fnet⸗ eite⸗ 1 Zeit ſen⸗ nder ende fort⸗ inen Sſen⸗ otek⸗ rblick . bensmittel Nr. 211 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Samstag, 9. September 1939 Franzöſiſches Volk! Das entſcheidende Geſpräch zwiſchen Ribbentrop und Bok⸗ ſchafter Coulondre. Berlin, 7. September. Nachdem das franzöſiſche Volk, wenn auch verſpätet, über den Briefwechſel des Führers mit dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Daladier orientiert worden war, iſt es bisher in Paris verſäumt worden, das franzöſiſche Volk über die letzte Phaſe der diplomatiſchen Verhandlungen in ge⸗ nügendem Ausmaß zu unterrichten. Infolge dieſes ſchwerwiegenden Verſäumniſſes weiß alſo das franzöſiſche Volk in ſeinen breiten Maſſen, von einigen wenigen Eingeweihten abgeſehen, bis zum heutigen Tag nicht, daß ſeine Regierung bereits dem erſten ita⸗ lieniſchen Vermittlungsvorſchlag zuge⸗ ſtimmt hatte, einem Weg, den bekanntlich auch Deutſch⸗ land als gangbar akzeptiert hatte. Das franzöſiſche Volk hat ferner bisher keine Kenntnis davon, daß es allein England war, an deſſen Halsſtarrigkeit dieſe letzte Möglichkeit einer friedlichen Löſung ſcheiterte. England, das ſeinerſeits den italieniſchen Vermittlungsvorſchlag zu torpedieren trachtete, verharrte bekanntlich auf der ehrenrührigen ultimativen Forderung, daß die deutſchen Truppen aus den befreiten Ge⸗ bieten zurückgezogen werden müßten und übte auf Frank⸗ reich allen ihm zur Verfügung ſtehenden Druck aus, ſich dieſer Intranſigenz anzuſchließen. Damit war, auch nach Auffaſſung der italieniſchen Regierung, die Initiative des Duce durch England zu Fall gebracht. Am 3. September, vormittags 9 Uhr, erſchien der bri⸗ tiſche Botſchafter Sir Neville Henderſon im Auswär⸗ tigen Amt und übereichte eine Note, in der die Regierung mit zweiſtündiger Befriſtung die Forderung auf Zurückziehung der deutſchen Truppen ſtellte und ſich für den Fall der Ablehnung nach Ablauf dieſer Zeit als im boch engliſchen Mitteilung an Deutſchland erklärt ſich aus der parteiiſchen Haltung der beiden Verbündeten. Frankreich hatte wieder einmal ſich der engliſchen politiſchen Führung in einem verhängnisvollen Augenblick unterſtellt. Von ganz beſonderem Intereſſe wird es aber für das franzöſiſche Volk ſein, zur Kenntnis zu nehmen, was der Reichsaußenminiſter von Ribbentrop dem franzöſiſchen Botſchafter Coulondre anläßlich ihres letzten Geſprächs zum Ausdruck gebracht hat. Hierzu erfahren wir zuverläſ⸗ ſig noch folgende aufſchlußreiche Einzelheiten, die zu erfah⸗ ren, das franzöſiſche Volk ein Recht hat. In der Unterredung, die am Sonntag, dem 3. Septem⸗ ber 1939, zwiſchen dem Reichsaußenminiſter und dem franzöſiſchen Botſchafter ſtattfand, hat der Reichsgaußenmi⸗ niſter den franzöſiſchen Botſchafter in ausführlicher Dar⸗ legung auf die Gründe für die Ablehnung des engliſchen Ultimatums durch Deutſchland mit einem deutſchen Me⸗ morandum hingewieſen, das dem franzöſiſchen Botſchafter zur Kenntnis übergeben wurde. Die deutſche Reichsregie⸗ tung, ſo führte Reichsaußenminiſter von Ribbentrop aus, könne nur bedauern, wenn die Haltung Frankreichs zu Deutſchland durch dieſelben Erwägungen beſtimmt ſein ſollte, wie die der engliſchen Regierung. Deutſchland habe immer einen Ausgleich mit Frankreich geſucht. Sollte die franzöſiſche Regierung trotzdem auf Grund ihrer vertrag⸗ lichen Verpflichtungen zu Polen eine feindliche Haltung Deutſchland gegenüber einnehmen, ſo würde die deutſche Regierung dies als einen durch nichts gerechtfertigten An⸗ griffskrieg Frankreichs gegen Deutſchland anſehen. Deutſchland ſelbſt würde ſich ſeder Angriffshandlung gegen Frankreich enthalten. Sollte Frankreich ſedoch eine andere Haltung einnehmen, ſo würde Deutſchland gezwun⸗ en ſein. in entſprechender Weiſe zu antworten. Die deut che Reichsregierung wünſche nichts von Frankreich und dem franzöſiſchen Volk und würde es nur mit Bedauern ſehen. wenn krotz der immer wiederholten deutſchen Be⸗ mühungen, mit Frankreich zu einem Ausgleich zu kommen, das franzöſiſche Volk als alte Kulturnation ſich am deuk⸗ ſchen Weſtwall verblute. Der franzöſiſche Botſchafter Coulondre übergab ſodann zum Schluß der Unterredung die ſchriftliche Mitteilung der franzöſiſchen Regierung, daß Frankreich gezwungen ſei, vom 3. September 1939, 5 Uhr nachmittags ab, die Polen gegenüber eingegangenen Verpflichtungen zu erfüllen. Nochdem Reichsaußenminiſter von Ribbentrop dieſe Mitteilung geleſen hatte, fügte er anſchließend nochmals eindringlichſt hinzu, daß Deutſchland nicht die Abſicht habe, Frankreich anzugreifen und daß die heutige franzöſiſche Regierung für das Leid, das den Ländern zugefügt wird, falls Frankreich Deutſchland ongreife, die volle Verantwor⸗ tung trage.— Die Deutſche diplomatiſch⸗politiſche Koreſpondenz nimm⸗ zu dieſen für die Kenntnis des franzöſiſchen Volkes entſchei⸗ dend wichtigen Feſtſtellungen abſchließend folgendermaßer Stellung: „Frankreich befindet ſich heute in einer Lage, zum An. griff gegen das deutſche Volk antreten zu müſſen, der ihm weder durch unmittelbare Beteiligung noch infolge eine Beihilfepflicht auf Grund einer„altaque non provoquee“ aufgezwungen wäre. Es muß wiſſen, daß, ebenſo wie es ſelbſt gewiß keinen Haß gegen das deutſche Volk empfin⸗ del, auch dieſes den jahrhundertelangen alten Streit mii dem franzöſiſchen Volk endgültig begraben wiſſen möchte Ein durch nichts gerechtfertigter franzöſiſcher Angriff wür de die Friedensausſichten zwiſchen den beiden Völkerr wohl um Generationen zurückwerfen, die deutſche Natior hen gechloſſen zur Selbſtverkeidigung aufrufen.“ „„— Maßnahmen zum Schutze der Lebensmittel. Die Lebensmittel werden durch Einwirken von Kampf⸗ ſtoffen ungenießbar und gefährlich. Deshalb ſchon jetzt dicht⸗ schließende Behälter bereitſtellen.(Eisſchränle, abgedichtete Holz⸗ und Blechliſten, Stein⸗ und Glastöpfe mit dichtſchließen⸗ dem Deckel abgedichtete Ofenröhren, uſw.) Bei Fliegeralarm Lebensmittel verwahren und Behältniſſe gut abdecken, not⸗ falls mit Oelpapier. Bei längerer Dauer, Verſchlüſſe vorüber⸗ gehend öffnen, falls keine Kampfſtoffgefahr. Freilagernde Lebensmittel mit Stroh oder Oelpapier dicht abdecken, wenn möglich mit Erde bedecken. Wo Kampfſtoff eingedrungen iſt, iſt der Genuß von Lebensmitteln unterſagt. Sofort die Polizei benachrichtigen. Auch anſcheinend un verdächtige Le⸗ 5 nicht verbrauchen. Sachverſtändigenentſcheid ab⸗ arten. i britiſche ö Keine Vergnügungsfahrten mit dem Auto! Polizeiliche Ueberwachung des Kraftwagenverkehrs Berlin, 9. September. Amtlich wird mitgeteilt: „Trotz der Aufforderung, das Kraftwagenfahren auf un⸗ bedingt notwendige Fälle zu beſchränken und von Fahrten zu privaten Zwecken völlig abzuſehen, finden ſich noch im⸗ mer Kraftfahrer, die ſich über dieſe heute ſelbſtverſtändlichen Gebote hinwegſetzen. Dieſe Kraftfahrer werden nochmals darauf hingewieſen, daß die Tankauswelskarten keine Frei⸗ briefe zur unbeſchränkten Benutzung der Wagen ſind. Bei der Aushändigung der Karken wird vielmehr erwarket, daß der Krafkſtoff nur zu den Jwecken verbraucht wird, die für die Begründung des Antrages auf Gewährung von Tankausweiskarten angegeben worden ſind. Sollten in Zukunft Kraftfahrer feſtgeſtellt werden, die ihre Wagen nur zur Bequemlichkeit oder zum Vergnügen fahren, ſo werden ihnen ſofort die Tankaus⸗ weiskarten entzogen oder die Wagen ſtillgelegt werden. Bei grobem Mißbrauch der Tankausweiskarten müſſen die Kraftfahrer außerdem damit rechnen, daß ſie beſtraft werden. Die Polizeibehörden werden die Einhaltung dieſer Grundſätze, die ſelbſtverſtändlich auch für alle übrigen Kraftfahrſtoffverbraucher gelten, überwachen.“ Zu der vorſtehenden Anordnung ſchreibt die„Volkswirt⸗ ſchaftliche Korreſpondenz“ u. a.:„Weil Benzin ſo unendlich wichtig iſt, wurde der Tankausweis geſchaffen, der allein zum Bezug des Treibſtoffes berechtigt. Der Tankausweis zieht eine Grenze zwiſchen Kraftwagen, die für lebens⸗ notwendige Zwecke laufen müſſen, und ſolchen, die an⸗ geſichts der großen Aufgaben der Nation in der Garage bleiben müſſen. Eine auch nur oberflächliche Betrachtung der Straßen und Plätze zeigt, daß die Zahl der Perſonenwagen, die auch heute noch fahren, ſehr groß iſt. Der Landrat eines Berlin benachbarten Kreiſes hat eine Kon⸗ trolle durchführen laſſen. Von 556 kontrollierten Kraft⸗ fahrzeugen befanden ſich nach den eigenen Ausſagen der Fahrer 466 auf Spazier⸗ und Ausflugsfahr⸗ ten. So geht das auf keinen Fall weiter! Hätten alle Beſitzer einer Tankausweiskarte ſo viel Diſzi⸗ plin und ſo viel Anſtandsgefühl, wie es die Staatsführung vorausſetzte, als ſie den Tankausweis ſchuf, dans könnten und dürften heute keine Autos mehr vor den Reſtaurants und den Kaffeehäuſern, an den Tennisplätzen und in der Nähe von Badeplätzen parken. Leider iſt das heute noch ſo. Die Feſtſtellung iſt bedau⸗ erlich. Sie führt aber zwangsläufig dazu, daß dieſe Miß⸗ ſtände radikal beſeitigt werden. Für Vergnügungs⸗ und Bequemlichkeitsfahrten darf kein Tropfen mehr ver⸗ ſchwendet werden. Wer heute noch glaubt, aus der Reihe tan⸗ zen zu können, irrt ſich gewaltig. Im Augenblick, wo ein Appell an das Anſtandsgefühl und das Pflichtbewußtſein nicht von 100prozentiger Wirkung iſt, müſſen andere Maßnahmen angewendet werden. Wer ſich einen Tank⸗ ausweis verſchafft hat, weil er ihn angeblich unbedingt be⸗ nötigt, um ihn dann mißbräuchlich zu verwenden, darf ſich nicht wundern, wenn man ihm den Ausweis ſofort ent⸗ zieht und ſein Fahrzeug beſchlagnahmt. Leute, die ſich Benzin erſchleichen oder aus privaten „Tankſtellen“ in der Form von in der Garage aufgeſtapelten Kantiſtern beziehen, ſind nicht beſſer als Hamſterer in Le⸗ bensmitteln, im Gegenteil! Es kann keiner ſagen, daß er nicht gewußt hätte, wie bitter notwendig wir den Treibſtoff brauchen, und es kann noch viel weniger jemand ſich auf die Ausrede zurückziehen wollen, die von ihm durchgeführ⸗ ten überflüſſigen Fahrten ſeien aus Unachtſamkeit erfolgt. Es iſt keine Schande, in der Straßenbahn zu fahren. Die Wichtigkeit, das Anſehen und der Ruhm einer Perſon ſind nicht abhängig von dem großen Sportkabriolet, das man benutzt. Unſere Soldaten bringen andere Opfer als das des Lu⸗ xus. Der Staat wird, wenn es keine andere Möglichkeit der Belehrung mehr gibt, ſo deutlich werden müſſen, daß es wahrſcheinlich zu ſpät iſt, ſich von ſelbſt darauf zu beſinnen, was man in ertſten Zeiten der Allgemeinheit ſchuldig iſt. Das iſt Englands Achtung var Neutralität! Der Abſturz des zweiten britiſchen Militärflugzeuges in Norwegen. Wie bereits berichtet, ſtürzte im weſtlichen Norwegen er⸗ neut ein britiſches Militärflugzeug ab, diesmal im Sogne⸗ fjord. Die drei Flieger wurden gerettet, während die Maſchine völlig in Trümmer ging. Oben: Die drei ge⸗ retteten britiſchen Flieger an Bord des Dampfers, der nen zu Hilfe eilte. Zweiter von links der Kapitän des Dampfers. Unten: Die drei britiſchen Flieger, die ſich auf ein Schlauchboot gerettet hatten, werden von dem Boot des Dampfers übernommen. g Verſorgung mit Brot und Mehl geſichert Neuregelung des Bezugs von Kaffee Berlin, 9. September. Die Verſorgung des deutſchen Volkes mit Brot und Mehl iſt dank den bekannken großen Vorräken an Getreide und der ſehr guten Getreideernte dieſes Jahres, die eine weilere Erhöhung der nakionalen Reſerven im Laufe des Jahres möglich machte, für lange Jahre geſicherk. Dieſe Erhöhung der Reſerven zwingt ſogar dazu, alle irgendwie verfügbaren behelfmäßigen Lagerräume über das bisherige Maß hinaus in Anſpruch zu nehmen. Dieſe reichliche Verſorgung entbindet jedoch nicht von der Pflicht zu verhindern, daß Mehl ver⸗ ſchwendet oder mißbräuchlich verwendet wird. Der bisherige Mehlverbrauch ſoll jedoch nicht beeinträchtigt werden. Dieler Aufgabe dient die nachſtehend dargeſtellte Rege⸗ lung: Auf Grund einer im Reichsanzeiger vom 8. 9. ver⸗ öffentlichten Bekanntmachung des Reichsminiſters für Er⸗ nährung und Landwirtſchaft darf Roggen⸗ und Wei⸗ zenmehl ab ſofort nur gegen die mit„Brot oder Mehl“ bezeichnenden Abſchnitte Nr. 1 und 2 der in der Hand der Verbraucher befindlichen Ausweiskaxten abgegeben wer⸗ den, und zwar 250 Gramm je Abſchnitt. Der Abſchnitt Nr. 1 berechtigt zur Entnahme in der Zeit vom 9. September 1939 bis 16. September 1939, der Abſchnitt Nr. 2 zur Ent⸗ nahme in der Zeit vom 17. bis einſchließlich 24. September 1939. Dieſe Regelung erſtreckt ſich ſelbſtverſtändlich auch auff Spezial⸗ und Kuchenmehle aller Art. Nach der gleichen Bekanntmachung dürfen Kaffee zu⸗ ſatzmittel nur noch gegen den mit„Kaffee, Tee oder Kaffee⸗Erſatzmittel“ bezeichneten Abſchnitt der Ausweiskar⸗ ten abgegeben werden. Die Höchſtmenge für Kaffee, Kaffee⸗ Erſatz⸗ oder Zuſatzmittel wird auf 100 Gramm je Woche— bisher 63 Gramm— feſtgeſetzt. Das Verhältnis, in dem auf dieſen Abſchnitt Kaffee bezogen werden kann, richtet ſich nach der jeweilig verfügbaren Menge. Die einzelnen Betriebe dürfen aber von dem am 9. September 1939 noch bei ihnen vorhandenen Mengen Röſtkaffee höchſtens 20 Gramm an den in der Ausweiskarte genannten Verſorgungsberechtig⸗ ten abgeben. Lage der Rheinſchiffahrt Duisburg. Die Niederrheiniſche Induſtrie⸗ und Han⸗ delskammer Duisburg⸗Weſel zu Duisburg-Ruhrort gibt den Bericht über die Betriebslage der Rheinſchiffahrt für den Monat Auguſt 1939 bekannt. Darnach blieb die allgemeine Verkehrslage der Rheinſchiffahrt gegenüber dem Vormonat im ganzen geſehen unverändert. Allerdings machte ſich der Einfluß der politiſch hochgeſpannten Lage insbeſondere während der letzten Tage des Monats geltend. Bis zur Abfaſſung des Berichts war es in der Hauptſache die be⸗ reits im Vorjahr in der Septemberkriſe beobachtete Zu⸗ rlickhaltung in der Abgabe von Schiffsraum bei auslän⸗ diſchen Schiffen. Hierdurch trat die während der Berichts⸗ zeit zu verzeichnende ſtarke Nachfrage nach Schiffsraum zeitweilig verſtͤrkt in Erſcheinung, ohne jedoch zu Schwie⸗ rigkeiten zu führen. Der günſtige Rheinwaſſerſtand ge⸗ ſtattete durchgehende Fahrt bis Kehl—Baſel ohne Ein⸗ ſchränkung in der Abladung der Fahrzeuge. Auf der Mit⸗ telrhein⸗ und Gebirgsſtrecke erfuhr die Schiffahrt eine zeit⸗ weilige Beeinträchtigung durch Nebel. Die Kohlenverladungen, insbeſondere zum Ober⸗ rhein, waren ſehr rege. Nach zeitweiliger Abſchwächung erfuhren auch die Kohlen- und Koksverfrachtungen nach der Schweiz eine ſtärkere Belebung. Die Ausfuhr von Kohlen und Koks nach den Seehäfen behauptete bis gegen Monats⸗ ende ihren bisherigen Stand. Die Kiestransporte nach Mitftel⸗ und Oberrheinſtationen ſowie nach Rotterdam waren ebenfalls recht umfangreich. Die bereits Ende des Vormonats einſetzende verſtärkte Nachfrage nach Leerraum hielt trotz der vollen Ablademöglichkeit unvermin⸗ dert an Die allenthalben feſtzuſtellende rege Verladetätig⸗ keit in Verbindung mit Verzögerung in der Beladung und Eöſchung der Fahrzeuge wegen des anhaltenden Wagen⸗ mangels bei der Reichsbahn ſowie mit Transportverlagerun⸗ gen von der Reichsbahn auf die Schiffahrt führten neben der bereits erwähnten Zurückhaltung von ausländiſchem Schiffsraum zu einer zunehmenden Verknappung von Kahn⸗ raum. N Mit dem Grenzpfahl vorwärts! 0 Da die polniſche Regierung von ſich aus nicht eine künſtlich gezogene deutſch⸗polniſche Grenze berichtigen wollte, ein unhaltbarer Zuſtand aber ſo oder ſo abgeändert werden muß, hat das deutſche Militär das Geſetz des Handelns übernommen. Das hier vorrückende Schützenregiment hat den polniſchen Grenzpfahl von ſeiner alten Stelle entfernt und nimmt ihn auf dem Vormarſch mit. a Weltbild⸗Schwahn— M. „ eee. eee, Ganz Bromberg in Trauer Der größte Teil der vollsdeutſchen Männer beſtialiſch abgeſchlachtet Berlin, 8. September. In den am Rande der Netze⸗Nie⸗ derung gelegenen Ortſchaften des Kreiſes Kolmar rauchen noch heute die Trümmer der in Schutt und Aſche gelegten Gehöfte, deren deutſche Bewohner zum Teil ſchon wieder auf ihrer Scholle, von der ſie unter dem ſchweren Beſchuß durch polniſche Maſchinengewehre vor einigen Tagen flüch⸗ ten mußten, zurückgekehrt ſind. Das Vieh läuft herrenlos in den Wäldern und auf den Netze⸗Wieſen umher. Es han⸗ delt ſich hier um die Reſte der zuſammengetriebenen Vieh⸗ herden, die die Polen in der Eile nicht mehr fortſchaffen konnten. Die zurückgekehrten deutſchen Bauern ſind noch durch umherſtrolchende polniſche Banden gefährdet. In Ruda, Kreis Obornik, iſt der deutſchſtämmige Anſied⸗ ler Paul Krüger in beſtialiſcher Weiſe von den Polen er⸗ ſchlagen worden. Der volksdeutſche Förſter Jachmann iſt in der Förſterei Wiſchin, Kreis Kolmar, von polniſchem Mob erſchoſſen worden. In Margoninsdorf iſt der deutſche Land⸗ wirt Oswald Herzog von polniſchen Franktireurs durch Bruſtſchuß ſchwer verwundet worden. Dieſe Heldentaten ſind von den Polen ohne jeden Grund an völlig wehrloſen und unbewaffneten deutſchen Menſchen begangen worden. Die zurückgebliebene polniſche Bevölke⸗ rung ſetzt ſich zum Teil aus anſtändigen Elementen zuſam⸗ men, die ein reines Gewiſſen haben. Dieſe Elemente haben ſich durch das verbrecheriſche polniſche Geſindel ebenſo be⸗ droht gefühlt wie die Deutſchen. In Kolmar war ſogar un⸗ ter Führung des dortigen polniſchen Probſtes und eines polniſchen Zahnarztes, die auch heute noch in Kolmar ver⸗ blieben ſind, eine paritätiſche Ortswehr aus Deutſchen und Polen aufgeſtellt, die nach dem Abzua des polniſchen Mili⸗ tärs und der Zivilbehörden gleichermaßen das Eigentum ſowohl der Deutſchſtämmigen als auch der Nationalpolen in Schutz nahm. In der Gegend von Margonin, z. B. im Dorfe Grabowo, ſind von den Polen ſämtliche Brunnen vergiftet worden. N Intereſſant iſt überhaupt die Geiſtesverfaſſung der Po⸗ len, die immer noch an einen endgültigen polni⸗ ſchen Sieg glauben und ſich nicht von der Meinung ab⸗ bringen laſſen, daß die das Gebiet überfliegenden deutſchen Flugzeuge polniſche Bomber ſeien, und daß an den anderen Teilen der Front die Polen in ſiegreichem Vorgehen be⸗ griffen ſeien. Als Ergänzung zu den bisherigen Vorgängen in Polen: Die bisher bekannten heimtückiſchen Gewalttaten der Polen egen wehrloſe Deutſche verblaſſen gegen die unerhörten Greuel, die die Polen noch kurz vor der Beſetzung Brom⸗ bergs durch deutſche Truppen dort begangen haben, Die pon der polniſchen Zivilbevölkerung in Bromberg verübten Schandttaten ſind ſo gräßlich, daß ſie ſich in Worten kaum beſchreiben laſſen. Es muß leider damit gerechnet werden, daß der weitaus größte Teil der volksdeutſchen Männer in Bromberg abge⸗ ſchlachlet worden iſt. Man 70 bereits Hunderte von gräßlich verſtümmelten Leichen aufgefunden. Alle dieſe Opfer ſind in der Regel nicht erſchoſſen, ſondern in gräßlichſter Weiſe erſchlagen worden. Meiſtens iſt der Kopf nur noch eine un⸗ förmige Maſſe. Wildgewordene polniſche Weiber haben allen deutſchen Menſchen die Köpfe bei lebendigem Seibe abge⸗ ſchnitten, während die deuiſchen Truppen in die Straßen Brombergs bereits einmarſchierken. Ein altes deutſches Ehe paar iſt von einem 18jährigen polniſchen Burſchen mit dem Revolver durch ſämtliche Räume des Hauſes gejagt und dann erſchoſſen worden. Ueberall in der Skraße, beſonders im Vorort Jägerndorf, liegen an der Straße noldürftig verſcharrt oder in offenen Gruben ganze Haufen erſchlagener Deutſcher, darunker viele Greiſe und halbwüchſige, kaum dem Kindesalter enkwachſene Jungen, denen ſämtlich die Hände auf dem Rücken mit Stricken gefeſſelt waren. Viele ſind bis zur völligen Unkenntlichkeit verſtümmelkl. Einem dreijährigen deutſchen Mädchen haben verkierke polniſche Rowdies mit einer Schere beide Augen ausgeſtochen. In einer großen dichkbevölkerken Straße ſind nur drei deulſche Männer am Leben geblieben. 8 Ein halbverhungerter älterer Mann, der mit ſeinem klei⸗ nen Kinde auf dem Arm aufgefunden wurde, erzählte, daß er das kaum dem Säuglingsalter entwachſene Kind ſeit Ta⸗ gen nur mit trockenem Brot ernähren konnte. Es gab ſeit Tagen nichts mehr zu eſſen für dieſe armen deutſchen Men⸗ ſchen, von denen viele tagelang ſich buchſtäblich in der Erde eingegraben hätten, um von depy volniſchen Mördern nicht gefunden zu werden. Clara Schumann Zum 120. Geburtstag— Treue zur Kunſt, Treue zum Leben „NS. Im Jahre 1888 ſteht Clara Schumann voller Wehmur wieder vor dem Klavier, auf dem ſie— als Zwölf. jährige— vor 57 Jahren Goethe vorſpielte. Goethe hakte ben jener Begegnung ſchon ſtaunend die ungeheure Kraft des Kindes geſpürt, die ihm wie„die Kraft von ſechs Knaben“ erſchienen war. An dieſe Kraft ſollten die Jahre, bis Clara wieder dies verlaſſene Haus betrat, ungeheure Anforderun⸗ gen ſtellen; und dieſe Kraft hat nie verſagt. Seit der Vater, der berühmte Klavier- und Geſangs⸗ pädagoge Friedrich Wieck, ſich an der Wiege des Kindes die Tochter träumte, die er zur höchſten künſtleriſchen Blüte zu führen gedachte, ſind am 13. September 120, Jahre ver⸗ gangen. Es klingt wie ein Märchen, daß tatſächlich die ge⸗ niale Begabung des Mädchens ihm Pflege und Ausbildung erleichtern ſollte und er ſeinen Traum reſtlos erfüllt ſah. Je⸗ doch ſchon vom fünften Lebensjahr an weiſt das Schickſal mit ſtrengem Finger auf die Schatten, die dieſes Leben ſonderbar durchweben. Die Mutter verläßt das Haus des Vaters, und am 24. September desſelben Jahres„fing nun ſo eigentlich— wie Clara Schumann berichtet— mein Vater den Klavfer⸗ unterricht mit mir an“. Und neunfſährig ſpielt ſie bereits im Gewandhaus. Ganz bewußt legt der Vater die wunderbar breite nun Grundlage, auf der die Künſtlerin ſpäter weiter aufbaut. Im Hauſe ihres Va ters in Leipzig gehen viele 1 der Kunſt und Wiſſen⸗ chaft ein und aus. Das kleine Mädchen ſitzt dabei und lauſcht en vielerlei Geſprächen. Im Mai 1827 berichtet das Tage⸗ buch vom Studium des erſten Orcheſterkonzertes und von eigenen Kompoſitionen. Clara beſucht Theater und Konzerte. Zum Klapfer geſellt ſich nun die Violine. Mit Paris 1831 über Weimar und Goethe⸗Haus— fängt die lange Reihe der Konzertreiſen an. Vorher aber iſt bereits Robert Schumann in das Haus Wieck als Schüler eingezogen, und nur wenige Jahre ſpäter ſollte Clara im erſten ernſten Lebenskampf um ihn die Zielſicherheit ihres Weſens be⸗ währen. Aus Paris kommt das Kind um viele Erfahrungen reicher nach Leipzig zurück. Der ſenſationelle Beifall, den ihr Spiel auslöſt, hinterläßt in ihr keinerlei Eindruck; ruhig geht das Leben ſeinen Gang weiter zwiſchen Studium und ſorgſam eingehaltenen Erholungspauſen. Nur wird Vater Wieck Ganz Bromberg iſt eine große Trauerge⸗ meinde Es gibt kaum eine deutſche Familie, die nicht einen erſchlagenen Vater, Ehemann, Bruder oder Sohn zu beklagen hätte. Schwarzgekleidete Frauen mit Blumen in den Händen irren auf den Straßen umher und ſuchen die Gräber, in die die Polen ihre ermordeten Angehörigen ver⸗ ſcharrt haben. Die Verwüſtungen in Bromberg ſind unbe⸗ ſchreiblich Alle Brücken ſind von den Polen geſprengt wor⸗ den. 7 18— Die polniſchen Franktireurgreuel Von neutralen Auslandsjournaliſten geſchildert. . Berlin, 9. September. Das brikiſche Informations- und Brunnenvergiftungs⸗ Miniſterium— und mit ihm die geſamte engliſche Regie⸗ rung!— hat am Freitag vor der geſamten Weltöffenklich⸗ keit die bitterſte moraliſche Niederlage erlitten, die man ſich vorſtellen kann. Mit ſichtlicher Erſchütterung berichtete am Ireikag ein Verkreter der öffenklichen Meinung jener Länder, die durch die halkloſen Lug⸗ und Stunkmeldungen des Miſter Mac Millan gegen das nakionalſozialiſtiſche Deutſchland aufgehetzt werden ſollten, über die grauen- 3 Verbrechen des polniſchen Geſindels, deſſen kieriſche uſtinkte durch die berüchtigte Blankovollmacht Chamber⸗ lains enkfeſſelk worden ſind. Vertreter der neutralen Auslandspreſſe— Amerikaner, Italiener, Norweger, Schweden, Dänen, Ungarn und Spa⸗ nier— hatten Gelegenheit, am Donnerstag im Flugzeug die Stadt Bromberg zu beſuchen und hier mit eigenen Augen die Folgen der Bartholomäusnacht zu ſehen, die polniſche Mörder unter der deutſchen Bevölke⸗ rung angerichtet haben. Im Namen dieſer ausländiſchen Vertreter ſprach ein däniſcher Journaliſt über ſeine Eindrücke vor den Berliner Vertretern der Aus⸗ landspreſſe. Bei einer Würdigung dieſes neutralen Berich⸗ tes muß feſtgeſtellt werden, daß hier ein Beobachter ſprach, der ohne jede vorgefaßte Meinung den Din⸗ gen gegenübertrat und ſich bemühte, im Kreiſe ſeiner aus⸗ ländiſchen Kollegen ein ſachliches Bild ohne die ge⸗ ringſte Uebertreibung und ohne Tendenz zu geben. Wenn trotzdem in jedem Wort dieſes neutralen Journaliſten un⸗ verhohlenes Mitleid mit den Qualen des gepeinigten deutſchen Volkstums ſowie Abſcheu und Ekel vor den ber⸗ gangenen Verbrechen mitſchwingen, wird die Welt daralus ermeſſen, welche Blutſchuld Chamberlain auf ſein Gewiſſen geladen hat, ohne deſſen wohlwollende Unterſtützung dieſes ſchwärzeſte Kapitel der Geſchichte Englands und Polens nie geſchrieben worden wäre. Nachdem die polniſchen Behörden aus Bromberg ab⸗ gezogen waren, hat hier, ſo führte der däniſche Journaliſt aus, vor dem Eintreffen der deutſchen Truppen eine „grauſame Mörderei“ ſtattgefunden. Der Bericht⸗ erſtatter ſchilderte, wie er mit eigenen Augen in einer Sandgrube acht Leichen geſehen habe, darunter ſechs Frauen. Die Leichen ſeien teilweiſe„ganz furchtbar“ ver⸗ ſtümmelt geweſen. Einer Frau ſei die mittlere Hälfte des Geſichts ganz entfernt, eine andere Frau mit nicht weniger als ſechs Schüſſen getötet worden. Der polniſche Pöbel ſei von Haus zu Haus gegangen, habe die Deutſchen heraus⸗ e weggeführt, erſchoſſen oder mit Bajonetten erſto⸗ hen. Weiter hat ſich der Journaliſt ſelbſt von der Richtig⸗ keit der kaum faßbaren Tatſache überzeugt, daß eine ge⸗ feſſelte Frau Zuſchauerin ſein mußte, als man ihren Mann mit Bajonetten mißhandelt und ihm tödliche Ver⸗ letzungen beibrachte.„25 Meter entfernt“, fuhr der Bericht⸗ erſtatter fort,„fanden wir zwei erſchoſſene Männer. Dem einen war die vorderſte Hälfte des Geſichtes weggenom⸗ men.“ Die tödlichen Verletzungen, die man einem 19 Jahre alten Lehrling beigebracht hatte, bezeichnete der Aus⸗ landsjournaliſt ſelbſt als„vollkommen unbeſchreiblich“. Er ſchilderte, daß nach Augenzeugenbekundungen dieſer junge Mann mit dem Ruf„Heil Hitler!“ und erhobenem Arm fiel. Erſchütternd war auch die Bekundung, daß eine völlig gebrochene Frau den Auslandsvertretern ſchilderte, daß man über die Leiche ihres Mannes Erde geworfen hatts, daß aber die Hunde die Leiche gefunden hätten! „Während unſerer nur halbſtündigen Fahrt“, ſchloß der Auslandsjournaliſt,„habe ich ſelbſt 17 Leichen geſehen. Wenn ich noch eine Stunde geblieben wäre, hätte ich na⸗ türlich viel mehr ſehen können. Daß die grauſamſten Miß⸗ handlungen ſtattgefunden haben, können meine Kollegen und ich nur beſtätigen.“ So ſpricht ein Journaliſt, der un⸗ voreingenommen die Tatſachen geſehen hat. Wie erbärm⸗ lich wirkt nach dieſem Bericht die Schilderung eines ame⸗ rikaniſchen Journaliſten. der ohne eigene Wahrnehmungen langſam unruhig uber die Neigung, die ſich zwiſchen ſeiner Tochter und Schumann anzubahnen ſcheint. Darum ſchickt er Clara nach Dresden. Doch die ſchickſalhafte Verbunden⸗ heit der beiden iſt durch keinen Widerſtand aufzuhehen. Claras erſtes Auftreten in Wien wird von der muſikaliſchen Welt mit größter Spannung erwartet. Trotz Thal berg und trotz Liſzt umjubelt man ſie und begrüßt in ihr eine neue Aera des Klavierſpiels.„Viel Freud und viel Ehr wird ihr zuteil.“ Sie wird zur„Kammervpirtuoſin“ ernannt, eine 9 f beſondere Auszeichnung in damaliger eit, namentlich für eine„Ausländerin“. Nach ihrer Rück⸗ ehr von der zweiten Pariſer Reiſe, die ſie allein unter⸗ nimmt, erhalten die noch minderjährige Clara und Robert Schumann trotz des Vaters Widerſtand die Heiratsge⸗ nehmigung des Gerichtes. Am Tage der Hochzeit beginnt Robert ein Tagebuch, das er und Clara gemeinſam führen wollen— und in dem dann ſpäter der einſame 1 0 der Frau verzeichnet ſteht. Gemeinſam leſen die beiden Shake⸗ ſpeare und Jean Paul. Gemeinſam ſpielen ſie das„Wohl⸗ temperierte Klavier“. Es iſt ein Geben und Nehmen. Clara tritt neidlos und voller Rückſicht jetzt zurück, um das Schaf⸗ fen Roberts nicht zu ſtören. Sie wird belohnt; die Ernte des erſten Ehejahres ſind 137 Lieder. Auch ſie legt ihm„in tiefſter Beſcheidenheit“ drei Lieder auf den Weihnachtstiſch. Doch die Sorge um ihre eigene kunſtleriſche La⸗ tigkeit gibt ihr keine Ruhe. 1841 ſehen wir ſie zum erſten Male als Clara Schumann im Gewandhaus ſpielen, und zwar Werke ihres Mannes. Als ſie dann allein nach Ko benhagen fährt, ſchreibt ſie zwar:„Nie will ich diefen Trennungstag vergeſſen“; aber eine Löſung iſt gefunden. 8 N werden ihre häuslichen Pflichten immer ſchwe⸗ rer. Die Zahl der Kinder wächſt; ſchließlich ſind es acht, die das Haus beleben. Nach einer Rußlandreiſe, auf der ſich bei Robert bereits die erſten nervöſen Krankheitsbilder beigen, 1 7 das Paar nach Dresden über. Dort führen ſie ein geſelliges Haus. Lebensfreundſchaften werden geſchloſſen. Jenny Lind, Schroeder⸗Devrient, Pauline Viardot. auch Hebbel und Ludwig Richter ſind bei ihnen zu Gaſt. Doch ſchon wenige Jahre ſpäter läßt ein Ruf nach Düſſeldorf die Familie ſpeiterziehen. Clara reibt ſich in Hausfrauen⸗ ſorgen auf, Eine unruhige Wohnung, die Schumann am Schaffen hindert, und Dienſtbotennöte belaſten ſie. Schüler aus allen Gegenden kommen zahlreich zu ihrem Unterricht. Auf den Konzertreiſen, auf denen ſie für ſich und— was ihr am wichtigſten ſcheint— auch für Schumann ſchönſte Erfolge erringt, iſt ihre Zeit mehr als ausgefüllt. ſeinem Blatt telegrafiert hatte, Deutſchland verbreite nur Greuelmärchen, um die Weiterführung des Krieges zu mo⸗ tivieren. Auch dieſem amerikaniſchen Journaliſten wird Gelegenheit gegeben werden, einmal eine Schilderung nicht vom Schreibtiſch, ſondern vom Ort der piehiſchen Verbre⸗ chen aus zu geben. Im Schutze der Flak Ein Ring von Geſchützen aller Kaliber macht einen Luft⸗ angriff auf unſere Städte zwecklos Die Erfolge unſerer Luftwaffe und die mehrgliedrige Luftverteidigungszone des Weſtwalles laſſen einen Luftan⸗ griff auf unſere Städte in der Heimat ſchwer möglich er⸗ ſcheinen. Dennoch iſt unſere Flak auch im Innern des Lan⸗ des abwehrbereit in Feuerſtellung, um jedem Gegner eine eindeutige Abfuhr zu erteilen, wenn es ihm gelingen ſollte, die Sperrzone an unſeren Grenzen zu durchbrechen. Wir befinden uns in einer Zentralſtelle der Flak einer Großſtadt. Im weiten Umkreis um die Stadt lagert ſich ein Ring von Flakgeſchützen aller Kaliber. Scheinwerfer und Horchgeräte ſind aufgebaut. Tag und Nacht ſind die Män⸗ ner an den Geſchützen und an den Geräten auf dem Poſten. Hier in der Befehlsſtelle im Zentrum der Stadt laufen die Fäden zuſammen. Jede Stellung ſteht mit der Zentrale in direkter Verbindung. Die Männer, die hier in der Befehls⸗ ſtelle ihren Dienſt verſehen, haben alle Hände voll zu tun. Ordonnanzen kommen und gehen, immer wieder ſchrillen die Fernſprecher, Funkſprüche werden an die Befehlsſtelle wei⸗ tergegeben. Auf großen Karten werden neubezogene Stel⸗ lungen eingetragen und abgeſteckt. Wir werfen einen Blick auf eine ſolche Karte und ſind überraſcht, wie günſtig die Batterien poſtiert ſind und welche gewaltige Anzahl von Geſchützen zum Schutze der Stadt und der lebens⸗ wichtigen Betriebe angeſetzt ſind. Nehmen wir an: Ein gegneriſches Flugzeug iſt im Anflug. Da ſtarten auch ſchon unſere Jagd m a ſchi⸗ men, um es herunterzuholen oder zur Umkehr zu zwingen. Gelingt es ihm, ſich einer Stadt zu nähern, wird es nicht nur mit den Jagdmaſchinen zuſammentreffen, ſondern ſchließlich auch in den Fe uerſtrom der Flak geraten Schon lange zuvor iſt die Stadt gewarnt. Ueberall auf Anhöhen weit vor der Stadt ſtehen die Flugwachen. Jede Beobachtung wird ſofort weitergegeben. Benachrichtigt werden die Flaks, die Fliegerhorſte, der Luftſchutz, die Polizei uſw., ſo daß ſo⸗ fo die erforderlichen Maßnahmen getroffen werden kön⸗ nen. Die Befehlsſtelle der Flak iſt, wie erwähnt, durch Fern⸗ ſprecher und Funk mit den Stellungen verbunden, und die Batterien erhalten im Falle eines Angriffes ſofort ihre Be⸗ fehle. Schon wenige Augenblicke ſpäter ragen die Geſchütz⸗ rohre drohend in die Anflugrichtung des gemeldeten Flug⸗ zeuges. Mehrfach überſchneidet ſich der Feuerbereich der Ge⸗ ſchütze. Ein Durchkommen iſt unmöglich. Man hat uns ins Gelände geführt. Wir ſuchen hier einige Batterien in ihren Stellungen auf. Lange mi ſen wir ſie ſuchen— ein Beweis dafür, wie hervorragend die Tarnung iſt! Geſchickt wurde die Tarnungsart der Farbe des Geländes angepaßt. Tief in die Erde iſt hier ein Scheinwerfer eingebuddelt, etwa 100 m davon entfernt ſteht ein Horchgerät, nur ſchwer zu erkennen. Die Männer ſind gerade im Begriff, ihre Unterſtände auszubauen und wohn⸗ lich zu geſtalten. Werden ſie abgelöſt, dann geht es in die Privatquartiere des nahen Dorfes. Die Mannſchaft iſt in beſter Stimmung. Irgend woher dringt Mundharmonika⸗ Muſik. Jungen auf dem Dorf bringen Zeitungen. Zahl⸗ reiche Stellungen ſind mit Rundfunkgeräten ausgeſtattet. Mit Sport und Spiel vertreiben ſich die Kanoniere ihre freie Zeit. Aber ſie ſind ſich der verantwortungsvollen Auf⸗ gabe bewußt, die ſie hier zu erfüllen haben: Beſchützer der Heimat zu ſein, genau wie ihre Kameraden in der vorder⸗ ſten Linie. Wir fahren weiter— von Stellung zu Stellung. Stun⸗ de um Stunde geht unſere Fahrt um dieſen Ring unzähliger Batterien. Und überall das gleiche Bild, die gleiche geſchickte Tarnung, die gleichen treuen Geſichter, die gleiche Stimmung. Wir kommen in die Nähe eines großen Werkes. Schwerſte Flakbatterien haben hier Stellung bezogen. Tief in der Erde liegt die Munition. Das Kommandogerät iſt gegen Granatſplitter gut geſchützt. Dann ſind wir Zeugen eines Probealarms:„Flie⸗ geralarm“ ertönt das Kommando. Blitzſchnell ſpringen die Kanoniere an das Geſchütz. Die Tarnung fällt, und ſchon dreht ſich das wuchtige Geſchützrohr drohend zum Himmel. „Geſchütz feuerbereit“ meldet der Geſchützführer. Nur weni⸗ e Sekunden hat es gedauert bis es bereit zum Feuern war. zur Abwehr von Tliefangriffen haben überall kleinere Ka⸗ liber Stellung bezogen. Hier wie überall gewannen wir“ die Ueberzeugung eines vernichtenden Widerſtandes in allen Stellungen rund um die Stadt, im ganzen Reich und an den Grenzen der Heimat. Einſatzbereit ſtehen unſere Geſchwader und Staffeln, einſatz⸗ bereit warten die Kanoniere der Flak auf den Feuerbefehl. Und unſer deutſches Volk vertraut auf ſeine Soldaten, die Soldaten Großdeutſchlands. Während der. Zerwürfniſſe Schumanns mit dem Konzert⸗ verein beweiſt ſie, wie ſtets, ihre Gemeinſamkeit mit ihm, ſelbſt angeſichts ſeiner hohen Reizbarkeit, die ſie oft zutiefſt trifft. Das Weihnachtsfeſt, das ſie alle zum letzten Mal bei⸗ ſammenfindet, klingt aus in den Worten Claras:„Wir hat⸗ ten alle Urſache, mit Dank auf das vergangene Jahr zu⸗ rückzublicken: es hat mir Mann und Kind geſund erhalten.“ Wenig ſpäter muß ſie nach 13 jähriger Ehe den geliebten Mann fortgeben, auf deſſen Geiſt ſich langſam die Schatten ſenken. Kurz vorher hat er noch den jungen Brahms be⸗ grüßt und deſſen Genie erkannt. Clara übernimmt die Sor⸗ ge um Brahms als Vermächtnis des noch Leven⸗ den. Zweieinhalb Jahre warten Clara und der Freund zwt⸗ ſchen Hoffen und Hoffnungsloſigkeit. Da verliert ſie Robert um zweitenmal— nun an den Tod. Nur die Pflicht, für ie Kinder zu leben, hält Clara aufrecht. Sie zwingt ſich vor⸗ wärts, zerriſſen zwiſchen mütterlichen Sorgen und ihrem künſtleriſchen Gewiſſen. Ungeheures fordern die vier letzten Jahrzehnte an körperlichen und ſeeliſchen Kräften. Alle Söhne und eine Tochter verliert ſie. Im größten Schmerz ſpielt ſie— ſpielt mit einer Süße und e daß um ſie her die Säle von Jubel erfüllt ſind. Nur die nächſten Freun f ſen um die innere Qual, In einer Ze t des erf Virtuoſentums iſt Clara Schumann es geweſen, die es wagte, eine Beethoven⸗Songte auf ihr Programm zu ſetzen. Damit gibt ſie ihrem Kunſtbekennknis die Prägung. Für ſie bedeu⸗ tet Kunſt religiöſes Erleben; dies mitzuteilen. war ihr Be⸗ kufung, In unermüdlichem Kampf forderte und errang ſie für Schumann und ſpäter für Brahms reſtloſe Anerkennung Sie war es, die der romantiſchen Schule das einheitliche Bild verlieh. Alle Mühſal und alles Leid haben ihr nie die Kraft ge⸗ a nommen, Höchſtem nachzuſtreben. In ſich ſelbſt wie in ihren Freunden ſuchte ſie ſtets Beſtes und Edelſtes zur Entfaltung zu bringen. Der Grundakkord ihres Weſens war Treue, Treue zur Kunſt und Treue zu den Menſchen, die ihr nahe⸗ ſtanden. Eine Fülle von Briefen und Aufzeichnungen zeu⸗ gen von ihrer Fähigkeit, Freundſchaften zu knüpfen und zu erhalten. Sie erzählen von ihrer geiſtigen Lebendigkeit, ihrer Vielſeitigkeit und nie perſagenden menſchlichen Wärme. Heroismus und Romantik, ſeeliſche Reife und Abgeklärtheit waren in dieſer Frau in einer ſelten vollendeten Form ver⸗ eint. Roſalind von Schirach. te nur zu mo⸗ wird g nicht zerbre⸗ Luft⸗ ſedrige zuftan⸗ ich er⸗ Lan⸗ r eine ſollte, einer ſich ein r und Män⸗ Poſten. fen die ale in efehls⸗ u tun. len die e wei⸗ Stel⸗ Blick tig die zahl ebens⸗ ug iſt lſchi⸗ ingen. ht nur ießlich lange weit chtung aks, aß ſo⸗ kön⸗ Fern⸗ id die de Be⸗ ſchütz⸗ Flug⸗ r Ge⸗ t hier ni ſſen gen d et der r ein ſteht find wohn⸗ n die iſt in onika⸗ Zahl⸗ attet. ihre Auf⸗ r der yrder⸗ Stun⸗ chice chickte nung. n die ſchon nmel. weni⸗ war. Ka⸗ eines um imat. nſatz⸗ efehl. die ——— tzert⸗ ihm, tiefſt bei⸗ hat⸗ 91 ten ebten atten 5 be⸗ 5 o r⸗ eben⸗ zwt⸗ obert „für vor⸗ hrem ynte eine ſpielt r die 5 NoNATN — 3 Im Foyer des Hotels Eſplanade ſtand ſeit zehn Uhr vormittags, die Hände in den Hoſentaſchen, Alexis voy Pontiarſki, der von alledem, was inzwiſchen vorgefallen war, noch keine Ahnung hatte. Mit ſicherer, ſelbſtgefälliger Miene ging er auf und ab. Er ſah Doktor Drinckſen in die Halle herunterkommen und ging ihm ſofort entgegen: ö „Hallo, Herr Kriminalrat! Sie haben mich wohl ver⸗ geſſen?! Sie wollten mich doch auf die Polizeipräfektur mitnehmen!“ Drinckſen blieb ſtehen und wandte den Blick von Pontiarſki ab, als ob er ihn gar nichts anginge. Pontiarſki machte zwei Schritte und ſtellte ſich unverfroren, die Hände noch immer in den Hoſentaſchen, in das Blickfeld des Kriminalrats. i „Haben Sie etwas von meiner Frau gehört?“ „Ja, ich habe von ihr gehört. Ich habe ſogar einen von ihrer Hand geſchriebenen Brief geleſen!“ „Ach nein! Sehr intereſſant!“ Die Augen Poniarſkis wanderten beobachtend hin und Her.„Was ſchrieb denn meine Annemarie?“ „Annemarie?“ wiederholte Doktor Drinckſen.„Tja“— man merkte es ihm an, daß es ihn freute, dieſem Pontiarſki einmal eins auswiſchen zu können,„es wird Sie zwar kränken, aber Ihre Frau hat in Ihrer Ab⸗ weſenheit noch einmal geheiratet!“ „Ach nein! Das iſt mir ja vollkommen neu!“ Pontiarſki war wirklich überraſcht. „Annemarie hat wieder geheiratet? Ich glaube, Herr Kriminalrat, Sie wollen mich um die Abſtandsſumme Hringen! Nein, darauf falle ich nicht rein!“ „Ich kann Ihnen nur das ſagen, was ich ſelbſt weiß Hier, leſen Sie dieſen Brief.“ Pontiarſki nahm das Schreiben und überflog eilig di— Zeilen, die Helene an den deutſchen Generalkonſul ge⸗ richtet hatte. „Das iſt Schwindel— das iſt grober Schwindel!“ Damit gab er den Brief Drinckſen zurück. »Ich glaube nicht. Mir wär's auch lieber, dieſer Herz van Straaten wär' genau ſo ein Ehemann wie Sie!“ „Wie meinen Sie das, Herr Kriminalrat?“ Doktor Drinckſen begann die Unterhaltung langſam Läſtig zu werden. „Sie können ſich's auslegen, wie Sie wollen!“ Darauf ließ er Pontiarſki ſtehen und ging die breite Hoteltreppe hinauf. Payonttarſki lief ihm haſtig nach. „Herr Kriminalrat, wie komme ich zu meiner Frau?“ „Machen Sie die Vermißtenanzeige, oder verklagen Sie dieſen Herrn van Straaten, oder zeigen Sie Ihre Gattin wegen Bigamie an!“ Drinckſen ließ während dieſer Antwort Pontiarfki nicht aus den Augen. Er beobachtete jeden Zug im Geſicht des geldaierigen Eleaants. N 83 Wo wohnt dieſer van Straaten?“ fragte Pontiarfki mit hartem Blick. Seine Mienen hatten ſich geſtrafft, die Lippen waren entſchloſſen aufeinandergepreßt. In ſeinem Innern hatte ſich eine Wandlung vollzogen. Wenn der Kriminalrat die Wahrheit ſagte, dann war ihm ſein Kom⸗ plice van Straaten zuvorgekommen! Wo ſteckte er? Er würde mit ihm abrechnen! Dieſer Schurke hatte ihn ihrer Verabredung entgegen mit einem kühnen Schachzug kalt⸗ geſtellt und den koſtbaren Schatz gleich mitgenommen! Warum hatte er— Ponttarſki— das nicht getan? Nichts wäre leichter geweſen, als Annemarie zu entführen. Dann hätte er an Profeſſor Hartleb Forderungen ſtellen können, hunderttauſend, zweihunderttauſend Mark.—— Ihm ſchwindelte. „Wo wohnt dieſer Straaten?“ „Mir nicht bekannt!“ antwortete Drinckſen. Pontiarſki geriet in Wut. „Sie wollen Kriminaliſt ſein und wiſſen nicht, wo dieſer Erpreſſer ſteckt? Merken Sie nicht, was hier geſpielt wird?“ Doktor Drinckſen wollte Pontiarſki weiter aus ſich her⸗ ausgehen laſſen und ſtellte ſich einfältig und dumm. Ver⸗ brecher verraten in unbeherrſchten Sekunden oft ihre Komplicen und Hehler. Pontiarſki hatte ſich aber ſchnell wieder in der Gewalt. Faſt unterwürfig bot er dem Kriminalrat an: „Ich will Ihnen gern behilflich ſein.“ Drinckſen ging es durch den Kopf: Wäre es nicht wunderbar, wenn ſich die beiden Ehemänner in die Haare gerieten? Inzwiſchen würde ſich herausſtellen, ob van Straaten wirklich der Gatte war und Pontiarſki ein Be⸗ trüger, oder umgekehrt. Doktor Drinckſen war, geſtreckte Hand Pontiärſkis zu beachten, höher getreten. „Ich werde beim Portier die Adreſſe van Straatens, falls ich ſie erfahren ſollte, unter Ihrem Namen hinter⸗ laſſen.— Haben Sie genug Geld?“ „Nicht mehr viel“, antwortete Pontiarſki und kehrte mit einem Ruck beide Hoſentaſchen um. „Hier haben Sie dreihundert Lire! Bis morgen müſſen Sie auskommen.“ Mit geſchicktem Griff fing Pontiarſki die auf ihn zu⸗ flatternden Geldſcheine auf. Während er das Geld ein⸗ ſteckte und die Treppe hinab in die Halle ſchritt, ging es ihm wirr durch den Sinn. Alle Berechnungen ſchienen über den Haufen geworfen. Ausgerechnet der Kriminal⸗ rat mußte Hartlebs Freund ſein! Mit dem Profeſſor wäre er beſtimmt fertig geworden— aus ihm hätte er jeden Betrag herauspreſſen können! Pontiarſki kannte Namen und Ruf des Kriminalrats, er ſollte ein geriſſener Spürhund auf Falſchmünzer und Heiratsſchwindler ſein. Auf dem ſchmalen Gehſteig ſchlenderte Pontiarfki lang⸗ ſam der Altſtadt zu, wo es keine großen Palazzi gab, wo die einfachen, ſchmuckloſen Miethäuſer auf Pfählen im Waſſer errichtet waren. Vor einem dieſer Häuſer hielt er an und ſetzte ſich auf die Steinſtufen, die von Sonne und Wetter und ungezählten Tritten verwittert und aus⸗ getreten waren.„Albergo Umberto“ ſtand auf einem Schild über der Tür. Von einem vorüberfahrenden Süd⸗ ohne die zum Abſchied aus⸗ einige Stufen fruchthändler kaufte er Orangen. Die Schalen warf er im Bogen in das übelriechende Waſſer. Nachdenklich ſchob er die ſaftigen Fruchtſcheiben in den Mund. Er ſah wenig Chancen für ſein großangelegtes Geſchäft. Wo war Annemarie? Wo ſollte er ſie ſuchen? XI. Im erſten Stock des„Albergo Umberto“, in einem dunklen Zimmer, lag, vollſtändig angekleidet, wirre Haar⸗ ſträhnen im Geſicht, Helene in einem zerwühlten Bett. Monoton hallten Schritte eines vor dem Bett auf und ab gehenden Mannes an ihr Ohr. Dieſer Mann war ihr bon Staat und Geſetz angetrauter Gatte Jan van Straaten. Schon der Gedanke, daß ſie verheiratet war, brachte ſie zur Verzweiflung. Sie dachte raſch zurück an den Augen⸗ blick, als ſie ſich im Frühſtückszimmer des Hotels Eſpla⸗ nade niederließ und der Oberkellner ihr Gedeck auflegte, ihr Schinken und Früchte brachte. Sie hatte ſich um nie⸗ manden im Frühſtücksſaal gekümmert. Plötzlich hatte ſie einen ſtechenden Schmerz im Kopf gefühlt— einen Schmerz, der immer ſtärker und bohrender wurde, ſo daß das Obſtmeſſer ihrer Hand entfiel. Unter einem Zwang mußte ſie die Augen aufſchlagen. Zwei Tiſche weiter ſaß ein Mann, ihr Mann.. Jan van Straaten. Mit einem Schlage lichtete ſich der Schleier, der über ihrer Ver⸗ gangenheit gelegen hatte und zerſtob. Sie wußte, daß ſie nicht Helene hieß— ſie wußte wieder ihren Namen, wie er im Taufregiſter ſtand: Annemarie. Van Straaten hatte ſich erhoben, hatte das Geld für das unberührte Gedeck auf den Tiſch gelegt und war langſam durch den Speiſeraum in die Halle hinaus⸗ gegangen. Sie war ihm nachgelaufen, ſie wollte ihn ſprechen! Was hatte ſie von ihm gewollt? Sie wollte ihn bitten:„Hör' mich an, du! Vergiß, daß ich deine Frau war— vergiß, daß du mich kennſt.“ Ja, ſie war entſchloſſen, ihm das Obſtmeſſer, das ſie noch krampfhaft und unbemerkt von den Gäſten in der Halle, dem Portier, dem Pagen, mit der Hand umklammert hielt, ins Herz zu ſtoßen, wenn er nicht freiwillig auf ſie verzichten würde. Sie war bereit, ihr Glück mit einem Mord zu erkaufen „Ja, ich liebe Karl Ludwig!“ Und dann war ſie... ja, was war eigentlich dann geſchehen? Helene ſtrich ſich matt mit der Hand über die Stirn und ſchloß die Augen, um die Erinnerung der letzten vierundzwanzig Stunden zurückzurufen. Van Straaten war in eine Gondel geſtiegen und hatte ſie mit befehlenden Augen angeſehen. Und ſie war wieder, wie ſchon viele Jahre früher, ſeine Sklavin geworden. Sie hatte einem Gondoliere zugerufen: „Bitte, fahren Sie mich dieſer Gondel nach! Fahren Sie nach— ſchnell, ſchnell...“ Jan, wenn du noch ein Herz im Leibe haſt, dann laß es einen Augenblick hören, was ich dir ſage: Laß mich weiter die Unbekannte ſein, die Frau, die das Gedächtnis verloren hat. Jan! Jan!... Du weißt, daß wir uns nie geliebt haben! Uns hat das Schickſal zuſammengeworfen. Ich hatte nichts als Erbarmen mit dir! Du haſt dafür mein Glück zer⸗ ſtört! 355 ö(Fortſetzung folat) Gedenktage g. September. 9 n. Ztw.(9. bis 11.) Schlacht im Teutoburger Wald. 5 Der franzöſiſche Staatsmann Herzog von Richelieu in Paris geboren. 1737 Der Naturforſcher Luigi Galvani in Bologna geb. 1828 Der ruſſiſche Schriftſteller Graf Leo Tolſtoi in Jas⸗ naja Poljana geboren. 1855 Der völkiſche Kulturphiloſoph Houſton Stewart Chamberlain in Portsmouth geboren. 1915(bis 2. Oktober) Schlacht bei Wilna. Die Stadt 1 September) durch die Armee von Eichhorn erobert. 5 8 Einladung Von Maſſimo Bontempelli. Aus dem Italieniſchen von Mathilde Drangoſch. Um ein Uhr mittags langten Maria und ihr Gatte vor dem eleganten Reſtaurant an, wo der Gaſtgeber ſie bereits erwartete. Er empfing ſie mit großer Freude und führte ſie an ein ſchön gedecktes Tiſchchen. Maria ſchaute mit großen, faſt geblendeten Augen um ſich. Auf einem etwas größeren Tiſchchen befand ſich ein Tafelaufſatz mit Vorgerichten, die in allen Farben glänz⸗ ten. Verſtohlen ſeufzend löſte Maria ihren Blick davon; ſie verſuchte, nicht daran zu denken, aber es gelang ihr nicht. Sie hatte auf dem Aufſatz dicke Oliven entdeckt und Dachte: Ach, könnte ich dem Bubi davon mitbringen, er ißt ſie ſo gern! Und Romeo, der Gatte, hatte mit dem roſa⸗ farbenen Lachs geliebäugelt und gedacht: Könnte ich davon der Puppi bringen, wie würde ſie ſich freuen! Dann dank⸗ ten ſie dem Gaſtgeber und ſetzten ſich an das Tiſchchen. Und was machen die Kleinen?“ begann der Gaſtgeber die Unterhaltung. Maria ſchluckte in Eile den Lachs hinunter, den man ihnen gereicht hatte; indeſſen ant⸗ wortete Romeo:„Um ein Uhr frühſtücken ſie in der Schule mit den andern, dann kommen ſie, uns abzuholen.“ „Wie ſchön“, ſagte der Gaſtgeber heiter. Dann be⸗ gannen er und Romeo, über Frankreich zu reden. Maria blickte noch einmal um ſich, drückte unter dem Tiſch ihre molligen Hände und verſucht ſo, ſich Haltung zu geben. Unentwegt dachte ſie heute an die Kleinen, die heute nichts anderes in ihrem Frühſtückskörbchen hatten als Eierkuchen und zwei Aepfel. Romeo wußte, daß ſeine Frau daran dachte; ſie vermieden es, ſich anzuſehen, weil ihre Augen ſich dann mit Tränen gefüllt hätten. Romeo hätte am liebſten alles in die Serviette gewickelt, um damit zur Schule zu laufen; da würde er in die Klaſſe der Kleinen ſtürzen und ihnen ſagen:„Hier, das iſt alles für euch!“ Aber er hatte nicht den Mut, zum Gaſtgeber zu ſagen, daß er gern einiges für die Kinder beiſeiteſtellen möchte. Statt deſſen erzählte er ihm von den Kindern:„Du müßteſt ſehen, was für ſchöne Zeichnungen der Bubi macht: blaue Meere mit 1 1 weißen Segeln, die aus⸗ ſehen, als wollten ſie in die Wolken fliegen.“ Und Maria ſagte:„Die Puppi hat eine große Leiden⸗ ſchaft fürs Tanzen; jeden Abend, bevor ſie ins Bett geht, tanzt ſie uns etwas vor der Bühne„ganz allein, als wenn ſie auf Der Gaſtgeber lächelte:„Sobald ſie kommen, wollen wir ihnen von dieſer ſchönen Torte gübenk⸗ Die Mutter aber hatte große Luſt, auch noch um anderes zu bitten. Sie waren nämlich gerade dabei, ſich ausgezeichnete Paſtet⸗ 8 1 chen einzuverleiben, ſolche, wie die Kleinen gewöhnlich nur zu Weihnachten bekommen. „Du wirſt ſie ſehr gewachſen finden, ſeit du ſie das letztemal geſehen haſt“, verſicherte Romeo. Indeſſen ſchaute Maria durch die Fenſterſcheiben auf den Platz, der von zufriedenen Leuten wimmelte. Wenn ſie doch ſchon fertig wäre! Sie fühlte ſich ſchuldig, weil ſie begonnen hatte, eine Sache zu eſſen, die die Kleinen nicht aßen. Es war, als habe ſie einen Kloß in der Kehle. Sie blickte Romeo an, begegnete ſeinen Augen aber nicht. Sie wußte, daß er genau ſo litt wie ſie. Aber er beherrſchte ſich, ſcherzte mit dem Gaſtgeber, ſuchte ſehr höflich mit ihm zu ſein und ſagte:„Ausgezeichnet! Die Füllung beſteht aus Hirn und Huhn, haſt du es geſchmeckt, Maria?“ Maria neigte den Kopf mit dem beſcheidenen Hütchen dem Teller zu und murmelte:„Ausgezeichnet!“ Dann lachte ſie ein wenig und erzählte:„Wenn ich ein neues Gericht gekocht habe und frage: Iſt es gut? antworten ſie: Nein Es iſt nicht gut, es iſt ausgezeichnet!“ Auch der Gaſtgeber lächelte; dann kündigte er an: „Frau Marta, jetzt gibt's ein 7 mit Trüffeln. Ich habe es eigens für Sie beſtellt. e müſſen es mit Auf⸗ merkſamkeit, mit Inbrunſt eſſen.“ Und obwohl es Maria in der Kehle würgte, fagte ſte fügſam:„Ja!“ und Romeo rief:„Ein Genuß!“ aber er blieb mit erhobener Gabel ſitzen und ſah ſeine Frau an. Die Trüffeln ſtrömten einen rätſelhaften Duft aus, ein bißchen muffig, nach Mooſen, die ſeit Jahrhunderten verſteckt zu Füßen alter Baumrieſen inmitten finſterer Wälder wachſen. Maria begeiſterte ſich in der Tat an dieſem weichen Duft und verdrehte die Augen; ſie ſchaute die Trüffel an, als wollte ſie an ihrem Anblick vergehen. Da ſahen ihre Augen plötzlich etwas Kleines, Dunkles, Lebendiges, das ſich zwiſchen den Beinen des Kellners und dem Tiſchchen hindurchwand und näher kam; gleich darauf ertönen zwei feine Stimmchen:„Da ſind wir, Mammi!““ Maria drückte ihre Kinder mit einem leichten Schrei an ſich, die Gabel fiel zur Erde, Bubi und Puppi be⸗ grüßten auch den Gaſtgeber, und der Gaſtgeber umſchlang alle beide mit einem Arm und rief erſchrocken:„Mein Gott, wieviel Fliegen es hier gibt!“ Und wirklich ſtieg ein Summen auf, zuerſt ganz ſchmach, allmählich wurde es ſtärker, klang wieder ab und(itfernte ſich in einem Seufzer. Die Kleinen lachten glücklich; es war der Gaſt⸗ geber, der das Fliegengeſumm mit dem Munde hervor⸗ gebracht hatte. Aber nun ſtieg den Kindern der neue Duft in die Naſe; ſie drehten ſich um und erblickten auf den Tellern feines, weiches, helles Fleiſch, halb begraben unter Schei⸗ ben ſchwarzen Samtes. Alſo von daher kam der Duft! Ihre Augen waren weit geöffnet. Maria wurde rot, und Romeo erklärte mutig:„Es ſind Trüffel.“ „Trüffel?“ Der Gaſtgeber begann, den Kindern zu erklären, was Trüffel wären, und wie man ſie finde, und er ahmte das Grunzen des Schweines nach. Die Kinder lachten kaum; ſie blickten auf den Teller. Maria aß nicht mehr, konnte nicht mehr eſſen! Warum, ach warum wagte ſie es nicht, das Beafſteak in viele Stückchen zu zerſchneiden und ſie den Kindern zu geben? Eines für dich, eines für dich, eines für dich... Romeo war ſehr beunruhigt. Er hatte Angſt, Maria könnte ihren Wunſch dem Gaſtgeber verſtändlich machen; ſo was tut man nicht! 0 Der Gaſtgeber war ahnungslos. Er wandte ſich an den Kellner und beſtellte:„Bringen Sie zwei Teller für die Kinder und Obſt und dann von der Torte.“ Die Kinder ſetzten ſich beide auf den gleichen Stuhl und mit den Rücken aneinander gelehnt. Der Gaſtgeber hatte ſein Beafſteak aufgegeſſen; er wandte ſich, um den Käſe zu beſtellen, da merkte er plötzlich, daß Maria nicht gegeſſen hatte.„Aber, Frau Maria, Ihr Beafſteaks!“ Maria zögerte, dann erbleichte ſie und antwortete: Danke, danke wirklich, ich habe keinen Hunger mehr; ich ann nicht.“ Der Gaſtgeber war ſehr beſtürzt. Romeo machte eine Handbewegung, als ob er damit ſagen wollte, daß auf der Erde alles eitel ſei. Auch er hatte das Beafſteak nach dem erſten Biſſen nicht mehr angerührt; jetzt, da die Kinder es geſehen und vielleicht für ſich gewünſcht hätten, mochte er nicht mehr davon eſſen. Der Gaſtgeber war ganz niedergeſchlagen. Und als nun ein herrliches Gemüſegericht aufgetragen wurde, wies der Gaſtgeber darauf, daß er jede Hoffnung verloren. Maria blickte flüchtig auf die Kinder, lächelte dann und lehnte ab:„Nein, danke.“ Und Romeo wiederholte tonlos ihre Worte. Der Gaſtgeber war äußerſt beunruhigt: diefe Angelegenheit war ihm allzu dunkel! Auch die Käſe wur⸗ den von Maria und Romeo verſchmäht. 5 Die Augen des Gaſtgebers folgten dem Kellner, der gerade die große Platte mit den ſchönen großen, weißen, 8 und gelben Blöcken forttrug. Doch ſogleich kehrte er Kellner wieder zurück und reichte die Früchte. Der Gaſtgeber legte auf die Teller der Kinder je zwei Bananen eine Apfelſine, eine Handvoll Nüſſe und Mandeln. 5 „Davon ja“, rief Romeo, ſich plötzlich wieder auf⸗ heiternd, und ſchüttete ſich einen Berg trockener Früchte auf den Teller, und auch Maria ſagte:„Gern, danke“, nahm einen Apfel und eine Banane und eine Mandarine. Alle fünf aßen, als habe das Mahl gerade erſt begonnen. Die Erwachſenen unterhielten ſich nur flüchtig. Momeo erklärte mit vollem Munde:„Eſſen iſt eine der ſchönſten Beſchäftigungen des Lebens.“ d „Ja, ſehr ſchön“, ſagte Maria, zärtlich ihre Banane ſchälend. Indeſſen ſtreichelte der Gaſtgeber liebevoll die Köpfe der Kinder. N * Schachaufgabe. . . e 11 Weiß zieht und ſetzt mit dem zweiten Zuge matt. Verſtecktes Wort. d Weihnacht, Spionage, Fetiſch, Apotheker, Bedenken, Applaus, Inſekt, Elaborat, Trauung, Scheffel, Lehrerin, Trainer. In jedem dieſer Wörter iſt ein anderes Wort ent⸗ halten. Die Anfangs⸗ und die Endbuchſtaben der ein⸗ gokapſelten Wörter nennen je ein deutſches Herrſcherge⸗ ſchlecht.(ch= ein Buchſtabe.) Unmögliche Verwandtſchaft. Fräulein Krüger und Fräulein Müller ſind gemein⸗ ſam bei der Firma X. als Stenotypiſtinnen beſchäftigt. Die Arbeit bringt es mit ſich, daß ſie ſich näher kennen⸗ lernen und gut bekannt werden. Da ſie einander ſympa⸗ thiſch ſind und im gleichen Viertel wohnen, beſchließen ſie, den Heimweg gemeinſam zurückzulegen. Vergnügt wan⸗ dern ſie Arm in Arm über die Straße und biegen um stark wirksam, gegen Zahnsteinonsdtz, zahnfleischkröftigend, mild aro- matisch,— und so preiswert! die leine Tube 255 353 eine Ecke, als Fräulein Krüger plötzlich erfreut ausruft: ne 2 Agenblic, Fräulein Müller, da kommt ja mein Bruder!“ „Ihr Bruder“, wundert ſich Fräulein Müller,„der Herr dort im hellen Hut, Fritz Müller iſt Ihr Bruder? Aber das iſt doch mein Bruder!“ Faſſungslos ſtehen die beiden Damen der Tatſache gegenüber daß ſie, obwohl keineswegs ſelbſt miteinander verwandt, doch einen gemeinſamen Bruder haben. Wie iſt das bloß möglich? Silbenrätſel. Aus den Silben a— au— ba— ba— bee— berg— bi— char— che— chen— de— den— des— do— drei e— ei= ei el eng— erd— eu fer— frau — ge— glöck— ha— hu— il— ju— jung— ka— le— lot— mai— me— meau— mie— nau— nis no— nürn— nun— o— oz— paß— pel— pi ra— re— ri— rif— riſt— ſel— ſel— ſes— ſter ta— te— tem— ten— ti— u— u— us wies zack— zu— ſind 28 Wörter zu bilden, deren Anfangs- und Endbuchſtaben, beide von oben nach unten geleſen, ein Zitat von Grazian ergeben. Die zu ſuchenden Wörter haben folgende Bedeutung: 1. Frühlingsblume, 2. Studienanſtalt, 3. Stadt in Bayern, 4. Futtermittel, 5. mänulicher Vorname, 6. griechiſcher Dichter, 7. Sport⸗ art, 8. Frucht, 9. Möbelſtück, 10. Stadt in Thüringen, 11. weibl. Vorname, 12. Symbol des Meeresgottes, 13. Teil des Geſichts, 14. Inſel im Mittelmeer, 15. Stern⸗ bild, 16. päpſtlicher Geſandter, 17. Schweizer Luftkurort, 18. Nachtvogel, 19. Preisverzeichnis, 20. franzöſiſcher Komponiſt, 21. Baum, 22. griechiſches Gotteshaus, 23. Laſttier, 24. italieniſcher Nordpolfahrer, 25. deutſches Bad, 26. Feſtgeſchenk, 27. ſchmaler Durchgang, 28. männ⸗ licher Beruf.(f= i, ch und ck= ein Buchſtabe.) Ein Verluſtgeſchäft. Zwei Marktfrauen ſtehen nebeneinander und verkau⸗ fen Bananen. Jede hat 60 Früchte. Die eine verkauft 3 Stück für 10 Pfennig, bekommt alſo 2 Mark für ihre Ware, die andere 2 Stück für 10 Pfennig, ſie macht 3 Mark Kaſſe. Am nächſten Tag kommen ſie wieder, jede mit 60 Früchten. Sie beſchließen, ſich keine Konkurrenz zu machen, ſondern gemeinſam zu verkaufen, 5 Stück für 20 Pfennig. Am Abend ſtellt ſich heraus, daß nicht jede ihren Anteil bekommen kann. Sie haben zuſammen ſtatt 5 Mark nur 4,80 Mark eingenommen. 120 Früchte durch 5 gleich 24mal 20 Pfennig. Es ſtimmt ganz genau. Wo ſind die 20 Pfennig geblieben? Verſteckte Buchſtaben. 1. Angler, 2. Gleichung, 3. Rundgeſang, 4. Fleiß, 5. Hoch⸗ gebirge, 6. Weſel, 7. ed 8. Gleichgewicht, 9. Bern⸗ ein. Jedem der vorſtehenden neun Wörter ſind drei auf⸗ einanderfolgende Buchſtaben zu entnehmen, die, anein⸗ andergereiht, ein bekanntes Sprichwort ergeben.(ch ein Buchſtabe. Magiſches Kreuz. — Die Buchſtaben in vorſtehendem Kreuz ſind ſo um⸗ zuordnen, daß ohne Berückſichtigung des Mittelfeldes die waagerechte Reihe ein ausgeſtochenes Raſen⸗ oder Torf⸗ ſtück, die ſenkrechte einen unterirdiſchen Gang nennen. Wird dann in das Mittelfeld noch ein weiterer Buchſtabe eingeſtellt, der zu ſuchen iſt, ſo ergibt die waagerechte Reihe ein ärztliches Suchgerät, die ſenkrechte riſche Bezeichnung für Liebe. Wer kann rechnen? In einer Klaſſe von ſiebenundvierzig Schülern waren Knaben von ſechs, ſieben und acht Jahren. Die Zahl der Der eee Kinder betrug drei mehr als das Doppelte er ſechjährigen, und die Zahl der achtjährigen war um drei größer als das Doppelte der ſiebenjährigen. Wieviel Kinder von jeder Altersſtufe waren es? g Tüchtig ſchütteln. Spirale— Ebro— Halm— Saum — Eifer— Geier— Urach— Linſe— die dichte⸗ Streich— Auber Winde— Poſen. — Aus jedem Wort iſt ein neues zu bilden. Die Anfangs⸗ buchſtaben der neuen Wörter nennen uns die ſchönſte Zeit des Jahres. tragen die N Hochpragung Auflöſungen aus voriger Nummer: Ergänzungsrätſel: 1. Schantung, 2. Tſche⸗ chen, 3. Buſchmann, 4. Marſchall, 5. Bratſchen, 6. Eber⸗ eſche, 7. Goldfiſch. Silbenrätſel: 1. Wiesbaden, 2. Eidechſe, 3. Richthofen, 4. Silber, 5. Irene, 6. Choral, 7. Nanſen, 8. Iphigenie, 9. Chloroform, 10. Tellheim, 11. Juli, 12. Naxew, 13. Scharlach, 14. Weggis, 15. Achat, 16. Sonnen⸗ ſtich, 17. Stradivari, 18. Enzian, 19. Rotkehlchen, 20. Göttingen, 21. Elektra, 22. Tabak, 23. Rotkraut, 24. Aar⸗ gau. Wer ſich nicht ins Waſſer getraut, kann nicht ſchwim⸗ men lernen. Versrätſel: Eulenſpiegel. Verſchmelzungsaufgabe: 1. Septuageſima, 2. Translateur, 3. Reineelaude, 4. Inhalation, 5. Neu⸗ fundland, 6. Deformation, 7. Bernhardiner, 8. Epami⸗ 8 9. Rautendelein, 10. Gravenſteiner= erg. Beſuchskartenrätſel: Maiblume. CCC. Da wird„Sparen“ zur Verſchwendung! Beim Waſchen ſind die Ausgaben fürs Waschmittel das wenige; dvas die Waſche teuer macht, iſt das umſtändliche Vorwaſchem das öſtere Kochen und der ſtärkere Verſchleiß durch vieles Reiben und Bürſten! Wer Perſil nimmt, kennt dieſe Sorgen nicht. Perſſj pant unnötige Plägerei, ſchont Wäſche und Geſundheit! Fot 5%6,„— i Zum Wochenende“ und„Zum Zeitvertreib“ Nr. 87 erſcheinen als Beilage. DA 2 Vi. 39: über 620 000. Pl.⸗Nr. 8.— Für die auf dieſer Seite erſcheinenden Anzeigen iſt der Verlag der 18 pe 2 A 58 0— . 5 1 2 eee 5 ame n werf SWM 68, gindenftr. 101102. bie ef Ihnen Höchste Anffen ungestört runen, ſesen oger fſschheif% in einem Sessel, bequem zuruekge lehnt ge niessen Sie die schöne tandschaft, Fönen Strind⸗ Der amerikaniſche Sen⸗ ſationsfilm. Filmregiſſeur:„Laut Ma⸗ nuſkript müſſen Sie jetzt hier runterſpringen.“ Filmheld:„Menſch, da komm' ich ja beſtimmt nicht heil wieder rauf.“ Filmregiſſeur:„Macht niſcht, iſt ſowieſo Schluß⸗ ſzene im Film.“ H. Thiele. N. Sue. „Ich denke daran, die Winterſaiſon in der Schweiz zu verbringen! Was würde das wohl koſten?“ „Das koſtet gar nichts, Liebling!“ „Wieſo gar nichts?“ „Nun, daran zu denken, koſtet doch nichts!“ * „Herr Bürovorſteher, unſere Regiſtratur wird immer umfangreicher. Bald findet man überhaupt nicht mehr durch. Könnten wir nicht die Briefe, die älter als zwanzig Jahre ſind, jetzt vernichten?“ „Ja, aber vergeſſen Sie nicht, mir von allen eine Ab⸗ ſchrift machen zu laſſen!“ Mein Gott,“ ſagte ein Fremder auf einer Geſellſchaſt, „was iſt das da in der Ecke für eine lange und dürre Perſon?“ „Pſt“, flüſterte ſein Gaſtgeber.„Sie war wirklich lang und dürr— aber jetzt iſt ſie groß und ſchlank. Gerade vor einigen Tagen hat ſie dreißigtauſend Mark geerbt.“ * Fräulein Aurelie hat Beſuch von ihrem Zukünftigen. Sie beabſichtigt, ihn ihrem Papa vorzuſtellen. „Papa“, meint ſie,„wird ſich freuen, dich kennen⸗ zulernen.“ Fritzchen, der zugegen iſt, beſtätigt das: „Jawohl. Er hat ſchon immer geſagt, ich bin nur neugierig, wie der Depp einmal ausſchaut, der dich heiratet.“ 10 „ Deutſchland erzeugt jährlich 372 Milliarden Dach⸗ ziegel“, erzählt Wolkenſemmel.„Demnach fallen auf den Kopf der Bevölkerung pro Jahr 50 Ziegel.“ Togal ist hervorragend bewährt bei Rheuma Nerven- und Ischias Kopfschmerz Hexenschußß I Erkäſtungen Unzähligen haben Togal-Tabletten rasche Hilfe ede gebracht. Die hervorragende Wirkung des Togal istvon Arzten u. Klinixen seit 25. Jahren bestätigt — 2 Keine unangenehmen Nebenwirkungen. Haben auch Sie Vertrauen und machen Sie noch heute 2— einen Versuch— aber nehmen Sie nur Togal! 2 E ADO— Kostenlos erhalten Sie das interessante, farbig illustr. 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