ſind lent⸗ dem fte ngen rung werz imat eder; ittel⸗ Uns „die igen ein unde impf zur gten die * nn E ufige und von des tſtät⸗ — itretem — 1 Nr. 210 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Freitag, 8. September 1939 Kein Arbeitsplatzwechſel! Reſtloſer Einſatz der Arbeitskraft Berlin, 8. September. Die Durchführung ſtaats⸗ und wirkſchaftspolitiſch bedeul⸗ ſamer Aufgaben und der Mangel an Arbeitskräften erfor⸗ derken bereits in den vergangenen Jahren eine ſtraffe Len ⸗ kung des Arbeitseinſatzes und im Zuſammenhang damit Be⸗ ſchränkung in der Löſung von Arbeitsverhältniſſen und in eee, der Einſtellung von Arbeitskräften. Dieſe Maßnahmen müſ⸗ 15 ausgebauk werden, um die erfolgreiche Durchführung dem deutſchen Volke ſichern. Ebenſo wie von den Soldaten an der Front muß auch von allen Schaffenden verlangt werden, daß ſie ihre ganze Kraft an dem ihnen zugewieſenen Platz einſetzen. Jede eigennützige Aufgabe des Arbeitsplatzes beeinträchtigt den einheitlichen und geſchloſſenen Einſatz der Arbeitskraft des deutſchen Volkes und ſchwächt deſſen wirkſchaftliche Schlagkraft. Der Miniſterrat für die Reichsverteidigung erließ des⸗ halb am 1. September 1939 eine Verordnung über die Be⸗ ſchränkung des Arbeitsplatzwechſels, zu der der Reichsar⸗ beitsminiſter am 6. September 1939 eine Durchführungsver⸗ ordnung erlaſſen hat. Verordnung und Durchführungsver⸗ ordnung ſind mit ihrer Verkündung im Reichsgeſetzblatt in Kraft getreten. Die Verordnung beſchränkt den Arbeitsplatz⸗ wechſel allgemein. Wer, gleichgültig ob Betriebsführer oder Gefolgſchafts⸗ mitglied, ein Arbeitsverhältnis löſen will, bedarf hierzu der Zuſtimmung des Arbeitsamtes. Dies gilt auch für Beſchäftigungsverhältniſſe in der Hauswirt⸗ ſchaft. Ausgenommen von der Zuſtimmung zur Kündigung ſind Arbeitsverhältniſſe, über deren Löſung ſich die Vertragsteile einig ſind, ferner Entlaſſungen, die durch Stillegen von Betrieben(Bauſtellen) erforderlich werden, und ſchließlich Arbeitsverhältniſſe, die zur Probe oder Aus⸗ hilfe eingegangen werden und innerhalb eines Monats be⸗ endet werden. Die Zuſtimmung des Arbeitsamtes iſt auch zur Ein⸗ ſtellung von Arbeitskräften erforderlich. Der Zuſtimmungspflicht des Arbeitsamtes unterliegt jedoch nicht die Einſtellung in Betriebe der Landwirtſchaft, des Bergbaues ſowie in Haushaltungen mit Kindern unter 14 Jahren. Für Arbeitskräfte, die nach Eintragungen im Ar⸗ beitsbuch zuletzt in der Landwirtſchafk beſchäftigt waren, gelten jedoch die Ausnahmen von der Zuſtimmungs⸗ pflicht des Arbeitsamtes für Betriebe des Bergbaues und für Haushaltungen mit Kindern unter 14 Jahren nicht. In dieſen Fällen iſt ebenfalls die Zuſtimmung des Arbeits⸗ amtes erforderlich. Arbeitskräfte, die ohne Zuſtimmung des Arbeits⸗ amtes ausſcheiden können, ſind verpflichtet, ſich nach dem Ausſcheiden aus der bisherigen Arbeitsſtelle unverzüglich perſönlich oder ſchriftlich beim Arbeitsamt zu melden. Dieſes ſoll dadurch die Möglichkeit erlangen, freigeſetzte Ar⸗ beitskräfte beſchleunigt an Stellen des Bedarfes, insbeſon⸗ dere bei ſtaatspolitiſch wichtigen Aufgaben, einzuſetzen. Zur Sicherung der Wirtſchaſt Arbeitsrechkliche Vorſchriften Der Miniſterrat für die Keichsverteidigung hal eine Verordnung verabſchiedet, die einige wichtige Fragen auf dem Gebiet des Arbeitsrechts und des Arbeitsſchutzes klärt. Mit der Verordnung zur Abänderung und Ergänzung von Vorſchriften auf dem Gebiete des Arbeitsrechts wird uu. d. beſtimmt, daß ein beſtehendes Arbeitsper⸗ hältnis durch eine Einberufung zum Wehrdienſt nicht gelöſt würde; lediglich die ſich aus ihm ergebenden Rechte und Pflichten ruhen während der Dauer der Dienſt⸗ leiſtung. Eine Werkwohnung, die von den Familien⸗ angehörigen des Einberufenen weiter benötigt wird, braucht jedoch nicht geräumt zu werden. Mit der Verordnung werden auch die geſetzlichen Ar⸗ beitszeitbeſchrän kungen und die auf der Grundlage der bisher geltenden Arbeitszeitgeſetze in Tarif⸗ ordnungen vorgeſehenen Arbeitszeitbeſchränkungen für männliche Gefolgſchaftsangehörige über 18 Jahre außer Kraft geſetzt. Es iſt aber Vorſorge getroffen worden, daß eine unangemeſſene Ausnutzung der Arbeitskräfte verhindert wird. Volt Has Sus —— 30 Damit iſt der Fall noch viel verwickelter! Bisher haben wir nach Helene Ludgerus, nach deiner Braut“— dieſe Worte richtete er an Profeſſor Hartleb—„geſucht Nun iſt ein ganz neues Moment aufgetaucht. Helene weiß wieder, wer ſie iſt, und daß ſie verheiratet iſt. Wenn letzteres der Wirklichkeit entſpricht, würden wir jedes Intereſſe an dem Fall aufgeben müſſen, denn eine Frau, die womöglich gut verheiratet iſt, könnteſt du doch, nicht heiraten. Weiter muß man mit der Möglichkeit rechnen, daß die Frau nach Rückkehr ihres Gedächtniſſes dieſen Mann, mit dem ſie verheiratet iſt... ja, lieber Karl Ludwig, du darfſt nicht ungehalten ſein, ich muß es ausſprechen—, liebt und mit ihm glücklich iſt. Ich muß außerdem, wenn ich den Fall weiter nach⸗ denke, die rechtlichen Folgen, die ſich daraus ergeben, ins Auge faſſen. Der Ehemann van Straaten kann ſich jede Einmiſchung in ſeine privaten Angelegenheiten verbitten. Da ich die Nachforſchungen ohne amtlichen Auftrag unter⸗ ehme, kann er mich ſogar wegen unbefugten Einmiſchens vatverhältniſſe verklagen! Aber trotzdem bin ich der feſten Ueberzeugung, daß Helene dieſen Brief nicht freiwillig geſchrieben hat, ſon⸗ dern unter einem Zwang. Das Beſte wird ſein..“ Drinckſen unterbrach ſich, hob die Hand an die Stirn, als ſei ihm ein ganz neuer Gedanke gekommen, und ſagte vor ſich hin: 5 i. „Straaten... Straaten.. van Straaten, der Name iſt mir doch bekannt! Van Straaten.. Herr Polizeipräfekt, darf ich die letzten Ausſchreibungen einmal durchſehen!“ Der Polizeipräfekt war gern damit einverſtanden, und in Karabiniere war bald darauf mit einem großen Buch aufgezwungenen Kampfes zu Die Schiffsmannſchaften auf Binnenſchiffahrt verpflichtet die Verordnung auf Lade⸗ und Löſcharbeiten. Alle dieſe Maßnahmen ſollen dazu beitragen, den uns aufgezwungenen Kampf auch auf wirtſchaftlichem Gebiete ſiegreich zu beſtehen. Or. Ley bei Berliner Arbeitern Berlin, 8. Sept. Am Spätnachmittag des Donnerstags in einem Tempelhofer Werk. In einem Rieſenſaal an lan⸗ gen Tiſchen viele Frauen und Mädchen. Fleißig gehen die Hände hin und her. Plötzlich drehen ſich die Köpfe, die Hand ſtockt für eine Minute. Dr. Ley iſt unangekündigt im Saal erſchienen. Er iſt ohne jede Begleitung, neben ihm geht ein Arbeiter. Der Betriebsobmann. Hier und da bleibt Dr. Ley an einem Arbeitsplatz ſtehen. Es wird nicht mehr geſprochen. Mal klingt eine Frage auf nach dem Mann, dem Vater, den Brüdern, dem Bräutigam. Es ſind viele Frauen, die hier ſitzen und ſchaffen und irgend einen draußen an der Front haben. Aber es ſind wenige Worte, die darüber gemacht werden. Auch das iſt alles ſo ſelbſtverſtändlich. Daß viele draußen ſind, wo der Führer iſt, und daß viele andere hier in der Heimat arbeiten, wo die gleiche Pflichttreue verlangt wird. Dr. Ley iſt auf ſeinem Rundgang inzwiſchen in die dritte und vierte Halle gekommen. Ueberall das gleiche Bild. Es wird mit Hochdruck gearbeitet. Die Stimmung iſt feſt und zuverſichtlich, das Vertrauen zu den Maßnahmen des Führers grenzenlos. Die Hurra⸗Melodien vergangener Zei⸗ ten ſind verklungen. Aber„ausgebrochen“ iſt jene ganz ein⸗ deutige und ganz klare Parole:„Was geſchieht, muß geſche⸗ hen um Deutſchlands willen, um unſerer eigenen Exiſtenz willen, für unſere Kinder und für den Beſtand unſerer Hei⸗ mat. Was der Führer tut, iſt richtig, und im übrigen kapitu⸗ lieren wir nie!“ Das iſt auf eine Formel gebracht die Parole der 18 000 Menſchen, bei denen Dr. Ley dieſe Nachmittagsſtunden ver⸗ bringt. Wiriſchaſtswoche Wirtſchaft bleibt aufrechterhalten— Die Arbeit geht weiter Finanzen und Währung geſichert— Günſtige Vorratslage in Zucker Aus dem Kriege von 1914 bis 1918 haben wir die Er⸗ kenntnis gewonnen, daß durch den Zuſammenbruch der Wirtſchaft ein Volk trotz helden hafteſter militäriſcher Lei⸗ ſtung unterliegen kann. Es iſt daher ſeit langem dafür ge⸗ ſorgk worden, daß ein ſolches Schickſal das deutſche Volk nicht zum zweiten Mal treffen kann. Die Wirtſchaft muß ge⸗ rade in der jetzigen Zeit unter allen Umſtänden aufrechter⸗ halten werden, das heißt die Arbeit muß weitergeben. Allein aus der Takſache, daß bisher 90 Milliarden Mark für die deutſche Wehrmacht und ihre Aufrüstung ausgegeben wur⸗ den, das heißt rund zweimal ſoviel wie der Wert der geſam⸗ ten gewerblichen Produktion Deutſchlands im Jahre 1933 betrug(46 Milliarden Mark), gibt ungefähr einen Anhalt dafür, wie ſtark die Wirtſchaft angeſpannt werden muß, um den Forderungen der Wehrmacht genügen zu können. Daß dieſe Forderungen im Kampfe uſcht kleiner ſein werden, dürfte wohl ohne weiteres einleuchten. Man muß ſich weiter vergegenwärtigen, daß auch unſer Außenhandel aufrechter⸗ halten werden muß, wenigſtens ſoweit, als er zur Sicherung der Ernährung und zur Verſorgung der Rüſtungsinduſtrie mit den notwendigen Rohſtoffen erforderlich iſt. Da wir dieſe Auslandsgüter nur zu einem Teil mit Gold und Devi⸗ ſen werden bezahlen können, bedingt das, daß auch die Ver⸗ ſorgung des e Volkes mit Konſumwaren gewährlei⸗ ſtet wird, zum mindeſten in dem Umfange, der durch die be⸗ reits bekannten Bezugsſcheinmengen erforderlich iſt. Das Geſchäft geht weiter, verkündeten einſt 1914 die Bri⸗ ten. Sie meinten damals hauptſächlich das Geſchäft am Kriege. Etwas ganz anderes iſt es, wenn wir heute ſagen: Die Arbeit geht weiter! Dabei handelt es ſich nicht um Ge⸗ ſchäfte irgendwelcher„CEity⸗Leute“ auf Koſten der im Kampf verblutenden Söldner Englands und ſeiner Trabanten, ſon⸗ dern um Arbeit, die uns helfen ſoll, die Blutopfer unſerer tapferen Soldaten ſo gering wie möglich zu machen. Jede Ueberlegenheit der Waffen bedeutet eine Erſparnis an Blut. Darum hat in erſter Linie jeder Arbeitende in Deutſchland heute die Pflicht, ſeine Arbeitsleiſtung bis zum höchſten zu ſteigern. Und er hat weiter die Pflicht, den eigenen Ver⸗ zur Stelle. Doktor Drinckſen begann, in den Seiten zu blättern. Plötzlich hielt er inne. „Van Straaten! Hier ſteht er! Sehen Sie, meine Herren!“ Der Polizeipräfekt, der Generalkonſul und Profeſſor Hartleb beugten ſich über das Buch und laſen: „Jan van Straaten, Batavia, Holländiſch-Indien, Medizinſtudent, vorbeſtraft wegen Rezeptfälſchung, 30 Jahre alt...“— Dann folgte die Perſonalbeſchrei⸗ bung: 1,78 m groß, ſchlank, faſt mager, Sportgeſicht, Hakennaſe, ſtechende Augen. Elegantes Auftreten. Glücksſpieler. Starker Alkoholiker. War ſchon wegen delirium tremens in einer geſchloſſenen Nervenheil⸗ anſtalt.“ „So!“ 5 Mit dieſem Ausruf ſchlug Kriminalrat Drinckſen das Buch zu und reichte es dem Karabiniere zurück, der ge⸗ wartet hatte, um es wieder ins Archiv zurückzubringen. Doktor Drinckſen trat nahe an den Polizeipräfekten heran und fragte leiſe: „Würden Sie nun noch feſtſtellen laſſen, ob van Straaten hier polizeilich gemeldet iſt?“ 2 Cavaliere di Doſetti bejahte lächelnd. „Das können Sie gleich haben!“ i Seine Hand ſpielte auf einer Klingeltaſtatur, und ſo⸗ gleich erſchienen einige Herren aus dem Nebenraum. „Laſſen Sie, bitte, durch Fernſchreiber an alle Polizei ſtationen innerhalb und außerhalb der Stadt die Anfrage ergehen, ſeit wann ein Jan van Straaten in Venedig ge meldet iſt, und wo er wohnt. Die Antworten gehen an mich perſönlich!— Ich danke!“ Cavaliere di Doſetti geleitete ſeine Beſucher, die ſich zum Gehen anſchickten, zur Tür und ſagte dabei zu Doktor Drinckſen: „Herr Kriminalrat, ich werde Ihnen ſofort Mittei⸗ lung zukommen laſſen, wenn ich erfahre, wo ſich var Straaten aufhält. Kann ich Ihnen noch mit etwas dien. lich ſein, meine Herren?“ a 5 Drinckſen, der Generalkonſul und Profeſſor Hartleb dankten verneinend. Auf dem Korridor verabſchiedete ſich der Polizeipräfekt mit verbindlichen Worten und der wurde. An dieſem Tag glaubte er auch, nicht weiterleben hoch jauchzen und zu Tode betrübt ſein konnte Jahre waren über dieſen für ihn ſo ſchmerzensvol dahingegangen. e brauch bis auf jenes Maß einzuſchränken, das unbedingt le bensnotwendig iſt. 20,1 Millionen Menſchen waren nach dar letzten ſtatiſtiſchen Ermittlung in Deutſchland erwerbstätig. Sie erzeugen dank der inzwiſchen weit fortgeſchrittenen Ra tionaliſterung und Leiſtungsſteigerung unſerer Wirtſchaft heute ungefähr das Doppelte der Erzeugung des 08 hres 1933. Dieſe Ziffern ſind ein Beweis dafür, daß auch beim Wegfall mehrerer Millionen Erwerbstätiger, die als Waf⸗ fenträger nunmehr in unſerer Wehrmacht ſtehen, die Pro⸗ duktion der deulſchen Wirtſchaft unbedingt in jenem Aus⸗ maß aufrechterhalten werden kann, das erforderlich iſt, um 11 oben gekennzeichneten Produktionsſtand zu gewährlei⸗ ſten. Auch Reichsbank und Bankweſen ſind allen Anforderun⸗ gen gewachſen. Unter dem Vorſitz des Präſidenten der Deut⸗ ſchen Reichsbank, Reichswirtſchaftsminiſter Funk, fand eine Sitzung des Reichshankdirektortums ſtatt, in der die durch den dem deutſchen Volk aufgezwungenen Abwehrkampf für die Wirtſchaft und das Geld⸗ und Kreditweſen entſtandene Situation erörtert wurde. Der Reichsbankpräſident ſtellte feſt, daß auf dem Gebiete des Geld⸗ und Bankweſens ebenſo wie auf dem Kapitalmarkt im Gegenſatz zum Ausland auch nicht die belrhagtec Beunxuhigungserſcheinungen aufgetre⸗ ten ſind, vielmehr Geldmarkt und Börſe in Deutſchland ihre Junktion in einer abſolut zuverſichtlichen Haltung ohne jede Störung erfüllt hätten. Die Reichsbank hahe daher auch keine Veranlaſſung gehabt, irgendwelche Sondermaßnahmen zum Schutze der Währung und eines geregelten Geld⸗ und Kreditverkehrs zu treffen. Das Vertrauen des deutſchen Volkes in das deutſche Geld⸗ und Bankweſen komme darin zum Ausdruc, daß Angſtabhebungen von Zahlungsmitteln ſo gut wie gar nicht zu beobachten waren. Die deutſche Währung werde durch die internationalen Kriſenerſcheinun⸗ gen überhaupt nicht berührt, und die Stabilität der Reichs⸗ mark ſei dadurch geſichert, daß die Reichsregierung die Be⸗ wegung der Preiſe und Löhne feſt in der Hand habe. Nach dem Reichsbankausweis vom 31. Auguſt iſt der Banknoten⸗ umlauf um 2,1 Milliarden Mark auf 10,9 Milliarden Mark geſtiegen, der geſamte Zahlungsmittelumlauf erhöhte ſich von 10,8 auf 13 Milliarden Mark. Gemeſſen an der Erhöhung der Zahlungsmittelumlaufes in anderen Ländern, beiſpiels⸗ 1 England, iſt dieſe Steigerung außerordentlich beſchei⸗ den. Gerade die Tatſache, daß auch Zucker in den Kreis der be⸗ gugsſcheinpflichtigen Lebensmittel aufgenommen worden iſt, beweiſt mit größter Deutlichkeit, daß das Bezugsſcheinſyſtem eine vorſorgliche Maßnahme iſt, die eine gerechte Ver⸗ teilung gewährleiſten und einer Hamſterei vorbeugen ſoll. Trotz einer erheblichen Verbrauchsſteigerung— ſie betrug in den mit Ende Juli abgelaufenen zehn Monaten des Zucker⸗ wirtſchaftsjahres 1938/30 im Altreich mit der Oſtmark 21,75 v. H.— lagerten mit Ende Juli in den Zuckerfabriken und ihren auswärtigen Lagern noch 9,4 Millionen Doppelzentner Verbrauchszuckerwert. Dabei muß berückſichtigt werden, daß die Entnahme im Juli ganz beſonders groß war, die Urſache war die gute Obſt⸗ und Beerenernte, für deren Konſervie⸗ rung ſehr viel Zucker in Anſpruch genommen werden mußte. Die Sauerkirſchenernte betrug beiſpielsweiſe das Dreifache gegenüber dem Vorjahr(10,9 Kilogramm je Baum gegen⸗ über 3,3 Kilogramm im Jahre 1938). Die Vorräte weiſen eine Höhe auf, die auch den ſtärkſten Verbrauchsanforderun⸗ gen der zwei bis zweieinhalb Monate bis zum Herankom⸗ men der neuen Ernte gewachſen ſein konnte und die noch darüber hinaus es ermöglichen wird, mit einem anſehnlichen Vorrat in das Zuckerwirtſchaftsjahr 1939/40 überzugehen. Daß die Rübenernte ſehr gut ſein wird, beweiſen die Stan⸗ desmeldungen aus den Produktionsgebieten. Unter dieſen Umſtänden war die Freigabe einer nicht unbeträchtlichen Menge für Einkochzwecke leicht möglich, und es iſt nach den e Umſtänden unbedingt zweckmäßig, dieſe Son⸗ erzuteilung auch dem dafür beſtimmten Zweck zuzuführen, damit der überreiche Obſtanfall, namentlich in Zwetſchen, haltbar gemacht wird. 5 — Preisnachläſſe bei Barzahlung. Aus gegebenem An⸗ laß wird darauf aufmerkſam gemacht, daß, wenn im geſchäft⸗ lichen Verkehr Waren des täglichen Bedarfs im Einzelverkauf an den letzten Verbraucher veräußert oder gewerbliche Lei⸗ ſtungen des täglichen Bedarfs für den letzten Verbraucher ausgeführt werden, der Preisnachlaß für Barzahlung drei Prozent des Preiſes der Ware oder Leiſtung nicht überſchrei⸗ ten darf. Dieſer Nachlaß darf nur gewährt werden, wenn die Gegenleiſtung unverzüglich nach der Lieferung der Ware oder der Bewirkung der gewerblichen Leiſtung durch Bar⸗ zahlung gleichkommenden Weiſe, insbeſondere durch Hingabe eines Schecks oder durch Ueberweiſung, erfolgt. Verſtöße ge⸗ f die Beſtimmungen ſind nach dem Geſetz über Preisnach⸗ äſſe(Rabattgeſetz) ſtrafbar. Verſicherung, daß er zu jeder Stunde, Tag und Nacht, mit Rat und Unterſtützung zur Verfügung ſtehe. Doktor Drinckſen ſagte in ſtrammer Haltung: „Ich danke verbindlichſt, Herr Polizeipräfekt! Wenn ich noch etwas zur Sache bemerken darf, würde ich Sie bitten, mir zu erlauben, daß ich die Nachforſchungen gegen van Straaten privat weiterführe.“. Cavaliere di Doſetti war damit einverſtanden. „Es iſt mir ſogar ſehr recht; ich habe ja keinen geſetz— lichen Grund, eine Feſtſtellungsjagd gegen van Straaten einzuleiten.— Meine Herren, a rivederei!“ Auf dem weiten Korridor waren die drei Herren, Pro⸗ feſſor Hartleb, Doktor Drinckſen und Herr von Mergen⸗ hal, allein. Hartleb konnte nicht umhin, ſeinen Kopf zu ſchütteln. Er ſchloß für eine Sekunde die Augen, ein müdes Stöhnen rang ſich aus ſeiner Bruſt. „Drinckſen“, ſagte er zu ſeinem Freund,„ich muß zu Helene! Ich muß ſie finden! Ich will ohne Helene...“ Drinckſen ſchlug Hartleb mit der flachen Hand kräftig auf die Schulter. 8 „Junge, Junge! Nimm dich zuſammen! Man ſtirbt nicht wegen einer Liebe. Selbſtverſtändlich laſſen wir dich nicht im Stich. Ich werde mir dieſen Herrn van Straater mal näher anſehen.— Komm, du gehſt jetzt in deine Woh nung, läßt die Jalouſien herunter, legſt dich aufs Bett und machſt es wie die Tiere: Stell' dich tot, denk' an nichts! Verſprich es mir! Morgen hole ich dich wie⸗ der ab!“ N 88 Hartleb zeigte ein zaghaftes, zuſtimmendes Lächeln und reichte ſeinem Freund Drinckſen die Hand. 5 f Der Generalkonſul war inzwiſchen vorausgegangen. Er wollte die beiden Freunde allein laſſen; er ahnte, wie ſehr Profeſſor Hartleb litt. Für einen Augenblick kam ihm die Erinnerung an eine verzweifelte Stunde, in der ſeine Gattin durch den Tod ihm für immer entriſſen zu können. Ja, es gab ein dummes Herz, das himmel „ 10— — 8 Hasſeig gor 2 Ich will meine Ruhe haben Seeliſche und körperliche Verjüngung. Leider wirkt das Alter auf den Menſchen nicht wie auf edlen Wein, der mit den Jahren aner beſſer wird Zwar wird auch der Menſch reifer, jedoch zeitigt gerad— dieſe Reife manche unliebſame Nebenerſcheinung. Das Schlagwort unſerer Zeit, viel gebraucht, of; genug auch mißbraucht, heißt nun einmal Jugend. Sich jung erhalten, in vernünftigem Sinne, iſt darum die For⸗ derung einer Zeit geworden, die keine Zeit mehr für das Alter und die Alternden zu haben ſcheint, Sicher wird es auch hier die geiſtig gereifte Frau verſtehen, die richtigen Wege zu ſeeliſcher und körperlicher Verjüngung einzuſchla⸗ gen. Deshalb braucht ſie noch lange nicht aus ihrem Schlafzimmer eine Rüſtkammer weiblicher Kosmetik zu machen Aufſchlußreich iſt jedenfalls, was eine Frau, die ſich eine große geiſtige und körperliche Friſche bewahrt hatte, einſt auf die Frage nach ihren Toilettengeheimniſſen ant⸗ wortete:„Toilettengeheimniſſe— die gibt es bei mir nicht! Meine Verjüngungsmethode, oder wenn man lieber ſagen will, die Kunſt, ſich jung zu erhalten, beruht allein auf— Selbſtbeherrſchung!“ Die erſtaunten Blicke der anderen ließen ſie fortfah⸗ ren:„Man behauptet immer, daß man ſo jung ſei, wie man ſich fühle. Darin liegt ſehr viel Wahres. Nur wird meiſtens dies Wort gedankenlos gebraucht. Ich aber habe mir die nötigen Folgerungen daraus gezogen. Die erſte dieſer Folgerungen heißt:„Du wirſt alt, wenn du bequem wirſt— du alterſt, wenn du dich gehen läßt!“ Blicken wir nun in unſerem Bekanntenkreis umher, ſo finden wir das vollauf beſtätigt. Wie oft haben wir Gelegenheit, Frauen mittlerer Jahre nach irgendeiner anſtrengenden Arbeit zu beobachten. Wuchtig laſſen ſie ſich mit einem Seufzer der Erleichterung in einen Seſſel fal⸗ len, wobei ſie einen alles andere wie gerade äſthetiſchen Anblick bieten. Wer nach Ruhe verlangt, ziehe ſich zurück, denn allein ſpannt jeder Menſch am beſten aus. Wer kennt nicht die Familienmütter, die ſich ſo„ab⸗ rackern“, daß ſie jede Zumutung eines Spaziergangs faſt wie eine Beleidigung ablehnen! Wie oft hören wir auch von weiblichen, meiſt allerdings gereiften Lippen, das Lieblingswort des Bequemen und Gemächlichen:„Ich will meine Ruhe haben!“ Die zweite Folgerung lautet:„Werdet nicht vor der Zeit geiſtig träge!“ Wie manchen Ehemann hört man kla⸗ en:„Ach, das intereſſiert meine Frau ja doch nicht! Früher, da war das noch etwas anderes! Aber mit den zunehmenden Jahren haben ihre Intereſſen abgenom⸗ men!“ Mancher könnte hinzuſetzen:„In dem gleichen Maße, wie ihre körperliche Fülle zugenommen hat!“ Körperliche Trägheit, geiſtige Intereſſeloſigkeit: beide befördern das Altern. Denn was iſt Altern anders als ein langſames Nachlaſſen der organiſchen Funktionen? Statt ſich dagegen zu ſtemmen, gibt der träge Gewordene, dieſem Prozeß des Alterns nach, ja, leiſtet ihm geradezu, Volſchub 0 i ſtet ihm geradezu Eine weitere Folgerung verlangt:„Achte auf deine Gewohnheiten— lerne dich vor allem auch hier be⸗ herrſchen!“ Die Gewohnheiten ſind oft der ſchlimmſte Feind des Menſchen. Es gibt neben den geſundheitsſchäd⸗ lichen ſehr viele, die unſchön wirken. Hier muß ſich ein Menſch, der Wert darauf legt, nicht zu früh zu altern, be⸗ ſonders in ſtramme Selbſtzucht nehmen. Denn ſchlechte Angewohnheiten ſind leider viel häufiger als gute, weil das Sichgehenlaſſen ſoviel bequemer iſt als das ſtraffe Zuſammennehmen. Wie unſchön wirkt ein nachläſſiger Gang— eine ſchlechte, mangelhafte Körperhaltung]! Wieviel jugendlicher erſcheint ein Menſch, der ſich ordentlich geradehält. Eine Frau hat die Angewohnheit, beim Nähen und Schreiben die Zungenſpitze im Mundwinkel ſichtbar werden zu laſ⸗ ſen. Eine andere gähnt, ohne ſich dabei irgendwelchen Zwang aufzuerlegen. Beim Sitzen werden die Beine in häß⸗ licher Weiſe übereinandergeſchlagen. Manche ſprechen halb⸗ laut vor ſich hin, wenn ſie allein ſind, was immer ein be⸗ denkliches Zeichen von Altern iſt. Doch wer vermöchte, alle ſchlechten Angewohnheiten aufzuzählen! Bei einigem Nachdenken wird jeder, der ſich etwas ſelbſt zu beobachten verſteht, mehr, als ihm lieb ſein wird, von dieſen üblen Angewohnheiten auch bei ſich ent⸗ decken. Gegen ſie alle heißt es den Kampf aufnehmen] Mit Bequemlichkeit und dem lieben Sichgehenlaſſen heißt es brechen! Nur wer ſo viel Diſtanz zu ſich gewinnt, daß er ſich auch einmal mit dem Auge des lieben Nächſten be⸗ trachtet, der wird hier die richtigen Wege finden. Jedenfalls iſt dieſe ſeeliſche und körperliche Verjün⸗ gung bdeutend wirkſamer als teure kosmetiſche Mittel, die doch kein erfreuliches Reſultat ergeben. Wer ſich auf dieſe Weiſe vor dem allzu frühen Altern hütet, der be⸗ wahrt ſich vor allem eine Jugendlichkeit, die nicht von Kleidung und Haarſchnitt abhängt: die jugendliche Be⸗ weglichkeit, die uns die Beherrſchung des inneren und äußeren Menſchen gibt. J. Adams. Wiſſen Jie ſchon daß der Frauenüberſchuß in den Städten mit der Größe der Stadt wächſt. daß Honig außerordentlich wertvoll für die Ernäh⸗ rung der Kinder iſt; er übt einen günſtigen Einfluß auf die Blutzuſammenſetzung und das Körperwachstum aus. daß die Zahnbürſte vor 150 Jahren von einer engli⸗ ſchen Firma zuerſt hergeſtellt und verkauft wurde. E NMechtzeitige Vorratsbeſchaffung iſt wichtig. Nicht nur die Candſrau und Hartenbeſitzerin, ſondern jede Hausfrau ſoll einkochen! Es gibt immer noch manche Hausfrauen, die der Mei⸗ nung ſind, das Einkochen ſei mehr oder weniger nur Sache der Landfrau oder der Gartenbeſitzerin. Sie überſehen dabei, daß wir heute nicht mehr Einzelintereſſen vertre⸗ ten dürfen, ſondern gemeinſam kämpfen müſſen, um die uns allen geſtellten großen Ziele zu erreichen! Das deutſche Volk hat ſich in ſeiner Verſorgung mit Lebensmitteln faſt vollkommen auf ſeine eigenen Beine geſtellt. So ſind auch unſere Gartenbaubetriebe in den letzten Jahren derart angewachſen, daß es ihnen heute ſchon möglich iſt, den größten Teil unſeres Bedarfs an Obſt und Gemüſe zu liefern. Die Einfuhr an dieſen Nahrungsmitteln konnte alſo ſtark gedroſſelt werden. Nun ſind aber Obſt und Gemüſe mit wenigen Aus⸗ nahmen ſehr raſch verderblich, ſo daß man ſie nicht lange aufbewahren und dann über das ganze Jahr verteilen kann. Aus dieſem Grunde muß man ſie zu Konſerven ver⸗ arbeiten, damit wir auch während der ernteloſen Zeit damit verſorgt ſind. Wir haben natürlich eine Menge Kon⸗ ſervenfabriken; dieſe können aber, zumal ſie in der Haupr⸗ ſache Saiſonbetriebe ſind, nicht ins Endloſe vergrößert: werden. Deshalb muß hier die Hausfrau nun in die Breſche ſpringen und durch häusliche Konſervierung dafür ſorgen, daß auf der einen Seite nichts verdirbt und auf der anderen Seite ihre Familie auch im Winter mit friſchem Obſt und Gemüſe ausreichend verſehen iſt. Dieſe häusliche Konſervierung iſt alſo keine nette, private Abwechfſlung, ſondern eine ſehr bedeutſame volks⸗ wirtſchaftliche Forderung. Sie zu erfüllen, iſt nicht ſchwer, da das Einkochen heute wirklich leicht iſt. Die zur Verwen⸗ dung gelangenden Gläſer ſind jeder Hausfrau altver⸗ traut; ſie bewähren ſich gut, da ſie einfach im Verſchluß und infolge ihrer Durchſichtigkeit bequem zu reinigen ſind. Zudem hat man den Inhalt ſowohl während des Ein⸗ kochens ſelbſt und ſpäterhin im Vorratsſchrank immer vor Augen und weiß daher genau, wie es um ihn ſteht. Bei einigermaßen fürſorglicher Behandlung unterliegt das Einkochglas keinem Verſchleiß und kann infolgedeſſen jahrzehntelang ſtets von neuem zur Aufnahme unſerer Vorräte dienen. Man benötigt zum Einkochen heutzutage auch keinerlei umſtändliche Apparate, ſondern ſtellt die .../ ßß0ßßwßßßbßbßbbebeee Der Mann im Kinderzimmer Hat er wirklich nichts drin zu ſuchen? a Was Männer gemeinhin von kleinen Kindern halten; iſt ja bekannt. Uebertriebene Sympathien für Säuglinge findet man kaum bei Männern vor der Ehe; und wenn aus den Junggeſellen dann junge Väter geworden ſind, ſtehen ſie, zwar ſtolz, aber doch leicht betreten, vor dem ſchreienden Bündel, ziemlich beſorgt, ob daraus wirklich einmal ein richtiger Menſch wird. Und wenn ſie ſich dann doch einmal an das kleine Lebeweſen vorſichtig heran⸗ wagen, dann wird ihre Aengſtlichkeit noch geſteigert durch die beſorgten Rufe der jungen Mutter:„Mein Gott, wie hältſt du denn das Kind! Gib bloß ſchon her———“ Die meiſten Väter ſehen ihre eigenen Kinder meiſt nur ſchlafend. Es iſt ja auch viel bequemer ſich beim Abend⸗ eſſen von der lieben Frau mit aller Ausführlichkeit die Einzelheiten des Tagesablaufs von Baby erzählen zu laſſen. So entſtand die irrige Annahme, daß Männer mit Säuglingen nicht umgehen können und im Kinderzimmer nichts zu ſuchen haben. Ueberängſtliche junge Mütter 8— dazu beigetragen, den Mann und Vater in dieſer Anſicht zu beſtärken. So ſtammt die eingewurzelte Abnei⸗ gung der Männer gegen Kleinkinder vor allem von der falſchen Perſpektive“ her, aus der ſie die Säuglinge zu betrachten gewöhnt ſind. Die Erzählungen der jungen Mutter ſind die Wiedergabe der rein weiblichen Einſtel⸗ lung zum Kind, der weiblichen Beobachtung Alſo, junge Mütter, vertreibt den Vater nicht aus dem Kinderzimmer! Euch bleibt ein Platz im Herzen des Kin⸗ des, von dem euch niemand verdrängen kann. Aber laßt auch die Liebe des Vaters zum Kind vom früheſten Alter an tätig ſein und wachſen. Wie ſoll ein Kind ſpäter jemals dem Vater die Aermchen entgegenſtrecken, um ein Spiel mit ihm betteln, ihm ſeine kleinen Geheimniſſe anver⸗ trauen und den Vater ganz in ſein Herz einſchließen, wenn er im Grunde nur ein„fremder Herr“ iſt, der team ieh mal ins Zimmer ſchaut und Winkewinke macht, um ſich dann meiſt ſchnell und zuziehen. Wie ſoll ein Mann dem Kind die richtige Pflege an⸗ gedeihen laſſen können, wie es jeden Tag durch Unfall oder Krankheit der Mutter der Fall ſein kann, wenn er nicht weiß, wie ſo ein Säugling auch nur auf dem Arm zu halten iſt? Wie ſoll er eine wirkliche Verbundenheit zu ſeinen Kindern gewinnen, wenn ihm das kleine Weſen im Körbchen ein etwas unheimliches, mit Vorſicht zu behan⸗ delndes Etwas bleibt? Darum— der Vater hat viel, ſehr viel in der Kinderſtube zu ſuchen! Die Frau im Necht Die Ehefrau haftet, wenn ſie den Mietvertrag mit unterſchrieben hat, für die Zahlung der Miete. Die Ehe⸗ frau haftet dagegen nicht, wenn der Mietvertrag nur vom Mann unterſchrieben wurde. Eine Frau darf erſt zehn Monate nach Auflöſung der Ehe(Tod, Scheidung, Nichtigkeitserklärung) wieder heira⸗ ten, wenn ſie nicht nachweiſen kann, daß ſie ſeither ge⸗ boren hat. Die Annahme von unbeſtellten Warenſendungen kann verweigert werden. Wird die Sendung verſehentlich oder verlegen, faſt hilflos, zurück⸗ Gläſer einfach in einen beliebigen Topf auf eine Unten lage aus Holz oder Draht. Nachdem man ſie mit Einzel⸗ klammern verſchloſſen hat, füllt man ſie bis zu zwei Drit⸗ teln mit Waſſer auf und ſteriliſiert ſie. Für Steinobſt rech⸗ net man mit einer Kochdauer von 25 Minuten bei 80 Grad; Kernobſt benötigt 30 Minuten bei 85 Grad. Ge⸗ müſe wird in ſchmalen Gläſern 60 Minuten, in weiten Gläſern 70 bis 80 Minuten bei 98 Grad ſteriliſiert. Zu beachten iſt, daß die angegebenen Zeiten erſt von dann an gelten, wenn das Waſſer die vorgeſchriebene Temperatu⸗ erreicht hat. Wenn wir nun unſere Vorräte ungefähr alle ach Tage kontrollieren, ob kein Glas aufgegangen iſt, fe haben wir nicht nur in unſerem eigenen Intereſſe für der Winter vorgeſorgt, ſondern wir haben auch wirtſchaft lich gehandelt, weil wir dieſe Vorräte doch zu einer Zei eingekocht haben, zu del ſie auch tatſächlich preis wert waren. Darüber hin aus aber haben wir unſei Teil dazu beigetragen durch richtige Vorratswirt⸗ ſchaft den Lebensmittel haushalt der ganzen Na tion zu unterſtützen! Zeichnung: Archiv— M. e . 777FFCFCCFccccccc aus irgendeinem Grunde angenommen, dann iſt der Empfänger nicht verpflichtet, die Waren zurückzuſenden. Selbſt beigelegtes Rückporte kann den Empfänger nicht zur Rückſendung verpflichten. Selbſtverſtändlich darf er nichts tun, was erkennen läßt, daß er die Waren be⸗ holten will. Bei einer Zahlungsleiſtung iſt man zum Abzug des Portos nicht berechtigt. Der Schuldner iſt verpflichtet, ſeine Zahlungen auf eigene Koſten dem Gläubiger zu übermitteln. Ein Nagel zum Zarge So nennen wir unangenehme Sachen, die uns Kum⸗ mer bereiten und uns das Leben ſchwer machen. Meiſt ſind das größere Dinge, die kleinen Sorgen ſchätzen wir nicht ſo hoch ein. 1 einem aber hat ſchon ein kleiner Nagel zum Sarge verholfen. Das geht dann ſo zu: Da liegt auf dem Wege ein Brett mit durchgeſchlagenen Nägeln. Die Nägel ſind roſtig. Einer kommt eilig daher, tritt auf das Brett, verletzt ſich an einem Nagel. Der Mann flucht über die Schweinerei, ſo ein Brett dahinzuwerfen, und läuft weiter. Weil der Nagel aber roſtig war, trägt der Mann eine Blutvergiftung davon, die ihn ins Grab bringt, da er es nicht für notwendig hielt, die kleine Wunde zu be⸗ achten. Auch die kleinen Dinge können böſe Folgen haben, achtet auf die kleinſte Wunde, das iſt immer richtig. Billige Früchte Apfelmus in Flaſchen. Es laſſen ſich dazu Falläpfel verwenden, die man wäſcht, abtropfen läßt und von Stie⸗ len und Blüten, jedoch nicht vom Kerngehäuſe befreit. Man ſchneidet ſie dann in Viertel und wiegt ſie ab. Auf ſechs Pfund rechnet man einen Liter Waſſer, kocht die Früchte darin weich und paſſiert ſie durch ein Sieb. Auf die gleiche Menge nimmt man nun ein Pfund Zucker, kocht ihn mit dem durchpaſſierten Apfelbrei eine Viertelſtunde lang und füllt den Brei kochendheiß in gut gereinigte Fla⸗ ſchen, die ſofort verkorkt und verſiegelt werden, um kühl und dunkel aufbewahrt zu werden. Tomaten trocknen. Tomaten werden gut trocken ab⸗ gerieben, in kleine Stücke zerpflückt und durch die Fleiſch⸗ maſchine gedreht, um unter geringſtem Waſſerzuſatz dick eingekocht zu werden. Der Brei wird nicht durchgerührt. Iſt er ſo dick, daß ſich auf der Oberfläche des Topfes keine Flüſſigkeit mehr bildet, ſo wird er fingerdick auf Porzel⸗ lanplatten geſtrichen und getrocknet. Die getrockneten Fladen werden dünn mit Salz überſtreut, zuſammen⸗ gerollt und in Pergamentpapier gewickelt. Bei Gebrauch ſchneidet man die erforderlichen Streifen von diefen ge⸗ trockneten Fladen ab. Das Verfahren iſt nicht nur preis. wert, es garantiert auch, bei richtiger Anwendung, groß Haltbarkeit. Friſche Pflaumen zu konſervieren, iſt kein Kunſtſtück. Man wählt tadelloſe ſaubere, große Blumentöpfe, ver⸗ ſiegelt ſie unten gut und ſchließt ſie innen mit einer paſ⸗ ſenden Scherbe. Dann pflückt man an einem trockenen, ſonnigen Tag die Pflaumen vom Baum aus direlt in die Töpfe hinein, doch berührt man ſie nur am Stiel und achtet darauf, die blaue Schutzſchicht der Frucht nicht zu verletzen. Man ſchließt die Töpfe mit paſſenden Deckeln oder alten Tellern und ſetzt ſie 30 Zentimeter tief in die Erde ein. Die Früchte halten ſich auf dieſe Weiſe bis nach Weihnachten. 1 3 f marmelade oder cküpg 2 kg Gelee aαιν. Pflaumenmarmelade: ede „Saft: 1500 f Tomaten(pleingeſchnitten) und/ Haſſet auf. f Tomatengeles: fete lassen und darch dn Tach geben(comatentüchſtände fal wogen), 1 Sroßbeutel Dr. Oetker Gelier- Hülfe, 1750 g Zucker, nach Belleben Saft von 1-2 Zitronen. Die gewogenen Pflaumen werden in kirſchgroſſe Stücke geſchnitten. Die weitere fjerſtellung erfolgt nach der auf dem Groſibeutel gegebenen Antoeiſung. Tomaten Aflaumen marmelade: Saſt von 1 Zitrone. Tomaten-Pflaumenmarmelade verwenden!). Gelege: 1000 f(11) komatenſaſt abger Schale von 2 Zitronen, 1 Groffbeutel Dr. Dettzer Belier-fjülfe, 1000 g Zucker, Saſt don 2 Zitronen. Don dem gewonnenen Saſt miſft man 1000 f(11) ab und gibt die 8 Zitronenſchale hinein. Die weitere fjerſtellung erfolgt nach der auf dem Broßbeutel gegef 425 6 Tomatenmark(aus den durch ein grobes Sieb geſttichenen Tomatentückſtänden, ſiede Tomatengelee), 150 g Pflaumen oder Zwetſchen(entſteint gewogen und in kirſchgroſſe Stücke geſchnltten), 1 Kleinbeutel Dt. Oetker Seliet-Hülfe, 300 g Zucker — Die zfeerſtellung erfolgt nach der auf dem fleinbeutel(15 Pfg.) gegebenen Anweiſung, en gntoeiſung 2