* iini i 9 8 5 * L Bezugspreis Monauich Mk. 1.40, durch die Poft Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzelgenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., n Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Ar. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und finzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 7. 39: 1120 39. Jahrgang Das Treſſen von Salzburg Herzliche Begrüßung des Grafen Ciano durch Keichsaußen⸗ miniſter von Ribbenkrop Salzburg, 11. Auguſt. Der italieniſche Außenminiſter Graf Ciano kraf Freitag zu der angekündigten Beſprechung mit Keichsaußenminiſter von KRibbenkrop um 12.20 Uhr im Sonderzug in Salzburg ein. Graf Ciano war in Roſenheim, wo er um 10.41 Uhr eingetroffen war, von dem italieniſchen Bolſchafter in Ber⸗ lin, Aktolico, Bokſchaftsrat Graf Magiſtrati und dem ſtell⸗ vertretenden Chef des Protokolls, Legationsrak von Ha⸗ lem empfangen worden. Keichsaußenminiſter von Ribben⸗ krop begrüßte in Salzburg auf dem Bahnhof den Abge⸗ ſandten des Duce auf das herzlichſte und geleitete ihn im Kraftwagen in das Hotel„Oeſterreichiſcher hof“. Graf Ciano iſt begleitet von Geſandten Vitetti, dem ſtellverkretenden Chef des Protokolls Legationsrat del Drago, Konſul Bellia und Vizekonful Farace. Um 13.30 Uhr war Graf Ciano mit ſeiner Begleitung Gaſt des Reichsaußenminiſters von Ribbentrop und Frau von Ribbentrop zu einem Frühſtück auf Schloß Fuſchl am Fuſchl⸗See. Der Nachmittag war für Beſprechungen der bei⸗ den Außenminiſter freigehalten. Die Fahrt des italieniſchen Außenminiſters durch Salz⸗ burg geſtaltete ſich zu einer wahren Triumphfahrt. Ueber⸗ all, wo die beiden Außenminiſter erſchienen, waren ſie Ge⸗ genſtand herzlichſter Begrüßung. Auf dem Bahnhof und dem Platze davor hatte ſich ebenſo wie auf dem Anfahrtswege zum Hotel„Oeſterreichiſcher Hof“ eine unüberſehbare Menge ge⸗ ſammelt. Als Graf Ciano in Begleitung des Reichsaußen⸗ miniſters von Ribbentrop aus der Bahnhofshalle trat, brandete begeiſterter Jubel auf, und die Maſſen durchbrachen die Abſperrung und umringten mite lebhaften Rufen die Wa⸗ gen der beiden Außenminiſter. Dasſelbe Schauspiel wieder⸗ holte ſich vor dem Hotel„Oeſterreichiſcher Hof“. In der Halle des Hotels grüßten mit den Salzburger Volksgenoſſen auch die Sänger der italieniſchen Opern⸗ gruppe, die gegenwärtig bei den Salzburger Feſtſpielen mitwirkten, ihren Miniſter und den Außenminiſter des Deutſchen Reiches mit der gleichen Herzlichkeit. Vor dem Hotel rauſchten immer wieder lebhafte Rufe auf:„Wir wol⸗ len Graf Ciano ſehen!“ und ruhten nicht eher, bis ſich Graf Ciano auf dem Balkon gezeigt hatte. Auf der Abfahrt nach Fuſchl bereitete die Menge ſowohl dem Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribbentrop wie dem italieniſchen Außen⸗ miniſter Graf Ciano wieder lebhafte Ovationen. . Zwei Revolutionen im Gleichſchritt Umfaſſende kulturelle Zuſammenarbeit zwiſchen Deutſchland und Italien— Das Ergebnis der Beſprechungen zwiſchen Dr. Goebbels, Dr. Dietrich und Alfier! Venedig, 11. Auguſt. Das Deutſche Nachrichtenbüro und die Agenzia Stefani veröffentlichten folgendes Kommuni⸗ que: Bei Gelegenheit des Beſuches, den der Keichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda Dr. Goebbels und Keichspreſſechef Dr. Dietrich auf Einladung des italieniſchen Miniſters für Volkskultur Alfieri zur Eröffnung der Bien⸗ nale in Venedig abſtatteten, wurden die zwiſchen den beiden Miniſtern in Wien und München aufgenommenen Beſpre⸗ chungen fortgeführt. Sie dienen dem harmoniſchen Juſam⸗ menwirken auf den Arbeitsgebieten der beiden Miniſterien. An der Juſammenkunft in e auch diesmal die wichtigſten Sachbearbeiter der beiden Aemker keil. Es wurde dabei eine Reihe von konkreten Abmachungen getrof⸗ „die ſich auf die Gebiete der Preſſe, der Propaganda, des Kundfunks, des Films und des Theaters erſtrecken. Auf dem Gebiet der Preſſe kam dieſe Juſammenar⸗ beit durch die Anweſenheit von zahlreichen deutſchen und ikalieniſchen Schriftleikern in Venedig zum Ausdruck. Sie erhält nunmehr eine feſte organiſatoriſche Jorm. Auf dem Gebiet des Rundfunks hat die ſeit Jahren beſtehende Rundfunkarbeitsgemeinſchaft u. a. einen Aus- bau der verſchiedenen Sendungen der beiden Länder vorge⸗ nommen. Die Erfahrungen des im November vorigen Jah⸗ res abgeſchloſſenen KRundfunkabkommens zwiſchen Deutſch⸗ land und Italien ermöglichen es, den Auskauſch und die Sendungen zu vermehren und den Rundfunk ſtärker noch als bisher zur inneren Annäherung der beiden befreundeken Länder einzuſetzen. Auf dem Gebiet der Propaganda wurden vor allem die Elemente, die in der gegenwärligen Lage von Bedeu⸗ kung ſind, einer eingehenden Prüfung unkerzogen und ge⸗ wiſſe innere und äußere Maßnahmen gegenſeitig abgeſtimmt. Für das Filmweſen haben die beiden Miniſter die Richtlinien feſtgelegt, die zu einer noch engeren Zuſammen⸗ arbeit der beiden Länder führen werden. Sie haben be⸗ ſchloſſen, in einem laufenden Erfahrungsauskauſch all die ragen zu erledigen, die ſich auf dem Gebiet des Spielfilms ſowſe des fiultur- und Lehrfilms ergeben. Im Bereich des Theaters wurden die Verhandlungen, die ſchon ſeit langem in freundſchaftlichem Geiſt geführt wurden, fortgeſetz. Im kommenden Spieljahr werden Ge⸗ ſanggaſtſpiele(Opern und Schauſpiele) durchgeführt, die ſich regelmäßig wiederholen werden. Für den Spielplan iſt ein verſtärkter Auskauſch zeitgenöſſiſcher Opern und Schauſpiele vereinbart. Jur Steigerung dieſer engen Juſammenarbeit wird die Fühlungnahme zwiſchen Bühnenleikern und Büh⸗ nenverkrieben ebenſo gefördert werden, wie die zwiſchen omponiſten und Dramatikern. rag Samstag, den 12 Auguſt 1939 Für den Herbſt iſt ein erſtes Dramatiker⸗Treffen in Rom vorgeſehen, dem im Frühjahr eine Zuſammenkunft der Komponiſten in Berlin folgen wird. Ueber das Theaterleben beider Länder ſoll ein regelmäßiger Nachrichtenaustauſch gepflegt werden, um eine ſtändige Unterrichtung über alle künſtleriſchen, techniſchen und organiſatoriſchen Fortſchritte ſicherzuſtellen. Die in Venedig erfolgreich geleiſtete Arbeit ſoll bei regel⸗ mäßig ſich wiederholenden Treffen zwiſchen den Miniſtern Dr. Goebbels und Alfieri fortgeführt werden. Zuſammenſchluß der Journaliſten Zm Hinblick auf die allgemeine weltpolikiſche Lage und angeſichts der enlſcheidenden Bedeutung, die der Preſſe aller Länder für die Zuſammenarbeit der Völker im inkernakiona⸗ zen Leben zukommt, haben die Journaliſten Italiens und Deufſchlauds, vertreten durch das„Sindicato nazionale dei igenaliſti“ und den„Reichsverband der deukſchen Preſſe“, anſäßlich 15 Zuſammenkunft in Venedig einen inkernatio⸗ nalen Preſſeverband gegründek. Dieſer Verband wird allen von denn gleichen Geiſt beſeelten Journaliſten anderer Län⸗ der affenſtehen. Zuſammenarbeit Wehrmacht⸗ O3 Wehrmacht unterſtützt die vormilikäriſche Erziehung der 53.— Sonderkurſe für 93⸗Führer. Berlin, 12. Auguſt. Zwiſchen dem Oberkommando der Wehrmacht und der Keichsjugendführung iſt eine weittragende Vereinbarung getroffen worden, die das Ergebnis einer engen Zuſammen⸗ arbeif des Chefs des Oberkommandos der Wehrmacht, Ge⸗ neraloberſt Keidel, und des Jugendführers des Deutſchen Reiches, Baldur von Schirach, darſtellt und die Mithilfe der Wehrmacht bei der Wehrerziehung der 53 ſicherk. Nach- dem die Ausbildung der 53 Schießwarte nahezu vollendet iſt, iſt es möglich, die Ausbildung der 93. Führer im Ge⸗ ländedienſt vorwärtszutreiben. Der Erlaß ſtellt zur Wehrerziehung der H feſt:„Wäh⸗ rend es ausſchließlich Aufgabe der HJ iſt, die Durchbil⸗ dung ihrer Einheiten in dieſer Richtung auszuführen, iſt es im Sinne einer einheitlichen und einer den Erforder⸗ niſſen der Wehrmacht entſprechenden Ausbildungsform zweckmäßig, die Führerſchaft der HJ durch beſondere Lehr⸗ gänge für ihre verantwortliche Tätigkeit als Ausbilder und Erzieher auf allen Gebieten der Wehr⸗Extüchtigung zu un⸗ terſtützen.“ 8 Auf den Führerſchulen der HJ, beſonders in den beiden Reichs⸗Schieß⸗ und Geländeſport⸗Schulen und in den Ge⸗ bietsführerſchulen, werden jährlich bereits 30 000 HJ⸗Füh⸗ rer im Geländedienſt ausgebildet. Die Vereinbarung mit der Wehrmacht gibt die Möglichkeit, dieſe Zahl zu verdop⸗ peln. Die Unterbringung und Verpflegung der HJ⸗Führer geſchieht nach den bereits vorliegenden Ausführungsbe⸗ ſimmungen in den Kaſernen, Uebungsplätzen uſw. der Wehrmacht zu einem Tagesſatz von 25 Pfg. Die Geländedienſt⸗Ausbildung erfolgt nach dem 14⸗ tägigen Dienſtplan der Reichsgeländeſport⸗Schulen der HJ, um eine allgemeine gleichmäßige Ausrichtung zu er⸗ reichen. Die Leitung der Lehrgänge liegt in der Hand eines HJ⸗Führers. Während des Dienſtes ſtehen die Teilnehmer unter dem Befehl der militäriſchen Ausbilder. Neben mi⸗ litäriſchen Ausbildern werden auch HJ⸗Ausbilder einge⸗ ſetzt. Als militäriſche Ausbilder werden in erſter Linie Of⸗ fiziere und Unteroffiziere eingeſetzt, die früher HJ⸗Führer waren. Mit dieſer Unterſtützung wird im Laufe der Jahre er⸗ reicht, daß der Geländedienſt ebenſoſehr zu einem allge⸗ meinen HJ⸗Dienſt wird wie der Schießdienſt der HJ, der ein ſolches Ausmaß erreicht hat, daß im letzten Jahr be⸗ reits 60 Millionen Schuß abgegeben werden konnten, und von Jahr zu Jahr eine beachtliche Leiſtungsſteigerung verzeichnet wird. Zum Zwecke einer möglichſt engen Verbindung zwiſchen HJ und Wehrmacht werden die einzelnen Banne auf die in ihrem Bereich liegenden Truppenteile(Bataillone, Ab⸗ teilungen uſw.) hingewieſen. Dieſe Truppenteile ſorgen im Rahmen des Möglichen für die materielle und perſonelle Betreuung nicht nur bei den Lehrgängen, ſondern für alle den gemeinſamen Zielen dienenden Angelegenheiten(be⸗ ſonders auch bezüglich der Schwimmausbildung). Derſelbe Truppenteil ſtellt auch für den jeweiligen Bann den Ver⸗ bindungsoffizier und deſſen Stellvertreter. Als Verbindungsoffiziere bezw. Stellvertreter ſind, ſo⸗ weit möglich, frühere HJ⸗Führer, die ihrer Perſönlichkeit nach beſonders für dieſe bedeutungsvolle Aufgabe ausge⸗ ſucht ſind und ſich hierzu freiwillig gemeldet haben, zu be⸗ ehlen. e Vereinbarung mit allen ihren Ausführungsbeſtim⸗ mungen iſt bereits in Kraft getreten. Eine große Anzahl von Lehrgängen iſt im Gange. Die vormilitäriſche Erziehung Schon 48 000 Schieß ⸗Auszeichnungen verliehen. Vor Vertretern der Preſſe machte Obergebietsführer Stellrecht Ausführungen über die vormilitäriſche Erzie⸗ hung der Hitlerjugend, die bekanntlich laut Erlaß des Stell⸗ vertreters des Führers abſolut in eigener Verantwortung der HJ geſchieht. Die Arbeit auf dieſem Gebiet ſei in vol⸗ lem Gange und habe ſogar auf manchen Fachgebieten be⸗ reits einen Abſchluß gefunden. 5 Im Schießdienſt der HJ, ſo erklärte Stellrecht, ſind im letzten Jahre insgeſamt 60 Millionen Kleinkaliberpatronen verſchoſſen worden. In dieſem Jahre ſind wir ſoweit, daß monatlich 7 Millionen Patronen verſchoſſen werden. Rund Nr. 187 1 Million von den 1.5 Millionen der älteren Jahrgänge ſind im Schießdienſt erfaßt. Jeder Junge gibt im Monat ſieben Schuß ab, erreicht werden ſollen zehn Schuß Dieſe Ausbildung hat in den drei Jahren ihres Beſtehens ſchon tatſächlich einen gewiſſen Abſchluß erreicht. Im nächſten Frühjahr ſoll mit der Ausbildung eines ganzen Jahrgan⸗ ges begonnen werden; es ſind dann ſämtliche 550 000 Jungen eines Jahrganges im Schießdienſt erfaßt, gleich⸗ gültig ob ſie ſchon jetzt in der HJ ſind oder nicht. Bis jetzt ſind 48 000 Schießauszeichnungen verliehen worden. Die Zahl ſteigert ſich von Monat zu Monat um einige hundert. Zur Erlangung der Auszeichnungen ſind jeweils 85 Schuß erforderlich. Weiter iſt eine Auszeichnung für beſonders ſchwierige Scharfſchützen⸗Leiſtungen geſchaf⸗ fen worden, von der innerhalb Jahresfriſt 4000 verliehen werden konnten. Die Leiſtung der Reichsſieger⸗Mannſchaft beim Reichswettkampf der geſamten HJ im Jahre 1937 be⸗ trug 10.37 Ringe von 12 möglichen, im Jahre 1938 bereits 10.64, 1939 aber 11.17, was eine außerordentliche Lei⸗ ſtungsſteigerung bedeutet.— Die 1000 beſten Schützen bei dieſem Reichswettkampf hatten im Jahre 1937 einen Ring⸗ durchſchnitt von 9.2, 1938: 9.64 und 1939: 9.74. In dieſem Jahre iſt zum erſten Male das Jungvolk in einem Schieß⸗ wettkampf mit dem Luftgewehr eingeſpannt worden. Das beſte Fähnlein hat von 1200 möglichen Ringen 1142 ge⸗ ſchoſſen; die Mannſchaft auf dem 100. Platz hatte immer noch 991 Ringe. Ueber den Geländedienſt, den die HJ zurzeit zuſammen mit der Wehrmacht vor⸗ wärtstreibt, ſagte Stellrecht: In den verſchiedenen Schulen werden augenblicklich im Jahre 30 000 Führer im Gelände⸗ dienſt ausgebildet. Es wird dort der Grundſchein und der Lehrſchein verliehen. Ungefähr die gleiche Anzahl HJ⸗Füh⸗ rer wird durch die Wehrmacht⸗Lehrgänge ausgebildet, ſo daß alſo insgeſamt 60 000 HJ⸗Führer ihre Ausbildung im Geländedienſt erfahren Dieſe 60 000 Ausgebildeten brau⸗ chen den Grund⸗ und Lehrſchein als Vorausſetzung für die Beförderung zum HJ⸗Führer. In dieſem Jahre ſind in den Lagern 218 000 Hitlerſungen und 242 000 Pimpfe im Ge⸗ ländedienſt ausgebildet worden. Ueber die Sondereinheiten teilte Stellrecht kurz folgendes mit: In der Motor⸗HJ iſt am 1. April ds. Is. bereits die Zahl von 100 000 Jungen überſchritten worden. Die Ausbildung in der Flieger⸗HJ iſt zurzeit in den Lagern noch im Gange. Im Jahre 1938 ſind 125 000 Starts mit Gleit⸗ und Segelflugzeugen vor⸗ genommen worden; dieſe Zahl wird im laufenden Jahr weit übertroffen werden.— In der Marine⸗HJ ſind 60 000 Jungen erfaßt, von denen zurzeit 1600 Jungen auf den Reichsſee⸗Sportſchulen ihre Führerausbildung durchmachen. Im Herbſt dieſes Jahres entſteht die dritte Reichs⸗Seeſport⸗ ſchule als ſchwimmende Schule, und zwar auf einem Scho⸗ ner bei Rügen. Dort beſteht dann endlich die Möglichkeit, eine hochſeemäßige Schulung vorzunehmen. Deutſchland und Braſilien Ausbau der Wirtſchaftsbeziehungen erwarket Rio de Janeiro, 11. Auguſt. Die deutſch⸗braſilianiſche Handelskammer veranſtaltete ein Mittageſſen in der Rio⸗ Geſellſchaft Germania zu Ehren des braſilianiſchen Botſchaf⸗ zers in Berlin, Freitas Valle. Der ſtellvertretende Präſident der Handelskammer führte aus, daß es unnötlg ſei, auf die günſtige Stellung Braſiliens zu Deutſchland einzugehen denn in dem gegenſeitigen Warenaustauſch ergänzten ſie ſich wie ſelten zwei Länder. Valle antwortete daraufhin, daß die politiſchen Bezie⸗ hungen Deutſchlands zu Braſilien immer harmoniſch ſeien. Alle Zwiſchenfälle hätten zur Zufriedenheit beigelegt wer⸗ den können Die Kompenſationsbeziehungen hätten viel zur Verbeſſerung der braſilianiſchen Wirtſchaft beigetragen, eine weitere Zunahme ſei zu erhoffen.„Ich komme aus dem Sao⸗Paulo⸗Staat, wo deutſche Arbeit in herrlichem Ein⸗ klang zum nationalen Fortſchritt ſteht, und niemande wage, Zwietracht zwiſchen beiden Völkern zu ſäen. Gleicher Akkord muß in ganz Braſilien geſchaffen werden. Auf meiner Reiſe konnte ich feſtſtellen, wie groß der Wert deutſcher Mitarbeit iſt. Ich bin überzeugt, daß meine Tätigkeit nur unterſtützt, 1 aber von den Kreiſen des deuſchen Handels gehin⸗ ert wird“ Staatsrat Pabſt ſtudiert Perus Baumwollproduktion Lima, 11. Auguſt. Der Präſident der Sociedad Nacional Agrariia Dr. Olaeches gab im Club Nacional ein Frühſtück zu Ehren des Staatsrats Pabſt, welcher auf ü der genannten Sociedad die peruaniſche Baumwollproduktlons⸗ ſtätte beſichtigt hatte. Staatsrat Pabſt flog am folgenden Tage nach Rio, von wo er ſeine Weiterreſe nach Deutſch⸗ land antrat. 5 Epaniens neue Regierung Die Zuſammenſetzung des Kabinekts. Madrid, 11. Aug. Amtlich wird folgende Zuſammen⸗ ſetzung der neuen Regierung in Spanien bekanntgegeben: Miniſterpräſident: Generaliſſimus Franco; Außenminiſtert Oberſt Beigbeder; Innenminiſter: Serrano Suner; Hee⸗ resminiſter: General Varela; Marineminiſter: Admiral Moreno; Luftfahrtminiſter: General Vague; Juſtizminiſter: Eſteban Bilbao; Finanzminiſter: Joſe Larraz; Induſtrie⸗ und Handelsminiſter: Alarcon de la Saſtra; Landwirt⸗ ſchaftsminiſter: Joaquin Benjumea; Parteiſekretär im Range eines Miniſters: General Munoz Grande; Miniſter ohne Geſchäftsbereich: Rafgel Sanchez Mazas und Pedro Gamero del Caſtillo. Großausſtellung in Nürnberg „Frau und Mutter— Lebensquell des Volkes“ Nürnberg, 12. Auguſt. Wie alljährlich auf dem Reichs⸗ parteitag, wird auch in dieſem Jahre die Dienſtſtelle beim Beauftragten des Führers für die Ueberwachung der ge⸗ ſamten geiſtigen und weltanſchaulichen Führung eine Groß⸗ ausſtellung durchführen, die ein bedeutſames hei un⸗ ſerer Tage nach den verſchiedenſten Richtungen hin dar⸗ ſtellt. Dieſe unter der Schirmherrſchaft des Stellvertreters des Führers, des Reichsminiſters Rudolf Heß, ſtehende Ausſtellung widmet ſich dem Thema„Frau und Mutter— Lebensquell des Volkes“. Während in der Stadt der Reichsparteitage auf den großen Aufmarſchfeldern und in der Kongreßhalle die aktuellen Fragen der großen Politik erörtert werden und die Macht der nationalſozialiſtiſchen Bewegung in groß⸗ artigen Kundgebungen zur Schau geſtellt wird, bietet dieſe Ausſtellung einen Einblick in ein Lebensgebiet, das ab⸗ ſeits vom Tage im Leben des Volkes von nicht abzuſchätzen⸗ der Bedeutung iſt. Dieſe Ausſtellung ſoll die Auffaſſung der nationalſozialiſtiſchen Bewegung gegenüber der Frau und Mutter im Leben des Volkes verdeutlichen. Reichsminiſter Kertl über das Aufgabengebiet der Kirchen Berlin, 11. Auguſt. Das Deutſche Nachrichtenbüro mel⸗ det:„Der Reichsminiſter für die kirchlichen Angelegenheiten, Kerrl, ſprach in zweiſtündigen Ausführungen zu den vom Präſidenten des evangeliſchen Oberkirchenrats zu einer Ta⸗ gung nach Berlin einberufenen Verwaltungsbeamten der deutſchen evangeliſchen Kirche der altpreußiſchen Union über ihr heutiges Aufgabengebiet. Die altpreußiſche Union iſt bekanntlich die größte Landeskirche der deutſchen evan⸗ geliſchen Kirche. In temperamentvoller und tiefſchürfender Rede behandelte der Miniſter eingehend das Verhältnis von Weltanſchauung und Religion, Vernunft und Glauben, Volk, Staat und Kirche in Geſchichte und Gegenwart.“ Das Echo des Danziger Rufes Skärkſter Eindruck in der italieniſchen Preſſe. Die große Proteſtkundgebung der Danziger Bevölkerung findet in den römiſchen Blättern ſtärkſte Beachtung und wird in größter Aufmachung als der beſte Beweis für die feſte Entſchloſſenheit Danzigs, zum Mutterland zurückzu⸗ kehren, bezeichnet. Mit beſonderem Nachdruck weiſt„Po⸗ polo di Roma“ darauf hin, daß die Aggreſſivität Polens ein überaus gefährliches Ausmaß angenommen habe, wäh⸗ rend„Meſſaggero“ die Hilfsbereitſchaft Deutſchlands für Danzig im Falle eines polniſchen Angriffes unterſtreicht. Die Mailänder„Gazzetta del Popolo“ hebt die Erklärung hervor, daß die Danziger die polniſchen Kanonen nicht fürchteten und gewiß ſeien, daß ihr Wunſch auf Heimkehr ins Reich erfüllt werde. i Auch in Budapeſt ſteht die Danziger Kundgebung im Vordergrund des In⸗ tereſſes. Die Rede Forſters wird von der ungariſchen Preſſe teils im Auszug, teils im Wortlaut veröffentlicht und de⸗ ren prägnante Sätze in großen Schlagzeilen hervorgeho⸗ ben. Der reviſioniſtiſche„Peſti Hirlap“ ſtellt feſt, daß die Rede Forſters trotz ihrer Schärfe den Rahmen einer Pro⸗ teſtkundgebung nicht überſchritten habe und in der Haupt⸗ ſache gegen die in der polniſchen Preſſe immer häufiger auftretenden Drohungen gerichtet war. Mit der Danziger Proteſtkundgebung ſei jedenfalls dieſes Problem in ein neues ſehr wichtiges Stadium getreten. Es herrſche die Meinung vor, daß die Danziger Frage als ein unerträgliche Spannungen verurſachendes Damoklesſchwert nicht mehr länger über dem Haupte Europas ſchweben dürfe. In der Londoner Preſſe wird die Rede des Gauleiters Forſter in ihrer vollen Be⸗ deutung gewürdigt. Die„Times“ bringt einen verhältnis⸗ mäßig kurzen Auszug des Reuterberichtes, den ſie mit dem Ausſpruch Forſters:„Bereit, jeden Angriff zurückzuſchla⸗ gen“ als Ueberſchrift verſieht.„Daily Mail“ und einige andere Blätter heben als Kernpunkt der Forſter⸗Rede her⸗ vor, daß die Stunde der Befreiung nahe ſei und der Tag der Feier der Wiedervereinigung bald kommen möge. Der allgemeine Eindruck, den die Rede des Gauleiters Forſter hervorgerufen hat, kann kurz in den Worten zuſammen⸗ gefaßt werden: Die nach der Panikhetze der letzten Zeit er⸗ wartete Ueberraſchung einer„Sofort⸗Aktion“ iſt ausgeblie⸗ ben. Die Blätter geben zu, daß Danzig zwar der Stunde der Befreiung entgegenharre, aber nach den Worten For⸗ ſters die Lage für Senſationen zu ernſt ſei. Die Blätter kennzeichnen die machtvolle Demonſtration der Danziger Bevölkerung allgemein als ein politiſches Ereignis erſten Ranges und ſtehen ſichtlich unter dem Eindruck des unbän⸗ digen Willens der Bewohner Danzigs, bald wieder mit dem Reich vereinigt zu werden. In Paris i 9 die Forſter⸗Rede ebenfalls ſtarke 5 llex⸗ ings tun die Mittagszeitungen wie auch ſchon die Früh⸗ blätter ſo, als ob der Stein nunmehr nicht ins Rollen ge⸗ kommen ſei.„Capital“ vermerkt dabei, daß Gauleiter For⸗ 955 auf die völkiſchen Minderheiten in Polen, beſonders ie Ukrainer, angeſpielt und ſich vor allem gegen den Ver⸗ ſailler Vertrag erhoben habe. Das hier in Paris feſtzuſtel⸗ lende Bemühen, die Forſter⸗Rede zu bagatelliſieren, geht offenſichtlich auf geheime polniſche Aengſte zurück. Forſter ſei übrigens gar kein Danziger, ſondern Deutſcher und im übrigen keine regierungsamtliche Stelle. Polniſche Eroberungsmanie „Wir ſind die Helden von Sedan, Gravelokte und Verdun!“ Poſen, 11. Auguſt. Der„Nowy Kurfer“ berichtet über eine Rede, die der kommiſſariſche Staatspräſident von Po⸗ ſen, Ingenieur Ruge, anläßlich der dortigen Legionärs⸗ feier auf dem Freiheitsplatz hielt. Nach der Wiedergabe der Rede in der angegebenen Zeitung ſtrotzte die Anſprache nur ſo von Beleidigungen gegen Deutſchland, von Verdrehungen und phraſenhaften Vergleichen, die verdienen, als Ausdruck polniſchen Größenwahns feſtgehalten zu werden. Der kommiſſariſche Poſener Stadtpräſident ſtreifte u. a. die Ereigniſſe des Deutſch⸗franzöſiſchen Krieges 1870/71 und erzählte ſeinen ſtaunenden Zuhörern mit Stolz geſchwellter Bruſt, ſie alle, die vor ihm ſtänden, ſeien die Nachfahren der wahren Helden von Sedan und Gravelotte. Denn die dama⸗ ligen deutſchen Siege ſeien einzig und allein den Polen, die im V. Poſener Armeekorps und den e Kaczmarek⸗ Regimentern dienten, zu verdanken. Ebenſo ſie es bei Ver⸗ dun geweſen.„Eure Väter haben mit ihrem Blut die Schlachtfelder von Verdun getränkt“, ruft der Redner pathe⸗ tiſch aus,„und deren Söhne befinden ſich heute in den pol⸗ niſchen Reihen und ſind bereit, mit ungleich größerer Tap⸗ ferkeit ihre ewigen Rechte auf die Piaſtenländer— Groß⸗ polen, Pommerellen und Schleſien— zu verteidigen.“ Der mit der Geſchichte auf einem bedenklichen Kriegs⸗ fuß lebende polniſche Scharfmacher ließ es in ſeinem Er⸗ oberungsrauſch aber auch hier nicht genug ſein, ſondern ver⸗ lor jetzt völlig den Boden unter den Füßen und erklärte in ſeiner Ekſtaſe:„Wir ſtellen dies als Warnung feſt— für unſeren Feind— und als Troſt für unſere Brüder, die noch unter dem Joch der Unfreiheit zu dulden haben. Es gibt in Europa keine Danziger oder Pommereller Frage, aber un⸗ erledigt ſind die Fragen der ungerechten Abtrennung von Teilen polniſcher Gebiete vom Mutterlande.“ Der polniſche Chauvinismus läßt alſo immer häufiger die Maske fallen und zeigt mit brutaler Aufrichtigkeit ſein wahres Ziel. Alle aber, die hinter die Kuliſſen ſchauen, wiſ⸗ ſen, daß dieſe polniſche Eroberungsmanie auf das Konto der Londoner Einkreiſer geht, deren Rückenſtärkung Polen erſt dieſe unverblümte Sprache ermöglicht hat. Immer neue Terrorakte Wie aus Kattowitz berichtet wird, wurden dort 18 Mit⸗ glieder des Deutſchen Volksblocks Kattowitz von der polni⸗ ſchen Polizei verhaftet und erſt am nächſten Morgen nach furchtbaren Mißhandlungen wieder freigelaſſen. Während wir bis jetzt darauf verzichteten, die polniſchen Terrorakte, deren es unzählige zu verzeichnen gibt, einzeln zu regiſtrie⸗ ren, macht die Steigerung derartiger Roheitsakte die Ver⸗ öffentlichung eines ſolchen Falles, wie er ſich in Kattowitz ereignete, nötig, damit die Oeffentlichkeit einmal ſieht, was ſich die Polen jetzt leiſten. Als am Mittwoch abend eine Mit⸗ gliederverſammlung der Ortsgruppe des Deutſchen Volks⸗ blocks im Chriſtlichen Hoſpitz ſoeben beendet war, erſchien ein großer Mannſchaftskraftwagen der Polizei. Die Be⸗ ſatzung, mit Karabinern und Stahlhelm ausgerüſtet, ſtürmte in den Verſammlungsraum und trieb die noch an⸗ weſenden 18 Volksdeutſchen unter Schlägen mit dem Gum⸗ miknüppel und Kolbenſtößen aus dem Hauſe. Die Volks⸗ deutſchen wurden dann von der wildgewordenen Polizei⸗ meute einzeln wie Säcke auf den Man ſchafk cage gewor⸗ fen und zur Polizeidirektion gebracht. Während der Nacht wurden die Volksdeutſchen unter unbeſchreiblichen Mißhandlungen„verhört“. Da ſie nichts anderes über ihre Zuſammenkunft auszuſagen hatten, als daß es ſich um eine harmloſe Mitgliederverſammlung ihrer Organiſation gehandelt hatte, wurden ſie in die Zellen des Polizeigefängniſſes gebracht und dort wiederum in gerin⸗ gen Zeitabſtänden unbarmherzig mit dem Gummiknüppel geſchlagen. Am Donnerstag früh wurden die Volksdeutſchen auf freien Fuß geſetzt. Sie alle tragen Spuren entſetzlicher Miß⸗ Feu Ihre Körper ſind über und über mit blauen und raunen Flecken und Striemen bedeckt. Einigen von ihnen wurde der Arm vollkommen verrenkt, ein anderer hat ſo ſchwere Schläge über den Kopf erhalten, daß er vollkommen taub geworden iſt. Die deutſche Geduld hat Grenzen In fünf Wochen 204 Ueberfälle auf Volksdeutſche Eſſen, 12. Auguſt. Unter den Ueberſchriften:„Polens Machtanſpruch hat ſeine Grenzen!“„Das Reich wird die Volksdeutſchen ſchützen“ ſchreibt die„Nationalzeitung“: Die Geduld, mit der das Reich der planmäßigen Hetze und den unverſchämten größenwahnſinnigen Drohungen und Macht⸗ anſprüchen Polens zugeſehen hat, hat ihre Grenzen. Bis jetzt hat Deutſchland den polniſchen Terror gegen die deutſchen Volksgenoſſen noch nicht in ſeiner ganzen Brutalität und in ſeiner ſehr naheliegenden Wirkung der Weltöffentlichkeit zur Kenntnis gegeben, weil es immer noch mit der Möglichkeit rechnete, die Welle chauviniſtiſchen Amokläufertums in Po⸗ len würde wieder abebben. In dieſer Hoffnung hat ſich Deutſchland getäuſcht. Die Rückenſtärkung durch England und Frankreich hat den Polen allein den Kopf verdreht. Sie ſehen Danzig ſchon innerhalb der polniſchen Staatsgrenzen. Anſcheinend hat man in den. Staaten noch immer nicht erkannt, daß der polniſche Größenwahn den Krieg, vor dem die Demokratien zittern, bereits angefangen 5 durch die Entfeſſelung der Deutſchen⸗Verfolgung in olen. Es handelt ſich nicht mehr um einzelne viehiſche Aus⸗ ſchreitungen, ſondern die im Folgenden wiedergegebenen Ziffernaufſtellungen zeigen, daß es ſich um einen zielbewuß⸗ ten Feldzug zur Ausrottung des Deutſchtums in Polen 195 0 Deutſcherſeits ſind die Meldungen über die polni⸗ chen Greueltaten ſorgfältig regiſtriert worden. Allein in den letzten fünf Wochen wurden in Polen 204 Ueberfälle auf Volksdeutſche verübt. Sechs Volksdeutſche wurden in dieſer Zeit von den Polen ermordet, und 21 Schwerverletzte, die ihr Leben lang Krüppel bleiben werden, ſind die Opfer polniſcher Inſurgenten geworden. Die polniſchen Staatsbehörden unterſtützen dieſe blutige Hetze gegen die Volksdeutſchen ganz offen. Bei den Ueber⸗ fällen werden ſtatt der angreifenden Polen die Deutſchen verhaftet. Syſtematiſch verſuchen die polniſchen Verwal⸗ tungsorgane den Zuſammenhalt des Deutſchtums in Polen u unterbinden. Es liegen unzählige Meldungen politiſcher Verbotsmaßnahmen gegen volksdeutſche Organiſationen vor. Ein beſonders kraſſes Beiſpiel polniſchen Terrors, welches keinerlei Zweifel über den Charakter der Täter offenläßt, wird aus dem Ort Krzywka bei Graudenz bekannt, wo der Volksdeutſche Krenz, als er Vieh auf die Weide trieb, von einer entmenſchten Horde überfallen, zu Boden geworfen, geknebelt und entmannt wurde. Der Verwundete konnte 95 als er nach einigen Stunden zur Beſinnung kam, nach Hauſe Funden und wurde ſpäter von ſeinen Angehörigen ins rankenhaus gebracht. Es iſt ganz offenkundig, daß die Polen in ihrem Staat den Krieg gegen das Deulſchtum enffeſſelt haben. Es iſt un⸗ denkbar, daß Polen in dieſen kerroriſtiſchen Drangſalierun⸗ gen die Ankerſtützung der humanitären Demokratien de eſtens genießt. Dieſe ſollten ihren enkſcheidenden use im Polen ſchnellſtens geltend machen. Denn das Reich, wel ches die Verpflichtung übernommen hat, bedrängte 7 Bolksangehörige im Ausland zu ſchützen, vermag eine ſol Anterdrückung deutſcher Volksangehörigen in ſeinem Nach⸗ barſtaat nicht ruhig mit anzuſehen. Keine Sicherheit mehr im Durchgangsverkehr Freitag vormittag wurden auf dem Bahnhof Dirſchau aus dem Breslauer Kurswagen des d 1 um 1002 Uhr Marienburg in Kichtung Berlin verläßt, acht deutſche Reiſende von polniſcher Polſzeſ verhaftel. Unter den Ver⸗ hafketen befinden ſich vier Unteroffiziere der Luftwaffe und vier Ziviliſten, darunter eine eu 8 Der Grund für die Verhaftung iſt nicht bekannt gewor⸗ 1 Verhaftung ſoll ſich folgendermaßen zugel. en: 5 Nach Einfahrt des Zuges umſtellten ewa 30 Militär. perſonen den genannten Wagen, und acht bis zehn Poli- ziſten drangen in ihn ein. Nach inzwiſchen eingetroffener Meldung ſind die vier Luftwaffenangehörigen ſowie die Frau wieder enklaſſen worden. Das Schickſal der übrigen drei Verhafteten Zivi⸗ liſten iſt noch ungewiß. 1 In dieſen fortwährenden Zwiſchenfällen muß man eine neue Herausforderung des deutſchen Volkes erblicken. Der Zugverkehr zwiſchen dem Reich und der durch die widerfin⸗ nige Grenzziehung von Verſallles von ihrem Mutterlande abgetrennten Provinz Oſtpreußen durch den Korridor iſt vertraglich garantiert. Polen verdient an dieſem Durchgangsverkehr viel Geld ohne eine andere Gegenlei⸗ ſtung als eine Behinderung des Verkehrs durch eine zeit⸗ raubende, völlig überflüſſige Einſchaltung polniſchen Per⸗ ſonals. Das Mindeſte, das man unter ſolchen Umſtänden verlangen kann, iſt, daß man im Korridor nicht behelligt wird. Nicht einmal dieſe Mindeſtforderung können die für den Korridorverkehr verantwortlichen polniſchen Stellen erfüllen. Damit erbringen ſie ſelbſt den Beweis dafür, daß die jetzigen Verhältniſſe völlig unhaltbar ſind. Die öde Guduld iſt wahrhaft bis aufs äußerſte angeſpannt worden Italiens Weſibefeſtigungen de Bonos Beſichtigungsreiſe abgeſchloſſen Rom, 11. Auguſt. Marſchall de Bono hat, wie bereits kurz berichtet, nach einer mehrmonatigen eingehenden Prü⸗ fung der italieniſchen Befeſtigungen an der franzöſiſchen Grenze, und zwar in den Meeralpen wie in den Kottiſchen und Grajiſchen Alpen an Muſſolini einen Bericht übermit⸗ telt, in dem er u. a. betont, daß die bis ins kleinſte gehen⸗ den Arbeiten überall mit größtem Eifer durchgeführt wer⸗ den, um die abſolute und vollkommene Wirkſamkeit der be⸗ reits vorhandenen Befeſtigungswerke zu garantieren und den ſie verteidigenden Truppen die Möglichkeit eines nicht übermäßig beſchwerlichen Lebens zu ſchaffen. Jedes mögliche Zurückweichen, das ein feindliches Ein⸗ dringen geſtatten könnte, wird in rückwärtigen Stellungen aufgefangen werden, die heute gleichfalls faſt allen ernſt⸗ hafteſten Widerſtand zu leiſten vermögen. Die Beſetzung der Verteidigungslinien ſei dem erſt vor kurzem gebildeten Grenzſchutzkorps übertragen worden, deſſen Offiziere und Mannſchaften ſich der ihnen übertragenen aufopferungsvol⸗ len Aufgabe vollauf bewußt ſeien. Ihre Loſung laute, den ihnen anvertrauten Platz nicht aufzugeben, es fei denn zur Verfolgung des Feindes.„Deshalb“, 15 betont Marſchall de Bono abſchließend,„kann ich verſichern, daß das italieniſche Verteidigungsſyſtem zuſammen mit der Hilfe, die die Vor⸗ ſehung Italien mit dem Bollwerk der Alpen gegeben hat, keinem feindlichen Fuß geſtatten wird, den heiligen Boden unſeres Vaterlandes zu betreten.“ Einberufungen in Italien Rom, 11. Auguſt. Nach Abſchluß der großen Sommer⸗ manöver ſind, einer amtlichen Verlautbarung zufolge, die Angehörigen der Jahrgänge 1901 und 1912 entlaſſen wor⸗ den, von denen viele für die Erntearbeiten Sonderurlaub erhalten hatten. Dagegen werden ſämtliche Mitglieder der Jahrgänge 1902 und 1910 ſowie die Unteroffiziere und Offiziere der Jahresklaſſen 1902 bis 1906 ſowie 1910 vom 21. Auguſt bis 31. Oktober zu Ausbildung awecken einbe⸗ rufen werden Politiſches Allerlei Einberufungen in Rumänien Für den 15. Auguſt hat Rumänien 10 Jahrgänge der Reſerve zu den Waffen gerufen. Vier Armeekorps von ſieben werden dadurch auf ihre volle Stärke gebracht. Ab 15. September ſollen weitere Einberufungen erfolgen. Auch der Aufrüſtung wird beſondere Aufmerkſamkeit gewidmet. Miniſterpräſident Calinescu, der gegenwärtig auch einſtwei⸗ liger Heeresminiſter iſt, beſichtigte in den beiden letzten Ta⸗ gen gemeinſam mit dem Rüſtungsminiſter die Rüſtungs⸗ und Munitionsfabriken in Plojeſchti, Sinaia, Kronſtadt und Umgebung, wo beſonders viele Werke konzentriert ſind, und Fogaraſch. Die Lage in Tientſin England liefert die vier Terroriſten aus— Entſcheidung über die Währungsfrage hinausgezögert Tokio, 11. Auguſt. Die britiſche Botſchaft teilte mit, daß die Tientſiner Konzeſſionsbehörden die vier Chineſen, die unter Mordverdacht ſtehen dem ordentlichen chineſiſchen Ge⸗ richt in Tientſin übergeben haben, nachdem die durch die japaniſchen Behörden angeſtellte Unterſuchung hinreichende Schuldbeweiſe erbracht hätten. Hiermit iſt eine weſentliche Forderung Japans mit Bezug auf die Auslieferung der Terroriſten durch die britiſche Konzeſſion erfüllt, und man erwartet, daß London auch in der Frage der polizeilichen Kontrolle der Konzeſſion den japaniſchen Forderungen na geben weede. Militäriſche Kreiſe weiſen jedoch darauf hin, daß Lon⸗ don die Entſcheidung über die Silberdepots und die Fapi⸗ Währung immer noch zurückhalte. Gerade die Löſung dieſer Fragen ſei aber die Vorausſetzung für geordnete Verhält⸗ niſſe in Tientſin und Nordchina. Kurzmeldungen i Paris. Der engliſche Kriegsminiſter Hore Beliſha iſt in Cannes eingetroffen. 5 Rom. Muſſolini hat den Generalgouverneur von 1 Luftmarſchall Balbo, zur Berichterſtattung über einige 129. ſchaftliche und militäriſche Fragen Libyens empfangen. e Unterredung wohnte auch der Staatsſekretär im Miniſterium für Italieniſch⸗Afrika, General Teruzzi, bei. f Liſſabon. Bei ſeiner Rückkehr aus dem Norden vo Mozambique traf der portugieſiſche Staatspräſident N Carmona an Bord des„Colonial“ wieder in Lourenco 195 5 ques ein. Er wurde von der Bevölkerung der Hauptſtad 1 Kolonie noch herzlicher als beim erſten Empfang begr Junger Deutſcher bei Davos lödlich abgeſtürzt. Bern, 12. Aug. Bei einer Kletterei im Sertigtal bel Davos ſtürzte der 16 Jahre alte Ludwig Brauns aus lingen tödlich ab. Die Leiche konnte geborgen werden. TCT% D 0 eits Zrü⸗ chen chen mit⸗ hen⸗ ver⸗ be⸗ und nicht Ein⸗ igen rnſt⸗ ung eten und vol⸗ den zur lde iſche Vor⸗ hat, den ner⸗ die vor⸗ aub der und vom ibe⸗ Badiſche Chronik Heidelberg. Profeſſor Dr. Adolf Mayer, der ſeit 25 Jahren hier im Ruheſtand lebende Agrikulturchemiker, voll⸗ endete ſein 96. Jebensjahr. Der Jubilar dürfte wohl Hei⸗ delbergs älteſter Bürger ſein. 11 Heidelberg.(Verkehrsunfall) In die Ortho⸗ pädiſche Klinik wurde ein Motorradler eingeliefert, der auf der Straße nach Eſchelbronn mit einem Kraftwagen zuſam⸗ menſtieß und dabei einen Beinbruch erlitt. Heidelberg.(Schloßbeleuchtungen.) In die⸗ ſem Jahre werden noch zwei Schloßbeleuchtungen veranſtal⸗ tet, und zwar am 16. und 23. September. Schriesheim(Bergſtraße).(Sein letzter Gruß.) Als der 32 Jahre alte Motorradfahrer Hermann Eiſer nahe dem Erholungsheim Scheidt fuhr und ſich Bekannten in einem vorbeikommenden Auto zuwinkende umdrehte, fuhr er gegen einen Stein und ſtürzte. Der Tod trat auf der Stelle ein. 5 U Schwetzingen. Infolge eines Unglücksfalles verlor die Familie Adalbert Steffel ihren erſt 17jährigen Sohn Kurt. Weinheim. Im nahegelegenen Laudenbach iſt der Schweinerotlauf ausgebrochen. Ueber das Gehöft wurde ſo⸗ fort die Stallſperre verhängt. Buchen. Anſer traditioneller Schützenmarkt wird in dieſem Jahre als echtes Volks⸗ und Heimatfeſt vom 3. bis 5. Seplember gefeiert werden. UI Schzelingſtadt b. Borberg.(Scheuen de Pferde.) Als der Landwirl Oskar Kaufmann mit ſeinem Milchfuhrwerk die abſchüſſige Orksſtraße herunterfahren wollte, kam er zu Fall. Die beiden Pferde ſcheuten, ſodaß der Wagen über den Fahrer hinwegging. Die Pferde raſten mit dem Wagen und einer mitfahrenden Frau die ſteile Straße herunter. Die Frau konnle ſich glücklicherweiſe feſthalten, bis beherzte Män⸗ ner das Fuhrwerk anhalten konnten. Kaufmann mußte mit erheblichen Verletzungen in das Krankenhaus Borberg über⸗ geführt werden. (J) Pforzheim.(Greiſin in ihrer Wohnung überfallen.) Die 79jährige Witwe Juliane Hage wurde in ihrer Wohnung in der Siedlung Krebspfad von einem Un⸗ bekannten überfallen und gewürgt, ſodaß ſie bewußtlos zu Boden fiel. Der Täter riß der Frau den Schlüſſelbund aus der Hand und entwendete 160 Mark, die in einem Zigaretten⸗ etui in einem Schrank aufbewahrt waren. Der Täter iſt noch nicht ermittelt. () Ettängen.(Vom Güterzug angefahren und ſchwer verletzt.) Als das fünfjährige Söhnchen des Kraftfahrers Munz die Albtalbahn mit einem Handleiter⸗ wägelchen überqueren wollte, kam im gleichen Augenblick ein Güterzug entgegen. Der das Kind begleitende Verwandte Hermann Staehle wollte das Kind zurückziehen, wurde aber ſelbſt mit dem Jungen zur Seite geſchleudert. Der Lokomotiv⸗ führer, der das Kind bemerkte, konnte jedoch nicht mehr an⸗ halten. Das Kind wurde nur(cht verletzt, während Staehle ſehr ſchwere Verletzungen ett.! (—) Meersburg.(Aukounglück.) Auf der Reichs⸗ ſtraße zwiſchen Unteruhldingen und Meersburg platzte an einem mit vier Perſonen beſetzten Kraftwagen aus Bleibach bei Waldkirch ein Reifen. Dadurch verlor der haufen die Herrſchaft über den Wagen und fuhr gegen zwei 1 Der Fahrer und deſſen Sohn wurden mit erheblichen Ver⸗ letzungen ins Krankenhaus Meersburg eingeliefert. Badens Jugend marſchiert zum Führer 70 Hitlerjungen tragen ihre Fahnen nach Nürnberg.— 278 Kilometer in 14 Tagen. NSG. Auch in dieſem Jahre wieder werden die Beſten der Jugend des Führers aus allen Gauen des Reiches den Belenntnismarſch nach Nürnberg durchführen. Zum erſten Male werden unter den 34 Marſcheinheiten des Adolf⸗Hitler⸗ Marſches 1939 auch die Fahnen aus dem Sudetenland zur Stadt der Reichsparteitage getragen, und Hitlerjungen aus dem Memelland marſchieren. Zum erſten Male haben die Fahnen der Jugend aus den Gebieten Schleſien und Sa ſen auf ihrem Marſch durch das Protektorat Böhmen und Mäh⸗ ren ihren Einzug in die alte deutſche Reichsſtadt 1 ge⸗ nommen, und zum erſten Male marſchieren in dieſem Jahre mit der Marſcheinheit Tirol 60 Jungfaſchiſten mit. Vor einigen Wochen bereits, am 18. Juli, entließ Stabsführer Hartmann Lauterbacher im Rahmen einer Kundgebung in Danzig die erſte der 34 Marſcheinheiten, die Fahnenträger des Gebietes Oſtland der Hitler⸗Jugend aus Oſtpreußen und dem Memelland und brachte damit ſinnvoll zum Ausdruck, daß die Herzen des ganzen deutſchen Volkes bei ſeinen Br a dern und Schwestern zu äußerſt im Oſten des Reiches ſin und ſie in ihrem harten Kampf ſtärken wollen. 0 Die Marſcheinheit Baden wird am Mittwoch, den 16. Auguſt, 21 Ahr 111 einer Kundgebung 1 Gab 5 ter des Gebietes Baden der Hitler⸗Jugend, Oberbannführer Kgenlauf, in Karlsruhe entlaſſen. Vom 12. bis 16. August werden die Teilnehmer in einem e in der Karlsruher Jugendherberge zur Ausbildung und Aus⸗ richtung und nochmaliger ſtrenger Sichtung zuſammengefaßt und u. a. noch einmal einer genauen ärztlichen Unterſuchung unterzogen. Die Geſamtſtärke der Marſcheinheit Baden be⸗ trägt 70 Mann. Sie ſteht unter dem Kommando des Füh⸗ rers des Bannes 142 der Hitler⸗Jugend, Lörrach, Ober⸗ ſtammführer Haap. Außer den Trägern der 17 Bannfahnen marſchiert der Spielmannszug des Bannes 142 mit 13 Mann. 4 ausgebildete Feldſchere werden die geſundheitliche Ueberwachung der Marſchteilnehmer durchführen. Ein die Wappen der bedeutendſten badiſchen Städte führender, von der Reichsbahn zur Verfügung geſtellter Laſtwagen wird das Gepäck mitführen. 5 Der Marſch führt über Berghauſen nach Pforzheim— Vaihingen a. 5 5— Beſigheim— Bachang⸗ Ba— llwangen— Dinkelsbühl— Gunzenhauſen— Schwabach Nürnberg. Bis Nürnberg, wo die Marſcheinheit Baden am 29. Auguſt e beträgt die Marſchſtrecke bei 11 Marſchtagen und drei Ruhetagen 272 Kilometer. Die kürzeſte Tagesſtrecke beträgt 10 Kilometer, die längſte 34 Kilometer. In den Uebernachtungs⸗ und Ruheorten werden die Marſch⸗ teilnehmer Singabende und ſonſtige kulturelle Veranſtaltun⸗ 05 durchführen und der Bevölkerung das landſchaftliche rauchtum ihrer badiſchen Heimat nahebringen. Am 10. September werden die badiſchen Jungen gemeinſam mit ihren Kameraden aus dem ganzen Reich den Marſch nach Landsberg, dem Endziel des Adolf⸗Hitler⸗Marſches, an⸗ kreten. Dieſe Stätte, an der der Führer ſein zum Glaubens⸗ belenntnis aller Deutſchen gewordenes Werk ſchrieb, wird 1 die deutſche Jugend in aller Zukunft heilig ſein. In tie⸗ r Ehrfurcht wird ſie jene kleine Zelle betreten, in der die danken des Führers für den Kampf um das Reich reiften. Am 20. September wird die Marſcheinheit Baden in ihre Heimatorte zurückkehren. Aus den Nachbargauen Af Luftſchiff„Graf Zeppelin“ fährt in das Sudetenland. ie die Deutſche Zeppelin⸗Reederei mitteilt, wird das Luft⸗ ſchiff— 130„Graf Zeppelin“ am kommenden Sonntag, 13. Auguſt, zu ſeiner Fahrt in das Sudetenland in den Vor⸗ mittagsſtunden vom Luftſchiffhafen Rhein⸗Main aus ſtar⸗ ten. Kapitän Albert Sammt führt das Luftſchift zu ſeiner Landung auf den Flugplatz der Stadt Eger. Frankfurt a. m.(Frau aus dem Fenſter ge⸗ ſtürzt.) Ein ſchwerer Unfall ereignete ſich im Hauſe Fa⸗ briciusſtraße 17 im Stadtteil Griesheim. Die 39jährige Ehefrau Larta H. ſtürzte beim Hausputz von der Fenſter⸗ gank ihrer Wohnung in den Hof. Sie erlitt ſchwere Kopf⸗ und innere Verletzungen. Kraftwagen gegen Laſtzug geſtoßen. Skultgart, 12. Aug. Der 38 Jahre alte Leiter der Bild⸗ ſtelle der Daimler⸗Benz⸗Werke in Untertürkheim, Chriſtoph Korzendorfer, fuhr mit ſeinem Wagen auf der Reichsauto⸗ bahn bei Augsburg gegen einen Laſtzug. Korzendorfer war durch den Scheinwerfer eines entgegenkommenden Wagens geblendet worden. Der Anprall war ſo heftig, daß alle vier Inſaſſen des Perſonenwagens ſchwer verletzt wur⸗ den. Korzenberger ſelbſt iſt im Krankenhaus ſeinen Ver⸗ letzungen erlegen. Dahn.(In die Mähmaſchine geraten) Mit lebensgefährlichen Verletzungen wurde der Landwirt Ja⸗ cobi von der neuen Dahner Mühle ins Krankenhaus ein⸗ geliefert. Er war in die Mähmaſchine gefallen, deren Meſ⸗ ſer ihn am ganzen Körper übel zurichteten. AE An einem Inſettenſtich geſtorben. Vor einer Woche Wurde in Kirn(Nahe) eine junge Frau von einem Inſekt in den Rücken geſtochen. Trotz ärztlicher Hilfe und Kranken⸗ haus behandlung iſt die Frau einer Blutvergiftung erlegen. Von einem Sprengſchuß zerriſſen. Bei Erdarbeiten am Galgenberg bei Lonsheim(Nahe) war einer der gelegten Sprengſchüſſe nicht rechtzeitig losgegangen. Als ein aus Koburg ſtammender Arbeiter die Urſache feſtſtellen wollte, entlud ſich die Sprengladung und verletzte den Mann tödlich. 1 Anglück an unbeſchranktem Bahnübergang. Auf einem unbeſchrankten Bahnübergang in Beyenburg zur Barmer Talſperre der Strecke Wuppertal Radevormwald wurde ein 14jähriger Radfahrer von einem Perſonenzug überfah⸗ ren und auf der Stelle getötet. Das Zugperſonal hatte den Anfall nicht bemerkt, ſodaß der Zug weiterfuhr Kraftwagen von einer Oeichſel aufgeſpießt. Von einem auf wenig befahrener Straße in Bad Reichenhall ſtehenden Fuhrwagen wurde ſträflicherweiſe nachts die Deichſel her⸗ ausgebogen, in die um Mitternacht der Fuhrunternehmer Ludwig Kendlinger mit ſeinem Auto hineinfuhr. Die Deich⸗ ſel drang durch die Windſchutzſcheibe in das Wageninnere und bei einem Seitenfenſter wieder hinaus, worauf ſie ab⸗ ſprang und das Auto ſomit förmlich aufgeſpießt hatte. Wie durch ein Wunder blieben die rückwärts ſthenden Fahrgäſte völlig unverletzt, lediglich der Wagenführer erlitt leichte Verletzungen durch Glasſplitter. A Bierreiſe mit tödlichem Ausgang. Vor dem München⸗ Gladbacher Schöffengericht hatte ſich der 28jährige Kraftfah⸗ rer Peter D. aus Vierſen, der im Mai d. J. nach einer aus⸗ gedehnten Bierreiſe einen tödlichen Verkehrsunfall verſchul⸗ det hatte, zu verantworten. D. fuhr damals entgegen den Anweiſungen ſeines Betriebsführers nach Arbeitsſchluß nicht nach Hauſe, ſondern kehrte in einigen Wirtſchaften ein. Als er unter erheblicher Alkoholeinwirkung ſtand, fuhr er mit ſeinem Lieferwagen einen Fußgänger an, der auf der Stelle tot war. Der Kraftfahrer will von dem Unfall nichts gemerkt haben, er fuhr auch weiter, konnte aber nach einiger Zeit ge⸗ ſtellt werden.— ib Unfall beim Hammerwurf. Der 28 Jahre alte Kauf halter Alfred Krams wurde auf einer Spielwieſe in Kauf⸗ beuren von einem Hammerwurf, deſſen Flugbahn Krams offenbar nicht beachtet hatte, mitten ins Ge icht getroffen und ſehr ſchwer verletzt. Mit einer ſchweren ehirnerſchüt⸗ terung, einem Naſenbein⸗ und Kiefernbruch und einer Fleiſchwunde über dem Auge wurde der Verunglückte in das Krankenhaus eingeliefert. 5 i Mutter und Kind in der Jauchegrube erkrunken. Eine Einwohnerin von Biedenkopf, die ihr zehn Monate altes Kind auf dem Arm trug, ſtürzte mit dem Kind in die Jauchegrube, wo beide den Tod fanden. 8 15 Blutiger Familienſtreit. Im Verlauf eines Familien⸗ ſtreites griff der Sohn Wilhelm der Familie Karl Jakob König in Wörth a. Rh. zur Piſtole und gab auf ſeinen Bruder Karl einen Schuß ab, der dieſen in den Rücken traf. Wilhelm richtete dann die Waffe gegen ſich ſelbſt und ver⸗ letzte ſich durch zwei Schüſſe ebenfalls ſchwer. Beide wur⸗ den ins Kandeler Krankenhaus geſchafft. Bei Wilhelm Kö⸗ nig beſteht Lebensgefahr. Ab Vor den Augen des Mannes erkrunken. Als der Schuhmacher Geisler aus Sonthofen bei einem Ausflug am Bodenſee bei Kreßbronn am freien Strand mit ſeiner Frau badete, verließen dieſe beim Schwimmen plötzlich die Kräfte. Sie ging vor den Augen ihres Mannes unter. Obwohl es gelang, die Frau innerhalb von zehn Minuten ans Land zu bringen, blieben die Wiederbelebunasverſuche erfolalos. Deutſcher Küſtenflug 1939 und Zuverläſſigkeitsflug 1939 0 255 Föhr für deutſche Sportfliegerinnen. NSG. Der Korpsführer des NS.⸗Fliegerkorps veran⸗ ſtaltet in der Zeit vom 10. bis 14. Auguſt 1939 zwei große reichsoffene Motorflugwettbewerbe, deren beider Zie) Wyk auf Föhr iſt. Der Deutſche Küſtenflug 1939 zerfällt in zwei Teile, und zwar den Sternflug zur Nordſee mit dem Endflughafen Borkum und den Streckenflug mit Sonderauf⸗ aben, der nach dem Nordſeebad Wyk auf Föhr führt. Im Sternflug dürfen nur Plätze angeflogen werden, die den Be⸗ werbern bei der Nennungsbeſtätigung als Wertungsplatz be⸗ kanntgegeben werden. Im Bereich der NS K.⸗Gruppe 16 (Südweſt) ſind das die Flughäfen Konſtanz, Villingen, Frei⸗ burg, Offenburg, Baden-Baden, Karlsruhe und Mannheim. Vier dieſer Wertungsplätze bieten gleichzeitig Tankmöglich⸗ keit. Zum Zuverläſſigkeitsflug 1939 nach Wyk auf Föhr für deutſche Sportfliegerinnen werden alle deutſchen Flugzeug⸗ führerinnen zugelaſſen, die Förderer des NS.⸗Fliegerkorps ſinde Auch der Wektbewerb der Frauen zerfällt in zwei Teile, den Sternflug zur Oſtſee mit dem Ziel Fehmarn⸗Marien⸗ leuchte und den Streckenflug mit Sonderaufgaben, bei dem Wyk auf Föhr als Endflughafen vorgeſchrieben iſt. Der Startplatz zum Sternflug kann von der Wettbewerberin be⸗ liebig gewählt werden. Es muß jedoch ein Flugplatz ſein, der zum Sternflug als Wertungsplatz zugelaſſen iſt. Wertungs⸗ und Tankplätze für den Zuverläſſigkeitsflug 1939 ſind im Bereich der NS.⸗Gruppe 16(Südweſt) die gleichen wie beim deutſchen Küſtenflug 1939. 1 Tiere und Senſationen“, Reihe errungen. Dieſer großartige Zirkusfilm konnte nur von einem Lalcale Nauudlocliau Seckenheims großes Volksſfeſt ſteigt. . Im Eiltempo rücken nun die Tage heran, die für Secken⸗ heim ein Ereignis werden ſollen. Dafür ſprechen ſchon die großen Vorbereitungen, die den Schloßgarten in eine wahre Zeltſtadt verwandelt haben. Wie im vorigen Jahre das Feſt durch Auftreten bekannter Künſtler auf den Gebieten des Humors und der Artiſtik die Beſucher fröhliche und heitere Stunden verleben ließ, ſo hat dieſes Jahr erſt recht die Feſtleitung es ſich zum Ziele geſetzt, mit einem außergewöhnlichen Programm vor die Beſucher zu treten. Schon der Anſager, der bekannte und beliebte Humoriſt Lenz aus Karlsruhe, wird dem Ganzen die Würze des pfäl⸗ ziſchen Humors geben. Dazwiſchen wird die Muſik hinein⸗ funken, die mit ihren Volksweiſen ſchon für die nötige Stimmung ſorgen wird. Senſationell wird wieder das Auf⸗ treten der Arkiſten werden. Aber auch unſere einheimiſchen Vereine werden ihr Teil zur Ausgeſtaltung des Feſtpro⸗ gramms beitragen. Maßkrüge„Pfiſterer⸗Spezial“ werden im großen Feſtzelt aufgetragen, damit der Aufenthalt beſonders angenehm wird. In einer eigenen Weinſtube wird man noch ſo manchen edlen Tropfen antreffen und im Kaffee kann das aromatiſche Getränk bei Kuchen und Torten genoſſen werden. Beim Preisſchießen und Preiskegeln winken wertvolle Preiſe. Selbſtverſtändlich wird auch getanzt werden. Der große Schloßſaal bietet ja dazu reichlich Gelegenheit. And dann die reichhaltige Tombola mit den KdF⸗Fahrten! Wer möchte dieſe nicht gewinnen? Schtäeßlich iſt jeder Beſucher mit dem numerierten Feſtabzeichen an einer Verlosung beteiligt. Auf dem Feſtplatz iſt für die Jugend reichlich Gelegenheit geboten, ſich zu unterhalten. Im Vordergrund werden dies⸗ mal die elektr. Autowagen ſtehen und alle Autofahrer⸗ anfänger werden ſich beſtimmt einfinden. Aber auch die üb⸗ lichen Zucker-, Schieß⸗ und Verkaufsbuden haben ihre Zelle aufgeſchlagen. Alſo mehr kann man für ein Volksfeſt nicht mehr bielen. Der Sonntag wird außerdem als Einleitung einen großen Feſtzug durch die Straßen Seckenheims bringen und dann würd die HJ. und der BdM. den Nachmittag mit Vor⸗ führungen beſtreiten. Mit Muſikvorträgen, Liedern, Volks⸗ tänzen, Volks⸗ und Kinderbeluſtigungen werden die Beſucher unterhalten. Und abends wird ſich wieder das Feſtprogramm auf vollen Touren abwickeln. Der Montag wird als Ausklang das erſte große Secken⸗ hetmer Feuerwerk am Necaruſer bringen. So ſind alſo nach jeder Richtung hin die Vorausſetzungen und Vorbereitungen zu einem wirklichen Volksfeſt geſchafſen worden. Wiederum werden die Volksgenoſſen von Seckenheim und Umgebung aufgerufen, das in weit größerem Umfange organiſierte Feſt zu beſuchen und gerade in den Tagen der politiſchen Hochſpannung geben uns ſolche Feſttage neuen Mut und neue Stärke unſeren Lebenskampf zu beſtehen. Darum kommt zum Volksfeſt und verbringt einige frohe Stunden. I Zuchthaus und Sicherungsverwahrung. Der 52jäh⸗ rige Heinrich Metzger von Mannheim erhielt wegen gemeinen Diebſtahls zwei Jahre Zuchthaus. Wegen 2 5 wurde die Unterſuchungshaft nicht angerechnet. Außer[berkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren wurde Sicherungsverwahrung angeordnet. Der Angeklagte beſtahl kleine Kinder, verlegte ſich dann auf Taſchendiebſtähle und beſtahl zuletzt einen Arbeitskameraden. Ehrung für treue Arbeit. Der Führer hat die nach⸗ ſtehend aufgeführten Gefolgſchaftsmitglieder mit dem Treu⸗ dienſt⸗Ehrenzeichen für 50jährige treue Dienſtleiſtung ausge⸗ zeichnet: Bei der Rheinſchiffahrts⸗A G. vorm. Fendel, Mann⸗ heim: Wendelin Himioben, Verwalter; bei der Firma 585 chinſon, Gummiwarenfabrik, Mannheim: Peter Sattler, Vor⸗ arbeiter. a —. Familienhilfe geht vor Staatshilfe. Die Familien⸗ unterſtützungsverordnung für Wehr⸗ und Arbeitsdienſt eht davon aus, daß Familienhilfe vor Staatshilfe geht. ie Vorſchrift iſt nur auf Angehörige eines Einberufenen anzuwenden, die dauernd in die Familiengemeinſchaft Gaushaltungsgemeinſchaft) aufgenommen ſind. Bei ihrer Handhabung iſt zu beachten, daß von den Mitgliedern der Familiengemeinſchaft nur zumutbare Leiſtungen verlangt werden dürfen. Hat ein Mitglied der Familiengemeinſchaft chon vor der Aushändigung des Geſtellungs⸗ oder Ein⸗ erufungsbefehls an den Einberufenen zu den Koſten des Familienhaushalts beigetragen, ſo kann in der Regel an⸗ genommen werden, daß ihm auch nach dem Geſtellungstag die Gewährung eines angemeſſenen Beitrages zugemutet werden kann. . 18 f Film chau. Harry Piel hat mit ſeinem neuen Film„Menſchen, dem 105. Film in der langen ſeiner Lebensarbeit, einen weileren ſtolzen Erfolg Künſtler geſchafſen werden, der in der Manege ſich heimiſch fühlt, dem die Tiere Kameraden ſind, und der mindeſtens ebenſoviel vom Schauſpieler wie vom Artiſten in ſich hat. Er hat ſeinen gan en Ehrgeiz darein geſetzt, mit dieſem Film etwas Neues und noch nie Geſehenes zu bringen. Das iſt ihm vortrefflich gelungen, denn was er hier mit ſeinen Tigern, Elefanten, Affen uſw. vorführt, iſt allererſte Zirkus⸗ und vor allem Domteurkunſt. Es gehörte eine unermeßliche Ausdauer und viel Liebe wie perſönlicher Mut dazu, um Szenen zu ſchaffen, wie ſie in dieſem Film vorkommen, der die Nerven mehr als einmal in höchſte Spannung verſetzt. Man ſieht aber nicht nur die bunte Zirkuswelt in ihrem ſchimmernden Gewand, wie es der Zirkusbeſucher gewohnt iſt, ſondern man lebt die kleinen und großen Sorgen der Menſchen mit. Es iſt ein Film, der überaus ſpannend iſt und jedem Beſucher viel Freude bereitet. Neben Harry Piel, der die Hauptrolle verkörpert, ſieht man noch ein ganz ausgewähltes Enſemble. Zieitſchriften und Bücher. f Das Reichserbhofrecht. Auf der Grundlage des Reichs⸗ geſetzes vom 29. 9. 1933 unter Berücksichtigung der Geſetze und Literatur bis Mai 1939, neubearbeitet von Amts⸗ gerichtsrat Dr. P. Schaeſer. Verlag Wilh. Slollfuß in Bonn. Preis RM. 1.25 hat dieſe neue kurze Darſtellung des Der Verfaſſer Reichserbhofrechts in für jedermann verſtändlicher Form ge⸗ ſchaffen. Zum allgemeinen Verſtändnis hat er dabei auch f die mit dem neuen Recht eng zuſammenhängenden ragen aus dem Erb⸗ und Grundſtücksrecht hingewie en. Es iſt zu wünſchen, daß die Verbreitung der Schrift nicht auf die landwirtſchaſt iche Bevöl erung beschränkt bleibt.. 3 8 — Beihilfen für Untermieter. Den zu kurzfriſtiger Aus⸗ bildung oder Uebung der Wehrmacht Einberufenen, die unterſtützungsberecktigte Angehörige nicht haben oder bis zur Aushändigung des Einberufungsbefehls nicht mit ſol⸗ chen Angehörigen in Haushaltsgemeinſchaft gelebt haben, und die in Untermiete wohnen, kann eine Mietbeihilfe bis zu dem Zeitpunkt gewährt werden, au dem ſie das Unter⸗ mietverhältnis früheſtens kündigen können; haben ſie eige⸗ nen Hausrat, ſo kann ihnen nach Ablauf dieſer Zeit für notwendige Aufwendungen zur Erhaltung des Hausrats eine angemeſſene Beihilfe gewährt werden. — Berſicherungsfreiheit hauswirtſchaftlicher Lehrlinge. Das Reichsverſicherungsamt hat entſchieden:„Hauswirt⸗ ſchaftliche Lehrlinge in gemeinnützigen Anſtalten ſind zwar keine Hausgehilfinnen; ihre Beſchäftigung iſt daher nicht verſicherungsfrei; ſie iſt aber mit Ausnahme des letzten Lehrjahres dann arbeitsloſenverſicherungsfrei, wenn die Vorausſetzungen des§ 74 des Geſetzes über Arbeitsvermitt⸗ lung und Arbeitsloſenverſicherung vorliegen. Gewitter und Volksglaube Wir ſind inmitten der„Hundstage“(wenn wir eben auch mehr Regen als Sonne haben!), die nach normaler Rechnung die heißeſten Tage des Jahres bringen. In die⸗ ſer Zeit häufen ſich die Gewitter. Für den Städter iſt das Gewitter ziemlich belanglos, wenn es ihm nicht gerade bei einem Ausflug oder bei einer Fahrt ins Wochenende in die Quere kommt. Für den Landmann jedoch iſt Gewitter⸗ neigung bedenklicher und bedrohlicher. So alt wie das Bauernhaus, ſind auch die Maßnahmen und Vorkehrungen, um Haus und Hof gegen Blitzſchlag und Feuer zu ſchützen. Verſchiedenartig iſt die Behand⸗ lung des Herdfeuers. Während in manchen Gegen⸗ den, wie in Baden, das Herdfeuer gelöſcht wird, zündet die Bäuerin in der Mark Brandenburg Feuer auf dem Herde an und wirft verſchiedene Kräuter(neunerlei„Jo⸗ hanniskräuter“) hinein. Noch heute herrſcht det Glaube, daß Glockenläuten die ſchlimmen Kräfte, die mit dem Gewitter kommen, unſchädlich machen und verſcheuchen kann. Wenn das Gewitter droht, wird im Dorf mit der Kirchenglocke geläutet; in Süddeutſchland ſchellt man auch im Bauernhaus mit kleinen Handglöckchen, in Tirol benutzt das Landvolk auch Wetterhörner und Wettermu⸗ ſcheln. Im ganzen Bereich des Sachſenſtammes erſcheinen als Schmuck des Vorderfirſtes am Bauernhauſe hölzerne Pferdeköpfe, teils nach innen, teils nach außen ge⸗ richtet. Im germaniſchen Heidenglauben hat das Pferd den Donnergott als Schutzherrn; es iſt nicht zweifelhaft, daß die Pferdeköpfe urſprünglich Schutz und Abwehr gegen Blitzſchlag bezwecken. Gegen das Blitzfeuer ſichern auch manche Bäume, die der Bauer in die Nähe des Wohn⸗ hauſes ſetzt, ſo die Weißbuchen und Silberpappeln, und noch lieber die Nuß⸗ und Obſtbäume. Bei Kiefern und Fich⸗ ten finden ſich vielfach verfilzte Gebilde, die im Volksmund als Donner⸗ und Hexenbeſen angeſprochen werden; dieſe ſteckt man an den Giebel des Hauſes als Abwehr gegen Gewitter. Gewiſſe Vögel bringen dem Gebäude, an dem ſie niſten, Segen und Schutz, ſo beſonders der Storch und die Schwalbe. Die letztere iſt in den Viehſtällen ein unerſetz⸗ licher Fliegenfänger; Freund Adebar, der Storch, bringt dem Bauernhauſe den Kinderſegen. Wer im Hauſe trotz drohenden Gewitters ſchläft, den darf man ruhig ſchlafen laſſen, denn der hat nach dem Volksglauben ein gutes Ge⸗ wiſſen. Hervorragender Sport beim Jubiläum des Tu nerbund„Jahn“ am 19. und 20. Auguſt. Greulich, To. 1846 Mannheim im Hammerwerfen am Start. Schon die Vorbereitungen im Wörtel, wo kläglich fleißige Hände bei der Arbeit ſind, den Sportplatz fachgerecht her⸗ zurichten, laſſen darauf ſchließen, daß der Turnerbund„Jahn“ bet ſeinem Jubiläum etwas Beſonderes bieten will. So iſt es dem Verein auch gelungen, den früheren deutſchen Rekord⸗ inhaber und Olympiateilnehmer im Hammerwerfen, Bernh. Greulich, Tv. 1846 Mannheim, zu einer Sondervorführung im Hammerwerfen zu verpflichten, eine Diſziplin, die in Seckenheim noch nicht gezeigt wurde. Auch im Stabhochſprung und Speerwerfen werden beſte Kräfte am Start ſein. Beſon⸗ der erfreulich iſt es auch, daß bei den Mannſchaftskämpfen am Sonntag Vormittag die Mannheimer Großvereine Ty. 1846 Mannheim und Poſtſportverein Mannheim ihre Teil⸗ nahme zugeſagt haben, ſodaß auch hier ganz erſtklaſſiger Sport in Ausſicht ſteht. Beim Fußballſpiel iſt der Gegner der hieſigen Fußballvereinigung 98 der Fußballklub„Ale⸗ mannta“ Rheinau, während die beiden Turnvereine hier ſich einen Lokalkampf im Handball lieſern werden. Wenn man noch hinzufügt, daß beim Feſt⸗ und Ehrenabend am Samstag die Feuerwehrkapelle Neckarau in ſtärkſter Beſetzung den muſikaliſchen Teil beſtreilet, der Chor der Ortsſängerſchaft und die Kreisriege im Geräteturnen in voller Stärke mit⸗ wirkt und auch die Darbietungen der Turnerinnenabteilung der beiden hieſigen Turnvereine ſicher nichts zu wünſchen übrig laſſen werden, ſo darf mit Fug und Recht behauptet werden, daß ein ſelten ſchöner ſportlicher Genuß bevorſteht. Schon mit Rückſicht auf die Jubelſejer des Vereins darf be⸗ ſtimmt mit der Anteilnahme der geſamten Bevölkerung an dieſem ſportlichen Geſchehen gerechnet werden. Die Eintritts⸗ preiſe ſind mit Rückſicht auf das was geboten wird, ſicher ſehr volkstümlich gehalten, wobei ſehr zweckdienlich die Ein⸗ führung einer Dauerkarte ſein wird. Schönheit am Wege Kein Weg führt durch das Land, der ganz ohne Schön⸗ heit wäre. Und wenn Tauſende an einer beſcheiden am Wege blühenden Blume achtlos vorübergehen: Den, deſſen Auge ſuchend nach verborgener Schönheit ausſchaut, wird ſie doppelt freuen. Wohl gibt es auch auf unſerem Lebensweg Abſchnitte voll Eintönigkeit und voll Kummer. Aber auch in dieſe Tage hinein wuchs uns gar oft ein Schimmer von Hoff⸗ nung und Glück. Und gar manchmal entdeckten unſere e e Augen im tiefſten Dunkel einen ſchmalen Weg, der uns wieder hinausführte aus Jammer und Not. Jeder unter uns wird in dem Maße geadelt an Geſin⸗ nung und Geiſt, in dem er jene Schönheiten zu erkennen Und in ſich aufzunehmen vermag. Welche Erhabenheit liegt doch in der Erkenntnis eines Unrechts, in der Reue über ein hartes Wort; welche Schönheit in der Vergebung einer Schuld oder in der jäh aufquellenden Liebe und Hilfs⸗ bereitſchaft für einen im Unglück ſtehenden Mitmenſchen. Schönheit am Wege! All die Menſchen, denen die Sehn⸗ ſucht nach Schönheit im Blute liegt, ſind Wanderer, die von jedem Weg als Beſchenkte zurückkommen. * Auf einer Dienſtbeſprechung der Kreisfeuerwehrführer in Weinhe der vertretungsweiſe mit der Leitung des Amtes für Freiwillige Feuerwehren in Berlin beauftragte Landesfeuerwehrführer Pg. Kurt Bürkle. Er betonte die Notwendigkeit, eine einheitliche Ausrüſtung, die nur ge⸗ normle Geräte umfaßt, bei den Freiwilligen Feuerwehren durchzuführen. Pg. Bürkle behandelte auch die Frage der Bezuſchuſſung von Feuerwehrgeräten, die aus dem Anteil der dem Gau Baden aus den Erträgniſſen der Feuerſchutz⸗ ſteuer zur Verfügung ſteht, möglich iſt. Es können nur ſolche Geräte bezuſchußt werden, die den Normen entſprechen. Eine Bezuſchuſſung von ungeeigneten Feuerwehrgeräten, Umbau oder Beſchaffung gebrauchter Feuerwehrgeräte kommt in Zu⸗ kunft nicht mehr in Frage. Es können nur leiſtungsſchwache Gemeinden mit Zuſchüſſen rechnen. Als weiteren Punkt der Tagesordnung der Dienſtbeſprechung behandelte der Landes⸗ feuerwehrführer Bürkle den Einſatz der Heuſtockſonden. Die bisher im Auftrag der Gebäudeverſicherungsanſtalt durch die Kreisbauernſchaften und ähnliche Stellen übernommene Auf⸗ gabe des Einſatzes der Heuſtockſonden wird im Gau Baden in Zukunft die Freiwillige Feuerwehr übernehmen. Auf die Bedeutung dieſer Aufgaben wies der Landesfeuerwehr⸗ führer ganz beſonders hin. Er verſprach, ſich dafür einzuſet⸗ zen, daß in allen Gemeinden zum mindeſten eine Heuſtockſonde zur Verfügung ſteht. Er ſprach dabei die Hoffnung aus, daß durch den Einſatz der Freiwilligen Feuerwehren die Heuſtockbrände auf ein Mindeſtmaß beſchränkt werden. Auf die Durchführung von Sommerwettkämpfen der Freiwilligen Feuerwehren ging der Landesfeuerwehrführer des weiteren ein. Es iſt beabſichtigt, am Sonntag, den 3. September, im Kreis Bruchſal ſolche Wettkämpfe durchzuführen. Dinge, die wir noch gut entbehren können Bäuerlicher Stil. Ng.„.. und hier unſer Eßzimmer“— man zeigt es meiſt im Hochgefühl bäuerlichen Stolzes, man präſen⸗ tiert es ſeinem Beſuch in dem Bewußtſein, ein„Glanzſtück ſtädtiſcher Kultur“ zu beſitzen, um damit zu zeigen, daß man auch auf dem Lande„nicht von geſtern“ iſt. Aber welche Enttäuſchung für den Beſucher! Er hat die muſter⸗ haften Viehſtälle geſehen, er hat die wirklich echte Bauern⸗ küche bewundert, er hat auch einen Blick in die blankge⸗ ſcheuerten Schlafkammern geworfen und hat ſich ſchließlich über den einfachen und doch ſchönen Sinn, der bei dieſer Einrichtung waltete, gefreut und dann— ja dann kam eben dieſes„Prunkſtück“ von Eßzimmer etwa im Protzſtik der Vorkriegszeit oder nach Raffkes Inflationsmanier mit viel unechtem Zierat und allem möglichen und unmöglichen barocken Ueberbau. So ein Produkt übertriebener Prunkſucht und falſch verſtandener Solidarität wirkt ſchon in einem Stadthaus⸗ halt reichlich unangebracht, auf einem Bauernhof aber iſt es ganz und gar nicht am Platze. Mit„bäuerlichem Stil“ hat das nichts mehr zu tun. Wohlverſtanden, wir haben nichts gegen geſchmackvolle Einrichtungen. Aber wir ſchät⸗ zen den deutſchen Bauer zu hoch ein, als daß er ſich von geſchäftstüchtigen Händlern übers Ohr hauen laſſen ſoll. Es gibt heute ſo viele und ſo gute Handwerker mit Ge⸗ ſchmack und wirklichem Können, daß man dieſen alten Prunkplunder gut entbehren kann. Ueberdies gibt es ge⸗ nug Gelegenheit, ſich von einem wirklichen Fachmann be⸗ raten zu laſſen. Man muß nur den Mut haben, Raffkes Geſchmack adieu zu ſagen. [Verſammlungs⸗ Kalender. U Ortsfängerſchaft. Wie alljährlich beteiligen wir uns am RS.⸗ Volksfeſt im„Schloß“. Heute Samstag Zuſammenkunft um 20 Uhr im Feſtzelt. Morgen Sonntag Antreten um 13.30 Uhr an der Schulturnhalle, Zähringerſtraße 80, mit Fahnen zum Feſtzug. Pünktliches und vollzähliges Erſcheinen eines jeden Sängers iſt Pflicht. Kleingärtnerverein hm.⸗Seckenheim. Wir treten morgen Sonntag 13.80 Uhr an der Schulturnhalle zum Feſtzug an. Es wird reſtloſe Beteiligung erwartet. Geflügelzüchterverein Ahm.⸗Seckenheim. Der Verein beteiligt ſich morgen Sonntag am Feſtzug der RSDAP. Treffpunkt 13 Uhr im Lokal„Zur Pfalz“. Erſcheinen iſt Pflicht. Schützengeſellſchaft. Preisſchießen beim Volksfeſt heute Samstag ab 19 Uhr, morgen Sonntag ab 11 Uhr und am Wontag ab 19 Uhr. Parteiamtliche Mitteilungen. Hg., Standort Seckenheim. Morgen Sonntag beteiligt ſich der Standort Seckenheim geſchloſſen am Feſtzug. Antreten 13.30 Uhr am Hz.⸗Heim in tadelloſer Uniform. Bd M. 47/171. Morgen Sonntag 13.30 Uhr tritt die ganze Gruppe in Uniform am Heim an.(Umzug— Volksfeſt). Beurlaubungen ſind aufgehoben. Jungmädel. Morgen Sonntag 13.30 Uhr Antreten am Heim in kadelloſer Kluft zum Feſtzug. NG.⸗Reichsbund für Leibesübungen. Unſere männlichen Witglieder, ſoweit ſie nicht in den Gliederungen der RSD. feſtgelegt ſind, beteiligen ſich morgen Sonntag anläßlich des Volksfeſtes am Feſtzug. Antreten 18.30 Uhr an der Schulturnhalle. Unſere geſamten Witglieder for dern wir auf, das Volksfeſt in allen Teilen vollzählig zu beſuchen. Turnverein 1898. Turnerbund„Jahn“. Fußballvereinigung 1898. Fußballvereinigung 98, Mhm.⸗Seckenheim. Morgen Sonntag ſpielen: In Seckenheim vormittags 10 Ahr: a 1. Mannſchaft—„Blau⸗Weiß“ Worms. In Neckarau vormittags 9 Ahr(Abfahrt 8 Uhr): 2. Mannſchaft— Bf. Reckarau. In Friedrichsfeld: Vormittags ½ 10 Uhr B-Jugend. ½ 11 Uhr A-Jugend Die Vereinsführung. Gottesdienſt⸗Ordnung Evangel. Kirche: ½10 Uhr Hauptgottesdienft(Pfarrer Clormann⸗Mannheim). ½ 1 Uhr Kindergottesdienſt(Pfarrer Fichtl). numunum munen Auf zum Badenburger Rirchweihtanz in der Vereinsturnhalle morgen Sonmtag ab 16 Uhr, Nontas ab 10 Uhr Efstlelassige Janz kapellèe. Für Speisen und Getränke ist bestens gesorgt. eee 7 eee Fiemme — Ländl. Kreditverein Seckenheim e. G. m. u. H. Mannuheim⸗Seckenheim Baut und Sparkaſſe Gegründet 1881 Geſchaͤftszwelge unſeres Kredit- Inſtſtuts: 5 Gewährung von Krediten und Darlehen an Mitglieder Ausführung aller in das Bankfach ein ⸗ ſchlagenden Geſchäfte für Mitglieder 9000 Annahme von Spareinlagen, Depoſiten und anderen Geldern zur Verzinſung und Führung von Scheckkonten auch von Nichtmitgliedern Beratung und Auskunftserteilung in . allen wirtſchaftlichen Angelegenheiten Kuffenſtunden: 3— 12 und 14— 11 Uhr, Samstags 8— 12 Ahr. er Aale Verlobungs- Marien Vermahlungs-Rarlen Sratulations- Marien werden angeferiigt in des Nectar Bole-ODrucberei. Ruckſack mit Inhalt ver⸗ loren von Rhein⸗ Elektra bis Auto⸗ ſtraße. Abzugeb. Freiburgerſtr 13 Mutter⸗ chwein (9 Woch. tragend) 1 verkaufen. ſſſſaaateatngi nnn get sdticggtügedssensfamgeü genen mmtauhg danse ebllreherstr. 34. Landw. Ein⸗ u. Verkaufsgenoſſenſchaft müſſen ſofort in unſerem Lager aufgegeben werden. Tages, mädchen für kl. modernen Haushalt geſucht. r. Wallenfels. 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