ane enen U 1 Bezugspreis Monanich Mk. 1.40, durch die Poſt Mu. 1.60, n der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mz. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., n Teptteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. ages. und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Sechenhelm. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 7. 39: 1120 39. Jahrgang Wein Ne 0 Wa 5 0 Ribbentrop in Moskau Moskau, 23. Aug. Der Reichsminiſter des Auswür⸗ tigen von Ribbenkrop kraf mit den Herren ſeiner Be⸗ gleitung nach programmäßig verlaufenem Flug mit dein Sonderflugzeug„Grenzmark“ um 13 Uhr auf dem Mos⸗ kauer Flughafen ein. Ju ſeiner Begrüßung hatten ſich von ſowjetruſſiſcher Seite eingefunden der erſte ſtellverkraiende Bolkskommiſſar des Aeußeren Potemkin, der erſte ſtellvertretende Volkskommiſſar für Außenhandel Skepa⸗ mo w, der ſtellverkretende Voltskommiſſar für Inneres Merkulow, der ſtellverkretende Präſident des Mos⸗ kauer Skadtrates Korolew und der Moskauer Stadt. kommandank. Außerdem war das Außenkommiſſariat vertreten durch den Protokollchef Barkow und den Leiter der Mitteleuro⸗ paabteilung Alexandrow. Von deutſcher Seite wurde der Reichsaußenminiſter be⸗ grüßt durch den deutſchen Botſchafter in Moskau, Graf von der Schulenburg, mit den Mitgliedern der Bot⸗ ſchaft ſowie dem Militärattachee Generalleutnant Köſtring und dem Marineattachee Fregattenkapitän von Baumbach. Auch der italieniſche Botſchafter Roſſo und der italieni⸗ ſche Militärattachee Oberſt Valfre di Bonzo waren zur Be⸗ grüßung auf dem Flugplatz erſchienen. f Unlerseicht ug des deutſch⸗rufſiſchen Nichtangriffspakles Moskau, 24. Auguſt. Der Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribben⸗ trop hatte geſtern nachmittag im Beiſein des deutſchen Bolſchafters in Moskau Graf von der Schulenburg eine dreistündige Unterredung mit den Herren Molotow und Stalin. Der Reichsaußenminiſter hat ſich geſtern abend, 10 Uhr, erneut zur Fortſetzung der Beſprechungen in den Kreml begeben. Die Verhandlungen haben mit der Einigung über einen Nichtangriffspakt zwiſchen Deutſchland und der Ude geendet, der von dem Herrn Reichsaußenmi⸗ niſter und Herrn Molotow in Anweſenheit des Herrn Stalin und des deutſchen Botſchafters gezeichnet wurde. Der Vertrag hat folgenden Wortlaut: Nichtangriffsvertrag zwiſchen Oeutſchland und der Anion der Sozialif iſchen Gowfetrepubliken Die Deutſche Reichsregierung und die Regierung der Union der SSR, geleitet von dem Wunſche, die Sache des Friedens zwiſchen Deutſchland und der Üd⸗ SSR zu feſtigen, und ausgehend von den grundlegen⸗ den Beſtimmungen des Neutralitätsvertrages, der im April 1926 zwiſchen Deutſchland und der UdSSg ge⸗ 3 wurde, ſind zu nachſtehender Vereinbarung ge⸗ angt: Artikel 1: Die beiden vertragſchließenden Teile ver⸗ pflichten ſich, ſich jeden Gewaltaktes, jeder aggreſſiven Handlung und jeden Angriffes gegeneinander, und zwar ſomohl einzeln als auch gemeinſam mit anderen Mächten, zu enthalten. Artikel 2: Falls einer der vertragſchließenden Teile Gegenſtand kriegeriſcher Handlungen ſeitens einer drit⸗ ten Macht werden ſollte, wird der andere vertragſchlie⸗ ßende Teil in keiner Form dieſe dritte Macht unterſtüt⸗ zen. Artikel 3: Die Regierungen der beiden vertrag⸗ ſchließenden Teile werden künftig fortlaufend mit Kon⸗ ſultationen in Fühlung miteinander bleiben, um ſich gegenſeitig über Fragen zu informieren, die ihre ge⸗ meinſamen Intereſſen berühren. Artikel 4: Keiner der beiden vertragſchließenden Teile wird ſich an irgendeiner Mächtegruppierung be⸗ teiligen, die ſich mittelbar oder unmittelbar gegen den anderen Teil richtet. Artikel 5: Falls Streitigkeiten oder Konflikte zwi⸗ ſchen den vertragſchließenden Teilen über Fragen die⸗ ſer oder jener Art entſtehen ſollten, würden beide Teile dieſe Streitigkeiten oder Konflikte ausſchließlich auf dem Wege freundſchaftlichen Meinungsaustauſches, oder nötigenfalls durch Schlichtungskommiſſionen berei⸗ nigen. 8 Artikel 6: Der gegenwärtige Vertrag wird auf die Dauer von 10 Jahren abgeſchloſſen mit der Maßgabe, daß, ſoweit nicht einer der vertragſchließenden Teile ihn ein Jahr vor Ablauf dieſer Friſt kündigt, die Dauer der Wirkſamkeit dieſes Vertrages automatiſch für weitere fünf Jahre als verlängert gilt.. s Artikel 7: Der gegenwärtige Vertrag ſoll innerhalb möglichſt kurzer Friſt ratifiziert werden. Die Natifika⸗ tionsurkunden ſollen in Berlin ausgetauſcht werden. Der Vertrag tritt ſofort mit ſeiner Unterzeichnung in Kraft. 5 5 e in doppelter Urſchrift, deutſcher und ruſſiſcher Sprache. i Moskau, am 23. Auguſt 1939. g Für die Deutſche Reichsregierung: gez. Ribbentrop. In Vollmacht der Regierung der UdsS N: g. Molotow Neue Provokationen Donnerstag, den 24. Auguſt 1939 Nr. 197 Deutſche Verkehrsflugzeuge beſchoſſen Danzig, 23. Auguſt. Das deutſche Verkehrsflug⸗ zeug Du— Du„von Bieberſtein“, das am Mittwoch um 12 Uhr vom Flughafen Tempelhof nach Danzig und Königsberg abgeflogen iſt, wurde auf dem Flug nach Danzig um 14.28 Uhr außerhalb des polniſchen Hoheits⸗ gebietes in der Nähe der Danziger Grenze von pol⸗ niſcher Flak beſchoſſen. Wie der Pilot des Flugzeuges, Flugkapitän Gut⸗ ſchmidt, mitteilt, ſind die Geſchoſſe in unmittelbarer Nähe rechts und links von der deutſchen Verkehrs⸗ maſchine krepiert. Im Feuer polniſcher Küſtenbatterien Berlin, 23. Auguſt. Nachdem gerade eben erſt die Meldung über die Beſchießung eines friedlichen deut⸗ ſchen Verkehrsflugzeuges durch polniſche Flak eingetrof⸗ fen iſt, wird ein zweiter ähnlicher Fall dreiſter polni⸗ ſcher Provokation bekannt. Das dreimotorige Großflugzeug„DAH“ der Deutſchen Lufthanſa wurde am Mittwoch nachmittag nach dem Abflug von Danzig nach Berlin 20 km von der Küſte entfernt in 1500 m Höhe über der Oſtſee von polniſchen Küſten batterien und von einem pol⸗ niſchen Kriegsſchiff beſchoſſen. Die Beſatzung des Flugzeuges beſtand aus Flugkapitän, Böhner, Flug⸗ maſchiniſt Nickel und Flugzeugfunker Suppa. Ferner befanden ſich an Bord der Maſchine 17 Fluggäſte, darunter vier Kinder. * Waren ſchon die bisherigen Fehler und ſchweren Uebergriffe von polniſcher Seite ganz unbegreif⸗ lich, ſo ſtellen dieſe neuen Provokationen alles Dagewe⸗ ſene in den Schatten. Es hätte natürlich niemals zu der⸗ artigen unerhörten Vorfällen kommen können, wenn die Polen nicht fortwährend von den Weſtmächten er⸗ muntert worden wären, es bis zum Aeußerſten kommen zu laſſen. Freilich erweiſen ſich die polniſchen Chauvini⸗ ſten ihrerſeits als allzu williges Opfer der demo⸗ kratiſchen Staatskünſtler. Es kann nicht mehr daran gezweifelt werden, daß das Maß voll iſt. Die polniſchen Illuſtonen, die durch die grundlegende Wandlung der europäiſchen Lage, wie ſie die Einigung zwiſchen Deutſchland und der Sowjetregierung darſtellt, ſchon einen entſcheiden⸗ den Stoß erlitten haben ſollten, werden ſchnell genug ganz verflogen ſein. Die neuerlichen unerhörten Heraus⸗ forderungen ſind in dieſem Sinne als Ausbrüche der Verzweiflung und des ohnmächtigen Haſſes zu werten. Vom Garantiegiſt betäubt Anerſättliche polniſche Raubgier. Poſen, 23. Auguſt. Wie die Verſprechungen der Einkrei⸗ ſerſtaaten die Geiſter in Polen verwirrt haben, beweiſt auch ein Artikel der Gneſener Zeitung„Lech“. Darin wird u. a. die ſeinerzeitige Volksabſtimmung in einigen Gebieten Oſt⸗ preußens erwähnt, die ein ſo niederſchmetterndes Ergebnis für Polen hatte. Ganze fünf Dörfer auf dem rechten Weich⸗ ſelufer fielen damals Polen zu. Dies veranlaßt nun die pol⸗ niſche Zeitung zu folgendem Erguß:„Jenſeits der Grenze ſind noch ungeheure Gebiete polniſchen Bodens() geblie⸗ ben, mit Ausnahme der fünf Dörfer, das ganze preußiſche Weichſelland, ganz Ermland, ganz Maſuren. Dieſer ſchmale Streifen Land, der vom Plebiſzitgebiet Polen zugeteilt wurde, iſt jedoch eine Anzahlung auf unſere zukünftige Herr⸗ ſchaft über die dann ſchon freie Mündung der Weichſel und eine Tatſache, die in den Herzen des polniſchen Volkes einen ſtarken Glauben und die Hoffnung erwecken muß, daß mit der Zeit alle heißen Wünſche unſeres Volkes erfüllt werden. Mit Schlagring und Reitpeitſche Ueberfälle, Verhaftungen, Mißhandlungen Deutſcher Breslau, 23. Auguſt. Die Verhaftungen und Ueber⸗ fälle auf Reichsangehörige in Polen nehmen ſtändig zu. So find in Pommerellen allein in den letzten Tagen neun Reichsangehörige verhaflet worden. In der Nacht zum 19. Auguſt fand ein Ueberfall auf die Beſitzung des Reichsangehörigen Damerau bei Strasburg ſtatt, wobei der Zaun zerſtört und das Haus beſchädigt wurde. Am 20. Auguſt wurde dann der Sohn Dameraus von zwei Polen, die mit Piſtolen und Schragringen be⸗ waffnet waren, überfallen und ſchwer mißhandelt. Am 21. Auguſt wurde ein Reichsangehöriger aus dem Kreis Zempelburg— deſſen Name aus verſtändlichen Grün⸗ den nicht genannt werden kann— von einem polniſchen Offizier mit der Reitpeitſche mißhandelt, weil er auf Fragen des polniſchen Offiziers in polniſcher Sprache nicht antwor⸗ ten konnte. i Am 19. Auguſt wurde ein Ueberfall auf das Gehöft des Volksdeutſchen Gullnick in Plowenz e wobei ſämt⸗ liche Scheiben eingeſchlagen wurden. Wenige 05 vorher wurde das Gehöft des Volksdeutſchen Richard Stachel in Oſtrowite überfallen, wobei ebenfalls ſämtliche Fenſterſchei⸗ ben eingeſchlagen wurden. Stachel wurde von den eindrin⸗ genden Polen unmenſchlich mißhandelt. Di ingen unter den Ukrainern Oſtgali⸗ ihe der rumäniſchen Grenze bei Das Standgericht Czoctkow gen Zugehörigkeit zur„Natio⸗ rganiſation“ zu je dreieinhalb. Standgericht Brzezany beſtrafte cher Propaganda für die„Na⸗ tiſation“ unter den in der pol⸗ ainern zu fünf Jahren Zucht⸗ veru naliſ Jahren Zu einen Ukrainer liſchen Armee di haus. Nai Ne 2 712 6 Voiksdeutſcke Familie niedergemetzelt Neue Blutopfer polniſcher Aufſtändiſcher Skeklin, 23. Auguſt. Wie der nach Polen entſandte Son⸗ derberichterſtatter des„Stettiner Generalanzeigers“ aus Bromberg meldet, ereignete ſich in der Nähe von Labiſchin im Netzegebiet eine neue Wahnſinnstat polniſcher Aufſtän⸗ diſcher. In der Nacht zum 22. Auguſt verübte eine Gruppe ſchwer bewaffneter Polen einen zweifellos vorbereiteten Ueberfall auf das einſam gelegene Anweſen des Volksdeut⸗ ſchen Chriſtian Malzceek, der den polniſchen Chauviniſten als deutſchbewußter Mann bekannt und verhaßt war. Kurz nach 22 Uhr wurde Malzeek durch laute Geräuſche vor dem Hauſe aufmerkſam und ging vor die Tür, um feſt⸗ zuſtellen, was los war. Im gleichen Augenblick krachten meh⸗ rere Schüſſe, die den Volksdeutſchen niederſtreckten. Wie eine wilde Horde ſtürmken die Banditen dann in das Haus, wo ſie die Frau Mazceeks und den 15jährigen Sohn ankrafen. Auch der Sohn erhielt zwei ködliche Schüſſe und brach zu⸗ ſammen. Die Mutter, die ſich auf den am Boden liegenden Sohn warf, wurde von der enkmenſchten Horde mit einer Miſtgabel ſo ſchwer verletzt, daß ſie ebenfalls ſtarb. Eine Verwandte Malzceks, die 51jährige Marie Slowok, die ſich in der nebenan liegenden Küche befand, konnte, wäh⸗ rend die Aufſtändiſchen im Wohnzimmer alle Schränke durchwühlten und die Möbel in ſinnloſer Wut zerſtörten, durch den Garten in den Wald flüchten. Kurze Zeit darauf ſchlug aus dem Dach des Hauſes eine Flamme und bald brannte das ganze Anweſen. Die Mordbrenner entfernten ſich in der Richtung auf Schubin. Der Volksdeutſchen in der Umgebung von Labiſchin hal ſich wegen dieſes verbrecheriſchen Feuerüberfalles eine unge⸗ heure Panik bemächtigt. Die Lage für das Deutſchtum wird von Skunde zu Skunde unerkräglicher, nachdem erſt vor wenigen Tagen 12 junge Deutſche mit unbekanntem Ziel verſchleppt wurden und mehrere volksdeutſche Männer und Frauen auf der Skraße und auf dem Felde angefallen und mißhandelt worden waren. Der polniſchen Hölle entronnen Jolterqualen eines Volksdeutſchen Kakko witz, 23. Auguſt. Dem 32jährigen Volksdeuk⸗ ſchen Karl Badora aus Trockenberg(reis Tarnowitz) ge⸗ lang es, aus der polniſchen Hölle zu entfliehen. Durch ihn werden neue Einzelheiten über die unmenſchliche Behand⸗ lung bekannt, der die verhafteten Deutſchen ausgeſetzt ſind. Badora wurde, als die große Verhaftungswelle am 15. dieſes Monats einſetzte, mit verhaftet und unter den bereits wiederholt geſchilderten Mißhandlungen ins Gefängnis ge⸗ worfen. Als er bei den Verhören die ihm zur Laſt gelegten Vergehen nicht zugeben wollte, zerrten die Polen ihn an den Haaren und verſetzten ihm Fauſthiebe und Fußtritte in den Unterleib. Die entmenſchten Beamten ſchreckten dann nicht davor zurück, ihn verſchiedene Male mit einer glü⸗ henden Zigarette zu verbrennen. Schließlich drückten ſie ihm ihre Daumen am Auge ein, ſodaß der gequälte Volksdeutſche ohnmächtig zuſammenbrach. Erſt nach mehrtägigen Miß⸗ handlungen entließ man den völlig unſchuldig Verhafteten, der ſich jetzt nach Deutſchland in Sicherheit bringen konnte. Panikartige Kriegsvor bereitung Drahtverhaue und Sprengladungen— Umfangreiche Truppenbewegungen an der oſtoberſchleſiſchen Grenze ftakkowitz, 24. Auguſt. Die polniſchen Militärbehör⸗ den haben in Oſtoberſchleſien ſieberhafte Kriegsvorberei⸗ kungen und Befeſtigungsmaßnahmen gekroffen. Faſt ſämt⸗ liche Zufahrtsſtraßen zu den Grenzen ſind geſperrt. Alle wichtigen Landſtraßen wurden mit Straßenſperren und mit einem Retz von Taankfallen verſehen. Kilometerlang ziehen ſich entlang den Straßen durch Felder und Wälder drei bis vier Linien Drahtverhaue und Sperrlinien mit Spaniſchen Reitern. Sämtliche Brücken, Anlerführungen und wichtige Sktraßenübergänge wurden unterminiert und ſprengfertig gemacht.. In den Hochwäldern, entlang der Grenzgebiete wurden beſondere Beobachtungstürme errichtet, von wo aus Tag und Nacht eine intenſive Spähtätigkeit nach Deutſchober⸗ ſchleſien hin ausgeübt wird. Tagtäglich ſteigen darüber hin⸗ aus in der Abenddämmerung Feſſelballons auf, um eben⸗ falls ſtrategiſche Beobachtungen nach Deutſch⸗Oberſchleſien hin zu unternehmen. 5 In allen waldreichen Gegenden wurden die Waldbeſtände und auch wertvolle Obſtbaumpflanzungen kurzerhand bis zu einer Höhe von einem Meter abgeſägt und zu Drahtver⸗ hauen und ähnlichen Befeſtigungen verwendet. Des Nachts erfolgen ſtändig umfangreiche Truppenverlegungen und Umbeſetzungen, Jeder durchfahrende Kraftwagen wird an⸗ gehalten und durchſucht.⸗Ebenſo wird der Perſonenverkehr aufs ſchärfſte überwacht. Polniſcher Mißwirtſchaſt ausgeliefert 886 deutſche Genoſſenſchaften unter polniſcher Reviſion Warſchau, 23. Auguſt. Wie zu dem letzten Schlag gegen das Deutſchtum, dem Enkzug des Keviſionsrechkes der deutſchen Genoſſenſchafksverbände, bekannt wird, ſoll die Reviſion der 886 deutſchen Genoſſenſchaften in Poſen und Pommerellen den polniſchen Reviſionsverbänden übertragen werden. Dieſe Verbände ſind aber ſogar von polniſchen Kri⸗ kikern oft genug wegen ihrer außerordenklich miſerablen Wirtkſchaftsmethoden gebrandmarkt worden. Mit höhniſcher Freude zählen die polniſchen Zeitungen den Verwaltungsbeſitz auf, der nunmehr den polniſchen Reviſionsverbänden Überantwortet werden ſoll: 91 deutſche Kreditgenoſſenſchaften, 377 landwirtſchaftliche Zentralgenoſ⸗ ſenſchaften, 109 landwirtſchaftliche Ein⸗ und Verkaufsver⸗ eine, 102 Molkerei⸗Genoſſenſchaften und 117 Genoſſenſchaf⸗ ten verſchiedener Art. Heimliche Waffenverteiluug Polniſche Jollinſpektoren bewaffnen Polen in Danzig Die Warſchauer Regierung kompromittiert Danzig, 23. Auguſt. Die Danziger Polizei hal eine umfangreiche heimliche Bewaffnung von in Danzig lebenden Polen, namentlich von Eiſenbahnern, aufgedeckt. Dabei ſtellte ſich heraus, daß es auch in dieſem Falle wieder pol⸗ niſche Zollinſpektoren geweſen ſind, die ihre Stellung zu dieſer außerordentlich en ee gegen die Stcher⸗ heit Danzigs gerichteten Maßnahme ausgenutzt haben. Bei einer aus einem anderen Grunde erfolgten Verhaf⸗ tung des polniſchen Schrankenwärters Kartzewſki in Dan⸗ zig wurde bei dieſem eine Piſtole gefunden, über deren Be⸗ ſitz der Pole zunächſt ausweichende Angaben machte. Dann jedoch bequemte er ſich zu einer eingehenden Darſtellung. Danach hat der polniſche Zollinſpektor Poſchmann'tiſam⸗ men mit weiteren Zollinſpektoren an im Gebiet der Freien Stadt Danzig lebende Polen Waffen ausgegeben. Poſch⸗ mann äußerte ſich Kartzewſki gegenüber, daß alle für Jer⸗ roraktionen in Frage kommenden Polen in Danzig mit Waffen verſehen werden ſollten, da man— wenn es in Danzig losgehe— jeden Mann brauche, um die Bevölke⸗ rung unter Terror zu ſetzen. Kartzewſki ſtellte bei der Aus⸗ händigung der Waffe feſt, daß Poſchmann einen ganzen Koffer voll Piſtolen und Munitionsſtreifen neben ſeinem Tiſch ſtehen hatte. Kartzewſki konnte weiter feſtſtellen, daß Poſchmann in ſeiner Wohnung ſehr häufig von polniſchen Eiſenbahnern aufgeſucht wurde, die zweifellos gleich Kart⸗ zewſki mit Waffen ausgerüſtet wurden. Die mit Wafſen ver⸗ ſehenen Polen erhielten genaue Anweiſungen über die Art ihres 5 bei Terrorhandlungen. Den ausgewahlien polniſchen Revolverhelden wurde ſpätere Belohnung burch den polniſchen Staat zugeſichert. Es iſt klar, daß ſchon die Bewaffnung auch nur einer verhältnismäßig geringen Anzahl brutaler und oerhetzter Männer genügt, um unabſehbaren Schaden anzurichten. Durch die Beteiligung der polniſchen Zollinſpektoren im die⸗ ſer illegalen Waffenverteilung iſt die polniſche Regierung ſelbſt aufs ſchwerſte kompromittiert. Immer wieder iſt die Warſchauer Regierung auf die illegale Tätigkeit dieſer Zoll⸗ inſpektoren hingewieſen worden. Die Tätigkeit dieſer Män⸗ ner fällt alſo auf die verantwortlichen Warſchauer Stellen ſelbſt zurück. Danzig kann dem un verantwortlichen Tr aͤben polniſcher Provokateure nicht ruhig zuſehen. Will Polen Danzig überrumpeln? Gefährliche Belriebſamkeit im Danziger Hafen— Polniſche Militärs für ſofortigen Ueberfall— Sabokageakle in Vor⸗ bereitung Danzig, 24. Auguſt. Die durch die Danziger Polizei aufgedeckte heimliche Bewaffnung der Polen in Danzig durch polniſche Zollinſpektoren, die umfangreichen militäriſchen Vorbereitungen Polens im Grenzgebiet und die bisherige Evakuierung der Bevölkerung im Grenzgebiet verſtärken immer mehr den Eindruck, daß die Polen irgendeine Ueber⸗ rumpelung in Danzig vorhaben, in der Abſicht, die Weſt⸗ mächte vor vollendete Tatſachen zu ſtellen und zur Erfül⸗ lung ihrer Garankieverpflichtung zu zwingen. Dieſes Vor⸗ gehen würde genau der polniſchen Mekhode bei der Beſet⸗ irie der Ukraine und des Wilnagebietes nach dem Welk⸗ rieg enkſprechen. Im Danziger Hafen iſt ſeit geſtern auf⸗ fallende Betriebsſamkeit der Polen bemerkbar. Zahlreiche Motorboote, mit Polen beſetzt, unternehmen eingehende Rundfahrten durch den Hafen. Die Unruhe der deutſchen Arbeiter in Danzig iſt ſtändig im Wachſen, da alle Anzeichen darauf hindeuten, daß die Polen Sabokageakte vorbereiten. Beſonders die polniſchen Militärs hetzen zum Kriege und ſind für einen ſofortigen Ueberfall auf Danzig. Die Armee legt für ihre Ziele auch die Hilfe ausländiſcher Agenten in Anſpruch. Beweis hierfür iſt das Einſetzen einer neuen Welle übelſter Greuelpropaganda, die das Reich in der ſchmutzigſten Weiſe heruntermacht. Beſonders wird be⸗ hauptet, daß in Deutſchland Hungersnot herrſcht und Fett und Butter aus Abwäſſern gewonnen werden. Durch eine gleichzeitig groß einſetzende Flüſterpropaganda wird dem polniſchen olke beigebracht, daß man raſch und mit letz⸗ tem Einſatz kämpfen müſſe. Dieſe Propaganda ſteht unter dem Motto: nicht in der Verteidigung, im Angriff liegt Po⸗ lens Schickſal begründet. Kundgebung in Preßburg Mach zum deutſch-ſowjetruſſiſchen Nichtangriffspakt Preßburg, 23. Auguſt. Die Nachricht von dem bevor⸗ ſtehenden Abſchluß des Nichtangriffspaktes Berlin— Moskau hat in der Hauptſtadt der Slowakei ſo ſenſationell gewirkt, daß die Hlinka⸗Garde eine Kundgebung abhielt, an der rund 140 000 Menſchen teilnahmen, darunter auch die Mannſchaf⸗ ten der deutſchen Freiwilligen⸗Schutzſtaffeln. Propaganda⸗ chef Mach betonte in ſeiner Anſprache, daß die ſlowakiſche Politik die einzig richtige Linie eingeſchlagen habe, als ſie die deutſche Freundſchaft als das einzige reale Fundament für die ſlowakiſche Selbſtändigkeit erworben habe. Der Führer der deutſchen Volksgruppe Karmaſin hob die treue Waffenbrüderſchaft zwiſchen Deutſchen und Slowaken her⸗ vor und prangerte den maßloſen Terror der Polen an. Im„Slowak“ wie im„Grenzboten“, dem Organ der deutſchen Volksgruppe, nimmt Mach zum Nichtangriffspakt Deutſchland Sowjetunion Stellung, der zwar über⸗ raſchend komme, jedoch nur jene aus der Faſſung⸗ gebracht habe, die nicht zur Kenntnis nehmen wollten, daß die alte Welt unweigerlich begraben, daß alles, was auf freimau⸗ reriſcher Falſchheit, kapitaliſtiſcher Erpreſſung und liberali⸗ ſtiſcher Täuſchung aufgebaut worden ſei, dem Untergange geweiht ſei. Der„Grenzbote“ ſelbſt bezeichnet den Nichtan⸗ griffspakt als hiſtoriſches Ereignis.. Starke Worte in der britiſchen Politik Einführung einer Deviſenbewirtſchaftungsſtelle— Größte Schwierigkeiten bei der Diskontierung von Wechſeln— Ralionierung der Goldbeſtände London, 24. Auguſt. Die amtlichen britiſchen Stellen -haben ſich unter dem Druck der Ereigniſſe im Lauf des 22 Auguſt gezwungen geſehen, eine ſtrenge Deviſenbewirt⸗ ſchaftung einzuführen. das Termingeſchäft mit Newyork wurde durch amtliche Maßnahmen derart beſchränkt, daß der Ankauf von Termindollar praktiſch unmöglich wurde. Ebenſo unmöglich war der Verkauf von Wertpapieren aller Art. Am Geldmarkt zogen die Sätze für Kursgelder raſch um 1 ph an, und die Diskontierung von Wechſeln war nur mit größten Schwierigkeiten durch die Bereitſtellung von Mitteln durch die Bank von England möglich. Am Goldmarkt wurden die Beſtände rationiert und der Gold⸗ preis amtlich feſtgeſetzt. Die bereits erkennbare Verſchlechterung der britiſchen Währungslage ſteht alſo unter dem Eindruck der deutſch⸗ ſowjetruſſiſchen Abkommen. Den ſtarken Worten der briti⸗ ſchen Regierung ſteht eine genau entgegengeſetzte Haltung der Wirtſchaft gegenüber. Der Druck auf das engliſche Pfund verſtärkte ſich erheblich, und es iſt eine ausgeſpro⸗ chene Baiſſeſpekulation feſtzuſtellen. Im Lauf des 23. Au⸗ guſt iſt zwar der Termindollarbedarf für den laufenden Ge⸗ ſchäftspverkehr wieder mit ziemlichen Beſchränkungen befrie⸗ digt worden, allerdings mit der Maßgabe, daß die amt⸗ lichen Stellen jederzeit richtunggebend eingreifen können. Englands Wirtſchafts⸗ und Währungslage zeigt bedenkliche Seiten der Schwäche. * Englands und Frankreichs Botſchafter im Palazzo Chigi Rom, 24. Auguſt. Der italieniſche Außenminiſter Graf Ciano hat Mittwoch, 13 Uhr, den engliſchen Botſchafter zu einer 20minutigen Unterredung empfangen. Um 18 Uhr begab ſich der franzöſiſche Botſchafter in den Palazzo Chigi, wo er eine halbſtündige Unterredung mit Graf Ciano hatte. * Der polniſche Botſchafter bei Daladier Paris, 24. Auguſt. Miniſterpräſident Daladier hat am Mittwoch nachmittag den polniſchen Botſchafter in Paris empfangen. 8 Henderſon auf dem Berghof Der britiſche Botſchafter vom Führer empfangen Berchtesgaden, 24. Auguſt Einem Wunſche der briti⸗ ſchen Regierung folgend, empfing am Mittwoch der Führer auf dem Berghof den britiſchen Botſchafter Sir Neville Henderſon Der Botſchafter überreichte dem Führer einen Brief des britiſchen Premierminiſters an den Führer, der in gleichem Sinne wie die engliſchen Verlautbarungen über die Kabinettsſitzung vom vorhergegangen Tage abgefaßt war. Der Führer ließ dem britiſchen Botſchafter keinen Zwei⸗ fel darüber, daß die von der britiſchen Regierung eingegan⸗ genen Verpflichtungen Deutſchland nicht zu einem Verzicht auf die Vertretung nationaler lebenswichtiger Intereſſen veranlaſſen könnten. Ein neuer Hereinfall King⸗Halls Die Schweiz beſchlagnahmke ſeine Briefe Berlin, 23. Auguſt. Der„Bund“ meldet, daß die eidge⸗ nöſſiſche Poſt in Verbindung mit der Bundespolizei einige hundert Briefe von King Hall beſchlagnahmt hat, die in der Schweiz für Deutſchland aufgegeben worden ſeien. Der „Bund“ ſchreibt hierzu wörtlich:„Was dieſe Propaganda für uns beſonders unangenehm macht und als nicht gent⸗ lemantike empfunden wird, iſt die Tarnung unter dem Schweizer Kreuz. Die gedruckten Briefe, die mit der fakſimi⸗ lierten Unterſchrift von Stephan King⸗Hall verſehen ſind, wurden mit der Aufſchrift verſandt:„Beſucht das Ereignis des Jahres— Die Schweizer Nationalausſtellung Zürich“. Der Brief ſelbſt iſt ſo gehalten, daß er ſich nach außen eben⸗ falls für einen Werbebrief der Landesausſtellung präſen⸗ tiert. Die Vorderſeite zeigt ein großes Schweizer Kreuz auf rotem Feld und die Worte:„Das große Ereignis der Schweiz— Sommer 1939— Schweizeriſche Nationalaus⸗ ſtellung 1939— Zürich— Mai bis Oktober“. Dieſe Briefe mußten auffallen, da das Wort„Nationalausſtellung“ ja anz ungebräuchlich iſt, zudem kann man bemerken, daß im Wort„ſchweizeriiſch“ ein für Engländer charakteriſtiſcher Druckfehler vorkommt, ferner iſt Zürich(ohne ü⸗Zeichen) ge⸗ ſchrieben.“ Der„Bund“ meldet:„Der Inhalt des Briefes iſt nicht beſonders intereſſant.“ Anſprache an die Truppen Der Oberbefehlshaber des Heeres ſpricht am Vorabend der Tannenbergfeier zu den deutſchen Soldalen Berlin, 24. Auguſt. Am Vorabend der Tannenberg feier, am Samskag, dem 26. Auguſt, wird der Ober befehlshaber des Heeres, Generaloberſt von Brauchitſch, von 19.30 bis 20 Ahr über den deulſchen Rundfunk eine Anl⸗ ſprache an die Soldaten des deukſchen Heeres richten. Dieſe Anſprache wird übertragen vom Deutſchlandſender und von den Reichsſendern Königsberg, Breslau, Böhmen, Wien, Graz, München, Stuttgart, Frankfurt und Köln. Für alle Truppen des Heeres iſt Gemeinſchaftsempfang befohlen. Eine Ernteſchlacht geſchlagen Tagesbefehl des Reichsſtudenkenführers Berlin, 23. Auguſt. Reichsſtudentenführer Reichshaupt⸗ amtsleiter Guſtav eel wendet ſich laut NSK mit folgen⸗ dem Tagesbefehl an die 46 000 Erntehilfs⸗Studenten: „Kameraden, Kameradinnen! Die erſten Transporte der ſtudentiſchen Erntehilfe haben ihre Rückreiſe angetreten. Pünktlich iſt die Ernte unter Dach und Fach gebracht. Das iſt Euer ſtolzes Werk. Mit voller Kraft und in vorbildlicher Haltung habt Ihr an vorderſter Front dieſe Ernteſchlacht für Deutſchland geſchlagen. Man wird nicht vom Erntejahr 1939 reden können, ohne der unvergleichlichen Einſatzbereitſchaft deutſcher Studenten und Studentinnen zu gedenken. Wohl legen wir Spaten und Senſen aus der Hand und gehen gewiſſenhaft unſeren Studentenpflichten nach, aber immer ſtehen wir in höchſter Bereitſchaft! Wir bleiben wei⸗ ter ſtets bereit für Führer und Volk.“ 2 : 8. 77 42 5 Mit deutſcher Gründlichkeit „Alle Vorbereitungen ausgezeichnel durchgeführt“— Dr. Ley übor die Organiſalion des kommenden Keichsparkeitages NS Berlin, 24. Auguſt. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley, der in dieſen Tagen wieder zur Vorbereitung des Reichsparteitages in Nürnberg weilt, äußerte ſich in einer Unterredung mit einem Schriftleiter der Nationalſozialiſti⸗ ſchen Parteikorreſpondenz über den Sinn des Reichspartei⸗ tages ſowie über die Geſamtteilnahme und den Stand der Vorbereitungsarbeiten. Dr. Ley kennzeichnete die Reichs⸗ parteitage der NSDAP als eine alljährlich wiederkehrende Demonſtration der inneren Macht, mit der die Einheit des geſamten deutſchen Volkes in Wille, Kraft und Ziel der Welt vor Augen geführt wurde. Dr. Ley ſchilderte danach eingehend die Vorbereitungs⸗ arbeiten. Mit echt deutſcher Gründlichkeit ſeien die Vorberei⸗ tungsarbeiten ausgezeichnet durchgeführt worden. Alles wurde getan, um den nach Nürnberg kommenden Partei⸗ tagbeſuchern ein vollkommenes und ungetrübtes Erlebnis des Parteitages zu vermitteln. „Der Aufbau der Zeltlager und Maſſenquartiere“, fuhr Dr. Ley fort,„iſt bereits beendet. Die 350 000 Parteitag⸗ beſucher, die in Zeltlagern und die 170 000, die in ſon⸗ ſtigen Maſſenquartieren untergebracht werden, erwartet in Nürnberg eine tadelloſe Unterkunft. Reichsbahn und Reichs⸗ poſt haben ſich beſtens vorbereitet. Von der Reichspoſt wer⸗ den u. a. 28 Sonderpoſtämter errichtet, die Reichsbahn ſen⸗ det über 1000 Vollzüge für die Formationen und Poli⸗ tiſche Leiter nach Nürnberg.“ Dr. Ley ging dann auf die KdF⸗Stadt ein:„Die Kdß⸗ Stadt hat einen weiteren Ausbau durch einige Sportarenen erhalten. In ihrer unmittelbaren Nähe erheben ſich die Zelte für die 23 000 als Ehrengäſte nach Nürnberg kommen⸗ den Arbeiterurlauber aus allen Gauen Großdeutſchlands. 9055 Kdeß⸗Volksfeſt wird ebenfalls weiter ausgeſtaltet wer⸗ en.“ Die organiſatoriſchen Vorbereitungen für die Appelle ſind bereits beendet. Beſonders wird der Appell der politi⸗ ſchen Leiter in dieſem Jahre eine feierliche Ausgeſtaltung erhalten. 7000 Sänger und 2000 Muſiker werden an der Ausgeſtaltung dieſes Appells beteiligt ſein. 2— Der Internationale Weinbaukongreß Empfang für die ausländiſchen Delegationen. Bad Kreuznach, 23. Aug. der Internakionale Weinbaukongreß in Bad Kreuznach fand ſeinen feſtlichen Höhepunkt in einem Empfang der ausländiſchen Delegatio⸗ nen durch die Reichsregierung. Der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft, R. Walther Darre, begrüßte die zahlreichen Gäſte aus dem Auslande und die Vertreter aus Partei und Staat. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Arbeit des Kon⸗ greſſes reichen Erfolg bringen möge und daß ſich die Dele⸗ gationen aus den fremden Staaten in Deutſchland, das ſich glücklich ſchätzt, ſie als Gäſte hier zu ſehen, wohlfühlen mögen. Der Präſident des Internationalen Weinbauamtes Pa⸗ ris, Edouard Barthe, dankte Reichsminiſter Darre für die Aufnahme, die den ausländiſchen Delegationen in Bad Kreuznach zuteil geworden ſei. Dabei ſtellte Präſident Barthe den Aufbau feſt, der ſich in Deutſchland in den letz⸗ ten Jahren auf dem Gebiete des Weinbaues bemerkbar gemacht habe.„Ich ſelbſt“, ſo führte er aus,„habe geſehen, wie es noch vor wenigen Jahren hier ſtand, ſo daß ich aus eigener Anſchauung beurteilen kann, welchen Wandel Sie geſchaffen haben, Herr Reichsminiſter Darre.“ Nach dem Leiter der franzöſiſchen Delegation ergriff der Führer der italieniſchen Delegation Lai das Wort zu einer kurzen Dankanſprache, die mit einem Hoch auf Groß⸗ deutſchland ſchloß. Auch die Vertreter Jugoflawiens und Rumäniens gaben ihrem Dank und ihrer Bewunderung für das in Deutſchland Geſehene Ausdruck. Kurzmeldungen Berlin. Der Führer hat den Chef des Amtes Wiſſen⸗ ſchaft im Reichsminiſterium für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung und Präſidenten der deutſchen Forſchungsge⸗ meinſchaft, Rudolf Menzel, zum Miniſterialdirektor ernannt. Berlin. Der Reichsbauernführer Walter Darree hat die Miniſterialdirektoren Dr. Moritz und Dr. Walter vom Reichsminiſterium für Ernährung und Landwirtſchaft in den Deutſchen Reichsbauernrat berufen. Berlin. Der Reichsarbeitsminiſter hat den Reichstreu⸗ händer der Arbeit für das Wirtſchaftsgebiet Heſſen zum Sondertreuhänder der Arbeit mit dem Auftrag beſtellt, die allgemeinen Arbeitsbedingungen im Ziegeleigewerbe durch eine Reichstarifordnung zu regeln. Alhen. Durch eine Bekanntmachung des griechiſchen Kriegsminiſters werden die 5 und Oberfeld⸗ webel der Jahrgänge 1935 und 1936 aller Waffen zum 26. Auguſt zu einer Uebung einberufen; befreit ſind u. a. die⸗ jenigen, die ſich im Ausland befinden. 5J-Jührergruppe in Sofia herzlich begrüßt Die 150 Mann ſtarke Führergruppe der Ae aus der bayeriſchen Oſtmark traf aus Banki, einem Kur⸗ ort in der Nähe der Hauptſtadt, wo die Gruppe zeltet, in Sofia ein. Bei einer Feier in der deutſchen Schule, an der zahlreiche Mitglieder der deutſchen Kolonie und Vertre⸗ ter der bulgariſchen Jugendorganiſationen teilnahmen, ſpra⸗ chen der deutſche Geſandte von Richthofen, der ſtellvertre⸗ tende Landesgruppenleiter Herold und der Gebietsführer Thimel, der auf Auftrag des Reichsjugendführers die Gruppe begleitet. 5 Sorgen um den geplanten engliſchen Eiſenbahnerſtreik Die Regierung will vermitteln London, 24. Auguſt. In Befürchtung des großen Eiſen⸗ bahnerſtreiks für Samstag hat ſich die britiſche Regierung zwecks Vermittlung an die zuſtändige Gewerkſchaft ge⸗ wandt. Der Generalſekretär der Lokomotivführer⸗ und Hei⸗ zergewerkſchaft hat inzwiſchen die Verhandlungen mit dem Arbeitsminiſterium aufgenommen. Ibn Saud bewaffnet ſeine Krieger Damaskus, 24. Auguſt. Nach hier aus dem Hedſchas ein⸗ etroffener Meldung liefert König Ibn Saud von Arabien einen arabiſchen Kriegerſtämmen derzeit Waffen aus. Dem Anführer eines jeden bewaffneten Araberſtammes wurde ferner ein nach modernen Geſichtspunkten ausgebildeter militäriſcher Berater beigegeben. Freer, x e r CCCCTFCTCCC n ee FE Badiſche Chronik „Badiſche Werkkunſtausſtellung“ Eröffnung im Laufe des November. Nec. Wie wir vom Gaupropagandaamt erfahren, wird im Laufe des November— der genaue Termin ſteht noch nicht feſt— in Mannheim eine„B adiſche Werk⸗ kunſtausſtellung“ eröffnet werden. Sie wird einen Querſchnitt durch das geſamte kunſthandwerkliche Schaffen in unſerem Gau geben. Aus dem Arbeitsgebiet„Innenraum⸗ geſtaltung“ werden Zimmereinrichtungen, Einzelmöbel Tep⸗ piche und ähnliche Arbeiten zu ſehen ſein. Schmuck⸗ und Ge⸗ brauchsgegenſtände, Gold⸗ und Silberarbeiten, Porzellan⸗ und Keramikerzeugniſſe, Kupfer⸗ und Zinngießarbeiten ſo⸗ wie Werke von Buchbinder und Korbflechter dürften das Auge erfreuen. Das„Kunſthandwerk am Bau“ wird mis Kunſtſchmiede⸗ und Töpferarbeiten vertreten ſein. „In den Gedanken, eine ſolche, rein badiſche Ausſtellung zu ſchaffen, wurden die maßgeblichen Stellen beſtärkt durch die Anerkennung, die badiſche Kunſthandwerker auf der Gro⸗ ßen Deutſchen Architektur⸗ und Kunſtausſtellung im vergan⸗ genen Jahr in München errangen. Eine Fülle ſehr guter Ar⸗ beiten haben dort den achtenswerten Ruf der badiſchen Kunſt⸗ Handwerker befeſtigt. Die Stadt Mannheim, die die„Ba⸗ diſche Werkkunſtausſtellung“ in den Räumen ihrer Kunſthalle beherbergen wird, darf ſich rühmen, das Kunſthandwerk in unſerem Gau in jeder Weiſe ſehr gefördert zu haben. Es wurden Anregungen gegeben, die unter der Hand des hand⸗ werklichen Künſtlers zu ſchöner Form wurden. Zahlreiche ſehr gute Arbeiten hat die Stadt aufgekauft, ſodaß die Städtiſche Kunſthalle bereits eine anſehnliche Sammlung guter kunſt⸗ handwerklicher Arbeiten birgt. In der beporſtehenden Aus⸗ ſtellung, die von Direktor Dr. Paſſarge im Auftrage des Gaupropagandaamtes eingerichtet wird, wird auch die Kunſt⸗ handwerkliche Abteilung der Karlsruher Kunſtſchule mit guten Arbeiten vertreten ſein. Schwetzingen.(91 Jahre alt.) Die älteſte Ein⸗ wohnerin der Gemeinde Plankſtadt Witwe Eva Pfaff geb. Pfaff feierte ihren 91. Geburtstag. I Reihen b. Eppingen.(ag jähriges Jubiläum.) Die Sängervereinigung„Liederkranz“ feierte Ir 40jähriges Beſtehen. () Ettlingen.(Feuer im Laſtzug.) Zwiſchen Bruch⸗ hauſen und Neumalſch geriet der Anhänger eines Laſtzuges dadurch in Brand, daß ſich durch die Reibung ein Hinter⸗ reifen entzündete. Im Nu wurde der Wagen ergriffen und die ganze aus Damenſtoffen beſtehende Ladung vernichtet. Das raſche Eingreifen der Karlsruher Feuerlöſchpolizei und von Mannſchaften der Freiwilligen Feuerwehren aus Malſch und Ettlingen verhinderte ein Uebergreifen des Brandes auf Motorwagen und Wald. () Forbach.(Plötzliches Ende einer Ferien⸗ fahrt.) An einer Wegekreuzung unterhalb des Ortes For⸗ bach raſte ein Motorradfahrer gegen einen Lieferwagen. Der Kraftradfahrer erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Bei dem Verunglück⸗ ten handelt es ſich um einen Engländer, der eine Ferien⸗ fahrt durch Deutſchland machte. (J Naſtatt.(Glück im Anglück.) Auf der Straße Karlsruhe—Raſtatt geriet kurz vor Raſtatt in den Abend⸗ ſtunden ein Perſonenkraftwagen, der ſich in hoher Geſchwin⸗ digkeit befand, beim Befahren einer Kurve von der Fahr⸗ bahn ab. Das Fahrzeug, das mit drei Perſonen beſetzt war, ſchlug vollkommen um und blieb ſehr ſtark mitgenommen auf der Seite liegen. Es bleibt rätſelhaft, wie es gekommen iſt, daß Fahrer wie auch Inſaſſen mit dem Schrecken davon⸗ gekommen ſind. 05 Baden⸗Baden.(Sprechende Zahlen.) Am erſten Rennſonntag wurden 1058 Perſonenkraftwagen, 341 Motorräder, 11 Omnibuſſe und 222 Radler auf dem Wege zum Iffezheimer Rennplatz gezählt. Zehntauſend Beſucher hatte die Alleenbeleuchtung am Sonntag zu verzeichnen. () Raſtatt.(Vorfahrtsrecht nicht beachtet.) An der Kreuzung Karl⸗ und Murgtalſtraße ſtießen zwei Per⸗ ſonenkraftwagen zuſammen. Der Zuſammenprall, der da⸗ durch erfolgte, weil ein Fahrer das Vorfahrtsrecht nicht be⸗ achtet hatte, war ſehr heftig. Es entſtand beträchtlicher Sachſchaden. Ein Inſaſſe mußte ins Krankenhaus eingelie⸗ ſert werden, während die anderen nach Anlegen von Ver⸗ bänden wieder entlaſſen werden konnten. Beide Fahrzeuge wurden ſtark beſchädigt. 5 Offenburg.(Grimmelshauſen⸗Runde.) Die 1936 gegründete Grimmelshauſen⸗Runde kommt in dieſem Jahre am 8. Oktober in Offenburg zuſammen. Sie tagt jeweils nur in den drei Orten Offenburg, Oberkirch⸗Gais⸗ bach oder Renchen, in denen Grimmelshauſen gewirkt hat. 0 Buchholz b. Freiburg.(Geſandter Baron von Ow⸗Wachendorf geſtorben.) Im Alter von 53 Jah⸗ ren ſtarb fern ſeiner Heimat der Geſandte a. D. Baron von Ow⸗Wachendorf, der aus Buchholz bei Freiburg ſtammt. Baron von Ow⸗Wachendorf befand ſich in beſonderer Miſ⸗ ſion auf Java. Der im April dieſes Jahres in Tunis ver⸗ unglückte Generalkonſul Freiherr von Bieberſtein und deſſen Gattin waren mit Baron von Ow⸗Wachendorf verwandt; Freifrau von Bieberſtein war die Schweſter des jetzt auf Java geſtorbenen Geſandten. Lörrach.(Gefährlicher Weſpenſtich.) Ein 20⸗ jähriger funger Mann in Lörrach⸗Tumringen hatte das Pech, beim Verzehren eines Stück Brotes eine Weſpe in den Mund zu bekommen. Der Betreffende mußte ſich bald darauf ins Krankenhaus begehen, da ſich eine ſehr ſchmerz⸗ hafte Anſchwellung im Halſe einſtellte, deren gefährliche Aus⸗ . aber noch im letzten Augenblick beſeitigt werden onnten. O. Villingen.(Anhänglichkeit eines Hundes.) Ein hieſiger Gaſtwirt hatte vor ſtark 14 Tagen von einem Hundehändler in Möhringen a. d. Donau einen ſilberhaarigen Schnauzer gekauft. Auf einmal war das ſonſt folgſame Tier, das ſehr gut gehalten worden war, verſchwunden. Auf eine Rückfrage wurde mitgeteilt, daß es nach einer dreitägigen Wanderung zu ſeinem erſten Beſitzer in dem ungefähr 60 Kilometer entfernten Holzhauſen bei Stockach zurückgekehrt war. Wie das Tier dieſen weiten Weg finden konnte, bleibt ein Rätſel. Vom„Herrchen“ erneut zurückgeholt, ſchien ſich der Schnauzer nun in ſein Schickſal ergeben zu wollen. Er hielt ſich gut und begleitete ſeinen neuen Herrn überall hin. bis er wieder von einer unwiderſtehlichen Sehnſucht nach ſeiner früheren Heimat gepackt wurde. Beim zweitenmal legte er die 60 km lange Strecke in der Nacht zwiſchen 21 und 9 Uhr morgens zurück. Der Beſitzer hat die Abſicht, den Ausreißer zum drittenmal zu holen. (—) Konſtanz.(Wenn Kinder mit Streichhöl⸗ zern ſpielen..) Im Stadtteil Egg brannte ein von zwei Familien bewohntes einſtöckiges Siedlerhaus nieder. Das Feuer wurde durch einen ſechsjährigen Jungen verur⸗ ſacht, der auf dem Speicher mit Streichhölzern ſpielte und ſehen wollte,„ob das feſtgeſtammte Heu auch brennt“. Säckingen.(Schüler entdeckt Steinzeit⸗ funde.) Bei Ausſchachtungsarbeiten für einen Neubau int Brennet wurden Funde aus der jüngeren Steinzeit gemacht. Die Aufdeckung iſt einem Schüler zu verdanken, der aus Liebhaberei für en dee Fundſtätten die betreffende Bauſtelle einer genauen Beſichtigung unterzog und dabei einige ſchöne Stücke zu Tage förderte; ſie wurden dem Hei⸗ matmuſeum Säckingen übergeben. Aus den Nachbaraauen f Mit dem Mokorrad gegen einen Baum gefahren. Blieskaſtel, 23 Aug. Ein tödlicher Motorradunfall er⸗ eignete ſich auf der Landſtraße nach Böckweiler, wo ein junger Mann mit ſeinem Motorrad gegen einen Baum fuhr und tödlich verunglückte. Der Mitfahrer im Seiten; wagen mußte mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. * Ludwigshafen.(Schwerer Verkehrsunfall.) Auf der Kreuzung Saarland⸗ und Bayernſtraße ſtieß ein Perſonenkraftwagen mit einem Kraftrad zuſammen, deſſen Fahrer ſchwere Verletzungen erlitt und ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Grünſtadt.(Ein Junge wird vermißt.) Der 16jährige Egon Oswald aus Bidesheim wird ſeit drei Ta⸗ gen vermißt. Er ging zum Baden an die Pfrimm, kehrte aber nicht mehr zurück. Pirmaſens.(Tod durcheigene Schuld) In Rod⸗ alben hat ſich der 12jährige Adolf Fath an einem durch⸗ fahrenden Laſtzug zwiſchen Zugwagen und Anhänger auf die Verbindungsſtange geſetzt, um mit nach Pirmaſens zu fahren. Kurz vor Einfahrt in die Stadt ſtürzte das Kind in einer Kurve auf die Straße und wurde vom Anhänger überfahren. Nach Verbringung ins Krankenhaus iſt es ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Saarbrücken.(Brand in einem Kino.) Im Hauſe des Zentralkinos brach während einer Vorſtellung Feuer aus; einige Filme waren in Brand geraten. Infolge ſchnel⸗ len Eingreifens der Feuerwehr konnte ein weiteres Umſich⸗ greifen verhindert werden. Der Kinoſaal wurde ſofort von den Beſuchern geräumt. Nach etwa halbſtündiger Arbe war die Gefahr beſeitigt. Sdarlautern.(Todes ſturz mit dem Mie Nachts kam der in den zwanziger Jahren ſtehende 5 Weißgerber aus Saarwellingen auf ſeinem Motorrad n großer Geſchwindigkejt über die neue Saarbrücke. Am 275 ang der Zeughausſtraße verlor er die Gewalt über die Maſchine und ſtürzte zu Boden, wobei er ſich tödliche Ver⸗ letzungen zuzog. Gießen.(Un ververbeſſerlicher Ze betrü⸗ er.) Anfang Juni hatte der F. K. aus Gießen⸗Klein⸗ inden ſechs Monate Gefängnis wegen Zechbetrugs hinter ſich gebracht. Kaum in die Freiheit zurückgekehrt, begab ſich K. erneut auf das Feld der Zechprellerei, wobei er in Gie⸗ en, Butzbach und Frankfurt a. M. insgeſamt wieder 13 Betrügereien verübte. Das Amtsgericht Gießen verurteflte ihn jeßt in ſtrafverſchärfendem Rückfall zu 10 Monaten Ge⸗ fängnis, eröffnete ihm aber gleichzeitig, wenn auch dieſe Strafe nichts nütze, er dann als aſozialer Menſch behandelt werden müſſe. i Nidda.(B̃ m Blitz erſchlagen,) Der 28 Jahre alte Landwirt Albert Weſterweller in Wallernhauſen wurde während der Erntearbeit auf ſeinem Acker durch Blitzſchlag eines überraſchend heraufgezogenen Gewitters auf der Stelle getötet. Seine Frau wurde leicht verletzt. A Im Streit erſtochen. Nachts trug ſich in Schwebheim eine ſchwere Bluttat zu. Im Verlaufe eines Streites 8 der 30jährige Wilhelm Müller den 18jährigen Fabrikarbei⸗ ter Richard Endres. Endres konnte noch über die Straße laufen und brach dann tot zuſammen. „. Leichtſinn mit dem Leben bezahlt. Ein 16 jähriges Mädchen aus Marktredwitz, das bei Verwandten in Ober⸗ euerheim 5 Beſuch weilte, trank nach dem Genuß von un⸗ reifem Obſt Apfelwein. Das Mädchen erkrankte kurz darauf und mußte in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Trotz ſofortiger Operation konnte die Bedauernswerte nicht mehr gerettet werden. Für alles Zarte und Feine die ſchonende perſil-Kaltwäſche! 17 V. Franz Silverius war nicht lange krank. Acht Tage nach ſeiner tollen Nacht war er wieder im Ludgerus⸗ Sanatorium aufgetaucht. Ohne ſich nach links oder rechts umzuſehen, war er ins Verwaltungsbüro gegangen, und hatte dort argwöhniſch, mit wachen Augen die Mienen ſeiner Untergebenen ſtudiert. Weder der Buchhalter noch der Kaſſierer, am allerwenigſten Emil, der Stift, verrieten ihre wirklichen Mutmaßungen über die Krankheit Sil⸗ verius'. Mit Staunen vernahmen ſie die Freundlichkeit, mit der Silverius ſie begrüßte. 5 „Guten Morgen, meine Herren! Schon bei der Arbeit?“ Der Verwalter war an dieſem Tag ſo liebenswürdig, wie ihn noch keiner von ſeinen Mitarbeitern jemals ge⸗ ſehen hatte. Er bremſte ſogar den ſonſt von ihm ſo ſtreng bewachten Arbeitseifer und erkundigte ſich nach dem privaten Ergehen von Flinke und Rimmler. „Na, lieber Rimmler, werden Sie nun bald heiraten? — Lieber Flinke, was machen Sie in Ihren freien Stunden von ſechs Uhr abends bis Mitternacht? Wollen wir nicht einmal einen Skat zuſammen dreſchen?“ „Au fein!“ 5 a Braun war es, der ſonſt immer ſchüchterne, ängſtliche Korreſpondent, den die ungewohnte Leutſeligkeit Sil⸗ verius' zu dieſem Ausruf ermuntert hatte. „Darf ich der Dritte ſein? Herr Verwalter, Sie ent ſchuldigen ſchon, aber Skat iſt meine Leidenſchaft! Ich ſpiele ſeit meiner früheſten Jugend. Aber ich finde keine Partner, weil ich Abſtinenzler und Vegetarier bin, und die Herren Skatſpieler ſind meiſtens Alkoholiker.“ i Braun äugte vorſichtig über ſeine Schreibmaſchine, fingerte an dem noch eingeſpannten, fertigen Brief her⸗ w N um, zog ihn dann vollends heraus und ſchob ihn über den breiten Schreibtiſch Silverius zu. Seine Augen waren noch voller Furcht, daß ſeine Bemerkung vorlaut und un⸗ paſſend geweſen ſein könnte. Silverius legte ſich bequem in ſeinen Schreibſeſſel zurück, ſtützte die Arme auf die Holzlehnen und blinzelte wohlwollend zu Flinke und Rimmler. Dann wandte er ſich Braun zu und ſagte mit einer Verbeugung: „Aber gern, lieber Herr Braun! Sie ſind beim Skat herzlich willkommen. Vielleicht lernen Sie auch noch, ein Glas Bier bis zur Nagelprobe zu leeren!“ „Will's gern verſuchen, Herr Silverius, will's gern verſuchen! Aber nichts für ungut— bis jetzt war Alkohol für mich ſo widerlich, als wenn ich Blut trinken müßte!“ Emil licherte lautlos vor ſich hin. „Blut trinken— wunderbar! Eſſen tue ich's ſehr gern Mutter macht alle Freitage Blutwurſt mit Kraut und Kartoffeln. Feine Sache, Herr Braun! Gibt Kraft für den Sportklub! Probieren Sie mal!“ Emil war aufgeſtanden und an die Seite Brauns ge⸗ kreten und ſpannte unter dem Aermel ſeine Muskeln. Der Verwalter war durch das vorwitzige Weſen Emils keineswegs aufgebracht. Er lachte, ſein Schnurrbart ſchob ſich in die Höhe, ſeine Züge verſchönten ſich. Noch niemals hatte ihn jemand ſo lachen ſehen. Silverius ſtreifte die ſchwarzen Satin⸗Aermelſchützer über, beugte ſich über ſeinen Schreibtiſch und begann, die vor ihm liegenden Rechnungen und Briefe zu prüfen, ab⸗ zuzeichnen und an den Kaſſierer weiterzugeben. Ganz ſpontan ſagte er: „Meine Herren, wenn es Ihnen recht iſt, lade ich Sie gern für morgen zum erſten Male zu mir ein.“ Emil, an den dieſe Aufforderung nicht gerichtet war, antwortete prompt: 5 „Morgen abend, Herr Silverius, wird's bei mir ſchwer gehen. Ich bin nämlich im Kientopp bei uns neben⸗ an abonniert, und gerade morgen ſpielt die Carola Viſta! Klaſſeweib! Muß man geſehen haben!“ Silverius ſetzte die Feder zur Unterſchrift an. Ganz nebenbei ſagte er: „Du biſt ja auch gar nicht eingeladen. Geh an deine Arbeit!“ äſcht alles, was waſchbar iſt a —— „Auch gut, Herr Silverius!“ Das Telephon läutete. Emil ging an den Apparat und nahm den Hörer ab. „Hier Ludgerus⸗Privatklinik und Sanatorium, Ver⸗ waltung!“ Dann horchte er eine Weile in den Apparat. „Einen Moment, bitte!“ Zuerſt drehte er die verwickelte Telephonſchnur aus⸗ einander, dann reichte er Silverius die Hörmuſchel hin. „Unſer Juſtizrat vom Kuratorium möchte Sie ſprechen.“ Silverius ſpürte, wie ihm eine heiße Blutwelle zu Kopf ſtieg, daß ſeine Hände zitterten, als er den Hörer ans Ohr führte. In der nächſten Minute würde er ſeine Entlaſſung erfahren. Dann würden alle ſeine Mitarbeiter wiſſen, daß er hier nichts mehr zu ſagen hatte. Sie würden über ihn lachen, ihn verſpotten, die Skatpartie mit Achſel⸗ zucken ablehnen. Als er ſich am Hörer meldete, war ſeine Stimme zitterig. „Hier Silverius! Guten Tag, Herr Juſtizrat!“ Silverius notierte Namen und Ziffern auf das Kalenderblatt, ſagte dazwiſchen:„Jawohl, Herr Juſtiz⸗ rat!.. Ja... Ja!“ Er legte das Kalenderblatt um und notierte weitere Namen. Immer freier wurde dabei ſeine Miene. Faſt glücklich leuchteten ſeine ſonſt ſo ſtarren Augen. Silverius raffte ſich zu einer für ihn entſcheiden⸗ den Frage auf: „Iſt die Kuratorium⸗Sitzung ſchon beendet?“ Laut hörte man aus dem Sprechrohr die Antwort: „Ja!“ Silverius war noch nicht zufrieden. Er wollte wiſſen, ob Profeſſor Hartleb ſeine Entlaſſung gefordert hatte. Er wußte ja nicht, daß Hartleb längſt davon abgekommen war. Schweſter Olga, die den Auftrag bekommen hatte, ihm davon Mitteilung zu machen, hatte ihn nicht an⸗ getroffen. Rauh ſagte er in den Apparat: f „War Herr Profeſſor Hartleb auch dabei?“ 5 i Ja!! J „Haben Sie ſonſt noch Befehle, Herr Juſtizrat?— Meine Verehrung, Herr Juſtizrat!“ Mit den Worten: „Ich danke Ihnen für das Vertrauen, Herr Juſtizrat!“ ſchloß Silverius dieſes Telephongeſprächt. Loleale Nuudlochiau Ende der Hundstage. Heute, am Bartholomäustag, haben die Hundstage ihr Ende erreicht. Die Ernte iſt unter Dach und Fach, wenn St. Bartholomäus ins Land zieht. In vielen Gegenden bezeichnet man dieſen Tag als den Herbſtanfang. Seit dem Jahre 1572, der bekannten Pariſer Bluthochzeit in der Bartholomäusnacht, hat dieſer Tag eine beſondere Rote. Außerdem iſt dieſer Tag für den Landmann ein beſonderer Lostag. Rach Anſicht des Landmanns beſtimmt der Bartholomäustag den Charakter des Herbſtwetters. Wie Bartholomäus ſich hält, ſo iſt der ganze Herbſt beſtellt. Von einem regneriſchen Bartholomäustag erwartet der Winzer nichts gutes. Auch die bekannte Vedensart: „Dir werde ich ſchon zeigen, wo der Barthel den Moſt holt“, hängt mit dieſem Tag zuſammen. „Geſundheit— Dein höchſtes Gut“. Ii Mannheim. Die Wanderausſtellung„Geſund⸗ heit— Dein chſtes Gut“, die auf dem neuen er⸗Ufer aufgebaut iſt, wurde mit 10. Pfg. preis eingeſchloſſen. * U Alkohol im Verkehr. Der ledige Kraftwagenlenber Ludwig Kling, geboren am 6. Oktober 1908 in Mannheim, fuhr, obwohl er unter Einwirkung geiſtiger Getränke ſtand, mit einer Kraftdroſchke durch die Planken in Richtung Waſ⸗ ſerturm. Nach erfolgter Feſtnahme wurde der verantwor⸗ tungsloſe Kraftfahrer nach dem Städtiſchen Krankenhaus ge⸗ bracht, in dem zwecks Feſtſtellunge des Grades der Trunben⸗ heit eine Blutprobe genommen wurde. Kling wurde in poli⸗ lichen Gewahrſam genommen. Außer dem Entzug des Füh⸗ kerſcheines hat er ſtrengſte Beſtrafung zu erwarten. * 6 — Ueberſtunden und Arlaubsgeld. Nunmehr hat auch das Reichsarbeitsgericht den bisher ſchon von den Untergerich⸗ ten vertretenen Grundſatz ausgeſprochen, daß das Urlaubs⸗ geld nicht auf der Baſis der Normalarbeitszeit, zuzüglich der durchſchnittlich vor und nach dem Urlaub geleiſteten Ueberſtunden berechnet. Der Gefolgsmann, der vor und nach ſeinem Urlaub regelmäßig Ueberſtunden geleiſtet hat, hat Anſpruch auf deren Bezahlung auch während der Urlaubs⸗ zeit.— Ebenſo hat ein Akkordarbeiter während ſeines Ur⸗ laubs grundſätzlich Anſpruch auf Zahlung ſeines Akkorddurch⸗ ſchnittsverdienſtes und nicht bloß des Stundenlohnes. Der Aufbau der SA⸗Wehrmannſchaften Militäriſche Uebungen für künftige Führer der Wehrmann⸗ ſchaften der Luftwaffe. Im Hinblick auf die Bildung der SA-Wehrmannſchaf⸗ ten hat der Oberbefehlshaber der Luftwaffe ausführliche Beſtimmungen über die Weiterbildung gedienter und un⸗ gedienter Führer und Unterführer der SA, des NSF und des NS, ſofern dieſe als Führer von Wehrmann⸗ ſchaften der Luftwaffe innerhalb dieſer Gliederungen vor⸗ geſehen ſind, erlaſſen. Die Grund⸗ und Unterführer⸗Ausbildung dauert für ungediente, nichtdienſtpflichtige SA⸗, NSFͤ⸗, NSKK⸗ Führer und Unterführer, die als Führer der Wehrmann⸗ ſchaften der Luftwaffe vorgeſehen ſind, 13 Wochen. Die Ab⸗ leiſtung der I., II. und III. Reſerveübung hintereinander nach Maßgabe der Uebungsmöglichkeiten wird genehmigt. In der Zeit vom 1. bis 30. 9. 1939 ſtehen mehrere Aus⸗ bildungseinheiten zur Aufnahme von gedienten SA⸗, NSFͤ⸗, und NSKK⸗Führern und Unterführern, die als Führer und Unterführer von Wehrmannſchaften bei der SA für die Wehrpflichtigen der Fliegertruppe— allgemei⸗ nes Perſonal— und als Führer und Unterführer von Wehrmannſchaften beim NS⸗Fliegerkorps— fliegendes und fliegertechniſches Perſonal— vorgeſehen ſind, zur Verfügung. Es können einberufen werden: a) Reſerviſten J und II zur Ableiſtung einer vierwöchi⸗ gen Reſerveübung. b) Offiziere a. D. und Offiziere d. B. a. D., die im alten Heer, im Reichsheer oder im neuen Heer gedient und min⸗ deſtens den Dienſtgrad eines Leutnants erreicht haben, zu einer Auswahlübung von 4 Wochen Dauer. Sie dürfen nicht über 45 Jahre alt und müſſen als Führer oder Unter⸗ feln von Wehrmannſchaften der Luftwaffe vorgeſehen ein. Mit dem Ziele des Landwehroffiziers zur Verwendung im Sonderdienſt können die vorgenannten Perſonenkreiſe ohne Altersbegrenzung einberufen werden, außerdem Un⸗ teroffiziere, die nach mindeſtens 12jähriger Dienſtzeit vor dem 1. April 1935 entlaſſen worden ſind und nicht über 45 Jahre alt ſind. c) Gefreite, Unteroffiziere und Feldwebel der Reſerve! und der Landwehr J, ſoweit ſie mindeſtens 9 Monate ge⸗ dient haben und die bisher nicht zum Reſerve⸗Offizier⸗ Anwärter ernannt worden ſind, ferner kurzfriſtig Ausge⸗ bildete(Reſerviſten ll und Angehörige der Landwehr), die nicht zum ROA ernannt, aber mindeſtens zum Gefrei⸗ ten der Reſerve befördert worden ſind, zu einer Einſtu⸗ fungsübung von 4 Wochen Dauer über die geltenden Be⸗ ſtimmungen hinaus. Die Bewerber für Einſtufungsübungen dürfen nicht über 40 Jahre alt und müſſen als Führer bezw. Unter⸗ führer von Luftwaffen⸗Wehrmannſchaften vorgeſehen ſein. Kriegsteilnehmer können in Ausnahmefällen zu den Ein⸗ ſtufungsübungen auch dann herangezogen werden, wenn ſie nach dem Kriege nicht mehr militäriſch geübt haben und ſich noch im ehemaligen Mannſchafts⸗ oder Unteroffiziers⸗ ſtand befinden. Sie dürfen das 45. Lebensjahr noch nicht überſchritten haben. Je nach dem erreichten Dienſtgrad im alten Heer Einſtufung in die l., II. oder III. Reſerveübung. Einberufungen entſprechend vorſtehenden Ausführun⸗ gen können nach Maßgabe der Uebungsmöglichkeiten auch bei der Flak⸗ und Luftnachrichten auch zu anderen Zeiten erfolgen. Erzeugerpreiſe für Kartoffeln Keine weſenklichen Aenderungen für den Verbraucher Berlin, 23. Auguſt. Der Reichskommiſſar für die Preis⸗ bildung hat eine Verordnung über Erzeugerpreiſe für Spei⸗ ſekartoffeln, Futterkartoffeln und Fabrikkartoffeln im Kar⸗ toffelwirtſchaftsſahr 1939/40 erlaſſen. Die Verordnung, die im Reichsgeſetzblatt veröffentlicht iſt, lehnt ſich eng an die Preisregelung des vergangenen Kartoffelwirtſchaftsjahres an und bringt im weſentlichen keine Veränderungen, die krleilchungen Himbeer-Syrup, offen 5 Kilo 1.40 Orangeade 5 1½ Flasche o. Gl. 1.30 ½ Flasche o. Gl. 800 AZitronenmost-Syrup 75 J/1 Flasche o. Gl. 1.305 ½ Flasche o. Gl. 80% Apfelsaft, naturrein, mit Kohlensäure 1 Liter flasche o. GI. 80%% Birnensaft, naturrein 8 5 Literflasche o. Gl. 90% Praubensaft, weiß, naturr. 420 hochtragende Färſen u. Kühe, 100 deckfähige Bullen. Beginn der Auktion: Mittwoch, 6. September: von 10 Uhr ab weibl. Tiere, daran anſchließend Verſteigerung der Bullen. im Verkauf gegen Barzahlung oder beſtätigte Schecks. Oſtpr. Herdbuch⸗Geſellſchaft, Königsberg(Pr.) 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Neu iſt die Eingliederung der Regierungsbezirke des Sudetenlandes in die benachbarten Preisgebiete des Alt⸗ reiches. Neu iſt ferner im Abſchnitt Futterkartoffeln, daß beim Kaufabſchluß ein Abſchlag vereinbart werden kann, wenn die gelieferke Ware nicht mindeſtens 16 vH Stärke⸗ gehalt aufweiſt. Dieſe Beſtimmung bedeutet eine erſte Maß⸗ nahme, den Qualitätsgedanken auch bei den Preiſen für 05 Futterkartoffeln zur Geltung zu bringen. ** 0 0 Man wird doch noch rauchen können! Eine Jeftſtellung und die Enkgegnung. Natürlich kann man rauchen, wenn es der Geldbeutel geſtattet und der Körper es verträgt, hat kein Menſch etwas dagegen, zumal hier von ſolchen Rauchern, die ihren Ehrgeiz darin zu ſehen ſcheinen, ihre Geſundheit in mög⸗ lichſt kurzer Zeit zu ruinieren, nicht die Rede iſt. Rauchen kann man, aber alles zu ſeiner Zeit und am richtigen Ort. Ein Mann etwa, der Pulver abwiegt, wird dabei nicht rauchen, es ſei denn, er wäre nicht ganz bei Troſt. Rauch⸗ verbote gibt es für viele Stellen, wo aber eins beſteht, iſt es zu Recht erlaſſen, da hilft dann auch kein empörter Ausruf. Man raucht beiſpielsweiſe nicht in Scheunen und Ställen, das weiß jeder, der in der Landwirtſchaft tätig iſt. — Warum das ſo iſt, müßte eigentlich allen klar ſein, nur ſcheint es, als ob es doch noch nicht alle begriffen hätten. Was kann ſchon viel geſchehen, meint mancher, wenn ich im Stall meine Zigarette rauche, oder mir in der Scheune die Pfeife anſtecke. Er glaubt, er würde ſchon aufpaſſen. Dar⸗ nach iſt nach ſeiner Meinung alles abgetan, den Ausbruch eines Feuers zu verhüten Er mag ja recht haben, hundert⸗ mal ſogar, vielleicht auch tauſendmal, einmal aber— durch die Gewohnheit abgeſchwächt— läßt ſeine Aufmerkſamkeit doch nach, und dann iſt es zu ſpät. Viele hundert Scheunen, Ställe und Höfe brennen jährlich nieder in Deutſchland, weil einer unachtſam, mit der Zigarette oder der Zigarre oder der Pfeife umging. Es braucht auch nicht immer eine Zigarette zu ſein, die zur Brandurſache wird, mal iſt es eine Laterne mit offener Flamme, die das Unglück auslöſt, mal ein glühendes Stückchen Holz, das achtlos mit auf den Aſchenhaufen kam.— Die Folgen ſtnd verheerend. Es ver⸗ brennt in Deutſchland in jedem Jahr ſo viel Brotkorn, es kommt ſo viel Vieh in den Flammen um, es fallen ſo viel andere Lebensmittel dem Feuer zum Opfer, daß über 200 000 Volksgenoſſen davon leben könnten. Iſt dieſe Tat⸗ ſache nicht eine eindringliche Mahnung, endlich mehr acht zu geben auf das Feuer? Die neue Ernte iſt eingebracht, ſie ſoll dazu dienen, uns allen Nahrung zu geben. Warum verſchleudern wir einen großen Teil davon? Schützt die Ernte vor Brandgefahr, haltet den Roten Hahn von eurem Hofe fern, es kommt uns allen zugute. Gut flicken! Gut ſtopfen! Flicken und Stopfen gehören zu den Arbeiten, die nicht übermäßig in der Gunſt der Hausfrau ſtehen. Meiſt fehlt die Zeit dazu, die Arbeit in regelmäßigen Zwiſchenräumen auszuführen, dann wächſt der Inhalt des Flickkorbes un⸗ heimlich an, und man kehrt ihm um ſo mehr den Rücken. Hat man aber wirklich einen ſchönen Flicken eingeſetzt oder eine gute Stopfe ausgeführt, ſo reißt der dünne Stoff nahe an dem geflickten Zeug, und die Arbeit kann von neuem beginnen. Wir müſſen mit anderen Vorausſetzungen an das Ausbeſſern herangehen, dann wird uns auch dieſe Ar⸗ beit Freude machen. Wenn wir beim Einkauf bereits dar⸗ über nachdenken, welche Verwendung wir für den Stoff wünſchen, feſtere Ware für gröbere Arbeit wählen und, wenn irgend möglich etwas mehr Geld anwenden, ſo wird kein übermäßiges Anwachſen der auszubeſſernden Sachen zu befürchten ſein. Bedenken wir dabei, daß unter Umſtän⸗ den ein billiger Strumpf, der ſtark ausgebeſſert werden muß, eine große Menge Fäden zum Ausführen der Stop⸗ fen benötigt, ſo werden wir errechnen können, daß wir das Geld beſſer für einen etwas teureren Strumpf verwendet hätten. Wir können auch gut ermeſſen, daß es nicht richtig iſt, in fadenſcheinige Sachen neue Flicken einzuſetzen, oder mühevolle Arbeit zum Stopfen von Dingen, die nicht mehr halten wollen, aufzuwenden. Hier wäre ſowohl die Arbeit als auch das Flickmaterial verſchwendet. Stellt man dagegen bei der Durchführung eines Klei⸗ dungsſtückes feſt, daß der Schaden durch einen guten Flik⸗ ken oder eine ſorgſame Stopfe zu beheben iſt, dann führe man dieſe Arbeit mit aller Sorgfalt durch, denn nur dann wird man Freude daran haben. Ein kleines Loch, ſofort geſtopft, macht wenig Mühe und tritt kaum in Erſcheinung. Man erſpart dadurch das Ausbeſſern eines größeren Scha⸗ dens oder das Anſchaffen eines neuen Stückes. Es gilt alſo bei dieſer Arbeit gut zu ſichten und zu prüfen, um vernünf⸗ tige und volkswirtſchaftlich richtige Arbeit zu leiſten. Bücherſchau. i Wie erhalte ich Ma en und Darm geſund end leiſtungs⸗ fähig? Ein Ratgeber für geſunde und kranke Tage. Von Dr. med. R. Seyfſert. Verlag von Wilh Stollfuß in Bonn. Preis RM 1.50. Wieviel! vom richtigen Funktionieren der Verdauungs⸗ organe abhängt, iſt faſt unüberſehbar, wenn man den menſchlichen Körper in geſunden und kranken Tagen beobach⸗ tet. Ihre Pflege iſt daher dringendes Gebot. Und dieſe Pflege kann nur dann richtig durchgeführt werden, wenn man die Arbeitsleiſtung und die Vorgänge in den Organen ſowie die dort naturgemäß vorhandenen Gefahrenſtellen kennk. Für dieſe ſo notwendige Aufklärung ſorgt hier ein erfahrener Arzt. Er ſtellt darüber hinaus ſeine ganze Er⸗ fahrung zur Verfügung durch Aufzeigen richtiger Ernährung, durch Erklärung von Diät, Rohkoſt, Waſſerbehandlung, Maſſage uſw. Endlich belehrt der Verfaſſer eindeutig über die vielgenannlen und ſelten verſtandenen Vitamine. Zehn goldene Regeln für Geſunde und Kranke ſind zum Schluſſe der Beherzigung empfohlen und geſtalten mit das Bändchen zu einer preiswerten Anſchaffung in jedem Haushalt. 55 Gicht— Iſchias— Neuralgie. Weſen und erfolgreiche Behandlung. Von Dr. med. Ziegelroth. Verlag Wilh. Stoll⸗ fuß in Bonn. Preis RM. 1.50. Der Verfaſſer hat es verſtanden, das ziemlich umfang⸗ reiche Gebiet der für die Volksgeſundheit ſo bedeutſamen Krankheitsgruppen Gicht— Iſchias— Neuralgie a lgemein⸗ verſtändlich darzuſtellen und die Wege zur erfolgreichen und wirkſamen Bekämpfung aufzuwei en. Trotz einer kurzen und knappen Darſtellung iſt das Gebiet umfaſſend behandelt worden. Das Bändchen, das vor allem die ungeheure Be⸗ deutung einer richtigen Ernährung für die Gefundheil des Einzelnen und des ganzen Volkes zeigt, iſt geeignet, die Kenntnis dieſer wichtigen Krankheitserſcheinungen und ihrer Bekämpfung recht weit zu verbreilen. i — i e gang 0 18 ue! u1 1 diberlthl zebue gun 7001 0 ö 141 eure Uockcti gag: us; rahnzeg ele Tedtag g ueuzel lencpang eng uns einc Seebad nr e eee se Janz SU „ dfeapbrpzeg georg zeug Ugenc zog ppou aspnef az pnich sva oon vl Jani au— chu 39— egen Jiu“ 519 zehncpg dig un Aa ue ug! eie e uv pu obormucpl gun uud z enn„useu 1096“ „ usage ebene u ego neben gun usgei“ mol c an„ea pbrpſſ uszogß usage eqn vis pe“ N„ uche SJupzphnec bold ug gun“ ul Tesboqteg nu on eib!„vac usgef decem eig“ Artis die eqn binde uc en in ez po ue e e gupg egi Moghlckuvtz osgenck 200 f.„iuegene sgupzcphinec Bezig usg dapgu bp dena— 1 biigu ogvjch moufel ud Jule loc uca uzel zeig uuvzch zegel oc id ueguje s squpfphneg Nu Ick ugg se om egen e bre eg, shes obnzz sog ui lo uch! 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Dann trat ſie an das Fenſter, um in die Nacht hinauszulauſchen. n der Ferne krachten noch einige Schüſſe, verhallte ein wildes Geſchrei. dann ward es ſtill. Nur die Bäume im Garten rauſchten unter den Fittichen des Windes. Dann ward es auf dem Hofe laut. Rauhe Stimmen ertönten, Margarete unterſchied die ſchallende Stimme Jan Heitmanns, Waffen klirrten, der Hund Jans bellte, die Männer waren aus dem Kampf zurückgekehrt. Schlummernden, dann begab ſie ſich auf den Hof, um ſic nach dem Verlauf des Kampfes zu erkundigen. „Seien Sie ohne Sorge,“ entgegnete ihr der Stabs⸗ arzt.„Es iſt keine Gefahr mehr. Die Schwarzen wußten augenſcheinlich nichts von der Anweſenheit der Soldaten, ſonſt hätten ſie den Aeberfall wohl nicht gewagt. Jetzt ha⸗ ben ſie eine tüchtige Lehre erhalten und werden ſo bald nicht wiederkommen.“ „Ja, aber die Hälfte unſeres Viehs iſt zum 1 ſchalt Jan.„In die Steppe iſt es gerannt, und tagelang können wir ſuchen, um es wieder zuſammenzutreiben. And dazu haben ſie uns den alten braven Klaas erſchoſſen, die Halunken. Er war der einzige, der etwas taugte; ie an⸗ deren Knechte ſind eine feige, nichtsnutzige Bande.“ „Das Vieh wird ſich ſchon wiederfinden,“ ſagte der Stabsarzt. 128 5 handelt es ſich um anderes. Der Karl hat auch einen Pfeilſchuß erhalten, und ich fürchte, es war Ein vergifteter Pfeil.. „Wo iſt er?“ fragte Margarete raſch. „Meine Leute haben ihn in ihr Quartier gebracht,“ entgegnete der Arzt.„Laſſen Sie uns nach ihm ſehen.“ Sie folgten dem Stabsarzt in das Quartier der Rei⸗ ter. Auf einem Strohlager ruhte der brave Burſche mit ge⸗ ſchloſſenen Augen, ſchwer und keuchend atmend. Ein Pfeil hatte ihm die Schulter durchbohrt und die Lunge verletzt. Seine Kameraden umſtanden ihn mit ernſten, traurigen Geſichtern. Meierdierks kauerte an ſeinem Lager. Als der Arzt und Margarete eintraten, richtete ſich der Ham⸗ burger empor. „Da iſt nichts mehr zu machen, Herr Stabsarzt,“ ſagte er achſelzuckend.„Ich kenne das. Dies infame Gift, in das die Buſchmänner ihre Pfeile tauchen, rinnt ſo ſchnell durch die Adern, daß jede Hilfe zu ſpät kommt. Habe es ſchon mehrere Male erlebt. Und noch dazu, wenn die Lunge verletzt iſt.“ Margarete kniete neben dem armen Burſchen nieder und hob den ſchwer nach Atem Ringenden empor. Der Arzt unterſuchte ihn und ſchüttelte den Kopf.„Sie haben recht, Meierdierks,“ ſagte er.„Da iſt nichts mehr zu machen. In wenigen Minuten wird es zu Ende ſein.. Schade um den wackeren Burſchen 5 Der Sterbende bäumte ſich krampfhaft empor, daß ihn Margarete kaum zu halten vermochte. Doch nur einen Augenblick, dann lag er wieder ſtill da, leiſe röchelnd. Blutiger Schaum trat ihm auf die Lippen, ein Zittern ging durch ſeine Glieder, krampfhaft ſtreckte er ſich, dann noch ein tiefer, langer Seufzer— es war vorüber. Margarete ließ ihn auf das Lager zurückſinken und er⸗ hob. ſich. Ueber ihre marmorblaſſen Wangen rollten ſchwere Tränen. „Wenn der arme Burſche wenigſtens im ehrlichen Kampfe gefallen wäre,“ ſagte mit dumpfer Stimme einer der Reiter.„Aber ſo aus dem Hinterhalt von einem ſchwarzen Schuft erſchoſſen zu werden— das hatte er nicht verdient.“ Der Stabsarzt nickte ernſt mit dem Kopfe und breitete eine Decke über den Toten. Dann bot er Margarete den Arm und führte ſie fort, während ihr noch immer die Tränen über die Wangen rollten. Der Morgen brach ſtrahlend an Stahlblau wölbte ſich der wolkenloſe Himmel über der Ebene, an deren Rande die Berge wie ein finſteree Gewölk ſtanden. In den Bäu⸗ men, den Büſchen ſangen die Vögel ihr Morgenlied und die Stimmen von tauſenden Inſekten wurden unter dem belebenden Strahl der Sonne laut. Aber fo ſtrahlend, ſo heiter der Tag über der Erde leuchtete, auf der Farm und deren Umgebung ſah es trau⸗ rig und düſter aus. Jetzt erſt konnte man den Schaden er⸗ kennen, den der Einfall der Schwarzen angerichtet hatte! Die Hütten der Hereros waren ein Raub der Flammen geworden, ihre Bewohner waren entflohen oder erſchla⸗ gen, ihre geringe Habe geraubt. And die große Viehherde, der Hauptreichtum der Farm, war in alle Winde zer⸗ ſtreut! Jan Heitmann knirſchte mit den Zähnen, wenn er dar⸗ an dachte. Er nahm ſich vor, jeden Schwarzen, den er traf, niederzuſchießen, wie ein wildes Tier. Und Menſchenopfer hatte der Ueberfall auch gekoſtet! Der alte Klaas und der junge, friſche Burſche Karl aus den grünen Bergen Thüringens, ſie lagen kalt und ſtarr auf dem Stroh, die Opfer jener Hinterliſt. „Ich werde noch einige Tage hierbleiben,“ ſagte der Stabsarzt zu Margarete.„Dann muß ich aber fort. Die Pflicht ruft mich. Ihnen aber, Fräulein Hohenfeld, wür⸗ de i raten, mit uns nach Windhuk zu kommen, hier iſt es jetzt doch zu unſticher.“ „Und Herr von Oſten?“ fragte Margarete. „Ich hoffe, er wird in einigen Tagen transportfähig laſe Und wenn auch— wir müſſen es darauf ankommen aſſen.“ „Nein, Herr Stabsarzt, das hieße Gott verſuchen. Ich bleibe hier— Herr von Oſten iſt durch die Erregung in letzter Nacht wieder kränker geworden— ich kann ihn nicht verlaſſen. Und ich kann auch die Farm nicht verlaſſen, die mir mein Vater übergeben hat.“ „Ich bewundere Ihren Mut, Wenn Sie denn bleiben wollen, ſo will ich Ihnen einige meiner Leute zum Schutze hier laſſen. Ich denke, das Kommando hat nichts dagegen. Ich ſelbſt kann leider nicht bleiben.“ „Ich weiß es,“ erwiderte Margarete herzlich,„und danke Ihnen für Ihre Hilfe.— Hohenfeld ſtand mit ſeiner Kompagnie bei Garub an der Bahn, die nach Lüderitzbucht führte, um die dort ge⸗ landeten ſüdafrikaniſchen Truppen unter dem Oberſt Dewes zu beobachten, während die Hauptmacht der Deut⸗ ſchen— etwa 4000 Mann ſtark— ſich bei Windhuk ſam⸗ melte um von hier aus den Gegner, von wo er auch kom⸗ men ſollte, energiſch anzugreifen und zurückzuwerfen. Hohenfeld hatte den Auftrag, die Eiſenbahn nach Lü⸗ deritzbucht zu zerſtören, um den Vormarſch des Feindes aufzuhalten. Er ging deshalb mit 50 Reitern vor, um die Sprengung vorzunehmen. Die Eiſenbahn wand ſich durch die Schlucht zerriſſener Felſengebirge, ehe ſie in das Flachland der Küſte trat. Das mit Steingeröll angefüllte Bett des Fluſſes, der jetzt nur hie und da einige Waſſertümpel zeigte, begleitete die Bahn. Ehe Hohenfeld die Sprengung vornahm, wollte er ſich verſichern, daß ſeine Arbeit von Lüderitzbucht nicht geſtört würde. Er ritt mit der Spitze nach dem Ausgang der Schlucht, während der Hauptkrupp unter dem Kommando des inzwiſchen zum Feldwebel beförderten Weſerling ſich bereit machte, die Sprengpatronen zu legen. Eine ſchwüle Hitze brütete über der engen Schlucht. Die Bäume, Akazien und Kakteen waren unter dem glühenden Sonnenbrand verdorrt; das ſpärliche Gras trocken und del, und nur da, wo ein kleines Rinnſal die Abhänge hinabrieſelte, zeigte ſich ein wenig grünes Geſträuch. Die ſchweißbedeckten Pferde ſchnoben, ſie hoben die Nüſtern, ob ſie kein Waſſer wittern könnten. Sie dräng⸗ ten nach den Waſſertümpeln im Flußbett, aber noch ſoll⸗ ten ſie keine Ruhe genießen; Hohenfeld befahl Trab, da der Weg ebener geworden war, und klirrend trabte die kleine Reiterſchar dem Ausgang der Schlucht zu. Hohenfelds charakteriſtiſches Antlitz war noch ernſter als früher geworden. Der Gedanke an das Schickſal des Landes, dem er die Kraft, den Fleiß ſeiner beſten Man⸗ nesjahre gewidmet hatte, bedrücktke ihn. Mit tiefer Sorge ſah er in die Zukunft. Er kannte die Machtmittel Eng⸗ lands und aus eigener Anſchauung diejenigen der ſüd⸗ afrikaniſchen Anion, wo ſie vergeblich mit der kleinen Macht kämpften, die Major Franke und der Gouverneur Seitz bei Windhuk verſammelt hatten. Wenn er auch auf die Kriegstüchtigkeit und den Mut dieſer kleinen Truppe das größte Vertrauen ſetzte, ſo ſah er doch ein, daß ſie ſchließlich der Uebermacht erliegen mußte, die ſich von allen Seiten des Landes zuſammenzog. Ja, wenn man eine Verbindung mit dem alten Vater⸗ lande hätte halten können! Aber man war abgeſchnitten von der Welt, ſeitdem die Engländer die Küſtenplätze be⸗ ſetzt und eine größere Truppenmacht am Orangefluß, der Südgrenze der Kolonie, ſammelten. Man befand ſich wie auf einer Inſel, die von der Brandung eines ſturmbeweg⸗ ten Meeres umgeben war. (Fortſetzung folgt.) Oas Sete trꝛahlung von Bert Oehimenn Am Sonnabend hatte der Käptn Geburtstag und aus Anlaß dieſes 1 Ereigniſſes ſollte es auf der„Lis⸗ boa“ den größten Krach geben, den ſie je geſehen hatte. Am Tage zuvor war Fiete, der Koch, zum Käptn gegan⸗ gen, um mit ihm über das Feſteſſen zu ſprechen. „Was ſoll's denn geben?“ „Hühnerfrikaſſee“, ſagte Fiete, ohne mit der Wimper zu zucken. „Donnerwetter, ſo'ne Ueberraſchung!“ Käptn Brix zuckte auch mit keiner Wimper. Daß der Smutje kam um wegen des Feſteſſens zu fragen, war eine reine Formſache. Ob es Weihnachten war oder Oſtern oder ſonſtwas— Fiete kochte Hühnerfrikaſſee.„Denn man tau!“ brummte der Käptn, und damit war der Fall erledigt. Erledigt? Nein, er fing erſt an. Fiete inſpizierte in der Frühe des feſtlichen Tages die beiden Hühnerſtälle. In jedem hockten zehn Hühner in nicht gerade roſiger Stimmung. Fiete rechnete. Frikaſſee für vierzehn Mann, nein, fünf⸗ 5 5 denn die„Lisboa“ hatte einen Paſſagier an Bord. ünfzehn alſo, hm. „Kannſt heute abend acht Hühner ſchlachten, Hein, kapiert?“ Der Meſſeſteward griente über das ganze Geſicht. „Hühnerfrikaſſee, wie? Na, endlich mal was anderes!“ „Idiot!“ knurrte Fiete hinter ihm her. 2 5 wütend in die Kombüſe holte ein geeignetes Meſſer und ſchlachtete die Hühner ſelbſt. Das war früh um ſieben. Abends um ſechs ſteckte Hein den Kopf zur Küchentür herein.„Erledigt!“ „Was iſt erledigt?“ bit Hühnerfrikaſſee. Rupfen kannſt du die Bieſter elbſt. „Menſch,“ brüllte der Smutje.„du haſt doch nicht etwa die Hühner geſchlachtet?“ Klar,“ meinte Hein und wunderte ſich über den er⸗ blaſſenden Fiete. Im nächſten Augenblick erlebte die Pentry etwas noch nicht dageweſenes. Fiete bekam einen Wutanfall. Töpfe und Pfannen flogen mit geiſterhafter Schnelligkeit durch die Luft, und die Flüche, die in dieſen Augenblicken gebo⸗ ren wurden, gellten bis zur Brücke hinauf. Hein brachte ſich mit flinken Sätzen in Sicherheit.„Der Smutje iſt ver⸗ 4 rückt geworden!“ brüllte er, und dem einzigen Paſſagier, 5 auf der Leeſeite im Liegeſtuhl lag, ſtanden die Haare zu erge. Konrad Weber ſprang darum auch entſetzt auf die Beine. Ein Irrer an Bord? Das hatte noch gefehlt! Herr⸗ ott, wenn doch dieſe Reiſe bloß ſchon zu Ende wäre! ber hatte urſprünglich mit einem großen Paſſagier⸗ dampfer nach Vigo reiſen wollen, aber das Schiff war ihm vor der Naſe abgefahren. Was blieb weiter übrig, als mit der„Lisboa“ zu fahren, dieſem elenden Frachter, der nur ſeine zwölf Knoten liefl Nun kam er zwei Tage ſpäter als beabſichtigt nach Vigo Und dann der furchtbare Sturm, der ausgangs des Kanals getobt hatte! Nun zwar hatten ſich die Wogen einigermaßen wieder ge lättet und die Biscaya ſah aus, als könne ſie kein Wöſſerchen trüben. Aber das konnte auch trügen. Und nun war einer an Bord verrückt geworden? Konrad Weber verließ ſeinen windgeſchützten Platz und 05 voller Eile die Brücke auf. Aber Käptn Brix hatte chon Mitteilung von dem erhalten, was geſchehen war, und daß er ſich vor Lachen bog, beruhigte Weber außer⸗ ordentlich. „Alſo nur ein Scherz?“ erkundigte er ſich vorſichtig. „Ja, aber ein unfreiwilliger.“ Und ſo erfuhr Weber von den ſechzehn Hühnerleichen, die an Bord waren.„Fiete denkt ſicher, der Steward habe ihm einen Streich ſpielen wollen, aber es war tatſächlich Fietes eigene Schuld. Er hätte dem Steward Beſcheid ſtel⸗ ſollen. Bis Vigo gibt's wahrſcheinlich nun Hüherfrikaſſee!“ Weber kletterte in die Pentry hinunter. Er traf Fiete in düſterer Laune. Auf dem Tiſch lagen die Hühner, acht gerupfte, acht ungerupfte. 5 „Das iſt doch kein Grund, ſich ſo zu ärgern!“ verſuchte Weber ihn zu tröſten. 1 f Sie, ich für meine Perſon — ich eſſe Hühnerfrikaſſee für mein Leben gern. Und die anderen doch ſicher auch. Uebrigens war das ein großar⸗ tiger Gedanke von Ihnen, uns mit ſo einem Feſteſſen überraſchen zu wollen.“ Fiete ſandte dem Paſſagier einen ſchrägen Blick zu. Und ſchwieg. Konrad Weber trollte ins Rauchzimmer. Ulkige Men⸗ ſchen, dieſe Seeleute! Weber langweilte ſich. Es gab da ein Grammophon, aber die ſieben Platten, die vorhanden waren, konnte man ja ſchließlich nicht immer wieder hören. So erduldete er ſtumm das Schickſal aller derer, die einzige Paſſagiere waren. f Er ging frühzeitig zur Ruhe. Morgen, dachte er, mor⸗ gen hätte er in Vigo ſein können. Statt deſſen ſchaukelte er auf der Biscaya und langweilte ſich zu Tode. Er ſchlief tief und feſt und erwachte erſt durch ein ſelt⸗ ſames Geräuſch. Anfangs begriff er nicht, was das war, um dann jedoch die verblüffende Feſtſtellung zu machen, daß das Geräuſch, das ihn munter gemacht hatte, über⸗ haupt kein Geräuſch, ſondern das glatte Gegenteil davon war— eine unheimliche Stille nämlich. Die Schiffsmaſchine arbeitete nicht mehr! Weber fuhr ſchlaftrunken auf. 77 Oben polterten Schritte über das Deck. Eine Stimme ſchrie Befehle. Dann, urplötzlich, ſetzte das Zittern des Schiffsleibes wieder ein. Die Maſchine lief wieder. 7 War etwas paſſiert?, Weber ſprang aus der Koje und ſah durch das Bull⸗ auge. Endlos breitete ſich die Waſſerwüſte vor ihm aus. Nice Wogen, ſchneeweiße Schaumkronen, ſonſt nichts. ichts. e 1. Weber fröſtelte, als er ſpürte wie die Maſchine ſchon wieder zu laufen aufhörte. Ein unheimliches Gefühl ergriff von ihm Beſitz. Er riß den Bademantel vom Haken und rannte aus ſeiner Kabine.. Als er durch den Speiſeſalon kam, ſah er den gedeckten Tiſch, Zwei Gedecke lagen da. Eins für den Käptn, eins für ihn, den Paſſagier. Mitten auf dem Tiſch ſtand eine Vaſe mit grünen Zweigen. f i Ach ſo—— natürlich—— heute ſollte ja des Kapitäns Geburtstag gefeiert werden! Wo mochte der Steward das friſche Grün aufgetrieben haben? Sicher aus Hamburg mit⸗ genommen f Weber jagte die Treppe empor, ſtieß die Tür zum Deck auf. Und da ſah er, was ſich ereignet hatte. ö