Bezugspreis: Monauſch Mk. 1.40, durch die Poft Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. * Tages. und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 7. 39: 1120 39. Jahrgang Danzig warnt holen Ankwork auf die Kriegsdrohung— Danzig iſt vorbereiket Danzig, 8. Auguſt. Der„Danziger Vorpoſten“ befaßt ſich mit den Auslaſſun⸗ en des„Czas“ und ſchreibt, ſeit Wochen werden alltäglich riegeriſche Drohungen gegen Danzig ausgeſprochen, ſodaß die hellhörige Danziger Bevölkerung ſich angeſichts der dauernden Ankündigungen trotz ihrer völlig geſunden Ner⸗ ven durch den vorerſt papierenen Kanonendonner des polni⸗ ſchen Kriegsalarms jeden Tag beim Aufſtehen am Morgen aufs neue mit der Frage beſchäftigen muß, ob die kriegs⸗ lüſterne polniſche Soldateska über Nacht den Ueberfall auf Danzig gewagt hat. Dieſer andauernde Zuſtand der täglichen Kriegserklärun⸗ gen— und als ſolche müſſen die Auslegungen des„Czas“ gewerket werden— iſt für uns Danziger unerträglich und 9 50 auf keinen Fall länger von Danzig hingenommen werden. Wir haben Geduld und Großmut genug aufgebracht und bisher ſo getan, als ob wir die polniſchen Kriegsdrohungen nicht hörten. Man kann aber nicht verlangen, daß wir den Mund verſchließen, wenn eine ernſt zu nehmende War⸗ ſchauer Zeitung im Anſchluß an eine Rede des polniſchen Armeegenerals ankündigt, Danzig ſoll beſchoſſen werden. Wir haben die unverſchämten polniſchen Redensarten bis⸗ her nur als Großmäuligkeit und Größenwahn bezeichnet, wir haben inzwiſchen aber feſtſtellen müſſen, daß die in der ganzen polniſchen Oeffentlichkeit anzutreffende Eroberungs⸗ luſt und der Eifer, das Reich und Danzig in der unflätigſten Weiſe zu beſchimpfen, eine direkte Gefahr für den europäi⸗ ſchen Frieden darſtellen. Wir halten es für unſere Pflicht, in dieſem Augenblick der polniſchen Kriegsdrohung nicht nur eine ernſte Warnung auszuſprechen, ſondern auch die ganze Welt darauf hinzu⸗ weiſen, daß von polniſcher Seite hier nachweislich bewußt und überlegt alltäglich der Jündſtoff an ein Pulverfaß ge⸗ legt wird das jederzeit explodieren könnke. Die unver⸗ ſchämle polniſche Sprache und die Drohung mit polniſchen Geſchützen gegen Danzig kann nur eine klare Ankwork fin⸗ den: Danzig hal ſich— nachdem die militäriſche Eroberung der deutſchen Stadt an der Weichſelmündung von polniſchen Politikern und Generälen prophezeit wurde— für eine Verteidigung eingerichtet. Noch niemals in der ruhmvollen und kriegserinne⸗ rungsreichen Geſchichte der Hanſeſtadt hat ein polni⸗ ſcher Soldat den Boden Danzigs betreten. Selbſt als ein polniſcher König, Stefan Batory, mit ſeinem Heer Dan⸗ zig beſetzen wollte, blieb er als Geſchlagener vor den Toren. Dieſes geſchichtliche Ereignis ſoll dem kriegslüſternen pol⸗ niſchen Volk zu denken geben. Danzig hat ſich nicht nur aus eigener Kraft für die militäriſche Verteidigung eingerichtet, ſondern weiß ſich im Schutze des ſtarken Groß⸗ deutſchen Reiches und der einſatzfähigen deutſchen Wehrmacht Der polniſche Kriegsalarm darf in Zukunft nicht ungeſtraft zum Tagesprogramm der europäiſchen Politik gehören. Die Danziger haben es ſatt, in dauernder Bedro⸗ hung zu leben; ſie wollen die Augen einer großen Oeffent⸗ lichkeit auf das wahnſinnige Kriegsſpiel lenken, das War⸗ ſchau ſeit Wochen in Szene geſetzt hat. Starke Beachtung in London London, 8. Auguſt. Die Londoner Blätter verzeichnen ſämtlich die ſcharfe Abfuhr, die der provokatoriſche Artikel der Warſchauer Zeitung„Czas“ in der deutſchen Preſſe er⸗ fahren hat. Von den meiſten Blättern werden Auszüge aus dem Artikel zitiert. Die„Evening News“ macht die deutſchen Kommentare ſogar zur Hauptmeldung des Tages, man be⸗ 1 jedoch hier und da eine ausgeſprochen höhniſche Ein⸗ ellung. Polens Kriegsziele Das Ergebnis der britiſchen Aufpukſchung: Polniſche Hehe . nimmt ihren Fortgang Warſchau, 9. Auguſt. In Zuſammenhang mit der Rede, die Marſchall Rydz⸗ Smigly am Sonntag in Krakau gehalten hat, begründet „Illuſtrowany Kurjer Codzierny“(Illuſtrierter Krakauer Kurier) erneut in unverſchämter Weiſe Polens imperiali⸗ ſtiſche Ziele Deutſchland gegenüber. In zyniſchen Worten erklärt das Blatt, man müſſe ſich von der falſchen Einſtel⸗ lung freimachen, die dazu führt, daß alle Nationen ſeit Jahren der Anſicht ſind, daß man Deutſchland fortwährend etwas„opfern“ müſſe. Europa könne nicht damit einver⸗ ſtanden ſein, daß es Deutſchland gegenüber die Rolle des Räubers ſpiele, der dem Beraubten andauernd etwas ab⸗ geben müſſe. Das polniſche Schmutzblatt wagt dann eine geradezu groteske Verdrehung der Wahrheit, indem es be⸗ hauptet, die Wirklichkeit ſei anders. Deutſchland ſei der Räuber,„dem vor 20 Jahren ein großer Raub mißlungen iſt“, wobei es ganz vergißt, wie Polen durch Raub deut⸗ cher und anderer Gebiete zuſtandegekommen iſt. Bei die⸗ er Gelegenheit hätten damals die Ueberfallenen dem äuber die Knochen gebrochen, ihm aber„edelmütig die eneſung“(lies Verſailles) ermöglicht. Sollen ſie heute 925 dem gefährlichen Rekonvaleſzenten eine Abfindung ge⸗ n i 1 1 Mittwoch, den Das Blatt beſchäftigt ſich dann mit den„Kriegs⸗ zielen 28 olens. Wenigſtens ein Frieden für 50 Jahre und die Sicherſtellung eines geographiſchen Rahmens für den polniſchen Staat. General Soſnkowſki habe Polen und der Welt vor Augen geführt, daß der Verſailler Vertrag, der nach der Niederwerfung Deutſchlands abgeſchloſſen wurde, keineswegs Grenzen geſchaffen hat, die ſich mit der nationalen Gerechtigkeit und den Bedürfniſſen der polni⸗ ſchen Nation decken. Arſprünglich polniſche Gebiete ſeien außerhalb des geo politiſchen Rahmens des polniſchen Staates geblieben, heißt es weiter, wobei die plumpe Lüge von angeblich„zwei Millionen Polen unter deulſcher Herrſchaft“ aufgewärmt wird. Das Blatt gibt zu, daß die Eroberung Danzigs durch Polen von eher zu den Zielen der polniſchen Polikik gehört hat, indem es von der ſetzigen„halben Erledigung der Danziger Frage“ ſpricht. Auch die Forderung nach Oſtpreu⸗ ßen fehlt nicht; denn weiter heißt es, die für Polen nega⸗ kive Erledigung der Frage Oſtpreußens in Verſailles habe dazu geführt, daß Deutſchland ſchon ein Jahr ſpäter Europa 995 der Frage irgendeines Korridors zu beunruhigen be⸗ un. Das Hetzblatt ſchließt ſeine aufſchlußreichen Ausführun⸗ en mit einem deutlichen Hinweis auf„Polens offengeblie⸗ ene Rechnungen“. Wäre der Hintergrund nicht ſo furchtbar ernſt, man könnte das Geſchreibſes des Hetzblattes als einen Treppenwitz belachen. Ausgerechnet die Nation, die ſeit Jahrhunderten in der Karikatur tets durch einen Räuber verſinnbildlicht wird, über die ſelbſt der Jude Heine ſeinen Spott in be⸗ ſonderem Maße ausgegoſſen hat, indem er ihre Vertreter als Bettler, Räuber und Prahler kennzeichnete, ausgerech⸗ net dieſe notoriſchen Schnapphähne ſprechen von der Rolle Deutſchlands als von der eines Räubers! Die edlen Polen haben vergeſſen, daß ſie ohne Deutſchlands Hilfe überhaupt niemals vom ruſſiſchen Joch befreit und ein eigener Staat geworden wären, daß ſie ihr Land dann, nachdem ſie ſich nach Deutſchlands Zuſammenbruch in typiſch charakterloſer Weiſe gegen Deutſchland ſtellten, zuſammengeraubt haben aus deutſchen Gebieten, daß ſie deutſche hochwertige Güter und Höfe, deutſchen fruchtbaren Grundbeſitz und deutſches Eigentum geſtohlen haben und daß ſie heute dieſen gemei⸗ nen Diebſtahl an den Deutſchen in Polen fortſetzen. Wir haben das nicht vergeſſen und werden es nie vergeſſen. Aber dieſe anmaßende Haltung Polens, dieſer Größen⸗ wahn, der ſo weit geht, nun auch noch Danzig, Oſtpreußen und anderes deutſches Land zu verlangen, wäre nicht mög⸗ lich ohne die Aufputſchung und Rückenſteifung durch Eng⸗ land. Unter Londons Schutz und Duldung wächſt die pol⸗ niſche Eroberungsluſt. Wir ſehen, wie die Einkreiſer mit uns verfahren würden, wenn ſie die Oberhand gewinnes würden. Den furchtbarſten„Friedens“⸗Vertrag der Welt⸗ geschichte, Verſailles, nennen dieſe Polacken die Ermög⸗ ichung einer„edelmütigen Geneſung“. Wir haben dafür geſorgt und werden weiterhin dafür ſorgen, daß Polen und ſeine Freunde keine Gelegenheit haben werden, ihren „Edelmut“ an uns auszulaſſen. So phantaſtiſch die For⸗ derungen der Polen auf deutſches Land find, ſo verlogen iſt auch die Behauptung von den angeblich zwei Millionen Polen in Veutſchland. Soll damit dem polnischen Volk vorgeſchwindelt werden, daß ein„Befreiungskrieg“ ge⸗ führt werden müſſe? Wenn dieſe„Befreiung“ nur nicht an⸗ ders ausfällt, als die übergeſchnappten polniſchen Chauvi⸗ niſten es ſich träumen. Wir haben gewiß die Ruhe weg und ſind über das bis⸗ herige Gekläff des polniſchen Köters mit einer verächtlichen Handbewegung hinweggegangen. Aber dieſe tolle Hetze wird uns denn doch allmählich zu bunt. Glaubt man in Warſchau, daß wir ſolche Attacken, wie ſie in den Aeuße⸗ rungen des„Czas“ und des„Illuſtrierten Krakauer Ku⸗ rier“ ſich ausdrücken, uns noch lange gefallen laſſen? Iſt Polen ſo vollſtändig blind geworden, daß es nicht mehr ſieht, wohin ſolche Herausforderungen führen? Wie lange will Polen dieſe Hetze, in die es durch England hineinge⸗ trieben wurde, fortſetzen? Deutſchlands Geduld iſt nicht unendlich. 9. Auguſt 1939 Nr. 184 Wieder„Sturz“ eines Leutſchen aus polniſchem Zug Danzig, 8. Auguſt. Auf der polniſchen Staatsbahn auf Danziger Gebiet hat ſich ein neuer tödlicher„Unfall“ zuge⸗ tragen. Paſſanten bemerkten abends in der Nähe der Bahn⸗ überführung in Zoppot, wie aus dem Fenſter des fahrenden Zuges ein Mann herausſtürzte, der dann zwiſchen den Schienenſträngen hindurchfallend auf der Straße unter der Ueberführung tot liegen blieb. Merkwürdig war, daß der Mann mit den Beinen voran durch das Fenſter des Bahn⸗ wagens ſtürzte. Es handelt ſich um einen Deutſchen polni⸗ ſcher Staatsangehörigkeit, den Schneidergeſellen Hermann Redmann, der in Zoppot wohnte und bei dem man eine Fahrkarte von Laskowitz in Pommerellen nach Gdingen fand. Alle Anzeichen deuten auf ein Verbrechen hin, das an Redmann im Abteil verübt worden iſt, wobei man ihn aus dem Abteilfenſter des Durchgangswagens warf. Der Tod der beiden Ukrainer auf dem Danziger Hauptbahnhof erſcheint dabei gleichfalls in beſonderem Licht. ö Polniſcher„Zollinſpektor“ verurteilt Er wollte SA-Leute verſchleppen und aushorchen Danzig, 8. Auguſt. Die Große Strafkammer in Dan⸗ zig verurkeilke nach eingehender Beweisaufnahme den pol⸗ niſchen Jollinſpektor Jan Henryk Lipinſki wegen Störung des öffentlichen Friedens zu einer Gefängnis ſtrafe von einem Jahr und ſechs Monaten. Wie erinnerlich, hat ſich der polniſche Zollinſpektor Lipinſki in der Nacht zum 10. Juni, während in Danzig die Gruppenwettkämpfe der SA ſtattfanden, einigen SA⸗Män⸗ nern genähert, indem er ſich als ein deutſcher Oberleutnant vorſtellte. Lipinſki verſuchte die SA⸗Männer daze zu über⸗ reden, mit ihm Ausflüge zu unternehmen und ſogar über die polniſche Grenze nach Gdingen mitzukommen. Lipinſki hatte gehofft, die Bedenken der SA⸗Männer dadurch zum Schweigen zu bringen, daß er ſie in ausgiebiger Weiſe 1255 hielt und im übrigen reichlich von ſeinen Heldentaten als angeblicher deutſcher Offizier ſchwadronierte. Dem polniſchen Zollinſpektor war es jedoch nicht gelungen, die SA⸗Männer zu täuſchen. Augenſcheinlich hatte er angenommen, öſter⸗ reichiſche SA⸗Männer vor ſich zu haben, die mit den Grenz⸗ verhältniſſen nicht allzu genau Beſcheid wußten, und von denen er hoffte, daß er ſie über die polniſche Grenze würde locken können. Als er jedoch dahinter kam, daß die SA⸗ Männer ihn durchſchauten und ihm insbeſondere auf ſeine Verſuche hin, militäriſche Geheimniſſe zu erkunden, ſehr deut⸗ liche Antworten gaben, erging er ſich in wüſten Be⸗ ſchimpfungen über den Führer und Reichsminiſter Dr. Goebbels. Der Alkohol, der die SA⸗Männer in die Falle führen ſollte, hatte ſich gegen Lipinſki gewandt, der in ſei⸗ ner Verärgerung alle Vorſicht vergaß. Nunmehr griffen die SA⸗Männer zu und ſtellten feſt, daß es ſich bei dem angeblichen deutſchen Oberleutnank um einen polniſchen Zollinſpektor handelle, der damit einen ſchlagenden Beweis dafür gab, was ſein eigentliches Auf⸗ gabengebiet in Danzig iſt, nämlich für Polen Spionage zu kreiben. Lipinfki wurde zunächſt flüchtig, konnte dann jedoch von der Polizei feſigenommen werden. Der Staatsanwalt eröffnete gegen den ſpionierenden pol⸗ niſchen Zollinſpektor die Vorunterſuchung wegen verſuchten eenſchenraubes. Die ſehr ſorgfältig geführte Unterſuchung iſt noch nicht abgeſchloſſen. Parallel zu dieſer Unterſuchung lief ein Verfahren gegen Lipinſki wegen ſeiner beleidigen⸗ den Aeußerungen He gen den Führer und Reichsminiſter Dr. Goebbels. In dieſer Angelegenheit ſtand der polniſche Zoll⸗ inſpektor jetzt wegen Störung des öffentlichen Friedens vor der Großen Strafkammer. Der Angeklagte ſuchte ſich die Verteidigung leicht zu machen und behauptete, ſoviel ge⸗ trunken zu haben, daß er ſich an nichts mehr erinnere. Doch konnte ihm nachgewieſen werden, daß er ſich durchaus im Beſitze ſeiner geiſtigen Kräfte befunden hatte. Das Gericht entſprach bei der Strafzumeſſung dem Antrag des Staatsan⸗ waltes. Der Gerichtsverhandlung wohnten Vertreter des Danziger Senats bei. Auch der polniſchen diplomatiſchen, Vertretung in Danzig war die Möglichkeit gegeben, der Ver⸗ handlung beizuwohnen. Goebbels und Dietrich in Venedig Venedig, 8. August. Am Dienstag trafen Reichsminiſter Dr. Goebbels und Frau und Reichspreſſechef Dr. Dietrich mit ihrem Gefolge in Venedig ein. Die Lagunenſtadt be⸗ reitete den t einen triumphalen Empfang. Hoch und Niedrig, Alt und Jung, die Faſchiſtiſche Partei, die Be⸗ legſchaften der Fabriken, die Bauern der Umgebung feier⸗ ten die Abgeſandten des Führers. Unter den Klängen der deutſchen Nationalhymnen fuhr der Zug in die feſtlich geſchmückte e ein. Dr. Goebbels, Frau Goebbels und Dr. Dietrich wurden vor ihrem Sonderwagen mit größter Herzlichkeit von dem ita⸗ lieniſchen Miniſter für Propaganda und Preſſe, Alfieri, und ſeiner Gattin willkommen geheißen. Die beiden Reichsleiter ſchritten mit Miniſter Alfieri die Ehreneinheit der Schwarz⸗ emden ab, um ſich dann durch ein Spalier von Jung⸗ aſchiſten, vorüber an den Deutſchen Venedigs auf den latz vor dem Bahnhof zu begeben. Hier hatten die Venedi⸗ ger Gliederungen der Faſchiſtiſchen Partei mit ihren Stan⸗ darten und Abordnungen ſämtlicher Waffengattungen des Heeres Aufſtellung genommen. Dr. Goebbels und Dr. Diet⸗ rich fuhren dann in Begleitung Miniſter Alfieris in einer Gondel, gefolgt von den Gondeln mit den Mitgliedern der deutſchen Delegation und den italieniſchen Gaſtgebern durch den Canale Grande. Aus den Fenſtern der maleriſchen Pa⸗ läſte und der prächtigen Renaiſſance⸗Villen waren bunt⸗ prangende Schmuckteppiche mit den Wappen der veneziani⸗ ſchen Adelsgeſchlechter ausgebreitet. An den Ufern des Canale Grande ſtanden die Menſchenmaſſen und jubelten den vorüberfahrenden deutſchen Gäſten zu. Auf den Plätzen vor den Palazzi und Kirchen hatten ſich Gruppen von Landleuten in ihren vielfarbigen Trachten aufgeſtellt, die ebenſo wie die Kinder mit Hakenkreuzfähnchen grüßten. An den Zug der Gondeln ſchloſſen ſich einige der großen alt⸗ venezianiſchen Prachtgondeln an mit ihrer Beſatzung von Gondelführern in der eigenartigen farbenfrohen Tracht, die nur bei den großen Feſten auf dem Canale Grande er⸗ ſcheinen. g i a In ſchneller Fahrt ging es bis zum Königspalaſt an der Piazetta. Als ſich der Zug der Gondeln näherte, wurden von fünf vor dem Dogenpalaſt liegenden Torpedobooten Salutſchüſſe abgefeuert. Die deutſchen Staatsmänner wur⸗ den von Volkskulturminiſter Alfieri zum Königspalaſt ge⸗ leitet, von wo ſie im Motorboot die Fahrt nach dem Lido fortſetzten. „Auch kulturell immer engere Juſammenarbeit“ Der herzliche Empfang des Reichspropagandaminiſters und des Reichspreſſechefs durch die Bevölkerung von Vene⸗ dig wird von der römiſchen Abendpreſſe an Hand ausführ⸗ lich bebilderter Sonderberichte ſtark unterſtrichen. Ueberein⸗ ſtimmend betont man, daß man die zuſammen mit dem Mi⸗ niſter für Volkskultur Alſteri in Wien und München behan⸗ delten Fragen vertiefen werde, um auch auf kulturellem Ge⸗ biet eine immer engere Zuſammenarbeit zwiſchen den bei⸗ den großen Völkern der Achſe zu gewährleiſten. Anſere Gebirgsjäger Granatwerferkrupp beſtieg die Dachl⸗Nordwand Salzburg, 9. Auguſt. Die Serie der großartigen, alpin wie militäriſch gleich hervorragenden Leiſtungen von Sol⸗ daten unſerer jungen Wehrmacht, wie die Beſteigung des Großglockner über die Palavieini⸗Rinne, der Roßkuppe, des Geſäus über die Nordwand und der Fleiſchbank⸗Oſt⸗ wand im Wilden Kaiſer mit voller militäriſcher Ausrü⸗ ſtung wurde um eine neue Großleiſtung bereichert. Der Granatwerfertrupp der 13. Kompanie des Gebirgsjäger⸗ regiments 138, Führer Oberjäger Schaller mit Gefreiten Weiglhofer und Jäger Wieſer, hat am 3. und 6. Auguſt in 21ſtündiger flotter Arbeit die Dachl⸗Nordwand(Geſäus) mit voller Berg⸗, Waffen⸗ und Munitionsausrüſtung be⸗ ſtiegen. Die Dachl⸗Nordwand iſt die ſchwierigſte Wand der ganzen Ennstaler Alpen. Das Dachl iſt eine eigentüm⸗ liche Kammbildung in der Hochtor⸗Gruppe und muß bei der Erſteigung des Hochtors über den Peterspfad und die Roßkuppe überquert werden. Die Erkletterung dieſer Wand gehört zu dem Schwierigſten, das die nördlichen Kalk⸗ alpen bieten. Sie erfordert große Ausdauer und iſt über⸗ aus mühſam und anſtrengend. Mörder hingerichtet. Berlin, 8. Aug. Am 8. Auguſt 1939 iſt der am 15. Aug. 1911 geborene Leopold Marik aus Thallern(Niederdonau) hingerichtet worden, der durch Urteil des Schwurgerichtes Krems vom 6. Juni 1939 zum Tode verurteilt worden war. Marik hat am 10. Anguſt 1938 in Gföhleramt(Nie⸗ derdonau) den 58jährigen Altſitzer Johann Lemmerhofer heimtückiſch erſchlagen. Innsbruck. Zum erſten Male nimmt in dieſem Jahr, eine aus 50 Jungfaſchiſten beſtehende Abteilung am Adolf Hitler⸗Marſch teil, und zwar zuſammen mit den 60 Hitler jungen des Gaues Tirol⸗Vorarlberg. Rom. Muſſolini hat den Kommandanten der Luftwaffe für Italieniſch⸗Oſtafrikg, Fliegergeneral Tedeſchini⸗Lalli, empfangen, der ihm Bericht über die dortigen Luftſtreit⸗ kräfte erſtattete. Der Duce hat dem General ſein beſon⸗ deres Lob ausgeſprochen. Rom. Muſſolini hat Nationalrat Capoferri als Nach⸗ folger des zum Staatsſekretär im Korporationsminiſterium ernannten Nationalrat Cianetti zum Präſidenten des Fa⸗ ſchiſtiſchen Induſtriearbeiterverbandes ernannt. Einbruch in die Po⸗Ebene unmöglich Ergebnis der ikalieniſchen Manöver. ö Turin, 7. Aug, Die Operationen in den großen nord⸗ itglieniſchen Manövern haben zum vollen ſtrategiſchen Er⸗ folg der Blauen Partei(Po⸗Armee) geführt. Die in der Frühe des Montag auf allen Fronten eingeleiteten An⸗ griffe von Blau entwickelten ſich planmäßig zur Verwirk⸗ lichung der geſtellten Aufgabe: den eingedrungenen Geg⸗ ner anzugreifen, zu ſchlagen und zu vernichten. Daran hat weder ein in der Nacht zum Montag unternommener maſ⸗ ſiver roter Fliegerangriff auf Turin etwas ge⸗ ändert, noch der Verſuch ſtarker roter Geſchwader, die Attacken der Gegner im Keime zu erſticken. Die Luftab⸗ wehr der Blauen Partei arbeitete vorzüglich. Der Hauptſtoß wurde nach einhalbſtündiger Artillerie⸗ vorbereitung an der Dorafront gegen den von den Roten beſetzten Engpaß San Ambrogig, wo die motoriſierte Di⸗ viſion Trieſte auf dem rechten Flügel, die gepanzerte Divi⸗ ſion Ariete in der Mitte und die ſchnelle Diviſion Padua auf dem linken Flügel den ſich hart wehrenden Gegner in die Zange nahmen, Nach einer von der Diviſion Trieſte unternommenen und gelungenen Ueberflügelungsaktion ſtieß die gepanzerte Diviſion Ariete zum Durchbruch gegen, die roten Stellungen vor. Der Durchbruch gelang. ſo daß die rote Front aufgerollt werden konnte. In den Nähkämpfen zeichneten ſich einige Schwarzhemdenbatail⸗ lone beſonders aus. An der Chiſone⸗Front konnte die alpine Diviſion Erpinia trotz ſchwerer Angriffsverluſte die roten Abteilungen aus Suſa im oberen Doratal zurückwer⸗ 5 Ebenſo gelang es der autotransportablen Piviſion zaſubio, den im Alpengrenzbezirk Ceſana ſtehenden Geg⸗ ner reſtlos aus ſeinen Stellungen zu vertreiben. Von einem Beobachtungsſtand an der unteren Dora⸗ front, nahe dem Engpaß San Ambrogio, wohnten der König und Kaiſer, der Kronprinz ſowie die Spitzen von Partei und Wehrmacht, die ausländiſchen Militärmiſ⸗ ſionen und die in Rom akkreditierten Militär⸗ und Luft⸗ attachees der Entwicklung des Endkampfes bei. Am 9. Auguſt findet eine große Truppenparade vor dem König und Kaiſer ſtatt, bei der wahrſcheinlich auch der Duce anweſend ſein wird. Die Neuordnung in Spanien Verſtärkter Einfluß der Militärs und der Jalange Madrid, 8. Auguſt. Aus Burgos verlautet, der Regie⸗ rung naheſtehende Kreiſe erklärten, Staatschef Franco ſei zurzeit mit einer weitgehenden Neuorganiſation aller Or⸗ gane des Staates und der Bewegung beſchäftigt. Seine aßnahme ſei 1 der veränderten Lage erforderlich 91e worden. Die erſte Auswirkung der Pläne Francos war die Aenderung der Statuten der Falange, durch die deren direk⸗ ter Einfluß auf die Regierungsarbeiten erheblich verſtärkt wurde. Man erwartet in allernächſter Zeit die Ernen⸗ nung der Perſönlichkeiten für die neugeſ 5 Aemter. Insbeſondere handelt es ſich dabei um den Präſt⸗ denten des politiſchen Ausſchuſſes ſowie die Mitglieder die⸗ ſes Ausſchuſfes und des Nationalrates. Auch der Gene ralſekretär der Parte wird aller Vorausſicht nach neu ernannt werden. Die mit Spannung erwarteten Be⸗ auftragungen werden 8 die Zu anmenſetzung des neuen Kabinetts von großem Einfluß ſein. Kotſpaniſche Mordbuben abgeurkeilt. Madrid, 8. Aug Die Polizei konnte in Barcelona ein ehemaliges Mieglteh des roten Revolutionskomitees feſt⸗ nehmen. Der Bandit geſtand daß er als roter Söldling nicht weniger als 18 rechtsſtehende Perſonen ermordete. Auch in Madrid wurde wieder eine Reihe von Marxiſten dingfeſt gemacht. Darunter befanden lic ein Mörder meh⸗ rerer Nonnen des Kloſters Chamartin dela 1 15 95 fünf 10 8 8 Mitglieder der Tſcheka in Fuencarral. Die Ver⸗ hafteten wurden bereits vom Kriegsgericht abgeurteilt. Preſſe Schanghais i Politiſches Allerlei „Schafft keine weitere Mißſtimmung!“ Die Durchführung des kürzlich erlaſſenen Anti⸗Iren⸗ eſetzes hat bereits die recht unangenehme Folge gehabt, aß in England lebende Iren, die mit der IRA nichts zu tun haben, und iriſche Beſucher ſich über unfreundliche Be⸗ handlung beklagen.„Daily Herald“ mahnt daher, derarti⸗ gen Unſinn zu unterlaſſen, und IRA⸗Anhänger nicht mit anderen Iren in einen Topf zu werfen. Das iriſche Volk ſei als liebenswürdig und gaſtfreundlich bekannt, und es ſei nicht notwendig, daß man zu der in der Welt herr⸗ ſchenden Mißſtimmung noch weitere hinzufüge. Jorderung nach Neutralität Südafrikas. Auf einer Maſſenkundgebung in Johannesburg erhob der Abgeordnete Erie Louw im Namen der nationalen Oppoſition erneut die Forderung nach Neutralität Süd⸗ afrikas. Es gebe keinen Grund, ſo ſagte er, warum Süd⸗ afrika nicht dieſelbe neutrale Haltung einnehmen könne wie etwa Holland, Belgien oder die ſkandinaviſchen Län⸗ der. General Hertzog könne der Unterſtützung der geſamten nationalen Oppoſition gewiß ſein, wenn er ſich für eine Politik der Neutralität entſcheiden würde. Die Haltung der engliſchen Preſſe müſſe man geradezu kriegstreiberiſch nennen. Sie jage der Bevölkerung ſtändig neue Angſt ein Und verſuche es immer aufs neue, auch Südafrika in einen etwaigen Krieg zu verwickeln. König Ibn Saud vergibt Oelkonzeſſionen Newyork, 9. Auguſt. Die„Newyork Times“ meldet aus Beirut, daß es der amerikaniſchen Standard⸗Oil⸗Company mit dem Sitz in Kalifornien gelungen iſt, ſich in Saudi⸗ Arabien wichtige neue Oelkonzeſſionen zu ſichern. Der. Preis, ſoll 1,5 Millionen Dollar betragen. Daneben wird Saudi⸗ Arabien nach Erſchließung der Oelvorkommen laufende Tan⸗ tieme erhalten. Das Konzeſſionsrecht ſoll ſich auf das ge⸗ ſamte Herrſchaftsgebiet von König Ibn Saud erſtrecken. Demgegenüber will Reuter wiſſen, daß die Standard⸗Oil⸗ Company nur eine Konzeſſionserweiterung erreicht hat. Die antijuoiſche Bewegung in Kanada. Einen anſchaulichen Bericht über die antijüdiſche Bewe⸗ Hul in Kanada liefert die„Times“ in einer Meldung aus ttawa, Dem Blatt zufolge iſt es in St. Agathe des Monts, einem beliebten Ferienaufenthalt etwa 800 km weſtlich von Montreal, zu ſpontanen Kundgebungen gegen die Juden gekommen, die ſich in wachſendem Maße unliebſam be⸗ merkbar machten und die einträglichen Hotels unter ihre Finanzkontrolle gebracht hätten. Die antijüdiſche Bewe⸗ gung werde hauptſächlich von franzöſiſchen Katholiken ge⸗ tragen und ſtehe unter der Leitung von Monſignore Ba⸗ zinet und einer Anzahl führender Kleriker. Sie hätten die Einwohner aufgefordert, Herr im eigenen Land zu bleiben und die Stätten ihrer Väter zu wahren. „Weitere Ganktionen gegen Japan“ Hetzer Pittman ermutigt England Waſhington, 8. Auguſt. Kurz vor der Abfahrt von der Stätte ſeiner Mißerfolge gab der als Hetzer und Parteigän⸗ ger Rooſevelts berüchtigte Vorſitzende des Senats⸗Außen⸗ ausſchuſſes Pittman, eine aufgeblaſene Erklärung ab, in der er ſich als„Prophet“ aufſpielte. Der nächſte Kongreß würde, ſo behauptete Pittman, nicht nur Waffenſperre und andere Wirtſchaftsſanktionen gegen Japan verhängen, ſondern auch die Neutralitätsgeſetzgebung aufheben und die Bundesre⸗ gierung ermächtigen, Kriegsſchiffe für Südamerika zu bauen, alſo alle bisher vergeblichen Bemühungen Rooſevelts doch noch erfolgreich geſtalten. Tröſtet Pitman ſich damit bis zum nächſten Kongreß⸗ uſammentritt im Januar, ſo ſucht er England inzwiſchen urch die Bemerkung Mut zuzuſprechen, daß er überzeugt ſei, Rooſevelt werde weitere Vergeltungsmaßnahmen gegen Japan ergreifen, falls„Japans Benehmen in China ſich nicht ſehr weſentlich zum Beſſeren wende“(h. 0 Im Ernſtfall in den Oſchungel Die Kriegsvorbereitungen in Singapore London, 8. Auguſt. In Singapore ſind, einer Reuter⸗ meldung zufolge, mehrere ſchwere und mittlere Bomber aus Indien eingetroffen. Darüber hinaus werden in den nächſten Tagen mehrere Geſchwader zur Unter⸗ ſtützung der dortigen Garniſon eintreffen. Am Dienstag trafen außerdem drei neue Bataillone aus Indien ein, die ebenfalls zur Verſtärkung nach Singapore gebracht werden. Auch für Singapore und Umgegend ſind inzwiſchen Evakuierungspläne fertiggeſtellt worden. Wie eine Reuter⸗ meldung aus Singapore beſagt, ſollen die Bewohner der um Singapore lagernden Städte im Falle eines Luftangriffes in die dichten Dſchungel abtransportiert werden. In mehrſprachigen Flugschriften iſt die Bevölkerung von Sarawak guftzeſd der worden, Reſerven an Reis, Zucker, Salz, Milch, Mehl und Fett für den Ernſtfall aufzuſpei⸗ chern, und zwar ſolche Mengen, die mindeſtens für drei Monate reichen. Siam duldet keine japanfeindliche Propaganda In Wahrung ihrer ſtreng neutralen deb ag ſchloß die ſiameſiſche Regierung Anfangs icher ß mehr als 20 chine⸗ ſiſche Schulen wegen japanfeindlicher Propaganda. Sie ließ außerdem zwei führende Mitglieder der Kuomintang ver⸗ 5 die als Leiter chineſiſcher Bankfilialen hohe Geld⸗ ummen für Propagandazwecke aufwandten. Die chineſiſche 0 f über dieſe Maßnahme ſtark erboſt und fordert kategoriſche Gegenmaßnahmen. Wieder Luftkämpfe an der Mandſchukuogrenze Schwere verluſte der Sowſetmongolen Hſingking, 9. Auguſt. Dem Heeresbericht der Kwantung⸗ 5 Narede zeigten die Sowjet⸗ und außenmongoliſchen Luftſtreitkräfte nach bee 6 En Pauſe am 5. Auguſt wieder große Aktivität. Etwa 60 Sowjetflugzeuge überflo⸗ gen ngch dieſem Bericht den Grenzfluß Kalka. Im Kampf mit dem lapaniſchen Luftgeſchwader Naguchi wurden von den Japanern 13 Maſchinen abgeſchoſſen. Am gleichen Tage erneuerten die Sowjets ihren Angriff und verloren dabei 14 Maſchinen. Die Japaner melden zwei verlorene Maſchi⸗ nen Am Montag, 7. Auguſt hätten erneut etwa 60 Sowjet⸗ flugzeuge die Grenze überflogen. Kampf mit dem Noguchi⸗Geſchwader haben, nach dem Armeebericht, die Ja⸗ paner dabei 47 Flugzeuge ab ießen können. 1 Britiſche Luſtmanöver „Nachtangriff auf Südoſtengland“. London, 8. Aug. Die Herbſtmanöver der britiſchen Luft⸗ waffe begannen amn Dienstag abend um 8 Uhr mit einer minen 8 Uebung, an der auch die Luftabwehr teil⸗ nimmt. Die Manöver dauern bis Freitag abend. Insge⸗ ſamt ſollen 1300 Flugzeuge eingeſetzt werden, und eine Anzahl Bomber ſtartete am Dienstag abend von Beau⸗ vais, 70 km von Paris aus, zu einem„Nachtangriff“ auf Südoſtengland. Zur Abwehr dieſes„Angriffes“ traten Luftabwehrgeſchütze, Sperrballons und Abteilungen des Bodenbewegungskorps in Tätigkeit. Gleichzeitig wurde in fh. eine totale Verdunkelungsübung durchge⸗ ührt. Ein Bomber der britiſchen Luftwaffe, der über der Süd⸗ küſte Uebungsflüge ausführte, flog abends bei nebligem Wetter gegen hügeliges Gelände, tötete beim Tiefflug eine Frau und ſtürzte ſchließlich in die See. Die dreiköpfige Be⸗ ſatzung kam ums Leben. Miſſionshaus als Spionageneſt Kanadier von den Japanern verhaftet Tokio, 9. Auguſt. Während der Fall des britiſchen Mi⸗ litärattachees Oberſt Spear, der wegen Spionage von den Japanern feſtgenommen wurde, noch der Aburteilung harrt, wird jetzt ein neuer Fall britiſcher Spionage, dies⸗ mal aus Hſuetſchau im Nordweſten der Provinz Kiangſu, gemeldet. Die japaniſchen Behörden verhafteten am 6. Auguſt zwei Kanadier und biet Chineſen unter dem Verdacht der Spio⸗ nage, Nach den vorliegenden Preſſemeldungen haben die beiden Kanadier nicht nur eine antijapaniſche Organiſation in der von ihnen verwalteten Miſſionsniederlaſſung orga⸗ niſiert, ſondern haben auch ihre Gemeinde in ſapanfeind⸗ lichem Sinne beeinflußt. Außerdem haben ſie, wie es heißt, Berichte über die japaniſchen Truppenbewegungen geſam⸗ melt und ſie an Agenten der Tſchungking⸗Regierung wei⸗ tergegeben. Die japaniſchen Militärbehörden erklärten, ſie hätten nicht die Abſicht, einem ehrlichen und aufrichtigen Miſſions⸗ werk Abbruch zu tun ſie ſeien jedoch entſchloſſen, die ſchärfften Maßnahmen anzuwenden, um die unter der Tar⸗ nung von Miſſionsarbeit ſich verbergende Spionage zu un⸗ terdrücken. Die bombardierten Schiffe Leere britiſche Prokeſte. London, 8. Aug. Wie von zuſtändiger Stelle verlautet, ſind bisher an den britiſchen Botſchafter in Tokio keine neuen Inſtruktionen für die Fortſetzung der Verhandlun⸗ en abgegangen. Zurzeit erwägt man die Art dieſer neuen Anweiſungen noch. Was weiter die Bombardierung bri⸗ tiſcher Schiffe in fernöſtlichen Gewäſſern anlangt, ſo hat der Oberbefehlshaber der britiſchen Seeſtreitkräfte in den oſtaſiatiſchen Gewäſſern prompt dagegen proteſtiert. Bis⸗ her iſt in London allerdings noch nicht bekannt, ob auf dieſen Proteſt eine Antwort eingegangen iſt. Ebenſo wenig weiß man, ob auch der britiſche Botſchafter in Tokio da⸗ gegen proteſtiert hat. Allerdings wird hierzu geſagt, daß er Vollmacht hierzu habe,„falls er einen ſolchen Schritt für richtig halte“. i Chef des ſapaniſchen Generalſtabs beim Kaiſer. Tokio, 8. Aug. Der Chef des Generalſtabs, Prinz Ka⸗ nin, wurde von Kriegsminiſter Itagaki über das Ergeb⸗ nis der Armeebeſprechungen und über die Ausſprache zwi⸗ 115 Itagaki und Marineminiſter Yonai unterrichtet. An⸗ chließend begab ſich der Chef des Generalſtabs nach Hayama, dem Sommerſitz des Kaiſers, zur Audienz. Prinz Kanin hat, wie Domei meldet, dem Kaiſer über„eine wichtige Angelegenheit ſeines Befehlsbereiches“ Vortrag gehalten. Kurzmeldungen Wildweſt in Paris Banditen überfallen Geldtranspork.— 1¼ Millionen erbeutet. Paris, 8. Aug, Ein dreiſter Raubüberfall, der an die Methoden der USA ⸗Gangſter erinnert, wurde am Diens⸗ tagfrüh im Börſenviertel von Paris ausgeführt. Zwei An⸗ geſtellte eines Wechſelbüros kehrten von einer Bank zurück, wo ſie den Tagesbedarf im Betrag von 220 000 Franken Papiergeld und einer Million Franken in Gold abgeholt hatten. Im Treppenhaus der Wechſelſtube wurden die An⸗ geſtellten von drei Banditen überfallen, die ſie durch meh⸗ rere Schläge mit dem Gummiknüppel betäubten und ihnen dann die Koffer mit den Goldſtücken und dem Papiergeld abnahmen. Die Banditen konnten ungehindert die Straße erreichen, wo ſie in ein bereitſtehendes Auto ſprangen und davonbrauſten. f Die Ueberfallenen, deren Betäubung nur kurze Zeit an⸗ hielt, alarmierten die Polizei, die ſofort die Verfolgung aufnahm. Es gelang aber nicht, den Kraftwagen der Ver⸗ brecher noch zu erreichen. Die Kennummer des Kraftwa⸗ gens iſt unbekannt. Es handelt ſich jedoch um ein in der letzten Nacht geſtohlenes Auto. Paris.„Petit Journal“ nimmt erneut zur Ablehnung der Neutralitätsreviſion in USA Stellung und bezeichnen Rooſevelts Mißerfolg als„die bedeutendſte Tatſache der internationalen Lage“. i London. Laut„Daily Expreß“ rechnet Strang nicht mit einer Rückkehr nach Moskau.. London. Vier britiſche Zerſtörer und ein Flottillenfüh⸗ rer ſind am ib belt von England kommend, in Gibraltar eingetroffen. Sie ſollen nach kurzem Aufenthalt nach Malta auslaufen. s 8 London. Einer Reutermeldung aus Haifa zufolge, ſind am Dienstag dort 360 weitere jüdiſche Emigranten gelan⸗ det, die im Hafen von Haifa bereits ſeit dem 28. Juli auf einem unter Panamaflagge fahrenden Dampfer auf ihre Einreiſegenehmigung warteten. 5 25 Kairo. Der ehemalige Miniſterpräſident Nahas Paſcha prangerte in einer Rede in Alexandrien die Unterdrük⸗ kungsmethoden der Engländer und Franzoſen ſcharf an und rief die arabiſche Welt zum Erwachen auf. Ii Ikanzöſiſches Aer der gef ſtürzt. Wie aus Angers meldet wird, iſt im Gebiet der Loire ein Flugzeug in Nez del geraten und abgeſtürzt. Die drei Inſaſſen en ums Leben. Bei einem der Toten handelt es um Perſonaldirektor im Finanzminiſterium.. ar Engliſcher Bomber ſtürzte in die See. Ein Bomben der britiſchen Luftwaffe, der über der Südküſte Uebungs⸗ flüge ausführte, flog bei nebligem Wetter 12 5 fe Gelände, tötete beim en eine Frau und ſtür 925. lich in die See. Die dreiköpfige Beſazung kam ums Leben. eee, e ee CC ˙ „ 144 5 ——— Luft⸗ einer teil⸗ isge⸗ eine zeau⸗ auf raten des e in chge⸗ Süd⸗ igem eine Be⸗ Mi⸗ den lung dies⸗ igſu, zwei pio⸗ die tion rga⸗ ind⸗ eißt, ſam⸗ wei⸗ itten ons⸗ die Tar⸗ un⸗ nen die ens⸗ An⸗ rück, nken holt An⸗ meh⸗ nen geld raße und an⸗ Jung Ver⸗ twa⸗ der ning chnel der nicht füh⸗ iltar alta ſind Alan⸗ auf ihre iſcha 15 an rhein begibt. Jtönung des Bienenjahres, aber ſie 5 auch dadurch, da bHölkert Badiſche Chronik Eppelheim.(Drillinge.) Die Ehefrau des manns Hermann Fießer wurde Mädchen entbunden. A Schefflenz der Landſtraß Oberſchefflenz— Adelsheim, unweit des hie⸗ ſigen Dorfausgangs, exeignete ſich ein ſehr ſchwerer Ver⸗ kehrsunfall, der ein Menſchenleben forderte. Wilhelm Hor⸗ nung aus Seckach, der auf dem Heimweg begriffen war, fuhr mit ſeinem Motorrad gegen einen Baum. Hornung war f während der Soziusfahrer einen Oberſchenkel⸗ Dies iſt der erſte Fall in unſerem Ort. ſofort tot, bruch erlitt. () Oetigheim. der„Wilhelm Tell“ Spiele.) Nachdem erſt unlängſt Miniſterpräſident Walter Köhler als Gaſt der„Wilhelm⸗Tell⸗Feſtſpiele“ in Oetigheim war, beſuchte jetzt der künſtleriſche Inſpizient und Adjutant des Präſidenten Körner der Reichstheaterkammer Dr. Brück⸗ ner, die Oetigheimer Volksſchauſpiele. Der Gaſt aus Berlin befand ſich auf einer größeren Dienſtfahrt, die insbeſondere den Theaterſtätten des Gaues Baden galt. In ſeiner Be⸗ gleitung befand ſich Intendant Tieffenbrunner von der Badiſchen Bühne. Dr. Brückner konnte von der Vorſtellung trotz eines plötzlich ſchwer niedergehenden Regens, bei dem die Spielſchar unverdroſſen weiterſpielte, nur die beſten Eindrücke mit ſich nehmen. (Y. Pforzheim(Mit dem Kraftrad gegen die Kleinbahn.) Bei Ittersbach rannte ein Motorrad⸗ fahrer aus Mutſchelbach am ſchrankenloſen Bahnübergang auf einen Zug der Albtalbahn. Während die auf dem Sozius befindliche Frau mehrere Knochenbrüche und ſonſtige Verletzungen erlitt, wurde der Fahrer nur geringfügig verletzt. Freiburg.(Auf den Bahn gleiſen ſchwer verunglückt) Auf der Höllentalſtrecke zwiſchen Haupt⸗ bahnhof und Lorettotunnel Wurde ein Arbeiter, der einem Zug ausweichen wollte, durch einen aus entgegengeſetzter Richtung kommenden Zug erfaßt und zur Seite geſchleudert. Mit ſchweren Verletzungen wurde der Verunglückte in die Chirurgiſche Klinik übergeführt. Kenzingen.(Eine Tote durch einen Ver⸗ kehrsunfall.) Eine 30jährige Hausangeſtellte, die mit ihrem Fahrrad Einkäufe in der Stadt ausführte, geriet beim Einbiegen in die Adolf⸗Hitler⸗Straße unter den Anhänger eines mit Brettern ſchwer beladenen Laſtwagens. Der An⸗ hänger ging über das Mädchen hinweg, ſodaß der Tod auf der Slelle eintrat. Lörrach.(Früher Herbſtzug der Vögel.) Verbunden mit der außergewöhnlichen Wetterlage iſt eine ſchon im Frühſommer einſetzende Rückwanderung gewiſſer Zugvögel zu beobachten. Ende Juni erſchienen am Rhein bei Baſel die erſten jungen Lachmöven, die hier und da noch etwas vom Flaum der Geburt an ſich trugen. In den letzten Tagen zogen auch ſchon große Brachvögel, eine Schſtepfenart, durch. Den Rufen nach, die die Vögel ausſtießen, ſchienen ſie aus den Hochrheingebieten zu kommen. Sie flogen der Bur⸗ gundiſchen Pforte zu. Der große Brachvogel hält ſich in den Mooren des größten Teiles von Europa aus. Bei der Rück⸗ wanderung ſteuert er nach Weſten und Süden, um in Süd⸗ ropa und vornehmlich in Afrika zu überwintern. (— Konſtanz.(Starkes Anſteigen des Bo⸗ denſees.) Die ſtarken Regenfälle hatten in den letzten Tagen ein ſtarkes Anſteigen des Bodenſees zur Folge. Inner⸗ halb von 24 Stunden ſtieg der See um 42 cm auf 4,75 m. Auguſtnummer von„Land am Oberrhein“. Die Auguſtnummer der unter Mitwirkung des Landes⸗ kemdenverkehrsverbandes Baden in Karlsruhe erſcheinenden Zeitſchrift„Land am Oberrhein“ bietet dem Leſer in Bild und Text hübſche Beiträge, in denen die Reize des Landes vorgeführt werden, deſſen Schönheit zu preiſen die Zeitſchrift ſich zur Aufgabe gemacht hat. Otto Gmelin macht mit ung eine Stipppiſite im Schwarzwald, und Friedrich Baſer kleine reizvolle Entdeckungen am Bodenſee. In die wunderbare Wutachſchlucht entführt uns Erich Hoell. Dr. Loßnitzer ſchil⸗ dert uns Baden als Land des Klimareichtums. Die Feſt⸗ ſpiele in Heidelberg und Oetigheim, die neueröffneten Prunk⸗ räume im Mannheimer Schloß, die Baden⸗Badener Große Woche und manches andere, was den Reiſenden feſſeln kann, Werden gewürdigt und zeigen uns, daß auch der Reiſemonat Auguſt Möglichkeiten genug für jeden bietet, der ſich mit offenen Augen und bereitem Herzen in das Land am Ober⸗ (Beſuch Achtung, badiſche Tannenbergfahrer! Die Teilnehmer an der Tannenbergfeier aus Württem⸗ berg und Baden benützen den Verwaltungsſonderzug ſchon am 23. Auguſt, Abfahrt 20.20 Uhr in Frankfurt a. M. Die Rückkehr von der Feier erfolgt am 31. Auguſt, Ankunft 8.36 Uhr in Frankfurt a. M. e„Knee Die Heide beginnt zu blühen Wenn das Korn reift, dann 1 Heide ihr Hoch⸗ E anzulegen. Schon haben ſich die erſten Riſpen der Erika entfaltet, und bald wird überall der feine Schimmer über der weiten Heide zu einem kräftigen Rot anſchwellen. In den e e begann die Vorbereitung auf die Blüte, Vor allem wurden die Bienenſtände hergerichtet; denn bald kommen die Gaſtbienen, die wä rend der Blütezeit hier Quartier beziehen. Man ſteht in den größeren Heideflächen die langen Bienenſchuppen, darin die Bienenkörbe Anfang August aufgeſtellt werden. Wenn die Heide gut honigt, d. h. wenn die Bienen gut Honig einfahren können, dann bedeutet das einen guten Abſchluß der Honigernte. Bei Oſtwind ſoll die Heide nicht honigen, während bei Weſt⸗ und Südwind die zienen gut tragen und die Imker ſchwere Körbe einbringen können. Fällt die Heideblüte aber aus, dann verbrauchen die Völker einen großen Teil des bisherigen Ertrages wieder 155 ſich, und das Endergebnis des Jahres iſt ſchlecht. Mit Pferde⸗ geſpannen ziehen die einen Imker, die unweit der Heide woh⸗ nen, und mit Laſtkraftwagen die anderen, die weiter entfernt ihren Wohnſitz haben. Vielfach ſchließen ſie ſich auch zu Wan⸗ dergeſellſchaften zuſammen und kommen mit Tauſenden von wölkern in Sonderzügen der Reichsbahn. Das Hauptwander⸗ gebiet iſt nach wie vor die Lüneburger Heide. Die Heidewan⸗ derung bildet für den Imker den Abſchluß und zugleich dle die Pölter hier noch einmal einen neuen Bruteinſchlag für den Winter und 1 kommende Frühjahr mitbringen, zugleich ein neuer Gewinn... 5 i, Die Wanderung der Bienen iſt nicht mehr ganz jung; in die Lüneburger Heide z. B. ſind die Imker ſchon vor mehr als hundert Jahren gewandert Neuerdings hat die Reichs⸗ jachgruppe Imker das ganze Wanderweſen auf eine neue Grundlage geſtellt. Während früher der Imker ſeine Bienen⸗ düker einfach auf ein Fuhrwerk oder einen Laſtkraftwagen ed und ſie in der Heide wieder abſetzte, wo es ihm gefiel, erhält er heute einen genau abgegrenzten Bezirk zugewieſen. So wird— was fee häufig der Fall war— verhindert, a Kauf⸗ von zwei Knaben und einem (Tödlicher Verkehrsunfall!) Auf 0 tötet. Aus den Nachbargauen Die 15 Jahre alte L. Conrad aus ihrem Fahrrade, von der Schlageterſtraße zu überqueren. einem mit Kalkſteinen beladenen Kraftwagen, der tung Aſſelheim kam, erfaßt und zweima Mädchen ſtarb wenige Minuten darauf Ludwigshafen.(Auf der Reichs lich geſtürzt!) auf der Höhe von 99 ein Unglücksfall. Der verheiratete Kraftfahrer Philipp aus Ludwigshafen, der mit einer Begleiterin von Kronau bei Kilometer 9 Kraftrad. Veide wurden auf den Wörkh a. Rh.(Den en.) Hier kam es zu Auseinanderſetzungen in der König. Dabei griff gewieſen, aber wieder zurückgekehrt war, zur Piſtole und gab auf ſeinen Bruder Karl einen Schuß ab, der ihn im Rücken traf. Dann richtete der Schütze die Waffe gegen ſich ſelbſt und verletzte ſich ebenfalls durch zwei Schüſſe ſchwer Beide wurden ins Krankenhaus Kandel eingeliefert. Bei Wilhelm König beſteht Lebensgefahr. Bensheim(Ge gen Baum gerannt) Auf der Adolf⸗Hitler⸗Straße 8 f nahe der Roonſtraße kam das Auto ſter ins Schleudern und rannte mit 65 Kilometer Geſchwin⸗ digkeit am Bürgerſteig gegen einen Baum, wo es völlig demoliert ſtehen blieb. Ser junge Fahrer kam mit dem Schrecken davon. Münſter bei Dieburg,(Laſtwagen kam ins Schleudern.) Am Mädchenſchulhaus kam der Anhän⸗ Sur eines Laſtzuges aus Ober⸗Roden auf regenglatter traße ins Schleudern und ſtreifte die in gleicher Richtung fahrende Tochter des Bezirksmonteurs der Heag, Roßkopf. Das Mädchen ſtürzte vom Fahrrad und mußte in ärztliche Behandlung. Ein von einem jungen Mann gezogener Handwagen ging in Trümmer. Der junge Mann konnte noch beiſeite ſpringen. 5 Beckingen.(Rad fahrer Karcherſchen Werk als Schloſſer und Dreher beſchäftigte Jahre alte Boſch aus Memmingen befand ſich auf ſeinem Fahrrad zur Schicht unterwegs. In der in der Nähe des Bahnhofes befindlichen Kurve in der Reichsſtraße fuhr ihm ein Perſonenpoſtomnibus entgegen. Gleichzeitig folgte ihm von Merzig her ein Perſonenwagen, der ihn in der Kurve überholte. Der Perſonenwagen ſtreifte dabei den e rer, der gegen einen Baum geſchleudert. wurde; er erlitt dabef ſo hatte Verletzungen, daß er ſofort tot war. Der Fahrer des Perſonenwagens wurde in Haft genommen. — Friedrichshafen.(Schwerer Verkehrsun⸗ fall.) Auf der Reichsſtraße 31 in Fiſchbach verſuchte eit Fußgänger die Fahrbahn zu überqueren, und zwar in dem Augenblick, als ihm ein nach Friedrichshafen fahrendes Mo⸗ torrad entgegenkam. Der unvorſichtige Mann wurde von dem Fahrzeug erfaßt und zu Boden geſchleudert. Mit einem ſchwe⸗ ren Schädelbruch und ſonſtigen Verletzungen mußte er in das Friedrichshafener Krankenhaus eingeliefert werden. — Ludwigsburg.(Von D⸗Zug Wien— Paris tödlich überfahren.) Zwiſchen den Bahnhöfen Tamm (Württ.) und Aſperg ſind zwei Bahnarbeiter vom D⸗Zug 32 Wien— Paris angefahren worden. Der eine war ſofort tot, der andere wurde verletzt, ſedoch nicht lebensgefährlich. — Hohenhaslach, Kr. Vaihingen.(In der Scheuer tödlich abgeſtürzt.) Der Weingärtner Karl Scheerle ſtürzte in der Scheuer ab. Er erlitt dabei ſo ſchwere Verlet⸗ zungen, daß ex im Ludwigsburger Krankenhaus, wohin man ihn gebracht hatte, ſtarb. Scheerle war früher viele Jahre lang Gemeinderat in Hohe, aslach. 5 — Bernhauſen, Kr. Eßlingen.(Reichsautobahn iſt kein Gehweg!) Ein tödlicher Unfall ereignete ſich auf der Reichsautobahn. Ein 60 jähriger Landwirt aus Bernhauſen, der nach ſeinen hagelgeſchädigten Feldern ſehen wollte, ging ein Stück weit auf der Reichsautobahn. Hierbei wurde er von einem Kraftwagen erfaßt und ſo ſchwer verletzt, daß bald darauf der Tod eintrat. Wieder eine ernſte Mahnung, die Reichsautobahn nicht als Fußweg zu benutzen. 5 Mit Auto in Bach geraſt— Drei Tote Augsburg, 8. Auguſt. Auf der Reichsautobahn München— Ulm 5 dez Nähe 35 Bur gau ereignete ſich ein ſchwerer Autounfall, der drei Opfer forderte; eine plerte Perſon ſchwebt in Lebensgefahr. Ein aus Richtung U kommender Perſonenkraftwagen, der mit ſechs Perſonen beſetzt war, ge⸗ riet auf der Höhe von Burgau infolge außerordentlich hoher Geſchwindigkeit aus der Fahrbahn und raſte in den Min⸗ delfluß. Der vordere Teil des Wagens bohrte ſich tief in das gegenüberliegende Ufer ein und wurde vollſtändig zertrüm⸗ mert. Die Inſaſſen wurden von Paſſanten aus ihrer ge⸗ ährlichen Lage befreit und von der Sanitätskolonne in das Niger Krankenhaus n e Ein älterer Mann, eine ältere Frau und ein Kind erlagen in der Nacht 55 Sonntag ihren ſchweren Verletzungen. Der Chauffeur ſchwebt in Lebensgefahr. 0 4 Mokorrad gegen Laſtkraftwagen.— den frühen Morgenſtunden ſtieß bei der Rei 7 wei Tote. In sautobahnun⸗ terführung in Schwarzbach bei Bad Reichenhall ein mit zwei Perſonen beſetztes Motorrad, das auf die linke Fahr⸗ bahn geraten war mit einem Laſtkraftwagen in voller Fahrt zuſammen. Die beiden Motorradfahrer wurden ge⸗ a In den Tiroler Bergen verunglückt. Bei einer Berg⸗ fahrt auf die Hintere Karlſpitze durch die Winklerſchlucht türzte der Münchener Bergſteiger 1 Voll ab und blieb ſchwer verletzt liegen. Eine Bergwacht⸗Streife fand ihn zu⸗ fällig und lieferte ihn in das Krankenhaus Kufſtein ein. A Kormorane am Wed r Im Naturſchutzgebiet des Hinsbecker Bruchs(Niederrhein) ſind in letzter Zeit wie⸗ der häufiger die im dortigen Gebiet ſo ſelten. Kormorane beobachtet worden. Sehr wahrſcheinlich hat der überaus große Fiſchreichtum in den Brüchen des Kricken⸗ becker Naturſchutzgebietes die Vögel angezogen und wieder heimiſch werden laſſen. a 80 Tonnen ſchwerer Bagger im Rhein unken. In Rhein bei Baſel verſank der große 80 Tonnen chwere Sanebagger der Baggerei Birsfelden. Infolge des Hoch⸗ befeſtigt war, wurde dadurch locker, ſodaß ſich das S daß die Randgebiete der Heide und die Verlehrszentren über⸗ ſind, während die Zentralheide unbenutzt blieb. ſank. 5 . . Ludwigshafen. Von Laſtwagen tot gefahren.] Grünſtadt verſuchte mit 5 28 5 1 erkommend, die Adolf⸗Hitler⸗Straße in Richtung Hort. Weſſel Sieg Im gleichen Augenblick wurde ſie von N aus Rich⸗ überfahren. Das autobahn töd⸗ Auf der a 0 ereignete ſich ſchwerer Kußler q Heidel⸗ berg nach Karlsruhe fuhr, verlor die Herrſchaft über ſein b 5 Beton geſchleudert, wo ſie mit ſchweren Schädelbrüchen liegen blieben. Kußler ſtarb auf dem Transport ins Bruchſaler Krankenhaus, ſeine Be⸗ gleiterin iſt lebensgefährlich verletzt und ohne Bewußtſein. Bruder niedergeſchoſ⸗ g Familie der Sohn Wilhelm, der aus dem Hauſe eines jungen Zwingenbergers auf regenglattem Kleinpfla⸗ getötet.) Der auf 5 waſſers brach ein Fiſchwehr. Das Tau, an dem der i 5 Lolcale Nuuid cli au Verkehrsunfall. Auf der Straßenkreuzung T 3/A 4 ſtieß eine Radlerin mit einem Lieferkraftwagen zuſammen, wo⸗ durch die Radlerin zu Boden geſchleudert wurde und eine Gehirnerſchütterung erlitt. Man ſchaffte die Verletzte ins Krankenhaus. Ihr Fahrrad wurde ſtark beſchädigt. Die Verletzte iſt beim Herannahen des Lieferkraftwagens unſicher 1 und hat die Herrſchaft über ihr Fahrzeug ver⸗ oren. Mannheimerin in Haßfurt tödlich verunglückt. Die Reichsbahndirektion Nürnberg teilt mit: Am 7. Auguſt kurz nach 15 Uhr ſtieß auf dem unbeſchrankten, mit Warnkreuzen geſicherten, in der Nähe des Bahnhofes Haßfurt abzweigen⸗ den Ortsverbindungsweg nach Junkersdorf ein Pferdefuhr⸗ werk mit einer Lokomotive zufammen. Die Fuhrwerkslen⸗ kerin blieb unverletzt, das Geſpann unbeſchädigt. Das Fuhr⸗ werk wurde umgeworfen und zertrümmert. Ferner erlitt die auf dem Wagen mitfahrende Frau Huemmer aus Mann⸗ heim, die zur Erntehilfe bei Verwandten weilte, derartig ſchwere Kopfverletzungen, daß ſie nach einer Stunde verſtarb. Der Lokomotivführer hat vorſchriftsmäßig und rechtzeitig Warnſignale gegeben. Kraftradfahrerin lebensgefährlich verletzt. Dienstag nachmittag geriet an der Auffahrt zur Adolf⸗Hitler⸗Brücke eine Kraftradlerin mit ihrem Kleinmotorrad in eine Schiene der Gleisabzweigung und wurde durch einen nachfolgenden Laſtzug überfahren. Ihre Verletzungen ſind lebensgefährlich. — Abſtammungsurkunden aus dem Prokeklo rat. Wenn Perſonen, die außerhalb des Protektoraks Böhmen und Mähren wohnen, für ihren Abſtammungsnachweis oder aus ſonſtigen Gründen Auszüge aus den im Protektorat geführten öffentlichen Matriken brauchen, müſſen ſie ſich nach einem Erlaß des Reichsinnenminiſters an die Ur⸗ kundenbeſchaffungsſtelle beim Reichsprotektor in Prag, Waldſteinpalais, wenden. Dort wird die Urkunde beſchafft und dann dem Antragſteller nach Einzahlen der Gebühren überſandt, die regelmäßig die im Altreich feſtgelegten Sätze nicht überſteigen, wenn die Urkunde zum Nachweis der Abſtammung gebraucht wird. Die Gebühren ſind auf ein beſonderes Konto in Reichenberg oder Wien einzuzahlen. Die Einzahlung bedarf der ga e Deviſenſtelle. Perſonen, die ſich unmittelbar an die atrikenführer im Protektorat wenden, müſſen höhere Gebühren zahlen und können auch nicht mit einer a der Deviſen⸗ ſtelle rechnen. Deutſche Staatsangehörige im Protektorat müſſen Urkunden aus dem übrigen Reich ebenfalls bei der Urkundenbeſchaffungsſtelle beim Reichsprotektorat anfor⸗ dern. — Ernteurlaub für Beamte uſw. Reichsminiſters des Innern(zugleich im Namen des Fi⸗ nanzminiſters) wird beſtimmt:„Beamten, Angeſtellten und Arbeitern bei Behörden, öffentlich⸗rechtlichen Körperſchaften und öffentlichen Betrieben, die mit landwirtſchaftlichen Ar⸗ beiten Umzugehen verſtehen und auf dem Lande Verwandte oder Bekannte haben, kann im Jahre 1939 auf Antrag ein Sonderurlaub ünter Fortgewährung der Bezüge bis zur Dauer pon zwei Wochen zur Hilfeleiſtung bei der Einbrin⸗ gung der Ernte gewährt werden. Der Urlaub iſt auf den Erholungsurlaub für die Zeit nicht anzurechnen, für„die eine Beſcheinigung der zuſtändigen Kreisbauernſchaft über die geleiſtete Erntehilfe vorgelegt wird.— der Sonder⸗ urlaub kann nur gewährt werden, wenn dle Dienſt⸗ und Perſonalverhältniſſe es geſtatten. Eine Erſtattung von Ko⸗ ſten aus der Reichskaſſe kommt nicht in Frage. E Einſtellung von Poſtjungboten. Die Reichspoſtdirektion Karlsruhe ſtellt zum 1. April 1940 eine größere Anzahl Poſtjungboten ein. Die Bewerber müſſen Mitglied der HI., geſund und kräftig ſein und die Volksſchule mit gutem Erfolg durchlaufen haben. Sie ſollen am Zeitpunkt der Einſtellung das 14. Lebensjahr vollendet haben, dürfen aber nicht älter als 15 Jahre ſein. Geſuche ſind bis ſpäleſtens 30. September 1939 an das Poſtamt zu richten, in deſſen Bezirk der Bewerber wohnt. Daſelbſt iſt alles Nähere, insbeſondere auch über die dem Geſuch bei⸗ zufügenden Perfoflalpapiere zu erfahren. * 1 Durch Runderlaß des N 258 Verkeßrsunglück vor Gericht Das ſchwere„ 23. April in Mannheim⸗ all. Mannheim. Vor der Strafkammer des Mannheimer Landgerich⸗s begann am Dienstag der Prozeß gegen den 40jährigen Pumpenmeiſter Johann W. und den 49jäh⸗ rigen Kraftfahrunternehmer Otto I., beide aus Reilingen Sie ſind wegen des Omnibusunglücks, das am 23. April d. J. in Mannheim⸗Rheinau zwei Todesopfer und ſieben Schwerverletzte forderte, angeklagt. W. hatte den Omnibus geführt, J. war der Beſitzer des Fahrzeugs. Die Anklage lautet gegen beide auf fahrläſſige Tötung. Am 23. April d. J. vormittags hatte im Herzogen⸗ riedpark ein Appell für politiſche Leier ſtattgefunden. Gegen 12.30 Uhr fuhren 38 Politiſche Leiter, die zum Teil aus Hockenheim, zum Teil aus Reilingen gekommen waren, mit dem Omnibus zurück. Unterwegs 3 Leiter ein, ſodaß der Autobus mit 34 eſe inau geriet der Wagen auf der naſſen und glatten Fahr⸗ bahn ins Schleudern und zwar kurz ſonenwagen, hatte. Der Lichtmaſt. Inſaſſe a im Krankenhaus, wurden ſchwer verletzt, übrigen keugen leichtere Verlezungen davon. Zu dem Deze ſind ein ares er n Zeu⸗ gen geladen. De Autobus nur 91 glü Vor 1 geſehen, die Hinter überhaup 12 40 deft.— Der 5 daß er dent hat, ſeitwärts drehte, von den Wellen überſpült wurde und ver⸗ 5 Feierabendgeſtaltung Reichsſchule in der Volkswagenfabrik Jallersleben ö Bayreuth, 9. Auguſt. Reichsleiter Dr. Ley ſprach im Sitzungsſaal der Gauwaltung der Deutſchen Arbeitsfront in Bayreuth zu den aus Anlaß des Beſuches der Bühnenfeſt⸗ piele in Bayreuth verſammelten Kd ⸗Warten und deren Feierabendreferenten. Einleitend gab Dr. Ley inen kurzen Rückblick auf den Verlauf der letzten„Kraft⸗durch⸗Freude. Reichstagung in Hamburg, um dann feſtzuſtellen, daß das deſte Mittel gegen die Gefahr, daß das deutſche Volk jemals wieder in die peſſimiſtiſche, verneinende Welt zurückfalle, die Erziehung des deutſchen Volkes ſei. Hier läge ein wichtiges Aufgabengebiet vor. Mit„Kraft durch Freude werde der deutſche Menſch in ſeiner Geſamtheit angepackt, weshalb auch in„Kraft durch Freude“ eine Tiefenarbeit geleiſtet werden müſſe und niemand bei dieſer Arbeit ausgelaſſen werden dürfe. Dr. Ley beſchäftigte ſich weiter mit den neuen Aufgaben der Feierabendgeſtaftung und gab bekannt, daß in der nen zu errichtenden Skadt des Ad z⸗Wagens, Fallersleben eine Keichsſchule für Feierabendgeſtaltung ins Leben gerufen werde. Er teilte ferner mit, daß er von zenkraler Skelle der S.Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ aus die Aufſtel⸗ lung von 100 Enſembles veranlaßt habe. Dr. Ley wies ſchließlich auf das in Bau befindliche große heizbare Leicht⸗ metallzelt hin, das ſaſt 1000 Perſonen Raum biete und das die Durchführungen von Theakerveranſtaltungen, Konzerten und Vorkragsabenden auch auf dem Lande ermögliche. Achtung! Starkſtromleitungen! Verhaltungsmaßregeln. In nicht genügender Kenntnis der Gefahren des Stark⸗ ſtroms kommt es immer wieder vor, daß Kinder die Lei⸗ tungsmaſten der Elektrizitätsverſorgungsunternehmen er⸗ klettern und mit ſpannungführenden Teilen in Berührung kommen. Die auf dieſe Weiſe eintretenden— teilweiſe töd⸗ lich verlaufenden— Unglücksfälle könnten vermieden wer⸗ den, wenn die Kinder rechtzeitig und nachdrücklich auf die Gefahren der Hochſpannungsleitungen hingewieſen würden. Die Wirtſchaftsgruppe Elektrizitätsverſorgung hat mit Zu⸗ ſtimmung des Reichserziehungsminiſters die ihr angeſchloſ⸗ ſenen ländlichen Elektrizitätsverſorgungsunternehmen ver⸗ anlaßt, den Schulen Warntafeln zuzuſtellen. Die Berührung al ker elektriſchen Leitungen, de⸗ ren Maſten durch rote Blitzpfeile oder Warnungsſchilder gekennzeichnet ſind, iſt lebensgefährlich; auch nicht gekenn⸗ zeichnete Leitungen können unter Umſtänden, die der Nicht⸗ fachmann nicht beurteilen kann, Gefahren bringen. Bei allen Arbeiten in der Nähe von elektriſchen Leitungen, z. B. beim Fällen und Ausſetzen von Bäumen, beim Aufſtellen von Gerüſten für Bauten und Brunnen⸗ bohrungen, bei allen Inſtandſetzungsarbeiten an Gebäuden, beim Fenſterpuſten, beim Be⸗ und Entladen von Erntewa⸗ gen, beim Errichten von Getreidemieten, beim Aufrichten von Leitern zum Obſtpflücken und zum Feuerlöſchen ſowie beim Bau von Luftlnitern(Antennen) für Funkanlagen u. dgl., iſt die Berührung der Leitungen, der Iſolatoren und der an Holzmaſten angebrachten Eiſentelle, auch der Ankerdrähte zu vermeiden. Beſorders iſt beim Fällen von Bäumen darauf zu achten, daß dieſe nicht gegen die Leitun⸗ gen oder Maſte ſtürzen. Beſteht eine derartige Berührungs⸗ gefahr, ſo iſt die nächſte Betriebsſtelle der Ueberlandzenrale (des Elektrizitätswerkes) vor Beginn der Arbeiten ſo recht⸗ zeitig zu verſtändigen, daß dieſe entweder die Leitung ab⸗ ſchalken oder ſonſt geeignete Schutzmaßnahmen treffen kann. Bei Bränden iſt die nächſte Betriebsſtelle ſofort zu benachrichtigen. Hochſpannungsleitungen ſollen nicht ange⸗ ſpritzt werden. Transformatorenhäuschen duͤr⸗ fen durch Unbefugte nicht betreten, Leitern an die Häuschen nicht angelegt werden. In der Nähe elektriſcher Leitungen Drachen ſteigen zu laſſen, iſt lebensgefährlich, ebenſo das Erklettern von Leitungsmaſten. Geriſſene, von den Maſten herabhängende oder am Erdboden liegende Lei⸗ tu ngen zu berühren oder ſich ihnen zu nähern, iſt gefähr⸗ lich. Vorübergehende ſind in derartigen Fällen zu warnen. Die nachſte Betriebsſtelle der Ueberkandzentrale(des Elek⸗ trizitätswerkes) iſt auf ſchnellſtem Wege, womöglich telepho⸗ niſch oder telegraphiſch, zu benachrichtigen. Die gleiche Be⸗ nachrichtigung iſt notwendig bei etwa an den Leitungen oder den Iſolatoren beobachteten Licht⸗ und Feuererſcheinun⸗ gen. Einen Verunglückten, der unmittelbar oder mit⸗ telbar mit der Leitung noch in Berührung ſteht, anzufaſſen, iſt lebensgefährlich; nur durch ſachgemäßes Eingreifen kann ihm geholfen werden. Baupreiſe und Landflucht Der Reichskommiſſar für die Preisbildung hat mit der neuen Baupreisverordnung einen nicht unweſentlichen Beitrag zur Verbeſſerung der Lage der Landwirtſchaft geleiſtet. Die Baupreisverordnung zwingt die Unternehmer, ihre Preiſe auf Grund der Tariflöhne und der notwendigen Unkoſten zu kalkulieren und den Gewinn, der auch das Anternehmer⸗ wagnis einſchließt, in angemeſſenen Grenzen zu halten. Ins⸗ beſondere kann der Bauunternehmer künftig grundſätzlich keine Nachforderungen mehr ſtellen; lediglich für einige, beſonders beſtimmte Fälle ſind Ausnahmen zugelaſ⸗ ſen. Dieſe Neuregelung bringt ſomit für alle Bauherren er⸗ hebliche Vorteile mit ſich. Andererſeits dürfen aber auch dieſe künftig keine höheren Preiſe bezahlen, als nach der Bau⸗ preisverordnung zuläſſig ſind. Mit Recht hat die Landwirtſchaft darüber geklagt, daß in den letzten Jahren ſteigende Baukoſten die aus Gründen der Erzeugungsſchlacht notwendige Rationaliſierung der Be⸗ triebe durch Neubauten und auch die Inſtandhaltung der Gebäude erſchwert haben. Die Preisſtoppverordnung reichte nicht aus, um dieſe Entwicklung zu hemmen, weil die Löhne, die einen weſentlichen Beſtandteil der Baukoſten ausmachen, weiter ſtiegen. Der Bauer mußte ſogar zuſehen, wie ſeine Arbeiter, durch hohe Löhne verlockt, beſonders in die Bau⸗ wirtſchaft abwanderten. Man wird von der Baupreisverordnung erwarten dür⸗ fen, daß ſie weitere Preisſteigerungen, ſoweit ſie nicht auf elwa notwendig werdende Umſtellungen auf teure Bauſtoffe oder ähnliche Gründe zurückzuführen find, künftig verhindern wird, zumal der Reichskommiſſar für die Preisbildung eine ſcharfe Ueberwachung der Baupreiſe angekündigt hat. Vor allem aber wird es die Landwirtſchaft begrüßen, daß das Baugewerbe ſich in Zukunft in ſeinen Lohnangeboten in einem Rahmen zu halten hat, der dem Bauern als Bauherrn angemeſſene Preiſe ſichert, andererſeits aber den Landarbeitern durch überſteigerte Locklöhne nicht mehr die Freude an ihrer Berufsarbeik nehmen kann und ſie zur Landflucht verleitet. Giftſchlangen in Deutſchland Vier Otternarten im Großdeutſchen Reich. In der letzten Ausgabe des Reichsgeſundheitsblattes findet ſich eine ſehr intereſſante Abhandlung von Sager über die Giftſchlangen in Großdeutſchland. Nach der Rück⸗ kehr der Oſtmark, des Sudetengaues und des Memellandes ins Großdeutſche Reich, und nach' der Gründung des Protektorats Böhmen⸗Mähren iſt eine nähere Kenntnis der dort lebenden Tiere, vor allem ſoweit ſie eine Bedeutung für den Menſchen beſitzen, von Wichtig⸗ keit. Es ſollen deshalb hier alle im neuen Reich lebenden Giftſchlangen kurz beſprochen werden. Während es bislang genügte, ſich mit der Kreuz⸗ otter, deren Biß und deſſen Behandlung zu befaſſen, müſ⸗ ſen wir unſere Betrachtungen fetzt auf vier Giftſchlangen ausdehnen, die alle derſelben Gattung angehören. Von den Ottern, die in Europa leben, ſind vier Arten in Großdeutſchland feſtgeſtellt: neben der Kreuzotter die Or⸗ ſiniſche Viper, die Aſpisſchlange und die Sandatter. Die Orſiniſche Viper, Spitzkopfotter oder Wieſen⸗ otter(Vipera urſinii Bp.) iſt durch Prinz Louis Lucien Bo⸗ naparte zuerſt in Italien bekanntgeworden. Sie iſt in Deutſchland nur im ſüdöſtlichen Teil von Niederdonau, etwa zwiſchen Wien und Bruck a. d. Leitha, gefunden worden, namentlich beim Schloß Laxenburg in der Nähe Mödlings. Trotz der großen Häufigkeit iſt in der Literatur kein Biß⸗ fall mit tödlichem Ausgang zu finden. Die wenigen be⸗ kanntgewordenen Bißfälle ſind alle ohne irgendwelche böſen Folgen geblieben. Es wird ſogar berichtet, daß mit dieſen Giftſchlangen ſpielende Knaben nicht einmal gebiſſen wor⸗ den ſind. Eine Gefahr für den Menſchen kann naturgemäß nur in denjenigen Gegenden beſtehen, wo nachweislich Gift⸗ ſchlangen vorkommen. In Europa iſt eine ſolche Gefahr aber auch nur dann gegeben, wenn man ſich etwa achtlos niederläßt oder eine Schlange treten ſollte. Im allgemeinen iſt die Gefahr zum Glück weit geringer, als vielfach ange⸗ nommen wird. Gewiſſenhafte Forſcher haben alles zugäng⸗ liche Material überprüft und ſind zu dem Schluß gekom⸗ men, daß ſelbſt die Zahl der Biſſe nicht hoch, die Zahl der Todesfälle durch Schlangenbiß aber noch weit geringer iſt. So ſchreibt Brenning, daß der Biß der Kreuzotter es muß der khrgeiz jeder Familie fein, durch einen Freiplatz die Hitler-Freiplatß⸗ ſpende und die nsv.⸗-Kinderlandver⸗ ſchichung unterſtütht zu haben! d meldet Freiplätze! . entgegen der gewöhnlichen Meinung, ſelbſt für Kinder ſelten tödlich iſt. Ferner gibt Brehm an, daß Nachforſchungen in Sachſen nicht einen einzigen Todesfall in den letzten 50 Jahren beſtätigen konnten. Nachforſchungen, die Köhler um die Jahrhundertwende in Sachſen, Thüringen, Pommern, Schleſien und Hannover nach allen ihm zugänglich gewor⸗ denen Zeitungsmeldungen innerhalb eines Jahres anſtellte, ergaben gleichfalls keine Todesfälle. Nach eigenen Erkundigungen in den großen Hamburger Krankenanſtal⸗ ten iſt hier in den letzten Jahren kein Fall von Kreuzotter⸗ biß zur Behandlung gekommen. Mit Recht wird in dem vom Reichsgeſundheitsamt im Jahre 1930 herausgegebenen „Kreuzotter-Merkblatt“ darauf hingewieſen, daß die Kreuzotter hinſichtlich ihrer Giftigkeit für den Menſchen zwar nicht mit den in anderen Erdteilen vorkommenden Giftſchlangen verglichen werden kann, daß aber unter den von ihr gebiſſenen Perſonen doch gelegentlich Todesfälle vorkommen, ſo daß in jedem Fall von Kreuzotterbiß eine ſachgemäße ärzliche Behandlung notwendig iſt. Bei der Behandlung des Schlangenbiſſes iſt davon auszugehen, daß die ſchnellſte Hilfe die beſte und ſicherſte iſt. Der erſte Gedanke ſollte alſo ſein, wie kann ich ſchnellſtens einen Arzt herbeiſchaffen oder aber, wie ſchaffe ich den Verletzten ſchleunigſt in ein Krankenhaus. Im Zeitalter des Fernſprechers und des Kraftwagens dürfte zwiſchen Biß und Einleitung der Behandlung keine Stunde vergehen. Außerdem aber ſoll ſofort nach dem Biß verſucht werden, die Verbreitung des Giftes im Körper möglichſt zu verzögern. Am wichtigſten iſt die Verhütung des Biſ⸗ ſe s. Vorſicht iſt geboten, ſo lange nicht feſtſteht, daß es ſich um eine ungiftige Natter handelt. In gefährdeten Gegen⸗ den iſt vor dem Hinlegen auf den Boden durch Abklopfen feſtzuſtellen, daß keine Schlangen vorhanden ſind. Niemals darf in ſolchen Gegenden barfuß gegangen werden. Gutes Schuhzeug ſchützt ausreichend. Iſt eine Schlange als giftig erkannt, genügt ein Schlag, um das Rückgrat zu brechen. Der Kopf jedoch bleibt noch längere Zeit am Leben, ſelbſt wenn er abgehauen ift. Niemals aber ſoll blindlings alles getötet werden, was auch nur ſo ausſieht wie eine Schlange, alſo keine Ringelnatter oder gar die Blindſchleiche. Jurücktreten! Immer wieder beobachtet man, daß ganz Mutige, die in Wahrheit in Notfällen Haſenfüße ſind, auf dem Bahn⸗ hof„ſeelenruhig“ hart am Bahnſteigrand ſtehen bleiben ſobald der Warnruf des Aufſichtsbeamten„zurücktreten!“ ertönt und der Zug einfährt. Nicht immer gelingt es den Beamten, ſolche Naſenweiſe aus der Gefahrenzone zurück⸗ zureißen, ſodaß immer wieder Unfälle zu verzeichnen ſind⸗ Obwohl verboten iſt, die Türen vor Halten des Zuges zu öffnen und nicht auf⸗ oder abzuſpringen ehe der Zug, hält, wird auch hiergegen verſtoßen. Folge: Knochenbrüche, Stürze. Sind die ganz Schlauen endlich an ihrem Fenſter⸗ platz gelandet, ſo überſehen ſie mit Vorliebe das Warn⸗ ſchild:„Nicht hinauslehnen!“ und ſchimpfen hinterher über ihr Pech, wenn der hinausgeſtreckte Kopf oder Arm durch Maſte und dergleichen einen Puff erhielt, ſofern der Kopf nicht gleich abgeriſſen und damit wenigſtens dem Schimp⸗ fen vorgebeugt iſt. Auf der Rheinſtrecke wurde erſt kürz⸗ lich einem Jungen beim Herauswinken aus dem Zuge durch einen entgegenkommenden Zug eine Hand abgeriſſen. was von dem Zug nicht entgegenkommend war. Im Zuge entpuppen ſich manche Reiſende dieſer Art dann als Reinlichkeitsapoſtel. Suchend irrt ihr Blick um⸗ her, und wenn ſie dann eine zurückgelaſſene Flaſche oder dergleichen entdecken— von Apfelſinenſchalen ganz zu ſchweigen— üben ſie ſich im Tell⸗Schuß. Wenn dabei wia kürzlich geſchehen, ein Schrankenwärter durch die Flaſche ſchwer verletzt wird oder durch den glimmenden fortgewor⸗ fenen Zigarrenſtummel Wald⸗ und Böſchungsbrände ent⸗ ſtehen, ſo iſt der Werfer„ſelbſtverſtändlich“ unſchuldig. N Marktberichte Mannheimer Großviehmarkt v. 8. Auguſt. Auftrieb: 23 Ochſen, 92 Bullen, 152 Kühe, 82 Rinder, zuſammen 348 Stück Großvieh.(Vorwoche 498, Wenigerauftrieb 150 Stück). Verteilung erfolgte im Rahmen der Kontingente bei ſol⸗ gender Hoͤchſtnotiz: Ochſen 46,5, Bullen 43,5 bis 445, Kühe 44,5, Rinder 45,5 Pfg. Kälbermarkt: Auftrieh: 752(Vor⸗ woche 819) Stück. Verteilung kontingentsgemäß zur Höchſt⸗ notiz von 65 Pfg. Schweinemarkt: Auftrieb: 1590(Vorwoche 3816) Stüc. Höchſtnotiz unverändert 62 Pfg. Verteilung kontingentgemäß. 0 5 5 5 5 Frankfurter Schlachtviehmarkt v. 8. Auguſt. Auftrieb: 851 Kälber, 225 She und 3502 Schweine. Preiſe: Käl⸗ ber 62 bis 65, 55 bis 59, 45 bis 50, 30 bis 40 Lämmer, Hämmel—, 49 bis 50, 43. bis 44, 40 bis 42, 30 bis 385 Schafe 42, 34 bis 39, 25 bis 32; Schweine 62, 61, 60, 56, 53. 61. Marktverlauf: Kälber und Schweine zugeteilt. 6 Ab morgen Donnerstag früh sowie Freitag und Samsiag: Reste von Seiden- und Wollstoffen Waschsloffen eic. etc. Coo zuerot zu Ferner liegen noch aus im Sommer-Schluß-Verkauf: Billige Handschuhe, Billige Herren- Socken, Billige Georgette-Schels, Blllige Kunstseldenwösche omm eee. bl-Sellluß-Jemaul nur noch 3 Tage Schulentlaſſenes Mädchen ſucht Pflichtjahr⸗ ſtelle, am liebſten zu Kindern. Zu erfragen in der Geſchäftsſt. d. Bl. Schöne Endivien⸗ werden. Lad. Ein- u. Verkaufsgenoſſenſchaft Mannheim⸗Seckenheim. Beſtellungen auf Winterſaatgetreide müſſen ſofort in unſerem Lager aufgegeben Steinzeug- Töpfe zum einmachen von Bohnen, Gurken und Sauerkraut. georg Nöser. — Setzlinge Donnerstag, Freitag, Samstag großer Reste-Verkauf! 5 Günstigste Einkaufsgelegenheit, u. Erdkohlrabi zu verkaufen. Seitz⸗Moſer, H., Gefolgſchaft 47/171. Heute Mitwoch 20 Uhr Gefolgſchafts⸗ appell.(Volksfeſt, Beſuch aus Schleſien). 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