2 ** — 2 F nec enn * 282 Bezugspreis Monauſch Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., en Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Heruſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenhe lm. Dages. und Anzeigenblatt Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 7. 39: 1120 39. Jahrgang Londoner Verſuchsballon Das Konferenz⸗Thema wird wieder hervorgeholt.— Tö⸗ richte Verkennung der Lage. London, 16. Auguſt. Die Londoner Preſſe zeigt angeſichts der ſtoiſchen Ruhe der deutſchen politiſchen Führung und ihrer aufmerkſamen Beobachtung der engliſchen wie der polniſchen von London maßgeblich beeinflußten Haltung außerordentliche Nervo⸗ ſität. Nachdem man in den letzten Tagen die einfältigſten Schwindelmeldungen über eine angebliche Spannung zwi⸗ ſchen Berlin und Budapeſt lancierte, die aber eiligſt wieder dementiert wurde, ſitzt die britiſche Preſſepolitik auf dem Trockenen. Wie immer in ſolchen Fällen verſucht man durch bedeutſame Einführung von Gedanken echt engliſcher Prägung, die Initiative wieder in die eigenen Hände zu bekommen. So läßt die„Times“ etwas verworren,„Daily Herald“ etwas gröber wie auch„Daily Mail“ uſw. das oft variierte Thema von einer Konferenz auftauchen, die viel⸗ leicht die Polenfrage behandeln möge. Zugleich erſcheint heute in der„Times“ ein Leitartikel mit heftigen Vertei⸗ digungen der Einkreiſungsfront. Sobald ſie ihre diploma⸗ tiſchen und militäriſchen Verteidigungsinſtrumente fertig⸗ geſtellt hätte, ſei der Augenblick gekommen, um die Grund⸗ ſätze zu formulieren, auf denen ſie bereit ſei, gemeinſam einen neuen Frieden zu fundieren, ſowie die Bedingungen (0, unter denen ſie ihrerſeits zur Aushandelung einer Rege⸗ lung bereit ſei. Der„Krieg ohne Kanonen“ könne nicht endlos weitergehen. Die Einkreiſungsmächte würden dann einen gemeinſamen Kodex oder eine Doktrin für die inter⸗ nationale Praxis aufſtellen. Es würde ein kataſtrophales Schauſpiel geben, wenn die Deutſchen durch eine maſſive und„monopoliſtiſche“ Propaganda in einen Krieg getrie⸗ ben würden mit Völkern, die keinen Streit mit ihnen wünſchten und die weder Neigung noch Intereſſe daran hätten, dem deutſchen Volke einen vollen und wachſenden Anteil an allen Eroberungen, die der Ziviliſation noch be⸗ ſchieden ſeien, zu verſagen. Die nächſte Aufgabe der Frie⸗ densmächte ſei daher, die Eſſenz eines poſitiven Friedens⸗ programms feſtzulegen und der Welt zu präſentieren. Ver⸗ handlungen ſeien aber nichts wert, wenn mit ihnen nicht eine Rüſtungsbegrenzung einhergehe. Sie könnten zu nichts führen, wenn Deutſchland nicht ſeine Idee vom Lebens⸗ raum aufgebe. Die deutſche Auslegung dieſes Wortes be⸗ deute, daß 80 Millionen Deutſche nur dann ſicher und aus. kömmlich leben könnten, wenn ſie ihre Nachbarn unter⸗ drückten und ihnen ſogar ihr Hab und Gut und ihr Heim rauben könnten. Die wirkliche Baſis der Sicherheit für Deutſchland und auch für andere liege in der Einflößung von Vertrauen. Die Sicherung ſeines Platzes an der Sonne beſtehe wie immer in der unerhörten Diſziplin und dem Geſchick des deutrſchen Volkes. Das Blatt erklärt abſchlie⸗ ßend:„Wenn Fortſchritte zu einem ehrenhaft organiſier⸗ ten Frieden gemacht werden ſollen, ſo muß die Abrüſtung kommen. Den Tſchechen muß die freie Ausübung ihres Selbſtverwaltungsrechtes gegeben werden. Darüber hin⸗ aus müſſen berechtigte Forderungen auf kolonialem Gebiet befriedigt werden, ohne daß von einer Rückkehr zu der alten Vorſtellung, daß Völker und Länder Austauſchgüter ſeien, die Rede ſein kann. Unter den modernen Treuhän⸗ derprinzipien iſt eine weitumfaſſendere Gleichheit in der Tat erreichbar, als ſie durch irgendeinen Handel mit„Beſitzun⸗ gen“ erzielt werden könnte.“ * Die krampfhaften Verſuche der britiſchen Agitation, ſich in unanfechtbarer Weiſe in die von den London⸗War⸗ ſchauer Affronts herrührende Entwicklung immer wieder einzuſchalten, beſteht in der ſtupiden Ausbreitung älteſter Ladenhüter. Die Verſuche von Politikern alter Schule, Konferenzplänchen zu landen und durch dauerndes ſtören⸗ des Sichbemerkbarmachen ſich in Dinge einzumiſchen, bei langſam läſtig. denen ſie nichts zu ſuchen haben, werden Die Bedingungen, welche die„Times“ nach vollendetem Wiederaufbau der Verſalller Front in Ausſicht ſtellt, ken⸗ nen wir aus den diesbezüglichen Diktaten von 1919. Den Kodex für internationale Praxis haben wir Deutſche zu einer Zeit, da eine ſchwache Staatsführung ſich engliſch⸗ amerikaniſcher Großmut anvertraute, gründlich kennen⸗ gelernt. Daß unſere einhellige„monopoliſtiſche“ Meinung ſich gegen Leute richte, die keinen Streit mit uns wünſchen, iſt eine dumme Lüge. Denn wer das Deutſche Reich hin⸗ dern will, Kernfragen ſeines Lebens und ſeiner Ehre zu ordnen, ſucht Streit. Es iſt eitel Geſchwätz, daß Lebens⸗ kaumſicherung in Unterdrückung der anderen beſtehe; das iſt lediglich britiſche Auffaſſung, wie gewiſſe Kolonialme⸗ thoden beweiſen. Wir unterdrücken weder die Tschechen— die Juden in Paläſtina würden Gott auf den Knien dan⸗ ken für eine Protektoratspolitik, wie die unſrige ſie iſt— noch beabſichtigen wir, die Polen zu unterdrücken. Wir beabſichtigen lediglich, keinesfalls Deutſche von ihnen kul⸗ turell unterlegenen und von England angeſtachelten Völ⸗ kern unterdrücken zu laſſen. 5 a N i Dankbar ſind wir für das ärgerliche Eingeſtändnis, daß das Fernbleiben Deutſchlands von dem unſittlichen Welt, cher eben mit Einkreiſung durch die„demokratiſchen eſchäftemacher beantwortet werden muͤſſe. Wir werden us erlauben, auch fernerhin abſeits von den Wechſlern 0 im Tempel zu bleiben. Unſere Ehre und unſer Lebensan⸗ pruch werden an keiner Börſe gehandelt, weder in London, noch in Genf, noch anderswo. Jeder weitere Verſuch, uns ertrauen zu ſolchen Schiebergeſchäften einzuflößen, ſchei⸗ tert an den bitteren Erfahrungen, die wir einſt als Repu⸗ likaner machten. Wir werden vielmehr auf unſer gutes echt und auf unſere gute Kraft und die unſerer Freunde vertrauen. Die gleißneriſchen Verlockungen, auf dieſe Kraft zu verzichten, laſſen uns kalt. Man würde uns nach einer ! i 20 uten Selbſtentwaffnung genau ſo betrügen wie vor * hren! Ne polnische Terror hält an Die oſtoberſchleſiſche Grenze keilweiſe geſperrt— Maſſen⸗ verhaftungen in Oſtoberſchleſien Gleiwitz, 16. Auguſt. Die polniſchen Grenzbehörden haben zum erſten Male eine vollſtändige Grenzſperre an einem Teil der Oſtoberſchleſiſchen Grenze veranlaßt. Es handelt ſich dabei um eine ausgeſprochene Terrormaßnahme gegenüber den Tauſenden von Oſtoberſchleſiern, die ſeit Jah · ren auf den deutſchen Gruben in Oberſchleſien Brot und Arbeit finden. Wie die„Dresdener Neueſten Nachrichten“ dazu erfah⸗ ren, geht Hand in Hand mit dieſer Grenzſperre eine Maſſen⸗ verhaftungswelle über ganz Oſtoberſchleſien. Nach den in Kattowitz vorliegenden Angaben der davon betroffenen Fa⸗ milien handele es ſich um die größte Aktion, die ſeit den Terrorwahlen von 1931 jemals gegen das Deutſchtum Ober⸗ ſchleſiens durchgeführt worden iſt. Der deutſchen Bevölkerung in Weſt⸗ und Oſtoberſchleſien habe ſich infolge dieſer Gewalt⸗ aktion eine tiefgreifende Erregung bemächtigt. Aeber fälle auf deutſche Gehöfte Der„Danziger Vorpoſten“ berichtet über eine größere Zahl weiterer Terrorakte gegen das Deutſchtum in Polen. So wurde in Neu⸗Paleſchken im Kreis Berent der Ortsgrup⸗ penleiter der AuslandsOrganiſation der NSDAP Walter Baaske verhaftet. Auf ſeinem Gehöft erſchienen fünf polniſche Polizeibeamte, die eine Hausdurchſuchung vornahmen und dabei die Hakenkreuzfahne der Ortsgruppe beſchlagnahmten. Baaske, der der Fahnenträger der Ortsgruppe iſt, wurde nach einem kurzen Verhör verhaftet und angeblich in Un⸗ terſuchungshaft abgeführt. Wohin er jedoch transportiert worden iſt, konnte nicht feſtgeſtellt werden. In Nefpenpol wurden in der Nacht in allen neun deut⸗ ſchen Gehöften die Scheiben eingeſchlagen. Die polniſchen Rowdys zertürmmerten außerdem in fünf Wirtſchaften die Haustüren und demolierten die Wohnungseinrichtungen. Beſonders wüteten ſie auf den Beſitzungen der Bauern Gehrmann und Leſchke. Aehnliche Vorfälle werden aus Smengoſchin und noch mehreren anderen Dörfern gemeldet. Im Dorfe Demlin im Kreiſe Berent wurden ebenfalls die Fenſterſcheiben in den Wohnungen zahlreicher Deutſcher ein⸗ geſchlagen. Anhaltende Deutſchenverfolgung Belriebsſchließungen, Verhaftungen Beſchimpfungen Thorn, 17. Aug. Auch in Pommerellen dauert die Schließung deutſcher Gewerbebetriebe weiterhin an. So wurde der Reichsangehörige Karl Filbrandt in Berent, dem erſt am 10. Juli 1939 ſeine Fahrradhandlung von der Sta⸗ roſtei geſchloſſen worden war, am 11. Auguſt aufgefordert, 25 ö f i j 5 ſeine Fahrradreparaturwerkſtatt, die er ſeit 1925 ohne jema⸗ Die beiden verhafteten polniſchen Zollinſpektoren, die in Danzig ſtationiert waren, befinden ſich im Polizeigefäng⸗ lige Beanſtandungen betrieb, ſofort zu ſchließen, weil Raum den baupolizeilichen Vorſchriften nicht genüge. Nach einer Meldung des„Slowo Pomorſki⸗ vom 12. Auguſt wurde der Volksdeutſche Hermann Broſe aus Putzig aus der Grenzzone ausgewieſen. Ebenſo wurde die Volks⸗ deutſche Maria Holland vom Regierungskommiſſariat in Gdingen aus der Grenzzone für dauernd ausgewieſen. Dem Reichsangehörigen Hermann Dargatz aus Goſtko⸗ wo(Kreis Thorn) wurden in der Nacht vom 10. zum 11. Auguſt mehrere Fenſterſcheiben eingeworfen. Dasſelbe ereig⸗ nete ſich, nach einer Meldung der„Gazeta Pomorſka“ vom 14. Auguſt, in den letzten Nächten bei zahlreichen Deutſchen in Neumark(Kreis Löbau). Die deutſche Volksgruppe ſchutzlos Weitere Maſſenverhaftungen in Oſtoberſchleſien.— Der polniſche Aufftändiſchenverband bewaffnet. Kaktowitz, 17. Auguſt. Aus allen Ortkſchaften Oſtober⸗ ſchleſiens kommen Meldungen über Maſſenverhaftungen von Angehörigen der deutſchen Volksgruppe in Oſtoberſchleſien, die ganz überraſchend am Montag, 7 enskag und Mittwoch vorgenommen wurden. Allen Verhaftungen gingen umfang⸗ reiche Hausſuchungen voran, die in der rigoroſeſten und bru⸗ kalſten Weiſe durchgeführt wurden. Die Jahl der Verhaf keten läßt ſich noch nicht annähernd feſiſlellen. Sie dürfte jedoch mindeſtens 350 bis 400 betragen. Darunker befinden ſich vor allem Orksgruppenleiter, Vorſitzende und Vorſtands⸗ mitglieder aller deutſchen Organisationen. Die Verhafteten wurden zu einem Teil ins Kattowitzer Gerichtsgefängnis eingeliefert, zum anderen Teil in das In⸗ nete Polens, u. a. in hie berüchtigten Gefängniſſe von Tar⸗ now(Klein⸗Polen) verſchleppt. Gleichzeitig wurden die Bü⸗ ros zahlreicher Deutſchtumsorganiſationen verſchloſſen und verſiegelt. Ebenſo wurden in sämtlichen deutſchen Zeitungen Oſtoberſchleſiens Hausſuchungen durchgeführt. Wie aus zuverläſſiger Quelle verlautet, iſt der Aufſtän⸗ diſchenverband in den letzten zwei Tagen bewaffnet worden, ſo daß mit einem furchtbaren Terror ga wehrloſen Deut zu rechnen iſt. Die Talſache, daß alle Nachrichten⸗ verbindungen ſchon jetzt ſo gut wie abgeſchnitten ſind, wirft ein eindeutiges Licht auf das Vorhaben der Polen. Aus Tarnowitz wird gemeldet, daß dort, abgeſehen von der allgemeinen Verhaftüngswelle gegen volksdeutſche Füh⸗ rer in Polen noch 450 volksdeutſche Männer, Frauen und ſo⸗ gar Kinder aus Oſtoberſchleſien und Mittelpolen verhaftet wurden, weil ſie verſucht hatten, angeſichts des ungeheuren der Donnerstag, den 17. Auguſt 1989 —— 2 polniſchen Terrors ſich auf deutſches Gebiet in Sicherheit zu bringen. 5 i* „neee — Nr. 191 Zwiſchenfall am Grenzübergang Grenzverletzung Danziger Gebietes durch bewaffnete polniſche Soldaten— Ein Toter Mittwoch früh um 3.20 Uhr erſchien ein polniſcher Sol⸗ dat auf Danziger Gebiet dicht vor der Grenzſperre am Grenzübergang Kohling. Auf Anruf der Danziger Grenz⸗ beamten legte der polniſche Soldat auf die Danziger Beamten an. Die Danziger Beamten machten daraufhin von der Schußwaffe Gebrauch. Der polniſche Soldat wurde tödli ch verwundet. 3 Zu dem Grenzzwiſchenfall werden noch folgende Einzel⸗ heiten bekannt: Der Danziger Grenzbeamte erblickte an der Danziger Grenzſperre, die ſich in einer Entfernung von etwa 350 Metern von der Danzig⸗polniſchen Grenze auf Danzi⸗ ger Gebiet befindet, einen polniſchen Soldaten. In einer Ent⸗ fernung von etwa 8 Metern rief er den Polen an, der ſofort ſein Gewehr von der Schulter riß. Auf einen nochmaligen Anruf des deutſchen Beamten, der ſofort einen Warnungs⸗ ſchuß in die Erde abgab, feuerte der Pole auf den Danziger, in deſſen Begleitung ſich zwei weitere Grenzbeamte befan⸗ den, einen Schuß ab. Daraufhin ſchoß einer der beiden an⸗ deren Beamten auf den Polen. Der Pole wurde in die Bruſt getroffen und war ſofort tot. Ein Arzt aus Kohling ſtellte um 3.45 Uhr den Tod des Soldaten feſt. Der polniſche Sol⸗ 4 f dat hatte 96 Patronen bei ſich und fünf im Lauf, von denen 6 eine fehlte, da ſie eben abgeſchoſſen worden war. Hetzflugblätter eingeſchmuggelt Polniſche Jollinſpektoren als Aufwiegler entlarvt. 5 Danzig, 16. Aug. Die Danziger politiſche Polizei hat die beiden polniſchen Zollinſpektoren Wladislaw Slowi⸗ kowſki und Roman Gulakowſki feſtgenommen, die auf dem blätter von einem ſogen. Freiheitsfront“. 9 Waſſerwege mit Hilfe eines polniſchen Zollbootes Flug⸗ blätter aus Polen nach Danzig gebracht haben. In dieſen Flugblättern wird in deutſcher Sprache gegen den Dan⸗ ziger Gauleiter Albert Forſter gehetzt., Das Flugblatt iſt eine einzige Schmähſchrift. Unterzeichnet ſind die Flug⸗ „Exekutiv⸗Ausſchuß der Danziger Mehrere hundert Flugblätter ſind im Laufe der letzten Tage durch die Poſt an die einzelnen Haushaltungen in Danzig verſandt worden; doch ſchon vor ihrem erſten Er⸗ ſcheinen in Danzig wußte die polniſche Preſſe von dieſen Blättern und der ſogen. Freiheitsfront zu berichten. Sie verſuchte den Eindruck zu erwecken, als ſeien dieſe Hetz⸗ flugblätter in Danzig ſelbſt hergeſtellt worden und als gäbe es auf dem Gebiet der Freien Stadt tatſächlich eine Ver⸗ einigung, die den Anſchluß Danzigs an das Reich verhin⸗ dern wolle. Das neue polniſche Manöver war aber zu durchſichtig und zu plump. Nach eingehenden Ermittlun⸗ gen der politiſchen Polizei wurde nunmehr eindeutig feſt⸗ geſtellt, daß die Blätter in Polen gedruckt worden ſind. nis. Feſtgenommen wurde auch der Bootsführer Alkſandor Gorny des polniſchen Zollbootes, mit dem die Flugblätter nach Danzig gebracht wurden. Graf Cſaky als Gaſt Or. Fricks in Galzburg Die beiden Miniſter in der Feſtſpielſtadt eingetroffen. Salzburg, 17. Aug. Am Mittwoch traf der Reichsmini⸗ ſter des Innern Dr. Frick mit ſeiner Gattin zu einem mehr⸗ tägigen Beſuch in Salzburg ein. Mit ihm zusammen beſuchte auch der Kgl. Ungariſche Außenminiſter Graf Cſaky, der ſeit einigen 32 5 privater Gaſt des Reichsminiſters Dr. Frick iſt, und der gl. Ungari⸗ ſche Geſandte in Berlin Sztoſay, die Gauhauptſtadt. Die Gäſte nahmen im Schloß Leopoldkron Wohnung und wohn⸗ ten abends der Aufführung des„Barbier von Sevilla“ im Feſtſpielhaus bei. Generalſtabschef der Luftwaffe zum Generalmajor ernannk. Berlin, 17. Aug. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht hat den Chef des Generalſtabes der Luft⸗ waffe, Oberſt Jeſchonnek, auf Grund beſonderer Verdienſte mit Wirkung vom 15. Auguſt 1939 zum Generalmajor be⸗ fördert. Generalmajor Jeſchonnek, der ſeit Anfang dieſes Jahres an der Spitze des Generalſtabes der Luftwaffe ſteht, iſt ein verdienter Offtzier, den der Oberbefehlshaber der Luft⸗ waffe, Generalfeldmarſchall Göring, auf Grund ſeiner be⸗ ſonderen Fähigkeiten auf dieſen verantwortungsvollſten Po⸗ ſten geſtellt hat. General Joſchonnek iſt 1915 als Kriegsfrei⸗ williger eingetreten und hat am Weltkrieg als Jagdflieger teilgenommen. General Jeſchonnek ſteht im 40. Lebensjahre, i in Deukſch⸗griechiſche Wirkſchaftsver handlungen f Bad Gaſtein, 17. Auguſt. In Bad Gaſtein begannen die e zwiſchen dem deutſchen und dem griechiſchen Regierungsausſchuß für die deutſch⸗griechiſchen Wirtſchafts⸗ beziehungen. Die Verhandlungen werden, wie immer all⸗ jährlich vor dem Beginn des neuen Vertragsjahres, die er⸗ forderlich werdende Regelung des Warenverkehrs zwiſchen dem Altreich(Deutſchland ohne Protektorat) und Griechen⸗ land, diesmal auch die Regelung des künftigen Wirtſchafts⸗ 8 verkehrs zwiſchen dem Protektorat und Griechenland zum Gegenſtand haben. Außerdem ſtehen noch einige Sonder⸗ fragen des Wirtſchaftsverkehrs auf der Tagesordnung. e „ Adolf Hitler 25 Jahre Soldat Generalfeldmarſchall Göring überbrachte die Glückwünſche der Wehrmacht— Appell in der Adolf⸗Hitler⸗Kaſerne in München Berchtesgaden, 16. Auguſt. Aus Anlaß der 25jäh⸗ rigen Wiederkehr des Tages, an dem der Führer als Kriegs⸗ freiwilliger in das 16. Bayeriſche Reſerve-Infanterie-Regi⸗ ment„Liſt“ eintrat, ſprach ihm der Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Generalfeldmarſchall Göring, auf dem Berghof ſeine perſönlichen und die Glückwünſche der deutſchen Wehr⸗ macht aus. Die Oberbefehlshaber der Wehrmacht und der Kriegs⸗ marine ſowie der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht gedachten des Tages durch Glückwunſchſchreiben an den Füh⸗ rer. Der Reichsführer„/ Himmler erſchien in Begleitung der Führer Heydrich und Wolff auf dem Berghof, um dem Führer die Glückwünſche der nationalſozialiſtiſchen Schutz⸗ ſtaffeln zu dieſem Tage zu übermitteln. Als erſte Gratulanten hatten bereits um die Mitter⸗ nachtsſtunde die Angehörigen des perſönlichen Stabes des Führers, an der Spitze der perſönliche Chefadjutant, SA⸗ Sbergruppenführer Brückner, und der Chefadjutant der Wehrmacht, Oberſt Schmundt, dem Führer ihre Glück⸗ wünſche ausgeſprochen. Mit einer kurzen militäriſchen Feier wurde der Tag in der Adolf⸗Hitler⸗Kaſerne des Infanterie-Regiments 19 be⸗ gangen, des Regiments, das die ſtolze Tradition des 16. Bayeriſchen Reſerve⸗Infanterie⸗Regiments„Liſt“ fort⸗ führt. Von der Kaſerne am Vimy⸗Platz flatterte die Reichs⸗ kriegsflagge, das Symbol des wiedererſtarkten geeinten Großdeutſchland. Die ſchlichte Gedenktafel vor der Kaſerne iſt mit Eichenlaub umkränzt. Vor der Tafel iſt ein Doppel⸗ poſten aufgezogen. Im Rahmen eines Appells wurde vom Regimentskom⸗ mandeur Oberſt Zern ein Tagesbefehl an die Truppen ver⸗ leſen, in dem es heißt: „Am heutigen Tage ſind es 25 Jahre, ſeit der Führer in unſerer Kaſerne als Kriegsfreiwilliger in die Reihen des 16. Bayeriſchen Infanterie⸗Regiments„Liſt“ eintrat, um für Deutſchland zu kämpfen. Als Traditions⸗Regiment ge⸗ denken wir in beſonderer Verbundenheit dieſes Tages und jenes unbekannten Soldaten, der auszog und uns alle Kriegsjahre hindurch beiſpielhaft Tapferkeit, Opferbereit⸗ ſchaft und Treue vorlebte, den das Schickſal bewahrte in Tod und Gefahr, damit er ſein geliebtes deutſches Vater⸗ land aus tiefſter Not wieder emporführe zu Macht und An⸗ ſehen. Wir ſind ſtolz darauf, daß er in unſerem Regiment kämpfte. Wir wiſſen, daß uns das dazu verpflichtet, es ihm in allen Soldatentugenden gleich zu tun. So erneuern wir an dieſem erinnerungsreichen Tag, da ſich wieder aller Augen auf unſeren Führer richten, das Ge⸗ löbnis, ihm treu zu folgen und uns voll einzuſetzen für Großdeutſchlands Zukunft.“ Die Glückwünſche des Traditionsregiments Liſt Der Führer und Oberſte Befehlshaber empfing am Mitt⸗ woch nachmittag im Berghof auf dem Oberſalzberg eine Ab⸗ ordnung des Infanterie⸗Regiments 19(München), das die Tradition des 16. Bayer. Reſerve⸗Infanterie-Regiments Liſt fortführt. Die Abordnung beſtand aus dem Kommandeur Oberſt Zorn, ſowie Oberleutnant Euen, Hauptfeldwebel Pirngruber und Gefreiten Reichenberger. Oberſt Zorn über⸗ reichte dem Führer aus Anlaß der 25jährigen Wiederkehr, des Tages ſeines Eintritts in das Regiment Liſt eine Glückwunſchadreſſe, die von Hauptfeldwebel Pirngruber künſtleriſch ausgeſtaltet worden war. Der Führer dankte mit herzlichen Worten und überreichte jedem 0 der Angeſpanntet Arbeitseinſatz Erſtmals über 22 Millionen Beſchäftigte im Altreich Oſtmark und Sudetenland gleichen ſich dem Altreich im Arbeilseinſatz an Berlin, 16. Auguſt. Im Juli iſt die Beſchäftigung im Deutſchen Reich abermals geſtiegen. Im Altreich hat die Zahl der beſchäftigten Arbeiter und Angeſtellten(einſchließlich Kranke) erſtmals die Grenze von 22 Millionen überſchrit⸗ ten(22 050 000). Obwohl es immer ſchwieriger wird, neue Arbeitskräfte zu finden, war die Zunahme an Beſchäftigten im Berichtsmonat mit 175 000 noch ebenſo groß wie im Juli des Vorjahres(178 000) und blieb nur um rund 20 000 hinter der des Vormonats zurück. Trotz der ſtändig ſteigenden Beſchäftigtenziffer hat ſich die Lage im Arbeitseinſatz im Juli dadurch weiter verſchärft, daß aus einer Reihe von Wirtſchaftszweigen neuer ſtarker Bedarf von Arbeitskräften bei den Arbeitsmännern ange⸗ meldet wurde. Dieſer Mehrbedarf war zum Teil ſaiſonbe⸗ dingt wie in der Landwirtſchaft und in der Konſervenindu⸗ ſtrie. Beſonders zahlreich waren die Anforderungen aus der Landwirkſchaft. In einzelnen Bezirken konnte die durch die ungünſtige Wit⸗ terung verſpätete Heuernte erſt in der erſten Julihälfte ein⸗ gebracht werden. Gleichzeitig begann die Getreideernte. Der hierdurch auftretende Bedarf konnte nur durch umfangrei⸗ chen Einſatz von Soldaten und Arbeitsmännern, Studenten, Hitlerjungen, gewerblichen Arbeitern und ſonſtigen Ernte⸗ helfern einigermaßen gedeckt werden. Auch ber Bergbau, die Eiſen⸗ und Metallwirtſchaft, das Baugewerbe und die Exportinduſtrie erhoben erhöhte Anſprüche. Den Arbeitsämtern erwuchs aus der Verteilung der vor⸗ handenen Arbeitskräfte und der Suche nach neuen Arbeits⸗ kräften eine immer ſchwierigere Aufgabe. Zum Teil konnten bisher ſelbſtändige Handwerker und Einzelhändler, noch arbeitsfähige Kriegsbeſchädigte und Rentenempfänger als Arbeiter und Angeſtellte in Beſchäftigung gebracht werden. Zahlenmäßig bedeutſamer war jedoch der zuſätzliche Einſatz von Frauen. Von den 175 000 Arbeitern und Angeſtellten, um die ſich im Berichtsmonat die Beſchäftigung erhöhte, waren 95 000 Frauen und nur 80 000 Männer. In den letzten zwei Jahren hat die Zahl der beſchäftigten Frauen um 18,0 vH, die Zahl der beſchäftigten Männer dagegen nurmehr um 10,1 vH zu⸗ genommen. Von der Geſamtzahl der Beſchäftigten ſind heute bereits 32,5 vH, alſo beinahe ein Drittel, Frauen. Entſpre⸗ chend der verſchiedenen wirtſchaftlichen Struktur iſt in den einzelnen Landesarbeitsamtsbezirken der Anteil der Frauen verſchieden hoch, am höchſten in Sachſen(40,0 vH) und in Brandenburg(37,7 pH), am niedrigſten in Weſtfalen mit 26,5 vH und im Rheinland mit 26,9 vH. Auch der Halbtags⸗ einſatz der Frauen hat im Juli weitere Fortſchritte gemacht. Ebenſo wie im Altreich hat ſich auch in der Oſtmark und im Sudetenland der Beſchäftigungsſtand im Juli weiter ge⸗ hoben. Die Verhältniſſe im Arbeitseinſatz gleichen ſich dort immer mehr denen im Altreich an. Facharbeitermangel iſt in faſt allen Berufen zu beobachten. Im Berichtsmonat lag auch hier die Haupttätigkeit der Arbeitsämter in der Siche⸗ rung des Arbeiterbedarfes für die Ernte und für ſtaats⸗ politiſch notwendige Aufgaben. Verſchärfung der Blockade Die Gründe für das jſapaniſche Vorgehen bei Hongkong. Schanghai, 16. Aug. Nach einer Erklärung der japani⸗ ſchen Botſchaft in Schanghai dienen die fapaniſchen Ope⸗ rationen an der Grenze des Pachtgebietes Kowloon⸗Hong⸗ kong der Verſchärfung der Blockade gegen die Tſchungkin⸗ ger Regierung. Der Sprecher der Botſchaft fügte noch hin⸗ zu, daß von Hongkong aus nicht unerhebliche Mengen von aren in das Hinterland geliefert werden. Die Ausdeh⸗ nung der Blockade in noch wirkſamerer Form als bisher Abordnung zur Erinnerung an dieſen Tag ein Bild mit eigenhändiger Unterſchrift. Zu ſeinem militäriſchen Gedenktag ſprachen dem Führer im Laufe des Tages ferner auf dem Berghof u. a. Reichs⸗ außenminiſter v. Ribbentrop, Reichspreſſechef Dr. Dietrich, Reichsleiter Bormann, Generalbauinſpektor Prof. Speer und Reichsbildberichterſtatter Prof. Hofmann ihre Glück⸗ wünſche aus. Aebertroffene Verſprechungen Die Vorarbeiten für die Olympiſchen Winkerſpiele.— Eine Unterredung mit Graf Baillet⸗Latour. Garmiſch⸗ Partenkirchen, 16. Aug. Graf Baillet⸗Latour, der Präſident des Internationalen Olympiſchen Komitees, beſuchte, wie bereits kurz berichtet wurde, Garmiſch⸗Par⸗ tenkirchen. Er wurde in Vertretung des Präſidenten des Organiſationskomitees der 5. Olympiſchen Winterſpiele 1940, Dr. Ritter von Halt, und des Generalſekretärs Dr. Diem, der zurzeit in Helſinki weilt, von dem zweiten Vize⸗ W Generaldirektor Döhlemann, empfangen. Graf aillet⸗Latour nahm zunächſt Kenntnis von den Plänen für die Anlagen zu den 5. Olympiſchen Winterſpielen, die von dem Leiter des Olympia⸗Bauamtes, Bürgermeiſter Scheck, erläutert wurde, Dann beſichtigte der Präſident des IOC die Kampfſtätten, die zurzeit umgebaut werden, und das für den„Tag des Skilaufes“ ausgewählte Gelände bei Klais. Zu gleicher Zeit weilte auch der ſtellvertretende Prieng des Internationalen Sportpreſſeverbandes, Drigny⸗Frankreich, in Garmiſch⸗Partenkirchen. Sowohl der Präſident des IOC, als auch M. Drigny gaben ihrer Befriedigung über den Gang der Vorarbeiten Ausdruck. So erklärte Graf Baillet⸗Latour u. a.: Was mich am meiſten beeindruckt, iſt die Schnelligkeit, mit der die Vorberei⸗ tungsarbeiten für die 5. Olympiſchen Winterſpiele fort- ſchreiten. Die Organiſation von 1936 wird im Jahre 1940 noch übertroffen werden. Das Ski⸗Stadion, der damalige Schauplatz zur Eröffnung und Schlußfeier und der Ski⸗ wettbewerbe, wird vollkommen erneuert. Dauerhafte Ein⸗ richtungen haben die proviſoriſchen erſetzt. 150 000 Zu⸗ ſchauer werden, umgeben von allermodernſter Bequemlich⸗ eit, die Feier der 5. Olympiſchen Winterſpiele erleben. Das Olympia⸗Kunſteis⸗Stadion wird verdreifacht werden, und eine beſondere Kunſteisfläche wird gebaut, ſo daß auch der Eisſchnellauf vom Wetter unabhängig ſein wird. Die Krönung der Olympiſchen Winterſpiele wird zwei⸗ — die Ski⸗Kundgebung in Klais ſein. 1200 Skiläufer, ie die ſchönſte und volkstümlichſte der Winterſportarten vertreten, werden daran teilnehmen. Graf Baillet⸗Lätour zollte in 8 Zuſammenhang Dr. Diem beſondere Anerkennung und ſchloß ſeine Aus⸗ führungen mit etwa folgenden Worten: Ich verlaſſe Gar⸗ miſch voll von Bewunderung für die außerordentliche Leiſtung, die hier von allen Seiten vollbracht wird. auf die geſamte ſüdchineſiſche Küſte bis nach Indo⸗China wird in hieſigen japaniſchen Kreiſen für möglich gehalten. Aufmerkſame Beobachter ſehen in der ſeit einer Woche erhöhten Aktivität der japaniſchen Luftwaffe gegen die ſüdchineſiſchen Küſtenſtädte und Verkehrsadern ſowie in der Zuſammenziehung japaniſcher Land⸗ und Seeſtreit⸗ kräfte bei der Inſel Hainan— was ſapaniſcherſeits nicht beſtritten wird— erſte Anzeichen einer Abſchnürung der Zufuhr über die Südchinaküſte. * Aufgabe Tſchungkings als Hauptſtadt? Tſchiangkaiſchek verlegt ſein Haupkquarkier. Tokio, 16. Aug. Der Schanghaier Berichterſtatter der „Aſahi Schimbun“ meldet, daß Tſchiangkaiſchek beſchloſſen habe, Tſchungking infolge der häufigen Luftangriffe als Hauptſtadt aufzugeben. Das Hauptquartier ſolle nach Kia⸗ ting(Szetſchwan) verlegt werden, während die zivilen Be⸗ ichen nach Luchow, einem Ort zwiſchen Kiating und ſchungking, überſiedeln würden. In Tſchungking werde nur ein Teil des Armeeſtabes verbleiben. Politiſches Allerlei Engliſche Rüſtungsaufkräge für Kanada Wie der„Daily Telegraph“ berichtet, ſteht der Abſchluß mehrerer bedeutender Rüſtungsaufträge zwiſchen der bri⸗ tiſchen Regierung und einigen zurzeit in 3 5 weilenden kanadiſchen Induſtriellen bevor. Es ſoll ſich insbeſondere um einen größeren Auftrag an die Canadian Marin Induſtrie Etd. handeln, die mit den franzöſiſchen Schneider⸗Creuzot⸗ Werken in Geſchäftsverbindung ſteht. Amksübernahme des Skaatspräſidenken von Paraguay. In Aſuncion der Hauptſtadt von Paraguay, fand die feierliche Uebernahme der Staatspräſidentſchaft durch Ge⸗ neral Eſtigarribia ſtatt Paraguays neuer Staatspräſident, der vor der Amtsübernahme Geſandter in Waſzington war, iſt 52 Jahre alt und der 35. Präſident des Landes. Der einſtimmig gewählte General Eſtigarribia iſt über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Er hat ſich militäriſch im Chaco⸗Krieg erfolgreich betätigt. Eine politiſche Entgleiſung Geſchmackloſer Ausfall Frau Rooſevelks Newyork, 16. Auguſt. Frau Rooſevelt, die ſich von Zeit zu Zeit bemüht, durch ihre ehrgeizen— und nebenbei ſehr einträglichen— journaliſtiſchen Gehverſuche die verfahrene politiſche Haltung ihres Gatten noch mehr zu belaſten, hat ſich durch ein nicht mißzuverſtehendes Lob, mit dem ſie das Machwerk eines üblen Hetzjournaliſten auszeichnete, wieder einmal gründlich bloßgeſtellt. In ihrer täglichen Rubrik im„World Telegram“ zitiert Frau Rooſevelt lobend einen über Kriegerfriedhöfe auf Frankreichs Schlachtfeldern geſchriebenen Artikel, in dem es heißt:„Niemals ſprach der Gewaltapoſtel Hitler vor dieſer Gefallenen⸗Armee. Er könnte es dort tun, es würde die Sache des Friedens beſtimmt fördern.“ Es ſcheint dieſer politiſierenden Dame entgangen zu ſein, daß der„Gewaltapoſtel“ Adolf Hitler auf den Schlachtfel⸗ dern Frankreichs über vier Jahre als einfacher Soldat für ſein Vaterland gekämpft hat, während viele der heute auf⸗ tretenden Kriegshetzer den Krieg nur aus der Perſpektive des Klubſeſſels kennen. Die geſchmackloſen Frechheiten des amerikaniſchen Blattes, die ſich Frau Rooſevelt zu eigen macht, richten ſich daher von ſelbſt.. Litauiſches Städtchen in Flammen Reichsarbeitsdienſt und Memeler Feuerwehr beteiligen ſich an der Brandbekämpfung Memel, 16. Auguſt. Das 18 km öſtlich von Memel gelegene likauiſche Städtchen Garsden, das etwa 3000 Ein⸗ wohner zählt, ſteht ſeit Dienstag, 21 Uhr, in Jlammen. Die Stadt iſt, wie die meiſten litauiſchen Skädte, meiſt aus Holz gebaut, ſodaß das Feuer an den Häuſern reiche Nahrung findet. Da eine telefoniſche Verbindung mit Garsden nicht zu erreichen iſt— das Poſtamt ſoll ausgebrannt ſein— liegen nur Nachrichten aus dem deutſchen Ort Laugallen vor, der etwa einen Kilometer von Garsden enkfernt iſt. Danach ſoll faſt die halbe Stadt in Flammen ſtehen. Die Entſtehungsurſache des Brandes iſt noch nicht bekannk. Ebenſo weiß man nicht, ob Menſchenleben zu beklagen ſind. Die Memeler Feuerwehr iſt kurz nach 21 Ahr alarmiert wor⸗ den und rückte mit zwei Löſchzügen nach Garsdem aus. Auch eine Abteilung des Keichsarbeiksdienſtes ging zur Hilfe⸗ leiſtung über die Grenze. Wie weiter gemeldet wird, ſind über den Brand genaue Einzelheiten ſehr ſchwer zu erhalten, da das Poſtamt ſelbſt dem Feuer zum Opfer gefallen iſt. Die Memeler Feuerwehr befindet ſich Mittwoch vormittag noch immer in Garsden. Nach⸗Meldungen, die auf Umwegen zu erhalten waren, iſt dem Brande etwa die Hälfte des Städtchens, das 3500 Ein⸗ wohner hat, zum Opfer gefallen. Insgeſamt ſollen annähernd 500 Häuſer— es handelt ſich faſt durchweg um einſtöckige Holzhäuſer— abgebrannt ſein. Dabei ſollen auch drei Per⸗ ſonen ihr Leben eingebüßt haben. Das Feuer entſtand auf dem Hofe eines jüdiſchen Eiſenwarengeſchäftes. Beim Rau⸗ chen von Zigaretten ſoll der Benzintank eines Autos, das auf dem Hofe ſtand, explodiert ſein und im Anſchluß daran hat ſich dann das Feuer mit raſender Geſchwindigkeit aus⸗ gedehnt. Zugleich ſoll an drei weiteren Stellen der Stadt Feuer ausgebrochen ſein. Das Flugzeugunglück bei Vor dingburg Vier Todesopfer durch Taucher geborgen— Die Ausſagen des Flugzeugführers Kopenhagen, 16. Auguſt. Zu dem Unglück des britiſchen Verkehrsflugzeuges in der Nähe der Storſtröm⸗Brücke iſt zu melden, daß Taucher vier der ſtark verbrannten Leichen bergen konnten. Der Verunglückte Deutſche namens Erich Reuß ſtammt aus Wilhelmshaven. Der Engländer Anthony Großby war konſervatives Unterhausmitglied und früher Staatsſekretär im engliſchen Verkehrsminiſterium. Bei dem Amerikaner Simoton und dem Mexikaner Caſtello handelt es ſich um Angeſtellte der Standard Oil. Der gerettete Flugzeugführer Clifford Wright, der im Krankenhaus von Vordingborg liegt, habe nur geringfügige Verletzungen davongetragen. Sine Erinnerungen ſind lük⸗ kenhaft. Er berichtet, daß er plötzlich Rauch in ſeiner Kabine bemerkt habe, als die Maſchine ſich mit voll arbeitenden Motoren in etwa 500 Metern Höhe befand. Er habe dem Funker aufgetragen, nach der Urſache zu ſehen. Bei der Rückkehr ſei der Funker infolge des erſtickenden Qualmes u Boden geſtürzt. Er ſelbſt habe ein Loch in die Front⸗ ſcheibe ſeiner Kabine geſchlagen und ſei hinausgellettert, nachdem er ſich vorher vergebens nach einem Landungs⸗ platz e und die Maſchine aufs Waſſer gebracht hatte. Seine Bemühungen, die Tür zur Paſſagierkabine von außen zu öffnen, ſeien mißlungen. Schließlich habe er eins der Fenſter eingeſchlagen. Die Maſchine ſei geſunken, ohne daß er einen der Inſaſſen zu Geſicht bekommen habe. Als er keine Möglichkeit mehr gehabt habe, etwas zur Rettung der Eingeſchloſſenen zu tun, ſei er auf die Brücke gag ſchwommen. Ein Lotſe aus Masnedö nahm ihn ſchließlich halb bewußtlos in ſein Motorboot. Die verunglückte Ma⸗ ſchine hat Poſt aus Deutſchland und England an Bord. Wieder Großfeuer in London Kartonnagenfabrik in Flammen London, 16. Auguſt. Im Zentrum Londons entſtand in einer Kartonnagenfabrik ein Großfeuer. Die ganze Front des etwa 50 Meter breiten Gebäudes wurde von den Flammen erfaßt, die 30 bis 40 Meter hoch ſchlugen. Ueber 20 Löſchzüge wurden eingeſetzt, die ſchließlich den Brand un⸗ ter Kontrolle brachten. Inzwiſchen war jedoch bereits ein großer Teil der Fabrik zerſtört. Hunderte Bewohner in der Umgegend der Fabrik mußten in aller Eile ihre Wohnun⸗ gen räumen, da die Gefahr eines Uebergreifens der Flam men infolge des Funkenfluges ſehr groß war.—— Das Flugzeugwrack gehoben Der Name des deutſchen Fluggaſtes aus Wilhelms⸗ haven, der am Dienstag bei der Kataſtrophe des britiſchen Verkehrsflugzeuges an der Storſtröm⸗Brücke zwiſchen See⸗ land und Falſter ums Leben kam, iſt Erich Beuß, nicht, wie zuerſt hier angenommen wurde Reuß. Das Wrack des abgeſtürzten Flugzeuges wurde am Mittwoch vormittag geborgen, nachdem vorher auch die fünfte der Leichen, die des Funkers Leigh, an Land ge „bracht worden war. Nach der Ausſage des geretteten Pi⸗ loten ſind die Fluggäſte und der Funker ſchon während des Abſturzes infolge der ſtarken Rauchentwicklung be⸗ wußtlos geworden. Die Leichenſchau ergab, daß zwei der den d vermutlich an ihren Brandwunden ge ſtorben, die drei anderen wahrſcheinlich ertrunken ſind. Millionendiebſtahl bei einem Villenbeſitzer Paris, 17. August. In der vergangenen Nacht ſind Ein⸗ brecher in die Villa des Vigepräftdenten der franzöſiſchen Handelskammer in Newyork, Albert Blum, in Donville ein⸗ 1 und haben Schmuckſachen im Wert von drei Mil ionen Franken und Wertpapiere im Wert von 200 00 Franken geſtohlen. Der Villeninhaber und ſeine Frau, die 85578 Ruhe begeben hatten, haben nichts geſehen und ge⸗ hört. S 2238 1 282—— 4 8 3 XV e Wees en an S Badiſche Chronik 22 000 Kleinkinder werden von der NSW. betreut. In fleißiger und erfolgreicher Arbeit hat die NS.⸗Volks⸗ wohlfahrt allein im Gau Baden in den verfloſſenen fünf Jahren 408 Dauer⸗ und Erntekindergärten, Kinderkrippen And Kinderhorte eingerichtet. Dieſe Kindertagesſtätten vertef⸗ len ſich auf den geſamten Gau, auf Stadt⸗ und insbeſondere auf Dorfgemeinden. Die Anzahl der betreuten Kleinkinder beträgt augenblicklich gegen 22 000. Neue Kindertagesſtät⸗ ten werden laufend eingerichtet. 5 Ein zweites Todesopfer. () Karlsruhe. Im Landauer Krankenhauſe iſt der ver⸗ heiratete Zugſchaffner Otto Ernſt, wohnhaft in Karlsruhe, geſtorben. Er war bei der Entgleiſung von drei Güterwagen auf der Strecke Winden Bergzabern ſchwer verunglückt. Somit hat der Unfall zwei Todesopfer gefordert. I Heidelberg.(Handtaſchenräuber gefaßt.) Im Walde zwiſchen Molkenkur und Königſtuhl wurde einer Dame von einem Mann die Handtaſche entriſſen. Der Täter wollte dann flüchten, doch konnte ſich die Dame mit ihn dahin einigen, daß ſie ihm zehn Mark überließ und dafür die Handtaſche zurückbekam. Obgleich die Beraubte nur eine oberflächliche Schilderung des Täters geben konnte, gelang es doch der Polizei, den Mann am anderen Tage feſtzuneh⸗ men. Es iſt der 19jährige Schneidergeſelle Alfred Gebauer aus Mannheim. Heidelberg.(Beendigung der Reichsfeſt⸗ ſpiele.) Mit der Vorſtellung des Shakeſpeare'ſchen Luſt⸗ ſpiels„Ein Sommernachtstraum“ enden am 20. Auguſt die diesjährigen Reichsfeſtſpiele. Am 18. Auguſt findet die letzte Aufführung des Schauſpiels„Die Räuber“ von Schiller ſtatt. Schwetzingen.(mit dem Kraftrad tödlich vberunglückt.) Der 30jährige Schloſſermeiſter Hermann Haas aus Schwetzingen ſtieß in Neckarau mit einem Perſonen⸗ wagen zuſammen und wurde ſo zugerichtet, daß er den ſchwe⸗ ren Verletzungen im Krankenhaus erlegen iſt. . Mildau.(Der letzte Stroh dachdecker.) Der letzte hieſige Strohdachdecker, Val. Sennert, der von Maler Grimm als echter Odenwälder Typ gemalt wurde, iſt im Alter von 82 Jahren geſtorben. Mosbach.(Ländliches Schadenfeu er.) Im nahegelegenen Neudenau brach ein Brand aus, dem Wohn⸗ gebäude und Scheuer des Landwirts und Küfers Thomas Frank zum Opfer fielen. Ein Teil der bereits eingebrachten Ernte iſt ebenfalls verbrannt. (J) Eutingen b. Pforzheim.(Ein Ohr abgebiſſen.) In einer hieſigen Wirtſchaft kam es zu einer Auseinander⸗ ſetzung, die ein Dritter ſchlichten wollte. Aber der Einſichtige war an die falſche Adreſſe geraten. Einer der Raufbolde biß ähm nämlich das linke Ohr ab. Waldkirch.(Brandſtiftung aus Rache.) Wie bereits berichtet wurde, iſt im Katzenmoos im Elztal der Jung⸗ bauernhof einem Großfeuer zum Opfer gefallen. Die Feſt⸗ ſtellungen ergaben, daß als Brandurſache Brandſtiftung in Frage kommt. Ein 10jähriger Hirtenbub, der vom Beſitzer des Hofes gezüchtigt worden war, weil er eine Ziege totge⸗ ſchlagen hatte, hakt aus Rache die Tat verübt. Er flüchtete Rach dem Nachbarort Biederbach, wo er feſtgenommen wurde. Säckingen.(Wohnhaus niedergebrannt.) Am Mittwochfrüh gegen 1.30 Uhr wurde die Einwohner⸗ ſchaft durch Feueralarm aus dem Schlafe geſchreckt. In dem Nebengebäude der Gärten Karl Stefan Schlageter, in dem Packmaterial lagerte, brach Feuer aus. Es würde erſt ent⸗ deckt, als der angebaute Schuppen und der am Haus befind⸗ liche Holzanbau ſowie der Dachſtuhl des Hauſes lichterloh brannten. Die in dem Haus wohnenden Familien Eugen Maizacher und Willi Barth konnten nur das nackte Leben retten, bevor das verheerende Feuer das Haus vollkommen einäſcherte. Sämtliche Einrichtungsgegenſtände, Kleider und Wäſche der Bewohner wurden ein Raub der Flammen. Der Schaden iſt erheblich. a Die Maul- und Klauen ſeuche. Die neueſten Mitteilun⸗ gen über den Stand der Maul⸗ und Klauenſeuche laſſen er⸗ kennen, daß dieſe Geißel unſerer Viehwirtſchaft jetzt end⸗ Aücte im Abklingen begriffen iſt. Am 1. Auguſt 1938 waren ber 139 000 Höfe von der Seuche befallen. Am 1. Auguſt 8 wurden nur noch 345 Betriebe als verſeucht melde OMA vod Haus cs kt — 10 Hartleb war einverſtanden, daß ſein Freund, Krimknal⸗ rat Doktor Drinckſen, die Nachforſchungen nach der Her⸗ kunft ſeiner unbekannten Patientin in die Hand nahm. Er machte ihn aber darauf aufmerkſam, daß die Behörde ſich nicht einſchalten dürfe. 3 „Ich übernehme alle Koſten!— Proſt tn! 8 Rat, lieber Karl Ludwig, möchte ſch der noch en!“ 355 Drinckſens Worte wurden ernſt: 8 „Exponiere dich nicht zu ſtark! Warke meine Eemkrt⸗ lungen ab!“ Hartleb hatte noch eine Frage auf dem Herzen: „Soll ich nicht auch meinen Freund, den alten Pfychiater Profeſſor Enderich aus Prag, bitten, ſich der Sache anzunehmen?“ „Du meinſt den bekannten Kriminal⸗Pfychiater?“ „Ja! Er war auch mein Lehrer, als ich in Wien ſtudierte.“ 5 „Das kannſt du tun!“ N Draußen hatte es inzwiſchen zu regnen begonnen. Die Waſſertropfen peitſchten an das Fenſter. Hartleb zog den Vorhang beiſeite und ließ ihn im gleichen Augenblick wieder fallen. Wieder hatte er das Geſicht der Unbekann⸗ ten geſehen! Er wollte ſich ein neues Glas eingießen. Drinckſen hielt ihn am Arm zurück.. „Ich glaube, es iſt genug für heute!“ f 85„Ich kann trinken, ſoviel ich willl Wenn du nichts ber⸗ zägſt— bitte, du mußt ja nicht! Kletterfahrt gänzlich ungeeignet waren, und Aus den Nachbargauen Tödliche Verkehrsunfälle. Dreiſen. Der aus dem benachbarten Göllheim ſtam⸗ mende 47 Jahre alte Arbeiter Fritz Maier iſt nahe Lau⸗ tersheim von einem fahrenden Laſtwagen geſtürzt und 1 durch deſſen Hinterräder überfahren und tödlich ver⸗ etzt. Landſtuhl. Im hieſigen Krankenhaus iſt die 7 Jahre alte Schülerin Gertrud Wenzel aus dem benachbarten Kindsbach ihren ſchweren Verletzungen erlegen. Sie ver⸗ ſuchte hinter einem Kornwagen die Straße zu überqueren und wurde dabei durch einen durchfahrenden Perſonen⸗ wagen erfaßt. Man ſchaffte ſie mit ſchweren inneren Ver⸗ letzungen ins Krankenhaus. * Völklingen. Tödlicher Unfall.) In der Völklin⸗ ger Hütte ſtürzte das Gefolgſchaftsmitglied 9 0 Hen aus Hoſtenbach in einen Glühtopf und erlitt ſo ſchwere Verbrennungen, daß er im Hüttenkrankenhaus verſchied. Er war verheiratet und hinterläßt ein Kind. Saarlauktern.(Zuſammenſtoß mit Todes⸗ folge.) Einem Verkehrsunfall fiel der 22jährige Auto⸗ busfahrer der Kravag, Joſef Spieß aus Saarlautern, zum Opfer. Er befand ſich nach beendetem Dienſt mit ſeinem Motorrad von Kerlingen auf der Heimfahrt. In der gro⸗ ßen Rechtskurve bei Berus auf der Strecke Ittersdorf— Altforweiler fuhr er mit einem entgegenkommenden ſchwe⸗ ren Kraftwagen zuſammen und wurde ſo ſchwer verletzt, daß er bald nach ſeiner Einlieferung ins Städtiſche Kran⸗ kenhaus verſtarb. e Bad Soden.(Lokomotive entgleiſte). Im hieſigen Bahnhof entgleiſte die Lokomotive eines kombinier⸗ ten Perſonen⸗ und Güterzuges dadurch, daß ein Gleis vor⸗ zeitig umgeſtellt wurde. Ein Hilfszug aus Frankfurt hatte den Schaden in kurzer Zeit behoben. Perſonen kamen nicht in Gefahr, auch der Fahrplan erlitt nur unweſentliche Ver⸗ ſpätungen. r Dietz.(Leichenfund im Walde). In dem Tan⸗ nenabhang am Ehrenfriedhof wurde die Leiche eines jungen Mannes gefunden, die allem Anſchein noch ſchon 14 Tage bis 3 Wochen dort gelegen hat. Die Ermittlungen nach der Perſon des Toten und der Todesurſache ſind noch im Gange. Gießen.(Mit Schußwunde aufgefunden). Am Dienstag vormittag wurde ein 14jähriger Junge, der aus Frankfurt a. M. ſtammt und in Lich als Pflegekind unter⸗ gebracht war, mit einer Schußwunde direkt unterhalb des Herzens in die hieſige Klinik eingeliefert. Der Junge weilte in den letzten Tagen in dem bei Lich gelegenen Dorf Birk⸗ lar zu Beſuch. Dort wurde er am Dienstag früh gegen 5 Uhr in ſeinem Bette liegend mit der Schußwunde aufge⸗ funden. Es handelt ſich um einen Schuß aus einem klein⸗ kalibrigen Gewehr. Wie der Junge zu der Wunde gekom⸗ men iſt, iſt noch unbekannt, da er noch nicht vernehmungs⸗ fähig iſt. 9 — Freudenſtadt.(Beim Klettern abgeſtürzt.) Ein Urlauber aus Schiltach, der mit einem Bekannten eine Klettertour unternahm, ſtürzte an der Wand des Welſch⸗ felſens 25 Meter tief ab. Er trug Schuhe, die für eine verlor in⸗ folgedeſſen den Halt. Der Verunglückte wurde in ein Kran⸗ kenhaus eingeliefert. — Schörzingen, Kr. Rottweil.(Schwerer Zuſam⸗ menſtoß.) Auf der Straße nach Wilflingen prallten in einer Kurve zwei Motorräder zuſammen. Zwei Perſonen wurden dabei ſo ſchwer verletzt, daß ſie in das Rottweiler Krankenhaus gebracht werden mußten. — heilbronn a. N.(Eigenartiger Unfall.) Ein 13 Jahre alter Schüler aus Heilbronn, der an einem Training der Heilbronner Springerſchule teilnahm, ſchlug bei einem Rückwärtsſalto von einem fünf Meter hohen Sprungturm mit dem Kopf auf ein im Schwimmbaſſin ſchwimmendes Mädchen auf. Beide zogen ſich Schädelbrüche und Gehirnerſchütterungen zu. Der Junge mußte in ein Krankenhaus eingeliefert werden, während das Mädchen einer Privatklinik zugeführt wurde. a Schwerer Anfall durch eine führerloſe Lokomotive. Auf der Zeche Friedrich⸗Erneſtine in Stoppenberg wurde durch eine führerlos gewordene Druckluft⸗Lokomotive ein Mann getötet. Ein weiterer Arbeiter wurde ſchwer verletzt, während mehrere andere mit leichten Verletzungen davon⸗ kamen. Die ſofort eingeleitete bergbehördliche Unterſuchung hat ergeben, daß die Unfallurſache in fehlerhafter Bedienung der Lokomotive zu ſuchen iſt. e Hartleb trank reinen, unvermiſchten Whisky, ohne das Seſicht zu verziehen. 0 „Dann will ich dich nicht länger ſtören. Wenn du mich brauchſt, kannſt du mich ja anrufen.— Auf Wiederſehen, Tarl Ludwig!“ 8 Drinckſen ging unſicher, aber immer noch aufrecht aus dem Arbeitszimmer ſeines Freundes in die Halle, ließ ſich von dem Diener Andreas Hut und Mantel reichen. Auf der Straße pfiff er eine vorbeifahrende Taxe an, nannte Straße und Hausnummer, ſtieg ein und lehnte ſich in den Fond des Wagens zurück. Im Augenblick begann der Alkohol zu verfliegen. Der Kriminaliſt in ihm erwachte. Er würde ſelbſtverſtändlich ſeinem Freunde helfen, mit allen Mitteln, die ihm zu Gebote ſtandenn Hartleb ging noch lange nicht zu Bett; er zechte allein weiter. Jugendbilder kamen auf ihn zu. Er ſah den Studenten Karl Ludwig Hartleb, den jungen, friſchen, ſchneidigen Draufgänger. „Gaudeamus igitur“, ſummte er vor ſich hin. Wo waren die Zeiten, da er und Harald und viele andere Jungens ganze Nächte randalierend, großſprecheriſch durch die kleine Univerſtitätsſtadt Heidelberg zogen! Sie waren immer gute, treue Freunde geweſen, Harald und er! Ob die Unbekannte wirklich eine Schwindlerin war! Wieder ſpürte Hartleb das beklemmende Gefühl in der Bruſt. Das Herz! Sollte das Herz wirklich dieſe große Rolle ſpielen, von dem die Liebes⸗ und Nomanſchrtiftſteller immer ſchrieben?— i „Andreas! Wecken Sie mich um ſteben Uhr!“ Mit dieſen Worten ging er durch die Halle in ſein Schlafzimmer und öffnete die kleine Tapetentür zum f raum. Er wollte nicht betrunken ſchlafen gehen. skalt duſchte er ſich immer wieder, bis ſein Kopf wieder wurde. Dann legte er ſich, den langen weißen Frottee mantel eng um den Körper geſchlungen, in ſein Bett und verfiel in der nächſten Sekunde in tiefen Schlaf. Loltale Nuudocliau Ein Gang durch die Felder. Wenn wir heute einen Gang durch die Fluren machen, finden wir, daß in kurzer Zeit hier eine große Veränder⸗ ung vor ſich gegangen iſt. Wir ſchreiten an Stoppelfelder vorbei, denn das Getreide iſt zum größten Teil eingebracht, die Erntewagen rollten in der letzten Zeit geſchäftig durch die Straßen, die Mäher ſchritten zur Mahd. Garbe auf Garbe fliegt auf die Dreſchwagen und die Körner rollen in goldener Fülle in die Säcke. Neuer Ernteſegen füllt Speicher und Scheune, Vorrat für das kommende Jahr. Die Getreideernte iſt in anbetracht der manchmal ungünſtigen Witterung verhältnismäßig gut ausgefallen; Kartoffeln und andere Hackfrüchte haben ſich ganz gut entwickelt und verſprechen bis jetzt auch eine gute Ernte. Während der Reſt des Getreides elngebracht wird, geht es wie ein großes Atemholen durch die Landſchaft, bevor die Ratur das reiche Füllhorn herbſtlichen Segens ſpendet. Auf den Tabahäckern werden bereits die Sandblätter vorgebrochen, denn auch hier beginnt nun die Ernte. Allerdings dürfte dieſes Jahr der Tabak nicht den Ertrag wie im vergangenen bringen, beſonders das Sandblatt hat ſich nicht vorteilhaft entwickelt. Doch kaum iſt das Getreide geborgen, geht der Bauer wieder an die Saat. Eifrig ſieht man ihn beſchäftigt, die Stoppeläcker für andere Saaten, Weißrüben, Silofutter uſw. herzurichten. So durchfurcht der Pflug wieder das Land, um die Saat zu legen für einen Wintervorrat von gutem, eiweißhaltigem Viehfutter. Die Kröte— unſer Helfer im Garten Es gibt eine Anzahl Tiere, die uns im Kampf gegen die Feinde unſerer Kulturpflanzen auf das wirkungsvblſte un⸗ terſtützen. Zu ihnen gehört die Erdkröte. Unverſtand und Aberglauben haben bewirkt, daß ſie auch heute noch von vie⸗ len Menſchen als ein ſchädliches und giftiges Tier angeſehen wird. Gewiß, eine Schönheit iſt das erdfarben, plump ge⸗ baute Tier mit ſeinen warzigen Hautdrüſen nicht, dafür aber einer unſerer beſten Helfer im Kampf gegen vielerlei Gar⸗ tonſchädlingo Tagsüber hält ſie ſich unter krautartigen Pflanzen, in Erdlöchern, Mauerwerk und ähnlichen Schlupfwinkeln ver⸗ borgen, um erſt zur Beginn der ee e auf Nah⸗ rungsſuche auszugehen. Alles Ae Getier wird von ihr aufgenommen, ſo Schnecken, Aſſeln, nächtliche Käfer, Erd⸗ raupen und Tauſendfüßler. Beſonders reiche Beute findet 5 nach warmen Regentagen, wenn die Schnecken in Scharen urch die Feuchtigkeit aus ihren Verſtecken hervorgelockt werden Kein Wunder, wenn die r ee de Kröte dieſem reichgedeckten Tiſch, wie ihn der Garten darſtellt, treu bleibt und keine weiteren Streifzüge in ſeine Umgebung unternimmt. Deshalb iſt es durchaus angebracht, draußen im Freien gefundene Kröten mit heim zu nehmen und dort Ungeſtört leben zu laſſen. Eine Tatſache, die ſich auch der Gärtner zunutze macht, wenn er Gewächshäuſer, die zur Schädlingsbekämpfung nicht begaſt oder beräuchert werden können, mit Kröten beſetzt, um ſo wenigſtens eins Art bio⸗ logiſcher Bekämpfung durchführen zu können. Im Herbſt verkricchen ſich die Kröten in die Erde und halten hier ihren Winterſchlaf, bis 5 im Vorfrühlung zu neuem Leben erwachen. Dann beginnt die Paarungszeit. Kröten erreichen ein für ihre Größe erſtaunlich hohes Alter bis zu etwa zwanzig Jahren. Dank 1 Gefräßigkeit wer⸗ den ſie oft ſehr groß und„umfangreich“ — Luftſchutzpflicht auch für Ausländer und Skaatenloſe. Eine diesbezügliche Regelung hat der Reichsminiſter der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der 1 mit dem Reichsminiſter des Auswärtigen getroffen. Danach ſtehen ausländiſche Staatsangehörige und Staatenloſe in An⸗ ſehung ihrer Perſon und ihres Eigentums den deutſchen Staatsangehörigen gleich. Sie haben ſich alſo in jeder Weiſe den im Rahmen der Luftſchutzpflicht getroffenen Anordnun⸗ gen zu fügen. Von den ausländiſchen Staatsangehörigen, ie der deutſchen Gerichtsbarkeit nicht unterſtehen, Berufs⸗ konſuln, ihren Beamten und Angehörigen wird erwartet, aß ſie dem Luftſchutz ihre freiwillige Mitwirkung nicht per⸗ RFC Auch Silverius hatte bis ſpät in der Nacht im Wein gartenkaſino in der Spörlgaſſe ein Glas Wein nach dem anderen hinuntergeſtürzt, ein Dutzend Flaſchen Nierſteiner fremden Männern und Frauen bezahlt, die er nie vorher geſehen hatte. Er war mehr als gut aufgelegt, der Herr Verwalter vom Ludgerus⸗Sanatorium. Der Reſtauraleur kannte ihn ſchon lange, aber ſelten war Silverius bei ihm zu Gaſt und dann auch nur, um ein Glas Wein zu trinken und Zeitung zu leſen. So luſtig und übermütig war Silverius in dieſer Nacht! Seine neuen Freunde, wie ſie ſich jetzt ihm gegen⸗ über nannten, waren alles eher als ehrſame Menſchen. Viele zweifelhafte Geſtalten waren darunter, die mit dem Strafgeſetz wohl ſchon öfter in Konflikt geraten waren. Und die meiſten anderen würden auch nicht verwundert ſein, wenn ſich eine feſte Hand auf ihre Schulter legen und ein ernſter Blick ihnen eine kurze Einladung zuwinken würde. Unter ihnen war einer, den ſie den„eleganten Alex“ nannten. Er hatte Geſchick im Fälſchen von Doku⸗ menten, konnte Taufſcheine, Heimatſcheine, Päſſe be⸗ ſorgen. Wie er wirklich hieß, wußte nur er allein, und das verriet er niemandem. In ſeiner Wahlheimat, in Holländiſch⸗Indien, kannte man genau den ehemaligen Studenten Alexis von Pontiarſki. Die Polizei in Batavia hätte mit ihm noch manches Hühnchen zu rupfen, wenn ſte wüßte, wo er ſich aufhielt. Und dieſer war es, der ſich Silvertus' Freundſchaft am meiſten erfreuen durfte. „Wenn du mich brauchſt“— er zwinkerte Silverius zu und ſtieß ihn mit dem Ellenbogen an—,„dann kann du dich immer auf mich verlaſſen.“ 5 Silverius erſchrak für einen Augenblick. In welche Geſellſchaft war er denn hier geraten? Jeder kam zu im heran und erzählte ein Stückchen aus ſeinem Leben, um ſich mit ihm vertraut zu machen. 2 Das Rote Kreuz in Baden Achtzig Jahre ſeit der Gründung verfloſſen. II. Im Jahre der Schlacht von Königgrätz trat ein Män⸗ nerhilfsverein an die Seite der Frauen. Erſtmals wurde die Rot⸗Kreuztracht getragen. Sie mag uns heute etwas eigenartig erſcheinen. Auf dem Rücken des Mannes war die Trage aufgeſchnallt. An einem Riemen hing die Flaſche mit ſtärkendem Getränk. Am Gürtel waren Lampe und Taſche befeſtigt. Eine gerollte Decke ſowie 25 Tourniſter gehörten weiterhin zur Ausrüſtung des„Krankenträger⸗ Korps“. Gegen Unbill der Witterung ſchützte der Mantel mit Kapuze. All das war gut durchdacht und bewährte ſich auch. Aus dem Kriege 187071 ſind bereits Zahlen der Hilfeleiſtung vorhanden. Etwa hundert ausgebildete Schwe⸗ ſtern und Pflegerinnen ſtanden zu Beginn des Krieges zur Verfügung. Ueber zweihundert Frauen und Mädchen wur⸗ den in der Folge in der Verwundetenpflege unterwieſen. Er⸗ wähnt ſei, daß eine Geſamtleiſtung an Naturalien und Geld im Werte von über 4 Millionen Mark an die kämpfenden Truppen abaina. Während dieſer Zeit beſtanden in der Heimat überall Lazarette, Geneſungsheime, Pflegeſtationen mit Tauſenden von Helferinnen und Helfern. Eine kleine Statiſtik der Sen⸗ dungen ins Feld ſei nicht verſchwiegen: 1915 gingen aus Baden 14 Eiſenbahnwaggons mit 980 Kiſten 5 die Front. Den Kriegsgefangenen in Rußland wurden im gleichen Jahr 2300 Pakete geſandt. Bis 1917 waren 185 000 Paar Sok⸗ ken, gut verpackt, nach dem Weſten und Oſten gerollt. Ueber 3000 000 Zigarren hatten denſelben Weg genommen. 50 000 Tafeln Schokolade, 15 000 Würſte... Nur ein verſchwin⸗ dend geringer Teil deſſen, was an Lebensmitteln und Be⸗ kleidungsſtücken den Truppen zugeſandt wurde. Man braucht nicht an den Krieg denken. Es gibt im Frieden genug zu tun, jeden Tag, jede Stunde. Alle drei Minuten geſchieht in Deutſchland ein Anglücksfall. Anl läßlich des Muſsolinbefuces vor zwei Jahren in Berlin mußte das Rote Kreuz, das zahlreich eingeſetzt war, an einem Tage über zweitauſendmal Hilfe leiſten. Eine Helferin allein legte drei⸗ zigmal Hand an. Braucht es mehr der Beiſpiele? Der Be⸗ richt eines Rotkreuzhelfets lediglich, der in 15 Jahren 37 Menſchen aus Bergnot rettete, ſei wiedergegeben: 3 5 Seit 1871 beſteht der„Badiſche Lan des verein vom Roten Kreuz“. Seine Zielſetzung iſt eindeutig, ſeine Arbeit erfolgreich. Im Jahre 1914 ſtehen 270 Sani⸗ kätskolonnen mit 6450 Mitgliedern bereit. 770 Schweſtern ſind ausgebildet. 257 Aerzte tragen die Armbinde des Roten Kreuzes. Im September des erſten Kriegsjahres fährt der Lazarettzug„E“ aus dem Mannheimer Bahnhof aus. Die Einwohnetſchaft der Stadt hat das Geld zuſammen⸗ gebracht, den Zug mit allem Nötigen auszuſtatten. Bald er⸗ ſcheint er an der Weſtfront. Von Colmar bis Gent tut er Dienſt, wo Not iſt. Bei faſt allen Armeen. Dann wird er im Oſten eingeſetzt. Bei der Armee Falkenhayn in Sieben⸗ bürgen, weiter in Serbien und Mazedonien. Schließlich in Riga. Auf der 142. Fahrt im Bahnhof von Chaulnes ſchlägt eine Bombe ein. Der Wagen des Chefarztes und der Küchenwagen ſind beſchädigt. Zwei Tage währt es bis der Zug wieder flott ist. Die Heimfahrt aus Rußland bei Kriegsende war eine Fahrt unker ſtändiger Gefahr. Bol⸗ ſchewiſtiſche Banden bedrohten den Zug. Auch die Aufnahme in dem kevolutionären Deutſchland war nicht die beſte. Ueber 18000 Verwundeten— Freund wie Feind— hatte der Maunheimer Lazarettzug Hilfe gebracht. Hervorgehoben ſei ferner die Tätigkeit der Heidelberger Verbands⸗ und Erfriſchungsſtellen. Heidelberger Stationen beſtanden in Flan⸗ dern, in den Karpathen, in Galizien... Den durchziehenden Truppen wurden Erfriſchungen gereicht. Verwundete, die zu⸗ rücktransportiert wurden, erhielten vorübergehend Herberge. Als die Stationen weiterbeordert wurden, ſprach der Armee⸗ kommandant Graf Bothmer den Heidelbergern ſeinen Dank aus: Sie hätten im Schnee der Karpathen, 0 kaum mit dem nötigen Wetterſ ſchutz verſehen, unter ſchwierigſten Trans⸗ portverhältuiſſen Tag und Nacht des Liebeswerkes gewaltet, viele Tauſende 110 und mit gütiger Frauenhand ſeeliſch ed 3 „Viere ſind wir. Trage, Pickel, Seil, Flaſche und Ver⸗ bandszeug haben wir bei uns. Es iſt hart ankämpfen gegen den Sturm. Nacht iſt es. Das Licht der Taſchenlampen iſt dünn.„Man muß ſich vorantaſten. Drohend die Wände vor uns. Dann ſtehen wir am Grat. Unter uns hören wir Rufe. Der Jüngſte wird abgeſeilt. Sein Körper verſchwindet in der Nacht. Drunten hat er Boden gefaßt. Er findet den Verletzten.— Verſtie gen, und abgeſtürzt. Einen nach dem andern holen wir herauf.“ Worte eines einfachen Mannes, der aus ſeiner Tat nichts macht. Wir wollen nicht zurückareifen, etwa die Lei⸗ ſtungen des Roten Kreuzes nach dem Kriege würdigen, ſo ſehr ſie es wert wären. Wieviele Krankenhäuser gebaut, Pflegeſtal ionen errichtet wurden, wie vielen Menſchen gehol⸗ fen wurde. Ein Großteil dieſer fürſorgeriſchen Arbeit iſt heute auf d die NS. Volkswohlfahrt übergegangen. Aus jün⸗ gerer Zeit ſei erwähnt: Einſatz im Sude ten lan d, 10 1d was uns an der Grenze beſonders angeht— Betre 8 der e am Weſtwall. Das„Deutſche Rote Kreuz“ wie es heute heißt, iſt, wie überall im Reich, auch in unſere em Gau 16 organiſiert. Baden iſt der Landesſtelle 5 Stuttgart angeſchloſſen. Es beſtehen 21 Kreisſtellen mit 7264 Helfern und 6155 Helferinnen. Weiter ſind 127 An⸗ fallhilfsſtellen eingerichtet. 24 Kranke nkraftwagen ſtehen zur Verfügung. Eine große Organiſati on der Hilfe, im Frieden micht zu miſſen, im Kriege— ſo er uns aufgezwungen werden ſollte— von großer Bedeutung. Hermann Behr. Ehrenrettung des Drohnen Die Leſer werden ſofort mit vergnügtem Schmunzeln ſchadenfroh feſtſtellen:„Druckfehler! Es heißt nicht der Drohn ſondern die Drohne!“ Aber diesmal irren der geneigte Leſer und die aufmerkſame Leſerin: Es hieß bisher die Drohne, in Zukunft aber wird es heißen: Der Drohn! Und damit iſt dem Drohnen endlich Gerechtigkeit widerfahren und die Ehre erwieſen, die ihm als männliches Weſen im Bienen⸗ ſtock gebührt. Dieſer falſche Artikel, der zu ſeiner Männlich⸗ keit in ſo kraſſem Widerſpruch ſtand, war allerdings auch das einzige Ueberbleibſel jener Verkennung, die in dem Drohnen einſtmals nur den unnützen Freſſer ſah, der im übrigen zu nichts zu gebrauchen ſei. Selbſt in den Sprachgebrauch des Volkes iſt dieſer Begriff ja übergegangen, wenn es Volks⸗ genoſſen, die zur Arbeit keine Luſt hatten, als Drohnen be⸗ zeichnete. Der Großviehzüchter ſowohl als auch der Klein⸗ kierzüchter wiſſen, daß dem Vatertier eine erhebliche Bedeu⸗ tung in der Zucht zukommt, und in der Regel wird dem Vatertier von dem Züchter ſogar eine größere Bedeutung beigemeſſen als dem Muttertier. Bei 185 Bienen dagegen war es früher umgekehrt: Die Königin als die Mutter des Volkes wurde überſchätzt, wie aus der Bezeichnung der Wei⸗ ſel, alſo der Führer, für die Königin hervorgeht, der Drohn dagegen kaum der Beachtung für wert gehalten. Selbſt der berühmte Baron v. Berlepſch, der große Meiſter der Bie⸗ nenzucht und hervorragende Bienenforſcher, bezeichnet den Drohnen noch etwas verächtlich als den„Bienenbullen“. Die neue Zeit aber hat den Imker gelehrt, daß es auch in der Bienenzucht auf das Erbgut beider Elterntiere an⸗ kommt und daß deshalb dem 81 5 eine nicht minder große Bedeutung beizumeſſen iſt als der Königin. Der fort⸗ ſchrittliche Bienenzüchter treibt darum nicht nur Königinnen⸗ zucht, ſondern auch ebenſo planmäßig Drohnenzucht, indem er bei vererbungswürdigen Völkern die Aufzucht von Droh⸗ nen nicht nur geſtattet, ſondern ſogar noch fördert, während er ſie weniger leiſtungsfähigen Völkern nach Möglichkeit unterdrückt. Auf den Belegſtellen, von denen wir heute be⸗ reits über 500 in Deutſchland haben und auf denen rein⸗ raſſige Königinnen von Edeldrohnen begattet werden, iſt der ſogenannte Dröhnerich, alſo das Drohnenvolk, der wichtigſte Beſtandteil. Es war deshalb angebracht, auch ſchon rein äußerlich das männliche Geſchlecht des Drohnen dadurch zu kennzeichnen, daß man den weiblichen Artikel durch den männlichen erſetzte. Auf einen diesbezüglichen Antrag der Reichsfachgruppe Imker, die das Urteil eines Fachgelehrten eingeholt hatte, dem auch der Deutſche Sprachverein bei⸗ getreten war, hat der Herr Reichsminiſter des Innern das Deutſche Sprachamt gutachtlich zugezogen, und dieſes hat ſich im gleichen Sinne ausgeſprochen. Daraufhin iſt auch der Herr Reichsminiſter des Innern dieſem Standpunkt beige⸗ treten. Es heißt alſo in Zukunft nicht mehr die Drohne, ſondern der Drohn. Sporinachrichten. Handball. Tb.„Jahn“. Schüler— Poſtſportv. Mhm., Schüler 14:0. 15 5 Jugend— Turnv. Edingen, Jugend 5:2 Der Auftakt der Jubiläumsveranſtaltungen des Turner⸗ bund„Jahn“ am geſtrigen Abend war ein verheißungsvoller. Die Schülermannſchaft vom Turnerbund, die in ihrem neuen Treß beſonders eifrig bei der Sache war, ſchlug die Poſtler ganz überzeugend mit einer zweiſtelligen Ziffer, ohne daß Poſt zu einem Gegentreffer gelangen konnte. Hier liegt für den Verein ein hoffnungsvoller Rachwuchs. Aber auch die Jugendmannſchaft, die den To. Edingen als Gegner hatte, gewann ihre Partie nach wechſelvollem Kampf mit obigem Reſultat. Wünſchen wir auch für die weiteren Rahmenkämpfe ſchönen Sport und guten Erfolg. Sport in Kürze Badens Jußballelf für den am kommenden Sonntag im Rahmen des Were ſchen Gaufeſtes in Ludwigsburg ſtattfindenden Verg leichskampf mit Würt temberg mußte auf zwei Poſten geändert werden, da die Waldhöfer Heermann und Schneider beim Tſchammerpokalſpiel in Wien ſind. Mit⸗ telläufer ſpielt jetzt Wünſch(VfB Mühlburg) und rechter Läufer der Birkenfelder Fix. Sigmund Haringer, der frühere Verteidiger unſerer Fußball⸗Nationalelf und zuletzt bei Wacker München tätig, hat ſich nun beim 1. FC Nürnberg angemeldet. Der ſchechiſche Ligaklub Ses Schleſien Oſtrau, der am kommenden Samstag bei Union Heidelberg weilt, ſpielt tags zuvor bereits beim 1. Fc Nürnberg, am 20. Auguſt bei Tus Neuendorf, am 23. Auguſt gegen den Sc Erfurt und am 27. Auguſt gegen eine Gaumann hf in Gleiwitz. Die Leichtathletik. Bereinsmeiſterſchaften werden in Ber⸗ lin und München entſchieden. In Berlin treten am 16. und 17. September bei den Männern der Titelverteidiger Mün⸗ chen 1860, ferner St. Georg Hamburg. ASW Köln und Ber⸗ liner SC an. Die Frauen kämpfen am 3. September in Berlin, doch ſtehen die Vereine hier noch nicht feſt. Lettland und E Eſtland haben die nach Riga und Reval an⸗ geſetzten Länderkämpfe gegen deulſch Auswahlmannſchafe ten am kommenden Sonntag und der darauffolgenden Woche Sogn Die beiden Länder haben Sch hwierigkeiten mit der Aufſtel llung ihrer Mannſchaften, zumal einige ihrer beſten Athleten bei den Studentenſpielen in Wien weilen. Noch ſchneller als Jochen Balke war der japaniſche Olympiasieger Tetſuo Hamuro bei den Landesmeiſterſchaften in Tokio. Er ſchwamm die 200 m Bruſt in 2:40,4 Minuten und war damit 2,1 Sekunden ſchneller als 1936 im olympi⸗ ſchen Endlauf. In prächtiger Form waren auch Shigeo Arai, der die 200 m Kraul in 209,6 gewann, und der junge Welt⸗ rekordmann Amano, der die 1500 m Kraul in 19:21,8 zu⸗ rücklegt Die deutſchen Meiſterſchaften im Rollſchuh⸗-Kunſtlaufen für Männer, Frauen und 7 werden am 2. und 3. Sep⸗ tember in der Stuttgarter Stadthalle ausgetragen. Die Kämpfe gelten gleichzeitig als Generalprobe für die Europa⸗ und Weltmeiſterſchaften in Dortmund(13. bis 15. Oktober). Wimbledonſieger Bobby Kiggs ſchlug im Endſpiel der Tennismeiſterſchaften der Oſtküſte in Newyork Frank Par⸗ ker in vier Sätzen 1:6, 6:4, 6:4, 7:5. Gedenktage 17. Auguſt 1676 Der Dichter Hans Jakob Chriſtoffel v. Grimmelshau⸗ ſen in Renchen in Baden geſtorben. 1786 Friedrich der Große in Schloß Sansſouci bei Potsdam geſtorben. 1830 Der Mediziner und Märchendichter Richard v. Volk⸗ mann⸗Leander in Leipzig geboren. 1861 Der Maler Ludwig v. Hofmann in Darmſtadt geboren. 1876 Der Dichter Theodor Däubler in Trieſt geboren. Sonnenaufgang: 5.09 Uhr Sonnenuntergang: 19.48 Uhr Mondaufgang: 8.24 Uhr Monduntergang: 20.20 Uhr 85 Kathreiners Malzkaffee Neues Sauerkraut — leg 15 00 Neue Grünkern, ganz 1½ kg 40 u. 36 0 Neue Grünkern, gemahl. 5 ½ kg 42 u. 38 0 Weizengrieß, offen 5 ½ leg 24 0 Graupen ½ kg ab 230 Speischaferflocken, offen ½ kg 260 Zpeisereis ½ kg ab 170 Eier-Schnittnudeln 2 kg ab 44 00 Ich „Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt hat meiner Geſundheit gute Dienſte gele jahrelang an 97 nehme, hat N dieſes Abel erheblich gebeſſert.“ Haben auch Sie beſonders unter Sch Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt! Sie erhalten den echten 4 N 1500 1 0 0 in der blauen Packung mit den 3 Nonnen in Apothehen u. Drogerien in Flaſchen zu RM 2.80 Heiße Tage, Schlafloſe Nächte Schlafloſigtzeit und ähnliche ſommerliche Geſundheitsſtörungen beruhen den die auf Uberanſtrengung von Hers und Nerven. Große Hitze und Schwüle machen die Beſchwerden ſchlimmer. 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Meierdierks und Karl trugen den Verwundeten in das Zimmer und betteten ihn ſanft auf das friſche Lager, das Margarete mit flinken, wenn auch zitternden Händen glättete. Harald war ſehr ſchwach. Die Fahrt in dem ſchwanken⸗ den, ſtoßenden Ochſenwagen durch die heiße Steppe hatte ſeinen Zuſtand verſchlimmert. Eine leichte Blutung war eingetreten, eine längere Fahrt hätte er nicht mehr ertra⸗ gen können. Er vermochte nicht zu ſprechen. Nur einen lei⸗ ſen Dank konnte er Margarete zuflüſtern, dann ſank er erſchöpft auf das Lager zurück. Aber ſeine fieberglänzen⸗ den Augen hingen voller Sehnſucht an dem Antlitz ſeiner Pflegerin, die neben ſeinem Lager ſaß und ſeine Hand leiſe und ſanft ſtreichelte. Der Stabsarzt ſah nach der Wunde und legte einen friſchen Verband an. Dann gab er einige Verhaltungs⸗ maßregeln. „Ich weiß Beſcheid, Herr Stabsarzt,“ entgegnete Mar⸗ garete.„Ehe ich nach Südweſt ging, habe ich einen Pflege⸗ rinnenkurſus durchgemacht.“ „Das iſt ja ſehr ſchön,“ meinte der Arzt,„dann iſt unſer Patient ja in guten Händen. Es iſt auch nichts wei⸗ ter nötig als unbedingte Ruhe. Die Wunde wird dann von ſelbſt heilen. Wollen Sie denn die Pflege allein über⸗ nehmen?“ „Ja, Herr Stabsarzt Dieſer lächelte ein kleines, verſchmitztes Lächeln.„Gut, gut,“ ſagte er.„Aber ſtrengen Sie ſich nicht allzuſehr an. Der Meierdierks iſt ein ſehr guter Krankenpfleger.“ „Wenn ich ihn brauche, werde ich ihn rufen.“ „Schön. Unſer Freund kann ſich keine beſſere Pflegerin wünſchen.“ Er entfernte ſich, und Margarete nahm wieder an dem Lager Haralds Platz, der in einen leichten Schlummer ge⸗ ſunken war. Still ſaß Margarete neben dem Schlafenden, zuweilen ihm mit leichter Hand die Stirn abtrocknend. Inzwiſchen war für den Stabsarzt auf der Veranda der Tiſch gedeckt worden, und der Arzt ließ ſich das Eſſen und den Wein munden. Morgen früh ging es ja wieder hinaus in die heiße Steppe. Er mußte ſich beeilen, damit er die marſchierende Truppe wieder erreichte. In der weitläufigen Küche aber ſaßen Meierdierks und die Reiter, die den Wagen begleitet hatten, und wur⸗ den von Jan Heitmann bewirtet. Meierdierks und die Reiter erzählten von der Schlacht bet Naulila und ihrem Marſch durch das wilde Ovamboland. Schweigend hörte ihnen Jan zu; er ſelbſt hatte ja in heißem Kampf mit den Feinden ſeiner Heimat geſtanden, ihm konnten die Erzählungen der Reiter nichts Neues ſagen. Aber mit offenem Mund und großen Augen ten Mägde und die Knechte den Erzählungen der und lachten kreiſchend über die Scherze Meierdierks', d ſeinen Hamburger Humor wieder gefunden hatte. Als ſich die Nacht aber auf die Farm niederſenkte, ſuchten die ermüdeten Reiter ihr Lager auf, das ihnen in einem Nebenhauſe bereitet war. Bald lagen ſie in tiefem Schlafe. Auch die Leute der Farm begaben ſich zur Ruhe, und lautloſe Stille lagerte über dem Gehöft, unterbrochen nur durch das Schnauben eines Pferdes oder das Brüllen eines Rindes. Alles ſchlief. Nur Margarete wachte noch an dem La⸗ ger des Geliebten, auf ſeine heftigen Atemzüge lauſchend, und Jan Heitmann, der mit finſteren Augen in die Flamme des Herdes ſtarrte und der Zeit gedachte, da er gegen die Feinde ſeiner Heimat im Felde geſtanden hatte. 00 6. Kapitel. Plötzlich horchte er auf. Auch der Hund, der zu ſeinen Füßen lag, richtete ſich auf und ſtieß ein unwilliges Knur⸗ aus Ein langgezogener, heulender Laut drang von ferne durch die Stille der Nacht.— War es das Geheul ſtreifen⸗ der Schakale und Hyänen, die in den Kraal, in dem das Vieh zuſammengetrieben war, einbrechen wollten? Oder war es das Kriegsgeſchrei der Schwarzen, die aus ihren Schlupfwinkeln in den Bergen zu neuer Beute ausgezogen waren? 5 85 ſeine fes Bellen ſtieß ein d Jan wollte ſich raſch entfernen, als ſich die Tür öffnete und Klaas, ein alter Hottentotte, der als Ochſenknecht und Torwächter auf der Farm beſchäftigt wurde, hereinſtürzte. „Die Schwarzen ſind da, Herr!“ rief er atemlos. „Haſt du ſie geſehen?“ fragte Jan.—„Sie ſind bei den Hütten der Hereros— hört nur das Geſchrei!“ In der Tat ſchallte ehe lautes Gekreiſch aus der Ferne herüber. „Das ſoll den ſchwarzen Schuften ſchlecht bekommen,“ ſtieß Jan ingrimmig hervor. Die Soldaten müſſen uns helfen. Geh, wecke ſie. Auch die Knechte ſollen ſich bereit⸗ halten. Ich komme gleich. Ich will nur den Doktor wecken.“ Klaas lief davon, und binnen kurzem hörte man laute Stimmen auf dem Hofe, wo ſich die Reiter und die Knechte ammelten. Jan Heitmann begab ſich nach dem Zimmer es Stabsarztes. In dem Hausflur begegnete er Mar⸗ iſt geſchehen?“„Weshalb dieſer Die ſchwarzen Räuber haben unſeren Viehkraal und das Herorodorf überfallen...“ „Mein Gott— was fangen wir an?“ „Seien Sie ganz beruhigt. Fräulein. Die Schufte wiſ⸗ ſen nicht, daß die Soldaten bei uns ſind, ſonſt hätten ſie den Ueberfall wohl nicht gewagt. Jetzt wollen wir es ihnen heimzahlen...“ Stabsarzt Fiſcher trat aus ſeinem Zimmer. Jan er⸗ zählte ihm raſch, was geſchehen war, und bat um ſeine AUnterſtützung. „Die ſoll Ihnen werden,“ ſagte der Stabsarzt.„Aber wäre es nicht beſſer, den Angriff der Schwarzen hinter dem Paliſadenzaun der Farm abzuwarten?“ „And die unglücklichen Hereros ihrem Schickſal über⸗ laſſen, Herr Doktor?“ „Nein, das geht allerdings nicht! Alſo vorwärts! Meine Leute ſtehen Ihnen zur Verfügung— ich komme auch gleich. Will nur meinen Revolver holen. Was macht unſer Patient, Fräulein Margarete?“ „Er ſchläft.“ „Das beſte Heilmittel. Bleiben Sie nur bei ihm. Wenn 955 die Schwarzen vertrieben haben, komme ich zu Ihnen.“ Er trat in ſein Zimmer zurück, um ſich vollſtändig an⸗ zuziehen und ſeine Waffen zu holen. Margarete ging wie⸗ der zu Harald, der in unruhigem Fieberſchlaf auf dem Lager ruhte. Inzwiſchen war Jan auf den Hof geeilt. Die Reiter, Haralds Burſche und Meierdierks umdrängten ihn. „Wartet,“ ſagte Jan.„Ich will erſt einmal ſehen, wie es draußen ſteht. Aber haltet euch bereit.“ Er öffnete das Tor und trat ins Freie, die ſchuß⸗ fertige Büchſe im Arm. Der Mond war indeſſen aufgegangen und warf ſein zitterndes, unſicheres Licht über die Steppe. Dort, wo in Geſtrüpp und Gebüſch die armſeligen Hütten der Hereros lagen, herrſchte Geſchrei und Gejammer. An einzelnen Stellen zuckten die Flammen empor; die Räuber hatten die Hütten in Brand geſteckt. Schreiende, jammernde Wei⸗ ber mit ihren Kindern flohen in die dunkle Steppe. Das laute Gebrüll der Rinder bewies, daß die Räuber den Viehkraal angegriffen hatten. Plötzlich ſauſte ziſchend ein Pfeil dicht am Kopfe Jans vorbei und blieb zitternd in dem Holzpfeiler des Tores ſtecken. Ein derber Fluch entſchlüpfte den Lippen Jans. Er erhob die Büchſe. Da ſprang einige Schritte von ihm die dunkle Geſtalt eines Schwarzen aus dem mannshohen, dürren Graſe empor und eilte in langen Sprüngen davon. „Wart, Halunke— das ſoll dir ſchlecht bekommen!“ knurrte Jan und riß die Büchſe an die Backe. Deutlich hob ſich die ſchwarze Geſtalt des Fliehenden von dem helleren Hintergrund der Steppe ab. Der Schuß Jans krachte— ein Schrei— der Fliehende machte einen Sprung, warf die Arme in die Luft und brach leblos zuſammen. Jan wollte ſich dem Sterbenden nähern. Aber plötzlich erhoben ſich wohl fünfzig dunkle Geſtalten aus dem Graſe, wo ſie verſteckt gelegen hatten, und ſtürmten unter wildem Geheul auf Jan zu. Pfeile und Speere umſchwirrten ihn. Raſch nahm er Deckung hinter einem Erdhaufen und feuerte ſeine Repetierbüchſe in den Haufen der Anſtür⸗ menden ab. Einige von i ten die anderen fragte ſie. ſtürzten, aber wutentbrannt ſtürm⸗ Gortſetzung folgt) Die ſtarke Melodie Von Ralph Urban. Fräulein Agnes Kunze hielt ihren Einzug in die von ihren Eltern ausgewählte Familienpenſion. Sie war in die Großſtadt gekommen, um Muſik zu ſtudieren. „Sie ſoll lieber kochen lernen,“ hatte der unmuſika⸗ liſche Vater ſeinen Standpunkt zu behaupten verſucht, war aber von den zahlenmäßig überwiegend weiblichen Mit⸗ gliedern in Grund und Boden geſtimmt worden. Die junge Dame traf ſpät und müde von der Reiſe in der Penſion ein, räumte aber trotzdem noch ihren Koffer aus. Als ſie ſich endlich in das fremde Bett kuſchelte, dachte ſie noch daran, daß ſie gut darauf aufpaſſen müſſe, was ihr in dieſer erſten Nacht träumte, da dies bekanntlich in Erfüllung gehen ſoll. Dann war ſie auch ſchon hinüber und ſchlief den geſunden feſten Schlaf eines jungen Menſchen. Viel ſpäter erſt geſtaltete ſich ihr ausgeruhtes Bewußtſein zu einem lebhaften Traum. Ein verklärtes himmliſches We⸗ ſen in wallendem Gewand ſaß plötzlich an ihrem Bett und ſpielte auf einer Flöte ein ſeltſames fremdes Lied. Ergrif⸗ fen lauſchte Agnes, ein Schauer rann durch ihre Glieder, die Seele tat ſich auf unter den Klängen dieſer erdenfernen 157 Melodie. Dann erhob ſich die Geſtalt, breitete weit ie Arme aus und zerrann in nichts. Als Agnes erwachte, ſchien die Sonne ins Zimmer. Die junge Dame blickte auf die Uhr und ſprang mit beiden Bei⸗ nen zugleich aus dem Bett, denn ſie hatte ungebührlich lange geſchlafen. Erſt während ſie beim Frühſtück ſaß, fiel ihr der Traum ein. Die wunderbare Melodie ſchwang leiſe Uoch in ihrer Seele. Agnes ſprang auf, lief erregt zum Flügel, der die Fenſterecke des Zimmers ausfüllte. Die große Eingebung war ihr im Traum gekommen. Wenn ſie die Melodie wiederfand, mußte ſie berühmt werden. Be⸗ bend ſtrichen ihre Finger über die Taſten, zögernd ſuchten 70% Töne jener himmliſchen Melodie aneinanderzu⸗ reihen.. 8 Es wurde Mittag und Agnes ſaß noch immer am Kla⸗ vier, ſie fühlte nicht den Hunger, die Welt verſank. Am ſpäten Nachmittag wußte die junge Dame bereits, daß ſie es ſchaffen würde. Ihre Augen leuchteten. Um dieſe Zeit traten bei dem Mann, der das Zimmer neben Agnes bewohnte, bereits die erſten Anzeichen plötz⸗ lich auftretenden Wahnſinns auf. Er riß ein halb beſchrie⸗ benes Blatt aus der Schreibmaſchine, zerknüllte es mit der einen Hand, während er ſich mit der anderen ein Büſchel Haare ausriß, knirſchte mit den Zähnen und raſte wie ein von der Drehkrankheit Beſeſſener um den Tiſch in der Mitte des gaſtlichen Raumes. Schließlich ſtürzte er zur Kommode, entnahm einer Lade ein Paket mit Watte, die er ſich wüſt in die Ohren zu ſtopfen begann und ſpannte ein neues Blatt ein, um das letzte Kapitel ſeines neuen Romans fertigzuſtellen. Der Verleger wartete nämlich ſchon darauf. Was aber hilft alle Watte der Welt einem empfindlichen gequälten Ohr, wenn bei dünner Wand im Nebenzimmer ein Klavier aemartert wird? Mit einem Laut, der dem Beüilen eines Löwen ähnlich war, und mit Mordluſt in der Bruſt ſprang der Mann auf, raſte hinaus und pochte wild an die Tür des Nebenzimmers. Dann ſtand er einem Mäd⸗ chen gegenüber, das ſo hübſch war, daß die Mordgedanken weſentlich gemildert wurden. „Ihr Geklimper bringt mich zur Raſerei,“ Menſch, der arbeitet——“ 5 f klimper?“ rief empört die junge Dame.„Ich habe ein Lied komponiert.“ rief er,„ein h ſie eine Weile hindurch ſehr verwun⸗ entſchuldigte er ſich übertrieben liebens⸗ in ſein Zimmer und kam gleich darauf mit einem Notenblatt in der Hand wieder. 8„Kennen Sie das Lied Schwarze Roſen' von Sibelius?“ fragte er nes, und als ſie verwirrt verneinte, bat er ſie mit aufgehobenen Händen, es zu ſpielen. Kopfſchüttelnd ſetzte ſie ſich ans Klavier und begann vom Blatt zu leſen. Aber nur einige Takte, dann hielt ſie erſchüttert inne. Es war die ſtarke Melodie aus dem Traum. „Ich ſchwöre Ihnen,“ rief ſie, mit den Tränen kämpfend, daß mir dieſelbe Melodie geträumt hat!“ Und unter der Laſt der Enttaͤuſchung begann ſie lautlos zu ſchluchzen. en Ag „Das iſt ganz gut erklärlich,“ lenkte der Mann ein.„Ich ſpiele nämlich Flöte und heute am frühen Morgen blies ich dieſes Lied. Durch die dünne Mauer werden Sie wohl die Töne im Schlaf aufgenommen haben. Ich wunderte mich ſchon, daß Sie ſich ausgerechnet mit derſelben Melodie den ganzen Tag am Klavier herumplagten.“ Eine Woche ſpäter hieß es in einem Brief, den Agnes an ihre Eltern ſchrieb:„.. und eigentlich wird es viel⸗ leicht doch ganz gut ſein, wenn ich kochen lerne.“ „Siehſt du,“ ſagte der ſtolze Vater hierauf zur Mutter, „ſie iſt doch ganz meine Tochter.“ „Quatſch, da ſteckt ein Mann dahinter,“ erklärte mit ihrem weiblichen Scharfſinn die Mutter und fuhr mit dem nächſten Zug zu Agnes. Nach einem peinlichen Verhör und einer Ausſprache unter ſechs Augen wurde der zukünftige Schwiegerſohn anerkannt. Agnes lernte wirklich kochen und ihr Bräutigam konnte jetzt in Ruhe ſeine Romane ichreihen. Die Prüfung „Ihre Zeugniſſe ſind gut, Fräulein Herwig,“ ſagte der Chef zu der jungen Dame, die ſich um die Stelle einer Stenotypiſtin bewarb.„Nun wollen wir noch ſehen, was Sie wirklich können.“ Damit griff er nach dem Hörer des Tiſchtelefons und beorderte den Leiter der Korreſpondenz⸗Abteilung zu ſich. „Diktieren Sie dem Fräulein ein Stenogramm, Herr Rab,“ empfing der Chef den Eintretenden,„und zwar einen der Geſchäftsbriefe, die heute zu erledigen ſind. Die Rein⸗ ſchrift möchte ich dann ſelbſt ſehen.“ a Ein paar Minuten ſpäter ſaß Fräulein Herwig mit Block und Bleiſtift ſtartbereit beim Schreibtiſch; während Herr Rab wie ein Löwe hinter Gittern auf und ab lief. „Herren A. Müller und Co.,“ begann er zu diktieren. „Wir beſtätigen hiermit Eingang Ihres Geſchätzten vom achten dieſes und wären grundſätzlich nicht abgeneigt, gege⸗ benenfalls auf Ihr Angebot, welches Sie uns unterbreite⸗ ten, zurückzukommen, wenn Sie uns das ſeinerzeit durch Ihren Vertreter mündlich vorgelegte Offert, wonach Sie uns bei Abnahme von fünfhundert Kilogramm Modell⸗ wachs Marke„Plaſtik“ einen Preis von Rm zweifünfund⸗ fünfzig pro Kilogramm franko Haus in Ausſicht ſtellten, auch bei einer Abnahme von nur zweihundertfünfzig Kilo⸗ gramm aufrecht zu erhalten in der Lage wären und nicht den in Ihrem geſchätzten Schreiben vom achten dieſes ge⸗ forderten Kilogrammpreis von RM zweiachtundfünfzig bei iner Abnahme von zweihundertfünfzig Kilogramm beibe⸗ halten würden.“ Herr Rab wiſchte ſich den Schweiß von der Stirn, holte tief Atem und begann den zweiten Satz:„Im Falle Sie bereit wären, uns unter den eingangs erwähnten Bedin⸗ zungen—“ Herr Rab verſchwand im Labyrinth der Schachtelſätze, um nach fünf Minuten mit dem Zeitwort im Mund glücklich aufzutauchen. Fräulein Herwig ſetzte ſich an die Schreibmaſchine, warf noch einen Blick auf den Stenogrammblock und ſchrieb in einer Minute folgenden Brief: „Herren A. Müller& Co. Wir beſtätigen den Erhalt Ihres geſchätzten Schreibens vom 8. d. Mts. Wenn Sie in der Lage ſind, uns 250 kg Modellwachs Marke„Plaſtik“ zum Preiſe von Rm. 2,55 das Kilogramm frei Haus zu liefern, dann können Sie mit dem Auftrag rechnen. Ein höherer Preis iſt nicht annehmbar. Wir erwarten Ihren ſofortigen Beſcheid zeichnen mit „Was?“ brüllte Herr Rab, als er den Brief geleſen hatte.„Und dazu habe ich eine halbe Stunde lang diktiert? Sie können wohl gar nicht ſtenographieren?“ „Doch,“ ſagte Fräulein Herwig, und begann das Steno⸗ gramm wortwörtlich vorzuleſen. Der Chef, der eben ins Zimmer kam, blieb bei der Tür ſtehen und hörte zu Dann nahm er den Briefbogen zur Hand und überflog die Zeilen. „Wie können Sie ſich erlauben, einfach zu ſchreiben, was Ihnen paßt?“ fuhr Herr Rab die junge Dame an und wurde angeſichts des Chefs einen Kopf größer. 5 „Ich erlaubte mir nur,“ ſagte Fräulein Herwig ſchlicht, „Ihnen Zeit zu erſparen. Und außerdem halte ich es für und