auf mas m.; 10 8.42 auf neier vm. Bezugspreis: Monauich Mk. 1.40, durch die Poft Mk. 1.60, n der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Auzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., um Teptteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. ages und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verklindblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 7. 39: 1120 39. Jahrgang Dogma— der Feind der Wiriſchaſt Reichsminiſter Funk über die deutſch⸗amerikaniſchen Handelsbeziehungen. Berlin, 15. Auguſt. Die kürzliche offizielle in den deutſch⸗amerikaniſchen Handelsbeziehungen laßte den Berliner Korreſpondenten tung gewährte. „Das Dogma iſt der Feind der Wirtſchaft“ lung der Handelsbilanzen nachzuprüfen. verſtandes Wir tun das, T 5 „ Aus den Darlegungen konnte man, ſo berichtet der Kor⸗ reſpondent, entnehmen, daß ſich der Miniſter ſehr ein⸗ gehend mit der internationalen Handelspolitik und auch mit den Handelsbeziehungen zu den Vereinigten Staaten beſchäftigt. Zuſammenarbeit und klare praktiſche Ueberle⸗ gungen ſeien wichtig für die Aufrechterhaltung geſunder Handelsbeziehungen. Als Beweis ſeines Beſtrebens führte er die erfolgreichen Verhandlungen über die Verlängerung des Stillhalteabkommens an. Er lobte die Haltung der ame⸗ rikaniſchen Vertreter, die Einſichk und Verſtändnis für die Lage bewieſen hätten. In dieſem Zuſammenhange wies der Miniſter auch auf die zweckmäßige Arbeit der Leiter der großen Notenbanken der Welt und der Bank für inter⸗ nationalen Zahlungsausgleich in Baſel hin. „Die politiſchen Spannungen der vergangenen Monate haben das deutſche Wirtſchaftsleben in keiner Weiſe in ſei⸗ nem ſtarken Rhythmus zu beeinträchtigen vermocht. Auch Boykottmaßnahmen haben unſeren Export bisher nicht irgendwie nennenswert getroffen. Unſere Ausfuhr zeigt in den letzten Monaten eine durchaus günſtige Entwicklung, 1 allerdings den Handel mit den Vereinigten aaten. Der Einfuhrrückgang an amerikaniſcher Baumwolle und Fett iſt offenſichtlich. Deutſchland iſt durch die verſchiedenen amerikaniſchen Einfuhrerſchwerungen jetzt gezwungen, ſeinen Baumwoll⸗ und Fettbedarf anders⸗ wo zu decken. Man muß ſich daran erinnern, daß Deutſch⸗ land früher mehr als 30 v. H. der amerikaniſchen Fettaus⸗ fuhr aufgenommen hat. Heute iſt Deutſchlands Anteil we⸗ nig mehr als 1 v. H. Dieſe Lage muß beide Länder immer weiter auseinanderbringen. Deutſchland war immer ein be⸗ ſonders gewichtiger Käufer amerikaniſcher Waren, aber heute kann es nicht mehr einkaufen, als ihm zu exportieren möglich iſt.“ Zu den Erklärungen des amerikaniſchen Miniſterial⸗ direktors Grady über den Gegenſatz der wirtſchaftlichen Entwicklung der liberalen und totalitären Staaten und de⸗ ren Auswirkungen auf die Handelsbeziehungen ſagte Funk: „Wenn jemand dieſe Anſicht auf das private Geſchäftsleben anwenden würde, ſo entſtünde daraus ein vollkommener Zuſammenbruch der wirtſchaftlichen Betätigung, weil der eine Kaufmann auf der Anwendung des Yardmaßes be⸗ ſteht, während ſein Kunde das Metermaß verlangt. Die ab⸗ weichenden Gewichtseinheiten und Maße haben bis heute noch niemals Käufer und Verkäufer getrennt. In gleicher Weiſe dürften auch die ſogen Gegenſätze in den liberali⸗ ſtiſchen und totalitären Wirtſchaftsſyſtemen niemals eing unüberbrückbare Schranke für den Warenaustauſch bilden. Die Schwierigkeit, wie Funk ſie ſieht, beſteht darin, daß Amerika darauf beharrt, immer wieder dogmatiſche Anſichten zu unterſtreichen. Das nationalſozialiſtiſche Deutſchland müſſe die Handelspolitik betreiben, die ihm die gegebenen Ver⸗ hältniſſe vorſchrieben. Funk betonte beſonders, daß die ame⸗ rikaniſche Kritik der deutſchen Handelsmethoden leider voll⸗ kommen gewiſſe amerikaniſche Maßnahmen außer acht ließe, die das deutſche Geſchäft in den Vereinigten Staaten erheblich beeinträchtigt hätten. Als die amerikani⸗ ſchen Prohibitivzölle eingeführt wurden, war der Dollar noch nicht abgewertet. Die Vereinigten Staaten hatten ſich noch nicht entſchloſſen, den Goldſtandard aufzugeben. Die Prohibitivzölle blieben indeſſen 1 nach der Abwertung noch in Kraft. Strafzölle wurden ſogar auf die Einfuhr⸗ waren aus dem Protektorat gelegt. Es iſt für uns eine glatte Unmöglichkeit, derartige Hinderniſſe zu überwinden, auch können ſolche Methoden auf uns keinen anderen Eindruck als den einer fortgeſetzten Diskriminierung machen. Das ſind die wirklichen„Steinmauern“, die Amerika errichtet hat, um den Handel mit Deutſchland abzuwürgen und die auf die Dauer nicht überſtiegen werden können. 5 Funk lehnt auf das nachdrücklichſte die Folgerungen ab, daß die verſchiedenartigen Wirtſchaftsſyſteme für den Rück⸗ 9192 des N Handels verantwortlich eien. Das Reich, ſo erklärte er, pflegt ausgezeichnete Han⸗ delsbeziehungen mit vielen Ländern, die keine Deviſenbe⸗ wirtſchaftung haben. Deshalb legt er die Verantwortung für den Rückgang des Handels der amerikaniſchen Regierung vor die Dur die jeden vernünftigen Vorſchlag von deutſcher „ oder ſogar von amerikaniſcher Seite für eine Verbeſſerung der Beziehungen abgelehnt habe. Dieſe Haltung ſei für Deutſchland unverſtändlich in Anbetracht der ſonſt ſo nüch⸗ ternen Einſtellung der amerikaniſchen Geſchäftswelt. Stellungnahme des zuſtändigen Vertreters der Waſhingtoner Regierung zu dem Nückſchen veran⸗ te den B 0 der„New Times“, Guido Enderis, zu einem Beſuch bei dem Reichswirtſchafts⸗ miniſter und Reichsbankpräſidenten Funk, der dem ameri⸗ kaniſchen Journaliſten ein Interview von großer Bedeu⸗ . erklärte Funk dem Korreſpondenten, der ihn an ſeinem Schreibtiſch in der Reichsbank antraf, damit beſchäftigt, die Entwick⸗ a ande 0„In Deutſchland betreiben wir die Wirtſchaftspolitik des geſunden Menschen das, was notwendig iſt. Dann tut man auch das, was richtig iſt, und was richtig iſt, iſt auch ſchrift unter dieſen Verträgen gültig und hindere England erfolgen werde. Dienstag, den 15. Auguſt 1939 Der Reichsminiſter ſieht in dem Vorgehen der 60 Kon⸗ greßmitglieder ein hoffnungsvolles Zeichen, die aus dem Gefühl der wachſenden innerwirtſchaftlichen Schwierigkeiten heraus zugegeben haben, daß neue Methoden und Formen gefunden werden müſſen. Solange der Freihandel blühte, erklärte Funk, konnte man ohne Schwierigkeiten da kaufen, wo die Preiſe am niedrigſten waren. Jetzt, da die alten Syſteme vernichtet ſeien und das Gold ſeiner früheren Funk⸗ tion entkleidet ſei, müſſen neue Wege beſchritten werden. Funk glaubt, daß eine neue Organiſation des zwiſchenſtaat⸗ lichen Handels ſich entwickeln müſſe in der Form, daß die perſchiedenen Syſteme aufeinander abgeſtimmt würden. Ein ſolches Vorgehen hält er auch zwiſchen den Vereinigten Staaten und Deutſchland für durchaus möglich, denn es gebe keine Schwierigkeiten, die der Menſchenverſtand und der gute Wille nicht überwinden könnten. Kundgebungen in der Glowakei Ernkedankfeſt und Eröffnung der Hlinka-Gedenkwoche Preßburg, 14. Auguſt. In Tyrnau hatten ſich 50 000 Per⸗ ſonen zum erſten Erntedankfeſt der Slowakei verſammelt, das zugleich den Auftakt zur Hlinka⸗Gedenkwoche bildete. Miniſterpräſident Dr. Tiſo erklärte in ſeiner Anſprache, wenn das flowakiſche Volk von heute ſein erſtes Erntedank⸗ feſt feiern könne, ſo ſei dies ein neuer Anlaß, um Adolf Hit⸗ ler zu danken, der der Slowakei die Freiheit gebracht und eine ruhige Entwicklung geſichert hätte. Der Oberbefehlshaber der Hlinka-Garde, Mach, be⸗ ſchäftigte ſich im Verlauf der Kundgebung auch mit der Ju⸗ denfrage und führte aus, daß es nur zwei Möglichkeiten ge⸗ ben würde: Entweder das Judentum auszumerzen oder ſich von ihm beherrſchen zu laſſen. Mach wandte ſich dann in ſcharfen Worten gegen Polen und erklärte unker ſtürmi⸗ ſcher Zuſtimmung, die Slowakei werde nie vergeſſen, daß die Polen in den ſchwerſten Stunden des jungen Staates das Jaworina⸗Gebiet geraubt hätten, deſſen Bewoh⸗ ner ſich nach der Wiedervereinigung mit dem Mutterlande ſehnen würden. Der Schauplatz einer zweiten Großkundgebung war die mittelſlowakiſche Stadt Schemnitz, wo Innenminiſter Dr. Tuka und Ing. Karmaſin entſprechende Reden hielten. 197 Deſerteure in vier Wochen Polniſche Soldaten wollen nicht Opfer der Wahnſinns politik ihrer Regierung werden. Berlin, 15. Aug. Wie das Deutſche Nachrichtenbüro von maßgebender Stelle erfährt, haben allein im Laufe der letz⸗ ten vier Wochen 197 polniſche Deſerteure die deutſche Reichs⸗ grenze überſchritten. Intereſſant dabei iſt die Feſtſtellung, daß es ſich keineswegs nur um Angehörige der zahlreichen im polniſchen Staate lebenden Minderheiten handelt, ſondern daß 143 davon Nationalpolen ſind. Den Rekord hierbei hielt das Schützenregiment 11 mit 48 Deſerteuren; es folgen das Infanterieregiment 73 mit 40, das Infanterieregiment 75 mit 22 und das Infanterieregiment 74 mit 13 Deſerteuren. Die Deſerteure gaben als Gründe ihres Ueberlaufens teil⸗ weiſe ſchlechte Behandlung durch ihre Vorgeſetzten an. Ein großer Teil dieſer Soldaken hatte jedoch aus ſehr ernſten und überlegten Gründen den Entſchluß zum Ueberſchreiten der deutſchen Grenze gefaßt, um nicht länger einem Regime dienen zu müſſen, das bewußt auf den 1 zuſteuert. Es ſei auch feſtgeſtellt worden, 50 einzelne polniſche Regimen ⸗ ter wegen allzu zahlreicher Deſertierungen und allgemeiner Unzuverläſſigkeit aus den polniſchen Grenzgebieten wieder abtransportiert werden mußten. Keine weiteren Zugeſtändniſſe London pocht auf den Neun⸗Mächte⸗Vertrag London, 14. Auguſt. Angeſichts des neuen Stillſtandes der engliſch⸗japaniſchen Verhandlungen in Tokio erklärt der „Daily Telegraph“, obwohl Tokio offenbar unter der An⸗ nahme handele, daß der Neun⸗Mächte⸗Vertrag durch die Er⸗ eigniſſe in China überholt ſei, bleibe die engliſche Unter⸗ an unabhängiger Abſchaffung der den Mitunterzeichnern ge⸗ währten Garantien. Der diplomatiſche Mitarbeiter des Blat⸗ tes ſchreibt, Großbritannien habe es klargemacht, daß es nicht ermächtigt ſei, Japan in Fragen, die über die engliſch⸗ japaniſche Sphäre hinausgingen, Zugeſtändniſſe zu machen. Es beſtehe keine unmittelbare Ausſicht auf eine Entſchei⸗ dung, weder über die Aushändigung der Silberbeſtände in Tientſin noch über die Unterſtützung der neuen Nordchineſi⸗ ſchen 3 Im Gegenteil prüfe man die Wünſche nach Unterſtützung des chineſiſchen Silberdollars. i Tſchungking proteſſiert in London Auslieferung der Tienkſin⸗Terroriſten bedeutet Bruch . eines Verſprechens Tſchungking, 14. Auguſt. Die Tſchungking⸗Regierung hat in London gegen die Auslieferung der chineſiſchen Ter⸗ roriſten aus der britiſchen Konzeſſion in Tientſin an die Japaner proteſtiert. Das Außenamt in Tſchungking nennt den britiſchen Beſchluß ungeſetzlich und um ſo unverſtänd⸗ licher, als von britiſcher amtlicher Stelle in Tſchungking zu verſtehen gegeben worden ſei, daß eine Auslieferung nicht ie e en — Nr. 189 Eine Gefahr für den Weltfrieden Norman Thomas warnt vor den engliſchen Einflußverſuchen Newyork, 15. Auguſt. In einer Zuſchrift an die„New⸗ vork Times“ warnt der Führer der Sozialiſtiſchen Partei Amerikas und mehrfache Präſidentſchaftskandidat Norman Thomas vor der britiſchen Propaganda in den Vereinigten Staaten von Amerika. Dieſe Propaganda, ſo ſchreibt Tho⸗ mas, ſtelle nicht nur eine Gefahr für Amerika, ſondern über⸗ haupt eine Gefahr für den Frieden der geſamten Welt dar. Die Aufgabe der britiſchen Propagandiſten ſei um ſo leichter, weil ſich die Mehrzahl der Amerikaner infolge ihrer Ver⸗ trautheit mit der britiſchen Literatur und infolge der Bemü⸗ hungen der probritiſchen Filmproduzenten Hollywoods keine Weltordnung vorſtellen könnte, die nicht vom guten alten England beherrſcht werde. Doch jrritiere viele Amerikaner die einfache Wahrheit, daß England ſein Imperium durch Gewalt und den Krieg erworben habe und heute noch mit gleichen Mitteln beherrſchte. Die britiſche Kolonialpolitik habe auch gute Zeiten, aber noch niemals habe England ernſtlich verſucht, den von ihm beherrſchten Eingeborenen die Segnungen der Ziviliſation zuteil werden zu laſſen. Abſchließend erklärt Thomas, daß die Erhaltung des britiſchen Imperiums nicht gleichbedeutend ſei mit der Er⸗ haltung der Demokratie. Deshalb ſei es ein ungeheuerlicher Gedanke, daß Amerikas Söhne für das britiſche Imperium kämpfen ſollten. Ein neuer arabiſcher Staat? Der Irak gegen Abſichken Abdallahs auf einen ſyriſchen Thron von Englands Gnaden. Beiruth, 15. Aug. Wie in politiſchen Kreiſen Syriens verlautet, ſtattete der irakiſche Miniſterpräſident Nuri Paſcha Es Said, der ſich von Bagdad zunächſt nach Amman und nunmehr nach Beirut begeben hat, in Amman dem transjordaniſchen Herrſcher Emri Abdallah einen Be⸗ ſuch ab. Dabei habe er ihn aufgefordert, ſeine Propaganda in Syrien zugunſten ſeines ſyriſchen Königtums einzuſtel⸗ len. Bekanntlich betreibt Emir Abdallah auf engliſchen Wunſch hin ſeine Kandidatur für einen Thron in Damas⸗ kus und die Wiedervereinigung Transjordaniens mit dem franzöſiſchen Mandatsgebiet Syrien, das auf dieſe Weiſe unter engliſchen Einfluß kommen ſoll. Der irakiſche Mini⸗ ſterpräſident ſoll den Emir Abdallah auf das Unzeitgemäße des Projektes hingewieſen haben, das ſtarken Widerſtand ſowohl bei den Arabern im Jrak und in Syrien wie ins⸗ beſondere bei der nationalarabiſchen Bewegung in Palä⸗ ſtina findet, die einen ſo ſtarken Exponenten der britiſchen imperialen Kolonial⸗Politik, wie es der Vaſallenfürſt Ab⸗ dallah geworden iſt, nicht an der Spitze eines neuen arabi⸗ ſchen Staates ſehen wollen, der möglicherweiſe vom Perſi⸗ ſchen Golf bis zum Mittelmeer reicht und vielleicht Irak, Syrien und Paläſtina miteinander vereinigen ſolle. In dieſem Zuſammenhang iſt eine Verlautbarung aus Damaskus intereſſant, wonach mehrere ſyriſche Aktiviſten, die in ein Komplott gegen das derzeitige ſyriſche, von Frankreich eingeſetzte Direktorium verwickelt ſind und von den ſyriſchen Behörden geſucht werden, nach der kransjordaniſchen Haupkſtadt Amman, der Reſidenz Emir Abdallahs, geflüchtet ſeien. Das würde in dem ſchon oben gekennzeichneten Sinn darauf hindeuten, daß bei dieſem Komplott gegen das von den Franzoſen eingeſetzte Direktorium der engli⸗ ſche Intelligenee Service, der den Vaſallenfürſten Ab⸗ dallah ſchon mehrfach vorgeſchickt hat, die Hand im Spiele hätte, was abermals die franzöſiſch⸗engliſchen Beziehungen im vorderen Orient merkwürdig beleuchtet. „Bewährungsfriſt“ für den Großmufki? Bei einem Beſuch im Libanon hat der irakiſche Miniſter⸗ präſident Nuri Paſcha Es Said dem ebenfalls im Libanon weilenden Großmufti von Jeruſalem einen Beſuch abge⸗ ſtattet. Gerüchtweiſe verlautet, Nuri Paſcha habe dem Mufti nahegelegt, ſich von der Politik zurückzuziehen und ſich während der nächſten zwei Jahre in Transjordanien aufzuhalten. England werde ihm nach ſolcher„Bewäh⸗ rungsfriſt“ die Rückkehr nach Paläſtina geſtatten. Es ſob. ſich um einen engliſchen Vermittlungsvorſchlag in der Pa, läſtinafrage handeln, Ein ungewohntes Schauſpiel Nationalgarde marſchiert durch die Straßen Newyorks. 5 Große amerikaniſche Manöver. Newyvork, 15. Aug. In der Nähe von Plattsburg im oberen Teil des Staates Newyork begannen die größten Manöver in der Geſchichte der USA. Das Pflaſter der Straßen der Stadt Newyork erdröhnte den 92159 Mor⸗ gen unter dem Schritt von abmarſchierenden Truppen der Nationalgarde. f i An den Manövern nehmen über 50 000 Mann Trup⸗ pen teil, davon iſt etwa die Hälfte Nationalgarde, der Reſt reguläre Armee. Das geſamte Straßennetz in der Nähe des Champlainſees und des Adirondackgebirges iſt geſperrt. Gleichzeitig bezogen 27000 Mann Truppen Manöverſtel⸗ lungen in Virginia. Preſſe und Rundfunk ſuchen durch ſeitenlange Schilderungen und zahlreiche Rundfunkmeldun⸗ gen über alle Sender aus den Manövergebieten, das In⸗ Aeta Zivilbevölkerung an dem Militär, das ſonſt in Imerika ſehr wenig in Erſcheinung tritt, wachzurufen. Ein Manöverunfall ereignete ſich im Fort Knox im Staate Kentucky, wo ſechs Kanoniere durch— e die einer beim Einbringen fallen ließ, getötet wurden. 1 8 8 5 ieß, get Deutſche Gebirgsſäger in Front Mit ſchwerem Granatwerfer durch die Göll⸗Weſtwand. Berchtesgaden, 14. Aug. Drei Mann der 9. Kompanie des Berchtesgadener Bataillons des Gebirgsjäger⸗Regi⸗ ments 100, der Gefreite Ruppert, der Oberſchütze Ruprecht und der Jäger Goll, haben in kriegsmäßiger Ausrüſtung mit einem ſchweren Granatwerfer den Aufſtieg über die Göll⸗Weſtwand zum Göll⸗Gipfel bezwungen. 5 Es iſt dies die ſchwierigſte Kletterpartie des geſamten Göll⸗Gebietes. Die Gebirgsjäger mußten den 400 Meter ce faſt ſenkrechten Riß, der mit der Ueberdachung ab⸗ ſchließt, überwinden. Von dort aus zieht ſich die Route zum er Ait Punkt des Göll⸗Gipfels. Der ſchwere Granatwer⸗ er mit Munition— ein Gewicht von 910 Kilo— und das ungewöhnlich ſchlechte Wetter mit Nebel und heftigen Re⸗ gengüſſen, bildeten nahezu unüberwindliche Hinderniſſe und 1 5 5 die Soldaten zum dreimaligen Biwakieren in der and. „Nach zähem Ringen war am Montagfrüh der Göll⸗ Gipfel erreicht. Der Granatwerfer wurde in Feuerſtellung gebracht und neun Schüſſe kündeten den Erfolg einer mi⸗ litiäriſch⸗ alpinen Glanzleiſtung, die ſich würdig anreiht an die kürzliche Begehung der Palavicini⸗Rinne, der Fleiſch⸗ bank⸗Oſtwand und der Dachl⸗Nordwand, durch unſere deut⸗ ſchen Gebirgsjäger Deuiſcher Küſtenflug 1939 Wieder ein voller Erfolg des deutſchen Flugſports. Wyk auf Föhr, 14 Aug. Der vom Korpsführer des NS⸗Fliegerkorps veranſtaltete Deutſche Küſtenflug 1939, an dem auch General der Flieger Chriſtianſen als Bewer⸗ ber teilnahm, hat nach viertägigen ſchweren Prüfungen in Wyk auf Föhr ſeinen Abſchluß gefunden. Den 1. Preis und damit die Goldene Hermann⸗Göring⸗Plakette des NS⸗Flie⸗ gerkorps gewann NSFK⸗Sturmführer Harmens von der NSF K⸗Gruppe 8 auf„Gotha 150“ mit 1025 Punkten; den 2. Preis, die Silberne Hermann⸗Göring⸗Plakette des NS⸗ FK erhielt Oberſturmbannführer Förſter auf„Focke-Wulf Stieglitz“ mit 1011.3 Punkten; den 3. Preis errang NSFK⸗ Gruppenführer Gieler on der NSFK⸗Gruppe 10 auf „Klemm 31“ mit 1001 Punkten. Der im Rahmen des Küſtenfluges gleichzeitig durchge⸗ führte Zuverläſſigkeitsflug für deutſche Sport⸗ fliegerinnen wurde ebenfalls in Wyk beendet. Siegerin in dieſem Wettbewerb, den ſämtliche Teilnehmerinnen am Zielhafen beendeten, wurde Lieſel Bach mit 536 Punkten auf„Bücker⸗Student“. Der zweiten Platz belegte Luiſe Harden auf„Siebel-Hummel“ mit 509 Punkten, den drit⸗ ten Platz Beate Köſtlin auf„Bücker⸗Student“ mit 431 Punkten.— Der diesjährige Küſtenflug mit ſeinen über⸗ aus ſchweren Bedingungen kann als weiterer prächtiger Erfolg der deutſchen Sportfliegerei und der deutſchen Flug⸗ zeugproduktion gewertet werden. Der erſte Preis für die„Go 150“ Im Küſtenflug vom 10. bis 14. Auguſt hat die„Go 150“, das zweimotorige Kleinflugzeug der zum Konzern Orenſtein u. Koppel gehörenden Gothaer Waggonfabrik, mit Chefpilot Harmens⸗Gotha den erſten Preis errungen und damit die Goldene Hermann⸗Göring⸗Plakette. Dies iſt der dritte Erfolg der„Go 150“ in der letzten Zeit. Sie hatte bekanntlich ſchon am 5. Juli den internationalen Höhenrekord ihrer Klaſſe(8048 Meter) aufgeſtellt und im Luftrennen Frankfurt a. M. den dritten Preis der Klaſſe B erhalten. Die„Go 150“ iſt in ihrer Konſtruktion auf Sicher⸗ heit und billige Betriebsweiſe abgeſtellt. Sie vereinigt alle Eigenſchaften eines ausgeſprochenen Privatflugzeuges, kann aber auch als Uebungs⸗ und Schulflugzeug vorzüglich verwendet werden. Dieſer dreifache Erfolg hat den Beweis erbracht, daß neben den vorerwähnten Vorzügen auch der * höchſter Leiſtungsfähigkeit verwirklicht worden iſt. Wien. Für den nationalſozialiſtichen Kämpfer Otto Pla⸗ netta wurde in Wien im Rahmen einer Feier in Anwe⸗ ſenheit von Gauleiter Bürckel eine Büſte enthüllt. Rom. Muſſolini hat angeordnet, daß die Zentrale für die Ausbildung des politiſchen Führernachwuchſes, deren Schaffung kürzlich von der faſchiſtiſchen Parteileitung be⸗ ſchloſſen wurde, bereits Anfang Januar und nicht erſt im Herbſt kommenden Jahres ihre Tätigkeit aufnimmt. A a oN VoN Has 0. —— „Rur nicht boshaft werden, jar Verhekratet! du ja auch ſchon längſt fein. Aber ich glaube, du 2 deiner Zukünftigen, wie du ſie dir vorſtellſt, ſo viel Gutes an, das ſie in der Wirklichkeit niemals haben kann und du ſie darum auch niemals finden wirſt.— Wenn du ſte aber gefunden haſt, dann biſt du zu ſeige, um es deinen Freunden, zu denen ich mich ja auch rechne, zu ſagen, well du glaubſt, du vergibſt dir etwas dabet.“ gehört. „Na, und was würdeſt du ſagen, wenn ich mich fetzt ernſtlich mit einer Frau beſchäftige, von der ich noch nicht überzeugt bin, daß ſie ein Engel iſt, von der ich nicht weiß, ob ſie überhaupt wert iſt, daß ich ſie liebe?“ „Aha!“ Drinckſen wurde aufmerkſam. „Du biſt verliebt!“ „Ja, aber ich habe Angſt vor der Ehe!“ wandte Hart⸗ leb ein.„Es muß nicht leicht ſein, mit einer Fran jahrein — jahraus zuſammenzuleben.“ Drinckſen ſtimmte zu: 8 „Das iſt auch nicht leicht— aber deine Ausſprüche ſind nicht neu! Solange die Ehe, das Zuſammenleben von Mann und Frau beſteht, ſo lange iſt auch ſchon das Problem, ob man es aushält, oder ob man es nicht aus⸗ häkt, von allen Zeitgenoſſen hin und her gewälzt worden. Die Ehe iſt und bleibt ein ewiges Problem, das entweder gut oder ſchlecht ausgeht.“ 7 Politiſches Allerlei Motta gegen jede aukomatiſche Beiſtandsleiſtung Bei einer Tagung der Auslandsſchweizer in Zürich legte Bundesrat Motta, der Vorſteher des politiſchen Departe⸗ ments, noch einmal grundſätzlich die ſchweizeriſche Neutrali⸗ tätspolitik dar. Die Rede Mottas gipfelte in dem Satz, daß die Schweiz niemals eine automatiſche Beiſtandsleiſtung zu⸗ laſſen werde. Er ſprach ſich entſchieden gegen den Gedanken aus, von neuem eine differenzielle Neutralität einzuführen. Die Neutralität von heute und von morgen werde die alt⸗ hergebrachte Neutralität ſein. Dieſe Neutralität müſſe un⸗ eingeſchränkt bleiben. Die Neutralität der nordiſchen Staaten Unter der Ueberſchrift„Der nordiſche Gedanke als Real⸗ politik“ unterſtreichen„Stockholms Tidningen“ im Anſchluß an die Reden der nordiſchen Miniſter noch einmal die Reali⸗ tät des nordiſchen Gedankens und die Entſchloſſenheit der nordiſchen Staaten, unter Wahrung der eigenen Intereſſen jedes Staates die gleichen außenpolitiſchen Richtlinien inne⸗ zuhalten und auf alle Fälle ihre Neutralität zu ſichern. Norwegens Entſchloſſenheit, ſeine Neutralität zu wahren, ſei ebenſo wenig ſo bezweifeln wie die Schwedens. Finn⸗ lands Intereſſe an der Wahrung ſeiner Neutralität ſei ebenſo groß. Italien und Jugoſlawien Ein Telegramm Zwetkowitſchs an Muſſolini. Rom, 15. Aug. Der jugoflawiſche Miniſterpräſident Zwetkowitſch richtete bei ſeiner Rückkehr vom Beſuch der italieniſchen Hafenſtadt Trieſt an den Duce folgendes Tele⸗ gramm:„Die von mir beſuchten Dopolavoro⸗Organiſatio⸗ nen und die von Ihnen erreichten Ergebniſſe ſind die beſten Beweiſe für den ungeheuren Krafteinſatz, mit dem es dem neuen Italien gelungen iſt, die feſten Grundlagen einer vollkommenen ſozialen Gerechtigkeit und einer höheren Le⸗ benshaltung der arbeitenden Bevölkerungsſchicht zu legen und damit dem italieniſchen Volke eine freundliche Zukunft zu ſichern. Indem ich Italien verlaſſe, iſt es mir eine an⸗ genehme Pflicht, Eure Exzellenz auch bei dieſer Gelegen⸗ heit der aufrichtigen Gefühle und des Willens des jugofla⸗ wiſchen Volkes zu verſichern, die freundſchaftlichen Bezie⸗ hungen immer mehr zu vertiefen und zu feſtigen, um die beiderſeitige Zuſammenarbeit auszubauen und im Frieden auf eine internationale Zuſammenarbeit hinzuwirken, die dem allgemeinen Wohlſtand und dem Fortſchritt der Menſchheit dient.“ Eiſenbahnattentat in A2 Ueber 20 Tote.— Viele Verletzte. Reno(Mewada), 14. Aug. Während der nächklichen Jahrt entgleiſten auf einer Brücke über den Humboldt⸗ Fluß in einer engen Schlucht unweit von Carlin neun Wa⸗ gen eines Luxus-Zuges der Southern Pazific Eiſenbahn. Der Lokomokivführer, der kurz vor der Brücke eine verdäch⸗ fell Stelle bemerkt hatte, eilte dorthin zurück und ſtellte feſt, daß aus dem Gleis ein Eckband enkfernt worden war, wodurch die Schienen auseinandergedrückt wurden. Nach weiteren Meldungen wurden bei der Kakaſtrophe 22 Rei- ſende getöket und über 60 verletzt. Insgeſamt ſtürzten 12 Wagen von der Brücke in die 20 Meter tiefe Schlucht. In⸗ folge der Abgelegenheit der Humboldfluß⸗ Schlucht, einer der wildeſten und ödeſten Gegenden der Rocky Mounkains, erreichte der erſte Hilfszug die Unglücksſtelle erſt ſechs Stun⸗ den nach der Kataſtrophe. Der verunglückte Zug, einer der modernſten und ſchnellſten Amerikas, deſſen Anſchaffungs⸗ koſten über eine Million Dollar betragen hakte, überfuhr die Stelle, an der die Sabokage verübt worden war, mit 150 ſtkm Geſchwindigkeit. Nur der Skahlkonſtruktion der Pullman- Wagen iſt es zu verdanken, daß das Unglück nicht weit mehr Menſchenleben forderte. Von den Aktentätern 95 man noch nicht die geringſte Spur; auch das Motiv für as ſchreckliche Verbrechen iſt vorläufig unbekannk. Augen⸗ engen berichten von dem aufopfernden Einſatz eines Arz- es, der— ſelbſt ſchwer verwundel— die ganze Nacht bei Jackelſchein den vielen Verletzten Verbände anlegte und ſo zahlreichen Menſchen das Leben rektete. Ein Bahnbeamter erklärte, es handele ſich um einen ganz klaren Sabotagefall. Eine 10 Meter lange Schiene ſei 10 em nach innen gerückt und dort wieder be⸗ feſtigt worden. Er klopfte beſchwörend mit dem Finger an die Tiſch⸗ 22 „Ich will das Glück nicht verrufen, aber trotz des einen Fehlers, den Eliſabeth hat, fühle ich mich glücklich ver⸗ heiratet!— Na, denn Proſt!“ Hartleb ſtieß mit Drinckſen an, und beide tranken die Gläſer leer. Kein einziger roter Tropfen des köſtlichen Rebenſaftes blieb in den Pokalen. Drinckſen nahm die Rede wieder auf. „Nun, mein Junge, wann ſoll die Hochzeit ſein!“ „Pſt— ſachte, ſachte! So ſchnell geht das nicht! Erſtens habe ich keine Zeit dazu, und die Richtige habe ich ſicher noch nicht gefunden.“ „Beides kommt, Karl Ludwig! Beides kommt! Eines Tages wirſt du keine Zeit haben für deine problematiſchen Ausſprüche, dafür aber um ſo mehr für deine junge Frau. Laß es nur nicht zu lange anſtehen. Zum Schluß heirateſt du nicht mehr ſelbſt, ſondern du wirſt geheiratet!“ „Nein— nein!“ Hartleb hatte ſich ſchon wieder an einem neuen Glaſe gütlich getan; ſeine Zunge war nicht mehr ganz ſicher. „Das überlaß nur mir! Ich heirate die Frau, die mich c wirklich von Herzen liebt. Sie kann arm ſein, ſogar ſehr armt“ „Recht haſt du! Das kannſt du auch verlangen. Dafür nimmſt du ja den Leuten Geld genug ab, wenn du ihnen in den Bauch hineinſchauſt, den Magen ausputzt und die Nierenfteine auskratzt!— Proſtk“ Sie tranken wieder aus. 5 „Und trotzdem!“ Drinckſen, dem der Alkohol auch bereits etwas zu Kopf gestiegen war, legte los. „Du kannſt niemals wiffen, ob die Frau, die du hei⸗ rateſt, dich liebt, denn weder in das Herz noch in das Hirn kaunſt du einem lebenden Menſchen ſchauen. Stimmt's?“ „Du haſt recht f“ Hartkeb begann eine neue Flaſche zu entkorken. Als er den Korkenzieher hineingedrebt batte. hielt er inne. ö D Ein Mann ohne Ohren der Attentäter? 22 Tote, mehr als 100 Verletzte Opfer des Anſchlags. Carlin(Newada, USA), 15. Aug. In mehreren Weſt⸗ ſtaalen ſuchlen die Behörden nach einem Mann ohne Ohren, in dem man den Saboteur vermutet, der durch die Enk⸗ fernung von Schienennägeln die Entgleiſung des Luxus- zuges auf der Skrecke San Franzisko Chicago verurſachte. Wie die Behörden inzwiſchen endgültig feſigeſtellt haben. handelt es ſich kakſächlich um einen Sabokageakt. Bei der Ka⸗ kaſtrophe wurden 22 Perſonen getötet und mehr als 110 verletzt. Ein Mann ohne Ohren wurde kurz nach dem Un⸗ glück beobachtet, als er an einer Felswand in die Schlucht hinabſah, wo die Toten und Verletzten lagen. Als Polizei- beamie ihn anriefen, ergriff er die Flucht. Später wurde der Mann an einigen anderen Orken geſehen. Gegen einen Schwimmſteg geprallt Waſſerflugzeug abgeſtürzt.— 14 Todesopfer. Newyork, 14. Aug. Nach einer Meldung aus Miami in Florida keilte die Panamerican Airways mit, daßz eines ihrer Paſſagierflugzeuge bei der Landung in Rio 1 Ja- neiro abgeſtürzi iſt. Bon den 16 Inſaſſen wurden ſo⸗ gleich gelötet und zwei verletzt. f i Unter den Toten befinden ſich der amerikaniſche Finanz⸗ mann James Harwey Roggers und Profeſſor Dale. ein perſönlicher Freund Rooſevelts. Letzterer hat im Auftrage des amerikaniſchen Präſidenten viele Reiſen in Südamerika unternommen. Das Flugzeug, das 12 Fluggäſte und vier Mann Beſatzung an Bord hatte, ſchlug beim Waſſern ge⸗ gen einen Schwimmſteg, wobei die Motoren explodierten. Der Flugzeugführer Pearſon, der getötet wurde, ge⸗ hörte zu den Luftmillionären der Panamerican Airways, bei der er ſchon zehn Jahre Dienſt tat. Kurzmeldungen er italieniſche Kronprinz bei den Truppen in Nordafrika. Rom, 15. Aug. Der italieniſche Kronprinz traf mit dem G von Libyen, Marſchall Balbo, der den großen Manövern in Norditalien beigewohnt hatte, 15 Flugzeug in Tripolis ein. Während ſeines Aufenthaltes 195 der Kronprinz in ſeiner Eigenſchaft als Generalinſpektor er Infanteriewaffe einige Trüppenverbände in den Provinzen Tripolis und Miſurati beſichtigen. Niederländiſches Flugzeug abgeſtürzk. 1 1 Amſterdam, 15. Aug. Ein niederländiſches Militärflug⸗ zeug 1 bei Eindhoven im Verlauf eines Uebungsflu⸗ ges ab. Das Flugzeug wurde vernichtet, die beiden Militär⸗ flieger ſchwer verletzt. i. Wieder fünf Ausweiſungsbefehle London, 15. Auguſt. Innenminiſter. Hoare unterzeich⸗ nete fünf neue Ausweiſungsbefehle gegen Perſonen, die in dem Verdacht ſtehen, mit kriſchen Nationaliſten in Verbin⸗ dung zu ſtehen. Insgeſamt ſind jetzt 79 Ausweiſungsbefehle unterzeichnet worden. Omnibus auf Chauſſee umgeſtürzt— 6 Tote Warſchau, 14. Auguſt. In der Nähe von Lodz ereignete ſich ein ſchwerer Verkehrsunfall. Ein Autoomnibus m Ausflüglern ſtürzte auf der Chauſſee bei Ujezda um und wurde völlig zertrümmert. Sechs Perſonen fanden hierbei den Tod und über 30 wurden verletzt. Spaniens Kriegsſchauplätze als Reiſeziel. Es verlau⸗ tel, daß jetzt die verſchiedenen ſpaniſchen Kriegsſchauplätze für den Reiſeverkehr freigegeben werden. Einige Kampf⸗ ſtätten ſollen zunächſt als bleibende Erinnerung erhalten bleiben, ſo der Alcazar von Toledo und die Univerſitäts⸗ ſtadt an der Stadtgrenze von Madrid, wo ſich jahrelang die Truppen General Francos mit den Roten erbitterte Kämpfe lieferten. Die dortigen Grabenſyſteme und Befeſtigungs⸗ 8 ſollen in ihrem urſprünglichen Zuſtand erhalten leiben. a Schweres Untergrundbahnunglück in Brooklyn. Ein überfüllter Untergrundbahnzug, der von der Vergnügungs⸗ inſel Coney⸗Island kam, entgleiſte im Brooklyner Bahn⸗ hof. Der Zug rannte gegen den Bahnſteig, wobei zwek Wagen Feuer fingen. Unter den Fahrgäſten brach eine Pa⸗ nik aus 23 Perſonen ſollen verletzt worden ſein. „Du haſt recht; und wenn man in das Herz oder das Hirn hineinſchauen könnte, wäre das ſicher das Ende dieſer Liebe!— Aber reden wir von was anderem! Was gibt's denn Neues bei dir?“ Kriminalrat Drinckſen lehnte den Kopf zurück, als würde er nachdenken. Dann nahm er ſchweigend ſeine ſchwarze Braſil wieder zwiſchen die Lippen. „Alſo nichts!“ ſtellte Hartleb feſt.„Dafür habe ich eine Neuigkeit, die dein kriminaliſtiſches Gehirn, wenn ſie bis dorthin vordringt, etwas ermuntern wird.“ Kaum hatte Hartleb die letzten Worte ausgeſprochen, da ſtand neben dem Kamin wieder die Frauengeſtalt, die er in ſeinem Sanatorium auf Zimmer 136 verlaſſen hatte, die Unbekannte. Er ſah ihr ſchmales, ſchönes Geſicht, die dunklen Augen, das eng zurückgeſtrichene, in der Mitte geſcheitelte Haar. Drinckſen, der ſeinen Freund beobachtet hatte, war dem ſtarren Blick gefolgt und ſchüttelte den Kopf. „Was ſtierſt du da...? Biſt du ſchon ſo blau, daß du Geſpenſter ſtehſt?“ Hartleb wandte ſich wieder dem Freunde zu. Drinckſen ließ aber nicht locker. „Nun erzähl' ſchon, was iſt denn paſſiert? Was ſoll mich intereſſieren?“ Hartleb bereute, ſo weit gegangen zu ſein. Er machte eine abwehrende Bewegung: „Ach, nichts! Von der Operation verſtehſt du ja nichts Und wie der Stand der Krebsforſchung iſt, intereſſier dich auch nicht! Oder verſtehſt du vielleicht etwas von dal modernen gerichtswiſſenſchaftlichen Medizin?— Andreas!“ Hartleb 5 Diener. „Bringen Sie Whisky, Gin, Soda!“. „Selbſtverſtändlich verſtehe ich etwas von der Gerichts dizin! Wir Kriminaliſten müſſen davon etwas ver⸗ Pede hatte beide Whisky⸗Gläfer vollgeſchenkt. „Trink mal, damit uns die Sorgen vergehen! Proſt!“ — 8(Vortſokuna folat! neee Err n n n nen * EI Badiſche Chronik Die Volksſchulen in Baden Der ſoeben erſchienene Band 532 der Statiſtik des Deut⸗ ſchen Reiches„Die Volksſchulen im Deutſchen Reich 1938“ enthält die Ergebniſſe der am 25. Mai 1938 durchgeführten Erhebung über die öffentligſen und privaten Volksſchulen, Hilfs⸗ und Minderheitenſchulen in Deutſchland. Den inter⸗ eſſanten Zuſammenſtellungen entnehmen wir u. ah daß im Jahre 1938 in Baden 1712 öffentliche Volksſchulen mit 9613 Klaſſen beſtanden, die von 303 958 Schulkindern und zwar 151.403 Jungen und 152 555 Mädchen beſucht wurden. 5155 Lehrer und 1501 Lehrerinnen haben hauptamtlich dieſe Kinder unterrichtet. Oſtern 1938 wurden 37246 Schul⸗ anfänger(18 883 Jungen und 18 363 Mädchen) eingeführt und zur gleichen Zeit 38 498 Kinder(18 981 Jungen und 19 517 Mädchen) nach Beendigung der Volksſchulpflicht aus der Schule entlaſſen. Private Volksſchulen hat es 1938 in Baden nicht gegeben. Tagung des Vereins„Badiſche Heimat“. II Heidelberg. Der Verein„Badiſche Heimat“ hält vom 23. bis 25. September in Heidelberg ſeine diesjährige Ta⸗ gung ab und verbindet damit die Feier ſeines 30jährigen Beſtehens. I SHeidelberg.(Neue intereſſante Funde in der Heiliggeiſtkirche.) Neuerdings wurden auch im Langhaus der Heiliggeiſtkirche Gräber aus dem 15. Jahr⸗ hundert aufgedeckt, an der Nordſeite außerdem zwei unter⸗ irdiſche Ziſternen in Form der mittelalterlichen Bäder. Man iſt überall auf Fundamentsteile der frühgotiſchen Kirche ge⸗ ſtoßen. U SHeidelberg.(75 Jahre Kinderklinik.) Die 1920 vom Staat übernommene Juiſenheilanſtalt, die vordem durch Stiftungen unterhalten wurde, blickt heuer auf ein 75jähriges Beſtehen zurück. Aus einem kleinen Krankenhauſe in der Bunſenſtraße iſt über den Neubau im Jahre 1885 und die in der Folgezeit durchgeführten Erweiterungsbauten die heutige große Univerſitäts⸗Kinderklinik entſtanden. I Tauberbiſchofsheim.(Vorſicht mit Strohhal⸗ men!) Beim Garbenbinden ſtieß ſich der greiſe Ferdinand Götzelmann aus Oberaltertheim einen Strohhalm in die Hand. Er beachtete die geringfügige Verletzung nicht, durch die er aber eine böſe Infektion erhielt. Nach acht Tagen iſt er der Blutvergiftung erlegen. Bretten.(Lohngelder unterſchlagen.) Nach Abhebung fälliger Lohngelder im Betrage von 1200 Mark iſt ein aus Mannheim gebürtiger Angeſtellter flüchtig gegan⸗ gen, der bei einem hieſigen Schotterwerk beſchäftigt war. () Kehl.(Kind beim Spiel ertrunken.) Das ſechsjährige Söhnchen eines Schiffers fiel beim Spiel über Bord und ertrank. Die Leiche wurde eine Stunde ſpäter vom Vater des Kindes geborgen. 3 Freiburg.(Deviſen vergehen.) Wegen Deviſen⸗ ſchmuggels hatte ſich die 48jährige Marie Rieber geb. Pichler, zuletzt in Basel wohnhaft, zu verantworten. Sie hatte in den letzten drei Jahren etwa 4200 Mark über die Grenze geſchmuggelt. Da mildernde Umſtände vorlagen, kam die Angeklagte wegen Deviſenvergehens mit einer Gefängnis⸗ ſtrafe von ſechs Monaten weg. Die weiter ausgeſprochene Geldstrafe in Höhe von 4000 Mark gilt durch die Unter⸗ ſuchungshaft als verbüßt. Lahr.(Neuer Stadtbaurat.) Als Nachfolger des am 1. Januar 1940 aus ſtädtiſchen Dienſten ſcheidenden Oberbaurats Nägele wurde Architekt und Diplomingenieur Horſt Linde aus Karlsruhe zum Stadtbaurat der Stadt Lahr ernannt. f g Gundelfingen.(Verkehrsunfall mit Todes⸗ folge.) Der 53jährige Maſſeur Auguſt Hermann aus Wald⸗ kirch ſtieß mit ſeinem Leichtmotorrad in einer Kurve mit einem Kraftwagen zuſammen. Hermann erlitt ſchwere Kopf⸗ verletzungen und mußte in die Freiburger Klinik eingeliefert werden wo er kurze Zeit ſpäter verſtarb. 8 KoͤF fährt im Auguſt a SG. Wer in der zweiten Hälfte des laufenden Monats in den Genuß ſeiner Ferien kommt, der kann mit Kd. in Arlaub fahren. Drei für dieſe Zeit geplante Fahrten begin⸗ nen am 18. Auguſt und endigen am 24. d. M. Die eine führt nach Vorarlberg in den Bregenzer Wald, ein landſchaftlich hervorragendes Gebiet. Der Teilnehmerpreis der ſich für die ſüdlich Bühl gelegenen Kreiſe um 4 Mart ermäßigt, beträgt einſchließlich Fahrt, Unterkunft und Ver⸗ pflegung 31,50 Mark. Eine weitere Fahrt bringt die badi⸗ ſchen Urlauber an den Bodenſee, und zwar nach Ueber⸗ lingen und Umgebung. Für die Teilnahme an dieſer Fahrt beträgt der Preis 26,50 Mark, während die dritte der Fahrten in den Schwarzwald, d. h. nach Furtwangen und Umgebung führt und 25 Mark koſtet. Arbeitskameraden, meldet euch ſofort zu dieſen Fahrten bei den zuſtändigen KdF.⸗Dienſtſtellen an. Zehn Banknotenfälſcher verhaftet. O Freiburg. Seit einigen Tagen ſtellten die Anter⸗ ſuchungsbehörden von Baſel, Zürich, St. Gallen und Frauen⸗ ſeld feſt, daß ſehr gut gefälſchte 20⸗Pfundnoten in Umlauf geſetzt werden. Nachdem die zuſtändigen Organe einige ver⸗ dächtige Perſonen beobachtet hatten, griffen ſie raſch zu und verhafteten 10 Perſonen. In Deutſchland wurde ferner die Verhaftung einer elften veranlaßt. Bis heute ſteht feſt, daß die Verhafteten zum Teil einer internationalen Bande an⸗ gehören, die ihren Sitz in Frankreich hat. Die Bande be⸗ faßt ſich ausſchließlich und gewerbsmäßig mit der Herſtellun von falſchen Banknoten jeder Währung und dem Verkau unrechtmäßig erworbener Wertſchriften. Einige der Verhaf⸗ teten ſind Schweizer, andere Angehörige fremder Staaten. Mehrere ſind ſchwer vorbeſtraft. Vermutlich ſtammen einige der in Umlauf geſetzten falſchen Dollarnoten ebenfalls aus der gleichen Fälſcherwerkſtatt. In der Schweiz dürften bisher gegen 100 falſche 20⸗Pfundnoten in Umlauf geſetzt wor⸗ n ſein.— Wiederſehensfeier der ehem. Landwehr⸗II Oer. Y Freiburg. Die ehemaligen Angehörigen des Land⸗ wehr⸗Infanterie⸗Regiments 110 treffen ſich am 9. und 10. September in ihrer Mobilmachungsſtadt Freiburg zu einer Wiederſehensfeier anläßlich der 25jährigen Wiederkehr der Regimentsaufſtellung. Alle Angehörigen des Regiments werden ſich ſicher freuen, wieder einmal im Kreiſe der alten Kameraden in der ſchönen Stadt des Waldes, des Weines und der Gotik verweilen zu können. 1 a 5 3 f 5 Jeder verantwortungsbewußte Deulſche beſchafft für ſich und ſeine Familie Lois 1 5 Vermögen und Kreditbedarf des Handwerks Nach den Ermittlungen des Statiſtiſchen Reichsamts über den Vermögenseinſatz der Betriebe des deutſchen Handwerks lind ſowohl die Höhe der zur Aufrechterhaltung der Betriebe erfordetlichen Mittel als auch die Art ihres Einſatzes in den einzelnen Handwerkszweigen je nach den Berufen ver⸗ ſchieden; aber aieh die Anſprüche und das Verhalten der Kundſchaft üben einen fühlbaren Einfluß auf den Umfang des Kapitalbedarfs im Handwerk aus. In den Betrieben mit einem Jahresumſatz von 20000 bis 50000 Mark zählt das Geſamtvermögen beiſpielsweiſe bei den Uhrmachern im Durchſchnitt etwa 22000 Mark und bei den Kürſch⸗ nern 18 000 Mark. In Betrieben gleicher Art und Größe des Malerhandwerks wird ein Geſamtvermögen von nur 9000 Mark eingeſetzt, und in den Fleiſchereibetrieben zählt das Geſamtvermögen nur etwa 5—6000 Mark. Die Arſachen für dieſe Abſtufungen ſind verſchiedenartig. In den beiden erſten Handwerkszweigen wird der hohe Ver⸗ mögensſatz in erſter Linie durch hochwertige Lagervorräte erforderlich. Bei den Uhrmachern beanſpruchen die Lager⸗ beſtände mindeſtens 75 Prozent und bei den Kürſchnern 65 Prozent des Geſamtvermögens. Dazu kommen bei den Kürſchnern noch Außenſtände von mindeſtens 15 Prozent, bei den Uhrmachern von mindeſtens 5 Prozent. Das Flei⸗ ſchereigewerbe dagegen zählt trotz der beträchtlichen Anlage⸗ werte zu den Handwerkszweigen mit geringſtem durchſchnitt⸗ lichem Geſamtkapital. Schon dieſer Vergleich legt die Vermutung nahe, daß es nicht die Betrig sanlagen ſind, die im Handwerk den Am⸗ fang des Kapitalbedarfs beſtimmen, ſondern neben den be⸗ deutenden Lagern an hochwertiger Ware zur Auswahl für eine anſpruchsvolle Kundſchaft beträchtliche Forderungen an zahlungsſäumige Auftraggeber. Den Handwerksmeiſtern würde die Sorge um die Kapitalbeſchaffung erheblich erleichtert, wenn es gelänge, die Außenſtände durch pünktliche Zah⸗ lung der Handwerkerrechnungen herabzuſetzen. Hohen Anlagewerten entſpricht in der Regel ein bedeu⸗ tender Anlagekredit. Die Dauerſchulden betragen bei den Fleiſchern etwa 20 Prozent, die Lieferantenſchulden 18 Pro⸗ zent des Geſamtkapitals. Bei den Uhrmachern iſt das Ver⸗ hältnis umgekehrt. Das Lager der Uhrmacher wird vorwie⸗ gend durch Lieferantenkredit finanziert. Noch anders iſt es bei den Elektroinſtalla teuren. Bei dieſem Hand⸗ werkszweig, wo die Forderungen mindeſtens 45 Prozent be⸗ tragen, ſteigen die Lieferantenſchulden auf 41 Prozent. Auch zur Finanzierung der Außenſtände wird daher in vielen Hanowerkszweigen Lieferantenkredit benötigt. Aus den Nachbargauen Kunſtpreis für Schrifttum und Dichkung. Amorbach. Mit Zuſtimmung des Reichsminiſters für Volksaufklärung und Propaganda wurde zum Träger des diesjährigen Mainfränkiſchen Kunſtpreiſes für Schrifttum und Dichtung der Dichter Sigmund Graff beſtimmt. Die Ueberreichung des Preiſes erfolgt im Rahmen des main⸗ fränkiſchen Dichtertreffens am 27. Auguſt in Amorbach. Freinsheim.(Unter den Zug geworfen). Sams⸗ tag mittag ließ ſich ein etwa 17⸗ bis 19jähriger Unbekannter kurz vor dem Bahnhof Weiſenheim a. S. durch den von Freinsheim nach Frankenthal fahrenden Perſonenzug über⸗ fahren und wurde auf der Stelle getötet. Man forſcht nach den Perſonalien des Selbſtmörders, deſſen rechter Mittel⸗ finger etwa eineinhalb Zentimeter amputiert iſt. Nach dem Aeußern zu ſchließen ſcheint es ſich um einen Landarbeiter zu handeln. Der Tote iſt blond.— A Vom Luffſchiff„Graf Zeppelin“. Das Luftschiff „Graf Zeppelin“ fuhr am Sonntag nach Eger, wo es unter großer Begeiſterung einer rieſigen Menſchenmenge landete. Der Führer des Luftſchiffes, Kapitän Sammt, wurde von Reichsſtatthalter und Gauleiter Konrad Henlein willkommen geheißen. Um 18.30 Uhr erhob ſich„LZ 130“ unter dem brauſenden Jubel der Zuſchauer wieder in die Lüfte, um ant 5 a. M. zurückzukehren, wo es um 22 Uhr eintraf. i Ein Wanderweg Nordſee—Bodenſee. Der Reichsver⸗ band deutſcher Gebirgs- und Wanderverbände hat die An⸗ lage eines von Norden nach Süden durch das Reich führen⸗ den Wanderweges beſchloſſen, der den Namen„Deutſcher Wanderweg Nordſee—Bodenſee“ erhalten ſoll. Die Wander⸗ ſtrecke wird in Hamburg beginnen, durch die Lüneburger Heide, das Weſerbergland, das Lippiſche Bergland, den Teutoburger Wald, das Eggegebirge, das Sauerland, den Weſterwald, den Taunus, den Speſſart, den Odenwald und den Schwarzwald führen und am Bodenſee endigen. Anfall auf dem Nürburgring.— Brendel aus dem bren⸗ nenden Wagen geſprungen. Adenau, 14. Aug. In den ketzten Tagen werden von der Firma Daimler⸗Benz mit den Fahrern Lang, von Brau⸗ chitſch und Brendel Verſuchsfahrten mit Rennwagen aus⸗ geführt. Die Fahrer fuhren abwechſelnd je drei Runden unächſt Lang, dann von Brauchitſch, dann Brendel. Bei der Fahrt von Brendel ereignete ſich ein Unfall, der fich nach den Ausſagen von Augenzeugen folgendermaßen zu⸗ etragen hat: Kurz vor der Brücke an der Döttinger Höhe hörte man plötzlich einen Knall. Man ſah, wie Brendel in dem brennenden Wagen aufſtand. Der Wagen fuhr noch ungefähr 300 Meter weiter, ſtreifte die Hecke der linken Seite der Bahn und überſchlug ſich dann Brendel konnte gerade noch aus dem brennenden Wagen ſpringen. Der Wagen blieb zwiſchen Nürburgring und der Reichsstraße im Graben liegen. Der ſofort eingeſetzte Sicherheitsdienſt brachte den verletzten Fahrer unter Führung von Dr. Glä⸗ ſer nach Adenau in das Krankenhaus. Der Wagenbrand wurde durch ſchnell eingeſetzte Feuerlöſchapparate gelöſcht. Brendel hat Verletzungen am Kopf und Brandwunden am linken Fuß devongetragen. Nächtlicher Brand auf dem Bahnhof Norſchach Werkſtätte der Schweizeriſchen Bundesbahnen ausgebrannk Rorſchach, 15. Auguſt. 1 vor 1 Uhr nachts brach im Maſchinenraum der Schweizeriſchen Bundesbahnen in Rorſchach ein Brand aus. Die Arſache des Brandes ſcheink ein Kurzſchluß im Maſchinenraum zu ſein, der größtenkeils ausbrannke. Eine elektriſche Maſchine blieb in den Flammen; außerdem zerſtörte das Jeuer in den Werkſtätlen und Ma⸗ gazinen faſt ſämtliches Material. a N Mit Mühe wurde ein großer Oeltank vor der Vernich⸗ tung gerettet. Das Feuer konnte nach dreiſtündiger Arbeit eingedämmt werden. dürfte der Schaden eine Million Franken überſteig⸗ Lalcale uud schau Der Kehraus des Seckenheimer Volksfeſtes erfreute ſich eines überaus guten Beſuches. Die herrliche Witterung und die ſchöne Sommernacht waren für den Abſchluß der Veranſtaltung ja direkt einladend und ſo kamen nochmals ſehr viele Volksgenoſſen auch aus der näheren umgebung. Organiſationsleiter Rudolphi konnte unter den zahlreich Erſchienenen Kreisleiter Schneider, Kreispropagandaleiter Beihle, Kreisorganiſationsleiter Ko⸗ linsky ſowie auch zahlreiche Ortsgruppenleiter begrüßen. Im großen Feſtzelt herrſchte eine ausgezeichnete Stimmung. Im Tanzſaal wurde tüchtig das Tanzbein geſchwungen und auf dem Feſtplatz war das Auto⸗Karuſſel ein beliebter Sammelplatz für„angehende“ Autler. Beim Preiskegeln und Preisſchießen wurde um die Siegespalme geſtritten und in ſpäter Abendſtunde wurde folgendes Ergebnis bekanntgegeben: Preisſchießen: 1. Oskar Schmidt⸗Käfertal(36 R.); 2. Michael Treiber⸗Seckenheim(36); 3. Emil Friedel⸗ Seckenheim(36); 4. Walter Weber⸗Ilvesheim(35); 5. Alf. Schmidt⸗Seckenheim(35); 6. Heinr. Steinlein⸗Seckenheim (35); 7. Dotterer⸗Seckenheim(34) u. ſſf. Preiskegeln: 1. Peter Rettig⸗Mannheim(25 H.); 2. Fritz Treuſch⸗Seckenheim(24); 3. Ernſt Sponagel⸗ Seckenheim(24); 4. Konrad Gläßer⸗Seckenheim(24); 5. Emil Stahl⸗Seckenheim(24); 6. Adam Sichler⸗Secken⸗ heim(23). Den Abſchluß brachte ein großes Feuerwerk am Neckarufer, das allenthalben freudig begrüßt wurde und ein grandioſes Schauſpiel war. Roch recht lange blieb man beiſammen und feierte gebührend den ſchönen Aus⸗ klang des Volksfeſtes. Den 82. Geburtstag kann heute Herr Michael Blümmel, Freiburgerſtraße 34, in einer für ſein hohes Alter noch guten Gefundheit begehen. Die beſten Wünſche. * i Der Wohnungsbau im Juli. Nach den Feſtſtellun⸗ gen des Statiſtiſchen Amtes Mannheim betrug der Rein⸗ zugang an Wohnungen im Juli 1939: 80(Zugang durch Neubau 75, durch Umbau 5). Von den neu geſchaffenen Wohnungen ſind 73 Wohnungen mit 1—3 Zimmern und 7 Wohnungen mit über 3—6 Zimmern. Es wurden 22 neue Wohngebäude von privaten Bauherrn erſtellt; darunter ſind 9 Kleinhäuſer mit 1—2 Vollgeſchoſſen und höchſtens 4 Wohnungen. Für 12 Neubauten, die zuſammen 51 Woh⸗ nungen ergaben, wurde eine Baukoſtenbeihilfe bewilligt. Zwel durch Umbau entſtandene Wohnungen wurden mit Reichs⸗ zuſchuß erſtellt. 5 5 U Dieb kommt ins Zuchthaus. Der ſchon mit 17 Jah⸗ ren ſtraffällig gewordene 57jährige Johann Herzog aus Frankenthal ſtand als Gewohnheitsdieb zum 25. Male vor dem Richter. Beauftragt, alte Kleider abzuholen, ſtahl er Leintücher und veräußerte dieſe an eins hieſige Wirtsfrau, die wegen Hehlerei beſtraft wurde. Die Strafkammer ver- Arteilte ihn zu anderthalb Jahren Zuchthaus und fünf Jah⸗ ren Ehrverluſt. Von der beantragten Sicherungsverwahrung wurde noch einmal abgeſehen. 0 Höhere Vermahlungsquoten für Auguſt. Nach einer Bekanntmachung der Hauptvereinigung der deutſchen Getreide- und Futtermittelwirtſchaft ſind die monat⸗ lichen Vermahlungsquoten um 2 auf 10 Prozent für Roggen und um 1 auf 9 Prozent für Weizen erhöht worden. Die Beranlaſſung hierzu iſt der allgemein geſtiegene Bedarf an Roggen⸗ und Weizenmehl und hier wieder insbeſondere der durch die Beimiſchung von Roggenmehl zum Weizenmehl erhöhte Verbrauch der Type 700.— Dieſe Anordnung gilt Hur für Mühlen mit einem Grundkontingent von mehr als 500 Tonnen. — Windſchutzſcheiben und Scheibenwiſcher. Windſchutz⸗ ſcheiben von Kraftfahrzeugen und Scheiben quer zur Fahrt⸗ richtung im Innern der Kraftfahrzeuge müſſen aus Sicher⸗ heitsglas beſtehen. Als Sicherheitsglas gilt Glae(oder ein Perle ie Stoff), deſſen Bruchſtücke keine ernſtlichen erletzungen verurſachen können. Windſchutzſcheiben von Kraftfahrzeugen müſſen mit ſelbſttätig wirkenden Scheiben⸗ wiſchern verſehen ſein. Der Wirkungsbereich der Scheiben⸗ wiſcher iſt ſo zu bemeſſen, daß ein ausreichendes Blickfeld für den Führer des Fahrzeuges geſchaffen wird. —. Ausbildungsfahrten vor Erlangung der Fahrerlaub⸗ nis. Wer die Fahrerlaubnis noch nicht erhalten hat, darf führerſcheinpflichtige Kraftfahrzeuge auf öffentlichen Stra⸗ ßen führen, wenn er von einem Fahrlehrer(Inhaber der Ausbildungserlaubnis), der hierbei für die Führung des Fahrzeugs verantwortlich iſt, beaufſichtigt wird. — 1 zum Krankengeld für 5 Kind. Das Reichsverſicherungsamt hat mit der ntſcheidung Nr. 5308 vom 17. 3. 1939 den folgenden Grundſatz aufgeſtellt: ür ein nach Eintritt des Verſicherungsfalles geborenes ind iſt beim Vorliegen der ſonſtigen e e der Zuschlag zum Krankengeld nach§ 191 Abf. Vo vom Tage der Geburt an zu bezahlen. Gedenktage 8 15. Auguſt 1740 Der Dichter Matthias Claudius zu Reinfeld in Hol⸗ ſtein geboren. 1760 Sieg Aa des Großen über die Oeſterreicher unter Laudon bei Liegnitz. 1769 Napoleon J. Bonaparte in Ajaccio auf Korſika geb. 1771 Der engliſche Dichter Sir Walter Scott in Edinburg en i a 1914 Eröffnung des Panamakanals. Sonnenaufgang: 5.06 Uhr Sonnenuntergang: 19.52 Uhr Mondaufgang: 5.36 Uhr Monduntergang: 19.24 Uhr nsv.-Rufgabe iſt: a g Das Volk geſund und ſtarn zu machen. damit es feine tebensgufgobe erfüllen kann, das iſt auch deine eigene sache! 8 Nach den vorläufigen 1. Werde nsv.-mutolied: i Auswanderung von Minderjährigen? Aus völkiſchen Gründen völlig unerwünſchk. NS. In der Zeitſchrift„Deutſches Recht vereinigt mit Juriſtiſche Wochenſchrift“(„Deutſches Recht Wochenaus⸗ gabe“, Heft 7 S. 154) wird an Hand einer Entſcheidung zur Frage der Genehmigung der Auswanderung von Min⸗ derjährigen Stellung genommen: Zwei Schweſtern, 16 und 17 Jahre alt, beantragen durch ihren geſetzlichen Vertreter die Auswanderungsgenehmigung des Vormundſchaftsge⸗ richts nach Newyork zu entfernten Verwandten, die dort wirtſchaftlich in auskömmlichen Verhältniſſen leben. Die angeſtellten Nachforſchungen ergaben, daß die genannte Familie außer einem Hausgrundſtück ein Barvermögen von über 60 000 Dollar beſitzt und daß Nachteiliges über die vorgenannte Familie nicht bekanntgeworden ſei. Es wurde weiter feſtgeſtellt, daß das aufnehmende Ehepaar, das ariſcher Abſtammung iſt, nur gebrochen deutſch ſpricht. Die aufnehmenden Eheleute haben das Verſprechen abge⸗ geben, daß nach Aufnahme der beiden 16⸗ und 17jährigen Mädchen die deutſche Sprache mehr gepflegt werden ſolle. Das Gericht vertrat den Standpunkt, daß in dieſem Falle die beiden Mädchen dem deutſchen Volkstum nicht entfrem⸗ tet würden und ſomit auch nationalſozialiſtiſche Belange bei Genehmigung der Auswanderung berückſichtigt ſeien. Dieſer Auffaſſung wird im„Deutſchen Recht“, Wochen⸗ ausgabe, mit Recht ſcharf entgegengetreten. Die Tatſache, daß die Pflegeeltern nur noch gebrochen deutſch ſprechen, zeigt, daß dieſe bereits dem deutſchen Volkstum erheblich entfremdet ſeien. Auch iſt feſtzuſtellen, daß irgendeine wei⸗ tere Gewähr dafür, daß die beiden im Entwicklungsalter befindlichen Mädchen mit ihrem Volkstum entfremdet werden, überhaupt nicht gegeben ſei. Dazu kommt, daß die beiden Mädchen aus Oſtpreußen, und zwar aus dem Grenz⸗ gebiet Maſuren, auswandern wollen. Es wird gefordert, daß eine Auswanderung von Min⸗ derjährigen nach dem Ausland grundſätzlich nicht genehmigt werden ſoll, und zwar einmal aus allge⸗ mein nationalpolitiſchen Erwägungen wie auch im In⸗ tereſſe des Minderjährigen ſelbſt.„Es iſt bekannt, daß im Ausland, beſonders in Amerika, ein erhebliches Unver⸗ ſtändnis für die Ziele der nationalſozialiſtiſchen Idee vor⸗ handen iſt, und daher eine Auswanderung im jugendlichen Alter im hohen Grade entwicklungsgefährdend wirkt. Auch aus bevölkerungspolitiſchen Gründen iſt bei derartigen An⸗ trägen, insbeſondere aus der Grenzprovinz, die Auswande⸗ rungsgenehmigung zu verſagen.“ Kleines Opfer für die Volksſicherheit Die Mächte der Einkreiſungsfront verſuchen, die ganze Welt gegen uns mobil zu machen. Wäre nicht unſere wieder⸗ erſtarkte Wehrmacht, ſo hätten die demokratiſchen Kriegstrei⸗ ber ſchon längſt einen Konflikt herausgefordert. So aber fühlen ſie ſich nicht ſtark genug, um über uns herfallen zu können. In Deutſchland ſteht die Landesverteidigung ſowohl an den Grenzen wie in der Heimat. In der Heimat erzieht vor allem der RLB die Bevölke⸗ rung zu einer abwehrbereiten Gemeinſchaft. Der RLB aber braucht, um die ihm von Generalfeldmarſchall Göring zuge⸗ wieſenen gewaltigen Aufgaben im Rahmen der Landesver⸗ teidigung erfüllen zu können, unſere Unterſtützung. Jeder kaufe ein Los der dritten Geldlotterie des RSB! Er fördert damit die Arbeit des RLB, die der Allgemeinheit zugutekommt. Darüber hinaus ſind die Gewinnmöglichkeiten außerordentlich günſtig. Für 50 Pfennig können 25 000 Mark gewonnen werden. Die Loſe ſind im öffentlichen Loshandel und bei den Dienſtſtellen des RLB erhältlich. Der Gasherd muß in Ordnung ſein In den Tageszeitungen wurde kürzlich ein tödlich ver⸗ laufener Unglücksfall gemeldet, der ſich in der Küche durch en lle durch Kohlenoxyd ereignet hat. Bei einer nähe⸗ ren Unterſuchung ergab ſich, daß zwar die Gasleitung in⸗ takt war, der Gasherd aber eine beſchädigte Herdplatte unſſachg und außerdem ein Kochtopf mit großem Boden un achgemäß aufgeſetzt worden war. Das gibt dem Reichs⸗ eſundheitsamt Veranlaſſung, auf folgendes hinzuweiſen: ei einer großen Anzahl veralteter Gaskocher und Gas⸗ herde ſind die Kochplatten noch nicht als ippenplatten ausgebildet, ſondern haben lediglich einen herausnehm⸗ — baren Rippenring, der umgederht werden kann, und ein völliges Bedecken der Kochſtelle durch Ring und dergl. ge⸗ ſtattet. Iſt der Rippenring ſo eingelegt, daß die Rippen nicht nach oben, ſondern nach unter zeigen, und werden nun Kochtöpfe mit größerem Boden dicht über den kleinen Flammen des Gaskochers aufgeſetzt, ſo wird der Durch⸗ tritt des verbrannten Gaſes(Abgas) zwiſchen Kochtopf und Herdplatte erſchwert oder gar verhindert; das dem Bren⸗ ner entſtrömende Gas kann wegen Sauerſtoffmangel nicht mehr vollſtändig verbrennen. Es kommt dann zur Bildung des ſehr gefährlichen Kohlenoxyds, das ſchon nach Ein⸗ atmung von verhältnismäßig geringen Mengen zur Be⸗ wußtloſigkeit und bei genügendlanger Einwirkungszeit zum Tode führt. Die Gefahr iſt beſonders groß, weil das Koh⸗ lenoxyd völlig geruchlos iſt. Iſt aber der Rippenring, wie es von den Herſtellfirmen vorgeſchrieben wird, beim Ko⸗ chen mit nach oben zeigenden Rippen eingelegt worden, und halten infolgedeſſen die aufgeſetzten Töpfe einen ge⸗ wiſſen Abſtand von der Herdplatte ein, ſo iſt jede Gefahr der Kohlenoxydvergiftung mit völliger Sicherheit ausge⸗ ſchaltet. Bei neuzeitlichen Gaskochern und Gasherden iſt die Herdplatte grundſätzlich als Rippenplatte ausgebildet, ſo daß die Gefahr einer Kohlenoxydbildung bereits durch die Bauart unmöglich gemacht iſt. Wer ſich einen Gasherd anſchafft, vergewiſſere ſich, ob dieſer den erprobten Bauvorſchriften entſpricht. Dies iſt leicht feſtzuſtellen, da jeder Gasherd bezw. Gaskocher, der den Vorſchriften entſpricht, an irgendeiner Stelle die Kenn⸗ zeichnung„DIR— DVGW“ trägt. Aber auch der Gasherd braucht eine gewiſſe Pflege. Vor allen Dingen dürfen die Rippenringe nicht eingebrochen ſein. Jeder Gasherd muß ſtets in ordnungsmäßigem Zuſtand erhalten werden. Wem Bedenken über die Bauart ſeines vielleicht ſehr alten Her⸗ den kommen, oder wer Zweifel hinſichtlich des gegenwärti⸗ gen Zuſtandes des Herdes oder ſeines richtigen Anſchluſſes an die Gasleitung hat, wende ſich an das Werk, das für die Gasbelieferung zuſtändig iſt. Die Gaswerke ſind immer darum bemüht, daß ihre Abnehmer jederzeit ſachgemäße Auskunft und Hilfe bei der Abſtellung etwaiger Mängel erhalten Manchmal iſt die Schnecke ſchädlich Sie iſt ein Gartenſchädling und bringt die Vögel in Verdacht Unſere Landſchnecke, die man wiſſenſchaftlich als einen in den Kreis der Mollusken oder Weichtiere gehörenden, durch Lungen atmenden, mit Schale und kompliziertem Nerven⸗ ſyſtem ausgeſtatteten Bauchfüßler definieren würde, iſt ein allgemein bekanntes und doch ſehr wenig gekanntes Tier. Die meiſt verachtete Schnecke iſt ein ausgezeichnet organi⸗ ſiertes Geſchöpfchen, das in ſeinem inneren Aufbau höher ſteht als viele Inſekten. Von beſonderem Intereſſe ſind die wunder⸗ bar ausgebildeten Freßwerkzeuge der Schnecke. Es klingt kaum glaublich, daß einige Arten gegen 10 000 Zähnchen oder beſſer geſagt Reibeplättchen beſitzen. Oben über dem Eingang der Mundhöhle, hinter den Lippen der Schnecke, liegt ein geriefter Oberkiefer, und im Grunde der Mundhöhle iſt ein ſehr kompliziertes Organ, die Zunge, die mit zahlreichen Querreihen von Zähnchen beſetzt iſt. Mit dieſer Stachelzunge, die ſie wie einen Rüſſel vor⸗ wärtsſtreckt, hält die Schnecke das Futter feſt, das ſie mit den Lippen ergriffen hat, und drückt es gegen den Oberkiefer, wodurch ein Stückchen, oft mit hörbarem Geräuſch, abgebiſſen wird. Die einzelnen Biſſen gleiten dann auf der Zunge ent⸗ lang, werden durch deren ſcharfe Zähnchen zerrieben und zer⸗ feilt und gelangen durch den Schlund in den Magen. Die Spuren dieſer Freßwerkzeuge ſind deutlich an weichem Obſt und beſonders an Erdbeeren zu bemerken, denen ſie, da die bis zum Boden hängende Frucht ſchwer gegen die Schnecke zu ſchützen iſt, oft großen Schaden antun. Der Biß dieſer Weichtiere, beſonders der nackten Schnecke, gleicht dem des Vogelſchnabels ſo genau, daß man häufig den Schaden, welchen ſie namentlich an jungen Ge⸗ müſen anrichten, unſeren gefiederten Freunden zuſchreibt. Ver⸗ geblich ſucht man eben aufgehende ſunge Saaten durch das Aufhängen von Federn und anderen Scheuchmitteln gegen ihre vermeintlichen Feinde zu ſchützen. Die Schnecken aber, welche nachts ihr Weſen treiben, kehren ſich nicht daran, und oft ſetzen Gartenbeſitzer einen Vernichtungskrieg gegen die kleinen Vögel, die unſchätzbaren Vertilger des Ungeziefers, ins Werk, während ſie ihre Auf⸗ merkſamkeit nur auf die Schnecken als die eigentlichen Uebel⸗ täter zu richten hätten. Sozialismus, wie Rdolf fitler ihn uns lehrt, heißt vorbehaltloſen Dient an der Semeinſchaſt. Entſchließe Dich zur mitglledſchafl in der 189. Sport in Kürze Am Jubiläumsſportfeſt des Poſt SB Berlin nahmen am Sonntag auch einige Leichtathleten aus Süddeutſch⸗ land teil; ſo gewann der Mannheimer Neckermann die 100 Meter in 10.7 Sekunden, und ſeine Vereinskameradin Frl⸗ Wendel ſiegte über 200 Meter in 26 Sekunden. Auf dem Abſchiedsſpringen in Dublin war den deutk⸗ ſchen Reitern diesmal kein Erfolg beſchert. Arthur kam un⸗ ter Rittmeiſter Huck lediglich mit Tranmere Bay(Capt. Lewis, Irland) auf den ſechſten Platz. Den Sieg errang nach dreimaligem Stechen Red Huck(Capt. Corry, Irland). Das Degenkurnier in Bad Pyrmont hatte in dieſem Jahr mit 19 Mannſchaften eine großartige Beſetzung ge⸗ funden. Sieger wurde die/ Berlin, die damit den Wan⸗ derpreis endgültig an ſich brachte, vor der 2. Mannſchafk der // Berlin, Heer J, Kriegsmarine, Luftwaffe und NS⸗ Turngemeinde Oberleutensdorf. In Pescara wurde ohne deutſche Beteiligung das nur für die 1¼⸗Literwagen ausgeſchriebene Automobil⸗Rennen um die 15. Coppa Acerbo ausgefahren. Alfa Romeo hatte dabei einen durchſchlagenden Erfolg, denn mit Biondetti, Pintacuda, Farino und Severi belegte das Werk die vier erſten Plätze Leider forderte das Rennen nach dem Trai⸗ ningsunfall von Aldrighetti noch ein zweites Todesopfer. Der Maſerati⸗Fahrer Lami wurde aus der Bahn getragen und ſtarb bald darauf. 8 Berliner Tennisspieler weilten am Wochenende zu einem Freundſchaftsſpiel beim Helrup⸗Idrets⸗Club in Kopenha⸗ gen. Stingl, W. Wenzel, Pohlhauſen und Göttſche(Blau⸗ weiß) gewannen wohl ſämtliche Einzelſpiele, unterlagen aber in den Doppelſpielen, ſo daß der Kampf 4:4 endete. Kunterbunt aus aller Welt Ein Mann, der zweimal exiſtiert. Seit langer Zeit wurde von der franzöſiſchen Polizei ein Verbrecher geſucht, den man nunmehr endlich gefunden hat allerdings zur allgemeinen Ueberraſchung gleich in zweifacher Ausfertigung. Man hat zwei Männer verhaftet, die beide im Beſitze von Papieren auf den Namen des geſuchten Ver⸗ brechers ſind und ſich zu ſeinen Schandtaten offen bekennen. Da es aber nicht möglich iſt, daß ein Mann zweimal exiſtiert, zerbricht ſich die Polizei nunmehr den Kopf, wer von den beiden der richtige iſt oder ob beide überhaupt nur Gauner ſind und das Original ſich noch auf freiem Fuß befindet. Auffallend iſt, daß der geſuchte Verbrecher eine Tätowierung trug. Die beiden verhafteten Männer dagegen haben an ihrem Körper eine ſolche Kennzeichnung nicht aufzuweiſen. Bei der Vernehmung, die mit den beiden unabhängig voneinander vor⸗ genommen wurde, machte jeder dieſelben Angaben, und inter⸗ eſſanterweiſe auch über das Fehlen der Tätowierung. Beide erklärten, ſie hätten ſie ſich wieder entfernen laſſen. Er wüchſt in den Himmel. Vor wenigen Monaten erſchien in einem Iſtanbuler Krankenhaus ein 18jähriger Bauernburſche und erklärte, er wachſe ſo unheimlich ſchnell, daß er es mit der Augſt be⸗ komme. Man möge ihn doch behandeln, daß das Wachstum endlich ein Ende nehme. Da der Burſche für ſein Alter ziem⸗ lich groß war, verſuchten die Aerzte, was in ihren Kräften ſtand, und entließen den Bauernjungen wieder als geheilt Nun iſt der Burſche plötzlich wieder im Krankenhaus aufge⸗ taucht und zum Entſetzen der Aerzte in den zurückliegenden Monaten um weitere 10 Zentimeter größer geworden. En mißt 2 Meter 27 Zentimeter und iſt ganz unglücklich, das Ge⸗ fühl zu haben, noch immer weiter zu wachſen. ie Aerzte ſtehen vor einer ſchweren Aufgabe. Marktberichte Ohne Gewähr. Mannheimer Getreidegroßmarkt v. 14. Auguſt. Sämt⸗ liche Notierungen unverändert. Frankfurter Getreidegroßmarkt v. 14. Auguſt. Die letz⸗ ten warmen Tage ermöglichten die Einbringung von Roggen und auch Weizen, ſodaß das Angebot zunehmen konnte. Die Erhöhung der Vermahlungsquoten geſtattet den Mühlen einen erhöhten Einkauf. Jedoch erſchwert der hohe Feuchtigkeitsge⸗ halt die Abwicklung. Mit dem Eintreffen der Bezugsſcheine iſt auch das Braugerſtengeſchäft in Gang gekommen, ſtachdem die Ernte größtenteils beendet iſt. Weizenmehl hat guten Abgang, in Roggenmehl wird ſehr nach Type 700 gefragt, deren Zufuhr aus Norddeutſchland ſich vielfach verzögert. Futtermittel ſind mit den üblichen Ausnahmen genügend vor⸗ handen, auch Auslandskleie ſteht zur Verfügung. Das Kauf⸗ intereſſe für Heu bleibt lebhaft.. Ehrliches, ſelbſtändiges Amtliche Bekanntmachungen der Stadt Mannheim Oeffentliche Erinnerung. Zur Zahlung an die Stadthaſſe Mannheim waren bezw. werden fällig ſpäteſtens am: 15. 8. 1939: Gebäudeſonder⸗ ſteuer und Grundſteuer, die Mo⸗ nats⸗ bezw. die Vierteljahresbeträge in der in den Steuerbeſcheiden feſt⸗ geſetzten Höhe. 15. 8. 1939: 2. Viertel der für 1939. 15. 8. 1939: Drittel für 1939. 21. 8. 1989: die Gemeindege⸗ tränkeſteuer für Juli 1939. 21. 8. 1939: die bis dahin fällig werdende Vergnügungsſteuer. 21.8. 1939: die auf Grund von Stundungen, Steuerbeſcheiden und Forderungszetteln bis dahin fällig werdenden Steuerzahlungen und Säumnis zuſchläge. Innerhalb 14 Tagen nach Erhalt des Forderungszettels: das 1. Drittel 1939/1940 des Handels⸗ und Ge⸗ werbeſchulgeldes. An dieſe Zahlungen wird erinnert. Wird eine Steuerzahlung nicht rechtzeitig entrichtet, ſo iſt nach den Vorſchriften des Steuerſäumnis⸗ zeſetzes mit dem Ablauf des Fällig⸗ zeitstages ein einmaliger Zuſchlag (Säumniszuſchlag) in Höhe von 2 v. H. des rückſtändigen Steuer⸗ getrages verwirkt. Der Schuldner hat außerdem die mit hohen Koſten verbundene wangsvollſtrechung zu erwarten. Eine beſondere Mahnung jedes einzelnen Säumigen erfolgt nicht, Stadtkaſſe. Gewerbeſteuer, Vorauszahlungen Hundeſteuer, 2. Mädchen das kochen kann, per 1. September geſucht. Frau Schmid, Neu⸗Oſtheim Feuerbachſtraße 17, Telefon 41230. 12 Arbeiter für Lackfabrik in Mannheim geſucht. Zu erfragen in der Geſchäfts⸗ ſtelle ds. Bl. NMhm.-Seckenheim Achernerstraße 31. Janzschule Hammer 2 Kursbeginn: Dienstag, 15. Aug. u. Donnerstag, 17. Aug., abends 8.30 Uhr. Anmeldungen erbeten. Einzelunterricht jederzeſt. FFC Tabaksgarn (Immenſtädter) Tabaksnadeln Tabaksnägel. ger Nöser. r————— Verwe elt Schöne Sehr gut erhalt. Friedrichsfelder — 00 5 Spalier⸗ K üchen Gleinzeug⸗ amenfahrrad. 7 Umzutauſchen birnen Einmachtöpfe Villingerſtr. 12. 810 herd 908 3 . Gais hirtle 4 zu verkaufen. ul Mun late kaufen Sie bei Lebensmittel haus 45.—. zu verk. Kar! Herdt, Zum Theurer deen nn e Gurken Zähringerſtr. 2 c. Hauptſtr. 113. Breiſacherſte 2 einlegen: Speiſe⸗Eſſig 8 ½ /ig) Liter 15 Pfg. Feinſter Kräuter⸗Eſſig 6 /ig) Liter 30 Pfg. Wein⸗Eſſig 66% ig) Liter 30 Pfg. Eitrovin ¼1 Fl. 2.— Mk. Eſſig⸗Eſſenz 8 N hell und dunkel 5 5 8 7 Unterftutze gewürz dit 1 2 1 Alb kit Gurk i 5 9 werde nütgued J. Würthwein 5 Lebensmittel Die ns-volkswohlfahrt unterhält i bereits 257 Jugevderholuogsheime. Verſammlungs⸗ Kalender. Turnerbund„Jahn“. Heute und morgen Abend arbeiten am Platz im Wörtel. Morgen Mittwoch Abend ½ 6 Uhr Schüler⸗ Handballſpiel gegen Poſt Mannheim. um ½7 Uhr Jugend⸗ Handballſpiel gegen Tv. Edingen. Parteiamtliche Mitteilungen. NSA. Sämtliche Zellen⸗ und Blockwalter, ſowie alle Helfer treffen ſich heute Dienstag Abend gleich nach Arbeitsſchluß im Schloßgarten zum Abſchlagen des Feſtzeltes. Es iſt Pflicht, daß jeder erſcheint. Hartmann. f 7 N liefert in jeder Größe III Empe Druckerel des„ Neckar-Bote“ 2 2 — — GS ee,.