ſam bekämpft. 7: Monauich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., * Tertteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachlüſſe gemäß Preisliſte Ser. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Feruſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konte: Kartsruhe 78439. Tages- und Anzeigenb für Seckenheim und Umgebung. Vertrindbatt für den Stadtteil Mhm.⸗Secken helm. lat Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120. 39. Jahrgang Vier Diviſionen gefangen Die große Schlacht in Polen weſtlich der Weichſel vor ihrem Ende— Gewaltmärſche der Südtruppe— Oerkliche Vor⸗ poſtenkämpfe im Weſten Berlin, 12. September. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannk: Die große Schlacht in Polen geht weſtlich der Weichſel ihrem Ende entgegen. die Südtruppe dringt in Ge⸗ waltmärſchen gegen und über den San vor. Gebirgskruppen haben im äußerſten Südflügel Chyrow ſüdlich Przemyſl er⸗ reicht. Im Raum zwiſchen Zwolen, Radom und der Lyſa Gorg ſtreckt der Feind die Waffen; Geſchütze und Kriegs- gerät von wenigſtens vier Diviſionen ſtehen als Beute in Ausſicht. Die Gefangenenzahl iſt noch nicht zu überſehen. Auf dem Oſtufer der Weichſel ſüdlich Warſchaus nahmen Panzertruppen eine Anzahl ſchwerer Geſchütze, darunker vier 21. cm⸗Mörſer. Verzweifelte Verſuche der um Kukno eingeſchloſſenen ſtarken feindlichen Kräfte, nach Süden durchzubrechen, wur⸗ den vereitelt. Der King auch um dieſe feindliche Gruppe iſt geſchloſſen. Nördlich der Weichſel nähern ſich unſere Trup⸗ pen der Feſtung Modlin. Nach hartem Kampf iſt der Feind auch nordoſtwärks Warſchaus geworfen. In der Verfolgung haben unſere Truppen mit der Maſſe die Bahnlinie Warſchau—Bialyſtok überſchrikten, mit vorgeworfenen Abteilungen die Bahn⸗ linie Warſchau— Sjedlce erreicht. Verbände der Lufkwaffe wurden wie am Vortage zor Anterſtützung des Heeres bei Kukno und zur Störung er rückwärtigen Verbindungen des Gegners oſtwärks der Weichſel mit gutem Erfolg eingeſetzt. Eine Skurzkampf⸗ gruppe hat die Oſtausgänge von Warſchau abgeriegelt. Der Bahnhof Bialyſtok wurde zerſtört. Großendorf im weſtlichen Teil der Halbinſel Hela und ſeine Hafenanlagen ſind von leichten Seeſtreitkräften in Be⸗ ſitz genommen. Im Weſten örkliche Vorpoſtenkämpfe zwiſchen Saar⸗ gemünd und Hornbach. Drei franzöſiſche Flugzeuge abgeſchoſſen Ueber der Luftverteidigungszone Weſt wurden drei franzöſiſche Aufklärer abgeſchoſſen, und zwar zwei von der lakartillerie und einer von den Zagofliegern, wobei ein Fliegerkapitän in Gefangenſchaft geriet. 5 Poſen, Thorn, Gneſen beſetzt Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannk: Durch das Vorgehen unſerer Truppen in den Provinzen Poſen und Weſtpreußen würden in den letzten Tagen Po⸗ ſen, Thorn, Gneſen, Hohenſalza und zahlreiche andere Städte beſetzt. Damit iſt auch in dieſer Gegend das ehemals deutſche Gebiet nahezu reſtlos in deutſcher Hand. Widerſtand gebrochen! Die polniſchen Kräfte ſüdlich Radom gefangen. Berlin, 13. September. Im Laufe des Dienstag il der Widerſtand der ſüdlich Radom eingeſchloſſenen polniſchen Streitkräfte gebrochen worden. Die Beute an Gefangenen und Kriegsmaterial iſt auch nicht annähernd zu überſehen.. N b Vordringen auf Lemberg Sambot genommen.— Arakowiec bei Przemyſl in deutſchem Beſitz. 2 Berlin, 12. Sept. Die deutſchen Truppen der Südfronk ſind in ſchnellem Vordringen auf Lemberg. Südoſtwärts von Przemyfl haben Gebirgskruppen die Stadt Sambor genom⸗ men und ſtehen damit am Dnjeſtr. Schnelle Truppen haben 92 e von Przemyfl in den Beſitz von Krakowiee geſetzt. 34 polniſche Flugzeuge zerſtört Die Kampfverbände der deutſchen Luftwaffe haben pol⸗ niſche Truppenanſammlungen bei Kutno—Klodawa und Krosniewice—Hobal—Goſtynin erfolgreich bekämpft. Meh⸗ rere Verbände griffen das Eiſenbahndreieck von Praga ſo⸗ wie die aus Warſchau nach Radyzin, Tluſzoz, Siedloe und Deblin führenden Eiſenbahnlinien an. Brennende Bahnhöfe, unterbrochene Bahnſtrecken, ſchwerbeſchädigte Eiſenbahn⸗ brücken, zerſtörte Straßenkreuzungen und Straßenbrücken, explodierte Munitionstransporte, verſprengte Marſch⸗ und Laſtkraftwagenkolonnen ſind das Ergebnis dieſer Angriffe. Die erfolgreiche Luftwaffe 55 eee polniſche Truppenteile angegriffen. Berlin, 13. Sept. Schlachtfli d Stkurzk* ruppen unſerer Luffwaffe ane n A 5 Hiens tag 5 er großen Schlacht in Polen im Raum um Kulno gegen den eibgeſchofſenke Gegner eingeſetzz und erleichterken durch ihre Angriffe das Vorgehen des Heeres. Kampfver⸗ bände haben durch Bondbengßtwürfe die Bahnſtrecken Zam⸗ bor—Lemberg, Siryy—emberg, Krasnik—Lublin, War⸗ Na den en rſchau na en führen⸗ den Straßen wurden Marsch 195 n dune er ee, Mittwoch, den 13. September 1939 Göring beim Führer Beſuch bei ſeinen Fliegern.— Dank für glänzenden Einſatz Generalſeldmarſchall Göring ſuchke am Dienskag nach⸗ miktag den Führer in ſeinem Haupkquarkier auf und er⸗ ſtaͤftete ihm in einem e Vortrag Bericht über den weiteren Einſatz der Luftwaffe und über die Maß⸗ nahmen, die er als Vorſitzender des Miniſterrates für die Reichsverkeidigung bisher getroffen hal. Im Anſchluß daran begab ſich der Generalfeldmarſchall in ſeinem Flug⸗ dent zu den Fronkverbänden der Luftwaffe, die in den etzten Tagen im Raume zwiſchen Warſchau und den Kar⸗ pathen eingeſetzt waren. Er dankte ſeinen Fliegern auf ver⸗ ſchiedenen Einſatzhäfen für die gewaltigen Leiſtungen, die ſeine Erwarkungen und auch die des deutſchen Volkes voll gerechtfertigt häkten und zeichnete im Namen des Führers eine Reihe von Beſatzungen, die beſonders ſchneidige Taten vollbracht haben, mit dem Eiſernen Kreuz aus. Auf den Anfahrtwegen wurde der Feldmarſchall von der in Städten und Dörfern dichtes Spalier bildenden Be⸗ völkerung mit hellem Jubel begrüßt. Es war der Dank der Grenzbevölkerung für die Einſatzbereitſchaft, die Kampf⸗ freudigkeit und die Erfolge ſeiner Luftwaffe. Sie ſollen ſich überzeugen Das Internationale Komitee in Genf ſoll Vertreter nach Polen entſenden. Berlin, 13. Sept. Das Deutſche Rote Kreuz hat an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz in Genf folgen⸗ des Telegramm gerichtet: f „Entgegen der ſtrengen Beachtung aller völkerrecht⸗ lichen Beſtimmungen und Geſetze der Menſchlichkeit bei deutſchen Kampfhandlungen verüben Polen im Kückzug vor deutſcher Beſatzung an Volksdeutſchen graufamſte Un⸗ menſchlichkeiten. Deutſches Roles Kreuz hat dringenden Wunſch, daß das Internationale Komitee Vertreter enk⸗ 5 möchte zu eigener Bezeugung bei völliger Freiheit er Feſtſtellung. Zuſtimmendenfalls Benachrichtigung und unverzögerte Abreiſe von größter Dringlichkeit.“ Deutſch⸗flowakiſche Zuſammenarbeit Erfolgreiche Operationen der Slowaken Preßburg, 13. September. Die flowakiſchen Truppen haben, wie aus dem flowakiſchen Heeresbericht hervorgeht, im Oſtabſchnitt der Front ſtarke feindliche Widerſtände ge⸗ brochen und den Feind in einem Frontalangriff gezwungen, 20 km weit zurückzuweichen. Dadurch haben ſich die ſlowa⸗ kiſchen Truppen in ihrem Frontabſchnitt eine günſtige Operationsſtellung geſichert. Auch auf der Linie Krosno Sanok befindet ſich der Feind in ſtändigem Rückzug. Der Flugplatz in Krosno ſteht in Flammen. Die ſlowakiſche Luftwaffe entwickelt weiter eine rege Tätigkeit und hat jeden Aktionsverſuch der polniſchen Flieger unterbunden. Mit beſonderer Genugtuung ſtellt der ſlowakiſche Hee⸗ resbericht abſchließend die vorbildliche Zuſammen⸗ „ mit den Einheiten der deutſchen Wehrmacht eſt. 230000 Polen in einem Gack Vorſprung der deutſchen Kriegskechnik Moskda, 12. September. Der militäriſche Mitarbeiter der„Isweſtija“ ſieht die Lage der Polen als hoffnungslos an. Sobald die Vereinigung der in den Gebieten um War⸗ ſchau ſtehenden deutſchen Armeen gelungen ſei, würden un⸗ efähr 250 000 Polen, die jetzt noch in den Woiwodſchaften oſen, Lodz und Warſchau operieren,„in einem Sack ge⸗ fangen ſein“. 5 Die Erfolge der deutſchen Truppen beruhen nach Anſicht des Blattes insbeſondere auf dem Vorſprung der deutſchen Kriegstechnik, in erſtor Linie der Fliegerei und der Panzer⸗ truppen. Die erſte Dekade des Krieges habe, ſo ſchließt der Bericht der„Isweſtija“, zum Verluſt eines großen Teiles des polniſchen Gebietes, der hauptſächlichſten Induſtriegebiete und der hinſichtlich Gewerbe und Kultur bedeukendſten Städte geführt. Obwohl Polen no“ rocht zahlreiche Truppen beſitze, müßten die Ausſichten ſeiner weiteren Verteidigung nur als„außerordenklich ſchwierig“ bezeichnet werden. Das Urteil des Berichterſtatters der„Krasnaja Swjesda“, des Blattes der Roten Armee, iſt für Polen noch härter. Die außerordentlich raſche Entwicklung der Operationen der deutſchen Armee auf dem polniſchen Territorium ſei damit zu erklären, daß Polen zu einer wirklichen Abwehr eines ſol⸗ chen Gegners wie Deutſchland praktiſch nicht vorbereitet war. Dias polnisch, engliſche Gold Es wird nach Rumänien gebracht. Bukareſt, 13. Sept. Der rumäniſche Botſchafter in War⸗ ſchau, Grigorcea, iſt Dienstag in Czernowitz eingetroffen. Er 91 Polen verlaſſen und beabſichtigt, nicht mehr zurück⸗ 19 1 ren. Der polniſche. Kwiat⸗ owſki hat e in geſchloſſenem Auto die polniſch⸗ru⸗ mäniſche Grenze üb 5 in Czernowitz auf. Seine Ankunft ſollte geheim bleiben. Eine amtliche Beſtätigung ſteht bisher noch aus. 8 Wie verlautel, hal Kwiatlkowſki u. a. den Auftrag, bei der rumäniſchen Regierung darauf hinzuwirken, daß der Goldſchatz der Bank von Polen, der ſich bereits in der Grenzſtadt Sniatyn befinden ſoll, nach Rumänien überge⸗ führt und ſichergeſtellt werde. i erſchritten und hält ſich gegenwärtig Nr. 214 Schreckensſzenen in Warſchau General Czuma will die Stadt zuſammenſchießen. Amſterdam, 12. Sept. Nach hier vorliegenden Augen⸗ zeugenberichten über die Kämpfe in Warſchau haben ſich dort beim Nähern der deutſchen Truppen entſetzliche Sze⸗ nen auf den Straßen der Stadt abgeſpielt, die eine ein⸗ zige Anklage gegen die derzeiitge Regierung ſind. Deutſche Panzertruppen beſetzten die Südweſtſtadt, nachdem die Hauptſtraßen am Freitag von den polniſchen Verteidi⸗ gungsſtellen mit Straßenbahnwagen und Kraftwagen ver⸗ barrikadiert worden waren. Die Barrikaden lagen drei Meter hoch. Zu ihrer Verteidigung halte General Czuma gemein⸗ len mit der ſozialdemokratiſchen Partei„Truppen“ aus em Abſchaum der Stadt mobiliſiert. Selbſt die Inſaſſen des Gefängniſſes Mokotow wurden bewaffnet und freige⸗ laſſen. Es konnte natürlich nicht ausbleiben, daß dieſe Maßnahme zu ſchweren Mord und Kaubüberfällen auf die völlig verängſtigte Zivilbevölkerung führte, als die Stkräflinge Material für die Barrikaden requirierten. In der Zwiſchenzeit hatte die polniſche Artillerie im Norden der Stadt den ſüdweſtlichen Teil der Stadt, wo ſich die Deutſchen feſtſetzten, unter Feuer genommen. Ein Teil dieſer Geſchützſalven lag zu kurz, wodurch ſchwerer Schaden im Zentrum der Stadt entſtand. So wurde hier eine Kirche und ein Theater beſchädigt. In den nicht be⸗ drohten Teilen der Stadt, die in völliger Dunkelheit lie⸗ gen, befanden ſich Zehntauſende von Flüchtlingen in völ⸗ liger Verzweiflung. Die Zivilbevölkerung hoffte, daß die Stadt geſchonk werde, während General TCzuma, wie er ſelbſt im Kadio verkündete, aus der Stadt einen Trümmerhaufen machen wolle, in dem kein Lebeweſen mehr übrigbleiben ſoll. . Aufregung in Nor oͤſchleswig Die beiden verbreitetſten däniſchen Blätter in Nord⸗ ſchleswig,„Jytſke Tidende“ und der Apenrader„Hejm⸗ dal“, geben zu, daß in der Nacht zum Samstag von engliſchen Fliegern über däniſchem Gebiet Flug⸗ blätter abgeworfen worden ſind und daß alſo eine neue Neutralitätsverletzung Englands vorliegt„Hejmdal“ meint, die Neutralitätsverletzung ſei durch geographiſch ſchlecht orientierte Flieger erfolgt. Das Blatt fordert die Anlage von großen, leicht kenntlichen Nationalabzeichen, die nachts mit Scheinwerfern beleuchtet werden ſollten. Wenn dann trotzdem noch Verletzungen der Neutralität vorkämen, dann bleibe nichts anderes übrig, als daß Däne⸗ mark ſeine militäriſchen Machtmittel ge⸗ brauche, über die es verfüge, um ſeine Neutralität zu ſchützen. Das wiederholte Ueberfliegen Nordſchleswigs durch engliſche Flieger hat in dem ganzen Landesteil Aufregung und Empörung e dun Ale wie das in Zuſchriften an die däniſche Preſſe zum Ausdruck kommt. Zo erklärt ein Däne: Diesmal waren es Flugblätter, das nächſte Mal werden es vielleicht Bomben ſein. Gender Warſchau 1 und Kattowitz deutſch Berlin, 12. September. Nachdem die bisher polniſche Sendeanlage Kattowitz(Welle 395,8 m, 758 khz) am 5. Sep. tember und die fans von Warſchau in Raſzyn ſtehende Sendeanlage Warſchau 1(Welle 1339 m, 234 khz) am 8. September von deutſchen Truppen beſetzt worden ſind, iſt von deutſcher Seite für die beiden von den Polen ſehr er⸗ heblich beſchädigen Sendeanlagen ein proviſoriſcher Betrieb eingerichtet worden. Der Sender Kattowiß wird in deutſcher und volniſcher Sprache betrieben, der Sender Warſchau J in polniſcher Sprache. Beide Sender gelten als deutſche Sender. Ein franzöſiſcher Sender hat die Behauptung aufge⸗ ſtellt, ein deutſcher Sender habe auf der Welle des Sen⸗ ders Luxemburg Nachrichten über die deutſche Armee geſendet. Hier muß feſtgeſtellt werden, daß Deutſchland ſich im Gegenſatz zu gewiſſen anderen Ländern ſtreng an den Luzerner europäiſchen Rundfunkvertrag gehalten und keine Welle benutzt 3 die ſich nicht in ſeinem Beſitz befindet oder durch Beſetzung von feindlichen Gebieten ihm zuge⸗ fallen ſind. Die flüchtige Regierung Stockholm, 12. September. Nachdem der derzeitigen pol⸗ niſchen Regierung nun auch in Lublin der Boden zu heiß geworden war, hat ſie ſich nach einem neuen Quartier um⸗ geſehen. Ein Teil der noch amtierenden Miniſter ſoll ſich nach einer Meldung von„Spenſka Dagbladet“ nach Breſt⸗ Litowſk in Sicherheit gebracht haben. Andere Meldun⸗ gen wieder ſprechen von Krzenmienie in der Woiwod⸗ aft Wolhynien oder von Sniatyn an der rumäniſchen renze. Glowakiſche Dörfer niedergebrannt Preßburg, 13. ee Ueberall, wo polniſche Trup⸗ pen fluchtartig den Rückweg antraten, ſind Brandſtätten die Zeugen ihres barbariſchen Treibens. So wurde in dem größ⸗ tenteils von Slowaken bewohnten Gebiet der oberen 1 Fiege aal aß in Jablunka 27, in Dolna⸗Lipnica in opta 10 und in Podolik gleichfalls 10 Anweſen voll⸗ ſtändig niedergebrannt wurden. Der Re denen a 15 die proviſoriſche Verwaltung dieſer Gebiete hat ſofort ie nötigen Maßnahmen zur Hilkeleiſtung für die Betrof⸗ fenen eingeleitet. ———v—-—-—V dliſchen Bombenabwurfs bei Esbjerg, ſonderp auch Polen organiſiert Mordbrenner Das Verbrechen an der Zivilbevölkerung. f Berlin, 13. Sept. Wer noch geglaubt hatte, daß die vom polniſchen Sender in Wilna verbreitete Aufforderung des olniſchen Zivilkommiſſars Birnacki,„Jeder ſchlage mit em zu, was er gerade in der Hand hat!“, eine Ausnahme⸗ erſcheinung ſei, iſt grauſam getäuſcht. Ueber das Aus⸗ land hierher gelangende Meldungen liefern den eindeuti⸗ gen Beweis, daß die Mordpolitik polniſchen Untermen⸗ ſchentums gegen tapfer kämpfende deutſche Soldaten von der polniſchen Regierung plan mäßig organiſiert iſt. Die Kriegsgeſchichte aller Zeiten geſtattet bisher auch nicht annähernd einen Vergleich mit den unvorſtellbar barbariſchen Methoden, die die verantwortlichen polniſchen 8 gegen die ritterlichen deutſchen Truppen anwen⸗ en. So hat der polniſche Rundfunk in Lemberg ſelbſt mit⸗ geteilt, daß die Lem berger Bevölkerung Gräben aus⸗ heben muß, die als Unterſtände dienen, und daß ſich Zi⸗ viliſten„maſſenweiſe in die Verteidigungsorganiſationen eingliedern, an denen auch Frauen teilnehmen“. Der gleiche Lemberger Rundfunk meldete aus Warſchau, die ge⸗ ſamte Bevölkerung(ö) habe ſich an der Abwehr der zwölf deutſchen Luftangriffe beteiligt, die im Laufe des Montag auf Warſchau ſtattfanden. In Amſterdam liegt eine Meldung aus Wilna vor, wo⸗ nach in Nordoſtpolen beſtialiſche Grauſamkeiten gegen die dortigen Deutſchen begangen werden. Beſonders bezeich⸗ nend ſei es, daß auch diejenigen Polen, die ſich gegen dieſe Grauſamkeiten wenden oder die nicht mitmachen wollen, von ihren eigenen Landsleuten angegriffen werden. Die gleiche Meldung berichtet aus Warſchau, daß das Waſſerleitungsnetz völlig in Unordnung geraten iſt. Die Gehöfte außerhalb der Stadt werden durch Ban⸗ den ausgeraubt, unter denen ſich Scharen von Halbwüch⸗ ſigen befinden. Ganze Abteilungen plündern die Bauern⸗ aer ſie ſind mit Revolvern, Gewehren und anderen affen verſehen. Auch in Warſchau ſelbſt kam es ſchon zu Plünderungen. An den Barrikaden arbeiten Männer Frauen und Kinder— nur unter Zwang. In dieſen Wirrwarr fallen die polniſchen Geſchofſe. In War⸗ ſchau explodierte ein großer Gasbehälter, der durch eine große polniſche Granale getroffen wurde. Mord⸗ und Raubüberfälle der Sträflinge ſind an der Tagesordnung. Die unſinnige polniſche Schie⸗ ßerei hat im Südweſten der Stadt, aber auch im Zentrum Warſchaus ſchweren Schaden angerichtet, da die Geſchütz⸗ ſalven vielfach zu kurz lagen. Mit Schrecken erwarten die Bewohner Warſchaus die Nacht. In den nicht vom Feuer der polniſchen Artillerie bedrohten Stadtteilen, die in völ⸗ liger Dunkelheit liegen, befinden ſich Zehntauſende von Flüchtlingen in völliger Verzweiflung. Die Zivilbevölke⸗ rung möchte, daß die Stadt geſchont wird. General Czuma aber hat ſelbſt im Rundfunk erklärt, er wolle aus Warſchau einen Trümmerhaufen machen, in dem kein Lebeweſen mehr übrig bleiben ſoll. Neuer däniſcher Proteſt Gegen die engliſchen Neutralitätsverletzungen Kopenhagen, 13. September. Im Auftrag der däniſchen —— 2 2— ö Regierung hat der däniſche Geſandte in London, wie von zuſtändiger Seite Dienstag mittag mitgeteilt wurde, bei der engliſchen Regierung Vorſtellungen erhoben, nicht nur we⸗ wegen der denden wären. Falle 5 liſche Flieger über däniſchem Hoheitsgebiet geweſen ſind. Der däniſche Geſandte in London hat gegen ein ſolches Ueberfliegen Dänemarks Proteſt eingelegt. Die engliſche Regierung hat darauf geantwortet, daß die der engliſchen Luftwaffe erteilten Inſtruktionen, neutrales Gebiet zu vermeiden,„ſtreng eingeſchärft“ werden würden. Anläßlich des Bombenabwurfs bei Esbjerg iſt weiter von der däniſchen Regierung Anſpruch auf Schadenerſatz erhoben worden Dazu hat der engliſche Geſandte in Kopenhagen mitgeteilt, die engliſche Regierung ſei bereit, ſolchen Erſatz zu leiſten unter der Vorausſetzung, daß in ausreichender Weiſe feſtgeſtellt werden könne, daß die auf Esbjerg abge⸗ worfenen Bomben engliſcher Herkunft waren.() Heilloſe Verwirrung Trotz monatelanger Vorbereitung. Bern, 12. Sept. Die Zeitung„Travail“ erklärt im Zu⸗ ſammenhang mit der Rede Görings, die Ausführungen des Generalfeldmarſchalls ſtützen ſich auf Tatſachen, die zu beſtreiten kindiſch wäre. Ein Blick auf die Karte zeige, daß die deutſchen Armeen ſich innerhalb einer Woche der reich⸗ ſten Gegenden Polens bemächtigt haben und daß ſie ge⸗ genwärtig ein Gebiet beſitzen, das mehr als zweimal ſo groß iſt wie die Schweiz. 5 Man müſſe ſich darüber wundern, daß ein Krieg, auf den ſich der polniſche Generalſtab ſeit Monaken vorberei⸗ kee, eine derartige Ueberraſchung brachte, und, wie hinzu⸗ gefügt werden müſſe, eine heilloſe Verwirrung in den Reihen der zur Verteidigung des Landes berufenen Armee hervorgerufen habe. Es ſei ferner auch außerordenklich er⸗ kaunlich, 0 fährt das Blatt fort, daß die Londoner und Pariſer Diplomatie Polen eine„unbedingte militäriſche Hilfe“ für den Kriegsfall verſprochen habe, ohne ſich an⸗ ſcheinend über die Form des engliſchen Eingreifens Ge⸗ anken zu machen. Die„Grenzüberſchreitungen“ im Weſten Sie ſind noch lange keine Durchbrechung des Weſtwalles. Newyork, 12. Sepl. Im„Newyork World Tele- gram“ macht der offenbar gut unkerrichkete Publiziſt Jack Joſter die in den letzten Tagen aufgeſtellten Behaupkungen der franzöſiſchen und engliſchen Propaganda über Fork⸗ ſchritte vor dem Weſtwall lächerlich. Der Weſtwall ſei die „mächkigſte Befeſtigungsanlage, die Menſchenhand jemals erbauke“. Deshalb ſtellten Grenzüberſchreitungen auch kei⸗ neswegs eine Durchbrechung des Weſtwalles dar. Ueber ⸗ haupt erſcheine zweifelhaft, daß der im Gegenſatz zur Ma⸗ ginoklinie außerordentlich bewegliche Weſtwall jemals durchbrochen werden könne; in Tagen und Monaten ſchon gar nicht. Nach ausführlicher Schilderung des Weſtwalls mit ſei⸗ nen dem Gelände angepaßten Befeſtigungen, Bunkern, Tankfallen, betonierten Maſchinengewehrneſtern, ſeinen Drahtverhauen und unterirdiſchen Munitionskammern und einen raffiniert angelegten Artillerieſtellungen, fährt Fo⸗ ſter fort, es ſei klar, daß die Franzoſen, wenn ſie den eſtwall wirklich angriffen, vor dem gewaltigſten Feſtungsſyſtem ſtünden, das ein Staat jemals er⸗ richtete. Ihre motoriſierten Einheiten würden durch Kampffallen aller Art mit Sicherheit vernichtet und ihre Infanterie auf einer Breite bis 50 km jeden Zen⸗ mitlich eng 4 Die Arſachen des Zuſammenbruchs Arkeil eines ſchwediſchen militäriſchen Sachverſtändigen Skockholm, 12. September. Der militäriſche Sachverſtän⸗ dige von„Aftonbladet“ unterſucht in einem größeren Ar⸗ tikel die Urſachen für den polniſchen Zuſammenbruch. Er kommt zu dem Schluß, daß dafür ſowohl politiſche als auch militäriſche Gründe maßgebend geweſen ſind und ſtellt ab⸗ ſchließend feſt, daß die militäriſchen Zukunftsausſichten wenig hoffnungsvoll ſeien. Im einzelnen führt das Blatt aus: Die unglückſelige Ge⸗ ſchichte Polens ſcheine ſich jetzt zu wiederholen. Selbſtüber⸗ ſchätzung ſei ein gefährliches Gebrechen, Tapferkeit müſſe mit Klugheit, Urteilsfähigkeit und Vorausſicht gepaart ſein. „Man kann auch die Frage ſtellen“, ſo fährt das Blatt wört⸗ lich fort,„ob der Chauvinismus, der hier ſo deutlich fühlbar war, eine Politik überſchatten darf, bei der kluges Abwägen eine hervorragende Rolle unbedingt ſpielen mußte. Solange Polens Politik beſtrebt war, die Balanze zu halten, konnte der Staat ſeinen Platz behaupten. Aber auf die Dauer konnte ſich ein derartiger Zuſtand nicht halten. Eine Anknüpfung an einen der beiden mächtigen Nachbarn war die einzige natürliche Löſung. Daß ſie auf der andern Seite N ach ge⸗ ben erforderte, wenn es um die Regulierung un⸗ natürlicher Grenzen ging, ſah man aber nicht ein. Statt einer Anknüpfung an den Nachbarn griff man nach den zerbrechlichen Fäden, die im Weſten ge⸗ ſponnen wurden. Die innerſten Abſichten jener Spinnmeiſter verſtand man nicht. Man wurde auf das gefährliche Feld der Phraſen gelockt.“ Weiler heißt es in dem Artikel, das polniſche Volk habe ſich völlig auf Marſchall Rydz⸗Smigly verlaſſen. Man ſei ſicher geweſen, das„Wunder von Warſchau“ aus dem ruf⸗ ſiſch⸗polniſchen Krieg wiederholen zu können. Stakt deſſen führte das zur Kalaſtrophe, die ſich jetzt vollzieht. Der mili⸗ käriſche Sachverſtändige des Blattes weiſt dann darauf hin, daß die polniſche Mobilmachung unzulänglich geweſen ſei, ſodaß man geradezu von einem veichkſinn auf polniſcher Seite ſprechen könne. Auch die ſtrategiſchen Notwendigkeiten habe man nicht erkannt.„Das Reſulkat waren zwei Cannge oder Tannenberg, das erſte im Korridor, wo die Amzinge⸗ lung nach ein paar Tagen erfolgte, das zweike Cannge in Jenkralpolen. Der Sack wurde zugebunden. Die Verſuche, herauszukommen, waren erfolglos.“ Sicher ſei jedoch, fährt das Blatt fort, daß die Urſache der kataſtrophalen Ereigniſſe nicht nur bei der Füh⸗ rung und ihren Maßnahmen zu ſuchen ſei, ſondern auch beiden Truppen. Unter den polniſchen Soldaten ſeien, um ihren Mut und ihr Selbſtgefühl zu heben, herab⸗ ſetzende Nachrichten über den Zuſtand der deut⸗ ſchen Armee ausgebreitet worden. Die Truppen hätten die Vorſtellung gewonnen, daß der Gegner„im allgemeinen ungefährlich ſei“. Statt deſſen ſeien ſie beim Zuſammenſtoß auf eine furchtbare Macht geſtoßen.„Die Kluft zwiſchen der lügenhaften Propaganda und der harten Wirklichkeit war zu groß. Ein pfſychologiſcher Mißgriff erſter Ordnung war begangen worden. Die Reaktion blieb nicht aus. Vor allem fand dies ſeinen Ausdruck bei dem Angriff der Panzerdiviſionen. Eine neue Waffe und eine neue Taktik rückſichtsloſen Zuſchlagens verurſachten eine Panik.“ Der Artikel weiſt ſchließlich darauf hin, daß man, je wei⸗ ter nach dem Oſten ſich die Operationen hinzögen, deſto mehr fremde Nationglität en antreffe, deren Loyalität degenüer Per nicht übermäßig groß ſern Wenn dfeſe Zeugen einer Auflöſung Polens würden— und das könne raſch genug der Fall ſein— ſo werde der Widerſtand imer ſchwächer werden oder ganz ausbleiben, England wird ſcheitern Hinter dem Weſtwall Madrid, 12. September. In einer Betrachtung der euro⸗ päiſchen Lage erklärt die Zeitung„Ariba“, daß die engliſchen Blockadeabſichten an den umfangreichen Rohſtoffquellen und Vorräten ſcheitern müßten, über die Deutſchland verfügt. Das Blatt nimmt dann Bezug auf die ziemlich merkwürdi⸗ gen franzöſiſchen und engliſchen Heeresberichte und meint, daß die Tradition der franzöſiſchen Armee mit dem Man⸗ gel an Ernſthaftigkeit, den dieſe Verichte erkennen ließen, unvereinbar ſei. Jur Göring⸗Rede bemerkt das Blatt, man dürfe nicht vergeſſen, daß hinker dem uneinnehmbaren Weſtwall ein noch ſtärkerer Wall ſtehe, nämlich der Geiſt und die Energie des deutſchen Volkes. Deutſchland aber ſei Adolf Hitler, und Adolf Hitler ſei Deukſchland. Gegen dieſe mächtige Verbun⸗ denheit zwiſchen Volk und Jührer vermögen alle engliſchen Hetzverſuche nichts auszurichten. Ein kräſtiger Reinfall Amtliche belgiſche Widerlegung einer Falſchmeldung. Berlin, 13. Sept. Der Pariſer„Figaro“ meldete am 10. September, daß ein mit Exploſionsſtoffen bela⸗ denes deutſches Flu zeug am Samstag morgen gegen 7 Uhr auf dem belgischen Flughafen Evére zur Lan⸗ dung gezwungen worden ſei. Auch die francophile Ga⸗ ette“ brachte ihr Erſtaunen darüber zum Ausdruck, daß ie Ueberfliegung und Landung dieſer Maſchine in keiner offiziellen Mitteilung erwähnt worden ſei, während man die Ueberfliegung Belgiens durch Flugzeuge anderer Mächte ausführlich behandelt habe. Die geforderte offizielle Mitteilung erfolgte am 11. Sep⸗ tember. Allerdings in einem Sinn, der von dem franzöſi⸗ ſchen Blatt und der franzoſenfreundlichen Zeitung im Rah⸗ men der eigenen Propaganda ſicherlich nicht gewünſcht war. Das belgiſche Verteidigungsminiſterium nämlich de⸗ mentlerte amtlich die Behauptung, daß ein deut⸗ ſches Militärftugzeug auf dem Flugplatz Evere gelandet ſei. An dieſes Dementi knüpft„Pays Reel“ vom Dienstag die Bemerkung, man dürfe ſich mit einem ſolchen Dementi nicht begnügen, ſondern müſſe auch dem Urheber dieſer Ge⸗ rüchte nachgehen. „Wer hat“, ſo fragt das Blatt,„dieſe Falſchmeldung in Amlauf geſetzt?“ Die Ankwork dürfte nicht ſchwer ſein. Die weſtliche Hetzpreſſe, der unker der Leitung Churchills und des britiſchen Informationsminiſteriums alle Mittel recht ſind, um die vielfachen klaren Neutkralitäts verletzungen Englands und Frankreichs zu verſchleiern, und Deutſchland in den Augen der neutralen Völker zu beſchuldigen. Das belgiſche Verteidigungsminiſterium hal nun erneut die Aufforderung an die Oeffentlichkeit gerichtet, ſich vor der roter phantaſtiſcher Nachrichten, die gegenwärtig in großer Jahl kurſierten, zu hüken und ihnen keinen Glauben zu ſchenken. 5 timeter einem verheerenden Feuer ausgeſetzt ſein. Ausgerechnet in Indien Redet England von„Glück und Wohlfahrt“. Berlin, 12. Sept. Der Vizekönig von Indien hat in der vereinigten Sitzung der beiden Kammern des indiſchen Parlaments eine Botſchaft König Georgs VI. verleſen. Er ſprach die Hoffnung aus, daß die geſamten indiſchen Län⸗ der England unterſtützen würden. Gleichzeitig wies er darauf hin. daß man die Einführung einer föderativen Verfaſſung in Indien, obwohl die Vorarbeiten ſchon weit porgeſchritten ſeien, ſetzt aufſchieben müſſe. Bezeichnend für die Arbeit des Londoner Schwindelminiſteriums iſt die von ihm verbreitete Mitteilung, daß dieſe Verſchiebung in Bengalen bei der dortigen mohammedaniſchen Bevölkerung „große Genugtuung“ hervorgerufen habe. Der Vizekönig redet dem indiſchen Volke, das ſicherlich nicht das geringſte Intereſſe an dem europäiſchen Konflikt hat, gut zu, es möge ſich„angeſichts der gemeinſamen Ge⸗ fahr. für ſyſtematiſche Unterſtützung der engliſchen Sache bereitmachen. Daß ausgerechnet der Repräſentant der eng⸗ liſchen Unterdrückernation, die unendliche Reich⸗ tümer aus Indien herausgezogen hat, in einem Aufruf an die Inder betont,„Großbritannien kämpfe nicht für ſelbſt⸗ ſüchtige Zwecke, ſondern für Glück und Wohlfahrt aller Völker der Erde“, wird in Indien ſicherlich nur Heiterkeit hervorrufen. Daß immerhin 101 indiſche Nabo 8, denen es unter der engliſchen plutokratiſchen Herrſchaft gut geht, ihre Loyalität verſichert haben, wird in London wohl⸗ gefällig regiſtriert, ebenſo wie die Freundſchaftsbeteuerun⸗ gen arabiſcher Stammesfürſten, die in militäriſcher Ab⸗ ängigkeit von den Engländern ſtehen. Kurzmeldungen Der Generalbevollmächkigte für die Reichs verwaltung. Berlin, 13. Sept. Der Vorſitzende des Miniſterrates für die Reichsverteidigung, Generalfeldmarſchall Göring, hat zum Stellvertreter des Generalbevollmächtigten für die Reichsverwaltung, Reichsminiſter Dr. Frick, den Reichs⸗ führer„/ und Chef der deutſchen Polizei im Reichsmini⸗ ſterium des Innern, Himmler, und des Generalbevollmächtigten für die Reichsverwaltung den Staatsſekretär im Reichsminiſterium des Innern, Dr. Stuckart, beſtellt. Die türkiſche Neutralität Der türkiſche Miniſterpräſident erklärte in einer außen⸗ politiſchen Rede, daß die Türkei den gegenwärtigen Konflikt bedaure und ſich aus ihm herauszuhalten wünſche. Zwif egen Deutſchland und der Türkei beſtehe kein Anlaß zu einem Konflikt. Mit allen Kriegführenden unterhalte ſein Lind gute Beziehungen. Er hoffe, daß der Konflikt keine Rückwer⸗ kungen auf die Türkei haben werde. Die von ihm bisher ge⸗ troffenen Maßnahmen ſeien nur von natürlicher Vorſicht diktiert. Die Beziehungen ſeines Landes zur Sowjetunion ſeien nach wie vor herzlich und ungetrübt. Präſident Rooſevelt ſagt Reden ab Präſident Rooſevelt erklärte, daß er ſeine Zuſage für eine Rede vor den demokratiſchen Frauen am 16. September rückgängig machen müſſe. Er werde nicht mehr als demokra⸗ tiſcher Parteiführer, ſondern nur noch als Präfident ſpre⸗ — Der Parteiſtreit müſſe in Kriſenzeiten begraben wer⸗ en. 6e. Polniſche Flüchtlinge ſtrömen nach Rumänien — neee deren, rcd r walken ſchen Stefan erer gemeſbet daß an der polniſch⸗rumäniſchen Grenze bereits Hus berttauſende von Flüchtlingen angekommen ſeien. Meh⸗ ree tauſend Polen, unter ihnen beſonders zahlreiche Deſer⸗ teure, hätten die Grenze überſchritten. Die rumäniſche Re⸗ gierung bereite Konzentrationslager vor, da ſie mit einem Maſſenübertritt der geſchlagenen volniſchen Armeen rechne. Beſondere Abneigung habe man in Rumänien gegen den Grenzübertritt polniſcher Juden, von denen man fürchte, daß ſie mit ihrer Millionenzahl das ganze Land über⸗ ſchwemmten. Kummuniſtenverhaftungen in Frankreich Aus Genf wird gemeldet, daß die franzöſiſche Geheim⸗ polizei in allen Teilen Frankreichs Maſſenverhaftungen von Kommuniſten vornimmt. Für die Verteilung von kommuni⸗ ſtiſchen Flugblättern werden Strafen bis zu vier Jahren Zuchthaus verhängt. Die Umbildung der franzöſiſchen Regierung Die Umbildung der franzöſiſchen Regierung ſteht nach wie vor im Vordergrund der franzöſiſchen Oeffentlichkeit. Der„Matin“ hält es nicht für ausgeſchloſſen, daß Daladier dem bisherigen Botſchafter in Spanien, Marſchall Petain, das Landesverteidigungsminiſterium anbieten werde um ſich ſelbſt mehr der Außenpolitik zu widmen. Der jüdiſche Un⸗ terrichtsminiſter Zay werde möglicherweiſe durch den bis⸗ herigen ſtellvertretenden Miniſterpräſidenten Chautemps er⸗ ſetzt werden, und Herriot werde vielleicht ſtellvertretender Miniſterpräſident. Aus anderer Quelle verlautet, Daladier werde perſönlich das Außenminiſterium übernehmen, wäh⸗ rend Außenminiſter Bonnet Marſchall Petain in Spanien erſetzen ſolle. Brüſſel. Wie gemeldet wird, hat die belgiſche Arbeits⸗ loſenziffer ſeit Beginn des europäiſchen Konfliktes um 20 000 Perſonen zugenommen. Amſterdam. Das niederländiſche Wirtſchaftsminiſte⸗ rium hat drei Verfügungen erlaſſen, die ſich auf den Ver⸗ brauch von Oelen beziehen. Dunkle Oele, Petroleum, Ben⸗ zin und Benzol werden zu rationierten Gütern erklärt. Brüſſel. Die belgiſche Zeitung„Voix du Peuple“ weiſt darauf hin, daß ſämtliche Schiffe, die mit Getreide für Bel⸗ gien beladen ſeien, in England ohne jedes Bedenken zu⸗ kückgehalten würden. London wolle die Zufuhr von Ge⸗ ae nach Belgien nur unter gewiſſen Bedingungen ge⸗ ten. 8 Bern. Der Stockholmer Korreſpondent der„Neuen Züricher Zeitung“ berichtet, daß in den fkandinaviſchen Ländern ſich die durch England verurſachten Störungen im mage Handelsverkehr bereits ſtark bemerkbar machten. Rom. Der italieniſche Außenminiſter Graf Eiano hat den engliſchen Botſchafter im Palazzo Chigi empfangen, mit dem er eine dreiviertelſtündige Unterredung hatte. Newyork. Die Republik Panama verkündete ihre Neu⸗ tralität. 8 „lewyork. Nach einer Meldung aus Ottawa nahm das kanadiſche Unterhaus die Vorlage über die Bewilligung von 100 Millionen Dollar für Kriegsausgaben an. Kinobrand auf Lemnos— 40 Tote Athen, 12. September. Auf der Inſel Lemnos im ägäiſchen Meer entſtand in einem großen Lichlſpielhaus Feuer. Bei der ausbrechenden Panik wurden 40 Perſonen getölet und 80 verletzt. zum Stabsle iter — Faser Serre eee ee ee eee . e Fa „ ner,, ⁰ t in der ndiſchen ꝛſen. Er en Län⸗ wies er rativen on weit end für iſt die bung in kerung icherlich Konflikt ien Ge⸗ Sache er eng⸗ Reich⸗ fruf an ſelbſt⸗ t aller ziterkeit a bos, aft gut 1 wohl⸗ uerun⸗ er Ab⸗ ung. tes für ig, hat r die Reichs⸗ smini⸗ 5Slefker⸗ ng den De außen⸗ onflikt viſcken ickwer⸗ ber ge⸗ 'orſicht tunion r eine tember nokra⸗ ſpre⸗ wer⸗ erte ereits Meh⸗ Deſer⸗ Re⸗ einem echne. den irchte, über⸗ heim⸗ von nuni⸗ ihren Die Kriegswirtſchaftsverordnung Welche Einzelheiten muß jeder kennen? 1. Der Umgang mit wichtigen Rohſtoffen und Erzeugniſſen Der Paragraph 1 der Verordnung hat ſeine beſondere Bedeutung für Fabrikanten, Händler und für die geſamte Landwirtſchaft. Alle lebenswichtigen Rohſtoffe und Erzeug⸗ uiſſe müſſen den Anordnungen der Behörden entſprechend e ſie dürfen insbeſondere nicht bei Seite ge⸗ halten werden. Das heißt alſo u. a. wenn Vorräten gefragt wird. ſchafft oder Hei Beſtandsaufnahmen nach den kal gebenen Maßnahmen von Vorſchriften für die Behandlung der in ihrem Beſitz befindlichen Roh⸗ ſtoffe und Waren genaueſtens zu leſen und entſprechend zu verfahren. 2. Bargeld gehört auf die Poſtſcheckguthaben Nach Paragraph J, Abſatz 2, wird derjenige mit Gefäng⸗ nis oder in beſonders ſchweren Fällen mit Zuchthaus beſtraft, der ohne gerechtfertigten Grund Geld zurückhält, die er für den normalen Bedarf ſeiner Wirtſchaft nicht benötigt. Da⸗ rum nach wie vor das Bargeld auf die Banken. Sparkaſſen And aufs Poſtſcheckkonto! Es ſteht dort bei Bedarf jederzeit Zur Verfügung. Was wichtig iſt, ſind nicht die Banknoten, die wir in der Hand halten, ſondern allein die Tatſache, daß wir für ſie Ware kaufen können zu gleichbleibenden Preiſen. Dieſe beiden Dinge ſind geſichert und deshalb braucht kein Ddeutſcher Volksgenoſſe ohne gerechtfertigten Grund Geld zurückhalten. 3. Nur die Einkommenſteuer iſt erhöht Nach Paragraph 2, Abſatz 5 der Verordnung wird ein Kriegszuſchlag zur Einkommenſteuer erhoben, und zwar nur z Ur Einkommenſteuer. Keine weitere Steuer wird er⸗ keine Gemeindeſteuer, auch nicht die Mehreinkom⸗ r. Der Kriegszuſchlag wird auch nicht von allen Volksgenoſſen, ſondern nur von denen, deren ſteuer⸗ §5flichtiges Einkommen 2400 Reichsmark überſteigt, er⸗ hoben. Steuerpflichtiges Einkommen, das heißt dasjenige Einkommen, von dem die Steuerbehörde nach Abzug aller Ermäßigungen(wie Kinderermäßigungen, Werbungskoſten⸗ beitrag und ſonſtige zuläſſige Abzüge) die Einkommenſteuer erhebt. Ebenſo wie für die unteren Einkommen eine Grenze für die Zuſchlagspflicht geſetzt iſt, ſo iſt auch die Grenze nach Oben geſetzt, weil nämlich unſere Einkommenſteuer ſchon bis⸗ Her eine ſehr ſcharfe ſoziale Staffelung kennt, die größere Einkommen in einem ſehr erheblichen Maß heranzieht. Um dieſe Einkommen nicht völlig wegzuſteuern, iſt in Paragraph 3, Abſatz 2 die Beſtimmung getroffen worden, daß Einkom⸗ menſteuer und Kriegszuſchlag zuſammen nicht mehr als 65 v. H. des Einkommens betragen ſollen. Grundſätzlich darf der Kriegszuſchlag(das heißt alſo die 50 v. H. der Einkom⸗ menſteuer) nicht mehr als 15 v. H. des ſteuerpflichtigen Ein⸗ kommens betragen. 4. Wann wird der Einkommenſteuerzuſchlag zum erſtenmal bezahlt? a) Bei allen Lohn⸗ und Gehaltsempfängern der Zuſchlag bei der nächſten Lohn⸗ und Gehaltszahlung, die nach dem 4. September erfolgt, vom Lohn und Gehalt einbehalten. 6) Alle veranlagten Steuerpflichtigen haben folgende Zahlungen zu leiſten: Am 10. September die übliche Vor⸗ Auszahlung auf die Einkommenſteuer. Am 10. Oktober(an dem ſonſt keine Steuervorauszahlung auf die Einkommen⸗ ſteuer erhoben wurde) die erſte Rate des Kriegszuſchlages in Höhe von einem Zwölftel des Jahresbetrages oder, was das gleiche 45 einem Drittel der dierteljährlichen Vorauszah⸗ kung. Am 10. Dezember die fällige vierte vierteljährliche Vorauszahlung dazu die zweite Rate auf den Kriegszuſchlag, alſo ein Zwölftel des Jahresbetrages oder ein Drittel der vierteljährlichen Vorauszahlung. Ein Beiſpiel: Wer am 10. Dezember 30 Mark vierteljährliche Vorauszahlung zu leiſten hat, zahlt außerdem 10 Mark als zweite Rake auf den Kriegs⸗ Zuſchlag. 5. Bier und Tabakwaren 20 v. H. teurer Der Kriegszuſchlag auf Bier und Tabakwaren macht ſich für den Verbraucher in der Weiſe bemerkbar, daß er 20 v. H. mehr als bisher auszugeben hat. Schaumwein und ſchaum⸗ weinähnliche Getränke mit Ausnahme ſolcher aus Frucht⸗ wein ohne Zuſatz von Traubenwein wird die ganze Flaſche um 1 Mark teurer, die übrigen Schaumweine um 0,50 Mark die ganze Flaſche. Alle übrigen Weine ſind von dem Kriegs⸗ zuſchlag ausgenommen worden, weil Rückſicht genommen werden ſollte auf die Lage der deutſchen Winzer, denen es Zwar ſeit 1933 von Jahr zu Jahr beſſer geht, die aber aus ihrer vor 1933 eiugegangenen Verſchuldung längſt nicht her⸗ aus ſind. Die Auswirkung des Kriegszuſchlages auf die Branntweinerzeugniſſe(Paragraph 11 der Verordnung) wird ſich erſt in den nächſten Tagen überblicken laſſen, da hier der Staat den A in der Weiſe erhebt, daß er vom ver⸗ arbeiteten Hektoliter Weingeiſt 100 Mark mehr Branntwein⸗ ſteuer als bisher einzteht. Hier muß alſo die Umrechnung nach dem Alkoholgehalt erfolgen, ſo daß die Branntwein⸗ erzeugniſſe je nach dem Alkoholgehalt verſchieden hohe Zu⸗ ſchläge erfahren. 6. Der Kriegsbeitrag der Länder, Gemeinden und Körper⸗ ſchaften wird nicht auf die Steuerzahler umgelegt In den Paragraphen 13 bis 17 iſt der von den Ländern, Gemeinden und ſonſtigen Körperſchaften des öffentlichen Rechts zu leiſtende Kriegsbeitrag feſtgelegt, der den Sinn hat, daß im Haushalt der Länder, Gemeinden und Körper⸗ ſchaften eine erhebliche Einſparung erfolgt. die dem Reich zur Kriegführung zur Verfügung geſtellt wird. Dieſer Kriegsbeitrag darf nicht abgewälzt werden auf die Steuer⸗ zahler, ſo daß, wie wir ſchon oben ſagten, keine Erhöhung der Bürgerſteuer erfolgt, aber auch keine Erhöhung der Real⸗ ſteuern, insbeſondere alſo der Gewerbe⸗ und Grundſteuern. Wie aus Paragraph 17 hervorgeht, ſind auch Körperſchaften des öffentlichen Rechts, die Beiträge oder Umlagen erheben, kriegsbeitragspflichtig. Dieſe Körperſchaften dürfen den Kriegsbeitrag gleichfalls nicht auf ihre Mitglieder abwälzen. Eine Erhöhung der Beiträge und Umlagen findet demnach nicht ſtatt. 7. Was ſind Kriegslöhne? Alle Tarifordnungen werden hinſichtlich der Lohn⸗ und Gehaltshöhen und der ſonſtigen Arbeitsbedingungen eine Dütſaſſene erfahren, die den durch den Krieg bedingten Ver⸗ Ben e en entſpricht. Die wichtigſten Beſtimmungen wer⸗ n ſein: a) Feſtſetzung von 12 tlöhnen unter Beibehaltung des Leiſtungslohnes. Die Rei regierung beläßt damit an ſich 11 0 3 yſtem, 100. 1 2 5 it 5 leine Entlohnung nach ſoldatiſchen Maßſtäben eingefü rt. Das hätte keinen Sinn gebe weil ſonſt auch für die Familien der in der Heimat verbliebenen Arbeiter das ſol⸗ Bank, die Sparkaſſe oder das datiſche Unterſtützungsſyſtem hatte eingerichtet werden mur⸗ ſen und dadurch eine kaum zu bewältigende Verwaltungs⸗ laſt entſtanden wäre.. n 5 b) Beſeitigung der Zuſchläge, die bisher für Mehrarbeit, Sonntags-, Feiertags⸗ und Nachtarbeit gezahlt wurden. Das bedeutet aber nicht— wie ſchon geſagt— daß die Mehrlei⸗ ſtung in Zukunft nicht bezahlt wird. Sondern dieſe wird nur mit dem normalen Stunden⸗ und Akkordlohn bezahlt. e), Der Härteausgleich, der bisher gezahlt wurde, wenn Arbeiter oder Angeſtellte als Dienſtverpflichtete in einen an⸗ deren Beruf oder zu einer anderen Tätigkeit überwechſelten, wird in Zukunft ebenfalls nicht mehr bezahlt werden, wie ſich aus dem Wortlaut der Verordnung ergibt. Wie wir erfah⸗ ren, wird hierzu aber eine beſondere Anordnung erlaſſen werden. c) In Zukunft iſt auch die Bezahlung von Locklöhnen un⸗ möglich, denn der Betriebsführer darf nur ſolche ſozialen Leiſtungen gewähren, die in Geſetzen, Verordnungen oder Tarifordnungen zwingend vorgeſchrieben ſind oder betriebs⸗ und brancheüblich ſind, ohne dem Grundſatz ſparſamer Wirt⸗ ſchaftsführung zu widerſprechen. Er darf alſo über die ge⸗ ſetzlich zuläſſigen überhaupt keine ſozialen Leiſtungen gewäh⸗ ren, ſondern die dadurch erſparten Gelder ſollen der Allge⸗ meinheit in Form von Preisſenkungen zugutekommen. In Paragraph 23, Abſatz 3, iſt das noch einmal ausdrücklich dar⸗ elegt. 5 9 Es erſcheint ſelbſtverſtändlich, daß dieſe für den Krieg geltende Lohnregelung auch nicht durch die Gewährung un⸗ berechtigter Speſen umgangen wird.. 5 f) Die Urlaubsbeſtimmungen ſind vorläufig außer Kraft. Für die Neuregelung iſt eine Verordnung des Reichsarbeits⸗ miniſters zu erwarten. Desgleichen kann der Reichsarbeits⸗ miniſter von den beſtehenden Vorſchriften über die Arbeits⸗ zeit und über den Inhalt von Tarifordnungen neue Be⸗ ſtimmungen ergehen laſſen, ſowie Ausnahmen von beſtehen⸗ den Arbeitsſchutzvorſchriften zulaſſen. 8. Die Regelung der Kriegspreiſe Für die Preisbildung gilt in Zukunft der Grundſatz, daß dem Abnehmer die Ware zu dem hilligſten Preis geliefert werden foll, der möglich iſt. Der größte Abnehmer iſt heute der Staat, da er für die Kriegsführung einen ungeheuren Bedarf zu decken hat. Dieſe Kriegsführung darf nicht nur nicht— wie früher unter kapitaliſtiſchen Syſtemen— ver⸗ teuert, ſondern ſie muß nach dem ſozialiſtiſchen Prinzip, daß Gemeinnutz vor Eigennutz zu gehen hat, ſo billig wie möglich emacht werden. Darum werden ſich alle Erſparniſſe an ohn, Gehalt und ſozialen Leiſtungen in der Preisbildung auswirken— was ja auch der geſamten Bevölkerung in der Heimat zugutekommt— und es werden gemäß Paragraph 25 und Paragraph 26 auch alle Kartell⸗ und Monopolpreiſe beſeitigt werden, wenn auch die übrigen Funktionen der Kar⸗ telle wegen ihrer marktregelnden Bedeutung erhalten blei⸗ ben ſollen. In Paragraph 24 ſind ferner Beſtimmungen ge⸗ troffen worden, daß der Kettenhandel auf jeden Fall ver⸗ hütet und alle den Preis verteuernden Faktoren ausgeſchal⸗ tet werden, die in dieſen Kriegszeiten keine Berechtigung ha⸗ ben. Es ſollen alſo u. a. Luxusaufmachungen verhindert werden. *. Soweit der Inhalt der Kriegswirtſchaftverordnung hin⸗ ſichtlich der Einzelheiten, die ſich jeder von uns einzuprägen hat. Es werden nun auf Grund dieſes Rahmengeſetzes eine ganze Reihe ergänzender Verordnungen und Verwaltungs⸗ vorſchriften erlaſſen werden, die wir gleichfalls alle ſorgfäl⸗ tig beachten müſſen. Wenn auch manchen von uns die Fülle der Vorſchriften erheblich und das rein gedächtnismäßige Eiy prägen derſelben ſchwierig vorkommt, ſo ſcheint das nur auf den erſten Eindruck ſo zu ſein. Wer ſich nämlich dauernd voll Augen hält, welche Opfer unſere kämpfende Truppe drau⸗ ßen im Feld bringt, der wird auch grundſätzlich und ohne weiteres das richtige wirtſchaftliche Verhalten an den Tag legen und aus der richtigen Geſinnung heraus handeln. Badiſche Chronik Die innere Front ſteht NSG. Wer in dieſen Tagen Gelegenheit hatte, durch die Kreiſe unſeres Gaues zu fahren, konnte ſich davon überzeu⸗ gen, daß die Front der Heimat ſteht. Die Partei, die das Rückgrat dieſer inneren Front des deutſchen Abwehrwillens bildet, hat alle lebenswichtigen Stellungen bezogen. Män⸗ ner und Frauen, Jungen und Mädel wetteifern in der Er⸗ füllung ihrer Pflicht, wo immer ſie auch eingeſetzt ſein mögen. Sie ſind Soldaten der inneren Front geworden. Sie bilden eine einzige große Front der Hilfsbereitſchaft, der Tatkraft, der Opferwilligkeit. Sie verwandeln das ganze innere Leben unſeres Volkes zu einer großen Kameradſchaft der Nation. Anſer Gauleiter Robert Wagner konnte ſich in den letzten Tagen wiederholt von der inneren Kraft und Stärke der Be⸗ völkerung des Gaues Baden überzeugen. In mehreren Kreiſen am Weſtwall hat er zu den führenden Männern der Partei geſprochen und ihnen ihre verpflichtende Aufgabe vor Augen geſtellt. Er hat damit zugleich die ganze Bevölkerung unſeres Gaues in der Ueberzeugung beſtärkt, daß hinter dem unzerſtörbaren Wall aus Eiſen und Beton ein ebenſo unein⸗ nehmbares Bollwerk des Glaubens und des Willens ſteht. Die Partei iſt der getreue Hort der ganzen inneren Front, während der Führer als erſter Soldat ſeines Volkes den Be⸗ fehl des deutſchen Gewiſſens und damit der deutſchen Ge⸗ ſchichte vollzieht.. Die Bevölkerung des Gaues Baden— das wiſſen wir— wird in dieſem Kampfe ihre Pflicht bis zum letzten erkülle n! Heidelberg.(Kleine Urſachen, große Wir⸗ kungen.) Eine Schneiderin in Kirchheim wurde während der Arbeit durch eine Biene ſo heftig geſtochen, daß die Frau der Schmerzen wegen in eine hieſige Klinik gehen mußte. Dort wurde eine Blutvergiftung feſtgeſtellt. f Freiburg.(Todesfall.) Im Alter von 76 Jahren ſtarb der hier im Ruheſtand lebende Reichspoſtdirektionsprä⸗ ſident a. D. Karl! Weiland. Der Verſtorbene, der den ver⸗ antwortungsvollen Poſten des Oberpoſtdirektionspräſidenten in Karlsruhe vom P. April 1920 bis zu ſeiner e bekleidete, wirkte vordem in leitender Stellung in Köln, Han⸗ nover, Mannheim und Freiburg. Er wurde am 18. Februar 1863 in Baden⸗Baden geboren. f ö f () Breitnau.(Schwarzwaldhof eingeäſchert) Der Doldenhof in Einſiedel⸗Breitnau wurde durch ein Groß⸗ feuer 1b ed Den Feuerwehren von Breitnau, St. Mär⸗ gen und Neuſtadt gelang es zwar, die Nebengebäude zu ret⸗ ten, das Wohn⸗ und Oekonomiegebäude wurden jedoch voll⸗ ſtändig zerſtört. Von dem Inventar konnte nur wenig in Sicherheit gebracht werden. Drei Stück Vieh und ein Schwein ſind mitverbrannt. Unterkirnach b. Villingen.(Beim Baden ertrun⸗ ken.) In einem Weiher auf hieſiger Gemarkung ertrank der 18jährige Erich Götz aus Villingen, der mit einigen Kame⸗ raden dort badete. Er verſank plötzlich, nachdem er einen kur⸗ zen Hilferuf ausgeſtoßen hatte. Erſt nach längerem Suchen fand man ſeine Leiche. Wahrſcheinlich hat der Ertrunkene einen Herzſchlag erlitten. Tabakernte im Ried und an der Bergſtraße Wer augenblicklich entlang der Bergſtraße und durch das beſloche Ried fährt, ſieht überall auf den Feldern die Tabak⸗ bauern bei der Ernte des Sandblattes und Mittelgutes, das heißt der unteren und mittleren Blätter der Tabakpflanzen. Der Tahak iſt in dieſem Jahre durch die reichliche Feuchtig⸗ keit im Frühjahr ganz vorzüglich geraten, zumal er auch ge⸗ ſund geblieben iſt. Der heſſiſche und badiſche Tabak⸗ anbau bepflanzt die größte Tabakfläche in Deutſchland. Ueber 30 000 Tabakpflanzer in mehr als 400 Gemeinden ſor⸗ gen für den„Pfälzer Wald“, wie der einheimiſche Tabak ſcherzhaft genannt wird. Heddesheim bei Mannheim iſt die größte deutſche Tabakgemeinde. Nach der Ernte werden die ſorgſam behandelten Blätter nach Hauſe gefahren und von Frauen und Kindern in den Abendſtunden auf Schnüre ge⸗ reiht, die dann eine an der anderen am Hauſe oder in den großen Tabakſcheuern zum Trocknen aufgehängt werden. Gerade in den letzten Jahren haben einzelne Tabakorte, wie Lampertheim, Lorſch ufſw. neue große Tabakſcheuern gebaut. Auch die Wiſſenſchaft hat ſich des Tabakbaues angenommen, um durch Düngungs⸗ und Züchtungsverſuche die beſten Ta⸗ bakſorten für ünſer Klima feſtzuſtellen. So wurde dieſes Jahr in Heddesheim ein großer Kreuzungsverſuch zwiſchen Geudertheimer Tabak und Maryland durchgeführt, der unter Leitung des deutſchen Tabakforſchungsinſtituts in Forchheim bef Karlsruhe durchgeführt wurde. Aus den Nachbargauen Jugenheim(Der raſende Tod.) In der Nähe von Bickenbach a. d. B. ſtieß ein Zug an einem Bahnübergang mit einem Auto zuſammen, deſſen Lenker die Blinkanlage nicht beachtet hatte. Der Fahrer, ein Mann aus Oberwitz bei Bad Schwalbach, wurde aus dem Wagen geſchleudert und auf der Stelle getötet. 2 Gzünkfurt a. M. Das Sondergericht verhandelte gegen den 71 jährigen Rudolf Iſrael Strauß, der des vorſätzlichen Verbrechens gegen das Volksverratsgeſetz vom 12. Juni 1983, verſchiedener Deviſenvergehen und der Nichtanmel⸗ dung ſeines Vermögens als Jude angeklagt war. Der ver⸗ ſtorbene Mann einer ſeiner Schweſtern war Teilhaber einer amerikaniſchen Pianofabrik. Strauß bewirkte, daß dieſe an Geiſtesgeſtörtheit leidende Schweſter in ein Sanatorium nach Königſtein kam, wohin ihr auch von ihrem amerikaniſchen Vormund Gelder überwieſen wurden. Auf ein Sonderkonto ſeiner Schweſter ließ der Angeklagte 0 Vermögens werte übertragen, die zum Teil von dort an Verwandte ins Ausland gingen. Den unmittelbaren Anlaß zur Aufdeckung der Verf utege gab eine Steuerſache beim Finanzamt in Bad Homburg. Dort ſchwebte gegen den Angeſchuldigten ein Steuerhinterziehungsverfahren. Strauß gewann den früheren Rechtsanwalt Dr. Fri Fate als Steuerberater. Dr. Zeime würde bekanntlich Ende Juli dieſes Jahres in ei⸗ nem umfangreichen e in Darmſtad zu 4 Jahren Zuchthaus, 5 Jahren Ehrverluſt und 210 Mark Geldſtrafe verurteilt. Nach der Darſtellung des An⸗ geklagten Strauß habe ihn Zeime ſehr oberflächlich beraten und abgehalten, ſtenerehrlich zu ſein. Den Bemühungen der Zollfahndungsſtelle gelang es, den Fall reſtlos zu klären, Ende vorigen Jahres wurde der Angeklagte in Haft genom⸗ men. Er war geſtändig, ſuchte die Sache aber abzuſchwächen. Die Deviſenvergehen erſtreckten ſich auf einen Betrag von 5600 Mark und 2166 Schweizer Franken; polkaberrdkeriſch handelte er in Bezug auf 18 000 Mark und 15 000 eizer Franken, das e Vermögen Rieß Wa 150 000 Mark. ie na h Agen 1e un 1 Nb urbdbautg er Angeklagte wur 1 hren thaus, 3 H⸗ ren Ehrverluſt und 50 000 Mark ere verurteilt. 5 Mädchen fällt Aukoraſerei zum Opfer — Fellbach. An der Ecke Bahnhofſtraße/ Moltkeſtraße wurde ein 14jähriges Mädchen aus Fellbach, das den Stra⸗ ßenkandel vom Gehweg aus ſäuberte, von einem Lieferkraft; wagen erfaßt, gegen die Hauswand geſchleudert und tödlich verletzt. Der Kraftwagen geriet, als er in einem unheim; lichen Tempo einen Straßenbahnwagen überholte, zunächſt auf den Gehweg und dann ins ee wobei das Mäd⸗ chen von dem hinteren Teil des Wagens getroffen wurde. Nach dem pelt Handel Wagenlenker wird 1 en Spuren zufolge handelt es ſich um einen Wagen mit Dop⸗ pelbereifung. 8 A Drei Bauernhöfe niedergebrannt, In dem. ort Krinkhof brach auf einem e Feuer aus, da er⸗ aus ſchnell um ſich griff. Bald l er 15 völlig in Flam⸗ men, das Feuer griff vom Wohnhaus auf die Se Über und wurde durch den Wind auch zu zwei anliegenden Ges höften getragen. Auch dieſe Höfe brannten völlig nieher. Schweres Straßenbahnunglück. In Marl(bei Reck⸗ linghauſen) kam ein Sonderwagen der Straßenbahn mit Anhänger, voll beſetzt mit Arbeitern eines e e zur 1 und kippte um. Dabei wurden zwe Inſaf⸗ ſen ſchwer und 36 leicht verletzt. A Eine dankbare Muſikfreundin. Die Muſiker des belieb⸗ ten Orcheſters in der Kopenhagener Tivoli⸗Muſikhalle erleh⸗ ten in dieſen Tagen eine große Freude. Eine alte Muſik⸗ freundin. Fräulein Leppe, die ſchon jahrzehntelang zu de treueſten Hörerinnen des Orcheſters zählte, ſtarb und hinters ließ den Muſikern einen Betrag von 10000 Kronen. A Stiftung von Kunſtſchätzen. Der Bapyeriſche Verein der Kunſtfreunde in München hat ſeinen geſamten Beſtand an Kunſtwerken den Sammlungen des Landes Bayern nun⸗ mehr ſchenkungsweiſe zur Verfügung geſtellt. Es handelt ſich um Kunſtwerke aus allen Kunſtperioden, von denen ein⸗ elne mit einem Wert von 30 000, 50 000 ja 65000 Mark 15 f ätzt ſind und deren Geſamtwert mit erheblich über 400 ark angeſchlagen iſt. A Sternſchnuppe ſchlug ein Loch in die Straße. In Neu⸗ ſtadt a. d. Kulm Oberpfaßth ging in der Nähe der Poſtanſtalt eine e nieder, die ein Loch in die Straße ſchlug. Nach dem Erkalten konnte der Meteor gehoben werden. Er hat ein Gewicht von ungefährt 1 Kilogramm. 1 Ai Falſcher Kriminalbeamter als Räuber. Nach einer Mitteilung der Stgatspolizeiſtelle Regensburg wurde der 26 jährige Auguſt 5 b der ſich als Kriminalbeamter ausgegeben und in Deggendorf zwei Per⸗ ſonen unter der Andro„bei Widerſtand von der Piſtole Gebrauch zu machen, angehalten und durchſucht hatte. In beiden füllen hatte der Burſche den Ueberfallenen ihre Bar⸗ ſchaft abgenommen.. „ c Nes hlorodont abends am besten, ch der Schweiz verſchobenen erte 9 1 1 Laicale Jeuudlocliau Straßenverkehr während des Aufrufs des Luftſchutzes. Der Polizeipräſident hat für den Stadtkreis Mann⸗ heim folgende Anordnung getroffen: Jugendlichen unter 16 Jahren iſt der Aufenthalt auf öffentlichen Straßen, Plätzen und Anlagen während der Dunkelheit unterſagt. Dieſes Verbot gilt nicht für Jugend— liche, die ſich in Begleitung erwachſener Angehöriger, auf dem Gang von und zu der Arbeitsſtätte oder im Dienſt von Staat, Partei und deren Gliederungen befinden. Das Parken von Fahrzeugen aller Art außerhalb von Parkplätzen während der Nachtzeit iſt verboten. Das Verbot gilt nicht für Fahrzeuge, die ſich im Dienſte der Landesverteidigung befinden. Das Benutzen farbigen Lichtes(grün, rot oder blau) als Erſatz für die Abdunk⸗ lung weißem Lichtes iſt verboten. Das Fahren mit un⸗ beleuchteten oder nicht vorſchriftsmäßig abgedunkelten Fahrzeugen insbeſondere Fahrrädern iſt verboten. Das Blenden und Hantieren mit nicht abgedunkelten Taſchen⸗ lampen iſt verboten. Bei Zuwiderhandlung werden die Taſchenlampen eingezogen. Zuwiderhandlungen gegen die Anordnung werden mit Haft bis zu 6 Wochen oder mit Geldſtrafe bis zu 150.— RM. beſtraft. Die gleiche Strafe trifft Eltern, Vormünder und ſonſtige Aufſichtsverpflichtete von Jugendlichen, die gegen dieſe Anordnung verſtoßen. Jeder iſt Kamerad Die Deutſche Arbeits⸗Korreſpondenz ſchreibt: Der Menſch ſucht die Gemeinſchaft. Der Egoiſt erkennt, daß er ver⸗ loren wäre, wenn die anderen Menſchen den gleichen Egois⸗ mus zeigten. Schon in friedlichen Zeiten iſt der eine auf die Hilfe des anderen angewieſen, wieviel mehr erſt in Situg⸗ tionen, in denen der Zuſammenhalt die Vorausſetzung für das Gelingen großer Aufgaben iſt. Kein Menſch weiß, ob er nicht auch einmal fremde Hilfe in Anſpruch nehmen muß. So wird der Hilfreiche den Ggoiſten immer beſchämen. Deutſchland ſteht wieder einmal im Verteidigungszuſtand ſei⸗ nes Rechts, ſeiner Freiheit, ſeine Bodens. Der Sieg iſt ge⸗ wiß. Er iſt gewiß weil das neue Deutſchland den Grundſatz gufgeſtellt hat? Gemeinnutz geht vor Eigennutz! Wir werden allen Schwierigkeiten trotzen, weil unſere Le⸗ bensgemeinſchaft auf gegenſeitiger Hilfe aufgebaut iſt. Nicht beſſer kann die gegenſeitige Hilfeleiſtung zum Aus⸗ druck kommen als jetzt, wo in jeder Stunde der eine auf die Rückſicht des anderen angewieſen iſt. Wir hatten nachts die Ortſchaften verdunkelt. Dienſt und Arbeitsprozeß müſſen dennoch weitergehen, ſoll der Lebensorganismus des Volkes Richt e Es ſtehen auch mehr ältere Menſchen heute in Arbeft als früher, Sie verfügen in der Regel nicht mehr über die körperliche Gewandtheit und Sehſchärfe der jüngeren Volksgenoffen. Ihnen fällt es ſchwer, ſich in der ungewohn⸗ ten Dunkelheit ch bf finden. Hier ergibt ſich die Pflicht für die körperlich be ßer Geſtellten, einzuſpringen und behilflich zu ſein. Im allgemeinen geſchieht dies auch. Im⸗ merhin kann es nicht ſchaden, wenn dann und wann wieder einmal auf dieſe Selbſtverſtändlichkeit hingewieſen wird Kch⸗ merad e im Felde wie daheim, darin beruht die Stärke und Unüberwindlichkeit des deutſchen Volkes. a 4 0 0 — Unfallverſicherung der Landfayrpflichkigen. Vorbehalt⸗ lich einer Entſcheidung im Rechtszuge neigt das Reichsver⸗ ſicherungsamt zu der Auffaſſung, daß die Landjahrpflichti⸗ en, foweit ſie in landwirtſchaftlichen Betrieben im Intereſſe des Betriebes eine ernſtliche Betriehstätigkeit verrichten, dem Schutze der reichsgeſetzlichen Unfallverſicherung unterſtehen. Dieſer Fall dürfte insbeſondere dann gegeben ſein, wenn die Beſchäftigung der Landjahrpflichtigen in landwirtſchaftlichen Betrieben dazu beiträgt, dem Mangel an landwirtſchaftlichen Arbeitskräften zu begegnen; denn dann füllen die Landjahr⸗ pflichtigen leere Arbeitsplätze aus und werden weſentlich mit zu Zwecken des Betriebes kätig. Die Frage der Entlohnung iſt für die Verſicherungspflicht in der Unfallverſicherung nicht entſcheidend. a i Marktberichte Mannheimer Gtoßofehmarkt v. 12. Sept. Auftrieb: 16 Ochſen, 69 Bullen, 228 Kühe, 64 Rinder, zuſammen 277 Stück Großbieh(Vorwoche 270). Zuteilung kontingentgemäß bei folgenden Höchſtnotizen: Ochſen 46,5, Bullen 44,5, Kühe 43,5 bis 44,5, Rinder 45,5 Pfg. Kälbermarkt: Auftrieb 514 (Vorwoche 284) Tiere. Zuteilung kontingentgemäß bei un⸗ veränderter Höchſtnotiz von 65 Pfg. Schweinemarkt: Auf⸗ trieb: 375(Vorwoche 1092) Tiere. Höchſtnotiz wurde gemäß Marktordnung don 62 auf 61 Pfg. erniedrigt. Zuteilung köntingentgemäß. Keine Sammlungsgenehmigungen Nur noch Sammlungen des WSW Der Reichsminiſter des Innern hat mit ſofortiger Wir⸗ kung angeordnet, daß alle auf Grund des Sammlungsge⸗ ſetzes vom 5. November 1934 erteilten Genehmigungen mit ſofortiger Wirkung widerrufen werden. Hierunter fallen insbeſondere alle Genehmigungen zur Sammlung von Geld⸗ und Sachſpenden oder ſonſtigen geldwerten Leiſtun⸗ gen; die Werbung von Mitgliedern im Sinne des§ 2 des Sammlungsgeſetzes; der Verkauf von Karten oder Gegen⸗ ſtänden, die zum Eintritt zu einer öffentlichen Veranſtaltung berechtigen, im Wege der im§ 3 Abſatz 1 des Sammlungs⸗ geſetzes aufgeführten Vertriebsarten, die Durchführung von Veranſtaltungen, die mit dem Hinweis darauf angekündigt oder empfohlen werden, daß ihr Erlös ganz oder teilweiſe zu gemeinnützigen oder mildtätigen Zwecken verwendet wer⸗ den; die auf Grund des§ 16 des Sammlungsgeſetzes er⸗ teilten Befreiungen von der Vorſchrift des 8 5 des Samm⸗ lungsgeſetzes; der Vertrieb von Waren im Sinne des 8 5 des Sammlungsgeſetzes(Zeitungen, Zeitſchriften, Kalender, Broſchüren und ſonſtigen Gegenſtänden). Anträge auf Erteilung der Genehmigung zur Durch⸗ führung von Sammlungen und ſammlungsähnlichen Ver⸗ anſtaltungen finden bis auf weiteres keine Berückſich⸗ tigung. Der Miniſter erſucht die Genehmigungsbehör⸗ den, ſolche Anträge nicht an ihn weiterzuleiten, ſondern ſie unmittelbar abſchlägig zu beſcheiden. Gegen die Veranſtal⸗ tung nicht genehmigter Sammlungen wird ohne Rückſicht auf die Perſon des Veranſtalters und den Gegenſtand der Sammlung mit aller Schärfe vorgegangen werden. Unberührt von dieſer Anordnung bleiben Samm⸗ lungen des Winterhilfswerkes und etwaige Sammlungen, die von einer Oberſten Reichsbehörde im Einvernehmen mit dem Reichsminiſter des Innern ange⸗ ordnet werden. Kontrolle des Kraſtwagenverkehrs Luxusfahrten ſind ein Verbrechen gegen den Staat. Amtlich wird mitgeteilt:„Trotz der Aufforderung, das Kraftwagenfahren auf unbedingt notwendige Fälle zu be⸗ ſchränken und von Fahrten zu privaten Zwecken völlig ab⸗ zufehen, finden ſich noch immer Kraftfahrer, die ſich über dieſe heute ſelbſtverſtändlichen Gebote hinwegſetzen. Dieſe Kraftfahrer werden nochmals darauf hingewieſen, daß die Tankausweiskarten keine Freibriefe zur unbeſchränkten Be⸗ nutzung der Wagen ſind. Bei der Aushändigung der Karten wird vielmehr erwartet, daß der Kraftſtoff nur zu den Zwecken verbraucht wird, die für die Begründung des Antrages auf Gewährung von Tankausweiskarten angegeben worden ſind. Sollten in Zukunft Kraftfahrer feſtgeſtellt werden, die ihre Wagen nur zur Bequemlichkeit oder zum Vergnügen fahren, ſo würden ihnen ſofort die Tankausweiskarten entzogen oder die Wagen ſtillgelegt werden. Bei grobem Mißbrauch der Tankausweiskarten müſſen die Kraftfahrer außerdem damit rechnen, daß ſie beſtraft werden. Die Polizeibehörden werden die Einhaltung dieſer Grund⸗ ſätze, die ſelbſtverſtändlich auch für alle übrigen Kraftſtoffver⸗ braucher gelten, überwachen.“ Zu der vorſtehenden Anordnung ſchreibt die„Volkswirt⸗ ſchaftliche Korreſpondenz“ u. a.: Eine auch nur oberflächliche Betrachtung der Straßen und Plätze zeigt, daß die Zahl der Perſonenwagen, die auch heuta noch fahren, ſehr groß iſt. Müſſen alle dieſe Wagen in Be⸗ trieb ſein? Die Frage iſt beſtimmt nicht durchgängig zu be⸗ jahen. Der Landrat eines Berlin benachbarten Kreiſes hat in dieſer Hinſicht eine Kontrolle durchführen laſſen. Dieſe Probe aufs Exempel fiel nicht ſo aus, wie man es erwarten durfte. Von 556 kontrollierten Kraftfahrzeugen befanden ſich nach den eigenen Ausſagen der Fahrer 466 auf Spazier⸗ und Ausflugsfahrten. Wer nicht hören will, muß fühlen! So geht das auf keinen Fall weiter! Der Tankausweis iſt kein Freifahrtſchein für Leute, die auch heute noch nicht von ihrer Bequemlichkeit ablaſſen wollen, und noch viel weniger für Fahrer, die gewiſſenlos das koſtbare Benzin für wilde Fahrten verbrauchen. Hätten alle Beſitzer einer Tank⸗ auswefskarte ſo viel Diſziplin und ſo viel Anſtandsgefühl, wie es die Staatsführung vorausſetzte, als ſie den Tankaus⸗ weis ſchuf, dann könnten und dürften heute keine Autos mehr vor den Reſtaurants und den Kaffee⸗ häuſern, an den Tennisplätzen und in der Nähe von Badeplätzen parken. Es iſt keine Schande, in der Straßenbahn zu fahren. Die Wichtigkeit, das Anſehen und der Ruhm einer Perſon ſind Pn abhängig von dem großen Sportkabriolett, das man enutzt. Unſere Soldaten bringen andere Opfer als das eines Verzichts auf Luxusfahrten. Der Staat wird, wenn es keine andere Möglichkeit der Belehrung mehr gibt, ſo deutlich wer⸗ den müſſen, daß es wahrſcheinlich zu empfehlen iſt, ſich von ſelbſt darauf zu beſinnen, was man in ernſten Zeiten der g 5 Die Straßenverkehrsunfälle Sinken der Anfallziffern. Nach den Ermittlungen des badiſchen Statiſtiſchen Lan⸗ desamtes haben ſich im zweiten Viertelfahr 1939 insgeſamt 2558 Straßenverkehrsunfälle in Baden ereignet, gegenüber 2886 im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das erfreuliche Sinken der Unfallziffern darf darauf zurückgeführt werden, daß rund 300 Zuſammenſtöße von Fahrzeugen innerhalb geſchloſſener Ortsteile weniger vorkamen wie zuvor. Vor allem verminderten ſich die Unfälle auf Straßenkreuzungen ganz erheblich. Die in der Zwiſchenzeit getroffenen polizeilichen Maßnahmen gegen unvorſichtiges und leichtſinniges Fahren haben ſich offenbar günſtig ausgewirkt. Außerhalb von ge⸗ ſchloſſenen Ortſchaften iſt die Zahl der Unfälle auf Reichs⸗ und Landſtraßen genau ſo hoch wie die im Vorjahre, da⸗ gegen hat ſich die Anfallziffer auf Reichsautobahnen ſo gering ſie auch im Verhältnis zum Geſamtergebnis ſein mag, immerhin von 21 auf 84 erhöht. Eine Zunahme von Unfäl⸗ len iſt ferner auf Kreuzungen von Straßen mit der Eiſenbahn zu verzeichnen(von 14 auf 17 Unfälle). Beteiligt an den feſtgeſtellten 2558 Unfällen waren 1504 (im zweiten Vierteljahr 1938 hingegen 1742) Perſonen⸗ kraftwagen, 724(693) Laſtkraftwagen, 48(57) Kraftomni⸗ buſſe, 991(1190) Krafträder, 101(89) Straßen⸗ und Eiſen⸗ bahnen, 744(942) Fahrräder und 466(456) Fußgänger. Die Zahl der Todesopfer iſt leider immer noch ſehr beträchtlich. Denn insgeſamt 93 Perſonen verloren durch Straßenverkehrsunfälle ihr Leben gegenüber 82 im zweiten Vierteljahr 1938, ſomit iſt täglich der Verluſt eines Menſchen⸗ lebens zu beklagen. Während aber die Erwachſenenzahl ſo gut wie unverändert blieb(plus 1) hat ſich die Zahl der durch Straßenunfälle getöteten Kinder unter 14 Jahren ver⸗ doppelt(20), darunter 8 Knaben, die ſich auf der Straße her⸗ umgetrieben hatten, gegenüber 10 toten Kindern, im glei⸗ chen Berichtszeitraum des Vorjahres. Verletzte wurden im Ganzen 1978 gezählt, gegen 2203 im vergangenen Jahre. Aber auch hier zeigt ſich die Verminderung der Verletzten⸗ ziffern lediglich bei den Erwachſenen. Im Gegenſatz hierzu ſtieg die Zahl der unfallverletzten Kinder von 277 auf 3111 Eine ernſte Mahnung an die heranwachſende Jugend zu grö⸗ ßerer Achtſamkeit im Straßenverkehr! An Anfällen, die kei⸗ nen Perſonenſchaden, ſondern nur ſachliche Schäden hinter⸗ ließen, wurden 1008(Vorjahr 1115) ermittelt. Die Unfallurſache lag in 2098(Vorjahr 2388) Fällen beim Kraftfahrzeug oder deſſen Führer. Wie immer trug hierbei das Mißachten des Vorfahrtsrechtes am meiſten die Schuld. Andererſeits konnte aber auch ein beachtliches zah⸗ lenmäßiges Altinken derartiger Fälle von Unachtſamkeit feſt⸗ geſtellt werden(von 683 auf 523). Beſonders häufig führ⸗ ten den Unfall noch herbei: übermäßige Geſchwindigkeit(383 gegen 425 Fälle im Vorjahre), falſches Ueberholen(287 bezw. 328), falſches Einbiegen(197 bezw. 247), nicht Platzmachen beim Ausweichen oder Ueberholtwerden(165 bezw. 152), Al⸗ koholeinfluß beim Fahrer(90 bezw. 104) uſw. Radfahrer waren in 370(478) Fällen für den Anfall verantwortlich zu machen; hier war ſonach eine erfreuliche Abnahme der Schuldfälle zu beobachten. Dagegen iſt die Zahl der Un⸗ fälle, die durch unrichtiges Verhalten der Fußgänger verur⸗ ſacht waren, merklich, nämlich von 54 auf 308 geſtiegen. Witterungseinflüſſe,(Nebel, Regen uſw.) hatten in 45(54) Fällen den Anfall herbeigeführt. Ein nicht einwandfreier Zuſtand der Straße(Glätte, Schlüpfrigkeit, mangelhafte Be⸗ ſchaffenheit) waren in 107(147) Fällen von maßgebendem Einfluß. AK 500 000 Mark auf Los⸗Nummer 162 092. In der Nach⸗ mittagsziehung am Dienstag wurde die Nummer 162 092 mit 500 000 Mark gezogen. Das Los wird in allen drei Ab⸗ teilungen in Achteln geſpielt. Gedenktage 3. September 1819 Die Pianiſtin Clara Wieck, ſpätere Schumanns, in Leipzig geboren. 1830 Die Dichterin Marie Freifrau von Ebner⸗Eſchenbach auf Schloß Zdislapitz in Mähren geboren. 1844 Der Generaloberſt Ludwig Freiherr von Falkenhauſen in Guben geboren. 1854 Der General und Kriegsminiſter a. D. Dr. Hermann von Stein in Wedderſtedt(Provinz Sachſen) geboren. 1863 Der Admiral Franz von Hipper in Weilheim(Ober- bayern) geboren. 5 1877 Der Forſchungsreiſende Wilhelm Filchner in München eboren. 1886 Der Geograph Erich Obſt in Berlin geboren. 1936 Achter Reichsparteitag der NSDAP,„Parteitag der Gattin Robert Allgemeinheit ſchuldig iſt. Ehre“. 5 5 5. Klaſſe 1. Deut Reichslotteri 1 mit hei ce ee die Nach Hegenſtünde V e 1. a mm U un 8 8 K 0 U en d er N Ohne Gewähr ſſ eutſche Reichslo 2 15580 regierung die Wochenmenge für Fleiſch und Fleiſch⸗ i f— 5 ö waren auf 500 gr feſtgeſetzt worden. Daher darf in. 8 5 g Auf ſede gezogene Nummer ſind drei gleich hohe Gewinne dieſer 0 die Fleiſchmatken 7 und 8 nur je aller Art e e i ee en die gefallen, und zwar je einer auf die Lose gleiches Nummer in 5 e a zie Fleiſchmarke 9 nur 100 gr Ware fd en taſch b ond 15 ahn e den drei Abteilungen 1, II und III äbgegeben werden. 8. 1 t 8 i 8 5 Von der He rabſetzung der Fleiſchmenge auf 500 er onen Kant ſammlung zu beſuchen. Beginn wie üblich— auch für Schüler. 5. Jlehungstag 5 7. September 1989 Nied w e 15 0 8 einen Külufer g. 9 2 5 3 In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen e mit Genehmigung des Ar eitsamtes dur b⸗ n.—— 11 3 Hewinne zu 30000 RM. 13203 Wange win e een ie 1 ain wegen duc eie— 1h ewiane zu 8300 fen. 18815 85 285 fo 4881 185494 251067 dürfen. 518 e 155 1. 199 5 Kleinanzeige Für die een zu 4000 RM. 13 N 45 FFF 12 Gewinne zu 8000 R. 89784 815888 822839344126 e Fleiſchmarken 7 und 8 je über 500 gr. im 2 Hewinne zu 2000 Naht 28483 30745 36217 65856 66246 die Fleiſchmacke 9 über 200 gr. Koat Bolt aneh 38688 4844. 80209 5„ 3. Ii 38696 aao 132981 14266 8 Städt Ernährungs- und Witiſchaftsamt! A Anentbehrlih e 8— it de lee 38884 378586 389020 350623 38320 392087 3947817 388258 K 18498 80788 81880 38821 88104 1072 98132 f 0 1 i 1 0 1311 Reichslohn⸗ 81722 85120 87318 3 645750 08 848508 2 863 Aclitung! Luitschutz! e Steuerkabelle . f f 2 ,,, für Wochenlohn 1—,, 2* Casschbfztürenm uns asschtzbſenden e dog Stundenlohn 343864 356068 858892 361356 868105 378590 394489 397562 liefert solange Vorrat reicht 1 N Heinrich Koger, Achernerstraße 2 a Lelefon 47 062. Druckarbeilen für Handel, Gewerbe und Industrie werden in jeder Ausführung angefertigt in der„Neckarbote- Druckerei“ od. Monatslohn. u haben in der eſchäftsſt. d. Bl. N f 3 Werdet heißt die Zauberkraft, Mitglied die Dit alles sauber schaff! d 22888738 S. V. 25412 29369 28888 32124 87412 42068 45928 50247 80 9005 85 388591 889523 388891 389990 371085 376723 378584 382258 384340 388752 887188 38804„ 39985 398885 2 390404 391985 387062 397546 388737 899264 Außerdem wurden 6867 Gewinne zu je 150 Nc. gezogen..