it⸗ er n⸗ le- it⸗ M im die jut m⸗ ul⸗ lei⸗ ilfe Oel cht⸗ tie⸗ eht llen iels chs⸗ die den chs⸗ erte erer der vie⸗ ind⸗ ſaat rau helle ſten ver⸗ lok⸗ and⸗ zu igeit mein hs“. Nr. 193 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Samstag, 19. Auguſt 1939 Hitler regiert die Stunde NSK. In der Flut wildeſter Kombinationen, die täglich durch die Zeitungen und den Rundfunk der Demokratien und ihrer Schützlinge auf die wehrloſe Menſchheit losgelaſſen werden, haben wir Deutſchen es leicht, ruhig zu ſein. Denn während die anderen hinter all ihren Vermutungen und Wunſchträumen, hinter erhofften und erlogenen Senſationen ihre reſtloſe Unſicherheit verbergen beherrſcht uns die ange⸗ nehme Gewißheit, in Adolf Hitlers Hand zu ſein. Die Welt weiß ganz gut, was das bedeutet, und vor allem wiſſen es jene wenigen hunderttauſend deutſchen Menſchen, deren ge⸗ genwärtiges und zukünftiges Schickſal ſo ſehr in den Mit⸗ telpunkt des Weltgeſchehens gerückt iſt, weil der Wahnſinn des Verſailler Diktats ſie gegen ihren Willen von Deutſch⸗ land losriß. Als ſie durch den Mund Gauleiter Forſters ihre Forderung nach Heimkehr ins Reich laut und unmißver⸗ ſtändlich kundtaten, ließen ſie keinen Zweifel darüber, daß ſie ſich als unter Adolf Hitlers Schutz befindlich anſähen. Und Adolf Hitler regiert die Stunde. Gerade die krampfhaften Bemühungen unſerer geſchätz⸗ ten Gegenſpieler, uns das Geſetz des Handelns vorſchreiben zu wollen, zeugen von der erſchütternden Hilfloſigkeit in ihrem eigenen Lager. Vom erſten Tagesgrauen an bis in die ſinkende Nacht und vielleicht auch bis in ihre Träume verfolgt ſie die Frage:„Was wird Hitler machen?“ Sie ſtürzen die harmloſen Bewohner aller fünf Erdteile, für deren geſunden Menſchenverſtand die Probleme im deut⸗ ſchen Oſten gar keine Probleme wären, wenn ſie nicht künſt⸗ lich von den Einkreiſern dazu aufgeputſcht worden wären, mit ihrem hyſteriſchen Kriegsgeſchrei von einer Aufregung in die andere, indem ſie von dem land⸗ und völkerfreſſenden Moloch Nationalſozialismus phantaſieren, gerade ſo, als ob wir 1919 gegen jedes Recht und jede Moral den Lebensboden eines großen Volkes widerſinnig zerſtückelt hätten. Der Alpdruck„Hitler“, der ſie alle verfolgt, iſt für uns Deutſche deutlich ſichtbar der Druck ihres ſchlechten Gewiſſens, der Fluch ihrer jedem Recht hohnſprechenden Weltkriegs⸗ und Nachkriegspolitik. Wenn ſie jede Erſcheinung unſeres nationalen Lebens, jede Aeußerung unſerer Politik, jede diplomatiſche Beſpre⸗ chung und vor allem jede ſichtbare Handlungsweiſe des Füh⸗ rers publiziſtiſch und agitatoriſch auszuſchlachten verſuchen, als könnten ſie daraus einen Fingerzeig für künftige Er⸗ eigniſſe konſtruieren, wenn ſie ängſtlich über unſere Grenzen ſchielen, um irgendeinen kleinen Anhaltspunkt für eventuelle Rückſchlüſſe auf die Ereigniſſe von morgen und übermorgen zu erhaſchen, wenn ſie nicht wiſſen, ob ſie in Urlaub gehen dürfen oder nicht, wenn nach jedem Räuſpern aus Deutſch⸗ land Kursſchwankungen an ihren Börſen eintreten, dann ſteht ihnen allerdings die auftrumpfende Sicherheit ſchlecht zu Geſicht, mit der ſie in gelegentlichen neuen Phaſen des „Nervenkrieges“ triumphierend verkünden, durch dieſe oder jene Maßnahmen der Demokratien wäre Hilter gezwungen worden, den für ein jeweils freimütigſt erfundenes Datum feſtgeſetzten„Krieg“ aufzuſchieben Im Grunde wiſſen ſie nur zu gut, daß Hitler die Stunde regiert und von der Klarheit der deutſchen Auffaſſungen nicht ein Jota abgehandelt oder auch abgeſchwindelt werden kann. Vergleichen wir die künſtlich von England aufge⸗ ſtachelte Großmannsſucht der Polen und die verlegene beiße denklichkeit, mit der ſelbſt engliſche Zeitungen möglicherwe eintretende oder auch nicht eintretende britiſche Kabinetts⸗ änderungen unter dem Geſichtspunkt betrachten, ob der eine oder andere Kandidat auf einen Miniſterſeſſel Hitler viel⸗ leicht unſympathiſch ſein könnte, und wir können uns eines leichten Schmunzelns nicht erwehren. Was Hitler tut oder läßt, iſt Klubgeſpräch und das Zentrum ihrer Gedankenwelt. Ihr einziges Bemühen geht darum, ſeine möglichen Schritte in eine beſtimmte, ihnen genehme Richtung zu lenken— das iſt ihre ganze Handlungsfreiheit. Man hat in manchen politiſchen Kreiſen auch rückblickend die Geſchichte der letzten Jahre überprüft und ſich eingebil⸗ det, eine gewiſſe Geſetzmäßigkeit in Hitlers Handlungsweiſe feſtgeſtellt zu haben, worauf man eine wahrhaft geniale Taktik aufbaut, die der des Wilddiebes gleicht, welcher den Wechſel des Wildes aufſpürt und an ihn die Schlinge legt, in die das Tier ſeiner Gewohnheſt folgend hineinlaufen ſoll. Wo ſchon neben einem ſolchen Gedankengang die Vorfreude eines politiſchen Sieges über Hitler lebendig iſt, ſollte man ſich der Vergangenheit vollſtändig erinnern und daran denken, daß gewiſſe politiſche Kreiſe ſchon einmal in ein verfrühtes Freudengeheul ausgebrochen ſind, an das ſie heute nicht mehr gern denken. Wir wollen ihrem Gedächtnis aufhelfen und ſie an das Datum des 21. Mai 1938 erinnern, der ja nach ihrem Sprachgebrauch ein Sieg der demokrati⸗ ſchen Entſchloſſenheit(der damaligen Tſchecho⸗Slowakei) über den nationalſozialiſtiſchen Nimmerſatt geweſen ſein ſoll. So wenig wir die Abſicht haben, mit unſeren demokra⸗ tiſchen Freunden über Vernunft und Logik zu ſtreiten. ſo ſeltſam erſcheint uns doch ihr banges Rätſelraten nach der Zukunft:„Was wird werden? Was wird Hitler tun?“ dem ſie gerade z. B. bei dem Thema Danzig und den Korridor ſo ergiebig nachhängen. Dabei kann es eigentlich darüber gar keinen Zweifel geben, denn Danzig will und wird zum Reich zurückkommen. Das iſt tauſendmal ausgeſprochen wor⸗ den, das wiſſen die Danziger, das wiſſen die Reichsdeutſchen, Eine Sondermarke zum Reichsparteitag. 6 Zum Reichsparteitag des Friedens gibt die Deutſche Reichs⸗ poſt Sondermarken zu 6 Pfennig heraus. a 5(Weltbild(M.) 5 iſe das weiß jeder Engländer und Franzoſe, und im Grunde zweifelt keiner von ihnen überhaupt daran. Daß ſie die poli⸗ tiſche Unklugheit beſaßen, angeſichts einer ſolchen Lage die Polen betrunken zu machen und völlig außer Rand und Band zu bringen, das iſt wahrhaftig ihr eigener Fehler. Dieſe Dummheit indeſſen iſt auch das einzige, was ſich ge⸗ genüber dem Vorjahr wiederholt hat, bloß damals haben ſie es mit den Tſchechen ſo gemacht. So iſt für uns deutſche Nationalſozialiſten die Situation ganz klar und eindeutig. Wir phantaſieren nicht und raten keine Rätſel, wir kennen keine zerfetzten Nerven oder gram⸗ durchwachten Nächte, wir vertrauen auf Hitler und erwarten gehorſam ſeine Befehle und wiſſen, daß er in der richtigen Stunde tun wird, was gut und erforderlich iſt. Ernſt Günter Dickmann. Das Netz der Autobahnen Eröffnung der Reichsaukobahn Jeng— Weimar.— 500 Kilometer der Strecke Stultgart— Berlin ferkiggeſtellt. Jend, 19. Auguſt. Die 26 Kilometer lange Reichsaukobahnſtrecke Jena Weimar und mit ihr die gewallige Saalebrücke bei Göſch⸗ witz, die das Tal in einer Länge von 750 Meter übergbert, wurde am Freitag durch den Generalinſpektor für das deut⸗ ſche Straßenweſen, Dr. Todt, dem öffenklichen Verkehr über⸗ geben. Damit iſt die Gauhauptſtadt Weimar dem Netz der Reichsautobahn angegliedert. Die Einweihungsfeierlichkeiten wurden mit einer ein⸗ drucksvollen Volkskundgebung in der Nähe der Saale-Brücke verbunden. Der Anſprache eines Reichsautobahnarbeiters folgte dann die Weiherede Dr. Todts. Während rings um Deutſchland, ſo ſagte er, tiefſte politiſche Aufregung herrſche, führe das Reich nach der endgültigen Sicherung ſeiner Grenzen auch weiter in gewaltigem Aus⸗ maß ſeinen kulturellen Aufbau durch. Im Laufe dieſes Jahres werde der 4000. Kilometer der Reichsautobahnen programmgemäß dem Verkehr übergeben werden. Die Straßen des Führers ſeien Ausdruck der unbedingten Si⸗ cherheit und des Vertrauens des deutſchen Volkes in Adolf Hitler. Der Kleinſtaaterei, die einſt zu einem weſentlichen Faktor der Politik gegen Deutſchland wurde, habe der Füh⸗ rer ein⸗ für allemal ein Ende bereitet. Die Reichsautobahn lege für alle Zukunft Zeugnis ab von der Unteilbarkeit aller deutſchen Lande. Sie verbinde aber nicht allein die Gaue ſondern ſie habe auch für den deutſchen Soldaten große Be⸗ deutung und ſtelle ein Mittel in der Hand des Führers dar, auf ſchnellſtem Wege die Verteidiger des Vaterlandes dort aufmarſchieren zu laſſen, wo er es für notwendig halte. Auf dem Wege nach Nürnberg Badens Hitlerjungen tragen ihre Fahnen zum Führer. NSG. In einer Feierſtunde auf dem Platz der SA. in Karlsruhe wurde die Marſcheinheit des Gebietes Baden der Hitlerjugend verabſchiedet. Oberbannführer Egenlauf hielt eine packende Anſprache, nach der er die junge, ausge⸗ wählte Mannſchaft entließ. Die Gliederungen der Partei bekundeten ihren Einklang mit der Jugend des Führers. Sie hatten Ehrenſtürme entſandt, denen ſich Abordnungen von Wehrmacht und Reichsarbeitsdienſt anſchloſſen. Heller Fackelſchein beleuchtete das weite Viereck der aufgeſtellten Formationen. Der Gaumuſikzug des Reichsarbeitsdienſtes ſpielte. Unter ſeinen Klängen warſchierten die 70 Jungen, die die bhadiſche Marſcheinheit der Hitlerjugend bilden, auf den freien Platz vor der Ausſtellungshalle ein. Die 17 Fah⸗ nen, die in Nürnberg vor dem Führer vorübergetragen wer⸗ den, ſtanden leiſe flatternd vor dem Redmerpodium, von dem aus Oberbannführer Egenlauf zu den Jungen ſprach. Ein Marſch durch das Volk ſei es— ſo ſagte er— deg ſie, die Ausleſe der badiſchen Jugend, antreten würden. Sie hätten das Glück, in der Stadt der Reichsparteitage⸗ dem Führer in die Augen ſehen zu können, an ihm vorbei⸗ marſchieren zu dürfen. Ihr Marſch ſei eine Leiſtung, aber ſie ſeien ja gewohnt, daß man Leiſtungen von ihnen ver⸗ lange. Als Symbol ſehe er es an, daß der Marſch in Landsberg ſein Ende finde. Ein Landsberg nämlich ſei not⸗ wendig geweſen, um ein Nürnberg zu bauen.— Nach dieſen Worten ihres Oberbannführers ſetzte ſich die Marſchgruppe in Bewegung. Aeber 500 Sonderzüge nach Nürnberg Die Vorbereitungen der Reichsbahn zum Parteitag. Berlin, 18. Aug. Faſt eine halbe Million parteiamtlicher Teilnehmer müſſen aus allen Teilen des Reiches innerhalb weniger Tage und rechtzeitig zu den von der Organiſa⸗ tionsleitung feſtgelegten Veranſtaltungen nach Nürnberg und nach Beendigung der Aufmärſche planmäßig wieder in die Heimat befördert werden. Dafür werden auch in dieſem Jahre wieder über 500 Sonderzüge auf den ſechs wichtigen Zugangsſtrecken in den Knoten Nürnberg bin⸗ einlaufen und muſſen hier neben dem Regelverkehr ent⸗ laden werden. Ebenſo groß iſt die Zahl der Sonderzüge für den Abtransport der Teilnehmermaſſen. Daneben iſt eine beträchtliche Zahl von Wehrmachtszügen vorbereitet für die großen Wehrmachtsvorführungen. ſind ferner die Sonderzüge des Führers, die Ehrengäſte und die Diplomaten. Nicht vergeſſen werden dürfen die zahl⸗ loſen Pendelzüge, die zum Heranbringen der Teilnehmer, die in und um Nürnberg untergebracht ſind, zu den gro⸗ ßen Veranſtaltungen eingeſetzt werden müſſen, wie z. B. zwiſchen Nürnberg Hbf. und Dutzendteich anläßlich des großen Feuerwerkes. Da jedoch die Anlagen der Nürnberger Bahnhöfe, die in den letzten Jahren außerordentlich erweitert worden ſind, nicht ausreichen, um die entladenen Züge bis zu ihrer Wie⸗ derverwendung für die Rückfahrt aufzunehmen, müſſen über 1000 Leerzüge gefahren werden nach und von den in einem genauen Plan vorbereiteten Abſtellbahnhöfen, die bis zu 350 km von Nürnberg entfernt liegen, wie Frank⸗ furt a. M., Lindau, Roſenheim, Paſſau uſw. Zu den erwähnten, in ihrer Größenordnung im Vor⸗ aus genau bekannten und in allen Einzelheiten vorberei⸗ teten Transporten kommen die zahlreichen Einzelteilneh⸗ mer und„ b die die planmäßigen Züge des allgemeinen Verkehrs benützen. Es iſt jedoch Vorſorge getroffen. daß die planmäßigen Züge bis zum äußerſten⸗ verſtärkt werden. Daneben werden noch rund 100 Vor⸗ und Nachzüge zu den planmäßigen Schnell⸗ und Eilzügen ein⸗ 4 Zu befördern geſetzt werden. Rechnet man alle dieſe Leiſtungen zuſam⸗ men, ſo wird ſich die Geſamtzahl der zu befördernden Per⸗ ſonen auf 1.2 bis 1.3 Millionen ſtellen, für die im Bezirk der Reichsbahndirektion allein etwa 3200 bis 3500 Sonder⸗ leiſtungen bewältigt werden müſſen. Hierbei muß berück⸗ ſichtigt werden, daß alle dieſe Leiſtungen über Strecken gefahren werden müſſen, die im Regelfahrplan ſchon bis zum äußerſten belegt ſind. Winzerarbeit und Weinwirtſchaft 125 000 ha Weinbaufläche. Die deutſche Winzerſchaft und alle am Weinbau und an der Weinwirtſchaft intereſſierten Volksgenoſſen treffen ſich bekanntlich in der Zeit vom 27. Auguſt bis 3. Septem⸗ ber ds. Is. in Kreuznach zur zweiten Reichstagung des deutſchen Weinbaues. Der Wein iſt ein Kulturgut, das in allen Sparten ſei⸗ ner Bearbeitung äußerſte Pflege und behutſame Behand⸗ lung verlangt. Der Wein iſt darüber hinaus ein Produkt vielfältigſten Charakters, der je nach Lage, Klima und ſonſtigen Wachstumsbedingungen befondere Fachkenntniſſe 1 ſeine Aufzucht uſw. verlangt. Um ſo notwendiger iſt es, aß in Anbetracht dieſer beſonderen Arbeitsverhältniſſe der Winzer laufend über alle Dinge unterrichtet wird die auf Grund neuer Erkenntniſſe aus Wiſſenſchaft und Pra⸗ xis ſeine Arbeit erleichtern und das Ergebnis ſeiner Arbeit verbeſſern können. Die Lehrſchau umfaßt eine Fläche von über 34000 qm, und die Induſtrieſchau wird noch einmal eine Fläche von über 11 000 qm beanſpruchen. Der Ueber⸗ blick über die Weinbaugebiete Großdeutſchlands zeigt die Wirtſchaftszahlen, die den deutſchen Weinbau zu einem beachtlichen Faktor des deutſchen Wirtſchaftslebens über⸗ haupt machen. Großdeutſchland beſitzt heute mehr als 250 000 Winzer⸗ betriebe, die eine Weinbergfläche von insgeſamt über 125 000 ha bearbeiten. Die Produktion an Weinen iſt na⸗ äß von dem jeweiligen Witterungsverlauf abhän⸗ läßt die Tatſache, daß im Durchſchnitt der Jahre 1937 je 4 Millionen Hektoliter Wein erzeugt wer⸗ die Wirtſchaftskraft des deutſchen Weinbaues erken⸗ Lehrſchau ſoll eine umfaſſende Schulung und Be⸗ g des Winzers ern chen Einmal zeigt man den r Wiſſenſchaft für die Arbeit des Winzers und zum a en wird man an einer Fülle praktiſcher Bei⸗ ſpiele d Winzers tägliche Arbeit darſtellen, wobei die Schattenſeiten mit voller Abſicht berückſichtigt wurden. Erſt aus der Gegenüberſtellung des Schlechten und des Guten, des Rückſtändigen und des Vorteilhaften kann eine beſſere Ueberzeugung gewonnen werden. In vier Inſtituten wird die Weinwiſſenſchaft weinchemiſche, bodenkundliche, pflan⸗ zenpathologiſche und botaniſche Fragen behandeln und zei⸗ gen, daß die neueſten wiſſenſchaftlichen Erkenntniſſe ge⸗ paart mit den modernſten Konſtruktionen der Technik für den Winzer eingeſetzt werden. E Der Weinbaukongreß in Bad Kreuznach 23 Nationen vertreten.— Darre hält die Eröffnungsrede Berlin, 18 Auguſt. Der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft Walther Darre eröffnet im Auftrage der Reichsregierung in Bad Kreuznach am Montag, den 21 Auguſt, den Internationalen Weinbaukongreß. Im Rahmen der feierlichen Kundgebung werden außerdem der Präſident des Internationalen Weinamtes in Paris, Se⸗ nator Barthe, als Vertreter des internationalen Landwirt⸗ ſchaftsinſtituts in Rom der Delegierte Bilbabo und der Präſident des Kongreſſes. Edmund Diehl, ſprechen. Auf dieſer bisher bedeutendſten internationalen Wein⸗ bauperanſtaltung werden nach den bisherigen Meldungen 23 Nationen vertreten ſein. Dieſe Beteiligung iſt größer als bei den bisherigen Kongreſſen. nsv.-Rufgabe iſt: Das volk geſund und flart zu machen, amit es ſeine lebensauſgabe erfüllen ann, das iſt auch Deine eigene Sache! Werde nsv.⸗ mitglied! Graf Baillet⸗Latour in Garmiſch⸗Partenkirchen Der Präſident des Internationalen Olympiſchen Komi; tees, Graf Baillet⸗Latour(Mitte mit Hut) unterrichte ſich in Garmiſch⸗ Partenkirchen, dem Austragungsort der V. Olympiſchen Winterſpiele, über den Stand der Vor⸗ bereitungen zu den Winterſpielen. Hier läßt er ſich die Pläne für die Anlagen erklären. Für die Olympiſchen Winterſpiele werden in Garmiſch⸗Partenkirchen 150 00 ö Zuſchauer erwarte „ bn Die Aerzte verließen das zu verziehen. Schweſter Olga glaubte, daß dieſe Bitte ſie nichts angehe, und wartete. „Auch Sie, Schweſter Olga, muß ich bitten, mich mit der Patientin allein zu laſſen.“ Hartleb trat an das Bett der Unbekannten und ſchaute auf den Nachttiſch. Dort lag ihre Handtaſche. Er nahm Zimmer, ohne eine Miene ſie und öffnete den ſilbernen Verſchluß. Zwiſchen dem weißen Seidenfutter ſteckte ſeine Brieftaſche. Hart und ſchneidend klangen die Worte: „Man lernt nie aus!“ Die Unbekannte nahm erſchrocken ihre Handtaſche und zog die Brieftaſche heraus. „Die gehört nicht mir!“ „Das glaube ich— weil ſie mir gehört!“ Profeſſor Hartleb erinnerte ſich eines Falles, den ihm ein Kölner Kollege einmal erzählte. Eine Patientin— ſie war gut gekleidet— wurde bewußtlos in ein Kranken⸗ haus gebracht. Dort beſtahl ſie in der folgenden Nacht Aerzte, Schweſtern und Patienten. Auch dieſe Unbekannte war eine Schwindlerin, eine Diebin— das ſtand für ihn letzt feſt. Er erinnerte ſich noch, daß die Schwindlerin in fröln den Arzt, der vor Gericht als Zeuge geladen war, ſtark kompromittiert hatte. Sie behauptete, er habe ihr unſittliche Anträge gemacht. Ihm konnte das nicht baſſieren. Der Warnungsſchuß war frühzeitig gefallen. Hartleb überlegte kurz, wie er ſich jetzt verhalten ſollte „Herr Doktor, Herr Doktor“, hörte er,„Sie glauben doch nicht, daß ich die Brieftaſche genommen habe!? „Zu glauben brauche ich es nicht mehr— ich konnte mich ja davon überzeugen!“ Hartleb ging zur Tür und rief Schweſter Olga: „Bitte, bleiben Sie hier!“ Schnell ging er zu der Patientin zurück, ließ ſie auf⸗ ſitzen und horchte mit bloßen Ohren den Rücken ab. „Bitte tief atmen! Einatmen— ausatmen— ein⸗ atmen— ausatmen!“ Er klopfte ihr den nackten Rücken ab, prüfte ihre Augen, leuchtete in die Pupillen, in den Mund, ließ ſich von Schweſter Olga eine Holzſpachtel geben, drückte damit die Zunge der Patientin herunter und verlangte, daß ſie ein„A“ ſprechen ſolle. Nachdem er den Puls gezählt hatte, zog er aus ſeinem weißen Mantel das Stethoſkop und be⸗ gann, das Herz zu unterſuchen. Einen Augenblick ſtutzte er: Das Herz ſchlug ſehr unregelmäßig! Nur als Arzt fühlte er jetzt. Die Brieftaſche hatte er vergeſſen.— Das Herz gefiel ihm gar nicht. Hartleb wußte, die Patientin ſimulierte nicht, ſie war ſehr krank. „Haben Sie in letzter Zeit große Aufregungen erlebt?“ „Ich weiß es nicht!“ „Denken Sie doch mal genau nacht“ „Herr Doktor, es hilft nichts..“ „Wiſſen Sie, was geſtern war?“ „Ja, ich bin hier eingeliefert worden.“ „Und vorgeſtern?“ „Weiß ich nicht.“ 5 „Schweſter Olga, die Frau bekommt ſofort ein Eistuch um die Herzgegend. Dann geben Sie ihr bitte“— er ſchrieb auf einen Zettel einige lateiniſche Namen auf— „von dieſer Medizin, die Sie ſofort in der Hausapotheke holen laſſen, dreimal am Tage je fünfzehn Tropfen. Außerdem muß die Patientin gut ernährt werden. Ver⸗ ſuchen Sie, ſooft als möglich, der Patientiv außerhalb der Mahlzeiten Nahrung zu geben.“ i N Mit einer kurzen Verbeugung vor der ſich zuruck⸗ ſegenden Patientin verließ er mit Schweſter Olga das Zimmer. „Herr Doktor!“ rief ihm die Unbekannte nach. Hartleb wandte ſich zurück. Er ſah die wie zum Gebet gefalteten Hände der Patientin auf der Bettdecke. „Ihre Brieftaſche haben Sie vergeſſen!“ kam es von ihren Lippen. Hartleb ſah Schweſter Olga an, deren Mienen aber weder Neugierde noch Intereſſe verrieten, ging zu dem Nachttiſch der Kranken, nahm die Brieftaſche, ſteckte ſie ein und verließ das Zimmer. 8 Als die Viſite beendet war und Proſeſſor Hartlev ſeinen Aerzten die Anweiſungen für die nächſten Stunden gegeben hatte, ging er in ſein Privatzimmer, das er ſich gemütlich eingerichtet hatte. Die Wand nahm eine große Bibliothek ein, in der viele Bücher, gleichmäßig in grau⸗ blaues Leinen gebunden, in Reih und Glied ſtanden. In der Nähe des Rauchtiſches ſtand ein großer Radioapparat. Hartleb ſteckte die Schnur in die Kontaktdoſe und ſchaltete am Apparat aufs Geratewohl eine Station ein. Zuerſt er⸗ tönte ein ſchrilles Surren, dann hörte man: „Achtung, Achtung! Sie hören Polizeifunk! Vermißt wird ein zwanzigjähriger Student aus Breslau!“ Dann folgten die Perſonalbeſchreibung ſowie die Bitte, zweckdienliche Angaben an eine bezeichnete Polizei⸗ ſtelle zu richten. Hartleb horchte auf. Vielleicht würde eine Nachricht folgen, die mit der unbekannten Patientin in Verbindung zu bringen war! Aber nichts Derartiges kam mehr. Der Sprecher ſchloß: „Wir ſenden jetzt: Fünfzehn Minuten für den Land⸗ wirt.“ 5 Profeſſor Hartleb ſchaltete mit einem raſchen Hand⸗ griff das Radio wieder aus und zündete ſich eine Ziga⸗ rette an. Einige Züge paffte er, dann drückte er ſie im Aſchenbecher aus, nahm die Waſſerflaſche, goß ſich ein Glas voll und trank es aus. Auf ſeinem Kalender waren Privatbeſuche notiert, die er noch machen mußte. Er wußte nicht genau, was ihn davon zurückhielt, aber er wartete. Drinckſen fiel ihm ein. Es ärgerte ihn, daß er geſtern abend zu ſeinem Freund ſo frei und offen von der Un⸗ bekannten geſprochen hatte. Der Kriminalrat würde ſchön lachen, wenn er ihm jetzt erzählte, daß die myſteriöſe Frau nichts anderes ſei als eine plumpe Diebin, nichts mehr und nichts weniger. Warum mußte dieſe Frau ſeine Brieftaſche ſtehlen? Dummes Kind! Wenn du Geld ge⸗ braucht hätteſt— ich hätte dir ſoviel gegeben, wie du wollteſt! Die Stimme ſeines Gewiſſens unterbrach ſeine Gedanken und ſtellte ihn zur Rede: Herr Profeſſor, Sie haben dem Dieb die Gelegenheit zum Stehlen gegeben! Warum legt man Speck in die Mauſefalle? Damit die Maus in die Falle geht! Warum haben Sie die Brief⸗ taſche auf das Fenſterbrett gelegt? Damit ſie geſtohlen wird! Ganz ohne Schuld ſind Sie nicht, Herr Profeſſor! Hartleb glaubte auch, ſich zu erinnern, daß die Aſſiſten⸗ ten ſich zuzwinkerten, als er ſie bat, ihn mit der Patientin allein zu laſſen. Das hatte er nötig gehabt. Jetzt würde man über ihn klatſchen. Lohnte es ſich, daß man einer Diebin wegen Klatſch auf ſich nahm? „Ich weiß nichts! Ich weiß nichts! Ich weiß nichts!“ Das hatte ſie gut auswendig gelernt! Der ſchöng ſchwarze Engel mit dem Liliengeſicht wußte vielleicht mehr vom Leben als er und Kriminalrat Drinckſen. Drinckſen, Drinckſen! Ja, Drinckſen ſollte herkommen! Hartleb nahm den Hörer vom Telephonapparat und gab der Dame in der Zentrale den Auftrag, ihn ſofort mit Kriminalrat Doktor Drinckſen im Polizeipräſtdium am Alexanderplatz zu verbinden. Den Hörer in der Hand, lehnte er ſich in ſeinen Schreibtiſchſtuhl zurück. 53 Warum haſt du eigentlich die Diebin nicht zur Rede geſtellt?, hörte er wieder die innere Stimme.— Ja warum habe ich das nicht getan?— Hm, weil ſie tranb iſt, weil ihr Blutdruck ſchwach iſt, weil ihr Herz ſchwach iſt, weil die Patientin ſchwach iſt! Das Telephon läutete, die Verbindung mit dem Polizeipräſidium war hergeſtellt. Seine Miene wurde freier und freundlicher. „Hallo, Harald! Na, wie iſt dir die heutige Nacht be⸗ kommen?— Gut?— Mir auchl Haſt du Zeit? Bitte komm ſofort zu mir, ja? Es handelt ſich um diefe un⸗ bekannte Patientin. Alles Weitere ſpäter. Auf Wieder⸗ ſehen!“ a eine Minute hielt Hartleb den Hörer noch in der Hand, bevor er ihn auf die Gabel legte. Krank war dieſe Frau, das ſtand feſt. Das war nicht gelogen, das war nicht ſimuliert. Und daß er ſelbſt an dem Diebſtahl mit⸗ ſchuldig war, das ſtimmte auch.— Er läutete nach Schweſter Olga, die gleich darauf geſenkten Blickes in das Zimmer trat. „Wer war geſtern nacht noch bei der Patientin auf Zimmer 136?“ Ohne nachzudenken, gab Schweſter Olga zur Antwort: „Außer mir niemand.“ „Beſtimmt nicht, Schweſter Olga?“ Hartlebs Stimme fragte ſehr eindringlich und ge⸗ ſpannt. Schweſter Olga ſchüttelte verneinend den Kopf. „Nein— niemand!“ Schweſter Olga ging über die große Freitreppe nach der Kanzlei. Dort wurde emſig gearbeitet. Der Platz, auf dem Silverius ſonſt thronte, war aber leer. Der Stift Emil antwortete auf ihre Frage, daß der„Alte“— ſo nannten ſie Silverius, wenn er nicht anweſend war— ſicher krankt ſei. Eine Dame habe auch ſchon angerufen und ihn entſchuldigt. „Was fehlt ihm?“ „Weiß ich nicht! Ich bin doch kein Fernſeher!“ ent⸗ gegnete vorwitzig der Stift. Dafür wurde er auch ſogleich vom Kaſſierer an den Ohren gezogen. Emil nahm das nicht tragiſch und lachte vor ſich hin. „Wann waren Sie das letztemal bei der Patientin?“ Schweſter Olga erinnerte ſich jetzt der Begegnung mit Silverius. Sie hatte ſie vorhin wirklich aus dem Gedöcht⸗ nis verloren. Und jetzt konnte ſie es nicht mehr ein⸗ geſtehen, nachdem ſie zweimal entſchieden erklärt hatte, daß nur ſie allein das Zimmer 186 betreten habe. Sie wieder⸗ hokte daher zum dritten Male, daß nur ſie, und zwar gegen Mitternacht, bei der unbelaunten Patientin noch einmal Nachſchau gehalten habe. „Ich danke, Schweſter Olga!“ Profeſſor Hartleb reichte ihr das Kalenderblatt, auf dem die Tagesbefuche vermerkt waren, die er heute noch zu machen hatte. „Wollen Sie bitte dieſen Patienten telephoniſch mit⸗ teilen, daß ich mich um eine Stunde verſpäten werde.“ Schweſter Olga nahm den Auftrag entgegen. Hartleb wollte Schweſter Olga noch einen Auftrag mit⸗ geben. Er zögerte einen Augenblick, dann ſagte er ſchnell: „Haben Sie Silverius ſchon verſtändigt, daß ich ſelbſt⸗ verſtändlich nicht an ſeine Entlaſſung denke? Sagen Sie ihm, daß ich im Gegenteil dem Kuratorium melden werde, wie ausgezeichnet er ſeinen Aufgaben gerecht wird. Ich bin geſtern ein wenig nervös geweſen. Danke, Schweſter Olga...“ „Für dein Alter biſt du ja ſchön frech!“ „Beſſer frech als dämlich, hat Vater ſchon immer zu mir geſagt.“ „Du ſollſt den Mund halten, frecher Lümmel!“ rief der Buchhalter dazwiſchen.„Du mußt erſt mal was lernen und was leiſten, bevor du einen großen Mund riskieren kannſt! Hier, hol' ſchnell eine Schachtel Zigaretten zu drei Pfennig das Stück. Aber ein bißchen dallf!“. ges Der Buchhalter wollte den Stift nur entfernen, un ſeine eigene Meinung über Silverius“ Ausbleiben zum beſten zu geben. Mit verſchränkten Armen ſtand er vor Schweſter Olga und dem Kaſſierer, „Der Verwalter war doch noch nie krank! Da fm was nicht! Entweder hat er ſich heute verheiratet und verheimlicht uns das, weil er uns ſonſt hätte zur Hochzeit einladen müſſen, oder er iſt plötzlich geſtorben.— Was e Ihre Meinung!“ „Meine Meinung, Herr Kollege?“ (Fortſetzung folgt! Kreuz und Quer Auf Pantoffeln von Verviers nach Aachen.— Wirr⸗ warr um eine Poſtanweiſung.— 5 Wie unangenehm es iſt, wenn einem der Zug vor der Naſe fortfährt, das mußte dieſer Tage ein ausländiſcher Student erleben, der von Frankreich aus nach Polen un⸗ terwegs war. Er hatte in Paris den Zug beſtiegen und es ſich während der langen Fahrt etwas gemütlich gemacht. Um nicht die vielen Stunden die ſchweren Stiefeln an den Füßen zu haben, hatte er dieſe mit ſeinen Pantoffeln ver⸗ tauſcht und war auch in dieſen bei Ankunft des Zuges in Lüttich ins Reſtaurant gegangen, um eine kleine Erfri⸗ ſchung zu ſich zu nehmen. Wie groß aber war ſein Ent⸗ ſetzen, als er wieder zum Bahnſteig zurückkam und gerade noch den letzten Wagen ſeines Zuges aus dem Bahnhof e ſah. In ſeiner Not wandte er ſich an einen Bahnbeamten, der ihm riet, mit einer Taxe nach Verviers zu fahren, wo er ſicherlich den Zug noch erreichen werde. Geſagt— getan. Obwohl der Fahrer des Wagens ſein Beſtes tat, kamen ſie doch zu ſpät auf dem Bahnhof von Verviers an. Sie telefonierten nach Herbesthal, um den Zug dort einige Minuten länger als ſonſt feſthalten zu laſſen. Aber o weh, auch von hier war der Zug längſt wie⸗ der unterwegs. Es blieb ihnen nichts anderes übrig, als den Aachener Bahnhofsvorſteher telefoniſch zu bitten, die Koffer, die ſich in dem verpaßten Zuge befanden, in Ver⸗ wahr zu nehmen, was denn auch geſchah. Nun gab's aber eine neue Schwierigkeit: der Student mußte den Kraftfah⸗ rer 1 00 und hatte nicht genügend Geld. Er mußte mit zur Polizei, wo ihm jedoch ein Landsmann aus ſeinen Nöten half. as Schlimmſte aber kam noch. Der Student mußte nun in ſeinen Pantoffeln von Verviers nach Aachen laufen, wo er ſein Gepäck ausgehändigt erhielt. Auf Reiſen kann man überhaupt ſeltſame Dinge er⸗ leben Ganz beſonders gilt das für Verwechſlungen, die freilich nur ausnahmsweiſe ſo kompliziert ſind wie jener Doppelirrtum, der in einem Hotel in Aalborg in Dänemark um ein Haar zur Verhaftung eines Unſchuldigen geführt hätte. In dem Hotel erſchien ein Poſtbote, um einem dort abgeſtiegenen Herrn Matthieſen einen Geldbetrag von 1300 Kronen auszuzahlen. Der Pförtner zeigte dem Poſtboten das Zimmer des Gaſtes, der das Geld entgegennahm und quittierte. Dann reiſte Matthieſen ab. Kurze Zeit ſpäter erſchien ein anderer Herr Matthieſen im Hotel, nahm ein Zimmer und fragte, ob bereits der Geldbriefträger nach ihm gefragt habe. Ihm wurde mitgeteilt, daß die bon ihm erwarteten 1300 Kronen bereits einem anderen Herrn Matthieſen, der auch den gleichen Vornamen trage, ausgezahlt worden ſeien. Der erſte Herr Matthieſen war inzwiſchen nach Kopenhagen zurückgekehrt. Hier hörte er von ſeinem Bruder, von dem er die Summe von 1300 Kro⸗ nen erwartet und ſeiner Meinung nach auch im Hotel zu Aalborg erhalten hatte, daß das Geld noch gar nicht abge⸗ ſandt worden ſei. Sofort ging er zur Polizei, meldete die Sache und gab das Geld zurück. Die Polizei nahm eine Unterſuchung vor und ſtellte feſt, daß beide Gäſte Matthie⸗ ſen des Aalborger Hotels tatſächlich genau die gleichen Fe⸗ milien« und Vornamen hatten und daß ferner jeder von ihnen mit Recht eine Summe von 1300 Kronen erwarten konnte Schließlich aber auch, daß die beiden Schuldner, von denen der eine das Geld geſchickt, der andere es ſchik⸗ ken wollte, ebenfalls genau die gleichen Namen trugen! Unter dieſen Umſtänden wird die Polizei von einer An⸗ klage gegen Matthieſen Nummer! natürlich abſehen. Mit ſo unwahrſcheinlichen Duplizitäten kann eben nur die Wirk⸗ lichkeit aufwarten. Ein bißchen unwahrſcheinlich klingt vielleicht auch das Abenteuer eines Bauern aus Valenza in Italien. Sinte⸗ malen der Brave ſpät nachts leicht ſchwankend vom Stammtiſch nach Hauſe gekommen war, beſchloß er, ſeine beſſere Hälfte nicht mehr in ihrer Nachtruhe zu ſtören(ob aus zarter Rückſichtnahme oder einfach aus Angſt, läßt ſich nicht feſtſtellen) und legte ſich mit ſeinem Rieſenrauſch in den Stall auf eine Schütte Stroh. Nachdem er etliche Stun⸗ den geſchlafen hatte wurde er plötzlich durch einen ſtechen⸗ den Schmerz am Fuß wach. Er wurde munter und ſah, wie eine Kuh gierig an ſeinem Schuh kaute, und zwar mit ſolchem Appetit, daß die Fußknochen des kornblumen⸗ blauen Bauern nur ſo krachten. Im Nu war ſein Rauſch verſchwunden. Er hatte Mühe, die Kuh zu verſcheuchen. Auf allen Vieren kroch er dann aus dem Stall heraus und mußte ſchleunigſt den Doktor holen laſſen. Daß er den, Schaden noch den Spott obendrein hatte, iſt ohne wei⸗ eres glaubhaft. Die Kuh iſt ja im allgemeinen ein ſanftes Tier, und daß ſie einen Menſchen anfrißt, gehört wirklich zu den ſeltenſten Ausnahmefällen. Dieſe häßliche Angewohnheit 125 dagegen der Haifiſch. Eine ſolche Beſtie in der re⸗ pektablen Länge von drei Meter und einem Gewicht von einer Tonne wurde in den letzten Tagen an der Pembroke⸗ ſhire⸗Küſte beobachtet und ſchließlich erlegt. Das Tier hatte unter den Badenden eine wahre Panik erzeugt, die erſt ſchwand, als man den Rieſen erlegt am Ufer ſah. Ein Fi⸗ ſcher hatte das Ungeheuer, das ſehr kühn gegen Boote und Menſchen vorging, mit einer Art Bootshaken angegriffen, den er als Harpune benutzte. Aber allein konnte er das Tier nicht bändigen. Er alarmierte einige Motorboote, die in der Nähe waren, und die ihm halfen, in einem zwei⸗ ſtündigen Kampf endlich mit dem Tier fertig zu werden. Dabei waren die einzelnen Boote dauernd in Gefahr, von den Schlägen des Haies umgeworfen zu werden. Aber auch die Binnenſeen haben mitunter tückiſche Be⸗ wohner. S0 ſpielte ſich auf einem See im äußerſten Oſten Lettlands ein lehrreicher Vorfall ab. Ein Lehrer, welcher des Abends ſtets in ſeinem kleinen Boot mit der Schlepp⸗ angel auf dem See zu kreuzen pflegte, ſpürte plötzlich, daß ein größerer Fiſch angebiſſen hatte. Im erſten Augen⸗ blick ſchien alles normal zu verlaufen, bis völlig unerwar⸗ tet der überraſchte Angler feſtſtellen mußte, daß ſeine Kräfte nicht ausreichen würden, um den Gegenſpieler am anderen Ende der Schnur zu bewältigen. Im ſelben Augenblick tauchte unmittelbar neben dem Boot ein be⸗ mooſter Rieſen⸗Fiſchkopf auf, um gleich darauf wieder zu verſchwinden und Boot und Angler mit in die Tiefe zu ziehen. Der in Todesängſten ſchwebende Lehrer hatte ſich an ſein Fahrzeug geklammert, welches bald darnach wieder an die Oberfläche kam. Dabei hatte ſich die Angelleine um ein Bein des immer noch mit dem unbekannten Ungeheuer Kämpfenden geſchlungen, welcher laut um Hilfe rief. Als dieſe eintraf, riß die Leine plötzlich. Der Lehrer konnte gerettet werden. Die Anwohner des Sees wiſſen zu berich⸗ ten, daß ein Rieſenhecht, deſſen Gewicht auf 50 Kilo⸗ gramm geſchätzt wird, ſeit Vorväters Zeiten ſein Unweſen in dieſem Gewäſſer treibe. Unternehmungsluſtige Angler haben ihm den Kampf angeſagt. Petri Heil! e a e, ee=S 1 1 1 erſcheint erfriſcht und verjüngt. Unſer weibliches Ideal: Die anmutige Frau Wir wollen und ſollen ſchön ſein! Bei der KdF.⸗Tagung in Hamburg forderte Orga⸗ niſationsleiter Dr. Ley in ſeiner Rede„die Erziehung und Schaffung eines neuen deutſchen Frauen⸗ typs: der anmutigen Frau“. Die deutſche Frau ſoll ſich pflegen und ſchön erhalten im Betrieb, in jedem Beruf und im eigenen Haushalt, wo ſie als Frau und Mutter beſonders die Aufgabe hat, Ruhe und Sicherheit auszu⸗ strahlen. Dieſe Sicherheit geht aber nur von der Frau aus, die weiß, daß ſie gut ausſieht und ſich ſehen laſſen kann. Der 10. Auguſt brachte die Eröffnung der für uns Frauen ſo wichtigen Kosmetikkurſe zur Schönheitspflege in der Reichshauptſtadt. Die Kurſe bauen ſich nach ſtreng durchdachtem Plan auf, es wird praktiſch mit den Frauen gearbeitet und ihnen alles vorgemacht, damit ſie weiter an ſich arbeiten können. Es ſind vierzehn Schönheits⸗ griffe auf dem Programm, vierzehn verſchiedene Maſſage⸗ ſtriche für das Geſicht, die anatomiſch ausgearbeitet ſind und ſich nach den Muskelgruppen des Geſichts richten. Es gibt da zu lernen von den drei Stirngriffen, drei Augengriffen, Wangen⸗ und Vibrationsgriffen und von den drei Griffen für die Halsmaſſage. Der Nutzen dieſer Lehrkurſe ſoll bald ſpürbar und ſichtbar ſein, das Geſicht Puder und Lippenſtift. werden nicht abgelehnt, dürfen aber nur in geſchmackvoller Art benutzt werden. Auch die Anwendung von Hautmasken wird gelehrt. Eine aus ganz einfachen Beſtandteilen zu⸗ ſammengeſetzte Maske kann ſich jede Frau ſelbſt her⸗ ſtellen. Sie ſoll die Haut glatt und ſtraff machen und kann für ein paar Pfennige beſorgt werden. Aus Mohr⸗ rübenſaft, etwas Bohnenmehl, einigen Tropfen Milch und Zitronenſaft wird dieſe Nährmaske bereitet. Die Zutaten werden zuſammengerührt zu einem dicklichen Brei und werden dann auf das Geſicht geſtrichen. Dieſe Maske ſchließt luftdicht ab, die Haut arbeitet tüchtig darunter, und wenn die Maske trocknet, dann ſpannt ſich die Haut, und das iſt der Zweck der Uebung. Dann wäſcht man das Geſicht mit lauem Waſſer ab und ſieht ſich erſtaunt ver⸗ jüngt und vergnügt im Spiegel an. Wir alle wiſſen, daß eine Frau, die ſich vernach⸗ läſſigt, vernachläſſigt wird! Deshalb ſollte die Frau im Beruf ſich genau ſo pflegen wie die Ehefrau und Haus⸗ frau. Auch Mann und Kinder ſind ſtolz und glücklich, wenn die Frau des Hauſes ſich lange jung und friſch er⸗ hält, deshalb hat jede Frau die Pflicht, ſo hübſch aus⸗ zuſehen, wie es nur irgend in ihrer Macht ſteht. Die Be⸗ rufsfrau ſoll ebenfalls an ihr Fortkommen denken, ſte darf ſich nicht gehen laſſen, Abſpannung, Müdigkeit, Nervoſität darf man ihr nicht anſehen! Richtig ausge⸗ nutzte Ruhepauſen, erfriſchende Bäder und Schönheits⸗ pflege ſind jeder Frau anzuraten, die ihren Platz im Leben ausfüllen will. Auch das richtige Eſſen wird bei dieſen n kurfen in Erwägung gezogen, es wird ſalzarme Koſt,; reichlich Gemüſe, Rohkoſt, Fruchtſäfte empfohlen, zuviel Fett und Eiweiß wird abgelehnt. Als beſonderes Schön⸗ Heitsmittel wird Speiſequarg empfohlen. Die praktiſche Anwendung der F iſt auch von außerordentlich günſtiger Wirkung auf die Durch⸗ blutung der Haut und die Verſchönerung des ganzen Körpers. Dr. Ley wünſcht, daß die Schönheitskultur auch in die Fabriken getragen wird, alle Frauen werden ſeine Bemühungen begrüßen, und auch die Männer werden nicht böſe ſein, wenn die Frauen noch anziehender und anmutiger werden! N Sie reden doch ſo gern Vom Eingehen auf andere. Die meiſten hören ſich gern reden— wie wenige abe; hören gern zu! Noch ſeltener aber begegnet man Menſchen die es verſtehen,„auf einen einzugehen“. Das iſt auch ſchwieriger, als man annimmt. Denn was heißt eigent⸗ lich„auf einen eingehen“? Es bedeutet jene feine ſeeliſche Um⸗ und Einſtellung, die uns befähigt, einen anderen Menſchen, ſelbſt wenn en uns weſensfremd iſt, zu begreifen. Dazu iſt vor allem erforderlich, daß wir unſer Ich, die Welt perſönlichet Intereſſen, ausſchalten. Wir müſſen uns in den anderen 1 hinekndenken, uns gleichſam in ihn hineinverſetzen. Für eine Weile müſſen wir die Dinge mit ſeinen Augen be— trachten. Was ihm wichtig iſt. muß es auch uns ſein. Das aber bringen die wenigſten fertig. Wie die Sätze der meiſten Menſchen mit„ich“ und abermals„ich“ be⸗ Ainnen, ſo ſpielt auch dies„ich“ die Hauptrolle in ihrer Gedankenwelt. Es gehört aber ſchon eine gewiſſe Selbſt⸗ überwindung dazu, dieſes„ich“ einmal beiſeite zu ſchieben um ſtatt deſſen ſich dem„du“ des anderen zuzuwenden. Und doch gibt es Menſchen, die das vortrefflich ver ſtehen. Sie nehmen den anderen wichtig, etwa wie der Menſch ſich ſelbſt wichtig nimmt. Dieſe Menſchen werden darum auch zu ſtändigen Vertrauten fremden Leids und anderer Leute Nöte. Zu ihnen flüchten ſich die Menſchen 9515 Aber ſchon das. Gefühl, ſich einem verſtändnisvollen Menſchen gegenüber ausſprechen zu können, gibt weſent⸗ liche Erleichterung. Viele gehen nämlich nur aus ſich her⸗ aus, wenn ein anderer auf ſie eingeht. Gerade für ein⸗ ſame Menſchen iſt dieſes Sichausſprechenkönnen eine un⸗ geheure Wohltat. Darum gehört es auch mit zu den köſtlichſten Lebens⸗ errungenſchaften, einen Menſchen gefunden zu haben, von dem man mit Recht ſagen kann:„Er verſteht, auf einen einzugehen!“ J. Adams. ———** Hinopflöcher kann ich nicht! Wir lernen es am Knopflochfilm. Wie oft hört man es ſagen:„Knopflöcher kann ich nicht arbeiten“; und wie oft wird ein ſchöner Gegenſtand — ſei es ein Kleidungsſtück oder eine Handarbeit— durch ſchlecht gearbeitete Knopflöcher verdorben. Dabei iſt es gar nicht ſo ſchwer, ein Knopfloch zu machen, wenn man bei ſeiner Anſertigung einige Regeln beachtet. Die folgende Beſchreibung und Darſtellung verhilft jeder Hausfrau dazu, nach einiger Uebung tadelloſe Knopflöcher anzufertigen. 1. Ein Knopfloch wird immer in doppeltem Stoff gearbeitet. 2. Das Garn muß in Farbe und Stärke zum Stoff paſſen. 3. Das Knopfloch muß etwas größer ſein als der Durchmeſſer des dazu gehörenden Knopfes. 4. Das Knopfloch wird immer in der Richtung ein⸗ geſchnitten, in der ſich der Gegenſtand zieht(3. B. beim Gürtel waagerecht; würde man es ſenkrecht arbeiten, dann würde es dauernd aufgehen). Nachdem man die Stelle bezeichnet hat, an der das Knopfloch ſitzen ſoll, umnäht man die Linie rechtwinklich mit kleinen Steppſtichen(Abb. 1). Erſt dann macht man den Einſchnitt für das Knopf⸗ loch, genau fadengerade zwiſchen den beiden Stepplinien(Abb. 2). Abbildung 3 zeigt, wie der Stich ausgeführt wird. Man arbeitet von links nach rechts, indem man die Nadel unter die Schnittkante bringt, um ſie zwei bis drei Fäden unter der Stepplinie wieder her⸗ auszuführen, ſchlingt den Faden von links nach rechts unter die Na⸗ delſpitze und zieht die Nadel und den Faden ſo an, daß die Schlinge einen Knoten an dem Einſchnitt bildet. Iſt eine Seite fertig, dann dreht man den Gegenſtand um und führt die gegenüberliegende Seite genau ſo aus. In der vierten Abbildung ſieht man, wie zum Schluß die ſoge⸗ nannten Riegel gemacht werden. An beiden Schmalſeiten werden einige Längsfäden im rechten Win⸗ kel zum Einſchnitt geſpannt und mit Langettenſtichen umnäht, deren 1 1 dem Einſchnitt zugekehrt ind. Abbildung 5 zeigt noch ein Knopfloch für Kleider. Auf der Seite, auf der der Knopf ſitzen ſoll, gehen die Stiche ſtrahlenförmig um den Einſchnitt herum, auf der gegenuvertiegenden be⸗ findet ſich wieder ein Riegel. Wenn man die Knopflöcher nach dieſer Anleitung zu machen verſucht, dann wird das nicht beim erſten Male gleich gelingen. Dann wird es eben immer wieder ver⸗ ſucht. Einmal kommt man doch hinter den Dreh, und es entſtehen ſchließlich Knopflöcher, die ſich nicht nur ſehen laſſen könneyr ſondern an denen wir auch unſere Freude Vas LTiſchtuch muß die richtige Bröße haben Wohl jede Hausfrau kann der Anblick einer feſtlich gedeckten Tafel und auch ſchon der mit beſonderer Sorg⸗ falt gedeckte Sonntagstiſch erfreuen. Daß das Tiſchtuch bei dieſer Gelegenheit beſonders wichtig iſt, braucht nicht beſonders betont zu werden. Es muß allerdings die rich⸗ tige Größe haben und an allen Seiten gleichmäßig über⸗ hängen. Das wäre nicht ſo einfach? e 5 Das ſtimmt nicht ganz, man muß nur beim Einkauf ſchon auf die richtige Größe achten. Der einfache Küchen⸗ tiſch iſt heute meiſtens nicht größer als 70,100 Zentimeter; der rechteckige Eßzimmertiſch 110/140 Zentimeter. Bei ovalen Tiſchen herrſchen die Maße 110/140 bis 110/150 Zentimeter vor, bei runden Tiſchen ein Durchmeſſer von 90 bis 140 Zentimetern. Ausziehtiſche in der Küche haben meiſtens Ausziehflächen von etwa 40 Zentimetern, Eßzim⸗ mertiſche eine Ausziehfläche oder Einlegeklappe von etwa 45 bis 60 Zentimetern. 5. Nach dieſen Zahlen, die natürlich keine Norm dar⸗ ſtellen und nur annähernd richtungweiſend ſind, ſollte man die Größe der Tiſchtücher auswählen, wenn die genauen Maße des Tiſches noch nicht bekannt ſind. Für 1 Küchentiſche iſt alſo eine Größe des Tuches von 130/160 bzw. 130/170 Zentimetern richtig, für den normalen Eß⸗ zimmertiſch rechteckigen Formats die Größe 160“200 Zenti⸗ meter. Bei jeder Auszieh⸗ bzw. Einlegeplatte, die zwei weiteren Perſonen an der Tafel Platz bieten muß, wird die Länge des Tiſchtuches um etwa 50 Zentimeter zu ver⸗ größern ſein. 2 5 Die Breite des Tiſchtuches richtet ſich in den meiſten Fällen nach den perſönlichen Wünſchen und iſt außerdem mehr oder weniger eine Koſtenfrage. Immerhin ſollte man daran denken, daß ein reichlicher Ueberhang immer gut ausſieht und die Geſamtwirkung eines gedeckten Tiſches weſentlich erhöht. 25 Zentimeter iſt wohl das mindeſte, was das Tiſchtuch an jeder Seite überhänger muß. 5 Fur ſehr lange bzw. ausgezogene Tiſche gibt es Tafel⸗ tücher, die allerdings in den meiſten Haushaltungen nu: ſehr wenig gebraucht werden können. Man kann auch— wenn die Anſchaffung großer Tafeltücher nicht möglich iſt oder die Hausfrau grundſätzlich zwei kleine vorzieht— kleinere Tiſchtücher des gleichen Muſters zuſammenlegen Es iſt beim Einkauf kleinerer Tücher darauf zu achten und zu überlegen, ob nicht zum Zuſammenlegen mehrere Tücher vom gleichen Muſter genommen werden. Bei ovalen und runden Tiſchen iſt darauf zu achten, daß der Ueberhang nicht zu zahlreich wird und mit der Zipfeln den Boden berührt. Den Ueberhang an den ab⸗ erundeten Ecken kann man übrigens verhältnismäßig eicht errechnen, wenn die Maße des Tiſches bekannt ſind Die Länge des Tiſchtuches mal 1.41 ergibt die Diagonale von der man bei runden Tiſchen den Durchmeſſer abzieht und den Reſt durch 2 teilt. Das Maß, das ſich dann er⸗ gibt, iſt die Länge des Ueberhangs in den Zipfeln. Es gibt auch runde Tiſche— vor allem auf dem Lande—, die durch das Umlegen von dafür paſſend 177 arbeiteten Kränzen aus Holz vergrößert werden. Dieſe Kränze haben meiſtens eine Breite von ungefähr 25 Zenti⸗ metern, ſo daß der Durchmeſſer beim Umlegen eines ſol⸗ chen Kranzes um 50 Zentimeter größer wird. Für einen ſolchen Tiſch iſt ein quadratiſches Tiſchtuch notwendig Meiſtens werden jedoch— wie bereits eingangs geſagt= kunde Tiſche durch Holzeinlegeplatten in der Mitte ver⸗ größert, ſo daß man die Maße genau wie bei den ovalen Tischen errechnen kann. 2 H. G. Mann. haben. Man muß ſich nur immer vor Augen halten, daß gerade Knopflöcher, wie ſie gemacht ſind, entſcheidend das Ausſehen beeinfluſſen. Und was nutzt uns die ſchönſte Hausſchneiderei, wenn wir das ſorgfältig genähte Kleid oder den mühſam zuſammengebauten Mantel unanſehn⸗ lich machen durch dieſe Löcher. Suſanne Streuber. Sauer macht luſtig! An heißen Tagen will man nicht nur„kühl“ ange⸗ zogen ſein, ſondern auch kühl eſſen. Wirklich kühle Spei⸗ ſen ſind ſolche, die angenehm erfriſchen! Dazu gehört vor allem die kalte Suppe, noch beſſer ein würziger Salat zu Beginn der Mahlzeit. Er raubt nicht das Reſtchen Appe⸗ tit an heißen Tagen, ſondern regt ihn an. Es gibt daher zweckmäßig ſogar täglich zweimal Salat, alſo mittags und abends. Man bereitet ihn ein wenig ſauerer als gewöhn⸗ lich; das wirkt beſonders erfriſchend. Damit er nicht ein⸗ tönig ſchmeckt, wird er immer wieder anders gewürzt. Einmal mit Sauermilch, ein andermal mit Würzkräutern, Senf oder Mayonnaiſe; auch gewiegte Sardellen, Anſcho⸗ vispaſte in kleinen Mengen und gerie⸗ bener Meerrettich würzen ihn ſehr fein. Abends gibt es dann geſülzte Ge⸗ müſe oder geſülzten Fiſch. Die Sülze ſelbſt iſt ſehr einfach herzuſtellen: man kocht Kalbsfüße gut aus(3—4 Stunden) oder verrührt die entſprechende Menge Aſpikpulver oder Gelatine mit Waſſer. Die Haupt⸗ ſache iſt aber die Würze dieſer Sülzen. Wenn ſie nämlich gut gekühlt und erſtarrt ſind, läßt ihr Sauergeſchmack ſtark nach. Mit einer ſolchen Sülze kann man Fleiſchreſte, Fiſche, Räucherfiſche, Gemüſe und Salate aller Art zu wirklich leckeren Gerichten verwandeln. Dazu gibt es dann Bratkartoffeln, Mixed⸗Pickles oder Eſſiggurken und natürlich Salate. Dieſer hochſommerliche Küchenzettel iſt bequem für die Hausfrau, erfreulich für die Wirtſchaftskaſſe und ſicher⸗ lich willkommen bei allen Eſſern! Hilfe bei Fiſch⸗ und fleiſchvergiſtungen Die Sorge, daß in der warmen Jahreszeit der Genuß von Fleiſch⸗ und Fiſchwaren gefährlich ſei, iſt übertrieben. Fleiſch, das friſch gegeſſen wird und nicht erſt tagelang lagert, kann ohne Furcht auch in der heißen Jahreszeit genoſſen werden. Es empfiehlt ſich nur, Fiſch und Fleiſch in ſo kleinen Mengen zuzubereiten, daß keine Reſte ent⸗ ſtehen. Falſche Sparſamkeit iſt der häufigſte Anlaß zu den gefährlichen Fiſch⸗ und Fleiſchvergiftungen. Die erſten Erſcheinungen ſind in beiden Fällen ähn⸗ lich: Kopfſchmerz, Schwindel und Uebelkeit ſteigern ſich raſch zu Magenſchmerz, Erbrechen, würgender Trockenheit im Halſe und ſchweren Sehſtörungen. Die erſte Gegenmaß⸗ nahme iſt die Verabreichung von Brechmitteln. Auch un⸗ geſüßter Zitronenſaft, unverdünnt, hat vorzügliche Wir⸗ kung. Dem Kräfteverfall und der gefährlichen Schwäche— die bekämpft werden muß, weil der Organismus ſonſt den Kampf gegen die Gifte aufgibt— ſteuert man durch einige Schluck Weinbrand oder reinen, ſtarken Kaffee. Der Arzt muß ſo raſch wie möglich benachrichtigt werden. Obſt und Schnee(5 Perſonen). Zutaten:“ Liter kal⸗ tes Waſſer, 125 Gramm Zucker, 5 Blatt weiße Gelatine, 1 Eiweiß, Saft und abgeriebene Schale einer halben Zitrone. Man kocht ein achtel Liter Waſſer mit dem Zucker und der Zitronenſchale auf, fügt die gewaſchene und in etwas heißem Waſſer aufgelöſte Gelatine, das kalte Waſ⸗ ſer und den Zitronenſaft Auen und ſchlägt alles mit dem Schneebeſen, bis feſter Schaum vorhanden iſt. Nun gibt man den Eiweißſchnee darunter und füllt den Schaum über gekochte Früchte. Wohlſchmeckend auch am wärmſten Tag i Suppe von ſauren Kirſchen. Allgemeines: Auf 1 Liter Suppe rechnet man 6 Blatt Gelatine, die vorher zirka zehn Minuten in kaltem Waſſer eingeweicht werden. Kurz vor dem Anrichten wird die Gelatine in der nicht mehr kochen⸗ den Flüſſigkeit aufgelöſt. Für kalte Speiſen löſt man die Gelatine über Waſſerdampf oder im Waſſerbad. 1 bis 2 Pfund Kirſchen kocht man mit Zucker und Zitronen⸗ ſcheiben, bis die Haut der Kirſchen platzt, dann rührt man die Suppe durch und gibt die Gelatine unter. Als Ein⸗ lage kann man kleingeſchnittenes Knäckebrot geben. Der Bettſchal Der Bettſchal iſt durchaus keine modiſche Spielerei, wenn er auch gern als ſolche betrachtet und behandelt wird. Im allgemeinen wird jede Frau auf modiſches Beiwerk im Bett verzichten und auch auf den Schal, wo er nicht aus beſtimmten Gründen notwendig erſcheint. Viele Menſchen haben jedoch einen anfälligen Hals, und dieſen Hals zu ſchützen, müſſen ſie auch nachts bemüht ſein. Dazu eignet ſich eben der Bettſchal. Und wenn man dieſen Schutz ſchon benötigt, dann wird man es keiner Frau ver⸗ denken, wenn ſie ihn etwas nett macht. Nach folgender Anleitung kann man ſich den Schal ſelbſt ar⸗ beiten: Aus 150 Gramm weicher Wolle(zarte Farbe) wird ein Strei⸗ fen von 1,20 Meter Länge und 0,50 Meter Breite geſtrickt oder gehäkelt. An beide Enden des Streifens kommt ein 50 Maſchen hohes Bündchen mit zwei rechts, zwei links geſtrickt. Nach einer Anprobe ſieht man, wie hoch der Stre fen zuſammengenäht wer⸗ den muß, damit er feſt bis unter die Achſeln reicht. Ein 7 Zentimeter breites and 80 Zentimeter langes geſtricktes Band wird wie ein Stehkragen aufgenäht und dient zum Binden der praktiſchen Jacke. Sport und Spiel Einheimiſcher Sport Fußball. Im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten des Turner⸗ bund„Jahn“ ſpielen die Seckenheimer Fußballer morgen Sonntag gegen die bekannt ſpielſtarken Leute der T. ul. S. G. Heidelberg⸗Rohrbach. Man hat damit tatſächlich einen Geg⸗ ner verpflichtet, der der Seckenheimer Mannſchaft alles ab⸗ verlangen wird. Dieſe letzte Herausforderung iſt inſoſern notwendig, da ſchon am nächſten Sonntag der Startſchuß für die Verbandsſpiele der kommenden Runde fällt. Die Gruppe der Bezirksklaſſen des Stadtgebietes Mann⸗ heim hat in dieſem Jahre eine Spielſtärke aufzuweiſen, wie dies vielleicht ſchon ſeit vielen Jahren nicht mehr der Fall war— wenigſtens wollen wir dieſen Schluß den Namen der Vereinen nach ziehen, welche an der Runde teilnehmen. Die Seckenheimer Mannſchaft darf dieſe letzte Gelegenheit des morgigen Sopmtags nicht unbenutzt vorübergehen laſſen. denn viele und ſchwere Aufgaben ſtehen bevor, die nur dann gemeiſtert werden können, wenn eine gut vorbereitete und in ſich geſchloſſene Mannſchaft in die Kämpfe zieht. Zum letzten Vorbereitungsſpiel ſtellt Seckenheim fol⸗ gende Spieler: Bittorf Hennestal K. Pfliegensdörfer Seitz Feuerſtein Wolf Umminger Gruber Walz Gropp Erny Spielbeginn halb 3 Uhr. Auswärtſger Sport 1. Tſchammerpokal-⸗ Hauptrunde im Fußball.— Gegen Englands Leichtathleten in Köln.— Unſere Rennwagen im Berner Bremgartenwald.— Aufkakt zur Baden⸗ Badener Rennwoche. Das Sportprogramm für den 20. Auguſt läßt an Um⸗ fang und Gehalt kaum zu wünſchen übrig. Im Jußzball ſind 30 Kämpfe der erſten Hauptrunde des Tſchammer⸗ pokal⸗Wettbewerbs angeſetzt. Erſtmals greifen auch die Gaumeiſter ein, und da ſie es faſt durchweg mit ehrgeizi⸗ gen, ſtrebſamen Vereinen zu tun haben, darf man wohl mit der einen oderen anderen Ueberraſchung(die ſich zu Beginn der Spielzeit ohnehin mit Vorliebe einſtellt) rech⸗ nen. Folgende Spiele werden beſtritten: FSV Frankfurt gegen Mülheimer SV, Boruſſia Neunkirchen— Vfe Ben⸗ rath, VfR Mannheim— Weſtende Hamborn, Fe Singen gegen 1. Nürnberg, Neumeyer Nürnberg— SC 03 Kaſſel, VfB Coburg— Rapid Wien, 1. Fc 05 Schweinfurt— Wacker Wien, Kurheſſen Kaſſel— Köln⸗Sülz 07; die Frankfurter Eintracht muß zum SV 06 Beuel reiſen, der Südweſtmeiſter Wormatia Worms hat beim Vfe 99 Köln anzutreten und dem SV Waldhof ſteht die ſchwere Auf⸗ 855 eines Kampfes mit dem Meiſterſchaftszweiten Admira Wien in der Oſtmark bevor. In Ludwigsburg, der Stadt des großen württembergiſchen NSRL⸗Gaufeſtes, will Württembergs Auswahl verſuchen, die beim Vorkampf ge⸗ gen Baden in Mannheim erlittene 1:5⸗Niederlage wettzu⸗ machen. e Nachwuchs mißt ſich mit einer Be⸗ zirksklaſſenauswahl. Von den(teilweiſe ſehr intereſſanten) Freundſchaftsſpielen erwähnen wir: Kickers Offenbach— Sportbrüder Prag, FV Saarbrücken— Bayern München, Vfo Quierſchied— FK 03 Pirmaſens, Fc Rheinfelden— 1. FC Pforzheim, Sp⸗Vgg Sandhofen— SV Wiesbaden (in Bruchſal), Freiburger FC— Hanau 93, Sp⸗Vgg Fürth gegen Slavia Prag. Am Turnier in München nimmt auch der Wiener SC teil. Im Handball eröffnet der Gau Baden die Serie der ſüddeutſchen Punkte⸗ ſpiele, Der Badenmeiſter SV Waldhof empfängt die tüch⸗ tige Elf des TV Weinheim und Reichsbahn Mannheim tritt gegen den VfR Mannheim an. Im Hockey gibt es neben einem weiteren Aufſtiegs⸗ ſpiel im Gau Südweſt(Tgd 46 Worms— Doc Wiesba⸗ den) noch zwei Auswahlſpiele zwiſchen den Männermann⸗ ſchaften von Stuttgart und Ulm(Sa) und den Frauen⸗ Vertretungen von Stuttgart und Pforzheim. In der Leichtathletik ſteht der ö 5 Länderkampf gegen England i 1 e im Kölner Stadion obenan. Gerade die Engländer, die ja rein läuferiſch allererſte Klaſſe darſtellen, werden am Sonntag den ſprunghaften, vor Jahresfriſt kaum für mög⸗ lich gehaltenen Formanſtieg unſerer Läufergarde am ehe⸗ ſten zu ſpüren bekommen. Wir rechnen mit einem glatten deutſchen Siege. Der Dreiländerkampf Schweiz— Bel⸗ gien— Frankreich in Lüttich und das„Internationale“ in Paris müſſen noch erwähnt werden. Im Berner Bremgartenwald wird am Sonntag der Titel des Europameiſter im Aukomobilrennſpork vergeben. Die erſte Anwartſchaft beſitzt H. P. Müller (Auto⸗Union), der nur die Hälfte des Rennens zurückzu⸗ legen braucht, um nach der komplizierten Punktwertung als Meiſter endgültig feſtzuſtehen. Im Kampf um den Ti⸗ tel wird Müller von Tazio Nuvolari, Hans Stuck und Rudolf Haſſe unterſtützt. Mercedes⸗Benz rückt mit R. Ca⸗ racciola, Hermann Lang, M. von Brauchitſch und Hans⸗ Hugo Hartmann an, der für den verletzten Brendel ein⸗ geſetzt wird. Die beiden Da W⸗ Motorradfahrer Fleiſchmann und Wünſche beteiligen ſich als 0 Deutſche im Gro⸗ 5 Preis von Ulſter(Sa), dem 7. Lauf Fu Europamei⸗ terſchaft. In der Halbliterklaſſe fährt der Engländer Weſt die. BMW. Die Internationale Mokorrad⸗Sechs⸗ tagefahrt, eine der größten und ſchwerſten Zuverläſſigkeits⸗ 955 und Geländeprüfungen der Welt, nimmt am Sonntag unter Teilnahme von acht Nationen in Salzburg 0 Anfang. In Deutſchland findet noch das Teterower ergringrennen ſtatt. 40 Deutſche ſind an der 19. Fern⸗ fahrt Lüttich— Rom— Lüttich beteiligt. * 5 Die Wellmeiſterſchaft im Starboot⸗Segeln, die der Hamburger von Hütſchler zu verteidigen hat, wird auf der Kieler Forde begonnen. Kanuſtaffelmeiſterſchaften führen die Gaue Baden und Südweſt(in Frankfurt a. M.), Bayern(in Starnberg) und Heſſen(in Gießen) durch. Beim 49. Stadtachter⸗Kudern in Frankfurt a. M. darf man wieder einen 8 Kampf zwiſchen den beſten Mannſchaften der Mainſtadt erwarten. Offenbachs beſte Achter treffen ſich zum 24. Male. 8 . 3 letztes Induſtrie⸗Straßenrennen für Berufsfahrer Lilt der. Große Franken und Bayeriſche Oſtmark⸗ Preis, der die letzte Kraftprobe unſerer Profis vor den Weltmei⸗ ſterſchaften in Italien darſtellt und ſomit unſere geſamte Elite an den Start in Nürnberg bringt. Der Große Stra⸗ ßenpreis von Frankfurt(reichsoffen) wird über insgeſamt 220 km auf einer Schleife in den Odenwald entſchieden. Zu erwähnen iſt noch das Feldbergrennen in Freiburg. Bahnveranſtaltungen ziehen Bochum(mit Metze und Loh⸗ mann), Krefeld, Kaiſerslautern, Zürich und Forſt auf. Baden⸗Badens große Rennwoche, die wieder einmal unſer beſtes Pferdematerial im Kampf mit einer ſtarken ausländiſchen Streitmacht ſieht, beginnt mit dem 2100 Meter langen Fürſtenbergrennen, das die Elite unſeres Derby⸗Jahrganges(nur Wehr Dich fehlt) mit dem Franzoſen Rurik und dem Italiener Maenio zu⸗ ſammenführt. Weitere Galopprennen werden in Karlshorſt, Mülheim⸗Duisburg und Gotha abgewickelt. Die Studentenweltſpiele in Wien vereinen die akademiſche Jugend aus 20 Nationen im Kampf. Die Mehrzahl der Sportarten des olympiſchen Programms wird durchgeführt und in allen Wettbewerben treten erleſene Felder an. Harte Kämpfe und knappe Ent⸗ ſcheidungen ſollten da nicht ausbleiben.— Das NSRe-Gaufeſt Württembergs wird in Ludwigsburg einen Querſchnitt durch das ſport⸗ liche Arbeitsgebiet des Gaues geben. Die rein mannſchaft⸗ lichen Wettbewerbe ſtehen dabei im Vordergrund.— Un⸗ ter„Verſchiedenes“ müſſen der Vorkampf zur deutſchen Mannſchaftsmeiſterſchaft im Ringen zwiſchen RSG Neu⸗ aubing und dem AC Köln⸗Mülheim, die deutſchen, Europa⸗ und Weltmeiſterſchaften der Wurftaubenſchützen in Berlin, die Meiſterſchaftswoche der Golfer in Bad Ems(Abſchluß mit der offenen Meiſterſchaft), die bayeriſchen Gau⸗Strom⸗ meiſterſchaften in Aſchaffenburg, das Heiligenberg⸗Feſt bei Genſungen und die Endausſcheidungen des RAD für die NS⸗Kampfſpiele genannt werden. Epitzenfahrer aus acht Nationen 21. Internationale Sechstagefahrt für Motorräder Die Oberſte Nationale Sportbehörde für die deutſche Kraftfahrt führt im Auftrag des Internationalen Motor⸗ ſportverbandes vom 21. bis 26. Auguſt mit Salzburg als Hauptquartier die 21. Internationale Sechstagefahrt für Motorräder durch. Dieſe traditionsreiche Spitzenveranſtal⸗ tung des Zuverläſſigkeits⸗- und Geländeſports, deren Ge⸗ ſchichte bis in das Jahr 1913 zurückreicht, wird auch in die⸗ ſem Jahr mit 278 auserleſenen Fahrern von acht Nationen hervorragend beſetzt ſein. Deutſchland ſtellt mit 162 Fah⸗ rern allein mehr als die Hälfte. Ueberraſchend ſtark iſt das Aufgebot von England mit 61 Fahrer ausgefallen. Noch nie hat England, abgeſehen von den Olympiſchen Spielen, eine zahlenmäßig ſo ſtarke Mannſchaft zu einer Sportveran⸗ ſtaltung ins Ausland entſandt. Nach mehrjähriger Pauſe beteiligt ſich auch Italien wieder, und zwar mit 30 Fahrern. Holland, das trotz ſeiner für den Geländekraftfahrſport un⸗ günſtigen geographiſchen Bedingungen über ausgezeichnete Fahrer verfügt, ſchickt 13 Bewerber nach Salzbuͤrg. Das Aufgebot der Schweden, die 1938 in Wales ausgezeichnet efielen, umfaßt ſechs Fahrer. Die Ungarn kommen mit vier, elgien und das Protektorat ſtarten mit je einem Vertreter. Die Sechstagefahrt gliedert ſich in ſechs Wettbewerbe; der wetigus wichtigſte iſt der um die Internationale Trophäe, die England zu verteidigen hat. Jedes Land kann hier nur eine Mannſchaft einſetzen. Sie beſteht aus drei Solomaſchi⸗ nen, die zum erſtenmal mindeſtens zwei verſchiedenen Klaſ⸗ ſen angehören müſſen, und einem Geſpann. Um die Trophäe kämpfen neben dem Verteidiger England noch Italien und Deutſchland. Die deutſche Mannſchaft beſteht aus NSKc⸗ Skurmhauptführer Seltſam(500 cem BMW), Oberſchar⸗ führer Sensburg(250 cem DKW), Scharführer Fäh⸗ ler(250 cem DKW) und Müller(600 cem BMW Seiten⸗ wagen). Die engliſche Mannſchaft ſtützt ſich auf die ſeit Jahren erprobten und ſiegreichen Kämpen Brittain und Rowley, denen zwei Trophäen⸗Neulinge beigegeben ſind. Italien ſchickt neben dem berühmten Konſtrukteür Gilera und Villa, die beide ſchon 1935 und 1936 der Nationalmann⸗ ſchaft angehörten, noch den jüngſten Gewinner des Großen Preiſes von Deutſchland, Serafini, ſowie den jungen Grieco. Die Nationalmannſchaften für den Wettbewerb um die Internationale Silbervaſe beſtehen nur aus drei Fahrern. Verteidiger der Vaſe, um die ſich von jeder Nation zwei, Mannſchaften bewerben können, iſt Deutſchland. Sie wurde 1938 in Wales von der Wünsdorfer Heeresmannſchaft Selt⸗ ſam, Forſtner und Meier, dem heutigen Auto⸗Union⸗Renn⸗ wagenfahrer, auf BMW erkämpft. Neun Mannſchaften wur⸗ den für den Wettbewerb gemeldet, je zwei aus Italien, England, Holland und Deutſchland, ſowie eine aus Schwe⸗ den. Auch die Adolf⸗Hühnlein⸗Trophäe und die Bowmaker⸗ Trophäe hat Deutſchland im vergangenen Jahr errungen, beide durch die/ Mannſchaft Patina. Zimmermann und Mundhenke auf BMW. Den Fabrikmannſchaften auf Fahr⸗ zeugen gleicher Marke iſt die Große Goldmedaille der FIC M vorbehalten. Alle Fahrer bewerben ſich gleichzeitig um die Goldene, Silberne und Bronzene Medaille der Ein⸗ zelwertung. Sport in Kürze Auf dem Inkernationalen Schwimmfeſt in Malmö, das am Donnerstag unter Teilnahme der däniſchen Meiſter⸗ ſchwimmerinnen und deutſchen und Europameiſtern be⸗ gann, gab es eine Reihe erfreulicher Siege unſerer Schwimmer, die jeden Start zu einem Erfolg geſtalten konnten. Den Vogel ſchoß allerdings Dänemarks Welt⸗ rekordlerin Ragnhild Hveger ab, die am erſten Abend nicht weniger als drei Wettbewerbe gewann. Ein umfangreiches Länderkampfprogramm haben un⸗ ſere Ringer in der erſten Hälfte des kommenden Winters zu erledigen. Im griechiſch⸗römiſchen Stil ſind jetzt zwei Begegnungen mit Italien für den 12. November nach Karlsruhe und für den 9. Dezember nach Mailand, Rom oder Bologna abgeſchloſſen. Ungarn iſt am 22. September in München im freien Stil unſer Gegner und am 25. und 26. November treffen wir in Dortmund mit den A⸗ und B⸗Mannſchaften auf Schweden, diesmal im griechiſch⸗rö⸗ miſchen Stil. Der Endkampf um die deutſche Mannſchaftsmeiſterſchaft im Gewichtheben wurde jetzt zum 11. November nach München angeſetzt. Teilnahmeberechtigt an der Endrunde ſind der Titelverteidiger Eſſen 1888, TSW 1860 München, die RS München⸗Neuaubing und der Polizei SV Wien. Beim internakionalen Tenniskurnier in Pörtſchach wur⸗ den die„letzten Acht“ ermittelt. Es ſind dies Henner Hen⸗ kel, Georg von Metaxa, Drobny, Spitzer, Pfaff, Seidler, Benedek und Semmelrock. Bei den Frauen haben bereits Wheeler, Ebermann, Lutz und Walter die Vorſchlußrunde erreicht. Im Männerdoppel ſind Henkel⸗v. Metaxa das ſtärkſte Paar. Im Frauendoppel haben Wheeler⸗Walter die beſten Ausſichten auf den Endſieg. Der junge Finnländer Niecklen wartete in Stockholm mit einer ganz beſonderen Leiſtung auf, als er die 2.00 Meter glatt überſprang und damit eine europäiſche Jahres⸗ beſtleiſtung erzielte, Höher als 2.00 Meter kam in dieſem Jahr nur der amerikaniſche Meiſter Steers mit Sprüngen von 2.03 Meter. Die Sudeten⸗Handball⸗Gauliga umfaßt für die kom⸗ menden Meiſterſchaftsſpiele die NS Turngemeinden Auſſig, Schreckenſtein, Teplitz⸗Schönau, Dux, Brüx und Reichen⸗ berg ſowie die Militärſportvereine Brüx, Reichenberg, Teplitz⸗Schönau und Leitmeritz. Nordweſtböhmen als Hoch⸗ burg ſtellt allein ſieben Mannſchaften, aus Nordböhmen kommt eine und aus dem Jeſchken⸗Iſerbezirk zwei. Das Abzeichen für die Tannenberg⸗Fahrer.. Die Teilnehmer an der 25⸗Jahr⸗Feier im Reichsehrenmar Cannenberg werden dieſe Bernſteinnadel als Abzeichen tragen. Rundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Rummern: 5.45 Morgenlied, Zeit, Wetter, Wiederholung der zweiten Abendnachrichten, landwirtſchaftliche Nachrichten; 6 Gymnaſtik, anſchl.: Wiſſenswertes und Praktiſches aus der Geſundheits⸗ pflege; 6.30 Frühkonzert; 7 bis 7.10 Nachrichten; 8 1 90 ſtandsmeldungen, Wekter, Marktberichte; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Morgenmuſik; 9.20 Für dich daheim; 9.30 Sendepauſe; 11.30 Volksmuſik und Bauernkalender, Wetter; 12 Mittagskonzert; 13 Nachrichten, Wetter; 13.15 Mittagskonzert; 14 Nachrich⸗ ten; 14.10 Konzert bezw. Schallplatten; 15 Sendepause; 16 Nachmittagskonzert; 18.45 Aus Zeit und Leben; 20 Nachrich⸗ ten; 22 Wetter, Sport; 24 Nachtkonzert. Sonntag, 20. Auguſt: 6 Konzert; 8 Waſſerſtandsmeldungen, Wetter, Bauer, hör zu; 8.15 Gymnaſtik; 9 Was du biſt, habe den Mut, ganz zu ſein, Morgenfeier der H J.; 9.30 Kammerkonzertz 10.30 Bamberg, dein Reiter reitet durch die Welt; 11 Orche⸗ ſterkonzert; 13 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Konzert; 14 Sport und Unterhaltung; 18 Tettnang erhalt's: Hopfen und Malz; 19 Sport am 1 dazwiſchen: Schallplatten; 20 Nachrichten; 20.15 Hau— ruck, der Film filmt am Weſt⸗ wall, großer bunter Abend; 22 Nachrichten, Wetter, Sport 22.20 Schlußbericht vom 2. württ. Gaufeſt des NSR. in Ludwigsburg; 22.30 Tanz in der Nacht; 24 Nachtmuſik. 1 Montag, 21. Auguſt: 8.30 Sendepauſe; 17 Schallplatten; 19 Die Waldshuter Chilbi; 19.30 Kleine muſikaliſche Formenlehre; 19.45 Kurz⸗ berichte; 20.15 Stuttgart ſpielt auf; 22.30 Konzert. Dienstag, 22. Auguſt: 8 17.50 Große Woche in Baden⸗Baden; 18 Schallplatten; 19 Das kommt davon, das kommt davon, wenn man ins Strandbad geht; 19.45 Kurzberichte; 20.15 Opernkonzert; 21.15 Sonate für Violine und Klavier von Gerhard v. Weſtermann; 21.30 Bewahr der Felder Fruchtbarkeit bis hin zum 1 e örfolge; 22.20 Politiſche Zei⸗ tungsſchau; 22.35 Mufik zur N act. 8 Mittwoch, 23. Auguſt: 5 8.30 Sendepauſe; 14.10 Kinderſtunde; 14.40 Schallplat⸗ ten; 18 Schallplatten; 18.45 Kurzberichte von der Reichsgar⸗ tenſchau; 19 Schallplatten; 19.30 Bremsklötze weg, von deut⸗ ſchem Fliegergeiſt; 20.15 Volkslieder und Volksmuſik aus Tirol; 21 AUnterhaltungsmuſik; 22.30 Der Freiſchütz, Oper von Carl Maria v. Weber. Reichsſender Frankfurt a. M.: Sonntag, 20. Auguſt: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen, 8.05 Wetter; 8.10 Wir ſingen den Sonntag ein; 8.40 Dichter unſerer Zeit; 9 Deutſche Meiſter, 10 Gläubiges deutſches Herz, Stunde der Beſinnung am Feiertag; 10.45 Funkſtille; 10.50 Zauber der Melodie; 11.15 Hoher, ſchweigender Wald, Hörfolge; 12 Flughafenkonzert; 14 Für unſere Kinder; 14.30 Uns gehört der Sonntag; 15.15 Volkstum 125 Heimat; 16 Sport und Unterhaltung; 18 Muſikaliſche Stimmungspil⸗ len; 19 Das Tier und wir; 19.30 Bericht von der Großen Woche in Baden⸗Baden; 19.40 Sportſpiegel des Sonntags; 20 Zeit, Nachrichten; 20.15 Hauruck— der Film filmt am Weſtwall, bunter Abend; 22 Zeit, Nachrichten; 22.10 Wet⸗ ter, lokale Vachrichten; 22.15 Sport; 22.30 Frohe Muſik Montag, 21. Auguſt: 18 Altes Handwerk— alte Kunſt; 18.30 Sonnige Tage — Wellen und Wind: 20.15 Stuttgart ſpielt auf; 21 Sin⸗ foniekonzert; 22.20 Wiſſen und Fortſchritt; 22.35 Kurz vor Mitternacht. Dienstag, 22. Auguſt: 5 18 Volk und Wirtſchaft; 18.15 Schickſal vor 1000 Jah⸗ ren, die erſte Schlacht bei Andernach; 18.30 Von der brapen nfanterie laß ich all mein Lebtag nie; 19.30 Fort mit den Gelen, fort mit den Sorgen... 20.15 Ein Sommerbild; 20.30 Die romantiſche Ahr, Landſchaftsbild; 22.20 Politiſche Zeitungsſchau; 22.35 Tanzmuſik. Mittwoch, 23. Auguſt: 18 Das Recht im Alltag; 18.15 Kleines Kapitel vom Leben; 18.30 Pflege deutſcher Hausmuſik; 19 Fliegendes Deutſchland; 20.15 Melodie der Liebe: 22.20 Kammermuſikz 17 S. doe S SS