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Bei der Kommentierung der kürzlichen Rede des polni⸗ chen Marſchalls Rydz⸗Smigly ſchreibt am Montag der kon⸗ ervative„Czas“ u. a., wenn die Behörden der Freien Skadt Danzig Polen vor eine vollendeke Tatſache zu ſtellen beabſichtigen, dann würden die polniſchen Geſchütze dröh⸗ nen, krotz der Neigung, die die polniſche Nakion für die alten Mauern Danzigs hege, die mit der Geſchichte Polens ſo eng verbunden ſeien. * Die Polacken treiben ihre Herausforderung auf die Spitze: ein verbrecheriſcheres Spiel mit dem Pulver iſt kaum mehr möglich. Dieſe ungeheuerliche Kriegshetze des polni⸗ ſchen Blattes iſt der Gipfel deſſen, was bisher auf dieſem Gebiet von den wahnſinnigen Polen geleiſtet worden iſt, und das will viel beſagen. Man droht alſo ganz zyniſch mit einem heimtückiſchen Ueberfall auf Danzig, das durch eine Beſchießung in Trümmer gelegt werden ſoll. Deutſch⸗ land hat allen bisherigen Provokationen gegenüber eine kaltblütige Geduld gezeigt, die Ruhe des Stärkeren. Da⸗ mit will es aber keineswegs ausdrücken, daß es ſich endlos herausfordern läßt. Deutſchlands Geduld iſt nicht unerſchöpflich, wenn ſie aber einmal zu Ende iſt, dann gnade Gott den Polacken! Selbſt wenn ſie ihre verbreche⸗ riſche Abſicht, Danzig zuſammenzuſchießen, in die Tat um⸗ zuſetzen beginnen könnten: für jedes Haus in der alten deutſchen Hanſeſtadt müßten hundert in polniſchen Städten dran glauben. Die„tapferen“ Polen könnten dann die deutſchen Waffen in einer Weiſe kennen lernen, daß ihnen für alle Zeiten die Luſt vergehen würde, jemals wieder mit der Beſchießung deutſcher Städte zu drohen. Das ſei den Polen zur Warnung geſagt, den Polen und denen, die ihnen unbeſchränkte Vollmacht zu ſolchen Wahnſinnsplänen geben! Polen und England durchſchaut Einſichtige Stimmen aus Aus Newyork, 8. Auguſt. Das Danzig⸗Problem ſteht ſeit der Vertagung des Kongreſſes wieder im Vordergrund des amerikaniſchen Intereſſes, wobei es auch nicht an einſichti⸗ gen Stimmen fehlt, die in der Haltung Englands lediglich einen heuchleriſchen Vorwand zur Tarnung der wahren britiſchen Abſichten ſehen. So ſchreibt Caſſeres am Montag in dem Hearſt⸗Blatt„Journal American“ England wolle anſcheinend einen Krieg heraufbeſchwören, um die Rück⸗ kehr der deutſchen Stadt Danzig ins Reich zu verhindern, genau ſo, wie es im vergangenen September in Gemein⸗ ſchaft mit Frankreich des Sudetenproblems wegen Europa beinahe in einen Krieg geſtürzt habe. Der Verfaſſer des Arlikels fragt in dieſem Juſammen⸗ hang, was die Weltmeinung wohl ſagen würde, wenn Deulſchland England mit Krieg bedrohke, um Irland oder Indien zu befreien, oder wenn Japan die Vereinigten Staaten von Nordamerika anzugreifen drohte, wenn die Vereinigten Staaten den Philippinen nicht ſofork die volle Anabhängigkeit gewähren. All das unaufrichtige Geſchwä über die ſogenannte Unabhängigkeit kleiner Staaten ſei nut Heuchelei zur Verſchleierung machtpolitiſcher Abſichten. Im„Daily American“ unterzieht der Leitartikler des Blattes die hinterhältige engliſche Außen⸗ politik einer beißenden Kritik. Er weiſt darauf hin, daß in Danzig neben 95 vH Deutſcher auch ein paar Polen le⸗ ben, ebenſo wie in Newyork einige Chineſen. Es würde aber niemand einfallen, Newyork als eine chineſiſche Stadt zu bezeichnen, und die Newyorker Chineſen träumten auch nicht davon, daß Newyork jemals ein Teil Chinas werde Polniſche Gewaltmaßnahmen ohne Ende Thorn, 8. Auguſt. Die Allgemeine Verſicherungsgeſell ſchaft in Konitz, die aus der früheren Deutſchen Kranken. kaſſe hervorgegangen iſt, hat eine Anordnung erlaſſen, daß ihre Medikamente nur noch aus der polniſcher Apotheke geholt werden dürfen. Die deutſche Apotbek, m Konitz iſt damit ausgeſchaltet und nur auf die Privat⸗ unden angewieſen. 5. Dem deutſchen Fleiſchermeiſter Theodor Klockie⸗ vicz aus ÜUſch⸗Neudorf, Kreis Kolmar, wurde die Fleiſche⸗ zei geſchloſſen und ihm ſelbſt auf Anordnung des Staro⸗ ten die Handwerkskarte entzogen. Auch die Fleiſcherei des deutſchen Fleiſchermeiſters Paul Lück in Kolmar, der Dan⸗ ſiger Staatsbürger iſt, iſt auf behördliche Anordnung ge⸗ chloſſen worden. Ebenfalls auf Anordnung der Kreisbe⸗ zörde wurde die Fleiſcherei des volksdeutſchen Fleiſcher⸗ deiſters Köpke in Pudewitz geſchloſſen. Dem volksdeutſchen aufmann Friedrich Heugel aus Exin ſowie dem Kolonial; Harenhändler Schmidt aus Malitz, Kreis Exin, ſind die andelsgenehmigungen entzogen worden. Beide Volks⸗ deutſche ind durch dieſe behördliche Maßnahmen mit Frau und Kindern exiſtenzlos geworden. Dem deutſchen Hand⸗ perksmeiſter Hellmuth Ihm aus Wirſitz iſt von der dor⸗ ngen Kreisbehörde die Aufenthaltsgenehmigung entzogen worden. Ihm wurde aufgefordert, die Stadt Wirſitz ſofort zu perlaſſen. 5 a Mach einer Meldung des„Dziennik Codzienny“ ver⸗ arte te das Bag 1 die Nalksdeuſſche Margarethe Rönz aus Johannisruh, Kreis Gneſen, wegen Dienstag, den 8. Auguſt 1939 „Beleidigung des Staates und Verbreitung von Defaitis⸗ mus. zu ſechs Monaten Gefängnis. Wie die„Gazeta Po⸗ morſka“ vom 6. Auguſt meldet, verurteilte das Kreisge⸗ ticht in Bromberg den 24jährigen Volksdeutſchen Friedrich Neumann zu 14 Monaten Gefängnis und den Volksdeut⸗ ſchen Kaſimir Ratz zu ſechs 5 Monaten Gefängnis. Die An⸗ lage warf beiden Verurteilten„Beleidigung des polniſchen Volkes“ vor. Das Burggericht in Gneſen verurteilte den Volksdeutſchen Artur Heffke zu ſieben Monaten Gefängnis und 100 Zloty Geldſtrafe ebenfalls wegen„Beleidigung des bolniſchen Volkes“. Jagd auf die letzten Volksdeulſchen „Kaktowitz, 8. Auguſt. Auf behördlichen Druck wird plan⸗ mäßig auch auf die letzten volksdeutſchen Arbeiter in Oſt⸗ oberſchleſien Jagd gemacht. Allein im Monat Juli wur⸗ den nicht weniger als 321 Volksdeutſche ihres angeſtamm⸗ len Arbeitsplatzes in oſtoberſchleſiſchen Betrieben beraubt. So klein dieſe Zahl auch erſcheinen mag, ſo iſt ſie doch kennzeichnend für das Ausmaß der Entdeutſchung der einſt oon Deutſchen aufgebauten oſtoberſchleſiſchen Wirtſchaft und für die Brutalität, mit der die Polen ihre„Siege“ über das wehrloſe deutſche Volkstum erringen. Tod zweier Ukrainer auf der Flucht Danzig, 8. Auguſt. Auf dem Rangierbahnhof am Oli⸗ oaer Tor in Danzig wurden zwei ſchwerverletzte Männer aufgefunden, die bald darauf verſtarben. Bei dem einen konnten die Perſonalien feſtgeſtellt werden. Es handelt ſich um den 22jährigen Ükrainer Roman Salvarowſki. Auch bei dem zweiten Toten ſcheint es ſich um einen Flüchtling aus der Ükraine zu handeln. Man nimmt an, daß die bei⸗ den jungen Leute aus einem der polniſchen Züge geſprun⸗ gen ſind, die, ohne in Danzig zu halten, aus Polen nach Gdingen fahren. Beſtärkt wird dieſe Annahme durch den Umſtand, daß verſchiedentlich polniſchen Staatsangehörigen in Dirſchau die Einreiſe nach Danzig von polniſchen Be⸗ amten verweigert worden iſt. Die Danziger Polizei hat dis Leichenöffnung angeordnet, um feſtzuſtellen, ob es ſich etwa um Opfer eines Verbrechens handelt, die auf der Durchfahrt durch den Danziger Bahnhof aus dem Zuge ge⸗ ſtoßen worden ſind. Hyſterie und Anverſchämtheit Polniſche Panik⸗Gerüchtie von Danzig zurückgewieſen Danzig, 7. Auguſt. Aus zuverläſſiger Quelle wird mitgeteilt: In den Mor⸗ genſtunden des Samskag hat der diplomatiſche Verkreter der Republik Polen in Danzig, Miniſter Chodackl, zuerſt kele · foniſch, dann ſchriftlich die Danziger Regierung in einer ungewöhnlichen und überſtürzten Form von einem angeb⸗ lich umlaufenden Gerücht in ktenntnis ſetzen wollen, dem⸗ zufolge die ausführenden Organe der Danziger Zollverwal⸗ kung beabſichtigen, ſich vom 6. Auguſt um 7 Uhr an der Ausübung der Kontrollfunktionen durch einen gewiſſen Teil der polniſchen Zollinſpektoren zu widerſetzen. Die Danziger Stellen waren nicht nur über die ungewöhnliche Form der für ſie überraſchenden Mitteilung, ſondern auch über den Inhalt des ihnen bis dahin unbekannten Gerüchtes er⸗ ſtaunt. um ſo unverſtändlicher waren für die Danziger Re⸗ gierung die Schlußfolgerungen, die in dem Briefe des pol⸗ niſchen diplomakiſchen Vertreters aus der Anfrage lediglich über ein unkonkrollierbares Gerücht gezogen wurden. Die ſchriftliche Anfrage Polens über das oben zitierte angebliche Gerücht wurde nämlich in eine in diplomakiſchem Verkehr nicht übliche ultimative Form gekleidet und enkhält u. a. die Drohung, daß die polniſche Regierung unverzüglich Ver⸗ geltungsmaßnahmen gegen Danzig anwenden will. Die Danziger Regierung ſah ſich außerſtande, auf das Schreiben des diplomatiſchen Vertreters Polens ſofort ein⸗ zugehen, da 1. das angeführte Gerücht auf Grund amtlicher Feſtſtellungen ſich als unzutreffend erwies, 2. der Ton des Schreibens von der Danziger Regierung als eine Unverſchämthelt angeſehen wurde und 3. die Dan⸗ ziger Regierung es grundsätzlich nicht für nötig hält, von polniſcher Seite geſtellte und mit Drohungen ver⸗ bundene Termine im Briefwechſel einzuhalten. Wie DB hört, führt man an zuſtändiger Danziger Stelle die ganze Angelegenheit auf die wohlüberlegte Pro⸗ paganda zurück, Panikſtimmun g zu erzeugen und den Verſuch zu machen, die Danziger Regierung aus ihrer Ruhe herauszulocken. Wie leichtſinnig und bewußt alarmierend polniſche Stellen operieren, geht auch daraus hervor, daß polniſche Beamte in Danzig von höherem Ort Anweiſung erhalten haben, wegen augenblicklicher Gefahr ihre Fa⸗ milien außerhalb Danzigs in Sicherheit zu bringen. Es wird in ſonſt gut unterrichteten Danziger Areſſen an⸗ 2 daß die Danziger R ierung in ihrer Antwort en diplomatiſchen Vertreter Polens auf ſein eigenarliges Berhallen aufmerkſam machen und dabei zum Ausdruck bringen wird, daß ſein Schreiben lediglich auf einem unzu⸗ treffenden Gerücht baſiert und deshalb der ungewöhnliche Ton und die unerhörten Drohungen mit aller Enkſchiedenheik als abſoluf unpaſſend zurückzuweiſen ſind. Von zuſtändiger Danziger Seite wird als eine in dieſer augenblicklichen Sikuakion beſonders gefährliche Provokation aufgefaßt, wenn in einem ultimativen Schreiben des diplomatiſchen Verkre⸗ ters Polens die Bewaffnung und Aniformierung aller bis⸗ her zivilen und unbewaffneten polniſchen Zollkontrolleure angekündigt wird. Nr. 183 Unabhängig von der Erledigung des mißbrauchten angeblichen Gerüchtes wird die Danziger Re⸗ gierung mit dem Vertreter Polens wegen der grundſätz⸗ lichen Klärung der Zuſtändigkeit polniſcher Zollkontrolleure in Verhandlungen treten. Bei dieſer Gelegenheit wird noch einmal zum Ausdruck gebracht werden, daß ſoge⸗ nannte Zollinſpekteure, die ſich nachweislichmit anderen als ſachlichen Zollfra gien befaſſen, von Danzig für den Dienſt als Irgane der Ueberwachung der Tätigkeit von Beamten der Danziger Landeszollverwaltung nach wie vor nicht anerkannt werden. Danzigs Antwort überreicht „Die Preſſeſtelle des Senats teilt mit: Die Danziger Re⸗ gierung hat am Montag dem diplomatiſchen Vertreter der Republik Polen die Antwortnote in der Angelegenheit der Tätigkeit der polniſchen Zollkontrolleure und der im Zu⸗ ſammenhang damit ergangenen ultimativen Drohungen Polens überreicht. Nachdem Montag die polniſchen Zollkontrolleure gemäß der Ankündigung in der ultimativen polniſchen Note in Uniform und bew affnet zum Dienſt erſchienen wa⸗ ren, werden ſie von morgen ab. wofür gewiſſe Anzeichen ſprechen, wieder in Zivil erſcheinen. Japan vor ernſter Eniſcheidung Kabinektsrat einberufen— Folgerungen aus der inker⸗ nationalen Mächtegruppierung Tokio, 7. Auguſt. Kriegsminiſter Itagaki hatte eine Beſprechung mit Mi⸗ niſterpräſident Hiranuma. Wie„Jomiuri Schimbun“ dazu meldet, legte Itagaki die kürzlich zwiſchen dem Kriegsmini⸗ ſterium und dem Generalſtab beſchloſſene Stellungnahme der Armee zur Europafrage eingehend dar. Miniſterpräſident Hiranuma berief für Dienskag auf Vorſchlag Itagakis einen Kabinektsrat ein. Dieſer ſoll die Ausſprache über die Beurteilung der Entwicklung in Europa und die von Japan zu ergreifenden Maßnahmen im Rah⸗ men dieſer Entwicklung 55 geſamten internationalen gage einleiten. Nach Anſichk der polikiſchen und militäriſchen Kreiſe ſeien nunmehr alle Vorausſetzungen für eine klare Entſcheidung Japans gegenüber den Mächtegruppen gege⸗ ben, deren Politik die von Japan angeſtrebte Neuerung Oſt⸗ aſiens zu verhindern ſuchte. Was England betreffe, ſo be⸗ wieſen Chamberlains Erklärungen, daß England die große Linie ſeiner ankijapaniſchen Chinapolikik nicht zu ändern be⸗ abſichtige. London ſucht Antijapanblock zu bilden London, 7. Auguſt. Dem diplomatiſchen Korreſponden⸗ ten der„Times“ zufolge findet zurzeit ein Notenaustauſch zwiſchen der britiſchen, der franzöſiſchen und der Us A⸗ Regierung ſowie den Regierungen der Do⸗ minien über die japaniſchen Forderungen ſtatt. Frank⸗ reich habe von vornherein erklärt, daß es mit England durch „Dick und Dünn“ gehen werde. Wenn man mit den ande⸗ ren Regierungen einig ſei, werde Botſchafter Craigie neue Anweiſungen zur Wiederaufnahme der Verhandlungen er⸗ halten. von polniſcher Stelle Die Truppenverſtärkung in Singapur London, 7. Auguſt. In Singapur ſind jetzt die erſten an⸗ gekündigten Verſtärkungen aus Indien eingetroffen. Wei⸗ tere Truppen werden erwartet. Insgeſamt ſollen etwa 8000 Mann aus Indien auf die Halbinſel Malakka geworfen Herden. Zwei engliſche Dampfer vernichtet Bei japaniſchem Fliegerbombardemenk Schanghai, 7. Auguſt. Im Hafen von Iſchang am Jangkſe weſtlich von Hankau wurden bei einem Flieger⸗ bombardemenk zwei engliſche Schiffe getroffen. Die beiden 2000⸗Tonnen-Handelsſchiffe brannten völlig aus. Ein Matroſe wurde verletzl. der Sprecher der japaniſchen Ar⸗ mee erklärte hierzu, daß das bedauerlich ſei, aber es ſeien nähere Einzelheiten noch nicht bekannt.. Die japaniſche Marine 911 51 Operationen gegen den Hafen Haimen in der Taitſchau⸗Bucht in der Provinz Tſche⸗ klang an. Alle Konsulate ſeien verſtändigt. Wenn Ausländer oder ausländiſche Schiffe trotz der Warnung dort verbleiben würden, lehne Japan jede Verantwortung für deren Sicher⸗ heit ab. Die Operationen dienen der weiteren Verſchärfung der Blockade der ſüdchineſiſchen Küſte. Japaniſcher Vorſtoß auf Tungpei Tſchungking, 7. Auguſt. Wie 15 bekannt wird, ſtießen die Japaner von der Stadt Suihſten in der Mitte der Pro⸗ vinz Hupeh aus in nördlicher Richtung auf die ſtrategiſch wichtige Stadt Tungpei vor. Tungpei liegt an der Provinz⸗ renze zwiſchen Honan und Hupeh. Nach dem chineſiſchen Hes gb haben ſich die chineſiſchen Truppen nördlich von Suihſien nach heftigen Kämpfen auf Kaocheng und zwei andere Dörfer am Fuße der Berge zwiſchen Suihſien und Tungpei zurückgezogen. Proviſoriſches Abkommen in Nordſachalin Wie der Sprecher des Außenamtes mitteilte, iſt zwiſchen der japaniſchen Nordſachalin⸗Oelgeſellſchaft und dem Leiter der fernöſtlichen Erdölarbeiterunion ein proviſoriſches Ab⸗ kommen erreicht worden. Bekanntlich beſtanden zwiſchen den japaniſchen Konzeſſionären und den ſowjetruſſiſchen Behör⸗ den in Nordſachalin ſchwere Meinungsverſchiedenheiten, die ſogar zu einem Notenaustauſch zwiſchen der ſowfetruſſiſchen und japaniſchen Regierung geführt hatten. 8— 2 Beherrſchung der Meere? Nsg Wenn man an der Themſe auch heute noch mit einer ſittenrichterlich aufgeblähten Weltpoliziſtenhaltung in das große politiſche Geſchehen unſerer Zeit einzugreifen ſucht, um dabei gleichzeitig Herrſchaftsanſprüche geltend zu machen, die beſtenfalls vor einigen Jahrzehnten, als Bri⸗ tannien noch mit ein paar Kanonenbooten einen ganzen Fernöſtlichen Kontinent in Schach halten konnte, angebracht waren, ſo zeigt das, daß weder die Londoner Politiker noch die ihnen zur Seite geſtellten Propagandiſten heute den not⸗ wendigen Tatſachenſinn beſitzen, um ſich auch nur ein eini⸗ germaßen richtiges Bild von den tatſächlichen Gegebenheiten zu machen. Sie wollen es nicht wahrhaben oder ſind nicht dazu in der Lage, zu erkennen, daß ſich vieles in den letzten Jahren trotz der ſtändigen Proteſte und Bevormundungs⸗ verſuche Londons auf unſerem Erdball gewandelt hat. Man muß es deshalb ſchon als eine Art Verzweiflungsakt an⸗ ſehen, wenn die Herren an der Themſe dieſer auf politiſchem und militäriſchem Gebiet vollzogenen Wandlung nicht beſſer Rechnung zu tragen wiſſen als durch den kümmerlichen Ver⸗ ſuch, dem deutſchen Volk mittels Rundfunk, Preſſe,„Liebes⸗ briefen“ uſw. klarzumachen, wie überlegen Britannien in militäriſcher Beziehung doch ſei, und daß Deutſchland darüber hinaus im Falle eines Krieges weder über die not⸗ wendigen Rohſtoffe noch über die erforderlichen Lebensmittel verfügen würde, um eine Auseinanderſetzung mit England ſiegreich zu beſtehen. Dabei taucht dann auch gewohnheits⸗ emäß das bekannte Schlagwort von dem„langen Krieg“ auf, deſſen Sieg die Engländer bereits jetzt völlig indiskutabel in der Taſche zu haben glauben. Glauben, wie geſagt. Denn, erſtens iſt dieſe Rechnung ohne den Wirt ge⸗ macht, und zweitens würde es wohl kaum in der Beſtim⸗ mungsgewalt Englands liegen, wie lang oder wie kurz ein ſolcher an die Wand gemalter Krieg dauern würde. Es iſt die Anmaßung und die Verblendung der ehemaligen„Be⸗ herrſcherin der Meere“, die dem deutſchen Volk mit allzu billigen und durchſichtigen Argumenten ſozuſagen einen zwangsläufigen Untergang prophezeit, indem ſie kurzer⸗ 5 0 geſtern und heute verwechſelt. Man braucht nur einmal, abgeſehen von anderen Reali⸗ täten, wie z. B. der militäriſchen Ueberlegenheit der Achſe, folgende Fragen zur nüchternen Beantwortung vorlegen: Iſt die britiſche Lage im Kriegsfall wirklich 115 geſichert, wie man in London vorgibt? Würde das Reich tatſächlich die notwendigen Hilfsmittel nicht heranzu⸗ en vermögen und an der in Ausſicht geſtellten eng⸗ liſchen Blockade ſcheitern? Zuerſt muß einmal mit allem Nachdruck darauf hingewieſen werden, daß das engliſche Mutterland von ſeiner Einfuhr weit abhängiger iſt als das Reich. Britannien braucht beiſpielsweiſe rieſige Mengen Erdöl zur e ſeiner Flotte, Erze für ſeine Waffen⸗ ſchmieden, Baumwolle für ſeine Textilinduſtrie uſw. Darüber hinaus befindet ſich die engliſche Landwirtſchaft nach eigenem Urteil in einem äußerſt bedenklichen Zuſtand. Wie aber ſteht es nun mit der ſo viel geprieſenen britiſchen Beherrſchung der Meere? Die Beherrſchung der Meere war früher ſicher ein durch⸗ aus ſolider britiſcher Kriegsfaktor. Heute liegen die Dinge aber völlig anders. Das beweiſen allein ſchon die jüngſten engliſchen Zurückzieher im Fernen Oſten, wobei es gänzlich nebenſächlich iſt, ob die britiſchen Zugeſtändniſſe ge⸗ genüber Japan ehrlich oder hinterhältig gemeint ſind. Daran ändern auch die in England ſo beliebten papierenen Rech⸗ nungen nichts, wonach Britannien 1941 über fünf neue Großkampfſchiffe verfügt, und deshalb in der Lage ſein würde, durch deren Entſendung nach dem Fernen Oſten hier wieder die alte Herrſchaftsrolle— ſprich Völkerunter⸗ jochung— fortzuſetzen. Denn es iſt nun einmal eine nicht wegzuleugnende Tatſache, daß, wenn dieſe britiſchen Schiffe zum Einſatz bereit ſein werden, Deutſchland, Italien und Japan noch ein paar mehr, und zwar min⸗ deſtens ebenſo ſtarke Schiffe fertiggeſtellt haben. Die Speku⸗ lation mit der Zeit, die an ſich ſchon ein Eingeſtändnis der Schwäche bedeutet, erweiſt ſich mithin als gänzlich verfehlt, und es bleibt nur die für Britannien ſicher harte Tatſache beſtehen, daß ſeine Seemacht nicht mehr dazu ausreicht, das engliſche Weltreich mit all ſeinen Bin⸗ dungen und Gefährdungen in der bisherigen Form zu er⸗ halten Die an allen Ecken entfeſſelte britiſche Kriegspolitik hat alſo bereits heute dazu geführt, daß man einen ganzen Kontinent praktiſch aufgeben mußte, um überhaupt noch in Europa ein Wort mitreden zu können. Man dürfte ſich dem⸗ nach im klaren ſein, daß die unumgänglich notwendige Ein⸗ fuhr von Rohſtoffen und Lebensmitteln aus den überſeeiſchen Kolonien und Beſitzungen unter den in einem Kriege gege⸗ benen Umſtänden keineswegs„glatt“ vonſtatten gehen würde, Die von Italien in Ausſicht geſtellte Sperre zwiſchen Sizilien und dem afrikaniſchen Kontinent ſowie die Gefähr⸗ dung des Suezkanals ſind beides ſehr reale Gegebenheiten, die nicht gerade für Britanniens unumſchränkte Beherrſchung der Meere ſprechen. Darüber hinaus können ſich ſelbſt die von ihrer Seemacht und deren Bedeutung noch ſo eingenom⸗ menen Briten vorſtellen, daß die neue deutſche⸗ U- Bootwaffe, Flotte und Luftwaffe 1 wie die italieniſche nicht zur Förderung der engliſchen Einfuhr ein ⸗ geſetzt werden würden. Bereits ein 7e kurzer Ueberblick zeigt alſo, wie wenig alt F. in Wahrheit die britiſche Poſition für den Kriegs⸗ all iſt. Das weiß man aber nicht nur in Deutſchland. Auch bei den ſogenannten Garantierten, den Neutralen und nicht zuletzt bei den immer noch vergeblich umworbenen Sowjetpolitikern hat ſich jene Tatſache herumgeſprochen. Zu unſerer Genugtuung können wir unſeren Einkreiſern jen⸗ ſeits des Kanals im übrigen beſtätigen, daß es im umgekehr⸗ ten Sinne für uns gar nicht ſo ſchwierig ſein würde, au ch in Kriegszeiten alles Notwendige, trotz einer blockfe⸗ renden britiſchen Flotte, einzuführen. Denn erſtens haben wir unter der vorausſchauenden nationalſozialiſtiſchen Staatsführung die Kapazität unſerer Landwirt⸗ 9 05 gewaltig geſteigert, daß wir von einer Einfuhr— elbſt wenn man die vorhandenen, für Jahre ausreichenden Vorräte einmal bar nicht in Rechnung ſtellt,—ſehr weit⸗ 905 hend eu nabhängig geworden ſind, zweitens wur⸗ den unſere Einfuhrquellen ſo verlegt und unſere induſtrielle Berſorgung durch den Vierjahresplan derart erweitert, daß Die britiſche Flotte im Ernſtfalle nur wenig Gelegenheit zu Schießübungen auf deutſche Handelsſchiffe haben würde. Sieht man unter uſammenfaſſung des oben Geſagten die tatſächliche Lage, 0 kann man den Schar fe an der Themſe nur den dringenden Rat geben, ſich keinen falſchen Ill u ſi onen hinzugeben. Englands„Beherr⸗ ſchung der Meere“ iſt eine mehr als fragwürdige Angelegen⸗ heit geworden. Eine Realität iſt ſie allein in der engliſchen Propaganda und für die, die immer noch an ſie glauben, ob⸗ wohl gerade die Geſchichte der Gegenwart ſi ase Band Lügen ſtraft. 9 ſie am laufenden Kolonialrückgabe— eine Volksforderung Ritter von Epp in Dresden Dresden, 7. Auguſt. In einer kolonialen Morgenfeier ſprach Ritter von Epp. Jeder der Mächte, ſo führte er u. a. aus, die heute unſere Kolonien in Händen hielten, wolle ihre einſeitigen Herrſchaftsanſprüche aufrechterhalten und unſerem doppelt ſo großen Volk den Lebensraum bis zur Unerträglichkeit verſperren, obwohl er nach geſchriebenem und ungeſchriebenem Recht unſer Eigentum ſei. Es wäre eine Verkennung unſerer Aufgaben, wenn wir uns in der Kolonialfrage nicht rühren wollten, bis die anderen Fragen gelöſt ſeien. Die politiſchen Gegner müßten überzeugt ſein, daß es mit den deutſchen Forderungen nach Kolonien ernſt ſei und daß ſie es mit einer nachhaltigen und nicht mehr abzuleh⸗ nenden Volksforderung zu kun hätten. Auch in dieſer Frage vermöge das Ausland keinen Keil zwiſchen die Jaheung und die Volksgemeinſchaft zu kreiben. Die Dresdener Aus⸗ ſtellung demonſtriere wie alle anderen kolonialen Kundge⸗ bungen unſeren Willen, die noch offenen Fragen zu regeln, unter denen an hervorragender Stelle die Rückgewinnung unſerer Kolonien ſtehe.„Wir vertrauen felſenfeſt darauf“ rief Ritter von Epp zum Schluß aus,„daß der Führer das Ziel erreichen wird. Wir ſehen es als unſere Aufgabe an, auf dieſem Gebiete dem Führer eine beſondere Skoßkraft durch eine ſtarke Kampftruppe zu ſchenken.“ Politiſches Allerlei Bei den Einkreiſern London möchte die„letzte Lücke“ ſchließen. 5 London, 7. Aug. Während die britiſch⸗franzöſiſchen Mi⸗ litärmiſſionen ſich auf dem Wege nach Moskau befinden, wird in London eine„neue Formel“ ausgearbeitet, um, wie der diplomatiſche Korreſpondent der„Times“ ſchreibt, die letzte Lücke auf der„politiſchen Seite“ des geplanten Verteidigungspaktes zu ſchließen. Man hoffe, daß es mit dieſer Formel endlich gelingen werde, eine Einigung unter den drei Mächten über die Definition des„indirekten An⸗ griffes“ zu erzielen. Zur Rückkehr Strangs meldet der Moskauer Korreſpondent der„Times“, ein Kapitel ſei zwar noch nicht abgeſchloſſen, aber auf jeden Fall in ge⸗ nügendem Maße im einzelnen feſtgelegt, daß ſich die Ar⸗ beit jetzt auf das nächſte konzentrieren könne. Strang habe Grund, auf die Ergebniſſe ſeiner Tätigkeit ſtolz zu ſein(17 „News Chronicle“ glaubt aus Moskau berichten zu kön⸗ nen, daß Strangs Abreiſe vor dem Paktabſchluß„keiner⸗ lei Peſſimismus“ hervorgerufen habe. Polen will natürlich in Moskau auch dabei ſein.„Kur⸗ jer Warſzawſki“ berichtet aus Moskau, daß in„gut unter⸗ richteten ausländiſchen Kreiſen“ davon die Rede ſei, daß auch die polniſche Militärmiſſion an den mi⸗ litäriſchen Beſprechungen Englands, Frankreichs und der Sowjetunion teilnehmen müſſe, denn es ſei unerläßlich, auch den Standpunkt der leitenden Perſönlichkeiten der pol⸗ niſchen Armee kennenzulernen. Die Pariſer Zeitungen vom Montag veröffentlichen eine Meldung der Agentur Radio aus Moskau, derzufolge Stalin beſchloſſen habe, trotz einer gegenſeitigen Emp⸗ fehlung ſeiner Aerzte in Moskau zu bleiben und nicht nach Gori, dem Sommerſitz im Kaukaſus, zu reiſen. Der engliſche Kriegsminiſter in Paris. London, 7. Aug. Kriegsminiſter Hore Beliſha begab ſich unerwartet nach Paris. Es wird angenommen, daß Hore Beliſha etwa zwei Tage in Paris bleiben und Be⸗ ſprechungen mit hohen Beamten des franzöſiſchen Kriegs⸗ miniſteriums führen wird. Der Chef des franzöſiſchen Admiralſtabes, Admiral Darlan, trifft Dienstag an Bord des neuen Zerſtörers„Volta“ in Portsmouth ein. Er wird auf Einladung der britiſchen Admiralität an den großen i teilnehmen, die der König am Mittwoch abhält. Militärmiſſionen in der Türkei erwartet. Iſtanbul, 7. Aug. Aus Ankara verlautet, daß in den nächſten Tagen eine rumäniſche Militärmiſſion in die Tür⸗ kei kommen wird. Außerdem erwartet man eine Abord⸗ nung höherer franzöſiſcher Offiziere. Da am 15. Auguſt die Manöver in Thrazien beginnen, iſt es nicht ausge⸗ ſchloſſen, daß dieſe beiden Miſſionen als Beobachter an den Manövern teilnehmen werden. Truppenbewegungen in Deutſch⸗Oſtafrika. London, 8. 19 0 Wie Reuter aus Daresſalam meldet, will man, um die Verteidigung von Deutſch⸗Oſtafrika wirk⸗ ſamer zu geſtalten, die Verteilung der Südbrigade neu und zweckmäßiger vornehmen. Die hierfür notwendigen Truv⸗ penbewegungen ſollen ſofort beginnen. Britiſche Maßnahmen in Gibraltar Die britiſchen Behörden in Gibraltar ordneten an, ſämt⸗ 1 0 Werkſtätten und Fabriken am Weſtrand Gibraltars ſofort zu räumen, damit ſie als Militärbetriebe eingerich⸗ tet werden könnten. Der Weſtrand liegt unmittelbar gegen⸗ über von Algeciras. Die Verordnung war bereits älteren Datums und inzwiſchen in Vergeſſenheit geraten. Die plötz⸗ liche Aufforderung zur Räumung rief erregte Proteſte her⸗ vor. Jedoch beſtehen die Behörden auf der Forderung, die Fabriken abzubrechen und andernorts neu aufzubauen. Auch Fußballplätze am Weſtrand werden gegen eine Ent⸗ ſchädigung von 3000 Pfund verlegt. Wie verlautet, beab⸗ 1 8 die Behörden die Anlage eines Flugplatzes auf em Gelände zwiſchen dem Weſtrand und der ſpaniſchen Stadt Linea. Hinweis Itagakis auf Moskau und Waſhington Scion e en 1 3 weiß„Jamiuri un“ ergänzen Kri ini l weſentlichen geld Junkte 1 355 Die Hilfeſtellung Moskaus für kai werde immer deuklicher. zeige ſich in der milit Be; eden Gren. os und der Behand der ſapaniſchen Konzeſſionsrechie auf Nordfachalin. Japan könne auch nicht mehr ü die Beſprechungen in Mos⸗ kau hinſichtlich der von au geforderten militäriſchen Garantien immer mehr über den europäiſchen Rahmen hin⸗ ausgingen und ſchon heute eine Politik aerger; die Eine gemeinſame Front gegen die Anki⸗Komin ernmächte an. ſtrebe. Auch Waſhington habe durch die wirkſchaftlich unbe⸗ gründete Kündigung des andelsvertrages eine Haltung er kennen e die eine mittelbare Ankerſtützung der gegen Japan gerichteten Politik der ſogenannken Demokratien ſei 3 Am eine Zentralregierung für China Gründung einer neuen Kuominkang⸗ Partei? Schanghai, 7. Auguſt. Die Fortſchritte in der Bildung einer neuen chineſiſchen Zentralregierung, an der Wang⸗ tſchingwei hervorragenden Anteil nimmt, ſowie die Vorbe⸗ reitungen zu der Gründung einer neuen Kuomintang⸗Par⸗ tei in den japaniſch beſetzten Gebieten, die in der Abkehr von den durch die Tſchungkinger Regierung entſtellten Doktrinen wieder zu den urſprünglichen Lehren Sunyatſens zurückkeh⸗ ren will, haben in Tſchungkinger Regierungs⸗ und Mili⸗ tärkreiſen, wo Wangtſchingwei noch mehrere ſtille Freunde hat, eine gewiſſe Nervoſität hervorgerufen. Wie der Spre⸗ cher der japaniſchen Militärbehörden auf Grund zuverläſſi⸗ ger Meldungen aus Weſtching bekanntgibt, iſt dieſe Nervo⸗ ſität auch in den militäriſchen Kreiſen der Provinz Szetſchuan bemerkbar, wo die Abneigung gegen die„Nankinger Ein⸗ dringlinge“ wieder wachſe. Die Tſchiangkaiſchek⸗Regierung habe ſich daher veranlaßt geſehen, fünf Regierungsdiviſio⸗ nen nach Tſchengtu und Umgebung zu entſenden, um dort die Ruhe und Ordnung aufrechtzuerhalten. Kurzmeldungen Berlin. Reichsminiſter Dr. Goebbels wird ſich auf Ein⸗ ladung des italieniſchen Miniſters für Volkskultur zur Er⸗ öffnung der Biennale 1939 nach Venedig begeben. Berlin. Die 16. Große Deutſche Rundfunk⸗ und Fern⸗ ſehrundfunk⸗Ausſtellung ſchloß ihre Pforten. Die Asſtel⸗ lung wurde von rund 320 000 Perſonen beſucht. Koͤßß⸗Wagen für Rudolf Heß Von Dr. Ley übergeben München, 8. Auguſt. Der Stellvertreter des Führers oer NSDAP empfing am Montag, laut NS, Reichsorga⸗ giſationsleiter Dr. Ley zu einem Vortrag über aktuelle Fragen der Organiſation der NSDAP im Braunen Haus in München. 5 Bei dieſem Empfang übergab Reichsorganiſationsleiter Dr Ley dem Stellvertreter des Führers einen der neu ſer⸗ tiggeſtellten Kdßß⸗Wagen. Der Stellvertreter des Führers der ſich alle techniſchen Einzelheiten des Wagens erläutern ließ, wird ihn ſelbſt für einige Zeit erproben, um ihn dann einem verwundeten alten Kämpfer der Bewe⸗ gung zu übergeben. Nürnberg. Auf ihrer Deutſchlandfahrt trafen die 220 Jungfaſchiſten mit ihrer ebenſo ſtarken deutſchen Begleitung in der Stadt der Reichsparteitage ein. Nürnberg. Die in der Stadt der Reichsparteitage einge⸗ troffenen 440 Jungfaſchiſten und Hitlerjungen wurden am Montag von Oberbürgermeiſter Liebel im Rathaus empfan⸗ agen. 1951 Prof. Dr. Lehnich ſchwer verunglückt Marienbad, 8. Auguſt. Auf der Fahrt von Wien nach Karlsbad ſtieß in einer Kurve der Kraftwagen des früheren Präſidenten der Reichsfilmkammer, des Staatsminiſters a. D. Prof. Dr. Lehnich, auf der Reichsſtraße zwiſchen Petſchau ond Karlsbad in der Nacht zum Montag gegen einen Baum Prof. Lehnich wurde ſchwer verletzt, er erlitt eine Gehirnerſchütterung und Quetſchwunden im Geſicht und am Kopf. Dr. Lehnich befindet ſich in einem Marien bader Krankenhaus. Der Fahrer des Wagens trug ebenfalls eine Gehirnerſchütterung und Rippenbrüche davon. Neun Todesopfer von Verkehrsunfällen Wien, 8. Auguſt. Ein Kraftradfahrer, der auf dem Rück⸗ ſitz ſeiner Maſchine vorſchriftswidrig zwei Perſonen mit⸗ führte, fuhr in der Nacht zum Montag in raſendem Tempo über die Kreuzung zweier Hauptſtraßen und rannte dabei mit voller Wucht in einen Straßenbahnwagen hinein. Alle drei Perſonen, der Fahrer und zwei Mädchen, waren ſofort tot. Die Zahl der Opfer, die der Verkehr in Wien Samstag und Sonntag gefordert hat, erhöht ſich ſomit auf neun. Beim Photographieren abgeſtürzt Deukſcher Dampfer rekket polniſche Militärflieger Danzig, 7. Auguſt. Der Seedienſtdampfer„Hanſe⸗ ſtadt Danzig“ der zwiſchen Swinemünde und Joppot ver⸗ kehrt, rettete morgens kurz nach 6 Uhr in der Nähe der halb⸗ inſel Hela die beiden Inſaſſen eines polniſchen Militärflug⸗ zeuges. Der Apparat kreiſte mehrere Male über dem Schiff und der Beobachter machte offenſichtlich, wie deutlich zu er⸗ kennen war, phokographiſche Aufnahmen. Kurz darauf Serdle das Flugzeug hinter dem Seedienſtdampfer in die ee. Innerhalb weniger Minuten war ein Rettungsboot der alarmierten Schiffsbeſatzung an Ort und Stelle, und es gelang die beiden Inſaſſen des Militärflugzeuges zu retten. Die ganze Rettungsaktion dauerte zehn Minuten, ſodaß das Schiff faſt ohne Unterbrechung ſeine Fahrt fortſetzen konnte. Die beiden geretteten polniſchen Flieger wurden um 8.25 Uhr am Seeſteg in Zoppot an Land geſetzt. Hochwaſſer und Anwetter Bern, 7. Auguſt. Infolge der anhaltenden Niederſchläge 9. in der Innenſchweiz ſtarkes Hochwaſſer aufgetreten. Die euß iſt in Urſerenthal an mehreren Stellen über die Ufer getreten. Zwiſchen Andermatt und Hoſpenthal iſt der Damm eborſten. Unterhalb der Station Amſteg⸗Silenen und bei urtnellen wurde zeitweiſe der Verkehr auf der Gotthard⸗ Strecke unterbrochen. Zwiſchen Hoſpenthal und Realp gin ein Erdrutſch nieder, der die Furka⸗Straße verſchüttete. Au auf der Poſtautoſtraße Sarnen⸗Melchtal wurde der Verkehr durch das Hochwaſſer unterbrochen. Am ſchlimmſten iſt die Gegend in der Gemeinde Bronnen⸗Ingenbohl betroffen. Auf einer Strecke von etwa 800 Meter Länge und 150 Meter Breite iſt die Gegend in einen See verwandelt. Mailand, 7. Auguſt. Ueber das Induſtriegebiet Biella ing ein Wolkenbruch nieder, der die Gebirgsbäche anſchwel⸗ en ließ und große Ueberſchwemmungen anrichtete. Meh⸗ rere Wollfabriken ſtehen unter Waſſer und die Maſchinen ſind beſchädigt. Von der Riviera werden gleichfalls Gewit⸗ terſchäden 1 Ein Blitz ſchlug in die Kirche von Bor⸗ zoli ein und beſchädigte ſie. In Genua wurde ein Kran um⸗ 11 Der Waſſerſtand des Comer⸗Sees und des Lago Maggiore iſt gewaltig geſtiegen. Im Kurort Cannero wur⸗ den während des Unwetters drei Perſonen von einem Erd⸗ rutſch in die See geriſſen; ſie kamen in den Fluten um. In der Arena von Verona zerſtörte der Sturm während der Vorſtellung die Szenerie des 1. Aktes der Oper„Tosca“, ſodaß die Vorſtellung abgebrochen werdan mußte. „„! A SS Badiſche Chronik (9) Bruchfal.(Schwerer Verkehrsunfall.) Am Sonntagabend ereignete ſich auf der Reichsautobahn auf der Höhe von Kronau bei Kilometer 98⸗99 ein ſchwerer Unglücks⸗ fall. Der verheiratete Kraftfahrer Philipp Kußler aus Lud⸗ wigshafen a. 9 der mit einer Begleiterin von Heidelberg nach Karlsru verlor auf bis jetzt noch unbekannten Gründen die ft über ſein Kraftrad. Beide wurden auf den Beton geſchleudert, wo ſie mit ſchweren Schädelbrüchen liegen en. Kußler ſtarb auf dem Transport ins Bruch⸗ ſaler Krankenhaus, ſeine Begleiterin iſt lebensgefährlich ver⸗ letzt und ohne Bewußtſein. () Bruchſal.(Vom eigenen Fuhrwerk über⸗ fahren.) Infolge Verſagung der Bremſe geriet auf einer abſchüſſigen Straße der 64jährige Landwirt Joſef Lambert unter ſeinen Wagen und wurde dabei ſo ſchwer verletzt, daß er im Bruchſaler Krankenhaus ſtarb. () Karlsruhe, 7. Auguſt. () Unvorſichtigleit mit dem Tode bezahlt. Am Mon⸗ tagvormittag iſt eine Frau in ein Laſtauto hineingelaufen. Die Frau iſt bis jetzt noch nicht bekannt. Sie iſt im Städt. Krankenhaus geſtorben. Perſonalbeſchreibung: Sie iſt etwa 45 Jahre alt, war bekleidet mit einem blauen Mantel, blaues Kleid mit weißen Tupfen, hellen Strümpfen, ſchwarzen Span⸗ genſchuhen mit Gummiſohlen, ſchwarzem Hut und weißer Anterwäſche; ſie hatte eine hellbraune Handtaſche und einen ſchwarzen Schirm. (). Dobel.(Neuer Ausſichtsturm und H J. ⸗ Heim.) Auf der Hochfläche des 720 m über dem Meer gelegenen Dobel wurde in letzter Zeit ein Turm errichtet, der gleichzeitig der Waſſerverſorgung und als Ausſichtsturm dient. Er iſt 30 m hoch und gewährt einen wunderbaren Fernblick bis zum Odenwald und zur Schwäbiſchen Alb. Auch die Berge des nördlichen Schwarzwaldes ſcheinen zum Greifen nahe, und im Weſten ſieht man das Rheintal, die Vogeſen und die Pfälzer Berge. In Verbindung mit dieſem Turm ſoll bereits in den kommenden Monaten ein HJ.⸗Heim er⸗ ſtehen, das hier eine beſonders herrliche Lage finden wird. O Freiburg.(Teuer bezahlter„Scherzl.) Sechs Burſchen hatten in einer Ortſchaft des nördlichen Breisgaues in mehreren Wirtſchaften die Nacht durchgezecht. Dabei hatte einer von ihnen eine Runde bezahlt. Seine Freigiebigkeit kam ihm dann aber teuer zu ſtehen. Die anderen fünf hatten unter ſich ausgemacht, ihrem Zechkumpanen, der als etwas beſchränkt gilt, auf dem Heimweg„Angſt zu machen“. Zu⸗ nächſt wurde ihm die Luft aus ſeinem Radreifen abgelaſſen, ſodaß er nicht mit den anderen heimfahren konnte. Den Vor⸗ ſprung benutzten die fünf Burſchen dazu, ſich in einem Wald⸗ ſtück zu verſtecken und zu vermummen. Als der ſechſte etwas ſpäter die Stelle paſſierte, wurde er von ſeinen Zechgenoſſen regelrecht überallen, zu Boden geſchlagen und verprügelt. Dieſer üble Streich kam nun den drei Haupttätern teuer zu ſtehen. Zwei erhielten Geldſtrafen von je 50 Mark, der dritte, der ſich ſogar als Gendarm ausgegeben hatte, mußte 118 wegen Amtsanmaßung zur Rechenſchaft gezogen werden un erhielt eine Geldſtrafe von 100 Mark. Gutach i. K.(Dia mantene Hochzeit.) Am Montag, 7. Auguſt, feierte der weit im Umkreis bekannte ltbürgermeiſter Johannes Wöhrle und ſeine Gattin Maria geb. Schondelmeier das Feſt der Diamantenen Hochzeit. Das Jubelpaar ſteht im 84. bezw. 81. Lebensjahr. Von 1888 bis 1927 ſtand der Jubilar an der Spitze der Gemeinde. Unter ſeiner Amtsführung wurde u. a. auch das berühmte Gutacher Kriegerdenkmal errichtet. Wie er ſelbſt das Bür⸗ germeiſteramt von ſeinem Vater übernehmen konnte, konnte er es ebenſo wieder an ſeinen Sohn übergeben. Von ſieben Kindern find noch vier am Leben. Badiſcher Gauſängertag Am 26. und 27. Auguſt in Freiburg. Freiburg. Am 26. und 27. Auguſt findet in Frei⸗ burg der Gauſängertag des Sängergaues Baden ſtatt. Ab⸗ ordnungen von über 1400 Vereinen werden daran teilnehmen. Am Vorabend wird die Sängerſchaft Freiburgs in der Städtiſchen Kunſt⸗ und Feſthalle ein großangelegtes Chor⸗ Konzert darbieten, das Werke oberrheiniſcher Komponiſten zur Araufführung bringt, ſo Chorlieder von Heinrich Zöllner, dem damit eine beſondere Ehrung zu ſeinem 85. Geburtstag zukeil wird, ferner Lieder von Julius Weismann, Franz Philipp, Albert Neininger, Eberhard Ludwig Wittmer und Fritz Koelble. Für den Samstagvormittag iſt eine Feier⸗ ſtunde vorgeſehen, deren Vortragsfolge ſich in ein Gedenken und ein Bekenntnis teilt, Männerchöre von Kurt Lißmann, Richard Trunk und Armin Knab mit verbindenden Texten des Dichters Hermann Burte umrahmen den Vortrag des ſtellvertretenden Gauſängerführers Profeſſor Joſeph Münch Die nationale Idee in den deutſchen Mäntterchören“.— Nach der Hauptverſammlung, in der Sängergauführer Karl Schmidt den Geſchäftsbericht geben wird, findet auf dem Münſterplatz eine öffentliche Kundgebung ſtatt. Es ſpricht neben dem Hoheitsträger der Partei der Sängergauführer über die Aufgaben der deutſchen Männerchöre in Gegenwart und Zukunft. Leiſtungsſchau der badiſchen Ziegenzucht. Offenburg. Die Landesfachgruppe Ziegenzüchter im Landesverband badiſcher Kleintierzüchter hielt in Offenburg die zweite Landesziegenſchau ab, die einen Ueberblick gab über den fortſchrittlichen Stand der badiſchen Ziegenzucht und deren ufſchwung in den letzten Jahren. Beſondere Erwähnung verdient hierbei, daß gerade die jungen badiſchen Zuchtgebiete ſich an die Spitze in der geſamten Reichswertung 1 ſchafft haben. Wie bedeutungsvoll die Kleintierzucht, ins ſondere die Ziegenzucht, für die Ernährungsfreiheit unſeres Volkes iſt, veranſchaulichte dieſe Landesziegenſchau wohl am deuklichſten mit den ausgeſtellten Tieren ſelbſt, als auch mit dem ſtatiſtiſchen Zahlenmaterial, mit dem der Landesfach⸗ gruppen vorſitzende Dickgießer⸗Bruchſal bei ſeiner Eröffnungs⸗ anſprache aufwarten konnte. So zählt der Landesverband im 18. Jahre ſeines Beſtehens nahezu 3500 Mitglieder mit zusgeſamt 123 000 Tieren, von denen jedoch nur ein geringer Teil durch die Kontrolle des Verbandes erfaßt iſt. Erfreulich iſt es beſonders, daß die Maul⸗ und Klauenſeuche der badi⸗ chen Ziegenzucht ſo gut wie keine Schäden zugefügt hat und der bisherige Stand erhalten werden konnte, während Aus den Nachbargauen Gernsheim.(Drei Leichen geländet.) Aus dem Rhein wurden dieſer Tage nicht weniger als drei Leichen geländet. Es handelt ſich um Perſonen, die in Mannheim und Ludwigshafen beim Baden ertrunken ſind. Worms.(Von Feldbahn tödlich erfaßt.) Auf der Reichsautobahnkeilſtrecke von Frankenthal bis zum Rhein ereignete ſich bei Mörſch ein ſchwerer Unfall. Der als Weichenſteller und Hilfsheizer beſchäftigte 16jährige Wil⸗ helm Bürger aus Worms wurde, als er das Zeichen zur Weiterfahrt gegeben hatte, vom hinteren Teil eines Feld⸗ bahnzuges erfaßt und eine Strecke weit geſchleift. Er war ſofort tot. Ludwigshafen⸗Oppau.(Tödli cher Unfall beim R angieren.) Im Oppauer Werk der JG. Farbenindu⸗ ſtrie glitt beim Rangieren der 29jährige Rangiermeiſter Edwin Behringer vom Trittbrett eines Güterzuges aus, kam unter die Räder des Zuges zu liegen und wurde tot⸗ gefahren. 8 Drei Arbeiter im Neckar ertrunken Stuligart, 7. Auguſt. Um die Mittagszeit ſtürzten aus bisher noch ungeklärter Weiſe vier an einem Tiefbagger bei Neckar⸗Tailfingen beſchäftigte Arbeiter aus einem Kahn, mit dem ſie die Rückfahrt über den zurzeit hochgehenden Neckar antraten. Drei von ihnen, der 33 Jahre alte Ehri⸗ ſtian Kuhn ſowie ſeine 26 Jahre alten Kameraden Wilhelm Zürſcher und Gotthilf Wohlfahrt, die anſcheinend des Schwimmens unkundig waren, kamen dabei ums Leben. Der vierte Arbeiter, der ebenfalls 26 Jahre alte Adolf Poſt, konnte ſich ans Ufer retten. Gewitter ſturm über dem Nieſengebirge Hunderte von Häuſern beſchädigt Hohenelbe, 8. Auguſt. Am Sonntag gegen 14 Uhr erlebten die Bewohner des ſudetendeutſchen Rieſengebirges ein ſchweres Unwetter, das erheblichen Schaden anrichtete, Auf das drückend heiße, hochſommerliche Wetter der letzten Tage folgte ein ungewöhnlich ſtarkes Gewitter, das von einem heftigen Wirbelſturm begleitet war. Das Unwetter wütete nur eine Viertelſtunde lang, aber dieſe kurze Zeit genügte, um unermeßlichen Schaden anzu⸗ richten. In Hohenelbe wurden zahlreiche Dächer beſchädigt und teilweiſe abgedeckt. In den Oſtböhmiſchen Kalkwerken wurde das hohe Fabrikdach mit dem Gebälk weggeriſſen und auf das Maſchinenhaus geworfen, das durchſchlagen wurde. Ueberall in den Gärten und in den Parkanlagen wurden Bäumen entwurzelt und umgebrochen. Eine Anzahl Wo⸗ chendendhäuschen wurde umgelegt, Umzäunungen wurden ſtark beſchädigt. Die Obſtgärten und Getreidefelder bieten ein einziges Bild der Verwüſtung. Im Schwimmbad wurde ein SA⸗Mann durch Teile einer vom Sturm fortge⸗ riſſenen Bade⸗Kabine ſchwer verletzt. Die Straße von Hohenelbe nach Spindelmühle war bis 19 Uhr für jeglichen Verkehr geſperrt, weil der Sturm ganze Hochwaldbeſtände umgelegt und auf die Straße geſchleudert hatte. Zwei Perſonenkraftwagen, die ſich gerade in dieſem Straßenteil befanden, wurden von de ſtürzenden Bäumen getroffen und ſchwer beſchädigt. In den benachbarten Gebirgstälern ſind faſt alle Häuſer ſchwer be⸗ ſchädigt worden. In Langenau wurde ein Mann von einem ſtürzenden Baum getroffen und in ſchwerverletztem Zuſtand in das Hohenelber Krankenhaus gebracht. In Niederhof wurde eine Frau ebenfalls ſchwer, verletzt ab Nervenkranker ſteckt Haus in Brand. In Breiten⸗ kamp bemerkten Einwohner mittags plötzlich Rauchentwick⸗ lung im Dachſtuhl eines Wohnhauses. Es gelang, das Haus zu retten, während der Dachſtuhl vernichtet wurde. Unter den Trümmern fand man die verkohlte Leiche des Halbbru⸗ ders des Hausbeſitzers, des 32 Jahre alten Wilhelm Schaper, der ſeit Jahren an einem Nervenleiden litt. Wie die Ermitt⸗ lungen ergaben, hatte der Täter nach einer Auseinander⸗ ſetzung mit ſeiner Schwägerin wegen einer Geringfügigkeit ſich auf den Hausboden begeben, das dort lagernde Heu und Stroh in Brand geſteckt und ſich dann an einem Balken des Dachſtuhls erhängt. a Zum zweiten Male Zwillinge. Die Ehefrau des Bäk⸗ kermeiſters Weinzierl in Landau am Inn gebar zwei kräf⸗ tige Knaben. Es iſt dies die zweite Zwillingsgeburt, nach⸗ dem die Frau im Vorfahr bereits zwei geſunden i das Leben ſchenkte. Innerhalb von drei Jahren hat es in der neugegründeten Familie fünf Köpfe Zuwachs gegeben. a Der Raubmord in Garmiſch⸗ Partenkirchen. Zu dem Raubmord an dem 45 Jahre alten Zweigſtellenleiter Karl Bünſch der Kreisſparkaſſe Garmiſch⸗Partenkirchen teilt das Polizeipräſidium München mit: Nach den bisherigen Feſt⸗ ſtellungen begab ſich der Raubmörder in aller Ruhe mit einer Autodroſchke von Garmiſch nach Mittenwald und von dort mit dem gleichen Wagen nach Innsbruck. Nach Entloh⸗ nung des Kraftdroſchkenbeſitzers fuhr er nach mehrmaligem Wagenwechſel nach Salzburg. Er gab ſich wiederholt als Amtsarzt aus, der zur Unterſuchung von Typhusverdachts⸗ fällen unterwegs ſei. Der Raubmörder dürfte ſich nun unter weiterer Benützung von verſchiedenen Kraftdroſchken auf der Flucht durch die Oſtmark befinden. Bei dem Raub dürf⸗ ten ihm rund 10 000 Mark in die Hände gefallen ſein. Ii Beim Edelweißpflücken tödlich abgeſtürzt. Der 18 Jahre alte Metzger Matthias Hager aus Hammerau bei Laufen iſt beim Edelweißpflücken tödlich abgeſtürzt. Als man ihn tot auffand, hatte er einen Buſchen Edelweiß in der Hand, den er ſeiner Mutter bringen wollte. a Sechs Tote bei Verkehrsunfällen bei Wien. In Guntramsdorf unweit Baden bei Wien wurden wei Per⸗ ſonen bei einem Laſtkraftwagenunglück getötet. en wef⸗ tere Perſonen, die ebenfalls auf dem Führerſitz ſaßen, wur⸗ den ſchwer 08 0 Der Unfall wurde dadurch verurſacht, daß der Lenker des Laſtkraftwagens durch die drei neben ihm ſitzenden Perſonen in der Führung des Fahrzeuges behindert wurde. Kurze falt ſpäter ereignete ſich am glei⸗ chen Ort ein zweiter Unfall, bei dem 3 Männer und wei Frauen getötet wurden. Aus bisher ungeklärter Ur⸗ bed fuhr der Lenker eines Laſtkraftwagens aus Wien auf er linken Straßenſeite und rannte in ein ihm entgegen⸗ kommendes Laſtauto einer Brauerei. Der Zuſammenprall der beiden Fahrzeuge war ſo heftig, daß alle vier Inſaſſen Lalcale Naud schau Es leuchten die Gärten Nun ſind unſere Gärten übervoll von farbiger, prangen⸗ der Pracht. In allen Tönen leuchten die Blumenſterne der Dahlien und Georginen jetzt. Die Sonne taucht dieſe Wun⸗ dergeſchöpfe der Natur in ihren Schein, und da prunken ſie nun in all ihrer Herrlichkeit. Wie oft hält der Wanderer, der an ſolch leuchtenden Gärten vorbeigeht, ſeinen Schritt an und läßt das Auge trinken von ſo viel Schönheit und Daſeinswonne. Ein Glanz von dieſen prächtigen Gärten ſtiehlt ſich in ſein Herz hinein, und es iſt ihm, als könne der Tag, der ihn ſo mit Blumen begrüßt, beſtimmt nur Freude bringen. „Aber einen anderen Gedanken rufen dieſe leuchtenden Gärten mit ihren köſtlichen Blumen auch in uns wach. Wiſſen wir doch, daß es des Sommers letzte Kinder ſind, die da wie zum kommenden Abſchied wunderbare Farben in unſere Tage hineinweben. Leiſe Wehmut möchte uns überkommen, aber zu köſtlich lachen uns dieſe Blumen an, alle trüben Stimmungen verſcheuchend, denn ſie wollen uns daran erinnern, noch die ſchönen Tage zu genießen, die uns die Sommerszeit ſchenkt. Kartoffelkäfer⸗Suchtag morgen Mittwoch, 9. Auguſt für Gruppe 1. Zuſammenkunft um 2 Uhr nachmittags am Rathaus hier. Jabrikbrand in Mannheim⸗Rheinau J Mannheim. Vermutlich durch Selbſtentzündung zel⸗ luloſereicher Rohmaſſe brach Montag früh 5 Uhr in der Chemiſchen Fabrik Dubois und Kaufmann in Mannheim⸗ Rheinau ein Großfeuer aus. Beim Eintreffen eines Löſch⸗ Nele der Neckarauer Feuerwache ſtand bereits das hintere egeneratwerk in Flammen. Das Dachgeſchoß der Halle, in der Keſſel für die Heizung des Altgummis untergebracht ſind, brannte ab. Da andere wichtige Fabrikationsgebäude in Gefahr waren, kam es zur Alarmſtufe Großfeuer. Mit ſechs Schlauchleitungen wurde das Feuer gelöſcht. Gegen 6 Uhr war dann die Gefahr eines Uebergreifens des Feuers beſeitigt, ſodaß die Löſchzüge wieder abfahren konnten. Mannheimer Schülerin tödlich verunglückt. Auf tra⸗ giſche Weiſe wurde ein junges Menſchenleben vernichtet. Zwei Schülerinnen, Schweſtern aus Mannheim, die ſich auf Ferien⸗ fahrt befanden, und von Freudenſtadt über das Kinzigtal zum Bodenſee wollten, hatten ſich links und rechts an einen Laſt⸗ zug gehängt, um ſchneller vorwärts zu kommen. In der Nähe des Bahnhofs in Schenkenzell mußte der Laſtzug einem ent⸗ gegenkommenden Verkehrsteilnehmer ausweichen; dabei drückte er die rechtsfahrende Radfahrerin gegen den Straßenrand. Das Mädchen wurde zu Boden geworfen und vom Anhänger überfahren. Die Unglückliche wurde mit ſchweren Arm⸗ und Schulterverletzungen ins Krankenhaus Schiltach übergeführt, wo ſie in den Abendſtunden an innerer Verblutung verſtarb. Bei dem Mädchen handelt es ſich um die 14jährige Gertrud Teglmeier aus Mannheim. ee de Auszeichnung. Der badiſche Finanz⸗ und Wirtſchafts⸗ miniſter zeichnete für 40 jährige ununterbrochene Tätigkeit mit dem Ehrendiplom für treue Arbeit aus: Wendelin Nuß, Arbeiter bei der Mannheimer Lagerhaus⸗Geſellſchaft, und die Werkmeiſter Stefan Andris und Anton Metzger bei der Daimler⸗Benz AG., Mannheim. 0 — Vorſicht! Waldbrandgefahr! Durch Waldbrände wer⸗ den Jahr für Jahr bedeutende Werte deutſchen Volksver⸗ mögens vernichtet. Die Urſache iſt in den meiſten Fällen ſträflicher Leichtſinn und Nichtbeachtung geſetzlicher Beſtim⸗ mungen. Jetzt, mit der warmen Jahreszeit, wächſt wieder die Gefahr des Auftretens von Waldbränden. Es ſei des⸗ halb darauf hingewieſen, daß auch der ſtrenger Beſtrafung unterliegt, der nur fahrläſſig Waldbrände verurſacht. Pa⸗ ragraph 310a des Reichsſtrafgeſetzbuches lautet: Wer Wald⸗, Heide⸗ oder 1 durch verbotenes Rauchen oder Anzünden von Feuer, durch ungenügende Beaufſich⸗ tigung angezündeten Feuers, durch Fortwerfen brennender oder glimmender Gegenſtände oder in ſonſtiger Weiſe in Brandgefahr bringt, wird mit Gefängnis bis zu drei Mo⸗ ſteaſt und mit Geldſtrafe oder mit einer dieſer Strafen be⸗ raft. N — Einrichtung ſtändiger Ortswachen der Tu. Um die Techniſche Nothilfe in 1 ſchnellſtens zum Einſatz bringen zu können, hat der Chef der TN den Lan⸗ desgruppen auf Grund der praktiſchen e nahe⸗ gelegt, ſtändige Ortswachen der TR einzurichten. Die Orts⸗ wachen ſtellen eine ſtändige erſte Einſatzbereitſchaft dar, die je nach der Größe und Bedeutung der rtsgruppe verſchie⸗ den ſtark iſt und über ein Kraftfahrzeug mit Gerätegusrü⸗ ſtung verfügen ſoll. Auf dieſe Weiſe wird außerdem gewähr⸗ leiſtet, weitere Kräfte der Ortsgruppe ſchnell zu alarmieren und einzuſetzen. E Erſatzkarte zum Arbeitsbuch. Es genügt nicht, wenn ein Arbeitgeber ſeinem Gefolgſchaftsmitglied lediglich eine Beſcheinigung darüber gibt, daß das Arbeitsbuch vorhan⸗ den ſei und ſchnellſtens zugeſtellt werde. Nur eine vom Ar⸗ beitsamt ausgeſtellte Erſatzkarte kann an die Stelle des Ar⸗ beitsbuches treten und es vorübergehend erſetzen. Entſteht dem Gefolgsmann durch die verſpätete Aushändigung des Arbeitsbuches ein Schaden, ſo iſt dieſer von dem ſäumigen Betriebsführer zu erſetzen. Dabei muß dieſer ſeinerſeits nachweiſen, daß von ſeinem Betrieb das rbeitsbuch zurück⸗ gegeben iſt. — Hppothekenbriefe im Sperrdepot. Bei Darlehen aus Sperrguthaben, die ein Deviſenausländer an Deviſeninlän⸗ der gegeben hat und die durch Eintragung einer Hypothek auf inländiſchen Grundſtücken des Darlehensnehmers ge⸗ ſichert ſind iſt die Genehmigung von Deviſenſtellen vielfach mit der Auflage erteilt worden, daß der Hypothekenbrief 5 die Dauer von fünf Jahren in ein Sperrdepot bei einer Devpiſenbank zu legen iſt. Entſprechend einem Schreiben des Reichswirtſchaftsminiſters bedarf die Aushändigung des Hypothekenbriefes nach Ablauf dieſer Sperrfriſt keiner Ge⸗ nehmigung, da Nee eun keine Wertpapiere ſind 115 1 1 7 ohne Genehmigung ins Ausland verſandt wer⸗ n können. N 8 255 — im Reich nur ein geringer Rückgang zu verzeichnen iſt. banale ee e C 25 E ro —.—— 2 1 a e des Perſonenautos auf der Stelle tot waren. abends am besten, eee Wie es nicht gemacht werden ſoll Immer wieder iſt auf die Gefahr, die uns durch den Kartoffelkäfer droht, hingewieſen worden und ſtets wurde hierbei auf die Art und Weiſe, wie er am beſten bekämpft wird, aufmerkſam gemacht. Trotzdem aber geſchieht es, daß mancher Volksgenoſſe heute noch glaubt, in der Abwehr des Kartoffelkäfers eigene Wege gehen zu können, oder ſich ganz davon auszuſchließen. Wie es z. B. heute noch Leute gibt, die dem Kartoffelanbauer ſagen, deine Kartoffeln ſte⸗ 755 doch gut, bei dir iſt ja noch gar kein Schaden angerich⸗ et, da brauchſt du auch nicht ſuchen. Das iſt eine voll⸗ ſtändige Verkennung der Sachlage und eine Irreführung des Kartoffelanbauers. Ebenſo falſch iſt es hinzugehen und zu ſagen, wenn du dir die Arbeit im Abwehrkampf gegen den Kartoffelkäfer erſparen willſt, ſo baue doch Rüben an. Gewiß wäre das allerdings eine ſehr einfache Methode und es würde manches vielleicht erleichtern, 12505 iſt es im Hinblick auf die Wichtigkeit der Kartoffel als Nahrungsmit⸗ tel nicht möglich und untragbar, große Flächen unſeres heutigen Kartoffelanbaugebietes einfach auf den Rübenan⸗ bau umzuſtellen, ohne dafür eine neue Kartoffelanbaufläche zu ſchaffen. Dieſe beiden angeführten Beiſpiele ſind nur dazu an⸗ getan, den Abwehrwillen zu ſchwächen und dabei dem Kar⸗ toffelanbauer etwas vorzuſagen, was ſowohl falſch, als auch für die Geſamtarbeit äußerſt ſchädlich iſt. Hierbei möchte ich gleich auch noch ein anderes Beiſpiel anführen. Eine Frau findet auf ihrem Kartoffelacker Larven des Kartoffelkäfers. Sie geht hin und meldet den Fund vor⸗ ſchriftsmäßig dem Bürgermeiſteramt und begibt ſich dann auf ihren Acker zurück. Hier packt ſie unter das Kartoffel⸗ laub Stroh und zündet dieſes an. Als nun die Sachver⸗ ſtändigen an Ort und Stelle eintreffen, um feſtzuſtellen, wie alt die Larven ſind und ob es notwendig iſt, eine größere Herdbekämpfung durchzuführen, finden ſie nur noch ver⸗ kohltes Kartoffellaub. Gewiß, der Abwehrkampf muß mit allen Mitteln durchgeführt werden. Dieſe Mittel aber ſind erprobt und jedem Volksgenoſſen oft genug bekanntgege⸗ ben worden. Es iſt daher völlig unangebracht, zu einer ſolchen Eigenhilfe zu greifen, ganz abgeſehen davon, daß dem eigentlichen Träger des Abwehrkampfes, dem Kartof⸗ felkäferobwehrdienſt, die exakte Arbeit nur dadurch er⸗ ſchwert wird Sie können an Hand dieſer angeführten Beiſpiele, die drei von ſehr vielen ſind, erſehen, daß ſelbſt heute noch, wo wir doch ſchon eine gewiſſe Erfahrung und Praxis in der Abwehr des Kartoffelkäfers hinter uns haben, vollſtändig falſche Anſchauungen und von einzelnen ſogar irreführende Anſichten geäußert werden Der Abwehrkampf des Kartof⸗ felkäfers liegt feſt und umfaßt in ſeinen Hauptmaßnahmen den Suchdienſt, die Herdbekämpfung und die Pflichtſprit⸗ and Wo dieſe drei richtig durchgeführt werden, iſt es voll⸗ tändig unnötig, derartige Selbſthilfen zu ergreifen. Schäd⸗ lich dagegen, wenn man nicht ein noch ſchlimmeres Wort dafür wählen ſoll, iſt es, falſche Anſichten und irreführende Meinungen unter die Bevölkerung zu ſtreuen. Jeder über⸗ laſſe es den verantwortungtragenden Stellen, für die rich⸗ tige Durchführung des Abwehrkampfes gegen den Kartof⸗ felküfer zu ſorgen und erfülle an ſeiner Stelle die ihm ge⸗ ſtellte Aufgabe und tue dort unter vollem Einſatz ſeine Pflicht. KDA. —— 5 8. b die Mitgliedſchaft der NS iſt keine Jamilienmit⸗ gliedſchaft. Jeder Parteigenoſſe und Volksgenoſſe, der das 18. Lebensjahr erreicht und eigenes Einkommen hat, hat die ſoziale Pflicht, Mitglied der RSV zu werden. Wenn alſo ein junger Mann von 18 Jahren gefragt wird, ob er Mit⸗ glied der NSW werden möchte, kann er nicht gut antwor⸗ ten:„Meine Eltern und Geſchwiſter ſind Mitglied der NS“; denn jeder Volksgenoſſe und jede Volksgenoſſin, die 18 Jahre alte iſt und ein eigenes Einkommen hat, kann und ſoll Mitglied der NSV werden. Auch Töchter und Frauen, die eigenes Einkommen haben, werden gebeten, Mitglied der NS zu werden, denn nicht allein Männer, ſondern alle haben die nationale Pflicht, ſich dem großen Werk der Na⸗ tionalſozialiſtiſchen Volkswohlfahrt anzuſchließen, das ſo viel Segen ausſtrahlt. Bei unſerer NS kommt es auf jeden einzelnen an. Anmeldungen zum weiblichen Arbeitsdienſt. Die Führerin des Bezirkes 18 des Reichsarbeitsdienſtes für die weibliche Jugend, Karlsruhe, Reichsſtraße 3, gibt bekannt: Es werden noch Anmeldungen zum 1. Oktober 1939 für das Winterhalbjahr entgegengenommen. Junge Mädel, die das Pflichtjahr noch nicht abgeleiſtet haben und 17, Jahre alt ſind, können ſich jetzt noch melden; die Ar⸗ beiksdienſtzeit wird auf das Pflichtjahr angerechnet. Es iſt ratſam, ſich ſchon zum Oktober 1939 zu melden, da der Andrang am 1. April 1940 durch die Schulentlaſſung ſehr ſtark ſein wird. Antragsformulare und Merkblätter ſind beim Bezirk 18, Karlsruhe, Reichsſtraße 3 und bei allen polizei⸗ lichen Meldeämtern zu erhalten. Giftige Raupen ſind gefährlich Die Behaarung iſt ſchuld daran— Widerhäkchen, die ſich in die Haut einbohren Wenn auch die ſchlimmſten Giftraupen nicht bei uns, ſondern in den Tropen vorkommen, ſo finden ſich doch auch in unſerer Fauna einige Raupen, deren Berührung recht unangenehme Folgen haben kann; z. B. dann, wenn man während der Raſt unter einer von Giftraupen befallenen Eiche mit den von den Raupen vor jeder Häutung abgeworfenen Haaren überrieſelt wird. Dieſe feinen Här⸗ chen, die durch die Luft fliegen, ſind natürlich gar nicht wahrzunehmen, aber als Folgeerſcheinung ſtellen ſich bald Hautreizungen, heftiges Brennen und Jucken auf der ge⸗ röteten Haut ein, ja, es können ſogar, falls ſich die Härchen in empfindliche Schleimhäute, etwa in die Augen, den Mund oder in die Atemſpege einbohren, Entzündungen der Schleimhäute entſtehen. Unſere Giftraupen beſitzen nämlich eine ſehr dichte Be⸗ haarung, und die ſie bildende Einzelhaare haben die Eigenſchaft, daß ſie nicht nur leicht abbrechen, ſondern an den Spitzen mit Widerhaken verſehen ſind, die ſich ſchon bei flüchtiger Berührung in die Haut einbohren. Da die Härchen aber nun hohl ſind und mit einer Drüſe in Ver⸗ bindung ſtehen, die ein ziemlich ſcharfes Gift abſondert, gelangt mit dem Einbohren der Widerhaken gleichzeitig auch das Gift in die Haut, wo es dann die verſchiedenen Reizungen hervorruft. Verſuche, die ein japaniſcher Forſcher unternahm, um die Natur des Giftes feſtzuſtellen, ergaben, daß ein aus den zerriebenen Raupenhaaren hergeſtellter Extrakt, unter die Haut geſpritzt, Neſſelausſchlag hervorruft; man kann daraus entnehmen, daß die Haare alſo anſcheinend ſtändig mit dem Giftſtoff angefüllt ſind. Die unangenehmſten dieſer Gifthaarraupen ſind die auf der Eiche lebenden Prozeſſionsſpinnerraupen, die be⸗ ſonders dadurch merkwürdig ſind, daß ſie allabendlich ge⸗ meinſchaftlich in einem richtigen Gänſemarſch auf die Futterſuche ausgehen und bei Tagesanbruch dann ebenſo wieder in ihre Wohngeſpinſte zurückkehren. Man erkennt die von den Raupen befallenen Eichen gewöhnlich ſchon an den feinen Fäden, mit denen oft der ganze Baum be⸗ ſponnen iſt, ſowie an einem eigenartigen Geruch, der von den Tieren ausgeht. Zu den Prozeſſionsſpinnern gehört auch eine Art, die auf Nadelbäumen— in Norddeutſchland beſonders auf Kiefern— lebt und deren Haare ſogar Hautreizungen erzeugen könn, die mehrmals nacheinander auftreten. Die Giftraupen der Tropen ſind freilich noch weit ge⸗ fährlicher; ſo eine mit Giftſtacheln ausgerüſtete Raupe, die in Afrika heimiſch iſt, und einige ſüdamerikaniſche Spinner⸗ raupen, die inmitten ihres dichten Haarkleides ihre giftge⸗ füllten Borſten tragen, welche bei der Berührung ihr Gift in die Haut entleeren. Eine richtige Landplage waren giftige Raupen, die ſich vor längerer Zeit in großen Geſpinſtneſtern auf den Bäumen aufhielten, im Nordoſten der Vereinigten Staa⸗ ten, und zwar in einigen Landteilen Neuenglands. Dieſe Raupen, die ebenfalls mit Gifthaaren bedeckt ſind, traten ſtellenweiſe ſo zahlreich auf, daß ihre ſich ablöſenden Haare in die zum Trocknen im Freien aufgehängte Wäſche fielen, was zunächſt nicht bemerkt wurde. Man ſtellte nun häufig die auffallende Tatſache feſt, daß Perſonen, wenn ſie ein Wäſcheſtück anzogen, das im Freien getrocknet worden war, nach kurzer Zeit einen heftigen Hautausſchlag bekamen. Daraufhin wurde die Wäſche unterſucht, und es zeigte ſich, daß überall da, wo in der Nähe von raupenbeſetzten Bäu⸗ men Wäſche gehangen hatte, die Stücke voll feiner Raupen⸗ haare waren. Natürlich begann man nun ſofort, die Raupenneſter auf den Bäumen zu vernichten. Während die meiſten Tiere die Gifthaarraupen mei⸗ den, freſſen Kuckuck und Fledermäuſe ſie ganz beſonders gern; und auch ein Raubkäfer, der bekannte Puppenräuber, vertilgt ſie oft in Maſſen, obgleich er ſelbſt kleiner iſt als die giftigen Raupen, die er überfällt. Marktberichte Frankfurter Getreidegroßmarkt vom 7, Auguſt. Roggen 919 aus Heſſen angeboten, fand auch bei ſofortiger ber rung Abnehmer. Weizen iſt erſt vereinzelt verfügbar, 15 er von den Mühlen für Auguſt begehrt. Die Ernte wird a ge. mein durch den Regen verzögert. Braugerſte kam erſt 1 5 einzelt zur Verladung. Weizenmehl wird vom 8 ei zur Auffüllung der Läger abgenommen, von den f tern im Rahmen des Bedarfes. Die Großmühlen ha 110 ſtarken Bedarf in Roggenmehl Type 700, in 815 e 5 Anlieferung. Futtermittel ſind bis auf ölhaltige Artike— reichend. Stroh ſtill, Heu dagegen unverändert begehrt.— Amtliche Notierungen unverändert. 5 Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 7. Auguſt. Sämt liche Notierungen unverändert. Zum burken einlegen: Kräuter-Essig, ca. 5% Säure Liter 30 0 Weln-Essig, 20% Weingeh. ca. 5% Säure Liter 30 Beſtellungen auf Gammel ⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landwirtſchaftlichen Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft. Winterſaatgetreide müſſen ſofort in unſerem Lager aufgegeben 0 3 3 werden. zum Einmachen verwendbar Essig- Essenz Eingetroffen: Für die Motorradhoſen Citrovin-Essig Reuss* am Sonntag von Gurken-Einmachgewürz Beutel 8& Gurkenschutz (Verhind. Weichwerden und Schimmelbildung) Beutel 10 8 iſt die neue Crünkern eichslohn⸗ (neue Ernte). Jak. Würthwein Lebensmittel. 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Ich werde Ihnen zwei verſchiedene Verfahren kurz erklären Vorerſt die Methode des Dampfentſaftens. Ein großer Einmachtopf oder Steriliſierapparat iſt ſchnell zur Stelle. Das Thermometerloch im Deckel ver⸗ ſchließen wir mit einem Korken, denn Licht⸗ und Luft⸗ abſchluß iſt die erſte Bedingung bei der Süßmoſtbereitung. Auf den Boden des Topfes legen wir ein Drahtnetz oder einen umgeſtülpten Porzellanteller, füllen vier Finger hoch Waſſer hinein und laſſen auf dem Waſſer eine Porzellan⸗ oder fehlerloſe Emailleſchale ſchwimmen. Vorſorglich drücken wir dieſe einmal probeweiſe bis auf das Drahtnetz hinunter, um feſtzuſtellen, ob auch kein Waſſer über den Schüſſelrand hinweg in die Schale kommen kann. 5 Dann ſetzen wir auf die Schale einen ſiebartig durch⸗ löcherten Obſtbehälter— ausgelegt mit einem ſauberen, ausgebrühten, engmaſchigen Tuch—, oder laſſen als Obſt⸗ ſaftfilter zwei 80 mal 80 Zentimeter große Neſſeltücher, ein feinmaſchiges zuunterſt und ein grobmaſchiges in acht bis zehn Zentimeter Entfernung darüber, beutelartig in den Einmachetopf hängen. Nunmehr füllen wir die Früchte hinein. Vorher haben wir das Obſt gründlich verleſen und gewaſchen und alles Faule entfernt oder ausgeſchnitten. Wenn auch alle möglichen Sorten Fallobſt verwendet werden, ſo müſſen wir doch dafür ſorgen, daß die Früchte möglichſt keimfrei in den Topf kommen. Das ſpielt beim Gelingen eine ſehr wichtige Rolle. Aepfel und Birnen ſchälen wir nicht, ſondern zer⸗ ſchneiden ſie nur in nicht zu feine Scheiben. Zucker brau⸗ chen wir ſehr wenig. Wer einen mehr herben Süßmoſt liebt, braucht gar nicht künſtlich zu ſüßen. Sonſt rechnet man 40 bis 50 Gramm Zucker auf ein Pfund Obſt. Das herbe Fallobſt muß in der Regel nachgeſüßt werden, da⸗ gegen kann man den Zuſatz bei reifen Aepfeln und Wein⸗ trauben auf 30 Gramm Zucker beſchränken. Auch Brombeeren und Holunderbeeren eignen ſich zum Vermoſten, nur ſollte man auf eine zweckmäßige Ver⸗ mengung der herben mit den ſüßen Obſtarten achten. Die Süßigkeit der Erd⸗ und Himbeeren wird durch Beigabe von Johannisbeeren angenehm verſäuert. Ueber das Obſt und den Topfrand hinweg breiten wir jetzt einen Bogen Pergamentpapier, damit ſich ſpäter beim Kochen der Niederſchlag des Waſſerdampfes darin fängt und nicht auf das Obſt oder den Saft tropft. Mit dem zugekorkten Topfdeckel verſchließen wir den Apparat, löſen die Tücher und knoten die Tuchenden kreuzweiſe über dem Deckel zuſammen. Der Apparat kommt nun aufs Feuer, und das Waſſer darin wird langſam zum Kochen gebracht, ſo daß man eine bis eineinhalb Stunden lang ein lang⸗ ſames Gluckern im Topf hört. Durch ſchnelleres Kochen ürden wir höhere Temperaturen im Topfinnern erzielen 11 5 dürfen doch 75 Grad Celſius nicht überſchreiten, denn dieſe Wärme reicht gerade aus, um die ſchädlichen Klein⸗ lebeweſen, wie Schimmel-, Hefepilze und Eſſigbildner, im Obſtſaft abzutöten. Etwas andere bezwecken wir nämlich bei unſerer ganzen Süßmoſtbereitung nicht. 8 Der Saft wird ſchließlich in peinlich ſaubere Flaſchen gefüllt. Dabei darf kein Staub in der Küche umherfliegen. Damit die Flaſchen nicht ſpringen, füllt man ſie vorher mit heißem Waſſer, das man erſt ausſchüttet, wenn der Saft eingefüllt werden ſoll. Man verſchließt die Flaſchen entweder mit einer Gummikappe oder mit Korlen, die aher dann durch einen Stearinüberzug luftdicht geſchloſſen werden. Wird vor allem das Gebot der Sauberkeit pein⸗ Achſt erfüllt, iſt der Süßmoſt unbegrenzt haltbar. Aufnahme: Dr. Weller/ Bavaria— 2 Mit den einfachſten Mitteln können wir uns den Dampfentſaftungsapparat herſtellen. Und nun noch kurz ein anderes Verfahren der Süß⸗ moſtbereitung, das Steriliſieren. Es iſt beſonders für Aepfel und Birnen geeignet. Die ſauberen Früchte drehen wir durch eine Obſtmühle, preſſen den Saft mit Hilfe einer Obſtpreſſe ab und füllen ihn in geſäuberte Flaſchen. Dieſe ſtellen wir in einen Einmachetopf auf einen Drahtroſt, füllen ſo viel Waſſer ein, daß es nicht über die Flaſchen hinwegſprudeln kann, und ſetzen den Topf, möglichſt mit einem Wärmeſchutz verſehen, aufs Feuer. Eine waſſer⸗ gefüllte Flaſche in der Mitte mit einem eingehängten Thermometer an einem Bindfaden ermöglicht uns die ſtandige Temperatur⸗stontroue. Hal ich der Cel Boden der Flaſchen auf 75 Grad Celſius erhitzt, ſo ist unſer Entkeimungsvorgang beendet, und die Flaſchen kön⸗ nen herausgenommen, verkorkt oder verkapſelt, abgekühlt und abgeſtellt werden. Die Arbeitsweiſe nennt man das Offenverfahren im Gegenſatz zum Geſchloſſenverfahren, das ſich nur durch Verſchließen der Flaſchen vor dem Er⸗ hitzen unterſcheidet. Allerdings werden hierbei beſondere Metallverſchlüſſe notwendig, damit beim Erwärmen die Korken nicht herausknallen; die Flaſchen dürfen nur bis zu einer Höhe von acht bis zehn Zentimetern unter der Oeffnung gefüllt werden. Das wäre in großen Zügen alles, was über die Selbſt⸗ bie ge des Süßmoſtes zu ſagen iſt. Größere Mengen dieſes 1 Getränkes ſollte man möglichſt in einer der Lohnmoſtereien herſtellen laſſen, die uns die Arbeit gegen eine geringe Entſchädigung abnehmen. W. Dehmelt. 1