len 6jäh⸗ reſch⸗ ſtun⸗ Sins⸗ traße ung ings⸗ ge.) t in eine ektar Ruf den ge⸗ vont Fol⸗ Mn N Nr. 206 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Montag, 4. September 1939 * Verantwortung fällt auf Polen „Die deutſchen Vorſchläge waren für Polen annehmbar“ Aus den in Berlin vorliegenden Berichten aus dem Aus⸗ lande ergibt ſich, daß die Erklärung des Führers vor dem Deutſchen Reichstag und die Wiedervereinigung Danzigs mit dem Reich im Mittelpunkt des allgemeinen Intereſſes ſtehen. In den Ländern, die ſich ihre Unabhängigkeit von den Weſt⸗ mächten bewahrt haben, wird der Standpunkt des Deutſchen Reiches als völlig berechtigt anerkannt. Beſonders wird her⸗ vorgehoben, daß die Vorſchläge des Reiches zur Bereinigung des deutſch-polniſchen Streitfalles für Polen durchaus an⸗ nehmbar geweſen ſeien. Die Budapeſter Abendpreſſe verzeichnet jede Einzel⸗ heit der deutſch⸗polniſchen Auseinanderſetzung, wobei ſchon in der Aufmachung zum Ausdruck kommt, daß Polen allein ver⸗ antwortlich für die Zuſpitzung der Lage iſt. So ſchreibt das Regierungsblatt„Eſti Ujſag“, jeder objektive Menſch müſſe feſtſtellen, daß die Verantwortung mit ihrer ganzen Schwere f die polniſche Regierung belaſte. Das deutſche Angebot hätte Polen nicht nur annehmen können, ſondern unbedingt an⸗ nehmen müſſen. Aehnlich kommentiert auch„Peſti Ujſag“, 0 Auch der tſchechiſche„Venkov“ in Prag unterſtreicht, daß die deutſchen Vorſchläge nicht nur eine friedliche Löſung des bisherigen unerträglichen Zuſtandes enthalten, ſondern auch die Grundlage für ein ruhiges und freundſchaftliches Zu⸗ ſammenleben von Deutſchland und Polen abgegeben hätten. Das Reich habe im letzten Augenblick die Hand zu einem ehr⸗ lichen und ehrenhaften Abkommen gereicht. Die Hand ſei ausgeſchlagen worden und Polen werde nunmehr die Folgen am eigenen Leibe zu ſpüren haben. Der Prager Primatorſtell⸗ vertreter Prof. Dr. Pfitzner ſagt in einem Artikel u. a., die ſtaatsrechtlichen Verhältniſſe Danzigs und des Korridors hätten nach ſchleunigſter Beſeitigung gerufen. Dies leuchte auch den Tſchechen ein, die nicht begreifen können, wig ſich die Weſtmächte Europas für die Aufrechterhaltung dieſes unmöglichſten Erzeugniſſes der Verſailler Teufelsküche noch allen Ernſtes einſetzen könnten. In der Slowakei herrſcht Zuverſicht und ruhige Ent⸗ ſchloſſenheit. Die ſlowakiſche Bevölkerung, die am Rundfunk Zeuge der hiſtoriſchen Stunde geweſen iſt, als der Führer im Reichstag ſprach, betrachtet die deutſche Ehre und die deutſche Sicherheit auch als verpflichtend für die eigene Haltung. In allen Geſprächen wird unter Hinweis auf das letzte großzügige Angebot des Führers an Polen die alter an Wahnſinn grenzende Haltung der polniſchen Politiker ange⸗ prangert. Der Oberbefehlshaber der Hlinka⸗Garde, Mach, hat dieſen Empfindungen in einer Rundfunkanſprache Aus⸗ druck verliehen, in der er auf die verräteriſche Haltung Polens auch gegenüber der Slowakei hinwies. Die Sehnſucht der Bevölkerung Danzigs, ſo ſagte Mach, hat ſich erfüllt. Trotz der großen Drohungen ſind die Danziger Männer und Frauen in ihrer Treue zu ihrem Volk und zum Reich nicht wankend geworden. Die Danziger ſollen Vorbild den Slowaken ſein. Kein Slowake hat vergeſſen, daß der Pole große Stücke gus dem Körper der Slowakei geriſſen und Tauſenden von Slo⸗ waken ihr Vaterland genommen hat. Deshalb ſteht heute die 1 Schulter an Schulter mit dem Deutſchen Reich. Die rumäniſchen Zeitungen ſind im allgemeinen mit Stellungnahmen zurückhaltend, beſonders die offiziöſen Blät⸗ ter. Das rechtsſtehende Nationalblatt„Porunca Vremii“ ſagt, der Leſer der 16 deutſchen Punkte müſſe beeindruckt ſein von der Mäßigung der deutſchen Forderungen, die überaus ge⸗ recht ſeien Das bulgarſſche Regierungsblatt„Dnes“ gei⸗ ßelt die Unaufrichtigkeit Englands, wenn es ſchreibt, die Be⸗ mühungen Muſſolinis hätten ſicherlich zu einem Erfolge ge⸗ führt, wenn die Weſtmächte ihn ehrlich ierbel unterſtützt hät⸗ ten. Allgemein wird ſonſt der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß der deutſch-polniſche Streit lokaliſiert bleiben möge. Der größte Teil der ſpaniſchen Preſſe druckt einen Ar⸗ tikel eines bekannten Journaliſten ab, der den Freimaurern, „Pazifiſten“, Fuden und Demokraten ſchonungslos; die Maske vom Geſicht reißt. Alle dieſe Heuchler hätten ſich zu einem Weltbetrug berbündet. Die Zeitung„Alcazar“ führt aus: Die Langmut Hitlers ging bis zum äußerſten, bis zum polniſchen Angriff, der die deutſche Wehrmacht zu Gegenmaß⸗ nahmen zwang. Nichts iſt loyaler als die Haltung des Füh⸗ rers und der Reichsregierung. Der Eindruck, daß das Entgegenkommen des Führers bei nüchtern denkenden Schweden ſeine Wirkung nicht verfehlt hat, und daß man in dieſen Kreiſen die Berechtigung des deutſchen Vorgehens anerkennt, wird, nach einer Meldung aus Stockholm, durch den Kommentar des„Aftonbladet“ beſtätigt. Der deutſche Vorſchlag ſei in ſeiner realiſtiſchen Begrenzung ein loyaler Appell an die Friedenskräfte in der Welt geweſen. Die für den Korridor geforderte Volksabſtimmung ſtimme überdies überein mit den von den Weſtmächten frühen vertretenen Völkerbundsprinzipien. Eine Grenzzone gebildet Verſchärfte Beſtimmungen für Ausländer. Nach der ſoeben in Kraft getrenen Grenzzonen⸗Verord⸗ nung iſt eine Grenzzone gebildet worden, die die Land⸗ und Stadtkreiſe an der Reichsgrenze— auch an der Seegrenze — und an der Grenze gegenüber dem Protektorat Böhmen und Mähren und darüber hinaus weitere angrenzende Kreise umfaßt. Die Grenzzonen⸗Verordnung gibt den Polizeibehörden durch eine Verſchärfung der ausländerpolizeilichen und ge⸗ werbepolizeilichen Beſtimmungen die Handhabe, unzuver⸗ läſſige Perſonen aus der Grenzzone zu entfer⸗ nen oder fernzuhalten. Nach den in der Grenzzone in Kraft etretenen verſchärften ausländerpolizeilichen Beſtimmungen hat die einem Ausländer erteilte Aufenthaltserlaubnis in der Grenzzone nur Geltung, wenn ſie ausdrücklich auf die Grenzzone ausgedehnt iſt. Ausländer, die bereits die Auf⸗ enthaltserlaubnis für das Gebiet beſitzen, haben inner⸗ halb 24 Stunden nach Inkrafttreten dieſer Verord⸗ nung bei der zuständigen Kreispolizeibehörde in der Grenz⸗ 8 5 Antrag auf Ausdehnung der Aufenthaltserlaubnis auf e Grenzzone zu ſtellen. Alle übrigen Ausländer haben die Grenzzone binnen drei Tagen zu verlaſſen. Das allgemeine Aufenthaltsverbok für Ausländer in der Grenzzone gilt nicht für ſolche Ausländer, die auf öffentli⸗ chen Verkehrsmitteln ohne Unterbrechung durch die Grenz⸗ zone reiſen. Wander gewerbeſcheine, Legitimationskarten und Gewerbelegitimationskarten haben in den einzelnen Be⸗ zirken der Grenzzone nur Gültigkeit, wenn ſie ausdrücklich auf dieſe Bezirke durch die enden tändige höhere Ver⸗ waltungsbehörde der worden ſind. Wer als Verſi⸗ cherungsagent in der 1 tätig ſein will, bedarf einer Erlaubnis der uuſt außer öheren Wewalkungsbehör In der Grenzzone iſt außerdem das Umherziehen von Hgen. nern und nach Zigeunerart verboten. i Or. Leh an den deutſchen Arbeiter Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley wendet ſich in einem Aufſatz in der Deutſchen Arbeitskorreſpondenz an den deut⸗ ſchen Arbeiter. Er hebt die Lehre von der Ganzheit des Kampfes ums Daſein hervor und betont, daß der Sozialiſt nie ein Pazifiſt ſein könne, ſondern, um das ſozialiſtiſche Ziel zu erreichen, immer in höchſter ſoldatiſcher Bereitſchaft ſtehen müſſe. Die Vorausſetzung für jeden Kampf und die Vorausſetzung für den Einſatz aller Kräfte ſei die Volks⸗ und Schickſalsgemeinſchaft aller Deutſchen. Wir würden dies⸗ mal beweiſen, was die nationalſozialiſtiſche Gemeinſchaft zu vollbringen vermöge. Dieſe Gemeinſchaft ſtehe nicht auf dem Papier, ſie ſei keine Phraſe. Die erſte vorſorgliche Ma ß⸗ nahme, die Einführung der Bezugſcheine, habe bewieſen, wie ernſt es dem nationalſozialiſtiſchen Staat mit der ſoztalen Volksgemeinſchaft iſt. Weiter heißt es in dem Aufſatz: So wirſt du, deutſcher Arbeiter und deutſche Arbeiterin, begreifen, daß in dieſem gigantiſchen Ringen Deutſchlands um Recht und Freiheit, um Lebensraum und Brot der alltägliche Zwiſt keinerlei Platz hat. Du, ſchaffender Menſch, wirſt begreifen lernen, daß die große Linie des Führers ſchon von ſelbſt jede Zwietracht ausſchließt. Es wird auch künftig unmöglich ſein, Heimat und Front und Front und Heimat gegenein⸗ ander auszuſpielen. Nicht ein dünner Frontabſchnitt an irgend⸗ einer Grenze ſteht im Kampfe, ſondern das geſamte deutſche Volk. Der Arbeiter am Schraubſtock, der Kauf⸗ mann am Ladentiſch, der Erfinder im Atelier, der Soldat im Graben, alle ſind gleichermaßen gefährdet und alle ſind glei⸗ chermaßen mutig entſchloſſen, um Oeutſchlands Freiheit zu ringen. Der Frage:„Glaubſt du an Deutſchland?“ wird ſich niemand zu entziehen vermögen und wird ſich auch nie⸗ mand entziehen olle Erzeugungskraft und größte Vorräte Getreidereſerve in Höhe von 1250 Millionen RM. Während im Jahre 1914 wenige Wochen vor dem Aus⸗ bruch des Weltkrieges der für die Reichsfinanzen verantwort⸗ liche Mann die Bereitſtellung eines 5⸗Millionen⸗Kredits zum Ankauf von ausländiſchem Weizen zu Vorratszwecken verwei⸗ gerte, weil er nicht an den Krieg glaubte und befürchtete, das Vorratsgetreide ſpäter nur mit Verluſt wieder abſtoßen zu künnen, hat heute der verantwortliche Reichsernährungs⸗ miniſter eine Getreidemenge im Werte von 1250 Millionen RM. zur Verfügung. Dieſes Beiſpiel, ſo ſchreibt Dr. Reiſchle in der NS.⸗Land⸗ poſt, zeigt ſchlagend den gewaltigen Unterſchied zwiſchen dem gedankenloſen Hineinſchlittern in die Kataſtrophe 1914 und der verantwortungsbewußten Meiſterſchaft im Aufbau der Ernäh⸗ rungswirtſchaft von heute. Auch die ſonſtigen nationalen Vor⸗ räte ſind außergewöhnlich hoch. Allein dieſe effektiven Vor⸗ ratsziffern Deutſchlands ſind noch gar nicht einmal das Ent⸗ ſcheidende. Wichtig iſt vor allen Dingen die laufende Er⸗ zeugungskraft unſerer Landwirtſchaft. Ein zahlenmäßiges Beiſpiel aus der Getreidewirtſchaft gibt hier einen ſchlagenden Beweis. Die„Daily Mail“, London, vom 4. 8. 1939 ſtellt feſt, daß ſeit Juni 1914 ſich in England der mit Getreide bebaute Boden von 19 500 000 Morgen auf 12 000 000 Morgen vermindert habe. Die Tonnage der bri⸗ tiſchen Handelsſchiffe ſei um über 1 200 000 Tonnen geſunken und ihre Geſamtzahl um faſt 2000 Schiffe. Damit vergleiche man nun die Tatſache, daß es uns in Deutſchland in den Getreidewirtſchaftsjahren 1937/38 und 1938/39 gelungen iſt, auf einem durch den Verſailler Vertrag um 14 v. H. verringerten Reichsgebiet höhere Getreideernten zu erzielen als die Vorkriegs⸗Rekordernte von 1913! An dieſem einen Beiſpiel bereits wird deutlich, wie ſtark im Rahmen der Erzeugungsſchlacht das Erzeugungspotenttal unſerer Landwirtſchaft gehoben worden iſt. Noch ſtärkere Steigerungen liegen bekanntlich im Bereich der Hackfrucht⸗ wirtſchaft, im beſonderen bei Kartoffeln und Zucker⸗ rüben, aber auch bei ſonſtigen wirtſchaftseigenen Futtermit⸗ teln vor. Höhe, Leiſtung und Ergiebigkeit unſerer Vieh⸗ ſtapel ſind nicht minder geſteigert worden. Beweis dafür iſt 3. B. der Schweinebeſtand, der zum Jahresende alle bisher in Deutſchland erreichten Höchſtziffern übertreffen wird! Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß im geſamten geſehen die Entwicklung des deutſchen Erzeugungspotentials nach oben weift. Unſer Erzeu⸗ gungs potential iſt geſund und ſteigt! Zu Vorratshaltung und Erzeugungspotential aber geſellt ſich ein drittes: unſere Marktordnung! Sie hat ihre Geeignetheit bereits in dem Augenblick erwieſen, als am 27. 8. 1939 binnen weniger Stunden den 80 Millionen Ver⸗ brauchern in Großdeutſchland vorſorglich die Bezugſcheine in die Hand gegeben werden konnten, hinter denen wiederum unſere enormen Vorräte und unſer Erzeugungspotential als realer Hintergrund ſtehen. 5 2 Wir brauchen Arbeitsmaiden Aufruf zum Ehrenbienſt am deutſchen Volke. Reichsarbeitsführer Staatsſekretär Hierl erließ folgenden Aufruf: Der Führer hat das deutſche Volk 1 85 Einſatz aller Kräfte aufgetufen. Aus diefem Grunde wird die planmäßig vorgeſehene Vermehrung des Reichsarbeitsdienſtes für die weſbliche Jugend beſchleunigt durchgeführt. Die Lager des Reichsarbeitsdienſtes für die weibliche Jugend ſollen in die⸗ ſer Zeit erſt recht Stätten des Glaubens an den Führer und ber Arbeit für Deutlſchland ſein! Mehr denn je braucht gerade jetzt die deutſche Frau und Mutter auf dem Lande die hel⸗ fenden Hände der deutſchen Jugend. Ich rufe daher alle deutſchen Mädchen im Alter von 17 bis 25 Jahren, die nicht bereits in Sonderaufgaben eingeſetzt ſind, auf, als Ar⸗ beitsmalden für ihr Volk Ehrendienſt zu leiſten. Die Meidungen ſind ausſchließlich an die zuſtändigen Bezirksleitungen zu richten. Die Anſchriften der Bezirks⸗ leitungen und die Meldeformulare ſind bei der örtlichen Poligsibehörde erhältlich. Auch dem Bedarf an Führerinnen für den ver⸗ Nee Reichsarbeitsdienſt für die weibliche Jugend muß beſchleunigt entſprochen werden. Daher rufe ich Mädchen im Alter von 20 bis 35 Jahren mit entſprechenden Vor⸗ gusſetzungen auf, ſich für dieſe Zeit zur Verfſigung zu ſtel⸗ len. In erſter Linie gilt der Ruf allen ehemaligen Arbeits⸗ maiden und Führerinnen. Wir brauchen Euere Erfahrung, helft wieder mit! Die Meidungen ſind ausſchließlich an die zuſtändigen Bezirksleitunger zu richten. Kinder in Erholungsaufenthalt Eine Bekanntgabe der NSW. g Die NSDAP., Hauptamt für Volkswohlfahrt(NS V.), gibt, laut NSK., bekannt: Die in Erholungsaufenthalt wei⸗ lenden Kinder werden laufend in die Heimat zurückbefördert. In einigen Ausnahmefällen verbleiben die Kinder bis auf weiteres in Erholungsaufenthalt. Dieſe Kinder ſind gut untergebracht und unter ſtändiger Betreuung der NSV. Ueber die Unterbringungsorte der Kinder ſind die Eltern bereits in Kenntnis geſetzt oder erhalten in Kürze Nachricht. * teilung, in der zweiten und dritten Abteilung in geſpielt. 5„„ Die Familienunterſtützung für Angehörige von Soldaten Während des beſonderen Einſatzes der Wehrmacht wird für die nächſten Angehörigen der zum Wehrdienſt Einbe⸗ rufenen durch die Familienunterſtützung geſorgt. Voraus⸗ ſetzung iſt, daß der Angehörige zu den Unterſtützungsberech⸗ tigten gehört und daß der notwendige Lebensbedarf nicht auf andere Weiſe geſichert iſt. Unterſtützungsberechtigt iſt die engere Familie, insbeſondere die Ehefrau und die ehe⸗ lichen Kinder des Einberufenen, ferner eine zweite Gruppe von Angehörigen unter der Vorausſetzung, daß der Ein⸗ berufene ganz oder zu einem weſentlichen Teil ihr Ernäh⸗ rer iſt. Zu der leteren Gruppe gehören namentlich die Eltern des Einberufenen, ferner Enkel und Pflegekinder ſowie Geſchwiſter, die mit den Einberufenen in Haushalts⸗ gemeinſchaft gelebt haben und uneheliche Kinder, für die die Vaterſchaft des Einberufenen von ihm anerkannt oder gerichtlich feſtgeſtellt iſt. Die Unterſtützungsanträge können auf dem Lande beim Landrat oder beim Bürgermeiſter der Aufent⸗ haltsgemeinde, in den Städten beim Oberbürgermeiſter ge⸗ ſtellt werden. Wird das Vorliegen der Vorausſetzungen glaubhaft gemacht, ſo wird ſchon vor der endgültigen Feſt⸗ ſtellung der Familienunterſtüützung eine Abſchlags⸗ zahlung oder vorläufige Unterſtützung gewährt. Für die Höhe der Unterſtützung beſteht der Grundſatz, daß allgemein ein Unterſtützungsſatz für den laufenden Lebensunterhalt gewährt wird. Daneben werden Mietbeihilfen zur Deckung des Wohnbedarfs, d. h. in der Regel in der Höhe der vollen Miete, ferner Kran⸗ kenhilfe, Hilfe für Schwangere und Wöchnerinnen, Erziehungs⸗ und Ausbildungsbeihilfen, Sozialverſicherungsbeiträge und Abzah⸗ lungsbeihilfen(bei laufenden Abzahlungsgeſchäften beſtimmter Art) gewährt. Selbſtändige Gewerbe⸗ treibende, Landwirte und Angehörige freier Berufe erhalten eine Wirtſchaftsbeihilfe, wenn ohne dieſe eine Gefährdung ihrer wirtſchaftlichen Lage eintreten würde. Die Wirtſchaftsbeihilfe wird namentlich zur Einſtel⸗ lung einer Erſatzkraft anſtelle des Einberufenen und zur Beſtreitung der Miete für gewerbliche Räume gewährt. Dieſe Mietbeihilfe für gewerbliche Räume darf auch bei ruhendem Betrieb gewährt werden, wenn die Miete weiter zu entrichten iſt. Darüber hinaus gelten noch folgende Sonder⸗ beſtimmungen Zur Erhaltung der Anwartſchaft auf eine beſtehende Lebensverſicherung wird dem Ein⸗ berufenen oder dem Unterſtützungsberechtigten eine Beihilfe bis zur Höhe des erforderlichen Riſikobeitrages gewährt Zur Erfüllung beſonderer Verpflichtungen, die nach der bisherigen wirtſchaftlichen Lage des Unterſtüt⸗ zungsberechtigten oder des Einberufenen angemeſſen waren, können neben dem Unterſtützungsſatz zuſätzliche Beihilfen gewährt werden, ſoweit die weitere Erfüllung dieſer Ver⸗ pflichtungen auch nach dem Einſtellungstage als angemeſſen anzuerkennen iſt. Reicht die Wirtſchaftsbeihilfe einſchließlich der Mietbeihilfe nicht aus, um eine Gefährdung der wirt⸗ ſchaftlichen Lage abzuwenden, ſo kann eine zuſätzliche irtſchaftsbeihilfe je nach Lage des Einzelfalles gewährt werden. Der Wehrſold und die Frontzulage, die der Einberufene erhält, bleiben bei der Bemeſſung der Fa⸗ . e e ſeiner Angehörigen in ſedem Falle aer Anſatz. Geſicherte Währungslage Reichsbank und Bankweſen allen Anforderungen gewachſen. i Unter dem Vorſitz des Präſidenten der Deutſchen Reichsbank, Reichswirtſchaftsminiſter Funk, fand eine Sitzung des Reichsbankdirektoriums ſtatt, in der die Situation erörtert wurde, die ſich durch den dem deutſchen Volk aufgezwungenen Abwehrkampf für die Wirtſchaft und das Geld und Kreditweſen ergeben hat. Der Reichsbank⸗ präſident ſtellte feſt, daß auf dem Gebiete des Geld⸗ und Bankweſens ebenſo wie auf dem Kapitalmarkt im Gegen⸗ ſatz zum Ausland auch nicht die geringſten Beunruhigungserſcheinungen aufgetreten ſind, vielmehr Geldmarkt und Börſe in Deutſchland ihre Funktionen in einer abſolut zuverſichtlichen Haltung ohne jede Störung erfüllt hätten. Die Reichsbank habe daher auch keine Veranlaſſung gehabt, irgendwelche Sondermaß⸗ nahmen zum Schutze der Währung und eines geregelten Geld und Kredfitverkehrs zu treffen. Der Reichsbankausweis vom 31. Auguſt ſpiegele naturgemäß die erhöhten Anforderungen wider, die an das Zentralnoteninſtitut durch die militäriſchen Maßnah⸗ men geſtellt worden ſind. Auch der Wirtſchaft ſei man bei den hier und da notwendig gewordenen Umſtellungen und den durch die Geſamtlage bedingten beſonderen Dispoſi⸗ tionen im Zuſammenwirken mit den deutſchen Geld⸗ und Kreditinſtituten bereitwillig entgegengekommen. Das Vertrauen des deutſchen Volkes in das deutſche Geld⸗ und Bankweſen komme darin zum Aus⸗ druck, daß Abhebungen von Zahlungsmitteln ſo gut wie 993 nicht zu beobachten waren. Der Geldbedarf der zu den affen Einberufenen und der Geſchäftskreiſe, die durch die notwendig gewordenen vorſorglichen Maßnahmen der Reichsregierung auf dem Gebiete der lebensnotwendigen Gebrauchsgüter am ſtärkſten betroffen worden ſind, ebenſo wie der Grenzbevölkerung gehen naturgemäß über das Rormale hinaus, konnten aber ohne jede Schwierigkeit und ohne beſondere Anordnung befriedigt werden. Unter dieſen Umſtänden ſei die Steigerung des Zahlungsmittel⸗ umlaufes in keiner Weiſe beſorgniserregend. Die deutſche Währung werde durch die internativ⸗ nalen Kriegserſcheinungen überhaupt nicht berührt. Die Stabilität der Reichsmark ſei dadurch geſichert, daß die Reichsregierung die Bewegung der Löhne und Preiſe feſt in der Hand habe. Der Apparat der Deutſchen Reichsbank arbeite in allen Teilen Großdeutſchlands abſolut normal und reibungslos. Unſer deutſches Bankweſen ſei durch⸗ aus in der Lage, allen Anforderungen des Reiches und der Wirtſchaft, die ſich aus der augenblicklichen Lage ergehen könnten, voll gerecht zu werden. i Die erſten Großgewinne In der 5. Klaſſe der 1. Deulſchen Reichslotterie ee drei Gewinne von je 200 000 Reichsmark auf die Nummer 1 in Viertel⸗ teilung „„ 7592. Die Loſe werden in der erſten Abteilun Stuka auf dem Marſch Das ſind die Sturzkampfmaſchinen. Je nach der Notwendigkeit und dem Befehl des Komman⸗ deurs liegen zwiſchen dem Marſchbefehl und dem Start des zerbandes zwei Stunden oder eine Stunde oder eine halbe ide. Wenn es not tut, ſind unſere Sturzkampfflieger jeden⸗ f fertig ſowohl zum Einſatz, als auch zum Verlegen ihres Standortes mit allem Gepäck o raſch, wie ſie kamen, ſo raſch verſchwinden ſie auch wieder Eben noch waren die Quartiere belegt— wann hörten wir doch die letzte Mundharmonika luſtig ſpielen?— nun aber werden ſchon die Ruckſäcke zu den Maſchinen geſchleppt, in den Transportflugzeugen verſchwindet das Gepäck, von den Sturz⸗ kampfmaſchinen ſind überall die Schutzbezüge wie fortgezau⸗ bert, und die erſten Motore ſpringen an. Da drehen ſich zuerſt die weißen Propellernaben, denn die Reihenfolge der Starts iſt natürlich feſtgelegt, und die Weißnaſigen gehören zur erſten Staffel. Bald läuft hier, bald dort ein Motor auf vollen Touren, er wird abgebremſt, und wenn all die Pferdeſtärken losdröhnen, dann wirbelt noch weit hinten der Staub auf, und am Schwanz der Maſchinen ſteht eine Haltemannſchaft, die den auf das Vorwärtsſtürmen begierigen Vogel niederhält, Bremsklötze allein reichen bei dieſen Maſchinen nicht. Sturzkampfflieger ſind jene Soldaten der Luftwaffe, deren Einſätze mit zu den verwegenſten gehören. Das prägt ſich auch irgendwie in der Truppe aus, wenn es freilich nicht jedem und nicht ſofort auffällt, denn ſchließlich ſind alle Soldaten von jenem Geiſt beſeelt, der eben für den deutſchen Soldaten kenn⸗ zeichnend iſt.. Aber ſchon an der Tatſache, daß auch der Kommandeur ſelbſt ſeine Sturzmaſchine beſteigt, daß ſein Adjutant die zweite der Stabsmaſchinen mit dem blauen Band fliegt, er⸗ kennt man, daß hier der äußerſte, unmittelbare Einſatz auch vom Führer des ganzen Verbandes verlangt wird, der ſelbſt einen Angriff mitfliegt, der ſelbſt hinter dem Steuerknüppel ſitzt und im Sturzflug auf das Ziel hinabjagt. 8 Fertig zum Start.— Hier ein Offizier im Führerſitz. dort ein Unteroffizier; alles Kameraden beſter Art, eine ver⸗ ſchworene Schickſalsgemeinſchaft. Jetzt rollt eine Staffel über weiten Platz, an der Startfahne baut ſie ſich auf, die ermaſchine gibt Gas, Maſchinen rollen immer ler, jagen über den Platz, dicht geſchloſſen ſtartei die ſſel, faſt gleichzeitig heben ſich alle Flugzeuge vom Boden ab, und ſchon wird in der Luft Abſtand und Zwiſchenraum noch verbeſſert. In muſtergültiger Ordnung ziehen die Stulas davon über oſtpreußiſches Land ihrem neuen Ziel zu. die 2 Oben: Bomber in Bereitſchaft: Vor ihren Maſchinen ſteht die Mannſchaft einem Fußballſpiel zu.— Unten: Schwere Flak erwartet den Feind. ö Weltbild⸗Raſcheit(M). 7 NS Cs TI KER — 1* f. oN Vol HA 1——ů— 26 Das Ehepaar Drinckſen und die Kammerfrau waren och in den Gemächern Helenes. „Sie iſt fort.., fort, und kein Menſch weiß, wohin!“ Dieſe Worte„Sie iſt fort!“ preßte auch Profeſſor Hart⸗ leb durch die Lippen.„Sie iſt fort! Sie iſt nicht mehr da! Ich bin ganz allein!“ Plötzlich weiteten ſich ſeine Augen: Im Lederfauteuil ſaß, die Füße übereinandergeſchlagen, eine Zigarette im Mund und mit einer Miene, als ob ihn alles um ihn her⸗ um nichts angehe, Alexis von Pontiarſfki! Hartleb ſchrie ihn an: „Was ſagen Sie jetzt, Herr von Pontiarſki? Ihre Gattin iſt fort! Fort! Fort! Ihr Goldfiſch, Ihre Ein⸗ nahmequelle iſt verſchwunden!“ Doktor Drinckſen miſchte ſich in das Geſpräch. Herr von Pontiarſki, Sie werden doch nicht glauben, daß wir das, was Sie uns erzählen, als wahr hin⸗ nehmen!?“ Pontiarſki verzog verächtlich den Mund und erwiderte: „Das habe ich mir gedacht! Aber ich habe ſchon vor⸗ ſorglich die Dokumente mitgebracht, die genügend be⸗ weiſen, daß Annemarie meine Gattin iſt!“ „Seit wann ſind Sie in Venedig?“ „Seit heute früh.“ Drinckſen verfiel in den Inquiſitionston. „Wo ſind Sie hier abgeſtiegen?“ a i Pontiarſki war aber nicht einzuſchüchtern. Er gab zur Antwort: ſpieleriſch aufſpringen. betrachtete es liebevoll, reichte die mit Die nächſte Einheit iſt geſtartet, wir erwarten die Wa⸗ ſchinen in der Luft, ſehen das Bild dieſes Abmarſches von ohen, ſehen die ſchnellen Kampfmaſchinen dann neben uns, wir fliegen mit ihnen, die Ketten fliegen in größerem Abſtand von⸗ einander. Jetzt iſt dort ein Befehl gegeben worden, Wir hören ihn nicht, aber wir ſehen ſeine blitzſchnelle Ausführung, aus der enggeſchloſſenen wird eine weitläufige Formation, im Augenblick ſchwenken die beiden„Kettenhunde“ nach links und rechts auseinander, um ſich nun in größerer Entfernung von der Führermaſchine zu halten. Tiefflug, das iſt eine beſondere, vielgeübte Kunſt der Sturzkampfflieger. So wie ſie im Angriff überraſchend aus großen Höhen gleichſam aus den Wolken fallen, ſo verſchwin⸗ den ſie auch überraſchend aber in ſehr geringen Höhen, nämlich in Bodenhöhe. Dann fegen die Flugzeuge in einem Tempo, der keine Abwehr zu folgen vermag, in zwei bis fünf Meter oft nur über die Erde, ſie ſpringen über Gebäude, Bäume und Zäune und ſind dem Blick des Gegners entſchwunden, ehe er ſich recht beſonnen hat. Da jagt nun dieſe grüne Erde unter uns hinweg, man meint, ſie greifen zu können. Da ein Baum — weg— Menſchen— weg—. Da ein Haus— weg— eine Straße— weg—. Es jagt das Flugzeug und der Boden zittert unter dem Dröhnen ſeines Motors. Dort der Platz, zu dem wir wollen. Ketten unſerer Ma⸗ ſchinen umkreiſen ihn, ſetzen an zur Landung Da unten ſteht ſchon der Kommandeur, und er beobachtet genau das Aufſetzen jedes einzigen Flugzeuges, ſcharfe Kritik wird hier immer ge⸗ übt, nur durch ſie wird das Können auf der Höhe gehalten und ſtändig geſteigert Tanlen. Warte nehmen die Maſchinen in Empfang, decken ſie ab. Verſehen mit Kraftſtoff, jederzeit ſtartbereit, ſo ſtehen ſie jetzt da. Handgriſſe von wenigen Minuten, dann ſind wieder die Maſchinengewehre eingeſetzt, die Bomben. einge⸗ hängt, dann laufen die Motoren, dann kann ſich der Verband wieder erheben, zum Feindflug, wenn der Befehl es ſagt. 5 3 . em Abzug geſprengte Brücke. Weltbild⸗Wagenborg⸗M.) Eine von den Polen vor i „Fr. OK W.“ Gut getarnt. Panzerabwehrkanone wacht an einer Bahnlinie im Saar⸗ land. Aus einer geſchickt aufgeſtellten Tarnung lugt das 5 Rohr der Panzerabwehrkanone hervor. N „Ich weiß nicht, wie ich dazu komme, privaten Verhältniſſe zu erzählen. „Kriminalrat Doktor Berlin!“ Pontiarfli ſtand höflich auf und nannte ſeinen Namen. „Sehr erfreut! Dann iſt ja die verſchwundene Frau in guten Händen. Das arme Kind irrt vielleicht hilflos in dieſer waſſerreichen Stadt umher.“ Doktor Drinckſens kriminaliſtiſcher Blick ſchätzte den jungen Mann richtig ab. Er gedachte, mit dem monokel⸗ geſchmückten Kavalier wenig Umſtände zu machen, und bat ihn in das anſtoßende Zimmer. „Sag' mal, mein Junge, was ſoll der Spaß koſten, was? Was haſt du dir vorgeſtellt? Tauſend Mark oder. wenn ich dahinterkomme, daß du das biſt, für das ich dich halte— einen Kinnhaken und fünf Jahre Zuchthaus wegen Schwindel, Hochſtapelei und Erpreſſung!“ Pontiarſki ſetzte ſein ſüßeſtes Lächeln auf, zog eine kleine Zigarettendoſe aus der Weſtentaſche und ließ ſie Im Deckel eingraviert ſah man ein freiherrliches Wappen und ein Monogramm. Pontiarfki Zigaretten gefüllte Ihnen meine — Wer ſind Sie?“ Drinckſen vom Polizeipräſidium Doſe Doktor Drinckſen hin und fragte: „Rauchen Sie, Herr Kriminalrat?“ „Danke!“ Ohne verſtimmt zu ſein, begann Pontiarfki: „Sie haben eine ſonderbare Art, mit Menſchen zu ſprechen, die Sie zum erſten Male ſehen. Nehmen Sie zur Kenntnis, daß Annemarie meine Frau iſt und daß ich die Abſicht habe, dieſe arme, unglückliche Frau durch die hieſige Polizei ſuchen zu laſſen. Das wird mir mit Hilfe des polniſchen Generalkonſuls hier möglich ſein. Ich bin Pole von Geburt.“ i Drinckſen lachte Pontiarſki ins Geſicht. „Ich habe eine Idee: Gehen wir beide zur Polizei! ö ö 5———.—..— 5 2 2 2.— ich lege keinen Wert darauf, ———————— E Danzig abſolut geſichert Deutſche Truppen in Dirſchau und Stargard. Danzig, 4. Sept. Der„Danziger Vorpoſten“ meldet: „Der Einſatz der Danziger Verteidigungskräfte an den Grenzen des Gebietes der ehemaligen Freien Stadt Danzig am Freitag und Samstag verſtärkte die Sicherheit der Dan⸗ ziger Bevölkerung in ſolchem Amfange, daß man nunmehr infolge der von den Angehörigen der Gruppe Eberhardt be⸗ zogenen Stellungen von einer abſoluten Sicherung Danzigs ſprechen kann. Eine Gefahr, die uns durch den Einfall pol⸗ niſcher Heeresteile drohen könnte, beſteht nicht mehr. Die Danzig⸗Polniſche Grenze bei Zoppot iſt ſicher ausgebaut. Durch die Säuberung Dirſchaus von ſeiner ſtarken polniſchen Beſatzung iſt jeder polniſche Vorſtoß, der aus dieſer Ecke gegen Danzig geplant ſein könnte, von nun an unmöglich. Der für die Sicherung Danzigs wichtige Schlüſ⸗ ſelpunkt Dirſchau wurde der gegneriſchen Front von einem durch infanteriſtiſche und artilleriſtiſche Einheiten verſtärkten oſtpreußiſchen Pionierbataillon entriſſen. Dieſes überquerte die Weichſel von Ließau her mittels Floß⸗Säcken. Somit ſteht die Stadt Dirſchau mit ihrer engeren Umgebung unter der militäriſchen Gewalt der Gruppe Eberhardt. Die Vorſtöße der deutſchen Truppen von Pommern her auf Danzig zu vollziehen ſich planmäßig. Berent iſt be⸗ reits erreicht. Einem deutſchen Spähtrupp gelang es, von Berent kommend, die Südgrenze Danzigs zu erreichen und über Ochſenkopf in Danzig ſelbſt einzutreffen. Es wird berichtet, daß überall, wo die deutſchen Truppen auf deutſche Volksgenoſſen ſtießen, die trotz des Terrors ihre heimatliche Scholle nicht verlaſſen hatten, überſchweng⸗ liche Freude herrſchte. Andererſeits iſt erwieſen, daß pol⸗ miſche Ziviliſten nach dem Durchmarſch deutſcher Trup⸗ pen aus den Verſtecken hinterliſtig ihren privaten Krieg gegen deutſche Soldaten zu führen beabſichtigen. Es wurde in dieſen Fällen ſcharf durchgegriffen. Weiter wurde bei den Patrouillenkämpfen an der Danzig⸗polniſchen Grenze einwand⸗ ſeſtgeſtellt, daß die Polen Dum du m⸗Geſchoſſe verwen⸗ det haben, d. h. alſo Munition gebrauchten, die ganz furcht⸗ bare Verwundungen hervorrufen und in ziviliſierten Ländern nicht verwendet werden. In Stargard brachen die Straf⸗ gefangenen aus dem Gefängnis aus und entfalteten ein wüſtes Terror⸗Regiment. Deutſche Panzerſpähtrupps wurden von Dirſchau nach Stargard entſandt, um die Ordnung wie⸗ derherzuſtellen und die dortige Bevölkerung vor einer Ver⸗ brecherherrſchaft zu ſchützen. Die Tatſache, daß deutſches Militär ohne weiteres die Verbindung von Dirſchau nach Stargard aufnehmen konnte, mag als Beweis dienen, in welchem Umfange die deutſchen Trupnen in breiter Front im Korridor aufmarſchiert ſind und den Widerſtand des Gegners überwunden haben.“ Wie jetzt bekannt wird, hatten die Polen die Weichſel⸗ niederung unter Waſſer geſetzt, indem ſie die Deiche durch⸗ ſtießen. Dieſe Aktion wurde jedoch ſo ſpät unternommen, daß das deutſche Militär das Gebiet ſchon überſchritten hatte, ehe die Ueberſchwemmung eintrat. Die Einnahme der Stadt iſt von der linken Weichſelſeite her erfolgt. Bei der Annäherung deutſcher Truppen von Marienburg, alſo der rechten Weichſel⸗ ſeite, ſprengten die Polen der Liſſaer Brückenkopf und die beiden großen Weichſelbrücken. Die Stadt Dirſchau iſt trotz des Bombardements deutſcher Sturzbomber in ihrem bewohnten Kern unzer⸗ ſtört geblieben. Von der ur ra ſind gemäß dem Befehl des Führers nur miffkärſſche Al ſernen, Maſchinengewehrneſter uſw. unter Feuer genommen worden. Die Einſchläge liegen großartig im Ziel. Kaum einen Fehl⸗ ſchlag hat es gegeben. Dort, wo das Bombardement ein⸗ geſetzt hatte, iſt allerdings die Vernichtung vollkommen. Gleich nach der Eroberung Dirſchaus begab ſich Gau⸗ leiter Forſter in die befreite deutſche Stadt, um die Zivilverwaltung zu übernehmen und Sofortmaßnahmen zu organiſieren. Dangia erfüllt ſeine Pflicht Forſter an v. Brauchitſch. f Danzig, 3. Sept. Gauleiter Forſter hat am 2. Sep⸗ tember aus Danzig folgendes Telegramm an den Oberbe⸗ fehlshaber des Heeres gerichtet: „Ich danke Ihnen im Namen der wieder ins Reich heim⸗ gekehrten deutſchen Bevölkerung Danzigs recht herzlich für die Grüße, die Sie mir geſtern übermittelt haben. Ich ver⸗ ſichere Ihnen, daß wir unſere Pflicht bis zum Letzten erfül⸗ len werden. In kameradſchaftlicher Verbundenheit Heil Hitler! Albert Forſter.“ r Bei dieſer Gelegenheit werde ich beantragen, daß man Ihre Identität feſtſtellt!“ „Was erlauben Sie ſich!“ Pontiarſki war aufgeſprungen. „Ich bin polniſcher Staatsbürger! Sie ſind deutſcher Kriminalrat und haben kein Recht, bei einer ausländiſchen Polizeibehörde etwas zu verlangen!“ „Junger Mann“— Drinckſens Stimme wirkte be⸗ ruhigend und väterlich—„es gibt internationale Polizei⸗ abkommen, das ſcheinen Sie noch nicht zu wiſſen. Aber Genaueres über Sie zu er⸗ fahren, wenn Sie meinen Anordnungen folgen. Bleiben Sie in Ihrem Hotel oder in Ihrer Penſion. Kommen Sie morgen wieder hierher ins Hotel. Fragen Sie nach mir! Halten Sie ſich überhaupt nur an mich!“ Mit dieſen Worten ließ er Pontiarſki ſtehen und trat wieder zu Profeſſor Hartleb, der allein und verzweifelt 5 1 ſtand und den dahingleitenden Gondeln nach⸗ arrte. 55 Warum war Helene gegangen? Dieſe Frage hatte ſich in Hartlebs Denken gegraben. Warum? Warum? War er zu alt für ſie? Ein Blick in den kleinen Facettenſpiegel ließ ihn zuſammenſchrecken. Sein Haar war an den Schläfen faſt weiß geworden, ſo ſchwer hatte ihn dieſer Schlag getroffen. Er ſtrich mit beiden Händen über das ergraute Haar und hörte Ponttarfkis Stimme: „Herr Profeſſor, darf ich Sie auch um Stellungnahme zu dem Verſchwinden meiner Frau bitten?“ Hartleb drehte ſich um. Er wollte niemanden ſehen, niemanden hören. Mit matter Stimme ſagte er nur: 8 wollen Sie von mir? Wieviel Geld brauchen ie?“ Doktor Drinckſen miſchte ſich ein und verbot Hartleb, Pontiarſtt Geld anzubieten. Hartleb ſah ſeinen Freund flehend an:„Ich will keinen Skandal! Was hilft mir das Geld, wenn Helene nicht da iſt? Ich bitte dich— keinen Skandal, um Helenes willen!“ 8 (Fortſetzung folat)