter. Kunſtflugmeiſter Feldwebel Falderbaum, der bei den Kunſtflugmeiſterſchaften in Frankfurt Main ſeinen Tite 2 181 0 5 erfolgreich verteidigen k N 0 Lalcale Nuud scliau — Das Tragen des Ehrenkteuzes der deukſchen Mutter. Auf zahlreiche Anfragen betreffend die Tragweiſe des Ehrenkreuzes der deutſchen Mutter teilt die Präſidialkanz⸗ lei des Führers mit, daß das Ehrenkreuz der deutſchen Mutter in der verliehenen Ausführung(Großausführung) nur in der vom Führer beſtimmten Form am blau⸗weißen Band um den Hals getragen werden darf. Kleinausführun⸗ gen ſind nur nach den amtlich genehmigten Muſtern zuläſ⸗ ſig Das Tragen des Ehrenkreuzes der deutſchen Mutter an goldenen oder ſilbernen uſw. Halsketten iſt weder für die Großausführung noch für die Kleinausführung zuläſſig. — Ehefrauen cönnen Weſtwallarbeiter beſuchen. Der Reichsverkehrsminiſter hat in einem Beſcheid vom 22. Juni ds. Is. mitgeteilt, daß die Arbeiter, die bei den Weſtwall⸗ arbeiten beſchäftigt find, zugunſten ihrer Ehefrauen auf die ihnen zuſtehenden koſtenloſen Wochenendheimfahrten ver⸗ ichten können. Die koſtenloſe Rückfahrkarte kann in der Zeit vom 1. Juli bis 15. Oktober ds. Is. von der Ehefrau benutzt werden. Auf Entfernungen unter 150 km und im Verkehr mit Oſtpreußen werden keine Rückfahrkarten aus⸗ gegeben. Damit hat der Reichsverkehrsminiſter einem ſeit längerer Zeit im Einverſtändnis mit dem Generalinſpektor für das Deutſche Straßenweſen vom Sozialamt der DA vorgebrachten Wunſch entſprochen, für Angehörige von Weſtwallarbeitern zu Beſuchsfahrten nach dem Weſten eine Fahrpreisermäßigung zu gewähren. 5 155 Die Liebe ſchmählich mißbraucht Mannheim. Unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit wurde vor dem Mannheimer Schöffengericht gegen den 28 Jahre alten Willi R. aus Wallſtadt wegen Heiratsſchwindels und Diebſtahls verhandelt. Der Angeklagte hatte in einer Wirt⸗ ſchaft eine 28jährige Witwe kennengelernt, die ſich ſofort in 115 verliebte, ihm für nur 10 Mark wöchentlich Koſt und Interkunft gewährte und ihm ſchließlich 720 Mark für einen Autokauf gab, mit dem er als Konfektionsvertreter einen größeren Verdienſt erzielen wollte. Statt ſich aber dem neuen Beruf zuzuwenden, fuhr R. mit leichter Geſell⸗ ſchaft herum und kam gewöhnlich erſt morgens nach Hauſe. Auf Verlangen der Witwe wurde das Auto nach einigen Wochen für 420 Mark wieder verkauft, die Geldgeberin erhielt aber nur 300 Mark. Ihr fehlten auch einmal 100 Mark, dann weitere 100 und 50 Mark. Der Angeklagte war inzwiſchen bei einer Großfirma als Schweißer einge⸗ ſtellt worden, von der er ein Darlehen von 800 Mark, an⸗ geblich zum Ausbau ſeines elterlichen Hauſes, erhielt. Sei⸗ ner Mutter aber gab er für dieſen Zweck nur 50 Mark, die reſtlichen 750 Mark verjubelte er. Die Witwe hatte R. auch während einer achtwöchigen Arbeitsloſigkeit verköſtigt und ihm noch 100 Mark überlaſſen. Als er ſich 1936 von ihr trennte, drohte ſie mit Selbſtmord, worauf er wieder zu ihr zog und bis Oktober 1938 bei ihr blieb. Die unbe⸗ grenzte Liebe der Witwe hat der gemeine Kerl in ſchmäh⸗ lichſter Weiſe ausgenutzt. Als ſie ihr Geld los war, trennte er ſich endgültig von ihr. Die Witwe wurde ſchließlich in⸗ folge eines Selbſtmordverſuches ins Krankenhaus einge⸗ liefert, worauf ſich die Polizei mit der Angelegenheit be⸗ ſchäftigte. Das Schöffengericht verurteilte Willi R. nun zu acht Monaten Gefängnis. 4 74 N 2 Tagesbefehl an die Oal⸗Gruppe Ondweft Ns. Nach dem für die SA⸗Gruppe Südweſt außer⸗ ordentlich erfolgreichen Abſchluß der SA-Reichswettkämpfe in Berlin und der SA⸗Schießmeiſterſchaften in Zella⸗Mehlis erläßt der Führer der SA⸗Gruppe Südweſt, SA⸗Obergrup⸗ penführer Ludin, folgenden Tagesbefehl:„Die Männer der Gruppe haben ſich in Ausführung eines Befehls bei den Reichswettkämpfen der SA in Berlin und Zella⸗Mehlis hervorragend geſchlagen. Ich spreche allen Beteiligten mei⸗ nen Dank und meine volle Anerkennung aus. Es wird weitergearbeitet im Bewußtſein, daß alles, was wir tun, für Deutſchland und Adolf Hitler getan wird. Es lebe der Führer!“ 1,5 Millionen Schweine mehr Ergebnis der Schweinezählung vom 3. Juni. Das Ergebnis der Schweinezählung, die am 3. Juni im Altreich vorgenommen würde, iſt nach Mitteilung des Sta⸗ tiſtiſchen Reichsamtes Folgendes(in Klammern die Zahlen der Zählung vom 3. Juni 1938): Geſamtbeſtand(in Millionen Stück): 22,47(20,81), darunter Schlachtſchweine über ½% Jahr alt 4,87(4,64), Jungſchweine über acht Wochen 10,16(9,48), Ferkel 5.20 64355 trächtige Sauen 1,376(1,197), davon Jungſauen „433(0,370). N Schweinebeſtand hat gegenüber der Zählung vor einem Jahr eine weitere Zunahme aufzuweiſen. Der Be⸗ ſtand an Ferkeln entſpricht ungefähr dem Durchſchnitt der Jahre 1936 und 1937. Die Zunahme an trächtigen Sauen, die ſeit Juni 1938 zu beobachten iſt, hat weiterhin angehal⸗ ten, Es iſt deshalb darauf zu achten, daß die Sauenzahl der Futtergrundlage der Betriebe entſpricht und daß nicht mehr Ferkel erzeugt bezw. Läufer auf Maſt geſtellt werden, als Futter vorhanden iſt. Gedenktage 2. Auguſt. 216 v. Chr. Hannibal ſchlägt die Römer bei Cannas. 1815 Der Dichter, Literarhiſtoriker und Kunſtſammler Adolf Friedrich Graf v. Schack in Brüſewitz in Mecklenburg geboren. 1914 Ultimatum des Deutſchen Reiches an Belgien; deut⸗ ſcher Einmarſch in Luxemburg. 1934 Reichspräſident von Hindenburg geſtorben. Vereini⸗ ung des Reichspräſidentenamtes mit dem Reichs⸗ anzleramt: Adolf Hitler wird Führer und Reichs⸗ kanzler. Sonnenaufgang 4.45 Sonnenuntergang 20.16 Mondaufgang 20.42 Monduntergang 7.02 —. sb.-ARufgabe ift: 8 Das Volk geſund und ſtarß zu machen, damit es ſeine kebensaufſgabe erfüllen konn, das iſt auch Deine eigene Sache! Werde nsv.- mitglied! Se Perſil iſt mehr als ein Waſchmittel: Perſil iſt der Inbegriff der Wäſchepflege! 2 8— Neue Methoden beim Wohnungsbau Neue Wohnungen für 40 000 Berliner. Berlin, 2. Aug. In einem würdig ausgeſtalteten Feſt⸗ akt wurde am Dienstag nachmittag unter ſtärkſter Anteil⸗ nahme der Charlottenburger Bevölkerung durch Reichsorga⸗ niſationsleiter Dr. Ley, den Generalbauinſpektor für die Reichshauptſtadt, Staatsrat Speer, und Oberbürgermeiſter und Stadtpräſident Dr. Lippert die feierliche Grundſtein⸗ legung für die große Wohnſiedlung Charlottenburg⸗Nord vollzogen. Sie wird ein nach neuzeitlichen Geſichtspunkten durch weite Grünanlagen aufgelockertes neues Stadtviertel für ſich darſtellen und mit insgeſamt 11 500 vorbildlich an⸗ gelegten Wohnungen rund 40 000 Menſchen aufnehmen. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley ſagte in ſeiner An⸗ ſprache u. a.:„Nach dem heutigen Stand des Wohnungs⸗ baues benötigt man, um 1000 Wohnungen zu bauen, 15 000 Bauarbeiter! Das würde bedeuten: Um den zurzeit beſtehenden Bedarf von etwa drei Millionen zu befriedigen, benötigen wir viereinhalb Millionen Bauarbeiter! Man kann dieſes auch noch an einem anderen Beiſpiel klarma⸗ chen. Allein um den laufenden Bedarf eines Jahres zu decken, brauchen wir eine halbe Million Bauarbeiter. So könnte dann unter Zugrundelegung des beſtehenden Bau⸗ verfahrens die Lage als hoffnungslos erſcheinen. Man würde auf dieſem Wege den fehlenden Wohnraum nie ſchaf⸗ fen können und vielleicht nur unter äußerſter Anſtrengung den laufenden Bedarf zu erfüllen vermögen. Der Nationalſozialismus hat noch nie vor einem Pro- blem— und wenn es noch ſo unüberwindlich erſchien— kapituliert. Wenn mit den heutigen Baumethoden und dem heutigen Bauverfahren das Wohnungs problem nicht gelöſt werden kann, ſo ziehen wir Nakionalſozialiſten den einzig möglichen Schluß: Die jetzigen Baumethoden reichen nicht aus, ſie müſſen vervollkommnet werden. Erſt dadurch, daß man beim Volkswagen die größtmögliche Kationaliſierung aller vorhandenen Mittel und Arbeitskräfte einführte, er⸗ reichte man das geſteckte Ziel, das gleiche Prinzip werden wir nun beim Wohnungsbau anwenden. Ein ſportliches Ereignis Sie prügelten ſich um die„Weltmeiſterſchaft“ Dieſer Tage fand in Marſeille ein großes„ſport⸗ liches“ Ereignis ſtatt. Es handelte ſich um den Kampf um die Mittelgewichts⸗Weltmeiſterſchaft im„Catch as catch can“, jenem beiſpiellos rohen Freiſtilringkampf, der beſonders in Amerika viele Anhänger hat. Als Gegner ſtanden ſich im Ring der Amerikaner Ben Sherman und der Ungar Stan Karoly gegenüber. Eine Viertelſtunde hatte der Kampf bereits gedauert, als es geſchah, daß der Ungar zwei Zähne auf dem Schlachtfeld laſſen mußte. Das brachte ihn derart in Harniſch, daß er aufſprang, ſich auf ſeinen Gegner ſtürzte und wütend mit den Fäu⸗ ſten auf ihn losdroſch. Der Amerikaner blieb ihm nichts ſchuldig, und unter dem begeiſterten Gejohle der Zu⸗ ſchauer entſpann ſich eine wüſte Prügelei zwiſchen beiden „Sportlern“. In dieſem Augenblick entſchloß ſich der Schiedsrich⸗ ter, einzugreifen und die Gegner zu trennen. Kaum aber näherte er ſich den beiden, als die eben noch feindlichen Brüder ſich gemeinſam gegen den Störenfried wandten. Es bedurfte nur weniger Schläge, und die„Weltmeiſter⸗ ſchaftsanwärter“ hatten den Schiedsrichter für die Zeit auf die Bretter gelegt. Während man den Bedauerns⸗ werten aus dem Ring, der zum Schlachtfeld geworden war, abtransportierte, beſannen ſich die beiden Gegner, daß ſie hier zuſammengekommen waren, eine ſogenannte „Weltmeiſterſchaft“ auszutragen. Da aber weder Karoly ſeine ausgeſchlagenen Zähne noch der Amerikaner Ben Sherman die Fauſtſchläge ins Geſicht trotz des„harmloſen“ Zwiſchenfalls mit dem läſti⸗ gen Schiedsrichter vergeſſen hatten, ſetzten ſie den Kampf dort fort, wo ſie unterbrochen worden waren. Sie dro⸗ ſchen wieder aufeinander los, und die wüſte Prügelei nahm ihren Fortgang. Endlich kam man auf den Gedanken, die Polizei her⸗ beizurufen. Aber auch die hatte einen harten und erbit⸗ terten Kampf zu beſtehen, ehe es endlich gelang, die an⸗ gehenden„Weltmeiſter“ zur Strecke zu bringen. So geſchah es, daß die Polizei von Marſeille den „Weltmeiſterſchaftskampf der Halbſchwergewichte im Catch as catch can“ gewann. Ein pädagogiſches Teſtament Durch eine ſeltſame letztwillige Verfügung hat den kürzlich in Johannisburg verſtorbene Oberſt Guineß ſein⸗ Hinterbliebenen in Erſtaunen verſetzt. Neben einem kleinen Vermögen hinterließ der Oberſt eine Lebensver ſicherung ſeines Pferdes, Toby, an die er allerlei Bedin⸗ gungen geknüpft hat. Der Oberſt bezeichnete das Pferd mit dem er den Weltkrieg vom erſten bis zum letzten Tage durchgemacht hat, als ſeinen beſten Freund und Kriegs, kameraden. Toby iſt heute 28 Jahre alt. Für den Fall daß das Pferd nach Ablauf eines Jahres ſtirbt, hat der Oberſt beſtimmt, daß eine Verſicherungsſumme von 10 000 Pfund Sterling zugunſten ſeiner Familie fällig werder ſoll. Mit jedem weiteren Jahr, das das Pferd erlebt ſteigt die Verſicherungsſumme um 2500 Pfund Sterling So haben, meint der Verſtorbene in ſeinem Teſtament ſeine Hinterbliebenen die Möglichkeit, ihm die Fürſorge die er ihnen durch die Lebensverſicherung zuwandte, darck die Verſchönerung des Lebensabends des Kriegskamerader Sporinachrichten. Nekordflug über 10000 Kilometer Bewunderswerte Leiſtung eines Heinkelflugzeuges. Die deutſche Luftfahrt hat ihre beiſpielloſe Erfolgſerie durch eine neue bedeutende Höchſtleiſtung fortgeſetzt. Den mannigfachen Rekorden der letzten Jeit wurde nunmehr eine Beſtleiſtung über die längſte in der internationalen Ke⸗ kordliſte überhaupt geführte Strecke zugefügt. Das heinkel⸗ lugzeug„He 116“ ſiellte mit einer Stundengeſchwindig⸗ eik von 216 km eine neue Weltbeſtleiſtung über die 10 000⸗ km-Strecke für Deutſchland auf. Die Beſatzung des Flugzeuges beſtand aus dem Hein⸗ kel⸗Piloten Oberleutnant der Reſerve Rolf Jöſter, Oberfun⸗ ker Arthur Suppa von der Deutſchen Lufthanſa und dem Motorenſpezialiſten der Hirth⸗Motoren⸗ GmbH. Hans Laus⸗ mann. Der bisherige, ſeit Mai 1938 von Japan mit einer Stundengeſchwindigkeit von 186,2 km gehaltene Rekord 11 5 5 von dem Heinkel⸗Flugzeug demnach um 30 km über⸗ oten. Das Rekord⸗ Flugzeug iſt das bekannte Heinkel⸗ Poſtflugzeug, das für den Südatlantik⸗Poſtverkehr der Deut⸗ ſchen Lufthanſa entwickelt wurde. Zwei Flugzeuge des glei⸗ chen Muſters haben vor Jahresfriſt unter japaniſcher Füh⸗ rung die Strecke Berlin— Tokio in einer ausgezeichneten Zeit zurückgelegt. Das Flugzeug iſt ausgeſtattet mit vier luftge⸗ kühlten Hirth⸗Motoren H. M. 508 von je 240 PS. Bemer⸗ kenswert iſt die vorteilhafte Aufgliederung der Motorlei⸗ ſtung von 960 PS in vier kleine Einheiten, aus der ſich bei einem wirtſchaftlichen Kraftſtoffverbrauch die höchſtmögliche Flugſicherheit ergibt. Es iſt hocherfreulich, daß die mit ihren Geſchwindigkeitsrekorden über kurze und mittlere Strecken hervorgetretenen Heinkelwerke nunmehr auch einen Ge⸗ ſchwindigkeitsrekord über eine lange Strecke errungen haben. Die Durchführung des Fluges. Der Flug ging unter Aufſicht von Sportzeugen des Aero⸗Clubs von Deutſchland vor ſich, von dem das Flug⸗ ergebnis der FA zur Anerkennung als internationaler Re⸗ kord zugeleitet wird. Als Meßſtrecke wurde Zinnowitz Leba an der Oſtſeeküſte gewählt. Am Sonntag, den 30. Juli, 6.05 Uhr überflog das Flugzeug den erſten Kontroll⸗ punkt und beendete am 1. Auguſt 4.23 Uhr, alſo nach einer Geſamtflugdauer von 46 Stunden 18 Minuten, die 10 000⸗ km⸗Strecke in geſchloſſener Bahn. Neben der hervorragenden techniſchen Leiſtung des Hein⸗ kel⸗Flugzeuges muß vor allem der Einſatz der Beſat⸗ zung gewürdigt werden, an die während der langen Dauer des Fluges und bei der großen Hitze von 39 Grad hohe Anforderungen geſtellt wurden. Zwei Tage und zwei Nächte kreiſte das Flugzeug unaufhörlich um die beiden, 250 km voneinander entfernten Kontrollpunkte, ſo daß die Beſatzung, wie ſich der Motorenſpezialiſt Laus⸗ mann ausdrückte,„am Schluß jede einzelne Welle der Oſt⸗ ſee genau kannte“. Ununterbrochen erfüllte jeder ſeine ver⸗ antwortungsvolle Aufgabe. Flugzeugführer Jöſter am Steuerknüppel mußte ſtändig die Strecke genau im Auge behalten, um Geſchwindigkeitsverluſte durch Kursabwei⸗ chungen und Höhenunterſchiede zu vermeiden. Beſondere Aufmerkſamkeit erforderte das Fliegen über See in der niedrigen Höhe von etwa 200 m. Oberfunker Suppa hielt während der ganzen Zeit die Funkverbindung mit den Bodenſtellen aufrecht und unterrichtete den Piloten ſtändig über die Entwicklung der Wetterlage. Von großer Wichtigkeit war die Tätigkeit des Motorenfachmannes und Arbeiten des Triebwerkes durch dauernde Kontrolle der Zy⸗ lindertemperaturen, des Oel⸗ und Benzindruckes, der Dreh⸗ zahl und vieler anderer wichtiger Einzelheiten überwachte und den Flugzeugführer bei der Ortung unterſtützte. Glückwunſch des Generalfeldmarſchalls. Der Reichsminiſter der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe würdigte die Leiſtung der Beſatzung und der Maſchine in folgendem Glückwunſchtelegramm: „Mit Freude und ſtolzer Genugtuung habe ich davon Kenntnis genommen, daß Sie den internationalen Ge⸗ ſchwindigkeitsrekord über die 10 000-km-⸗ Strecke für Deutſch⸗ land errungen haben. Ich beglückwünſche Sie und alle Be. keiligten zu dieſem Erfolg und ſpreche insbeſondere der wackeren Beſatzung für die kagelange Einſatzfreudigkeil Dan! und Anerkennung aus. Göring, Generalfeldmarſchall.“ Die Jugend der Achſe Die Kadfernfahrt Kom— Berlin— Rom. Brenner, 1. Aug. Der Grenzpaß der befreundeten Staa⸗ ten Deutſchland und Italien am Brenner prangte am Dienstag im reichen Flaggenſchmuck, als ſich auf deutſchem Boden die Teilnehmer der Radfernfahrt Rom— Berlin— Rom, etwa 200 Jungfaſchiſten und 200 Hitlerjungen, zu⸗ ſammenfanden. Für alle Teilnehmer geht die Fahrt am erſten Tag nach Garmiſch, wo ein Empfang ſtattfindet, und dann wei⸗ ter nach Landsberg am Lech, Augsburg, Nürnberg, Wei⸗ mar, Coburg, r Deſſau, in die Reichshauptſtadt, ſpä⸗ ter von hier über Lübeck, Kiel nach Hamburg. In Hamburg iſt der deutſche Teil der Radfernfahrt beendet. Mit dem Zug Toby zu danken. geht dann die Fahrt wieder— Brenner. Dort werden die Räder erneut beſtiegen zur Weiterfahrt nach Rom. In zweiten Flugzeugführers Lausmann, der das einwandfreie Rom werden die Hitlerjungen, die aus allen Gebieten Deutſchlands ſtammen und in einem eigenen Ausleſelager in Innsbruck ausgeſucht wurden, im Campo Dux längere Zeit mit den italieniſchen Kameraden ein Lagerleben füh⸗ ren. Während dieſes Aufenthalts in Rom nehmen die Hit⸗ lerjungen an einer Großkundgebung der faſchiſtiſchen Ju⸗ gend Italiens teil, bei der der Duce zur deutſchen und ita⸗ lieniſchen Jugend ſprechen wird. Der Aufenthalt der Jungfaſchiſten in Deutſch⸗ land wird vier Wochen dauern. Sie werden dabei Gelegen⸗ heit haben, zahlreiche Einrichtungen wie Reichsarbeitsdienſt⸗ lager, Jugendherbergen und HJ⸗Fliegerſchulen, ferner na⸗ tionalſozialiſtiſche Muſterbetriebe der Induſtrie ſowie Bau⸗ denkmäler und Stätten deutſchen Kunſtlebens kennenzuler⸗ nen. Die Fahrt auf deutſchem Boden wird in der Hauptſtadt der Bewegung, in München, durch eine Kundgebung vor der Feldherrnhalle abgeſchloſſen. Auf einer 200 m langen Front waren die Hitlerjun⸗ gen und die Jungfaſchiſten mit ihren Rädern angetreten, Nach der Meldung und dem Abſchreiten der Front durch den Reichsjugendführer, der in Begleitung des Gauleiters von Tirol, Hofer, eingetroffen war, nahm Baldur von Schirach das Wort. „Mit großer Freude“, ſo ſagte der Reichsjugendführer, „begrüße ich Euch auf deutſchem Boden, und die deutſche Jugend heißt Euch durch mich herzlich willkommen als die Jugend der befreundeten italieniſchen Nation und die Ju⸗ gend Eures großen Duce. Die Freundſchaft der deutſchen und der italieniſchen Jugend hat bereits Tradition. Seit Jah⸗ ren beſteht ein Austauſch der Meinungen und auch den Menſchen. So wie die Jugend aber haben auch die Führer dieſer beiden Staaten ſich zuſammengeſchloſſen. Das deutſchitalieniſche Bündnis iſt durch die Begeiſte⸗ rung der Jugend in beiden Staaten millionenfach bekräftigt. Die Achſe beſitzt in der Jugend die unermüdlichſten Beken⸗ ner und Verteidiger. Ihr kommt nicht als Gäſte in ein fremdes Land, ſondern als Freunde zu Eurer Freunden.“ Der Reichsjugendführer ſchloß ſeine Rede mit einem be⸗ geiſtert aufgenommenen Siegheil auf den italieniſchen Kö⸗ nig und Kaiſer, den Duce und die italieniſche Nation im Namen des Führers. Die Rede des Reichsjugendführers wurde ins Italieniſche übertragen und löſte bei den Jungfaſchiſten größte Begeiſterung aus. Namens der GIs dankte der Gauleiter und Oberſte Ju⸗ gendführer von Verona, Bonamici, für die überaus herz⸗ liche Begrüßung. Das Geſicht des neuen Italien ſei hier vertreten durch eine friſche und begeiſterte Jugend, die nach Deutſchland kommt, um auszudrücken, daß die Ach ſe nach dem Willen Muſſolinis in der italieniſchen Jugend tief verankert iſt. Bonamici ſchloß mit den beſten Wünſchen für Großdeutſchland und ſeinen Führer Adolf Hitler. Nachdem die deutſchen Hymnen, geſpielt vom Muſikzug der Jungfaſchiſten, verklungen waren, gab der Reichsjugend⸗ führer den Befehl zum Beginn der Fahrt, die durch eine Ehrenpforte führte. 5 Fußballtermine 1939,40 Im Hinblick auf die Olympiſchen Spiele 1940 in Hel⸗ ſinki iſt das Reichsfachamt Fußball im NSR gezwungen, die Spielzeit 1939/40 rechtzeitig zu beginnen und früh wie⸗ der zu beenden. Es iſt klar, daß unſere Nationalſpieker⸗ nach den ſchweren Meiſterſchaftskämpfen ihrer Vereine dringend der Ruhe bedürfen, um dann im Sommer mit friſchen Kräften an die letzten Vorbereitungen für das Olympiſche Fußball⸗Turnier herangehen zu können. Aus dieſen Erwägungen heraus beginnen die Punktekämpfe in den 18 Gauen bereits am 27. Auguſt. Am 25. Fe⸗ bruar 1940 müſſen die Gaumeiſter ermittelt ſein, da am erſten Märzſonntag die großdeutſche Meiſterſchaft geſtartet wird. Die Spiele der einzelnen Gaugruppen neh⸗ men alſo am 3. März 1940 ihren Anfang. Für den 5. Mak iſt die Vorſchlußrunde angeſetzt und am 12. Mai(Pfingſt⸗ ſonntag) findet vorausſichtlich wieder in Berlin das End⸗ ſpiel zur Meiſterſchaft ſtatt. Damit der Meiſterſchaftskampf in den einzelnen Gauen nicht durch allzuviele andere Ereigniſſe geſtört wird und reibungslos durchgeführt werden kann, hat man ſich ent⸗ ſchloſſen, die Kämpfe um den Reichsbundpokal nicht wie bisher im Oktober und November, ſondern erſt im März zu beginnen, wenn die Punktekämpfe beendet ſind. Das har gleichzeitig den Vorteil, daß die einzelnen Runden Schla auf Schlag durchgeführt werden, und die Gaue zum Tei 5 ſind, auf ihre Nationalſpieler zu verzichten er vorausſichtliche Spielplan des Reichsbund⸗ Pokalwettbewerbs: 3. März: Vorausſcheidung, um auf 16 Gaue zu kommen; 46. März: Vorrunde der 16 Gaue;: 31. März: Zwiſchenrunde; 14. April: Vorſchlußrunde; 28. April: Schlußrunde. Die Länderkämpfe im Herbſt. Wie das Reichsfachamt Fußball im NSR bekanngibt, ſieht das Herbſtprogramm für unſere Nationalmannſchaft fünf Länderkämpfe vor. Den Beginn macht am 27. Auguſt 1939 in Stockholm der Kampf Schweden— Deutſchland. Am 17. September ſteigt in Leipzig das Länderſpiel Deutſchland Lettland. Die Begegnung Ungarn— Deutſchland iſt für den 24. September nach Budapeſt an⸗ geſetzt. Am 15. Oktober gibt es dann einen Zweifronten⸗ ampf, wobei Deutſchland in Zürich auf die Schweiz trifft und in Belgrad gegen Jugoflawien antritt. Für den 29. Oktober iſt der Länderkampf Deutſchland— Holland ver⸗ einbart worden, der in einer holländiſchen Stadt zur Aus⸗ tragung kommt. CCCCCCCCCCC0CT Danksagung. Heimgekehrt vom Grabe unseres lieben, unvergeßlichen Kindes Egon sagen wir allen denen, die es zur letzten Ruhe geleiteten, aufrichtigen Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Fichtl für die tröstenden Worte am Grabe, sowie für die vielen Blumenspenden. Die trauernden Hinterbliebenen: Familie Albert Kopp. Mhm.-Seckenheim, 2. August 1939. — rden schnellstens angefertigt in D u ckarbeiten 8K Druckerei des Neckar-Bote f Berſammlungs⸗ Kalender. Fußballvereinigung 1898. Morgen Donnerstag Abend findet das erſte Training der Saiſon 1939/40 ſtatt. Alle Aktiven— Schüler, Jugend und Senioren— werden hiermit zum Beſuch eingeladen. Auſchließend wichtige Spieler⸗Verſammlung mit Bekanntgabe der Reuerungen für die neue Spielzeit und Spielplan für die kommenden Sonntage. Beſtloſer Beſuch erwünſcht. Turnverein 1898. Für den heute Abend im Palaſt⸗Theater laufenden Olympia⸗Film ſind noch Karten in der Turnhalle erhältlich. Die Mitglieder werden gebeten, davon regen Gebrauch zu machen. Turnerbund Jahn“, E. B., Mhm.⸗Seckenheim. Samstag, 5. Auguſt, abends ½9 Ahr im„Kaiſerhof“ außerordenfl. itgliederverſommlung Tagesordnung: 40 jähriges Vereinsjubiläum. Flir den 3 Eingetroffen: nh miele Heringsſalat—— big. Ernteſtricke. in Majonnäſe men 1.— 125 er 28 bfg und„Lluufan“⸗Emulſion Fleiſchſalat Eß⸗Mirabellen nur solange Vorrat reicht. in Majonnäſe 125 fr 30 Pfg. Seelachs i. Sch. 125 fr 45 Pfg. Matjes⸗Filet Stück 18 Pfg. Kãſe in groß. Auswahl. Unſere geſamte Mitgliedſchaft iſt hierzu freundlichſt eingeladen. Der Vereinsführer. Jak. Pürthwein Lebensmittel. Pfund 10 Pfg., fortlaufend bei Schröder, Hauptſtraße 207. Zwei guterhaltene Küchenſchräule, 1 Iſch Und 2 Stühle zu verkaufen. Mehkircherstr. 51a Mex. Schmich. egennilh. Taglohn- Lettel Uodtenauerstr. 5. — Schöne ö 5 f 1 Bauhandwerker Fer E zu haben in der zu verkaufen. Neckarbote⸗ Kloppenhelmerstr. 21.] Druckerei. —— eee 5 NN. —— e ̃²— hi