Bezugspreis: Monagich Mk. 1.40, durch die Poſt Mu 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., un Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Feruſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. ETTTCTCCCCCCCCCcCCCCCCTTT Tages · und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verküündblatt für den Stadtteil Mhgm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 7. 39: 1120 39. Jahrgang Der neue Pakt [I Die Nachricht, daß Deutſchland und Sowjet⸗ rußland ſich zum Abſchluß eines Nichtangriffspaktes ent⸗ ſchloſſen haben, kam völlig überraſchend. Im deutſchen Volk hat ſie lebhafte Genugtuung ausgelöſt. Man dachte ſofort daran, daß ſich England und Frankreich ſchon ſeit Monaten bemühen, Moskau auf ihre Seite zu bringen, alſo Sowjet⸗ rußland in die ausgeſprochen deutſchfeindliche Front einzu⸗ beziehen, deren Aufrichtung das Ziel der engliſchen Außen⸗ politik iſt. Moskau hat ſich aber dafür nicht hergegeben. Die Verhandlungen mit England und Frankreich ſchleppten ſich hin, obwohl man aus London und Paris ſogar Militär⸗ abordnungen nach Moskau entſandt hatte. Inzwiſchen hat Deutſchland gehandelt. Es iſt ja überhaupt das Kenn⸗ zeichen der nationalſozialiſtiſchen Außenpolitik, daß ſie an⸗ ſtelle der Redereien und des Feilſchens die Tat ſetzt. Als Deutſchland und Rußland ein Wirtſchaftsabkommen abge⸗ ſchloſſen und ſich dann herausſtellte, daß beide Staaten das Bedürfnis hatten, auch die politiſchen Beziehungen zueinander in Ordnung zu bringen, wurde aus dieſer Er⸗ kenntnis ſofort die richtige Konſequenz gezogen. Irgendein franzöſiſches oder engliſches Blatt ſchrieb in dieſem Zuſam⸗ menhang, ein totalitärer Staat wie Deutſchland ſei in einem ſolchen Falle immer im Vorteil, weil er raſcher han⸗ deln könne als die Regierung eines parlamentariſchen Staa⸗ tes. Sehr richtig! Wir in Deutſchland haben das ſeit langem gemerkt und freuen uns darüber, daß es bei uns vor lebens⸗ wichtigen politiſchen Entſcheidungen keine endloſen Schwät⸗ zereien und Beratungen mehr gibt. Im Ausland hat die Nachricht von dem Nichtangriffs⸗ pakt buchſtäblich wie eine Bombe eingeſchlagen. Vie Einkrei⸗ ſungspolitiker ſahen natürlich ohne weiteres, daß durch ihre Rechnung ein dicker Strich gemacht worden iſt. Denn man kann die Achſenmächte nur„einkreiſen“, wenn Sow⸗ jetrußland mit von der Partie iſt. Nun hat aber Italien ſchon vor Jahren einen Nichtangriffspakt mit Rußland ab⸗ eſchloſſen, der im vorigen Jahr erneuert wurde und jetzt chließt Deutſchland ebenfalls einen ſolchen Pakt mit Mos⸗ kau. Das iſt— wie ein Londoner Blatt ſchreibt—„ein ſehr ſchwerer Schlag“ für die engliſch⸗franzöſiſche Politik. Man hat doch von London und Paris aus den polniſchen Größen⸗ wahn aufgeſtachelt, um Polen gegen Deutſchland ſcharf zu machen— Polen, dem man dann eine Rückenſtärkung durch Moskau verſchaffen wollte. Damit iſt es nun nichts. Prak⸗ tiſch bedeutet das aber den Zuſammenbruch der ganzen Ein⸗ kreiſungspolitik, denn Polen allein, alſo ohne die ruſſiſche Hilfe und Rückenſtärkung, bedeutet weder politiſch noch mili⸗ täriſch jenen Machtfaktor, den England und Frankreich ſuch⸗ ten. Daher auch die völlige Ratloſigkeit, die in der Preſſe der „demokratiſchen“ Staaten zutage tritt. Und die Enttäuſchung, die ſo groß war, daß man da und dort zunächſt ſogar Zwei⸗ fel in die Richtigkeit der Meldung von dem bevorſtehenden Abſchluß des Paktes ſetzte. Inzwiſchen hat man ſich aller⸗ dings davon überzeugt, daß die Neuordnung der deutſch⸗ ruſſiſchen Beziehungen eine politiſche Realität iſt, mit der die Welt wird rechnen müſſen. Es wirkt nur lächerlich, wenn Pariſer Blätter ihren Unmut über den neuen großen Erfolg der Politik des Führers dadurch verbergen wollen, daß ſie ihn zu bagatelliſieren verſuchen. In Wirklichkeit kann man die politiſche Bedeutung des Paktes gar nicht hoch genug veranſchlagen. Der Pakt be⸗ deutet eine völlige Neuorientierung der eüropäiſchen Politik: Deutſchland und Rußland kehren wieder zurück zu jener Politik, die ſie früher ſchon geluhr und von der beide Völ⸗ ker Nutzen hatten. Die Wiederaufnahme dieſer Politik be⸗ deutet eine weltgeſchichtliche Wende, weil ſie es für die Zu⸗ kunft völlig unmöglich macht, daß England die europäiſche Lage dadurch beherrſcht, daß es einfach Staaten des euro⸗ päiſchen Kontinents, die ſich dazu hergeben, für die engli⸗ ſchen Intereſſen marſchieren läßt und dadurch die anderen Staaten auf die Knie zwingt. Man wird die Auswirkung der neuen Kräfteverteilung in der europäiſchen Politik bei jeder Gelegenheit zu ſpüren bekommen. Das künſtliche Ge⸗ bilde, das Verſailles geſchaffen hatte, iſt zerſtört. So gründ⸗ werden können. An ſeine Stelle tritt eine natürliche Ver⸗ teilung der Kräfte, die eine gerechte und daher dauerhafte Ordnung in Europa gewährleiſtet. Die offene und 1 8 richtige Außenpolitik Adolf Hitlers hat einen neuen Sieg davongetragen über die hinterhältige Politik der Einkrei⸗ ſungsmächte, die mit Winkelzügen arbeiten und immer noch glauben, mit dieſen Methoden Deutſchland von der Wah⸗ rung ſeiner Lebensrechte abhalten zu können. Das Opfer f dieſer Politik wird nun nicht Deutſchland ſein— wohl aber wird der Tag kommen, an dem Polen es bitter bereuen wird, daß es ſich zum Werkzeug dieſer britiſchen Politik hergegeben hat. N Sang⸗ und klangloſer Abſchied f Wettere Mitglieder der britiſch⸗franzöſiſchen Milikärmiſſion 4 von Moskau abgereiſt. Moskau. 25. Aug. Nach und nach verlaſſen die Mitglie⸗ der der Militärmiſſionen Großbritanniens und Frankreichs in aller Stille die ruſſiſche Hauptſtadt, die ſie mit ſo hoch⸗ erfüllten Erwartungen betreten haben. Jetzt ſind zwei wei⸗ tere Mitglieder, wie aus zuverläſſiger Quelle verlautet, im Kuugzaug via Stockholm von Moskau abgereiſt, und zwar apitän Colier und Oberſt Davidſon. Das Schulſchiff der deutſchen kriegsmarine„Schles⸗ Stadt in den Danziger Hafen einlaufen. lich zerſtört, daß es von keiner Macht mehr wird aufgerichtet wig⸗-Holſtein“ wird am Freitag zu einem Beſuch der Freien a Freitag, den 25. Auguſt 1939 v. Ribbentrop in Berlin Die Berichterſtattung beim Führer Berlin, 25. Auguſt. Der Keichsminiſter des Auswär⸗ kigen von Ribbentrop kraf am Donnerstag um 18.45 Uhr mit den Herren ſeiner Begleitung mit dem Condor⸗Flugzeug „Grenzmark“ von Moskau kommend auf dem Flughafen Tempelhof ein. Zu ſeiner Begrüßung hatten ſich Mitglieder des Aus⸗ wärtigen Amtes, des Perſönlichen Stabes und der Dienſt⸗ ſtelle Ribbentrop eingefunden. Ferner war der Kgl.⸗Ita⸗ lieniſche Botſchafter in Berlin, Attolico, mit Botſchaftsrat Magiſtrati erſchienen. Am Mittag war der Reichsaußenminiſter in Königsberg zwiſchengelandet und hatte den Flug gegen 16.30 Uhr fork⸗ geſetzt. Der Reichsaußenminiſter begab ſich vom Flughafen Tempelhof zum Führer, der inzwiſchen von Berchtesgaden kommend in Berlin eingetroffen war, zur Berichterſtatkung. Forſter iſt Staatsoberhaupt Der Gauleiter von Danzig Oberhaupt der Freien Skadt. Danzig, 24. Aug. Amtlich wird mitgeteilt: Auf Grund des Geſetzes zur Behebung der Nok von Volk und Staat vom 24. 6. 33 und des Geſetzes zur Verlängerung dieſes Geſetzes vom 5. 5. 37 wird folgendes mit Geſetzeskraft ver⸗ ordnet: 5 Arkikel 1: Der Gauleiter von Danzig iſt das Staatsoberhaupt der Freien Stadt Danzig. Arkikel 2: Die Verordnung kritt mit dem 23. 8. 39 in Kraft. Danzig, 23. 8. 39. Der Senat der Freien Stadt Danzig: gez.: Greiſer, Huth, Wiers⸗Keiſer, Hoppenrath, Boeck, Kektelſky, Großmann, Schimmel. Drohender Angriff auf Danzig Polniſcher Aufmarſch im Süden und Weſten der Skadt Danzig, 25. Auguſt. Wie gemeldet wird, iſt die Stadt Danzig von einer gemiſchten polniſchen Diviſion im Süden und Weſten umſchloſſen worden. Ju dieſer Diviſion gehören das Infankerieregiment 52 aus Zlokow, Infankerieregimenk 55 aus Liſſa, Infanterieregiment 65 und Arkillerieregimenk 16 aus Graudenz. Durch dieſe Zuſammenziehung einer kriegsſtarken polniſchen Diviſion unmiktelbar an der Grenze des Danziger Gebietes iſt die Gefahr eines unmittelbar be⸗ vorſtehenden Handſtreichs auf die Freie Skadt in größte Nähe gerückt. Krlegsmaßnahmen in Goͤingen In Gdingen ſind Donnerstag früh alle wehrfähigen Männer eingezogen worden. Auch die in Danzig tätigen Polen, die in Gdingen wohnhaft ſind, mußten nach Gdingen zurückkehren, um ſich zu ſtellen. Ferner ſind alle Kraftfahr⸗ zeuge am Donnerstag früh von der Gdinger Militärbehörde beſchlagnahmt worden. Auch die in Wang verkehrenden polniſchen Kraftfahrzeuge ſind, wie der„Danziger Vor⸗ poſten“ erfährt, vormittags durch Motorkraftfahrer zur ſo⸗ fortigen Rückkehr nach Gdingen veranlaßt worden. Mobilmachung in Polen Landarbeiter durch Gendarmen von den Feldern geholt. Danzig, 25. Aug. Wie aus dem Korridorgebiet zu⸗ verläſſig verlautet, hal in Polen die i begon⸗ nen. Donnerstag vormittag ſind von ſämtlichen Feldern die Landarbeiter durch Gendarmeriebeamte alarmiert und ſo⸗ fort in ihre Garniſonſtädte gebracht worden. Mobiliſierungsmaßnahmen beſtätigt Riga, 25. Auguſt. Wie das lektiſche Blatt„Jaunakas e aus Warſchau meldet, läßt ſich in den letzten beiden agen eine verſtärkte Mobilmachung in Polen feſtſtellen. Nachdem bereits ſeit längerer Zeit ſchriktweiſe mobiliſiert wurde, haben die Einberufungen der RKeſerviſten Miktwoch und Donnerskag breiteſten Umfang angenommen. Oſtoberſchleſien ein Heerlager Ständig neue polniſche Truppenkransporte. Kakkowißz, 24. Aug. Oſtoberſchleſien befindet ſich ſeit den letzten Stunden in einem regelrechten Kriegszuſtand. Auf Anordnung der Militärbehörden ſind ſämtliche Schul⸗ und Verſammlungsräume mil Militär belegt worden. Die Grenzorte ſind mit Truppen vollgeſtopft, und ſtändig kref⸗ fen neue Truppenkransporke ein. Alle Perſonen- und Laſt⸗ kraftwagen ſowie Krafkräder ſind von den polniſchen Mili⸗ kärbehörden für ihre Zwecke beſchlagnahmt worden. Frauen und Kinder und ſelbſt gebrechliche Leute ſind . A800 ⁵—..—.——ñ—x.. 8 e und Befeſtigungsarbeiten eingeſetzt worden. Die ele ſchaften der einzelnen Induſtrieunternehmen müſſen n gruppenweiſe zu dieſen Arbeiten antreten. In vielen Ortſchaften iſt es den Bauern verboten, auf ihre Felder und in die Wälder zu gehen, wo fieberhaft an Be⸗ feſtigungen gearbeitet wird. Beſonders intenſiv werden die Arbeiten in dem Abſchnitt um Nicolai durchgeführt. In die⸗ ſem Abſchnitt iſt auch die größte Truppenkonzentratton feſt⸗ zuſtellen. Die hier angelegte Stellung mit Richtung auf Gleiwitz kann unmöglich als Verteidigungsſtelle angeſehen 5 Nr. 198 werden, ſondern ſtellt in ihrer ganzen Bauart und in ihrer ſtrategiſchen Lage eine klare Ausfallſtellung des polniſchen Militärs nach Gleiwitz hin dar. Grenze nach Danzig abgeriegelt Güterwagen und Kähne angehalten.— Poſt- und Telefon- verkehr zum größten Teil eingeſtellt. Danzig. 24. Agu. In den frühen Morgenſtunden des Donnerstag ſind von den Polen ſämkliche für Danzig be⸗ ſtimmken Waggons mit Waren in Dirſchau angehalten wor⸗ den. Laſtkähne wurden ebenfalls in Dirſchau feſtgehalten. Eine fernmündliche Verbindung mit Gdingen war nicht mehr herzuſtellen, da man ſich auf polniſcher Seite wei⸗ gerte, die Geſpräche anzunehmen. Daraufhin hat auch Danzig den Poſt- und Fernſprechverkehr mit Gdingen ein⸗ geſtellt. Auch nach verſchiedenen anderen Orten Polens konnte keine kelefoniſche Verbindung erreichk werden. Donnerstag um 11 Uhr hat Polen nach einer Meldung des„Danziger Vorpoſten“ die Grenzen nach Danzig regel⸗ rechk geſchloſſen. Munitionstransport abgefangen Die in Danzig anſäſſigen Polen ſollten bewaffnet werden. Danzig, 24. Aug. Polen hat wieder einen neuen Be⸗ weis geliefert, daß es die Abſicht hat, die in Danzig an⸗ ſäſſigen Polen auf illegalem Wege zu bewaffnen. Wie der „Danziger Vorpoſten“ meldet, beſchlagnahmte die Danziger Polizei einen als Lebensmitteltransport deklarierten polni⸗ ſchen Eiſenbahnwaggon, der ausſchließlich mit Kiſten voll Munikion und Kriegsmaterial beladen war. Nach flüchtiger Ueberprüfung wurden in dem Wagen 20 Kiſten mif Ge⸗ wehrmunition, 4 Kiſten Schußmunikion, 200 Stahlhelme, 300 Gasmasken, 10 Kiſten Granatzünder, 21 Kiſten mit Flatterminen, Sprengkapſeln, Maſchinengewehrerſatzteilen und Sauerſtoffapparaten, dazu Sauerſtofflaſchen, feſtgeſtellt. Im Zuſammenhang mit der Beſchlagnahme des Waggons wurden mehrere Verhaftungen vorgenommen. i Der Verdacht, daß die in Danzig anſäſſigen Polen ille⸗ gal von Polen bewaffnet würden, beſteht ſeit längerer Zeit. D für Waffenverteilungen in kleinerem Umfange 8 Der Beweis iſt bereits mehrfach erbracht worden, u. a. durch die Ver⸗ haftung des polniſchen Terroriſten am Mittwoch. Die Dan⸗ ziger Polizei richtete ſchon ſeit längerer Zeit ihre Beob⸗ achtung auf die Weſterplatte, auf der die Polen bekannt⸗ lich ein Munitions⸗ und Waffenlager unterhalten, ſo daß es den Polen nicht leicht wurde, Waffen von der Weſter⸗ platte nach Danzig einzuſchmuggeln. Aus dieſem Grunde mußte Polen verſuchen, von außenher Waffen hereinzubrin⸗ gen. Die Entdeckung des als Lebensmitteltransport getarn⸗ 175 Waffenſchmuggels hat der Danziger Polizei recht gege⸗ en. Der„Danziger Vorpoſten“ weiſt in dieſem Zuſammen⸗ hang weiter darauf hin, daß die Erhöhung der vertrags⸗ mäßig auf 88 Mann beſchränkten Zahl der Beſatzungsmit⸗ 4 auf der Weſterplatte auf einige hundert Mann rauf ſchließen läßt, daß Polen die auf der Weſterplatte unterhaltene angebliche Wachtmannſchaft als illegaler Aus⸗ bilder der Polen in Danzig im Waffengebrauch verwendet. Polniſche Grenzverletzung Jeuergefecht mit deutſchen Beamten— Ein Deutſcher and ein Pole ſchwer verletzt Hindenburg, 25. Auguſt. Im deutſch⸗polniſchen Grenzabſchnikt bei Makoſchau hat ſich in der Nacht zum Donnerstag ein ſchwerer Grenzzwiſchenfall ereignet. Bol niſche Grenzſoldaken betraten bei ihrem Skreifengang in provozierender Weiſe deutſchen Boden. Als ſie ſich trotz Aufforderung nicht dazu bequemten, auf polniſches Ge⸗ biet zurückzukehren, machten die deutſchen Beamten von ihrer Waffe Gebrauch. Das Feuer wurde von den Polen erwidert, ſodaß es zu einer regelrechten Schießerei kam. Bei dem Kugelwechſel wurde ein polniſcher Soldat, der ſich auf deutſchem Boden befand, ſchwer verletzt und mußte ins Krankenhaus eingeliefert werden. Auf deutſcher Seite gab es ebenfalls einen Schwerverletzlen. Die unerhörte polniſche Grenzverletzung hat in der Be⸗ völkerung größte Erregung hervorgerufen. Aebergriff eines Grenzpoſtens Ein Mädchen auf Prokektoralsboden überfallen Mähriſch-Oſtrau, 24. Auguſt. An der Protektoratsgrenze ereignete ſich im Beskidenort Morawka ein neuer unerhör⸗ ter polniſcher Uebergriff, der nicht mehr mit durchgegange⸗ nen Nerven oder irgendeinem Verſehen entſchuldigt werden kann. Wie die„Mähriſch⸗Schleſiſche Landeszeitung“ meldet, wurde ein 18jähriges Mädchen, das ſich in der Nähe der Grenze auf Protektoratsgebiet aufhielt, von einem polniſchen Poſten, der die Grenze überſchritt, überfallen. Er verſuchte, das Opfer gewaltſam über die Grenze nach Polen zu ver⸗ ſchleppen, konnte jedoch im letzten Augenblick noch durch das Ericheinen deutſcher Grenzbeamter daran gehindert werden. Trotz der Grenzſperre gelingt es immer noch einigen Volksdeutſchen aus Polen die Protektoratsgrenze zu er⸗ reichen. Aber auch Tſchechen flüchten nach wie vor aus dem Olſagebiet und erreichen völlig niedergebrochen und erſchöpft die rettende Grenze. f 5 Zu dem erſten Fall ſchreibt die genannte Zeitung, dieſes Vorkommnis zeige erneut die Unſicherheit an der polniſchen Grenze. Nicht nur der Volksdeutſche in Polen iſt vogelfrei, jetzt wird auch die Bevölkerung diesſeits der Grenze ſchn 5 Deutſche ebenſo wie Tſchechen davon betrof:; en werden. 55 a Feſtigung des Gleichgewichts Der deutſch-ruſſiſche Nichtangriffsvertrag von der Moskauer Preſſe in größter Aufmachung veröffentlicht Moskau, 24. Auguſt. Die Moskauer Preſſe veröffenk⸗ licht in größter Aufmachung den Worklaut des deutſch⸗-ruſ⸗ ſiſchen Nichtangriffs⸗ und Konſultationspakles. Die„Prawda“ bringt eine Würdigung des Verkrages in einem herzlich ge⸗ haltenen Spitzenarkikel. Gleichzeitig bringt ſie auf der erſten Seite eine Photographie, die Stalin und Molokow mik von Ribbentrop und Dr. Gaus darſtellt. Der Leitartikel der„Prawda“ ſtellt die deutſch⸗ruſſiſchen Freundſchaftsbeziehungen heraus und geht ausführlich auf den Nichtangriffsvertrag ein. Es heißt in ihm: Der Inhalt jedes einzelnen Punktes des Nichtangriffspaktes und der Vertrag im ganzen geſehen iſt durchdrungen von dem Be⸗ ſtreben, Konflikte zu vermeiden und die friedlichen und ſach⸗ lichen Beziehungen zwiſchen beiden Seiten zu feſtigen. Es beſteht kein Zweifel, daß der abgeſchloſſene Nichtangriffs⸗ pakt die Geſpanntheit liquidieren wird, die in den Bezie⸗ hungen zwiſchen Deutſchland und der UdSSR vorhanden war. Aber die Bedeutung des abgeſchloſſenen Vertrages geht weil über den Rahmen einer Regelung der Beziehungen zwiſchen den beiden Verkragſchließenden hinaus. Der Ver⸗ krag iſt geſchloſſen in dem Augenblick, da die außenpolitiſche Lage eine große Zuſpitzung und Spannung erreichk. Der friedliche Akt, den der Nichtangriffspakt zwiſchen Deutſch⸗ land und der Uds SR darſtellt, wird unzweifelhaft zur Er⸗ leichkterung in der Spannung der außenpolitiſchen Lage die⸗ nen und helfen, dieſe Spannung zu löſen. Die Unterzeichnung dieſes Vertrages iſt, ſo ſagt die „Prawda“ weiter, unzweifelhaft eine Talſache von wich⸗ kigſter außenpolitiſcher Bedeutung, da der Vertrag nicht nur ein Inſtrumenk des Friedens darſtellt und berufen iſt, die gutnachbarlichen friedlichen Beziehungen zwiſchen der Sowjekunion und Deutſchland zu feſtigen, ſondern auch der allgemeinen Feſtigung des Friedens dient. In ähnlichem Sinne wie die„Prawda“ äußert ſich auch die„Iſtweſtija“, die gleichfalls eine große Aufnahme vom Abſchluß des Vertrages veröffentlicht.„Die Herſtellung der friedlichen gutnachbarlichen Beziehungen“, ſchreibt. das Blatt,„die ſich noch dazu auf breite wirtſchaftliche Verbin⸗ dungen ſtützen, zwiſchen zwei ſo mächtigen Staaten wie Sowjetrußland und Deutſchland, muß eine Beruhigung in die allgemeine außerordentlich geſpannte internationale Lage bringen und zur Feſtigung des Friedens beitragen. Vom politiſch-juriſtiſchen Skandpunkt aus iſt der Ver⸗ trag ein Dokument von äußerſter Wichtigkeit. Er mor a ⸗ liſiert vollkommen die Beziehungen zwiſchen zwei ſehr großen Mächten und dienk ſchon allein dadurch der Feſti⸗ gung des Gleichgewichts in der inkernationalen Lage in der ganzen Welt. Er macht der Jeindſeligkeit in den Beziehun⸗ gen zwiſchen Deutſchland und der Sowjekunſon ein Ende, einer Feindſeligkeil, die die Feinde beider Staaken zu enk⸗ fachen und zu ſchüren verſuchten. In dem eben abgeſchloſſenen Nichtangriffsvertrag ſowie in dem Handels-Kreditabkommen vom 19. Auguſt ſind die notwendigen Vorbedingungen enthalten 15 das Aufblühen der freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen den Völkern der Sowjetunion und dem deutſchen Volke.“ * Eine Warnung an die Weſtmächte Rom auf jedes Ereignis wohl vorbereitel. Rom, 24. Aug. Die Haltung der Demokratien gegen⸗ über den deutſch⸗ſowjetruſſiſchen Nichtangriffspakt wird vom„Giornale d'Italia“ als völlig verfehlt gebrandmarkt. Wieder einmal könne man feſtſtellen, daß man in London und Paris die Lage überhaupt nicht verſtehe, denn anſtatt Polen zum Einlenken aufzufordern, verſtärke man das Kriegsgeſchrei und wolle das Danziger Problem zu einem Problem des europäiſchen Syſtems und der Verteidigung des britiſchen und franzöſiſchen Imperiums machen. Jedes Zögern erhöhe nur die Gefahren, und umſo verantwor⸗ tungsloſer ſei der Ton der polniſchen Preſſe, die die gut⸗ emeinten Ratſchläge Italiens auf eine angeblich nicht vor⸗ abend Kriegsbereitſchaft zurückführen wolle. Der Nicht⸗ angriffspakt zwiſchen den beiden Großmächten, die Polen vollkommen einſchließen, erteile dieſen Gazetten die erſte Antwort, und die Entwicklung der nächſten Zukunft werde ihnen eine noch beredtere Antwort erteilen. Abſchließend erinnert„Giornale d'Italia“ an die Haltung der Demokra⸗ tien nach München, die eigentlich die heutige Kriſe herauf⸗ beſchworen habe, indem man ſich von Anfang an gegen die berechtigten Beſtrebungen der Achſenmächte wandte. Was haben alſo, ſo folgert das halbamtliche Blatt, Großbritannien und Frankreich ſeit München getan, um das Vertrauen Deutſchlands und Italiens wiederherzuſtel⸗ len? Was haben ſie unternommen, um ihren berechtigten Anſprüchen auf ihre Lebensrechte und Gleichberechtigung entgegenzukommen, und was tun ſie heute, wo man doch bereits am Rande des Abgrundes ſtehe? Immer noch verſuche man die Achſe anzubohren, indem man von einer angeblichen Unſicherheit Italiens faſele, ob⸗ wohl man doch genau wiſſe, daß Italien ebenfalls Rechte und Intereſſen geltend zu machen und zu verteidigen habe, die Hand in Hand mit denen Deutſchlands gingen. Warſchau iſt überraſcht Eine Konferenz jagt die andere. Warſchau, 24. Aug. Die Unterzeichnung des deutſch⸗ ruſſiſchen Nichtangriffspaktes war der Morgenpreſſe mit Ausnahme des„Kurfer Warſzawſki“ noch nicht bekannt. Nachdem am Mittwoch in der Preſſe noch Zweifel ge⸗ äußert waren, ob der Vertrag überhaupt zuſtande kommen werde oder ob ſich die Verhandlungen nicht nach dem be⸗ rühmten Beiſpiel der Weſtmächte endlos in die Länge eden würden, ſtellt der raſche Abſchluß naturgemäß eine neue Ueberraſchung dar. Niemand in Warſchau hatte zudem mit einem derart weitgehenden Vertrag gerechnet. In der Preſſe hatte man ſich vielmehr an die Hoffnung geklam⸗ mert, der deutſch⸗ruſſiſche Nichtangriffspakt würde ebenſo wie andere Nichtangriffsverträge, die die Sowjetunion frü⸗ her abgeſchloſſen hat, die Klauſel enthalten, daß der Pakt bei einem Angriff auf einen dritten Staat automatiſch er⸗ löſche. Jetzt iſt auf eine zweideutige Angriffsbeſtimmung verzichtet und klare Neutralität bei kriegeriſchen Verwick⸗ lungen feſtgelegt worden. In welcher politiſchen Spannung die polniſche Haupt⸗ ſtadt lebte, beweiſt, daß am gleichen Nachmittag eine zweite Schloßkonferenz einberufen wurde, an der auch der Außen⸗ miniſter teilnahm. Am Abend fand ferner eine Kabinetts⸗ ſitzung ſtatt. 5 Englands ſchwierige Lage Eine niederländiſche Stimme zum Abſchlußz des Moskauer Paktes. Amſterdam, 25. Aug. Der Berliner Berichterſtatter des „Telegraaf“ ſtellt feſt, daß bei dem neuen Studium des Textes des deutſch⸗ruſſiſchen Vertrages„nicht nur von einem üblichen Nichtangriffspakt geſprochen werden könne. Die Quinteſſenz des Paktes beſtehe darin, daß Deutſchland und Rußland übereingekommen ſeien, die ganze Lage Mittel⸗, Oſt⸗ und Südoſteuropas gemeinſam zu regeln, ohne daß hierbei eine Kriegsgefahr beſtehe. Was Polen angehe, ſo ſtehe die Uhr eine Minute vor 12 Uhr. Die Entſcheidun⸗ gen ſeien hier unmittelbar zu erwarten. Die britiſch⸗fran⸗ zöſiſch⸗ruſſiſchen Verhandlungen über die Bildung einer „Friedensfront“ ſeien damit illuſoriſch geworden. An anderer Stelle ſchreibt das Blatt, der deutſch⸗ruſſi⸗ ſche Nichtangriffspakt ſei von weit größerer Bedeutung, als anfangs angenommen werden konnte. Alle, die verſucht hätten, die Bedeutung dieſes Paktes zu verſchleiern, hätten völlig Unrecht gehabt. In Wirklichkeit ſei der deutſch⸗ruſſi⸗ ſche Vertrag der Ausdruck des Willens von zwei großen Staaten, alle Fragen von gemeinſamem Intereſſe friedlich zu löſen. Die Schnelligkeit, mit der dieſer Vertrag zuſtande⸗ gekommen ſei, habe die ganze Welt überraſcht und in kei⸗ ner der weſteuropäiſchen Hauptſtädte ſei man heute in der Lage, ſich ein klares Urteil über die Folgen der deutſch⸗ ruſſiſchen Zuſammenarbeit zu machen. Sowohl Deutſchland als auch Rußland hätten gewaltige Aufbauarbeit zu leiſten und wollen daher den Frieden erhalten. Es ſei vollkommen begreiflich, wenn jetzt zwei große Staaten erklärten, daß ſie die Fragen, die ſie in erſter Linien angehen, ſelbſt regeln wollten. Welche Beſchlüſſe Deutſchland hinſichtlich Oſt⸗ europas gefaßt habe, ſei nicht bekannt, doch ſei eines ſicher, daß die Regelung dieſer Fragen ſich vollziehen werde, ohne daß die demokratiſchen Weltmächte dabei eine Rolle ſpielen werden. * London grub ſich ſelbſt ſein Grab Newyorker Ratſchläge für Chamberlain— Berlin⸗Moskau⸗ Pakt ſichert den Frieden Europas Newyork, 24. Auguſt. In einem auf der erſten Seite groß veröffentlichten Leitartikel übt das Hearſt⸗Organ „Journal American“ heute vernichtende Kritik an Eng⸗ lands Außenpolitik, für deren verheerende Folgen es ſelbſt verantwortlich ſei. Deutſchland habe die Integrität Eng⸗ lands, Frankreichs und ihrer Beſitzungen zu garantieren verſprochen, vorausgeſetzt, daß Verſailles wieder gutge⸗ macht werde. In München habe Chamberlain dieſer Rege⸗ lung praktiſch zugeſtimmt. Aber durch die Dummheit der engliſchen Extremiſten ſei alles wieder zunichte gemacht wor⸗ den. Die aus dem Weltkrieg übriggebliebenen engliſchen Kriegstreiber hätten ſich nämlich eingebildet, daß Amerika aus ſeinen traurigen Erfahrungen nichts hinzulernte und nach entſprechender Propaganda erneut überredet werden könne, Englands Schlachten auszutragen und Enalands Ehrgeiz zu finanzieren. Hierauf bauend hätten dieſe deſtruk⸗ tiven Elemente Englands Chamberlains Befriedungspolitik angegriffeg und ſeine Regierung unterminiert und der nicht ſehr ſtarke Chamberlain ſei dieſem feindſeligen Einfluß er⸗ legen. Chamberlain habe mit der USA⸗Regierung über ein Bündnis verhandelt und gewiſſe geheime erhalten, die aber zu erfüllen Waſhington nicht imſtande war. Chamberlain habe dann mit Stalin verhandelt, der jedoch dem Intereſſe ſeiner eigenen Sicherheit entſprechenn handelte, ſodaß der deutſch⸗ſowjetruſſiſche Nichtangriffspakt entſtand. Die Feindſchaft, die Eiferſucht und die bodentoſe Dummheit der britiſchen Radikalen hat dies fertiggebracht. Jetzt habe Europa Frieden, aber einen„Frieden der Dik⸗ tatoren“. Das Beſte, was Chamberlain in dieſer Kalami⸗ tät tun könne, ſei die Rückkehr zu ſeinem Friedensprogramm, wie dies in München der Fall war, nur ſo könne Chamber⸗ lain die Achtung und das Verſtehen der ziviliſierten Welt wiedergewinnen. . * Paris iſt hilflos Man faſelt von„Skaatsſtreich in Danzig“. Paris, 25. Aug. Als erſtes Abendblatt kommentiert der Intranſigeant“ die Ernennung Gauleiter Forſters zum Danziger Staatsoberhaupt und ſchreibt, dieſes Geſetz werfe das ganze Gebäude der Danziger Verfaſſung über den Haufen und verwirkliche nach dem Modell des Dritten Rei⸗ ches die Perſonalunion des Staatschefs und des Chefs der i Partei. In einer über alle Spalten gehenden Ueberſchrift ſpricht das Blatt von einem„Staats⸗ ſtreich in Danzig“. Der Danziger Havas⸗Korreſpondent iſt ſichtlich hilflos. Auf der einen Seite verſucht er zu tröſten, indem er meldet, daß dieſes Ereignis noch nicht den Anſchluß der Freien Stadt bedeute. Dann aber bringt er wahrhaft ergötzliche Auslaſſungen. Die erſte Reaktion in polniſchen politiſchen Kreiſen ſei die, daß man erkläre, es handele ſich hier um „ein neues Experiment der nationalſozialiſtiſchen Propa⸗ anda“, das man mit großer Orcherſterbegleitung und viel ärm als ſogen.„Gleichſchaltung“ Danzigs mit dem Reich auszugeben beabſichtige. * Frankreich zieht in Marokko Truppen zuſammen Nachrichten aus Marokko zufolge treffen die Franzoſen in Franzöſiſch⸗Marokke kriegeriſche Vorbereitungen. In der Nähe der Grenze der ſpaniſchen Zone ſollen bereits 150 000 Mann franzöſiſches Militär konzentriert ſein. Soweit dieſe Maßnahmen in ſpaniſchen Kreiſen bekannt geworden ſind, riefen ſie ſtarke Empörung hervor. Es wird dabei erinnert, daß Frankreich bereits während der letztjährigen Septem⸗ berkriſe einen Ueberfall auf Spaniſch⸗Marokko plante. Po⸗ litiſche Kreiſe Spaniens weiſen auf die Ausſichtsloſigkeit ſolcher Unternehmungen hin, denn Spanien ſei nicht unvor⸗ bereitet, und die Franzoſen würden Gefahr laufen, daß die geſamte muſelmaniſche Welt gegen ſie aufſteht. Die Genfer Liga ſoll eingreifen! London, 25. Auguſt. In den ſpäteren Abendblättern wird die Ernennung Forſters zum Staatsoberhaupt von Danzig zum Teil noch meldungsmäßig kommentiert. Der Berliner Reuterkorreſpondent ſagt, die neue Lage eröffne die Möglichkeit zu den verſchiedenſten Entwicklungen in der Frage der Rücktehr Danzigs zum Reich. Britiſh United Preß bringt einen Bericht aus Warſchau, in dem es im Zei⸗ n der völligen Ratlosigkeit heißt, daß nunmehr— die enfer Liga eingreifen müſſe! i uſicherungen 8 Die engliſche Kabinetisſitzung Außzenminiſter Halifax beim König. London, 24. Aug. Die Kabinettsſitzung am Donnerstag, an der ſämtliche Miniſter mit Ausnahme des in Kanada weilenden Lords Maugham teilnahmen, dauerte eine halbe Stunde.— Außenminiſter Lord Halifax begab ſich anſchlie⸗ ßend in den Buckingham⸗Palaſt, wo er den König über die Lage unterrichtete. 5 Zur Unterzeichnung des deutſch⸗ſowjetruſſiſchen Paktes ſchreibt„Evening Standard“, dies ſei„eine nicht gerade angenehme Senſation“. Aus dem Wortlaut gehe hervor, daß der Pakt tatſächlich einen engliſch⸗ſowjetruſſiſchen Pakt praktiſch unmöglich mache. Sowſetrußland habe ſich ver⸗ pflichtet, kein Intereſſe an irgendeinem Konflikt zu nehmen, der Deutſchland gegebenenfalls mit ſeinen Nachbarn in Oſt und Weſt engagieren könnte. Trotzdem erklärt das Blatt jedoch, daß,„wenn es zum Krieg gehen ſollte“, England wie ein Mann daſtehen werde. 5 5 „Star“ erklärt, was für Fehler in der britiſchen Außen⸗ politik bisher auch gemacht worden ſeien, Englands kom⸗ mender Weg ſei klar, es müſſe ſeine Verpflichtungen ge⸗ genüber Polen einhalten, falls Polen zu den Waffen greife. England könne es„nicht geſtatten“, Polen zu einer„zwei⸗ ten Tſchecho⸗Slowakei“ werden zu laſſen. * Engliſcher Bankdiskont heraufgeſetzt London, 24. Aug. Die Bank von England hat eine Verdoppelung des Diskontſatzes vorgenommen. Der Satz, der ſeit dem 30. Juni 1932, alſo ſeit über ſieben Jahren, unverändert 2 v. H. betrug, iſt mit ſofortiger Wirkung auf 4 v. H. erhöht worden. Starke Aktivität in Gibraltar Havas meldet aus Gibraltar, daß in der Garniſon eine große Aktivität herrſche. Die Soldaten dürften die Kaſernen nicht mehr verlaſſen und ſämtliche Verteidigungspoſten, ins⸗ beſondere die ſchweren Artilleriebatterien und die Flug⸗ zeugabwehr, die auf den Höhenzügen lägen, ſeien von den Truppen beſetzt. Außerdem ſei die Grenze nach Spanien zu durch Militärabteilungen verſtärkt worden. Der Nordein⸗ gang zum Hafen von Gibraltar ſei geſperrt worden. Die Verteidigungskommiſſion von Gibraltar habe eine Beſpre⸗ chung abgehalten. Mehrere Kriegsſchiffe würden in Kürze in Gibraltar erwartet. Politiſch⸗militäriſche Beſprechungen Daladiers Paris, 25. Auguſt. Miniſterpräſident Daladier hat ſich am ſpäten Nachmittag mit dem Chef des Generalſtabes der Landesverteidigung und dem Chef des Generalſtabes des Heeres Colſon unterhalten. Anſchließend hat er den fran⸗ öſiſchen Botſchafter in London und den Vorſitzenden des usſchuſſes der Kammer empfangen. Muſſolint empfing die Generalſtabschefs Rom, 25. Aug. Muſſolini hat einer amtlichen Verlaut⸗ barung zufolge, die Generalſtabschefs des Heeres, der Kriegsmarine, der Luftwaffe und der Miliz zu militäriſchen Beſprechungen empfangen.. Anſchließend hat der Duce mit Worten wärmſter An⸗ erkennung den Generalſtabscheßs das Militärkreuz des Savoyen⸗Ordens wegen ihrer Verdienſte im ſpaniſchen Krieg überreicht. Löſung der kroatiſchen Frage Einverſtändnis des jugoſlawiſchen Prinzregenten Bled, 25. Auguſt. Am Donnerstag wurde folgende amt⸗ liche Mitteilung herausgegeben: Seine Königliche Hoheit, der Prinzregent, empfing in gemeinſamer Audienz den Mi⸗ niſterpräſidenten Dragiſcha Zwetkowitſch und Dr. Vladka Matſchek, den Präſidenten der Kroatiſchen Bauernpartei und der Bäuerlich⸗Demokratiſchen Koalition, bei welcher Ge⸗ legenheit ihm die Vorſchläge zur Löſung der kroatiſchen Frage erklärt wurden. Seine Königliche Hoheit. der Prinz⸗ regent, nahm im Einverſtändnis mit den Königlichen Be⸗ ratern die vorgelegten Vorſchläge zur Löſung dieſer Frage an. Vor dem Staatsaft in Tannenberg Alle Vorbereikungen beendet.— Rieſige Zelkſtadt und gewaltige Tribünenbauten. Hohenſtein, 25. Aug. In unmittelbarer Nähe des Reichsehrenmales Tannenberg iſt eine rieſige Zeltſtadt ent⸗ ſtanden, die viele Zehntauſende deutſcher Kriegsteilnehmer, zumeiſt Mitkämpfer der großen Schlacht an den Maſuri⸗ chen Seen aus den Auguſttagen von 1914, aufnehmen ſoll, jener Schlacht, die der Welt bewies, daß der deutſche Sol⸗ dat zu kämpfen und zu ſiegen verſteht. An dem Staatsakt un dieſer geheiligten Stätte am Reichsehrenmal werden etwa 150 000 Frontkämpfer an 5 8 Die erſten Sonderzüge laufen ſeit Donnerstag früh in Hohenſtein ein. Schon ſieht man viele Tauſende von Ka⸗ meraden in den ſchmucken blauen Uniformen des NS⸗ Reichskriegerbundes. Von Marienburg, von Allenſtein und Hohenſtein, und ſelbſt im kleinſten Dorf wehen die Fah⸗ nen des Großdeutſchen Reiches. Alle Bahnhöfe haben feſt lichen Schmuck angelegt. Oſtpreußen grüßt auf das herz⸗ lichſte die Männer, die 1914 in der gewaltigen Schlacht bei Tannenberg das Land vom Feinde befreiten. Die kleine ſchmucke Stadt Hohenſtein, die nach dem Kriege wieder aufgebaut worden iſt, trägt reichen Feſt⸗ ſchmuck. Feſtſtraßen, die zu beiden Seiten von hohen Flag⸗ genmaſten eingeſäumt ind, führen zum Reichsehrenmal uͤnd zum Paradefeld. Die Tribünenbauten ſind vollendet, alle Vorkehrungen für die Unterbringung und Verpflegung der Maſſen bis ins Letzte beendet. An der Großkundgebung vor dem Ehrenmal werden 150 000 Volksgenoſſen teilneh⸗ men, die zu beiden Seiten des zum Ehrenmal führenden breiten Weges Aufſtellung nehmen. Etwa 100 m vor dem Ehrenmal iſt das Rednerpodium aufgeſtellt.. In der Nähe des Gutes Wilken wird nach dem Staats⸗ akt die Parade ſtattfinden. Hier ſind Tribünenbauten von 6400 m Länge errichtet, die allein 40 000 Zuſchauer aufneb⸗ men können. Neben den Kämpfern des Weltkrieges wird am Sonntag die junge Wehrmacht des Großdeutſchen Rei⸗ ches und die Jugend des Führers ſtehen. Das Gebiet Oſtland der HJ führt einen Radmarſch durch, der allein 20.000 Hitlerjungen nach Tannenberg bringt. Die 25jährige Wiederkehr des Tages der Schlacht von Tannenberg wird Zeugnis ablegen von der Stärke, der Größe und Einigkeit der deutſchen Nation. Sie wird vor aller Welt zeigen, daß Deutſchland bereit iſt zum Frieden, aber auch bereit zur kraftvollen Sicherung des deutſchen Lebensraumes. 1 8— i ere ene . 86 7 MN N 71 E ˙ RA e ee Ine ee 9 Kerr Der Befreier der Nuhr geſtorben Generalleutnant a. D. Oskar Freiherr v. Walter f. Berlin, 24. Aug. In Lichterfelde iſt einer der ver⸗ dienkeſten Offiziere der allen Armee, Generallentnank a. D. Dekar Freiherr von Wakler, nach längerem Leiden im 78. Lebensſahr geſtorben. Als Sproß einer württembergiſchen Soldatenfamlie am 2. September 1861 in Ludwigsburg geboren, erhielt er eine militäriſche Erziehung im preußiſchen Kadettenkorps. 1879 trat er als Leutnant in das Feldartillerie⸗Regiment 13 in Ulm ein, wurde 1913 Generalmajor und rückte dann als Kommandeur der 10. Feldartillerie⸗Brigade mit dem V. Armeekorps in den Weltkrieg. 1915 wurde er zum Kommandeur einer neuen Infanterie⸗Diviſion ernannt, an deren Spitze er an der Winterſchlacht in der Champagne 1915, an der Offenſive über die Narew und Nieman bei der 12. und 8. Armee, dann an der Aisne⸗Champagne⸗Schlacht im Weſten, an der Flandernſchlacht von 1917 und an der Schlacht bei Cambrai(November 1917) teilnahm. Nach dem Kriege übernahm er das Oberkommando an Rhein und Ruhr. Beſonders wichtig wurde dieſe Stellung, als im März 1920 die Niederkämpfung des im Anſchluß an den Kapp⸗Putſch ausgebrochenen roten Aufruhrs im Ruhr⸗ revier notwendig wurde. Dieſer Aufgabe unterzog ſich Watter erfolgreich. Nach deren Erledigung ſchied er dann 1920 aus dem aktiven Dienſt aus. Beileid des Führers Der Führer hat an Freifrau von Watter folgendes Bei⸗ leidstelegramm gerichtet: „Zu dem ſchweren Verluſt, der Sie und Ihre Familie durch den Tod Ihres Herrn Gemahls, des Generals Frei⸗ herr von Watter, betroffen hat, ſpreche ich Ihnen meine herzliche Anteilnahme aus. Ich werde dem in Krieg und Frieden um das deutſche Volk hochverdienten Mann ein ehrendes Gedenken bewahren Adolf Hitler.“ Ferner ordnete der Führer an, daß die Beiſetzung des Wenerals als Staatbegräbnis erfolgt. German Buſch geſtor ben UAnerwarteles Ende des bolivianiſchen Präſidenken Buenos Aires, 24. Auguſt. Meldungen aus La Paz zu⸗ folge iſt der bolivigniſche Staatspräſident Buſch am Mitt⸗ woch früh verunglückt. Newyork, 24. Auguſt. Die Aſſociated Preß meldet aus La Paz, daß Staatspräſident Buſch nach einer amtlichen Mitteilung den Verletzungen, die er ſich bei einem Unfall zugezogen habe, erlegen ſei. Deutſche Beileidsbezeugung Berlin, 25. Auguſt. In Vertretung des abweſenden Staatsminiſters und Chef der Präſidialkanzlei des Führers ſprach Geheimrat Hinrichs bei der boliwianiſchen Geſandt⸗ ſchaft vor, um das Beileid des Führers zum Ableben des bolivianiſchen Staatspräſidenten, German Buſch, zum Aus⸗ Druck zu bringen. Fürſt Colonna 7 Der Gouverneur von Rom geſtorben. Rom, 24. Aug. Der Gouverneur von Rom, Fürſt Don Piero Colonna, iſt am Donnerskag um 7.20 Uhr im Aller won 48 Jahren geſtorben. Fürſt Colonna litt ſchon ſeit Monaten an einer tückiſchen, krebsartigen Geſchwulſt in der Nähe der Wirbelſäule, konnte aber vor einem Monat nach einer gutüberſtandenen Operation die Klinik wieder verlaſſen, bis in dieſen Tagen plötzlich eine neuerliche Verſchlimmerung eintrat die raſch zum Tode des allſeits beliebten Gouverneurs führte. Fürſt Colonna, aus dem Haus der Fürſten von Pa⸗ liano, wurde am 23. Mai 1891 als der zweite Sohn des Senators und früheren Bürgermeiſters der italieniſchen Hauptſtadt, Fürſt Proſpero, Herzog von Rignano und Cal⸗ cata in Rom geboren. Im Krieg hat er ſich als Major der Gebirgsartillerie ausgezeichnet und war ſchwer verwundet worden. Bereits im Februar 1921 trat er der Faſchiſtiſchen Partei bei und bekleidete ſpäter den Rang eines General⸗ konſuls der Faſchiſtiſchen Miliz. 1930 wurde Fürſt Colonna zum Präſidenten der Provinz Rom und im November 1936 zum Gouverneur von Rom ernannt, das ſeine moderne Ausgeſtaltung zu einem großen Teil ſeinem raſtloſen Schaf⸗ fensgeiſt verdankt. 2. 18 „Meine Herren!“ Silverius war aufgeſtanden, zog ſein Jackett zurecht, griff ſich an den Hals, als ob ihm der Kragen zu eng ſei und huſtete verlegen. Nach einer Weile ſchien er die ge⸗ eigneten Worte gefunden zu haben. Er wiederholte: „Meine Herren!“ Die Angeſtellten ſchauten ihn verwundert an. Was hatte er ihnen nur zu ſagen? Erfreuliches oder Un⸗ angenehmes? Silverius hatte aus dem Mund des Juſtizrats er⸗ fahren, daß man ihm weiter vertraute. Seine Zukunft war geſichert, er durfte hier weiterarbeiten. Nun wollte er auch ſeinen Mitarbeitern gleich mit der angenehmen Nachricht, die er erhalten hatte, eine Freude machen. Mit friſcher Stimme hob er an: „Das Kuratorium hat in der heutigen Sitzung be⸗ ſchloſſen, daß auf Grund des günſtigen Abſchluſſes die Ge⸗ hälter der Angeſtellten ſowie der Wärter und Schweſtern, abgeſtuft nach den Dienſtjahren, zu erhöhen ſind. Man Hat mich damit beauftragt, die Liſte der Angeſtellten auf⸗ Sch dien Ich freue mich, Ihnen das mitteilen zu können. 85 glaube, das iſt für uns alle ein Glückstag!“ Emil rutſchte von ſeinem Drehſchemel herunter. „Bin ich auch dabei? Oder werde ich wieder über⸗ gangen?“ „ u biſt auch einbegriffen, Frechdachs! Und jetzt lauf ſchnell in die Kück zu Schweſter Flora und frage, ob nicht eine Kanne Kaffee und Kuchen für uns übrig ſind!“ Emil ließ ſich das nicht zweimal ſagen. Badiſche Chronik Die Maul- und Klauenſeuche Nachdem in den letzten Wochen die Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche in Baden nur noch in einer einzigen Gemeinde, näm⸗ lich in Has lach, Landkreis Offenburg, zu finden war, iſt ſie in dieſer Woche wieder in einer Gemeinde neu und einer Gemeinde wieder ausgebrochen, ſodaß nach dem Stand vom 22. Auguſt wieder drei badiſche Gemeinden verſeucht ſind. Dieſes wenn auch nur leichte und unbedeutende Vorrücken der Seuche zeigt, daß ſo lange dieſe gefährliche Tierkrank⸗ heit überhaupt noch auftritt, immer noch die größte Vor⸗ ſicht und die ſorgfältigſte Beachtung der ſeuchen polizeilichen Vorſchriften notwendig iſt. Am 22. Auguſt waren folgende drei Gemeinden verſeucht: Landkreis Bruchſal: Gondels⸗ heim; Landkreis Müllheim: Feldberg; Landkreis Offenburg: Haslach. 8467 Erbhöfe in Baden Baden zählt nach dem Stand vom 1. Juli 1939 insgeſamt 9467 Erbhöf 9386 Erbhöfe nach dem Stand vom 1. Januar 195 ößte Anteil der Erbhöfe in Baden, nämlich 2623, entfällt auf die Betriebsgröße von 10 bis 15 ha, der nächſtgrößte Anteil, 1945 Erbhöfe, auf die Be⸗ triebsgröße von 25 bis 50 ha. Unter 7,5 ha Betriebsgröße haben 291 Erbhöfe, 100 bis 125 ha bewirtſchaften in Baden nur 48 Erbhöfe 1000 badiſche NSG. Rund 100 ihres Aufbruck Unterbri dern in re die Führer Inſtrumentaliſtinnen der Jugendgrup⸗ pen von NS.⸗Frauenſchaft und Deutſchem Frauenwerk, die n fahren nach Nürnberg. he Frauen erwarten den Tag teitag in Nürnberg. Ihre n Jahre nicht im Lager, ſon⸗ mit ihren Kameradinnen aus den übrigen Gauen in einem Reichslager zuſammengefaßt werden, um an der äußeren Ge⸗ ſtaltung des Frauenkongreſſes mitzuwirken. Die Kreisfrauen⸗ ſchaftsleiterinnen werden geſchloſſen den Sonderzug am 1. September benutzen, um am Eröffnung ongreß teilnehmen zu können. Alle übrieen Frauen aus NS.⸗Frauenſchaft, Deutſchem Frauenwerk, Frauenamt der DAF. und den Dienſt⸗ ſtellen von Partei und Staat fahren i dem Sonderzug am 6. September. Sie werden am Frauenkongreß am 8. September teilnehmen. Die Rückfahrt der badiſchen Frauen findet am 12. September wiederum mit Sonderzug ſtatt. Emmendingen.(Vorſicht beim Radfahren mit landwirtſchaftlichen Geräten). In der Nähe des Gaſthauſes„Zum Adler“ wollte ein aus Richtung Tutt⸗ lingen kommender Perſonenkraftwagen, ganz rechts fahrend, eine Kurve durchfahren. Im gleichen Augenblick kam aus Richtung Engen auf der dort abſchüſſigen Landſtraße die Ehefrau des hieſigen Hafnermeiſters Ferdinand Heller auf ihrem Fahrrad. Als ſie des Kraftwagens anſichtig wurde, verlor ſie die Herrſchaft über ihr Rad, wurde wahrſcheinlich auch noch durch den auf dem Fahrrad mitgeführten Rechen behindert und ſteuerte anſtatt auf die rechte auf die linke Seite und damit direkt in den Kraftwagen hinein. Sie wurde ſeitwärts vom Rad geſchleudert, mitgeſchleift und von dem Auto überfahren. Ihre ſchweren Verletzungen mach⸗ ten ihre Ueberführung in das Kreiskrankenhaus Tuttlingen notwendig. K — Tuttlingen.(Gewitter mit Wolkenbruch. Ueber Tuttlingen ging ein mit wolkenbruchartigem Re verbundenes Gewitter nieder, das keilweiſe ſchweren S anrichtete. In einem Geſchäftshaus in der Brunnentalſtraße drang das Waſſer über einen Meter tief in den Keller, ſodaß zur Behebung des Waſſerſchadens die Feuskweht gerufen werden mußte. — Holzelfingen, Kr. Reutlingen.(Greis von Lei⸗ ter tödlich abgeſtürzt.) Der 84jährige Chriſtian Vöh⸗ ringer fiel dieſer Tage von einer Leiter, wobei er ſchwere innere Verletzungen erlitt. Er mußte ſofort ins Bezirks⸗ krankenhaus ngch Reutlingen verbracht werden, wo er ge⸗ ſtorben iſt. Vöhringer war bis zu dem Unglücksfall noch außerordentlich rüſtig. 85 — Kirchentellinsfurt.(Die Pulsader durchſchnit⸗ ten.) Als ein hieſiger Einwohner einen Haſen ſchlachten wollte, ſuhr ihm das Meſſer in das Handgelenk. Der Mann, der ſich die Pulsader durchſchnitten hakte, mußte in die Tübin⸗ ger Klinik einge ie Schon war er im Begriff davonzurennen, da drehte er ſich mit einem Schwung herum: „Jawohl, Herr Silverius, heute iſt wirklich ein Glücks⸗ tag! So gut aufgelegt haben wir Sie noch nie geſehen!“ Ohne ſich um die aufgeſcheuchten, ängſtlichen Blicke der anderen zu kümmern, ohne auch das verklärte Geſicht Silverius' zu ſehen, ſtob er davon. Silverius drohte ihm ſcherzhaft mit dem Zeigefinger nach. „Aus dir wird mal was, weil du deinen Schnabel auf dem richtigen Fleck haſt!“ Dann wandte er ſich Flinke zu und bat dieſen, ein Aufſtellung der Angeſtellten nach Dienſtjahren und Ge haltsklaſſen ſo ſchnell wie möglich fertigzuſtellen. Rimmler ſperrte ſeine kleine Stahlkaſſette, in der en Geld und Dokumente aufbewahrte, zu, Liß einen Zettel vom Kaſſablock und ſchrieb auf die Rückſeite folgend. Worte: „Liebling! Soeben Gehaltsaufbeſſerung in Sicht Wenn keine Rückſchläge kommen, können wir bald heiraten. Ich warte heute um acht Uhr an der Halte ſtelle. Freue Dich mit Deinem Max.“ Dieſen Zettel faltete er klein zuſammen, nahm von der Wand den Schlüſſel, der für ein ſtilles Oertchen beſtimmi war, und ging zum Büro hinaus. Als er auf dem Korridor außer Sehweite war, blieb er ſtehen, ſpähte nach rechts und links und wartete. Die Apothekenſchweſter ee, ö ſeine heimliche Braut, mußte hier über kurz oder lan auftauchen. Ihr wollte er den Zettel im Vorbeigehen in die Hand drücken. Seit zwei Jahren korreſpondierten ſie auf dieſe Weiſe. Emil, dieſer Lümmel, kam ihm heute in die Quere Der Stift trug ein großes Tablett mit viel Streuſelkuchev und Pfannkuchen, in der zweiten Hand hielt er mit allen Anſtrengung eine große Porzellankanne, aus der friſcher Kaffee dampfte. Emil wußte um dieſe Zettelpoſt. Frech wie immer raunte er ſeinem Vorgeſetzten zu: 5 25 „Aber Herr Rimmler! Warum ſo heimlich? Ich weiß Aus den Nachbargauen Vier Menſchen im Auto verbrannt Jurchkbares Kraftwagenunglück bei Fulda Fulda, 25. Auguſt. Jwiſchen Langbieber und Dipperz bei Fulda rannke in der Nacht zum Donnerskag ein mit vier Perſonen beſetztes Auto gegen einen Baum. Dabei explo⸗ dierte der Benzinkank und der Wagen brannke in wenigen Sekunden lichterloh. Sämtliche vier Inſaſſen kamen in den Flammen um. Bei den tödlich Verletzten handelt es ſich um den Stu⸗ dienrat Dr. Rudolf Klüber, um den Geſchäftsführer Dr. König und deſſen Frau, alle drei aus Fulda, ſowie um den praktiſchen Arzt Dr. med. Schlitzer aus Hainzell im Kreis Fulda. Familientragödie in Bad Homburg Der Ehemann kel, die Frau ſchwerderletzt. Bad homburg v. d. 5., 25. Aug. In dem Hauſe Haingaſſe 27 ſpielte ſich in der Nacht zum Dounerskag eine furchtbare Tat ab. In den frühen Morgenſtunden fand die Polizei die Eheleute Merkel in ihrer Wohnung blutüber⸗ ſtrömt auf. Der Mann, der ſchwere Verletzungen aufwies, lag, nur mit dem hemd bekleidet, in der Tüche. mil dem Geſicht zum Boden; er war bereits kol. Die Frau fand man im Bette liegend vor. Auch ſie wies ſchwere Ver⸗ letzungen auf. Nach ihren Angaben ſoll es ſich um ein Eiferſuchtsdrama handeln, bei dem der Mann die Frau zu erwürgen verſuchte. In ihrer Abwehr hat dann die Frau offenbar ihren Mann getötet und einen Selbſtmord⸗ verſuch begangen. Todesſturz von der Lokomokive. Gießen. Der Lokomotivheizer Mathias Ganſer aus Bet⸗ tenhauſen bei Kaſſel, der ſich mit einer Lokomotive auf der Fahrt von Kaſſel nach Frankfurt befand, beugte ſich bei der Ausfahrt der Maſchine aus dem Bahnhof Gießen zu weit heraus. Dabei ſchlug der Mann mit dem Kopf heftig gegen einen eiſernen Lichtmaſt, daß er mit ſchweren Schädelbrü⸗ chen von der Maſchine herabſtürzte und hart auf das Bahn⸗ elände aufſchlug. Er wurde in die Klinik gebracht, wo er feen ſchweren Verletzungen, erlegen iſt. Neunkirchen. Diamantene Hochzeit). Das ſeltene Feſt der dimantenen Hochzeit feierten die Eheleute Johann Staut und Frau Suſenne geb. Petry. Der Jubelbräutigam zählt 82 Jahre, die Jubelbraut iſt ein Jahr jünger. f Mainz.(Vom Bierauto überfahren) In Heidesheim fuhr ein acht Jahre alter Junge in ſchnellem Tempo auf ſeinem Fahrrad aus einer Seitenſtraße in die Fahrbahn eines Bierautos. Der Junge ſtürzte, wurde von dem Laſtwagen überfahren und getötet. Bad König(Odenwald). Guter Fremdenhe⸗ Bi Das Stahlbad Bad König erfreut ſich in dieſem ommer eines guten Beſuches. In dieſen Tagen konnte die Kurverwaltung den 3000. Beſucher verzeichnen. * Homberg(Efze).(In eine Heckenſche e ge⸗ ſtür zt.) Beim Heckenſchneiden im Garfen rutſchie der Kaufmann Georg Körbel aus. frürzte in die offen; Hecken⸗ ſchere und trug dabei eine Herzverletzung davon, die nach wenigen Augenblicken zu ſeinem Tode führte — Herkenalb.(Dobeltalweg vor der Voll⸗ endung.) Der über 3 km lange Dobeltalweg, an dem der Reichsarbeitsdienſt ſeit 1937 arbeitet, geht nunmehr ſeiner Vollendung entgegen. Von den Arbeitsmännern wurde ſchon in den Jahren 1935⸗36 der faſt 4 km lange Bernſteinweg angelegt. Nach Fertigſtellung des Dobeltalweges wird vom Reichsarbeitsdienſt der Bau eines Holzabfuhrwegs am Wurſt⸗ berg in Angriff genommen werden. — Schramberg.(Einbrüche aufgeklärt.) In letz⸗ ter Zeit wurden in Schramberg mehrere Einbrüche berübt. Der Dieb konnte nun feſtgenommen werden. Bei dem Täter, der die Einbrüche bereits geſtanden hat, handelt es ſich um den 24jährigen, mehrfach vorbeſtraften Hermann Haberer aus Alpirsbach. — Kornweſtheim.(Tot aufgefunden.) Auf der Straße nach Ludwigsburg wurde nachts um 1 Uhr ein ſchwer beſchädigtes Motorrad herrenlos aufgefunden. Schließlich fand man den Kraftfahrer mehrere Meter von ſeinem Fahr⸗ zeug entfernt kot auf. Ueber den Hergang des Anfalls iſt noch nichts bekannt. Bei dem Verunglückten handelt es ſich um einen aus Beſigheim ſtammenden, etwa 20jährigen Monteur namens Joos. 5 ja ſchon ſeit einem Jahr, daß Sie mit Schweſter Dora, flirten!“ Emil war ſtolz, daß er das Wort„flirten“ kannte und ſprach es genau ſo aus, wie man es ſchrieb. Rimmler, etwas betreten, ging auf Emil zu: „Daß du mir aber reinen Mund hältſt! Zeig, daß du ein richtiger Mann biſt!“ „Klar! Auf mich können Sie ſich verlaſſen!“ Und wie aus heiterem Himmel ſprach Emil mit un⸗ ſchuldsvoller Miene weiter:. „Kann ich heute ſchon um halb fünf Uhr abhauen? Unſer Fußballpräſident hat uns heute zum Kaffee ein⸗ geladen! Soll ſogar Kognak geben!“ Rimmler nahm Emil an den Ohren: „Lauſejunge, hau ab, wenn die Nachmittagspoſt unter⸗ ſchrieben iſt!“ 8 2* Die Herbſttage ſtanden noch in mildem, verſonnenem Golde. Im Patientenpark wandelten die Kranken und Rekonvaleſzenten auf dem kurzen Weg, auf dem noch die Sonne lag, begleitet von Krankenſchweſtern oder Wärtern oder auf Stöcke geſtützt, allein auf und ab. ö Profeſſor Hartleb predigte ſeinen Pflegebefohlenen ſtets: f 5 „Operieren kann ich— heilen muß die Natur! Luft, Sonne und Erde, das ſind die größten Aerzte! Was gehen, krauchen und kriechen kann— raus an die Sonne! Nicht zu enge! Tief Luft holen, langſam, ohne An⸗ ſtrengung, durch die Naſe atmen!“ 5 FJußkranke a e er in kleinen Wagen auf Gummitädern in den Park rollen. 5 Auch die Patientin von Zimmer 136 machte heute zum erſten Ma 0 ihrem Hierſein einen Spaziergang in der Sonne. Sie wurde, da niemand ihren Namen wußte, von den Patienten und dem Pflegeperſonal als„Fräulein Unbekannt“ geführt. g. Profeſſor Hartleb hatte ihr dieſen Spaziergang ge⸗ raten. 1 5„„.. 5 „Gehen Sie heute in den Park! Beachten Sie a was Ihnen begegnet!“„ 9 Locale Nuud scliau Erſte Hilfe bei Betriebsunfällen Betriebsunfälle laſſen ſich trotz ſtändiger Unfallverhü⸗ ſtungsarbeit aller zuſtändigen Stellen nicht ganz vermei⸗ den. In dieſer Erkenntnis haben die Berufsgenoſſenſchaften im Rahmen aller Unfallverhütungsvorſchriften auch Vor⸗ ſchriften über„Erſte Hilfe und Verhalten bei Unfällen“ er⸗ laſſen. Dabei iſt den Unternehmern zur Pflicht gemacht, dafür zu ſorgen, daß den Unfallverletzten die notwendige Hilfe zuteil wird. Bei allen nicht ganz leichten Verletzun⸗ gen muß Behandlung durch einen Arzt und notfalls Ueber⸗ führung in eine Heilanſtalt erfolgen. Das etwa notwendige Fahrzeug für die Zuziehung des Arztes und die Ueberfüh⸗ rung des Verletzten muß vom Unternehmer geſtellt wer⸗ den, Der Unternehmer hat außerdem bei Betriebsunfällen darauf zu achten, daß der Verletzte die Arbeit unterbricht, ſolange eine offene Wunde nicht ſachgemäß verbunden iſt. Durch die Ausbildung einzelner Arbeitskameraden zu Be⸗ triebshelfern wird dafür geſorgt, daß Hilfeleiſtung erfolgt. Die Betriebshelfer werden von den zuſtändigen Berufs⸗ genoſſenſchaften ausgebildet, und müſſen in einer dem Um⸗ fange und der Art des Betriebes entſprechenden Anzahl vor⸗ handen und jederzeit erreichbar ſein. In Betrieben mit einer größeren Anzahl von weiblichen Beſchäftigten ſind auch weibliche Betriebshelfer auszubilden.— Kenntnis über die erſte Hilfeleiſtung wird den Arbeitskameraden durch eine allgemeinverſtändlich geſchriebene„Anleitung zur erſten Hilfe“ vermittelt, die durch Abbildungen erläu⸗ tert iſt und in jedem Betrieb aushängen muß. Verbands⸗ zeug iſt vorrätig zu halten, rechtzeitig zu ergänzen und ſtets erreichbar und ſachgemäß, beſonders gegen Verunreini⸗ gung geſchützt, in einem Verbandskaſten oder ⸗ſchrank auf⸗ zubewahren. Der Inhalt des Verbandskaſtens hat den Vor⸗ ſchriften der Berufsgenoſſenſchaften zu entſprechen. In Kraftwagen, auf denen unfallverſicherte Perſonen mitfah⸗ ren, iſt gegen Verunreinigung geſchütztes Verbandszeug ſtändig mitzuführen. Richtige und ſchnelle erſte Hilfeleiſtung bewahrt den Unfallverletzten vor unnötigen Schmerzen, be⸗ ſchleunigt den Heilungsprozeß und verringert ſo den Aus⸗ fall an Arbeitskräften und Arbeitstagen. Die erſte Hilfe muß ſich auf das vor dem Eingreifen des Arztes Notwen⸗ dige und Zweckmäßige beſchränken und darf keinesfalls den Arzt zu erſetzen ſuchen. * Mannheims Einwohnerzahl. Bei der letzten großen Volkszählung hatte Mannheim 283801 Einwohner. Bei der Zählung im Jahre 1933 ſind 273 609 ortsanweſende Einwohner ermittelt worden. Förderung junger bildender Künſtler. Die Kunſthalle Mannheim wird im Frühjahr 1940 im Auftrase des Gau⸗ propagandaamtes erſtmals eine Ausſtellung junger bildender Künſtler des Gaues Baden, die eine Förderung verdienen, einrichten. Die Ausſtellung hat ihre Parallele in den Kon⸗ zerten, die im vergangenen Jahre in unſerem Gau durchge⸗ führt wurden, um jungen Talenten die Möglichkeit zu geben, ihr Können zu beweiſen. Die Förderung geſchieht durch Auf⸗ träge, Stipendien und Studienaufenthalte. — Baubeginn vor Genehmigung ſtreng verboten. Wie ein in der„Zeitſchrift der Akademie für Deutſches Recht“ mitgeteiltes Reichsgerichtsurteil feſtſtellt, enthält beim Bau⸗ genehmigungsverfahren die Anordnung der Pflicht zur An⸗ zeige vor Beginn des Baues zugleich das Verbot, vor Er⸗ teilung der Genehmigung mit dem Bau zu beginnen. Dies Verbot betrifft nicht nur den Bauherrn, ſondern weirdet ſich gegen jeden, der das Bauvorhaben in die Tat umſetzt. Dabei iſt ußerheblich, welche Materialien vor der Genehmigung ver⸗ wendet werden. 3 3— — Keine Biermarken mehr für Jugendliche. Im Inter⸗ eſſe der Geſunderhaltung und Leiſtungsſteigerung muß die Enthaltung von Alkohol und Nikotin zur Selbſtverſtändlich⸗ keit für jeden Jungen werden. Wie das Mitteilungsblatt des Jugendamts der DA F.,„Schaffende Jugend“, dazu feſt⸗ ſtellt, iſt erfreulicherweiſe die Unſitte, Jugendlichen zu Be⸗ triebsfeiern Bier⸗ und Zigarettenmarken zu geben, mehr und mehr im Schwinden begriffen. Verantwortungsbewußte Be⸗ triebsführer hätten erkannt, daß dieſer„Brauch“ keine geeig⸗ nete Maßnahme ſei, um ihre Verbundenheit mit der jungen Gefolgſchaft zu beweiſen. Die Erziehung durch den Betriebs⸗ jugendwalter müſſe dahin führen, daß die Jugendlichen ſich auch von Erwachſenen nichts mehr in dieſer Hinſicht„ſpendie⸗ ren“ laſſen. Die Betriebsführer ſollten die bisher für Bier und Zigaretten für Jugendliche aufgewandten Mittel beſſer für die Ausgeſtaltung eines Gemeinſchaftsraumes der jungen Gefolgſchaft, für Bücher für die Jugendbücherei des Werks, für die Geſundheitsführung oder Erholungsverſchickung der Wichtig für Weſtwallarbeiter! Bei den Baufirmen im Weſten liegt noch eine große Anzahl von Arbeitspapieren(Invaliden⸗, Steuer⸗ und Ur⸗ laubskarten, Arbeitsbücher, DAF-⸗Mitgliedsbücher, Bei⸗ tragsmarken), die den Eigentümern nicht zugeſtellt werden konnten, ſei es, daß die Arbeitskameraden den Arbeits⸗ platz oder ihren Wohnort gewechſelt haben oder daß eine Heimatanſchrift überhaupt nicht bekannt iſt. Das Fehlen der Arbeitspapiere oder auch nur einzelner Invaliden⸗ oder Beitragsmarken kann zu erheblichen Nachteilen führen. Um die Nachforſchung nach fehlenden Arbeitspapieren zu er⸗ leichtern, hat die Deutſche Arbeitsfront im Einvernehmen mit dem Generalinſpektor für das deutſche Straßenweſen eine Nachweisſtelle in Wiesbaden eingerichtet. Arbeitskameraden, die beim Bau der Weſtbefeſtigungen be⸗ ſchäftigt waren, und deren Arbeitspapiere oder Beitrags⸗ marken fehlen, wenden ſich unter Angabe von Vor⸗ und Zunamen, Geburtsdatum und genauer Anſchrift ſowie Be⸗ nennung der Baufirmen, bei denen eine Tätigkeit im We⸗ ſten ausgeübt wurde, an die Deutſche Arbeitsfront, Ver⸗ bindungsſtelle Wiesbaden, Kaiſerhof. 2 Sehr ſtarke Anmeldung zur erſten September⸗Auktion Oſtpr. Herdbuch⸗Geſellſchaft am 6. September 1939. In Oſtpreußen liegt die Hauptabkalbezeit in den Herbſt⸗ monaken. Deshalb iſt auch in dieſer Zeit das Angebot an hochtragenden Tieren ganz beſonders groß. Es ſind zu der Auktion am 6. September 450 hochtragende weibliche Tiere, 100 deckfähige Bullen angemeldet. Der ſehr große Auftrieb bietet eine außerordentliche günſtige Ankaufsmöglichkeit. Die Tiere kommen in Eilzügen auf dem ſchneilſten Wege ſofort nach der Auktion in die anderen Provinzen. In den Herbſt⸗ monaten pflegen beſonders viel qualitativ wertvolle Tiere, die ſich durch den monatelangen Weidegang gut enkwickelt und geſundheitlich gekräftigt haben, zum Verkauf geſtellt zu werden. Die Ankaufsmöglichkeiten für hochwertige Tiere iſt deshalb auf dieſer Auktion eine ganz beſonders günſtige. Für Intereſſenten, die nicht ſelbſt nach hier kommen können, übernimmt die Herdbuchgeſellſchaft auf Wunſch den Ankauf bet Ausnutzung der günſtigſten Preislage und bei ſachverſtän⸗ diger Auswahl der Tiere nach Abſtammung und Milchan⸗ lagen. Von den Fachtierärzten werden ſämtliche Tiere beim Auftrieb zur Auktion auf Freiſein von kliniſch erkennbarer Tuberkuloſe, ſeuchenhaftem Verkalben, auf geſunde Euter und Trächtigkeit unterſucht. Für die Trächtigkeit der weib⸗ lichen Tiere, ſowie Deckfähigleit und Befruchtung der Bullen hat der Verkäufer zu garantieren. der Sporinachrichten. Start zur Fußball⸗Meiſterſchaſt In allen Gauen beginnt der Kampf um die Punkte. Nach nur zwei Spielſonntagen werden am kommenden Sonntag in allen Gauen die Meiſterſchaftsſpiele geſtartet. Dieſe kurze Vorbereitungszeit wird wohl in den erſten Spielen manche Ueberraſchung bringen und vor allem die langſam ſtartenden Mannſchaften werden ſehr auf der Hut ſein müſſen, um nicht in dem harten Kampf um die Punkte gleich zu Beginn zurückzufallen. Wie gefährlich ſolche Groß⸗ ämpfe gleich nach Beginn der Spielzeit ſind, das zeigten ja vor allem die zahlreichen Ueberraſchungen am letzten Sonntag beim Tſchammerpokal⸗Wettbewerb. Es iſt deshalb diesmal beſonders ſchwer, die Sieger der einzelnen Punkte⸗ ſpiele vorauszuſagen, weil ſich eben zahlreiche Mannſchaf⸗ ten nach ihrer Umgruppierung durch den Zugang neuer Spieler oder die Verjüngung der Mannſchaft in ſolch kurzer. Zeit noch nicht recht finden konnten und zum anderen ein Vergleich nach den Ergebniſſen von Freundſchaftsſpielen zu leicht ein falſches Bild gibt. Sechs Großkämpfe im Gau Südweſt. Mit einem vollen Programm werden die Meiſterſchafts⸗ ſpiele im Gau Südweſt geſtartet. Gleich der erſte Sonntag bringt einige intereſſante Paarungen, die es„in ſich ha⸗ ben“. In Wiesbaden empfängt der Sportverein die Frank⸗ furter Eintracht, die ihre glänzende Form durch ihren 5:0⸗ Sieg im Tſchammerpokalſpiel gegen den SW Beuel bereits unter Beweis geſtellt hat. Aber auch der SV Wiesbaden ſcheint in dieſem Jahr wieder gut in Schwung zu ſein, das Figl ſein 6:0⸗Sieg über Badens Gauligaverein Sp⸗Vg andhofen. Ebenſo ſchwer wie die Eintracht in Wiesbaden ſollte es auch Wormatia Worms bei Boruſſia Neunkirchen haben, zumal ſich der Wormſer Paradeſturm in Köln am Sonntag nicht von ſeiner beſten Seite zeigte. Vielleicht wird dieſe kataſtrophale 9:0⸗Niederlage aber gerade die Wormſer zu einer beſonderen Kraftanſtrengung hinreißen, und dann müßte ihnen ſelbſt in Neunkirchen ein Sieg ge⸗ lingen. Vielleicht das intereſſanteſte Spiel ſteigt in Pirma⸗ ſens, wo mit dem FK 03 und Rotweiß Frankfurt zwei Jugend ausgeben. Vereine zuſammentreffen, die nur knapp am Abſtieg vor⸗ rr Monats- n. i b 2 Unt Einmach-ESsig! frau 1 Kräuter-Essig, ca. 5% Säure pästeurisiert, unabge- kocht zum Einmachen verwendbar, Liter 30 9 Wein-Essig, 20% Weingeh. ca. 5% Säure, unabge⸗ kocht zum Einmachen verwendbar, Liter 30 3 Gurken- Gewürz Beutel 89 Gurkenfest, verhind. d. Weichwerden d. Gurken und Schimmelbildung geſucht. zu verkaufen. Zu erfragen in derſgebensmittel haus Geſchäftsſt. d. Bl Theurer, T ger . a., Faser einnäpefin(zessen geſucht.((oppepheimerstr. 39. u erfragen in der 8 5 Gesche C Sone Backäpfel Friſch eingetroffen: Rollmops Bismarck⸗ heringe Hüß⸗Büchlinge. rima P N Bulg Rotwein Literfl.& 1.25 ohne Glas. Georg Rösel. Zwetſchgen und 5 Neineclauden Ie, . der Liebling der Welt! i Beutel 10 8 Inſerieren Salatessig, 3 ½0/ g Möbliertes bringt Liter 16 8 Schlaf⸗ Gewinn! Essig- Essenz Kloppenhelmerstr. 33. u. Wohn⸗ zimmer u vermieten. 8 15 agen in der eſchäftsſt. d. Bl. Citrovin-Essig Neues Sauerkraut 500 fr 15 9 Neue gelbe Kartoffeln 5 kg 55 K 3000 Rabatt 1 Büfett, Gheslanò ler Schlafzimmer, 3 t., m. Friſierkom. 285.— Küche, naturlackiert 1 Tiſch, 2 Stühle 8 1 Hocker 185 Geſamtpreis. Hch. Baumann& Co. nündumdummmwnddmdammpaddmmmmmaddaddgddadmdddand Sie tanzt, sie singt. sie lacht, sie weint von Freitag bis Sonntag 1 Anrichte 4 450 825 zu verkaufen, Mannheim U K 0 it in jeder Ausführung liefert Freiburgerſtr. 18 Verkaufshäuſer; T 1, 78 U ar bl ell Druckerei des Neckar bote E Frei Haus. eeetmemeetctdttteerrerdeeckcrrccccdterdederecddeeccdrgdddanndebd * beikamen, und die ſich zuletzt in dem Entſcheidungsſpiel in Frankenthal 1:1 unentſchieden trennten. In Pirmaſens ſchatzen wir allerdings den Fußballklub etwas höher ein als die Frankfurter. Vor einer ſehr ſchweren Aufgabe ſteht der FV Saarbrücken beim FSW Frankfurt. Wir glauben kaum, daß die Malſtädter dieſe Aufgabe löſen werden, zu⸗ mal die Bornheimer in ihrer bewährten Aufſtellung und mit dem gleichen Kampfgeiſt in die neue Spielzeit geſtartet ſind. Die beiden Neulinge der Südweſt⸗ Gauliga müſſen beide ihre Spiele auswärts beſtreiten. Opel Rüſſelsheim wird wohl in Offenbach gegen die Kickers keine allzu große Siegesmöglichkeiten haben, dagegen ſind die Ausſichten des 1. FC Kaiſerslautern bei der TSS Ludwigshafen etwas beſſer. Nur zwei Spiele in Baden. Der erſte Meiſterſchafts⸗Sonntag bringt im Gau Baden nur zwei Punkteſpiele, da Phönix Karlsruhe und VfB Mühlburg noch ihr Tſchammerpokalſpiel nachzuholen haben und die anderen Mannſchaften z. T. ſchon Verpflichtungen zu Freundſchaftsſpielen eingegangen waren. Mannheim er⸗ dält an dieſem erſten Spieltag gleich ein Lokalſpiel, und zwar muß der SV Waldhof zur Sp⸗Vg Sandhofen. Die berühmte Waldhöfer Schule hat erſt jetzt in Wien gegen die Admira einen großen Triumph gefeiert, ſo daß man nun ganz beſonders auf ihr Abſchneiden bei den Meiſter⸗ ſchaftsſpielen geſpannt iſt. Wir rechnen mit einem klaren Sieg des SV Waldhof. Der Neuling der badiſchen Gauliga, FC 08 Villingen, muß nun bei ſeinem erſten Spiel doch Ga Die Schwarzwälder ſind beim Freiburger FC zu Baſt. Alkmeiſter gegen Neuling in Würktemberg. Nur ein Sipel wird dieſen Sonntag in Württembergs Gauliga durchgeführt. Der Altmeiſter VfB Stuttgart emp⸗ fängt in ſeiner Platzanlage den Neuling VfR Aalen, der rotz ſeiner großen Kampfkraft kaum Ausſichten auf einen Erfolg hat. Was macht der„Club“? Im Gau Bayern intereſſiert in dieſem Jahr vor allem das Abſchneiden des 1. FC Nürnberg, der in der vergan⸗ genen Spielzeit eine nicht gerade rühmliche Rolle ſpielte. Nach ſeinem hart erkämpften Sieg im Pokalſpiel gegen Singen können die Nürnberger nun beim Neuling VfR Schweinfurt zeigen, ob ſie wieder ganz die Alten geworden ſind. Der andere Neuling, FSV Nürnberg, erhält ſeine Feuertaufe bei 1860 München. Einen ausgeglichenen Kampf ſollte es in Fürth zwiſchen der Spielvereinigung und Jahn Regensburg geben, während Neumeyer Nürnberg auf eige⸗ nem Platz gegen den BCE Augsburg gewinnen bürfte. Zwei inkereſſante Pokälſpiele. Der Sonntag bringt in Süddeutſchland außerdem noch zwei Tſchammerpokalſpiele, die wegen des württemberai⸗ ſchen Gaufeſtes um acht Tage verlegt worden waren. Breſe beiden Spiele ſind gleichzeitig Vergleichskämpfe im„Klei⸗ nen“ zwiſchen Baden und Württemberg. Die intereſſanteſte Begegnung ſteigt hierbei in Karlsruhe zwiſchen Phönix und dem württembergiſchen Gaumeiſter, Stuttgarter Kik⸗ kers. Phönix Karlsruhe ſcheint in dieſem Jahr eine gute Form und Kampfkraft zu haben. In dem anderen Spiel in Bad Cannſtatt erwarten wir den VfB Mühlburg als Sieger, obwohl die Sp⸗Vg Cannſtatt nach ihrem Abſtieg aus der Gauliga wenigſtens im Pokal eine gute Rolle ſpie⸗ len möchte. 8 IfnR Mannheim in Weſtdeutſchland. Neben den Meiſterſchafts⸗ und Pokalſpielen gibt es ver⸗ tändlicherweiſe nur noch wenige wichtige Freundſchafts⸗ pee Baden Gaumeiſter VfR Mannheim weilt über das Wochenende in Weſtdeutſchland, wo er am Samstag bei Hamborn 07 und am Sonntag bei Rotweiß Eſſen ſpielen wird. Auch Bayerns Gaumeiſter Fc 05 Schweinfurt iſt auf Reiſen und zwar gibt er beim 1. SV Suhl ein Gaſt⸗ ſpiel. Schließlich weilen noch beim VfL Neckarau mit Union Böckingen ſchwäbiſche Gäſte in Mannheim. Der S 99 München führt aus Anlaß ſeines Jubiläums am kommenden Sonntag im Münchener Dante⸗Bad eine internationale Waſſerſportveranſtaltung durch, in deren Vordergrund ein Waſſerballturnier ſteht, an dem ſich die Mannſchaften vom BSck Budapeſt, Schwaben Stuttgart und SW 99 München beteiligen. Der Italiener Urbinati wurde von der JBu als Kandi⸗ dat für einen Weltmeiſterſchaftskampf im Fliegengewicht ge⸗ nannt Es iſt abzuwarten, wie die Amerikaner(National Boxing Aſſociation) darauf reagieren. Badens Handball⸗Auswahl trat in Karlsruhe gegen eine Reichsauswahlelf der Polizei an. Die Poliziſten blieben mit 8:5(4:1) Toren ſiegreich. Bei den Siudenken⸗Weltſpielen in Wien beſiegten Ita⸗ liens Fußballer die Ungarn mit 4:2(2:2) Toren. Im Bas⸗ ketball verlor Deutſchland gegen die Magyaren mit 21:23 (9:6). Hochbetrieb herrſchte im Schwimmen. Den Waſſerball⸗ kampf gegen Ungarn verlor unſere Vertretung ziemlich hoch mit 2·9(0:4) Toren. Islands Fußballer traten im erſten Spiel ihrer Deutſch⸗ landreiſe gegen eine Niederrheinauswahl in Eſſen an. Der Kampf wurde mit 4:2(2:1) Toren von der Niederrheinelf gewonnen. John Cobb(England) hält nunmehr den abſoluten Au⸗ tomobil⸗Weltrekord. Bei ſeinem dritten Verſuch am Großen Salzſee(USA) erreichte er für den fliegenden Kilometer 591,819 Stdkem. und für die fliegende Meile gar 593,106 Stdkm Die bisherigen Rekorde Eyſtons ſtanden auf 575,1 bam 525 3 Stdkm. Bücherſchau. Die häusliche Kranlenpflege. Praktiſche Anleitung zur richtigen Krankenpflege. Von Sanitätsrat Dr. med. Seyfferz. Verlag Wilh. Stollfuß in Bonn. Preis RM. 1.50. a Die Schrift iſt für Perſonen beſtimmt, die ſich, ohne berufsmäßige Pfleger zu ſein, mit der Pflege von Kranken in der eigenen Familie, bei Verwandten, oder Nachbarn beſchäftigen müſſen. Sie wird den großen Fortſchritten der letzten Jahre auf dem Gebiete der Heilkunde und beſonders der Hygiene ſowie dem Wande! der Anſchauung über unſere Ernährung voll gerecht. Eine Darſtellung der Organe des menſchlichen Körpers und deren Verrichtungen wird den Pfle⸗ er in die Lage ſetzen, ſeine Beobachtungen am Krankenbett ſeichter und ſelbſtändiger zu machen. Das Bändchen, das in der bekannten Sammlung„Hilf dir ſelbſt!“ erſcheint, kann nur empfohlen werden. nn y d Berfammlungs⸗ Kalender Reiſebrieftaubenverein„Falke“ Mhm.⸗Seckenheim. Morgen Samstag, 20.30 Uhr Monats⸗Verſammlung im Vereinslo al „Zur Linde“ 1 neee — 2 AKO e222 9 3 * ae e Nr. 34 Genuß zeugt Dank Wir ſprechen vom guten Eſſen. Was wäre unſer ganzes Daſein, Kunſt, Religion, ſelbſt Politik ohne Eſſen? Das beſcheidene Abendeſſen, das ein junges Fräulein dem Geliebten bereitet, die Oſterfladen und Weihnachtskringel, die jahrtauſendalten Opfer an Speiſen, die Faſtengerichte zu ihren Zeiten, die Her⸗ reneſſen der Diplomaten— es kommt immer wieder auf das gleiche hinaus: Hunger und Liebe regieren die Welt. Und wer im Gebet ſein täglich Brot er⸗ bittet, welcher Staatsmann Brot ſchafft, welche Religion Brot ſegnet— es iſt nicht der trockene Ranft und Kanten des Brotes allein, es iſt Speiſe, Eſſen über⸗ haupt. Die Früchte der Erde wachſen uns zu, und wenn wir aus Mais die Polenta, aus Früchten das Birnbrot, aus Hafer die Grützſuppe, aus Majoran und Wacholderbeeren die Zugaben zum Fleiſch bereiten, ſo tun wir recht daran. Es iſt eine heilige Verpflichtung uns auf⸗ erlegt, die Früchte von Acker und Gar⸗ ten zu nutzen; uns zugänglich zu machen, was Sonne, Wind und Regen verſchwen⸗ deriſch bedacht haben, um Geſchmack und Güte zu bilden. Nirgendwo ſteht geſchrie⸗ ben: du ſollſt die Körner des Roggens ungemahlen verzehren, ſollſt das Brot trocken verſpeiſen. Gott läßt eines zum andern wachſen, nicht jedes für ſich, und der Vernünftige erfüllt ein Gebot, das wie ſo viele andere ungeſchrieben und dennoch wichtig iſt: richtigen Gebrauch zu machen von dem, was da iſt. Milch, Rahm, Käſe— in der Odyſſee erzählt Homer von Polyphems Käſerei, Dichter wie Theokrit machten ſie zur Idylle, es ſind Jahrtauſende her, Anfänge einer Kunſt und Freude am Eſſen. Vor dem Brot war der Käſe da, denn daß rohe Milch ſauer wurde und verdickte, geſchah, ehe man Feuer in Herdſtätten legte. Freilich, es gab genug Schlemmer und Praſſer, ſinnlos Freſſende, die der Völle⸗ rei noch emſiger als ſchönen Frauen hul⸗ digten. Die Zeiten ſind anders, 8 Pfen⸗ nig für das halbe Kilogramm Kalbfleiſch, 10 Pfennig für Schöpſenbraten und 16 Pfennig für ein rechtſchaffenes Trumm Schweinernes, das zahlte man um 1660 und niemals wieder. Daß dann die Sül⸗ zen gerieten, daß man Fleiſchberge mit Zwiebeln, Gurken, Kümmel und Senf umhäufelte, um die Eßluſt, die nach ſtun⸗ denlangem Schlingen und Kauen nach⸗ ließ, anzuregen, nimmt nicht wunder. Soße iſt ein beſonderer Saft, ſie ſchließt alles in ſich ein, was wir nur wünſchen, das Gelb des Safrans, die Beize von Eſſig mit gemahlenem Pfeffer gemiſcht, die geſchmorten Speckbröckchen, die Herb⸗ heit mannigfaltiger Kräuter. Und wenn in einem Soßen⸗ teich mit Gulaſch oder Frikaſſee die kleinen Klöße, die Teigwaren und Liliputnudeln, Gemüſe, Wurzeln, Knollen und Knoſpen ſchwimmen, wird Entzücken zur Seligkeit. Und wenn Mandeln die rote Grütze zieren, wenn der Käſeſuppe eine Aalpaſtete folgt, die Schwarzwurzeln in eigelbem Rahmguß eingebettet liegen, wenn die Brot⸗ ſchnitten das Fett des Gepökelten und Geräucherten zu mildern bereitliegen, dann ſollen wir eſſen, eſſen und alle Betrachtungen beiſeiteſchieben. Zum Lohe der ſchmackhaften Dinge kann man wenig ſagen, ſie ſprechen und munden für ſich ſelbſt. Die weich⸗ ſchalige Birne, deren rinnender Saft das Kinn einſäumt, der würzige Duft eines alten Käſes, der beim Auflegen auf das geröſtete Brot ſahnenſchwer beiſeite quillt, der von ſüßem Himbeerſyrup und ſäuerlichem Kirſchſaft roſig⸗ rötlich gefärbte Duftberg aus ſchaumig geſchlagenem Ei⸗ weiß mit dem Untergrund eines erdbeerbeladenen Torten⸗ bodens— man muß einer Askeſe, einer Verköſtigungs⸗ theorie oder einem ſeltſamen Dogma anhängen, um zu leugnen, daß ſolche Gaumenkitzel, die der Suppe, dem Fiſch, dem Braten ein Krönchen aufſetzen, Mundhöhle und Speiſeröhre mit einem ſauften oder derberen Abſchluß umſchmeicheln. Man kann einem ſtarken Trank die Auf⸗ gabe übertragen, die Fülle der Genüſſe herzhaft und ſtreng und endgültig mit ſeinem genußvollen Stoff abzurunden. Gaumenfreude iſt Begabung. Der Heimatzugehörigkeit der Eſſerei nachzugehen, wird nie ohne Sinn bleiben und ſeinen Lohn in ſich tragen. So 5 Erzählung von Paul Reinke. Mit ſiebzig Jahren ein Greis, dieſe Worte gingen Vater Kloß in den letzten Wochen immer wieder durch den Kopf. Still war es um ihn geworden in den letzten zwei Jahren, ſeit ſeine Frau drau⸗ ßen lag unter dem grünen Raſen. Ein⸗ ſam und immer allein ſaß er in ſeiner Wohnung. Alt war er geworden. Jetzt fühlte er, wie ſchnell die Jahre vergangen. Die herrlichen, ſorgenvollen Jahre des Le⸗ bens. Im Auf und Ab der Tage hatte er gar keine Zeit gehabt, ſein Leben zu überdenken. Die Jugend, das Mannes⸗ alter, die großen Aufgaben, die Arbeit. Hartes Ringen war ſein Leben. Mühe⸗ voll und ſchwer der Weg durch die Zeit. Und nun war er alt. Saß da und wartete von einem Tag auf den anderen. War⸗ tete. Auf was eigentlich? Er war geſund, ihm fehlte nichts. Das einzige was ihn drückte, war die Zeit, die müde und träge dahinging. Er mußte ſich eben in ſein Schickſal finden. Alt wird jeder einmal. Jeder muß einmal abtreten, wenn ſeine Zeit ge⸗ kommen, wenn andere ſtreben, auf dem Weg des großen Ziels tätig zu ſein. Mit ſeinen Jahren gab es ſelten einen, der noch auf dem Bau ſtand. Die harte Ar⸗ beit bei Wind und Wetter konnte ſo ein alter Körper nicht mehr vertragen, und die Kräfte würden es auch nicht mehr hergeben, Tag für Tag auf dem Gerüſt zu ſtehen und Stein auf Stein zu ſetzen. Manchmal machte er einen Spazier⸗ gang hinaus vor die Tore der Stadt, wo emſig geſchafft wurde. Vater Kloß kannte ein jeder, vom Polier bis zum Lehrjun⸗ gen. Sein alter Meiſter, mit dem er viele Jahre lang zuſammen gearbeitet, ſprach gern zu den jungen Kameraden vom alten Otto. Ein tüchtiger Kerl war das, der ſeine Sache gut verſtanden hatte. Aber das war alles Erinnerung! Er⸗ innerung, die ihm doppelt ſagte, er ſtand doch eigentlich abſeits vom Leben, auf jener Straße, wo kein Preis mehr lockte — der Arbeit hieß. Herrgott, aber es mußte doch noch etwas geben, was ein altes Herz ausfüllte. Er hatte vor einigen Tagen mit dem Polier Krauſe geſprochen. Der verſtand wie der wahre Standort des Aeppelweins Frankfurt bleibt, die Mehlſpeiſe zu Oeſterreich gehört, Felchen zum Bodenſee, ſchwarze Rehrückentunke zum Speſſart, ſo haben die einzelnen Landſchaften ihren kulinariſchen Stamm; die Leipziger halten es mit Speckkuchen, Quarkkeulchen und Torten, im Schwarzwald gießt man ſchnell mal einen Kirſch zum Braten in die Kaſſerolle. Daß Radieschen zum Butterbrot auch des Feinſchmeckers Herz ſchlagen laſſen, gehört ſich ſo. Es kommt auf die Butter an, auf die Güte des Brotes, auf den gartenerdigen Duft des Radies. Gegenden ſind ſchleckrig und für das Süß, in andern Landſtrichen hält man es mit dem Rahm und der feinen Tunke; das Herbſüße, die Butterplätzchen, die Leckerli haben in den Gauen ihren Platz wie anderswo die Schnecken, Spargel, Fladen, Maronen. Zwiſchen lecker und fad gibt es Abſtufungen genug, zwiſchen glüh⸗ heiß, wie man Kaffee und Fleiſchbrühe ſchlürfen ſoll, und eiskalt, wie man Früchte in Sahne und Kompotte im eigenen Saft ſchlecken muß, gibt es mancherlei Unterſchiede. Irgendwo ſteht zu leſen: Wenn der Herr den Leib ge⸗ ſchloſſen hat, wird die Seele traurig. Dem Nachdenklichen erklärt ſie die ſtetige Abhängigkeit des Gemütes, des Her⸗ zens und des Kopfes von der liebevollen Auswahl jener Dinge, die wir dem Gaumen zur Freude, dem Magen zu Nutz zuführen. f Jeder Genuß zeugt Dank, jede Freude ſchafft Kraft, es wäre ſo leicht, ſich ſtärkere Genüſſe, tiefere Freuden zu verſchaffen, wenn man ſie nur nähme, wo ſie am eheſten zu finden ſind: beim Eſſen, am Eſſen. Gerhard Schäle ihn gut. Der wußte genau, wie es um ſeinen alten Kameraden Otto ausſah. Beſtimmt, Hände wurden gebraucht, jede Hand, die nur ſchaffen konnte. Er hatte ihm einen Vorſchlag gemacht. Vielleicht eine kleine Heimarbeit. Da war er bei Otto ſchön angekommen. Nein, nein, ſeine ſchwieligen Hände wollten mitſchaffen. Er wundert ſich über ſich ſelbſt, wie er an dieſem Morgen ſeinen guten Anzug anzog. Doner⸗ wetter, da war nun wirklich nichts von einem Greis zu ſehen.„Ein rüſtiger Siebziger“ ſagte er zu ſeinem Mei⸗ ſter,„ſpricht wegen Arbeit vor“.„Otto“, meinte der Mann ihm gegenüber. Doch plötzlich verſtand er Otto. Aber das war doch kein Mann mehr, den man auf die Laufbohlen gehen laſſen konnte.. Da hatte der Meiſter einen Gedanken. Aber, ſagte er ſich, vielleicht beleidigte er ihn mit dem Vorſchlag, wenn er ihm anbot, als Buden⸗ ordner tätig zu ſein. So konnte er doch wieder mit auf dem Bau ſchaffen. Da mußte Werkzeug ausgegeben wer⸗ den und tauſend Dinge mehr. Es war doch ganz egal, wo man ſtand, Hauptſache, er konnte wieder ſchaffen, wie in all den Jahren vorher. Deshalb machte der Meiſter ihm den Vorſchlag, und Otto erwiderte nur zwei Worte: „In Ordnung“. Die Arbeitskameraden hatten es noch am ſelben Tag erfahren: Morgen trat Otto ſeinen Dienſt wieder an. Deshalb hatten ſie auch ſchnell die paar Aſtern bei der Hand und ein Willkommensſchild geſchrieben. 1 über der Tür der Baubude hing: Unſerm lieben 8 533 37 5 5 Als am Morgen die Glocke zum Beginn der Arbeit rief, ſtand einer auf ſeinem Platz. Rüſtig und gewillt mitzu⸗ ſchaffen. 5 Die Kameraden erzählten noch lange von ihm, wie er vor dem Willkommensgruß geſtanden, mit feuchten Augen, die Freude widerſpiegelten, mitmachen zu können. Das verſtanden alle gut, ſehr gut. 2 e Mein Pferd Fabel hinkte und roch nach Müdigkeit, alſo dachte ich: Hier bleibſt du. Was da vor uns lag, hieß Apoſtoles und beſtand aus einer Handvoll Lehmhäuſer unter hohen Eukalyptusbäumen; auch Bananenhaine gab es und eine harte, hellglänzende Lehmſtraße durch alles. Ein richtiges träges, ſüdamerikaniſches Städtchen, in dem die Frauen nachmittags in der kühlen Kirche zuſammen⸗ ſitzen und ſchwatzen und mit ihren Kindern ſchimpfen. „ Ich fragte nach einem Hotel, und meine Fabel lief hinüber in dem kleinen, eiligen Schritt der Steppen⸗ pferde. Vor der Tür rutſchte ich aus dem Bockſattel und ſtelzte hinein. Morgen früh wollte ich weiter. Ich war auf dem Wege nach Poſadas und mußte noch über das Gebirge. Es kam anders, denn an mir vorbei ſchlenderte Pa⸗ trieia: langbeinig, zimtfarben und ſchmal. In der ganzen Figur ſaß der Teufel, und ein Paar Augen hatte ſie, für die die Männer glatt bereit ſind, fremde Herren ins Ge⸗ ſicht zu ſchlagen. Die Senorita trug ihr blaulackiertes Haar in der Mitte geſcheitelt, einen breiten, blutroten Mund dazu, und ſie gab dir die Hand, als ſchenke ſie dir eine Orchidee. Sie war das verrückteſte, ſüßeſte Kind unterm füdlichen Kreuz, das ſagte ich ihr damals und ein paar nette Sachen dazu, was man ſo ſagt, wenn man nicht an ſeinen Mund denkt. Sie aber ſagte nicht nein. Sie war ſiebzehn, und man mußte da unten aufpaſſen, daß man nicht vorn„Liebling!“ flüſtert und hinten ein Meſſer ins Kreuz kriegt; denn die Kreolen denken viel in Meſſern. Aber was, ich pfiff auf Poſadas und ganz Bra⸗ ſilien und blieb eine Zeitlang, denn ich hatte damals noch etwas Geld. Was willſt du, es war die ſchönſte Zeit, die man ſich denken kann. Ueber unſerem Scheitel ſtand ein Stern da⸗ mals, und der große Wind fuhr nachts um unſer Haar, wenn wir in der Steppe auf dem Rücken lagen. Auf ihrer niedrigen Stirn lag Mondſchein, und ihre Lippen glänzten feucht im Sternenlicht, wenn ſie mit mir flüſterte. Manch⸗ mal ſaß ſie neben mir und lachte reglos und rätſelhaft, wie Frauen manchmal lachen, wenn es Nacht iſt. Manch⸗ mal weinte ſie ein Stück, denn die Frauen dort ſind näher an der Erde als anderswo. Ich hätte ganz Braſilien für ſie gegeben, denn ſie hieß Patricia, und ich beſchloß da⸗ mals, mein Leben in Apoſtoles zu beſchließen.— Wahr⸗ haftig. Aber eines Abends lernte ich jenen Herrn Teske ken⸗ nen. Er war im Ort anſäſſig und hatte ein Klempner⸗ geſchäft. Er hatte Augen wie Knopflöcher ſo ſchmal und ein Kinn wie eine Fauſt. Er ſchimpfte auf ganz Süd⸗ amerika und konnte mit ſeiner Hand Nägel einſchlagen, ſagte man. Er hatte den runden Rücken von Schwer⸗ athleten und war etwas langſam im Kopf. Abends wurde er ſo einſam, daß er ſich nie verabſchieden konnte. Herr Teske ſetzte mir auseinander, wie man reich werden könne. Man muß dieſes dreckige Dorf Apoſtoles elektriſch beleuchten, jawohl, eine Lichtanlage, Dynamo, Glühbirnen und alles. Beteiligen Sie ſich, beſter Herr! Ich wollte hierbleiben, und ich beteiligte mich gegen Quittung und Handſchlag, und gemacht. Am nächſten Tag begannen wir unſere Arbeit. Nach einigen Wochen hatten wir ein Schalterhäuschen aus Lehm und Stämmen gebaut, Drahtleitungen im Ort über die Schilfdächer gelegt, den Amtmann für uns ge⸗ wonnen, und der Dynamo kam auch aus der Stadt.— Hurra, wir waren auf dem beſten Wege, reich zu werden. Aber das ganze Städtchen regte ſich über uns mächtig auf. Die Viehhirten ſchlugen ſich unſertwegen vor den Kopf: Licht, das man aus dem Draht ziehen könne, haha! Ohne Streichhölzer und alles, haha! Blut floß, wir legten die Leitugnen, nachts wurden ſie geſtohlen. Aber es ging vorwärts. Bald würden wir reich ſein, was denn, und ich würde ein Kavalier werden mit Schick und Geld und alles da, jawohl Aber wegen des Lichtes bildeten ſich zwei Parteien. Die erſte wurde von Senor Rodriguez geführt, einem hitz⸗ köpfigen Kaufmann, der uns zu beleidigen pflegte, wenn er die Männer gegen unſer Licht aufhrachte. Er hatte die meiſten für ſich, denn ſein Mund war gewaltig und ſein Pferd das beſte im Dorf.„Verdammt“, ſchrie er mit Blut im Kopf,„ſchmeißt ſie hinaus, Caballeros, dieſe Blut⸗ ſauger!“ Dann aber erhob ſich gewöhnlich der ſpitzbäuchige Amtmann, wiſchte ſich die Naſe, ſetzte ſeinen nackten Fuß auf die Holzbank und begann zu ſäuſeln. Er ſprach nicht laut, aber er ſprach lange, und damit machte er es. Abends ſaßen Herr Teske und ich im Schalterhaus und ſpielten Schach. Manchmal, wenn wir aufſahen, ver⸗ ſchwand am Fenſter ein plattgedrücktes, braunes Indio⸗ geſicht in der Nacht, und wir machten dann falſche Züge, denn es lag etwas in der Luft, Und was war mit Patricia? Wenn ich nach ihrem Haar faßte, bog ſie den Kopf zurück. Ich kratzte mir vor Wut die Augenbrauen. Dieſes zimtfarbene Teufelchen. was hat ſie? Sie ging noch mit mir hinaus in die Steppe, aber ſie weinte leichter als früher. Sie hämmerte mit ihren Fäuſt⸗ chen ins Gras und fluchte hilflos und rührend vor ſich hin. Was kannſt du da machen? Du kannſt mit der Hand über ihren Scheitel fahren, gewiß, und ein paarmal„Chiquita“ ſagen und:„Nicht ſo ſchlimm!“ Dann aber ſitzt man rum und wartet, bis ſie fertig iſt. Man ſoll Frauen weinen laſſen, beſonders wenn ſie jung ſind, nicht wahr, aber nun legte ſie jeden Abend los, oh verdammt. Ich bin manchmal kein Dummkopf, und mir fiel ein, daß es mit dem Licht zuſammenhängen könne. Ihre Ver⸗ wandten hetzen ſie auf gegen den Fremdling, das iſt es, und Verwandte bedeuten alles für eine kleine Senorita. Es ſtimmte übrigens. Eines Abends fuhr ſie mich plötzlich mit mondbleichem Geſicht an, daß ich dachte, ſie will mir an die Kehle. Sie ſprühte vor Haß. Sie ſchlug mit ihren Kinderhänden gegen meine Bruſt und ſchrie, dann drehte ſie ſich um und verſchwand in der dunklen Steppe. Ich war allein. O Patricia! f Es geht oft ſo, man verſteht ſich nicht, und einer rennt davon, und der andere, ſieh da, hat ſich die Lippen blutig gebiſſen Aber verſtanden hat man ſich trotzdem nicht, denn was können wir uns ſchon groß verſtehen? Schön, dachte ich, du biſt wahrſcheinlich nicht aus Zucker, und die Lichtleitung wird gelegt, verſtanden? Und nun gingen wir erſt richtia ran wir waren überall, und 1 1 Das jimtfarbene Teufelchen kin fibenteuer von Chriſtian Munk nach acht Tagen war alles ſo weit. Und wir machten die Einweihung Wir hängten Fähnchen hergus, bezahlten ein Faß Schnaps und luden alle Welt ein. Auf der Placa hatten wir drei große Lichtmaſten errichtet und in ſieben Häuſern am Markt Glühbirnen und Leitungen angebracht. Die mutigen Bewohner ſchliefen vor Aufregung nicht mehr zu Hauſe und gingen auf Zehenſpitzen vor Ehrfurcht vor dem Haus herum. Es hatte ſich ſehr raſch herumgeſprochen, und abends kamen Kind und Kegel auf die Placa, und Herr Teske hatte ſich einen Bratenrock angezogen und ſeinen Kamphut dazu. Kinder ſchrien, und die Leute ſehnatterten auf ſpaniſch und indianiſch durcheinander. Aber als er anfangen wollte, kamen noch einige angetrunkene Gauchos um die Ecke, und ſiehe da, Senor Rodriguez ihnen voran. Es wurde plötzlich ſtill auf der Placa; alle ſahen ſich nach Herrn Rodriguez um. der ſporenklirrend, mit einer arm⸗ langen Macheta im Gürtel, finſter heranſchritt. Die Gauchos dicht um ihn, verwegene Geſtalten mit breiten, eiſernen Geſichtern. Hier kamen die Beſchützer der Oel⸗ lampe. Die Augen von Herrn Teske wurden ſchmal wie Knopflöcher, und ich ſah, wie er in die hintere Taſche ſeines Bratenrocks griff; aha, er ſuchte ſeinen Revolver. Er hatte eine gefährliche Ruhe jetzt, und ich wußte, daß er ſich nicht fürchtete. Ich ſchlenderte zu Herrn Teske hin: ſch hatte einen alten, ausgeleierten Revolver, aber er knallte noch großartig, wenn er gut gelaunt war. Herr Teske begann zu ſprechen. Er ſetzte den Damen und Herren die Vorteile des elektriſchen Lichtes ausein⸗ ander— da kam ein Pfiff. Alle ſahen ſich um. Ernſt und berantwortungsbewußt pfiff Herr Rodriguez noch einmal und die Gauchos auch, indem ſie alle gleichzeitig die Fin⸗ ger in die Mäuler ſteckten. Herr Rodriguez war ein mäch⸗ tiger Ladeninhaber, und er hatte das beſte Pferd wei und breit, da pfiff es ſich leicht, da pfeifen viele. Jedes⸗ mal, wenn Herr Teske anſetzte, ging es los, und die Caballeros ſchrien:„Weg! Geht zum Teufel!“ und ſolche Sachen. Nicht, als ob mich mein Geld aufgeregt hätte; aber man läßt ſich nicht gern anpfeifen. Ich ſuchte in der Maſſe mit den Augen den lauteſten Pfeifer für nachher heraus, da erblickte ich plötzlich Patrieia. Schön und mit funkeln⸗ den Augen ſtarrte ſie mich einen Moment lang an, dann drängte ſie ſich nach hinten durch und lief davon. Ich hatte das verdammte Gefühl, daß ſie etwas im Schilde führte, und ging ihr nach. Hinten auf der Placa beruhig⸗ ten ſich die Leute bereits, denn der Amtmann ſtieg jetzt auf den Stuhl, wiſchte ſich die Naſe, ſetzte ſeinen nackten Fuß auf die Lehne des Stuhles und ſprach nicht laut, aber ſicherlich noch lange. Es wurde dunkel. Patricia aber rannte ſchmal und kindlich durch die leeren Straßen. Ich hatte recht, ſie ſchlug den Weg zum Schalterhaus ein. Dieſe kleine Beſtie! Jetzt kriegte ich doch ziemliche Sorgen. Was hatte ſie vor? Wir hatten eine oriſche Hauptleitung zu einem Maft auf der Placa gelegt. Heer Teske wollte dort Punkt —— 4. 5 . 2. 5 N 3 Zeichnung: Harder— M. Mit ihrem Hammer ſchlug ſie die Apparate in Scherben... Es klirrte und ſplitterte toll. acht das Licht andrehen. Dann ſollten die ſieben Häuſer und die drei Lichtmaſten feenhaft erſtrahlen, daß alle Leute ſtaunen ſollten. Es war fünf Minuten vor acht. Patricia kam am Schalterhaus an, griff von einem Baugerüſt einen Hammer; ich ſah es von weitem, und ich begann, wie ein Wilder zu rennen. Iſt ſie verrückt, zum Teufel! Patricia ſtieß die Tür auf und verſchwand im Innern. Wenn ſie mit dem Hammer wirklich zuſchlägt, kann es Kurzſchluß geben und ihr Leben koſten! Ich kam keuchend an. Da ſtand dieſe Wildkatze im dunklen Schalterraum und ſchlug mit ihrem Hammer die Apparate in Scherben. Verdammt! Es klirrte und ſplit⸗ terte toll, und ſie ſchrie angſtvoll vor ſich hin, und zum Schluß zerſchmetterte ſie noch eine Kiſte mit Glühbirnen, daß es knallte. Ich ſprang hin und packte ſie hart an den Schultern. Ich platzte vor Wut, ſie aber riß ſich plötzilch los, ſchluchzte laut auf und rannte davon. Ich habe ſtie nie wiedergeſehen. Was bedeutete das alles? Als Herr Teske auf den Knopf drückte, blieb die Stadt natürlich dunkel. Er hatte verloren. Die Leute lachten ihn aus. Es war furchtbar. Es war nichts mit unſerem Reichtum. Aus. Am nächſten Morgen ſagte ich zu ihm:„Wiſſen Sie was, Herr Teske, ich muß eilig nach Braſilien hinauf.“ Er war ſo einſam, daß er ſich nicht verabſchieden konnte; aber ich ritt trotzdem los. O Patricia 5 Herr Bilar lernte Eſtniſch Von Ralph Urban. „Sprachen ſind Kapital“, meinte ein Herr der Geſell⸗ ſchaft, als nach dem Eſſen der Mokka gereicht wurde. „Manchmal allerdings auch totes Kapital“, behauptete ein gewiſſer Herr Giliar.„Ich zum Beiſpiel lernte in meiner Jugend einmal wie verrückt Eſtniſch und fand dann nie mehr Gelegenheit, dieſe Sprache anzuwenden.“ „Warum lernten Sie dann nicht lieber eine Welt⸗ ſprache?“ wollte der Gaſtgeber wiſſen „Um dies zu erklären“, ſagte Herr Giliar,„muß ich Ihnen ſchon die ganze Geſchichte erzählen. Ich war da⸗ mals ein kleiner kaufmänniſcher Angeſtellter, als mir ganz unverhofft eine bedeutende Erbſchaft zufiel. Ein in Reval verſtorbener Onkel hatte mir ſein ganzes Vermögen hinter⸗ laſſen. So trat ich meine erſte größere Reiſe an und fuhr nach Eſtland. Mein Onkel war nämlich Teilhaber an einer Reederei geweſen, und die Firma wollte nun mit mir wegen der Ablöſung perſönlich verhandeln. In Reval begegnete ich ſchon am Tage nach der An⸗ kunft meinem Schickſal. Ich kam gerade vom Notar, ſah den Himmel voller Geigen und plötzlich noch etwas: Ein Handſchuh lag einſam auf der Straße. Etwas weiter vorn eilte ein weibliches Weſen dahin. Ich hob den Handſchuh auf, lief der Dame nach und überreichte ihr den Fund. Sie lächelte freundlich und ſagte etwas, das ich nicht ver⸗ tand. f In dieſem Augenblick, da ſie mir ihr unwahrſcheinlich hübſches Geſicht zuwandte, wußte ich, daß es von nun an um mich geſchehen ſein würde. „Sprechen Sie Deutſch?“ flehte ich. Das Mädchen ſchüttelte den Kopf und ſagte wieder etwas Unverſtänd⸗ liches. Nun gibt es in Reval außer Eſten noch Deutſche, Ruſſen und Schweden. Ich ſprach aber nur Deutſch und kümmerliches Franzöſiſch. 5 „Sprechen Sie Franzöſiſch?“ flehte ich, und wieder ſchüttelte die Schöne bedauernd das Haupt. Ein freund⸗ lich warmer Blick traf mich, dann ſtarrte ich ihr nach mit Weh im Herzen. Plötzlich überkam mich zum erſtenmal das heiße Gefühl der großen Liebe. In einigem Abſtand folgte ich der Dame, bis ſie in einem ſchönen Hauſe ver⸗ ſchwand. Ich notierte mir Straße und Hausnummer, und während ich dann langſam nach Hauſe ging, reifte in mir der feierliche Entſchluß: Die oder keine! Am Nachmittag entdeckte ich eine Auskunftei, wo man auch Deutſch ſprach, und ſchon nach einer Stunde hatte ich einiges in Erfahrung gebracht. Der Beſitzer jenes Haäuſes hörte auf den Namen Uprijmi und beſaß ein gro⸗ ßes Geſchäft. Er hatte eine Tochter namens Anna, acht⸗ zehn Jahre alt, die, ſovie i wußte, noch nicht ver⸗ lobt war. Am nächſten Morgen ließ ich mir von einem Dol⸗ metſch einen Brief in eſtniſcher Sprache ſchreiben, der etwa lautete:„Angebetete! Ein Blick in Ihre ſchönen Augen genügte, um mich die wahre Liebe empfinden zu lernen Werden Sie doch meine Frau, verehrte Anna. In vier Wochen komme ich, um Sie um Ihr Jawort zu bitten, Der Herr von geſtern mit dem Handſchuh.“ Dieſen Brie ſchickte ich mit herrlichen Roſen an ihre Anſchrift.“ „Warum ſind Sie nicht gleich hingegangen?“ fragte einer der Herren. „Weil ich doch kein Wort Eſtniſch konnte“, erklärte Herr Giliar und fuhr fort:„Ich hatte mir vorgenommen in dieſen vier Wochen die Sprache zu erlernen. Ich fand einen Lehrer, der ſich bereit erklärte, mir gegen ein ſtatt⸗ liches Honorar innerhalb der Friſt die Sprache beizubrin⸗ gen. Es begann eine wahrhaft harte Zeit für mich. Ich büffelte wie verrückt, Tag für Tag. Bereits nach einer Woche bekam ich einen Weinkrampf und warf meiner Lehrer hinaus. Nachdem ich mich von dem Nervenzuſammenbruch er⸗ holt hatte, fand ich einen Studenten, der mich weiter in die Geheimniſſe der Sprache einweihte. Er war gegen das trockene Studium und trank täglich auf meine Rech⸗ nung fünf bis ſechs Flaſchen Wein. Dafür aber blieb er den ganzen Tag bei mir, und wir machten Konverſation, Es fiel mir auch wirklich weſentlich leichter, auf dieſe Ark zu lernen. Ich weiß nicht, was mich damals mehr verzehrte, die Sehnſucht nach der Angebeteten oder das Studium dieſet unglücklichen Sprache. Täglich ſchickte ich Anna herrliche Blumen. Unter einigen Kriſen vergingen die vier Wochen, und dann hatte ich es tatſächlich geſchafft. Ich konnte mich bereits ziemlich gut eſtniſch unterhalten. So kam der Tag, an dem ich wieder vor jenem Hauſe ſtand. Ich überreichte einem Mädchen meine Karte, und wenige Minuten ſpäter befand ich mich Herrn Uprijmi gegenüber. In wohlgeſetzten Worten hielt ich meinen Vor⸗ trag, den ich auswendig gelernt hatte. Als ich zum Schluß erwähnte, daß ich mich in guten materiellen Verhältniſſen befünde und Deutſcher ſei, unterbrach mich plötzlich det Hausherr lebhaft. „Warum haben S' das nit glei' geſagt?“ rief er zu meiner grenzenloſen Verblüffung mit tſchechiſchem Akzent auf deutſch.„War ich als Bub bei Schneidermeiſter in Budweis in Lehre und hab' dort bißl Deitſch g'lernt. San! me Tſchechen ganze Familie. Bei uns da wird nm tſchechiſch g'red't. Wenn mei Madl, die Anna, will, nachet könnts z ſamheiraten. Aber nur, wenn S' zuerſt Tſchechiſch lernen. Vorher nit!“ „Augenblick!“ rief ich.„Ich komme morgen wieder! Und draußen war ich. Auf der Straße lief ich ſo ſchnel, daß mir die Leute entſetzt auswichen. Und am gleichen Abend noch beſtieg ich den Zug, der mich in die Heimat bringen ſollte“, ſchloß Herr Giliar ſeine Erzählung. „Und das Mädel?“ fragte einer der Herren. „Das mußte ich aus Geſundheitsrückſichten aufgeben“, ſagte Herr Giliar mit einem Seufzer,„denn wenn ich na dem Gewaltkurſus in Eſtniſch noch einen in Tſchechiſch mitgemacht hätte, dann wäre ich beſtimmt wahnſinnig ge worden.“ (Schluß.) Auch auf das Wiederſehen mit Hildegard freute er ſich. Einmal hatte er ſie in der ſtürmiſchen Leidenſchaft ſeiner Jugend geliebt. Das war vor acht Jahren ge⸗ weſen. Doch ſo heftig dieſe Neigung geweſen war, ſo unvermindert war ſie auch geblieben, denn Hildegards Herz hatte ſchon zu jener Zeit ganz ſeinem Freunde Vik⸗ tor Spohr gehört, und was ſie mit Matthias verband, war nichts mehr als reine Freundſchaft. Hauff hatte ſich bald zurückgezogen. Die Zeit hatte ſeine Enttäuſchung geheilt, und jetzt, nach vielen Jahren, die die Kriegszeit mit einſchloß, glaubte er, einer Begegnung mit Hildegard wieder ganz unbefangen entgegenſehen zu können. Aber er hatte ſich getäuſcht. Hildegards Nähe, das tägliche Zuſammenſein mit ihr— Matthias wohnte da⸗ mals mit in dem Spohrſchen Hauſe— hatten die Ge⸗ fühle, die er längſt verſchüttet geglaubt, wieder erwachen laſſen. Zuerſt war es nur ein heimlicher Brand in ſeinem Herzen, den er zu erſticken verſuchte. Er wich Hildegard aus, arbeitete raſtlos an ſeinen neuen Aufgaben, doch dann mußte er einſehen, daß er die Liebe zu dieſer Frau nicht bezwingen konnte. Es waren keine guten Tage für ihn, denn er war kein Komödiant, hatte ſeinem Freunde gegenüber ein ſchlechtes Gewiſſen und machte ſich ſelbſt oft die bitterſten Vorwürfe, daß er überhaupt nach Hannover gegangen war. Andererſeits konnte er aber jetzt nicht mehr auf und davongehen, und was ſeine Lage noch erſchwerte, war die Tatſache, daß die Motorenfabrikl Spohr u. Co. gerade in dieſer Zeit in große Schwierigkeiten geriet. Immer öfter kam Viktor, der ohne Hildegards Wiſſen einen verzweifel⸗ ten Kampf gegen den Niedergang führte, zu ihm, um ſeinen Rat bei geſchäftlichen Aktionen zu erbitten, und mehrere Male hatte der klarblickende und kühl kalkulie⸗ rende Hauff ſchon einige faſt verlorene Sachen gerettet. „Wir müſſen durchhalten, Matthias! Hilf mir dabei, vielleicht ſchaffen wir es zuſammen!“ bat der Freund, und Matthias, Hildegards wegen ſchon halb entſchloſſen, alles in Stich zu laſſen, ging wieder an die Arbeit. Manchmal blieb er tagelang in der Fabrik und kam nur zum Schlafen in das Spohrſche Haus, denn Viktor unternahm jetz oft kürzere oder längere Geſchäftsreiſen. Mit wütender Energie ſtürzte er ſich darauf, den Zuſam⸗ menbruch aufzuhalten, doch bald merkte er, daß ſeinen Bemühungen von unbekannter Seite entgegengearbeitet wurde. Neue Fehlſchläge traten ein, nichts glückte ihm, und Lines Tages mußte er dann die Feſtſtellung machen, daß es Hildegard ſelbſt war, die ſich während der Abweſenheit ihres Mannes in Hauffs Anordnungen miſchte. Ihre Haltung Matthias gegenüber hatte ſich ſeit ſei⸗ nem Wiederkommen ſeltſam verändert. Was in ihr ein⸗ mal Sympathie geweſen war, hatte ſich in Abneigung ver⸗ wandelt. Die Urſache aller zwangsläufigen Mißerfolge, die die Firma in letzter Zeit trafen, ſah ſie in Matthias Hauff, und oft genug hatte ihr Mann ihn gegen ſie ver⸗ teidigen müſſen. In ihr war auch nicht ein Reſt der alten Freundſchaft übriggeblieben, und Hauff war für ſie ein fremder Menſch, der ſich in ihren Kreis gedrängt hatte. Und jetzt tat Hauff etwas, was ihn ſchuldhaft mit dem tragiſchen Geſchick ſeines Freundes verbinden ſollte. Das einfachſte wäre es geweſen, in dieſer Situation zu Hildegard zu gehen und ſich mit ihr auszuſprechen. Er aber ſchrieb ihr aus der Fabrik einen Brief, in der er ſie über die tatſächliche finanzielle Lage der Spohrſchen Firma aufklärte, beging zugleich die Unüberlegtheit, gleichzeitig ſeine eigene ſchwierige Stellung anzudeuten, und ließ ſie zwiſchen den Zeilen leſen, wie ſehr er ſie noch liebte. Aus dieſer Unüberlegtheit aber wurde das ganze Un⸗ glück, denn der Brief kam nicht in Hildegards Hände, ſon⸗ dern ihr Mann erhielt ihn, als er gerade von einer Reiſe zurückkehrte. Hauff verſuchte aufzuklären, ſich zu rechtfertigen. Aber Hildegard fühlte ſich durch ihn lompromittiert, und Viktor war mißtrauiſch geworden. Die Zuſammenarbeit wurde für beide zur Qual, es gab täglich Zuſammenſtöße, und um den Reſt der Freundſchaft zu retten, entſchloß ſich Matthias eines Tages ganz plötzlich, den Spohrſchen Kreis zu verlaſſen, und nach einer letzten Ausſprache mit Viktor, hatte er ſich dann von ihm getrennt. Das war im Herbſt des Jahres 1920 geweſen. Wenige Tage danach trat Hauff eine Reiſe nach Schweden an, die einer neuen Berufsanbahnung dienen ſollte, und als er nach zwei Monaten zurückkehrte, las er zuerſt in einer alten Zeitung die Todesanzeige ſeines Freundes Viktor Spohr, und dann erhielt er von Wiedemann ein aufklä⸗ rendes Schreiben, in dem alle näheren Umſtände um den Selbſtmord Spohr geſchildert waren, der letzte Ausweg aus der geſchäftlichen und finanziellen Verwirrung, die Spohr nicht mehr hatte meiſtern können. Matthias ſuchte ſofort die Witwe ſeines Freundes auf und bot ihr ſeine Hilfe an, denn das Unternehmen ihres Mannes war ja zuſammengebrochen; aber ſie wies jede Unterſtützung ſchroff zurück und ſah in ihrer Ver⸗ zweiflung über das Unglück in Matthias nur den böſen Geiſt in ihrem Leben. Und ſo war es, wenn auch durch die Zeit und durch das Leben gemildert, auch noch heute. Das war nun die Geſchichte, wie ſie ſich vor mehr als fünfzehn Jahren in Wirklichkeit abgeſpielt hatte. Wie oft hatten Hauff und Wiedemann damals über die Einzel⸗ heiten geſprochen und nachgedacht! 8 Klaus preßte den Kopf in beide Hände.— So war es alſo geweſen. Er hatte ja immer geahnt, daß um den Tod ſeines Vaters ein geheimnisvolles Dunkel ſchwebte. Daß es nun gerade Hauff war, der in dieſe Dinge ver⸗ wickelt geweſen war N 5 Oder war Wiedemanns Worten nicht zu trauen? Nein, der hatte beſtimmt keine Urſache, die Unwahrheit Jetzt verſtand Klaus aber doch, warum ihm Matthias dieſe Dinge nicht gleich beim Kennenlernen hatte erzählen können. Nur ein Gedanke ließ ihm noch keine Ruhe. Wie kam dieſer Wangenhelm dazu, Dr. Wauer in Amerika die Dinge ganz anders darzuſtellen? Er war doch auch einer von denen, die dabeigeweſen waren. Wie konnte dieſes Gerücht überhaupt entſtehen? Ja, das wollte Wiedemann ihm gerade erzählen. Guſtl von Wangenhelm, der kleine ehemalige Leut⸗ nant, der in der Spohrſchen Fabrik die Automobilmoto⸗ ren unter ſich hatte, war natürlich ebenſowenig wie alle anderen über Hauffs Beziehungen zu Hildegard unter⸗ richtet. Der Kreis der Beteiligten beſtand ja wirklich nur aus Spohr, Hauff, Hildegard und dem vertrauten Wiede⸗ mann. Alle anderen waren auch ohne Ausnahme über Hauffs plötzlichen Weggang ſehr entrüſtet; der Schein 1205 zu ſehr gegen ihn und.. fa; ſo entſtehen eben Ge⸗ rüchte. Klaus ſaß noch immer neben Wiedemann. Jetzt end⸗ lich ſah er ganz klar und erkannte auch die Größe dieſes Mannes Matthias Hauff, der ſicher einen langen und zähen Kampf um ſeine Freundſchaft geführt, und den er ſo von ſich geſtoßen hatte. Gut, dachte er dann. Eines Tages werde ich auch fo weit ſein, daß ich mit meiner Mutter darüber werde reden können, ohne in ihr noch einmal alle Wunden aufzureißen. Aber Hauff, Hauff, Matthias.. den Freund werde ich mir zurückholen.. ich muß ihn um Verzeihung bitten . zum Wiedergutmachen iſt da noch Zeit „Sehen Sie, Herr Spohr, als ich vorgeſtern vom Herrn Hauptmann Abſchied nahm, da hatte ich mir feſt vorgenommen, Ihnen das alles einmal zu ſagen.— Nicht etwa in ſeinem Auftrag... Aber man iſt doch ein Menſch, und ich weiß, wie ſehr er darunter gelitten hat, daß Sie ſich auf dieſes Gerücht hin von ihm losſagten Jetzt verſtand Klaus den Mann nicht.— Wieſo hat er Abſchied von ihm genommen? Matthias lag doch noch in der Klinik bei Doktor Wauer! Zeichnung: Harder M. Erſchüttert ſtand Klaus vor Wiedemann. Nun kann ich Matthias nicht einmal mehr die Hand reichen, dachte er. „Nur hier drinnen... Wiedemann ſprach weiter und klopfte dabei auf ſeine Bruſt,„hier drinnen können ſie ihm jetzt gleich noch abbitten. Es auszuſprechen, dazu werden Sie ſo bald nicht kommen. Hauff fliegt heute mit Klein— Sie kennen doch den Filmflieger— nach Aegyp⸗ ten, um ſich erſt einmal richtig zu erholen; und dann wird er gleich anſchließend mit einer Expedition nach Süd⸗ amerika gehen.“ Wiedemann hatte Hauff in den letzten beiden Tagen in Berlin noch bei allen Vorbereitungen geholfen. Er wußte es alſo ganz genau. Wolfgang Klein war oft in den letzten Tagen bei Matthias in der Klinik geweſen, und Hauff hatte deſſen Vorſchlag endlich angenommen, er war bereit, den Expeditionsflug zu übernehmen. Und da Klein zu Filmaufnahmen nach Aegypten fliegen mußte, hatten ſie verabredet, daß Hauff, der ſchon ſo weit wiederherge⸗ ſtellt und reiſefähig war, dorthin mitkommen ſollte. Erſchüttert ſtand Klaus vor Wiedemann. Und nun kann ich ihm nicht einmal mehr die Hand reichen, dachte er. Aber plötzlich kam ihm ein Gedanke „Wann ſtartet Hauff in Berlin?“ fragte er ſchnell. Wiedemann ſah auf„Ich nehme an, ſo gegen ſieben „Wiedemann Menſch ich ſchaffe es noch!“ Und mit einemmale kam wieder Leben in den jungen Flieger. Was bedeutete ihm jetzt die Meiſterſchaft und der ganze Flugtag hier! Es gab eine Möglichkeit, den Freund noch zu ſehen! Drüben ſtand der graue Sperber. Sechshundert Kilo⸗ meter waren zu fliegen in knapp vier Stunden! Der Sper⸗ ber würde es ſchaffen. Aber Aenne ſollte mit. Einen Händedruck, faſt war es eine Umarmung, hatte er noch für den alten Wiedemann, dann lief er zum Flugleiter und der Wettbewerbskommiſſion. zu ſagen. Und warum ſollte ſich nicht auch alles ſo ab⸗ deſpielt baben?. 10 Machen Sie die Maſchine ig! Tanken!“ rief er Monteur nach zu. 82 8 „Ich muß ſofort nach Berlin!“ erklärte er dann den Herren. „Unmöglich!“ ſagten ſie.„Sie müſſen noch zur Preis⸗ verteilung bleiben! Menſchenskind! Sie ſtehen in der Meiſterſchaft an dritter Stelle, wollen Sie ſich denn nicht feiern laſſen?“ Aber Klaus hatte dafür jetzt nicht viel Sinn. Er be⸗ griff wohl noch, daß er in dem Wettbewerb einen großen Erfolg errungen hatte. Aber jetzt ging es um einen wich⸗ tigeren Flug! Vor allen Dingen galt es jetzt, Aenne zu finden, denn ſie mußte mit nach Berlin fliegen. Auch ſie mußte Matthias noch einmal die Hand drücken; das war man ihm ſchuldig. Fünf Minuten ſpäter ſtand er vor Aenne. Wiede⸗ mann hatte eine zweite Fliegerkombination beſorgt, mit Kappe und Brille. Klaus erzählte ihr in wenigen Wor⸗ ten, um was es ſich handelte. Auch ſie war erſchüttert über dieſe Aufklärung. Ja, man mußte verſuchen, Matthias noch zu treffen. Nicht, um ihn abzuhalten von ſeinen Plä⸗ nen, aber um ihn noch einmal zu ſehen, ihn zu ſprechen, ihm zu ſagen.. ja, um ihm— Lebewohl, Matthias, alter Freund!— zu ſagen. Dann flogen ſie los. Die Zuſchauer auf dem Stutt⸗ garter Flugplatz wunderten ſich, als der junge unbekannte Flieger, der ſo überraſchend den dritten Platz in der Mei⸗ ſterſchaft erobert hatte, bei der Preisverteilung fehlte. Aber im Rauſch des großen Tages und der vielen Ein⸗ drücke dachte kaum einer weiter darüber nach. Man hatte feſtgeſtellt, aber nicht ſonders darauf geachtet, daß ſich die grauen Kunſtflugmaſchine unprogrammäßig wieder erhob und Stuttgart den Rücken kehrte. Berlin war das Ziel! Nicht ein einziges Mal wandte ſich Klaus nach dem zweiten Sitz, nach Aenne um. Aber ihre Gedanken waren die gleichen, ſie flogen voraus, ſchneller als die Maſchine, ſchneller als der Wind. . Es war gerade eine kleine Pauſe in dem Flugbetrieb des Tempelhofer Flugplatzes in Berlin. Die Londoner Maſchine war geſtartet, die von Stockholm hatte etwas Verſpätung, ein paar Rundflugmaſchinen ſtanden vor den Hallen. Nur ein Hochdecker hielt in der Mitte des Platzes. Der Propeller lief ſchon, aber noch lagen die Bremsklötze vor den Rädern. „Nun, Matthias, noch einen Kognak zum Abſchied“, fragte Wolfgang Klein.„Es wird dann vielleicht etwas leichter!“ Doch Matthias Hauff, der noch immer auf einen Stock geſtützt ging, ſchüttelte den Kopf. „Nein, mein Lieber, ſo ſchlimm iſt es nicht. Nüchtern⸗ heit iſt ganz gut für mich. Komm, auf was warten wir noch? Rein in die Kiſte, Deckel drauf und ab!“ So ftiegen ſie alſo ein. Eingetragen war der Start bereits. Es war eine Maſchine mit geſchloſſener Kabine. Matthias ſaß ſchon bequem am hinteren Sitz, Klein zog die Handſchuhe an, ließ die Propeller einmal richtig auf⸗ heulen. Der Mann, der draußen die Bremsklötze weg⸗ reißen ſollte, wartete nur noch auf ſein Kommando. Da erſchien genau in der Startbahn ein großer Vogel in der Luft. Ein Doppeldecker, der direkt auf die ſtart⸗ bereite Maſchine zuhielt. Klein wartete noch einen Augen⸗ blick mit ſeinem„Fertig“⸗Ruf. Da erkannte auch Hauff den Apparat. Sperber— jetzt ſenkte er ſich. „Verdammte Schweinerei!“ brüllte Klein. ſperrt uns den Start!“ Noch ahnte Matthias nichts. Aber da machte der „Sperber“ eine knappe Wendung. Er landete, rollte 115 hielt haarſcharf neben der ſtartbereiten Maſchine keins. „Matthias!“ ſchrie jemand durch den Donner der bei⸗ den Maſchinen. Zwei Leute ſprangen aus dem grauen „Sperber“ auf die Erde, liefen heran, kletterten an dem anderen Flugzeug hoch. „Matthias!“ Klaus und Aenne hatten es geſchafft! Sie vermochten nicht zu ſprechen. Aber auch Matthias konnte nicht reden. Durch das offene Fenſter der Kabine hielt er in dem einen Arm Aenne, die andere Hand um⸗ klammerte Klaus. i Ein heißes Gefühl ſtieg in dem alten Einflieger auf. Er wußte, Klaus iſt zurückgekehrt. Er hielt die Hand eines Freundes. Aenne war da— aber nur, um Lebewohl zu ſagen. Nein, umkehren gab es nicht mehr. Das Schick⸗ ſal hatte entſchieden „Seid glücklich, ihr beiden!— Aenne, du. und Klaus! Kopf hoch, Junge... Ich komme ja wieder Vielleicht. auch nicht. Ja, es iſt alles gut.“ „Jetzt aber Schluß mit dem Familienleben!“ rief Wolf⸗ gang Klein nach hinten.„Nicht weich werden, Kinder! Seid ihr bald fertig?— Es geht los!“ „Bremsklötze weg!“ Stärker dröhnte der Motor. „Matthias! Leb wohl! Matthias!“ „Hals⸗ und Beinbruch!“ ſchrie Klaus noch. Jetzt rollte die Maſchine an. Winken. winken Aenne winkte mit der Kappe und dem Schal, der im Luftk⸗ zug der ſtartenden Maſchine flatterte. Von Matthias war noch eine winkende Hand ſichtbar. 5 Ein Flieger ſtieg auf zu neuen Taten, die ihn in das Ungewiſſe führten, aber die Freundſchaft von Aenne und Klaus trug er mit ſich hinaus. Ein kleiner Punkt am abendlichen Himmel; bis er verſchwand, ſahen die beiden Jungen ihm nach. Das helle Waſſer ſtand in Aennes Augen. „Er iſt fort!“ 5 „Vielleicht kommt er wieder,“ tröſtete Klaus. Doch Aenne wußte es beſſer, ſie fühlte, das war ein Abſchied geweſen, nach dem es kleine Rückkehr mehr gab. „Komm ſfſagte Klaus leiſe und nahm das Mäd⸗ chen am Arm. Es war ein „Der ver⸗ ander über den weiten Platz. „— En de N „Ja, komm, ſagte Aenne; dann gingen ſie mitein⸗ 3 —— 8 N 2 . e , 7 2 E a b 5 0 5 Weiß zieht und ſetzt mit dem dritten Zuge matt. Welche Wörter müſſen den folgenden Wörtern vorangeſetzt werden, damit man bekannte Wortverbindungen erhält? Geſang— 1 8 h Wellen— Bild— Stunde— Wein— Reich— Haus— Tau— Gruppe— Spiel— Baum— Hund— Wand — Tanne— Horn. Zur Verwendung gelangen nach⸗ ſtehende Wörter: Abend— Anker— Aether— Chor— Chriſt— Edel— Frank— Hof— Inſel— Land— Leine — Nebel— Rhein— Schau— Stern. Die Anfangs⸗ buchſtaben der gebildeten Doppelwörter nennen einen deutſchen Dichter. Hier wird geſchüttelt. Waſic, himwechs, eldert, ageerf, Leht, Ware, Invergnu, Egteſun, dehr, lic, hesſtreben, N, Amen, losqual, Vollwird, demda, Sleben, Derke, Inemzi, Eleent, gegen, geht Die Buchſtaben dieſes rätſelhaften Spruches haben die richtige Reihenfolge, ſind aber falſch verbunden und müſſen zu ſinngemäßen Wortgebilden aneinandergefügt werden. Starkwirkscm, zohnfleischkröftigend, mikrofein, mild aromatisch,- und 8 30 Preiswert h, 22¹⁰ ce große lobe die leine Jube f. Silbenrätſel. Aus den Silben: as bee berg bir bo büf cha dau dith e e e er erb erd faß fel feu han häu il jo la lauf lauf le li ma mä me nau ne ne ne nen nes on pa re re rei ris ro ſalz ſe ſen ſer ſi ſi ſi ſi ſtel tan tann um ſind 21 Wörter zu bilden, deren Endbuchſtaben, von unten nach oben und Anfangsbuchſtaben von oben nach unten geleſen, ein Sprichwort ergeben. Die zu ſuchenden Wörter haben folgende Bedeutung: 1. Stadt in Thüringen, 2 Schauſpiel von Goethe, 3. Oper von Richard Wagner, 4. ſportliche Uebung, 5. Evangeliſt, 6. Schlingpflanze, 15 Reich in Hinterindien, 8. weiblicher Vorname, 9. Signal⸗ inſtrument, 10. eine Stadt in Oſtpreußen, 11. Schillerſche Dramengeſtalt, 12. Küchengerät, 13. Stadt in Frankreich, 14. italieniſche Stadt, 15. getrocknete Frucht, 16. Rinderart, 17. Entzündung eines Fingers, 18. Frucht, 19. Reptil, 20. e 21. Hülſenfrucht.(ch ein Buchſtabe, 12 Jeder Punkt und Strich ein Buchſtabe. Da— en, Re ie ung, B—. h— it, H-. ord, 3o o i a n, d ber n gad. A ut, R— land, G— wi ter, Sch.— lbe, än er, G— ehr, H ndlun Ro in, M. St i. An Stelle der Striche und Punkte ſind paſſende Vokale und Konſenanten zu ſetzen, wodurch man bekannte Wörter erhält. Die verwendeten Buchſtaben nennen einen Aus⸗ ſpruch Moltkes. g Das liebe Geld. Sehr viele Eins⸗zwei gibt es, um Recht viele Eins⸗zwei zu erwerben, Und durch ein Drei verſucht's darum Der eine. Jener hofft zu erben, Der ſucht's durch Arbeit zu erſtreben Und der als Dieb und als Erpreſſer. Nur eins⸗zwei⸗drei will keiner leben, Ein jeder hofft, ſein Drei wär beſſer. Wie heißt das Sprichwort? Athalia— Oſten— Durſt Mammut— Goethe — Kaſino— Rotdorn— Papua— Lueretia— Loh⸗ gerber— Luther. Jedem Wort ſind zwei aufeinanderfolgende Buch⸗ ſtaben zu entnehmen, die aneinandergereiht ein Sprich⸗ wort ergeben. 5„ lettet Cet St,, gbubpg; uncl Sie sich dabei in die Hond schneiden- wie vefbinden Sie Am 8 mii dem praktischen Schnellyerbond Honsaplast-el Er stört nicht bei der Arbeit, stillt das Blot undd f, 5 N 2 die Heilung. Schon för 15 Pf. gibt es eine kleine packung 1 N 2 7* 1 aunsdunſusl 2 N Slas fisch 9. J Auflöſungen aus voriger Nummer: Kreuzworträtſel: Waagerecht: 1. Diana, 4. Baſel, 7. Aſter, 8. Elritze, 10. Atom, 11. Ries, 13. Zeus, 14. Kopf, 16. Baku, 19. Genf, 21. Panther, 23. Alibi, 24. Erker, 25. Bahre.— Senkrecht: 1. Drama, 2. Altdorf, 3. Aare, 4. Bern, 5. Sitte, 6. Leeds, 9. Liſa, 12. Ebbe, 13. Zuerich, 14. Kappe, 15. Panik, 17. kg., 18. Thur, 20. Feile, 22. Raab. Silbenrätſel: 1. Macbeth, 2. Iſonzo, 3. Treſſe, 4. Dachdecker, 5. Elbe, 6. Miliz, 7. Umbau, 8. relativ, 9. Torpedo, 10. Elſter, 11. innerhalb, 12. Landzunge, 13. Nurmi, 14. Irmgard, 15. Chile, 16. Trabant, 17. Eſpe, 18. Iſolani, 19. Lommel, 20. Energie.— Mit dem Urteil nicht eile, hoere zuvor beide Teile. Zuſammenſetzaufgabe: Danebrog, Ahnfrau, Elektra, Novelliſt, Enſemble, Magneſium, Allotria, Ruebe⸗ zahl, Kleopatra.— Daenemark— Guatemala. Buchſtabenrätſel: Enge— Ente. Vor— w ort. 2 Kniffliche Frage: Zwei Füße gingen in die Stadt hinein. Die andern kamen alle heraus, da ſie dem Mann„begegneten“. Humor Eine Filmdiva in Hollywood wurde von einem Hund gebiſſen.„Um Gottes willen, Doktor“, ſagte ſie,„kann der Hund toll geweſen ſein?“ „Hoffentlich nicht“, beruhigte der Arzt.„Aber jeden⸗ falls müſſen Sie ſofort ins Krankenhaus gehen.“ Die Diva dachte nach. „Wenn ich beſtimmt wüßte, daß es Tollwut iſt“, ſagte ſie,„dann möchte ich am liebſten erſt alle meine Konkur⸗ rentinnen beißen.“ Herzbeſchwerden im Sommer Gerade im Sommer treten unter dem Einfluß der Hitze Herz⸗ und Nervenbe⸗ schwerden ſtärker auf als zu anderen Jahreszeiten häufig iſt Schlaflosigkeit da⸗ Bei ſolchen Beſchwerden ſollte man leg mal ſäglich einen Tee⸗ löffel Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt mit einem Eßlöffel Baſſer verdünnt trinken. Das 5 gilt beſonders für ältere Leute deren ſchwächerer Geſamt⸗Organismus der Hitze 8 weniger Widerſtand leiſtet. Meiſt 5915 das gut, weil Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt rkung auf grundlegende Funtztionen des mit verbunden. eine berubigende und regulierende W kirch, Schwerkriegsbeſchädigter, Bad⸗Ems, ten Jabr litt! täglich einen Teelöffel voll mit einem Weizer Hert Joſef Bartb(Bld gebenſtebend). H ebrauche ſchon ſeit längerer Zeit Kloſterfrau⸗Melifſengeiſt bei nervöſen Herabeſchwerden mit gutem E 9 1 5 dieſes Mittel allen, die an den gleichen le nn leiden, empfehlen. U beute den echten Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt in der oder Orogiſt in Flaſchen zu R 2.80. verlangen ausffihsliche Oruchſcheift Nr. 3 von der alleinigen Herſtellerin: F Sie ſollten einmal einen Verſuch mit K blauen menschlichen Organismus ausübt, beſonders auf ö Leſen Sie bitte, wie ſeine Verbraucher urtelenf So ſchreibt Herr Karl Elbers⸗ Kapellenſtr. 3 am 24.5 ſehr oft unter nervöſen Hersbeſchwerden. Da dieſe nicht heſſer wurden, machte ich einen Verſuch mit au ſpiſe aßen vert und nahm ich 3 mal öffe einigen Tagen ſtellte ich eine überraschende Beſſerung feſt. Dieſe hat ſich his 5 98 b 1 See e ne und kann die⸗ en jedem, der an ähnlichen Beſchwerden leidet, empfehlen. eeresarbeſter, Anif 59 bei Solsburg, am 25. 5. 39: 11010 oſterfrau⸗Meliſſengeiſt ma ackung mit den 3 f 165 und 0.90(Inhalt; 100, 50, 25 cem) porrätt 0 Ber nnn B. C. It. apſterſrau. Köln- Nb. „. und die herrlich ozon⸗ reiche Luft unſerer einzig ſchönen Vaterſtadt bewirkt, daß man ſchon in kürzeſter Zeit ein hohes Alter er⸗ reicht!“ „Schnell— wo iſt die nächſte Autofahrſchule?“ ſchreit der neugebackene Autofahrer. „Drüben. Warum?“ „Habe vergeſſen, wie man anhält.“ Hers⸗ und Nerventätigkeit. 24. 5. 39:„Im letz⸗ Waſſer verdünnt. Bereits nach * Hanna ſah zum erſtenmal einen Pfau, der ein Rad ſchlug. Da rief ſie erſtaunt: „Mutti, ſieh mal, eben iſt der Vogel ganz aufgeblüht!“ nl Beſorgen Sie ſich noch onnen, den Ihr Apothetzer ält. Intereſſenten un das Hilfswerk Mutter Denke auch du Togal ist hervorragend bewährt bei Nerven- und Ischias Kopfschmerz Hexenschuß l Erkältungen Unzähligen haben Togal-Tabletten rasche Hilfe gebracht. Die hervorragende Wirkung des Togal ist von Arzten u. Klinikenseit25 Jahren bestätigt. Keine unangenehmen Nebenwirkungen. Haben einen Versuch— aber nehmen Sie nur Togal! in Sen Apotheken ſustr. Buch, Der Kampf gegen den o vom Togalwerk München 27 Z. auch Sie Vertrauen und machen Sie noch heute „Zum Wochenende“ vertreib“ lage. DA 2 Pi. 39: über 620 900. antwortlt Winkler, für Anzeigenteil Carl Görg. Verleger Lindenſtraße 101/102. und„Zum Zett⸗ Nr. 35 erſcheinen als Bei⸗ Pl.⸗Nr. 8.— Für die auf dieſer Seite erſcheinenden Anzeigen iſt der Verlag der vorl. Zeitung nicht zuſtändig. Ver⸗ für die Schriftleitung Kurt Verlag Sonntagsblatt Deutſcher Provinz⸗ ſämtlich in Berlin SW 68, lnmndgganadennamsgdagddsdagglsgach Zeichnung: Stamm/ Bavaria— M. Die Stolze. „Seitdem ſie auf der Landwirtſchaftsausſtellung den erſten Preis geholt hat, kennt ſie einen nicht mehr.“ „Sag mir mal, Heinz, ihr ſeid doch zu Hauſe fünf Kinder, nicht wahr? Wenn deine Mutter nun bloß vier Aepfet hat, was macht ſie dann?“ „Apfelmus, Herr Lehrer!“ „Komiſeh, einen Tag verliere ich beim Skat, am andern gewinne ich!“ „Würde ich an deiner Stelle nur jeden zweiten Tag Skat ſpielen.“ *. „Geſtern war ich ganz allein mit meinen Gedanken zu Hauſe.“ „Ja, ja, du haſt ſchon immer einen Fimmel für die Einſamkeit gehabt!“ VCF 3 5 3 5 8 9 0 9 2 0 0 l. 9 0 5 5 1 g 8 D J 1 N 2 2 1225 822 222221 1 a ö + 1222 ö 5 5 9 12 f * f a 84 0 ö N 40 Mark in bar für 40 Worte! Heule wenden wir uns an Sie alle! Wir wollen ein kurzes Urteil der Efasif-Verbraucher über ihre Erfahrungen mit den Efasif⸗ Fuhpflege-Präpareten, sei es mit Fuhbad, Fügpuder, einem der beiden anderen Praparate oder mit allen zussmmen. Sagen Sie uns dies in 40 Worten! Einfache, überzeugende Worte sind oft Wirksemer als eine gesuchte Ausdrucksweise. Wir wünschen keine Ubertreibungen, sondern sachliche Urteile. Es kann u. soll sich also jeder beteiligen Wer aber Efasit nur dem Namen nach kennt, soll an diesem Wefibe erb nicht feilnehmen. Wir Wollen Berichte von denen, die Efasit ausprobiert heben u. anwenden U Wir zahlen jeclen Tag 40 Mark tar die beste eingehende Lösung, und zwer bis 16, Okfo- ber 1939, ausgenommen Sonn- ünd Feiertage. Die 40 Mark gehören Ihnen, wenn lhre Einsendung— es dürfen Weder mehr noch Weniger als 40 Worte sein die beste des Jages ist, an dem sie eingeht. Jeder Preisfräger wird binnen 3 Jagen ielegrafisch versfändigt, der Gewinn wird, sofort in ber aus- bezahſt. Name und Lësung werden im Völk. Beobachter ver- Sffentlicht. Einzel- Anfragen können nicht beantwortet werden. Des Preisgericht seht sich zusemmen aus den Herren: Or. Mex Reschreiter, Rechtsanwalt, München Henns Lechner, Gaufachschaffsleiter NSRDOW, München Kurt Hoffendahl, Brel-Kronen- Drogerie, München Dr. F. A. Schmitt, Direktor, München Vein Paul Offinger, lnser- Dipl.-Kaufmann Anton Ott, München flonschef, München Die Preisrichter sind in ihrer Enischeidung unabhängig, sie is, endgültig u. unenfechiber. Die Einsendungen sind zu 2 an: Efastt-Vertrieb logalwerk München 27/80 Postfach Nr. 6. Die Etasit- Präparate: Efasit- Fußbad, i Efasit-Fußpuder und Efasſi-Hühneraugentinktur, finden überall begeisterten 1 Nit Etesit erhäll man die Füße gesund und. und 90 0 erfolgreich an gegen Hunnereugen, Hornhauf, Schwellungen, Fuß Schweiß, Blasen, Wunde Stellen— kurz, gegen dis vielfachen deschwere den empfindlicher Oder stark beanspfuchter Füße. Allen, die vi gehen oder stehen müssen, is Efasit wegen sener erfrischenden, Snrsgenden Wirkung hochwillkommen. Vieſerorts klärt unser Riesen, fuß an Plekattafeln und Litfaßssulen über die Efasit- Fußpflege aut. Efasii-Fuhbad(8 Bd.) M9 Etesit-Fuhcreme..—⁵ Efasit-Fußpuder.... 75 Efasit-Hühneraugenfinktur N—75 Efasit ist zu haben in Apotheken, Drogerien u. Fachgeschaffen- 5 eee ITusspflege