lin Euch ing ⸗ idnis. onen Cann wir wir paar Ich des be⸗ 5 es ern ſind, nur Bei⸗ an eden ines, Ge⸗ 1 rr ere, Dezngspreis: Monauich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., uin Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Nr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Feruſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlscuhe 78439. Tages- und Auzeigenblatt für Maunheim⸗Seckenheim und Umgebung. Berkulndblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenhelm. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Sonn⸗ und Feiertage. Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 8. 39: 1120 39. Jahrgang Eherne Zeit UI Wenn es noch einen deutſchen Menſchen gegeben haben ſollte, der die gewaltige Bedeutung der Ereigniſſe unſerer Tage nicht erkannt hätte— die aufrüttelnde Rede des Generalfeldmarſchalls Göring vom ver⸗ gangenen Samstag hätte auch ihn ins Bild geſetzt. Man hat den Feldmarſchall noch nie ſo leidenſchaftlich, noch nie ſo packend redeen hören. Der ganze Ernſt der Lage klang aus ſeinen Worten, aber auch die ganze harte Entſchloſſenheit, den Kampf, der dem deutſchen Volke aufgezwungen wurde, bis zum ſiegreichen Ende durchzuführen. Nicht minder klang aus ſeinen Worten das tiefe Pflichtbewußtſein des Mannes, der an der Spitze des Miniſterrats für die Reichsverteidigung da⸗ für verantwortlich iſt, daß die innere Front genau ſo un⸗ erſchütterlich aushält, wie es— das iſt uns ſtolze Gewißheit — die äußere tun wird. Hermann Göring hat keinen Hurra⸗ patriotismus, keinen leichtfertigen Optimismus gepredigt. Im Gegenteil: er hat die Aufgabe, vor der wir ſtehen, in ihrer ganzen Schwere aufgezeigt. Aber er hat uns dennoch mit einer felſenfeſten Zuverſicht erfüllt, die ſich gründet auf die Gerechtigkeit unſerer Sache, auf die Kraft unſerer mili⸗ täriſchen Rüſtung wie den Elan unſerer Truppen und— nicht zuletzt— auf die hervorragende Organiſation unſerer Kriegswirtſchaft und den Geiſt der Volksgemeinſchaft, der heute alle Volksgenoſſen durchzieht und ſie im alten Ver⸗ trauen zum Führer und ſeinen Mitarbeitern emporblicken läßt.„Alle ſind Frontkämpfer“, ſagte Hermann Göring, die draußen und die daheim. Eherne Worte, eherne Tatſachen in eherner Zeit! 1. Daß England die Hauptſchuld an dem ſchweren Kon⸗ flikt trägt, ja, daß dieſer Konflikt überhaupt erſt durch Eng⸗ land geſchaffen worden iſt, das wurde auch in der Göring⸗ Rede wieder klipp und klar nachgewieſen. Die Polen haben die engliſche Blankovollmacht auch als Freibrief für alle Schandtaten ihrer Mörderbanden gegen wehrloſe Volks⸗ deutſche aufgefaßt. Deshalb kommt auch das Blut, das am berüchtigten Blutſonntag von Bromberg gefloſſen iſt, auf das Schuldkonto Englands, auf das Schuͤldkonto Chamberlains, der den Polen jene Blankovollmacht aus⸗ ſtellte, die ſie zum Größenwahn trieb. Was an dieſem Brom⸗ berger Blutſonntag ſich ereignete, iſt ſo fürchtbare, i kaum ſchildern läßt. Wir geben an anderer Stelle die Schilderung einer ungariſchen Journaliſtin wieder, alſo eines neutralen Beobachters, und betonen hier nur nochmals, daß England auch die Verantwortung für dieſe unerhörten Greueltaten entmenſchter Horden zu tragen hat. Wie ſkru⸗ pellos England vorgeht, zeigt ja auch ſeine Proklamie⸗ rung der Blockade gegen Deutſchlan d. Wie in den Jahren 1914/18 ollen alſo auch diesmal wieder deutſche Frauen und Kinder ausgehungert werden— wahrhaftig eine famoſe Illuſtration zu der Verſicherung Englands, der Krieg werde nicht gegen das deutſche Volk geführt! Ein Glück, daß das Deutſchland von 1939 ſo vorgeſorgt hat, daß die engliſchen Blockademaßnahmen die von ihren Urhebern er⸗ hofften Wirkungen nicht haben werden. Auch über dieſe Dinge hat die Göringrede Klarheit geſchaffen. Man muß in dieſem Zuſammenhange auch die Leichtfertigkeit er⸗ wähnen, mit der die Engländer die Neutralität an⸗ derer Staaten verketzen, wenn es ihnen gerade in den Kram paßt. Daß engliſche Bomber über belgiſchem Ge⸗ biet mit belgiſchen Flugzeugen Luftkämpfe führen, iſt ein geradezu hanebüchener Völkerrechtsbruch, der— ebenſo wie die vielen anderen Neutralitätsverletzungen, die ſich Eng⸗ land zuſchulden kommen ließ— deutlich zeigt, daß auch auf dieſem Gebiet Heuchelei Trumpf iſt für die Engländer. Heu⸗ chelei und— fügen wir hinzu— Lüge. Das hat die Affäre mit der„Athenia“ erwieſen, die auf Befehl des bri⸗ tiſchen Marineminiſters Churchill torpediert worden iſt, worauf London die Schuld— Deutſchland zuſchob. Die Eng⸗ länder geben jetzt zu, daß britiſche Kriegsſchiffe in der Nähe der„Athenia“ waren, als dieſe torpediert wurde. Dann hätte ein deutſches U⸗Boot, wenn ein ſolches zur Stelle geweſen wäre, ſicherlich ein verlockenderes Ziel gehabt, als einen Perſonendampfer! Wieder ein Beweis dafür, daß die „Athenia“ nicht von einem deutſchen Torpedo, wohl aber von einem engliſchen getroffen worden iſt! 2 Wir ſprachen ſoeben von den Neutralen. Um einmal die Unterſchiede zwiſchen den Jahren 1918 und 1939 feſt⸗ zuſtellen, iſt es zweckmäßig, einen Blick in den Verſailler Vertrag zu tun und die kriegführenden Staaten von da⸗ mals feſtzuſtellen, dann wird es nämlich deutlich, daß heute der Block der Neutralen eine ganz andere Rolle ſpielt, als das im Weltkrieg der Fall war. Damals gehörten zu den kriegführenden Staaten neben Frankreich und England auch die Vereinigten Staaten von Amerika, Italien, Japan, Belgien, Bolivien, Braſilien, China, Cuba, Ecuador, rie⸗ chenland, Guatemala, Haiti, Hedſchas, Honduras, Libe.“n, Nicaragua Panama, Peru, Portugal, Rumänien, Jugoſla⸗ wien, Siam, Tſchecho⸗Slowakei und Uruguay. Diesmal ſieht die Welt anders aus. Diesmal hat ſich ein Block der neutralen Staaten gebildet, der an ſich das Be⸗ ſtreben zeigt, unbedingt außerhalb des gegenwärtigen Kon⸗ fliktes zu bleiben und mit bewaffneter Neutralität jeder Ver⸗ letzung der Gebietshoheit oder der Unabhängigkeit ſtrikt eat⸗ gegenzutreten. Die Mobilmachungsmaßnahmen in den neu⸗ tralen Staaten bedeuten weder eine Stellungnahme für oder gegen die eine oder andere Seite noch eine Geneigtheit zum Kriege, ſondern dieſe Maßnahmen dienen einzig und allein der Sicherung der Neutralität, Es iſt ſelbſtverſtändlich damit zu rechnen daß die weſtlichen Demokratien den Verſuch machen werden, einzelne der Staaten in den Krieg hineinzu⸗ —— dig weiter. Die Brandgeſchoſſe der Dienstag, den 12. September 1939 Die große Schlacht in Polen Sie nähert ſich ihrem Höhepunkt.— Vernichtung des pol⸗ niſchen Heeres weſtlich der Weichſel. 5 Berlin, 11. Sepkember. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die große Schlacht in Polen näherk ſich ihrem Höhe⸗ punkt, der Vernichtung des polniſchen Feldheeres weſtlich der Weichſel. Während in Südpolen der ſich zäh weh⸗ rende Gegner über den San zurückgedrängt und der Ueber⸗ gang über den Jluß im Abſchnitt Sanok—Jawornik Polfki ſowie bei Radymne und Jaroſlaw erzwungen wurde, begannen die in den verſchiedenen Räumen einge⸗ ſchloſſenen Truppen die Waffen zu ſtrecken. Durchbruchs⸗ verſuche der eingeſchloſſenen Teile wurden überall verhin⸗ dert. Nach harkem Kampf um die polnischen Befeſtigungen am RNarew gelang es bei Nowogrod und Wizna, Brüäk⸗ kenköpfe an den Südufern zu beſetzen. Polniſche Artillerie aller Kaliber hat von den öſtlichen Teilen Warſchaus aus das Feuer gegen unſere im Weſtteil der Stadt befindlichen Truppen eröffnet. Die Einſchließung des polniſchen Kriegshafens Gdin⸗ gen wurde forigeſetzt. Neuſtadt und Putzig ſind in deut⸗ ſcher Hand. Seeſtreitkräfte unterſtützten das Vorgehen des Heeres durch erfolgreiche Beſchießung polniſcher Bakterien ſowie des Kriegshaͤfens Gdingen. Die Luftwaffe hat die Straßen und Eiſenbahn⸗ linien oſtwärks und nordoſtwärks Warſchaus und in den Räumen Lemberg und Lublin—Chelm wiederholt mit Er⸗ folg angegriffen und Kolonnen und Truppenkransporke fort zerſchlagen. In Lemberg wurde der Weſtbahnhof zer⸗ örk. N Deutſche Truppen vor Modlin Berlin, 12. Sepflember. Nördlich der Weichſel näherk ſich die Truppe im Vorgehen ohne Jeindwiderſtand der Jeſtung Modlin. Die Weichſelbrücke liegt bereits unter deut⸗ ſchem Arkilleriefeuer. Im Weſten ke beſchoſſen. Prei ftanzöſiſche Flugzeuge wur⸗ den über Reichsgebiet abgeſchoſſen. Die geſtrige erfolgloſe Beſchießung des Flugplatzes Saarbrücken durch franzöſiſche Arkillerie wurde von fh Flugzeugen geleitet, die beide von deutſchen Jagd⸗ liegern abgeſchoſſen wurden. Warſchau ſtellenweiſe in Brand Polniſche Artillerie ſchießt in die Wohnvierlel.— Mord⸗ ſchützen ſollen retten.— Die Blutſchuld Englands wächſt. Wilna, 11. September. Alle hier eintreffenden Meldungen beſagen, daß War⸗ ſchau immer mehr zum Schauplatz eines ſinnloſen Kampfes wird. Die wahnwitzige Hetze der polniſchen Regierung, die durch Rundfunk, Preſſe und Flugblätter unter der Zivil⸗ bevölkerung betrieben wird, trägt ihre erſten blutigen Früchte. Das ganze Leben der umkämpften Stadt iſt erſtorben. Ueberall türmen ſich auch in der Innenſtadt die Barrika⸗ den. Wagen der Straßenbahnen, Fuhrwerke und das aufgeriſſene Straßenpflaſter ſollen den Fall der ſchon weit⸗ gehend von den deutſchen Truppen umzingelten Stadt hin⸗ ausſchieben. Dieſe Barrikaden werden aufforderungsgemäß von der bewaffneten Zivilbevölkerung nicht nur errichtet, ſondern auch beſetzt gehalten. Das grauſame und mörde⸗ riſche Syſtem der nicht militäriſchen Dach⸗ und Kellerſchützen ſoll hier in der polniſchen Hauptſtadt aufs höchſte ausgebaut werden. Die von London ausgehaltene Regierung geht dabei auch rückſichtslos über Leben und Eigentum der eigenen Bürger hinweg, die ſich nicht in dieſes Mordſyſtem drän⸗ gen laſſen. Während die deutſchen Flugzeuge bei ihren Bombenwürfen ausſchließlich militäriſch wichtige und be⸗ feſtigte Punkte der Stadt belegten, ſchießt die polniſche Ar⸗ killerie rückſichtslos in die Wohnvierkel hinein. An vielen Stellen ſteht ſo Warſchau durch dieſe Be⸗ ſchießung aus polniſchen Geſchützen in Brand. Der wahn⸗ witzige Barrikadenbau hat jede Hilfstätigkeit der Feuer⸗ wehr unmöglich gemacht. Verzweifelt verſuchen die Ein⸗ wohner dieſer Bezirke mit Waſſereimern und Sandſäcken den Kampf gegen die immer ſtärker um ſich greifenden Feuersbrünſte aufzunehmen. Das Feuer frißt ſtän⸗ polniſchen Artillerie krachen weiterhin in die polniſche Hauptſtadt und in die eigene Zivilbevölkerung hinein. 5 E—— c————.—— zwingen. Aber die Erfahrungen des Weltkrieges ſind noch 1 groß und zu nahe, als daß die Staaten ſich dieſem Ver⸗ angen ohne weiteres beugen würden. Dazu kommt die Tat⸗ ſache, daß die Reichsregierung feſt entſchloſſen iſt, die Neu⸗ tralität aller der Staaten zu achten, die wirklich neutral ſind und auch wirklich neutral bleiben wollen. Die Tatſache, daß die Reichsregierung überall die entſprechenden notwendigen Erklärungen abgegeben hat, kann als ein Erfolg gebucht werden, der noch dadurch vergrößert wird, daß dieſe Ver⸗ ſprechungen der deutſchen Regierung auch durch die Tat be⸗ wieſen werden. Deutſchland achtet die Neutralität, während die Weſtmächte ſchon in der Vorteile davon erhoffen. — Nr. 213 —— Lomza am Narew genommen Berlin, 11. Sept. Lomza am Narew wurde nach harknäckigem feindlichen Widerſtand genommen. Oſtpreußiſche Landwehr war enkſcheidend an der Er⸗ zwingung des Narewüberganges bei Wizna bekeiligk und bewies hier ihren hervorragenden Angriffsgeiſt. Reiche Beute unſerer Luftwaffe Unſere Luftwaffe hat am 9. September in Polen reiche Beute gemacht. Wie ſchon gemeldet, wurden bei Lublin ſteben Flugzeuge abgeſchoſſen und acht Flugzeuge durch Bombenabwurf vernichtet. Nachträglich wird bekannt, daß ein anderer Verband am ſelben Tage bei Lublin ſieben weitere Flugzeuge zum Abſturz gebracht hat. Außer dem Eiſenbahnknotenpunkt Lublin wurden von den deutſchen Kampffliegern die Bahnhöfe Samor-vem⸗ berg, eee en, KRubnik⸗Niſko, ferner die Bahn⸗ linien eſzow— Lemberg, Sandomierz— Przeworſk, die Bahnkreuzungen bei Siedlee und Luckow und die Flug- häfen bei Stanislaw und Lemberg mit Erfolg angegrif⸗ ſen. Unſere Verluſte waren kroß der regen Tätigkeit ſehr gering; ein Flugzeug mußte hinter den polniſchen Linien noklanden, zwei weitere auf eigenem Gebiet. 2 Polen vollſtändig demoraliſiert Die militäriſche Niederlage vollſtändig. Newyork, 11. Sept. In der„Newyork Herald Tribune“ entwirft die Korreſpondentin Tomara mit einem aus erben Kriegswoche ge haben, daß ſie dann darauf pfeifen, wenn ſie ſich beſtimmlke Czernowitz(Rumänien) telegrafiſchen Bericht ein anſchau⸗ liches Bild von den Verhältniſſen in Polen. 8 „Es wird in dieſem Bericht feſtgeſtellt, daß Polen voll- ſtändig demoraliſierk, das Verkehrsſyſtem zuſammengebro⸗ chen und die polniſche Regierung nach irgendeinem unge⸗ nannken innerpolniſchen Skädichen weit von der Fronk ge⸗ flüchtet iſt. Die Niederlage des polniſchen Heeres ſei voll⸗ ſtändig, da nach dem Verluſt Weſtpolens jeder polniſche Widerſtand in Oſtpolen von der deukſchen Umklammerung zunichte gemacht werde. In den ven der Fre, nach nicht beſetzten ererenf-Hahg die- pölniſche Bevölkerun 15 2 918 955 Detpbrrr⸗ tiſchen Lage keine Ahnung. Die r bevölkerung, die ſchlecht verſorgt werde, ſpotteten jeder Be⸗ ſchreibung Obwohl hohe polniſche Regierungsbeamte durch die Ereigniſſe der letzten Tage furchtbar mitgenommen ſeien, weigerten ſie ſich, die Niederlage einzugeſtehen. Amtlicher Aufruf zum Meuchelmord Jurchtbare Verantwortung der polniſchen Regierung. Berlin, 11. September. Der Wilnger Sender gab am Montag mittag um 12 Uhr einen weiteren Aufruf des polniſchen Zivilkommiſſars Koſtek Birnacki bekannt. In ihm wird u. a. die Bevölkerung aufgefordert, die von den deutſchen Fliegern abgeworfenen Flugblätter auf der Straße zu verbrennen.„Kämpft auch gegen die deuk⸗ ſchen Diverſanken hinter der Fronk. Jeder ſchlage mit dem die was er gerade in der Hand hal, und niemand fürchte ie Folgen für eine ſolche vaterländiſche Tak.“ Dieſer 9 iſt ein neuer furchtbarer Beweis für dia amtliche Aufhetzung der Bevölkerung zum Meuchelmord Die ganze Schuld für die gräßlichen Untaten wie der Bromberger Blutſonntag, die ſolche Auf⸗ rufe zur Folge hatte, fällt auf die polniſche Regierung und das dahinterſtehende England. 5 Deutſche in Breſt⸗Litowſk erſchlagen Amſterdam, 11. Sept. Einer Meldung aus Breſt⸗ Litowſk zufolge wurden dort infolge der Mordaufrufe des engliſch⸗polniſchen Verteidigungskommitees drei Deutſche ermordet. Polens Regierung auf der Flucht Mit dem polniſchen Gold an der rumäniſchen Grenze. Amſterdam, 11. September. Das Gold der Banka Polſka iſt nach Schniatyn an der rumäniſchen Grenze gebracht worden. Dort ſoll ſich auch die polniſche Regierung befinden. Die polniſche Polizei wurde infolge der Auflehnung des Volkes gegen die Wahnſinns⸗ politik der Regierung aus den Dörfern zurückgezogen und in den Städten konzenkierk. 5 Moskau ſchickt Truppen an die Grenze Reſerviſteneinberufungen noch verſtärkt.— Zivilverkehr eingeſtellt. 5 Moskau, 11. Sept. Die Einberufung der Reſerviſten verſchiedener Jahresklaſſen zur Roten Armee nahm auch im Verlauf des Sonntags in den Militärbezirken von Moskau, Kalinin, Leningrad, Orel, ſowie in Weißruß⸗ land und in der ganzen Ukraine ihren Fortgang. Einge⸗ deen Reſerviſten werden eiligſt nach der Weſtgrenze efördert. Der Zivilpaſſagierverkehr von Moskau nach Leningrad, Witebſk, Minſk und Kiew iſt immer noch ſo gut wie ganz unterbrochen. Die Bahnhöfe ſind von einbe⸗ rufenen Reſerviſten und Militärperſonen überfüllt. Man beobachtet ferner, daß ein großer Teil der zu den zahl⸗ reichen Moskauer Kriegsſchulen und Akademien komman⸗ 2. dierten jüngeren Offiziere gleichfalls an die Weſtgrenze ab⸗ transportiert wird. 5 5. Anter den Augen des Führers Die eingeſchloſſene Polen⸗Armee wird immer enger zuſam⸗ mengedrückt.— Zehntauſende von Gefangenen auf dem Marſch in die Sammellager.— Der Führer bei der Ein⸗ kreiſungsoperation. Führerhaupkquarktier, 11. Sept.(Von unſerem im Füh⸗ rerhauptquartier befindlichen WB⸗Sonderberichterſtatter.) Der Führer hat ſich auch heute wieder im Flugzeug an die vorderſte Front begeben, dorthin, wo zurzeit die Ent⸗ ſcheidung der großen Schlacht in Polen ſich unaufhaltſam vollzieht, die Ernke der beiſpielloſen Tapferkeit und Offen- ſiwkraft der deutſchen Truppen heranreift. Dieſer zweite Frontflug des Führers führte mitten hinein in das Ope⸗ rationsgebiet zwiſchen Lodz und Warſchau, wo die einge⸗ ſchloſſenen polniſchen Truppen ſich verzweifelt bemühen, nach Oſten durchzubrechen. Wieder wie geſtern landet der Führer auf einem der Feldflugplätze wenige Kilometer hinter der Front. Die flache polniſche Ebene, die ausgedehnten Stoppelfelder ge⸗ ben hervorragende Flugplätze ab. Heute iſt es der Platz einer Zerſtörerformation. Der Kommandant kann zur Be⸗ grüßung dem Führer voll Stolz die Ergebniſſe des geſtri⸗ gen Feindfluges melden: dieſe eine Formation hat an einem Tage 44 polniſche Flugzeuge vernichtet und dabei ahlreiche weit öſtlich gelegene polniſche Flugplätze zer⸗ ſtört. Voll Freude hört der Führer dieſe Meldung tapferen deutſchen Fliegertums. Ganze Arbeit der Luftwaffe. Auf der Fahrt in die vorderſte Front begegnen wir den Spuren der deutſchen Luftangriffe. Beſonders in Ra wa, dem Punkt, der für die deutſchen Truppen der Schlüſſel für den entſcheidenden Vorſtoß auf Warſchau war, ſind die mili⸗ täriſch wichtigen Objekte nur noch wirre Trümmerhaufen aus Stein und Stahl. Hier haben die deutſchen Bomben ganze Arbeit gemacht. Wir finden aber auch ebenſo wie am geſtrigen Tage zahlreiche Zeugniſſe des Bandenkrie⸗ ges. Die deutſchen Truppen hatten ja in den erſten Ta⸗ gen ihres mit ungeheurer Energie geführten Vorſtoßes nicht die Möglichkeit, ſämtliche Widerſtandsneſter ſyſtematiſch zu erledigen. Sie kämmen das Land gleichſam wie eine dünne, ununterbrochen vorgehende Treiberkette durch. Jetzt kommt das große Aufräumen. Wir begegnen ununterbrochen langen Gefangenenzügen, die von deutſcher Feldpolizei nach hinten geleitet werden. Bald ſind es einzelne Gruppen und Grüppchen, die in geringem Abſtande einander folgen, bald geſchloſſene Transporte. Die wahre Zahl der bereits gefan⸗ genen und der noch in den Wäldern umherirrenden Polen wird erſt in einigen Tagen einigermaßen feſtſtellbar ſein. Eins iſt allerdings heute ſchon ſicher: Auf den Straßen nach rückwärts marſchieren die Trümmer einer geſchla⸗ genen Armee. Nicht mehr zu ſprengender eiſerner King. Noch größer a wird die Zahl der Gefangenen werden, wenn auch die Diviſionen zerſprengt und entwaff⸗ net ſind, die heute noch im Raume zwiſchen Lodz und War⸗ ſchau mit letzten Verzweiflungsangriffen gegen die eiſerne Umklammerung des deutſchen Heeres anrennen. Je weiter wir an die Front kommen, deſto deutlicher erkennen wir, wie dieſer unzerreißbare eiſerne Gürtel immer ſtärker und feſter wird. Unaufhörlich ziehen hier friſche Truppenmaſſen nach Norden: Infanterie, Feldartillerie, Flak, ſchnelle Truppen und ſchwe were erth Uiid Uttsufhartfen e 5 um das Ende der Polen zu beſchleunigen. Generalfeldmarſchall Göring an der Front Berlin, 12. Sept. Generalfeldmarſchall Göring hat nach Erledigung der vordringlichen Arbeiten, die ihm als Vor⸗ ſitenden des Miniſterrales für die Reichsverleldigung oblie⸗ gen, geſtern abend ſein Hauptquarlier berlaſſen und ſich an die Front zu den Verbänden ſeiner Luftwaffe begeben. Wiederaufbau in Weſtipreußen Eiſenbahn. Poſt, Waſſer und Licht in Kürze wieder in Betrieb. Danzig, 11. September. Wie wir aus Bromberg erfahren, geſtattet der mit deutſcher Gründlichkeit durchgeführte Wiederaufbau die Inbetriebnahme der zerſtört geweſenen Eiſenbahnlinje von Schneidemühl nach Bromberg ſchon in den nächſten Tagen. Die Waſſerverſorgung der Stadt Bromberg iſt bereits wie⸗ der ſichergeſtellt, während an' der Wiederherſtellung der Elektrizitäts⸗ und Gaszufuhr noch mit großer Beſchleuni⸗ gung gearbeitet wird. Die Kabel und die Rohrleitungen waren bei der von den Polen durchgeführten Sprengung verſchiedener Brücken unterbrochen worden. Wie die Danziger Telegrafenverwaltung der Fernſprechverkehr zwiſchen Danzig und Städten im zurückeroberten Weſtpreußen hergeſtellt. mitteilt, iſt zahlreichen bereits wieder Klägliche Beruhigungsverſuche Die Tätigkeit der deutſchen A- Boote fällt den Briten immer mehr auf die Nerven. Berlin, 11. September. Der Londoner Rundfunk verbreitet ſowohl in engliſcher als auch in franzöſiſcher Sprache eine offizielle„Beruhi⸗ gungserklärung“ der Admiralität, aus der hervorgeht, daß die Tätigkeit der deutſchen U⸗Boote den Briten immer mehr auf die Nerven fällt. Es heißt darin, daß der Kampf gegen die deutſchen U⸗ Boote mit aller Energie geführt wird. Die Flotte ſei in voller Aktion, es könne aber aus„begreiflichen Gründen“ nicht alles öffentlich mitgeteilt werden. Auch das Konvoy⸗ ſyſtem werde durchgeführt werden, doch könne noch einige Zeit vergehen, bis es wirkſam werde. Tapfere Fliegerfameradſchaſt Bravourſtück hinter den polniſchen Linien. Berlin, 11. Sept. Während eines Feindfluges war ein Flugzeug einer deutſchen Bomberſtaffel gezwungen, hinter den polniſchen Linien in Dyſkow bei Tluſzoz notzulanden. Um ihren in Bedrängnis geratenen Kameraden zu Hilfe zu kommen, landete ein anderes Flugzeug der gleichen Staffel neben den notgelandeten Kameraden mit⸗ tenzwiſchen den Polen, die durch Bombenabwürfe der übrigen Flugzeuge der Staffel in Schach gehalten wurden. Die Beſatzung des nolgelandeten Flugzeuges ſteckte dieſes in Brand, um es nicht in die Hände der Polen fallen zu laſſen. Dem 5. Hilfe geeilten Flugzeug gelang es, die Kameraden an Bord zu nehmen, glakk wieder zu flarten und den eigenen Fliegerhorſt mit ihnen zu erreichen. 2 7 Kriegserklärung Kanadas ASA ſperren ſofort Kriegsmateriallieferung Ottawa, 11. September. Kanada erklärte am 10. Sep⸗ tember Deutſchland formell den Krieg. 5 Nach dieſer Kriegserklärung Kanadas an Deutſchland hat die Regierung der Vereinigten Staaten am Montag die Anwendung des Neutralitätsgeſetzes und des Waffenembar⸗ Kanada ausgedehnt. Dadurch können die von ikreich und Auſtralien in den USA beſtellten ge auch nicht mehr über Kanada geliefert wer⸗ flugzeuge, die ſich in den Vereinigten St efinden, verfallen unter dieſen Umſtänden dem ffenembargo. Y 4 4 Proteſt in London te gegen die Sowjetunion Atoskau, 11. September. Die amtliche Sowjetagentur veröffentlicht eine Erklärung, die einleitend bemerkt, daß in letzter Zeit eine unfreundliche Haltung ſeitens England auf dem Gebiet der Handelsbeziehungen feſtzuſtellen ſei. Seit Ende Auguſt habe eine ganze Reihe von engliſchen Firmen ſich Akte der Unfreundlichkeit gegenüber Sowjetrußlands zu⸗ ſchulden kommen laſſen. Es werden dann engliſche Firmen aufgezählt, die ihren Lieferungsverpflichtungen gegenüber Sowjetrußland nicht nachgekommen ſind bzw. die mit ihnen abgeſchloſſenen Ver⸗ träge einſeitig gebrochen haben. Dieſe Firmen lehnen es ab, die Waren zu liefern, über die bereits die Londoner Han⸗ delsvertretung der Sowjetunion Abſchlüſſe getätigt hatte. Die Erklärung nennt dann einzelne Verletzungen von Lie⸗ ferungsverträgen in Kautſchuk und Drehbänken. In allen Fällen erklärte jetzt England, daß es die Waren ſelbſt drin⸗ gend benötige. Der Sowjekbolſchafter in London hat ſcharfen Proleſt ge⸗ gen dieſe grobe Verletzung der Verträge eingelegt. Leider iſt dieſer aber, ſo heißt es in der Erklärung, erfolglos geblie⸗ ben. Die„Taß“ ſchließt die Erklärung mit der Feſtſtellung, daß dieſe Tatſache die ſowjelruſſiſch⸗engliſchen Handelsbe⸗ hungen in der Wurzel zerſtörte. Englands Blockadekrieg Er krifft die Neutralen, nicht Deutſchland. Brüſſel, 11. Sept. Der hinterhältige Verſuch Englands, durch eine unbegrenzle Ausdehnung der Konterbandeliſte die neutralen Staaten in das britiſche Blockadeſyſtem ein⸗ uſpannen, hat in Belgien einige Beſtürzung hervorgeru⸗ ess um ſo mehr als dieſe Blockade Deutſchland nicht krifft, das zum größken Teil unabhängig geworden iſt, im übri⸗ gen aber ausreichende Verbindungen zu KRohſtoffquellen des Auslandes beſitzt. Man erkennk in Belgien die unge⸗ heuren Gefahren, die aus den feigen, völker rechtswidrigen Würgemethoden des militäriſch ohnmächtigen England den kleineren, neutralen Ländern drohen. Die„Libre Belgique“ ſchreibt ablehnend, daß die Ange⸗ hörigen der neutralen Staaten das Recht hätten, mit den kriegführenden Staaten freien Handel zu treiben. Die Haa⸗ ger Konvention beſtätige ausdrücklich, daß eine neutrale Mach, nicht gobalten ſei. die Ausfuhr oder den Tranſit von Waffen, Munition und allen Bingen, die für eine Armee oder Flotte nützlich ſein könnten, zu verhindern. Es ſei aber klar, daß, wenn eine einſchränkende Maßnahme in Kraft treten würde, dieſe einheitlich gegenüber allen kriegführenden Staaten angewandt werden müßte. Sie wollen mit Gold ſiegen Paris, 11. Sept. Der franzöſiſche Finanzminiſter Paul Reynaud ſprach über alle franzöſiſchen Sender über die Frage„Wirtſchaft und Finanzen im Kriege“. Er erklärte irriger Weiſe, Deutſchland ſei 1918 zuſammengebrochen, weil ſeine Wirtſchaft am Ende angelangt geweſen ſei. Er fuhr fort, man müſſe ſich heute hüten, die Kräfte ſeines egners zu unterſchätzen, aber die Bank von Frankreich beſitze heute zweimal ſoviel Gold wie im Auguſt 1914, was der Redner als Unterpfand des Sieges erklärte. Der Red⸗ ner fuhr fort:„Wer produzieren kann, ſoll produzieren, und wer arbeiten kann, der ſoll arbeiten“, denn die Bedürf⸗ niſſe der Armee ſeien ungeheuerlich! Die Oslo⸗Staaten beraten Der flagrankte Rechtsbruch Englands.— Lebensmitkkel⸗ und „Rohſtoffverſorgung vor dem Skändigen Ausſchuß. Brüſſel, 11. September. Es beſtätigt ſich, daß der heute in Brüſſel zuſammen⸗ getretene Ständige Ausſchuß der Oslo⸗Staaten ſich in erſter Linie mit der Frage der Lebensmittel⸗ und Roh⸗ ſtoffverſorgung der neutralen Staaten befaßt. Es beſteht wohl kaum ein Zweifel darüber, daß die Beratungen der Oslo⸗Staaten weitgehend unter dem Eindruck der unver⸗ ſchämten britiſchen Machenſchaften ſtehen, die darauf ab⸗ zielen, die neutralen Staaten wider ihren illen in das engliſche Blockadeſyſtemein⸗ zuſpannen. Die Androhung der Engländer, alle für Deutſchland beſtimmten Waren, ſomit auch Lebensmittel, als Konterbande zu betrachten und die neutralen Schiffe rückſichtslos daraufhin zu unterſuchen, hat in politiſchen und wirtſchaftlichen Kreiſen Belgiens ſtarke Beſtürzung und Empörung hervorgerufen. In zuſtändigen Kreiſen erklärt man, wenn infolge des engliſchen Vorgehens der Tranſitverkehr über Belgien un⸗ möglich gemacht werde, dann müſſe Belgien unter allen Umſtänden im Intereſſe ſeiner Neutralität dieſelben Aus⸗ fuhreinſchränkungen gegenüber ſämtlichen krieg⸗ führenden Staaten verfolgen. Bisher, ſo wird amtlich er⸗ klärt, hätten ſich die engliſch⸗belgiſchen Beſprechungen nur auf die weitere Durchführung des direkten Handels zwi⸗ ſchen Belgien und England bezogen. Was den belgiſchen Handel mit Deutſchland betrifft, ſo betont man, daß der direkte Handel und die Ausfuhr von eigenen belgiſchen bleib iſſen nach Deutſchland auf jeden Fall unberührt eiben. Die Beſprechungen der Oslo-Gruppen bezogen ſich, wie man annimmt, insbeſondere auch auf den Handels ver⸗ kehr der Oslo⸗Staaten untereinander. Man werde verſuchen, den Warenaustauſch der neutralen Län⸗ der der Oslo⸗Gruppe ſoweit als möglich auszubauen. Auch ſoll geplant ſein, daß diejenigen Länder der Oslo⸗Gruppe, wie z. B. Schweden und Norwegen, die große Handels⸗ flotten beſitzen, ihre Schiffe den anderen Ländern, wie bei⸗ ſpielsweiſe Belgien, das nur wenig Handelsdampfer hat, zur Verfügung ſtellen. 1 Polens Lage hoffnungslos Sowjetpreſſe würdigt die deutſchen Erfolge. Moskau, 11. Sept. Zum erſten Male ſeit Kriegsaus⸗ bruch geben die größeren Moskauer Zeitungen„Prawda“ und„Isweſtia“ ihren Leſern am Montag eine zuſammen⸗ faſſende Darſtellung der Kampfhandlungen in Polen aus der Feder ihrer militäriſchen Mitarbeiter. In der„Prawda“ wird auf mehreren Spalten der Ver⸗ lauf des Krieges in Polen während der erſten zehn Tage ſorgfältig und fachlich rekapituliert, wobei der Verfaſſer mehrfach auf die Heftigkeit der Kämpfe hinweiſt, wie ſie insbeſondere bei den Operationen um Tſchenſtochau, Kat⸗ towitz, Mlawa und vor Warſchau feſtzuſtellen geweſen ſeien. Die gegenwärtige Lage der Polen bezeichnet der Verfaſſer als überaus ſchwer, ja eigentlich hoffnungslos. Ihre bisherigen Verluſte ſeien ſchon enorm, und mit der bevorſtehenden Vereinigung der beiden deutſchen Heeres⸗ gruppen öſtlich von Warſchau ſeien alle polniſchen Trup⸗ pen im Raume zwiſchen Warſchau und Weichſel abge⸗ ſchnitten. Von größerer Bedeutung ſei jedoch für die Polen der Verluſt der ganzen kriegswirtſchaftlichen Baſis in Ober⸗ ſchleſien und im Raume Radom-—Kielce, Sandomierz und Lodz. Auf die Frage nach den Urfachen für das „außerordentlich raſche Vorgehen der deutſchen Truppen, das für Polen zum Verluſt faſt aller ſeiner politiſchen und wirtſchaftlichen Zentren führte“, gibt der Bericht der „Prawda“ folgende Antworten: 1. das Fehlen hinreichend ſtarker Befeſtigungen an der Weſtgrenze Polens, 2. das Uebergewicht der deutſchen Luftwaffe, 3. das Uebergewicht der deutſchen Kriegskechnik, vor allem in Bezug auf Tanks und Arkillerie. Was die weiteren Ausſichten des Krieges an⸗ langt, ſo kommt der Berichterſtatter der„Prawda“ zu dem Schluß, daß die Polen— obwohl es ihnen gelungen ſei, noch erhebliche Truppenteile über die Weichſel hin⸗ über zu retten— kaum mehr in der Lage ſein werden, ernſthaften Widerſtand zu leiſten, und zwar infolge des Verluſtes der ganzen kriegswirtſchaftlichen Baſis. Belgien iſt es Eruſt Es wird ſeine Küſte gegen England verteidigen Brüſſel, 11. September. Die belgiſchen Blätter ver⸗ öffenklichen Berichte über die Verkeidigungs maßnahmen der belgiſchen, England ja gerade gegenüberliegenden Küſte. Daraus geht hervor, daß die geſamte belgiſche Küſte, die eine Länge von rund 60 km hat und bisher völlig unbefe⸗ ſtigt war, in den Berteidigungszuſtand gegenüber eiwaigem Eindringen Englands vom Kanal her verſetzt worden t. Längs der ganzen Küſte ſind Geſchütze und Ilakbakte e aufgeſtellt, beſonders aber bei den drei Seehäfen Jeebr! Oſtende und Nieuwport. Ferner ſind Infantkerieſtellungen mit Schützengräben, Maſchinengewehrpoſten uſw. angelegt. Die Blätter ſchreiben, daß dieſe Anlagen in der Hauplkfache den Zweck häkten, die etwaige Landung von Truppon zu verhindern. Das belgiſche Verteidigungsminiſterium beſtätigt in einer Verlautbarung, daß mehrere Flugzeuge am Sonntagmorgen gegen 9 Uhr die Stadt Nivelles in unbe⸗ ſtimmter Höhe und unbeſtimmter Richtung überflogen ha⸗ ben. Der dichte Nebel habe keine weiteren Beobo non ermöglicht. Holland iſt entſetzt Neukralitätsverletzer werden abgeſchoſſen Amſlerdam, 11. September. Die neue rückſichtsloſe und frivole engliſche Verhöhnung Belgiens und das beiſpielloſe Verbrechen eines Luftkampfes dreier engliſcher Bomber ge⸗ gen ein belgiſches Jagdflugzeug hat in Holland allergrößkes Aufſehen erregt. Die Blätter brachten die Meldung durch⸗ weg auf ihren Titelſeiten in großer Aufmachung. Einem Augenzeugenbericht zufolge, den der Brüſſeler Korreſpon⸗ dent des„Handelsblad“ wiedergibt, fand das Gefecht zwi⸗ ſchen den engliſchen und den belgiſchen Flugzeugen um 5.40 Uhr ſtatt. Zwei welchen Jagdflugzeuge hätten ſchließlich einen der britiſchen Bomber, der etwa 200 Meter hoch in Richtung der franzöſiſchen Grenze flog, unter Feuer nehmen müſſen, um ihn zum Landen zu bringen. Ganz beſonders breit wird das Schickſal beſprochen, das einem belgiſchen Jagdflugzeug von den Fliegern jenes Englands bereitet wurde, deſſen Unverfrorenheit und Tücke eine Warnung für alle bedeutet, die ſeinen lügneriſchen Verſprechungen Ge⸗ hör ſchenken. Der niederländiſche Verkeidigungsminiſter hat vor Offi⸗ zieren der Luftwaffe eine Rede gehallen, in der er auf die große Bedeutung einer kräftigen Verteidigung der nieder⸗ ländiſchen Neutralität in der Luft hinwies. Der Miniſter äußerte dabei den Wunſch, daß jedes militärische Flugzeug der kriegführenden Parkeien, das die holländiſche Neutrali⸗ kät verletzt, entweder zum Landen gezwungen ader abge⸗ ſchoſſen werden ſolle. Dieſes enlſpreche, ſo führte der Mini⸗ ſter weiter aus, den bereits an die niederlündiſche Luft⸗ waffe gegebenen Befehlen. England heuchelt„tiefes Ceidweſen“ Die britiſche Regierung hat einer amtlichen Verlautba⸗ rung zufolge der niederländiſchen Regierung ihr„tiefes zeidweſen“ ausgeſprochen über die Verletzung der Neutra⸗ lität Hollands durch angeblich ein einziges engliſches Flug⸗ zeug, dem nach einem Flug über deutſchem Gebiet in der Nacht zum 4. September das Benzin auszugehen gedroht habe, Das iſt das Ergebnis der holländischen Vorſtellungen in London. Und man hat dort weiter verſichert, feſt ent⸗ ſchloſſen zu ſein, alles, was man könne, zu tun, um eine Wiederholung derartiger Vorfälle zu vermeiden. Wie weit dieſe engliſche„Entſchloſſenhelk“, die Neutralftüt der ffel⸗ neren Staaten zu achten. geht, haben die fortgeſetzten Ueberfliegungen neutralen Gebietes und vor allem das brutale Abſchießen eines belgiſchen Jägers erwieſen. Das Niederländiſche Preſſebüro AN P bringt im Zu⸗ ſammenhang mit der Meldung über die britiſche Entſchul⸗ digung eine Mitteilung, daß man von den verſchiedenen Brüchen der holländiſchen Neutralität durch England nur in einem Fall amtlich Kenntnis genommen habe. Zwei elhaſtes britiſches Neutralitätsverſprechen Bern, 11. Sept. Auf die Neutralitätserklärung des Bundesrates vom 31. Auguſt hat das Foreign Office am 9. September mit einer Note geantwortet. In der briti⸗ 5 5 Note wird erklärt, der Bundesrat dürfe verſichert ein, daß im Falle eines europäiſchen Krieges, in welchem die Schweiz eine neutrale Haltung einnehmen würde, die britiſche Regierung„getreu ihrer traditionellen Poli⸗ tik“(71) feſt entſchloſſen ſei, dieſe Neutralität in vollem Umfang zu achten. nen⸗ 0 aus N Ver⸗ Tage aſſer ſie Kat⸗ eſen der los. der res⸗ rup⸗ bge⸗ olen ber⸗ und das pen, und der e der 2 — 5 eee EA 2. 68 heachtung der Aber Pontiarfki ſtand Straaten ſtutzte und kon Badiſche Chronik Aufruf! Zuſätzlicher Arbeitseinſatz für die Herbſternte. Die Kreisleiter haben Anweiſung erbeten, einen zuſätz⸗ lichen Arbeitseinſatz für die Hackfrucht⸗ und ſonſtige Herbſt⸗ ernte zu organiſieren und im Benehmen mit den Kreis⸗ oder Ortsbauernführern einzuſetzen. An alle verfügbaren Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen, beſonders aber an un⸗ ſere Jugend, ergeht hierdurch die Aufforderung, auch für die Erntearbeit zur Verfügung zu ſtehen. Der Gauleiter und Neichsſtatthalter: gez.: Robert Wagner⸗ (J) Abga: guis einberufener Schüler. Das Anter⸗ richtsminiſterium teill folgendes mit: Werden Schüler aus der 8. Klaſſe einer öffentlichen höheren Schule einberufen, ſo er⸗ halten ſie ein Abgangszeugnis, ſofern ſie die Klaſſe weniger als ein halbes Jahr beſucht haben. Ueber eine eventl. ſpätere Zuerkennung der Reife mit oder ohne Prüfung wird nach Rückkehr der Schüler entſchieden. Schüler, die die 8. Klaſſe mindeſtens ein halbes Jahr beſucht haben, erhalten das Zeugnis der Reife ohne beſondere Prüfung, wenn ſie nach; Führung und Leiſtung die Zuerkennung verdienen. Schüler von nicht anerkannten privaten höheren Schulen, die einberu⸗ fen ſind, wenden ſich wegen Auskunft über die für ſie getrof⸗ fene Regelung an die Leitung der von ihnen beſuchten pri⸗ vaten Schule oder an die Direktion einer öffentlichen höheren Schule. () Ernennungen im Miniſterium des Innern. Vizeprä⸗ ſident Philipp Kohlmeier zum Präſidenten des Badiſchen Ver⸗ waktungsgerichtshofes in Karlsruhe; Regierungsrat Hans Schnarrenberger eim Miniſterium des Innern zum Ober⸗ regierungsrat; Hilfsarzt Dr. Bruno Tacke beim Geſundheits⸗ amt Villingen zum Medizinalrat; die Aſſeſſoren Rolf Hager beim Bad. Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſterium und. Emil Menold bei der Bad. Landeskreditanſtalt für Wohnungsbau in Karlsruhe zu Regierungsaſſeſſoren; Tierarzt Dr. Gallus Graf in Kirchzarten zum Veterinäraſſeſſor. Doktorprüfungen an der Aniverſität. Heidelberg. Studierende der philoſophiſchen Fakul⸗ tät, die ihre Einberufung zu gewärtigen haben, iſt Gele⸗ genheit zur vorherigen Ablegung der Doktorprüfung gegeben unter der Vorausſetzung, daß ihre Arbeit abgeſchloſſen oder Aabſchlußreif iſt. Auch die furiſtiſche Fakultät der Univerſität Heidelberg ſetzt für Kandidaten, deren Arbeit abgeſchloſſen oder abſchlußreif iſt, bei Bedarf ſofort Termin zur mündlichen Doktorprüfung an. Meldung an das Dekanat der juriſtiſchen Fakultät. 5 U Schwetzugen.(Vom Schwetzinger Schloß⸗ garten.) Noch iſt die ſchöne Jahreszeit nicht zu Ende, aber die Zeitumſtände laſſen nicht mehr allzu viele Beſücher für Aunſeren herrlichen Schloßgarten erwarten. Auf alle Fälle hat dieſes Jahr ihm einen Rekordbeſuch gebracht. Im Auguſt wurden rund 27 200 Beſucher gezählt, alſo 2200 mehr als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Etwa 12 000 Beſucher mehr als im Vorfahre luſtwandelten in dieſem Sommer durch den ſchönen Schloßgarten. Sa gen.(Verhaftung wegen Nicht⸗ Verdunkelungsvorſchriften.) Der Inhaber einer hieſigen Wirtſchaft hatte nur nachläſſig verdunkelt, weshalb die Wirtſchaft polizeilich geſchloſſen wurde. Da ſich der Wirt dem Amtsträger des Reichsluftſchutzbun⸗ des gegenüber ungebührlich benahm wurde er verhaftet. Er wird eine empfindliche Freiheitsſtrafe zu erwarten haben. Heidelberg.(Von der Landesuniverſität.) Aus Anlaß des 25. Jahrestages des Weltkriegsbeginns und der Schlacht bei Tannenberg hat der Führer und Oberbefehls⸗ haber der Wehrmacht den Rektor der Aniverſität Heidel⸗ berg, Staatsminiſter Profeſſor Dr. Paul Schmitthenner, zum Oberſtleutnant z. V. ernannt. 5 Bleibach b. Kirchzarten.(Von ei nem Laſtzug tödlich überfahren.) Ein IIjähriger Knabe, der bei der Einmündung der Kandelſtraße einen Laſtwagen überholeſt e wurde von dieſem überfahren und auf der Stelle Ketötet. O Waldshut.(meuer Oberſtaatsanw al t.) Zum Oberſtaatsanwalt in Waldshut wurde der Erſte Staatsanwalt in Mannheim Dr. Walter Sauer ernannt. Der neue Ober⸗ ſtaatsanwalt war bereits in den Jahren 1923⸗27 als Staats⸗ anwalt und von 1929-33 als Amts⸗ und Landgerichtsrat in Waldshut tätig. 5 eee vet Nad 83 Blitzſchnell hatte Pontiarſki in die Hoſentaſche gefäß! 5 a t e gefaß! und ließ ſein großes Meſſer, das er immer bei ſich führte leiſe aufklappen. Van Straaten hatte das Knacken ge⸗ hört. Er kannte ſolche Meſſer nicht und ahnte nicht, daf die Spitze des ſcharfen Stahls zum Stoß bereit auf ſeinen Leib gerichtet war. Nun begann Pontiarfki: »Van Straaten, warum haben Sie mich betrogen? Warum halten Sie ſich nicht an unſere Abmachung“ 5 Helene ſprang von ihrem Lager auf und rannte auf die Tür zu. „Setz' dich!“ ſchrie van Straaten und ſtreckte den Arm. nach ihr aus, um ſie mit Gewalt wieder auf das Bett zu zwingen. Da fühlte er auch ſchon einen Fauſtſchlag am Halſe, der ſein eigentliches Ziel verfehlt hatte, f 7 eige atte, da van 11 zu groß für Pontiarfki war. Im gleichen Augen⸗ enth., van Straatens Geſicht in eine wut⸗ entbrannte Fratze. 1. ſich auf Pontiarfki ſtürzen. 3 15 ſchon mit geſpreizten Beinen in der 1915 die 11 vorgeſchoben, um einem ſchweren Anprall e 8 und hielt mit beiden Händen das offene 1 r. Helene ſah im ſchwachen Schein der Petroleum⸗ ampe ein unheimliches Blitzen und ſchrie auf. Van⸗ ute noch im letzten Augenblick en Anlauf hemmen. Er ſah, er wä indli i offene Meſſer Hinein 5 3 „Geben Sie Annemarie frei!“ ſchrie Pontiarſki und Jugendliche nachts von der Straße! Eberbach. Ebenſo wie in Karlsruhe iſt auch hier durch den Bürgermeiſter allen Jugendlichen unter 18 Jahren ales ſtrengſte das Betreten der Straßen nach 22 Uhr verboten worden. Ueberhaupt ſei nach Einbruch der Dunkelheit jedes unnötige Amherlaufen oder Umherfahren— auch der Aelte⸗ ren— in den Straßen verboten. Eine allerletzte Warnung wird an alle die gerichtet, die unzureichend verdunkeln. Im Uebertretungsfalle iſt ſofortige Feſtnahme des Säumigen angedroht. Wir ſind alle gut aufgehoben! Beſuch bei Karlsruher Rückwanderern im Kraichgau NSG. Bei ſtrömendem Regen haben Mütter und Kin⸗ der, Greiſe und Gebrechliche unſere Gauhauptſtadt verlaſſen, um im ſicheren Hinterlande Aufnahme zu finden. Vielen ſtanden Tränen in den Augen, als ſie von der Heimat Ab⸗ ſchied nahmen. Gefaßt und zuverſichtlich ſind trotzdem alle dem Rufe der Partei gefolgt, weil ſie wußten, daß die ver⸗ antwortlichen Männer nur ihr Beſtes wollten. Gauamtslei⸗ ter Dinkel, der Leiter des Amtes für Volkswohlfahrt im Gau Baden, hat nun dieſer Tage den Karlsruher Rückwan⸗ derern, die im Kreis Sinsheim untergebracht ſind, einen Beſuch abgeſtattet. Wir hatten dabei Gelegenheit, uns mit zahlreichen Männern, Frauen und Kindern zu unter⸗ halten und durften die Ueberzeugung mit nach Hauſe neh⸗ men, daß alle Volksgenoſſen gut untergebracht ſind. In dem ſonſt ſo ſtillen und verträumt in der ſchönen Landſchaft liegenden Städtchen Sinsheim herrſcht ein unge⸗ wöhnliches Leben und Treiben. Sonderzug auf Sonderzug war in der Nacht angekommen und ſeit dieſer Stunde hat ſich das Stadtbild ebenſo wie das Bild zahlreicher Dörfer des Kraichgaues, die wir bei der Durchfahrt geſtreift hatten, von Grund auf geändert. Unſer erſter Beſuch galt dem Ho⸗ heitsträger der Partei, dem alten und verdienten Kreisleiter Geiger, der mit ſeinen Mitarbeitern, in erſter Linie mit dem Kreisamtsleiter des Amtes für Volkswohlfahrt, Pg. Haßler, die Hauptlaſt der Arbeit trägt. Kreisleiter Gei⸗ ger und Kreisamtsleiter Haßler erzählten uns von der freu⸗ digen Aufnahme, die die Rückwanderer in der Bevölkerung des Kreiſes Sinsheim gefunden haben. Nacht und ſtrö⸗ mender Regen hielten die Volksgenoſſen Sinsheims und der übrigen Kraichgauorte nicht ab, die Karlsruher am Bahnhof in Empfang zu nehmen. Was uns ſpäter im Ge⸗ ſpräch mit unzähligen Rückwanderern viel hundertfach be⸗ ſtätigt wurde, das durften die verantwortlichen Männer des Kreiſes Sinsheim mit berechtigtem Stolz erzählen: Die Be⸗ völkerung des Kraichgaues hat mit einer Selbſtverſtändlich⸗ keit, die für ihre nationalſozialiſtiſche Haltung das beſte Zeugnis aufſtellt, jedes Opfer gebracht. Männer und Kinder ſchliefen auf dem Boden, um Müttern und Kindern, alten und gebrechlichen Volksgenoſſen ihre Schlafſtellen zur Ver⸗ fügung ſtellen zu können. Ein Beiſpiel hierfür iſt die Gemeinde Hoffenheim, für die zunächſt kein Sonderzug vorgeſehen wac. Erſt tief in der Nacht ergab ſich die Notwendigkeit, auch hier rund tauſend Volksgenoſſen unterzubringen. Hoffenheim, das ſelbſt nur 1300 Einwohner zählt, hat dieſe Aufgabe, trotz⸗ dem nichts vorbereitet war, mitten in der Nacht in einer knappen halben Stunde bewältigt. Bei ſtrömendem Re⸗ gen war die Hoffenheimer Bevölkerung um halb 3 Uhr morgens mitten aus dem Schlaf geweckt worden. In knapp 20 Minuten ſtanden über 400 Hoffenheimer am Bahnhof, um den gerade einlaufenden Sonderzug mit den Rückwan⸗ derern aus Karlsruhe in Empfang zu nehmen. Wenig ſpäter ſchon hatten alle ein ſchützendes Dach über dem Kopf und waren beſtens verſorgt. Mit Gauamtsleiter Dinkel und Kreisleiter Geiger mach⸗ ten wir hierauf einen mehrſtündigen Rundgang durch die Quartiere in Sinsheim. Strahlende Augen ſprachen für die Dankbarkeit, die die Karlsruher der Sinsheimer Bevöl⸗ kerung gegenüber empfinden. Gleich am Dienstag wurde im Gebäude der Kreisleitung der NSDAP eine Bera⸗ tungsſtelle errichtet, in der alle Rückwanderer Rat und Hilfe finden. In wenigen Stunden ihres Hierſeins hat ſich zwiſchen den Rückwanderen und der einheimiſchen Bevöl⸗ kerung ein wirklich herzliches Verhältnis entwickelt, das von Tag zu Tag mehr vertieft wird. Die erſte Frage, die an uns geſtellt wurde, war naturgemäß immer wieder: „Wie ſieht es in der Heimat aus und wann dürfen wir wieder nach Hauſe?“ Faſt alle hatten ſchon nach Hauſe geſchrieben und viele hatten bereits Poſt aus der Heimat erhalten. Uebereinſtimmend wurde die herzliche Aufnahme im ſchönen Kraichgau und die vorzügliche Verpflegung mit eradezu rührenden Worten gelobt. Ueberall, wo wir Ab⸗ ſchiod nahmen, wurden uns— ausgeſprochen oder unaus⸗ 5 s— Grüße an die Heimat aufgetragen drängte van Straaten langſam in den finſterſten Winkel bes Zimmers zurück. zweimal.. dreimal.. bis die Augen verquollen. „Du wirſt mir das Geſchäft nicht verderben, du Gau⸗ ger, du Schuft!“ 5 Die ganze Wut, die er in dieſen Tagen in ſich auf⸗ geſpeichert hatte, kam jetzt bei Pontiarfki zum Ausbruch. Für alle Sticheleien, die er von dem Kriminalrat er⸗ fahren hatte, rächte er ſich jetzt. Eine gewalttätige Wild⸗ heit hatte ihn erfaßt. Der Geſchlagene wartete nur auf den Augenblick, wo ſich ihm die Chance bot, ſeine Fäuſte auf den Körper des Angreifers zu ſchlagen. Bei jedem Schlag, den van Straaten verſpürte, ſteigerte ſich ſeine Gier, hundertfach zurückzuzahlen.. „Laſſen Sie das Meſſer!“ ſchrie er ihm zu. „Laſſen Sie die Frau frei!“ e f Frau... Frau... Wo war die Frau? Er drehte ſich um... wo war ſie? Weg.. ſie war fort! Da ſpürte er einen ſchweren Schlag auf ſeiner Unken Hand, das Meſſer fiel zu Boden. Pontiarſki konnte es nicht mehr faſſen, van Straaten ſtellte blitzſchnell ſeinen Fuß darauf. Pontiarſki griff nach der Petroleumlampe auf dem Tiſch. Aber ehe er ſich's verſah, erwiſchte er den heißen Zylinder, zerdrückte ihn in der Hand und ſchrie auf, als ihm die Scherben ins Fleiſch drangen. Nun war van Straaten im Uebergewicht. Er packte ſein Opfer mit beiden Händen, hob es hoch und ließ es wieder fallen. Wie ein Stück Holz kollerte Pontiarfki über den Boden und ſtieß an Tiſch und Stühlen an. Er ſpürte die ſchweren Fußtritte, mit denen van Straaten auf ihm herumtrampelte. Van Straaten riß Pontiarfki hoch und gab ihm Schlag auf Schlag ins Geſicht, bis das Blut floß. Pontiarſki ſchrie und bettelte, aber die Schläge fielen immer weiter. 8 ausweis noch nicht 1 5 wird empfohlen, ihre Perſon auszuweiſen. 550 gehen zu laſſen, wie es auch kommen Wo wird Mithilfe gebraucht? Einſatzmöglichleiten für die Frauen.— Für wichtigſte Aufgaben NSK. Zahlreiche Frauen und Mädel ſind durch die Ar⸗ beitsämter bereits in Betrieben und Behörden eingeſetzt, um dort wichtige Arbeiten auszuführen und Männer zu erſetzen, dio an die Front gerufen wurden. Darüber hinaus iſt ein wei⸗ terer Einſatz freiwilliger Kräfte nötig. Sie werden an fol⸗ genden Plätzen gebraucht: 1. In der Landwirtſchaft zur Entlaſtung der Bäuerin, Siedlerfrau und Landarbeiterfrau, die die Aufgaben der Männer in der Landwirtſchaft verantwortlich weiterführen müſſen. Hilfskräfte werden im bäuerlichen Haushalt ſowie bei der Einbringung der reſtlichen Erntegüter gebraucht. Frauen können ſich ſtundenweiſe, halbtags⸗ und tagesweiſe ſowie auch für längere Zeit zur Verfügung ſtellen— je nach den An⸗ fahrtsmöglichkeiten und ſonſtigen Gegebenheiten. 2. Bei der Betreuung kleiner Kinder in Kindergärten auf dem Lande und in der Stadt, in Kindertagesſtätten und Kinderſtuben. Vor allem muß für die Kinder der werktätigen Frauen in den genannten Einrichtungen geſorgt werden. 3. Bel dee Gemeinſchaftsverpflegung von Kindern, werk⸗ tätigen Frauen und nötigenfalls Familien. Werktätige Frauen ſollen dadurch in ihrer Haushaltsarbeit entlaſtet werden. 4. Beim NS V.⸗Bahnhofsdienſt. Ankommende und durch⸗ fahrende Transporte ſind zu betreuen. 5. Zur Anterſtützung des Lebensmittelhandels. Allein⸗ ſtehende Geſchäftsfrauen und überlaſtete Verkäuferinnen ſollen durch vorübergehende Abnahme von Hilfsarbeiten, insbeſon⸗ dere das Ordnen, Durchzählen und Eintragen der Bezugſchein⸗ abſchnitte entlaſtet werden. 5 6. In den Nöhſtuben. Anfallende Näharbeiten, Ausbeſ⸗ ſern, Umändern, Neuanfertigungen ſind zu erledigen. 7. In der Nachbarſchaftshilfe. Gegenſeitige Hilfe in der Nachbarſchaft bei Krankheit und ſonſtigen Notſtänden ſollte in dieſen Wochen ſelbſtverſtändlich ſein. Einſatzmöglichkeiten weiſt die Ortsabteilungsleiterin Hilfsdienſt nach.. 8. In alſen beſonderen Fällen, die ſich aus der jeweiligen Lage ergeben. Sämtliche Meldungen nimmt die NS.⸗Frauenſchaft ent⸗ gegen, die die Frauen dann den einzelnen Organiſationen und Stellen zur Verfüguna ſtellt. g Beſchränkte Abgabe warmer Speiſen in Gaſtwirtſchaften. Der Leiter der Wirtſchaftskammer Baden, Unterab⸗ teilung Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbe, hat mit Wirkung vom 8. September 1939 folgende Anordnung ge⸗ troffen: Mit Rückſicht auf den beſtehenden Mangel an Per⸗ ſonal und in der Abſicht der Gefolgſchaft die Gewährung der notwendigen Ruhezeiten zu ermöglichen, wird hiermit an⸗ geordnet, daß von 15 bis 18 Uhr und ab 22 Uhr keine war⸗ men Speiſen, mit Ausnahme von heißen Würſtchen, verab⸗ reicht werden dürfen. Es darf erwartet werden, daß die Gaſtſtättenbeſucher dieſe Maßnahmen, die aus den beſtehen⸗ den Verhältniſſen ſich ſelbſt begründen, mit Verſtändnis aufnehmen. Der Paß⸗ und Sichtvermerk⸗Zwang Verordnung des Keichsinnenminiſters. 5 Der Reichsführer„/ und Chef der deutſchen Polizei im Reichsminiſterium des Innern teilt amtlich Folgendes mit: Im Reichsgeſetzblatt erſcheint heute eine Verordnung des Reichsminiſters des Innern über den Paß⸗ und Sicht⸗ vermerk⸗Zwang ſowie über den Ausweiszwang, die am 12. September 1939 in Kraft tritt. Nach dieſer Verordnung beſteht für den Grenzübertritt nach wie vor all⸗ gemeiner Paßzwang. Der Paß bedarf, wenn der Paß⸗ inhaber das 6. Lebensjahr vollendet hat, vor dem Grenz⸗ übertritt eines Sichtvermerkes der zuſtändigen deutſchen Behörde. Zuſtändige Sichtvermerk⸗Behörden ſind für alle Perſonen, die nicht in amtlichem oder parteiamtlichem Auf⸗ trag ins Ausland reiſen, die Kreispolizeibehörden. Vor dem 12. September 1939 erteilte deutſche Sichtvermerke ſind ungültig. i 8 Die Verordnung ſchreibt weiter vor, daß ſich alle über 15 Jahre alten deutſchen Staatsangehörigen und Ange⸗ hörige des Protektorats Böhmen und Mähren auf amk⸗ liches Erfordern jederzeit durch einen amtlichen Lichtbild⸗ Ausweis über ihre Perſon auszuweiſen haben. Deutſchen Staatsangehörigen, die einen gültigen amtlichen be n Kreispolizeibehörde die Ausſtellung einer Kenn karte zu beantragen..„„ Ausländer bleiben wie bisher verpflichtet, ich beim Aufenthalt im Reichsgebiet jederzeit durch einen Paß über —————— Inzwiſchen war die Matrone mit einigen Männern und Frauen, die ſie aus der Nachbarſchaft zur Hilfe her⸗ beigeholt hatte, im Zimmer erſchienen. Sie ſchlug die Hände über dem Kopf zuſammen und jammerte in ihrem friaulſchen Dialekt, einem Italieniſch, das weder Pon⸗ tiarſki noch van Straaten verſtehen konnte. Auf der Treppe ſaß Helene, die Hände im Schoß und laut ſchluchzend. Warum war ſie nicht davongelaufen, warum nicht? Auch van Straaten dachte daran, denn er fragte Helene höhniſch: Warum biſt du denn nicht fortgelaufen— zu ihm— zu deinem Karl Ludwig? Warum nicht?“ 5 „Ich will nicht, daß er mein Leben erfährt! Ich will nicht ſeine und meine große Liebe zerſtören! Ich muß das halbe Jahr Glück teuer bezahlen! Aber vielleicht leiden Tauſende und noch mehr Frauen auf die gleiche Weiſe. 5 Was willſt du von mir? Ich bin deine Frau! Ich laſſe mich aber nicht verkaufen! Du kannſt mich nur frei⸗ geben— einfach freigeben, ohne daß jemand für mich Geld bezahlt!... Jan! Laß mich laufen— vergiß mich! Erzähle niemandem, daß ich deine Frau war!“. Sie dachte an Karl Ludwig. Wenn ſie zu ihm zurück⸗ kehren würde, würde ſie ihren Mann verleugnen, würde ſie nicht preisgeben, daß ſie verheiratet geweſen war, daß ſie eine unſelige Vergangenheit hatte! Dieſe große Lüge würde ſie auf ſich nehmen um ihrer Liebe willn!! Aber nein! Das ging ja nun nicht mehr. Sie ha einen Brief ſchreiben müſſen, den Brief an den deutſchen Generalkonſul, und Hartleb würde bereits davon wiſſen. Unendliches Weh kam über ſie. Sie konnte ihrem Elenk nicht mehr entrinnen.„„ Es war vergeblich, zu fliehen! Sie ſetz, und hilflos auf die Stufen— bereit, alles üb Lolcale Nuudocliau Kartoffelläfer⸗Suchtag morgen Mittwoch, den 13. Sept. für Gruppe 3. Zuſammenkunft um 2 Uhr nachmittags am Rathaus hier. 5 — Verkaufsſtellen von Handwerkern. Aus Anlaß eines Einzelfalles war von einigen Stellen die Auffaſſung vertre⸗ ten worden, daß der Erlaß des Reichswirtſchaftsminiſters vom 5. April 1939 über die Errichtungsſperre auf Einzel⸗ handelsverkaufsſtellen, die mit einem Handwerksbetrieb ver⸗ bunden ſind, keine Anwendung zu finden habe. Demgegen⸗ über iſt geltend gemacht worden, daß bei einer ſolchen Aus⸗ legung des erwähnten Erlaſſes die Errichtungsſperre eine erhebliche Lücke aufweiſen würde, indem Einzelhandelsbe⸗ triebe in Verbindung mit Handwerksbetrieben nach den ſonſt geltenden allgemeinen Grundſätzen auch während der Dauer der Sperre errichtet werden könnten. Die Stellungnahms des Reichswirtſchaftsminiſters lautet dahingehend, daß bei der mit dem Runderlaß angeordneten Errichtungsſperre für Einzelhandelsgeſchäfte keine Ausnahmen in Bezug auf die ſon des Antragſtellers vorgeſehen ſind. Soweit Hand⸗ ker Einzelhandelsverkaufsſtellen errichten wollen, un ter⸗ liegen ſie ebenfalls den Beſtimmungen des Runderlaſſes. Kinderzuſchlag und Schulausbildung. Der Reichs⸗ arbeitsminiſter teilt mit:„Der tägliche Beſuch eines kauf⸗ männiſchen Unterrichts in einer privaten Unterrichtsanſtalt ſtellt keine Schulausbildung dar. Häufig wird es ſich aber um eine ernſthafte Ausbildung für einen künftig gegen Ent⸗ gelt auszuübenden Lebensberuf als Bürokraft(Stenotypi⸗ ſtin uſw.), alſo um eine Berufsausbildung handeln. In ei⸗ nem ſolchen Falle entfällt die Vorausſetzung, daß der Unter⸗ richt nach einem ſtaatlich genehmigten Lehrplan und von ſtaatlich zugelaſſenen Lehrern zu erteilen iſt. Wenn feſtge⸗ ſtellt iſt, daß es ſich um eine ernſthafte Ausbildung handelt, durch welche die Arbeitskraft des Kindes einſchließlich der häuslichen Vorbereitungsarbeiten voll in Anſpruch genom⸗ men wird, iſt der Kinderzuſchlag zu zahlen.“ — Laßt Eure Kinder noch im Landdienſt! Eine große Anzahl von Jungen und Mädel hilft ſeit Monaten dem deutſchen Bauern durch ihre freiwilligen Dienſtleiſtungen im Landdienſt der Hitlerjugend. Es liegt nahe, daß man⸗ cher Vater und manche Mutter ihren Sohn oder die Toch⸗ ter gegenwärtig in ihrer Nähe wiſſen möchten und in über⸗ eilter Vorſicht die Veranlaſſung zur Heimreiſe gibt. Die Eltern, die ſich mit derartigen, abſolut unnötigen Gedan⸗ ken beſchweren, mögen, ehe ſie an die Ausführung gehen, bedenken, daß mit Hilfe ihrer Jungen und Mädel die Ein⸗ bringung der Kartoffel⸗ und Rübenernte im Laufe der kommenden Wochen erfolgen wird. Schließlich braucht die Bäuerſn die Hilfe der Mädel, um die Kühe melken zu laſ⸗ ſen, damit Milch und Butter in den vorgeſchriebenen Men⸗ gen geliefert werden können. Alle Eltern ſollten ihre Söhne und Töchter veranlaſſen, auf dem Lande zu bleiben, um dort an ihrem Platz mitzuhelfen, Deutſchlands Ernährung in jedem Fall ſicherzuſtellen. * Wo ſind Perſonen aus der Weſtzone? Einrichtung einer Zenkralauskunftsſtelle. Für Perſonen, die ihren Aufenthalt aus der weſtlichen Grenzzone infolge der gegenwärtigen Lage verlegt haben, iſt beim Polizeipräſidium in Berlin C 2, Alexanderſtraße 10(Einwohnermeldeamt), eine Zentralauskunftsſtelle ein⸗ gerichtet worden. Die polizeilichen Meldebehörden ſind an⸗ gewieſen, den neuen Aufenthaltsort und die neue Woh⸗ nung der bezeichneten Perſonen anläßlich der polizeilichen Anmeldung der Zentralauskunftsſtelle auf beſonderen Meldepoſtkarten mitzuteilen. Die Meldung kann aber auch von den in Frage kommenden Perſonen ſelbſt erſtattet werden. Die Zentralauskunftsſtelle erteill über den Ver⸗ bleib der in Frage kommenden Perſonen auf mündliche oder ſchriftliche Anfrage koſtenlos Auskunft. —— » geſchrieben, das von den dabei Betroffenen ſtrenge einzu⸗ mit der Mitteilung der Feldpoſtnummer eintrifft und vor Wichtig für diejenigen, welche noch keine Volkskarteikarten ausgefüllt haben Hausbeſitzer werden zur Mithüe aufgerufen. Infolge ungenügender Belieferung der Stadt Mann⸗ heim mit Karteikartenvordrucken ſowie durch erfolgte Einbe⸗ ö rufungen der als Helſer eingeſetzten Amtsträger des Reichs⸗ luftſchutzbunde? war es bis jetzt nicht möglich, allen in Be⸗ tracht kommenden Perſonen Karteivordrucke zur Volkskartei zwecks Ausfüllung zu behändigen. Nachdem nunmehr ein neuer Vorrat an Karteikarlen hier eingetroffen iſt, iſt die Ausfüllung der Karten ungeſäumt nachzuholen. Zur Erleichterung des Geſchäfts und zur Erzielung einer raſchen Abwicklung desſelben wird folgendes Verfahren vor⸗ halten iſt: Die Hausbeſitzer oder Hausverwalter derjenigen Häuſer⸗ in denen bis jetzt überhaupt noch keine Kartenvordrucke zur Verleilung kamen, haben durch Befragen ihrer Haus⸗ bewohner ſofort ſeſtzuſtellen, wieviele männliche und weib⸗ liche reichsdeutſche Perſonen im Alter vom vollendeten 14. bis vollendeten 70. Lebensjahr vorhanden ſind, die noch keine Karteikarte ausgefüllt haben. Die Hausbeſitzer oder Hausverwalter haben dann die für ihr Haus und evtl. für ſich ſelbſt benötigte Anzahl Kartenvordrucke der zuſtändigen Polizeiwache anzugeben und gleichzeitig die Vordrucke dort in Empfang zu nehmen. Der auf der Polizeiwache abzuge⸗ bende ſelbſtzufertigende Bedarfszettel muß folgenden Wort⸗ laut haben: f Bedarfszettel: Für das Haus benötige ich N rr Stück männliche(orange) und 8 Stück weibliche(grün) Volkskarteikarten. Mannheim, den. Name 8 Woh sßsßs Nach Empfang der benötigten Karlenvordrucke hat der Hausbeſitzer oder Verwalter dieſelben den einzelnen Haus⸗ haltungsvorſtänden ſofort zu behändigen mit der Weiſung, die Karten innerhalb längſtens 2 Tagen ordnungsgemäß auszufüllen und ſie dann wieder bei ihm abzugeben. Falls die ausgefüllten Karten nicht offen 5 werden wollen, können dieſelben auch in einem verſchloſſenen Umſchlag dem Hausbeſitzer übergeben werden. Die Karten dürfen jedoch nicht zuſammengefaltet werden. Der Amſchlag hat auf der Außenſeite die Anzahl der männlichen und weiblichen Karten ſowie den Namen des Abgebenden zu enthalten. Nach Erhalt ſämtlicher Karten des Hauſes hat der Hausbeſitzer bezr Verwalter die geſammelten ausgefüllten Karten unverzüglich an die zuſtändige Polizeiwache wieder abzuliefern und dabei anzugeben, von welchem Haus(Straße und Hausnummer) die Karten ſind. Sollte ein Hausbeſitzer oder Hausverwalter nicht ſelbſt in dem betreffenden Haus wohnen, oder verhindert ſein, ſo hat er einen zuverläſſigen Hausbewohner als Stell⸗ vertreter mit dieſem Geſchäft zu betrauen, dem dann die gleiche Verpflichtung obliegt. Dasſelbe gilt von Genoſſen⸗ ſchaftshäuſern. f Einzelfamilien oder Einzelperſonen, die noch keine Volks⸗ karteikarte ausgefüllt haben und in einem Haus wohnen, in dem die übrigen Bewohner bereits zur Volkskartei er⸗ faßt ſind, melden ſich unverzüglich ſelbſt bei ihrer zuſtän⸗ digen Polizeiwache, um die erforderlichen Karteikarten in Empfang zu nehmen. Sie haben die Karten alsbald aus⸗ zufüllen und längſtens binnen 2 Tagen der zuständigen Po⸗ lizeiwache wieder ausgefüllt zu überbringen. Es wird aus⸗ drücklich betont, daß auch Juden mit deutſcher Staatsange⸗ hörigkeit die Volkskarteikarten auszufüllen haben. Die Karten der in Mannheim wohnhaften und hier polizeilich gemeldeten Perſonen, die noch nicht zur Volks⸗ kartei erfaßt ſind, und ſich zur Zeit vorübergehend außerhalb Mannheims aufhalten, ſind von den Angehörigen ſoweit aus⸗ zufüllen als es möglich iſt. In den meiſten Fällen dürfte mindeſtens Geburtsdatum, Name und Wohnung der Abwe⸗ ſenden angegeben werden können. Auf dieſer Karte iſt außer⸗ dem noch mit Bleiſtift Grund und vorausſichtliche Dauer der Abweſenheit zu vermerken(3. B. zum Heeres dienſt ein⸗ gezogen oder verreiſt bis..). Die Karten ſind mit Tinte oder mit der Schreibmaſchine auszufüllen. Aktive Offiziere und Beamten der Wehrmacht ſowie Perſonen, die z. Zt. ihrer aktive. Wehrpflicht oder Arbeits dienſtpflicht genügen, werden nicht erfaßt. Im Hinblick auf den Ernſt der Lage und die Wichligkekt der Volkskartei insbeſondere für die Landesverteidigung wird von jedem Volksgenoſſen erwartet, daß er die Karte gewiſſenhaft ausfüllt und für die rechtzeitige Abgabe, wie oben angeordnet, beſorgt iſt. Eine ſpäler« Kontrolle wird ergeben, wer keine Volks⸗ karteikarte ausgefüllt hat. Die Säumigen und ſolche, die ſich'b weigern, die Karte auszufüllen, ſetzen ſich ſtrafendem Einſchreiten aus. Der Polizeipräſident. Keine unnötigen Beſorgniſſe! Wie bekannt, ſind zahlreiche Familien, deren Angehö⸗ rigen zur Wehrmacht einberufen ſind, bisher noch ohne Nachricht und daher ſehr beſorgt um das Schickſal ihrer An⸗ gehörigen. Wir werden von berufener Stelle gebeten, in die⸗ ſem Zuſammenhang nochmals Folgendes bekanntzugeben: Wer von ſeinen Angehörigen im Felde eine Nachricht bisher noch nicht erhalten hat, hat keinerlei Anlaß zu irgend⸗ welchen Beſorgniſſen. Ein Blick auf die Karte zeigt, daß bei den überaus raſch fortſchreitenden Operationen der Wehr⸗ macht eine zuverläſſige Beförderung der Feldpoſt verſtänd⸗ licherweiſe nicht mehr möglich ſein kann. Auch kommen zu⸗ nächſt viele Soldaten einfach nicht dazu, unter dem Eindruck der Kampfhandlungen den Angehörigen ihre Feldpoſtnum⸗ mer ſchriftlich mitzuteilen. Es wird daher nochmals gebeten, die Behörden nicht mit überflüſſigen Anfragen nach dem Aufenthalt einzelner Trup⸗ penteile zu belaſten, ſondern abzuwarten, bis die Poſtkarte allem keine unnötigen Beſoraniſſe zu hegen. ehende Außerkraftſetzung von Lieferfriſten. Der Vorüberg ſtſe Lit miniſter hat auf Grund der Eiſenbahnverkehrs⸗ Reichsverkehrs ordnung verfügt, daß mit Rückſicht auf die Inanſpruchnahme der Eiſenbahnen durch die Wehrmacht ſämtliche Lieſerfriſten der Eiſenbahnverkehrsordnung vorübergehend außer Kraft ge⸗ ſetzt werden. Genehmigungspflicht für Innungsverſammlungen. Nach einer Anordnung des Reichsſtandes des deutſchen Handwerks bedürfen Verſammlungen der Innungen in jedem Falle der vorher einzuholenden Genehmigung der zuſtändigen Hand⸗ werkskammer. Die Genehmigung iſt nur zu erteilen, wenn dis Verſammlung zur Durchführung wehr⸗ bzw. ernäheungswirt⸗ ſchaftlicher Aufgaben notwendig erſcheint. 5 Beitere Zunahme der Eheſtandsdarlehen. Im 2. Viertel⸗ jahr 1939 wurden im alten Reichsgebiet faſt 71000 Eheſtands⸗ darlehen an neuverheiratete Paare ausgezahlt, rund 11 000 mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Für 81 734 lebendgeborene Kinder wurden Erlaſſe von Darlehensvierteln gewährt. In der Oſtmark betrug die Zahl der neuen Darlehen 8318, in den ſudetendeutſchen Gebieten 2432. Insgeſamt ſind im Großdeutſchen R bisher 1288 211 Eheſtandsdarlehen ausgezahlt worden. Geſamtzahl der für lebendgeborene Kinder erlaſſenen D sviertel beläuft ſich auf 1 147 422. CVVT L„ 0 8 i 2 8 B I A Jung Taglohn Das Opers ions gebiet, gen 5 2 5 Danksagung. hennen Zettel Sud: 9. N. fhlin 2— 2 N* Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteilnahme(weiße Leghorn) zu haben in der„— ee e beim Heimgange unseres lieben Entschlafenen zu verkaufen. leckarbote-Druckerel S..—— 711⁸⁵ ,* Bonndorferstr. 35. es 2 5 ranz O ee, e e uiass re. . 8 e 0 0 sagen wir herzlichsten Dank. Besonderen Dank 5 8 1 r 2 AER der Kameradschaft ehemaliger Soldaten für die 5 2 N Sdroð Cg e,* Kranzniederlegung, sowie für alle übrigen Kranz-—„ S, OEl 9. 85 65 13 und Blumenspenden. 2 Oues cg MS ae e uE e. 0 1 a: liefert ö A Srasg, N 5 Die trauernden Hinterbliebenen. I eder Cre Soc eee abe ο Au, abe 2 ün 8 S S VedENG 4 e ab Mhm.-Seckenheim, 12. September 1939. Bud ase 5 rel 8 N 85 vogue gg ge Neckar- Bote- Druckerei 2 e eee e ee deere ä 8 1 Sc F, Seb uV e CCC e Sell 8 e Sc e 955 90„ 8 1 WE125 2 2 od AGA Soινοο H νο 5 Gewinnauszug a A 2 0 85 85 0 0 5 5. Klaſſe 1. Deutſche Reichslotterte. 8 e 752 85 IRR e Se g 7 50 1 0 Auf ſede gezögene Nummer ſind drei gleich hohe Gewinne cla 5095 1 2 gefallen, und zwar je elner auf die Loſe gleicher Nummer in o hq 80 den drei Abteilungen I, II und III 8 e N 6% N f„Ziehungsta 1 SIcHSEL. N 1 8 N 5 7. September 1939 8 NASCAR 5 We 5 An der geſtrigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 375 8 e 5 8 9 Gewinne zu 5090 Ra. 7898 178880 8888268 8„ z g er WWE C„ Joos 8 f N 1 8 25 ö V 5 5 fetc0 880 2000 c 95 105 5889 184198 20 58 Oe ASN, 8 2 4 9 N* 94 winne zu 5 785 174929 179328 195862 8 8 5 0 N 292080 36500 5705 42 88493 267857 271588 282567 810480 ee, ede e), 200/700.. 3 a 2 Sc Hοννe,. 1. 3 90 Hewinne zu ſoco Re. goss 59720 66415 113289 123758 1 VVV 0 pDαν 128278 141117 441249 147972 149484 157882 176881 202184 210182 e Seite, S cvs LE LN 274809 218168 228127 237788 239722 248961 288288 280884 28447 T! e 8 os 6 282867 078 885870 302580 327770887826 337856 338886 35497 8 8 SH f 5 oc 3.2 Gewinne zu 500 RM. 719 3869 4389 8093 18878 24080 28871 8 N Hob 0 33891 474 22882 44124 48148 46209 85547 57288 58874 70798 SEL eogEοe d o 72870. 74889 78885 77200 87880 89889 105270 0841/2 122483 N ee, Ke 55 128888 188429 1888191 138888 148892 180878 183183 152850 ach, N z eee Nee 188433 189287 180193 180881 188728 186108 187757 188788 195801 e e e 38585 5048 4 3885 207801 288488 281588 233880 284333 288187 D e Za CUt 955 2 94 888498 3502 58 863887 288981 278092 288088 280434 300082 Le, ce 0 805 308743 30877 314804 817247 328781 338888 338541 343033 34721 8 S oswoet 2* 348822 388174 35488 354548 358420 387906 371728 384834 386372„edel E 8 40. 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Wieder-Aufnahme des Sportbetriebs 383244 339397 339709 352213 353235 384277 358204 362480 383646— U— 8 durch Verbands⸗Run denſpiele. 286681 870471 872804 374280 378829 887831 881758 388306 388939 N 8 5 i i