eig Deyngs preis: Monauich Ak. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., n Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Ar. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Hernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Anzeigenblatt eim⸗Seckenheim und Umgebung. Bertelinbblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenhhelm. Tages · und für Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 8. 39: 1120 39. Jahrgang „Wir alle ſind Große Rede des Generalfeldmarſchalls Göring in den Rhein⸗ mekall⸗Borſig⸗Werken.— Ein machtvoller Appell an die Einſatzbereitſchaft des geſamten deutſchen Volkes.— Scharfe Abrechnung mit der engliſchen Kriegshetzerclique. Berlin, 10. Sept. In einer großen Rede vor der Beleg⸗ ſchaft der Rheinmetall⸗Borſig⸗Werke in Berlin⸗Tegel führke Generalfeldmarſchall Göring im weſentlichen Folgendes aus: Es iſt vielleicht etwas ungewöhnliches, daß wir hier mitten am Tage in Kriegszeiten eine ſolche Verſammlung abhalten, und doch werdet Ihr und alle, die jetzt in Deutſch⸗ land am Lautſprecher hören, verſtehen und begreifen, daß es mir in dieſer Stunde ein Herzensbedürfnis iſt, zum deut⸗ ſchen Volke zu ſprechen, und daß ich noch nie das Bedürfnis ſo ſtark fühlte und innerlich ſo gewaltig bewegt war und bin, wie in dieſem Augenblick. Ich habe mit Abſicht dieſen Betrieb dazu gewählt. Hier ſteht Ihr vor mir, und zwiſchen Euch ragen heraus die Leiſtungen Eurer Arbeit, die gewal⸗ tigen Rohre unſerer Flakgeſchütze, die jetzt das Fundament der Sicherheit unſeres Reiches darſtellen. Zwei gewaltige Fronten zeichnen ſich ab: draußen die Front des Soldaten und hier die Front des des deutſchen Arbeiters, in erſter Linie des deutſchen Rüſtungsarbeiters. So ſtehen die beiden Fronten Deutſch⸗ lands. Wie aber ſehen die Fronten unſerer Geg⸗ ner aus? Ich will hier nicht des längeren über die Vorge⸗ ſchichte ſprechen, die zu dem Kampfe geführt hat. Sie iſt ausführlich von der Reichsregierung in Preſſe und Rundfunk und in der e Anſprache des Führers nieder⸗ gelegt worden. Aber ich möchte doch darauf hinweiſen, daß der Urſprung und Ausgangspunkt ein Anerbieten geweſen iſt, wie es wirklich in der Weltgeſchichte nur einma⸗ lig daſteht. Ein großes, gewalkiges Volk, das wieder zur Skärke und Macht gelangt iſt und in ſeinen Grenzen über 85 Mil⸗ lionen Menſchen beherbergt, bietet einem ehemaligen Geg⸗ ner, der nicht etwa in ehrlichem Kampfe, ſondern als vei⸗ chenfledderer im größken Unglück Deukſchlands dieſem Deutſchland Gebiete 10. ſen hat, die zu allen Zeiten urdeutſch geweſen ſind,— dieſem Gegner bietet es, vergeſ⸗ ſend all das, was geſchehen war, noch einmal die Hand, um zu einem wirklich dauernden Frieden zu kommen. Es ſchlägt nichts anderes vor, als daß eine deutſche Stadt, die nicht einmal dieſem Gegner gehörk, wieder in den Bereich Deutſch⸗ lands zurückkehrt und daß zwiſchen dem deukſchen roſen Land und ſeiner Provinz Oſtpreußen eine Straße und eine Bahn den Verkehr ſicherſtellen ſoll, zumal dieſes gleiche Deukſchland für den anderen anerkannt hat, daß er einen eigenen ſacdang zum Meere beſitzen ſoll. Es i geradezu unvorſtellbar, daß eine Großmacht, die über derarkige Machtmiktel verfügt, ſich zu einem ſo weligehenden Enkge⸗ genkommen bereiterklärk. Wir haben kein Ultimatum geſtellt, obwohl nie⸗ mand beſtreiten kann, daß es in unſerer Macht gelegen hätte, zu erklären: In ſo und ſoviel Stunden werden die und die deutſchen Wünſche erfüllt. Wir haben erklärt: Wir wollen darüber ſprechen und verhandeln, aber ein unver⸗ rückbares Ziel Deutſchlands bleibt es, daß Danzig zurückkehrt und die Verbindung zwiſchen Reich und Oſtpreußen herge⸗ ſtellt werden muß. In einer nun wirklich unvorſtellbaren Weiſe wurde dieſes Anerbieten abgelehnt, ein Aner⸗ bieten, das ja dadurch noch ganz gewaltig unterſtrichen wurde, daß gleichzeitig dem ehemaligen Gegner ein auf viele Jahre berechneter Pakt gegeben werden ſollte und ſomit Deutſchland praktiſch auf Gebiete verzichten wollte, die deutſch waren und noch zu Millionen deutſch bevölkert ſind. Von dieſem Anerbieten ſagte der Führer mit Recht, daß überhaupt nur er es machen konnte, weil nur er die Auto⸗ rität beſaß, dieſes Anerbieten geben zu können. Wie geſagt, in einem einfach nicht mehr wägbaren Entſchluß hat die polniſche Regierung das abgelehnt. Man ſteht hier vor einem Rätſel. Ein Kleinſtaat, der durch verſchiedene Umſtände im Laufe der letzten Jahre etwas aufgepumpt wurde, ſo daß er einer Großmacht ähnlich ſah— vergleichbar mit den bekannten quietſchenden Figuren am Jahrmarkt, in die man zunächſt hineinbläſt, bei denen man aber ſehr vorſichtig ſein muß, daß die Luft nicht wieder herausgeht. Dieſer wirkliche Kleinſtaat— den man doch nicht als Großmacht bezeichnen, kann— erdreiſtet ſich, dem mächtigen Deutſchen Reich eine derartige Antwort zu geben. Aber wenn man nun genauer nachdenkt, ſo kann man vielleicht da und dort verſtehen, warum dieſe Antwort ge⸗ geben worden iſt. Denn es iſt ja nicht allein Polen, as dieſe Antwort gegeben hat, ſondern hinter dieſem Po⸗ len erhebt ſich der Schatten jenes Reiches, daß immer und überall Deutſchland entgegengetreten iſt, wo Deutſch⸗ Pieh berechtigten Intereſſen gefordert hat.(Rufe: Wo immer Deutſchlund ſeinen Platz zu behaupten ver⸗ ſuchte trat ihm der Brite entgegen, obwohl es ihn überhaupt nichts anging. Denn wir haben auch nicht bri⸗ tiſche Intereſſen perletzt. Wir haben die britiſchen N ſen auf dem Weltmeer in allen fünf Erdteilen anerkannt. Wir haben anerkannt, daß dieſe Briten heute ein Fünftel 8 n 92 Sie 5 haben aber nicht ein⸗ gehabt, anzuerke i Stadt wieder deutſch werden N N 8 3 Montag, den 11. September 1939 Frontkämpfer!“ Wenn ſie ſich jetzt herausreden, man hätte das im Ver⸗ handlungswege erreichen können— nichts gäbe es, was man nicht ſo hätte löſen können— ſo iſt das Geſchwätz, das e kommt. Damals hätten ſie prüfen ſollen, als das Ingebot beſtand. Damals konnten ſie den Polen ſagen: Die Forderung Deutſchlands iſt berechtigt, du haſt ſie zu erfüllen, oder unſer Schutz iſt nicht mehr dein. Aber im Gegenteil, England hat Polen aufgeputſcht. Dem Engländer geht es ja nicht um Polen. Das iſt ihm ſo gleichgültig, wie ihm die Tſchechei gleichgültig geweſen iſt, wie ihm alle anderen auf dieſer Welt gleichgültig ſind außer ihm ſelbſt. Sondern es geht ihm darum, daß dieſes Deutſchland in keiner Weiſe mehr einen weiteren Macht⸗ che bekommen ſoll. Das allein iſt für ihn die ent⸗ cheidende Frage geweſen. Er erzählt heute, es ginge um moraliſche Grundſätze, um Grundſätze des Rechts, und daß die Gewalt nicht Herr werde. Das ſagt ein Reich, das ſich überhaupt nur auf Gewalt aufgebaut hat, das heute noch Völkerſtämme und Raſſen in allen Erdteilen der Welt unterdrückt. Ausgerechnet England redet von mo⸗ raliſchen Grundſätzen und von Abweiſung der Gewalt. Es iſt fürwahr in der Weltgeſchichte und beſonders in den letz⸗ ten Jahrzehnten viel gelogen worden, aber was jetzt in die Welt hinauspoſaunt wird, das überſteigt doch bei weitem alles, was wir bisher gewöhnt waren. Was will nun der Gegner? Der Engländer hat es klar ausgeſprochen. Er will ſolange kämpfen, bis das Naziregime verſchwunden iſt. (Rufe: Pfuil) Chamberlain hat in rührſeligen Tönen er⸗ klärt, er möchte noch den Tag erleben, an dem er Hitler verſchwinden ſieht.(Schallendes Gelächter.) Nun, ich weiß nicht, ich habe ſchon von Methuſalem ſchem Alter ge⸗ hört, aber ich glaube, daß das bei ihm dann noch ſehr weit übertroffen werden muß, um das zu erleben. England hat uns den Krieg erklärt. Es ſagt nicht, dem deutſchen Volk, ſondern; Adolf Hitler und dem Naziregime. Wenn ls aber ſchießen, dann ſchießen ſie auf das deutſche Volk und nicht auf das Naziregime. Dieſe alte Walze ken⸗ nen wir nun doch ſchon ſeit langem. Man will nur die Regierung treffen, und wenn das deutſche Volk ſich dieſer Regierung entledigt, dann wird England Gnade walten laſſen. Es geht ja England nicht um die Regierung— ſie iſt ihm vollkommen gleichgültig—, es geht England einzig und allein darum, daß Deutſchland nicht groß wir d. Das müßt Ihr Euch merken. Einzig und allein darum geht es! Sie ſind ſatt und voll, ſie haben alles, Nie aber ſie wollen nichts hergeben. Dieſer Gegner, und das muß jetzt klar erkannt werden, will uns auf drei verſchiedenen Kriegsſchauplätzen bekämpfen. Es iſt der militäriſche Kriegsſchauplatz, es iſt der wirtſchaftliche Kriegsſchauplatz und es iſt der innenpolitiſche Kriegsſchauplatz, d. h. jener, auf dem ſich ihre verlogene Propaganda auswirken ſoll, wo von dem Gegner verſucht wird, das Volk aufzuwühlen, es zur Revolution bringen, dadurch innerlich zu ſchwächen und es ſchließlich zum Erliegen zu bringen. Die militäriſche Lage Ich komme zum militäriſchen Kriegsſchauplatz und da⸗ mit zur militäriſchen Lage. Es iſt zunächſt ſo, daß wir drei militäriſche Gegner in dieſem Augenblick be⸗ ſitzen: Polen, England und Frankreich. Im Weſten türmt ſich eine gewaltige Stellung auf, der ſogen. Weſt⸗ wall. Der Kampfabſchnitt, der überhaupt hier nur in Frage kommen kann, iſt der zwiſchen Baſel und Lu e m⸗ burg, wenn der Gegner, was er feierlich erklärt hat, gleich Deutſchland die Neutralität der von ihm ſo ſehr geſchützten kleinen Staaten tatſächlich anerkennt und anerkennen wird. Hinter dieſem Abſchnitt von etwa 250 Kilometer Länge, der in einem gewaltigen, tiefgegliederten Feſtungsſyſtem geſchützt iſt, ſtehen deutſche Diviſionen, und es iſt un vor⸗ ſtellbar— und das weiß auch der Gegner genau ſo gut wie wir— daß er hier durchſtoßen kann. Der zweite Kriegsſchauplatz iſt das Meer. Auch hier iſt die deutſche Bucht ſo geſchützt, daß der Engländer mit ſeinen großen Flotten— er weiß es genau— nicht hinein⸗ fahren kann; es droht ihm ja nicht nur eine Gefahr unter dem Waſſer, die ihm ſchon unbehaglich iſt, ſondern es droht ihm auch eine Gefahr aus der Luft, die ihm noch unbehag⸗ licher iſt.(Lebhafter Beifall.) Auch hier kann er Deutſch⸗ land unmittelbar nicht bedrohen. Die Oſtſee wird aber für ihn geſperrt bleiben; denn Deutſchlands Marine be⸗ ſitzt heute bereits die Kraft, ihn am Eindringen in die Oſt⸗ ſee zu hindern. Der Engländer ſpricht ſoviel von Blockade. Ich will das hier nur andeuten. Dioſe Blockade dehrſk steh ertfo heute im Nordweſtraum des Reiches aus und iſt von Fall zu Fall wohl in der Lage, deutſche Schiffe wegzunehmen, die den Verſuch machen würden, in deutſche Häfen einzulau⸗ fen. Nun iſt aber gottſeidank der größte Teil der deutſchen Flotte in der Heimat und der zweite Teil ſitzt in neu⸗ tralen Häfen, und es iſt nur ein kleiner Teil, hinter dem er herſauſen und den er zuſammenſuchen kann.(Beifall und Heiterkeit.) Sein erſter Verſuch und ſein leichteſter, unſere ſtolze„Bremen“ abzufangen it bereits mißglückt.(Freudige Zuſtimmung.) Fortſe ſiehe 2. Blatt. Vormarſch auf Lublin Der Rückzugsweg der Polen angegriffen DNB Berlin, 9. September. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Auch geſtern nahm der Rückzug des geſchlagenen pol⸗ niſchen Heeres faſt an allen Fronten ſeinen Fortgang. Die feindlichen Nachhuten vielfach durchſtoßend, erreichten be⸗ wegliche Truppen mit vorderſten Teilen zwiſchen Sando⸗ mierz und Warſchau an verſchiedenen Stellen die Weichſel und drangen am Nachmittag von Südweſten her in die polniſche Hauptſtadt ein. In Südpolen wurde kämpfend über die Wifſloka nach Oſten Raum gewonnen und mit motoriſierten Verbänden Rzeſzow erreicht. Bei Sandomierz gelang es auch im Oſten von der Weichſel Fuß zu faſſen. In der Vormarſch⸗ richtung auf Lublin wurde weſtlich der Weichſel Zwolen und Radom genommen, weiter nördlich bei Gora Kal⸗ warja bis an die Weichſel durchgeſtoßen. Lodz wird heute von rückwärts geſtaffelten Verbänden beſetzt wer⸗ den, während die Maſſe der dort kämpfenden Truppen an der Stadt beiderſeits vorbeiſtoßen, ſüdlich der Bzura dem kämpfend weichenden Feind folgen. Die Provinz Poſen wird ohne feindlichen Widerſtand fortſchreitend beſetzt. Nordoſtwärts Warſchau iſt der Feind hinter den Bug bei Wyſzlow und oſtwärts geworfen. Die Luftwaffe hat während des ganzen Tages vox allem die Rückzugswege des Gegners weſtlich und oſt⸗ wärts der Weichſel angegriffen. Abgeſehen von einigen Jagdflugzeugen über den Weichſelbrücken zwiſchen Sando⸗ mierz und Warſchau trat die polniſche Fliegertruppe nur noch wenig in Erſcheinung. Im Weſten wurden zwei franzöſiſche Flugzeuge über deutſchem Gebiet abgeſchoſſen. Brauchitſch an der Nordfront Der Oberbefehlshaber des Heeres bei den kämpfenden 5 Truppen. Der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberſt von Brauchitſch, begab ſich am 8. September zu den Truppen an der Nordfront, die nach den harten Gefechten gegen die Bunkerlinie bei Mlawa und den Straßen⸗ kämpfen in Pultusk den Narew süberſchritten hatten. Der Generaloberſt ließ ſich an der vorderen Linie über den Verlauf der Kämpfe Bericht erſtatten und ſprach in Pultusk verſchiedenen Truppenteilen, die ſich beſon⸗ ders ausgezeichnet haben, ſeine Anerkennung aus. Nzeſzow genommen DNB Berlin, 9. September Die nördlich der Karpathen vorgehenden deutſchen Truppen haben im Vorgehen auf Jaroflaw heute Rze⸗ ſzow genommen. Die Stadt Rzeſzow iſt eine Kreisſtadt im Bezirk Lem⸗ berg in Galizien, Sie 1 an der Bahn Krakau—Lem erg am linken Ufer der Wiſloka und zählt etwa 27000 Einwoh ner. Die Stadt iſt der Sitz gare Behörden und wichtiger Induſtrien. 5 2 2 9 Die Verfolgung des Feindes Skarke polniſche Heeresteile in der Amklammerung. Franzöſiſche Spähtrupps weit vor dem Weſtwall abgewieſen. Berlin, 10. September. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Zwiſchen dem Gebirge und dem Oberlauf der Weichſel ſetzten die deulſchen Kräfte die Verfolgung des geſchlagenen Feindes in oſtwärkiger Richtung fork. Im großen Weichſel⸗ bogen zwiſchen Sandomierz und Kutno hat der ſchnelle Durchbruch der moloriſierten und Panzertruppen bis an die Weichſel große Erfolge angebahnt. Teile zahlreicher pol⸗ niſcher Diviſionen ſind um Radom von der Weichſel ab⸗ Fa e und von allen Seiten umſtellt. Ebenſo iſt dem aus Raume Skierniewice—Sochaczew—kufno nach Oſten drängenden Teil der Rückzug über die Weichſel bei Warſchau und ſüdlich verlegt. Das Schickſal dieſer polniſchen Heeres⸗ teile, mit denen noch heftige Kämpfe im Gange ſind, wird ſich in den nächſten Tagen erfüllen. a Die im nördlichen Polen beiderſeits der Weichſel vorgehenden deutſchen Kräfte haben die Gegend weſtlich Mloclawek und nordoſtwärls Plock erreicht. Nordoſtwärts Warſchaus haben wir am Südufer des Bug Fuß gefaßk. Am Lomza und oſtwärks wird noch gekämpft. Die Lufkwaffe hat die von Wat ſchau nach Oſt und Südoſt zurückführenden Straßen und Eiſenbahnen durch Bombenangriffe blockiert und die in dieſem Raume noch vorhandenen Reſte der polniſchen Bodenanlagen angegrif⸗ fen. Bei einem Unternehmen gegen Lublin wurden von einem gemiſchten Kampf⸗ und Zerſtörerverband ſieben 885 5 Flugzeuge im Luftkampf abgeſchoſſen, acht polniſche Flugzeuge am Boden durch Bombenabwurf ſchwer 515 digt. Zur Anterſtützung des Heeres griffen Fliegerverbände 55 1 51 N ſowie dem Narew⸗Bug wirkungsvoll a eren eee Freren . Der Führer in Polen Führer⸗ Hauptquartier, 11. September. Nachdem die militäriſchen Operationen im Korridor als abgeſchloſſen gelten können, hat der Führer ſich zur Schle⸗ ſiſchen Heeresgruppe begeben, jener Gruppe, die den Vorſtoß in nordöſtlicher Richtung führte, der über Tſchenſtochau nach Radom und weiter in das Herz Polens nach Warſchau ging. Lodz beſetzt Wie bereits vom Oberkommando der Wehrmacht am 9. September angekündigt, wurde Lodz im Laufe des Sams⸗ tags von deutſchen Truppen beſetzt. Die Polen beſchießen Warſchau Berlm, 10. Sept. Der unerwartet ſchnelle Vorſtoß der deutſchen Truppen auf Warſchau und das Eindringen in die polniſche Hauptſtadt bereits am achten Vormarſchtag haben micht nur die oberſte Operationsleitung Polens empfindlich ge⸗ troffen, ſondern offenſichtlich auch große Verwirrung in den Reihen der polniſchen Truppen angerichtet. Die außerhalb Warſchaus ſtehenden polniſchen Truppen beſchießen jetzt ihre eigene Hauptſtadt mit Artillerie. Dieſe militäriſch ſinnloſe Beſchießung kann nur überflüſſige Zerſtörungen nicht⸗ militäriſcher Anlagen und unnötige Opfer in der polniſchen Zivilbevölkerung in der Hauptſtadt zur Folge haben. Mißglückter Erkundungsflug Drei franzöſiſche Flugzeuge abgeſchoſſen. Berlin, 10. Sept.(Os W.) Franzöſiſche Aufklärungs⸗ flugzeuge verſuchten Samskag Erkundigungsflüge diesſeit⸗ der Grenzen durchzuführen. Sie wurden durch unſer— Jagdflieger und durch Flakartillerie abgewehrl. Drei fran. zöſiſche Flugzeuge wurden abgeſchoſſen. Auf einem deut ſchen Flugplatz landete ein franzöſiſches Kampfflugzeug Drei dffiziere wurden gefangengenommen. Feindlicher Luftangriff abgeſchlagen Holländiſche Neutralität abermals durch England verletz DNB Berlin, 9. September In der Nacht zum Sonnabend wurde in Nordweſt⸗ deutſchland der Anflug feindlicher Flugzeuge aus nord⸗ weſtlicher Richtung gemeldet. Im Küſtengebiet geriet der Gegner an das Abwehrfeuer unſerer Flakartillerie. Die feindlichen Flugzeuge bogen in ſüdöſtlicher Richtung aus und traten den Rückflug über Holland an. Bombenab⸗ würfe haben nicht ſtattgefunden. An der holländiſchen Grenze wurden zur Abwehr der feindlichen Flugzeuge deutſche Nachtjäger eingeſetzt. Ein engliſches Kampfflug⸗ zeug ſtürzte an der Straße Schönſtedt—Ueberſtedt ab. Die fünfköpfige Beſatzung ſprang mit dem Fallſchirm ab und wurde gefangengenommen. In der Nacht zum g. Seplember warfen britiſche Flugzeuge über einigen Städlen Nord⸗ und Weſt⸗ deukſchlands Flugblätter ab. Die Beſatzung eines bei Aeber⸗ ſtedt(Thüringen) abgeſtürzlen engliſchon gamyffſugzeuges wurde gefangengenommen. An der weſtgrenze wurden drei Benenandrifſe. franzöſiſche Flugzeuge über deulſchem Hoheitsgebiet ab⸗ Auch in Lublin keine Bleibe Die polniſche Regierung muß weiterwandern Riga, 11. September. Meldungen, wonach die polniſche Regierung infolge des ſchnellen Vorrückens der deutſchen Truppen nicht mehr lange in Lublin bleiben werde, beſtä⸗ tigen ſich durch die Nachricht, daß 15 fremde Miſſionen in Polen aus der Gegend von Lublin nach Krzemienice(zwi⸗ ſchen Rowno und Tarnopol) übergeſiedelt ſind. Da Lublin 955 Kriegsgebiet erklärt worden iſt, wird auch die polniſche egierung Lublin verlaſſen und nach Krzemienice gehen. Der Zuſammenbruch Polniſche Regierung auf der Flucht nach Rumänien Auffland der Ukraine Bukareſt, 11. September. Aus Polen übermittelte Nachrichten beſagen, daß ſich Teile der polniſchen Regierung in Lemberg aufhalten. Die rumä⸗ niſche Regierung rechnet bereits mit der Möglichkeit, in den nächſten Tagen einzelne polniſche Regierungsmitglieder an der Grenze empfangen zu müſſen. Mitglieder der franzöſiſchen und engliſchen Botſchaften und Konſulate in Polen und Mitglieder beider Kolonien paſſieren andauernd die polniſch⸗rumäniſche Frenze. Zwi⸗ ſchen dem 6. und 9. September kamen drei Sonderzüge mit Franzoſen durch, die direkt nach Conſtanza zur Weiterver⸗ ſchiffung geleitet wurden. Sonntag krafen in Czernowitz Nachrichten ein, daß ſich Oſtgalizien in hellem Aufruhr befindet. Die dortige ukrai⸗ niſche Bevölkerung habe ſich gegen die Gewaltmaßnahmen der Polen erhoben. In dem Gebiet zwiſchen Colomeg und Snyatin haben ukrainiſche Bauern zahlr Höfe polni⸗ ſcher Gutsbeſitzer in Flammen aufge laſſen. Frachtdampfer mit Kanonen Von deutſchem U⸗Boot verſenkt Berlin, 11. Sept. Der engliſche Rundfunk hatte be⸗ richtet, daß der engliſche Frachtdampfer„Manaar“ im Atlan⸗ tiſchen Ozean am 7. September von deutſchen U⸗Booten ver⸗ ſenkt worden ſei, und zwar ſei auf das Schiff ohne Warnung ein Torpedo abgeſchoſſen worden. Wie inzwiſchen Mitglieder der Hindu⸗Beſatzung dieſes Schiffes nach ihrer Landung in Liſſabon erklärt haben, iſt das Schiff mit 10-em⸗Kanonen bewaffnet und mit Artilleriſten be⸗ mannt geweſen. Nachdem das Schiff von einem deutſchen U⸗ Boyt angehalten worden war hat es ſelbſt als erſtes das Feuer gegen das deutſche U⸗Boot eröffnet. Dieſe Tatſache wird auch durch eine United Preß⸗Meldung vom 8. Septem⸗ ber aus Liſſabon beſtätigt. Damit hat eine neue engliſche Greuellüge ihre ſchnelle Widerlegung gefunden. Lügen⸗Allianz Havas⸗Reuter Berlin, 11. September. Havas hat am Samstag eine aus Amſterdam datierte Meldung verbreitet, wonach am Freitag zwiſchen 13 und 14 Uhr in der Provinz Limburg(Hol⸗ land) ein Flugzeug mit deutſchen Kennzeichen feſtgeſtellt wor⸗ den ſei. Dieſe Meldung iſt eine reine Erfindung. Deutſchland beachtet in jedem Falle peinlichſt die Neutra⸗ lität fremder Länder. Die Meldung dient dem allzu durch⸗ ſichtigen Zweck, England, das ſich fortlaufend der Verletzung des Hoheitsgebietes neutraler Staaten ſchuldig macht, zu ent⸗ laſten. 228 ö SI panne 1416 Oſtgrenze geſich Grenze des Operationsgebietes wird vorverlegt. Dank des unaufhaltſamen Vordringens der Truppen auf dem öſtlichen Kriegsſchauplatz iſt die deutſche Oſtgrenze endgültig und für alle Zeiten geſichert. Der Oberbefehls⸗ haber des Hee hat daher dem Führer gemeldet, daß die Notwendig zur Ausübung vollziehender Gewalt inner⸗ halb der deutſchen Reichsgrenze im Oſten nicht mehr ge⸗ geben iſt. Lediglich in der Provinz Schleſien nördlich der Oder muß an dem bisherigen Zuſtand aus techniſchen Gründen noch kurze Zeit feſtgehalten werden. Der Führer und Oberſte Befehlshaber hat daher angeordnet, daß die rückwärtige Grenze des Opera⸗ tionsgebietes mit Ausnahme von Schleſien nördlich der Oder ab 9. September null Uhr an die deutſche Oſtgrenze vorverlegt wird. Der Oberbefehlshaber des Heeres dankt allen Volks⸗ genoſſen, daß ſie opfer⸗ und einſatzbereit die Wehrmacht jederzeit freudig unterſtützt und damit auch ihren Teil zum Gelingen des großen Werkes beigetragen haben. ide weiterhen gering BVerlin, 10. Sept. Trotz teilweiſe ſehr heftiger Kämpfe ſind die Verluſte der Truppe in Polen weiterhin gering. Sie betrugen nach amtlicher Feſtſtellung des Oberkommandos des Heeres in der Zeit vom 4. bis 6. September an Toten 0,039 v. H., an Verwundeten 0,17 v. H., d. h. es entfallen auf je 10 000 Mann vier Tote und 17 Verwundete. Auf die erſten ſechs Kampftage gerechnet betrugen die Verluſte auf je 10000 Mann neun Tote und 40 Verwun⸗ dete. Es wird darauf hingewieſen, daß dieſe Verluſtzifferi den Durchſchnitts! ichen, im Oſten ein gesetzten 1 1. Bei Truppen teilen, die beſonders harte Kö en hatten, waren die Verluſtziffern naturg höher, während ſie bei an; deren ſich in entſprechend eren Grenzen hielten. Aebermenſchliche Leiſtungen Neben der überlegenen Führung iſt es die unbedingte Einſatzfreudigkeit des einzelnen Mannes, die die bei⸗ ſpielloſen Erfolge im Kampfe mit Polen zeitigt. Welche Leiſtungen in dieſen Tagen von unſeren Truppen vollbracht wurden, zeigt an einem Einzelfall die folgende Schilderung, die wir einem Feldpoſtbrief entnehmen: „Hervorragend haben ſich unſere Kradfahrer bewährt. Wir erlebten Fälle, daß ein Mann 36 Stunden lang Meldungen überbrachte, immer auf der Wacht vor polniſchen Inſurgenten und Dachſchützen, ſtändig auf ſtaubigen Schlag⸗ löcherſtraßen, 36 Stunden lang nichts gegeſſen, kaum ge⸗ trunken, nach dieſen 36 Stunden nur ein kurzer Schlaf und daun wieder unterwegs. Ja, man kann Uebermenſchliches leiſten, wenn der höchſte Preis es fordert und der Erfolg einen beflügelt. Das wiſſen unſere Truppen.“ Italieniſcher proteſtſchritt Gegen die Verfolgung der Italiener in Marokko Meldungen der Agenzia Stefani zufolge gehen die unge⸗ rechtfertigen Draugſalierungen der Italiener in den Hauptzentralen des e Protektorats Ma⸗ rocko weiter. Verfolgungen, Bedrohungen, 2 n 5 5 Bd dertſatz von ſämtl des Heeres dar 2 ö nung und erregten bei der Mehrzahl der eingeborenen Be⸗ völkerung Ueberraſchung und Mißbilligung. In dieſen Tagen ſei auch der Direktor der Filiale der Kommerzialbank verhaf⸗ tet und drei Tage gefangen gehalten, dann aber wieder frei gelaſſen worden, nachdem ihm nichts zur Laſt gelegt werden lonnte. Inzwiſchen gehe die Aus wanderung der Italie⸗ ner nach Tanger über ſpaniſches Gebiet weiter In einer weiteren Meldung aus Tanger betont die Agenzia Stefani, der italieniſche Geſandte habe bei den zuſtändigen Behörden infolge der Bedrohung und Tät⸗ lichkeitsverſuche gegen die friedlichen Gefühle der Italiener von Seiten verbrecheriſcher von der Propaganda der fran⸗ zöſiſchen Behörden aufgeſtachelten Eingeborenenelemtente ſo⸗ wie der paſſiven Haltung der von einem franzöſiſchen Beam⸗ ten befehligten Polizei einen energiſchen Proteſtſchritt unternommen. 1 a Die Neutralen wehren ſich Sie laſſen ſich nicht zur Blockade zwingen Berlin, 11. September. In der Brüſſeler Zeitung„Libre Belgique“ findet ſich eine Meldung, die nicht nur in Belgien, ſondern in allen neutralen Ländern ſtärkſte Beachtung fin⸗ den wird. Es heißt dort, daß Frankreich und Großbritan⸗ nien die Verſorgung Deutſchlands mit Rohſtoffen auf dem Wege über neutrale Länder verhindern wollen und daß ſie in dieſer Richtung bereits an Belgien und die Niederlande ſehr weitgehende Forderungen geſtellt hatten. Es verlautet jedoch, daß die neutralen Staaten be⸗ ſchloſſen hätten, gegenüber dieſen britiſchen Forderungen eine gemeinſame Haltung einzunehmen. Eine Zuſammen⸗ 79 der Oslo⸗Gruppe ſei für die kommende Woche vorge⸗ ehen. Aus dieſer Meldung iſt eindeutig erkennbar, wie ſich England, das ſich in kaum acht Tagen bereiks mehrfach flagranter militäriſcher Verletzungen neutralen Hoheitsgebie les ſchuldig gemacht hat, wirkſchaftlich gegenüber den Neu⸗ tralen 4 ten will. Während Deulſchland in jeder Hin⸗ ſicht die Freiheit der neutralen Mächte achtet und beſtrebt iſt, mit ihnen im normalen Waren- und Leiſtungsauskauſch u bleiben, ſucht Großbritannien die Vorkeile ſeiner Seeherr⸗ ſchaft und ſeiner Kontrolle über zahlreiche Küſten, Meer⸗ engen und Kanäle ſkrupellos auch gegen die neutralen Län⸗ der einzuſetzen. London verſucht damit nicht nur das inker⸗ nationale Berſorgungsſyſtem Deutſchlands zu ſtören, ſon⸗ dern durch die Einbeziehung der neutralen Skaaten in die . auch deren Handel und Wirkſchaft zu vernichten. Von den Engländern angeſtiſtet! Die Urheber der Bromberger Morde. Berlin, 11. Sept. Das Verhör der an der Bartholo mäusnacht in Bromberg beteiligten verhafteten Rädelsfühn rer hat ergeben, daß die jeder Beſchreibung ſpottenden Grau⸗ ſamkeiten von zwei britiſchen Agenten des Secret Service planmäßig vorbereitet und durchgeführt wurden. Auch die Be⸗ waffnung dieſer polniſchen vertierten Banden wurde von den engliſchen Agenten organiſiert. Die Blutſchuld für dieſe furchtbaren Mordtaten in Brom⸗ berg, deren Einzelheiten nicht nur in Deutſchland, ſondern durch das Zeugnis der neutralen Auslandspreſſe auch in der ganzen Welt tiefſte Empörung und helles Entſetzen hervor⸗ gerufen haben, führt man eindeutig auf die engliſche Regie⸗ rung zurück. 5 3 England will uns aushungern Pioklamation einer neuen Konter bande⸗Liſte England iſt durch die in der königlichen Proklamation er⸗ laſſene neue Konterbande⸗Liſte wiederum, wie im Weltkriege, zu einer Kriegführung übergegangen, die die uneingeſchränkte Abſperrung Deutſchlands von der See zum Ziele hat. Damit wird erneut der Verſuch gemacht, uns auszuhungern, d. h. die Krieg ktel werden auch gegen Frauen, Kinder, Kranke uſw. rückſichtslos eingeſetzt. Dieſe Maßnahme ſpricht den wieder⸗ holten Erklärungen der engliſchen Regierung Hohn, der Krieg richte ſich nicht gegen das deutſche Volk, ſondern gegen ſeine Führung. Diesmal macht ſich die engliſche Regierung gar nicht mehr die Mühe, ihren Maßnahmen das Mäntelchen der Lon⸗ doner Deklaration von 1909 umzuhängen, die auf der von Eng⸗ land ſelbſt einberufenen Seekonferenz ſeinerzeit als„im weſentlichen den allgemein anerkannten Grundſätzen des inter⸗ nationalen Rechts entſprechend“ angenommen wurde. Die Konterbande“⸗Liſte enthält u. a.: a) Alle Art von Waffen, Munition, Sprengſtoffen, Chemikalien oder Vorrich⸗ lungen, die für den Gebrauch im chemiſchen Kriege geeignet ſind, Material und Maſchinen für deren Herſtellung oder Re⸗ paratur; b) Brennſtoffe aller Art; c) alle Nachrichtenmittel uſw.; d) Geldmünzen, Edelmetalle in Barren, Banknoten, Schuldurkunden und ähnl.; e) alle Arten Nahrungs⸗ und Lebensmittel, Samen, Futter und Futtermit⸗ tel, Kleidung und Artikel ſowie Materialien, die zu deren Erzeugung gebraucht werden. * Deutſchland iſt gewappnet Von deutſcher Seite iſt niemals daran gezweifelt worden, daß England in einem zukünftigen Kriege an ſeiner jahr⸗ hundertealten Seekriegspraxis feſthalten würde. Anders als im Weltkriege wird England diesmal einen Gegner finden, gegen den dieſe Methoden nicht nur unwirk⸗ ſam ſein werden, ſondern der imſtande und willens iſt, ſeiner⸗ ſeits mit wirkſamen Mitteln zu antworten. Einmal iſt unſere Ernährung für lange Jahre geſichert. Wie der Reichsobmann des Reichsnährſtandes gerade ſoeben feſtſtellt, iſt der ſchwächſte Punkt unſerer Volks⸗ ernährung, die große Abhängigkeit unſerer Viehwirtſchaft von den ausländiſchen Futtermitteln, beſeitigt. Durch die Er⸗ zeugungsſchlacht iſt es gelungen, die Futtermittelverſorgung unſerer Viehwirtſchaft in von Jahr zu Jahr ſteigendem Maße auf inländiſche umzustellen. Dieſer entſcheidende Erfolg iſt gleichzeitig die ausſchlaggebende Vorausſetzung für unſere Vorratswirtſchaft auf allen Gebieten. In den Jahren 1937 und 1938 ſind insgeſamt 21 Millionen Tonnen Kartoffeln mehr erzeugt worden, als bei unveränderter Produktion der Vorjahre zu erwarten geweſen wäre. Dadurch und durch die Steigerung der Zuckerrübenerzeugung iſt unſere Getreide⸗ bilanz auf der Futterſeite um 6% Millionen Tonnen erleich⸗ tert worden. In dem Maße, in dem es gelang, Getreide zu ſparen, konnten unſere Getreidereſerven von 1,7 Mil⸗ lionen Tonnen im Jahre 1936 auf 8,6 Millionen Ton⸗ nen am 1. Auguſt 1939 erhöht werden. Sie erreichen damit vergleichsweiſe etwa die Höhe eines Jahresbedarfs an Brot⸗ getreide. Dabei iſt die für die menſchliche Ernährung neue Rekordernte 1939 nicht berückſichtigt. Insgeſamt haben wir ſo eine Sicherung unſerer Ernährung für lange Jahre erreicht. Aehnlich liegen die Dinge auf dem Gebiet der Roh⸗ ſtoffverſorgung. Durch die rechtzeitige und großzügige Inangriffnahme des Vierjahresplanes hat ſich Deutſchland auch in dieſer Hinſicht weitgehend vom Ausland unabhängig gemacht und, ſoweit wir noch auf die Einfuhr angewieſen ſind, iſt durch die vertraglichen Abmachungen mit den ſüdoſt⸗ europäiſchen Staaten und beſonders auch mit der Sowjet⸗ union die Bürgſchaft dafür gegeben, daß es dem deutſchen Volk an Lebensmitteln und an Rohſtoffen nicht fehlen wird. Hinzu kommt, daß durch die Beſetzung Polens wichtige Roh⸗ ſtoffgebiete in unſeren Beſitz gekommen ſind, deren Aus⸗ beutung der deutſchen Volkswirtſchaft ebenfalls zugute kom⸗ men wird. Wenn England alſo glaubt, durch die Verhängung der Blockade Deutſchland niederzwingen zu können, ſo irrt es ſich diesmal ganz gewaltig. Darüber hinaus darf man in London davon überzeugt ſein, daß Deutſchland dem erneuten bru⸗ talen Verſuch, uns auszuhungern, mit wirkſamen Gegenmaß⸗ nahmen zu begegnen wiſſen wird. Englands„Schwarze Liſte“ Schwerer Schlag für die Neutralen. London, 11. Sept. Auf Veranlaſſung des engliſchen Kriegswirtſchaftsamtes werden Maßnahmen getroffen, daß neutrale Schiffe in engliſchen Häfen nur dann mit Bun⸗ kerkohle verſorgt werden, wenn ſie ſich verpflichten, mit Ware für England zurückzukehren. Dieſes bedeutek eine vollſtändige Anſpannung der neu⸗ tralen Handelsſchiffahrt für engliſche Verſorgungsbedürf⸗ niſſe. Außerdem erkeilt die britiſche Regierung Köhlenaus⸗ 5 nur nach dem Prinzip der ſchwarzen Liſte es letzten Krieges. Für Norwegen iſt dieſe Maßnahme ein beſonders harler Schlag, weil die norwegiſchen Vorräte höchſtens für den halben Winter reichen. Kein uneingeſchränkter A⸗Bootkrieg Plumpe britiſche Lügenhetze a Berlin, 11. September. Das britiſche Informationsmini⸗ ſterium verarbeitet ein amtliches Kommuniquee, in dem Deutſchland beſchuldigt wird, den uneingeſchränkten U⸗Boot⸗ krieg gegen Handelsſchiffe angeordnet zu haben. Hierzu teilt das Oberkommando der Kriegsmarine mit: 1. Bereits im„Athenia“⸗Fall iſt eindeutig ſeſtgeſtellt worden, daß die deutſchen Seeſtreitkräfte den ausdrücklichen Befehl haben, ſich bei der Führung des Seekrieges an die inkernatſonalen Vereinbarungen zu halten. 2. Dieſe Anordnung hak auch weiterhin Gültigkeit. Wie die Ausſagen des Kapitäns des amerikaniſchen Dampfers „Waſhingkon“ bei der Verſenkung des briti „Oliver Grove“ mit aller Deutlichkeit zeigen, wird von den deulſchen Seeſtreikkräften enkſprechend verfahren. 3. Die W britiſche Verlautbarung iſt nichts anderes als ein neuer eklatanter Fall der vom brikiſchen Informa- Hionsminiſterium betriebenen plumpen Lügenhetke gegen Deutſchland. Dieſe unfairen britiſchen Propagandamethoden dienen dem Zweck, die Hallung der neutralen Staaten ge⸗ gen Deutſchland zu beeinfluſſen. Schwerer Schaden durch deutſche A⸗Boote Aus Meldungen der britiſchen Admiralität geht hervor, daß die deutſchen U-Boote der engliſchen Flotte ſchweren Schaden zufügen. Man verſucht die Oeffent⸗ lichkeit mit der Verſicherung zu tröſten, daß die Verluſte durch die Einführung des Convoy⸗Syſtems in Zukunft ſtark ver⸗ ringert werden würden. Ein Regiment der Lettiſchen Schutzwehr, eines halbmilitä⸗ riſchen Verbandes, iſt zur Verſtärkung des Grenzſchutzes an der leltiſchen Staatsgrenze am polniſchen Grenzabſchnitt bei Illuxt eingeſetzt worden.. ſchen Dampfers eln Se A e Nenne . * AAS S e ee — 228 — — 8 142 e 71 8. 1 J 7 8 27 Gtärkung der Wirtſchaftskraf Wertvollen Zuwachs in der Kohlen⸗ und Eiſenproduktion. Im gleichen Maß, wie Polen ſeine geſamte Schwerindu⸗ strie durch den Vormarſch unſerer Truppen einbüßte, hat Deutſchland hier einen wertvollen Zuwachs ſeiner ſtarken Kriegswirtſchaftlichen Kraft erfahren. Die deutſche Steinkohlenwirtſchaft erhält aus den Gebieten von Oberſchleſien⸗Dombrowa und Krakau, wenn man allein die 1938er Förderung zugrunde legt, eine Aus⸗ weitung um etwa 38 Millionen Tonnen oder rund 20 Prozent. Das überſteigt erheblich den Kohlenverbrauch, den die geſamte deutſche Eiſenerzeugung und Verarbeitung im letzten Jahre hatte. Dabei waren die bisher polniſchen Gruben in den letzten Jahren bei weitem nicht voll ausgenutzt. Hinzu kommt das von den Polen vor einem Jahr beſetzte und jetzt in deutſcher Hand befindliche Olſa⸗Gebiet mit einer Förderung von etwa 7½ Millionen Tonnen. Von be⸗ ſonderem Wert iſt dieſe Olſa⸗Kohle wegen ihrer ausgezeich⸗ neten Eignung zur Koksherſtellung und damit als Grundlage zur dortigen Eiſen- und Stahlerzeugung Insgeſamt wächſt die deutſche Kohlenerzeugung aus den genannten polniſchen Revieren um rund ein Viertel. Für die deutſche kriegswirtſchaftliche Kraft bringt ferner die Beſetzung des oſtoberſchleſiſchen, des Dombrowa⸗ und Olſa⸗Gebietes eine Steigerung der Eiſen⸗ und Stahlerzeugung um mehr als 2 Millionen Tonnen. Die bisherige ſchlechte Ausnutzung der polniſchen Anlagen läßt außerdem noch weitere erhebliche Möglichkeiten der Lei⸗ ſtungsſteigerung erwarten. An Eiſenerzen ſind die reichen Vorkommen in dem bereits beſetzten Gebiet von Wielun, die erſt kürzlich von den Polen in Angriff genommen wurden, für die Erweiterung unſeres Kriegspotentials von Wert. Vergleichsweiſe am größten iſt die Stärkung unſerer Zinker zeugung mit über 100 000 Tonnen, machte die Polniſche Zinkerzeugung, die zum guten Teil nach Deutſchland ausgeführt wurde, ſelbſt in den letzten Jahren doch mehr als die Hälfte der deutſchen Produktion aus. Die Arbeit ſofort wieder aufgenommen Alle dieſe wertvollen Anlagen können um ſo raſcher für die Verſorgung unſerer Wirtſchaft und unſe⸗ res Heeres eingeſetzt werden, als Zerſtörungen nur in nicht nennenswertem Umfang vorliegen und aus der Zeit von der Lostrennung Oſtoberſchleſiens und der damals zu Oeſterreich gehörigen Gebiete noch eine eingehende Kenntnis der deutſchen Stellen über die Betriebsverhältniſſe in den Heſetzten Revieren zur Verfügung ſteht. An vielen Stellen konnte die Arbeit ſofort nach der Beſetzung wieder⸗ aufgenommen werden, und die organiſche Zuſammen⸗ faſſung der beſetzten Induſtriegebiete mit dem eng benachbarten und verwandten weſtoberſchleſiſchen Revier läßt eine Lei⸗ ſtungsſteigerung erwarten, die erheblich über die bisher er⸗ zielten Produktionszahlen hinausgeht. Wichtige Rüſtungsinduſtrien in deutſcher Hand 8 Zu dem bereits bekannten Verluſt faſt der ganzen polni⸗ ſchen Schwerinduſtrie kommen Verluſte wichtiger weiterverar⸗ beitender Werke. So liegen in dem eroberte Kielee große, unmittelbar für die Rüſtung wichtige Werke. Die Nordweſtecke des ſogenannten zentralen polniſchen Induſtriegebietes iſt von unſeren Truppen bereits erreicht worden. Dieſes Gebiet ſtellt mit zahlreichen modernen Rüſtungswerken das bedeu⸗ tendſte Rüſtungsgebiet Polens nächſt Warſchau dar. Im eroberten Bromberg befindet ſich ein großes Kabelwerk ſowie zwei Werkzeugmaſchinenfabriken, in Grau⸗ Denz das größte Gummiwerk Polens. „Polens Lebensnerv durchſchnitten“ Das Ausland zum Fall Warſchaus. Das Einrücken deutſcher Panzertruppen in Warſchau bildet für die Weltöffentlichleit die Senſation des Tages. Zwar ſpricht das Reuter⸗Büro immer noch von einem„mit außerordentlicher Genauigkeit durchgeführten ſtrategiſchen Rückzug der Polen“ und behauptet, daß Rydz⸗Smigly die gleiche Taktik verfolge wie vor 20 Jahren gegen die Ruſſen. Aber ſelbſt der militäriſche Mitarbeiter der Londoner „Times“ kann ſich der Wahrheit nicht mehr länger ver⸗ ſchließen und muß zugeben, daß die Polen durch den gewal⸗ digen deutſchen Druck zum Rückzug gezwungen worden ſind. Die polniſchen Geſandtſchaften im Ausland behaupteten am Freitagabend noch, die Nachricht von dem Einmarſch der erſten deutſchen Truppen in Warſchau ſei eine deutſche Falſch⸗ meldung. Dieſer polniſchen Verlautbarung wird aber mirgends mehr Glauben geſchenkt. Die römiſchen Blätter heben hervor, daß Warſchau durch das blitzartige Vorgehen bereits am 8. Tage nach Kriegsbeginn von den deutſchen Truppen genommen wurde. Damit ſei, ſo ſchreibt„Meſſaggero“, der Lebens nerv Polens durchſchnitten und zugleich das geſamte In⸗ duſtriegebiet vollkommen in deutſchen Beſitz gebracht. Was Polen heute noch verbliebe, ſei mit wenigen Ausnahmen un⸗ wirtſchaftliches Gelände mit geringer Bevölkerung, ſpärlichen Straßen und teilweiſe überhaupt verſumpft. 5 „Selten hat die Geſchichte einem rächenden Schwert die überwältigende Schlagkraft verliehen, mit der die deutſchen Soldaten Warſchau erreicht haben“, erklärt der Mailänder Popolo d'Italia“. Der letzte Akt des polniſchen Dramas habe begonnen. Der Einmarſch der deutſchen Truppen in Warſchau kröne eine glanzvolle militäriſche Aktion. Nach dem Fall Varſchaus könne ſich Polen unfehlbar für verloren halten. Die Schlinge, die ſich endgültig um Warſchau zuſammen⸗ gezogen habe, erklärt der„Corriere della Serra“, weiſe dem geſchlagenen polniſchen Heer nur noch eine Richtung der Flucht, die Sümpfe von Wolhynien. An eine neue Schlacht hinter Warſchau glaubt die„Stampa“ nicht, aber eines ſei ſicher, der Ruf„Finis Polonia“ werde bald ertönen. Ueberdies ſcheine es trotz der Bemühungen der engliſchen Sendboſen, daß Rumänien keine große Neigung zeige, aus der Neſtralität herauszutreten, um der Armee Rydz⸗Smiglys einen Anterſchlupf zu gewähren. Bukareſt tief beeindruckt Die Belgrader„Politika“ meldet aus Bukareſt, daß dort die Nachricht vom Einmarſch deutſcher Truppen in Warſchau tiefen Eindruck gemacht hätte. Es ſei offenſichtlich, daß die Haltung Rumäniens in Verbindung mit der neuen Situation eine beſondere Bedeutung bekommen hätte. Man unlerſtreicht rumäniſcherſeits, daß in der jetzigen Phaſe die Neutrali⸗ 1 1 einmütigen Gefühl der rumäniſchen Bevölkerung Polens Schickſal nur eine Frage von Tagen Nach Auffaſſung der ſpaniſchen Preſſe kann Polens nische nur eine Fra e von Tagen ſein. Von einer pol⸗ niſchen Front könne nicht mehr geſprochen werden, da ſich 5 polniſchen Truppen in voller Auflöſung befänden. Polens We rmacht habe nicht im entfernteſten den Prah⸗ lereien ſeiner Diplomaten entſprochen. In der holländiſchen Preſſe wird trotz verſchiedener Nachrichten von engliſcher und lf er Seite über an⸗ n Neuorganiſierung des polniſchen. deut⸗ ich zum Ausdruck gebracht, 55 die militäriſche Lage Polens als verzweifelt anzuſehen ſei. Es herrſche an dee de Saen len bn Der. ug ſo viel Truppen rett önne um den Widerſtand fortzuſe e. 5 Skandalöſer Völkerrechtsbruch Engliſche Bomber ſchießen belgiſches Flugzeug ab Das belgiſche Landesverteidigungsminiſterium teilt mit: Das belgiſche Gebiet iſt in dieſer Nacht von ausländiſchen Flugzeugen überflogen worden. Drei von ihnen ſind von un⸗ ſeren Luftſtreitkräften verfolgt worden. Ein engliſcher Bom⸗ ber wurde zur Landung gezwungen. Ein anderer Bomber, der von zwei unſerer Jagdflugzeuge eingekreiſt wurde, wurde ebenfalls durch Leuchtraketen aufgefordert, zu landen. Ein belgiſches Jagdflugzeug, gegen das der verfolgte Apparat das Feuer eröffnete, iſt zerſtört worden. Die beiden Inſaſſen haben ſich im Fallſchirm gerettet und ſind verletzt. Dieſe Ver⸗ letzung unſerer Neutralität hat einen energiſchen Proteſt der belgiſchen Regierung bei der engliſchen Regierung zur Folge gehabt. Die beiden belgiſchen Flieger ſind glücklicherweiſe nur leicht verletzt. Bei den ausländiſchen Flugzeugen, die ſich der neuen Verletzung der belgiſchen Neutralität ſchuldig gemacht haben, handelt es ſich zweifellos um die engliſchen Flug⸗ zeuge, die nach dem Mißglücken ihres Luftangriffs auf das Reichsgebiet ihre Flucht über das belgiſche Staats⸗ gebiet genommen hatten. Der Einſatz der belgiſchen Flugzeuge beweiſt, daß Belgien entſchloſſen iſt, ſein Recht mit der Waffe zu verteidigen. Wie skrupellos die Eng⸗ länder ſich über die Rechte der Neutralen hinwegſetzen, beweiſt die ſkandalöſe Tatſache, daß die engliſchen Neu⸗ tralitätsbrecher ein belgiſches Flugzeug, das zur Wah⸗ rung der belgiſchen Lufthoheit eingeſetzt war, kurzerhand abgeſchoſſen haben. Damit wird der Skandal des eng⸗ liſchen Völkerrechtsbruchs vor aller Welt offenbar. Im übrigen kann dieſer neue Zwiſchenfall nur dazu bei⸗ tragen, daß der Widerſtand der Neutralen gegen Eng⸗ land ſich weiter verſteifen wird und die Gemeingefähr⸗ lichkeit des von London zur Einkreiſung Deutſchlands be⸗ triebenen politiſchen Kurſes überall auf der Erde von Tag zu Tag deutlicher erkannt wird. 7 2* Dritte Aeberfliegung Dänemarks Täglich neue britiſche Völkerrechts verletzungen. Wie aus Kopenhagen gemeldet wird, ſind in den frühen Morgenſtunden des Sonnabends in der Gegend von Tondern engliſche Bomber geſichtet worden, die aus der Richtung von Sylt kamen. In däniſchen Kreiſen wird darauf hingewieſen, daß es ſich vermutlich um engliſche Ma⸗ ſchinen derjenigen britiſchen Staffeln handelt, deren Anflug aus nordweſtlicher Richtung auf das deutſche Küſtengebiet von deutſcher Seite aus erfolgreich abgewehrt wurde. Dänemarks Neutralität iſt ernſt gemeint Dies iſt die dritte Verletzung der Neutrali⸗ tät Dänemarks im Verlauf von nicht einer Woche. Man betont in dieſem Zuſammenhang, daß die britiſche Regierung bekanntlich wegen der Bombardierung Esbjergs gezwungen war, ſich bei der däniſchen Regierung wegen der Verletzung der Neutralität Dänemarks durch britiſche Kampfflugzeuge offiziell zu entſchuldigen. 5 Angeſichts des erneuten„Irrtums“ engliſcher Flieger über den Lauf der deutſch⸗däniſchen Grenze verlangt die däniſche Preſſe die Schaffung von Sicherheiten dafür, daß keine Wiederholungen vorkommen. Gewiß könne man nicht er⸗ warten, den Luftraum über Dänemark effektiv von fremden Fliegern freizuhalten, aber es müſſe klargemacht werden, daß Dänemark ſeine Neutralttät mit allen Mitteln durch⸗ zuführen beabſichtige, und daß es— wie Belgien und Hol⸗ land— auf alle Flieger und anderen militäriſchen Einheiten ſchießen werde, die ſeine Neutralität verletzten. Darin liege weder Blutdurſt noch eine Parteinahme, ſondern nur der Wunſch, klar vor allen zu demonſtrieren, daß Dänemarks Neutralität ernſt gemeint ſei. New Fork über den deutſchen Erfolg verblüfft Obwohl der als Hetzpreſſe bekannte Teil der New⸗Yorler Preſſe die ſtändigen polniſchen Niederlagen auch noch nach dem Eindringen deutſcher Truppen in Warſchau als„tief⸗ durchdachte polniſche Strategie“ hinzuſtellen bemüht iſt, ver⸗ hehlen weder amerikaniſche Militärſachverſtändige noch objek⸗ tive Publiziſten ihre Bewunderung über die Erfolge der deutſchen Oſtarmee nicht, deren ſchneller Vormarſch vielfach ſogar Verblüffung auslöſte. Im Hearſt⸗Organ„Journal American“ ſchreibt ſo der Publiziſt Mallon, jedermann ſei zwar von vornherein von der beſonderen Qualität der deutſchen Armee überzeugt ge⸗ weſen. Ohne einen ungewöhnlich brillanten tak⸗ tiſchen Plan aber hätte ſelbſt eine überlegene Armee keine ſo rapiden Erfolge erzielen können. Dieſe überlegene deutſche Taktik bilde im übrigen nach Meinung der Sachverſtändigen den Grund für den polniſchen Zuſammen⸗ bruch. ö Kurzmeldungen Berlin. Die unverhüllten Aufforderungen polniſcher Sender an die Zivilbevölkerung zum Kampf mit allen Mit⸗ teln gegen die deutſchen Truppen wurden vom Londoner Kurzwellenſender und dem Kurzwellenſender Miami wie⸗ dergegeben. Damit übernimmt England die Mitverantwor⸗ tung an einem Blutvergießen, das ebenſo ſinnlos wie ver⸗ brecheriſch und völkerrechtswidrig iſt.. Vollſtreckung eines Todesurteils Am 8. September iſt der am 5. März 1887 geborene Jude Richard Iſrael Glaſer hingerichtet worden, der vom Schwurgericht in Wien am 28. Januar 1939 wegen Meuchel⸗ mordes zum Tode verurteilt worden war. Richaro Ifrael Glaſer hat am 7. Oktober 1935 in Wien auf offener Straße ſeinen früheren Angeſtellten, den deutſch⸗ blütigen Emil Apfel durch ſechs Piſtolenſchüſſe niedergeſchoſſen. Er handelte aus Rache, da Apfel Unregelmäßigkeiten in ſeinem Geſchäftsbetriebe aufgedeckt hatte. 5 Mailand. Der italieniſche Rieſendampfer„Rex“ hat von Genua ſeine Reiſe nach Newyork angetreten. An Bord des Schiffes, das bis auf den letzten Platz belegt iſt, befinden ſich Angehörige der verſchiedenſten europäiſchen Staaten und zahlreiche Amerikaner. An beiden Bordwänden des Schiffes wurden große italieniſche Flaggen von 100 qm Größe an⸗ gemalt. N Paris. Die franzöſiſchen Sender bequemen ſich erſt heute zu dem Eingeſtändnis, daß der polniſche Außenminiſter Beck ſowie die polniſche Regierung und die diplomatiſchen Ver⸗ treter der fremden Staaten Warſchau verlaſſen mußten. Kopenhagen. Nach den zwiſchen den intereſſierten ſtaat⸗ liche! und wirtſchaftlichen Stellen geführten Beſprechungen wird in unterrichteten Kreiſen mit einer baldigen Ratio⸗ nierung von Brot, Zucker, Kaffee und vor allem Brennma⸗ terial gerechnet. n Moskau. In e dem deutſch⸗polniſchen Krieg hat die Regierung den Beſchluß gefaßt, zum Zweck der weiteren Verſtärkung der Landesverteidigung einige Jahrgänge teilweiſe zur Armee einzuberufen. 5 Moskau. Sämtliche Zeitungen veröffentlichen einen Be⸗ bang der Sowjetregierung, wonach alle ſowjetiſchen Han⸗ elsſchiffe mit deutlich ſichtbaren Kennzeichen ihrer Natio⸗ nalität zu verſehen ſind. 8. Aus Baden und den Nachbargauen Die Maul⸗ und Klauenſeuche. Im Laufe der letzten Woche iſt die Maul⸗ uno auen⸗ ſeuche in Baden nicht weiter vorgerückt, ſondern in einer Gemeinde, nämlich in Haslach, Landkreis Offenburg, erloſchen. Am 5. September waren folgende fünf Gemeinden verſeucht: Gondelsheim(Landkreis Bruchſal), Ihringen(Landkreis Frei⸗ per Feldberg, Müllheim, Steinenſtadt(Landkreis Müll⸗ heim). Beſchränkte Abgabe von warmen Speiſen in den Gaſtwirk⸗ ſchaften. Der Leiter der Wirtſchaftskammer Baden, Unterabtei⸗ lung Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbe, hat mit Wirkung vom 8. September 1939 folgende Anordnung ge⸗ troffen. Mit Rückſicht auf den beſtehenden Mangel an Per⸗ ſonal und in der Abſicht der Gefolgſchaft die Gewährung der notwendigen Ruhezeiten zu ermöglichen, wird hiermit angeordnet, daß von 15 bis 18 Uhr und ab 22 Uhr keine warmen Speiſen mit Ausnahme von heißen Würſtchen verabreicht werden dürfen. Es darf erwartet werden, daß die Gaſtſtättenbeſucher dieſe Maßnahme, die aus den be⸗ ſtehenden Verhältniſſen ſich ſelbſt begründen, mit Ver⸗ ſtändnis aufnehmen. [ Schwetzingen.(Verhaftung wegen Nicht⸗ beachtung der Verdunkelungsvorſchrif⸗ ten) Der Inhaber einer hieſigen Wirtſchaft hatte nur nachläſſig verdunkelt, weshalb die Wirtſchaft polizeilich ge⸗ ſchloſſen wurde. Da ſich der Wirt dem Amtsträger des Reichsluftſchutzbundes gegenüber ungebührlich benahm, wurde er verhaftet. Er wird eine empfindliche Freiheits⸗ ſtrafe zu erwarten haben. [I Leukershauſen.(Abſturz bei der Arbeit.) Der achtjährige Schüler Fritz Frez ſtürzte beim Tabakauf⸗ hängen unterm Giebel ab, brach die Wirbelſäule und mußte ſo in kurzer Zeit ſein junges Leben laſſen. U Richen.(Todesfall.) Im Eppinger Krankenhaus iſt im Alter von 72 Jahren Altbürgermeiſter Jakob Geb⸗ hard geſtorben. Der Verſtorbene leitete viele Jahre die Ge⸗ ſchicke der hieſigen Gemeinde mit großem Verantwortungs⸗ gefühl. Er war weithin beliebt und geachtet. [ Ober-Abtſteinach.(Unfall.) Eine mit einem Mo⸗ torradler als Beifahrerin mitgefahrene hieſige junge Ein⸗ wohnerin hatte das Pech, bei einem Zuſammenſtoß ihres 11 mit einem andern in Weinheim den linken Fuß zu rechen. f. [ Steinbach.(Rückſichtsloſer 1 0 Nahe bei der Bahnunterführung ſtreifte ein Motorradler eine Radlerin, die ſtürzte und bewußtlos liegen blieb. Ohne ſich um das Mädchen zu kümmern, fuhr der Rückſichtsloſe da⸗ von. Mit einem ſchweren Schädelbruch wurde das Mäd⸗ chen dem Krankenhaus zugeführt. 5 () Bühl.(Obſtverſendungen wieder auf⸗ genommen.) Nach kurzer Unterbrechung wurden vor einigen Tagen die regelmäßigen Obſtverladungen von den Bezirksabgabeſtellen Bühl und Achern wieder aufgenom⸗ men. In den letzten Tagen haben durchſchnittlich 3000 Ztr. Obſt täglich die Stadt Bühl verlaſſen. Von der Bezirksab⸗ gabe Achern wurden in den letzten Tagen rund 8000 Ztr. Obſt nach dem Rheinland, nach Mitteldeutſchland und nach Bayern verladen. In der Hauptſache kommen in Bühl und Achern Zwetſchgen und Pfirſiche zur Ablieferung. Pfungſtadt.(KTleinkind tödlich verbrüht) Das 13 Monate alte Söhnchen der Familie Karl 1 entwiſchte in einem unbewachten Augenblick aus der che in den Hof, wo gerade heißes Waſſer in einen auf einer Bank ſtehenden Kübel geſchüttet worden war. Das Kind ſtieß ge⸗ gen die Bank, die umfiel, und das heiße Waſſer ergoß ſich ihm über den Körper. Trotz ſofortiger Behandlung in einem Darmſtädter Krankenhaus erlag es ſeinen ſchweren Ver⸗ brühungen. Darmſtadt.(Tödlicher Unfalh). Ein ſchwerer Per⸗ ſonenwagen wollte in der Richtung Bickenbach—Zwingen⸗ berg den mit einer Blinklichtanlage verſehenen Bahnüber⸗ gang paſſieren. Trotzdem ein vor ihm fahrendes Auto an⸗ gehalten hatte, fuhr der Perſonenwagen ungeachtet des auf⸗ de d Warnlichtes über die Kreuzung und wurde da⸗ ei von dem aus Jugenheim kommenden Zug erfaßt und zur Seite geſchleudert. Der Fahrer erlitt tödliche Verletzun⸗ gen. Er ſtammt aus Oberwetz bei Bad Schwalbach. — Reutlingen.(Einbrecher bald nach der Tat verhaftet.) In den Räumen einer Genoſſenſchaft wur während der Paufe eingebrochen. Der Dieb, dem grö⸗ erer Geldbetrag in die Hände gefallen wat, wurde in der tadt von einem Polizeibeamten e Der zuletzt in Metzingen wohnhafte, einſchlägig vorbeſtrafte Verbrecher er⸗ griff die 80g t, der Polizei gelang es aber, ſeiner habhaft zu werden. Das geſtohlene Geld führte er noch bet ſich. — Holzbronn, Kr. Calw.(Von einem Pferd arz drückt.) Als die Ehefrau des Bauern 8 reille Lit Pferd ausſpannen wollte, ſcheute dieſeg, verwickelle ſich in deſt Strängen und fiel um, wobei es die Frau unter ſich begrub⸗ Mit chen inneren Verletzungen wurde die Frau ins Kreis⸗ krankenhaus gebracht, wo ſie bald darauf ſtarb. 100 000 Arbeits maiden Verordnung über die Arbeitsdienſtpflicht der weiblichen Jugend. 0 Folgende Verordnung über die Durchführung der Reichs⸗ arbeitsdienſtpflicht für die desen Jugend vom 4. Septem⸗ ber 1939 erſcheint im Reichsgeſetzblatt 1 Seite 1693. Der Miniſterrat für die Reichsverteidigung verordnet mit Geſetzeskraft: § 1. Die Stärke des Reichsarbeitsdienſtes für die weib ⸗ liche Jugend iſt auf 100 000 Arbeitsmaiden leinſchließlich Stammperſonal) zu erhöhen. § 2. Der Reichsarbeitsführer iſt ermächtigt, ledige Mäd⸗ chen im Alter von 17 bis 25 Jahren, die nicht voll berufs⸗ tätig ſind, in beruflicher oder ſchuliſcher Ausbildung ſtehen und nicht als mithelfende Familienangehörige in der Land⸗ wirtſchaft e benötigt werden, zur Erfüllung der Reichs ⸗ arbeitsdienſtpflicht heranzuziehen. 5 § 3. Der Reichsarbeitsführer im Reichsminiſterium des Innern erläßt im Benehmen mit dem Reichsarbeitsminiſter die zur Durchführung und Ergänzung dieſer Verordnung er⸗ forderlichen Rechts⸗ und Verwaltungsvorſchriften. 5 Berlin, den 4. September 1939. 5 i 5 Der Vorſitzende des Miniſterrates für die Reichs⸗ verteidigung Göring, Generalfeldmarſchall. Der Generalbevollmächtigte für die Reichsverwaltung Frick,. Der Reichsminiſter und Chef der Reichs f Dr. Lammers. 8 * Folcale aud clhiau Der geſtrige Sonntag war ein überaus herrlicher Spätſommertag, der noch ein⸗ mal alle Regiſter ſeiner hochſommerlichen Macht zog. Von einem azurblauen Himmel lachte den ganzen Tag ſieghaft die goldene Spätjahrsſonne, als ob ſie ſich mit⸗ freuen wollte an den großen Erfolgen im Oſten. Das ſchöne Wetter lockte natürlich geſtern viele hinaus in Gottes freie Natur, die jetzt in ihrer beginnenden bunten Farbenpracht aufleuchtet. Aber auch an den Flußläufen und Strandbädern herrſchte Hochbetrieb. Im Orte ſelbſt gab es viel Beſuch von auswärts, was natürlich den Gaſtſtätten ein lebhaftes Geſchäft brachte. 2 Anterrichtsaufnahme an der Hochſchule für Muſik und Theater. An der Hochſchule für Muſik und Theater und am Konſervatorium wurde der volle Unterricht in normalem Umfang heute Montag, 11. September wieder aufgenommen. Die Aufnahmeprüfungen beginnen von heute an. Fußgänger auf die Bürgerſteige! Um den Verkehr auf den verdunkelten Straßen reibungs⸗ los zu geſtalten und Unglücksfälle zu verhüten, iſt es Pflicht der Fußgänger, nur die Bürgerſteige zu benutzen. Der Fahrdamm muß beſonders in der Dunkelheit von Paſſanten freibleiben. Nur ſo können Unglücksfälle vermieden werden. Jeder muß ſich bewußt ſein, daß es beſonders für den Kraft⸗ fahrer ſchwierig iſt, in der Dunkelheit ſeinen Weg zu finden. Bei Fliegeralarm haben die end ihre eigenen Schutzräume oder die der Häuſergemein chaft aufzuſuchen. Die öffentlichen Luftſchutzräume ſind ausſchließlich für die Paſſanten und Benutzer der Verkehrsmittel da. Wer bei „ ſein Haus verläßt, bringt ſich und andere in gefahr. Vom Sport. Auch in ſchwerſter Zeit will man die ſportl. Pflichten erfüllen, denn Sport iſt heute ein Stück Arbeit im Dienſte des Vaterlandes. Dieſes Moment hat die leitenden Behörden veranlaßt, ab kommenden Sonntag, den 17. September Kriegsrunden im Fußball durchzuführen. Sämtliche Vereine, die noch Mannſchaften von einiger Spielſtärke auſſtellen können, haben gemel⸗ det und ſteigen ein in die Spiele unter dem Motto: „Dem Vaterlande gilt's, wenn wir zu ſpielen ſcheinen“. Näheres über Einteilung uſw. bringen wir noch an dieſer Stelle. 5 Erleichterte Eheſchließung Befreiung vom Aufgebot bei Einberufung. Der Reichsminiſter der Juſtiz und der Reichsminiſter des Innern haben auf Grund des Perſonenſtandsgeſetzes Er⸗ leichterungen für die Eheſchlleßung bei Einbe⸗ rufungen verordnet. Der Standesbeamte kann Befreiung vom Aufgebot erteilen, wenn ein Verlobter der Wehrmacht ange⸗ hört oder nachweiſt, daß er zum Dienſt in der Wehrmacht ein⸗ berufen iſt. Die Befreiung darf nur erteilt werden, nachdem die Verlobten dem Standesbeamten glaubhaft gemacht haben, daß Ehehinderniſſe auf Grund des Geſetzes zum Schutze des deutſchen Blutes und auf Grund des Geſetzes zum Schutze der Erbgeſundheit des deutſchen Volkes nicht vorliegen. Aktive Soldaten und Wehrmachtbeamte bedürfen auch bei beſchleunigter Eheſchließung der Genehmigung ihres Diſzi⸗ plinarvorgeſetzten. Die zum aktiven Wehrdienſt einberufenen Wehrpflichtigen bedürfen, ſoweit ſie den aktiven Wehrdienſt noch nicht angetreten haben, keiner Genehmigung zur Heirat durch den zuſtändigen Diſziplinarvorgeſetzten. Angehörige des Beurlaubtenſtandes, die den aktiven Wehrdienſt bereits ange⸗ treten haben, bedürfen bei beſchleunigter Eheſchließung nur einer Beſcheinigung des zuſtändigen Diſziplinarvorgeſetzten, aus der hervorgeht, daß ſie zur Wehrmacht einberufen ſind. Offiziere d. B. und Offizieranwärter d. B. bedürfen auch bei beſchleunigter Eheſchließung der Genehmigung ihres Diſzipli⸗ narvorgeſetzten und werden behandelt, wie es für die aktiven Soldaten und Wehrmachtbeamten angegeben iſt. Nachbarliche Hilfe im Luftſchutz Vie nakionalſozialiſtiſche Forderung:„Einer für alle, alle für einen“ hat ihre vollkommene praktiſche Verwirklichung im Luftſchutz gefunden, denn grundſätzlich ſind benachbarte Luftſchutzgemeinſchaften verpflichtet, nachbarliche Hilfe im Notfall zu leiſten, indem der Führer einer Luftſchutzgemein⸗ ſchaft die Hilfe der benachbarten Luftſchutzgemeinſchaft an⸗ rufen ſoll, wenn er mit ſeinen Selbſtſchutzkräften einen Scha⸗ den nicht mehr allein erfolgreich bekämpfen kann. Die nach⸗ barliche Hilfe geht jedoch noch weiter. Wenn 3. B. nach der Entwarnung der Luftſchutzwart das ihm anvertraute Haus auf etwaige Schäden uſw. unterſucht hat, dann iſt ſeine nächſte Pflicht, Umſchau zu halten, wie es bei den Nachbar⸗ häuſern ausſieht. Stellt er z. B. feſt, daß die dortige Luft⸗ ſchutzgemeinſchaft noch beim Bekämpfen eines Brandes iſt, ſo wird er ihr mit ſeinen Leuten und unter Einſatz ſeines Gerätes ſofort zu Hilfe eilen. Es iſt eine Sprengbombe ein⸗ geſchlagen und hat in einem Nachbarhaus Notausſtieg und Hauseingang verſchüttet. In dieſem Falle wird er ſchnell prüfen, ob er mit ſeinen Leuten die nötige Hilfe allein leiſten kann. Droht aber z. B. das Wegräumen der Trümmer wei⸗ tere Einſturzgefahr, ſo wird er ſich ſofort an das nächſte Polizeirevier wenden zwecks Entſendung eines Fachtrupps. Das wird auch der Fall ſein, wenn die zu leiſtende Arbeit mit ſeinen Leuten nur in längerer Zeit geſchafft werden kann. Deyn meiſt tut ſchnelle Hilfe not. U Zerdienke Strafe. Das Schöffengericht verurteilte die vorbeſtrafte, 28 Jahre alte Anna Albrecht aus Bruchſal, zuletzt in Mannheim wohnhaft, wegen Begünſtigung zu neun Monaten Gefängnis. Wegen ihres frechen Beneh⸗ mens wurde Haftbefehl erlaſſen. von Lebensmittelmarken In der Woche vom 10. bis 16. September 1939 gelten folgende Lebensmittelmarken: für Mehl die mit„Brot oder Mehl“ bezeichnete Marte 1 der Ausweiskarte und zwar über 250 gr. für Fleiſch die Marken 7—9 der Ausweishkarten, wobei auf die Marken 7 und 8 je 250 gr und auf die Marke 9 200 er Fleiſch oder Fleiſchwaren bezogen werden dürfen; für Milcherzeugniſſe, Oele und Fette die Marken 5 und 6, wobei auf die Marke 5 90 gr Butter oder Schmalz und auf die Marke 6 250 gr Fett, Margarine oder Oel abgegeben werden können; Milch Marke 3 Kaffee, Kaffee⸗Erſatz und Kaffeezuſatzmittel Mare 3(gültig für insgeſamt 100 er Kaffee, Kafſee⸗Erſaz und Kaffeezuſatz); das Verhältnis; in dem auf dieſen Abſchnitt Kaffee bezogen werden kann, richtet ſich nach der jeweils verfüg⸗ baren Menge; die Einzelhändler dürfen aber von den am 9. September noch bei ihnen vorhandenen Mengen Vöſtkaffee 20 gr an jeden Verſorgungs⸗ berechtigten abgeben; Nährmittel Marke 3(gültig für 150 er Graupen oder Grütze oder Grieß oder Sago oder Reis oder Haferflocken oder Teigwaren); Zucker und Marmelade Marke 3 für 280 gr aucker und 110 er Marmelade oder zuſammen 385 gr Zucker 5 Eiermarke 3 gültig für 80 er Käſe oder 160 gr Friſchquark; Seife Marke 1 zur Entnahme von 125 gr Kern⸗ ſeife oder 200 er Schmierſeife oder 125 gr Seifenflochen; Mare 2 zur Entnahme von 250 ff Selfenpulver oder 200 Er Schmierſeife oder 125 gr Seifenflocken oder 100 gr Waſchmittel. Die auf Seife lautenden Teilabſchnitte 3 und 4 finden einſtweilen keine Verwendung; Kohlen die Marken 1—4 und zwar für Haus⸗ haltungen mit 1 und 2 Zimmern über 1 Zentner, für Haushaltungen mit 3 und mehr Zimmern über 1,5 Zentner pro Kopf und Monat; Tee Marke A 1 über 20 gr Tee; Einmachzucker die Marten 1—3 über Kartoffeln zur Entnahme von je 500 gr Einmachzucher⸗ Verfallen ſind 8 5 die Marken 1—6 über Fleiſch,. 5„ 1—4„ Milcherzeugniſſe, Oele, Fette, „* 1—2* Milch, „„1-2„ Kaffee, 5„ 1—2 Nährmittel, 7„ 1—2„ Zucker, 5„ 1—2„ Cier(Käſe). Die Kleinverkaufsſtellen dürfen Marken mit dieſen Bezeichnungen nicht mehr annehmen. 5 Städt. Ernährungs⸗ und Wirtſchaftsamt. Verſammlungs⸗ Kalender 0 ͤddd ͤV Fußballvereinigung 1898. Ab kommenden Sonntag beginnen die Fußball⸗Kriegsrunden. Alle Spieler, die mitwirken können, werden gebeten am Donnerstag das Training und die Ver ſamm⸗ lung zu beſuchen. Beginn wie üblich— auch für Schüler. Parteiamtliche Mitteilungen. Jungvolk, Fähnlein 47/171. Morgen Dienstag tritt das ganze Fähnlein zur Altmaterialſammlung in tadelloſer Uniform um 6 Uhr vor dem Heim an. Der Muſikzug tritt um ½ 6 Uhr mit tadellos geputzten Inſtrumenten ebenfalls vor dem Heim an. Sämtliche Beurlaubungen ſind aufgehoben. Dienſtverweigerung hat Ausſchluß aus der HZ. zur Folge. Frau Deuclarleiten für Handel, Gewerbe, Industrie werden in jeder Ausführung schnellstens angefertigt in der Neckar- Bote Druckerei zum Tabaßbrechen geſucht. Raſtatterſtr. 6. leite Vong Went 8 Uhr letztmals 1 Film vom Westwall. Außerdem: Menschen vom Variete. PALAST F DDD 8. Ziehungsta gz 65n. September 1939 bel, Zn der heutigen Vormltkagsziehung Wurden gezogen 0 g e 3. 8 18 Gewinne zu 3000 RM. 43535 127397 168626 238947 341033 881725 42 Gewinne zu 2000 RM. 19096 80816 144712 178978 193039 241067 253089 289723 314582 320353 321793 341798 380383 889588 93 Gewinne zu 000 RM. J 8085 38528 68851 69982 88290 87227 82811 104907 108429 128698 135903 36455 144874 153854 160888 218224 225877 280143 270283 286078 286903 294377 297018 304860 308789 324545 337853 338611 340892 340744 845424 270 Gewinne zu 500 NM. 3132 6569 9164 10051 11562 21358 28752 28178 32819 35014 38772 38328 44879 48724 47228 51594 55080 858894 81118 88378 68828 70147 72740 75918. 78758 84159 85002 88997 88819 88353 02597 105369 108644. 117882 12464 134521 138828 14484 148330 154770 158417 158878 181083 161248 184501 165888 171882 179716 182950 189072 197978 188192 199895 200501 202378 28848 2139013 28825 215447 582 Gewinne zu 300 NM. 6647 8115 9035 9088 12806 15435 15775 16929 28875 29049 31058 35926 38084 38304 38409 38688 42887 44271 48754 4994 50289 55791 51329 52839 53855 56148 86803 59294 80881 87984 58842 74379 76737 78079 78880 81988 88288 8352 64 91900 94414 98215 98362 88641 89988 26 125 128864 128373 129008 131452 149616 158254 158468 162840 176648 176693 182161 182785 39 84619 186938 199198 200451 203185 297917 299739 8 218828 221344 222220 222878 228674 229714 30 928 395168 305742 344432 8 350928 882477 358282 355421 358294 382884 385882 387487 389312 371789 372984 374237 375829 328571 876884 378484 884082 38468 384515 384678 385 50 387399 389115 389284 390124 3912 881227 381874 382881 383156 393455 398441 398778 Außerdem wurden 8483 Gewinne zu je 150 RM. gezogen. An alle Amtsträgerinnen des RLB! Ein Aufruf von Generkalluftſchutzführer Liebel. Der Führer der Landesgruppe Y Württemberg⸗ Baden des Reichsluftſchutzbundes, Generalluftſchutzfüh⸗ rer Liebel, erläßt folgenden Aufruf an alle Amtsträ⸗ gerinnen des RLB.: Die Zeit iſt gekommen, in der ſich alle Frauen, beſon⸗ ders aber die Amtsträgerinnen des Reichsluftſchutzbundes, bewähren müſſen. Der Führer hat am 1. September 1939 im Reichstag das Wort an die Frauen gerichtet:„Ich er⸗ warte auch von der deutſchen Frau, daß ſie ſich in eiſerner Diſziplin vorbildlich in dieſe Kampfgemeinſchaft einfügt“. Ich weiß, daß Sie, meine Kameradinnen, eingedenk die⸗ ſes Wortes Ihre Pflicht tun werden, gleichgültig, an wel⸗ chem Platz Sie ſtehen. In den kommenden Tagen und Wochen muß es ſich zeigen, daß Sie Ihre Arbeit aus der rechten Geſinnung heraus getan haben und weiter tun werden. Der Reichsluftſchutzbund iſt ein wichtiges Glied der Landesver⸗ teidigung, Sie als Amtsträgerinnen ſind mitverantwortlich für den guten Ausgang des Kampfes, deshalb: arbeitet, helft mit, wo immer es zu helfen gibt, zeigt Euer Bekennt⸗ nis zur wahren Volksgemeinſchaft durch die Tat, ſeid Bei⸗ ſpiel in der Haltung und ſtolz auf den Ruf des Führers mitanzutreten in der Kampfgemeinſchaft des Volkes! Deutſcher Junge und deutſches Mädel! Wie alle Gliederungen der Partei habt Ihr Euch, Ka⸗ meraden und Kameradinnen von 93 und Bdm in der letzten Woche ſelbſtverſtändlich eingeſetzt, wo es nok kak. Jeder Tag fordert von neuem Euere ganze Hingabe für den Dienſt an Deutſchland Jeder von Euch möchte in diefer Jeit alle ſeine Kräfte voll eingeſpannt wiſſen. Kameraden und Kameradinnen aus Schule und Beruf, vordringliche Aufgaben warten auf Euch in Euren freien Tagen und Skunden. 8 Der Ernkeeinſatz iſt augenblicklich der wichkigſte Einſatz, den uns der Führer gibt. In allen Dörfern werden Bor- bereitungen für die Unterkunft der Jungen und Mädel geſchafft, die dringend erwarket werden. Ueber alle an⸗ deren Aufgaben ſägen Euch Eure Führer und Führerin⸗ V gelße Euch bei den Führern und Führerinnen Euren 53. und Bdm. bezw. DJ. und JIM. Einheiten. Sie wer⸗ den Euern Einſatz vermitteln. Gebiet⸗ und Obergau Baden 21. Helferinnen für das Deutſche Rote Kreuz. Dieſe Schickſalstage ſtellen wieder große Anforderungen an das Deutſche Rote Kreuz. Ueberall in unſerem Vater⸗ land melden ſich Frauen und Mädel zu Tauſenden für den Hilfsdienſt im Deutſchen Roten Kreuz, bereit, ihre Kräfte für das Wohl unſerer verwundeten Soldaten jederzeit ein⸗ zuſetzen. Dieſe freiwilligen Helferinnen werden in Kurſen in all den Dingen unterrichtet, die ſie für ihre Arbeit brauchen; ſie lernen ſachgemäß erſte Hilfe leiſten, Verbände anlegen und müſſen auch beim Transport von Kranken und Verwundeten helfen können. All diefe Arbeit erfordert ein großes Maß von Hilfs⸗ und Einſatzbereitſchaft, die aber von allen mit Begeiſterung aufgebracht wird. Jallobſt darf auf keinen Fall umkommen. NSG. Der Witterungsumſchlag in den letzten Tagen hat es mit ſich gebracht, daß auf dem Lande in den Gärten der Bauern und Landwirte, wie an den mit Obſtbäumen beſtandenen Straßen unſeres Gebietes größere Mengen von Fallobſt liegen, die infolge des Mangels an Arbeits⸗ kräften nicht geſammelt werden können. Es bedarf kaum eines Hinweiſes, daß das Gebot„Kampf dem Verderb“ in den gegenwärtigen Tagen mit ganz beſonderem Nachdruck befolgt werden muß. Deshalb darf auch dieſes Fallobſt, das ſich vorzüglich zur Herſtellung von Gelees und Obſt⸗ ſpeiſen eignet, auf keinen Fall umkommen. Da zurzeit dis Schulen überall geſchloſſen ſind, wird ein Einſatz der Ju⸗ gend mit Hilfe der H jetzt, wie bei der kommenden Spät⸗ obſternte, die ja ſehr reichlich auszufallen verſpricht, ein er⸗ folgreiches Mittel zur Erhaltung dieſer ſonſt umko nnen den Nahrungsgüter ſein. Verſorgung mit Brot und Mehl geſichert Bezugspflicht für Mehl zur Verhinderung von Mißbrauch. Die Verſorgung des deutſchen Volkes mit Brot und Mehl iſt dank den bekannten großen Vorräten an Getreide und der ſehr guten Getreideernte dieſes Jahres, die eine weitere Er⸗ höhung der narionalen Reſerve im Lauſe des Jahres möglich macht, für lange Jahre geſichert. Dieſe Erhöhung der Reſerve zwingt ſogar dazu, alle irgend verfügbaren be⸗ helfsmäßigen Lagerräume über das bisherige Maß hinaus in Anſpruch nehmen. Dieſe reichliche Verſorgung entbindet jedoch nicht von der Pflicht, zu verhindern, daß Mehl v erſchwendet oder miß⸗ bräuchlich verwendet wird. Der bisherige Mehlver⸗ brauch ſoll jedoch nicht beeinträchtigt werden. Dieſer Aufgabe dient die nachſtehend dargeſtellte Regelung: Auf Grund einer im„Reichsanzeiger“ vom 8. 9. veröffent⸗ lichten Bekanntmachung des Reichsminiſters für Ernährung und Landwirtſchaft darf Roggen⸗ und Weizenmehl ab ſofort nur gegen die mit Brot oder Mehl bezeichneten Abſchnitte Nr( und 2 der in der Hand der Verbraucher befindlichen Ausweiskarten abgegeben werden, und zwar 250 Gramm je Abſchnitt. Der Abſchnitt Nr. 1 berechtigt zur Entnahme in der Zeit vom 9. 9. bis 16. 9. 1939, der Abſchnitt Nr. 2 zur Entnahme in der Zeit vom 17. bis einſchließlich 24. 9. 1939. Dieſe Rege⸗ lung erſtreckt ſich ſelbſtverſtändlich auch auf Spezial⸗ und Kuchenmehl aller Art, 5 3 Neuregelung des Bezugs von Kaffeezuſatzmitteln Nach der gleichen Bekanntmachung dürfen Kaffee⸗ zuſatzmittel nur noch gegen den mit„Kaffee, Tee oder 5 Kaffee⸗Erſatzmittel“ bezeichneten Abſchnitt der Ausweiskarten abgegeben werden. Die Höchſtmenge für Kaffee, Kaffee⸗Erſatz und ⸗zuſatzmittel wird auf 100 Gramm je Wẽ̃ oche(bisher 63 Gramm) feſtgeſetz. Das Verhältnis, in dem auf dieſen Abſchnitt Kaffee bezogen werden kann, richtet ſich nach den jeweils verfügbaren Menge. Die Einzelbetriebe dürfen aber von den am 9 9. 1939 noch bei ihnen vorhandenen Mengen Röſtkaffee höchſtens 20 Gramm an den in der Ausweis⸗ karte genannten Verſorgungsberechtigten abgeben. An Binnenſchiffer ſowie an Angehörige ihres Schiffsperſonals und ihrer Familien, die an Bord verpflegt werden, ſind bezugſcheinpflichtige Lebensmittel gegen Vorlage der mit dem Vermerk„Binnenſchiffer“ verſehenen Ausweis⸗ karte und gegen Abgabe der Kartenabſchnitte auch ohne Ein⸗ tragung in die Kundenliſte und auch außerhalb des Bezirks 8 der unteren Verwaltungsbehörde, in der die 5 i genannten Perſo⸗ nen ihren Wohnſitz haben, abzugeben. N 45 J f 5 f b 5