1800 laßen 'racht daß 1 ulten Vor⸗ hei⸗ ö e U m 2 5 2 5 5 f 8.. 8 225 8 2 5 eilig⸗ 5 9. 0 2 ndert Wezugspreis: Monarich Mk. 1. durch die Mk. 1. ges- un zei en alt Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. mkeit 5 85 3 3 20 8 Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen im der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 * rde etergel 5: Georg Zimmermann(Inh. Georg Hä 1 ee, d für Mannheim ⸗Seckenheim A gheingerſeruße 5 i e nden n Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte und Um ebun 2 Sale. benſo für die A 10 G dard t lie⸗ Ar. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr 5 9 g. für die Schriftleitung, ebenſo für die Anze gen 1 rdle 1 1 Feruſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konts: Karlsruhe 78439. Berküindblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckeuhelm Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 7. 39: 1120 lichen 39. Jahrgang Montag, den 4. September 1939 Nr. 206 1 Ex⸗ CC 3— 5 8 5—— ee. 5 W 5 2 orfes 5 vier⸗ t un⸗ 2 heute ö b an, i 0 mmt, ihmte 5 8 4 3 2 Fus fte 42 2 irſten Berlin, 4. September. 1 0 0 enen 1 Neutralitätserklärung Belgiens i 85 242 7 7 7 5 cher 3 2 lick uch 0 0 1 Jens des deut 5 5 8 8 . ich„Die britiſche Regierung hat in einer Note 8 die 15175 kes ein Ende zu jenen Mitteln. die, nachdem Brüſſel, 4. September. Amtlich wird mitgeteilt: Die bel⸗ . 58 r Fordern geſtellt, die. Ponriſche 15 die Regierung der De en alle anderen Reviſions. giſche Regierung hat offiziell allen intereſſierten Regierun⸗ 1 8 vorgedrungenen deutschen Truppen wieder an ihre Aus möglichkeiten praktiſch ſabotiert hatten, allein noch übrig gen die Neutralitätserklärung Belgiens mitgeteilt. Die her gangsſtellungen zurückzuziehen. 8 leiben, um die Ruhe. die Sicherheit und die Ehre des Neutralitätserklärung wurde in einer Sonderausgabe der öchſte Sonntagmorgen 9 Ahr wurde durch den britiſchen Bot- Deutſchen Reiches zu verteidigen. Sie hat auf die letzten, belgiſchen Staatszeitung veröffentlicht. 1 ſchafter in Berlin in einer herausfordernden Note mitgen] das Reichsgebiet bedrohenden Angriffe der Polen mit glei- ö 5 a teilt, wenn bis 11 Uhr nicht in London eine befriedigende] chen Maßnahmen geantworket. Die deutſche Beichsregierung N„Ein entſchloſſener Verbündeter“ Antwort erteilt wird, England ſich als im Kriegszuſtand be⸗ iſt nicht gewillt, infolge irgendwelcher britiſchen Abſichten 7 5 78 8 Jahre findlich betrachte f 915 Verpflichtungen im Oſten des e Zuſtende in e des flowakiſchen Verkeidigungsminiſters JJV 5 5 80 8 dulden, die jenen gleichen, wie wir ſie in der unter briti⸗ reßburg, 3. September. Der flowakiſche Verteidigungs⸗ und. N 8 eee ſchem Protektorat ſtehenden Paläſtina vorfinden. Das 1 General Callos, hat u fiochäkiſchen un er⸗ f randum übermitteit worden: 5 8 deutſche Volk aber iſt vor allem nicht gewillt, ſich von Polen folgenden Tagesbefehl gerichtet: ufde⸗ Die deutſche Reichsregierung hat das Ultimakum der mißhändeln zu laſſen. Zofftziere, Feldwebel, Foldaten! Wieder ſteht das ſlo⸗ inſt britiſchen Regierung vom 3. September 1939 erhalten. Sie 5. Die deulſche Reichsregierung lehnt daher die Ver- waliſche Volk, das ſlowakiſche Heer vor einer geſchichllichen weiß⸗ beehrt ſich, darauf Folgendes zu erwidern: ſuche, durch eine ultimative Forderung Deutſchland zu Prüfung. Anſere Intereſſen haben uns mit der deulſchen t be⸗ 1. Die Deutſche Reichsregierung und das deutſche volk] zwingen, ſeine zum Schutze des Reichs angekreiene Wehr- Armee verbündet und in ein feindliches Verhältnis zu Po, den lehnen es ab, von der briliſchen Regierung ultimalive Jor⸗ macht wieder zurückzurufen und damit die alten Unruhen len geſtellt. Die Jeindſeligkeiten haben begonnen. Danach, Bü⸗ derungen enkgegenzunehmen, anzunehmen oder gar zu er⸗ und das alte Anrecht erneut hinzunehmen, ab. die Dro- wie unſere Truppen ſich im Kampf halten werden, wird nter⸗ füllen. 5 Deukſchland anſonſten im Kriege zu bekämpfen, enk⸗ man uns ſetzt und in Zukunft beurkeilen. Danach wird man 1 2. Seit vielen Ronaten herricht an unſerer Oſtgrenze der pricht der ſeit Jahren proklamierken Abſicht zahlreicher uns werken. wird man uns meſſen und für uns einkrelen igen, katſächliche Zuſtand des kriegs. Nachdem der Verſailler ver⸗ britiſcher Poliliker. Die deutſche Reichsregierung und das Auf unſerer Entſchloſſenheit, Diſwlin und Beſonnenheis 3 trag Beutſchland erſt zereiſſen hat, wurde allen deutſchen Re. deutſche Volk haben dem engliſchen Volk unzählige Male beruht jetzt auch die Lebensfrage unſeres Beſtehens als gierungen dem jede frieoliche Regelung verweigert. Auch verſichert, wie ſehr ſie eine Verſtändigung, ſa eine engſte Skaak und Nation. Wir müſſen uns für alle Zukunft Ach⸗ 'rzeit die nationalſozialiſtiſche Regierung hat nach dem Jahr 1933 Freundſchaft mit ihm wünſchen. Wenn die britiſche Regie- kung und Anerkennung erwerben. Ein enkſchloſſenes Deulſch⸗ die immer wieder verſucht, auf dem Wege friedlicher Aushand. rung dieſe Angebote bisher immer ablehnke und nunmehr land braucht einen enkſchloſſenen Verbündeken. Den gemein⸗ 8 Sie⸗ lungen, die ſchlimmſten Vergewaltigungen und Rechts. mit einer offenen Kriegserklärung beantwortet, iſt dies ſamen Wunſch, die unkerdrückten Brüder zu befreien, wer⸗ elſen⸗ brüche dieſes Vertrages zu beſeitigen. Es iſt mit in erſter Li.] nicht Schuld des deulſchen Volkes und ſeiner Regierung, den wir in gemeinſamer Anſtrengung erfüllen und durch Fgge⸗ nie die briliſche Regierung geweſen, die durch ihr inkranſi⸗ ſondern ausſchließlich Schuld des britiſchen Kabinefts bzw. Treue. Gewiſſenhaftigkeit und unbedingten Gehorſam die „ de⸗ genkes Verhalten jede prakliſche Reviſion vereikelte. Ohne das jener Männer, die ſeit Jahren die Vernichtung und Aus⸗ abgekrennten Gebiete wieder mit unſerem ſlowakiſchen enbar Dazwiſchenkreken der briliſchen Regierung wäre— deſſen roktung des deutſchen Volkes predigen. Das deutſche Volk Staat vereinigen. Das iſt ein glückliches Los unſerer ſetzi⸗ ind ſich di ſche Rei ier d das deuiſche Volk und ſeine Regierung haben nicht wie Großbritannien die gen Generation. Durch unſere Opfer werden wir den Dank paßt iwc en e e Nie ver⸗ Abſicht, die Welt zu beherrſchen, aber ſie ſind enkſchloſſen, unſerer Nachkommen verdienen. Die Nalion muß ſtolz ſein nünftige und beiden Seiten gerecht werdende Löſung gefun⸗ ihre eigene Freiheit, ihre Unabhängigkeit und vor allem auf ihre ſlowakiſche Armee, die ſie durch Generationen er⸗ n borden Denn Deulſchland Balke nicht die Abſicht, 9925 ihr Leben zu verteidigen. Die im Auftrag der britiſchen ſehnle. Wir werden entweder ſiegen oder fallen! 6 die Forderung geſtellt Polen zu vernichken. Das Keich for⸗ Regierung von Herrn King⸗Hall uns mitgeteilte Abſicht, Ich befehle, mannhaft in den Kampf zu gehen, wage⸗ 5. 8 1 j tra- das deutſche Volk noch mehr zu vernichten als durch den mutig und energiſch den Willen des Staatsoberhauptes, der , Verſailler Vertrag, nehmen wir zur Kennknis und werden ſlowakiſchen Regierung und der ganzen Nation zu erfüllen; ur Zeit der Abfaſſung dieſes Diktates als für eine große Wofß 985 in de geren e 9b den gleichen 5 ere 8 155 1 1 5 7 5 8 Waffen und in der gleichen Form beantworten. Zu erfüllen, initiativ und tapfer die Freiheit der unfreien Nalion ſowohl als für die geſamten politiſchen und wirk f Slowaken zu erkämpfen. Golt helfe uns. Mit ihm werden ſchaftlichen Intereſſen Oſteuropas auf die Dauer als unkrag⸗ 3 F wor fegen bar und damit unmöglich bezeichnek worden waren. 2 44 f 0 f Auch eriiſche Sucker erklärten gerade die da. Erklärung rankreichs Leneral Cattos, Belehtehaber der ſiowakiſchen mals Deulſchland aufgezwungene Löſung im Oſten als den Es leiſtel Polen Beiſtand. rmee. 1 9 0 5 aich Reih Gefahr zu 8 5775 155 5 Belm, J Se ber f—— N unſch aller deu un Keichsregierungen und beſonders die 8„. 3 7 a e ,, f i eviſion verhindert zu haben, i ie 8„. eichsm 3 t ve 1 i We vt 55 ee Aab nette pott. 5 Auswärtigen von Ribbenkrop, davon Mitteilung gemacht, überaus bemerkenswerten Widerſpruch in zwei politiſchen 5 143 gierung hat— ein einmaliger Vor⸗ daß ſich Frankreich, falls Deutſchland nicht gewillt ſei, ſeine Erklärungen Mitteilung zu machen. Während Miniſter⸗ 12055 in ber eee Daigiſchev Set eine Gene. Truppen aus Polen zurüczuzlehen, ab 17 Ahr verpflichtet prüſident Chamberlain dis von amtiicher deutſcher ralvollmacht erkeilt, für alle Handlungen gegen Deutſchland⸗ ſehe, Polen Beiſtand zu leiſten. 5 ee e A 5 die dieſer Staat ewa e beabſichtgen würde. 15„ 77 Verhandlung 2 or ch l age zur Kenntnis gebracht alen Aaſtänden füt den Jall daß ieh Heuſſchland 7 1 Extrablätter in Brüſſel habe und Chamberlain auf dieſe Behauptung den Abbruch irgendeine Provokation oder einen Angriff zur Wehr ſetzen Bevölkerung verkraut auf Neutralität. flat ee 1 i würde, ihre militäriſche Anterſtützung zu. Daraufhin hat der Brüſſel, 4.„Die belgiſche Preſſe brachte am Sonn- ain reit Lügen geſtraft polniſche Terror gegen die in dem einſt von Deukſchland kagmittag Extrablätter heraus, in denen der Bevölkerung„ 5„ . weggeriſſenen Gebieken lebenden Deutſchen ſofork unerträg- die Kriegserklärung Englands an Deukſchland mitgekeilt Am Sonntag morgen um 8 Uhr Nau hal 1 5 War⸗ und 7 liche Formen angenommen. 5 wurde. Der„Standaard krägk die rieſige Schlagzeile:„Die 6 8 5 1 e e die polni⸗ 119* Die Freie Stadt Danzig wurde gegen alle geſetzlichen] Entſcheidung iſt gefallen, England und Frankreich erklären de 8 eil Pol* ſeine 5 0165 an 6 1 151. 1 gewor⸗ 11 5 r Beſtimmungen rechtswidrig behandelt, erſt wirtſchaftlich und ſich im Kriegszuſtand mit Deutſchland“. Die Jeitungsver⸗ JJV l N zollpolikiſch mit der Vernichtung bedroht und endlich militä. käufer eilten mit dem Ruf:„Der Krieg iſt erklärt!“ durch Wir fragen: Wie kann von der Ablehnung von Vor⸗ riſch zerniert und verkehrskechniſch abgedroſſelt. Alle dieſe] die Straßen. Die Sonderausgaben wurden ihnen buchſtäb⸗ ſchlägen ſeitens Polen die Rede ſein, wenn die Warſchauer 3 der brikiſchen Regierung genau bekannten Verſtöße gegen[lich aus den Händen geriſſen. Regierung von einem Verhandlungsvorſchlag niemals 5 das Geſetz des Danziger Statuts wurden gebilligt und durch Die belgiſche Bevölkerung hat das Ereignis mit Ruhe[ Kennknis erhalten haben ſoll? Herrn Chamberlain wird es die gusgeſtelte Blankovollmacht an Polen gedeckt. Die deut⸗ aufgenommen in dem Vertrauen, daß ihre erklärte Neutrali⸗ ſchwer fallen, dieſen Widerſpruch vor der Weltöffentlichkeit ſche Regierung hat, ergriffen von dem deid der non Polen] tät nicht verletzt werde. In den Straßen Brüſſels, die infolge aufrechtzuerhalten oder gar zu begründen. gequälten und unmenſchlich mißhandalten deukſchen Bevölke- der ſonntäglichen Ruhe und des Wochenendes ziemlich leer„ rung, dennoch fünf Monate lang geduldig zugeſehen, ohne waren, zeigte ſich keine weſentliche Veränderung. Die Vor⸗ 1 6 auch nur einmal gegen Polen eine ähnlich aggreſſive Hal. bereitungen für eine Verdunkelung ſind bereits ſeit einigen Lügen des Straßburger Genders kung zu i hat 5 lich de e A 9a Tagen getroffen worden. Die Fenſter der Miniſterien 5 Die Ablehnung der deutſchen Vorſchläge. Vorgänge auf die Dauer unerträglich ſein würden, und daß öffentlichen Gebäude ſind mit blauen Tüchern abgedunkelt. Weil 1 Sept der Sin ßpurger Sender at dec wie 1 1 155 für. Sebſthilſe en A ieze* der einmal an 916 Spitze der Nie ere er gestellt 55 ver⸗ eine Hilfe würde, zur 5 e zu Alle 5 3. 7 3 a g 11 Vorgänge waren der britiſchen Regierung genaueſtens be- Auch Jugoſlawien bekräftigt Neutralität San a 240 Ahr die deuſche Ae 5055 kannt. Es wäre ihr ein Leichtes geweſen, ihren großen Ein⸗ Belgrad, 4. September. Die enaliſche Kriegserklärung erklärt, polen hätte die am Abend des 31. Auguſt bekannt⸗ fluß in I 1 5 1 25 ſchücgteit e 5 Deutſchland wurde der jugoſlawiſchen e zu ermahnen. Gerechtigkeit und Menſchlichkeit walten zu urch den Rundfunk gegen 13 Uhr bekanntgegeben. Sie 95 a 1 5 8 195 laſſen und die beſteherden Verpflichtungen einzuhalten. wurde überall ruhig aufgenommen a die alen don Der Nec 1 1 1 055 Die briliſche Regierung hat dies nicht gekan. Sie hat im An maßgebender jugoflawiſcher Stelle wie auch in wei⸗ reicht worden waren. In gleichem Atemzuge behauptet der Gegenteil unker ſteker Bekonung ihrer Pflicht, Polen unter ten Bevölkerungskreiſen bekräftigt man erneut den Ent⸗ Sender, daß Deutſchland ſein Manöver mit Hilfe dreier allen Umſtänden beizuſtehen, die polniſche Regierung ge. chluß, eine abſolute Neutralität gegenüber den augenblick. verſchiedener Pläne ausgeführt habe, von denen enden ermantert, in ißrem verbrecherischen den Frieden ichen Auseinanderſetzungen zu bewahren. In neutralen] der erſte vor der deutſchen Oeffentlichkeit geheimgehalten Kendgas gefährdenden verhallen fortzufahren. Die britische] diplomatischen Kreiſen der ſugolawiſchen Hauptſtadt hatte] wurde und den Zweck halte, eine polniſche Ablehnung zu Begierung hat aus dieſem Gebiete heraus den den Frieden] gan bis zuletzt die ſchwache Hoffnung bewahrt, in London provozieren, während der zweite zu einem Meinungsaus⸗ Eurovas immer noch retten könnenden Vor ſchlaa Muſſoli⸗ möge das Gefühl der Verantwortung gegenüber dem Frie⸗ tauſch hätte führen können. 5 Be, zurücgewieſen, obwohl die deutſche Reichsregierung ihre] den in Europa siegen. e 3 Bereitwilligkeit erklärt hakte, darauf einzugehen. 5 Abgeſehen davon, daß es dem Lügenſender nicht möglich gegebenen Vorſchläge abgelehnt, während ſich in Wirklichkeit Die britiſche Regierung krägt daher die Verank⸗ Holland verteidigt ſeine Neutralität iſt, den angeblichen dritten Plan näher zu umreißen, iſt workung für all das Unglück und Leid das jetzt über Amſterdam, 4. September. Zur Aufrechterhaltung ſeiner[der polnischen Regierung am 29. Auguſt kein deut⸗ viele Völker gekommen iſt und kommen wird. Neutralität in der Luft hat Holland eine Reihe von Maß⸗[ſcher Plan übergeben worden. Vielmehr iſt der britiſche 4. Nachdem alle Verſuche, ei dli 6 u fin- nahmen ergriffen, um das lieberfliegen ſeines Staatsge⸗] Botſchafter Sir Neville Henderſon in der Nacht vom 30. den und abzuſchließen, big 1 d n 25 bietes durch fremde Flugzeuge zu verhindern. Aus einer bis 31. Auguſt vom Reichsminiſter des Auswärtigen von land gedeckken polniſchen Regierung unmöglich gemach! Mitteilung an die Bevölkerung geht hervor, daß die nieder⸗ Ribbentrop in allen Einzelheiten über jenen Plan in Kennt⸗ des 8 worden waren, nachdem die ſchon 0 tehendevy ländiſche Luftwaffe ſowohl durch Flugzeuge als durch Flak⸗ nis geſetzt worden, der am 31. Auguſt abends der deutſchen eleph l bürgerkriegsahnlichen Zustande e ie 1— 5 Rei. artillerie jedes Flugzeug unter Feuer nehmen wird, das Deffentlichkeit bekanntgegeben wurde und der als von Polen Dan⸗ ches, ohne daß die brifſſche Regierung etwas dagegen ein.] die beſtehenden Flugverbote der Regierung übertritt. Gleich.] abgelehnt betrachtet werden mußte, nachdem die polniſche er- zuwenden hätte, ſich allmählich zu offenen Angriffen auf beitig werden eine Reihe von Verhaltungsvorſchriften für] Regierung zwei volle Tage mit der Namhaftmachung und ihres das Reichsgebiet verſtärkten, hat ſich die Deulſche Reichs- die Zivilbevölkerung für den Fall einer derartigen Beſchie.] Entſendung eines zu Verhandlungen bevollmächtigten Ver⸗ 1 1 regierung entſchloſſen. dieſer fortdauernden und für eine ng veröffentlicht. treters warten ließ. 7 . 3 55* 5. 13 7. 35 4 1 F 1 5 3 ö * „TT 8 1 mn e e „„ N um Deutſchland gelegten Ring zu ſprengen. Aufrufe des Führers An das deutſche Volk! Berlin, 3. September. Der Führer erläßt folgenden Aufruf an das deutſche lk: „Seit Jahrhunderken hat England das Ziel verfolgt, die europäiſchen Völker der britkiſchen Welteroberungspolitik gegenüber dadurch wehrlos zu machen, daß ein Gleichge⸗ wicht der Kräfte proklamiert wurde, nachdem England das Recht in Anſpruch nahm, den ihm jeweils am gefährlichſten erſcheinenden europäiſchen Staat unter fadenſcheinigen Vorwänden anzugreifen und zu ichken. So hat es einſt die ſpaniſche Weltmacht k er die holländiſche, dann die franzöſiſche und hre 1871 die deutſche. Wir ſelber ſind Zeugen eſen des von England getriebe⸗ nen Einkreiſungskampfes gegen das Deutſchland der Vor⸗ kriegszeit. Sowie ſich das Deutſche Reich unter ſeiner nationalſozia⸗ liſtiſchen Führung von den furchtbaren Folgen des Verſail⸗ ler Diktals zu erholen begann und die Kriſe zu überſtehen drohte, ſetzte die briliſche Einkreiſung ſofort wieder ein. Die uns ſeit dem Weltkrieg bekannten britiſchen Kriegshetzer wollen nicht, daß das deutſche Volk lebt. Sie haben vor dem Weltkrieg gelogen, daß ihr Kampf nur dem Hauſe Hohen⸗ zollern oder dem deutſchen Militarismus gelte, daß ſie keine Abſichten auf deutſche Kolonien häkten, daß ſie nicht daran dächten, uns die Handelsflokte zu nehmen, und ſie haben dann das deutſche Volk unter das Verfailler Diktat gezwun⸗ gen. Die getreue Erfüllung dieſes Diktat hätte früher oder ſpäler 20 Millionen Deulſche ausgeroktet. Ich habe es unternomn den Widerſtand der deuk⸗ ſchen Nafion dagegen zu iſieren und in einer einmal gen friedlichen A zeit dem deutſchen Volk wieder Arb und Brok zu ſichern. In eben dem Ausmaß aber, dem die friedliche Reviſion des Verſailler Gewaltdiktat zu gelin⸗ gen ſchien und das deutſche Volk wieder zu leben begann, ſetzte die neue engliſche Einkreiſungspolitik ein. Die gleichen Kriegshetzer wie vor 1914 traten auf. Wenn unſer Volk in ſolchem Sinne ſeine höchſte Pflicht erfüllt, wird uns ſener Herrgott beiſtehen, der ſeine Gnade noch immer dem gege⸗ ben hat, der enkſchloſſen war, ſich ſelbſt zu helfen. Die für die Verteidigung und Sicherung des Reiches notwendigen Geſetze werden erlaſſen, die für ihre Durch⸗ führung und Einhaltung vorgeſehenen Männer beſtimmk. Ich ſelbſt begebe mich heute an die Front. Berlin, 3. September 1939. Adolf Hitler. An die Soldaten der Oſtarmee Der Fühcer hat folgenden Aufruf an die Soldaten der Oſtarmee erlaſſen: f Soldaten der Oſtarmee! Seit Monaten betreibt Eng⸗ land ſeine ſchon vor dem Weltkrieg bekannte Politik der Ein⸗ kreiſung gegen Deutſchland. Es verſucht zu dieſem Zweck ſich aller europkiſchen Staaten und Völker zu bedienen. Polen war auserſehen, in dieſer Einkreiſungsfront eine umfo wichtigere Rolle zu ſpielen, als die Sowjetunion es ablehnte, ihre eigenen Intereſſen den engliſchen unterzuord⸗ nen. Die dauernden Verfolgungen der Deutſchen in Polen, der mit allen Mitteln begonnene Kampf gegen die Freie Stadt Danzig zwangen mich zunächſt, an unſerer Oſtfront die Maßnahmen zur Sicherung des Reiches zu treffen. Der Nichtangriffs⸗ und Konſultatippakt mit Sowjetrußland hat die beiden größten und ſtürkſten Staaten Europas in dem Willen geeint, ihre Völker niemals mehr gegeneinander kämpfen zu laſſen. Polen aber muß und wird als das wich⸗ tigſte Glied der britiſchen Einkreiſungs⸗ und Vernichtungs⸗ politik zum Frieden gezwungen werden. 5 i Soidaten der Oſtarmee! Ihr habt ſchon in knappen zwei Tagen Leiſtungen vollbracht, auf die ganz Deutſchland mit Stolz blickt. Ich weiß, daß Ihr die Größe der Euch ge⸗ ſtellten Aufgabe erkannt und Euer Aeußerſtes tut, um zu⸗ nächſt dieſen Gegner in höchſter Schnelligkeit niederzuwerfen. Der mit ungeheuren Mitteln ausgebaute Weſtwall wird un⸗ terdes Deutſchland gegen Frankreich und England abſchir⸗ men und damit ſchützen. Ich ſelbſt begebe mich als alter Soldat des Weltkrie⸗ ges und als Euer oberſter Befehlshaber noch heute an die Front zu Euch. 5 Berlin, 3. September 1939. Adolf Hitler. An die Soldaten der Weſtarmee Der Führer hal an die Soldaten der Weſtarmee folgen⸗ den Aufruf erlaſſen: Soldaten der Weſtfront! So wie vor dem Krieg hal England auch nach dem Krieg die Politik der Einkreiſung gegen Deutſchland weiter betrieben. Trotzdem Deutſchland im Weſten des Reiches an keinen anderen Staat Forderungen zu ſtellen hat, krohdem Deutſchland keinerlei kerritoriale Reviſionen in dieſen Ge⸗ bieten beanſpruchte und krotdem Deutſchland gerade Eng⸗ land genau ſo wie Frankreich ſo oft das Angebot einer herzlichen Verſtändigung, ſa Freundſchaft gemacht hat, hal ich die britiſche Regierung, getrieben von den uns noch aus em Weltkrieg her bekannten Kriegshetzern, enkſchloſſen, die Maske fallen zu laſſen und unter einem fadenſcheinigen Vorwand den Kriegszuſtand zu proklamieren. Sie hat ſeit Monaten die polniſchen Angriffe gegen Leben und Sicher⸗ heit der Volksdeut ſowohl als die e der reien Stadt Danzig mit dem Verſprechen gedeckt, Polen 2 helfen zu wollen, wenn Deutſchland dagegen ſich zur Wehr ſetzen ſollte Nachdem nun Polen im Gefühl dieſes Kchutzes auch aggreſſivſte Angriffsakte gegen das Reichsge⸗ biet unternommen hal, habe ich mich entſchloſſen, dieſen Der Nichtan⸗ griffs- und Konſultakivpakt mit Sowjekrußland gibt uns die Sicherheit einer Politik friedlicher Berſtändigung mit die⸗ ſem größten Reich des Oſtens. Seit zwei Tagen kämpfen nun in Erwiderung der pol⸗ niſchen Angriffshandlungen Teile der deutſchen Wehrmacht im Oſten zur Herſtellung eines Friedens, der dem deutſchen Volk Leben und Freiheit ſichern ſoll. Ihr Vorgehen iſt ſchon nach 48 Stunden überall von Erfolg begleitet. bwohl nur ein kleiner Teil der deutſchen Luftwaffe im Oſten ihren Einſatz gefunden hal, beherrſcht ſie den geſamken polniſchen Luftraum. Das deutſche Volk und eure Kameraden im Oſten erwarken nun von euch, Soldaten der Weſtfronk, daß ihr unerſchütterlich wie eine Mauer aus Stahl und Eiſen die Srenze des Reiches gegen jeden Angriff hütet, in ciner Jeſtungsanlage, die hundertmal ſtärker iſt als die nie beſiegte Weſtfront des großen Krieges. Wenn ihr eure Pflicht kut, wird der Kampf im Oſten in wenigen Wochen ſeinen erfolgreichen Abſchluß gefunden haben; dann ſteht die Kraft des ganzen 90-Millionen-Volkes hinter Euch. Als alter Soldat des Weltkrieges und als Euer Oberſter Befehlshaber begebe ich mich im Vertrauen auf Euch heute zur Oſtarmee. „Anſere plutokratiſchen Gegner werden erkennen, daß ihnen jetzt ein anderes Deutſchland gegenübertritt als das vom Jahre 1914. Berlin, den 3. September 1939. Adolf Hitler. An die NGO Ap Der Führer erläßt folgenden Aufruf an die National⸗ ſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpartei. Nationalſozialiſten und Nationalſozialiſtinnen! Anſer jüdiſch⸗demokratiſcher Weltfeind hat es fertig ge⸗ bracht, das engliſche Volk in den Kriegszustand gegen Deutſch⸗ land zu hetzen. Die Gründe dafür ſind genau ſo verlogen und fadenſcheinig, als es die Gründe 1914 waren. Darin hat ſich nichts geändert. Aber geändert haben ſich die Kraft und der Wille des Reiches, dieſesmal den uns aufgezwungenen Kampf mit jener Entſchloſſenheit zu führen, die nötig iſt, um das eue beabſichtigte Verbrechen an der Meuſchheit zunichtezumachen. Das Jahr 1918 wird nicht wiederkehren. Die deutſche Wehrmacht wied im Oſten in wenigen Wochen den von den Engländern gelegten Einkreiſungseing zerſpren⸗ gen. Sie wird im Weſten in der größten Feſtungsanlage aller Zeiten den deutſchen Boden ſchützen. Das deutſche Volk wird jedes Opfer bringen in der Erkenntnis, daß es ſeiner Zahl ſeinem Werte und ſeiner geſchichtlichen Vergangenheit nach dieſe Auseinanderſetzung nicht zu fürchten hat. Geſchlagen ſino wie in der Geſchichte nur dann geworden, wenn wir uneinig waren. Daß das Deutſche Reich und Volk in dieſen Krieg mit unzerſtörbarer Einigkeit hinein⸗ und herausgehen ſoll, ſei unſer aller Schwur. Datin liegt die höchſte Aufgabe für die nationalſozialiſtiſche Bewegung. Wer ſich den Gemein⸗ ſchaftsanforderungen widerſetzt, aus der Gemeinſchaftsleiſtung ſich entfernt, oder wer glaubt ſie gar ſabotieren zu können, wird dieſesmal unbarmherzig vernichtet. Der brave Soldat an der Front ſoll wiſſen, daß uns ſein Leben immer noch höher ſteht als das von den Landesverrätern. Er ſoll aber auch wiſſen, daß in dieſem Kampf erſtmals in der Geſchichte nicht von deim einen verdient wird, während die anderen verbluten. Wer daher glaubt, ſich in dieſen ſchickſalhaften Monaten oder Jahren bereichern zu können, erwirbt kein Vermögen, ſondern holt ſich nur den Tod. i Ich mache alle nationalſozigliſtiſchen Funktionäre dafür perantwottlich, daß ſie auch in ihrem perſönlichen Leben vor⸗ bildlich die Opfer auf ſich nehmen, die die Gemeinſchaft zu teagen hat. Was wie heute beſitzen, iſt gänzlich belanglos, entſcheidend iſt nur eines! Daß Deutſchland ſiegt! Was wir heute veelieren, iſt ohne Bedeutung, wichtig aber iſt, daß unſer Volk ſeinem Angreifer widerſteht und damit ſeine Zukunft gewinnt. In wenigen Wochen muß die nationalſozialfſtiſche Volksgemeinſchaft ſich in eine auf Leben und Tod verſchworene Einheit verwandelt haben. Dann wer⸗ den die kapitaliſtiſchen Krisgshetzer Englands und ſeiner Tra⸗ banten in kurzer Zeit erkennen, was es heißt, den größten W Europas ohne jede Veranlaſſung angegriffen zu haben. i Der Weg, den wie heute beſchreſten, it nicht schwerer als der Weg von Verſailles bis 1939. Wir haben nichts zu verlieren, wir haben alles zu gewinnen. Berlin, 3. September 1939. 5 Adolf Hitler. Der Führer bei ſeinen Soldaten Berlin, 4. Sept. Der Führer 10 am Sonnkagabend zu ſeinen Soldaten an die Oſtfront a ereiſt. Keine Bomben auf offene Städte Antwort des Führers an Rooſevelt N Präſident Rooſevelt hat an alle Regierungen, die an etwaigen Feindſeligkeiten beteiligt ſein ſollten, einen Appell gerichtet, öffentlich ihren Entſchluß bekannt⸗ zugeben, daß ihre Truppen unter keinen Umſtän⸗ den Luftbombardements auf die zipile Bevölkerung oder auf unbefeſtigte Städte unternehmen werden unter der Vorausſetzung, daß die gleichen Kriegsregeln auch von allen ihren Gegnern aufs genaueſte befolgt werden. Der Führer hat noch am gleichen Tage dem Ge⸗ ſchäftsträger der Vereinigten Staaten von Amerika in Berlin ſeine Antwort mit der Bitte übermittelt, dieſe unverzüglich dem Präſidenten Rooſevelt zur Kenntnis zu bringen. Die Antwort des Führers hat folgenden Wortlaut: „Die in der Botſchaft des Herrn Präſidenten Rooſe⸗ velt vertretene Auffaſſung, daß es ein Gebot der Menſch⸗ lichkeit iſt, bei militäriſchen Aktionen unter allen Umſtän⸗ den den Abwurf von Bomben auf nichtmilitäriſche Objekte zu unterlaſſen, entſpricht durchaus meinem eige ⸗ nen Standpunkt und iſt von mir von jeher vertreten worden. Ich ſtimme daher dem Vorſchlag, daß die an den jetzt im Gang befindlichen Feindſeligkeiten beteiligten Regierungen öffentlich eine entſprechende Erklärung ab⸗ geben, bedingungslos zu. Meinerſeits habe ich bereits in meiner heutigen Reichstagsrede öffentlich be⸗ kanntgegeben, daß die deutſchen Luftſtreitkräfte den Befehl erhalten haben, ſich bei ihren Kampfhandlungen auf mili⸗ täriſche Objekte zu beſchränken. Es iſt eine ſelbſtver⸗ ſtändliche Vorausſetzung für die Aufrechterhal⸗ tung dieſes Ai d batten gegneriſchen Luftſtreit⸗ kräfte an die gleiche Regel halten. . N 5 8 Adolf Hitler.“ Eine deutſche Warnung an Polen Auf Weiſung des Reichsminiſters des Auswärtigen, von Ribbentrop iſt am Freitag der polniſchen Botſchaft in Berlin eine Note übermittelt worden, durch die der polniſchen Botſchaft mitgeteilt wird, daß die deutſchen Luftſtreitkräfte den Befehl erhalten haben, ſich bei ihren Kampfhandlungen in Polen a uf militäriſche Objekte zu beſchränken. Der polniſchen Botſchaft iſt gleichzeitig mitgeteilt worden, daß es eine ſelbſtverſtändliche Vorausſetzung für die Aufrechterhaltung dieſes Befehls ſei, daß die pol⸗ niſchen Luftſtreitkräfte ſich an die gleiche Regel 91700 ollte dies nicht der Fall ſein, ſo werde deutſcherſeits ſofor chürfſte Vergeltung geübt werden. und viermalige, in Gold für mehr als gen, für die bereits ein Verwundetenabzei Reuter muß beſtätigen: Keine Bombe auf Zivilbevölkerung. Warſchau, 3. Sept. Trotz der ſofort bei Vordringen der deutſchen Wehrmacht einſetzenden Greuelhetze, deren Metho⸗ den noch aus dem Weltkrieg ſattſam bekannt ſind, muß das engliſche Reuterbüro eine Meldung ihres Berichterſtatters aus Polen verbreiten, die die Lügen von der Bombardierung offener polniſcher Städte entkräftet und der deutſchen Wehr⸗ macht beſcheinigt, daß ſie ihre Aktionen nur gegen die militä⸗ riſchen Ziele Polens richtet, die Zivilbevölkerung aber voll⸗ kommen verſchont. Die von dem engliſchen Büro verbreitete Meldung heißt:„Die deutſche Wehrmacht gehorchte dem Befehl Adolf Hitlers, keine Bomben auf die Zivilbevölkerung abzuwerfen.“ — Der Welte ruſſiſche Botſchafter Vom Führer empfangen. Berlin, 4. September. Der Führer empfing am Sonntagnachmittag in der neuen Reichskanzlei in Gegenwart des Reichsminiſters des Auswärtigen von Nibbentrop den neu ernannten Botſchafter der UdSSR., Alexander Schkwarzew, der von dem Militür⸗ attachee uno Militärbevollmächtigten Maxim Purkajew be⸗ gleitet war. 5 Eine Ehrenkompanie der Wehrmacht erwies bei Ankunft und Abfahrt militäriſche Ehrenbezeugungen. ö Im Anſchluß an die Ueberreichung des Beglaubigungs⸗ ſchreibens fand eine längere Ausſprache ſtatt. * Ei 0 50 10 ich. 8 295 f 0 J Ein geschichtliches Er Elgnis Starker Eindruck der Führerrede in Moskau Die Nede des F ü hrers vor dem Großdeutſchen Reichstag, die ſchon am Freitagabend vom Moskauer Nund⸗ funk in einer Zuſammenfaſſung verbreitet worden war, wurde Sonnabend von allen Blättern aus fü hrlich gebracht. Der mehrſpaltige Berliner Taß⸗Bericht, der der Führerrede gewidmet iſt, gibt die Darlegungen des Führers über die Geſchichte und die Urſachen des Konflikts mit Polen ausführ⸗ lich und genau wieder. Natürlich finden die Stellen der Rede, wo der Führer von dem nunmehr ſchon beiderſeits ratifizierten Nichtangriffspakt mit der Sowjetunion ſprach, hier ein ganz beſonderes Intereſſe. Dieſer Teil der Rede wirs d ört⸗ lich zitiert. Triumph ſowjetruſſiſcher Friedenspolitik Die Leitartikel aller Moskauer Blätter am Sonnabend waren der Beendigung der Tagung des Oberſten Sowjets ge⸗ widmet ſowie deren größtem Ereignis, der außenpolitiſchen Rede Molotows und der Ratifizierung des deutſch⸗ſowjetiſchen Nichtangriffs⸗ und Konſul⸗ tationspaktes. Die„Prada“ ſpricht von einem geſchichtlichen Er⸗ eignis, das der Oberſte Sowjet und mit ihm das ganze Land mit tiefer Befriedigung aufgenommen habe. Die Rede Molotows nennt das Blatt eine Demonſtration des Triumphes der ſowjetiſchen Friedenspolitik und hebt noch einmal hervor, wie ſchonungslos der Außen⸗ kommiſſar die Intrigen und Provokationen der Weſt⸗ mächte entlarvt habe. Das ganze Land habe die Erklärung Molotows, die von Kraft und Wahrheit zeugte, mit unbe⸗ ſchreiblicher Begeiſterung aufgenommen. Aber auch das Aus⸗ land, insbeſondere die Bevölkerung in den weſtlichen kapitaliſti⸗ ſchen Ländern, werde daraus entnehmen, welche Verbrechen die politiſchen Verantwortlichen diefer Länder begehen und wie die Regierungen Englands und Frankreichs vor ihren Bölkern die Wahrheit über ihre unehrlichen Abſichten verborgen hätten., Die„Isweſtija“ nennt den Vertrag einen gewaltigen Er⸗ folg der ſowjetiſchen Friedenspolitik und ſchreibt dann wört⸗ lich:„Die zwei größten Staaten in Europa, die Sowjetunion und Deutſchland, haben vereinbart, der Feindſchaft zwiſchen ſich ein Ende zu ſetzen. Wenn dies nicht jedermann in der kapita⸗ liſtiſchen Welt paßt, ſo iſt das nicht unſere Schuld; denn es paßt ſo dem Sowjetpvolk, deſſen Intereſſen der Sowfet⸗ regierung Geſetz ſind, und es paßt ſo dem deutſchen Volk, mit dem das Sowjetvolk niemals Feindſchaft gehabt hat, noch haben wird. Und es paßt ſo allen ehrlichen Anhängern des Friedens, die nicht umhin können, ſich über die Beſeitigung auch nur eines Kriegsherdes zu freuen— und zudem noch eines ſolchen, an deſſen künſtliche 0 die Kriegsprovokateure ſo große Mühe verſchwendet atten!“ EZ 7 Das Eiſerne Kreuz erneuert Berlin, 3. Sepf. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht hat eingedenk der heldenmütigen Kämpfe, die Deutſchlands Söhne in den früheren großen Kriegen zum Schutze der Heimat beſtanden haben und m Hinblick auf den gegenwärkigen Abwehrkampf den Orden des Eiſernen Kreu⸗ 25 erneuerk. Das Eiſerne Kreuz wird ausſchließlich für be⸗ ondere Tapferkeit vor dem Feinde und für hervorragende Verdienſte in der Truppenführung in vier Stufen 9 Eine Verleihung für ſonſtige Verdienſte oder nach Art es früheren Eiſernen Kreuzes am weiß⸗ſchwarzen Band er⸗ folgt nicht. Neben dem Eiſernen Kreuz 1. und 2. Klaſſe und em Großkreuz, deſſen Verleihung ſich der Führer und Oberſte Befehlshaber für überragende Taten vorbehalten hat, iſt neu das Ritterkreu z des Eiſernen Kreuzes ge⸗ ſchaffen. Es wird als Halsorden getragen und iſt etwa mit dem früheren Orden Pour le merite zu vergleichen. Das Band des Eiſernen Kreuzes zeigt die Farben ſchwarz⸗ weiß rot. Entſprechend der nationalſozialiſtiſchen Grundhaltung der neuen Wehrmacht erfolgt die Verleihung aller Stufen ohne Unterſchied des Dienſtgrades. Auch der einfache Schütze kann das Ritterkreuz, alſo den Halsorden erhalten. Iſt der Aus⸗ gezeichnete ſchon im Beſſtz einer oder beiber Klaſſen des Eiſernen Kreuzes des Weltkrieges, ſo erhält er anſtelle eines zweiten Kreuzes eine ſilberne Spange.: Hakenkreuz trägt. i Das rwundetenabzeichen wird ebenfalls in dungen oder Beſchädigungen. Fru he wurde, werden für die Verleihung angerech ſeite getragen. Das Verwundetenabzeichen wird auf de 8 2 das aus rung zehr⸗ litä⸗ voll⸗ itete dem rung . der des ifter itär⸗ be⸗ Großbritannien werden daher bis au mittelt. 5 Chamberlain verdreht die Dinge Höchſt anfechtbare Anterhauserklärung Das engliſche Unterhaus trat am Freitag um 18 Uhr zu⸗ ſammen, 15 elne Erklärung des engliſchen Miniſterpräſidenten Chamberlain entgegenzunehmen. Chamberlain erging ſich in langen Ausführungen über die augenblickliche Situation und⸗ pie daraus von England zu ziehenden Folgerungen. Seine Rede war in allen Punkten außerordentlich angreifbar, und in mancher Hinſicht ſtellt ſie die Dinge geradezu auf den Kopf. Wenn er z. B. behauptete, die engliſche Regierung habe kein Mittel unverſucht gelaſſen, die gegenwärtige Situation zu ver⸗ meiden, ſo muß daran erinnert werden, daß es doch Eng ⸗ land war. das Polen eine Blankovollmacht zur Verfügung ſtellte, derzufolge Polen erſt in die Lage verſetzt wurde, Deutſchland gegenüber jene aufreizende und provoka⸗ toriſche Politik zu führen, die zum gegenwärtigen Konflikt ge⸗ führt hat. Es iſt alſo nicht an dem, wie der engliſche Miniſter⸗ präſident Chamberlain behauptet, daß die Verantwortung bet Deutſchland zu ſuchen ſei. England trägt ein gerüttelt Maſß von Schuld an dieſer Entwicklung. Nicht Ehrgeiz, wie Chamberlain behauptet, hat den Führer beſeelt, ſondern die feſte Entſchloſſenheit, den Verſatiller Vertrag auch im Oſten zu beſeitigen, der Deutſchland in einen Zuſtand gezwungen hat, in dem es als Volk und Nation weder leben noch ſterben kann. 1 Notwehr, wenn der Führer jetzt Polen gegenüber Gewalt gegen Gewalt ſetzt. Der engliſche Miniſterpräſident ſcheint vergeſſen zu haben, daß der Führer und die deutſche Reichs⸗ ſregierung unermüdlich ſeit Monaten auf eine friedliche Löſung des deutſch⸗polniſchen Problems gedrängt haben, daß es aber gerade England war, das ſich dieſer Löſung, die in einem loyalen und äußerſt fairen Vorſchlag ihren Niederſchlag fand, in den Weg ſtellte. 5 Es iſt auch nicht wahr, daß von Deutſchland aggreſſive Akte gegen Polen vorgenommen worden ſind. Es war die polniſche Regierung, die unter dem Druck der Straße, und beauftragt von einer wild gewordenen Soldateska, jene Aggreſſionsakte vollzog, die nun zum unvermeidlichen Kon⸗ flikt geführt haben. Es iſt auch nicht wahr, wenn Chamberlain erklärt, daf die Vorſchläge des Führers Polen niemals zur Kenntnis ge⸗ bracht worden ſeien. Denn erſtens ſind ſie bereits dem briti⸗ ſchen Botſchafter Sir Nevile Henderſon am vergangenen Mittwochabend durch den deutſchen Reichsgußenminifter von Ribbentrop mitgeteilt worden. Und zweitens hat die pol⸗ niſche Regierung noch am Donnerstagabend im War⸗ ſchauer Rundfunk erklären laſſen, daß dieſe Vorſchläge gänzlich undiskutabel ſeien. Es kann alſo auch nicht die Rede davon ſein, daß die polniſche Regierung die Vorſchläge micht gekannt haben ſollte, von denen ſie ſelbſt behauptet, daß ſie undiskutabel ſeien. Darum handelt es ſich auch gar nicht, ſon⸗ dern es handelt ſich darum, daß die polniſche Regierung ſich zwei Tage lang geweigert hat, einen bevollmächtigten Unterhändler nach Berlin zu ſchicken in der ſicheren Exwartung, daß die deutſche Reichs⸗ regierung tage⸗ und wochenlang hingehalten werden könnte und ſich damit eine beſſere Situation für die vollkommen ver⸗ fahrene polniſche Politik ergeben könne. 5 Es exübrigt ſich deshalb, näher darauf einzugehen, wenn Chamherlain behauptet, daß Deutſchland in Verhandlungen über Vorſchläge eintreten wollte, welche Polen niemals gehört hätte. Polen kann, wie geſagt, keine Vorſchläge ablehnen, die es nicht kennt. Es muß alſo die Vorſchläge gekannt haben, wenn es ſie am Donnerstagabend im Warſchauer Rundfunk zurückweiſen ließ. Es iſt auch nicht anzunehmen, daß der deutſche Reichs⸗ außenminiſter von Ribbentrop dem britiſchen Botſchafter, Sir Nebile Henderſon, das Dokument in größter Schnelligkeit vor⸗ geleſen habe. Im Gegenteil]! Der Inhalt dieſes Doku⸗ mentes iſt dem engliſchen Botſchafter nicht nur mit⸗ geteilt, ſondern in einzelnen Punkten noch erläutert worden. Die deutſche Regierung beabſichtigte keineswegs, daß ein polniſcher Unterhändler in Berlin ein Diktat ent egennehmen ſollte. Es iſt vielmehr ſo, daß dieſer polniſche Unterhändler überhaupt nicht erſchien, Polen ſich vielmehr erdreiſtete, den Führer und die deutſche Reichsregierung zwei Tage lang auf einen bevollmächtigten Vertreter der polniſchen Regierung warten zu laſſen. Der engliſche Miniſterpräſident behauptet weiter, daß am Freitagmorgen offene polniſche Städte bombardiert wurden. Das deutſche Dementi, das bereits im Rundfunk und in der Preſſe veröffentlicht worden iſt, ſtraft auch dieſe Behauptung Lügen. Nirgendwo find offene Städte bom⸗ bardiert worden, noch ſollen ſie nach dem ausdrücklichen Befehl des Führers bombardiert werden. Die deutſche Luft⸗ waffe hat nur befeſtigte und militäriſche Anlagen angegriffen. Deutſche Truppen haben erſt die polniſche Grenze überſchritten, als bereits polniſche Truppen an mehreren Stellen die deutſche Grenze überſchritten und dabei in Gleiwitz ein feiges und hinterhältiges Attentat auf den dortigen Sender unter⸗ nommen hatten. 7 Die Melodie von Verſailles lennen wir Die Drohungen, die der engliſche Miniſterpräſident Chamberlain am Schluß ſeiner Rede gegen Deutſchland aus⸗ ſprach, beſitzen daher keinerlei fachliche Grundlagen, am aller⸗ wenigſten aber kann die Erklärung bei uns Eindruck machen, England habe keinen Streit mit dem deutſchen Volk, ſon⸗ dern nur mit ſeiner Regierung. Dieſe Melodie kennen wir zur Genüge! Es iſt die Melodie von Verſailles Das Gegenteil iſt richtig! Erſt durch die Be⸗ ſeitigung des Verſailler Vertrages kann Deutſchland wieder in den Kreis gleichberechtigter Nationen zurückkehren und damit nuch Europa wieder ſeinen Frieden und ſeine innere Stabili⸗ küt zurückgewinnen! England Haupthindernis in Fernoſt Oberſt Haſchimoto, ein bekannter Nationaliſt und Vorſitzender der Jugendorganiſationen Japans, beſchäftigt ſich in der Zei⸗ tung„Nitſchi⸗Nitſch!“ mit der Frage eines Nichtan⸗ griffspakt mit Rußland. Haſchimoto iſt ein entſchie⸗ dener Gegner der Theorie, daß eine vollkommene Be⸗ reinigung der japaniſch⸗ruſſiſchen Beziehungen unmöglich iſt und bezeichnet General Ugaki, den früheren Präſidenten der Südmandſchuriſchen Eiſenbahn, Matſuoka, und den Vorſitzen⸗ den der Seiyukai⸗Partei, Kuhara, als die geeigneten Perſonen, die Beziehungen zwiſchen Japan und Rußland wiederherzu⸗ ſtellen. Haſchimoto bekennt ſich als Gegner Englands und befürwortet die Ausſchaltung Englands aus dem Fernen Oſten, da nach ſeiner Anſicht England das größte Hindernis einer Neuordnung im oſtaſiatiſchen Raum iſt. Weiter ſetzt ſich Haſchimoto für ſofortige Ueber⸗ nahme der fremden Konzeſſionen in China ein und regt die Einberufung einer Konferenz unter dem Vorſitz des Kaiſers zur Feſtlegung der japaniſchen Politik gegenüber England und Rußland an. Eine unabhängige Politik“ würde Jaßan in eine verzweifelte Lage bringen. Die wichtigſte Auf⸗ gabe Japans ſei die Beendigung des Chinakon⸗ fli kts und die ſchnelle Exreichung der japaniſchen Ziele in China. Deshalb fordert Haſchimoto eine enge Zuſammen⸗ arbeit der Nine mit dem Volk und ſpricht die Hoffnung aus, daß Miniſterpräſident Abe die„Geheimdiplomatie“ Hira⸗ numas nicht foktſetzen werde. Fernſprechdienſt mit England eingeſtellt Die britiſche Verwaltung hat den privaten Fernſprech⸗ dienſt mit allen fremden Ländern ein eſtellt Segel nach Es iſt alſo nur ein Akt der ihren Fliegerhorſten bereit. weiteres nicht mehr ver⸗ Bahnverkehr nach Frankreich eingeſtellt. 7 Berlin, 4. Sept. 5 in, 4. Ab ſofort wird bis auf weiteres der geſamte Eiſenbahnverkehr nach frankreich geſperrt. Auch Sen⸗ dungen, die über deutſch⸗franzöſiſche Uebergänge im Durch⸗ gangsverkehr befördert werden müßten, werden bis auf wei⸗ teres nicht mehr angenommen.— E England verrät Europa Friedensſchritt Muſſolinis in zwölfter Stunde. Berlin, 4. September. Der Deutſche Dienſt ſchreibt: Am Sonnkagvormittag 11 Uhr hat England der Welt verkündet, daß es ſich von dieſem Jeitpunkt an als im Kriegszuſtand mit Deutſchland befindlich betrachte. Dieſen ſchwerwiegenden Schrilt hat die engliſche Regierung getrof⸗ fen, nachdem Deukſchland es ablehnen mußtke, ein für jede ehrenhafte und anſtändige Nation undiskutierbares zwei ⸗ ſtündiges Altimakum anzunehmen. Die Welt ſteht heuke vor der Frage, wer die Schuld krägt für dieſe kommenden Zei⸗ ken, in denen das Schickſal des neuen Europa entſchieden werden muß. Wir aber können mit offenem Herzen und reinem Ge⸗ wiſſen antworken: Auf dem Höhepunkt der Vermitklungs⸗ aklion des italieniſchen Staatschefs Muſſolini hat England ohne neuerlichen Anlaß und ohne Rückſicht auf die Zukunft der kommenden Generakionen den Faden durchſchnikten, an dem der Frieden Europas hing. Zn Frankreich haben ſich Staatsmänner gefunden, die ſich bewußt waren der unermeßlichen Verankworkung, die ſie vor ihrem Volke zu kragen haben. Frankreich halle dem Schritt Muſſolinis zur Erhaltung der Ordnung auf dem Konlinent in zwölfter Stunde zugeſtimmk. Die Reichsregie⸗ rung konnte in der Ueberzeugung, daß das deutſche Volk nichts gegen das franzöſiſche Volk und ebenſowenig gegen das engliſche Volk hat, dem Friedensſchritt des Duce ihre Juſtimmung nicht verſagen. In der Nachtſitzung des britiſchen Kabinetts vom Samstag hat ſich die Kriegspartei gegenüber denjeni⸗ gen engliſchen Miniſtern durchzusetzen vermocht, die bis zum Schwinden des letzten Scheins einer Hoffnung die Tür zu Deutſchland offen zu laſſen beſtrebt waren. England hat den letzten Vermittlungsverſuch ohne ernſthafte Prüfung abgedroſſelt. Frankreich aber, dem heute nicht einmal mehr die Rolle des glänzenden Zweiten zuge⸗ dacht iſt, wurde in ſeiner politiſchen Zielſetzung überrannt und zum Vorkämpfer britiſcher Hegemonſeträume geſtempelt. Gnadenerlaß des Führers Der Führer hat am 1. September 1939 für die Wehr⸗ macht einen Gnadenerlaß ergehen laſſen. 5 Danach ſind bei e Gefängnisſtrafe bis zu ſechs Monaten, Haft-, Arreſt⸗ und Feſtungshaftſtrafe ſowie in beſtimmtem Umfang Geldſtrafen erlaſſen. Ferner ſind Reſeſtraſen erlaſſen, die nicht mehr als drei Monate be⸗ tragen: Laufende Verfahren, in denen keine ſchärferen Strafen 51 erwarten ſind, werden eingeſtellt. von dem Gnadenerweis leiben ausgenommen Verbrecher, Fahnenflüchtige, Meuterer und ähnliche Elemente. Für die Angehörigen des Beurlaubtenſtandes beſteht eine entſprechende Vergünſtigung, ſobald ſie in den Wehrdtenſt eintreten. i Gleichzeitig mit dem Gnadenerlaß haben der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht und der Neichsminiſter der Juſtiz Durchführungsbeſtimmungen erlaſſen. Erfolgreich vorwärts! Durchbruchsverſuch der polniſchen Korridorkruppen abge⸗ wieſen— Die deutſche e beherrſcht den polniſchen uftraum Berlin, 3. September. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannk: Am Nachmittag des 2. September und in den Morgen⸗ ſtunden des 3. September drangen die Truppen des deuk⸗ ſchen Heeres auf allen Fronten erfolgreich weiter kief auf polniſchem Gebiet vor. Tſchenſtochau wurde genommen. Oſtwärks Wielun wurde die Warthe überſchritten. Ein Verſuch der im Korridor abgeſchnittenen polniſchen Trup⸗ pen, nach Süden durchzubrechen, wurde abgewieſen. Be⸗ rent iſt in deutſcher Hand. Nach der entſcheidenden Wirkung des Einſatzes der deut ⸗ ſchen Luftwaffe am 2. September beherrſchten die Diviſio⸗ nen der beiden gegen Polen eingeſetzken Luftflotteu unein⸗ geſchränkt den polniſchen Luftraum, und ſtehen wieder einſatzbereit in ihren Abſprunghäfen. Die Einheiten der bis⸗ her nicht eingeſetzten Luftflokten ſtehen wie bisher in Ausſagen polniſcher Gefangener Brutaler polniſcher Rückzugsterror. 1 Berlin, 3. Sept. Mit welchen Mitteln Polen die Kampf⸗ kraft ſeiner Soldaten anfeuern muß, ergeben Berichte über die Vernehmung polniſcher Gefangener durch die deutſche Heeresleitung. Dieſen Berichten zufolge hat das polniſche Armeeoberkommando den polniſchen Heereseinheiten mitge⸗ teilt, es ſei der deutſchen Operationsarmee verboten, Gefan⸗ gene zu machen, da Deutſchland keine Gefangenen ernähren könne(). Die polniſchen Gefangenen waren ſichtlich erſtaunt über die Größe ihrer täglichen Ration und erklärten, daß die Qualität des deutſchen Eſſens der polniſchen Verpflegung in keiner Weiſe nachſtehe, ſie vielmehr übertreffe. 5 Mit welcher Brutalität die polniſche Armee auf ihrem Rückzug vorgeht, erkennt man daraus, daß ſie ohne Rückſicht allf die Bevölkerung und das lebende Inventar Dörfer und Häuſer anſteckte und das Vieh in die Sümpfe trieb. Weichſelüber gang bei Pleß Berlin, 3. September. Deutſche Tr aben öſtlich von Pleß den Weichſel⸗ deerganſ erk polniſche Befeſtigungen bei Nicolai rrannt. An der Südoſtfront iſt von unſeren unaufhaltſam vordringenden Truppen Radomſko genommen worden. Luftkampf über Warſchau Berlin, 3. September. Ueber Warſchau wurde am Sonntag ein Luftkampf aus⸗ gekragen, bei dem ſieben polniſche Flugzeuge und ein pol⸗ Weine abgeſchoſſen wurden. Keine eigene erluſte. 5 5 2 Franktireurs beſchoſſen deutſchen Panzerwagen Ein Gutsbeſitzer, ehemaliger deutſcher Rittmeiſter, deſſen unangemeldete, aber herzlich aufgenommene Mittagsgäſte wir ſind, erzählt, daß noch am frühen Morgen von den Polen eine Pferdemuſterung angeſetzt worden war. Die Bauern mußten ihre Pferde auf dem Dorfanger zuſammentreiben. Aber als ſie gerade auf einem Haufen ſtanden, erſchien ein deutſches Flugzeug. Die polniſche Pferdekommiſſion ſpritzte aus⸗ einander und ward nicht mehr geſehen. Zu beiden Seiten der Straße ſtehen die Mädchen und Frauen der Dörfer und Städte in ſonntäglichen Kleidern und reichen den ermüdeten, durſtigen Soldaten aus Eimern einen friſchen Labetrunk und kleinen Imbiß. Aus den Fenſtern der Häuſer wehen ſchnell zuſammengenähte Hakenkreuz⸗ fahnen. Es ſind die gleichen Bilder, wie man ſie in der Oſtmark und im Sudetenland erlebte, wenn nicht der von fern her rollende Kanonendonner wäre. Vereinzelt durchpeitſchen Gewehr⸗ und Maſchinengewehrſchüſſe die Luft. Die polni⸗ ſchen Gefechtsvorpoſten zogen ſich bereits in den frü⸗ hen Morgenſtunden unter Feuer oder auch kampflos zurück. Vereinzelt ſtecken ſie noch in den dichten Wäldern dieſer hüg⸗ ligen Landſchaft. Ein deutſcher Panzerwagen iſt in einem Städtchen an der Straße nach Bromberg, von be⸗ waffneten Ziviliſten aus den Fenſtern der Häuſer be⸗ be een worden. Die Garbe aus dem Maſchinengewehr es deutſchen Panzerſchützen brachte ſie bald zum Schweigen. Am Abend dampfen überall die Feldküchen. Vor allem die braven Infanteriſten haben ſich eine kräftige Koſt verdient, ſind ſie doch an dieſem einen Tag viele Kilometer marſchiert. Die Befreier werden mit Blumen überſchüttet Wie die„Oberſchleſiſche Volksſtimme“ meldet, herrſchte in ganz Oberſchleſien größte Freude, als am Freitagmorgen deutſche Truppen über die grüne Grenze zogen, durch die Oberſchleſien vor 17 Jahren durch Gewalt zerriſſen wurde. An den Schlagbäumen hatten ſich zahlloſe Volksdeutſche eingefunden, die trotz des unerhörten polniſchen Terrors in ihrer alten Heimat ausgeharrt hatten. An der Knurower Grenze bei Schönwald wurden die Truppen mit Blumen überſchüttet. Stürmiſch verlangten überall die Volks⸗ deutſchen in Oſtoberſchleſien nach Hakenkreuzfahnen, um zum Zeichen ihrer Befreiung ihre Häuſer ſchmücken zu können. Vielfach kehrten die Flüchtlinge, die in den letzten Wochen wegen der unmenſchlichen Drangſalierungen ſeitens der Polen ihre alte Heimat verlaſſen mußten, bereits am Freitag in die befreiten Orte zurück. Polniſche Greuelmeldungen Das Muftergoktesbild von Tſchenſtochau Berlin, 3. September. Am Sonntag morgen um 6.45 Uhr behauptete der Rundfunkſender Warſchau, daß Tſchenſtochau, der polniſche Wallfahrtsort, in barbariſcher Weiſe von deutſchen Flug⸗ zeugen bombardiert worden ſei. Das wundertätige Mut⸗ tergottesbild von Tſchenſtochau ſei durch Bomben zerſtört worden. Zu der Stunde, da Radio Warſchau dieſe Behauptung aufſtellte, befand ſich Tſchenſtochau bereits in deutſcher Hand. Bei dem Einrücken der deutſchen Truppen wurde b daß lediglich die militäriſchen Anlagen unter en Angriffen der deutſchen Luftwaffe gelitten hatten. Das wundertätige Muttergottesbild von Tſchen⸗ been iſt unbeſchädigt. Nicht einmal in der Nähe es Bildes iſt eine Bombe niedergefallen. Die ebenfalls von Radio Warſchau aufgeſtellte Behauptung, daß die Bevölke⸗ rung von Tſchenſtochau von deutſchen Fliegern mit Maſchi⸗ nengewehren beſchoſſen worden ſei und daß auch Aerzte und Rote⸗Kreuz⸗Schweſtern von deutſchen Fliegern nicht verſchont blieben, iſt ebenſo falſch, wie die Behauptung von der Zerſtörung des Muttergottesbildes. Dieſe polniſchen Greuelmeldungen werden offenbar ohne jeden Verſuch einer Verſchleierung erfunden, denn bereits Samstag nachmittag behauptete Radio Warſchau in einem Rundfunkvortrag in polniſcher Sprache, daß der Führer der deutſchen Luftwaffe den Befehl gegeben hätte, rückſichtslos offene Städte und die polniſche Zivilbevölke⸗ rung zu bombardieren und jeden Polen zu vernichten, wo man ihn treffe. Dieſe Umkehrung des bekannten Befehls des Führers an die Luftwaffe, ausſchließlich mili⸗ täriſche Ziele anzugreifen, wurde von Radio War⸗ ſchau bekanntgegeben, obwohl gerade die Warſchauer Be⸗ völkerung beſonders beeindruckt war von dem Demon⸗ ſtrationsflug deutſcher Bombenflugzeuge über dieſer Stadt, wobei keine einzige Bombe abgeworfen wurde Lediglich die militäriſchen Anlagen, insbeſondere der Militärflugplatz, wurden vernichtet. Darüber hinaus vergißt Radio Warſchau, daß ſelbſt das engliſche Reuter⸗ büro zugeben mußte, es ſei von der deutſchen Luftwaffe in 119 ledigſich gegen militäriſche Anlagen vorgegangen worden. Mit allem Ernſt muß darauf 109 l gemacht wer⸗ den, welche Verankworkung die Erfinder ſolcher Greuelmel⸗ dungen kragen, denn die deutſche Rückſichtnahme iſt an die Vorausſetzung der Gegenſeitigkeit gebunden. ö Kurzmeldungen Zugunglück in Frankreich— 38 Tote Paris, 3. Sept. Zwiſchen Orleans und Paris ereignete ſich ein ſchwerer Zugzuſammenſtoß. Bisher zählt man, einer Agenturmeldung zufolge, 35 Tote und über 50 Verletzte. a Hungersnot und Ueberſchwemmung in Bengalen. Nach einer Meldung aus Bombay iſt in der Provinz Ben⸗ galen eine ſchwere Hungersnot ausgebrochen. Gleichzeitig ind durch rieſige Ueberſchwemmungen Taufende von Men⸗ ſchen von allen Verbindungen mit der Außenwelt abge⸗ ſchnitten worden. Alle Lebensmittellager und die geſamte Ernte ſind vernichtet. a Eine Schnapsfülſcher⸗Affäre in der Schweiz. Im Züricher Kantonsrat gab Regierungsrat Henggeler Auskunft über eine Schnapsfälſcherangelegenheit. Er teilte mit, daß die Bezirksanwaltſchaft Zürich ſeit dem Herbſt 1938 gegen 55 Inhaber und leitende Angeſtellte von 35 Spirituoſenfir⸗ men Unterſuchungen wegen eh And i geſchäftes führt. Dieſe Firmen ſind in ve denen inner⸗ und nordſchweizeriſchen Kantonen anſäſſig. Gegen 44 Inhaber und Angeſtellte von 27 Firmen hat die Bezirksanwaltſchaft Zürich nun Anklage erhoben. Die Strafanträge belaufen ſich je nach der Größe des Verſchuldens auf 20 Franken Geld⸗ ſtrafe bis ſieben Monate Gefängnis und 2000 Schweizer Franken Buße. Es wurde feſtgeſtellt, daß ins ſamt 2,5 Millionen Liter Spirituoſen während der letzten drei Jahre gefälſcht worden ſind. Zwei Firmen haben allein je 400 000 Liter Spirituoſen gefälſcht. Iz Ein Ausreißer. Zwiſchen dem Bahnübergang Lauter⸗ bach(Inſel Rügen) und dem Friedrich⸗Wilhelm⸗Bad wurde ein 009 geſichtet, der aus dem Naturſchutzgebiet Darß aus. brochen iſt. Das Tier iſt die weite Strecke von Darß nach Rügen geſchwommen. Es konnte bereits vor wenigen 2 zwiſchen Barhöft und Hiddenſee beobachtet werden. Der konnte bisher nicht wieder eingefangen werden. e Lalcale ſeuud schau Der geſtrige erſte September⸗Sonntag war ein gewitterſchwüler und heißer Spätſommertag. Es lag gleichſam in der Luft, daß nun Kriegsgott Mars die Stunde regiert. And er herrſcht nun bereits mit all den Aufregungen und mit allen Auswirkungen, die ſein Herrſcher⸗ tum mit ſich bringt. Aber wir fühlen es alle, es iſt ein Kampf für Freiheit, Recht und Ordnung, für den unſere Krieger in den Kampf ziehen, in dem uns keine Opfer zu ſchwer und kein Trübſal zu bitter ſein darf. So ſtand auch hier der Sonntag im Zeichen der überſtürzten Er⸗ eigniſſe. Anſere Landwirte waren mit Sand fahren be⸗ ſchäftigt und im übrigen war man bemüht, Schutzmaß⸗ nahmen weiter auszubauen gegen feindliche Fliegerangriffe. 55 Verkehrsunfälle. Im Laufe des geſtrigen Tages ereigneten ſich 5 Verkehrsunfälle. Hierbei wurden 4 Per⸗ ſonen verletzt und 2 Kraftfahrzeuge beſchädigt. Sämtliche Verkehrsunfälle ſind auf Richtbeachtung der Verkehrs⸗ vorſchriften zurückzuführen. Keine Theatervorſtellungen. Das Nationaltheater, das am Freitag abend ſeine neue Spielzeit mit Kleiſts„Prinz von Homburg“ eröffnen wollte, hält angeſichts der kriege⸗ riſchen Ereigniſſe ſeine Pforten bis auf weiteres geſchloſſen. Verpflegungszuſagen für Gchwer⸗ und Schwerſtarbeiter. Nunmehr iſt die endgültige Faſſung der Verordnung über die Gewährung von Verpflegungszulagen an Schwer⸗ und Schwerſtarbeiter vom 29. Auguſt 1939 erſchienen. Als Schwer⸗ und Schwerſtarbeiter im Sinne dieſer Ver⸗ ordnung gelten demnach die nachſtehend aufgeführten Perſonen: Berg- und Hüttenarbeiter, die in knappſchaft⸗ lichen oder knappſchaftlich verſicherten Betrieben und in der eiſenſchaffenden(eiſenerzeugenden) Induſtrie beſchäftigt ſind, Arbeiter in Eiſen⸗ und ſonſtigen Metallgießereien ſowie in Metallwalzwerken und in Schmelzereien einſchl. der in Stahlform⸗ und Tempergießereien beſchäftigten, Glasſchmelzer und. Glasbläſer, Ofenarbeiter in Ziegeleien und in der keramiſchen Induſtrie, Bleigießer, Bleilöter in Betrieben zur Herſtellung chemiſcher Apparaturen, Blei⸗ bronzegießer und Bleibronzeſchmelzer, Miſcher und Schmierer in Akkumulatorenfabriken, Arbeiter bei dem Bau von Befeſtigungen, Steinbruch, Tongruben⸗, Kalk- und Zement⸗ arbeiter, ſoweit ſie beſonders ſchwere Arbeit verrichten. Die Tankausweiskarten Neue nicht vor dem 31. Oktober. Amtlich wird Folgendes mitgeteilt: Die von den unteren Verwaltungsbehörden ausgegebenen Mineralölbezugsſcheine und Tankausweiskarten ſind zur Deckung des Bedarfs für zwei Monate beſtimmt. Sie berechtigen alſo zur Entnahme 1805 Vergaſer⸗ und Dieſelkraftſtoffen bis zum 31. Oktober 9. Alle Verbraucher, die Tankausweiskarten und Mineral⸗ ölbezugsſcheine erhalten haben, müſſen daher mit den ihnen zugebilligten Mengen bis zum 31. Oktober auskommen. Vor Ablauf dieſer Friſt werden weitere Mineralölbezugsſcheine und Tankausweiskarten nur in beſonders begründeten Aus⸗ nahmefällen ausgegeben. Pilzvergiftungen. Die Deutſche Geſellſchaft für Pilzkunde bearbeitet mit Unterſtützung durch das Reichsgeſundheits⸗ amt alles Material über vorkommende Pilzvergiftungen. Nach Möglichkeit wird den einzelnen Vergiftungsfällen durch unſere Mitarbeiter in allen Gegenden Deutſchlands perſön⸗ lich nachgegangen. Wir bitten deshalb um ſofortige Mit⸗ teilung über jede Pilzvergiftung, ſowohl durch die Ange⸗ hörigen der Vergifteten, wie auch durch die behandelnden Herren Aerzte und Krankenhäuſer. Fragebogen über alle Einzelheiten ſtehen auf Anforderung ſofort zur Verfügung. Die Mitteilungen werden erbeten an die Mediziniſche Fach⸗ kommiſſion der Deutſchen Geſellſchaft für Pilzkunde, z. Hd. von Dr. med. Welsmann in Pelkum bei Hamm(wWeſtfalen), oder an die Landesſtelle für Pilz⸗ und Hausſchwamm⸗ Beratung(Mykologiſches Inſtitut der Deutſchen Gefellſchaft für Pilzkunde) in Darmſtadt. Feldpoſtſendungen Mitteilung der Feldpoſtnummer abwarten. Nach Aufhebung der Poſtſperre können ab ſofort wieder Sendungen an alle Soldaten befördert werden. Die An⸗ ſchrift der Feldpoſtſendungen muß eine fünfſtellige Feldpoſt⸗ nummer und eine Poſtſammelſtelle enthalten. Sie hat demnach zu lauten: An den Anteroffizier Karl Schulze, Kriegspoſtnummer 25 512, Poſtſammelſtelle Berlin. Sendungen an Angehörige der Luftwaffe der Ma⸗ rine und einiger Sonder formationen bedürfen der Angabe einer Poſtſammelſtelle nicht. Die richtige Anſchrift teilt jeder Soldat ſei⸗ nen Verwandten und Bekannten in der Heimat auf einer vorgedruckten Poſtkarte mit. Bevor dieſe Farte nicht eingegangen iſt, wird gebeten, keine Poſt abzuſenden. Es wird beſonders darauf hingewieſen, daß Sendungen nicht die früher ſechsſtelligen Feldpoſtnummern tragen dürfen. Die Abſendung von Sendungen mit ſechsſtelligen Zahlen iſt daher zwecklos. Zur Feldpoſtbeförderung zugelaſſen ſind nur gewöhnliche Briefe bis zum Gewicht von 250 g, Poſtkarten, Poſt⸗ anweiſungen. Ausgeſchloſſen von der Beförderufg ſind vorläufig Kiſten und Pakete. Poſtkarten und Briefe, in deren Aufſchrift oder Abſen⸗ derangabe eine Feldpoſtnummer angegeben iſt, werden ge⸗ bührenfrei befördert. Für Poſtanweiſungen ſind die In⸗ landsgebührenſätze zu entrichten. Hypothekendarlehen für die Land wirtſchaft Die Badiſche Kommunale Landesbank— Girozentrale — Mannheim iſt in der Lage, im beſchränkten Umfange un⸗ kündbare Tilgungsdarlehen an Landwirte zu gewähren. Es ſoll mit dieſen Krediten der landwirtſchaftliche Betrieb er⸗ tragsmäßig geſteigert werden und zwar vorwiegend zur Er⸗ gänzung des lebenden und toten Inventars ſowie durch Er⸗ richtung und Erweiterung von Wohnungs⸗ und Wirtſchafts⸗ gebäuden und ſonſtigen betriebswirtſchaftlich notwendigen An⸗ lagen. Weiter werden Kredite zur Verfügung geſtellt zwecks Ablöſung von Zwiſchenkrediten und von Forderungen, die der Betriebsinhaber nicht aus den Erträgen der jeweiligen Ernte abdecken kann, und die infolge ihrer hohen Verzinſung oder der bevorſtehenden Kapitalfälligkeit die geſunde Entwick⸗ lung des landwirtſchaftlichen Betriebes ſtören oder verhindern. Die Darlehen müſſen durch erſtſtellige Hypotheken bis zu. 50 Prozent des Grundſtückwertes geſichert ſein. Sie ſind mit 5 Prozent zu verzinſen und mit 1 Prozent zuzüglich erſparter Zinſen zu tilgen. Dies iſt ſo zu verſtehen, daß trotz Zah⸗ lung der Tilgungsrate der alljährliche Zins für die Geſamt⸗ ſumme zu entrichten iſt. Dadurch verkürzt ſich die Tilgungs⸗ zeit erheblich. Die Auszahlung des Darlehens erfolgt. 99 Prozent unter Tilgungserſtreckung um zwei Jahre, d. h. die der Bank bei der Beſchaffung des Geldes entſtandenen Unkoſten werden dadurch abgegolten, daß in den erſten zwei Jahren die Tilgungsraten nicht zur Tilgung des Darlehens, ſondern zur Tilgung der Geldbeſchaffungskoſten verwendet werden, wodurch ſich die Laufzeit des Darlehens praktiſch um zwei Jahre verlängert. Arbeitskleidung bezugsſcheinfrei Beſt len von Schuhen ohne Bezugsſchein. Im Zuge der laufenden Prüfung, inwieweit die Bezugs⸗ ſcheinpflicht für Spinnſtoffwaren und Schuhwaren im berech⸗ tigten Intereſſe der arbeitenden Bevölkerung erleichtert wer⸗ den kann, iſt die Bezugsſcheinpflicht für eine für dieſen Teil der Bevölkerung beſonders wichtige Gruppe von Textilerzeug⸗ niſſen aufgehoben worden. Der Reichswirtſchaftsminiſter hat verordnet, daß Arbeits⸗ und Berufskleidung vom heutigen Tage ab ohne Bezugsſchein gekauft werden kann. Dieſe Maßtnahme wird vor allem von den im Zuſammenhang mit der gegenwärtigen Lage ihren Arbeitsplatz wechſelnden Volksgenoſſen begrüßt werden. Die Arbeits⸗ und Berufskleidung umfaßt Berufsoberklei⸗ dung ſowie Schutzkittel und Arbeitsſchürzen. Von nun an ſind alſo beiſpielsweiſe Monteuranzüge, Fleiſcherkittel, Schweſtern⸗ tracht, Aerztekittel und Arbeitsſchürzen für Erwerbstätige (nicht dagegen für den Haushalt) frei verkäuflich. Straßen⸗ facht ate die üblicherweiſe im Beruf getragen wird, gilt nicht als Berufsbekleidung und kann daher nur gegen Bezugs⸗ ſchein bezogen werden. Auf dem Gebiet der Schuhwaren iſt Sanden die Bezugsſcheinpflicht für Leder zur Beſohlung von Schuhen durch Schuhmacher und andere Werkſtätten, die Schuhe ausbeſſern, aufgehoben worden. Schuhe können alſo an Schuhmacher und Reparaturanſtalten zur Beſohlung wie zu jeder anderen Ausbeſſerung ohne einen Bezugsſchein gegeben werden. Einen Bezugsſchein für den Bezug von Leder zur Beſohlung von Schuhen brauchen nur noch ſogenannte Selbſtbefohler. Amtliche Bekanntmachung der Stadt Mannheim Ernährungs⸗ und Wirtſchaftsamts. Von Montag, den 4. September 1939 ab ſind Zweigſtellen des ſtädt. Ernährungs⸗ und Wirtſchafts⸗ Das Obſterträgnis der ſtädtiſchen Bäume 5 5 8 1 58 6. 0 i 1 5 ember an Ort un telle freihändig vergeben. Errichtung von Zweigſtellen des ſtädt. Die Abgabe erfolgt nur an Selbſtverbraucher zum Schätzungspreis gegen Barzahlung. Zuſammenkunft 7.30 Uhr am Waſſerturm in Seckenheim. Hochbauamt, Abt. Gartenverwaltung. Der „Neckar ⸗Bote“ kann durch jedes Poſtamt im Reich bezogen werden. amts errichtet und während der üblichen Büroſtunden 6= ½12 und 14½—18 Uhr) geöffnet: in allen Gemeindeſekretariaten der Vor⸗ orte, außerdem für den Vorort Neu⸗ oſtheim im Hauſe Hürerſtr. 4 Erdgeſchoß), für den Vorort Waldhof in der Wald⸗ hofſchule(Zimmer 1). Von den Bewohnern der Vororte ſind alle Anträge wegen der Ausweiskarten für Lebens⸗ mittel und alle Anträge auf Ausſtellung von Bezugsſcheinen für Spinnſtoffwaren und Schuh⸗ waren bei der örtlichzuſtändigen Zweigſtelle des Ernährungs⸗ und Wirtſchaftsamts zu ſtellen. Das gleiche gilt für die Anträge wegen des Bezugs von Zuſatzmilch und Zuſatzſeife für Kinder und auf Ausgabe von Bezugsſcheinen für Naſierſeife an Verbraucher. 8 N In den Geſchäftsſtellen des Ernährungs⸗ und Wittſchaftsamts in der Innenſtadt werden Anträge der genannten Art von Bewohnern der Vororte nicht mehr angenommen. Bezugsſcheine für Anſtalten, Kantinen, Gaſt⸗ ſtätten uſw. werden nach wie vor für Lebensmittel in O1, 2, III. Stock, für Kohlen Rathaus N 1, II. Stock, Zimmer 47 ausgeſtellt. Mannheim, den 2. September 1939. Städt. Ernährungs⸗ und Wirtſchaftsamt SENDEN NC sHEIAAE —— dit us U Alb elt Werde Uitglied die ns-volkswohlfahrt unterhält bereits 257 Jugenderholungsheime. Wer die Verbindung mit der Heimat ſucht, beſtellt ſich die Heimatzeitung! Wir drucken 1 Proſpekte 3 Geſchäfts berichte Preisliſten, Broſchüren Feſtſchriften, Satzungen für Handel, Induſtrie Vereine und Private in gediegener u. zweckentſprechender 0 Ausführung. 22 Druckerei 0 des„Neckar⸗Bote“ Unterſtuütze 8 Aus Baden und den Nachbargauen . Oberlanda.(Ein Fuß ahgeriſſeh.) Der 26jäh⸗ rige Johann Stephan kam mit einem Fuß in die Dreſch⸗ maſchine. Der Fuß wurde ihm abgeſchlagen. i Sinsheim.(Neue Siedlung erſteht.) Nun⸗ mehr iſt mit den Aushebungsarbeiten für die geplante Sins⸗ heimer Siedlung begonnen worden. Die Sie dlungsſtraße wird vorausſichtlich noch dieſe Woche fertig. Die Siedlung 12 umfaßt 17 Siedlerſtellen und eine Muſterſiedlungs⸗ elle. I Hilsbach b. Sinsheim.(Muſter⸗Reban lage.) Auf Betreiben der Staatlichen Rebveredelungsanſtalt in Karlsruhe⸗Durlach wurde am Südhang des Eichelbergs eine Muſter⸗Rebanlage geſchaffen. Auf einer Fläche von 16 Hektar werden rund 120000 Pfropfreben herangezogen, die den Ruf des Kraichgauer Edelweins wieder feſtigen und damit den Weinbauern eine ſichere Einnahmequelle ſchaffen ſollen. U Mörtelſtein.(Infolge Schlaganfalls ge⸗ ſtorben.) Der 84jährige Altratſchreiber Karl Senk von hier wurde von einem Schlaganfall betroffen, an deſſen Fol⸗ gen er geſtorben iſt. Steinbach b. Haslach.(madfahrerin und Mäd⸗ chengruppe überfahren.) In der Nähe der Bahn⸗ unterführung nach Welſchenſteinach ſtreifte ein Motorrad⸗ fahrer, der in unvorſchriftsmäßiger Weiſe fuhr, eine Rad⸗ fahrerin. Dieſe ſtürzte und blieb bewußtlos liegen. Ohne an⸗ zuhalten fuhr der Kraftradfahrer weiter und fuhr in eine Mädchengruppe. Ein Mädchen erlitt einen Schädelbruch. Durch das unvorſchriftsmäßige Verhalten wurden zwei 16 jährige Mädchen und ein 37jähriges Fräulein teils ſchwer, teils weniger ſchwer verletzt. Säckingen.(Den Verletzungen erlegen.) J Krankenhauſe iſt der Landwirt Hermann Rünze aus Oberhof geſtorben, der ſich durch Sturz vom Fuhrwerk die Wirbel⸗ ſäule gebrochen hatte. Rünze, der den Weltkrieg mitgemacht hat, war 68 Jahre alt. Vitlingen.(An Alkoholvergiftung geſtor⸗ ben.) Nachts wurde auf der Straße ein 60jähriger Mann in ſtark betrunkenem Zuſtand aufgefunden. Man brachte ihn auf die Polizeiwache, wo er am anderen Morgen an Alko⸗ holvergiftung geſtorben iſt. 2 e en Landesernährungsamt Baden Auf Grund der Verordnung des Reichsminiſters für Er⸗ nährung und Landwirtſchaft über die öffentliche Bewirtſchaf⸗ tung von landwirtſchaftlichen Erzeugniſſen iſt das Lan des⸗ ernährungsamt Baden als ein Beſtandteil der badi⸗ ſchen Landesbehörde errichtet und dem Badiſchen Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſter unterſtellt. Der Leiter des Landesernäh⸗ rungsamtes iſt der Landesbauernführer der Landesbauern⸗ ſchaft Baden, Engler⸗Füßlin. Das Landesernährungsamt gliedert ſich in die Abteilun⸗ gen A und B und hat u. a. die Aufgabe, für die ordnungs⸗ gemäße Wirtſchaftsführung in den Erzeugerbetrieben Sorge zu tragen; gleichzeitig hat dasſelbe für eine ordnungsgemäßs Bewirtſchaftung und Verteilung der landwirtſchaftlichen Er⸗ zeugniſſe zu ſorgen. Die genannten Aufgaben werden voſt der Abteilung A des Landesernährungsamtes wahrgenom⸗ men. Die Aufgaben der Abteilung B des Landesernährungs⸗ amtes werden direkt in dem Finanz⸗ und Wirtſchaftsmini⸗ ſterium bearbeitet. Hierbei handelt es ſich in erſter Linje um die Feſtſtellung des Bedarfs an Lebens⸗ und Futtermitteln, ſowie die Aufſtellung von Haushaltsliſten, Ausgabe von Be⸗ zugskarten uſw. Die Ernährungsämter ſind dem zuſtändigen Landrat bezw. Oberbürgermeiſter unterſtellt. Leiter des Ernährungs⸗ amtes iſt in den Landkreiſen der Kreisbauernführer, in den Städten Mannheim, Heidelberg, Karlsruhe, Pforzheim, Ba⸗ den⸗Baden, Freiburg und Konſtanz ein vom Oberbürgermei⸗ ſter beſtimmter Beamter. Innerhalb des Ernährungsamtes werden ebenfalls die Aufgaben der Bedarfsdeckung und den Verbrauchsregelung in den Abteilungen A und B bearbeitet. Die Aufgaben der Abteilung A übernimmt die zuſtändige Kreisbauernſchaft für ſämtliche in ihrem Bezirk vorhandenen Verwaltungsbehörden, während die Aufgaben der Abteilung B durch einen Beauftragten des Landrats bezw. des Ober⸗ bürgermeiſters wahrgenommen werden. Von der Tabakernke. Ueberall hat jetzt die Tabakernte eingeſetzt, in Rhein⸗ heſſen, in der Pfalz und in Baden. Die fehlenden Ar⸗ beitskräfte ſind vielfach durch Kinder erſetzt, und bis in den ſpäten Abend hinein ſieht man die Klein⸗Tabakan⸗ bauer mit ihren Wägelchen aus den Feldern heimziehen, wo die aufgereihten Bündel unter den Giebel gehängt wer⸗ den. Das Sandblatt wird mit gutem Ertrag eingebracht. Sportliches. Nuvolart vor von Brauchitſch Rennwogen jagten durch Belgrad. Das Hauptereignis bei der großen Motorſportperanſtal⸗ tung war das Rennen der Rennwagen durch die Straßen der Stadt über insgeſamt 139,87 Kilometer. Erwartungsge⸗ mäß endete einer der ſchnellen deutſchen Wagen in Front, und zwar der von dem Italiener Tazio Nuvolari geſteuerte Auto⸗Union. Nupolari ſiegte in 1:04:03,8 Stunden mit 430,7 Stundenkilometer vor von Brauchitſch auf Mercedes⸗ Benz in 1:04:11,4 Stunden(130,4 Stundenkilometer) und Müller auf Auto⸗Union in 1:04:34, Stunden(129,8 Stun⸗ denkilometer). 19 Runden zurück belegte der Jugoſlawe Mi⸗ lenkowitſch auf Bugatti den vierten Platz. g Die Spannung war auf den Höhepunkt geſtiegen, als die vier deutſchen Silberpfeile auf den Startplatz geſchoben wurden. Ein uralter Bugatti, Baujahr 1922, vervollſtän⸗ digte das kleine Feld. Er wurde nicht weniger als neunzehn⸗ mal überrundet. Bis zur letzten Runde gab es einen auf⸗ regenden Kampf und innerhalb einer halben Minute jag⸗ ten die drei Wagen von Nuvolari, von Vrauchitſch und Mül⸗ ler in dieſer Refhenfolge durchs Ziel. J IIIIImummemmwüemmweu mmm Taglohn- eile für Bauhandwerker (lach vorgeschrlebenem städtischen Muster) zu haben in g 1 Druckerei des„Neckar-Bote Auduntauuudnunduaumoundtndnummnamamnnamamasllnnannuoleun / ³². e * N re in „ 9