keit der deutſchen Dezngspreis: Monauich Mk. 1.40, durch die Paſt Mk. 1.60, n der Geſchüftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., n Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſfe gemäß Preisliſte Nr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Feruſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck- Konto: Karls tuhe 78439. däges Und e genblalt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm. Seckenhelm. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 8. 39: 1120 39. Jahrgang Der vergangene Sonntag erbrachte der geſamten Welt den Beweis, daß die Politik Englands vom brutalen Ver⸗ nichtungswillen gegenüber Deutſchland getragen wird. Das anmaßende Ultimatum mit der geſchichtlich beiſpiel⸗ loſen Friſtſetzung von nur zwei Stunden iſt ebenſo Beweis dafür, wie die gänzliche Nichtachtung des Vermittlungs⸗ vorſchlags Muſſolinis und der Annahme dieſes Vorſchlags durch Frankreich. England, das heißt die engliſchen Kriegs⸗ treiber in Verbindung mit jener jüdiſchen Clique, die wir ſeit langem als unſere Gegner kennen, wollen den Krieg gegen Deutſchland, weil ſie in deſſen Vernichtung die ein⸗ zige Chance für ſich ſehen, ihre ausbeuteriſche Machtſtellung über die Wirtſchaft und Arbeit aller Völker der Welt auf⸗ rechtzuerhalten.. 5 Damit iſt Klarheit geſchaffen. Nicht nur für uns— wir wußten ſeit langem, wohin die geheimen Ziele der eng⸗ liſchen Politik gingen— ſondern auch für die übrige Welt. Der Kampf hat begonnen. Welche Chancen rechnen ſich nun die engliſchen Kriegshetzer in dieſem Kampfe aus? An einen Sieg mit den Waffen über das nationalſoziali⸗ ſtiſche Deutſchland glauben ſie doch wohl ſelbſt nicht. Da⸗ gegen ſcheinen ſie immer noch anzunehmen, daß es ihnen gelingen würde, Deutſchland wie im vergangenen Welt⸗ kriege, ſo auch diesmal wieder wirtſchaftlich niederzurin⸗ 15 Sie überſehen dabei aber zwei grundlegende Fak⸗ oren. Erſtens glauben ſie, Deutſchland damals durch ihre überlegene Wirtſchaftskraft niedergerungen zu haben. Das iſt ein Irrtum. Gewiß war Deutſchland 1914 wirtſchaftlich nicht gerüſtet und geriet dadurch in eine gefährliche Lage. Aber entſcheidend für den Zuſammenbruch war nicht dieſe wirtſchaftliche Situation, ſondern die Uneinigkeit der deut⸗ ſchen Nation. Am inneren Zwieſpalt iſt Deutſchland da⸗ mals zuſammengebrochen, nicht an der Unzulänglichkeit ſeiner Wirtſchaft, ſo ſchlecht gerüſtet dieſe auch war. Zweitens aber iſt das wilhelminiſche Deutſchland von 1914 nicht zu vergleichen mit dem Deutſchland Adolf Hitlers. Es gibt keine Klaſſengegenſätze mehr in Deutſch⸗ land. Die Nation iſt eins in ſich und eins mit ihrem Füh⸗ rer. Auf einen politiſchen Zuſammenbruch können unſere Gegner diesmal beſtimmt nicht rechnen. Das Wort„Kapi⸗ tulation“ hat nicht nur der Führer, ſondern jeder Deutſche aus ſeinem Wortſchatz geſtrichen. Wir kämpfen auf Leben und Tod, denn wir kämpfen— das weiß auch der letzte Deutſche— um unſer eigenes Leben und um das Leben derer, die nach uns kommen. Dieſe Haltung der deutſchen Führung und der deut⸗ ſchen Nation datſert im übrigen nicht erſt von heute. Sie beſteht in Wirklichkeit, ſolange der Nationalſozialismus beſteht. Es war daher für die nationalſozialiſtiſche Füh⸗ rung eine Selbſtverſtändlichkeit, daß ſofort nach der Macht⸗ übernahme alles getan wurde, um auch die deutſche Wirt⸗ ſchaft für einen kommenden Entſcheidungskampf ſo ſtark zu machen wie nur möglich. Das iſt geſchehen; es iſt da⸗ ber auch wirtſchaftlich zwiſchen dem Deutſchland von 1914 und 1939 überhaupt kein Vergleich möglich. Eigentlich hätten das unſere Gegner ſelbſt ſchon merken können, denn ihre erſten Verſuche, Deutſchland niederzil⸗ ringen, lagen doch gerade auf dem Gebiete der Wirtſchaft. Glaubte England nicht bis zur n 0 1 12 das Reich,„den Nationalſozialismus wirtſchaftlich erlebi⸗ gen zu können“? Mit allen Maßnahmen des Boykotts, der Handelshemmungen, mit dem ganzen Gewicht engliſchen Goldes iſt man ſeit 1933 gegen uns vorgegangen. Als 5 die Arbeitsloſigkeit beſeitigen wollten, wies man höhniſ darauf hin, daß dazu Kapital gehöre, das man uns aber nicht geben würde. So ſtark war in engliſch⸗füdiſchen Krei⸗ ſen die Meinung eingewurzelt, daß ein Volk, um arbeiten zu können, von der Gnade des Kapitals, d. h. von der Gnade der engliſch⸗jüdiſchen Finanzherrſchaft abhängig ſei. Und der Erfolg? Alle Maßnahmen einſchließlich der groß angekündigten Exportoffenſive und des Einſatzes der poli⸗ tiſchen Anleihen haben nicht vermocht, Deutſchlands Wirt⸗ ſchaft lahmzulegen. Im Gegenteil. Wir erreichten einen Produktionsſtand unſerer Wirtſchaft, der alles Vergangene übertraf und der in der Welt unter gleichen Verhältniſſen kein Beiſpiel hat. Den wirtſchaftlichen Kampf gegen den Nationalſozialismus hat England bereits verloren. Nun greift es zum Kriege, den es mit Waffen nie gewinnen kann, in der Hoffnung, daß ihm im Kriege wenigſtens die wirtſchaftliche Vernichtung gelingen würde. Das iſt zwar widerſinnig, aber wir wiſſen ja, daß die Vernunft in Eng⸗ land ihr Zepter längſt an den blinden Haß abgegeben hat. Und dieſer blinde Haß ſieht und erkennt die einfache Tatſache nicht, daß Deutſchlands Wirtſchaft be⸗ reits ſeit langem auf die Erforderniſſe des Krieges eingeſtellt iſt. Daraus erklärt es ſich auch, daß jene großen Umſtellungen auf die Kriegswirt⸗ Was ausbleiben, die das deutſche Volk am Beginn des Weltkrieges 1914/18 ſo ſtark beunruhigten. Wir 1. heute die Werke für die Rüſtung unſeres Heeres nicht aufzubauen. Sie ſind da. Wir haben in den vergangenen Jahren eine Wehrmacht geſchaffen, und dieſe ſo reichlich mit allem notwendigen Material verſehen, daß wir nicht nur die— Macht Europas geworden ſind, ſondern auch für die Bedürfniſſe eines 3 für lange Zeit mit allem. verſehen ſind. Die Leiſtungsfähig⸗ N rtſchaft, die in wenigen Jahren das ſchuf, was andere Mächte in Jahrzehnten herſtellten, iſt ſo groß, daß ſie 1 den laufenden Erſatzbedarf des ch auf wird. 5 uch auf finanziellem Gebiete ſind größere Um⸗ tellungen nicht erforderlich. Selbſtverſtändlich mußte ſich der Banknotenumlauf erhöhen, doch blieb dieſe Erhöhung Engliſche Fehlſpekulation Die Verfolgung der Holen —Warſchau feindlichen Widerſtand nach kurzem heftigen Kampf gebrochen und ſind in raſchem Vordringen auf die Samstag, den 9. September 1939 Raſches Vordringen auf Warſchau— Provinz Poſen faſt ganz befreit Berlin, 8. September. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannk: Die Operationen in Polen am 7. September nahmen an vielen Skellen den Charakter einer Verfolgung an; nur an einzelnen Stellen kam es noch zu ernſteren Kämpfen. Süd⸗ oſtwärts Gorlice und oſtwärts Tarnow dringen unſere Truppen gegen die Misloka vor. Nördlich der Weichſel haben bewegliche Kräfte Skaſzow und nördlich der Lyſa Gora die Gegend dicht weſtlich Kamienna erreichl. Die Bahnlinie Kan- ſkie—Opocno wurde im Angriff überſchritten. Nördlich To⸗ maſzow haben Panzerkruppen den Feind aus Kawa Mazo⸗ wiecka geworden und ſtehen dort 60km vor Warſchau. Iwiſchen Thorn und Skrasburg iſt die Drewenz überſchrit⸗ ken. Die Beſatzung der Weſterplatte in Danzig hat ſich ergeben; ihr Widerſtand wurde durch Pioniere, Marine⸗ Skurmkompanien und Fheimwehr unter Mitwirkung der „Schleswig⸗Holſtein“ gebrochen. Nordoſtwärts Varſchaus iſt der Narew bei Pulfufk und Rozan überſchritlen. In der Provinz Poſen wurden im Süden und Norden weitere Ge⸗ bieteskeile beſetzt. An dieſen ſchnellen und großen Erfolgen halle die Luft- waffe wieder enkſcheidenden Anteil. Ihr Maſſeneinſatz richtete ſich gegen die zurückgehende polniſche Armee. Sie griff mit Schlacht⸗ und Sturzkampfgeſchwadern unmiltelbar in den Erdkampf ein. Marſchkolonnen wurden verſprengt, Rückzugswege durch Zerſtören von Brücken und Aeber⸗ gängen verſperrt, Verſuche von feindlichen Gegenangriffen ſchon in der Bereitſtellung zerſchlagen. Die Weichſelbrücken ſüdlich Warſchaus ſind nachhaltig zerſtört. In Warſchau ſind die Durchgangsſtraßen mit Kolonnen angefüllt und verſtopft. Die eilige Räumung der Skadt iſt im Gange. Zwei deutſche Flugzeuge wurden über polniſchem Gebiet abgeſchoſſen. Ein Flugzeug wird vermißt. Das deutſche Hoheitsgebiet wurde auch am Donners⸗ kag nicht angegriffen. —̃̃—...'.—ññ᷑ 1 in ihrem Ausmaß nicht nur gegenüber anderen Staaten weſentlich geringer, ſondern ſie entſpricht auch abſolut nur den wirtſchaftlichen Notwendigkeiten. Sie iſt daher in kei⸗ ner Hinſicht bedenklich. Die Deutſche Reichsbank iſt auf alle Anforderungen eingerichtet und wird ihnen gewachſen ſein. Infolgedeſſen fehlen dem Kriegsbeginn 1939 jene Er⸗ ſcheinungen, die 1914 zu beobachten waren, wie etwa ein allgemeines Moratorium, die Auflegung einer Kriegsanleihe uſw. ir erleben alſo nicht eine revolutionäre Umſtellung unſerer Wirtſchaft, ſondern nur eine Ausrichtung auf die veränderten Produktionsziele. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß in einem Kriege die e der Zivilbevölkerung mit den Waren des täglichen Bedarfes auf ein Mindeſtmaß eingeſchränkt werden muß. Das bedeutet, daß nicht lebens⸗ notwendige Induſtrien in ihrem Produktionsumfang be⸗ ſchränkt oder vielleicht auch ganz eingeſtellt werden. Erheb⸗ liche Beſchränkung ſind u. a. für die Bauwirtſchaft und für die Textilwirtſchaft zu erwarten. Dieſe Maßnahmen wer⸗ n in Kürze getroffen werden. Sie werden ſich abſolut Peib cg ige abwickeln und guch guswirken, da ja durch ie Einführung von Bezugsſcheinen der unbedingt not⸗ wendige Umfang der Konſumgüterproduktion bereits um⸗ riſſen iſt. Dieſe erſten Maßnahmen ſind in gewiſſem Sinne mit der Stoppperordnung bei der Einſetzung des Preis⸗ bildungskommiſſars zu vergleichen. Sie haben ein Ham⸗ ftern und damit eine unwirtſchaftliche Verteilung der vor⸗ handenen Beſtände verhindert. Es wird nun möglich ſein, dieſe Beſtände an Textilien, Schuhwaren, Hausrat uſw. für die Zukunft planmäßig einzuſetzen, ſo daß trotz einer eingeſchränkten Produktion die Verſorgung in dem Um⸗ fange wie jetzt auf ſehr lange Zeit hinaus geſichert bleibt, auch wenn ein großer Teil der ſchaffenden Hände Deutſch⸗ lands jetzt für die Gütererzeugung ausfällt, weil ſie die Waffen für den Schutz der Nation ergreifen müſſen. Eine gewiſſe Schwierigkeit beſteht vielleicht in der mit einer ſolchen Beſchränkung der Produktion und dem erwei⸗ terten Geldumlauf unvermeidlich verbundenen Erhöhung der Kaufkraft gewiſſer Schichten. Aber auch dieſe Schwie⸗ rigkeit wird gemeiſtert werden, zumal ja die nationalſo⸗ zialiſtiſche Wirtſchaftspolitik darin bereits recht zahlreiche Erfahrungen beſitzt. Sollte ſich dieſe Kaufkraft, etwa bei bezugſcheinfreien Erzeugniſſen, ungünſtig bemerkbar ma⸗ chen, z. B. in Form von Hamſterkäufen, ſo wird ſich ſehr bald die Sinnlosigkeit ſolcher Käufe zeigen, wenn man von dem Mittel der Verbilligung dieſer Waren Gebrauch macht, wie das bei den Kartoffeln bereits geſchehen iſt. Eine Wirtſchaft aber, die mit derartigen„Schwierig⸗ keiten“ zu tun hat, wird man aber nicht ch nennen können. Im Gegenteil. Auch wirtſchaftlich iſt Deutſchland nicht nur gerüſtet, ſondern ſtärker als je. Wir beſitzen er⸗ 4 9 8 Vorräte an allen weſentlichen Gütern. Wir haben ie Gewähr, daß die Produktion im lebensnotwendigen Umfange aufrechterhalten werden kann, und wir haben eine Währung, die vom Auslande her in keiner Form und mit keinen Mitteln angegriffen werden kann. Für unſeren Außenhandel ergeben ſich durch die bereits jetzt vorliegen⸗ den Erklärungen zahlreicher neutraler Staaten, die Wirt⸗ ſchaftsbeziehungen mit uns unterhalten, ebenfalls ausrei⸗ chende Möglichkeiten. Auch auf dieſem Gebiete wird Eng⸗ land uns nicht tödlich treffen können. Der Schlag, den es gegen uns zu führen gedenkt, wird eines Tages auf das engliſche Volk ſelbſt zurückfallen. Das iſt unſere Gewißheit. großen Nr. 211 Mfzezonow genommen Deutſche Panzertruppen haben an der Strecke Tomoſzow polniſche Hauptſtadt. Noch am Vormiktag wurde der Ort Mſzezunow erreicht. Berſprengte polniſche Diviſion gefangen In den Waldgebieten ſüdoſtwärts der Pilica wurden ver⸗ ſprengte Teile einer polniſchen Diviſion gefangen genom⸗ men. Dabei befanden ſich drei vollſtändige Batterien mit Bespannung. Die polniſchen Ueberläufer nach Litauen Kowno, 8. September. Die Zahl der aus Polen nach Litauen übertretenden polniſchen Soldaten, die ſchon in den letzten Tagen ſehr erheblich war, nimmt jetzt offenbar in Auswirkung der polniſchen Niederlagen von Stunde zu Stunde zu. 5 8 In Warſchau eingedrungen! Berlin, 9. September. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannk: „Deulſche Truppen ſind am 8. Sepkember 17.15 Uhr in Warſchau eingedrungen.“ Die Weichſel bei Sandomir erreicht Berlin, 9. Seplember. Schnelle Truppen haben die Weichſel bei Sandomir in Südpolen und bei Gora Kalwaria ſüoſtwärts Warſchaus erreicht. Britiſcher Dampfer verſenkt Kitterliches Verhalten deutſcher A⸗Booke Berlin, 8. September. Aus Newyork wird berichtet, daß Kapitän Stedmann vom Dampfer„Waſhington“ der United States Line über die Verſenkung des 4060 Tonnen großen britiſchen Frachtdampfers„Olive Grove“, der ſich mit Zucker⸗ ladung auf dem Wege von Kuba nach England befand, einen ausführlichen Funkbericht gegeben habe. Dieſer Be⸗ übe 19 5 in 0 Gegenſatz e Zügenberichten Über die Torpedierung von Frachtdampfern durch be N Unterſeeboote.“ 5 8 1 e Aus dem Bericht geht hervor, daß das Unterſeeboot ent⸗ ſprechend der Priſenordnung den Dampfer„Olive Grove“ anhielt, alle Mann des Frachters anwies, dieſen zu rer⸗ laſſen, und den Frachter erſt durch Torpedoſchüſſe verſenkte, nachdem ſich die Rettungsboote in ſicherer Entfernung des zur Verſenkung beſtimmten Dampfers befanden. Der beutſche Unterſeebootskommandant ſei in ſeiner Behandlung der „Ueberlebenden“ äußerſt höflich geweſen, habe die Kompaſſe der Boote nachgeprüft und die Beſatzungen mit dem richtigen Kurs verſehen.— Kapitän Stedmann berichtet weiter, daß ſich daz deulſche Unterſeeboot erbot, die Rettungsboote des Frachters„live Grove“ ins Schlepptau zu nehmen und gleichzeitig Sdes⸗ Rufe ausſandte und zwei große Raketen ſteigen dieß, ſodaß es der„Waſhington“ möglich war, die Rettungsboote im Atlantik auf der Höhe der iriſchen Küſten in der Nähe des Eingangs zum engliſchen Kanal zu ſichten und die Beſe: ung des verfenkten Frachtdampfers zu übernehmen. Die Mannschaft des Dampfers befände ſich in zuter Verfaſſung und ſei ausnahmslos am Leben. f 1 20 In dem Bericht hebt der amerikaniſche Kapitän Sted⸗ nan noch hervor, daß das U- Book alles gekan habe, um für Sicher der Beſatzung des verſenklen Dampfers zu rgen und erſt abgedreht ſei, nachdem es ſich dabon ver. 0 habe, daß die„Waſhington“ ſich zur Uebernahme Beſatzung nähere. 2 Englands Seeräubermethoden Dampfer in holländiſchen Gewäſſern angegriffen! Berlin, 8. September. Der deutſche Dampfer„Franken“ t am 6. September in den Hafen Padang(Sumatra) ein⸗ gelaufen. Er wurde vorher in neutralen(holländiſchen) Ge wäſſern von engliſchen Flugzeugen angegriffen, ſedoch nicht beſchädigt. f E delt im vorl! Jall um eine neue Ae e Neutralit bererte ag da gene Abkomm Handlungen auf Grund des 0 n 1807 uno der allgemeinen anerkannie 5 N s Bölkerrechls f vor werden in kerritorialen Gewäſſern n dürfen. i Das Esbjerger Opfer der engliſchen Bombe Bombenabwurfes in Esbjerg, Frau Fri 5 ee auf Staatskoſten beige ſetzt werden. 55 5 1 5— 5 . gte iche Müne gelaufen a 8 0 Aumſterdam, 9. September. Der holländische Mi „Wilhelm van der Zaan“ iſt bei Den Helder auf eine gelaufen und beſchädigt worden. Von der 51 Mann ſtar ken Beſatzung wurden 23 getötet und acht ſchwer were Einige werden noch vermißt. Die neue Aeberfliegung Dänemarks Ueber die neue Verletzung der Neukralifät Dänemarks durch die engliſche Flugwaffe liegt eine Fülle von örklichen Einzelmeldungen vor. Daraus 1 ſich, daß zahlreiche Stellen in Nordſchleswig und Sädzütland, von der deulſch⸗ däniſchen Grenze bis hinauf auf Esbjerg und Kolding, Frei⸗ tag früh in der Zeit von 2 bis 4 Ahr morgens von einem oder mehreren engliſchen Flagzeugen überflogen wurden. Die wiederum zu erwartende Entſchuldigung, daß die engliſchen Flieger ſich offenbar„verflogen“ hätten, 10 von vornherein hinfällig, ba der engliſche Geſandte bei ſei⸗ nem Entſchuldigungebeſuch beim däniſchen Außenminiſter anläßlich des ſogenannten„bedauerlichen Verſehens“ des engliſchen Bombenabwurfes in Esbjerg von den der aug liſchen Luftwaffe erteilten„genauen und ſtrengen Inſtruk⸗ tionen hinſichtlich der Reſpektterung der Neutralität Däne⸗ marks“ ſprach und Esbjerg inzwiſchen eine Neutrali⸗ tätsmarkierung vorgenommen hat. Ueber deren Sichtbarkeit beſagt eine Meldung des däniſchen Nachrichtenbüros Ritzau aus Esbjerg: Als die hol⸗ ländiſche Streckenmaſchine Esbjerg paſſierte, ſetzte man ſich vom Flughafen aus mit dem Flieger in funkentelegraphitche Verbindung, Der Flieger, der ſich in 3000 Meter Höhe be⸗ fand, teilte mit, daß er die däniſche Flagge, mit der ver⸗ ſchiedene Gebäude und der Hangar des Flughafens bemalt worden ſind, deutlich aus der Luft ſehen»onnte. Befürchtungen der Neutralen Gewaltiger Druck der Weſtmächte zu erwarten Oslo, 8. September. Die ſozialdemokratiſche Regierungs⸗ partei Norwegens hielt Maſſenverſammlungen in Oslo ab, bei denen der außenpolitiſche Redakteur des Regierungs⸗ blattes„Arbeiderbladet“ einen Vortrag über die außenpoli⸗ tiſche Lage hielt. Er führte u. a. aus: Wir dürfen nicht vergeſſen, daß der heutige Krieg tiefere Urſachen hat. Die Sieger des vorigen Weltkrieges verſüͤch⸗ ten nämlich, ſich a uf Koſten der Gerechtigkeit Machtpoſitionen zu verſchaffen, die den Keim zu neuen Krie⸗ gen in ſich trugen.“ Der Redner ſetzte ſich dann mit den Fehlern der Alliierten in Verſailles auseinander und fuhr fort:„So wie die ſtrategiſche Lage jetzt iſt, muß man damit rechnen, daß die Weſtmächte einen gewaltigen Druck auf die neutralen Staaten ausüben werden, um die Blockade gegen Deutſchland wirkſam zu machen. Es iſt klar, daß dieſe Umſtände auch unſer Land in außerordentliche Schwierig⸗ keiten verſetzen können, denen zu begegnen wir bereit ſein müſſen.“ 0 „Der Krieg nicht Amerikas Sache“ Delroit, 8. September. Der republikaniſche Senater ron den Berg, der als möglicher Präſidentſchaftsk indioat ge⸗ nannt wird, erklärte, der ausgebrochene Krieg ſei nicht Ame⸗ rikas Sache. Privatmeinungen ließen ſich nicht regeln, aber die Regierung der Vereinigten Staaten könne und müſſe eine nicht neutrale Parteinahme vermeiden, welche Amerikas Jugend einem Blutbad ausliefern könnte. Bombe auf litauiſche Stadt Kowno weiſt Zweckmeldungen zurück Kowno, 8. Sept. Die Litauiſche Telegraphenagentur ber⸗ öffentlicht folgendes Dementi: Die Auslandsmeldungen über eine litauiſche Generalmobilmachung ſind unrichtig. Die Streitkräfte des Landes wurden nür durch Einberufung einiger Jahrgänge von Reſerviſten verſtärkt. Die im Ausland verbreitete Nachricht, daß ein Bomben⸗ flugzeug in Litauen zum Abſturz gebracht worden ſei, ent⸗ behrt jeder Grundlage. Kein ausländiſches Kriegsflugzeug at litauiſches Gebiet überflogen. Die von einem aus ändt⸗ ſchen Sender verbreitete Mitteilung über eine Bombardie⸗ rung der litauiſchen Grenzſtadt Varena durch deutſche Flug⸗ Boge iſt reine Erfindung. Es iſt keine Bombe auf litaufſchem oden gefallen. Vorbedachter Angriff auf Esbjerg Kein Verfliegen des engliſchen Flugzeuges. Kopenhagen, 8. Sept. Zu dem engliſchen Bombenan⸗ griff auf Esbjerg ſchreibt„National Tidende“ im Anſchluß an die von allen Kopenhagener Blättern gehrachte Ent ſchuldigung des engliſchen Geſandten, dieſe Aufklärung des Esbjerg⸗Vorfalles komme nicht unerwartet. Von Afifang an ſei auf einen Zuſammenhang zwiſchen dem eng iſchen Angriff auf die deutſche ufthaſſs auf 0 t und den Bombenabwurf auf Esbjerg hinge iel 1 en, und die öffentliche 9 habe von ab einen Eng⸗ länder als den Schuldigen bezeichnet. Indeſſen, daß der engliſche Flieger geglaubt haben ſollte, er befinde ſich über 5 Meer, ſtimme mit den neueſten Meldungen nicht Überein. FJaiſcher, die aus der Rordſee zurückgekommen ſeien, be⸗ richken nämlich, daß die Vorbereitungen des Bombenab⸗ wurfes von ihnen beobachtet worden wären, als die eng ⸗ liſche Maſchine über Skallingen mit direktem Kurs— den Esbjerger Hafen zuflog. Man habe von unten her ſe können, daß die Bomben unter die Maſchine herabgelaſſen, aufgereiht und zur Spitze vorgezogen wurden, worauf ſie eine nach der anderen herabfielen, während das Flugzeug in einem Bogen über die Stadt und dann wieder auf das Meer binantsflag, Keine Das britiſche Reklameminiſterium Lügen am Morgen. Dementi am Abend. N Stockholm, 8. Sept.„Nya 18 Allehanda“ ſtellt in ſeiner Ausgabe vom Donnerstag feſt, daß von dem Nach⸗ richtenbüro United Preß am Mittwoch nachmittag eine Meldung gegeben wurde, nach der Berlin am Mittwoch morgen um 6 Uhr von britiſchen Luftſtreitkräften bombar⸗ diert worden ſei.() Nachts um 1 Uhr ſei dieſe Meldung vom britiſchen„Informatſonsminiſterium“ dementiert wor⸗ den. dean hat ſich daraufhin mit der Agentur in Verbindung geſetzt. Dieſe ſtellte ihrerſeits feſt, daß ſie die Meldung über das Bombardement von Berlin vom briti⸗ ſchen„Informationsminiſterium“ erhalten habe.(ö) „Nya Dagligt Allehanda“ ſchreibt dazu, es gäbe hier⸗ für keine andere Erklärung, als daß in dem neu eingerich⸗ teten britiſchen Miniſterium die linke Hand nicht wiſſe, was die rechte kue. Es ſei in dieſem Zuſammenhang von Intereſſe, daran zu erinnern, 952 ſeitens der engliſchen Preſſe vor der Einrichtung des Reklameminiſteriums ſtarke Bedenken wegen der Grundſätze erhoben worden ſeien, nach denen das Perſonal des Miniſteriums ausgeſucht würde. Den Bauch aufgeſchlitzt Stettin, 8. Sept. In unmittelbarer Nähe der Reichs⸗ grenze beim Kreis Lauenburg ſind, wie die„Pommerſche Zeitung“ meldet, wiederum zwei ſcheußliche Verbrechen polniſcher Banden bekanntgeworden. Das auf der Mitte des Weges zwiſchen Lauenburg und Neuſtadt gelegene polniſche Dorf Luſin, das nun von unſeren Truppen be⸗ ſetzt iſt, war während der erſten militäriſchen Operationen von einem deutſchen Spähtrupp erreicht worden, dem die Luſiner Einwohner einen überaus herzlichen Empfang be⸗ reitet hatten. Als in der darauffolgenden Nacht der Späh⸗ trupp Luſin wieder verlaſſen hatte, drangen irreguläre polniſche Banden, die ſich in den nahen Wäldern verbor⸗ gen hatten, in das Dorf ein, um an den Volksdeutſchen Rache zu nehmen. Ein Deutſcher wurde, während ſeine Frau entfliehen konnte, aus dem Bett geholt und in viehi⸗ ſcher Weiſe ermordet. Zunächſt war dem alten Mann der Bauch aufgeſchlitzt worden, und anſchließend wurden acht Kugeln in den Körper geſagt. Deutſche Soldaten, die bei ihrer Rückkehr dieſes Verbrechen entdeckten, betteten den Ermordeten auf dem Luſiner Friedhof zur letzten Ruhe. Die Leiche eines deutſchen Soldaten fand man im Dickicht der Grenzwälder gräßlich verſtümmelt auf. Mit ſeinem eigenen Seitengewehr hatten ihm die Polen ein mehr als handgroßes Loch aus der Bruſt geſchnitten, ſo daß der deutſche Soldat einen qualvollen Tod hatte ſter⸗ ben müſſen. 2 4. 1 2 5 „Furchtbare Bartholomäus nacht“ Skockholm, 9. September.„Stockholms Tidningen“ ver⸗ öffentlicht am Freitag den Bericht ihres Berliner Korre⸗ ſpondenten über den Flug der Auslandspreſſe nach Brom⸗ berg und den furchtbaren Terror, den die Polen in Brom⸗ berg ausgeübt haben. In dem Bericht heißt es: Bevor die deutſchen Truppen Bromberg beſetzten, ereig⸗ nete ſich am Sonntag und in der Nacht zum Montag eine furchtbare Bartholomäusnacht. Eine unbeſchreibliche Schrek⸗ kensſtimmung liegt noch über der Stadt. Der Sonntag war fürchterlich. Nachdem die polniſchen Truppen abmarſchiert waren und ehe die Deutſchen kamen, fing ein entſetzliches Maſſaker in der ganzen Stadt an. Die Anzahl der ermordeten und verſtümmelten Menſchen — Deutſchen und Polen, die unker dem Verdacht ſtanden, deutſchfreundlich zu ſein— wird ungefähr auf 1000 berech- nel. Ich fokografierke ſelbſt einen großen Teil der großen Leichenhaufen, die noch heute auf den Skraßen und in den Wäldern am Rande der Stadt ſowie in den Gärten lagen. Aber die Jokografien ſind zu enkſetzlich und grauenhaft, um überhaupt in den Zeikungen veröffenklicht werden zu kön⸗ nen. Selbſt die Polen ſind vor Entſetzen gelähmt. Was ich heute ſah, habe ich niemals während des Weltkrieges er⸗ lebt und auch nicht während des ſchlimmften Bürgerkrieges in Deutſchland, wie z. B. bei dem Kommuniſtenaufſtand in Hamburg oder an anderen Orten. Die Menſchen ſind regel⸗ recht geſchlachtet worden. Die polniſchen Banden haben, wie berichlet wird, vor der Räumung Brombergs Deutſche und die als deutſchenfreundlich angeſehenen Polen in großer An⸗ zahl erſchoſſen, aber das große Schlachken wurde vor allen Dingen ſpäter von fanatiſchen Jugendlichen im Alker von 15 bis 20 Jahren durchgeführt, die als Bürgerwehr bewaff⸗ net waren. Den ganzen Tag über ſah man in Bromberg Hilfspolizei Inſurgenten mit erhobenen Händen vor ſich herführen. Po⸗ lizei unterſucht jeden Winkel von Bromberg, und die Trup⸗ pen ſäubern die Wälder. In den Kellern hat der größte Teil der Bevölkerung drei Nächte ohne Verpflegung geſeſſen. Eine Maſſe von ihnen wurde jedoch von Inſurgenten aufge⸗ ſtöbert und ermordet. Man rechnet damit, daß jetzt noch viele in den Kellern ſitzen, weil ſie nicht wiſſen, daß ſich die deut⸗ ſchen Truppen bereits in der Stadt befinden. 5 Die Ermordeten von Beuthen Beuthen, 8. September. Die von den polniſchen Auf⸗ ſtändiſchen bei Maziejkowitz hingemordeten und in einem Maſſengrab auf dem Friedhof von Michalkowitz beigeſetzten 27 Volksdeutſchen waren, wie die„Oſtdeutſche Morgenpoſt“ von dem Are A jetzt erfährt, ſo grauenvoll verſtiin⸗ melt, daß ihre Identität nicht mehr hat nachgewieſen wer⸗ den können Unter den Verſtümmelten befindet ſich auch der erſte nationalſozialiſtiſche Stadtverordnete der Stadt Beu⸗ then, der ſchon in der polniſchen Aufſtandszeit von 1921 durch ſeinen tatkräftigen Einſatz als Retter Beuthens in Erſcheinung getreten war, SA⸗Oberſturmbannführer Kiſſar⸗ ty, ein weit über die Grenzen Oberſchleſiens hinaus be⸗ kannter Deutſchtumskämpfer. 5 Viehiſche Greuel Berlin, 9. Sept. Oſtwärts der Pilica wurden am 7. September vorübergehend in polniſche Hände gefallene verwundete deutſche Soldaten bei erneutem Vorgehen tot mit ausgeſtochenen Augen und aufgeſchl 8 vorgefunden. 9 fgeſchlagenen Schädeln Nr. 9 und 10 Neue britiſche Völkerrechtsverletzungen Kopenhagen, 8. September. Aus in der Nacht in Kopenhagen eingelaufenen Meldungen aus Mordſchleswir und Südjütland geht hervor, daß ſich die engliſche Flugwaffe ſchon wieder eine Verletzung der Neutralität Dänemarks hat zuſchulden kommen laſſen. Diefer neue Uebergriff iſt eln ⸗ wandfrei bewieſen. Oslo, 8. September. Wie die Osloer Zeitung„Arbeiter⸗ bladet“ aus Stavanger meldet, kreiſte nach Beobachtung von Fiſchern und Lotſen am 6. September früh ein großer zwei⸗ motoriger Doppeldecker längere Zeit über der Inſel Kvitſhy an der Mündung des Ryfylke Flords. Das iſden seher i intereſſtert. Es ſetzte ſeinen Kurs landeinwärts über den Bok⸗Fjord und 90 ſchließlich in großem Bogen über Nor⸗ den in weſtlicher Das Il tanen Aha denfalls war es kein norwegif 5 ſelben Tages gegen 17 Uhr wiederholte ſich ein ſolcher Flug ⸗ eugbeſuch bei Kvitſöy und ſchließlich auch ſpätabends übee ieſer Inſel und den Bok⸗Jjord. Bei dieſem dritten Flug hielt ſich das Flugzeug auffallend lange landeinwärts, ehe es wieder dem Meere zuflog. Beim zweiken Beſuch umkreiſten zwei norwegiſche Jagoͤflieger das Agger Spät am Nach mittag des 6. Sepkember erſchien ferner ein norwegiſcher Torpedojäger bei der Inſel. 5 125 an den dort befindlichen 9 55 ung zum Meer, wo es verſchwand. kte keine Kennzeichen, bot auch ſonſt zur Feſtſtellung der Nationalität; 11 ches. Am Nachmiktag oes⸗ Regierung eine Durch Chamberlains Brille Lügenberichte vor dem Unkerhaus. Der engliſche Miniſterpräſident hat im Unterhaus den Abgeordneten regelmäßige Berichte über die allgemeine Kriegslage verſprochen. Wenn die ſpäteren Berichte eben⸗ ſo gefärbt ſind wie der erſte, ſo werden die Unterhausmit⸗ glieder wenig erbaut von dieſen Reden ſein. Chamberlain behauptete, daß die Polen„hartnäckig um jeden Meter ihres Landes kämpften“, obgleich aus dem raſchen Vor⸗ ſchreiten der deutſchen Offenſive hervorgeht, wie ſchnell die Widerſtandskraft der Polen gebrochen worden iſt. Er erklärke dann,„der Krieg ſei eigenklich durch die Verſenkung der„Athenig“ eröffnet worden, über die die ganze Welt zuliefſt entrüſtet ſei“. In Wahrheit weiß die ganze Welt, daß der engliſche Lügenkrieg und die ſkrupel⸗ loſe Stimmungsmache in Amerika durch Churchills Tor⸗ pedos auf die„Alhenia“ eröffnet worden ſind. Ueber Einzelheiten der Mobilmachung, ſo meinte Cham⸗ berlain, könne er noch nichts mitteilen. Es iſt anzunehmen, daß es auch weiterhin viele Angelegenheiten geben wird, über die der Miniſterpräſident dem Parlament und dem engliſchen Volk keine Rechenſchaft zu geben wagen kann. Die engliſchen Oppoſitionsparteien, nämlich die Labour⸗Partei und die Liberalen, haben es abgelehnt, Poſten in der Regierung Chamberlains zu übernehmen. Sie haben jedoch Verbindungsmänner zu einigen Miniſte⸗ rien beſtellt, die ſich über die Tätigkeit dieſer Miniſterien unterrichten ſollen. Die kleine Gruppe unabhängiger Li⸗ beraler, die hinter Lloyd George ſteht, hat als ein⸗ zige Oppoſitionsgruppe den Sohn des ehemaligen Mini⸗ ſterpräſidenten des Weltkrieges, Major Lloyd George, auf einen untergeordneten Poſten in der engliſchen Regierung entſandt. Die finniſche Zeitung„Helſingin Sanomat“ berichtet über die Veränderungen im Leben Londons. Sämtliche Theater und Kinovorſtellungen ſeien eingeſtellt worden, ebenſo wie alle Veranſtaltungen abgeſagt wur⸗ den. Auch die Einſchränkungen im Benzinverbrauch hätten das äußere Bild der Stadt ſehr verändert. Stark verrin⸗ gert ſei insbeſondere auch der Papierverbrauch. Die Preiſe für Kunſtſeide ſeien ſtark geſtiegen. Im Milchverbrauch würden große Einſchränkungen vorgenommen. Daß der finniſche Korreſpondent ein„völlia normales Leben“ feſt⸗ ſtellen kann, beweiſt nur, daß die engliſche plutokratiſche Oberſchicht von Maßnahmen, die die Maſſe des Volkes auf ſich nehmen muß, vorlaufig nichts ſpürt. Kurze Auslandsnachrichten Hertzog proteſtiert gegen Kriegspolitik Der bisherige Miniſterpräſident der Südafrikaniſchen Union, General Hertzog, e in einer öffentlichen Er⸗ klärung gegen Südafrikas Teilnahme an einem europäiſchen Krieg. Bei der Auseinanderſetzung zwiſchen Großbritannien und Deutſchland ſtehe auch nicht das untergeordnetſte In⸗ tereſſe der Südafrikaniſchen Union auf dem Spiel. er Krieg werde nur gegen Großbritannien geführt. Freſbelt Smuts, der mit England zuſammengehe, habe die Freiheit der Nationen verraten. Das Blutgeld für Polen Das briti Schatzamt gibt bekannt, daß der polniſchen 18 ranleihe von rund 100 Millionen Reichs⸗ mark gewährt wird. Das Abkommen wurde im britiſchen Außenminiſterium unterzeichnet. Nachdem die Polen im Sold Englands bereits am Rand des Abgrundes angekom⸗ men ſind, erhalten ſie endlich die ſehnlichſt erwarteten Bar⸗ zahlungen. Ohne daß aber von der Warſchauer Regierung irgendein Nutzen aus dieſem Blutgeld gezogen werden kann, wird die innere Zerſetzung Polens bereits ſo weit vorge⸗ ſchritten ſein, daß auch noch weſentlich größere Summen keinerlei Wirkung mehr ausüben können. Rückzug aus den chineſiſchen Gewäſſern? Die Regierung von Nanking wünſcht, daß Kriegsſchiffe aller Nattonen, die in einen Konflikt miteinander geraten ſind, ſich aus den chineſiſchen Gewäſſern zurückziehen,„um e dee zu vermeiden. Die„Times“ bemerkt dazu, der weck dieſes Vorſchlages ſei, da es in China keine deutſchen Streitkräfte gebe, nur zu durchſichtig. Kein Umweg über Kanada N „Staatsſekretär Hull erklärte, daß amerikaniſche Frachten die unter das Neutralitätsgeſetz fallen, auch dann nicht nach Großbritannien verſchifft werden könnten, wenn ſie von Kanada gekauft würden und dieſes britiſche Dominion nicht in den Krieg gegen Deutſchland eingreife.. Belgien und Luxemburg— Belgiſche und luxemburgiſche Regierungsvertreter hatten eine Zuſammenkunft, in der der luxemburgiſchen Regierun für den Fall von Schwierigkeiten die Hilfe Belgiens in Aus⸗ ſicht geſtellt wurde. Die luxemburgiſche Regierung hat nun⸗ 2„* mehr durch Verordnung zu verhindern geſucht, daß der lu⸗ kemburgtiſche Sender anderes alß Mitteilungen und Auf⸗ rufe der eigenen Regierung veröffentlicht und den Sender der Propaganda fremder Staaten zur Verfügung ſtellt. * 5 N 2 Jugoflawiſche Empörung Schiffahrt vollkommen lahmgelegt. 5 Beigrad, 8. Sept. In jugoſlawiſchen Schiffahrtskreiſen wächſt die Erbitterung über die britiſchen Seeräuber⸗ methoden gegenüber den neutralen Schiffen, durch die auch die jugoflawiſche Seeſchiffahrt vollkommen lahmgelegt iſt. Der in Gibraltar feſtgehaltene jugoſlawiſche Frachter „Jurko Topic“ z. B. durfte ſeine Fahrt immer noch nicht fortſetzen. In Rotterdam liegt der jugoſlawiſche Dampfer „Suſak“ mit Kohlen für Italien, doch hält die Reederei das Schiff aus Furcht zurück, es könnte unterwegs von den Engländern torpediert oder aufgebracht werden. Außer⸗ dem verlangen die engliſchen Verſicherungsgeſellſchafte eine zusätzliche Kriegsriſikoprämie von 2000 Pfund, di Fracht zu einem Verluſtgeſchäft machen würde. ſchwerwiegender iſt der Fall des Dampfers„Anſoun“, der in Franzöſiſch⸗Marokko Anthrazit für die dalmatiniſchen Zementfabriken geladen hatte und im letzten Augenblick, offenſichtlich auf engliſche Weiſung hin, am Auslaufen ge⸗ 5 wurde. Die Zementfabriken in Jugoflawien müf⸗ en jetzt zu Arbeitseinſchränkungen und der Entlaſſung von mehreren hundert Arbeitern ſchreiten. Engländer ſchießen eigene Flugzeuge ab— Newyork, 8. September. United Preß berichtet aus Lon⸗ don, nach einer Mitteilung des britiſchen Informationsmink⸗ ſteriums hätten engliſche Flakbatterien bei einem Flle⸗ eralarm die eigenen Kampfflieger unter Feuer genommen. Em britiſches 8 und ſtürzte ab; ein zweites wurde derart beſchädigt, daß es notlanden mußte. ö n e . * 7 2 lugzeug wurde dabei in Brand geſchoſſe N 2 eee— * e 5 Keine Kleiderſchrankſchnüffelei Der Bezugsſchein für Textilwaren in der Praxis Bevorſtehende Lockerung Der Generalreferent im Reichswirtſchaftsminiſterium, Präſident Hans Kehrl, äußerte ſich einem Preſſevertreter gegenüber ausführlich über den Zweck und die Handhabung Der Bezugsſcheine, ſoweit ſie ſich auf Textilwaren beziehen. Auf die Frage, welcher Zweck mit den Bezugsſcheinen angeſtrebt wurde, antwortete Präſident Kehrl folgende maßen: a „Die Verbrauchsregelung für Spinnſtoffwaren and Schuhwaren diente dem Zweck, unter allen Umſtänden den Warenbedarf der Bevölkerung und insbeſondere der werk⸗ tätigen Volksgenoſſen auf lange Zeit ſicherzuſtellen Sie er⸗ ſchien deshalb plötzlich, ſodaß ſowohl die Käuferſchicht wie der Einzelhandel davon überraſcht waren. Dieſe Llätzlichkeit war jedoch notwendig, um nicht von vornherein das Gelin⸗ gen der mit der Verbrauchsregelung angeſtrebten Abſichten zu gefährden. Mit dem Bezugsſchein muß auf jeden Fall verhütet werden, daß der Vorſprung, den die Volksgenoſſen mit höherem Einkommen gegenüber der weniger bemittel⸗ ten Bevölkerung haben, ausgenutzt werden konnte. Hätte man für den Bezugsſchein eine Anlauf⸗ ober Uebergangszeit eingeführt, ſo würde es trotz aller guten Geſinnung, die ſich gerade in den letzten Wochen im deutſchen Volke ſo prachtvoll bewährt hat, unvermeidbar geweſen ſein, daß— je nach dem Geldbeutel des einzelnen— Hamſter⸗ käufe getätigt worden wären und daß damit der Beſtand an greifbaren und für die Verteilung unter die Geſamtheit des deutſchen Volkes beſtimmten Waren erheblich verringert worden wäre. Der Einzelhandel hat darüber hinz eis auch dafür geſorgt, daß in der Verbraucherſchaft keinerlei Unruhe entſtand. i Da die Läden und Geſchäfte geöffnet blieben, konnte ſich jeder Verbraucher davon überzeugen, daß wir bei gerechter Verteilung— unter Berückſichtigung des abſolut ſotwen⸗ digen Bedarfes— in Deutſchland um die Kleidung ebenſo wenig wie um die Ernährung beſorgt ſein müſſen. Hierbei iſt allerdings Vorausſetzung, daß wir uns nicht allein von eigenen Wünſchen leiten laſſen, ſondern Dieſe ſoweit zurückftellen, wie es die Sicherung des wirklich dringenden Bedarfs erfordert. Die Abgabe der Bezugsſcheine iſt den Wirtſchaftsämtern übertragen worden. Ihren Be⸗ amten erwächſt eine beſondere Verantwortung, die owohl Takt wie geſunden Menſchenverſtand in beſonderem Maße erfordert. Richtlinien von oben müſſen hier ergänzt werden durch das Geſchick des Beamten und ſein beſonderes Ver⸗ ſtändnis für die Lage des Antragſtellers. Der Beamte wird dann ſeine Entſcheidungen richtig treffen, wenn er ſich den Sinn der Verbrauchsregelung ſtändig vor Augen hält. Er muß ſich bewußt ſein, daß die gleichmäßige Deckung des Bedarfs der ganzen Bevölkerung in ſeinen Händen egt. Der Beamte wird— wenn er ſich mit jedem Fall nicht bürokratiſch, ſondern menſchlich befaßt— in der Unterhaltung mit dem Antragſteller in der Beurteilung ſei⸗ nes Auftretens und ſeiner Lebensverhältniſſe erkennen, ob er es mit echtem Bedarf oder getarnter Hamſte⸗ rei zu tun hat. Dieſe Pſychologie, dieſes Hineindenken in die Umſtände des einzelnen Falles wird es in den meiſten Fäl⸗ len dann überflüſſig machen, daß die Behörde inquiſitoriſche Maßnahmen trifft, um den wirklichen Bedarf feſtzuſtellen. Wir wollen keine Kleiderſchrankſchnüffelen, ſondern verſtändig urteilende Beamte. Dies hat allerdings zur Vorausſetzung, daß die Verbraucherſchaft durch ihr eige⸗ nes Verhalten dazu beiträgt, daß die Behörde der unange⸗ nehmen Notwendigkeit enthoben wird, unpopulär zu ver⸗ fahren Wirklicher Bedarf wird und kann gedeckt werden Dem Bedürfnis aber, mit Hilfe des Bezugsſcheines kleine Hamſter⸗ lager anzulegen, wird der Beamte durchaus kein Verſtänd⸗ mis entgegenbringen. Etwa vorhandene Befürchtungen, daß der Antragſteller ſich einem hochnotpeinlichen Verfahren unterwerfen muß, verſchwinden, ſobald es ſich herumge⸗ ſprochen hat, daß niemand beſorgt ſein muß, der wirkliche und echte Sorgen um ſeine Kleidung hat. Die ergänzende Frage, ob in abſehbarer Zeit mit einer Lockerung der Bezugsſcheinpflicht zu rechnen ſei, wurde von Generalreferent Kehl poſitiv beurteilt.„Der Bezugs⸗ ſchein ſollte zunächſt einen Riegel vorſchieben, um willkür⸗ liche und ebenſo unnötige wie unerwünſchte Käufe zu unter⸗ binden. Er ſollte darüber hinaus der Verbraucherſchaft— zuſammen mit dem Handel und der Induſtrie— die Er⸗ kenntnis vermitteln, daß in der heutigen Zeit die Wünſche Des einzelnen hinter die Intereſſen der Geſamtheit Zurücktreten müſſen. Dieſer Zweck iſt ſchon jetzt er⸗ füllt. Das geht nicht nur daraus hervor, daß auch nach der Einführung des Bezugsſcheins Disziplin herrſcht, ſondern daß ſelbſt die nicht bezugsſcheinpflichtigen Waren mit nur nor⸗ malen Umſätzen gekauft werden. Da nunmehr für die Lenkung der Textilproduktion und damit für die Verſorgung Großdeutſchlands mit Textilwaren Durch den Sonderbeauftragten für die deutſche Spinnſtoff⸗ wirtſchaft und durch die Reichsſtellen einheitliche Richtlinien aufgeſtellt ſind, wird es ſich ermöglichen laſſen, beſonders in den nächſten Tagen die Reihe der freien Waren zu er⸗ weitern. So werden Waren freigegeben werden, die ſaiſon⸗ bedingt ſind oder nicht der Deckung des unbedingt lebens⸗ wichtigen Bedarfes dienen. Dies trifft zu für: Teppiche, Gar⸗ dinen, Handarbeitsgarne, Kiſſen, Diwandecken, kunſtſeidene Kaffeedecken, Mieder, Abendkleidung und Aehnliches; ebenſo ſollen Scheuertücher, Wiſchtücher und ähnliche Wirtſchafts⸗ Artikel freigeſtellt werden. Wir wiſſen die Schwere der Aufgabe der deutſchen Haus⸗ frau ſehr wohl zu ſchätzen und wollen ſie der Pflicht ent⸗ heben, wegen eines jedes einzelnen Scheuertuches den Gang zum Wirtſchaftsamt antreten zu müſſen. 5 Ver ſchärfſung der Reichsmeldeoroͤnung Das Intereſſe der Landesverteidigung erfordert eine ge ⸗ naue Ueberwachung des Perſonenverkehrs, damit Sabotage⸗ akte an den für das deutſche Volk lebenswi tigen Betrieben verhütet und die zur Landesverteidigung notwendigen Maß⸗ nahmen vor Spionage geſchützt werden. Durch eine Verord⸗ nung des Reichsinnenminiſters Dr. 255 ſind in Deutſchland bis auf weiteres die Beſtimmungen der Reichsmeldeordnung verſchärft worden. 5 Volksgenoſſe trägt zum Schutze des bedrohten Vaterlandes bei, wenn er die Vorſchriften bei An⸗ und Abmeldung, bei Wohnungs⸗ und Wohnortwechſel ſelbſt genau beachtet und auch ſeinerſeits darüber wacht, daß ſie Bom jedermann genau beachtet werden.. Tod den Volksſchädlingen! Gemeine Verbrecher in ernſter Jeit Berlin, 8. September. Die zur Abwehr feindlicher Flle⸗ gerangriffe gebotene Verdunkelung darf verbrecheriſchen Ele⸗ menten nicht den Anreiz bieten, in ihrem Schutz ein iſcht⸗ ſcheues Treiben zu entfalten. Eine eben erſchienene Verord⸗ nung, die vom Miniſterrat für die Reichsverteidigung un⸗ ter dem Vorſitz des Generalfeldmarſchalls Göring beſchloſſen wurde, ſchiebt derartigen Verſuchen einen Riegel vor. Wer bei Fliegeralarm oder unter dem Schutze der Verdunkelung zu rauben oder ſtehlen, andere zu verletzen oder gar das Leben eines Volksgenoſſen anzugreifen unter⸗ nimmt, wird mit dem Tode oder mit lebenslanger oder zeitlicher Zuchthausſtrafe bis zu 15 Jahren beſtraft. Dieſelbe Strafe trifft nach der Verordnung auch denjenigen, der in anderer Weiſe unter Ausnutzung der durch den Kriegszu⸗ ſtand geſchaffenen beſonderen Verhältniſſe eine Straftat begeht, wenn das geſunde Volksempfinden wegen der be⸗ ſonderen Verwerflichkeit der Straftat eine beſonders harte Strafe fordert. Wer etwa einen Betrug an der Fa⸗ milie eines Kriegsteilnehmers darauf aufbaut, daß ihr natürlicher Beſchützer, der Ehemann und Vater, im Felde ſteht, wer die Beſtimmungen über die Kriegsbewirtſchaftun von Vorräten umgeht, wer Warenbeſtände vernichtet, u aus anderen Waren höheren Gewinn einzuſtreichen, wer als Verwalter kriegswirtſchaftlich wertvollen Gutes in die eigene Taſche arbeitet, den ſollen nach der Verordnung die ſchärfſten Strafen bis zur Todesſtrafe treffen. Noch ſchärfer packt die Verordnung zwei andere Gruppen voſt Fällen an: Ausſchließlich mit dem Tode 09 ie denjenigen, der zum Schäden der deutſchen Wehrkraft und Wirtſchaftskraft Gebäude in Brand ſetzt, den Verkehr 0 der Eiſenbahn und Straßenbahn gefährdet, öder ſonſt eln gemeingefährliche Straftat begeht. Schließlich verfällt dem Tode, wer in einem ſtreifen, den die Zivilbevölkerung aus milſtäriſchen 15580 geräumt hat, plündert; wer in ſolchen 0 iſt ſo verächtlich, daß die Verordnung hier den Vollzug det Todesſtrafe durch Erhängen vorſieht. So wird mit den härteſten Waffen der Kampf gegen ge⸗ meine Verbrecher aufgenommen, die ſich in ernſter Zeſt alls Ichſucht, Habgier oder durch niedrige Beweggründe außer⸗ halb der Volksgemeinſchaft ſtellen; die Verordnung zeugt von dem unbeugſamen Willen, derartige 1 anzupragern und auszumerzen. Das deutſche Volk, das it geſchloſſener Front hinter ſeinem Führer ſteht, um 155 ihm aufgezwungenen Kampf zum ſiegreichen Ende zu flih, ren, ſoll die Gewißheit haben, daß wer aus dieſer Front ausbricht, um auf dem Rücken ſeines Volkes eigennlitzige verbrecheriſche Zwecke zu verfolgen, notfalls mit den här⸗ teſtan Waffen vernichtet wird. N Vom weiblichen Arbeits dienſt Keine allgemeine Enklaſſung Berlin, 8. September. Nach einer im Reichsgeſetzblatt Nr. 169 vom 7. September 1939 veröffentlichten Verordnung wird die Ende September 1939 vorgeſehene allgemeine Ent⸗ laſſung im Reichsarbeitsdienſt für die weibliche Augend bis auf weiteres perſchoben. Der Reichsarbeitsführer iſt ermäch⸗ tigt, in begründeten Fällen eine vorzeitige Ent ung 91 genehmigen. Die Deutſchen in Paläſtina Brutalität„rechtlich einwandfrei“. London, 8. Sept Die Kenntnisnahme der Weltöffent⸗ lichkeit von der an den Burenkrieg erinnernden Brutali⸗ tät, mit der jetzt England die Deutſchen in Paläſtina ge⸗ hetzt hat, iſt nach einer Veröffentlichung des britiſchen Re⸗ klameminiſterjſums der herrſchenden Clique äußerſt unan⸗ 5 Umſomehr, als ja Chamberlain und die anderen Exponenten der regierenden britiſchen Finanz ſeit Tagen händeringend a la 1918 erklären, ſie führten keinen Krieg gegen das liebe deutſche Volk. So beeilt ſich heute das Miniſterium zur Rettung des ſinkenden britiſchen Anſehens mitzuteilen,„daß die Internierung der Nazis in Paläſting mit einem Minimum von Unannehmlichkeiten für die Häftlinge erfolgt ſei“. Dieſe ſchöne Mitteilung mitſamt ihrem Eingeſtändnis, daß alle Deutſchen Nazis ſind, erreicht das Gegenteil der beabſichtigten Wirkung: Das, was für England bei ande⸗ ren als das Minimum von Unbequemlichkeiten gilt, kennt die Welt aus den Schandtaten britiſcher Regierungen ge⸗ genüber Indern und Arabern. Auch polniſcher Mord, Ter⸗ ror und Grenzverletzung war ja nach Chamberlains Mei⸗ nung harmlos und minimal und kein hinreichender Grund für das nach langer Geduld erfolgende militäriſche Ein⸗ greifen des Deutſchen Reiches! Der Führer ſtiftet ein Verwundetenabzeichen. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht hat durch Verordnung vom 1. September 1939 ein Verwun⸗ detenabzeichen geſtiftet. Das Verwundetenabzeichen(unſer Bild) gleicht dem des Heeres im Weltkrieg mit der Ab⸗ weichung, daß der Stahlhelm ein Hakenkreuz trägt. Es wird ebenfalls in drei Stufen, in Schwarz, in Silber und in Gold verliehen. biels⸗ Aus Baden und den Nachbargauen Gau Baden iſt luftſchutzbereit! NS. Das deutſche Volk kann mit Zuverſicht allen Er⸗ eigniſſen entgegenſehen. Das Gefühl der Sicherheit iſt umſo größer, als auch in der Heimat ſelbſt alles getan iſt, um ſie gegen mögliche Gefahren zu ſchützen Sollte es jemals einem feindlichen Flugzeug gelingen, die ſtarke deutſche Luftabwehr zu durchbrechen, ſo werden die in der Heimat getroffenen Schutzmaßnahmen jeden Erfolg ſolcher Angriffsverſuche zum Scheitern bringen. Die überwiegende Mehrzahl der einſatz⸗ fähigen Männer, Frauen und Jugendlichen iſt durch den Reichsluftſchutzbund im Luftſchutz ausgebildet und daher füä⸗ hig, Haus und Hof lichen alle zu erwartenden Gefahren zu ſchützen. In vielen Uebungen erprobte Verdunkelungsmaß⸗ nahmen werden einem feindlichen Flugzeug das Auffinden bewohnter Stätten während der Nacht erheblich erſchweren. Die mehrfach durchgeführte Entrümpelung, die in dieſen Tagen nochmals überprüft werden muß, wird die Entſtehung von Bränden(verurſacht durch den Abwurf von Brandbom⸗ ben) erſchweren und ihre Bekämpfung erleichtern. In allen Luftſchutzgemeinſchaften ſtehen aber auch die in der Haupt⸗ ſache erforderlichen Geräte bereit, die für die Durchführung des Selbſtſchutzes benötigt werden. Was in einzelnen Fal⸗ len noch fehlen ſollte, kann an Hand der allen e gemeinſchaften zugegangenen Merkblätter durch Selbf herſtellung ſchnell herbeigeſchafft werden. Die Anweiſungen des Reichsluftſchutzbundes an die Luftſchutzwarte erklären in Wort und Bild dieſe e ee und zei⸗ en, daß man ſich dieſe in fedem Haus lei 15 ſelbſt beſchaffen ann. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß alle Volksgenoſſen bereft⸗ willigſt alles tun, damit die Luftſchutzbereitſchaft des deut⸗ ſchen Volkes unerſchütterlich iſt. Der Führer ſoll das Be⸗ wußcſein haben können, daß er ſich nicht nur auf ſeine Sol⸗ daten, ſondern auch guf die Front in der Heimat verlaſſen kann in ſeinem Kampfe um die Sicherung des deutſchen Lebensraumes. J Heidelberg.(Neckarſtand.) Nachdem der Waſſer⸗ ſtand des Neckars wieder auf 2,90 Meter Heidelberger Pegelſtand zurückgegangen iſt— gegenüber 2,70 Meter Nor⸗ malſtand—, wurde die Schiffahrt wieder aufgenommen. Hockenheim(Unfall mit Todesfolge.) Der Za4jährige Holzarbeiter Georg Schmeckenbecher ſtürzte ſo un⸗ glücklich vom Rade, daß er im Krankenhaus ſeinen Verletzun⸗ gen erlag. Weinheim.(Lackſierfabrikbrand.) Im Trocken⸗ raum der Freudenberg'ſchen Lackierfabrik fing ein Haufe Wolle Feuer und verbrannte. Wahrſcheinlich iſt das Feuer durch Ueberhitzung der Dampfrohre entſtanden. Mosbach.(Tödlicher Anfall.) Im nahegele⸗ genen Neckarbrücken wurde das ſechsjährige Söhnchen des Landwirts Rasbert auf der Fahrbahn durch einen Laſtzug er⸗ faßt und tödlich überfahren. Sinsheim.(Der raſende Tod.) Der 30jährige W. Hauk aus Steinsfurt verlor auf der Straße nach Dühren die Herrſchaft über ſein Motorrad, ſtürzte und erlitt ſo ſchwere 1 daß er bald darauf im hieſigen Krankenhauſe ſtarb. () Pfoczheim.(Blutſchande.) Wegen Blutſchande, begangen an ſeiner Pflegetochter, verurteilte die Große Straf⸗ kammer den 48jährigen, geſchiedenen, vielfach vorbeſtraften Boß in Pforzheim zu zwei Jahren ſechs Monaten Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt. (). Bühl.(Der Tod auf den Schienen.) In der Nacht ließ ſich ein 18jähriger Burſche aus Bühlertal vom Zug überfahren. Der Grund zu dieſem unſeligen Schritt iſt micht bekannt, 5 5 — Grünmettſtetten, Kr. Horb.(Die Hand in der Futterſchneidmaſchine.) Hier brachte der in den 70er Jahren ſtehende Bauer Leo Stehle die vechte Hand in die Futterſchneidmaſchine. Dem alten Mann wurde die Hand zwiſchen den Walzen völlig zerquetſcht. Er wurde ins Kran⸗ kenhaus nach Horb gebracht. — Reichenbach, Kr. Tuttlingen.(Altbürgermei⸗ ſter Kult geſtorben.) Im Alter von 84 Jahren ſtarb nach kurzer Krankheit der in weiteſten Kreiſen bekannte Joh. Kult, Altbürgermeiſter von hier. Der Verſtorbene bekleidete das Amt des Bürgermeiſters 24 Jahre lang. Er war ein gro⸗ ßer Förderer des hieſigen Militärvereins, dem er jahrzehnte⸗ jang vorſtand. — Heiningen, Kr. Göppingen.(mächtlicher Zuſam⸗ menſtoß.) Als der 20jährige Eugen Herb aus Heiningen nachts mit ſeinem Motorrad von Göppingen aus nach Hauſe fuhr, ſtieß er unterwegs mit einem Radfahrer zuſammen. Herb, ſein ebenfalls aus Heiningen ſtammender Beifahrer Frasz Mohring und der Radfahrer wurden ſchwer verletzt in das Kreiskrankenhaus gebracht. Dort iſt Herb inzwiſchen geſtorben. e Megarhauſen.(Rind im Waſchzuber ertrun⸗ ken.) Während eine Frau auf der Bühne 5 aufhing, fiel ihr iber Wee 1 auf der Veranda in einen efüllten Waſchzuber. Als Frau wieder zurückkam, fand ſie zu ihrem Schrecken das Kind im Waſſer vor. e angeſtellte Wiederbelebungsverſuche blieben leider er⸗ olglos. — Nottenburg a. N.(Erſchöpft aufgefunden.) Mittags wurde in dem Strohſtock eines Hauſes in der Eber⸗ 1 eine Frau en erſchöpftem Zuſtand aufgefunden. ie feſtgeſtellt wurde, hatte die Frau vor einigen Tagen einen Tübinger Autodroſchkenfahrer um das 8 5 eine längere Fahrt geprellt. Die Frau kam in Polizeige⸗ wahrſam. — Tailfingen, Kr. Balingen.(Tanklaſtwagen Bö⸗ n e ee Auf 9 8 von tler nach Hauſen im Killertal geriet abends ein Tanklaſtwagen in einer Kurve über den Straßenrand und ſtürzte die 10 Meter hohe Böſchung hinab, wobei er ſich mehrmals Überſchlug. Der Wagen wurde ſchwer beſchädigt, während der ner wie durch ein Wunder mit unbedeutenden Verletzungen davonkam. Freiburg.(Todesfall.) Im Alter von 75 Jahren verſchied der hier im Ruheſtand lebende Profeſſor Fridolin Leiber. Als klaſſiſcher Philologe war er tätig an den Gym⸗ naſien Konſtanz, Heidelberg, Tauberbiſchofsheim, Mannheim und zuletzt am Friedrichsgymnaſtum in Freiburg, N Sulz b. Lahr. äher Tod.) Die Ehefrau des Weis olbe Wilhelm Bold würde auf dem Felde tot aufge⸗ funden. Ein Herzſchlag hatte dem Leben der 60jährigen En Ende geſetzt. Sie war Mutter mehrerer Kinder. — Binningen b. Engen.(Brandfall.) In dem An⸗ weſen des Max Wittmet, Wirtschaft und Handlung„Zum Kranz“, brach Feuer aus, welches in kurzer Zeit das einen Gebäude in Flammen hüllte. Es gelang, das Feuer auf ſeinen Herd zu beschränken. Ein Teil der Fahrniſſe und die ganzen Futtervorräte ſind verbrannt. Als Brandurſache vermutet man Selbſtentzündung des Heus. Die Fahrniſſe find gegen Feuer verſichert. oitale audochau Sühne für ein gemeines Verbrechen. Die Große Straf⸗ kammer verurteilte den 63jährigen Jakob Egly aus Weiten⸗ geſäß, zuletzt wohnhaft in Mannheim, wegen Sittlichkeits⸗ verbrechen zu einem Jahr ſechs Monaten Zuchthaus und Ab⸗ erkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren. Drei Monate Unterſuchungshaft wurden an⸗ gerechnet. J Auch ein„Flüchtling“. Ein von der Arbeit heimkeh⸗ render Lehrling fand ſein Manſardenzimmer verſchloſſen und glaubte es ſchon durch zeitgemäße Gäſte beſetzt. Als er aber in der elterlichen Wohnung einen Stock tiefer erfuhr, daß dem nicht ſo ſei, kehrte er wißbegierig in ſeine Klauſe zurück. Auf dem Wege dahin begegnete 9 1 auf der Treppe ein Mann; den er ſtellte. Dieſer zog Mantel und Rock aus, warf ſiie weg und flüchtete unter Drohung mit Schießen. Der Lehr⸗ lung und ein anderer junger Mann blieben ihm aber auf der Spur und holten ihn an der Halteſtelle Gontardplatz der Straßenbahn in dem Augenblick ein, als er die Bahn 1 gen wollte. Der aus Freiburg ſtammende 26jährige Einbre⸗ cher hat innerhalb dreier Wochen, während derer er in Mann⸗ heim anſäſſig iſt, eine ganze Anzahl Manſardeneinbrüche be⸗ gangen. Nun ſitzt er in Nummero Sicher. Er wollte nicht„Israel“ heißen. Zwei Monate Ge⸗ fängnis erhielr der Jude Iſrael Ignaz Margulies, der ſich in Mannheim in einem Gaſthaus als Gaſt eingetragen, jedoch die Mitaufführung des verordnungsgemäß mitzuſchreibenden Vornamens Ifrael unterlaſſen hatte, um als chriſtliches Ge⸗ mül zu erſcheinen. Statt ſein Vorhaben einer Auslandsreiſe auszuführen, wird Herr Iſrael Ignaz Margulies nun ins Kittchen gehen. — Keichsbürgſchaften für Garagen. Im Reichsarbeits⸗ blatt wird die Ausdehnung der Reichsbürgſchaften auf Ga⸗ ragen und gewerbliche Räume behandelt. Die Reichsbürg⸗ ſchaftsbeſtimmungen ſchloſſen zwar dieſe Räume nicht aus, verſagten ihnen aber die finanzielle Förderung. Hierin hat der Reichsbürgſchaftsausſchuß durch eine grundſätzliche Entſcheidung eine Wandlung eintreten laſſen. Die Reichs⸗ bürgſchaft kann jetzt auch auf die Koſten ſolcher Räume er⸗ ſtreckt werden, allerdings bei dem Wortlaut des Geſetzes nicht ſchlechthin, ſondern nur ſoweit dieſe Räume einen be⸗ ſtimmten Anteil des Geſamtbauvorhabens nicht überſtei⸗ gen. Ob dieſe Regelung, die durch den Rahmen der geſeß⸗ lichen Ermächtigung bedingt war, ausreicht, iſt fraglich. Eine Erweiterung wäre aber nur auf geſetzlichem Wege möglich. Praktiſche Schwierigkeiten würde eine Ausdeh⸗ nung im Rahmen des geltenden Verfahrens nicht bereiten. Sie käme einem weiteren Schritt zum Aufbau der zweiten Hypothek gleich. Fümſchau. Der glänzende Rahmen eines Weltſtadt⸗Varietes bildet den Hintergrund für das dramatiſche Schickſal einer Tänzer⸗ und Artiſtengruppe in dem Film„Menſchen vhm Variete“. Cs iſt ein La Jana⸗Film, denn die be⸗ rühmte Tänzerin La Jan, der Inbegriff moderner Frauenſchönheit, ſpielt die Hauptrolle des Films als „Silvia Caſtellani, die ſchönſte Frau der Welt“, wie es in der Variete⸗Reklame überall in großen Lettern zu leſen iſt. Ihr Partner iſt Attila Hörbiger als der große Kunſtſchütze Jack Carey. Ferner wirken mit: Karin Hardt, Hans Moſer, Willi Schnur, Hans Holt, Chriſtl Mardayn u. a. Man ſieht einerſeits überwältigende Leiſtungen und Attraktionen der Artiſten, andererſeits aber erlebt man nervenpeitſchende Geſchehniſſe, herauf⸗ beſchworen aus dem Chaos ſmenſchlicher Leidenſchaften und Affekte. Denn die Artiſten, die mit einem Lächeln auf den Lippen ihr Publikum begrüßen, müſſen gar oft ihre inneren Gefühle, Seelenſchmerz nnd Enttäuſchungen, Liebe und Haß, das Zittern um ein Glück verbergen.— Auf vielſeitigen Wunſch bleibt der grandioſe Film „Weſtwall“ nochmals auf dem Spielplan. alle Fäden der deutſchen Holzerzeugung und Der Kriegszuſchlag zur Einkommenſteuer Freigrenzen, Vorauszahlung, erſtmalige Erhebung und Be⸗ ſeitigung von Härten. Der Reichsfinanzminiſter hat erſte Ausführungsbeſtim⸗ mungen über den Kriegszuſchlag zur Einkommenſteuer erlaf⸗ ſen. Von dem Kriegszuſchlag ſind hiernach Arbeitnehmer be⸗ freit, deren Arbeitslohn 234 Mark monatlich, 34 Marf wöchentlich, 9 Mark täglich oder 4,50 Mark halbtäglich nicht überſteigt. Die Freigrenzen erhöhen ſich um die Beträge, die auf der Lohnſteuerkarte als ſteuerfrei vermerkt ſind. Es han⸗ delt ſich hierbei um die Freigrenzen beim Lohnabzugsverfah⸗ ren und damit um eine Durchführungsbeſtimmung zu Para⸗ graph 2 der Kriegswirtſchaftsverordnung, wonach unbeſchränkt Einkommenſteuerpflichtige, deren Einkommen 2400 Mark nicht 1 vom Kriegszuſchlag zur Einkommenſteuer befreit ind. Die Vorauszahlungen ſind von den in Betracht kommenden Steuerpflichtigen zu je einem Viertel am 10. März, 10. Juni, 10. September und 10. Dezember zu lei⸗ ſten. Die Vorauszahlungen für den erſten Erhebungszeitraum find am 10. Oktober und 10. Dezember 1939 fällig. Sie betragen je ein Zwölftel der zuletzt veranlagten, um die an⸗ gerechneten Steuerabzugsbeträge verminderten Einkommen⸗ ſteuer. Der Kriegszuſchlag zur Einkommenſteuer wird durch Steuerabzug erſtmals erhoben: 1. vom laufenden Ar⸗ beitslohn für einen Lohnzahlungszeitraum, der nach dem 4. September 1939 endet, 2. von den ſonſtigen Bezügen, die dem Steuerpflichtigen nach dem 4. September 1939 zufließen. Wie ſchließlich ausdrücklich beſtimmt wird, iſt der Kriegszu⸗ ſchlag ſo bemeſſen, daß dem Arbeitnehmer ein Arbeitslohn von mindeſtens 234 Mark monatlich, 54 Mark wöchentlich, 9 Mark täglich oder 4,50 Mark halbtäglich verbleibt. Der Arbeitslohn, der dem Arbeitnehmer mindeſtens verbleiben muß, erhöht ſich um die Beträge, die auf der Lohnſteuer⸗ karte als ſteuerfrei vermerkt ſind. N 5— * 7 — Berufsſchulpflicht der Pflichtjahrmädchen. Der Reichs⸗ erziehungsminiſter hat angeordnet: Um beſtehende Unklar⸗ up zu beſeitigen, weiſe ich darauf hin, daß alle berufs⸗ chulpflichtigen Mädchen, die auf Grund der Anordnung des Beauftragten für den Vierjahresplan über den verſtärkten Einſatz von weiblichen Arbeitskräften in der Land⸗ und Hauswirtſchaft vom 15. Februar 1938 ihr land⸗ oder haus⸗ wirtſchaftliches Jahr ableiſten, während dieſer Zeit die länd⸗ liche bezw. die hauswirtſchaftliche Berufsſchule zu beſuchen haben. Eine Reichsſtelle Holz Striiffe Juſammenfaſſung der Holzwirtſchaft. Die gan»eſondere Bedeutung der Verſorgung unſerer Kriegswirtſchon mit dem Roh⸗ und Werkſtoff Holz hat den Reichsforſtmeiſte; veranlaßt, im Rahmen der in letzter Zeit ergangenen Verordnungen eine Reihe von Beſtimmungen u treffen, die das Geſamtgebiet der Forſt⸗ und Holzwirt⸗ ſchaft einheitlich zuſammenfaſſen und unter eine ſtraffe Zentralleitung ſtellen. Vor allem wurde eine Reichsſtelle für Holz als Durch⸗ führungsorgan des Reichsforſtmeiſters, in der ⸗bedarfs⸗ deckung zuſammenlaufen, errichtet. In ihr gehen auf: die ſeitherige Reichsſtelle für Holz als Ueberwachungsſtelle für die Einfuhr und die Marktvereinigung der deutſchen Forſt⸗ und Holzwirtſchaft mit allen Aufgaben, Befugniſſen, Rech⸗ ten und Pflichten dieſer Stellen. Die Reichsſtelle für Holz iſt eine Körperſchaft des öffentlichen Rechts und ihre nach⸗ geordneten Dienſtſtellen ſind die durch die Verordnung über die Wirtſchaftsverwaltung errichteten Forſt⸗ und Holzwirtſchaftsämter. Zum Reichsbeauftragten, der die Reichsſtelle für Holz leitet, wurde vom Reichsforſtmeiſter Miniſterialdirektor Parchmann, Abteilungsleiter im Reichs⸗ forſtamt, ernannt. Die Erzeugung ſowie die Regelung und Deckung de⸗ Bedarfs an Holz und forſtlichen Nebenerzeugniſſen ift durch die Schaffung der Reichsſtelle, die unter Umſtänden auch Beſchlagnahmen auf Grund des Reichsleiſtungsgeſet⸗ zes in der Faſſung der Bekanntmachung vom 1. 9. ds. Is. vornehmen kann, ſichergeſtellt. 3 Beſtandsaufnahme für Bier, Tabak und Spirituoſen 11 Der Generalbevollmächtigte für die Wirtſchaft hatte an⸗ geordnet, daß ſämtliche Handel⸗ und Gewerbetreibenden, die Tabakwaren, Schaumwein, Liköre, Weinbrand und Spiri⸗ tuoſen an Verbraucher verkaufen, am 5. September eine Beſtandsaufnahme dieſer Waren vorzunehmen hatten. Gemäß Paragraph 15 Abſatz s der erſten Durchführungs⸗ beſtimmungen über den Kriegszuſchlag zum Kleinhandelsz preis von Bier, Tabakwaren und Schaumwein haben Un⸗ ternehmer, die Bier, Tabakwaren und Schaumwein gegen Entgelt liefern, den Beſtand an Bier, Tabakwaren und Schaumwein feſtzuſtellen, der am 11. September 1939 4 Uhr am Morgen vorhanden iſt, ſoweit ſie nicht„Steuer⸗ zahler“ im Sinne des Paragraph 3 der Durchführungsbe⸗ ſtimmungen(dies ſind in der Regel die Herſteller, zum Bei⸗ ſpiel Bierbrauer) ſind. Es beſtehen Zweifel, ob die Beſtände auf den 11. September 1939 in jedem Fall aufgenommen werden müſſen, auch wenn bereits eine Beſtandsaufnahme auf den 5. September 1939 vorgenommen wurde. Die Frage iſt für den Kleinhandel mit Branntwein zu verneinen. Es beſtehen zwiſchen den beiden Beſtandsaufnahmen die folgenden Unterſchiede: Die Beſtandsaufnahme am 5. Sep⸗ tember 1939 mußten nur die Klein händler mit Ta⸗ bakwaren, Schaumwein, Likören, Weinbrand und Spiri⸗ tuoſen machen. Die Beſtandsaufnahme auf den 11. Septem⸗ ber müſſen alle Unternehmer, die nicht Herſteller ſind, ma⸗ chen, wenn ſie Bier, Tabakwaren und Schaumwein gegen Entgelt liefern. Hierbei macht es keinen Unterſchied, ob ſie dieſe Waren im Großhandel oder im Kleinhandel liefern. Sie müſſen den vorhandenen Beſtand an Bier, Tabakwaren und Schaumwein feſtſtellen. Klein händler mit Bier, zum Beiſpiel Gaſt ⸗ wirkte, brauchten die Beſtandsaufnahme am 5. Septemben 1939 nicht zu machen. Sie müſſen aber die Beſtandsauf⸗ nahme am 11. September 1939 machen. Großhändler mit Tabakwaren, die Tabakwa⸗ ren nicht an Verbraucher abgeben, mußten die Beſtandsauf⸗ nahme auf den 5. September 1989 nicht machen, ſie müſſen ſie aber auf den 11. September 1939 machen. Die Beſtandsaufnahme bei den Klein händlern und Großhändlern auf den 11. September 1939 4 Uhr am Morgen iſt erforderlich, weil ſie ihre Beſtände an Bier, Ta⸗ bakwaren und Schaumwein in einer Summe ſpäteſtens am 20. Oktober 19395 dem Finanzamt anzumelden und nachzu⸗ verſteuern haben. Für die Herſteller kommt ein ſolches Nach⸗ verſteuerungverfahren nicht in Betracht. Durch dieſe Nach⸗ verſteuerung wird ermöglicht, daß die Unternehmer(ausge⸗ nommen die Herſteller und in einigen Fällen die Bierver⸗ leger) ſpäterhin die Steuer nicht an das Finanzamt, ſondern neben dem Kaufpreis an ihre Lieferer zahlen. Eine zwei⸗ malige Beſtandsaufnahme kommt demgemäß nur beim Kleinhandel mit Tabakwaren und Schau m⸗ wein in Betracht. Die Beſtandsaufnahme auf den 11. September 4 Uhr am Morgen kann bei den Betrieben, die 4 Uhr am Morgen nicht im Betrieb ſind, zu dem letzten Zeitpunkt vorher vor genommen werden, in dem ſie noch in Betrieb waren. Ein Zigarrenladen zum Beiſpiel, der am Samstag, den 9. Sep⸗ tember 1939 19 Uhr ſchließt, kann die bei Ladenſchluß vor⸗ handenen Beſtände aufnehmen, wenn er ſeinen Betrieb erſt am Montag, den 11. September 1939, 8 Uhr wieder eröffnet. Gendeplan des deutſchen Rundfunks Mehrere deutſche Rundfunkſender müſſen bis auf weäte⸗ res um 20 Uhr, am Tage bei unſichtigem Wetter, ihren Ber trieb zeitweiſe einſchränken und können während dieſer Zeik lediglich die deutſchen und fremdſprachigen Nachrichten ſen⸗ den. Rundfunkhörer, die ihren gewohnten oder Ortsſender nicht mehr empfangen können, wird empfohlen, folgende Reichsſender einzuſtellen, die ihren Betrieb beſtimmt fort⸗ ſetzen: Deutſchlandſender, Reichsſender Breslau mit ſeinen Nebenſendern, Reichsſender Böhmen und Brünn, Reichsſen⸗ der Wien mit den Sendern der Oſtmark, Sender der Protek⸗ toratsregierung Prag, der um 22.30 Uhr einen Ueberblick über die deutſchen Nachrichtenſendungen des Tages gibt. Güterannahme nach Oſtpreußen „Die Annahmeſperre für Güter aller Art nach Oſtpreußen iſt aufgehoben worden. Die Güter werden über den Seeweg angenommen. Verſammlungs⸗Kalender Sängerbund 1865. Die Sänger mit Angehörigen treffen ſich morgen Sonntag Rachmittag 3 Uhr im Lokal„Zum Schloß“. Parteiamtliche Mitteilungen. Zungvolk, Fähnlein 47/171. Heute Samstag antreten zum Staatsjugendtag um 14.30 Uhr am Heim. 5 Ueberzählige Gegenſtände] aller Art finden raſch Draht- und Auflage- atratzen 3*„ ellen Käufer in allen Ausführungen und Preisſagen. Ehestandsdarlehen/ Ratenzahlung gestattet. durch eiue Repafatufen werden Angsgammen. Kleinanzeige 0s. b. Bofimanm Schmitthäuser eh 5 Oberkircherstrage 15. Landwirtſchaftliche Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft. Mannheim⸗Seckenheim. 11. Fah rräder Anmeldungen für Dete, Einſtellvieh A. Sabler, 8 und Freiburgerstraße 47. 1 äuferſchweine sEmtliche Reparaturen werden in unſerem Lager werden prompt ausgeführt. entgegengenommen FFF 5 5 ſchetfes dien Ordnung! Evangel. Kirche: 14. 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Deutſche Reichslotterie Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind drei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den drei Abteilungen I, II und III 4. September 198„ In der geſtrigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 3 Gewinne zu 40000 RM. 386323 3 Gewinne zu 5000 RM. 41707 8 Gewinne zu 4000 RM. 174546 299879 27 Gewinne zu 3000 RM. 13391 44548 202518 309707 311087 311707 313500 349321 388243 54 Gewinne zu 2000 RM. 26 22994 27991 55929 88490 92492 g 86 97999 104960 174894 185622 214322 220861 269487 272995 277382 340091 356133 362754. 123 Gewinne zu 1000 RM. 3589 8820 19887 21927 22051 40818 50125 53180 54092 60093 68130 83798 100888 108854 194279 107858 109128 118561 141889 144089 161491 179725 184442 188817 187203 180112 196364 209692 241129 254133 255613 287784 286288 316906 321539 331339 5 351329 8 388179 396972 2. Ziehungstag 276 Gewinne 91 500 RM. 3. 3047 8241 10300 16085 18154 17387 18547 21350 22233 24578 31908 31980 33559 35848 40282 46418 23 49500 50204 56668 58751 62805 68827 67700 88987 483 Gewinne de 300 RM. 1122 155 12549 12918 13489 38929 1 0 8 51877 60193 607. 64 7 100840 163441 108506 112887[18843 14328 121681 122638 125323 131319 132088 132168 135878 188918 149178 140996 145163 146660 1468881 148719 154710 154876 184192 165716 167758 172120 179125 182822 18 55 187560 189490 190689 191078 191820 193960 196145 5 2 58 2 1 2 2 8 358774 380808 365050 366487 375439 381903 38533 388717 387263 390817 395787 396050 396373 397056 399762 Außerdem wurden 6525 Gewinne zu je 150 RM. gezogen. Im Gewinnrade verblieben: 3 Prämien zu ſe 500 000 RM, 3 Gewinne zu je 500 000 RM, 8 zu ſe 300 000, 6 zu ſe 109 000, 12 zu je 50 000, 12 zu ſe 40 000, 18 zu je 30 000, 36 zu je 20 000, 132 zu ſe 10 000, 306 zu je 5000, 887 zu je 4000, 837 zu ſe 3000, 1635 zu je 2000, 4689 zu ſe 1000, 10 989 zu je 500, 22 011 zu ſe g 300, 288 924 zu je 150 RM.