nupt⸗ üren en, hutz⸗ hutz⸗ n. zoh⸗ chen, chen, zaus⸗ iten. urch daß men ſteht Uer! Hal⸗ utz⸗ 8 4 1 4 8 Nr. 208 Neckar ⸗Vote(2. Blatt) Mittwoch, 6. September 1939 gütter auf en, Oberſter ba 8 Wirtſchaftspolitik muß es gebracht toird und daß durch ſogen. Locklöhne Verwirrung * 7 Auch die Heimat opfert! Der Miniſterrat für die Landesvertei⸗ digung hat eine Kriegswirtſchaftsverord⸗ nung erlaſſen. Die einſchneidenden Maßnahmen, die ſie verfügt, laſſen erkennen, daß die Führung des deutſchen Volkes entſchloſſen iſt, auch auf dem Gebiet der Wirtſchaft alle Konſequenzen zu ziehen, die ſich aus der heutigen Lage ergeben. Auch die Heimat ſoll opfern— das iſt der Grundgedanke der neuen Verordnung. Auch die Heimat will opfern— das ſoll das Echo ſein, das die Verfügun⸗ gen im deutſchen Volke finden! „Wenn der Soldäk an der Front kämpft, ſoll niemand am Krieg verdienen; wenn der Soldat an der Front fällt, ſoll ſich niemand in der Heimat ſeiner Pflicht entziehen“— dieſen Appell an den Opferſinn und die Gemeinſchaftslei⸗ Tung des deutſchen Volkes richtete der Führer in dieſen agen an die Nation. Die Kriegswirtſchaftsverordnung vom 4. September 1939 ſetzt dieſen Appell in die Tat um. Sie bezieht ſich nicht nur auf rein wirtſchaftliche Dinge, ſondern greift tief in das Leben eines jeden deutſchen Volksgenoſſen ein. Sie iſt notwendig, 1. um die deutſche Wirtſchaft und das deutſche Finanzweſen total in den Dienſt der Kriegführung zu ſtellen, und 2. um dem Solda⸗ ten, der auf dem Schlachtfeld ſein Leben einſetzt, das Be⸗ wußtſein zu geben, daß auch die Heimat entſprechende Op⸗ fer bringt. Deshalb iſt der Grundgedanke der Ver⸗ ordnung, daß im Krieg in der Heimat niemand ſo viel ver⸗ dienen und überhaupt ſo leben darf, wie es in Friedens⸗ zeiten der Fall iſt. von der geſamten Bevölkerung wird ein Opfer verlangt, das dem Opfer des Soldaten würdig und angemeſſen ſein ſoll. Dieſes Opfer beſteht vor allem in dem unbedingten Verzicht auf nicht lebensnot⸗ wendige Anſprüche in der Ernährung und der geſamten Lebenshaltung. Es ſtellt ferner einen ſichtbaren und ſpür⸗ baren Beitrag zur Beſtreitung des wirtſchaftlichen und fi⸗ nanziellen Kriegsbedarfs dar. Der erſte Abſchnitt der Kriegswirtſchaftsverordnung— wir folgen einer inſtruktiven Darſtellung des„Deutſchen Handelsdienſtes“— behandelt das kriegsſchädliche Verhalten und ſetzt Freiheitsſtrafen, in ſchweren Fäl⸗ len auch die Todesſtrafe, für ſolche Perſonen feſt, die le⸗ benswichtige Rohſtoffe und Erzeugniſſe vernich⸗ ten, beiſeiteſchaffen oder zurückhalten und durch ſolche bös⸗ willige Gefährdung der Bedarfsdeckung eine pflichtvergeſ⸗ ſene und ehrloſe Geſinnung an den Tag legen. Das Gleiche gilt für die Zurückhaltung von Geldzeichen ohne gerechtfer⸗ tigten Grund, alſo das Hamſtern von Banknoten, die dadurch dem allgemeinen Kreislauf der Wirtſchaft ent⸗ zogen werden. Der Abſchnitt über kriegsſchädliches Verhal⸗ ten iſt notwendig, obwohl bisher nur in Ausnahmefällen gegen ſolche ſelbſtverſtändliche Vorſchriften und Pflichten verſtoßen wurde. Im großen und ganzen haben bereits bei der Einführung der Bezugsſcheinpflicht Verbraucher und Geſchäftsleute eine Diſziplin bewahrt und ein Verhalten gezeigt, das durchaus anerkennenswert iſt. Immerhin iſt jetzt durch den Umfang des uns aufgezwungenen Krieges N die Lage anders geworden, und da es immer wieder aſoziale und unbelehrbare Elemente gibt, war es erforder⸗ lich, an die Spitze der Verordnung den erwähnten Ab⸗ ſchnitt zu ſetzen. Von allen Kreiſen und Schichten der Hei⸗ mat werden jetzt ſchon deshalb erhebliche Opfer verlangt, weil die Kriegsführung große Mittel erfordert und daneben auch die Umſtellungsmaßnahmen im Zuge der Mobiliſie⸗ rung aller Kräfte dazu führen werden, daß in weitem Um⸗ fang Betriebe 1 werden müſſen. Durch die Um⸗ ſtellung des Lebensbedarfs und der Lebenshaltung, wie ſie durch die Rationierung von lebensnotwendigen Ver⸗ brauchsgütern eingeleitet worden iſt, werden naturgemäß in zahlreichen Wirtſchaftszweigen erhebliche Geld⸗ und Kre⸗ ditanſpannungen hervortreten. Die folgenden Abſchnitte des Geſetzwerkes[1(Kriegs⸗ ſteuern), III(Kriegslöhne und VI(Kriegs⸗ preiſe) ſtellen ein zuſammenhängendes Ganzes dar und ind unter dem Geſichtspunkt zu betrachten, daß in dieſer chweren Zeit, wie ſchon erwähnt, niemand ſo viel ver⸗ jenen und verzehren ſoll, und ſein Leben ſo geſtalten darf, wie in normalen Zeiten. Ein zweiter maßgebender Ge⸗ ſichtspunkt iſt, daß im Zuſammenhang mit der Rationie⸗ rung die entſtehenden Ueberſchüſſe an Konſumkraft reſtlos abgeſchöpft und der Kriegsfinanzierung zugängig gemacht werden müſſen. Die zutage getretenen Ueberſpannungen auf dem Lohngebiet werden beſeitigt. Es wird ein neuer feſter Grundlohn feſtgelegt; alle bisherigen Zuſchläge für Mehr⸗ arbeit, Sonntags-, Feiertags⸗ und Nachtarbeit fallen fort. Das ſoll nun 1 8 daß eine echte Mehrleiſtung nicht 2 5 einen Mehrlohn abgegolten werden könnte; für größere Leiſtungen kann im Gegenteil auch eine höhere ae e bewilligt werden. So werden z. B. die Lei⸗ Beſtenanſen äge für Bergarbeiter von der vorgenannten 9 nicht berührt. Die Kriegszuſchläge auf Bier und Tabakwaren, auf Branntweinerzeug⸗ nile und auf Schaumwein tragen dem Grundſatz Rechnung, den entbehrlichen, alſo nicht lebenswichtigen Verbrauch ſteuerlich ſtärker zu erfaſſen. Anderer Wein iſt im Hinblick auf die Notlage des deutſchen Winzers von der Kriegsſteuer ausgenommen worden. Die geſamten öffentlichen Ausgaben müſſen auf das ſchärfſte geſenkt werden, Ausgaben, die nicht un⸗ mittelbar oder mittelbar notwendig erſcheinen, ſind auf die Hälfte zurückzuſchrauben. Hierdurch werden die Länder und Gemeinden und ſonſtigen Körperſchaften des öffent⸗ lichen Rechts in der Lage ſein, zu den finanziellen Be⸗ dürfniſſen zu ihrem Teil beizutragen. Es iſt klar, daß die Länder und Gemeinden in ihrer Ausgabenpolitik größte Sparſamkeit und Beſchränkungen walten laſſen müſſen. Man kann damit rechnen, daß durch dieſe Einſparungen erhebliche Milllardenbeträge frei werden, die dem Reich zur Verfügung ſtehen; ebenſo kann das Mehrſteuerauf⸗ kommen auf Grund des Kriegszuſchlages zur Einkommen⸗ ſteuer und der Kriegszuſchläge auf enkbehrliche Verbrauch⸗ mehrere Milliarden Mark veranſchlagt werden. Unter dem Druck der öffentlichen Aufträge war in der letzten zeit auf dem Lohngebiet leider ein Zuſtund eingetreten, der nicht mehr zu verantworten war, ſo daß von einer Lohnnorm kaum noch die Rede ſein konnte. Das Lohngefüge war ſtark auseinandergeraten. Das wird durch die vorliegende Kriegswirtſchaftsverordnung wieder gut⸗ ein, zu verhindern, daß der Wirtſchaftskreislauf etwa durch ſteigende Preiſe und Löhne aus dem Gleichgewicht gerichtet wird. Die Überſchüſſige Kaufkraft darf ſich kei⸗ nesfalls ſpürend für Währung und Wirtſchaft bemerkbar en. Die Beſtimmungen über Krlegspreiſe ſind ern von außerordentlicher Wichtigkeit, als ſe die Sen⸗ von Prellen und Entcelten lur Güter und Veiſtungen 9 8 jeder Art vörſehen, ſowelt Erſparniſſe an Lohnkoſten ein⸗ treten. Das bedeutet, daß jeder, der Aufträge erteilt oder empfängt, die Preiſe ſo feſtſetzen muß, daß ſie den geſun⸗ kenen Lohnkoſten entſprechen. Hierdurch wird eine Erſpar⸗ nis auch für die Reichsfinanzen von 10 Pee Milliarden Mark eintreten, indem insbeſondere die Preiſe für kriegs⸗ wichtige Dinge(Rüſtungen) auf dieſe Weiſe Herabſetzungen erfahren müſſen. Die Preisſenkungstendenz iſt vor allem deshalb wichtig, weil ſie das Hamſtern und die Zurückhal⸗ tung von Warenvorräten verhindern wird. Auch die Kar⸗ tellpreiſe werden übrigens von den Vorſchriften Über Preisſenkungen erfaßt. 5 Wenn ſchon zu Beginn dieſes ohne Deutſchlands Schuld ausgebrochenen Krieges ein ſo tief einſchneidendes Geſetz⸗ werk erlaſſen wird, ſo ſoll ſich jeder Volksgenoſſe über den Ernſt der Lage klar ſein. Die verlangten Opfer, die von jedem Deutſchen getragen werden und jeden Deutſchen gleichmäßig treffen ſollen, werden insgeſamt einen Beitrag ergeben, der ſo hoch einzuſchätzen iſt, daß die Beträge, die für die Kriegsführung und Wirtſchaftsbeſtellung aufge⸗ bracht werden müſſen, dadurch zwar nicht voll beſchafft werden, aber doch eine derartige Höhe erreichen, daß die darnach auf dem Kreditwege zu beſchaffenden Mittel kei⸗ nesfalls irgendwie die Währung tangieren können. Es iſt ſelbſtverſtändlich klar, daß die weitere Kriegsfinanzierung nicht ohne eine Inanſpruchnahme des Kredit⸗ oder Ka⸗ pitalmarktes auskommen wird. Es iſt aber nicht an eine Beſchreitung des Anleiheweges gedacht, vielmehr ſoll die kurzfriſtige Finanzierung gewählt werden, weil die Regierung es in der Hand hat, durch Lenkung der Auf⸗ träge, durch eine feſte Geſtaltung der Löhne und Preiſe und durch die Organiſation der geſamten Wirtſchaft und ihre immer ſtärkere Abſtellung auf eine reine Kriegswirt⸗ ſchaft immer wieder die Beträge zuſätzlich zu erhalten, die durch die Kreditſchöpfung von vornherein dem Reich zur Deckung der Kriegserforderniſſe zur Verfügung geſtellt ſind. Das Geldproblem iſt im übrigen bei weitem nicht das Hauptproblem. Bei richtiger Organiſation, vernünftiger Wirtſchaftsführung und weiter hoher Arbeitsleiſtung des geſamten Volkes iſt das Finanzproblem durchaus nur von ſekundärer Art und daher als techniſches Problem verhält⸗ nismäßig leicht zu löſen. In Widerlegung von Gerüchten muß übrigens darauf hingewieſen werden, daß nicht daran, gedacht iſt, eine Vermögensabgabe zu erheben. Der zivile Straßenverkehr „Bevollmächkigte für den Nahverkehr“ Das Reichsverkehrsminiſterium gibt amtlich bekannt: Durch die Einberufung zur Wehrmacht iſt eine große Anzahl von Straßenverkehrsmitteln(Kraftfahrzeuge, Pferde und anderes mehr) dem Straßenverkehr entzogen worden. In letzter Zeit ſind an die verſchiedenſten Behör⸗ den und Wirtſchaftsſtellen Anfragen wegen Freiſtellung von Kraftfahrzeugen und Pferden für die zivilen Bedürf⸗ niſſe gerichtet worden. Hierzu iſt auf folgende Maßnahmen hinzuweiſen: i Der Reichsverkehrsminiſter hat mit dem Ausgleich der 5 für den zivilen Straßenverkehr verbliebenen Verkehrsmit⸗ tel in jedem Wehrkreisbezirk bei den Mittelbehörden in der inneren Verwaltung(das ſind die Landesregierungen, Oberpräſidenten uſw.) einen„Bevollmächtigten für den Nahverkehr“ beauftragt. Bei den Oberbürgermeiſtern und Landräten ſind hierfür„Fahrbereitſchaftsleiter“ eingeſetzt worden. In Berlin ſind die Fahrbereitſchaftsleiter den Be⸗ deguhe d angegliedert. Dieſe Behörden haben die ufgabe, die Durchführung der notwendigen Perſonen⸗ und Gütertransporte im Straßenverkehr ſicherzuſtellen. Sie können hierzu alle Straßenverkehrsmittel auf Grund ihrer geſetzlichen Befugniſſe in Anſpruch nehmen und arbeiten eng mit den Dienſtſtellen der deutſchen Reichsbahn, Wehr⸗ macht und Wirtſchaft zuſammen. Die Anſchriften der Fahrbereitſchaftsleiter werden in den Zeitungen veröffent⸗ licht. Es wird gebeten, ſich künftig bei Transportſchwierig⸗ keiten im Straßenverkehr an die Fahrbereitſchaftsleiter zu wenden. Im übrigen iſt es zwecklos, wegen der Freiſtellung und Sicherſtellung von Kraftfahrzeugen, Pferden und anderen Straßenverkehrsmitteln Anträge unmittelbar bei den Wehrerſatzinſpektionen zu ſtellen. Derartige Anträge ſind ſoweit ſie überhaupt Ausſicht auf Erfolg haben ſollen, ſei⸗ tens der Wirtſchaft den zuſtändigen Wirtſchaftsſtellen(In⸗ duſtrie⸗ und Handelskammern, Ernährungsamt, Holz⸗ und Forſtwirtſchaftsamt), im übrigen dem Bevollmächtigten für den Nahrverkehr und ihren Fahrbereitſchaftsleitern zuzu⸗ leiten.„ 7 Wohnungsbeſchlagnahme durch die Polize! In der„Deutſchen Wohnwirtſchaft“ wird u. a. mitgeteiltt Nach Paragraph 14 des Polizeiverwaltungsgeſetzes haben die Poltzeibehörden die nach pflichtgemäßem g ö digen Maßnahmen zu treffen, um von der Allgemeinheit oder dem einzelnen Gefahren abzuwehren, durch die die rmeſſen notwen⸗ öffentliche Sicherheit oder Ordnung bedroht wird. Danach iſt es auch Aufgabe der Polizei, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um eine vorhandene Obdachloſigkeit zu beſei⸗ tigen. Denn der Anand der Obdachloſigkeit verſtößt gegen die öffentliche Ordnung, die die 0 0 aufrechtzuerhalten hat. Zur Beſchlagnahme leerſtehender Räume Dritter iſt die Polizei nur befugt, falls die Beſeitigung der Obdachloſigkeit auf andere Weiſe nicht möglich iſt. Das Preußiſche Oberverwaltungsgericht legt an dieſes Erfordernis einen ſehr ſtrengen Maßſtab an, da naturgemäß die Polizei oft ſehr ſchnell geneigt iſt, die Obdachloſigkeit durch Beſchlagnahme privater W zit beſeitigen. Es 5 insbeſondere nach der Rechtſprechung, daß die Po⸗ izei in der Lage iſt, die Obdachloſen auch nur notdürftig unterzubringen. Das polizeiliche Notſtandsrecht greift nur latz, wenn die Polizei objektiv außerſtande iſt, die beſte⸗ hende akute Gefahr mit ihren eigenen Kräften und Mitteln abzuwehren. Der Zeitraum, innerhalb deſſen die Polizei für imſtande zu halten iſt, die Obdachloſigkeit aus eigener Kraft den Friſt beſtimmend ſind. und die auf Grund u beſeitigen, iſt nicht ein für allemal feſt beſtimmt. Die Friſt richtet ſich nach den Umſtänden des einzelnen Falles. Die Zahl der Obdachloſen, die allgemein örtliche Wohnungs⸗ not, bevorſtehende, auf Landesverteidigungsrückſichten beru⸗ hende verſtärkte Wohnungsnachfrage, Mangel an geeigneten Arbeitskräften bilden eil 5 Tatſachen, die unter Berückſichtigung der zur Ueberwindung dieſer Schwierigkeiten bereits eingeſetzten und noch vorge⸗ ſehenen Mittel für die Bemeſſung der der Polizei zuſtehen⸗ Von der Rechtſprechung wird anerkannt, daß die Polizei im Falle eines durch Ob dent hervorgerufenen Not⸗ ſtandes auch nicht gehindert iſt, der Vollſtreckung eines auf Räumung lautenden gerichtlichen Urteils entgegenzutreten l n. Urteils aus einer Wohnung zwangsweiſe entfernten ö f erſonen in die Wohnung wieder Kine ß, einzeln un 1 weſentliche warten. Indes wird der Bauer, der ja N. die Gewißheit haben, daß ſie hei Rück 5 Gefahr im Heu Mikroſkopiſche Tierchen treiben ihr Anweſen— Jährliche Millionenverluſte Ns. Für rund zwanzig Millionen Mark Schaden im Jahr entſteht der deutſchen Landwirtſchaft durch Heubrände. Wie entſteht der Heubrand und wie verhütet man ihn? Wird ſchon nichts ſein... Dieſe gleichgültige Rede hat da, wo es um wertvolles Volksvermögen geht, nichts ver⸗ loren. Erſt kürzlich geſchah das: Kam ein Bauer in ſeine Scheuer, um Futterklee herabzuwerfen. Ein ſeltſam brenz⸗ liger Geruch ſtach ihm in die Naſe. Er wunderte ſich. Dabei beließ er's. Am Abend ſprach er im Wirtshaus noch einmal davon. Es ließ ihm doch keine Ruhe. Der Bürgermeiſter, der dabei ſaß, wurde aufmerkſam.„Wird das Heu ſein“, ſagte er.„Da muß man nachſehen“. Anderntags kam der Löſchzug des benachbarten Städtchens. Die Heuſonde wies 90 Grad Temperatur. Es war höchſte Zeit. Das Heu wurde abgetragen und hinausgeworfen. Es ſah aus wie Tabak. Draußen fing es allſogleich Feuer. Gefahr beſteht dann, wenn das Heu feucht geworden iſt. Es muß trocken ſein, äußerlich wie innen. Jedes unvollkom⸗ men getrocknete Fuder ſtellt inmitten gut dürren Heues einen Erwärmungsherd dar. Alſo Vorſicht! Es iſt zweckdien⸗ lich, das Heu auf Gerüſten zu trocknen. Hierbei iſt auch der Wertverluſt am geringſten. Bodentrocknung ſchließt die Möglichkeit nicht aus, daß ein Teil des Heues feucht bleibt. Beim Einfahren regnet es einmal. Dennoch wird abgeladen und das Heu in die Scheuer gegabelt. Warum ſoll man ſich auch die Arbeit machen, es noch einmal in der Sonne aus⸗ zubreiten. Man iſt froh, daß man die Ladung unter Dach hat. Das iſt fahrläſſig. Eine Benzinflaſche kann explodieren. Aber Heu?— Doch iſt es ſo. Das feucht eingelagerte Heu ſchwitzt. Es wird warm dabei. Die Wärme verdampft das Waſſer. Der Dampf ſchlägt ſich in den kühleren Heuſchichten nieder. Hohlräume, Wärmekammern entſtehen. Nun geht es raſch. Das Heu kocht und bratet. Die Temperatur klettert von 60 auf 80 Grad. Weitere Wärmeerzeugung, deren Urſache man noch nicht kennt, führt zur Gluthitze. Urplötzlich entflammt der Heuſtock. Was iſt äußerlich zu beobachten? Das Heu, in dem es rumort, riecht, ſowie man in ſeine Nähe kommt, ſäuerlich. Auch wie gebrannte Gerſte. Ein feiner Dunſt ſteigt auf, als atme das Heu. Stellenweiſes Verfärben iſt feſtzu⸗ ſtellen. Braun und klebrig. Es bilden ſich Mulden. Hier und da ſackt der Stock ein. Im Innern ſchwelt es... Die Wiſ⸗ ſenſchaft iſt den kleinſten Urſachen der Heuentzündung auf den Grund gegangen, ohne ſie indes reſtlos geklärt zu haben. Wir wiſſen nur ſoviel: Noch nicht abgeſtorbene Pflanzenzellen leben im Heu weiter. Kleinlebeweſen, Bak⸗ terien und Pilze ſind rührig. Sie ſchaffen Wärme. Durch einen chemiſchen Prozeß ſteigert ſie ſich weiter. Bei etwa 70 Grad ſind Zellen und Bakterien leblos geworden. Iſt das Heu derart erhitzt, ſchnellt die Temperatur nicht ſel⸗ ten auf 200 Grad hinauf. Kommt Luft hinzu, ſo wird die ſchwelende Glut zu offener Flamme. Temperaturmeſſung vermindert Gefahr. Wie beim Menſchen. Wir erkennen dadurch die erſten Anzei⸗ chen der Krankheit und können ſie entſprechend bekämpfen. Es gibt Heuthermometer. Man kann ſie bei der Feuerlöſchpolizei ausleihen. Der Vorgang der Meſſung iſt folgender: Wir treiben ein Stahlrohr von oben oder ſeitlich in das Heuinnere hinein. Ein Maximalthermometer wird hinabgelaſſen. Eine Viertelſtunde bleibt es am Ort. Her⸗ nach lieſt man die Temperatur ab, die man zur Kontrolle in eine Liſte einträgt. Das Gleiche wird an mehreren Stel⸗ len wiederholt. Die Kontrolle muß vom dritten Tag nach der Einbringung des Heues an regelmäßig geſchehen. Ver⸗ ſchiedene bisherige Maßnahmen haben ſich nicht bewährt, ſo: Einlegen von Schichten alten Strohes oder Heues, Streuen von Viehſalz auf das Heu, Abdecken der Oberfläche mit Grummet oder Decken, auch das Einbauen von Entlüf⸗ tungsſchächten nicht. Bleibt die Meſſung. Danach— bei 11955 Temperatur— ergriffene Maßnahmen bannen die Ge⸗ ahr. f Iſt es zu ſpät, ſteht der Brandausbruch bevor, was tun? — Mittels naſſer Planen, Säcken oder Brstderg wird die Oberfläche des Heues abgedeckt. Luftzufuhr wird möglichſt geſperrt. Mit Waſſer ſucht man an den Brandherd heran⸗ zukommen. Dabei darf natürlich nicht außer acht gelaſſen werden, die feuergefährdete Umgebung zu ſchützen. Als⸗ dann wird das Heu abgetragen und W Was noch brauchbar iſt wird umgelagert. Eigentlich müßte eine jede Gemeinde ein Heuthermome⸗ ter beſitzen. Die Ausgaben dafür wiegen etwaige Brand⸗ ſchäden nicht im entfernteſten auf, zumal eine Verſiche⸗ rungsentſchäbigung ausfällt. Ja, wer durch Vernachläſſigung der Pflege ſeiner Heuvorräte eine Heuſelbſtentzündung ver⸗ rſacht, hat die Einleitung eines Strafverfahrens zu er⸗ Treuhänder des Volksvermögens iſt, von ſich aus das beachten, was ihm— ausführlicher, als wir das vermögen— ſein Ortsbauern⸗ zührer an derartigen Verhaltungsmaßregeln ſagen wird. Im Hinblick auf den Vierjahresplan iſt es von großer Vsichtigkeit, daß kein Fuder Heu verloren geht. Ausdehnung des Mieterſchutzes In dieſen Tagen, in denen Millionen deutſcher Männer Haus und Heim verlaſſen, um dem Rufe des Vaterlandes zu folgen, ſieht die Reichsregierung es als ihre Aufgabe an, die Frontlämpfer von der Sorge um den Lebensunterhalt ihrer Angehörigen zu befreien. Aus dieſem Grunde hat die Reichsregierung durch eine Verordnung das Mieterſchutzge⸗ ſetz auf diejenigen Mietverhältniſſe ausgedehnt, für die es bisher noch nicht galt. Damit gilt der Schutz dieſes Geſetzes nunmehr für ſämkliche Wohnungen und Geſchäftsräume⸗ Vor willkürlichen Kündigungen ſind alſo die Mieter ge⸗ ſchützt. Dieſe müſſen aber auch ihrerſeits ihre Mete weiter⸗ zahlen, damit der Hauseigentümer ſeine Verpflichtungen er⸗ füllen kann. Die Sorge um die Bezahlung der Miete wird den Mietern, falls nokwendig, durch die beſonderen Kriegs⸗ fürſorgemaßnahmen in weitem Umfange abgenommen. Gleichzeitig hält es die Reichsregierung für erwünſcht, daß von vorefligen Kündigungen abgeſehen wird, damit 1 ihrer ehr ihr Heim wiederfinden. b„„ Endlich iſt Vorſorge dafür getroffen worden 5 die Mietpreiſe wie auch die auf einem Gebäude Verbindlichkeiten gegenüber dem bisherigen Stoa Steigerung erfahren. i ö . 5 a 82 755 88— 15 Aebergang über die Weichſel Die vom Weſten vormarſchierenden deutſchen Truppen hatten im Laufe des Montags die Aufgabe, die Weichſel etwa dort zu überſchreiten, wo eine gerade Linie von Schneidemühl nach Deutſch⸗Eylau die Weichſel treffen wird. Infolgedeſſen rollten am Nachmittag des Sonntags und in der Nacht zum Montag die motoriſierten Kolonnen der Pioniere über die ungepflegten und ſtaubigen Landſtraßen, die man eigentlich nur als etwas beſſere Feldwege bezeich⸗ nen kann. Das Vorgelände bis zum Weichſelufer war ſchon im Laufe des Sonnkag von den deut chen Truppen geſäubertk worden. In wirrem Durcheinander, mit Flüchklingen ver⸗ miſcht, eilte hier die polniſche Armee, die eigentlich in drei agen bis Berlin hakte marſchieren wollen, auf Bauernwa⸗ gen und anderen in aller Eile beſchafften Fahrzeugen rück⸗ wärks. Die deutſchen Weichſelbauern, die ſich ſelbſtxer⸗ ſtändlich an der allgemeinen Polenflucht nicht beteiligt hal⸗ ken, erzählen, daß nicht ein einziger Truppenkeil noch im⸗ ſtande war, geſchloſſen zu marſchieren. Infankeriſten, Arkil⸗ leriſten, die Deutſchenhaſſer der Haller⸗Armee in Zivil, flüchteten in regelloſem Durcheinander in das Innere Po- lens hinein. Angeſichts dieſer Panik bemächtigte ſich ſelbſt der polniſchen Zivilbevölkerung der Jorn, denn die jetzt Jlüchtenden halten noch vor zwei Tagen auf die Frage: Wo geht du denn hin?“—„Nach Berlin!“ geantwortet. Uebereinſtimmend wird hierzu erklärt, daß die Polen noch am Samskag ſelbſt feſt hieran geglaubt halten. Um ſo ſurchtbaͤrer muß dann die Enktäuſchung und das Entſetzen für die Polen geweſen ſein. Man erkennt hier auf den Rückzugsſtraßen und auf den Gefechtsfeldern vor der Weichſel, auf denen ab und zu ein Widerſtand verſucht worden iſt, an den zahlloſen gefalle⸗ nen Polen und an der rieſigen Menge erbeuteten Mate⸗ rials(die Kanonen ſind zum großen Teil engliſchen Urſprungs), wie groß die Blutſchuld Englands iſt, die es auf ſich geladen hat, als es Polen zur Beharrung im Un⸗ recht und zu unerhörten provokatoriſchen Handlungen er⸗ munterte. Die e erzählen, viele Polen ſeien bei dem Verſuch, die Wei ſel ſchwimmend zu durchqueren, er⸗ trunken. Am Morgen des Montag ſtieg die Sonne unter den dichten Nebelſchleiern der Weichſelniederung wie ein glutroter Ball empor. Ein Stabsoffizier am Scherenfern⸗ rohr, das ſich auf dem Ueberſichtshügel der Diviſionsbe⸗ fehlsſtelle befindet, vergleicht dieſen Tag des Weichſel⸗ überganges der deutſchen Truppen mit den bekannten hi⸗ ſtoriſchen Bildern vom Uebergang über die Donau und über die Save Gegen 5 Uhr morgens ſtoßen die erſten kleinen Floß⸗ ſäcke vom diesſeitigen Ufer ab und die erſten Aufklärer er⸗ reichen im Schutze des Nebels das jenfeitige Weichſelufer. ur einzelne wenige Gewehrſchüſſe verſprengter polniſcher Schützen, die ſchon vom Maſchinengewehrfeuer der erſten Trupps erfolgreich bekämpft werden, ſind zu hören. Eilig ſchaffen die Pioniere ihre rieſigen Pontons in das ſeichte aſſer der von den Polen nicht regulierten und deswegen für die Schiffahrt faſt völlig unbrauchbaren Weichſel. Die roßen Außenbordmotoren werden befeſtigt und die erſten chweren Maſchinengewehre und Granatwerfer verladen. Dann treiben die Motoren die Pontons durch den ſchnell dahinfließenden Fluß, während zu gleicher Zeit zahlreiche beoße Floßſäcke von Pferden durch das Waſſer gezogen wer⸗ n. Der Fluß iſt ſo ſeicht, daß die Pferde faſt nirgends zu ſchwimmen brauchen. Für Menſchen, beſonders wenn ſie nicht geübte Schwimmer ſind, iſt die Weichſel jedoch ſehr gefährlich, weil die ſtarke Strömung ſie leicht mitreißt. So entſtanden auch die ſtarken Verluſte der Polen, als ſie auf der Flucht die Weichſel überquerten. Das ſeichte Waſſer und die ſtarke Strömung haben aber auch für unſere Truppen den Nachteil, daß eine Pontonbrücke nicht gebaut werden kann. In aller Eile werden daher weitere Pontons und Floßſäcke herbeigeſchafft und immer weitere deutſche Trup⸗ pen gehen in einer Breite von mehreren Kilometern über le Weichſel Die Kammerfrau ſchaute den Kriminalrat zunächſt un⸗ ſchlüſſig an, dann folgte ſie ſeiner Anordnung und zog ſich mit einem leichten Knicks zurück. Als Doktor Drinckſen durch die Hotelhalle ſchritt, wurde er von Pontiarſki nochmals angeſprochen: „Entſchuldigen Herr Kriminalrat— auf ein Wort!“ Doktor Drinckſen blieb ſtehen, ſah aber an Pontiarſki vorbei, als ob er ein wenig Intereſſe habe, dieſen anzu⸗ N. „Legen Sie los!“ Pontiarſki hatte ſich innerhalb der letzten halben Stunde die Sache anders überlegt. Angenommen, ſeine oon ihm reklamierte Unbekannte würde überhaupt nicht gefunden werden, oder ſie hatte ſich das Leben genommen, oder ſie war in ihrer Krankhaftigkeit ausgeriſſen— dann war ſeine ganze Spekulation umſonſt! Dann hatte er nur Speſen gehabt! Viel Geld hatte er nicht mehr in der Taſche; es reichte für einige Tage Aufenthalt und für die Rückreiſe nach Berlin. Alſo beſſer ein Spatz in der Hand, als eine Taube auf dem Dach! „Herr Kriminalrat, ich möchte nicht ſoviel Umſtände wegen meiner Frau machen. Ich bin ja auch nicht ge⸗ kommen, um auf Wiederaufnahme ehelicher Beziehungen zu beſtehen, ſondern ich wollte nur wiſſen, was dem Herrn Profeſſor eine ſchnelle Scheidung wert iſt. Ich glaube, wir können das ohne Einmiſchung von dritter Seite unter uns erledigen! Habe ich recht, Herr Kriminalrat?“ Doktor Drinckſen zog die Uhr, ſah nach der Zeit und ſagte: „Donnerwetter! gehen!“ Pontiarſki merkte, daß ihm der Kriminalrat überlegen war, aber ſo ließ er ſich denn doch nicht abfertigen. „Ich habe Ihnen einen Vorſchlag gemacht!“ Doktor Drinckſen blieb ſtehen. 5 Sie entſchuldigen mich— ich muß Von einem weiteren Widerſtand der Polen iſt nichts mehr zu ſpüren. Verſchiedentlich kreiſen deutſche Flieger über den Uebergangsſtellen, um Angriffe etwa noch vor⸗ handener Reſte der zurückflutenden polniſchen Armee recht⸗ zeitig vereiteln zu können. Die deutſche Lu twaffe beherrſcht den polniſchen Luftraum vollſtändig, ſodaß vielleicht den Polen ſelbſt jeder Widerſtand an der Weichſel ſinnlos er⸗ ſchien. Heldenhaſter Einſatz Stundenlanger Kampf gegen hunderkfache Uebermacht Während unſere Truppen bereits tief in Feindesland ſtehen, wird ein Kampfereignis des Vormarſches auf Bromberg bekannt, das Zeugnis ablegt von der helden⸗ mütigen Tapferkeit unſerer Panzerfoldaten. Am Samstag hatten die deutſchen Truppen die von Po⸗ en ſtark beſetzte Stadt Nakel erreicht und begannen ſich auf einen ſchweren Kampf vorzubereiten. Da ſtieß ein deutſcher Panzerzug in voller Fahrt mitten hinein in die Stadt. Nach wenigen Minuten ſchon hatte er das konzen⸗ triſche Feuer der Polen auf ſich vereint, und nun begann ein heldenmütiger Kampf der tapferen Beſatzung gegen die feindliche Uebermacht. Immer wieder verſuchten die Polen unker Einſatz ſchwer⸗ ſter Waffen, den Jug zu ſtürmen. Aber die eee der Panzerwagen ſpieen Tod und Verderben. Skundenlang ging das erbitterte Ringen. Aber trotz der nahezu hoff⸗ nungsloſen Lage ergab ſich die Beſatzung nichk. Der Pan. zerzugführer fiel, aber die Beſatzung focht mit ungebroche⸗ ner Heldenhaftigkeit weiter. Inzwiſchen waren die im Vorgelände liegenden deut⸗ ſchen Truppen in die erſten Häuſer der Stadt eingedrun⸗ gen und es gelang ihnen, den Zug mit ſeiner Beſatzung nach ſtundenlangem heldenhaftem Ringen aus der polni⸗ ſchen Umklammerung und damit auch die deutſche Stadt Nakel aus den Ketten der Unterdrückung zu befreien. Wie die pommerſchen Grenadiere den Weichſelübergang 5 erzwangen Eine beſonders bravouröſe Leiſtung wurde am Montag von den im Korridor eingeſetzten pommerſchen Gre⸗ nadieren vollbracht. In ihren Truppenverbänden ſtanden ſie etwa im Raum von Krone zum weiteren Vorſtoß nach Oſten ver⸗ ſammelt. Als der Vormarſch beim Morgengrauen begann, fett es ſich, daß die hier kämpfenden Truppen nicht nur rontal auf den Feind ſtießen, ſondern auch an ihren Flan⸗ ken ſtärkſtem Druck ausgeſetzt waren. Von Norden her ver⸗ ſuchten die dort eingeſchloſſenen Polen einen letzten ver⸗ zweifelten Durchbruchsverſuch nach Süden, während gleich⸗ zeitig von Süden aus Richtung Bromberg ſich ſtärkſte Jeuereinwirkung polniſcher Verbände geltend machte. Aber die pommerſchen Grenadjere ließen ſich durch nichts in ihrem Stoß nach vorn beirren. Sie trugen ihren Angriff mit einer ſo ungeſtümen Wucht voran, daß ſie wie ein Keil zwiſchen die polniſchen Regimenter hineinſtießen und ſich allem Flankendruck zum Trotz den Weg an die Weich⸗ ſel öffneten. Damit machten ſie die Umklammeru ng der polniſchen Nordarmee endgültig. Gegen Mit⸗ tag ſtanden ſie auf den weſtlichen Höhen der Weichſel und ſtürmten die Hänge hinunter, den Polen keine Zeit zu einem geordneten Rückzug über den Strom laſſend. Hunderte von Polen wurden von der reißenden Strömung erfaßt und weggetrieben. Zahlreiche Geſchütze und Dutzende von Ma⸗ ſchinengewehren verſanken in den Fluten. 5 a 100 km in drei Tagen! Großarkige Leiſtungen unſeres Heeres Die im Gegenangriff nach Polen angeſetzten deutſchen Truppen ſind in den erſten drei Tagen bis zu 100 Kilometer in Feindesland eingedrungen. Einzelne Truppenteile ſind täglich 30 Kilometer durch eine Grenzzone ſchlechteſter Wege und unter dauerndem feindlichen Widerſtand vorwärts ge⸗ kommen. Hierzu hat die Wirkung der eingeſetzten Luftwaffe „Einen Vorſchlag nennen Sie das? Ich dachte, Sie wollten einen Rat von mir, und den gebe ich Ihnen auch: Kaufen Sie ſich auf alle Fälle eine Fahrkarte nach Berlin! Denn nur der Umſtand, daß mein Freund Hartleb die ganze Angelegenheit nicht an die große Glocke bringen will, ſichert Ihnen noch die Freiheit. Glauben Sie ja nicht, daß es mir ſchwerfallen würde, Ihre Feſtnahme ſchon jetzt durch die hieſige Staatsanwaltſchaft durchzuſetzen. Mein Angebot heißt: Tauſend Markl“ Pontiarſki ſchob mit gewohnter Geſte ſeinen Hut mit „Wenn ich auch den Skandal nicht liebe— aber wegen tauſend Mark.., nee, mein Herr, dann warte ich lieber bis morgen früh! T'ſchüs, Herr Kriminalrat!“ * Hartleb hatte ſich in ſeine Wohnung zurückgezogen und war für niemanden zu ſprechen. Er konnte keinen Menſchen ſehen; er verzichtete auf die Mahlzeit, die ihm ſein Diener Andreas brachte. Kurz und ſchroff waren die Antworten, die er ſeinem höflich fragenden Diener gab, der von den Geſchehniſſen noch keine Ahnung hatte. Andreas machte ſich ſchwere Gedanken, warum die Trauung nicht wie vorgeſehen ſtattfinden konnte. Die Koffer, für die Hochzeitsreiſe fertig gepackt und mit Riemen verſchnallt, ſtanden auf den Steinflieſen des Korridors. Der Diener ſaß mit herabhängenden Beinen auf einem der Koffer, hielt ſeinen Kopf und zergrübelte ſein Hirn, was ſeinen Herrn ſo verſtimmt haben konnte. Plötzlich kam ihm Pontiarfki in den Sinn, dieſer herausgeputzte Burſche! Richtig, dieſer Schuft hatte doch die Frechheit zu behaupten, daß Fräulein Helene ſeine Frau ſeil Andreas' Hände ballten ſich zur Fauſt. Wenn er dieſen Hund jetzt unter den Fingern hätte! Andreas war im Sportverein als Ringer einer der Beſten, und Pontiarfki hätte unter ſeinen Fäuſten nichts zu lachen! „Hallo, Andreas!“ Bei dieſen Worten ſprang der Diener raſch vom Koffer. Kriminalrat Doktor Drinckſen ſtand vor ihm und reichte ihm Stock, Hut und Handſchube. „Herr Kriminalrat, was ſagen Sie zu dieſem Gauner, dieſem Schuft, dieſem Verbrecher...“ „Wen meinſt du denn, Andreas?“ „Na, dieſen Hochſtapler!“ ſprudelte Andreas zornig hervor. „Ach, den kennſt du auch? Andreas, du biſt kein guter und ihre reibungsloſe Zuſammenarbeit mit den Truppen des Heeres hervorragend beigetragen. Der Bodengewinn, der in ſchwierigſtem Gelände und in heftigen Gefechten erkämpft werden mußte, ſtellte eine aus⸗ gezeichnete Leſſtung der deutſchen Truppe dar. Glänzende Abwehr der engliſchen Flieger Der erſte britiſche Luftangriff vollkommen zuſammen⸗ gebrochen. Wilhelmshaven, 5. September. Nachdem am Sonntag bereits engliſche Bomber und Aufklärungsflugzeuge ſich der deutſchen Nordſeeküſte ge⸗ nähert, aber vorerſt noch den außerordentlich ſtark geſchütz⸗ ten Abwehrgürtel gemieden hatten, verſuchten am Montag abend gegen 18 Uhr etwa 10—12 zweimotorige engliſche Bomber von dem modernſten Typ Vickers einen Angriff 55 die Mündungen an der Jade, Weſer und Elbe anzu⸗ etzen. Lange bevor die engliſchen Angreifer in Küſtennähe waren, wurden ſie bereits von dem ganz vorzüglich, mit äußerſter Präziſion, Schnelligkeit und Zuverläſſigkeit ar⸗ beitenden Meldedienſt beim Küſtenbefehlshaber der Befeſtigungen von Oſtfriesland und Nordfriesland ge⸗ meldet, ſo daß die Bevölkerung rechtzeitig ge⸗ warnt werden konnte und die militäriſche Abwehr zu jedem Gegenſchlag bereit war. Um 17.50 Uhr kamen die engliſchen Bomber in den Bereich der Abwehrwaffen der Mündungen an Jade, Weſer und Elbe. Darüber hinaus waren die eigenen deutſchen Jäger rechtzeitig genug geſtar⸗ tet und ſtellten den Gegner in blitzſchnellem Zugreifen, lange bevor er in Nähe der beabſichtigten Angriffsziele kam. Mit unüberwindbarem Angriffsgeiſt gingen die deut⸗ ſchen Jäger an die engliſchen Bomber heran und krieben ſie ſyſtematiſch in das Abwehrfeuer der Flak hinein. Hier empfing ſie eine geradezu vernichtende Jeuerzoue der Flak und Flugabwehrmaſchinen⸗Waffen der Erdabwehr und der Seeſtreitkräfte der Schiffe. In dem meiſtens vom erſten Schuß an hervorragend am Ziel liegenden Abwehrfeuer brach der Angriff der engliſchen Bomber, die auch nicht an⸗ nähernd ihr Ziel erreichen konnten, mit ſchwerſten Ver⸗ luſten für den Gegner zuſammen. 5 Nur ein einziges engliſches Flugzeug vermochte ſein Ziel zu erreichen und ſtürzte, durch das fürchterlichen Ab⸗ zwei Fingern aus der Stirn ins Genick:. wehrfeuer aller Waffen abgeſchoſſen, in den Hafen von Wilhelmshaven. Die engliſchen Bomber hat⸗ ten überhaupt keine Zeit, ihre Bomben abzu⸗ werfen, zumal ſie von den deutſchen Jagdſtreitkräften mit unerhörtem Schneid gejagt wurden. Insgeſamt wur⸗ den von den 10—12 engliſchen Bombern mit Sicherheit acht abgeſchoſſen, wahrſcheinlich aber noch mehr. Darüber hin⸗ aus wurde die Beſatzung eines engliſchen Bombers, der ſich an dem Angriff beteiligte, gefangengenommen, nachdem der Pilot im Luftkampf getötet worden war. 5 Ohne auch nur den geringſten Schaden anrichten zu kön⸗ nen, iſt der engliſche Angriff mit den ſchwerſten Verluſten 8 den Gegner, der faſt völlig e wurde, abge⸗ chlagen worden. Das hervorragende Kennzeichen dieſer Kampfhandlung war das ausgezeichnete Zuſammenarbei⸗ ten der deutſchen Jäger mit der Erdabwehr und der Ab⸗ wehr der Kriegsſchiffe. Dieſer außerordentliche Abwehr⸗ erfolg. die hervorragende Schlagkraft unſerer Nordſeeküſten⸗ Verteidigung bewieſen und die geſamte Bevölkerung der Küſte weiß, daß ſie in dieſem ſicheren Schutz beruhigt ihrer Arbeit für Führer und Reich ect we eu Immun uuuumumaummmauum ks muß der khrgelg leder Famile fein, durch einen Freiplatz die Hitler-Freiplaß⸗ ſpende und die nsv.⸗Kinderlandoee⸗ ſchichung untechtützt zu haben! meldet Freiplätze! „Das denke ich jetzt auch! Aber es hätte auch ein Patient ſein können. Zu uns kommen manchmal die komiſchſten Leute.“ „Na, vielleicht taucht er wieder einmal auf— dann rein mit ihm in die Adria!— Melde mich deinem Herrn!“ Andreas zuckte unentſchloſſen die Schultern. „Ich trau' mich nicht! Der Herr Profeſſor will nichts eſſen, nichts trinken. Er hat von innen abgeſchloſſen und will keinen Menſchen ſehen, nicht einmal mich.“ „Na, dann bleib' hier. Ich werde allein zu ihm gehen.“ Doktor Drinckſen ſtand an der Zimmertür und klopfte „Karl Ludwig, ich muß dich dringend ſprechen!“ Die beiden Männer ſahen ſich lange ſchweigend an und drückten ſich die Hand. „Karl Ludwig, ich verſtehe deinen Schmerz, aber du mußt dich zuſammennehmen!“ „Haſt du die Vermißtenanzeige gemacht?“ „Nein!— Iſt der Fall Helene Ludgerus nicht ſchon be⸗ kannt genug geworden? Stell' dir vor, die Frau käme morgen zurück— ſie kann einen verſtändlichen, einleuch⸗ tenden Grund für ihr Fortgehen angeben, oder auch— ſie kann keinen Grund angeben. Dann biſt du froh, daß du die Frau wieder haſt— und in der ganzen Stadt wird über deine Braut geſprochen, geklatſcht, und alle möglichen Vermutungen werden aufgeſtellt!“ g Hartleb hatte, ohne ſich zu rühren, zugehört. Langſam kam es aus ſeinem Munde: 1 ö „Ob ſie wieder zurückkehrt zu mir? Harald, ich habe geleſen, bei den Indern gäbe es Menſchen, die alle ihre Gedanken nur auf ein Weſen konzentrieren und es ſo auf allen Wegen begleiten, damit ihm nichts geſchehen kann! a Laß mich allein— ich will nur an ſie denken, ich will ſie mit allen Kräften meiner Seele leiten!“ Profeſſor Hartleb wandte ſich ab, doch Drinckſen blieb im Zimmer und verhielt ſich ſtill. Die Sonne verſchwand hinter dem Meere. Die Wellen ſchaukelten und rauſchten leiſe ans Ufer. Rauchfahnen dahinfahrender Dampfer ſtiegen auf und verſchwammen mit der hereinbrechenden Dunkelheit. Das Waſſer leuchtete in tiefem Blau. Von einem Boot klang die ſehnſuchtsvolle Weiſe einer Zieh⸗ harmonika herauf. Eine friſche, junge Stimme ſang „La Paloma“. 1 Im Lehnſtuhl ſaß, mit dem Blick auf das Meer, un⸗ beweglich Hartleb. Er ſuchte ſein Glück in der Ferne, ſeine große Liebe... er ſuchte Helenel Diener, ſonſt hätteſt du den Kerl gleich Hals über Kopf die Treppe hinuntergeworfen!“* (ortfedung folgt) 4